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Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...

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Kryptorchismus ist dieser auf der rechten Seite häufiger inguinal <strong>und</strong> auf der linken häufiger<br />

abdominal nachzuweisen. Die Angaben über die Inzidenz des bilateralen Kryptorchismus<br />

liegen zwischen 9 <strong>und</strong> 14 % (STICKLE <strong>und</strong> FESSLER 1978, HAYES 1986).<br />

Eine Erblichkeit des Kryptorchismus wird vermutet, jedoch lässt sich kein einheitlicher, für<br />

alle Kryptorchismusformen gültiger Vererbungsmodus feststellen. In der Literatur werden<br />

verschiedene Formen rezessiver <strong>und</strong> auch dominanter Vererbung genannt (HAYES 1986).<br />

HERZOG (2001) gibt darüber hinaus einen geschlechtsgeb<strong>und</strong>enen dominanten Erbgang für<br />

solche Stuten an, die von unterschiedlichen Hengsten wiederholt kryptorche Fohlen bringen.<br />

3.3.1.3 Ätiologie <strong>und</strong> Pathogenese<br />

Der Kryptorchismus ist der ausbleibende Abstieg meist eines, viel seltener beider Hoden in<br />

die physiologische Position im Skrotum (SAMPER 2004). Es wird hierbei zwischen einem<br />

abdominalen Kryptorchismus (Retentio testi abdominalis), bei welchem der Hoden in der<br />

Bauchhöhle verbleibt, <strong>und</strong> einem inguinalen Kryptorchismus (Retentio testis inguinalis) mit<br />

Lokalisation des Hodens im Leistenkanal differenziert (SCHNEIDER 1999). Der<br />

ausbleibende Abstieg eines oder beider Hoden wird auf verschiedene mögliche Ursachen<br />

zurückgeführt:<br />

Etwa zum Zeitpunkt des 5. Trächtigkeitsmonats kommt es unter PMSG (pregnant mare serum<br />

gonadotropine) – Einfluss zu einer Hypertrophie der Leydig-Zellen des Hoden <strong>und</strong> hierdurch<br />

bedingt zu Gewichtszunahme. Der physiologische Descensus testis finden im Zeitraum<br />

zwischen den letzten beiden Trächtigkeits- <strong>und</strong> den ersten drei Lebenswochen statt. Bleibt<br />

eine Rückbildung der Hoden vor diesem Zeitpunkt aus, kann es zur Behinderung des<br />

Hodenabstiegs kommen. Darüber hinaus gilt eine gestörte Funktion des Gubernaculum testis<br />

als weitere potentielle Ursache des Kryptorchismus (WISSDORF et al. 1998, SCHNEIDER<br />

1999).<br />

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