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Kapitalmarktumfeld<br />

Januar 2014


VOLKSWIRTSCHAFTLICHES UMFELD<br />

Kernthesen: Industrieländer entwickeln sich positiv<br />

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte im Oktober seine globalen BIP-Prognosen gesenkt. Er erwartet zwar für 2013 ein<br />

Wachstum der Weltwirtschaft von nur 2,9%, sieht aber für 2014 einen Anstieg der Dynamik auf 3,6%. Die Stimmungsindikatoren<br />

deuten im Dezember in die gleiche Richtung: Während die Ind<br />

ustrieländer überwiegend positiv überraschen konnten, stabilisiert sich<br />

zumindest die Stimmung in vielen Schwellenländern. Wir gehen von einer zunehmenden Dynamik der weltwirtschaftlichen<br />

Entwicklung im laufenden und im kommenden Jahr aus. Dieser „Nachholaufschwung“ wird im Wesentlichen durch zurückgehende<br />

Unsicherheiten, insbesondere im Euroraum, und durch eine nachlassende Belastung der fiskalischen Konsolidierung getrieben. Da<br />

aber gesamtwirtschaftlich nach wie vor ein großer Konsolidierun<br />

ngsbedarf vorhanden ist, bleibt dieser Aufschwung zunächst einmal ein<br />

gedämpfter. Dabei zeigt sich, dass die USA in der Bewältigung der Krise bereits deutlich weiter vorangekommen ist als die Eurozone.<br />

Die chinesische Wirtschaft ist im dritten Quartal um 7,8% gegenüber dem Vorjahr gewachsen (Q2: 7,5%). Damit hat sich die<br />

wirtschaftliche Entwicklung in China als robust erwiesen. Für die<br />

weitere Entwicklung sind vor allem die beachtlichen Strukturreformen<br />

entscheidend, die Ende letzten Jahres verabschiedet wurden. Diese sollten dazu führen, dass sich die chinesische Wirtschaft etwas<br />

langsamer, aber stabil entwickelt. Wir rechnen mit Wachstumsraten von 7,5% im Jahre 2014 und von 7,2% im Jahr 2015.<br />

Die aktuelle Datenlage in den USA untermauert das Bild eines moderaten, aber zunehmend robusten Aufschwungs. Der private<br />

Sektor ist beim Schuldenabbau schon ein gutes Stück vorangek oa kommen und der Staat wird weniger konsolidieren de e als asin den Vorjahren. oja Wir rechnen daher mit einem Wachstum von 2,9% im laufenden Jahr, nach 1,8% im Vorjahr, und von 3,3% im Jahr 2015. Auch wenn<br />

die Fed ihr Anleihekaufprogramm, QE3, im Laufe dieses Jahres beenden wird, bleibt sie weiterhin sehr expansiv. Eine Wende in der<br />

Zinspolitik erwarten wir nicht vor dem Sommer 2015.<br />

Die konjunkturelle Situation in der Eurozone stabilisiert sich weiter. 2014 und 2015 werden die Bäume zwar nicht in den Himmel<br />

wachsen: Die Strukturmaßnahmen der Volkswirtschaften in der Peripherie und die Bilanzanpassungen der verschiedenen Sektoren<br />

beeinträchtigen nach wie vor die Wachstumsperspektiven. Die Bremseffekte und die Risiken nach unten haben aber verglichen mit der<br />

Situation vor einem Jahr deutlich reduziert. Wir rechnen mit einem Zuwachs von 0,8% in diesem Jahr und 1,4% in 2015. Die EZB<br />

unterstützt diese Entwicklung mit auf sehr lange Sicht sehr nied<br />

rigen Zinsen.<br />

Januar 2014 | Seite 2<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD<br />

Inhalt<br />

I. Weltwirtschaft: Moderate, aber stabilere Erholung<br />

II. USA: Beschleunigte Dynamik im Jahr 2014<br />

III.<br />

Euroland: Auf moderatem Erholungskurs<br />

IV.<br />

Geldpolitik: Ausstieg aus der sehr expansiven US-Geldpolitik – EZB über Deflationsgefahren besorgt<br />

V. Kapitalmarktausblick<br />

Januar 2014 | Seite 3<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – WELTWIRTSCHAFT<br />

Weltwirtschaft: Es geht voran, aber Erholung bleibt fragil<br />

Stimmungsbarometer steigen an<br />

Globaler IWF-Ausblick: Erneute Abwärtsrevision<br />

60<br />

Index Index<br />

60<br />

BIP % gg. Vj.<br />

2012<br />

2013e 2014e<br />

Welt 3,2 0,1 2,9 -0,2 3,6 -0,2<br />

Industrieländer 15 1,5 03 0,3 12 1,2 00 0,0 20 2,0 -0,1 01<br />

50<br />

50<br />

USA 2,8 0,6 1,6 -0,1 2,6 -0,1<br />

40<br />

40<br />

Eurozone -0,6 0,0 -0,4 0,2 1,0 0,1<br />

Japan 2,0 0,1 2,0 0,0 1,2 0,0<br />

30<br />

05 06 07 08 09 10 11 12 13<br />

30<br />

Entwicklungsländer 4,9 0,0 4,5 -0,5 5,1 -0,3<br />

EMI Verarb. Gewerbe EWU China Japan USA<br />

Quelle: Haver Analytics, EMI: Einkaufsmanagerindiex<br />

China 7,7 -0,1 7,6 -0,2 7,3 -0,4<br />

Quelle: IWF (Oktober 2013); kursiv: Veränderung gegenüber Juli-Prognose<br />

<br />

Die Einkaufsmanagerindizes liegen im Dezember<br />

<br />

Der IWF hat zwar im Oktober seine globalen BIP-<br />

weiterhin deutlich über der Expansionsschwelle von 50.<br />

Insbesondere in der EWU verbesserte die Lage weiter,<br />

während Japan und die USA ihre sehr guten Niveaus<br />

Prognosen gesenkt. Die Abwärtsrevision betraf v.a. die<br />

Schwellenländer, die Erwartungen für die EWU wurden<br />

jedoch nach oben revidiert. Für das laufende Jahr sieht<br />

halten konnten. Diese Entwicklung unterstützt unsere<br />

Erwartung einer globalen Erholung im laufenden Jahr.<br />

der IWF aber wieder einen Anstieg der Dynamik auf 3,6%<br />

und hat bereits eine Aufwärtsrevision angekündigt.<br />

Januar 2014 | Seite 4<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – WELTWIRTSCHAFT<br />

BRIC-Staaten: Stabilisierung in Sicht<br />

Exportentwicklung stabilisiert sich<br />

EMI: Stimmung divergiert<br />

in % gg. Vj. (geglättet)<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

Index<br />

-60<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

Exporte: Brasilien Russland Indien China<br />

Quelle: Haver Analytics<br />

30<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

EMI: Brasilien China Indien Russland<br />

Quelle: Haver Analytics EMI: Einkaufsmanagerindex Gesamtwirtschaft<br />

<br />

<br />

In den BRIC-Staaten gestaltet sich die konjunkturelle<br />

Erholung schwächer als vor einem Jahr erwartet.<br />

So ließ die Exportdynamik nach einer Erholungsphase<br />

im laufenden Jahr nach. Allerdings konnten sich die<br />

Länder zuletzt wieder ein wenig stabilisieren.<br />

<br />

<br />

Die Stimmungsbarometer haben sich zuletzt etwas<br />

stabilisiert und liegen überwiegend wieder im<br />

Expansionsbereich.<br />

In Indien hat sich allerdings die kräftige Stimmungsver-<br />

besserung aus dem November nicht fortsetzen können.<br />

Januar 2014 | Seite 5<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – WELTWIRTSCHAFT<br />

China: Solides Wirtschaftswachstum<br />

2014 und 2015<br />

Wachstumsdynamik nimmt etwas zu<br />

China: Makro-Prognosen<br />

in % gg. Vj. in % gg. Vj.<br />

15<br />

13<br />

10<br />

8<br />

15<br />

13<br />

10<br />

8<br />

% gg. Vj. 2012 2013e 2014e 2015e<br />

Reales BIP 7,8 7,6 7,5 7,2<br />

Privater Verbrauch 7,8 8,0 8,0 8,3<br />

Staatsverbrauch 9,1 8,9 8,0 6,4<br />

Investitionen 8,4 7,5 7,3 7,0<br />

Nettoexporte* -0,2 0,0 0,0 0,0<br />

5<br />

11 12 13<br />

5<br />

Industrieproduktion 10,0 9,5 10,1 9,5<br />

Inflation 2,6 2,7 3,2 2,5<br />

China: Reales BIP, r.S.<br />

Industrieproduktion, l.S.<br />

* Beitrag zu BIP-Wachstum<br />

Quelle: Ecowin<br />

Quelle: Ecowin und eigene Prognosen<br />

<br />

<br />

Das Wachstum betrug im 3. Quartal 7,8% und hat sich<br />

damit im Vergleich zum zweiten Quartal leicht<br />

beschleunigt. Aktuelle Indikatoren deuten auf eine<br />

ähnliche Zunahme der Wirtschaftsaktivität in Q4 hin.<br />

Die Consensus BIP-Prognosen Prognosen für 2014 stabilisieren<br />

sich weiterhin in einem Bereich von 7,5% bis 8%.<br />

Das von uns erwartete BIP-Wachstum für 2014 und 2015<br />

von rd. 7,5% bzw. 7,2% basiert u.a. auf der Erwartung,<br />

dass die neue Regierung weniger Ressourcen zur<br />

Konjunkturstabilisierung aufwenden wird als die alte und<br />

dafür einen stärkeren Fokus auf Strukturreformen legt.<br />

Der Zentralbank kommt dabei eine wichtige Rolle zu.<br />

Januar 2014 | Seite 6<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – WELTWIRTSCHAFT<br />

China: Beachtliche Reformagenda im<br />

November beschlossen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Verbesserung der Stimmungsindikatoren seit dem Spätsommer fand in der Beschleunigung der Wachstumsdynamik auf 7,8%<br />

im dritten Quartal eine Bestätigung. Der Datenkranz, anhand dessen wir das unterliegende Wachstumstempo der chinesischen<br />

Wirtschaft ableiten, suggeriert gegenwärtig einen vergleichbar<br />

ren realen BIP-Anstieg im Schlussquartal 2013.<br />

Obwohl zyklische Aspekte im wirtschaftlichen Ausblick Chinas in den kommenden beiden Jahren nicht zu vernachlässigen sind,<br />

liegt der Schwerpunkt auf strukturellen Themen. 2014 und 2015 sind wichtige Jahre für den angestrebten Umbau des chinesischen<br />

Wachstumsmodells. Die politischen Weichen dafür wurden im<br />

November mit einer beachtlichen Reformagenda gestellt.<br />

Der Mitte November in der dritten Plenarsitzung des 18. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) verabschiedete<br />

Reformplan beinhaltet eine Katalog von mehr als 300 Maßnahmen. Grundsätzlich wird in den kommenden zehn Jahren das Ziel<br />

angestrebt, marktwirtschaftliche Kräfte als entscheidenden Faktor bei der Ressourcenallokation zu etablieren.<br />

Die Installation eines neuen Komitees zur Steuerung und Überwachung des Reformprozesses unter der Leitung von Präsident Xi<br />

signalisiert u.E. den Reformwillen der Administration. Signalgeber für den Fortschritt beim Umsetzungsprozess sind die<br />

Implementierung der geplanten Urbanisierungs- und Agrarpolitik, die Reform der Staatsunternehmen und die angestrebte<br />

Verbesserung des Marktzugangs für private Unternehmen. Hinzu kommen Finanzmarktreformen, die bereits jetzt auf den Weg<br />

gebracht werden.<br />

Das reale Wachstum in China ist in den Jahren nach der Finanzkrise nicht zuletzt durch eine überproportionale Zunahme der<br />

Kreditvergabe gestützt worden. Eine weitere Herausforderung für die chinesische Administration wird daher sein, den Balanceakt<br />

zwischen der Vermeidung von Überhitzungsgefahren und zu<br />

starker Drosselung der monetären Impulse zu schaffen. Wir erwarten,<br />

dass dies im Wesentlichen gelingt und rechnen 2014 und 2015 mit Wachstumsraten von 7,5% bzw. 7,2%. Die Inflation dürfte sich<br />

im Prognosezeitraum in einem Korridor von 2,5% bis 3,5% bewegen.<br />

Sollte sich die Wachstumsdynamik unerwartet deutlich abschwächen, besteht sowohl geld- als auch fiskalpolitischer Spielraum für<br />

eine aktive Konjunkturstabilisierung. Eingreifen dürfte die chinesische Administration, wenn das Wirtschaftwachstum nachhaltig<br />

unter die Schwelle von 7% zu fallen droht.<br />

Januar 2014 | Seite 7<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – WELTWIRTSCHAFT<br />

Japan: Aufschwung wird schwächer<br />

Gemischte Datenlage<br />

Japan: Makro-Prognosen<br />

2013 2014 <br />

BIP 1,8 - 1,6<br />

Privater Verbrauch 1,9 + 0,6<br />

Ausrüstungsinvestitionen -1,4 - 4,0 +<br />

Industrieproduktion -0,6 4,4 +<br />

Arbeitslosenquote 4,0 3,8<br />

CPI 0,3 + 2,3<br />

in 3 Mon. in 12 Mon. <br />

Geldmarktzins 0,2 0,2<br />

Kapitalmarktzins 0,7 - 0,8<br />

Wechselkurs 101,9 + 105,5 +<br />

Quelle: Ecowin<br />

Quelle: Consensus +/-: Veränderung zum Vormonat<br />

<br />

Nach dem starken Start der japanischen Wirtschaft in<br />

das Jahr 2013 wuchs sie im dritten Quartal nur um 0,3%.<br />

Aktuelle Konjunkturdaten legen allerdings nahe, dass im<br />

vierten Quartal wieder mit einem kräftigerem Plus zu<br />

rechnen ist. Das Konsumklima hat sich allerdings mit<br />

Ankündigung der Steuererhöhung deutlich eingetrübt.<br />

Januar 2014 | Seite 8<br />

<br />

<br />

Nach wie vor gehen die meisten Beobachter davon aus,<br />

dass der Aufschwung durch die „Abenomics“ weiter trägt.<br />

Sie rechnen zwar wegen der Steuererhöhung mit einer<br />

Wachstumsabschwächung im Privaten Verbrauch,<br />

erwarten aber weiterhin ein solides Wachstum.<br />

Der Anstieg der Inflationsrate im Jahr 2014 ist der<br />

Mehrwertsteuererhöhung geschuldet.<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – WELTWIRTSCHAFT<br />

Japan: Ein Jahr Abenomics – ein Zwischenfazit<br />

<br />

Im Dezember 2012 wurde Shinzō Abe zum neuen Ministerpräsidenten gewählt und begann kurz darauf, sein 3-Pfeile-Programm zur<br />

Revitalisierung der seit Jahren unter Deflation und Stagnation leidenden Wirtschaft zu starten.<br />

› Eine extrem expansive Geldpolitik: Seit Beginn des letzte<br />

n Jahres verfolgt die japanische Notenbank BoJ eine ultra-expansive<br />

Geldpolitik. Um das neue Inflationsziel von 2% innerhalb von zwei Jahren zu erreichen, sollen unter anderem die Geldbasis, die<br />

Bestände japanischer Staatsanleihen sowie das angekaufte Volumen an Exchange Traded Funds im gleichen Zeitraum<br />

verdoppelt werden. Hier kann weitgehend Vollzug gemeldet werden. BoJ-Gouverneur Kuroda hat deutlich gemacht, dass im<br />

Bedarfsfall f weitere Nachbesserungen erfolgen werden. Vor dem Hintergrund der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung t höh kann<br />

dies bereits Mitte des Jahres der Fall sein.<br />

› Eine „flexible“ Fiskalpolitik: Vor dem Hintergrund der zuletzt guten Lage soll nun tatsächlich im April die Mehrwertsteuer von 5%<br />

auf 8% angehoben werden; in einem zweiten Schritt soll im<br />

Oktober 2015 die Steuer auf 10% steigen. Im kommenden Fiskaljahr<br />

führt das zu Steuermehreinnahmen von rund 1,6% des BIP. Aufgrund der negativen Erfahrungen aus dem Jahre 1997 sollen<br />

allerdings im Gegenzug Unternehmenssteuern gesenkt und<br />

Staatsausgaben erhöht werden – mit einem Gesamtvolumen von ca.<br />

1% des BIP. Mit einem aktuellen Staatsdefizit von gut 9% des BIP ist Japan also auch nach dieser Steuererhöhung von einem<br />

Schuldenabbau weit entfernt.<br />

› Strukturreformen: Obwohl Abe bis 2016 keine Wahlen „fürchten“ muss, zeichnen sich in dem wichtigsten Bereich erste<br />

Rückschläge ab. Abe gab bekannt, dass es ob des erwarteten Widerstands keine Reformen am Arbeitsmarkt geben wird. Auch<br />

im Gesundheitsbereich wurden erste Reformvorhaben<br />

zurückgenommen. Dies nährt Zweifel, dass die notwendigen,<br />

umfassenden Reformen durchgesetzt werden und Abe so<br />

sein gewagtes Experiment zu einem guten Ende führen kann. Man<br />

kann allerdings davon ausgehen, dass die Märkte früher oder später Druck aufbauen werden, den Reformprozess fortzusetzen.<br />

<br />

Der konjunkturelle Aufschwung in Japan wackelt aktuell ein wenig: Nach einem kräftigen realen BIP-Wachstum in den ersten beiden<br />

Quartalen von jeweils rund 1% gegenüber dem Vorquartal wu<br />

uchs die japanische Wirtschaft im dritten Quartal lediglich um 0,3%. Die<br />

aktuelle Konsensprognose geht von einem Wachstum von 1,8% im Jahr 2013 und von 1,6% im laufenden Jahr aus.<br />

Januar 2014 | Seite 9<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD<br />

Inhalt<br />

I. Weltwirtschaft: Moderate, aber stabilere Erholung<br />

II. USA: Beschleunigte Dynamik im Jahr 2014<br />

III.<br />

Euroland: Auf moderatem Erholungskurs<br />

IV.<br />

Geldpolitik: Ausstieg aus der sehr expansiven US-Geldpolitik – EZB über Deflationsgefahren besorgt<br />

V. Kapitalmarktausblick<br />

Januar 2014 | Seite 10<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – USA<br />

Verbesserung am US-Wohnimmobilienmarkt setzt sich fort<br />

Belastungsfaktor Zinsanstieg?<br />

Verschuldung fällt, Preise und Eigenkapital steigen<br />

Q4 2006 = 100 %<br />

110<br />

65<br />

Quelle: Ecowin<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13<br />

Priv. Haushalte, Immobilienvermögen<br />

Quelle: Haver<br />

Verschuldung: Hypothekenkredite<br />

k Eigenkapitalquote<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

<br />

Wohnimmobilien sind durch den Anstieg der Kapitalmarktrenditen<br />

und wegen der anziehenden Hauspreise<br />

nicht mehr <strong>ganz</strong> so erschwinglich wie zu Beginn des<br />

letzten Jahres.<br />

<br />

<br />

Der Lagerbestand an Wohnimmobilien hat sich auf<br />

einem niedrigen Niveau stabilisiert, ist aber mit<br />

steigenden Hauspreisen kompatibel.<br />

Damit verbessert sich die Bilanzsituation der privaten<br />

<br />

Dies ist auch die Erklärung für die etwas nachlassende<br />

Haushalte, und es ergibt sich ein positiver Impuls sowohl<br />

Dynamik in diesem Sektor.<br />

für den privaten Konsum als auch für den Wohnungsbau.<br />

Januar 2014 | Seite 11<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – USA<br />

Gemischte Stimmungslage deutet auf moderates Wachstum hin<br />

PMIs signalisieren Wachstumsdynamik von rund 2,5%<br />

Konsumklima-Indikatoren erholen sich wieder<br />

6 % Index<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

62<br />

58<br />

54<br />

50<br />

46<br />

42<br />

-6<br />

97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13<br />

Reales BIP, % gg. Vj., l.S.<br />

Einkaufsmanagerindex, Gesamtwirtschaft, r.S.<br />

38<br />

Quelle: Thomson Reuters PMI: Einkaufsmanagerindex<br />

Quelle: Ecowin<br />

<br />

Das gewichtete Mittel der PMIs für das Verarbeitende<br />

Gewerbe und die Dienstleistungen ist im Dezember um<br />

knapp einen Punkt gefallen.<br />

<br />

Die Stimmung der privaten Haushalte hat sich zu<br />

Jahresende 2013 wieder erholt. Die Entwicklung am<br />

Arbeits- und den Aktienmärkten wirkten positiv.<br />

<br />

Es deutet aber weiterhin auf ein unterliegendes Wachs-<br />

tumstempo von ca. 2,5% hin und stützt damit unsere Er-<br />

wartung für das BIP-Wachstum in Q4.<br />

<br />

Die Konsumklimaindizes sind konsistent mit einem<br />

Anstieg der Konsumausgaben von ca. 2,5%. Die „harten harten“<br />

Daten sprechen sogar für ein noch stärkeres Plus in Q4.<br />

Januar 2014 | Seite 12<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – USA<br />

Konjunktureller Rückenwind vom verbesserten Arbeitsmarkt<br />

Erholungstendenzen am Arbeitsmarkt<br />

Arbeitsmarkt: Verbesserung auf breiter Basis<br />

650<br />

1000 1000<br />

-1000<br />

120<br />

Index: Dez 2009 = 0 und Dez 2007 = 100<br />

600<br />

550<br />

-800<br />

-600<br />

100<br />

500<br />

-400<br />

80<br />

450<br />

400<br />

-200<br />

0<br />

60<br />

350<br />

200<br />

40<br />

300<br />

400<br />

20<br />

250<br />

00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14<br />

Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, l.S.<br />

600<br />

0<br />

Frühindikatoren AG-Verhalten* Stimmung Auslastung<br />

Beschäftigung, abs. Veränderung, r.S.,invers<br />

15.12.2010 15.12.2011 15.08.2012 15.12.2013<br />

Quelle: Haver Analytics<br />

Quelle: Haver Analytics * Arbeitgeberverhalten<br />

<br />

2013 betrug der monatliche Beschäftigungsanstieg g g ca.<br />

<br />

Neben Beschäftigungswachstum (+2,8 Mio. seit Sep.<br />

<br />

182.000.<br />

Indikatoren, wie z.B. die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung,<br />

deuten auf ein monatliches Beschäf-<br />

<br />

2012) deutet ein breiter Datenkranz auf eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Arbeitsmarktsituation hin.<br />

Traditionelle Vorlaufindikatoren zeigen dabei die<br />

tigungsplus von gut 200.000000 hin. Dies entspricht unseren<br />

markanteste Erholung und liegen sogar über dem letzten<br />

Erwartungen für die kommenden Monate.<br />

zyklischen Höhepunkt des Arbeitsmarktes Ende 2007.<br />

Januar 2014 | Seite 13<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – USA<br />

Weitere Silberstreifen am Konjunkturhorizont<br />

Konjunkturelle Pluspunkte: Solide Unternehmen…<br />

… und lockere finanzielle Rahmenbedingungen<br />

16%<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

Index<br />

eng<br />

locker<br />

4%<br />

90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12<br />

-2<br />

98 00 02 04 06 08 10 12 14<br />

Stückgewinne in % der Stückerlöse<br />

Chicago Fed, Finanzielle Rahmenbedingungen (FCI)<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Quelle: Chicago Fed<br />

<br />

Der insgesamt gedämpfte Anstieg der Lohnstückkosten<br />

und leicht steigende Absatzpreise sind eine wichtige<br />

Unterstützung für die unterliegende Gewinnentwicklung.<br />

<br />

Die Chicago Fed berechnet einen Indikator für die<br />

finanziellen Rahmenbedingungen. Negative Werte zeigen<br />

lockere Finanzmarktbedingungen.<br />

<br />

In Q3 2013 haben US-Unternehmen ihre Gewinnmarge<br />

<br />

Zunehmende Kreditverfügbarkeit und Risikoneigung<br />

auf hohem Niveau stabilisiert. Zusammen mit Finanzie-<br />

rungsüberschüssen bildet dies eine solide Basis.<br />

liefern positive Impulse und zeigen, dass die Fed-Politik<br />

zumindest bis zu den Kreditmärkten transportiert wird.<br />

Januar 2014 | Seite 14<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – USA<br />

US-Wirtschaft: Moderate Erholung setzt sich 2014 fort<br />

Erste BIP-Schätzung für 2015 über 3%<br />

Verlaufsmuster: Bis H2 2013 unter Potenzial<br />

2012 2013e 2014e 2015e<br />

Reales BIP 2,8 1,9 2,9 3,3<br />

Privater Verbrauch 2,2 1,9 2,4 2,9<br />

Staatsverbrauch -1,0 -2,0 -0,8 -0,6<br />

Nicht-Wohnungsbau Invest. 7,3 2,6 6,0 7,5<br />

Wohnungsbauinvest. 12,9 13,6 10,0 12,5<br />

Exporte 3,5 2,4 5,0 5,5<br />

Importe 22 2,2 16 1,6 40 4,0 47 4,7<br />

Lagerinvestitionen* 0,2 0,2 0,2 0,1<br />

Inflation (Headline CPI) 2,1 1,5 1,6 2,1<br />

Kerninflation (PCE) 1,8 1,3 1,7 2,2<br />

6,0<br />

4,5<br />

3,0<br />

1,5<br />

0,0<br />

-1,5<br />

-3,0 30<br />

-4,5<br />

-6,0<br />

% gg. Vj.<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15<br />

* Wachstumsbeitrag<br />

Quelle: Thomson Reuters und eigene Prognosen<br />

USA: BIP-Wachstum<br />

Oppenheim-Prognose<br />

Potenzialwachstum<br />

Quelle: Thomson Reuters und eigene Prognosen<br />

<br />

<br />

Die US-Wirtschaft wuchs nach vorläufigen Berechnungen<br />

im dritten Quartal um annualisiert 4,1%.<br />

Aktuelle „harte“ Indikatoren deuten auf eine unterliegende<br />

Wachstumsdynamik von 2,5%- 3% in Q4 hin.<br />

Für das 2. Halbjahr ergäbe sich somit eine Beschleuni-<br />

gung der Wachstumsdynamik auf ca. 3,5%. (H1: 1,8%).<br />

<br />

<br />

Die Bremseffekte der Fiskalpolitik dürften in den<br />

kommenden Monaten weiter abnehmen, falls es nicht zu<br />

einer Eskalation im Haushaltsstreit Anfang 2014 kommt.<br />

Bleibt dies aus, ist mit einer Wachstumsbeschleunigung<br />

zu rechnen. Unsere BIP-Prognose Prognose liegt 2014 unver-<br />

ändert bei knapp unter 3%, 2015 etwas darüber.<br />

Januar 2014 | Seite 15<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – USA<br />

USA-Kernthesen: Wirtschaftswachstum, Inflation & Geldpolitik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die aktuelle Datenlage liefert das Bild eines stetigen moderaten Wachstums der US-Wirtschaft. Die „harten“ Konjunkturdaten<br />

lagen im abgelaufenen Monat insgesamt über den Erwartungen. Sie sind konsistent mit einem unterliegenden Wachstumstempo<br />

von gut 2,5% bis 3% im vierten Quartal. Die Stimmungsindikatoren sind kompatibel mit einer Wachstumsdynamik von 2,5%.<br />

Das Konsumklima hat sich nach einer Stimmungsdelle im Gefolge des Fiskalstreits im Dezember spürbar erholt und ist mit<br />

einem realen Plus des Privaten Verbrauchs von ca. 2,5% vereinbar. Dies entspricht unserer Q4 Prognose für den annualisierten<br />

Zuwachs der Konsumausgaben der privaten Haushalte. Die En<br />

ntwicklung der monatlichen Daten für den Privaten Verbrauch bis<br />

November deutet sogar auf Zuwächse von 4% zu Jahresende 2013 hin.<br />

Die von der dysfunktionalen Fiskalpolitik ausgehenden Zäsurrisiken haben deutlich abgenommen. Der im Dezember erstmals<br />

seit vielen Jahren formal verabschiedete Haushalt bestätigtt uns in dieser Auffassung. Die grundsätzlichen Unterschiede<br />

zwischen Demokraten und Republikanern in der Frage der mitt<br />

telfristigen ti Haushaltskonsolidierung lidi bestehen aber weiterhin.<br />

Wir haben das Verlaufsbild unserer BIP-Prognosen für das Jahr 2014 im Vergleich zum Vormonat im Wesentlichen unverändert<br />

gelassen, da der makroökonomische Datenkranz aktuell gut zu unserem Szenario passt. In den kommenden Monaten werden<br />

die durch den Sequester induzierten Bremseffekte nachlassen und damit eine moderate Wachstumsbeschleunigung<br />

ermöglichen. Im Durchschnitt liegt das von uns erwartete BIP-Wachstum für 2014 bei 2,9%. Unsere Schätzung für 2015 ist<br />

unverändert 3,3%. Die private Inlandsnachfrage wächst in unserem Szenario in beiden Jahren rund einen halben Prozentpunkt<br />

stärker als das Bruttoinlandsprodukt (BIP).<br />

Die Kerninflation stabilisiert sich seit einiger Zeit bei etwas übe<br />

er 1%. Wir sehen momentan keine virulente Deflationsgefahr. Wir<br />

rechnen sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr unverändert mit Kerninflationsraten unterhalb von 2%.<br />

Der Anfang ist gemacht. Dem ersten, im Dezember von der Fed angekündigten, Drosselungsschritt bei den Wertpapierankäufen<br />

(QE3) werden in den anstehenden Notenbanksitzungen weitere folgen. Spätestens Ende 2014 sollte das QE3 Programm<br />

abgewickelt sein. Die Wende bei den Leitzinsen i erwarten wir<br />

füh frühestens im Sommer 2015. Der für die Leitzinswende i vonder<br />

Fed genannte Schwellenwert einer Arbeitslosenquote von 6,5%<br />

wird dann aber deutlich unterschritten sein.<br />

Januar 2014 | Seite 16<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD<br />

Inhalt<br />

I. Weltwirtschaft: Moderate, aber stabilere Erholung<br />

II. USA: Beschleunigte Dynamik im Jahr 2014<br />

III.<br />

Euroland: Auf moderatem Erholungskurs<br />

IV.<br />

Geldpolitik: Ausstieg aus der sehr expansiven US-Geldpolitik – EZB über Deflationsgefahren besorgt<br />

V. Kapitalmarktausblick<br />

Januar 2014 | Seite 17<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND<br />

EWU-Schuldenkrise: Nicht unbedingt eine Krise des Staates<br />

Nicht alle Länder haben über ihre Verhältnisse gelebt<br />

600<br />

Verschuldung in % des BIP<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

ES (2000) ES (2013) D (2000) D (2013)<br />

F (2000) F (2013) IT (2000) IT (2013)<br />

Unternehmen ohne Finanzsektor<br />

Finanzsektor Staat Haushalte<br />

Quelle: Haver Analytics<br />

<br />

<br />

Vor Beginn der Finanzkrise hat sich vor allem die Verschuldung der inländischen Sektoren kräftig erhöht. Dies gilt insbesondere<br />

für Spanien und auch für Frankreich. Andere Länder, wie zum Beispiel Deutschland oder Italien, haben ihren Verschuldungsgrad<br />

dagegen kaum erhöht.<br />

Insgesamt bleibt der Entschuldungsprozess eine Gratwanderung. Durch eine signifikante Entschuldung des privaten Sektors<br />

wird auch eine zu starke fiskalische Konsolidierung konjunkture<br />

ll schwierig. Daher wird den Staaten mehr Zeit für die<br />

strukturellen Anpassungen gegeben. Der Entschuldungsprozesss wird aber weiter auf die Wachstumsperspektiven drücken.<br />

Januar 2014 | Seite 18<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND<br />

EWU: Stimmung ist stabil über der 50er Marke<br />

Moderates Wachstum auch in 2014<br />

EWU: Aufträge steigen leicht an<br />

65 Index % ggü. Vq.<br />

3,0<br />

60<br />

2,0<br />

55<br />

1,0<br />

50<br />

0,0<br />

45<br />

-1,0<br />

40<br />

35<br />

-2,0<br />

-3,0<br />

2000 2003 2006 2009 2012<br />

PMI Eurozone (l.S) BIP Eurozone (r.S.)<br />

30,0<br />

% gg. Vj. Index<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

-10,0<br />

-20,0<br />

-30,0<br />

-40,0<br />

2003Jan 2006Jan 2009Jan 2012Jan<br />

Aufträge<br />

PMI Auftragseingang<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

Quelle: Haver Analytics<br />

PMI: Einkaufsmanagerindex<br />

Quelle: Haver Analytics<br />

<br />

In den letzten Monaten setzte eine kontinuierliche<br />

Stimmungsverbesserung ein. Positiv ist dabei vor allem<br />

die Entwicklung in Spanien. Italien und Frankreich fielen<br />

allerdings zuletzt wieder zurück.<br />

<br />

Nach wie vor bleibt eine Lücke zwischen den „weichen“<br />

und den harten Indikatoren. Das erhebliche Ausmaß der<br />

Stimmungsverbesserung hat immer noch nicht die realen<br />

Daten erreicht.<br />

<br />

Insgesamt sollte sich die Wirtschaft weiter stabilisieren,<br />

aber von einer wirklichen Dynamik ist sie weit entfernt.<br />

<br />

Wir rechnen vor allem mit einer Belebung der Exporte in<br />

den Peripherie-Staaten.<br />

Januar 2014 | Seite 19<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND<br />

EWU: Fiskalische Belastungen nehmen ab<br />

Die meisten Länder bekommen mehr Zeit<br />

Strukturelle Defizite in % des BIP<br />

Erreichung der Ziele<br />

bis<br />

2013 2014 2015 2013/12 2014/13 2015/14<br />

Frankreich -2,5 -2,2 -2,4 1,1<br />

0,3 -0,2<br />

2015<br />

Deutschland 0,5 0,5 0,4 0,4<br />

0,0 -0,1<br />

Italien -0,6 -0,7 -1,1 0,7<br />

-0,1 -0,4<br />

Spanien -4,3 -4,3 -6,2 3,9<br />

0,0 -1,9 2016<br />

EWU -1,6 -1,3 -1,6 1,0<br />

Quelle: EU-Kommission; November 2013<br />

0,3 -0,3<br />

Die EU-Kommission hat den EWU-Ländern bereits im Mai 2013<br />

mehr Zeit für die fiskalische Anpassung gegeben und dies auch im<br />

November mit ihren Prognosen nochmals bestätigt. Ziel ist vor allem die Stabilisierung der Konjunktur. Der fiskalische Bremseffekt<br />

sinkt durch die weniger ambitionierte Konsolidierung von 1% im Jahre 2013 auf 0,3% des BIP in diesem Jahr.<br />

<br />

Dennoch stehen verschiedene Länder unter Beobachtung. Frankreich, die Niederlande und Slowenien verhalten sich entsprechend<br />

der Vorgaben, haben aber keinerlei fiskalischen Spielraum. In Finnland, Italien, Spanien und Malta besteht das Risiko, dass die<br />

Vorgaben verfehlt werden.<br />

Januar 2014 | Seite 20<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND<br />

Italien und Frankreich müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern<br />

Keine Fortschritte in Frankreich und Italien<br />

Lohnstückkosten, Index Q1/2000=100<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

2000Q1 2002Q1 2004Q1 2006Q1 2008Q1 2010Q1 2012Q1<br />

Deutschland Frankreich Italien Spanien<br />

Quelle: EZB und eigene Berechnungen<br />

Nur in Italien steigen die Exporte nicht<br />

01.01.2008 = 100 01.01.2008 = 100<br />

120<br />

120<br />

115<br />

115<br />

110<br />

110<br />

105<br />

105<br />

100<br />

100<br />

95<br />

95<br />

90<br />

90<br />

85<br />

85<br />

80<br />

80<br />

75<br />

75<br />

07 08 09 10 11 12 13<br />

Italien Spanien Portugal<br />

Quelle: Ecowin<br />

<br />

Im Gegensatz zu anderen Ländern in der EWU haben<br />

Frankreich und Italien noch keine Fortschritte in der<br />

Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit<br />

erreicht. In Italien handelt es sich dabei vor allem um ein<br />

Produktivitätsproblem. In Frankeich sind es auch die<br />

hohen Lohnkosten, die den Unternehmen zusetzen.<br />

<br />

<br />

Spanien und Portugal konnten ihre Exporte soweit<br />

steigern, dass Marktanteile hinzugewonnen wurden.<br />

Relativ schlecht sieht es dagegen in Italien aus. Es fehlt<br />

der richtige Produkt-Mix zusammen mit einer veränderten<br />

Lohn- und Steuerpolitik, die zum Exporterfolg beitragen<br />

könnten.<br />

Januar 2014 | Seite 21<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND<br />

Euroland: Moderates Wachstum 2014, weitere Beschleunigung 2015<br />

Euroland BIP-Prognosen<br />

EWU: Euroland: BIP-Wachstum Wachstumsverlauf<br />

und Prognose<br />

2012 2013 2014 2015<br />

in % gg. Vorjahr<br />

Deutschland 0,9 0,6 1,6 1,8<br />

Frankreich 0,0 0,1 0,5 1,2<br />

Italien -2,4 -1,7 0,2 1,0<br />

Spanien -1,6 -1,3 0,4 1,1<br />

Niederlande -1,3 -1,2 0,7 1,3<br />

Übrige -1,1 -0,7 0,6 1,4<br />

EWU -0,6 -0,3 0,8 1,4<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

00 0,0<br />

-0,5<br />

-1,0<br />

-1,5<br />

-2,0<br />

-2,5<br />

-3,0<br />

-3,5<br />

% gg. Vq.<br />

03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15<br />

Euroland: BIP-Wachstum, sb.<br />

Euroland: Oppenheim-Prognose, sb.<br />

Quelle: Ecowin und eigene Prognosen<br />

Quelle: Ecowin und eigene Prognosen<br />

<br />

Auch im dritten Quartal 2013 konnte die Wirtschaft in der<br />

Eurozone leicht zulegen, wenngleich das Tempo des<br />

zweiten Quartals nicht mehr erreicht wurde. Spanien wies<br />

erstmals seit Beginn des Jahres 2011 einen leichten<br />

<br />

2014 und 2015 werden die Bäume zwar nicht in den<br />

Himmel wachsen. Der Umbau der Volkswirtschaften in<br />

der Peripherie und die Bilanzanpassungen der<br />

verschiedenen Sektoren beeinträchtigen die<br />

Zuwachs des BIP auf. Frankreich konnte dagegen nicht<br />

Wachstumsperspektiven. p Dennoch ist der Ausblick mit<br />

an das gute Ergebnis vom Vorquartal anknüpfen.<br />

geringeren Risiken als in der Vergangenheit belastet.<br />

Januar 2014 | Seite 22<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND<br />

Was kann Deutschland gegen hohe Leistungsbilanzüberschüsse tun?<br />

Deutschland: Hohe Leistungsbilanzüberschüsse<br />

% des BIP % des BIP<br />

7,5<br />

7,5<br />

5,0<br />

5,0<br />

2,5<br />

2,5<br />

0,0<br />

0,0<br />

-2,5<br />

-2,5<br />

-5,0<br />

-5,0<br />

-7,5<br />

-7,5<br />

80 85 90 95 00 05 10 15<br />

USA Deutschland Japan<br />

Quelle: Ecowin, Prognosen des IWF<br />

21,0<br />

20,5<br />

20,0<br />

19,5<br />

19,0<br />

18,5<br />

18,0<br />

17,5<br />

17,0<br />

Belebung der Investition?<br />

% des BIP % des BIP<br />

Quelle: Ecowin<br />

92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12<br />

Staatliche Investionen, r.S.<br />

Anlageinvestitionen, l.S.<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,2<br />

2,1<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,3<br />

<br />

Die EU-Kommission kritisiert Deutschland wegen seiner<br />

hohen Leistungsbilanzüberschüsse. Dabei geht es nicht<br />

darum, bewusst die Wettbewerbsfähigkeit zu verschlechtern,<br />

sondern um eine ausgewogenere konjunkturelle<br />

Entwicklung zu erreichen. Diese Diskussion wurde auch<br />

schon in den 1980er Jahren geführt.<br />

<br />

<br />

Zur Stärkung der Binnennachfrage wäre ein Anstieg der<br />

Investitionsneigung notwendig. Dies geschieht bisher<br />

bereits durch die Zunahme der Bauinvestitionen.<br />

Auch von staatlicher Seite könnten verstärkt Investitio-<br />

nen in Infrastruktur erfolgen. Ein breit angelegtes<br />

Programm hat die Koalition aber nicht beschlossen.<br />

Januar 2014 | Seite 23<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND<br />

Deutschland mit stabilem Wachstumsausblick<br />

Deutschland-Prognosen<br />

Deutschland: D: BIP- Wachstum Wachstumsverlauf<br />

und Prognose<br />

2012 2013e 2014e 2015e<br />

% gg. Vq.<br />

in % gg. Vorjahr<br />

BIP 0,9 0,6 1,6 1,8<br />

Privater Verbrauch 0,7 1,0 1,5 1,7<br />

Staatsverbrauch 0,7 1,0 1,5 1,7<br />

Anlageinvestitionen -1,4 -0,7 4,4 4,6<br />

Exporte 3,8 0,5 4,5 5,7<br />

Importe 1,2 1,2 5,8 6,9<br />

Inflation 2,0 1,5 1,6 1,8<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

-1,0<br />

-2,0<br />

-3,0 30<br />

-4,0<br />

-5,0<br />

03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15<br />

Deutschland: BIP-Wachstum, sb.<br />

Deutschland: Oppenheim-Prognose, sb.<br />

Quelle: Ecowin und eigene Prognosen<br />

Quelle: Ecowin und eigene Prognosen<br />

<br />

Zwar konnte Deutschland die konjunkturelle Dynamik<br />

<br />

Vom Außenhandel erwarten wir dagegen weniger<br />

des zweiten Quartals zu Beginn der zweiten Jahreshälfte<br />

nicht weiter fortsetzen, es befindet sich aber weiter<br />

in einem soliden Aufwärtstrend.<br />

<br />

Impulse, da auch die Importe stärker zunehmen sollten.<br />

Auch wenn Deutschland weiterhin die konjunkturelle<br />

Lokomotive in der Eurozone sein wird, so deuten die<br />

<br />

Die Binnennachfrage soll auch 2014 und 2015 einen<br />

Vereinbarungen des Koalitionsvertrags nicht auf eine<br />

wesentlichen Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten.<br />

Stärkung des Standortes Deutschland hin.<br />

Januar 2014 | Seite 24<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND / DEUTSCHLAND<br />

EWU-Kernthesen: Moderate Erholung setzt sich fort<br />

Der gerade abgeschlossen Koalitionsvertag in Deutschland verteuert den Faktor Arbeit. Auch wenn kurzfristig nicht mit<br />

gravierenden konjunkturellen Effekten aus diesem Koalitionsvertrag zu rechnen sein wird, so dürfte sich dennoch der vorhandene<br />

Attentismus in der Investitionstätigkeit fortsetzen, denn die Standortbedingungen werden sich in Deutschland verschlechtern.<br />

Daher wird Ersatzbeschaffung als Motiv für Investitionen weiter das vorrangige Ziel vor Erweiterungsmaßnahmen sein. Trotzdem<br />

bleibt Deutschland auf Sicht der kommenden Jahre weiter konjunktureller Spitzenreiter, da die Binnennachfrage, vor allem der<br />

Konsum und die Bauinvestitionen, von dem niedrigen Zinsumfeld profitiert.<br />

Auch in den anderen Ländern der EWU zeichnet sich eine konjunkturelle Stabilisierung ab. Ein wesentliches Moment ist neben<br />

der geringeren fiskalischen Belastung die nachlassende Eskalation der Eurokrise durch die Ankündigung des OMT im Juli 2012.<br />

Im Gegensatz zu Deutschland dürfte die konjunkturelle Erholung in den anderen EWU-Staaten hauptsächlich über den Export<br />

verlaufen. Dabei profitieren Länder wie Spanien, wo sich die pr<br />

reisliche Wettbewerbsfähigkeit erheblich verbessert hat. Dennoch<br />

wird die Heterogenität der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone weiter anhalten. Da die Bereitschaft zu Reformen sehr<br />

unterschiedlich ausgeprägt ist, wird es Ländern wie Italien und Frankreich sehr schwerfallen, an ihr Wachstumspotential der<br />

Vergangenheit heranzukommen. Insgesamt rechnen wir erstmals seit 2011 mit einer Erholung der Wirtschaft in allen großen<br />

EWU-Staaten, t die sich ih2015 weiter festigen sollte.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung für die Erholung ist, dass der Transmissionsmechanismus der Geldpolitik wieder in Gang<br />

kommt. Dabei sind zwei Aspekte zu beachten. Die EZB wird weiterhin eine sehr expansive Geldpolitik verfolgen, auch aus Sorge<br />

um die weitere Entwicklung der Inflationsraten, die bis Ende 2015 im Durchschnitt die 2%-Marke verfehlen werden. Vor diesem<br />

Hintergrund werden die Leitzinsen bis mindestens Ende 2014<br />

bei 0,25% liegen. Der andere Aspekt betrifft die immer noch<br />

bestehende Fragmentierung im Bankensektor. Abhilfe soll einerseits die Schaffung einer Bankenunion bringen. Durch die<br />

Übernahme der Bankenaufsicht durch die EZB soll nun ein Asset Quality Review und ein Stresstest Klarheit über den noch<br />

ausstehenden Rekapitalisierungsbedarf liefern. Dies bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass Banken 2014 ihren<br />

Entschuldungsprozess fortsetzen und ihre Kreditvergabe weiter einschränken werden, was tendenziell die<br />

Konjunkturperspektiven beeinträchtigen wird.<br />

Januar 2014 | Seite 25<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND<br />

Der Rentenmarkt differenziert<br />

Seit Ankündigung des OMT fallen die Renditen<br />

Sorgenkinder D: BIP- bleiben Wachstum Griechenland und Prognose und Portugal<br />

% Rendite 10-jähriger Staatsanleihen %<br />

8,0<br />

8,0<br />

7,5<br />

7,5<br />

7,0<br />

7,0<br />

65 6,5<br />

65 6,5<br />

6,0<br />

6,0<br />

5,5<br />

5,5<br />

5,0<br />

5,0<br />

45 4,5<br />

45 4,5<br />

4,0<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,5<br />

3,0<br />

3,0<br />

Jun Okt Dez Feb Apr Jun Aug Okt Dez<br />

12 13 14<br />

Spanien Italien Irland<br />

Quelle: Ecowin<br />

% Rendite 10-jähriger Staatsanleihen %<br />

30,0<br />

27,5<br />

25,0<br />

22,5<br />

20,0<br />

17,5<br />

15,0<br />

12,5<br />

10,0<br />

7,5<br />

5,0<br />

Jun Okt Dez Feb Apr Jun Aug Okt Dez<br />

12 13 14<br />

Griechenland Portugal<br />

Quelle: Ecowin<br />

30,0<br />

27,5<br />

25,0<br />

22,5<br />

20,0<br />

17,5<br />

15,0<br />

12,5<br />

10,0<br />

7,5<br />

5,0<br />

<br />

Nach wie vor wirkt die Ankündigung des OMT durch die<br />

EZB wie ein Schutzschirm für die Rentenmärkte in der<br />

Peripherie. Selbst regionale Ereignisse (wie eine<br />

Regierungskrise in Italien oder Portugal) führen nicht zu<br />

weitreichenden Ansteckungen. Dabei werden die Länder,<br />

die Reformen angehen, durch den Kapitalmarkt belohnt.<br />

Januar 2014 | Seite 26<br />

<br />

Seit der Regierungskrise im Sommer 2013 ist es für<br />

Portugal schwer, seine Kapitalmarktfähigkeit zu verbessern.<br />

Aufgrund der guten Stimmung an den Finanzmärkten<br />

gelang es Portugal aber im Januar, wieder eine<br />

Staatsanleihe zu begeben. Trotzdem rechnen wir mit<br />

einem Anschlussprogramm nach dem Auslaufen des<br />

EWU-Hilfsprogramms im Sommer 2014.<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – EUROLAND<br />

Wie geht es weiter in der EWU?<br />

<br />

<br />

Auch wenn es letztlich viel länger dauerte als gedacht, so konnten im Dezember 2013 doch die Grundzüge der Bankenunion von<br />

den Staats- und Regierungschefs beschlossen werden. Die EZB wird die Aufsicht über die systemrelevanten Banken erhalten<br />

und 2014 nach einem Asset Quality Review (AQR) auch<br />

einen Stresstestt t durchführen, um den notwendigen Rekapita-<br />

lisierungsbedarf der Banken zu ermitteln. In Zukunft sollen Banken nicht mehr mit dem Geld des Steuerzahlers gerettet werden.<br />

Dazu werden sie in den kommenden 10 Jahren verpflichtet werden, in einen europaweiten Abwicklungsfonds einzuzahlen. In der<br />

Zwischenzeit soll die Haftungskaskade („Bail-in“) bereits ab 2015 gelten. Im Notfall können Staaten zudem über die<br />

Bankenkreditlinie des ESM Hilfe beziehen. Außerdem soll ein<br />

mehrstufiges Abwicklungsverfahren in Kraft treten, das sich im<br />

Ernstfall als zu kompliziert erweisen dürfte. Zwar gelang mit diesen Entscheidungen keine „perfekte“ Bankenunion, doch sind<br />

dies auf jeden Fall wichtige Schritte in Richtung mehr Integration. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, ob es der EZB<br />

gelingen wird, mit AQR und Stresstest glaubhaft zu Sanierung des Bankensystems beizutragen.<br />

Obwohl alle Länder mehr Zeit für ihr fiskalisches Anpassungsprogramm bekommen haben, stehen die Länder vor großen<br />

Herausforderungen, denn sie müssen die Defizite weiterhin aktiv reduzieren, um mittelfristig Budgetdefizite von 3% des BIP<br />

erreichen zu können.<br />

Nach dem Auslaufen des Rettungspakets ist Irland Anfang 201<br />

4 an den Kapitalmarkt zurückgekehrt. Auch Portugal konnte sich<br />

finanzielle Mittel am Kapitalmarkt verschaffen, dennoch rechnen wir weiterhin damit, dass das Land ein Anschlussprogramm<br />

Mitte 2014 benötigen wird. Insgesamt wirkt das OMT-Programmm aber immer noch wie ein Schutzschirm. Die Ansteckungseffekte<br />

der Portugal-Krise auf andere Länder waren sehr begrenzt.<br />

<br />

Zwar hat die EU-Kommission vielen Ländern mehr Zeit für die fiskalische Konsolidierung eingeräumt. In Frankreich ist aber<br />

wenig beim Defizitabbau und auf Seiten der strukturellen Reformen passiert. Der Rückgang der Budgetdefizite erfolgt sogar<br />

noch langsamer als gedacht. Im November 2013 hat die EU Kommission die Länder eingeteilt, je nachdem, ob sie Risiken für<br />

den Haushalt sieht oder nicht. Letztlich sind die Einschätzungen der EU aber ohne bindenden Charakter. Die Modifizierung des<br />

Stabilitäts- und Wachstumspakts soll die Eurozone „sicherer“ machen. In letzter Konsequenz kann dies aber nur dann<br />

geschehen, wenn es zu einer legitimierten Abgabe von fiskalischer Souveränität kommen würde.<br />

Januar 2014 | Seite 27<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD<br />

Inhalt<br />

I. Weltwirtschaft: Moderate, aber stabilere Erholung<br />

II. USA: Beschleunigte Dynamik im Jahr 2014<br />

III.<br />

Euroland: Auf moderatem Erholungskurs<br />

IV.<br />

Geldpolitik: Ausstieg aus der sehr expansiven US-Geldpolitik – EZB über Deflationsgefahren<br />

besorgt<br />

V. Kapitalmarktausblick<br />

Januar 2014 | Seite 28<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – GELDPOLITIK<br />

Übertragung geldpolitischer Impulse<br />

funktioniert noch nicht wieder<br />

Notenbanken lassen es an Liquidität* nicht mangeln…<br />

… aber gestörter Transmissionsmechanismus<br />

% des BIP % des BIP<br />

45<br />

45<br />

40<br />

40<br />

35<br />

35<br />

30<br />

30<br />

25<br />

25<br />

20<br />

20<br />

15<br />

15<br />

10<br />

10<br />

5<br />

5<br />

06 07 08 09 10 11 12 13<br />

Fed BoJ EZB<br />

Quelle: Ecowin<br />

*Notenbank-Bilanzsumme<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13<br />

USA: Geldmengenmultiplikator (M2/Geldbasis), l.S.<br />

EWU: Geldmengenmultiplikator (M3/Geldbasis), r.S.<br />

Japan: Geldmengenmultiplikator M2/Geldbasis, l.S.<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

In den Industrieländern haben die Notenbanken seit<br />

Beginn der Finanzkrise ihre Bilanzsummen extrem<br />

ausgeweitet. An Liquidität mangelt es dem Bankensektor<br />

damit nicht. Zum Teil konnte so eine Kreditklemme<br />

verhindert werden. In der Eurozone zahlen Banken<br />

allerdings die Mittel aus den Langfristtendern zurück, so<br />

dass die Bilanzsumme der EZB sinkt.<br />

Januar 2014 | Seite 29<br />

<br />

In Japan und in den USA sind kaum Besserungen im<br />

Transmissionsmechanismus zu erkennen. In der EWU<br />

zeigt sich erstmals wieder ein Anstieg des Geldmengenmultiplikators.<br />

Dieser ist aber auf den Rückgang der<br />

Geldbasis zurückzuführen. Ein Wachstum der Kredite<br />

findet aktuell nicht statt, und auch die Geldmengenentwicklung<br />

verläuft sehr verhalten.<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – GELDPOLITIK<br />

Eurozone: Kreditkanal immer noch blockiert<br />

Kaum Rückgang der Kreditzinsen*<br />

Kreditbestände in Spanien schrumpfen<br />

%<br />

7,00<br />

% gg. Vj. % gg. Vj.<br />

6,00<br />

25<br />

25<br />

500 5,00<br />

15<br />

15<br />

4,00<br />

3,00<br />

5<br />

5<br />

200 2,00<br />

-5<br />

-5<br />

1,00<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013<br />

-15<br />

04 05 06 07 08 09 10 11 12 13<br />

-15<br />

Deutschland Spanien Italien Frankreich<br />

Frankreich Italien Deutschland Spanien<br />

Quelle: EZB * an Unternehmen mit bis zu 1 Mio. Euro Umsatz<br />

Quelle: EZB<br />

<br />

Der Rückgang der Kapitalmarktrenditen hat bisher noch<br />

nicht zu einer starken Reduktion der Kreditzinsen<br />

geführt. In Italien und Spanien sind sie nach wie vor auf<br />

einem hohen Niveau, vor allem aufgrund des hohen<br />

Bestands an notleidenden Kredite. Ziel ist es, mit erfolg-<br />

reichen Stresstests die Fragmentierung zu reduzieren.<br />

<br />

In Spanien hat sich der Rückgang g der Kreditbestände<br />

auf sehr niedrigem Niveau stabilisiert. Ähnliches gilt auch<br />

für Italien. Die Banken rechnen in den nächsten Monaten<br />

mit einem weiteren Rückgang der Nachfrage. Gleich-<br />

zeitig wird der Stresstest 2014 zu einer sinkenden<br />

Bereitschaft zur Kreditvergabe führen.<br />

Januar 2014 | Seite 30<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – GELDPOLITIK<br />

Fed: Tapering beginnt im Januar und<br />

endet spätestens Dezember 2014<br />

<br />

<br />

Der erste Schritt ist getan. Die Fed hat auf der Zentralbankratssitzung im Dezember 2013 beschlossen, das monatliche Volumen<br />

ihres Wertpapierankaufsprogramms (QE3) ab Januar um 10 Mrd. USD zu kürzen (Tapering). Die Tapering-Rate wird gleichmäßig<br />

aufgeteilt in reduzierte Käufe von Staatsanleihen und besicherten Hypothekendarlehen.<br />

Die Fed begründete diese Maßnahme insbesondere mit der deutlichen Verbesserung der Arbeitsmarktsituation und einer<br />

Abnahme der gesamtwirtschaftlichen Risiken. Explizit wurden dabei das reduzierte Zäsurrisiko einer dysfunktionalen Fiskalpolitik<br />

genannt. Dies deckt sich mit unserer Einschätzung, dass das<br />

Wirtschaft anzusehen ist.<br />

Tapering als eine Art „Adelsschlag“ für die Perspektiven der US-<br />

Die Notenbank hat betont, dass sie mit dem Beginn der Rückführung des QE3 Programms keine Änderung des<br />

Expansionsgrades der Geldpolitik beabsichtigt. Als Kompensation für die weniger großzügige Gestaltung des monetären<br />

Impulses hat die Fed ihre Signalgebung hinsichtlichi htli h der Leitzin<br />

inspolitik verändert. Die Notenbanker gehen nunmehr davon aus,<br />

das der für die Leitzinswende genannte Schwellenwert einer Arbeitslosenquote von 6,5% deutlich unterschritten wird, bevor es<br />

zu der ersten Zinsanhebung kommt.<br />

<br />

Die Notenbank hat weitere Tapering-Schritte für den Fall avisiert, dass die Wirtschaft sich wie von ihr erwartet entwickelt. Wir<br />

halten daher momentan eine stetige Taper-Rate von 10 Mrd. USD pro Notenbanksitzung realistisch. In diesem Fall würde das<br />

QE3 Programm spätestens zum Jahresende 2014 abgewickelt sein. Die Fed betont weiterhin, dass die Drosselung der<br />

Wertpapierankäufe keinem zeitlich determinierten Automatismus folgt, sondern daten- bzw. kontextabhängig ist.<br />

Die Zinswende ist vom „Tapering“ klar zu trennen. Die In<br />

nflationsprognose der Offenmarktausschussmitglieder (FOMC)-<br />

Mitglieder dürfte neben der Entwicklung des Arbeitsmarktes der wichtigste Timingfaktor für ersten Zinsschritt sein. Dieser steht<br />

nach unserer Einschätzung nicht vor dem Sommer 2015 an.<br />

Danach ist zudem nur mit einem sehr moderaten Anstieg der<br />

Leitzinsen zu rechnen. Die Medianprognose der Mitglieder des<br />

Offenmarktausschuss der Fed für das Leitzinsniveau Ende 2016<br />

liegt knapp unter 2%. Daraus lässt sich ab Sommer 2015 ein<br />

Rhythmus von Zinsschritten in Höhe von 25 Basispunkten nach<br />

jeder zweiten FOMC Sitzung ableiten.<br />

Januar 2014 | Seite 31<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – GELDPOLITIK<br />

USA: Leitzinswende nicht vor Sommer 2015<br />

Tapering beginnt jetzt – Zinswende noch lange nicht<br />

Nur gradueller Anstieg nach der Zinswende<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Anzahl<br />

2014 2015 2016<br />

FOMC-Mitglieder: Jahr, in dem eine Zinswende angemessen<br />

ist, 09/2013<br />

Dezember 2013<br />

2,50%<br />

2,00%<br />

1,50%<br />

1,00%<br />

0,50%<br />

0,00%<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Fed Funds Rate; Jahresende: Median Prognose der FOMC<br />

Mitglieder, Dezember 2013<br />

Quelle: Haver Analytics und eigene Berechnungen<br />

Quelle: Fed<br />

<br />

Die Notenbank betont, dass es keinen direkten Zusammenhang<br />

zwischen der avisierten Drosselung der<br />

Wertpapierkäufe und der Leitzinspolitik gibt.<br />

<br />

Wir erwarten die Leitzinswende nicht vor dem Sommer<br />

2015. Dann wird die Arbeitslosenquote unter dem von<br />

der Fed genannten Schwellenwert 6,5% liegen.<br />

<br />

Auch nach Terminierung des QE3 Programms dürften die<br />

Leitzinsen noch einige Zeit auf dem aktuell historisch<br />

niedrigen Niveau verharren.<br />

<br />

Ähnlich wie die Notenbanker rechnen wir danach nur mit<br />

einem sehr graduellen Anstieg. Erwartetes Tempo:<br />

0,25%-Erhöhung nach jeder zweiten FOMC-Sitzung.<br />

Januar 2014 | Seite 32<br />

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KAPITALMARKTUMFELD – GELDPOLITIK<br />

EZB: Konjunkturelle Erholung 2014, Inflation deutlich unter 2%<br />

BIP schrumpft weniger stark als bisher erwartet<br />

2013<br />

EZB Consensus<br />

Inflation - Dezember 2012 1,6 1,9<br />

Inflation - März 2013 1,6 1,8<br />

Inflation - Juni 2013 1,4 1,6<br />

Inflation - September 2013 1,3 1,5<br />

Inflation-Dezember 2013 1,4 1,4<br />

Reales BIP - Dezember 2012 -0,3 03 00 0,0<br />

Reales BIP - März 2013 -0,5 -0,2<br />

Reales BIP - Juni 2013 -0,6 -0,5<br />

Reales BIP - September 2013 -0,4 -0,6<br />

Reales BIP - Dezember 2013 -0,4 -0,4<br />

2014 2015<br />

EZB Consensus EZB<br />

1,4 n.v.<br />

1,3 1,7<br />

1,3 1,6<br />

1,3 1,5<br />

1,1 1,3 1,3<br />

12 1,2 n.v.<br />

1,0 1,0<br />

1,1 0,9<br />

1,0 0,9<br />

1,1 0,9 1,5<br />

Quelle: EZB, Consensus<br />

<br />

<br />

Die EZB sieht die Wirtschaft in der Eurozone in einer konjunkturellen Erholungsphase. Zurzeit ist sie für 2014 deutlich<br />

optimistischer als der Durchschnitt der Markterwartungen.<br />

Nachdem die EZB im November die Leitzinssenkung auch mit einer sehr niedrigen Inflationsrate begründet hatte, lieferte<br />

sie jetzt ihre Projektionen nach. Die Notenbank erwartet keine deflationäre Entwicklung, wohl aber Raten, die auch 2015<br />

noch deutlich unter der angestrebten 2%-Marke liegen werden.<br />

Januar 2014 | Seite 33<br />

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KAPITALMARKTUMFELD – GELDPOLITIK<br />

EWU: Deflationäre Entwicklung in der Eurozone?<br />

Vor allem gesunkene Energiepreise entlasten<br />

Auch Dienstleistungspreise gehen zurück<br />

% gg. Vj. % gg. Vj.<br />

% gg. Vj. % gg. Vj.<br />

7<br />

20<br />

3,5<br />

3,5<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

98 00 02 04 06 08 10 12 14<br />

Energie (HVPI) Nahrungsmittel (HVPI)<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

3,0<br />

3,0<br />

25 2,5<br />

25 2,5<br />

2,0<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,5<br />

1,0<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,5<br />

0,0<br />

98 00 02 04 06 08 10 12 14 0,0<br />

EWU: Dienstleistungen<br />

ngen<br />

EWU: Industrielle Güter ex Energie<br />

Quelle: Ecowin<br />

Quelle: Ecowin<br />

<br />

<br />

Aktuell sind es vor allem die Energiepreise, die zu<br />

einem großen Teil für den Rückgang der Inflationsraten<br />

verantwortlich sind. Zuletzt sind allerdings auch die<br />

Nahrungsmittelpreise gesunken.<br />

Auch auf vorgelagerten Ebenen (wie z.B. bei den<br />

Erzeugerpreisen) zeichnet sich kein Preisauftrieb ab.<br />

<br />

<br />

Selbst die Dienstleistungspreise, gp die normallerweise<br />

eher starr sind, befinden sich in einem Abwärtstrend.<br />

Auch wenn wir in den kommenden Monaten weiter<br />

Inflationsraten von unter 1% erwarten, so rechnen wir<br />

doch nicht mit einer deflationären Entwicklung in der<br />

Breite der Eurozone.<br />

Januar 2014 | Seite 34<br />

Sal. Oppenheim jr. & Cie.


KAPITALMARKTUMFELD – GELDPOLITIK<br />

USA/EWU: Inflationsprognosen für<br />

2014 liegen unter 2%<br />

USA: Inflationsprognose<br />

EWU: Inflationsprognose<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

-1,0<br />

-2,0<br />

-3,0<br />

% gg. Vj.<br />

2013e:<br />

13% 1,3%<br />

2015e:<br />

21% 2,1%<br />

2014e:<br />

1,6%<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15<br />

Gepunktete Linie: ab November Oppenheim Prognose<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

% gg. Vj.<br />

2013e:<br />

1,3%<br />

-1,0<br />

06 07 08 09 10 11 12 13 14 15<br />

Eurozone: Inflation und Prognose<br />

2014e:<br />

1,0%<br />

2015:<br />

1,4%<br />

Quelle: Thomson Reuters, eigene Prognosen<br />

Quelle: Ecowin, eigene Prognosen<br />

<br />

<br />

In den USA ist zur Zeit kein nennenswerter<br />

Inflationsanstieg auszumachen. Bis Ende 2014 sollte die<br />

„headline“ Inflation bis auf maximal 2% steigen.<br />

Die PCE-Kernrate, die für die Notenbank die<br />

entscheidende Größe ist, liegt bei aktuell 1,1%. 1% Deflation<br />

ist aber aktuell kein Thema in den USA.<br />

Januar 2014 | Seite 35<br />

<br />

<br />

Nach einem Rückgang der Inflationsrate auf 0,7% in<br />

Oktober, lag sie im November bei 0,9% und im<br />

Dezember bei 0,8%. Auch in den kommenden Monaten<br />

dürfte die Rate unter 1% bleiben.<br />

Selbst 2014 rechnen wir im Durchschnitt des Jahres<br />

noch mit einer Inflationsrate, die signifikant unter der<br />

2%-Marke liegen wird.<br />

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KAPITALMARKTUMFELD – GELDPOLITIK<br />

USA/EWU: Divergenzen bei den Inflations- und Zinserwartungen<br />

Inflationserwartungen in den USA höher als in der EWU<br />

Zinserwartungen<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

%<br />

0,30 %<br />

0,25<br />

0,20<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

USA: Nominalrendite minus Realzins 10-jähr. Treasuries (TIPS)<br />

EWU: Inflationserwartungen<br />

Quelle: Thomson Reuters, Ecowin<br />

Die Inflationserwartungen in den USA schwankten seit<br />

Sommer in einer engen Bandbreite um 2,2%. Die solide<br />

Verankerung der Inflationserwartungen gibt der Fed den<br />

Spielraum für ihre ultraexpansive Geldpolitik.<br />

<br />

In der Eurozone liegen die Erwartungen über die weitere<br />

Inflationsentwicklung sogar noch niedriger.<br />

.<br />

Januar 2014 | Seite 36<br />

<br />

<br />

0,15<br />

Die aktuellen Projektionen der Fed zeigen, dass die<br />

Mehrheit der Mitglieder des FOMC weiterhin bis ins Jahr<br />

0,10<br />

2014 Leitzinsen von unter 1,0% als angemessen<br />

0,05 ansieht.<br />

0,00<br />

Eine Ausdehnung der avisierten Niedrigzinsphase auf<br />

der Nov. September 13 Jan. 14 FOMC-Sitzung Mrz. 14 Mai. 14ist Jul. sehr 14gut Sep. möglich. 14 Nov. 14<br />

Quelle: Ecowin<br />

EONIA 1M.-Future, 13.01.2014<br />

Fed Funds Future, 13.01.2014<br />

In den USA sind die Zinserwartungen in den letzten Wochen<br />

im Zuge der veränderten Fed-Signalgebung noch etwas<br />

gesunken.<br />

Die Zinssenkung der EZB Anfang November hat zu einer<br />

Reduktion der Zinserwartungen geführt. Generell möchte<br />

die EZB den EONIA-Satz zwischen 0 und 0,25% verankern.<br />

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KAPITALMARKTUMFELD – GELDPOLITIK<br />

Kapitalmarktrenditen in den USA und der EWU steigen an<br />

Kapitalmarktrenditen<br />

Zinsen in den USA steigen stärker als in der EWU<br />

Zinsstrukturkurve Langfristiger in den Realzins USA etwas steiler<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

% %<br />

00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13<br />

10j. Bundesanleihen, l.S.<br />

10j. Treasuries, USA, l.S.<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Quelle: Ecowin<br />

Quelle: Ecowin<br />

Zinsstruktur: 10 Jahre - 2 Jahre<br />

<br />

Der Anstieg der Renditen in Deutschland hat sich zuletzt<br />

deutlich reduziert. Auch die Zinsstrukturkurve wurde<br />

wieder etwas flacher. In den USA setzte sich der<br />

Zinsanstieg aber weiter fort.<br />

<br />

<br />

In den USA sollten sich die langfristigen Renditen in<br />

diesem Zeitraum um 3% bewegen, was vor allem der<br />

besseren konjunkturellen Entwicklung geschuldet ist.<br />

Die Zinsstrukturkurven bleiben weiterhin sehr steil.<br />

<br />

Auf Sicht von 12 Monaten sollten 10-jährige<br />

Bundesanleihen bei etwa 2,0% stehen.<br />

Januar 2014 | Seite 37<br />

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KAPITALMARKTUMFELD<br />

Inhalt<br />

I. Weltwirtschaft: Moderate, aber stabilere Erholung<br />

II. USA: Beschleunigte Dynamik im Jahr 2014<br />

III.<br />

Euroland: Auf moderatem Erholungskurs<br />

IV.<br />

Geldpolitik: Ausstieg aus der sehr expansiven US-Geldpolitik – EZB über Deflationsgefahren besorgt<br />

V. Kapitalmarktausblick<br />

Januar 2014 | Seite 38<br />

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KAPITALMARKTUMFELD – KAPITALMARKTPROGNOSEN<br />

Prognosen: Geld- und Rentenmarkt<br />

Geldmarkt: Zins 3-Monatsgeld<br />

Renten: Rendite 10-jähriger Staatsanleihen<br />

Aktuell Kurzfristige 12 Monate<br />

Aktuell Kurzfristige 12 Monate<br />

Prognose<br />

Trend<br />

Prognose<br />

Trend<br />

USA 0,25 0,25 0,25<br />

USA 3,03 2,75 3,00<br />

Japan 0,15 0,15 0,15<br />

Japan 0,74 0,80 1,00<br />

UK 0,53 0,60 0,60<br />

UK 3,03 2,75 3,00<br />

Euroland 0,29 0,15 0,15<br />

Euroland* 1,94 1,75 2,00<br />

Quelle: Ecowin und eigene Prognosen<br />

Quelle: Ecowin und eigene Prognosen * 10-jährige Bundesanleihen<br />

Januar 2014 | Seite 39<br />

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KAPITALMARKTUMFELD – KAPITALMARKTPROGNOSEN<br />

Prognosen: Wechselkurse, Rohstoffe<br />

& Aktienmärkte<br />

Wechselkurse und Rohstoffe<br />

Aktienmärkte<br />

Aktuell Kurzfristige 12 Monate<br />

Aktuell Kurzfristige 12 Monate<br />

Prognose<br />

Trend<br />

Prognose<br />

Trend<br />

EUR/USD 1,37 1,34 1,25<br />

EUR/JPY 145 141 135<br />

EUR/GBP 0,83 0,82 0,82<br />

USD/JPY<br />

105 105 108<br />

USA-S&P 500 1838 1875 2020<br />

Japan-Topix 1283 1325 1420<br />

Deutschland-DAX 30 9506 9800 10300<br />

Öl (WTI, USD/Barrel) 94 100 95<br />

Euro STOXX 50 3111 3175 3450<br />

Gold (USD/Feinunze) 1231 1150 950<br />

Emerging Markets<br />

MSCI EM in USD<br />

971 990 1110<br />

Quelle: Ecowin und eigene Prognosen<br />

Quelle: Ecowin und eigene Prognosen<br />

Januar 2014 | Seite 40<br />

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Januar 2014 | Seite 41<br />

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Januar 2014 | Seite 42<br />

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