Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...
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BARNEVELD <strong>und</strong> VAN WEEREN (1999) gehen davon aus, dass die tatsächliche Prävalenz<br />
der OCD <strong>beim</strong> <strong>Pferd</strong> weitaus größer ist als bisher durchgeführte radiologische Untersuchungen<br />
aufgezeigt haben. So fanden sich im Rahmen der Sektion (makroskopische <strong>und</strong> pathohistologische<br />
Untersuchung) der untersuchten <strong>Pferd</strong>e osteochondrotische Veränderungen auch<br />
in Gelenken, die zuvor aufgr<strong>und</strong> fehlender klinischer Auffälligkeiten keiner radiologischen<br />
Untersuchung unterzogen wurden. Die Autoren vermuten, dass sich eine Vielzahl dieser Läsionen<br />
frühzeitig zurückbildet, ohne klinische Relevanz zu erreichen. Dieser Verdacht wird<br />
durch die Untersuchung von DIK et al. (1999) an Holländischen Warmblütern bestärkt, in<br />
welcher verdeutlicht wird, dass zahlreiche positive röntgenologische Bef<strong>und</strong>e an Knie- <strong>und</strong><br />
Sprunggelenken von Fohlen im Altern von einem Monat bereits 10 Monate später nicht mehr<br />
nachweisbar waren. Allerdings zeigten sich osteochondrotische Läsionen des Kniegelenks,<br />
die bis zu einem Alter von 8 Monaten nicht ausgeheilt waren, als nicht mehr reversibel. Bei<br />
derartigen Veränderungen des Sprunggelenks lag die Altersgrenze bei 5 Monaten.<br />
Die aufgeführten äußeren Faktoren verdeutlichen eindrucksvoll die komplexe Pathogenese<br />
der OCD, welche darüber hinaus auch durch erbliche Faktoren beeinflusst wird.<br />
3.1.1.4 Diagnostik<br />
Das klinische Bild allein ist zur Diagnose der OCD nicht ausreichend. Die röntgenologische<br />
Untersuchung kann als repräsentatives Verfahren zur Darstellung des OCD-Status der betroffenen<br />
Gelenke angesehen werden. So zeigten BARNEVELD <strong>und</strong> VAN WEEREN (1999)<br />
eine starke Korrelation der Ergebnisse der Röntgenuntersuchung <strong>und</strong> der darauf folgenden<br />
pathologischen Untersuchung der <strong>Pferd</strong>e. Zu berücksichtigen ist wiederum, dass nicht alle<br />
radiologischen Veränderungen zwingend mit einer Lahmheit einhergehen müssen (RI-<br />
CHARDSON 2003).<br />
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