edition 8
Ein Roman über ein wenig bekanntes
Kapitel der Schweizer Geschichte
Gerlinde Michel
Frei willig
Roman
Ca. 220 Seiten, gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen
ca. Fr. 32.–, c 25.–, ISBN 978-3-85990-179-7
erscheint Ende August
Im Spannungsfeld der gegensätzlichen Pole Krieg und Musik
bringt Frei willig den Leserinnen und Lesern ein wenig bekanntes
Kapitel der jüngeren Schweizer Geschichte näher: die
Teilnahme junger Schweizer als Freiwillige in Hitlers Waffen-SS.
Ein ungeöffneter Brief liegt in Valerie Bachmanns Schreibtisch.
Sie hat ihn im Arbeitszimmer ihres Vaters Walter
Grimm gefunden. Der Absender auf dem Umschlag rief Ungeklärtes
aus ihrer Kindheit in Erinnerung, so dass sie nicht
widerstehen konnte, ihn heimlich mitzunehmen. Doch den
Mut, den Brief zu öffnen, findet sie erst, nachdem sie Trevor
Quinn kennengelernt hat. Der amerikanische Musikjournalist
verdächtigt ihren Vater, in seinem Musiklabel gefälschte CDs
herausgegeben zu haben. Auf den Klavieraufnahmen habe in
Wirklichkeit nicht die Pianistin Clara Howes, Walter Grimms
zweite Frau, gespielt, sondern andere KünstlerInnen, deren
Aufnahmen er von verschiedenen CDs zusammengestohlen
habe.
Valerie ist schockiert über den Betrugsverdacht gegen ihren
Vater. Er streitet zwar alles ab, doch sie kann sich den erdrückenden
Fakten nicht entziehen. Warum hat er das getan?
Auf der Suche nach Antworten öffnet sie aus einem Impuls
heraus den liegen gelassenen Brief. Und wird mit noch
viel Unbegreiflicherem konfrontiert. Was hat ihr Vater mit
einer Tölzer ›Kameradschaft‹ zu tun, was mit der Schlacht
von Tscherkassy im 2. Weltkrieg? Erinnerungen tauchen auf
und viele offene Fragen. Valerie beginnt im Internet zu recherchieren,
sie spürt Dokumente im Bundesarchiv auf und
besucht einen alten Freund ihres Vaters in Wien. Allmählich
verdichtet sich ihre Ahnung zur beklemmenden Gewissheit.
Über die historischen Zusammenhänge des sorgfältig recherchierten
Romans sowie über Zahl und Motivationen der
Schweizer Freiwilligen gibt ein Nachwort Aufschluss.
Gerlinde Michel wurde 1947 in Bern geboren. Sie studierte
Anglistik und Neuere Deutsche Literatur, lebte vier Jahre in
England und arbeitete als Englischlehrerin, Leiterin einer internationalen
Jugendaustauschorganisation und Redaktorin
einer Fachzeitschrift. Sie hat eine erwachsene Tochter und
lebt mit ihrem Mann in Spiez. Im orte-Verlag erschienen ihre
Kriminalromane ›Alarm in Zürichs Stadtspital‹ (2006) und
›Cézanne in Zürich?‹ (2008).