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Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...

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Wirkung des Analgetikums die beschriebenen Krankheitssymptome wieder ein. Eine<br />

Euthanasie betroffener Tiere ist im Sinne des Tierschutzgesetzes unumgänglich.<br />

3.4.2.6 Tierschutzrechtliche Bewertung <strong>und</strong> mögliche zuchthygienische Maßnahmen<br />

Es besteht kein Zweifel, dass die mit dieser Erkrankung einhergehenden Symptome für die<br />

erkrankten Fohlen Schmerzen, Leiden <strong>und</strong> Schäden in erheblichem Umfang bedeuten. Da die<br />

Prognose des LWF-Syndroms als infaust angesehen werden muss, sollte die Euthanasie<br />

betroffener Fohlen unmittelbar nach Diagnosestellung erfolgen.<br />

Als populationsgenetische Maßnahme stehen ein Herausstellen von Anlageträgern des LWF-<br />

Syndrom-Gens <strong>und</strong> eine dementsprechende Zuchtselektion im Vordergr<strong>und</strong>. BLENDINGER<br />

et al. (1994) fordern ein generelles Verbot der Verpaarung von Anlageträgern. Die gezielte<br />

Verpaarung zweier Anlageträger des Overosyndroms erfüllt den Tatbestand der Qualzucht im<br />

Sinne des § 11b des deutschen Tierschutzgesetzes. Da eine positive Korrelation zwischen<br />

dem Weißanteil von Overoschecken <strong>und</strong> der Häufigkeit des LWF-Syndroms nachgewiesen<br />

werden konnte (SANTSCHI et al. 2001), unterliegen solche Anpaarungen einem höheren<br />

Erkrankungsrisiko. Eine Anpaarung von Overoschecken ohne Kenntnis des Genotyps muss<br />

aus Tierschutzsicht (§11b TierSchG) prinzipiell unterbleiben. Da auch einfarbige <strong>Pferd</strong>e<br />

Träger der Anlage des LWF-Syndroms sein können, wie die Fallstudie von LIGHTBODY<br />

(2002) <strong>und</strong> auch die Untersuchung von SANTSCHI et al. (2001) zeigt, sollte eine DNA-<br />

Analyse bei Anpaarung mit Overoschecken unbedingt erfolgen. Bei der Zuchtplanung sollte<br />

berücksichtigt werden, dass die Verpaarung eines Merkmals- mit einem Nichtmerkmalsträger<br />

rein statistisch die gleiche Anzahl gescheckter Fohlen ergibt wie die Verpaarung zweier<br />

Overoschecken sowie die doppelte Anzahl ges<strong>und</strong>er, einfarbiger Fohlen.<br />

Im Sinne eines prophylaktischen Eingreifens spielen die populationsgenetischen Maßnahmen<br />

die übergeordnete Rolle. Hierbei sind die genetischen Gr<strong>und</strong>lagen dieser Erkrankung zu<br />

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