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Historische Meile - Stadtgeschichte erleben - Naturpark Thüringer ...

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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 1 von 24<br />

Info- und Lehrermaterial<br />

Rucckkssaacckksscchul lee<br />

„Hiisttoriische Meiille --<br />

Sttadttgeschiichtte erlleben“<br />

Eine Quiz- und Erlebnistour<br />

zu historischen Bauwerken und Kleinoden in der Stadt Sonneberg<br />

Klassen 5 bis 12, Familien und Erwachsene<br />

Eine Erlebnistour mit 14 Stationen aus dem Rucksack<br />

Strecke: laut Karte<br />

Länge: 4,5 km<br />

Schwierigkeit: leicht


Rucksackschule<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 2 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

„<strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> –<br />

<strong>Stadtgeschichte</strong> <strong>erleben</strong>“<br />

LAGEPLAN der STATIONEN<br />

1. Hauptbahnhof Sonneberg<br />

2. Neues Rathaus<br />

3. Cuno-Hoffmeister-Straße<br />

4. Geschäftshaus Kressge<br />

5. Wohnhäuser der Familie Lindner<br />

6. Deutsches Spielzeugmuseum<br />

7. Villa Amalie<br />

8. Ehemaliger Fuhrmannshof<br />

9. Standort der Firma Cuno & Otto Dressel<br />

10. Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann<br />

11. Ehemalige Firma Müller und Straßburger<br />

12. Marktplatz<br />

13. Gerichtssteig<br />

14. Alter Bahnhof<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 3 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Info- und Lehrermaterial zur Rucksackschule<br />

Dr. Gerald Slotosch<br />

Thema: <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> – <strong>Stadtgeschichte</strong> <strong>erleben</strong><br />

Sachthema: Erkundung von Zeugnissen der Spielzeugindustrie und der <strong>Stadtgeschichte</strong><br />

Botschaft: Die „<strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>“ ist eine Erkundungsgang durch das alte und neue<br />

Sonneberg. Die Tour führt in etwa 2 Stunden direkt zu den Wurzeln der ehemaligen<br />

Spielzeug-Produktionsstätten. Noch heute steht eine Figur für diese Spielwarentradition.<br />

Diese zu benennen ist der Auftrag für Schüler wie Erwachsene. 14 Tafeln vermitteln die<br />

Geschichte der Spielzeugindustrie, der Bauwerke, das Leben und die Arbeit der Bewohner.<br />

An den Stationen laden kleine Aufgaben zum genauen Betrachten und Erkunden, zum<br />

Nachdenken oder Raten ein. Die Antworten zu 14 Quizfragen ergeben das Lösungswort.<br />

Tour: mit 14 Stationen vom Hauptbahnhof über Deutsches Spielzeugmuseum zum Alten<br />

Rathaus am Markt, zurück über Alter Bahnhof zum Hauptbahnhof - ca. 4,5 km, leicht.<br />

Ganzjährig, Schüler 11-18 Jahre, Klassenstufe 5 bis 12, Lehrplanbezug RS und GY<br />

5./6. Kl.: Geschichte der Heimatregion, 7./8.Kl.: Industrialisierung in Deutschland,<br />

Grundkurs 11/II. Kl.: Gesellschaft u. Wirtschaft in Deutschland im 19. u. Beginn 20. Jh.<br />

I. Überblick über Stationen/ Unterrichtsverlauf<br />

Stationen/ Inhalt Zeitbedarf<br />

1. Hauptbahnhof Sonneberg Start <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>:<br />

Der Auftrag: Welches Symbol steht für die Spielwarentradition?<br />

+ Quizfrage 1: Schienenverkehr rund um Sonneberg<br />

5 min<br />

2. Neues Rathaus Beschreibung und Unterrichtsgespräch zu Baustil<br />

+ Quizfrage 2: Städtischer Architekt gesucht<br />

5 min<br />

3. Cuno-Hoffmeister-Straße Unterrichtsgespräch zu Cuno Hoffmeister<br />

+ Quizfrage 3: Auf den Wegen der Wissenschaft<br />

5 min<br />

4. Geschäftshaus Kressge Beobachtung und Unterrichtsgespräch zu Weihnachtsbräuchen<br />

+ Quizfrage 4: Weihnachtssymbol in (fast) jedem Wohnzimmer<br />

5 min<br />

5. Wohnhäuser der Familie Beobachtung und Unterrichtsgespräch zu Baustil<br />

5 min<br />

Lindner<br />

+ Quizfrage 5: Alte Bezeichnung für Großhändler<br />

6. Deutsches<br />

Beobachtung und Unterrichtsgespräch Thür. Herzogtümern 5 min<br />

Spielzeugmuseum + Quizfrage 6: Merkmal für thüringisch-sächsische Wappen<br />

7. Villa Amalie Beobachtung und Unterrichtsgespräch zu Baustilen<br />

+ Quizfrage 7: Heutige Nutzung des Hauses<br />

5 min<br />

8. Ehemaliger Fuhrmannshof Beobachtung und Unterrichtsgespräch zum Spielwarenvertrieb<br />

+ Quizfrage 8: Name eines bekannten Sonneberger Platzes<br />

5 min<br />

9. Standort der Firma Cuno & Unterrichtsgespräch zu Spielwarensortiment<br />

5 min<br />

Otto Dressel<br />

+ Quizfrage 9: Bekanntes Produkt Firma Cuno & Otto Dressel<br />

10. Ehemaliges Geschäft Unterrichtsgespräch zur Spielwarenhandel<br />

5 min<br />

Gebrüder Fleischmann + Quizfrage 10: Frau des bekanntesten Unternehmers<br />

11. Ehemalige Firma Müller Unterrichtsgespräch zur Spielwarenherstellung<br />

5 min<br />

und Straßburger<br />

+ Quizfrage 11: Puppenkopfmaterial – Hart wie Stein!<br />

12. Marktplatz Beobachtung und Unterrichtsgespräch zu Baustilen<br />

+ Quizfrage 12: Alter Baustil insbesondere von Kirchen<br />

5 min<br />

13. Gerichtssteig Unterrichtsgespräch zur <strong>Stadtgeschichte</strong><br />

+ Quizfrage 13: Nutzung eines Gebäudes<br />

5 min<br />

14. Alter Bahnhof Unterrichtsgespräch zur <strong>Stadtgeschichte</strong><br />

+ Quizfrage 14: Nutzen des Alten Bahnhofs<br />

5 min<br />

Gesamt Zeitbedarf für Programm (70 min) plus Wegezeit (50 min) 120 min<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 4 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

II. Material im Rucksack<br />

1 Etui mit Schriftmaterial (A5)<br />

1 Deckblatt<br />

1 Überblick der Stationen<br />

1 Lageplan der Stationen<br />

1 Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung<br />

14 Stationskarten (vorne Aufgaben, hinten Infos)<br />

1 Stadtplan<br />

1 Faltblatt „<strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>“<br />

1 Info- und Lehrermaterial (mit Lösungen)<br />

1 Fernglas<br />

1 Kompass<br />

1 Kopiervorlage Quizblatt mit Auftragsfrage und Quizfragen für 14 Stationen<br />

1 Klemmbrett<br />

3 Bleistifte<br />

1 Erste-Hilfe-Tasche<br />

III. Inhaltliche Einführung (Lehrermaterial - Hintergrundinformation)<br />

Die Stationen für den Rundgang können je nach Thema individuell zusammengestellt<br />

werden. Das vorliegende Lehrermaterial enthält dazu Überblick und Lageplan der<br />

Stationen sowie alle Inhalte der<br />

o Karten für den Auftrag<br />

o Karten für die 14 Stationen mit einzelnen Quizfragen (inkl. der Lösungen)<br />

Weiterführende Informationen zum Abriss der Geschichte:<br />

Abriss der Geschichte Sonnebergs<br />

1207 Erste urkundliche Erwähnung des Namens Sonneberg<br />

1349 Gräfin Jutta v. Henneberg beurkundet und erweitert die städtischen Rechte Sonnebergs<br />

1353 Sonneberg kommt zur Markgrafschaft Meißen, später zum Herzogtum Sachsen<br />

1455 Bau der Wehrkirche in Sonneberg-Oberlind<br />

1596 Großer Stadtbrand - das zweite Sonneberger Rathaus wird Opfer der Flammen.<br />

ab 1670 Eröffnung von Handelsniederlassungen im Ausland<br />

um 1700 Gründung Firma Dressel, ab 1873 Cuno & Otto Dressel, größter Spielwaren-Exporteur<br />

1735 Sonneberg fällt ans Herzogtum Sachsen-Meiningen.<br />

1805 Durch die Einführung des Papiermachés entwickelt sich Sonneberg zu einem<br />

Spielzeugzentrum mit Weltgeltung.<br />

1825 Gründung der Firma Carl Hartwig, die damals Griffel, Nägel, Bandbrettchen u. Schachteln<br />

herstellte. Aus dieser geht die Holz- und Spielwarenfabrik Robert Hartwig hervor.<br />

1840 Zweiter großer Stadtbrand - wieder wird das Rathaus zerstört.<br />

1845 Viertes Rathaus und die Stadtkirche "St. Peter" werden erbaut.<br />

1883 Gründung der Industrieschule<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 5 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Abriss der Geschichte Sonnebergs<br />

1887 Fabrikant Ernst Heubach errichtet am Bahnhof in Köppelsdorf eine Porzellanfabrik und<br />

beginnt die Herstellung von Puppenköpfen.<br />

1900 Baubeginn der Spielzeugfabrik Robert Hartwig in der Robertstraße, heute Cuno-<br />

Hoffmeister-Str.<br />

1901 Bau der Industrieschule, des späteren Spielzeugmuseums<br />

1907 Fertigstellung des neuen Bahnhofes nach zweijähriger Bauzeit<br />

um 1913 Aufgrund des Anteils der Sonneberger Spielwarenproduktion am Weltmarkt prägt sich der<br />

Begriff "Weltspielwarenstadt"<br />

1925 Gründung der Sternwarte durch Professor Cuno Hoffmeister<br />

1937 Juni - In einer Halle der Firma Robert Hartwig beginnen Spielwarenhersteller im Auftrag<br />

und unter Anleitung der Luftwaffe mit der Produktion von Lastenseglern. Die erste<br />

Maschine verläßt im November per Lastzug das Werk.<br />

1948 Aus der Maschinenfabrik Dorst entsteht VEB Thuringia in Oberlind<br />

1949 Mit der Gründung der DDR werden die kleinen Spielwarenhersteller in Oberlind zur<br />

Genossenschaft "Puppenspiele“ zusammengefasst.<br />

1951 Zusammenschluss der Betriebe Heubach, Hering in Köppelsdorf , Rauschert in Hüttensteinach<br />

und Bernhardtshütte in Blechhammer zu den Vereinigten Porzellanfabriken Köppelsdorf.<br />

1956 Gründung des VEB Vereinigte Spielwarenwerke Sonneberg "sonni"<br />

1958 Baubeginn am neuen Keramischen Werk in Föritz unter Rechtsträgerschaft des VEB Vereinigte<br />

Porzellanwerke Köppelsdorf<br />

1960 Dokument zur Entwicklung der Spielzeugindustrie im Bezirk Suhl<br />

1961 3. Oktober Sonneberg wird zur Sperrzone erklärt<br />

1962 Bau des Behördenhauses, heute Landratsamt<br />

1970 20. Oktober - Containerbahnhof Sonneberg-Ost nimmt den Betrieb auf<br />

1971 1. Januar - Vier Volkseigene Betriebe werden zum "Kombinat Spielwaren Sonneberg -<br />

sonni", Stammbetrieb "sonni" zusammengeschlossen<br />

1972 Enteignung der letzten privaten Betriebe und Genossenschaften<br />

1972 20. August - das Sonnigebäude in der Oberen Stadt, ehemals Dresselshof, brennt ab<br />

1972 19. Oktober - erster Spatenstich für eine neue Produktionsstätte in Oberlind<br />

1975 Der seit den 60er Jahren stillgelegte Betrieb Schoenau & Sawaine wird größtenteils abgerissen.<br />

1978 Im Kreis Sonneberg gibt es 11 volkseigene Spielwarenbetriebe, darunter zwei Kombinate.<br />

1979 Letzter Abschnitt der neuen Produktionsstätte "Sonni" ist fertiggestellt.<br />

1984 Das zweite Dokument zur weiteren Entwicklung der Spielwarenindustrie wird beschlossen.<br />

1986 29.11. – Als Folge der Jubiläumsveranstaltung „15 Jahre Jazz Optimisten“ wird der Beschluss<br />

gefasst, alljährlich im November die „Sonneberger Jazz-Nacht“ mit mehreren Formationen ins<br />

Leben zu rufen. Geburtsstunde der Internationalen Sonneberger Jazztage.<br />

1987 Bau der für Sonneberg wichtigen Abwasserbehandlungsanlage in Heubisch<br />

1989 Am 30. Oktober - erstes Friedensgebet in Sonneberg für politische Veränderungen<br />

1989 Am 12.November - Öffnung der innerdeutschen Grenze bei Sonneberg-Hönbach<br />

1990 Am 1. Juli - Die Innenminister der Bundesrepublik Deutschland und der DDR<br />

unterzeichnen bei Sonneberg-Hönbach den Vertrag über die Abschaffung der<br />

Personenkontrollen an der innerdeutschen Grenze.<br />

1990 Sternradio steht vor dem Aus. Nach und nach folgen weitere Betriebe. Die Umwandlung der<br />

Wirtschaft hat begonnen. Betriebe sterben, werden privatisiert oder reprivatisiert.<br />

1991 Die Stadt Sonneberg weist das erste neue Gewerbegebiet nach der Wende in der Mittleren<br />

Motsch aus. Damit wurde eine wichtige Voraussetzung für die Neuansiedelung von Investoren<br />

geschaffen. Ein weiteres Gewerbegebiet entsteht zur gleichen Zeit in Hönbach.<br />

1991 28. September - Wiedereröffnung der Bahnlinie Sonneberg-Coburg<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 6 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Abriss der Geschichte Sonnebergs<br />

1991 7. November - Ein großer Teil der Gebäude des eh. VEB Sternradio Sonneberg brennen ab.<br />

1994 Nach der Kreisgebietsreform in Thüringen bleibt Sonneberg Kreisstadt.<br />

1994 Im Rahmen der Gemeindegebietsreform werden Hönbach und Unterlind eingemeindet.<br />

1995 Gründung des Zweckverbandes "Sternwarte Sonneberg"<br />

1996 25.September - Beginn des Neubaues für das Stadtarchiv<br />

1997 20. Mai - Baubeginn für das Projekt "Umweltbahnhof Sonneberg"<br />

1997 20. Juni - Eröffnung "Altes Rathaus"<br />

1997 24. September - feierliche Eröffnung der Zentrumstangente<br />

1997 September - Stadtarchiv zieht in den neuen Anbau.<br />

1997 13.Oktober - Erster Spatenstich für die Hauptfeuerwache Sonneberg-Mitte<br />

1997 1. November - Wiedereröffnung des Schloßberges nach umfangreicher Sanierung und Anbau<br />

eines neuen Gebäudeteiles<br />

1997 11. November - Fertigstellung des 1. Bauabschnittes des Sonneberger Umweltbahnhofes<br />

(Bahnhofsvorfahrt und Bahnhofsvorplatz)<br />

1998 11. Februar - Olympisches Gold für die Sonneberger Rennrodlerin Silke Kraußhaar bei den<br />

Olympischen Winterspielen im japanischen Nagano<br />

1998 1. April - Stadt- und Kreisbibliothek zieht ins Rathaus<br />

1998 3. Juni - Übergabe der Erschließungsanlagen im Wohnbaugebiet Sonneberg Wolkenrasen<br />

1998 30. Juni - Schließung des Containerbahnhofes in Köppelsdorf<br />

1998 11. September - Stadttangente (3. Bauabschnitt), neuer Zentraler Omnibusbahnhof und<br />

umgestalteter Rathausplatz werden eingeweiht<br />

1998 26. September - Festakt auf dem Sonneberger Hauptbahnhof, nach ca. 20monatiger<br />

Unterbrechung fährt wieder der erste Personenzug auf der Strecke Sonneberg- Lauscha<br />

1998 13. Oktober - Feierliche Stadtratssitzung zum 70. Jubiläum des Rathauses<br />

1999 6. Januar - Festveranstaltung anläßlich des 650. Jahrestages der Verleihung des Stadtrechtes<br />

1999 19. bis 25. April - 24.Internationale Thüringen-Rundfahrt Prolog-, Start- und Zielort: Sonneberg<br />

1999 2. Juni - 1.Spatenstich für die Fuß- und Radwegbrücke vom Zentralen Omnibusbahnhof zum<br />

Wolkenrasen<br />

1999 27. August - Übergabe nach der Erschließung des Gewerbegebietes Malmerz<br />

1999 27. August - feierliche Einweihung des Berufschulzentrums in Sonneberg-Steinbach nach<br />

Vollendung des dritten Bauabschnittes<br />

1999 26. September - großer Festumzug zum 650. Jubiläum der Stadt Sonneberg<br />

1999/2000 Jahreswechsel: Millenniumsfeier auf dem Rathausplatz<br />

2000 29.und 30. April 775. Ortsjubiläum Oberlind<br />

2000 15.Juni - Einweihung des Seniorenzentrums, Cuno-Hoffmeister-Str. 4<br />

2000 15.Juni - Verkehrsfreigabe für den ersten Verkehrskreisel E.-M.-Arndtstraße/ Neustadter<br />

Straße/Coburger Allee<br />

2000 4. September - Beginn der Sanierung des Stadtparks<br />

2000 5. November - Kunst im Kreisel wird aufgestellt.<br />

2000 24. November - Einweihung der Fuß- und Radwegbrücke am Umweltbahnhof, der neuen<br />

Park+Ride-Anlagen nordöstlich des Zentralen Busbahnhofes und der Robert-Hartwig-Straße<br />

2001 9. August - Eröffnung des Stadtinformations- und <strong>Naturpark</strong>centers im Sonneberger<br />

Bahnhofsgebäude<br />

2001 30. August - Thüringens Wirtschaftsminister Franz Schuster übergibt die<br />

Anerkennungsurkunde für die <strong>Thüringer</strong> Eisenbahn GmbH und einen<br />

Bewilligungsbescheid über 24 Millionen DM zum Wiederaufbau des Sonneberger<br />

Eisenbahnnetzes.<br />

2001 7. Oktober - Jubiläumsfeier-100 Jahre Deutsches Spielzeugmuseum<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 7 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Abriss der Geschichte Sonnebergs<br />

2001 10. November - Eröffnung des neu sanierten Stadtparks<br />

2001 10. Dezember - Übergabe des neuen Gemeindezentrums Malmerz<br />

2002 7. März - erster Spatenstich B89 - Ortsumgehung Sonneberg<br />

2002 6. Juni - erster Spatenstich zum Bau des Sonnebads<br />

2002 26. Juli - erster Spatenstich zur Erschließung des Gewerbegebiets Sonneberg-Föritz<br />

2002 16. September - Einweihung der Bahnhofstraße mit Wasserspielplatz, Helene-Haeusler-Straße<br />

und Parkplätzen<br />

2002 3. Oktober - Wiedereröffnung des grundlegend sanierten Gesellschaftshauses<br />

2002 3.Oktober - Tag der deutschen Einheit- Festakt des Landes Thüringen in Sonneberg<br />

2002 4.-6. Oktober - 7.Thüringentag<br />

2002 14. Dezember - der Zugverkehr auf der Eisenbahnlinie Sonneberg-Neuhaus rollt, die<br />

Rennsteigstadt ist wieder an das Eisenbahnnetz angeschlossen.<br />

2002 26. Dezember - Altarweihe in der katholischen Pfarrkirche „Sankt Stephan“<br />

2003 1. März - Ehrenbürgerschaft für Olympiasiegerin Silke Kraushaar<br />

2003 19. März - die Stadt Sonneberg ehrt Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel mit dem Kulturpreis<br />

2003 25. Juni - Einweihung der Oberen Marktstraße nach Sanierung<br />

2003 18. Juni - Richtfest am Sonnebad<br />

2003 13. Dezember - Eröffnung des Sonnebads<br />

2004 3. Februar - feierliche Eröffnung des Hanns-Arthur-Schoenau-Platz<br />

2004 10. Mai - Einweihung des neu gebauten Seniorenpflegeheims in der Friesenstraße 1<br />

2004 28. Mai - erster Spatenstich für die Produktionsstätte Fa. Pro Paper art GmbH im Gewerbegebiet<br />

Sonneberg/Föritz<br />

2004 1. Oktober: feierlich Eröffnung der integrativen Kindertagesstätte „Arche Noah“ in<br />

Sonneberg/Oberlind<br />

2004 1. November - Verkehrsfreigabe der Kreuzung Ernst-Moritz-Arndt Straße und Bettelhecker Straße<br />

- Fertigstellung des letzten Bauabschnitts der Zentrumstangente<br />

2004 12. November - Übergabe des Gewerbegebiets Sonneberg/Föritz nach Erschließung<br />

2005 29. April - 1. Mai - Großveranstaltung „JUMP CITY SONNEBERG“ vom Radiosender JUMP<br />

2005 30. Mai - Fertigstellung der Sanierungsarbeiten Rathaussaal<br />

2006 13. März - Festveranstaltung anlässlich des Gründungsjubiläums des amerikanischen Konsulates<br />

in Sonneberg mit Ehrengast Generalkonsul Mark D. Scheland<br />

2006 30. Mai - Der acht Jahre still liegende Containerbahnhof wird als Terminal wieder belebt.<br />

2006 24. September - 10-jähriges Gründungsjubiläum der Städtischen Galerie Sonneberg, Ausstellung<br />

mit Werken von Harald Reiner Graz, denen bereits die erste Ausstellung gewidmet war.<br />

2006 28.10. bis 13.11. - 20. Internationale Sonneberger Jazztage<br />

2007 Jubiläum „800 Jahre Ersterwähnung“ - Vom 15. bis 17.07. findet ein Mittelalterfest auf dem<br />

Schießhausplatz statt, auch das Stadtfest steht unter diesem Zeichen.<br />

2007 06. Mai - Start von sms&park in Sonneberg – Parkgebühren per SMS begleichen<br />

2007 26. Juli - Verkehrsfreigabe der Stadteinfahrt Sonneberg-West<br />

2007 28. Juli - Eröffnung des PIKO-Platz als „neue Mitte“ Sonnebergs<br />

2007 20. Oktober - Jubiläum 100 Jahre Neuer Bahnhof Sonneberg mit Bahnhofsfest<br />

2007 10. November - Eröffnung des neu gestalteten Juttaplatzes<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 8 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

IV. Unterrichtsdurchführung/ Stationskarten<br />

Start / Einleitung zur Heimatgeschichte und zur <strong>Historische</strong>n <strong>Meile</strong><br />

0.1 Lehrerdemonstration /Unterrichtsgespräch<br />

Kurze Erläuterung zur <strong>Historische</strong>n <strong>Meile</strong> und zur Geschichte von Sonneberg<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Startkarte – Auftrag für das Quiz<br />

Einleitung – <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> – Der Auftrag<br />

Mit der Rucksackschule „<strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>“ <strong>erleben</strong> Sie einen etwas anderen<br />

Stadtrundgang. Die Tour führt Sie in etwa 2 Stunden durch das alte Sonneberg direkt zu<br />

den Wurzeln der ehemaligen Spielzeug-Produktionsstätten. Sie lernen auf 14 Tafeln die<br />

Geschichte der Spielzeugindustrie, ihrer Bauwerke, das Leben und die Arbeit der<br />

Bewohner kennen. Noch heute steht eine Figur für diese Tradition. Diese zu benennen ist<br />

Ihr Auftrag.<br />

Bei der Rucksackschule laden Sie kleine Aufgaben zum genauen Betrachten und<br />

Erkunden, zum Nachdenken oder Raten ein. Aus der jeweiligen Antwort pro Station werden<br />

ein oder mehrere Buchstaben benötigt für das Lösungswort:<br />

Welche Figur steht noch heute symbolisch für die Spielwarentradition in Sonneberg?<br />

S o n n e b e r g e r R e i t e r l e i n Buchstaben<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Quizfragen<br />

Begeben Sie sich nun auf einen historischen Pfad mit spannenden Fragen und<br />

interessanten Antworten. Und gewinnen Sie mit richtigem Lösungswort eine kleine<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Zur Lösung der Aufgaben stehen Ihnen das Faltblatt „<strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>“, ein Stadtplan und<br />

weitere Hilfsmittel, wie Fernglas und Kompass zur Verfügung.<br />

Ihre Notizen und Lösungen tragen Sie bitte auf dem Quizblatt ein.


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 9 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Einleitung – Steckbrief „Altes Sonneberg“ Teil I<br />

Der Name Sonneberg wurde 1207 erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich wurde die<br />

Siedlung von Ministerialen der Herzöge von Andechs-Meranien unterhalb der Burg<br />

Sonneberg gegründet. Nach deren Aussterben 1317 fiel die kleine Herrschaft an die Grafen<br />

von Henneberg.<br />

Die unterhalb der Burg wohl im 13. Jahrhundert entstandene Siedlung wurde 1317 noch<br />

unter dem Namen Röthen als Städtchen bezeichnet. 1349 bestätigte und erweiterte die<br />

Gräfin Jutta von Henneberg die städtischen Rechte Sonnebergs mit einer Urkunde. 1353<br />

fiel Sonneberg zusammen mit dem nahe gelegenen Coburg an die Wettiner. Rat und<br />

Bürgermeister hatten die Niedergerichte inne. Die an der Straße von Coburg nach Saalfeld<br />

gelegene Stadt mit der Johanniskirche war ummauert. Sie kam 1485 an die Ernestiner,<br />

1572 an Sachsen-Coburg, 1640 an Sachsen-Altenburg und 1672 an Sachsen-Gotha. Von<br />

1826 bis 1918 gehörte Sonneberg zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Die katholische<br />

Gemeinde unterstand dem Bistum Würzburg. 1526 begann die Reformation, bald darauf<br />

wurde die Lateinschule eröffnet.<br />

Seit 1500 ist der Abbau von Wetzsteinen und Schiefer für Schiefertafeln bezeugt. Aus der<br />

alteingesessenen Holzwarenherstellung entwickelte sich vom 16. Jahrhundert an die<br />

Spielwarenherstellung. Um 1700 wurde mit der Firma Dressel, ab 1873 Firma Cuno & Otto<br />

Dressel, der größte Spielwaren-Exporteur in Sonneberg gegründet.<br />

Ab 1805 entwickelte sich Sonneberg durch die Einführung des Papiermachés zu einem<br />

Spielzeugproduktionszentrum mit Weltgeltung. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden im Raum<br />

Sonneberg rund 20 % der auf dem Weltmarkt gehandelten Spielwaren hergestellt. So<br />

wurde um 1913 der Begriff „Weltspielwarenstadt“ geprägt.<br />

Einleitung – Steckbrief „Altes Sonneberg“ Teil II<br />

Eine letzte Blüte der Spielwarenindustrie führte in den 1920er Jahren zur Bebauung des<br />

Bahnhofplatzes mit repräsentativen Bauwerken. Zuerst errichtete die US-amerikanische<br />

Firma Halbourn ein sechsstöckiges Handelshaus, das seit 1925 der AOK gehört.<br />

Gegenüberliegend baute im Jahr 1926 die US-amerikanische Kaufhausgesellschaft<br />

Woolworth, die schon seit 1880 vor Ort einkaufte, zum Erwerb und Export von Spielwaren<br />

und Christbaumschmuck ein Handels- und Lagerhaus. Das fünfstöckige Gebäude mit<br />

eigenem Gleisanschluss wurde nach Plänen des Architekten Walter Buchholz errichtet. Es<br />

hatte 5.000 m² Grundfläche sowie 100.000 m³ umbauten Raum und war eines der größten<br />

Lagerhäuser Thüringens. Das Bauwerk wurde am 11. April 1945 vermutlich durch die<br />

Wehrmacht gesprengt, kurz vor der US-amerikanischen Besetzung der Stadt.<br />

Gegenüberliegend vom Bahnhof errichtete schließlich die Stadt in den Jahren 1927 und<br />

1928 nach Plänen von Karl Dröner ihr neues Rathaus mit einem 40 Meter hohen<br />

Rathausturm. In die gleiche Zeit fällt auch in der Gustav-König-Straße der Neubau des<br />

Einkaufshauses der amerikanischen Firma S.S. Kressge & Co. aus New York mit seiner<br />

expressionistischen und Art déco-Architektur sowie im Jahr 1925 die Gründung der<br />

Sternwarte Sonneberg im Ortsteil Neufang durch Professor Cuno Hoffmeister.<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 10 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 1 Hauptbahnhof Sonneberg<br />

1.1 Lehrervortrag 1.2 Schüleraktivität 1.3. Unterrichtsgespräch/Schüleraktivität<br />

Orientierung/<strong>Stadtgeschichte</strong> Einnorden des Karte Quizfrage 1<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 1, Kompass, Stadtplan<br />

Quizfrage 1<br />

Schauen Sie sich einmal um auf dem Bahnhofsplatz. Im Norden sehen Sie das Neue<br />

Rathaus, im Süden den Bahnhof. Zur Orientierung können Sie auch den Kompass nutzen.<br />

Die Aufgabe an dieser Station betrifft den Personennahverkehr.<br />

1. Wie heißt das regionale Schienennetz, das im Personennahverkehr von der<br />

Südthüringen Bahn angefahren wird?<br />

S o n n e b e r g e r N e t z<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

Benötigt werden die ersten beiden Buchstaben des ersten Wortes.<br />

Infos zur Station 1 Hauptbahnhof Sonneberg<br />

Bahnhöfe und Verkehr rund um Sonneberg<br />

Bahnverbindungen bestehen seit 1858 nach Coburg (Bahnstrecke Coburg-Sonneberg), seit<br />

1886 Richtung Neuhaus (Bahnstrecke Sonneberg–Probstzella) und seit 1910 nach Eisfeld<br />

(Hinterlandbahn).<br />

Etwa des 1858 errichteten Alten Bahnhofes entstand 1905 bis 1907 ein moderner<br />

Personen- und Güterbahnhof. Von hier aus und dem dahinter gelegenen Güterbahnhof<br />

wurde bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts der größte Teil der in und um<br />

Sonneberg hergestellten Spielwaren versendet. Lange Zeit waren deshalb Frauen mit<br />

großen Lieferkörben ein gewohntes Bild im Bahnhofsalltag. 1997– 1999 wurde der Bahnhof<br />

zum Umweltbahnhof umgestaltet.<br />

Auf dem „Sonneberger Netz“ wurde der Eisenbahnbetrieb zwischen Eisfeld und Sonneberg<br />

(Thür) Hbf (KBS 569) zum Tag der Deutschen Einheit 2002 wieder aufgenommen und ab<br />

dem 4. Oktober die fahrplanmäßige Bedienung realisiert. Zum Fahrplanwechsel am 15.<br />

Dezember 2002 erfolgte dann die Neueröffnung der Linie nach Lauscha und Ernstthal am<br />

Rennsteig (KBS 564) samt der Verbindungsstrecke Ernstthal - Neuhaus am Rennweg, die<br />

ebenso nach Jahrzehnten ohne Personenverkehr reaktiviert wurde. Nach erfolgter<br />

Sanierung und Streckenausbau rollen seitdem Regio-Shuttle-Triebwagen der<br />

Süd·Thüringen Bahn (STB).<br />

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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 11 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 2 Neues Rathaus<br />

2.1 Unterrichtsgespräch 2.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

Baustil/ Neues Rathaus Quizfrage 2<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 2, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 2<br />

Das Neue Rathaus wurde in den Jahren 1927/1928 als repräsentativer Eingang zur Stadt<br />

erbaut. Das stattliche viergeschossige Gebäude hat zwei abgewinkelte Seitenflügel und<br />

einen 40 Meter hohen, in der Mittelachse hinter dem Hauptgebäude angeordneten Turm.<br />

Die beachtlichen Dimensionen des Gebäudes zeugen, verbunden mit den<br />

neoklassizistischen Schmuckformen der Fassade, vom Selbstbewusstsein einer<br />

wohlhabenden Stadtgemeinde. Das Neue Rathaus ist Sitz der Verwaltung der Stadt<br />

Sonneberg und bereits das fünfte Rathaus in der <strong>Stadtgeschichte</strong>.<br />

2. Wie hieß der Stadtbaudirektor von Sonneberg, nach dessen Plänen 1927/28 das<br />

Neue Rathaus errichtet wurde?<br />

K a r l D r ö n e r<br />

1 2 3 4 . 1 2 3 4 5 6<br />

Benötigt wird der vierte Buchstabe des Nachnamens.<br />

Hinweis: Schauen Sie einmal auf das Schild am Neuen Rathaus.<br />

Infos zur Station 2 Neues Rathaus<br />

Rathäuser in der Geschichte Sonnebergs<br />

Das Neue Rathaus, das 1928 eingeweiht wurde, ist eines von vier, wahrscheinlich sogar<br />

fünf Rathäusern in der <strong>Stadtgeschichte</strong> Sonnebergs. In der letzten Blütezeit der<br />

Spielzeugindustrie erbaut, zeigt es in Gestalt und mit dem Turm von 40 Metern Höhe die<br />

wirtschaftliche Kraft jener Zeit. Noch heute ist es Sitz der Stadtverwaltung.<br />

Das heutige "Alte Sonneberger Rathaus" (Station 12) ist ein wichtiges geschichtliches<br />

Zeugnis. Von dort wurde seit dem 15. Jahrhundert die Geschichte der Stadt bestimmt<br />

wurden. Erbaut nach dem zweiten großen Stadtbrand in Sonneberg 1840, wurde es 1845<br />

fertiggestellt. Architekt war Karl Alexander von Heideloff.<br />

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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 12 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 3 Cuno-Hoffmeister-Straße<br />

3.1 Unterrichtsgespräch 3.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

Persönlichkeiten der <strong>Stadtgeschichte</strong> Quizfrage 3<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 3, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 3<br />

Cuno Hoffmeister (1892 bis 1968) wurde in der nach ihm benannten Straße (Hausnummer<br />

7) als Sohn eines Spielwarenherstellers geboren. Dort richtete Hoffmeister auch seine erste<br />

private „Sternwarte“, ein Teleskop auf dem Dach des Hauses, ein. Nach seinem Studium<br />

errichtete er mit Unterstützung seiner Heimatstadt die Sternwarte Sonneberg auf dem<br />

Erbisbühl im Stadtteil Neufang, zu deren Leiter er 1926 berufen wurde. Am 28. Dezember<br />

1925 wurde die Beobachtungsstation mit dem ersten Kuppelturm feierlich eingeweiht und<br />

bis 1928 als damals „höchste Sternwarte Deutschlands“ durch Anbauten wesentlich<br />

erweitert. Unter seiner Leitung wurde die Sternwarte in Sonneberg bis Ende der 1960er<br />

Jahre zum weltweit führenden Institut zur Erforschung der veränderlichen Sterne, Meteore<br />

und extragalaktischer Objekte. Seine Heimatstadt Sonneberg verlieh ihm deshalb 1964 die<br />

Ehrenbürgerschaft und benannte später die Straße nach ihm.<br />

3. In welcher Wissenschaft wurde Cuno Hoffmeister zu einem international<br />

anerkannten Fachexperten?<br />

A s t r o n o m i e<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Benötigt wird der sechste Buchstabe des Begriffes.<br />

Infos zur Station 3 Cuno-Hoffmeister-Straße<br />

Cuno-Hoffmeister und sein Werk<br />

Cuno Hoffmeisters (* 2. Februar 1892 in Sonneberg, † 2. Januar 1968<br />

in Sonneberg) hauptsächliches Forschungsgebiet waren die<br />

veränderlichen Sterne. Er hat mehr als ein Viertel der heute bekannten<br />

veränderlichen Sterne entdeckt. Dazu entwickelte Hoffmeister die<br />

Langzeit-Forschungsprogramme "Sonneberger Felderplan" (Field<br />

patrol) und "Sonneberger Himmelsüberwachung" (Sky patrol) zur<br />

Beobachtung und fotografischen Überwachung und Erforschung der<br />

veränderlichen Sterne, Meteore und extragalaktischer Objekte.<br />

Unter seiner Leitung wurde die Sternwarte in Sonneberg bis Ende der<br />

1960er Jahre zum weltweit führenden Institut auf diesem<br />

Spezialgebiet der gesuchten Wissenschaft.<br />

1936 wurde er Mitglied der "Deutschen Akademie der Naturforscher"<br />

(Leopoldina). Die Friedrich-Schiller-Universität Jena verlieh ihm 1943<br />

den Professorentitel. Auf Grund seiner erfolgreichen Arbeit wurde die<br />

Sternwarte Sonneberg 1946 als selbständiges Institut durch die<br />

"Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin" (heute Berlin-<br />

Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) übernommen und<br />

Cuno Hoffmeister zum Leiter, später zum Direktor dieser<br />

Bild: www.wikipedia.de<br />

Forschungseinrichtung ernannt. 1951 erhielt er den Nationalpreis der DDR und wurde 1960 als Mitglied in die<br />

"Sächsische Akademie der Wissenschaften" berufen.<br />

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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 13 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 4 Geschäftshaus Firma Kressge<br />

4.1 Unterrichtsgespräch 4.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

Weihnachtsbräuche/ Spielwarenhandel Quizfrage 4<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 4, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 4<br />

Schauen Sie sich das ehemalige Geschäftshaus der Firma Kressge einmal genau an,<br />

insbesondere das Relief an der Wand.<br />

Spielwaren und Christbaumschmucke sind seit langem Symbole in der Weihnachtszeit, wie<br />

traditionell Kerzenlicht und Räuchermännchen, wie Kreuz und Krippe, wie Weihnachtsmann<br />

und Weihrauch?<br />

4. Welches geschmücktes Symbol für die Weihnachtszeit findet sich noch heute in<br />

(fast) jedem weihnachtlichem Wohnzimmer?<br />

W e i h n a c h t s b a u m<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Benötigt werden der zweite und der elfte Buchstabe.<br />

Infos zur Station 4 Geschäftshaus Firma Kressge<br />

Firma Kressge<br />

Die Firma Kressge ist eine US-Exportfirma aus Detroit gewesen. Die Firma ließ sich nach<br />

dem Ersten Weltkrieg in der Gustav-König-Straße nieder, um einen Handel mit Spielwaren<br />

und Christbaumschmuck zu betreiben. Dies ist Ausdruck der damaligen weltweiten<br />

Nachfrage.<br />

Die Firma S. S. Kressge Corporation bestand bis 1977 und ging dann in die Kmart<br />

Corporation über.<br />

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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 14 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 5 Wohnhäuser der Familie Lindner<br />

5.1 Unterrichtsgespräch 5.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

Baustil/ Persönlichkeiten/Spielwarenhandel Quizfrage 5<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 5, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 5<br />

Die Wohnhäuser der Familie Lindner, eine der bedeutendsten Unternehmerfamilien<br />

Sonnebergs, wurden 1835 als erste Gebäude vor dem alten Stadtkern gebaut. Die Bauten<br />

entsprechen einer späten Stilphase des Klassizismus (1750 –1840), gekennzeichnet durch<br />

geradlinige Formen mit einer starken Anlehnung an die klassische Antike. Der späte<br />

Klassizismus zeigt sich hier auch in der Vorliebe für bestimmte Dekorationsformen, z.B. in<br />

den einfachen Blumengirlanden an den Balkons der Häuser.<br />

5. Wie nannte man früher Großhändler,<br />

zu denen die Familie Lindner in ihrer Zeit gehörte?<br />

V e r l e g e r<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Benötigt wird der fünfte Buchstabe.<br />

Infos zur Station 5 Wohnhäuser der Familie Lindner<br />

Die Geschichte der Unternehmerfamilie Lindner beginnt 1788 durch Heirat von Johann<br />

Simon Lindner (* 1755 in Weiden i.d. Oberpfalz) mit Anna Dorothea Heublein, durch die<br />

Lindner in das Geschäft seines Schwiegervaters eintritt. Im Jahr 1789 erhält Johann<br />

Heinrich Heublein das Sonneberger Privileg und gehört damit zu den auserwählten<br />

Verlegern der Spielzeugstadt. Dieses Privileg hat Johann Simon Lindner zu einem nicht<br />

genau datierten Zeitpunkt übernommen. Zu den Erzeugnissen, die sein Verlagsgeschäft<br />

um 1810 verkaufte, gehörten u.a.: Schmiedeeisen, Eisenblech, Eisennägel, Schiefertafeln,<br />

Griffel, Spielwaren aus Holz und Papiermaché, also Produkte aus dem Sonneberger<br />

Wirtschaftsraum. Aus der Ehe mit Anna Dorothea Heublein gingen acht Kinder hervor, von<br />

denen vier sehr früh starben. Als Johann Simon Lindner 1829 stirbt, hinterlässt er sein<br />

Verlegergeschäft den Söhnen Louis Lindner, Johann Christoph Lindner und Paul Eduard<br />

Lindner.<br />

Nach Auseinandersetzungen über die Geschäftsführung trennt sich im Jahr 1833 die<br />

Erbengemeinschaft der drei Lindner-Brüder. Louis und Paul Eduard gründeten ein<br />

eigenes Verlagshaus. In einer französischen Ausgabe des Firmen-Katalogs von 1840<br />

werden Puppen aus Holz, aus Leder mit Armen und Beinen aus Holz und<br />

Papiermachéköpfe... angeboten. 1847 nimmt sich Eduard Lindner mit 40 Jahren das<br />

Leben. Seine Ehefrau Amalie, geb. Engelhardt, heiratet später den Sonneberger<br />

Fabrikanten Adolf Fleischmann. Die Firma Louis & Eduard Lindner wird aufgelöst und als<br />

Louis Lindner & Söhne neu gegründet. Diese wird 1929 an die Firma Gebrüder<br />

Fleischmann verkauft und nach 1930 aufgelöst.<br />

Das ebenfalls 1833 gegründete Verlagsgeschäft Johann Christoph Lindner wird von<br />

dessen Schwiegersöhnen weitergeführt und 1895 an Carl Schaitberger verkauft.<br />

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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 15 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 6 Deutsches Spielzeugmuseum<br />

6.1 Unterrichtsgespräch 6.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

Baustil/ <strong>Stadtgeschichte</strong>/Heraldik Quizfrage 6<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min<br />

Quizfrage 6<br />

Stationskarte 6, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan, Fernglas<br />

Das Gebäude wurde 1899 bis 1901 als Industrieschule errichtet und seit 1938 als<br />

Spielzeugmuseum genutzt. Der zweigeschossige, palaisartige Werksteinbau ist im<br />

neubarocken Stil erbaut, die Fassade mit Nachbildungen spätbarocker plastischer Formen<br />

reich dekoriert. Mit dem Fernglas sehen Sie ein<br />

besonderes Detail:<br />

Der in der Mitte auf ganzer Höhe hervorspringende<br />

Gebäudeteil (Mittelrisalit) des Spielzeugmuseums ist<br />

oben mit dem „Mittleren Wappen des Herzogtums<br />

Sachsen-Meiningen und Hildburghausen“<br />

verziert. Das Wappen besteht aus fünf Teilen: im<br />

Mittelschild das allgemeine sächsische Wappen mit<br />

schwarzen und goldenen Balken und<br />

aufgelegtem Blätterzweig (geel lb<br />

umgeben von den Zeichen von<br />

Henneberg, Römhild und Meißen.<br />

maarrkki ieerrtt),<br />

Thüringen,<br />

6. Wie bezeichnet man den aufgelegten Blätterzweig<br />

in thüringisch-sächsischen Wappen?<br />

R a u t e n k r a n z<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Benötigt wird der 1. Buchstabe.<br />

Infos zur Station 6 Deutsches Spielzeugmuseum<br />

Zeichnung: www.wikipedia.de<br />

Das Spielzeugmuseum, seit 1938 in diesem Gebäude, zeigt als ältestes Spielzeugmuseum Deutschlands<br />

eine Auswahl aus dem etwa 100.000 Objekte umfassenden Fundus.<br />

Zur Zeit der Errichtung des Gebäudes, wie das Wappen in der Mitte belegt, war Sachsen-Meiningen ein<br />

sogenanntes Ernestinisches Herzogtum. Es wurde 1680 durch Erbteilung des Herzogtums Sachsen-Gotha<br />

unter den sieben Söhnen Herzog Ernst I. "des Frommen" von Sachsen-Gotha (1601–1675) gebildet. Das<br />

Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahre 1826 erforderte eine Neuordnung der<br />

Ernestinischen Herzogtümer und die Güter Sachsen-Hildburghausen fallen, bis auf die Ämter Königsberg und<br />

Sonnefeld, die Sachsen-Coburg und Gotha zugeschlagen werden, an Sachsen-Meiningen.<br />

Sachsen-Meiningen, Herzogtum und Bundesstaat des Deutschen Reichs mit 2.468 km² Fläche (1900),<br />

Einwohner: 250.731 (1905: 268.859). Es umfasst die Herzogtümer Meiningen und Hildburghausen, das<br />

Fürstentum Saalfeld, die Grafschaft Camburg, einen Teil des Amtes Eisenberg und die Herrschaft<br />

Kranichfeld. Die Hauptmasse liegt am <strong>Thüringer</strong> Wald und wird von Werra, Saale, Steinach, Itz, Milz<br />

bewässert; 14 Exklaven. Bergbau auf Schiefer, Salz, Eisen; Salinen in Salzungen und Oberneusulza;<br />

Bitterwasserquellen in Friedrichshall. Lebhafte Industrie: Eisenguss-, Zünd-, Holzwaren, Maschinen, Glas,<br />

Porzellan, Farben, Spielwaren (Sonneberg), Steinpappe, Papiermaché, Textilindustrie etc. Landesuniversität<br />

in Jena; 2 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 3 Realschulen, Lehrerseminar mit Taubstummenanstalt,<br />

Technikum, Landwirtschaftsschule.<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 16 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 7 Deutsches Spielzeugmuseum<br />

7.1 Unterrichtsgespräch 7.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

Baustile/ <strong>Stadtgeschichte</strong> Quizfrage 7<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 7, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 7<br />

Die Villa Amalie wurde 1847 nach Plänen des Architekten Johann Michael Schmidt errichtet. Der<br />

Bauherr war Adolf Fleischmann, der im 19. Jahrhundert wohl bekannteste Unternehmer der Stadt,<br />

der 1848 Amalie Lindner heiratete, nach deren Vorname die Villa später bezeichnet wurde. Im<br />

Jahre 1903 wurde die Villa durch den Architekten Albert Schmidt aus München im Stil des<br />

Historismus erweitert. Bis in die vierziger Jahre war es Wohnhaus der Nachfahren der Familie<br />

Fleischmann, später staatliche Förderschule.<br />

Nach der Wende gelangte es zurück in den Besitz von Joachim Schede, der das Elternhaus seiner<br />

Mutter für öffentliche Zwecke des „Familienzentrum Sonneberger Spielzeugwelt e.V.“ aktiv<br />

umgestaltete. Schedes Mutter war eine Craemer, angehörig der Verwandtschaft Schoenau,<br />

Fleischmann, Craemer, Dressel, Hartwig, die mit ihrem Geld, ihrem Einfluss, ihren geschäftlichen<br />

und privaten Verbindungen das Leben in der Spielzeugstadt prägten. Urgroßvater Carl Craemer<br />

war IHK-Präsident und gehörte zu den Mitbegründern des Deutschen Spielzeugmuseums. „Selbst<br />

der Theaterherzog Georg II logierte hier in der Villa Amalie“, so Schede. Dieses Denken an<br />

kulturelle Tradition über Generationen prägt seine Bahnen, was auch zur Nutzung als Haus für<br />

Familien und Senioren führt.<br />

7. In welcher Funktion wird die Villa Amalie heute genutzt?<br />

M e h r g e n e r a t i o n e n h a u s<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20<br />

Benötigt wird der fünfte Buchstabe.<br />

Infos zur Station 7 Villa Amalie<br />

Baustile um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert<br />

Die aufstrebende Spielzeugindustrie nach Gewerbefreiheit (1862) und Reichsgründung (1871) führte in<br />

Sonneberg zu einem ungeahnten Bauboom. Ein schachbrettartiges Straßennetz, ausgerichtet auf die weitere<br />

Erschließung von Bauland im Süden der Stadt, war nur ein Element der fortschrittlichen Stadtplanung in<br />

Sonneberg. Kaufleute und Fabrikanten, aber auch die Beamtenschaft Sonnebergs schufen sich<br />

repräsentative Gebäude, von denen trotz zweier Weltkriege und sozialistischer Misswirtschaft noch einiges an<br />

Pracht erhalten ist.<br />

Geschickte Architekten haben der Stadt im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ihren Stempel aufgedrückt.<br />

Albert Schmidt, selbst in Sonneberg geboren, unterhielt in der Zeit der Jahrhundertwende ein eigenes<br />

Architekturbüro in der Spielzeugstadt. Waren Albert Schmidt und seine Auftraggeber aus der Führungsriege<br />

der Spielzeugindustrie noch weitgehend dem Historismus verpflichtet, so griffen viele Spielwarenfabrikanten<br />

um 1900 das Formengut des Jugendstils begierig auf.<br />

Der gesamte Juttaplatz unterhalb des Spielzeugmuseums zeigt noch heute eine fast überquellende<br />

Jugendstil-Ornamentik. Äußerlich kennzeichnende Teile oder Elemente dieser etwa 20 Jahre anhaltenden<br />

Epoche sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe von<br />

Symmetrien. Zur Programmatik diese Epoche gehörte aber auch die Forderung nach Funktionalität und<br />

Ausdruck der Funktion in der Erscheinung der Dinge, dass also die Funktionen eines Gebäudes auch dessen<br />

Gestaltung sichtbar bestimmen sollte.<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 17 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 8 Ehemaliger Fuhrmannshof<br />

8.1 Unterrichtsgespräch 8.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

<strong>Stadtgeschichte</strong>/Spielwarenproduktion Quizfrage 8<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 8, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 8<br />

Wo viel produziert wird, muss auch viel verlegt (gehandelt) und transportiert werden. So<br />

entstanden mit dem Aufschwung Sonnebergs auch zahlreiche Fuhr- und<br />

Frachtunternehmen. Eines der größten Unternehmen dieser Zeit ist das Geschäft von<br />

Theodor Schubert.<br />

8. Wie heißt der Platz, an dem das Fuhrunternehmen Schubert seinen Sitz hatte?<br />

U n t e r e r M a r k t<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Benötigt werden der sechste und siebte Buchstabe aus dem ersten Teil der<br />

Ortsbezeichnung.<br />

Kleiner Hinweis: Schauen Sie mal auf das Straßennamensschild.<br />

Infos zur Station 8 Ehemaliger Fuhrmannshof<br />

Weltspielwarenstadt I<br />

Hier am ehemaligen Fuhrmannshof sei an die Bedeutung des Handels mit Spielwaren<br />

erinnert. Ab 1805 entwickelte sich Sonneberg durch die Einführung des Papiermachés bei<br />

Puppen zu einem Spielzeugproduktionszentrum mit Weltgeltung.<br />

Um 1900 waren von den rund 62.000 Einwohnern des Meininger Oberlandes, was etwa<br />

dem heutigen Landkreis Sonneberg entspricht, über die Hälfte wirtschaftlich von der<br />

Spielwarenindustrie abhängig.<br />

1913 entfielen auf den Sonneberger Raum nahezu 40% der deutschen<br />

Spielwarenproduktion und rund 20 % der auf dem Weltmarkt gehandelten Spielwaren.<br />

Durch diesen Anteil der Sonneberger Produktion am Weltmarkt wurde der Begriff<br />

„Weltspielwarenstadt“ geprägt.<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 18 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 9 Standort der Firma Cuno & Otto Dressel<br />

9.1 Unterrichtsgespräch 9.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

<strong>Stadtgeschichte</strong>/Spielwarenhandel Quizfrage 9<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 9, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 9<br />

An diesem Standort befand sich das Firmengelände der Firma Cuno & Otto Dressel, des im<br />

19. Jahrhundert größten Spielwarenexportsgeschäfts in Sonneberg. Aus der<br />

alteingesessenen Holzwarenherstellung entwickelte sich vom 16. Jahrhundert an die<br />

Spielwarenherstellung. Um 1700 wurde mit der Firma Dressel, ab 1873 Firma Cuno & Otto<br />

Dressel, der größte Spielwaren-Exporteur in Sonneberg gegründet.<br />

9. Was war das bekannteste Produkt der Firma Cuno & Otto Dressel?<br />

P u p p e n s e r i e J u t t a<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />

Benötigt wird der 9. Buchstabe des ersten Wortes.<br />

Infos zur Station 9 Standort der Firma Cuno & Otto Dressel<br />

Weltbekannte Puppenserie aus Sonneberg<br />

Die Firma Cuno & Otto Dressel widmeten ihre weltbekannte Puppenserie nach dem Jutta-<br />

Fest. Dieses wurde erstmals 1853 zum Gedenken an die Gräfin Jutta, die Sonneberg im<br />

Jahr 1349 die Stadtrechte verlieh, gefeiert.<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 19 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 10 Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann<br />

10.1 Unterrichtsgespräch 10.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

<strong>Stadtgeschichte</strong>/Spielwarenproduktion Quizfrage 10<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 10, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 10<br />

Hier war bis ins 19. Jahrhundert der Sitz des Exportgeschäfts der Gebrüder Fleischmann,<br />

bevor Adolf Fleischmann, der bekannteste Sonneberger Unternehmer des 19.<br />

Jahrhunderts, den Firmensitz in die Coburger Straße verlegte und sich in der Kirchstraße<br />

eine große Villa für sich und seine Frau Amalie, die aus einer bekannten<br />

Unternehmerfamilie stammte, bauen ließ.<br />

10. Wie hieß die Frau von Adolf Fleischmann, nach der auch eine Villa in Sonneberg<br />

benannt ist, vor ihrer Heirat.<br />

A m a l i e L i n d n e r<br />

1 2 3 4 5 6 1 2 3 4 5 6 7<br />

Benötigt werden der sechste Buchstabe des Vornamens und der zweite Buchstabe des<br />

Nachnamens.<br />

Infos zur Station 10 Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann<br />

Exportgeschäfte und Heimarbeit<br />

Die Entwicklung der Sonneberger Spielwarenproduktion ist seit dem 17. Jahrhundert durch<br />

einen regen Fernhandel geprägt. Von Beginn an war dies mit Auseinandersetzungen um<br />

die Herstellungs- und die Vertriebsrechte verbunden. Im Jahre 1789 sicherten sich im<br />

Handelsprivileg für die Sonneberger Kaufmannschaft 30 Kaufleute (davon 26 aus<br />

Sonneberg) das fast ausschließliche Recht des Vertriebs von „Sonneberger Waren“ zu.<br />

1800 waren etwa 650 Arbeiter für die Sonneberger Kaufmannschaft tätig. Rechnet man 3-4<br />

Gehilfen pro Arbeiter ein, so waren über 2.000 Personen in die Herstellung einbezogen.<br />

1845 beschäftigten die Sonneberger Handelshäuser bereits 111 Familien als reine<br />

Papiermachéarbeiter, 441 Familien im Bossierhandwerk (Bossieren, d.h. Übermodellieren<br />

eines Holzkerns mit einer plastischen Masse aus geringwertigem Mehl und Leim), 264<br />

Drechsler und Holzschnitzerfamilien. Die Gesamtzahl der für den Sonneberger Handel<br />

Arbeitenden wurde auf knapp 7.000 Personen geschätzt.<br />

Der von Adolf Fleischmann unternommene Versuch, Papiermachéwaren fabrikmäßig<br />

herstellen zu lassen, endete trotz großer Erfolge, als sein Unternehmen in den<br />

Revolutionstagen 1848 auf Zwang der notleidenden Bevölkerung geschlossen wurde. Die<br />

1863 eingeführte Gewerbefreiheit hatte zwar die Zahl der Handel treibenden deutlich<br />

wachsen lassen, doch an der Produktionsorganisation, der Heimarbeit, nichts Wesentliches<br />

geändert. Von den 1880 in Sonneberg bestehenden 481 Exportgeschäften und 321<br />

Spielwarenbetrieben hatten lediglich 9 mehr als 20 Beschäftigte, 273 Betriebe arbeiteten<br />

ohne bzw. mit bis zu 4 Gehilfen. Die Ausweitung des Sortiments für den Export führte zu<br />

einer immer stärker in arbeitsteilig betriebener Heimarbeit organisierten Produktion.<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 20 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 11 Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann<br />

11.1 Unterrichtsgespräch 11.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

<strong>Stadtgeschichte</strong>/Spielzeug/Werkstoffe Quizfrage 11<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 11, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 11<br />

Die Firma Müller hatte vor 1805 in Sonneberg erstmals Puppen aus Papiermaché<br />

hergestellt. Papiermaché, aus dem Italienischen auch Cartapesta genannt, ist ein Gemisch<br />

aus Papier und einem Bindemittel, meist Kleister, aus dem sich leichte, stabile, relativ<br />

große und verhältnismäßig billige Plastiken, Skulpturen oder Masken gestalten lassen.<br />

Teilweise werden weitere Zuschlagstoffe, wie Kreide oder Ton, zugesetzt. Seit dem 17.<br />

Jahrhundert wurde für die Herstellung von Puppen durch Zugabe hoher Kreideanteile ein<br />

besonders festes Pappmaché hergestellt, das hart wie Stein war.<br />

11. Wie heißt der steinharte Werkstoff aus Pappmaché, der früher durch hohe<br />

Kreidezusätze hergestellt und für die Puppenkopffertigung verwendet wurde?<br />

S t e i n p a p p e<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Benötigt werden der zweite und der dritte Buchstabe des Begriffs.<br />

Infos zur Station 11 Ehemalige Firma Müller und Straßburger<br />

Puppen und andere Spielzeuge<br />

Heute werden in Sonneberg Teddys und Plüschtiere produziert sowie Puppen in kleiner<br />

Stückzahl als Künstlerpuppen hergestellt. Nach wie vor tragen bekannte Spielwaren das<br />

Markenzeichen „made in Sonneberg“ und stehen für hohe Qualität und modernes Design.<br />

Folgende Unternehmen produzieren noch heute Spielzeug in Sonneberg:<br />

Name Produkte<br />

Martin-Bären Marken-Teddybären<br />

Sonneberger Puppenstube Künstlerpuppen<br />

Puppen Böhm hochwertige Puppen<br />

Plüti Spielwarenbetrieb Günther Steiner hochwertige Plüschtiere<br />

Spielzeug und Design therapeutisches Spielzeug<br />

PIKO Spielwaren GmbH Modelleisenbahnen<br />

Simba Dickie Group Modellautos (Hinweis: nur Vertrieb!)<br />

Die Spielzeugtradition wird außerdem mit der Fachschule für Technik und Gestaltung in<br />

Sonneberg weitergeführt. Hier kann man sich zum/r staatlich geprüften Gestalter/in mit dem<br />

Schwerpunkt Spielzeuggestaltung ausbilden lassen. Beim Tag der offenen Tür besteht die<br />

Möglichkeit, die Ausbildungsstätte in Steinbach näher kennenzulernen.<br />

Rucksackschule <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald 2009


<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 21 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 12 Marktplatz<br />

12.1 Unterrichtsgespräch 12.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

Baustile/ <strong>Stadtgeschichte</strong> Quizfrage 12<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 12, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 12<br />

Seit dem späten Mittelalter bildete der Marktplatz den Mittelpunkt der Stadt Sonnenberg.<br />

Hier steht das 1844/1845 im Neogotischen Baustil erbaute Alte Rathaus.<br />

Die Neogotik ist ein Kunst- und Architekturstil des 19. Jahrhunderts. Ihre Blüte hatte sie in<br />

der Zeit von 1830 bis 1900. Die Formensprache der Neogotik orientierte sich an einem<br />

idealisierten Mittelalterbild. Um an die Freiheit und Geisteskultur der mittelalterlichen Städte<br />

anzuknüpfen, errichtete man in neogotischem Stil vor allem Kirchen, Parlamente,<br />

Rathäuser und Universitäten, aber auch andere öffentliche Bauten wie Postämter, Schulen<br />

oder Bahnhöfe. Sie ist eine der frühesten Spielarten des Historismus, der auf verschiedene<br />

Stile der vergangenen zwei Jahrtausende zurückgriff.<br />

Im neogotischen Stil vereint auch das Alte Rathaus sowohl gotische Elemente<br />

(Rosenornamente auf dem Balkonsims) als auch romanische Formen kirchlicher<br />

Architektur (Rundbogen untere Fenster und Haupteingang)<br />

12. An welche kunstgeschichtliche Epoche erinnern die Rundbögen der unteren<br />

Etage und des Haupteingangs?<br />

R o m a n i k<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

Benötigt wird der erste Buchstabe.<br />

Infos zur Station 12 Marktplatz<br />

Altstadt mit Marktplatz<br />

Die von den Einheimischen als „Obere Stadt“ oder „Grund“ bezeichnete Altstadt ist der älteste<br />

Stadtteil. Breite Straße und der heutige Marktplatz bilden den Kern der Altstadt. Bis zum Stadtbrand<br />

1840, der das damalige Stadtzentrum vernichtete, stand an Stelle des heutigen Marktplatzes die<br />

Stadtkirche St. Johannis. Der damalige Marktplatz lag etwas weiter nördlich im unteren Drittel der<br />

heutigen Breiten Straße. Im Zuge des Wiederaufbaues nach dem Brand von 1840 entstand mit<br />

Marktplatz, Breiter Straße und Schulstraße ein völlig neues Stadtzentrum. 1829 hatte Sonneberg<br />

etwa 3.000 Einwohner.<br />

Heutiges Stadtzentrum<br />

Aufgrund ihrer raschen industriellen Entwicklung platzte die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts<br />

sprichwörtlich fast aus den Nähten. Die ursprünglich am Flüsschen Röthen gelegene Stadt wuchs<br />

immer mehr aus dem Tal in die Ebene hinein. Der Umfang der Spielzeugproduktion und des<br />

Handels führten dazu, dass der 1858 erbaute Bahnhof in den Jahren 1906/1907 an die heute Stelle<br />

verlegt werden musste. Zwanzig Jahre später schloss dann der Bau des Neuen Rathauses<br />

(1927/1928) die Entwicklung des neuen Stadtzentrums zwischen Bahnhof und Stadtpark ab.<br />

Neben dem heutigen Zentrum hat die Stadt Sonneberg dreizehn weitere Stadtteile. Westlich von<br />

der Stadtmitte liegen die Stadtteile Bettelhecken und Mürschnitz, nördlich gelegen sind die Altstadt,<br />

die Wehd und Neufang. Hüttensteinach, Steinbach und Köppelsdorf befinden sich östlich des<br />

Zentrums und im Süden der Stadt findet man die Stadtteile Wolkenrasen, Hönbach, Oberlind,<br />

Unterlind und Malmerz. Heute leben in Sonneberg etwa 23.000 Menschen.<br />

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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 22 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 13 Gerichtssteig<br />

13.1 Unterrichtsgespräch 13.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

<strong>Stadtgeschichte</strong>/Spielzeugindustrie/Ausbildung Quizfrage 13<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 13, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 13<br />

Im ehemaligen Amtsgebäude war zwischen 1872 und 1901 die Gewerbeschule, die dann<br />

1901 umzog in das neu errichtete Gebäude für die „Industrie- und Gewerbeschule des<br />

Meiniger Oberlandes“, dem heutigen Spielzeugmuseum.<br />

13. Wie wurde das Amtsgebäude nach 1901 genutzt?<br />

S c h u l e<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Benötigt werden der fünfte und sechste Buchstabe des zweiten Wortes.<br />

Infos zur Station 13 Gerichtssteig<br />

Gewerbeschule in Sonneberg<br />

Die ausgeprägte Massenproduktion der Sonneberger Spielwaren für die ganze Welt<br />

bedingte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Standardisierung. Mit steigendem<br />

Export konnte die Industrie auf eine fortbildungsorientierte Einrichtung nicht verzichten.<br />

Mehrere Versuche der Gründung von Gewerbevereinen und der Errichtung von<br />

Fachschulen scheiterten. Erst 1872 konnte am Gerichtssteig eine „Gewerbeschule“<br />

gegründet werden, die sowohl auf den gewerblichen Beruf vorbereitete als auch allgemeine<br />

Bildung vermittelte.<br />

Am 19. November 1877 wurde die Schule aufgeteilt in eine „Höhere Bürgerschule“ und in<br />

eine „Gewerbliche Fortbildungsschule“.<br />

Die konzeptionslose Schulpolitik widersprach den Absichten der Kaufmannschaft, die<br />

Qualität der Spielwaren zu steigern. Mangelnde Vielfalt, Ideenlosigkeit und primitive<br />

Ausführung der Spielwaren sowie schlechte Verarbeitung der Puppen ließ alle Beteiligten<br />

bald wieder an einem Tisch sitzen und über die Ausbildungsprobleme erneut nachdenken.<br />

Auf ihrer Sitzung vom 22. Februar 1883 beschloss die Handels- und Gewerbekammer „die<br />

Gründung einer Schule behufs Hebung unserer Industrie“ und am 19. März 1883 einigte<br />

man sich, eine „Industrieschule“ ins Leben zu rufen. Diese Schule sollte bestehenden<br />

Einrichtungen keine Konkurrenz machen, sondern allein der Industrie dienen und talentierte<br />

junge Leute gründlich in den folgenden Fächern ausbilden: Zeichnen, Modellieren, Malen,<br />

Schnitzerei, Mechanik. Ende 1884 besuchten 30 Schüler die Industrieschule, 1907/1908<br />

waren es 58 Schüler, 17 Hospitanten und zehn Schülerinnen.<br />

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<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 23 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Station 14 Alter Bahnhof<br />

14.1 Unterrichtsgespräch 14.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch<br />

<strong>Stadtgeschichte</strong>/Spielwaren/Handel Quizfrage 14<br />

Zeitbedarf Material<br />

5 min Stationskarte 14, Faltblatt <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>, Stadtplan<br />

Quizfrage 14<br />

Sonneberg erhielt im Jahr 1858 den Eisenbahnanschluss. Der alte Bahnhof blieb bis 1907<br />

in Betrieb, als aus Platzgründen der Sonneberger Hauptbahnhof etwa 500 m südlich neu<br />

errichtet wurde.<br />

14. Welche Güter wurden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich vom<br />

Alten Bahnhof in die ganze Welt verschickt?<br />

S p i e l w a r e n<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Benötigt werden der dritte und der letzte Buchstabe.<br />

Infos zur Station 14 Alter Bahnhof<br />

Weltspielwarenstadt II<br />

1913 wurde Sonneberg noch als "Weltspielwarenstadt" bezeichnet. Später zerstörten die<br />

Vorbereitung und der Zweite Weltkrieg selbst die Grundlagen der Sonneberger<br />

Spielzeugindustrie weitgehend. Auch Spielzeugfirmen verwandelten sich in<br />

Rüstungsbetriebe.<br />

Sofort nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches gingen die Sonneberger<br />

Spielzeughersteller rührig ans Werk. Zwar waren die Exportmärkte geschlossen, aber die<br />

Nachfrage im Inland war groß. Wenn 1946 für ca.12,5 Millionen Mark und 1947 schon für<br />

etwa 14,5 Millionen Mark Spielzeuge in Sonneberg hergestellt wurden, dann zeugen diese<br />

Zahlen vom ungebrochenen Willen der Sonneberger Spielzeugfachleute.<br />

Nach dem Krieg wurde Sonneberg durch die Besatzungsmächte von den natürlichen<br />

Versorgungsgebieten abgetrennt. Noch vor der Errichtung der innerdeutschen Grenze<br />

verließen viele Spielzeugunternehmer ihre traditionellen Produktionsstandorte und<br />

siedelten sich im Westsektor Deutschlands, meist in Oberfranken neu an. Mit der<br />

Verstaatlichung der letzten Privatbetriebe verschwanden später traditionsreiche<br />

Sonneberger Spielzeugmarken vom Weltmarkt. In der DDR hielt sich aber die<br />

Markenqualität des Sonneberger Spielzeugs.<br />

Mit der politischen Wende, der Öffnung der Grenzen und der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands erhielt Sonneberg eine völlig neue Chance. Zur Spielzeugfertigung gesellten<br />

sich inzwischen schon traditionelle Fertigungsbereiche, wie die Kunststoffverarbeitung, die<br />

Elektrokeramik, die Möbelindustrie und der Maschinenbau. Auch Handel und<br />

Dienstleistungssektor sind gut ausgebaut. Auch wenn der Status "Weltspielwarenstadt" für<br />

Sonneberg Geschichte bleibt, so hat doch die Entwicklung zu einem attraktiven<br />

Wirtschaftszentrum weiter höchste Priorität in der Sonneberger Kommunalpolitik.<br />

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V. Literatur:<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald Touristinformation und <strong>Naturpark</strong>center Sonneberg<br />

RS 11-02 <strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong> - Lehrermaterial A4 Seite 24 von 24<br />

Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien<br />

Methodik/Didaktik<br />

J.B. Cornell „Mit Kindern die Natur <strong>erleben</strong>“ Mühlheim a. d. Ruhr.<br />

Literatur<br />

Ciesliks Lexikon der deutschen Puppenindustrie,<br />

Faltblatt „<strong>Historische</strong> <strong>Meile</strong>“,<br />

Spielzeugmuseum Sonneberg – Materialsammlung /Pressemitteilungen 2002,<br />

Stadtplan von Sonneberg,<br />

Verband <strong>Naturpark</strong> <strong>Thüringer</strong> Wald e.V. (2006) <strong>Naturpark</strong>atlas. (Hrsg.),<br />

Internet-Quellen:<br />

http://www.sonneberg-historik.de/<br />

http://www.sonneberg.de/stadtinf/geschichte/geschichneu1.htm,<br />

daraus der „<strong>Historische</strong> Abriss“<br />

http://www.spielzeugmuseum-sonneberg.de/seiten/ueber/index.php<br />

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