Entdecken Sie das bayerische Hopfenland, eine einzigartige europäische Kulturlandschaft! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebot, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier…
hallertau
Leben und Urlauben in einer einzigartigen europäischen Kulturlandschaft
Ausgabe 1 / 2011 · € 3,00
magazin
„Hallertauer
Slow-Food“
entdecken!
Radtouren
und Ausflüge
für die ganze
Familie
Bier-Land
Hallertau
Schmecken
Kulinarische
Entdeckungsreise
Genießen
Hopfen
und Bier
Erleben
Die Wahl zur
Hopfenkönigin
2011
Für ein lebendiges Bayern.
www.eon-bayern.com
PORTRAIT
06 „Wenn’s Bier ausgeht ...“
Die Lampl-Brauerei in Larsbach/Wolnzach
TOURISTIK
10 Spielgolf Eisvogel / „KunstparKur“ in Neustadt a.d.
Donau / Freizeitbus: Neue Linie / Familienerlebnis
Riedenburg
19 Hotel Hallertau
Das führende Tagungshotel in der südlichen Hallertau
24 Hundertwasserturm in Abensberg
Neues Highlight der Hallertau
24 Reisen wie zu Omas Zeiten
Hallertaufahrten im Oldtimer-Bus
25 3 Fragen ...
an die Hallertauer Hopfenkönigin Christina Thalmaier
RADTOUR
12 Hallertauer Hopfentour
Start und Ziel: Thalhamer Hof bei Attenkirchen
36 Vom Altmühltal ins Herz der Hallertau
Von Kelheim nach Mainburg
Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V.
KULINARIK / SLOW-FOOD
16 Wenn der Bäcker zweimal öffnet ...
Johann Hartleitner, Kirchdorf/Rudelzhausen
28 Altmühltaler Lamm und Hopfenspargel
Vom Mainburger Spitzenkoch Paul Grasmaier
38 Bier-Genuss-Seminare
Dr. Christoph Pinzl lädt ins Deutsche Hopfenmuseum
INTERVIEWS
20 „Der schönste Beruf der Welt!“
Josef Wittmann, Vorsitzender des Hopfenpflanzerverbandes
Hallertau e. V.
39 „Die Hallertau lässt einem das Herz aufgehen!“
Peter Stanglmaier, Immobilienexperte
BIERLAND HALLERTAU
26 „Wachsende Bedeutung von Regionalität
und Nachhaltigkeit“
Dr. Werner Gloßner, Hauptgeschäftsführer Private Brauereien
Bayern e. V.
27 Eine echte Erfolgsgeschichte
Der European Beer Star
HISTORIE
30 „Brouada, da hamma zoug’haut ...“
Hans Neumaier wirft einen Blick auf die alte, raue
Hopfenzupferzeit
RUBRIKEN
05 Editorial
11 Impressionen: Hopfakranzlfest 2010
14 Ausgewählte Gastronomie
34 Termine & Festkalender
40 Hallertauer Bier-Spezialitäten
42 Ein Bild und seine Geschichte
IMPRESSUM:
Hrsg.: IMAGO87 GmbH in Kooperation mit dem Tourismusverband Hallertau e.V., Türltorstraße
16-20, 85276 Pfaffenhofen a.d. Ilm · www.tourismusverband-hallertau.de
Konzept, Design: IMAGO87 GmbH, Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung,
Attenkirchen/Hallertau
Redaktionsleitung: Alexander Herzog
Druck: Druckhaus Kastner, Wolnzach · Titelbilder: Nowak, Grasmaier, Lehmann, Radler
Autoren dieser Ausgabe (alphabetisch): Paul Grasmaier, Alexander Herzog, Carmen Leitner,
Hans Neumaier, Dieter Schweiger, Bjanka Tschanter, Margit Zettl-Feldmann
Von der Hallertau in die Welt
In Mainburg, gelegen in der Hallertau zwischen München und Regens burg,
hat die Wolf GmbH Ihren Firmensitz. Das Unter nehmen ist eines der führenden
Systemanbieter von Heiz-, Klima-, Lüftungs- und Solartechnik.
Beginn einer rasanten Entwicklung in die Spitze der europäischen
Gebäude technik war zunächst die Klima- und Lüftungstechnik.
Opern häuser, Museen, Flughäfen, Büro gebäude oder Sportstadien -
wie beispielsweise die Allianz-Arena in München - sind weltweit mit
Klima- und Lüftungsgeräten von Wolf ausgerüstet.
Der Einstieg in die Heiztechnik in den achtziger Jahren war ein
bedeutender Meilenstein in der erfolgreichen Geschichte des Unternehmens.
Umweltfreundliche und wirtschaftliche Heizprodukte von Wolf
haben sich schnell als Markenfabrikate mit anspruchsvoller Qualität etabliert.
Produktion und Service auf höchstem Niveau sind
die Grundlage dafür. Das erfordert ständige Investitionen in den
Ausbau des einzigen Produktions standorts. Von Mainburg aus liefert Wolf
seine Heiz- und Klimasysteme in die ganze Welt.
Als einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Kelheim, beschäftigt das
Unter nehmen ca. 1300 Mitarbeiter und vertraut dabei auf das Qualitätssiegel
“Made in Germany”. 16 Verkaufsbüros in Deutschland und 56
Auslands ver tretungen weltweit garantieren immer die Nähe zum Kunden.
Besuchen Sie unseren Ausstellungsraum! Täglich geöffnet von 7.30 - 17.00 Uhr. Freitags bis 15.00 Uhr
Wolf GmbH, Industriestr.1, 84048 Mainburg, Tel.: 08751/74-0, Fax: 08751/74-1600, www.wolf-heiztechnik.de
EDITORIAL 5
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Die Hallertau, Holledau oder Hollerdau
ist ein fast zentral in Bayern gelegenes
Hopfenanbaugebiet, das von den Städten
Ingolstadt, Kelheim, Landshut, Moosburg,
Freising und Schrobenhausen grob abgegrenzt
wird“, heißt es bei Wikipedia, wenn
man den entsprechenden Suchbegriff
eingibt.
Der Hopfen prägte und prägt bis heute
diese Region, die sich gerade anschickt,
touristisch entdeckt zu werden. Und dass
sich das lohnt, will das neue Magazin
„Hallertau“ zeigen, dessen erste Ausgabe
vor Ihnen liegt. Das Magazin will Geschichten
erzählen über Land und Leute,
will anregen und neugierig machen – die
Besucher, aber auch die Bewohner der
Hallertau. Zweimal jährlich wird das Magazin
künftig erscheinen, in gleicher Aufmachung,
doch mit etwas größerem
Umfang. Der Anfang ist gemacht.
Mein Dank gilt allen, die dazu beigetragen
haben, diese erste Ausgabe zu ermöglichen.
Den Inserenten natürlich, die die wirtschaftliche
Basis liefern. Den Autoren von
Beiträgen und Fotos, die zur Attraktivität
des Heftes beitragen. Und natürlich allen,
die die Verbreitung der Publikation unterstützen
– allen voran dem Verband
Deutscher Hopfenpflanzer e. V. und dem
Tourismusverband Hallertau, hier insbesondere
Rainer-Bülent Nowak. Sie alle vereint
ein Interesse: diese wundervolle Landschaft
und ihre vielen (vielfach noch
ver borgenen) Schätze bekannter zu machen.
Ich hoffe, Sie haben viel Freude beim
Lesen und freuen sich schon auf die
nächste Ausgabe der „Hallertau“.
Ihr Alexander Herzog,
Redaktionsleiter, stellv. Vorsitzender
des Tourismusverbandes Hallertau
Kontakt: alexander.herzog@imago87.de
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PORTRAIT
„Wenn’s Bier ausgeht ...
... dann müssen die Kunden halt ein paar Tage warten.“
Die LAMPL BRAUEREI in Larsbach/Wolnzach erfreut sich
zunehmender Beliebtheit.
PORTRAIT
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Larsbach – Wenn man von Au
Richtung Wolnzach fährt, wähnt
man sich im Hopfenparadies:
Kaum irgendwo sonst stehen Hopfengärten
so dicht an dicht. Ganz besonders fällt
dies im Talkessel von Grubwinn auf. Erst
recht spät erkennt man dann die Abzweigung
nach Larsbach, einem noch weitgehend
authentischen, kleinen Hallertauer
Dorf, von dem man zuerst den Zwiebelturm
der kleinen Kirche sieht, wenn man
das Ortsschild passiert. Aber gleich bei der
ersten (und einzigen) Kreuzung erkennt
man, was hier wirklich wichtig ist. Auf der
einen Seite ein urig aussehendes Wirtshaus
und gleich gegenüber kündet ein
buntes Schild vom örtlichen Bräu: Lampl-
Brauerei.
Brauereien zählen in Bayern zu den
ältesten bestehenden Unternehmen, darunter
welche mit 500 oder mehr Jahren.
Der „Lampl“ dagegen ist blutjung, ihn
gibt es gerade mal 13 Jahre. Eigentlich
suchte der leidenschaftliche Sammler von
Brauerei-Antiquitäten, der 53-jährige
Gerhard Stangl mayr, nur nach einem
Lagerraum für seine Pretiosen, als er das
ehemalige Hopfenhaus des „Angerbauer“
erwarb. „Das Bierbrauen habe ich dann
eher als Hobby begonnen“, erzählt
Stanglmayr, mit einem 100-Liter-Sudwerk,
das er Besuchern gerne zeigt. So ganz
richtig ist das mit dem „Hobby-Brauer“
aus Larsbach natürlich nicht. Stanglmayr
hat nämlich das Handwerk des Brauers
von der Pike auf beim „Alterbräu“ im
benachbarten Markt Wolnzach gelernt
und war dort Braumeister, ehe auch diese
letzte Wolnzacher Braustätte von einer
Münchner Brauerei geschluckt wurde.
Die Biere des Lampl-Bräu – wie das
„Hopfazupfabier“, das unfiltrierte „Lamperl-
Pils“, Weißbier und die diversen Saison-
Biere, unter anderem der „Nikolator“
zur Weihnachtszeit – werden heute in
einem modernen 20-Hektoliter-Sudwerk
gebraut.
Und trotzdem ist die Brauerei immer
noch viel Liebhaberei und nur ein Standbein
des Gerhard Stanglmayr, der vorrangig
Anlagen und Bodenbeläge für die
Brau- und Getränkeindustrie vertreibt
und für die Hopfengenossenschaft Niederlauterbach
mit Hopfen handelt.
Zunehmend jedoch gilt sein Augenmerk
der erfreulichen Entwicklung seiner
Brauerei, denn immer mehr Kunden schätzen
die Authenzität der kleinen Braustätte.
Beim weithin beachteten 1. Hallertauer
Bierfestival 2010 im nahen Attenkirchen
beispielsweise wurde sein „Hopfazupfabier“
sogar zum Publikumsliebling gewählt.
Häufiger passiert es inzwischen auch, dass
ein Bier schon nach überraschend kurzer
Zeit ausverkauft ist, wie zuletzt das Pils.
„Dann müssen die Kunden halt 14 Tage
warten, bis es wieder Nachschub gibt.“
Denn auf eine ordentliche Lagerung der
Biere von sechs bis acht Wochen wird
nicht verzichtet.
Stanglmayr weiß geschickt die Trümpfe
zu spielen, die eben nur kleine Brauereien
haben: Als Bier-Sommelier macht er nicht
nur Bierverkostungen und Führungen
durch den Lampl-Bräu, nein, er braut
auch Wunsch-Biere für seine Kunden.
Wie das geht? Für einen runden Geburtstag
oder die Hochzeit der Tochter wird eigens
ein Bier eingebraut. Ganz nach
Gusto des Auftraggebers: mal eher hopfen-,
mal eher malzbetont.
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PORTRAIT
Das Experimentieren gefällt Stanglmayr, der
„keine 08/15-Biere herstellen“ will, davon
gebe es schon genug. „Wir wollen, dass man
den Hopfen wieder spürt und schmeckt!“
Dabei hat er mit seinen ersten Vorstößen
Richtung höherer Hopfendosierung der
Lampl-Biere erheblichen Gegenwind verspürt.
„Wir haben anfänglich auch Richtung
India-Pale-Ale (besonders gehopfte
Biere britischen Ursprungs, die sich derzeit
vor allem in den USA großer Popularität
erfreuen, Anmerkung der Redaktion) experimentiert“,
erzählt der Brauerei-Chef,
„doch die Leute haben uns verteufelt!“ Inzwischen
schätzen die Liebhaber der Larsbacher
Biere, dass Stanglmayr an seinem
Hopfenkurs festhält.
Am liebsten braut er mit den Sorten
Hallertauer Hersbrucker, Perle und Mittelfrüher.
Demnächst will er die noch
recht junge Aromasorte Saphir ausprobieren,
die bislang nicht so häufig in den
Sudkesseln landet. Und er plant noch für
dieses Jahr, das erste Bio-Hopfen-Bier bei
Lampl zu machen. Vielleicht wird dieses
Bio-Bier dann bereits das erste sein, das
im Lampl-Bräu in Flaschen gefüllt wird
(was derzeit noch in einer befreundeten
Brauerei erfolgt), denn die Abfüllanlage
ist bereits im Aufbau.
Während anderswo im Bierland
Deutschland angesichts eines anhaltendkontinuierlichen
Rückgangs beim Pro-
Kopf-Verbrauch (derzeit rund 107
Liter/Jahr) jede Investition sorgsam bedacht
wird, ist Stanglmayr vor der Zukunft
nicht bange – auch weil die Fortführung
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Lampl-Bier gibt es nur in ausgesuchten
Getränkemärkten und Gastronomien,
das meiste Bier wird direkt ab
Hof verkauft. Den Kasten (also 20 Flaschen
à 0,5 Liter) zu einheitlich 13
Euro. „Wir haben einen Kunden aus
Frankfurt, der eigens zum Biereinkauf
zu uns kommt“, erzählt Stanglmayr. Das
meiste Lampl-Bier wird natürlich um
den Schornstein verkauft. Wobei der
Brauerei-Chef schon auch mal in seinen
roten Lieferwagen steigt, um seine
Biere bis nach Regensburg zu den Kunden
zu bringen.
der Familienbrauerei gesichert scheint.
Bereits heute wird er vom Sohn seiner
Lebensgefährtin, Sebastian Felsl, tatkräftig
unterstützt. Sebastian braut beim Freisinger
Hofbräuhaus und hat sein außergewöhnliches
Talent zuletzt als 3. Jahrgangsbester
bei den Bayerischen Brauermeisterschaften
unter Beweis gestellt. In Larsbach muss er
allerdings nicht nur Bier brauen können.
Sondern auch verkaufen.
Die kleine Brauerei wirbt für sich auf Regionalmessen
und Bier-Events. Auf der
Wolnzacher Messe im März genauso wie auf
der „Slow Food“ im November in München.
Den Namen „Lampl“ verdankt die
Brauerei übrigens dem Nachbarn. Das
dortige Anwesen trägt den Hausnamen
„Lampl-Hof“. Und von dort stammt
Stanglmayrs Großvater. Text: Alexander
Herzog, Fotos: Rainer Lehmann
Das Hotel Hallertau
liegt inmitten der
landschaftlich reizvollen
Hallertau, dem
größten zusammenhängenden
Hopfenanbaugebiet
der Welt.
Wir sind ein Haus der
gehobenen Mittelklasse
und verfügen über:
• 85 barrierefreie Zimmer, davon 10 behindertengerechte
• 15 Tagungs- und Seminarräume bis zu 300 Personen
• befahrbare Hotelhalle von 400 m 2 für Hochzeiten,
Modenschauen, Firmenpräsentationen u.v.m.
• sehr verkehrsgünstig gelegen direkt an der A 93,
ca. 3 km zur A9
• kostenloses W-LAN und Parken (100 Stellplätze)
• Apartments bis zu 6 Personen
• 24 Stunden Rezeption und Barbetrieb
• Biergarten mit 150 Plätzen
• Restaurant mit regionalen Spezialitäten, von 11–14
und 18–22 Uhr warmes Essen, täglich geöffnet
• großes Frühstücksbuffet
von 6.30 bis 10.00 Uhr nur 5,– €
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Dampfbad und weiteren Entspannungsmöglichkeiten,
Eintritt 9,– €
• große Auswahl an Wellnessangeboten
wie Massagen etc.
Für Ihre mehrtägigen Seminare planen wir für Sie gerne verschiedenste
Rahmenprogramme (z. B. Brauereibesichtigung, Bierprobe ...)
Hotel Hallertau • Ziegelstraße 4 • 85283 Wolnzach
Tel. 08442/96810 • Fax 08422/9681-99 • info@hotel-hallertau.de
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TOURISTIK
Spielgolf Eisvogel
Der neue Spielgolf-Spaß in Bad Gögging!
Im Gegensatz zum bekannten Minigolf spielt man beim Spielgolf auf „Bahnen“ aus
Kunstrasen. Die 18 sehr großzügig gestalteten Bahnen sind mit Längen von 8–16 Metern
deutlich breiter und länger als die vom bisher bekannten Minigolf. Das Spiel begeistert
durch Abwechslung und Bewegung auf naturnahen Golfbahnen. Böschungen, Hügel und
Mulden imitieren die Bedingungen in der freien Natur. Gras- und Sandbunker, Felsen und
Findlinge, Bäume und Wasserläufe bereichern als Hindernisse das Spiel.
Die den Bahnen zugewiesenen Parwerte fördern den Wettbewerb unter den Spielern und
gegen sich selbst. Die Spielregeln sind an die Golfregeln angelehnt, und der Spieler sucht
sich wie beim großen Golf die ideale Schlagposition auf der Bahn. Auch die Ausrüstung
lehnt sich an den Golfsport an. Man spielt mit einem Putter und einem original Golfball.
Das Spielgolf bietet Putten in seiner schönsten Form für Kenner und Neulinge, Könner und
Anfänger, Jung und Alt!
Infos: www.hotel-eisvogel.de
„KUNSTPARKUR“ IN NEUSTADT A.D. DONAU
Aus Kunstwerken von einheimischen, aber auch internationalen
Künstlern, zusammengestellt aus vergangenen
Ausstellungen, hat die Stadt Neustadt einen eigenen
„KunstparKur“ in Bad Gögging geschaffen. Ein Rundweg
lädt an acht Stationen zum Entdecken, Staunen und Sichfaszinieren-lassen
ein. Nähere Informationen bei der
Tourist Information Bad Gögging, Telefon 09445 9575-0.
Bierwelt
Freizeitbus: Neue Linie
Seit Karsamstag ist der Freizeitbus, Linie 3, jetzt auch von
Kelheim nach Mainburg unterwegs. An Wochenenden
und Feiertagen können Gäste den Freizeitbus, der bisher
bereits das Altmühltal und die Orte Bad Gögging und
Abensberg anfährt, auch für Fahrten von und nach Mainburg
nutzen. Bis einschließlich 3. Oktober können die
Busse 1 und 3 für drei Euro von einer ganzen Familie
(2 Erwachsene und bis zu 2 Kinder) genutzt werden.
Aktuelle Fahrzeiten und nähere Informationen finden Sie
unter www.vlk-kelheim.de unter „Fahrplaninformationen
Freizeitbus“. Der Flyer mit dem Fahrplan ist bei den örtlichen
Tourist-Infos und beim Tourismusverband im Landkreis
Kelheim e.V. erhältlich.
Familienerlebnis Riedenburg
Unter dem Motto „Euer Ausflugsziel im Altmühltal – so nah!,
Spiel, Spaß und Aktion“ haben die Betreiber der Fasslwirtschaft,
des Kristallmuseums Riedenburg, des Falkenhofs
Rosenburg und des AltmühlBob ein tolles Familienprogramm
auf die Beine gestellt. Das Programm gilt für Familien und
Gruppen ab 20 Personen.
Anfragen, Bestellung der Broschüre und weitere Infos
bei Sabine Scholz-Veits unter Telefon 09442 9003-0
oder unter: www.familienerlebnis-riedenburg.de
Weitere Informationen gibt es unter:
www.tourismusverband-hallertau.de
Impressionen
vom Hopfakranzlfest 2010 in Nandlstadt
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RADTOUR
Hallertauer Hopfentour
Unser Tourenvorschlag: START UND ZIEL THALHAMER HOF
bei Attenkirchen
Fotos: Nowak (Radfahrer), Thalhamer Hof, Deutsches Hopfenmuseum, Hotel Hallertau, IMAGO87 (Hüll)
Rudelzhausen
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Länge: 54 km
RADTOUR 13
Au/Hallertau
Badendorf
Attenkirchen
Thalhamer Hof
Wolnzach
Die Rundfahrt beginnt am
Parkplatz unterhalb des Biergartens
„Thalhamer Hof“
(Abzweigung an der B 301 bei Attenkirchen)
und führt entlang der alten
Bockerlbahnstrecke, die inzwischen zu
einem komfortablen Weg ausgebaut
wurde, Richtung Attenkirchen.
In der Ortsmitte von Attenkirchen, nach
der Kirche, quert man die Bundesstraße in
die Hopfenstraße. An deren Ende beginnt
der Radweg am Kreisverkehr entlang der
B 301 nach Pfettrach und weiter nach
Brandloh, wo man in der Ortsmitte rechts
Richtung Reichertshausen fährt. In
Reichertshausen biegt man an der B 310
zunächst rechts ab und folgt dann der
nächstmöglichen Abbiegung links. Nach
ca. 100 Meter endet die Asphaltstrecke und
es beginnt ein Schotterweg bis nach Au.
Dort passiert man auf der B 301 die ehemalige
Tankstelle und biegt rechts in die Moosburger
Straße. Nach etwa 200 Metern geht
es links hoch zur alten Bockerlbahnstrecke,
die inzwischen ein perfekter Rad- und
Wanderweg ist (auch für Skater erlaubt),
Richtung Mainburg. In Enzelhausen fährt
man vorbei an der bekannten Schimmelkapelle
entlang der Bahnstrecke Richtung
Wolnzach. Am alten Bahnhof von Enzelhausen,
gegenüber der Wirtschaft „Mayr-
Wirt“ (immer Freitagvormittag legendäres
Weißwurstessen!) steht das Original der
Hallertauer Bockerlbahn. Die alte Bahnstrecke
Richtung Wolnzach führt durch
eine traumhafte Hopfenlandschaft weiter
bis zum Hopfenforschungsinstitut der
Landesanstalt für Landwirtschaft in Hüll
und der Hopfenfarm der US-Brauerei
Anheuser-Busch. Von Hüll aus geht es zunächst
auf der Verbindungsstraße und dann
auf dem Radweg weiter Richtung Gebrontshausen,
Jebertshausen und Wolnzach.
In Wolnzach empfiehlt sich eine kurze
Rast auf der Sonnenterrasse des Hotels
Hallertau oder ein Besuch des sehenswerten
Deutschen Hopfenmuseums nahe der
Ortsmitte.
Von Wolnzach führt die Tour zurück auf
der Straße Richtung Au/Hallertau über
Jebertshausen; nach der Anhöhe von
Grubwinn nimmt man rechts die Straße
Richtung Barthof, Egg und Osseltshausen.
Nach der Querung der Staatsstraße (Au-
Schweitenkirchen) durchfährt man den
kleinen Ort Halsberg weiter auf der Holzmairstraße
rechts Richtung Mösbuch und
Aign. An der nächsten Kreuzung geht es
rechts nach Roggendorf und Badendorf
(Straußenfarm Hiereth mit Direktvermarktung).
Eine kaum befahrene Straße geht
von dort weiter Richtung Sörzen nach
Berghaselbach. Nach dem Ortsende von
Berghaselbach führt links eine kleine Steigung
nach Thonhausen, Kastenhofen zum
Haidhof an der B 301, die ein letztes Mal zu
queren ist, um entlang des neuen Radweges
(Trasse der ehemaligen Bockerlbahn) nach
Thalham zu gelangen. Das Ziel „Thalhamer
Hof“ verspricht einen schattigen Biergarten
mit Blick auf einen kleinen See und gute
wie preiswerte bayerische und kroatische
Spezialitäten. Tour: mittelschwer, aufgrund
einiger Steigungen für Kleinkinder weniger
geeignet.
Info: www.tourismusverband-hallertau.de
Thalhamer Hof
Deutsches Hopfenmuseum,
Wolnzach
Hotel Hallertau, Wolnzach
Hüll
14
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SLOW-FOOD
Wenn der Bäcker
zweimal öffnet ...
JOHANN HARTLEITNER aus Kirchdorf/Rudelzhausen geht nicht
gerade verschwenderisch mit seinen Backkünsten um.
SLOW-FOOD
17
Kirchdorf/Rudelzhausen – Möglichst
nicht am Mittwoch oder
Samstag sollte das Fotoshooting
stattfinden, bat er bei der Terminvereinbarung
am Telefon. Der Freitagnachmittag,
den wir schließlich für das Gespräch
und die Fotoaufnahmen ausgewählt hatten,
war auch nicht ganz optimal. Denn
wir trafen Kirchdorfs einzigen Bäckermeister,
Johann Hartleitner, in seiner
Backstube bei den Vorbereitungen für den
Samstagmorgen an. Dem besten Tag der
Woche. Dabei sind es überhaupt nur zwei
Tage, an denen der 57-jährige seinen Bäckerladen
aufsperrt. Zu ihm kommt nur,
wer ihn kennt und sein Brot, die Semmeln
und Brez’n schätzt. Denn zufällig findet ihn
niemand. Die Bäckerei liegt fernab der
Durchgangsstraße B 301 und nur ein sehr
dezenter Schriftzug an der Fassade verweist
darauf. Die Einrichtung ist genauso unprätentiös:
eine in die Jahre gekommene Verkaufstheke,
mehrere eher spärlich gefüllte
Regale. Hartleitner konzentriert sich auf
das Wesentliche – neben den erwähnten
Backwaren stellt er nur noch Vollkornbrot,
Blätterteiggebäck, Nusshörnchen, Vanilleschleiferl
und – ja doch – Donuts her. Allesamt
Köstlichkeiten, die der Autor guten
Herzens weiterempfehlen kann: die Brez’n
kross und knackig, die Semmeln fest und
mit richtig Geschmack. Sein Brot schmeckt
auch noch Tage später vorzüglich, wenn die
Discountware längst in der Tüte mit Hartbrot
für die Nachbarspferde gelandet ist.
Gebacken wird alles in reiner Handarbeit,
„bei mir gibt’s keinen Roboter“. Und
keinen Helfer. Hartleitner, der im nahen
Wolnzach gelernt hat („als es dort noch
neun Bäckereien gab!“), arbeitet schon seit
1972 in der Bäckerei, die sein Großvater
erworben hatte. Seit 1988 macht er das
ganz allein: „Die Bäckerei ernährt mich
nur deshalb, weil ich keinen Angestellten
habe. Den Stundenlohn darf ich nicht
ausrechnen.“
Hartleitner wirkt nicht wie jemand, der
einen aufwändigen Lebensstil pflegt.
Hobbys: Fehlanzeige. Manchmal unternimmt
er am Sonntag einen Ausflug ins
Bräustüberl Weihenstephan. Mitunter
träumt er davon, den rauen deutschen Winter
in Asien zu verkürzen. Doch dann geht
er an den freien Tagen eben wieder zum
Holzarbeiten in den Wald. Seinen Wald. Ein
nicht unerheblicher Immobilienbesitz
sichert seine Unabhängigkeit. „Wenn ich
keine Lust mehr habe, höre ich mit der
Bäckerei auf“, betont der gebürtige Hallertauer.
Doch seit er nur noch eine 2-Tage-
Woche habe, gehe es ihm gut: „Jetzt bin ich
wieder Mensch.“
Was sind das nun für Kunden, die dem
Mann mit dem schlohweißen Haar die
Treue halten? Viel auswärtige Kundschaft
sei das, aus Mainburg, Au und darüber
hinaus. Die Tendenz gehe leider Richtung
Supermarkt-Bäcker.
Seine Kollegen versuchen sich diesem
Trend entgegenzustemmen, indem sie
selbst auf Größe setzen und immer mehr
zusätzliche Filialen eröffnen würden. Noch
mehr Arbeit, noch mehr Mitarbeiter, noch
mehr Kostendruck. Billig, billig, billig. Für
das Bäckerhandwerk sieht der 57-jährige
keine glänzende Zukunft.
Dabei loben seine Kunden die Hartleitner’schen
Backerzeugnisse und kommen
immer wieder (was auch für den Autor gilt),
denn „wir sparen nicht am Material und verwenden
nur Backmittel und Mehl von allerbester
Qualität. Wenn du nur das Billigste
nimmst, kann nichts dabei rauskommen.“
Hartleitner spricht von „wir“, was vielleicht
damit zu tun hat, dass er vom Einkauf
über das Backen bis zum Verkauf alle
Arbeiten selbst macht. So wie jetzt, wo er
gerade ein Blech von Nusshörnchen für
den Ofen am Samstagmorgen vorbereitet.
Und wenn dann am Morgen alles gebacken
und die Ware bereit zum Verkauf ist,
dann kann er nicht schlafen gehen, wie
das die Kollegen tun. Dann geht er in den
Laden, füllt die Regale mit Pfund- und
Kilowecken Brot, einen großen Weiden -
korb mit noch warmen Semmeln und
Brez’n. Und wartet auf Kundschaft.
Die kommt. Wegen der Qualität. Und
dem guten Preis. Denn Hartleitner kann
dabei erstaunlicherweise durchaus mit
den Discountern konkurrieren.
Allerdings immer nur Mittwoch und
Samstag. Text: Alexander Herzog,
Fotos: Rainer Lehmann
BERATUNG · KONZEPTION · GRAFIK-DESIGN
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Hauptstraße 22, D-85395 Attenkirchen/Hopfenland Hallertau · Tel. +49 8168 42999-50 · www.imago87.de
PRESSEARBEIT · VERANSTALTUNGEN · WERBUNG
Hotel Hallertau
– das führende Tagungshotel in der südlichen Hallertau
TOURISTIK 19
Wolnzach - Über die Ursprünge so
mancher Einrichtung ranken sich nicht
selten Legenden, die einer genaueren
Prüfung kaum standhalten. Die folgende
Geschichte ist dagegen wahrhaftig und
wird von allen Beteiligten gerne erzählt:
Irgendwann im Jahr 2003 saßen wieder
einmal die Honoratioren des Marktes
Wolnzach beim Stammtisch zusammen
und diskutierten über Gott und die Welt
- hier vor allem die touristische Entwicklung
des Ortes. „Wir brauchen ein großes
Hotel mit Tagungsmöglichkeiten“,
konstatierte ein Gemeinderat, „sonst
wird das nix.“
Auf die folgende Antwort hin soll es
dann ganz ruhig geworden sein in der
„Männerrunde“ beim Postwirt. Stand
doch Irmgard Röhrich auf und sagte
ganz bestimmt: „Ich mach’s“.
Und so war es dann auch. Im Sommer
2005 eröffnete die Familie Röhrich das
„Hotel Hallertau“. Mit 85 großzügig gestalteten
- barrierefreien - Zimmern und
15 Tagungsräumen (bis zu 400 m 2 ), das
größte Hotel im Landkreis Pfaffenhofen.
Ein „bisschen Fracksausen hatten wir
schon“, gesteht Irmgard Röhrich, „aber es
lief von Anfang an gut und wir haben
alle zusammengeholfen .“ Und glücklicherweise
ist die Familie Röhrich nicht zu
klein geraten, um die vielen Aufgaben
zu stemmen. Die Senior-Chefin wird
inzwischen von Fabian, Matthias,
Andreas sowie seit kurzem von Tochter
Johanna unterstützt.
Das „Familienhotel“ kommt gut an bei
den Gästen; sowohl bei den vielen
Geschäftsreisenden oder Teilnehmern
von Tagungen und Produktpräsentationen
als auch bei Hochzeiten und anderen
Familienfeiern.
Für die Entspannung steht ein 250 m 2
großer Wellnessbereich mit drei Saunen,
Erlebnisduschen, Whirlpool, Fitness- sowie
Kosmetik- und Massageanwendungen
zur Verfügung. Die großzügige Sonnenterrasse
verfügt über 200 Sitzplätze.
Großer Beliebtheit erfreuen sich die
Sonderaktionen des Hotels Hallertau: der
regelmäßige Brunch am Sonntag beispielsweise.
Oder wenn der Küchenchef
für eine Wildsau oder ein Spanferkel den
Showgrill anwirft.
Inzwischen hat sich das Hotel Hallertau
weithin einen Namen gemacht und kann
auf Stammkunden bauen, die immer
wieder bei den „Röhrichs“ buchen.
Und oft sind es nicht nur die Zimmer, die
nachgefragt werden, sondern andere
Services: Shuttle vom und zum Flughafen,
Stadtführungen oder sogar Veranstaltungsservice.
Die Familie Röhrich findet immer eine
Lösung. Das trägt wesentlich bei zum
Charme des Hauses.
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20
INTERVIEW
INTERVIEW 21
„Der schönste Beruf der Welt!“
Ein Gespräch mit JOSEF WITTMANN, Vorsitzender des
Hopfenpflanzerverbandes Hallertau e. V., über Hopfen
und Marketing.
Herr Wittmann, Sie sind Vorsitzender
des Hopfenpflanzerverbandes
der Hallertau, dem
größten Anbaugebiet der Welt. Nach
langjährigen Bemühungen ist „Hopfen
aus der Hallertau“ nun eine „geschützte
geografische Angabe“ (GGA) der Europäischen
Union? Was versprechen Sie
sich davon?
Ich freue mich riesig, wir haben den Antrag
vor acht Jahren gestellt und sind nun
endlich am Ziel – der „Hopfen aus der
Hallertau“ ist in die Gemeinschaft der
GGA in der EU aufgenommen worden.
Mir ist aber auch bewusst, dass jetzt die
GGA mit Leben erfüllt werden muss. Es
liegt also eine Menge Arbeit vor uns.
Sie haben dazu ein eigenes Signet
(deutsch und englisch) aufgelegt. Welche
Ziele verfolgen Sie damit? Wann darf
der Brauer dieses Signet verwenden?
Wir werden dieses Label bekannt machen.
Wir müssen vermitteln, dass es sich lohnt,
dieses Signet auf dem Etikett zu verwenden:
Der deutsche und auch der ausländische
Brauer macht so Marketing für sein
Bier, indem er den Hallertauer Qualitätshopfen
beim Biertrinker auslobt –
den besten Hopfen der Welt! Der Brauer,
der dieses Label auf sein Etikett drucken
will, muss die Verwendung von mehr als
50% Hallertauer Hopfen belegen.
Gibt es schon Brauereien, die dieses
Signet verwenden? Gibt es schon
erkennbare Reaktionen seitens der
Konsumenten?
Obwohl wir mit dem Logo noch keine
Werbung bei den Brauern gemacht haben,
ist es erstaunlich, wie viele deutsche und
ausländische Brauer sich nach dem GGA-
Logo schon erkundigt haben. Und es
gibt bereits die ersten
Braue reien, die das
Label schon führen:
die Brauerei Schönram
beispielsweise im
oberbayerischen Petting
(Landkreis Traunstein)
– übrigens
sicherlich eine der
innovativsten mittelständischen
Brauereien
in Deutschland.
Hallertauer Hopfen
genießt weltweit
hohes Ansehen. Was
tun Sie dafür, dass
dies so bleibt (bzw. das Image sogar
noch gesteigert wird)?
Als Erstes: Die Hallertau muss immer Top-
Qualität liefern. Das gewährleisten wir
durch eine lückenlose Dokumentation der
gesamten Wertschöpfungskette sowie
durch eine neutrale Qualitätsfeststellung.
So können die Hopfen-Pellets, die bei der
Brauerei XY angeliefert werden, stets bis
zum Hopfengarten zurückverfolgt werden.
Und dann müssen wir den Hallertauer
Hopfen natürlich vermarkten. Weltweit,
schließlich gehen 2/3 des deutschen
Hildegard Heindl bekam bereits die Berechtigung von Otmar Weingarten,
Geschäftsführer des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer e. V., überreicht,
das neue GGA-Signet für ihren „Hopfensecco“ zu führen.
Die Private Brauerei Schönram
setzte als eine der ersten Braustätten auf das
neue Markenzeichen „Hopfen aus der
Hallertau“. Verbandsgeschäftsführer Otmar
Weingarten (r.) und Hopfenkönigin Christina
Thalmaier überbringen die Auszeichnung
an Braumeister Eric Toft (Mitte) und die
Inhaberfamilie Oberlindobler.
Hopfens in den Export.
Dafür besuchen wir weltweit
Messen und Produktpräsentationen,
geben u.a.
die Internationale Hopfenrundschau
heraus, die weltweit
an alle Brauer und Pflanzer geht
und zu einem wichtigen Marketinginstrument
wurde. Gerade waren wir beim
jährlichen US-Craft-Brewers-Meeting
[= handwerklich-orientierte Kleinbrauereien
in USA; Red.] in San Francisco und haben
dort mit überwältigender Resonanz eigens
mit Hallertauer Aromahopfen gebraute
Biere vorgestellt. Immer häufiger kommen
jetzt hopfenaffine amerikanische Brauereien
auf uns zu und informieren sich über
unsere Hopfen, vor allem über Aromasorten.
Diese experimentierfreudigen Braumeister
verwenden im Schnitt fünfmal
mehr Hopfen, als dies beispielsweise deutsche
Brauer tun.
Seit einigen Wochen laufen Dreharbeiten
für einen Film über Hallertauer Hopfen,
der im Frühjahr 2012 mehrsprachig
erscheinen wird. Mit diesem Film wollen
wir Brauer in aller Welt motivieren, sich
intensiver mit dem Rohstoff Hopfen –
speziell aus der Hallertau – auseinanderzusetzen
Sie sind natürlich selbst Pflanzer.
Gibt es etwas, was Sie sich persönlich
für die nahe Zukunft vorgenommen
haben?
Wir wollen – mit Hilfe der Hopfenforschung
in Hüll [ein Institut der Landesanstalt
für Landwirtschaft bei Wolnzach;
Red.] – die Züchtung neuer Sorten vorantreiben,
die mit unterschiedlichen Aromen
dem Brauer noch mehr Rezepturen
ermöglichen. Hopfen mit Anklängen von
„Hopfen aus der Hallertau“ ...
... heißt der Arbeitstitel einer aufwändigen Filmproduktion,
die seit Mai im Auftrag des Verbandes
deutscher Hopfenpflanzer läuft.
Noch bis ins Frühjahr 2012 werden die mit der
Produktion beauftragten Firmen IMAGO87, Attenkirchen,
und Rapunzel-Film, Abensberg, zu tun
haben, ehe dieser Film bei Brauern in aller Welt für
Hallertauer Hopfen werben wird.
Die deutschen Hopfenpflanzer auf der Craft Brewers Conference in San
Francisco 2011.
Zitrusfrüchten beispielsweise. Ich selbst habe
einige alte Hopfensorten wieder eingelegt,
von deren Zukunft ich überzeugt bin.
Reichen denn die vorhandenen, am
Markt angebotenen, Sorten nicht mehr
aus?
Doch, aber zum einen stellen wir fest, dass
manche Sorten mit den Klimaveränderungen
nicht so gut zurechtkommen. Zum
anderen wollen wir mit neuen Angeboten
die Experimentierfreude der Brauer anfachen.
Damit die erkennen: Mit Hopfen
kann ich meine Biere – mit vergleichsweise
geringem finanziellen Einsatz –
wunderbar gegenüber dem Wettbewerb
differenzieren.
schon im Hopfengarten
zugebracht?
Wenn ich nicht für
den Hopfenpflanzerverband
unterwegs
bin, und
natürlich an den
Wochenenden, bin
ich in meinen Hopfengärten.
Hopfenbauer ist für mich der
schönste Beruf der Welt. Es sind eine
Menge von Tagen, die ich 2011 schon in
meinen Hopfengärten verbracht habe.
Die Arbeiten beginnen ja schon im Januar
mit dem Drahtaufhängen. Aber zählen
sollte der Hopfenbauer seine Arbeitstage
besser nicht.
Hoher Besuch am Messestand der Hallertauer
Hopfenpflanzer auf der Brau Beviale
in Nürnberg: Der Amtschef des Bayerischen
Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten, Martin Neumeyer (Mitte),
unterstützt das Marketing von Dr. Johann
Pichlmaier (r.) und Josef Wittmann (l.) für
Hopfen aus Deutschland.
Die Hopfensaison hat ja längst begonnen.
Wie viele Tage haben Sie heuer
Herr Wittmann, wir danken Ihnen für das
Gespräch.
Mission: Hopfen
Es gibt Branchen oder Institutionen, deren Repräsentanten zum „Gesicht“
schen Hopfen professionalisiert und kümmert sich –
des jeweiligen Geschäftsfeldes geworden sind. Dazu zählt ganz mehr als ihm lieb ist – um die Harmonisierung von
sicherlich auch Otmar Weingarten, seit 1. Mai 1991 Geschäftsführer des Zulassungen (z. B. von Pflanzenschutzmitteln) im
Deutschen und Hallertauer Hopfenpflanzerverbandes in Wolnzach. Der deutschen, europäischen und internationalen
55-jährige Jurist ist ein unermüdlicher Botschafter für den deutschen Recht.
Hopfen: Keine wichtige Veranstaltung der Brauwirtschaft, wo Weingarten
Für die „geografisch geschützte Angabe“ der Euro-
nicht für deutschen Hopfen werben würde. Dieses Frühjahr
päischen Union für „Hallertauer Hopfen“ hat
war er auf der Konferenz der amerikanischen „Handwerks-
Weingarten viele Jahre an vorderster Otmar Weingarten
Geschäftsführer des
Brauer“ (Craft Brewers) in San Francisco, wo er eigens für den
Front gekämpft und freut sich nun über
Verbandes deutscher
Verband mit deutschem Aromahopfen eingebraute Biere
das vorliegende Signet, das immer Hopfenpflanzer e. V.
präsentierte: „Smaragd Pale Ale“ oder „Saphir Triple“
mehr Brauereien auf ihre Etiketten
beispielsweise. Bierstile, wie sie die virulente amerikanische
drucken sollten. Nach dem Motto: Mit
Brauer-Szene liebt. Aber eben ausschließlich mit deutschem
Hallertauer Hopfen gebraute Biere sind etwas ganz Besonderes!
Hopfen gebraut. „Das kam prima an,“ freut sich Weingarten,
Bei dieser und anderen Marketing-Kampagnen,
„die haben unseren Ausschank regelrecht überrannt.“
z. B. mittels der seit19 Jahren bestehenden, weltweit publizierten
Weitere wichtige Termine im Kalender des Jahres 2011 sind für Otmar
„HOPFENRUNDSCHAU INTERNATIONAL“, weiß sich Weingarten
„Optimus Weingarten Saburre die Brau iocari Beviale parsimonia in Nürnberg suis, und quod der Deutsche vix quinquennalis Brauertagagricolae.
einer breiten Unterstützung des „Clusters Hopfen“ sicher.
in Quadrupei Berlin. Dabei satis ist infeliciter die Repräsentation insectat saetosus des deutschen suis, etiam Hopfens fiducias nur divinus ein agnascor „Wir haben Octavius. hier in der Hallertau ein Zusammenspiel von Pflanzer-,
Chirographi adquireret saburre, ut agricolae Augustus senesceret fragilis quadrupei, quod vix
kleines Tätigkeitsfeld des Mainburgers: Weingarten leitet die Geschäftsstelle
im Haus des Hopfens, hat das Marketing für den deut-
es so nirgendwo auf der Welt
Forschungs- und Verarbeitungskompentenz und -ressourcen“, das
gulosus concubine satis fortiter insectat ossifragi, quamquam saetosus agricolae vix libere fer
gibt.“
24
TOURISTIK
HUNDERTWASSERTURM IN ABENSBERG
Abensberg – Seine Poster und Kalender verkaufen
sich mehr als zehn Jahre nach seinem
Tod noch millionenfach. Kunstfans stürmen
nach wie vor in Ausstellungen mit seinen
Werken und auch seine Bauten sind Publikumsmagnete.
Vor einem Jahr wurde in
Abensberg das letzte Architekturprojekt von
Friedensreich Hundertwasser fertiggestellt –
ein 35 Meter hoher Märchenturm.
Kampf gegen viele Widerstände
Schon die erste Saison übertraf alle Erwartungen:
Mehr als 150 000 Menschen stiegen im
Jahr 2010 auf den Hundertwasserturm,
dreimal so viele wie erwartet. Selbst im Winter
stapfen die Hundertwasserfans in der niederbayerischen
Kleinstadt noch durch tiefen
Schnee, um den Kunst-Turm zu bestaunen.
Bauherr Leonhard Salleck rechnet damit,
dass heuer das Interesse noch einmal
zunehmen wird: „Ich glaube, dass wir noch
mehr Besucher kriegen. Die Leute sind so
begeistert.“
Salleck hatte ein Jahrzehnt lang für die Verwirklichung
seines Traums gegen etliche
Widerstände gekämpft. Nicht zuletzt von den
Denkmalschützern wurde der Turm im Stil
von „1001 Nacht“ direkt neben der mittelalterlichen
Abensberger Altstadt kritisch
beäugt. Bei der Eröffnung hatte Salleck dann
eine eher zurückhaltende Prognose ausgegeben
– mindestens 50 000 Turmgäste pro Jahr
sollten es sein. Viele Beobachter rechneten
damals schon mit deutlich mehr, doch der
tatsächliche Ansturm hat dann doch viele
überrascht.
„Es ist schon erstaunlich, in welch kurzer
Zeit der Turm an Popularität gewonnen hat“,
meint auch der Geschäftsführer des Tourismusverbandes
im Landkreis Kelheim, Klaus
Blümlhuber. Der Turm soll insbesondere
Werbeträger für Sallecks Weißbierbrauerei
„Kuchlbauer“ sein. Dies funktioniert offenbar:
Der Chef berichtete von einem Plus im zweistelligen
Prozentbereich beim Bierabsatz.
Schon das Geschenkset mit einem Weißbierglas
im Hundertwasser-Design und sechs Flaschen
„Turmweisse“ kurbelt den Umsatz
an: „Wir haben Tage, an denen wir 500
solche Schachteln verkaufen – das ist unser
Renner.“
www.kuchlbauers-bierwelt.de
Reisen
wie zu Omas Zeiten
Hallertaufahrten
im Oldtimer-Bus
Mainburg – „Trari-Trara – wir fahren, wohin es
uns gefällt!“ In einem Oldtimer-Bus ist eine
Reise übers Land eine ganz besondere
Erfahrung. Gemütlich schaukelt der Oldie
über die Landstraße und sorgt mit seinem
nostalgischen Flair, egal wohin er kommt, für
Aufsehen. Den einen Reisenden begeistert die
bewährte Technik, den anderen die Erinnerungen
an die gute alte Zeit und wieder andere
lieben die Aufmerksamkeit, die man mit so
einem Gefährt unweigerlich auf sich zieht.
Der Büssing T4000, Baujahr 1955, versprüht
mit seinem speziellen Sonderaufbau den
Charme der 50er Jahre wie kein anderer. Die
Reise in dieser Rarität ist ein unvergleichbares
Vergnügen. Motorisiert mit dem Sechs-Zylinder-Motor
mit der Bezeichnung „LD“ kann er
107 PS leisten. Ausgestattet mit 33 Leder-Sitzplätzen,
2 Holztischen, Vorhängen, Schiebefenster,
Gepäckträger und original antikem
Blaupunktradio mit Mikro, ist jede Fahrt mit
dem Oldtimer eine Zeitreise. Besonders schön
sind die Panoramafenster, die eine einmalige
Sicht auf die Landschaft und Umgebung
ermöglichen.
Der Oldtimer, kombiniert mit einem besonderen
Reiseziel wie z. B. dem Chiemsee, Kloster
Andechs oder dem Hundertwasserturm,
macht diese Fahrt nicht nur zu einem
Ausflug, sondern zu einem einmaligen Erlebnis.
Wer diese exklusive Form des Reisens
nicht verpassen möchte, hat von März bis
Oktober die Gelegenheit dazu. Ein vielfältiges
Ausflugsprogramm steht in den Stanglmeier
Reisebüros in München, Pfaffenhofen und
Mainburg zur Verfügung.
Der Oldie der Firma Stanglmeier kann
natürlich auch für Hochzeiten, Feiern, Feste,
Vereinsfahrten oder Transfers gemietet
werden.
Weitere Informationen unter:
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Die Hallertauer
Hopfenkönigin
wird gewählt
Christina Thalmaier
3 FRAGEN ...
Christina, Du bist seit Herbst 2010 Hopfenkönigin
der Hallertau. Hast Du die Wahl
schon mal bereut?
Es gibt tatsächlich Tage, an denen es sehr
stressig ist, Beruf, Privatleben und das Amt
unter einen Hut zu bringen, aber bereut habe
ich es nie. Die vielen Erfahrungen und tollen
Erlebnisse hätte ich sonst nie gehabt. Es ist ein
tolles Jahr mit unendlich vielen Eindrücken.
... an die Hopfenkönigin
CHRISTINA THALMAIER
Was waren Deine bislang schönsten
Er lebnisse?
Eine Reise nach San Francisco und St. Louis
und ein Zusammentreffen mit Bundespräsident
Wulff waren bestimmt die beeindruckendsten,
aber auch die Termine nahe der
Heimat habe ich in sehr guter Erinnerung.
Die vielen Volksfest besuche, Brauereifeste und
-besichtigungen, Messen und andere tolle
Veranstaltungen werde ich nie vergessen.
Würdest Du wieder zur Wahl antreten?
Man kann ja nur einmal im Leben „Hallertauer
Hopfenkönigin“ werden, darum habe
ich darüber nie nachgedacht. Ich kann aber
jedem hopfenbegeisterten jungen Mädchen
sagen: Macht mit und versucht es. Solch eine
Chance bietet sich so schnell kein zweites
Mal.
IN KÜRZE:
Die Hallertauer Hopfenkönigin
Als Produktkönigin vertritt und repräsentiert
die Hallertauer Hopfenkönigin den Hallertauer
Hopfen in der Öffentlichkeit.
Voraussetzungen:
Alter ab 18 Jahre und die Kandidatinnen müssen aus
einem Hopfenbaubetrieb kommen
Wahl am 16. August, Wolnzacher Volksfest:
Vorbereitungen zur Wahl:
· Halbtägiger Rhetorikkurs in München
· Hopfenschulung und Aufgaben der
verschiedenen Hopfenorganisationen
· Führung durch das Hopfenmuseum
Seit 2009 neuer Wahlmodus:
· Der Hopfenpflanzerverband Hallertau e. V. hat für
seine Mitgliedsbetriebe 1000 Plätze reserviert
· Jede Kandidatin erhält maximal 10 Tische für ihre „Fans“
· Reservierungen vom Markt für Ehrengäste
· Alle Plätze, die ab 18.30 Uhr nicht besetzt sind, werden
für die Bevölkerung freigegeben
· Jede Kandidatin stellt sich auf der Bühne kurz vor und
beantwortet vom Moderator noch 2 – 3 hopfenbezogene
Fragen
· Die drei Kandidatinnen mit den meisten Stimmen kommen
in die nächste Runde. Im zweiten Wahlgang wird
aus den drei Kandidatinnen mit den meisten Stimmen
das Hallertauer Dreigestirn ermittelt
· Das Hallertauer Dreigestirn wird auf 1 Jahr gewählt
Termine:
Das Dreigestirn wird bei der Organisation und Durchführung
der zahlreichen Termine durch den Hopfenpflanzerverband
Hallertau e. V. unterstützt:
Antrittsbesuch bei Landwirtschaftsminister Brunner in
München, Internationale Grüne Woche in Berlin, Neujahrsempfang
bei Ministerpräsident Seehofer, Auftakt
Hopfenspargel, Brauereibesuche/-feste, Hopfenfeste,
Craft Brewers Conference in USA, IHB-Treffen Paris,
Deutscher Brauertag in Berlin, Hopfen-Rundfahrt,
Überreichung Erntekrone bei Bundespräsident Wulff in
Berlin, VLB-Tagung in Berlin, Brau Beviale Nürnberg u.v.m.
Infos: Telefon 08442 957200, Nicole Schellner
„Wachsende
Bedeutung von
Regionalität und
Nachhaltigkeit“
Dr. Werner Gloßner
Hauptgeschäftsführer
Private Brauereien Bayern e. V.
Ihr Verband nennt sich „Private
Brauereien“; bis auf eine Handvoll
staatlicher Braustätten kennen wir
in Deutschland/Bayern doch nur
„private“ Brauereien. Was bedeutet
diese Bezeichnung also?
Privatbrauereien sind schon etwas
Besonderes. Im Gegensatz zu den Braukonzernen
stehen hinter den privaten
Brauereien Eigentümerfamilien, die per -
sönlich im Betrieb Verantwortung tragen.
Persönlich Verantwortung tragen heißt
Nähe und Kontakt zu den Braumeistern
und Geschäftsführern im Betrieb und in
der Region, statt gesichtslose Manager, die
bei Problemen schneller wechseln, als man
schauen kann. Damit bieten Privatbrauereien
handwerkliche Biere mit Geschmack,
denn diese kleinen und mittelständischen
Betriebe müssen nicht in Millionenabsätzen
entscheiden, sondern können individuell
ihre persönlichen Vorstellungen
brauen. Da schmeckt man noch echte
Vielfalt.
Wie viele Mitglieder haben Sie in Bayern?
Wie viele davon in der Hallertau?
Wie bedeutsam ist für Sie die Hallertau
als Bierlandschaft?
90% der 630 bayerischen Brauereien sind
familiengeführte Privatbrauereien, für
diese Unternehmen steht der Verband
Private Brauereien Bayern. Dabei haben
wir in der Hallertau noch eine
erstaunlich hohe Brauereidichte, dies
spricht für die Genussorientierung der
Hallertauer. Mindestens 17 Privatbrauereien
brauen hier wunderbare Biere.
Dabei hat natürlich die Hallertau als weltweit
größtes Hopfenanbaugebiet für die
bayerischen Brauereien eine ganz be -
sondere Bedeutung. Es ist noch nicht
einmal die Menge an Hopfen, die dort angebaut
wird. Was noch wichtiger ist, in der
Hallertau wachsen weltweit mit die besten
Aromahopfen, die es gibt. Die Qualität
und natürlich der regionale Rohstoffbezug
sind entscheidende Faktoren für den
Hallertauer Hopfen.
Welche Benefits haben die Brauereien
von einer Mitgliedschaft im Verband?
Was machen Sie alles für Ihre Mitglieder?
Natürlich arbeiten wir an allen
politischen Fronten, um Politikern zu
erklären, was eine mittelständische
Privatbrauerei ist und welche Rahmenbedingungen
sie zum Wirtschaften braucht.
Wir stehen aber auch hinter dem internationalen
Bierwettbewerb European Beer
Star, damit werden jedes Jahr die weltweit
besten Biere in verschiedensten Bierkategorien
ausgezeichnet. Daneben ist ein
ganz wichtiges Standbein unseres Verbandes
die Beratung der Privatbrauereien mit
unserem Spezialistenteam in unterschiedlichsten
Fachbereichen. Wir setzen da an,
wo der mittelständische Unternehmer, der
ja in Personalunion Vertriebs-, Technik-,
Marketingleiter und noch vieles mehr ist,
an Grenzen stößt. Damit tragen wir zur
Wettbewerbsfähigkeit der Privatbrauereien
wesentlich bei.
Stichwort European Beer Star – welche
Zielsetzung verfolgen Sie genau damit?
Wir wollen mit diesen jährlichen Auszeichnungen
den Verbrauchern zeigen,
wie ungeheuer breit die Vielfalt an
Biersorten und Brauereien ist. Bier ist
einfach mehr als die drei oder vier
Fernsehmarken, die im TV zu sehen sind.
Und hinter dieser Biervielfalt stehen eben
die Privatbrauereien, die zwar kleine Werbebudgets
haben, dafür aber klasse Biere.
Mit dem Wettbewerb haben wir 2004
BIERLAND HALLERTAU 27
angefangen, mittlerweile haben wir jährlich
fast 1 000 Biere aus allen Kontinenten
dieser Welt.
Gab es auch schon European Beer Star-
Preisträger aus der Hallertau?
Jedes Jahr, nicht nur eine Auszeichnung,
sondern immer mehrere, wie man es für
Hallertauer Qualität nicht anders erwartet.
Die Gewinnerliste steht übrigens unter
european-beer-star.de.
Glauben Sie dass sich die Vielfalt der
Hallertauer (bayerischen) Bierlandschaft
erhalten wird?
Qualität, Genuss, Regionalität, Nachhaltigkeit
– all das sind Faktoren, die eine hohe
und weiter wachsende Bedeutung für die
Verbraucher haben. Damit ist mir weder
um die Vielfalt der bayerischen noch um die
der Hallertauer Brauereien bange, denn
diese Betriebe bieten genau das.
Was wünschen Sie sich von der
Zukunft im Biermarkt?
Das Leben ist kein Wunschkonzert, aber
ich glaube schon, dass mehr und mehr
Verbraucher bereit sind, beim Einkauf von
Lebensmitteln und eben auch Bier nicht
nur auf den Preis zu schauen, sondern auf
Genuss, regionale Versorgung und persönlichen
Kontakt zum Inhaber. Denn eines
ist klar, kleine Lebensmittelbetriebe wie
die Privatbrauereien können im Billigpreiskrieg
der Konzerne nicht mithalten,
sind aber klar an der Spitze, wenn es ums
Genießen und um das Es-sich-gut-gehenlassen
geht. Das brauchen wir noch
stärker im Biermarkt Bayerns.
Mitglieder in der Hallertau
85263 Pfaffenhofen/Ilm: Müllerbräu
84048 Mainburg: Zieglerbräu
84079 Bruckberg: Brauerei Wimmer
84098 Hohenthann: Schlossbrauerei
Hohenthann
84066 Pfaffenberg: Privatbrauerei Stöttner
92339 Beilngries: Brauerei Schattenhofer
93337 Riedenburg: Friedrich Riemhofer
93339 Riedenburg: Riedenburger
Brauhaus Michael Krieger
93343 Essing: Brauereigasthof Josef
Schneider
93309 Kelheim: Brauerei Frischeisen
93309 Kelheim: Private Weißbierbrauerei
G. Schneider & Sohn
93077 Bad Abbach: Brauerei-Gasthof
Berghammer
93356 Teugn: Brauerei Franz Dantscher
93354 Siegenburg: Siegenburger
Spezialitätenbrauerei
93326 Abensberg: Hofbräu Abensberg
93326 Abensberg: Ottenbräu Abensberg
93326 Abensberg: Brauerei zum Kuchlbauer
Eine echte Erfolgsgeschichte:
der European Beer Star
Vor sieben Jahren wurde der „European Beer Star“ vom Verband
der Privaten Brauereien ins Leben gerufen. Ziel war es, den besten,
charaktervollsten Bieren in Europa eine Bühne zu bauen und
dazu beizutragen, das hochwertige Kulturgut und Lebensmittel
Bier aufzuwerten. Waren es anfänglich 271 Biere aus 16 Ländern,
nehmen bei diesem jährlich stattfindenden Verkoster-Wettbewerb
inzwischen rund 1 000 Biere aus 34 Ländern aller
Kontinente teil und stellen sich dem Urteil einer 88-köpfigen
Fach-Jury, die in einer Blindverkostung nach sensorischen Kriterien
Gold, Silber und Bronze vergibt. Längst ist die Verkostung im
renommierten Doemens-Institut in Gräfelfing bei München
ebenso ein Medienereignis wie die Verleihung der Preise im
Rahmen der Messe Brau Beviale in Nürnberg. In der Öffentlichkeit
ist der European Beer Star als
größter Europäischer Bierwettbewerb
angekommen. Und
auch Brauereien der Hallertau,
wie das Weißbierbrauhaus
Schneider in Kelheim oder die
kleine Familienbrauerei Ottenbräu
in Abensberg, sind regelmäßig
unter den Gewinnern
dieser Bier-Champions-League!
www.european-beer-star.de
Anfang Oktober treffen sich wieder Bier-Experten aus aller Welt zur
längsten Verkoster-Tafel der Welt in Gräfelfing.
Bewertet wird allein nach
genau den Kriterien, die auch
jeder Biertrinker kennt: Optik,
Geruch und Geschmack.
28
KULINARIK
Altmühltaler Lamm und
Hopfenspargel
Dem Mainburger Spitzenkoch PAUL GRASMAIER
(Espert-Klause) in Topf und Pfanne geschaut.
Zutaten für 4 Personen:
600g parierter Rücken vom
Altmühltaler Lamm
200g geräuchertes Wammerl
in möglichst lange, dünne
Streifen geschnitten
80g schwarze Belugalinsen
100g weißer und grüner Lauch
in Rauten geschnitten
100g Kartoffeln, geschält,
in Würfel geschnitten
200g Hopfenspargel, geputzt, gewaschen
und von Wurzeln befreit
80g Zwiebel,
in feine Würfel geschnitten
1 Knoblauchzehe, mit etwas Salz,
gehackt, zu einer Paste zerrieben
150g Sahne
100g Schmand
200g Milch
100g Weißbier
Salz, Pfeffer, Muskat,
Koriandersamen (am besten
frisch gemahlen),
Butter und Olivenöl
1 El frischer Thymian, gezupft
Die Belugalinsen in einem Sieb
abbrausen und ca. zwei Stunden
mit einem Lorbeerblatt, reichlich
mit Wasser bedeckt, einweichen.
Zwiebeln fein schneiden und die Hälfte in
etwas Olivenöl mit einer Spitze von der
Knoblauchpaste anschwitzen.
Die Linsen mit dem Einweichwasser und
dem Lorbeerblatt dazugeben und ca.
15 Minuten bissfest kochen.
Wenn die Linsen ihren Garpunkt erreicht
haben, das verbliebene Wasser mittels
eines feinen Siebs abgießen und die
Linsen darin abtropfen lassen. Danach
etwas Salzwasser zum Kochen bringen und
erst die Lauchrauten, dann die Kartoffelwürfel
am besten im selben Wasser
blanchieren und kalt abschrecken. Um die
Farbe des Lauches zu erhalten, sollte das
Abkühlen möglichst schnell erfolgen.
Den Hopfenspargel mehrmals wässern
und gründlich von Sand und harten Stielteilen
befreien.
Der Hopfenspargel muss so weit zum Kopf
hin gebrochen werden, bis er leicht abknickt.
Manchmal bleibt davon nur eine
kleine genießbare Spitze übrig. Man muss,
um später ein optimales Ergebnis zu erzielen,
dies sehr gründlich erledigen, damit
daraus kein zähes Gemüse wird. Nicht
umsonst hat der Hopfenspargel diesen
stolzen Preis!
Die Lammrücken von Sehnen und Häutchen
befreien und mit Salz, Pfeffer und
etwas Knoblauchpaste würzen.
Nur kurz mit etwas Olivenöl anbraten, das
Fleisch soll innen komplett roh bleiben.
Danach mit den feinen Speckscheiben
streng umwickeln und im Ofen bei ca.
80° C ca. 35 Minuten erwärmen.
In der Zwischenzeit den Rest der Zwiebeln
mit dosierter Knoblauchpaste in etwas
Butter anschwitzen, den rohen Hopfenspargel
dazugeben und bissfest braten, die
trockenen Kartoffelwürfel dazugeben und
mitbraten.
Jetzt kommen die Lauchrauten mit dazu,
werden kurz mit angebraten und dann mit
Salz, Pfeffer, Muskat und Korianderpulver
gewürzt.
Die Sahne und den Schmand mit dazugeben
und etwas einkochen.
Der Hopfenspargel sollte noch immer bissfest
sein. Wenn man zu viel Flüssigkeit
KULINARIK 29
hat, diese separat in einer Pfanne reduzieren
und wieder zum Gemüse geben.
Jetzt die Menge an Belugalinsen nach
Vorliebe dazugeben, alles einmal kurz erwärmen.
Die Linsen sollten möglichst wenig
mitgekocht werden, ansonsten verfärbt
sich das Gemüse zu einer grauen Masse
und ist somit nicht sehr ansehnlich.
Noch einen kleinen Schuß Weißbier dazu
und mittig auf einem nicht zu flachen
Teller anrichten.
Das Gemüse wird am besten, wenn alles
gut vorbereitet und in einem Durchgang
zubereitet wird. Die Lammrolle kann noch
mal in etwas Butter von allen Seiten
angebraten werden.
Zum Schluss den frischen Thymian mit in
die Pfanne geben und die Fleischrolle
darin schwenken, den Lammrücken in
Scheiben schneiden und auf dem Gemüse
gefächert anrichten.
Kleiner optischer Trick: Milch mit Salz,
Pfeffer, Koriander und Muskat würzen,
ankochen und mit einem Pürierstab
aufschäumen, diesen Schaum zur Hälfte
unter das Gemüse heben und auch damit
dekorieren, so wirkt das Gericht noch
luftiger.
www.espert-klause.de
Unsere Anmerkung: Das Rezept klingt
grandios. Wir sind überzeugt, dass dieses
Gericht auch mit „normalem“ Spargel viel
Freude machen wird ...
IN KÜRZE:
Hopfenspargel
Die jungen Triebe der Hopfenpflanze,
die im Frühjahr bis auf die Haupttriebe
entfernt werden, bezeichnet man als
Hopfenspargel.
Diese wurden auch bereits in der Vergangenheit
„geerntet“ und zubereitet, gerieten
dann aber in Vergessenheit. Heute vermarkten
wieder mehr Hopfenpflanzer die Sprossen
als Delikatesse.
Die kurze Wachstumszeit von Mitte März bis
Anfang April und die aufwändige Ernte
machen dieses außergewöhnliche Gemüse
zu einer teuren Rarität. Seit einigen Jahren
gibt es eine Initiative von verschiedenen
Gastronomen der Hallertau, die im Frühjahr
„Hopfenspargelwochen“ ausrichten und
dabei großen Zuspruch erfahren.
Und es gibt Hopfenbauern, die sich als
Anbieter von Hopfenspargel spezialisiert
haben, wie die Familie Bogenrieder
in Ebrantshausen bei Mainburg.
(www.hopfensprossen.de)
30
HISTORIE
Hopfen-Moderator
und Kreisrat (Freising)
HANS NEUMAIER wirft
einen Blick auf die alte,
raue Hopfenzupferzeit.
„Brouada, da hamma
zoug’haut ...“
Anfang der sechziger Jahre verdrängte
die Hopfenzupfmaschine
die bis dahin benötigten
Saisonarbeiter, die Hopfenzupfer oder die
Hopfenbrocker. Man kann es sich heute
überhaupt nicht mehr vorstellen, dass
in einem Gebiet wie dem ehemaligen
Landkreis Mainburg mit ca. 15.000 Einwohnern
auf einen Schlag 30.000 Arbeitskräfte
erschienen, um die Hopfenernte zu
bewältigen.
Schauen wir in das beginnende 19. Jahrhundert,
wo die Hopfenkultur in der
Hallertau sich ausbreitete. Damals wurde
der Hopfen am Hofe, zu Hause gezupft.
„Wenn der Hopfen zu Hause ist, darf
man keine Stunde versäumen, die Häupter
von den Ranken abzumachen. Dazu kann
man alle Müßigen, Kinder und alte Weiber
gebrauchen, jedoch muss man auch
hier persönlich Aufsicht halten.“
Diese Idylle hielt nicht allzu lange. Die
Hallertau entwickelte sich rasch zum
bedeutendsten Hopfenanbaugebiet im
Deutschen Reich. Die mit Hopfen bebauten
Flächen wuchsen rasant. Bald fand die
Hopfenpflücke draußen in den Hopfengärten
statt. Man brauchte immer mehr
Arbeitskräfte, die von überall her in die
Holledau kamen, um etwas zu verdienen
und um etwas zu erleben.
Ja, es muss heftig was los gewesen sein
im Hopfenland, sobald es zum Aufeinandertreffen
von einheimischer Bevölkerung
und dem bunt gemischten Hopfenzupfervolk
kam. Die Pfarrer schlugen jedes Jahr
aufs Neue die Hände über dem Kopf
zusammen, die Polizeistationen erhielten
ihre jährlichen Verstärkungen und es
galten besondere Vorschriften, wie zum
Beispiel vorverlegte Sperrstunde sowie
Regeln für das Nachtlager. Geholfen hat
es wenig, was bei den Zuständen, wie sie
der große Hallertauer Chronist und Pfarrer
Johann Schmid schildert, auch nicht weiter
verwunderlich ist.
Verführung zu schändlichsten Lastern
„Die Hopfenernte dauert 2-3 Wochen,
anscheinend eine kurze Zeit, aber sie
reicht hin, um das ganze Landschaftsund
Volksbild der Hollerdau total zu
verändern. Da strömen und streunen
ganze Scharen von Leuten jeden Alters,
Geschlechtes, einzelne Personen und
ganze Familien mit ihren Handwägen in
der Hollerdau herum, ein geradezu
internationales Publikum, Leute aus
aller Herren Länder, Waldler, Böhmen,
Slowaken, Preußen und Sachsen, verunglückte
Studenten, verkrachte Adelige,
Münchner Luki und Strizzi nebst ihrem
langhaarigen Anhang, professionelle
Landstreicher mit allerlei Weibervolk,
die einen, um wirklich Arbeit und
Verdienst zu suchen, die anderen aber
nur, um ein zügelloses, liederliches Leben
zu führen, wozu sich hier Gelegenheit
bietet. Besonders solche Plätze werden
aufgesucht, wo recht viele und natürlich
rare Elemente versammelt sind, wie z.B.
auf dem englischen Gute Marzill. Dass
dabei die Verführung zu den schändlichsten
Lastern die größten Triumphe feiert,
muss jeder wahre Menschenfreund aufs
Tiefste bedauern.“
Leider bleibt uns Pfarrer Schmid konkretere
Hinweise auf das Leben und Treiben
in dem von der englischen Firma Wigan,
Richardson und Co bewirtschafteten Gut
Marzill schuldig. So erfahren wir nicht,
welche „raren – modern gesprochen –
welche multikulturellen Elemente“ sich
dort getroffen haben könnten.
HISTORIE 31
Aber es gab noch einen Platz mitten in
der Holledau, den diese Spezies von Hopfenzupfern
gerne aufgesucht hat.
Das war die so genannte „Böhmische Kuchel“
bei Puttenhausen. Dort trafen sich auf
einem freien Platz, gut im Wald versteckt,
diejenigen, die noch keinen festen Arbeitsplatz
beim Hopfenbauern hatten. Sie
warteten darauf, dass ein Bauer noch einige
Hopfenzupfer brauchte, wenn die Bestellten
in nicht ausreichender Zahl gekommen
waren oder die Hopfenernte etwas reichlicher
als geschätzt ausgefallen war. In der
Zeitung „Der Hopfenbauer“ wird die „Böhmische
Kuchel“ etwas näher beschrieben:
„Bei der Plankenmühle vor Puttenhausen
liegt am Waldessaum ein historischer
Platz, die Böhmkuchel. Von jeher war
dieses Fleckchen Erde das Eldorado aller
fahrenden Sänger, Besenbinder, Korbmacher,
Grandler und Zigeuner. Die Saison,
welche im Mai beginnt und bis September
dauert, drückt nicht nur dem Kurort
selbst, sondern der ganzen Umgegend ihr
eigenartiges Gepräge auf. Ein rauchender
Planwagen, Kindergeschrei und das Bellen
eines Hündchens bilden die Szenerie, vor
der sich das Leben und Treiben abspielt.
Mannigfach sind die Wünsche dieser
illustren Gesellschaft. Brauchen können
sie alles, was die Erde erzeugt. Gsott und
Hafer für den Gillamoosvollblut, Milch
und Brot für die Kinder; Geld für den
Gemahl, der in irgendeiner Wirtschaft der
Nachbarschaft seine, mit einem Dutzend
unechten Ringen gezierte Hand auf den
Tisch legt und Lügen erzählt, dass die
Bilder an den Wänden erschauern.“
„Böhmische Kuchel“ als Treff
Dort in der „Böhmischen Kuchel“ waren die
Außenseiter, die Landstreicher und Hamperer
unter sich. Dort rauften die, die sich im
Wirtshaus nicht mehr blicken lassen durften.
Da schlug die Regenschirmflickersfrau
ein gestohlenes Parasol auf dem Waldlerschädel
eines Scherenschleifers entzwei. Die
Besenbinder, Körbezäuner und sonstige
Landfahrende rauften, dass ausgerissene
Haare und Trümmer von Kinderwägen
durch die Luft flogen. Die Hopfenzupferraufereien
nahmen teilweise Formen von regelrechten
Schlachten an. Als ausgewiesene
„Hopfenzupferkriege“ wurden die wildesten
Exzesse weit über die Hallertau hinaus
bekannt. Insbesondere die Vorkommnisse in
Elsendorf, Enzelhausen und die großen
Kämpfe zwischen Einheimischen und
Hopfenzupfern am Abend des 10. September
1955 im Markt Au in der Hallertau
schlugen hohe Wellen in der Presse und vor
den Gerichten.
Hopfenzupfer bei der Arbeit.
Warum wurde überhaupt gerauft? Häufig
ging es los nach reichlichem Biergenuss,
man war in der Fremde und konnte sich
einmal aufführen. Konflikte zwischen Einheimischen
und Auswärtigen wegen abfälliger
Äußerungen, wie „Hopfazupfa hint
eisteign“, traditionelle landsmannschaftliche
Abneigungen wie „Rottaler gegen Oberpfälzer“
und nicht zuletzt der häufigste Grund
bei den Auseinandersetzungen, eine schöne
Hopfenzupferin, waren das Gemisch für
heftigste Schlägereien. So schreibt der
Holledauer Berichterstatter von einem besonders
wüsten Hopfenzupferkrieg, der sich
von Appersdorf bis nach Elsendorf hinzog.
Ausgangspunkt war ein Appersdorfer
Wirtshaus, wo sich zwei junge Hopfenzupfer
um eine hübsche Regensburger
Pflückerin zu streiten begannen. Bald
zertrümmmerten die Streithähne, die
schon nicht mehr wussten, warum
gerauft wurde, die Einrichtung des
Appersdorfer Wirtshauses und man zog
weiter nach Elsendorf. Das dortige
Wirtshaus wurde ebenfalls völlig demoliert.
Die Rauferei erfasste bald die ganze
Ortschaft Elsendorf. Die Gendarmen der
kleinen Elsendorfer Polizeistation waren
machtlos, aber weil gerade Manöver in
der Nähe stattfanden, rief man das Militär
zu Hilfe. So rückte die vierte Batterie des
achten Feldartillerieregiments in Elsendorf
ein, um den Frieden wieder herzustellen.
„Mit voller Kraft stürzten sich die
Truppen gleich in den Kampf, mit dem
Resultat, dass alle zuerst feindlichen
Pflücker gemeinsame Front gegen die
Soldaten machten.“
Das Ende der Schlacht zeigte sich am
anderen Tag, neben dem kaputten
Wirts hausmobiliar gab es zahlreiche
Verletzte und eine Reihe „blessierter
Schädel“.
32
HISTORIE
Es verging keine Zupfersaison ohne
kleinere oder größere „Ereignisse“. Hier
eine kleine Auswahl aus den Hallertauer
Zeitungen:
Au in der Hallertau – Da hier ist der
vergangene Sonntag ohne Störung verlaufen.
Dagegen gab es im benachbarten Haslach
Krawall. Hopfenpflücker aus der Nachbarschaft
wollten im Hofe des Herrn Forster
(Oberhuber) mit den Arbeitern desselben
Walkertshofen – Letzten Montag abends entstand
in der Gastwirtschaft Stiegler in Tabakried
eine größere Hopfenzupferschlacht. In Treue
vereint rauften die Giesinger und die Niederbayern,
vom Gäuboden und Rottal, um eine
Gaudi zu inszenieren. In der Gaststube wurde
alles kurz und klein geschlagen. Eine neutrale
Macht in Gestalt des Korbflechters Franz Jäger
aus Neustadt a. d. Donau versuchte vermittelnd
einzugreifen, wofür er eine Tracht Prügel erhielt,
dass ihm Hören und Sehen verging.
In der Nacht von Sonntag auf Montag
entstand in und vor der Gastwirtschaft
Kammerer in Kirchdorf eine große Zupfianerrauferei.
Mit Salzbüchseln, Maßkrügen und
Stöcken wurden die Gegensätze ausgetragen.
Wild wogte der Kampf hin und her. Durchlöcherte
Haut, gebrochene Nasenbeine,
gequetschte Finger, Hautabschürfungen und
eingeschlagene Zähne kennzeichneten den
Großkampftag. Maßkrugscherben und
zerbrochene Stühle bezeichneten die Stätte
des Grauens. Zwei der besten Kämpfer,
ausgestattet mit allen Merkmalen einer
durchfochtenen Nacht, wurden in das Amtsgerichtsgefängnis
Mainburg gebracht.
Originalschauplatz: Gasthof zur Post in Au/Hallertau.
Streit anfangen. Als der Bauer sie fort Brouda, sagt ein Waldler; do hamma zoughaut.
Die Gendarmerie Pfeffenhausen
schaffte, schlugen sie ihn mit einer Bierflasche
nieder. Darauf legten sich die eigenen Hopfenpflücker
für den Bauern ein und verhauten kosten- und spesenfreien Aufenthalt im
verschaffte einigen der Hauptkrakeler einen
die Eindringlinge mit Odelschapfer und Amtsgerichtgefängnis Rottenburg. Der Wirt
anderen Werkzeugen windelweich. In erlitt einen Schaden von 200 Mark.
Osseltshausen wurden dem Wirt die Fenster
eingeschlagen.
Mainburg – In einer hiesigen Brauerei entstand
gestern abend zwischen mehreren Hopfenzupfern
eine Rauferei größeren Stils.
Pürkwang – Zwischen Hopfenzupfern kam
es in der Nacht zu einer großen Prügelei, die Durch Eingreifen der Polizei wurde diese
sich beängstigend auszuweiten drohte. Einigen
besonnenen Elementen gelang es mit der
beendet und die „Hauptradaubrüder“ notiert.
Zeit, die Erregung abzudämmen, wodurch Also, eine zünftige Rauferei muss auch
schlimmere Auswirkungen verhütet wurden. eine Freude machen. Anscheinend bedeutete
das Raufen eine rechte Gaudi. Dazu
Dass es zerkratzte Gesichter und einige
Beulen gab, gehört mit zur Sache.
ein Bericht aus Kirchdorf/Rudelzhausen:
„Hopfenzupferkrieg“ 1955
Während des Krieges war man stiller geworden,
das Bier war dünn, die Gemüter waren
gedrückt. Man glaubte, es werde künftig
ruhiger, weil man es längst aufgegeben habe,
um die Zupferinnen zu streiten.
Dieser Eindruck täuschte gewaltig, in den
50er Jahren setzten die Raufereien erneut
und mit großer Heftigkeit ein. Trotz strenger
Vorschriften seitens der Behörden, wie
z. B. „nach 23 Uhr dürfen sich Hopfenpflücker
außerhalb ihrer Wohn-und
Schlafstätte nicht mehr aufhalten“ oder
„sämtlichen Hopfenpflückern ist es verboten,
Messer mit feststehender Klinge bei
sich zu führen“, kam es immer wieder zu
teils folgenschweren Zusammenstößen.
Ein unrühmlicher Höhepunkt spielte sich
am Abend des 10. September 1955 mit
dem vorhin erwähnten Hopfenzupferkrieg
ab. Es muss eine massive Auseinandersetzung
gewesen sein, auf der einen Seite die
Straubinger Hopfenzupfer, auf der Gegenseite
die tapferen Auer Burschen und
dazwischen zwei Polizisten. Zu beklagen
sind am Ende der Schlacht schwere Verletzungen
durch den Einsatz von Messern
und Mistgabeln, wie zwei Lungenstiche,
ein Herzbeutelstich, ein Oberschenkelstich,
ein bewusstloser Hopfenzupfer, den
ein geworfener Vorschlaghammer am Kopf
getroffen hatte. Obwohl vor Gericht die
HISTORIE 33
Beteiligten sich gegenseitig die Schuld zuschoben
– gerauft haben nur die anderen –
gab es nach der zweitägigen Verhandlung
mit 17 Angeklagten im Auer Landfriedensbruchprozess
einige Gefängnisstrafen
mit und ohne Bewährung sowie Geldstrafen.
Bei diesem historischen Auer Gefecht tat
sich auch eine Kompanie Pflückerinnen hervor,
die ihre Gegner mit fortwährendem
Bierglaswerfen im Rosenwirt zum Rückzug
gezwungen hatten. So soll die letzte diesbezügliche
Anekdote aus der Hopfenzupferzeit
dem weiblichen Geschlecht gewidmet sein.
Der Vorfall von 1958 steht unter der
Überschrift „Leberknödel flogen im Hopfengarten“:
Koppenwall – Zwei Mädchen im Alter von
18 und 19 Jahren lieferten sich in einem Hopfengarten
einen Kampf. Der Anlass dazu war
ein Bruderherz, das die andere sich angeln
will, das sie aber nicht haben soll. Das
Brüderlein ist im Bayerischen Wald zurück
Polizeistation Volkenschwand: Fast jeder
Ort in der Hallertau hatte seine Gendarme.
geblieben. Es war zur Mittagszeit, als das
Essen in den Hopfengarten gebracht wurde
(Suppe, Leberknödel, Schweinebraten und
Gemüse). Einem Wortgefecht folgte die
Suppe, dann die Leberknödel, die als Wurfgeschosse
Verwendung fanden. Dann warfen
sich die beiden die Teller ins Gesicht. Als der
Kampf noch unentschieden war, gingen die
Blondinen zum Nahkampf über. Es flogen
erst die Hopfenkörbe, wobei die Dolden in
alle Winde zerstreut wurden. Noch eine Zeit
lang währte der Kampf am Boden, bis der
Sieg entschieden war. Eine biss ihre Gegnerin
kurzentschlossen in die Wange und erreichte
einen sogenannten Ko-Sieg. Im Bayerischen
Wald geht es weiter, sagte die Besiegte, wenn
nicht schon früher.
Wie soll man es ausdrücken, leider oder
Gott sei Dank ging es mit den Hopfenzupfern
nicht mehr lange weiter. Schon 1960
hatten die eisernen Hopfenpflücker siebzig
Prozent der Hallertau erobert. Die Narben
sind lange verheilt, die Stichmesser weggelegt,
es brach die große Friedenszeit in
der Hallertau an.
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TERMINE & FESTKALENDER 35
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15. August, Zeilhofbahn Wolnzach
WOLNZACHER VOLKSFEST UND WAHL DER
HOPFENKÖNIGIN
16. August, Wolnzach
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INSTITUT HÜLL 19. August, 17.00 Uhr
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04. SEPTEMBER 2011
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„Römertage in Bad Gögging“ im Römerkastell Abusina in
Eining, Neustadt a.d. Donau
„REISE IN DIE HOPFENZUPFERZEIT“ Museumspädagogik
für Kinder · 30. – 31. August, Alter Bahnhof Wolnzach,
Anmeldung, Tel.: 08442 - 75 74
VOLKSFEST FREISING 02. – 11. September
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(Volksfest mit Warenmarkt)
01. – 05. SEPTEMBER 2011
„RUND UM DEN HOPFEN DURCH DIE HALLERTAU“
Geführte Radtour am 04. September: Strecke ca. 20 km,
für Genussradler; Treffpunkt: Freibad Obersüßbach
Weitere Infos: www.tourismus-landshut.de
HERBSTSCHAU MOOSBURG 09. – 18. September
HOFFEST DER SCHLOSSBRAUEREI HOHENTHANN
10. /11. September · mit Brauereiführung
VOLKSFEST IN GEISENFELD 16. –20. September
MAINBURGER GALLIMARKT
07. – 10. OKTOBER 2011
(mit Landmaschinen- und
Gewerbeschau)
BAUERNMARKT RATZENHOFEN 18. September,
Schloss Ratzenhofen
NANDLSTÄDTER HOPFENFEST 02. Oktober
KIRCHWEIHMARKT FREISING 15. Oktober
SÄNGER- UND MUSIKANTENHOAGARTN
22. Oktober, Au/Hallertau
GLÜHWEINFAHRT ZUM WELTENBURGER
KLOSTERMARKT 25. - 27. November, Schifffahrt Kelheim
WEIHNACHTSMARKT AM KUCHLBAUER-TURM
25. – 27. November, dann jeweils Mi. bis So. bis einschl.
18. Dezember, Abensberg
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HALLERTAUER
BIERFESTIVAL 2012
ATTENKIRCHEN
(Lkr. Freising)
01. – 03. JUNI
Infos:
alexander.herzog@imago87.de
36
RADTOUR
Abensberg
Biburg
Schwierigkeitsgrad: Leicht/Mittel
Länge: 65 km
Kloster
Weltenburg
Elsendorf
Schloss
Ratzenhofen
Bad Gögging
Mainburg
alle Fotos: Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V. / Rainer Schneck (großes Foto), Peter Bohn (Radfahrer), Bad Gögging), Schloss Ratzenhofen (Ratzenhofen), Mainburg (Stadt Mainburg)
Wir beginnen die Radtour
mit einer Schifffahrt durch
den wildromantischen Donaudurchbruch
zum Kloster Weltenburg.
Im Informationszentrum des Klosters Weltenburg
erfährt man interessante Details
über die älteste Klosterbrauerei der Welt
und das klösterliche Leben sowie über das
Naturschutzgebiet Weltenburger Enge mit
Europadiplom.
Über Staubing vorbei an Sandharlanden,
der Spargel- und Beerenhochburg im
Landkreis Kelheim, auf dem Donauradweg
nach Bad Gögging. Wer sich für die
dem Abensradweg nach Abensberg. Von
Weitem grüßt der neue Kuchlbauer Turm
nach den Entwürfen von Friedensreich
Hundertwasser. Auch die historische Altstadt
mit dem interessenten Stadtmuseum
ist ein Erlebnis.
Beliebt bei Jung und Alt ist auch der
kurze Abstecher auf einem eigenen Radweg
zum Vogel- und Tierpark mit Greifvogel-
Freiflugschau. Wir folgen der Beschilderung
des Abensradweges nach Biburg. Für
Freunde des romanischen Baustils ist die
Klosterkirche Biburg ein Pflichtprogramm.
Einem künstlerischen Gegensatz zur
Auf einem eigenständigen Radweg erreichen
wir Train mit dem Wasserschloss und
dem neu errichteten Zehentstadel. Wir
folgen weiter der Abens nach Elsendorf
und Ratzenhofen. Der Biergarten Schloss
Ratzenhofen ist an den Wochenenden das
Mekka der Biergartenfreunde. Nun sind
es nur noch wenige Kilometer zu unserem
Ziel nach Mainburg, dem Herz der Hallertau.
Die Freizeitbus-Linie 3 bringt uns an den
Wochenenden dann bequem zurück zum
Ausgangspunkt nach Kelheim.
Abensberg ist auch der ideale Ausgangs-
römische Geschichte interessiert, sollte
schlichten Romanik hat der Künstler
punkt für einen Abstecher auf dem Abens-
nach dem Naturschutzgebiet Sandharlan-
Angerer der Ältere nur einige Meter ent-
radweg ins Hopfenland Hallertau bis
dener Heide den Radweg entlang der
fernt mit seiner Erlöserkapelle geschaffen.
Mainburg. Wer nicht mit dem Freizeitbus
Kreisstraße nach Eining zum Kastell Abu-
Nächster Halt ist der malerische Markt
zum Ausgangspunkt zurückgebracht wer-
sina folgen. Auch das Römische Museum
Siegenburg mit St. Nikolaus, dem Dom
den möchte, kann über den Radweg Kel-
St. Andreas in Bad Gögging ist einen
der Hallertau, bei dem gegenüber noch
heim – Abensberg mit geringen Steigungen
Besuch wert. Ab Bad Gögging folgen wir
auf dem Brauereidach der Storch klappert.
zurück nach Saal bzw. Kelheim radeln.
RADTOUR 37
Vom Altmühltal ins
Herz der Hallertau
Unser Tourenvorschlag: VON KELHEIM NACH MAINBURG
und mit dem Bus zurück.
Kloster Weltenburg
Bad Gögging
Abensberg
Schloss Ratzenhofen
Mainburg
TIPP
Unterkunfts-Verzeichnis
im Gästejournal 2011/2012:
www.hopfenland-hallertau.de
38
KULINARIK
Bier-Genuss-Seminare
DR. CHRISTOPH PINZL lädt ins DEUTSCHE HOPFENMUSEUM zu
einer kulinarischen Erfahrung der besonderen Art.
Foto: Deutsches Hopfenmuseum
Wolnzach – Bayern ist der
Nabel der Bierwelt. Zum
Bier passen nur möglichst
deftige Fleischspeisen. Die Skandinavier
brauen nur Dünnbier.
Wenn Sie diese Aussagen unterstreichen
wollen oder auch nur irgendwelche Zweifel
an deren Richtigkeit hegen, dann sollten
Sie nach den Bier-Genuss-Seminaren
im Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach
fragen. Diese von ausgebildeten Bier-
Sommeliers geleiteten Seminare liefern
nicht nur sensationelle Geschmackserlebnisse
und einen höchst vergnüglichen wie
informativen Abend. Sie räumen auch mit
so manchen liebgewonnenen (Vor-)Urteilen
auf.
Diese brauereiunabhängigen
Bier-Genuss-Seminare vermitteln
die Geschmacks- und Sortenvielfalt
der Biere sowie die
Kunst des Bierbrauens. Je nach
Seminar werden 5–8 Biere verkostet
und erklärt. Dazu wird
Brot und Tafelwasser gereicht.
Die Seminare dauern im Schnitt
1,5 Stunden. Aber Achtung:
Nachdem man die Biere – im
Gegensatz zum Wein – wirklich
schlucken muss, um das gesamte
Geschmackserlebnis zu bekommen,
sollte man hinterher nicht
mehr Auto fahren müssen.
Am besten Gruppen bilden
oder den Museums-Shuttle
zum ICE-Bahnhof Rohrbach
(5 Min.) in Anspruch nehmen.
Folgende Seminare stehen für Gruppen
zur Auswahl:
· Prämierte bayerische Biere
· Internationale Spezialitäten
· Regionale Biere
IN KÜRZE:
Weitere Termine 2011 (Auswahl)
im Deutschen Hopfenmuseum
· Donnerstag, 1. September
bis Freitag, 2. September
Kinderprogramm
„Reise in die Hopfenzupferzeit“
· Samstag, 24. September
Braukurs „Bierbrauen für Einsteiger“
· Dienstag, 11. Oktober
Bierseminar-Bierverkostung
„Bier und Käse“
· Biere aus Belgien
· Bier aus England
· Hopfen – die Seele des Bieres
· Microbreweries/ Craft Brewer aus den
USA
· Bio-Biere
· Edel-Biere
Dazu offeriert der Leiter des Hopfenmuseums,
Dr. Christoph Pinzl, immer wieder
thematisch wechselnde Bier-Genuss-
Seminare, wie z. B. „Bier und Schokolade“
(13. Dezember) oder „Historische Biere
aus Deutschland“ (22. November). Die
Seminargebühren betragen in der Regel
zwischen 15 und 18 Euro.
Ein wahrlich preiswertes Vergnügen, das
auch noch viel Wissenswertes über Bier
vermittelt. Siehe oben: Die Avantgarde
der Bierbrauer (Craft Brewer) sitzt in den
USA, Bier harmoniert wunderbar mit
Süßspeisen und in Skandinavien gibt es inzwischen
so viele stilprägende Kultbiere,
dass zigtausende Besucher aus aller Welt
auf Bierfestivals pilgern!
· Samstag, 15. Oktober
Konzert
Irish Night „A Pint o’Music“
· Samstag, 5. November
Konzert
„Sauglocknläutn“
· Dienstag, 22. November
Bierseminar-Bierverkostung
„Historische Biere aus Deutschland“
· Dienstag, 13. Dezember
Bierseminar-Bierverkostung
„Bier und Schokolade“
www.hopfenmuseum.de · Elsenheimerstraße 2, 85283 Wolnzach · Tel.: 08442 7574
INTERVIEW 39
Wie heißt es so schön, für die Verwertung von
Immobilien gibt es drei Kriterien: Lage, Lage,
Lage. Wie würden Sie die „Region Hallertau“
einordnen?
Die Region Hallertau ist hinsichtlich Lage teilweise nicht ganz
unproblematisch. Wir haben zwar das schöne Umfeld einer
authentischen Kulturlandschaft, eine gute Versorgung mit Einkaufsmöglichkeiten,
Kindergärten, Schulen, Ärzten usw. in
den Klein- und Mittelzentren, die Nähe zum Flughafen und
registrieren wir den Trend zum Home-Office. Die Leute
verbringen vielleicht noch 3-4 Tage tatsächlich in ihrem Büro
und erledigen den Rest ihrer Arbeit von zu Hause in Form
von Telefonkonferenzen oder dezentralen Arbeitsplätzen.
Entscheidend ist für diesen Personenkreis eher die Nähe
zum Flughafen. Dieser Käuferkreis sucht vermehrt auch
exklusive Immobilien in landschaftlich reizvoller Lage im
Einzugsbereich des Flughafens. Davon kann die Hallertau
profitieren.
PETER STANGLMAIER, Immobilienexperte
„DIE HALLERTAU LÄSST EINEM DAS HERZ AUFGEHEN!“
den Städten Freising, München, Ingolstadt etc. aber, außer in
Pfaffenhofen, ein schlechtes öffentliches Verkehrsnetz. Dieser
letzte Punkt hat durch den harten Winter 2006 sowie den in
den Folgejahren ständig steigenden Benzinpreis
erhöhte Bedeutung bekommen und zu
einem Trend zurück in die Ballungszentren
geführt. Verglichen mit anderen
Regionen im Bundesgebiet mit ähnlichen
Gegebenheiten wie in der Hallertau ist
dies jedoch eine Überreaktion und die
Lage der Region ist meiner Ansicht nach
insgesamt besser, als sie im Augenblick
bewertet wird.
Im Gegensatz zur Metropol-Region
München sind die Immobilienpreise
in der Hallertau – von lokalen Unterschieden
abgesehen – eher moderat.
Welche Entwicklung der Immobilienpreise
erwarten Sie? Lohnt sich jetzt
(noch) der Kauf?
Aufgrund der bereits angesprochenen
Entwicklung war der Markt in der Region
Hallertau eher deflationär. Wenn Sie
heute nicht gekauft haben, haben Sie die
Immobilie morgen unter Umständen billiger bekommen. Dieser
Trend ist gebrochen und die Preise haben sich auf niedrigem
Niveau stabilisiert. Da jedoch der boomende Markt im Landkreis
noch keine großartigen Spuren hinterlassen hat und die
Zinsen nach wie vor günstig sind, lohnt sich nach meinem
Dafürhalten ein Kauf auf jeden Fall. Wir erwarten aufgrund
des geänderten Verbraucherverhaltens auch für die Region
Hallertau anziehende Preise. Die in den Ballungsgebieten
stark steigenden Preise werden das doch erheblich günstigere
Umfeld auch gerade für Familien wieder attraktiver machen.
Wir erleben jetzt oft, dass ein guter DSL-Anschluss das öffentliche
Verkehrssystem teilweise ersetzen kann. Vermehrt
Die Hallertau ist von Klein- und Mittelzentren geprägt.
Wie werden sich diese aus Ihrer Sicht entwickeln? Sehen Sie
ein Potenzial für Ferienwohnungen bzw. Zweitwohnungen?
Die Klein- und Mittelzentren der Hallertau leiden im Augenblick
noch unter den innerörtlichen
Hauptverkehrsstraßen. Anhand der geplanten
und bereits im Bau befindlichen
Umgehungen kann man erkennen, dass
an diesem Problem gearbeitet wird. Ich
gehe davon aus, dass sich dadurch die
jeweiligen Ortschaften sehr positiv entwickeln
werden. Auch Rad- und Wanderwege
werden in zunehmendem Maße
erschlossen. Beim augenblicklichen
Stand der Dinge sehen wir eher Potenzial
für Ausflugstourismus, weniger für
Ferien- oder Zweitwohnungen. Wenn vorstehende
Trends weiter forciert werden,
sich das gastronomische Angebot verbessert
und entsprechende Gelder in ein
gezieltes Marketing investiert werden,
wird sich das langfristig ändern.
Die Hallertau ist eine alte Kulturlandschaft,
aber eine noch recht junge
Tourismus-Region. Die Wurzeln Ihrer Familie liegen in
der Hallertau: Was ist Ihr „Lieblingsfleck“ in der Hallertau?
„Lieblingsflecken“ in der Hallertau habe ich viele. Allein
schon eine Fahrt auf der Hopfenstraße von Freising nach
Au im Frühjahr mit Blick auf die gelben Rapsfelder, die
Hopfenstangen und die umliegenden Dörfer mit ihren
dominanten Kirchtürmen lässt einem das Herz aufgehen.
Ansonsten schätze ich den Schlossbiergarten in Au und
den Golfplatz in Tegernbach. Besonders schön entwickelt
hat sich nach meinem Dafürhalten auch die Altstadt von
Pfaffenhofen.
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(www.gasthaus-ostermeier.de).
Die Auflösung gibt es dann in der nächsten Ausgabe des
Magazins „Hallertau“ (Herbst/Winter 2011/12).
Einsendungen an: alexander.herzog@imago87.de
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des Magazins
„Hallertau“ sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
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