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18/19 www.heitkamp-huelscher.de Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG Schützenweg 68-70 48703 Stadtlohn Branche Tief-, Kanal- und Straßenbau Unternehmensgröße 80 Beschäftigte Handlungsfelder Unternehmenskultur Mitarbeiterbeteiligung Gemischte Altersstruktur Ansprechpartner Erwin Hülscher, Geschäftsführer Kooperationspartner Comeback50-Team im Jobcenter Kreis Borken Ohne Vertrauen erreichen Sie nichts Erwin Hülscher Geschäftsführer Die Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG präsentiert sich als das „etwas andere Bauunternehmen“. Der Betrieb mit dem Schwerpunkt Kanal-, Tief- und Straßenbau setzt auf Beteiligung der Beschäftigten – nicht nur im finanziellen Sinn. Die Folge: eine starke Bindung der Belegschaft, in der die älteren Mitarbeiter eine wichtige Rolle spielen. Erwin Hülscher kennt die Argumente. Dass finanzielle Anreize nur bedingt wirken. Dass Prämien allein keine Motivationsbringer sind. Dass Geld keine Bindung erzeugt. „Der emotionale Wert von Geld hat eine geringe Halbwertzeit“, sagt der Geschäftsführer des Stadtlohner Bauunternehmens Heitkamp &Hülscher. „Wenn Sie am Ende des Jahres eine Prämie bekommen, hat die ihre Wirkung verloren, sobald Sie das Geld ausgegeben haben.“ Mit dem eigenen Bagger arbeiten Aber der Unternehmer weiß auch: „Für Menschen, die nicht viel verdienen, kommt es durchaus auf Geld an.“ Und so lautete seine Frage: Wie können wir Anreize schaffen, die nachhaltig sind und den Beschäftigten ebenso wie dem Unternehmen zugutekommen? Über Jahre entstand bei Heitkamp &Hülscher damit ein Konzept der Personalentwicklung und -bindung, in dem die finanzielle Beteiligung am Anlagevermögen des Unternehmens und auch die Zahlung von Prämien eine wichtige Rolle spielen. Wer bei Heitkamp & Hülscher arbeitet, hat gute Chancen, auf seinem eigenen Bagger zu sitzen oder mit seinen eigenen Baumaschinen zu arbeiten. Ein großer Teil des Anlagevermögens, alle Baumaschinen und Geräte und damit ein Volumen von bilanziell zwei Millionen Euro, sind im Besitz der H&H Team GmbH & Co. KG. Das ist die Beteiligungsgesellschaft der Mitarbeiter. Als diese 2006 gegründet wurde, waren auf Anhieb 32 Mitarbeiter als Gesellschafter dabei, heute sind es 48. Eine Beteiligung ist ab einer Betriebszugehörigkeit von drei Jahren und einem bestimmten Mindestalter möglich. Der Arbeitgeber gewährt für die erste Einlage von 2.500 Euro ein auf fünf Jahre zins- und tilgungsfreies Darlehen, Gewinnbeteiligun-
gen und Prämien stocken den Anteil dann über die Jahre auf. Für die Beschäftigten eine sichere Geldanlage, die steuerliche Vorteile bringt und einen zusätzlichen Baustein für die Altersvorsorge darstellt. Auch betriebswirtschaftlich macht das Modell Sinn: „Sie können den Leuten bei Erfolg was geben, ohne das Kapital aus dem Unternehmen zu ziehen.“ Die alten Mitarbeiter waren der Schlüssel Den Effekt des Modells spürt der Unternehmer gleich auf mehreren Ebenen: „Wir haben messbar weniger Mängel an den Geräten und wir haben keine Fluktuation im Unternehmen.“ Sprich: Wer mit eige nen Maschinen arbeitet, geht sorgfältiger damit um. Und wer mit dem Unternehmen eine sichere Perspektive fürs Alter verbindet, sieht keinen Grund zu gehen. Ein solches Modell beruht vor allem auf Vertrauen. Erwin Hülscher sagt in diesem Zusammenhang auch gern: „Das ist der Geist des Unternehmens“ und betont, dass dieser über Jahrzehnte im Familienunternehmen gewachsen sei. Als der Bauingenieur 1991 in das Unternehmen des Vaters einstieg, war die wirtschaftliche Situation dramatisch. „Die alten Mitarbeiter waren der Schlüssel“, sagt er über den gelungenen Weg aus der Krise. „Sie alle haben das Beste gegeben, was sie konnten, alle haben mitgezogen – voller Vertrauen.“ Gesundheit wird belohnt So ist es kein Zufall, dass Heitkamp & Hülscher 2010 als „Unternehmen mit Weitblick“ im Rahmen des Beschäftigungspaktes Niederrhein-Ruhr-Westfalen- Pakt 50plus ausgezeichnet wurde. „Wenn jemand „Wenn jemand seine ganze Erfahrung einbringt, dann schafft er mehr mit halber Muskelkraft“ seine ganze Erfahrung einbringt, dann schafft er mehr mit halber Muskelkraft“, sagt Erwin Hülscher über die Qualitäten erfahrener Fachkräfte. Zwar verjünge sich das Team kontinuierlich, auf die älteren Mitarbeiter mit ihrem Fachverstand, ihrer Führungs- und Kundenkompetenz dürfe ein Unternehmen aber nicht verzichten. Damit alle Beschäftigten möglichst lang leistungsfähig sein können, fördert der Betrieb zudem ganz gezielt gesundheitsbewusstes Verhalten“. Mit einem Gesundheitspass wird individuell dokumentiert und mit Prämien belohnt, wie gesundheitsbewusst sich jeder verhält – das kann auch der Weg zur Arbeit per Rad sein. Bezahlte Denkzeit für die Leute vom Bau „Mit Druck funktionieren die Dinge nicht, aber mit Geld funktioniert es“, so die Erfahrung des Chefs. Dabei sind die finanziellen Anreize wie bei der Mitarbeiterbeteiligung immer in ein System eingebunden. Im betrieblichen Vorschlagswesen zum Beispiel hat Erwin Hülscher die „bezahlte Denkzeit“ eingeführt. Damit auch „die Leute draußen“ ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen können, lädt er sie zweimal im Jahr in kleinen Gruppen morgens um sechs vor Schichtbeginn zum Mitdenken ein. „Und dann muss jeder was sagen – ist ja bezahlte Arbeitszeit“, sagt er lachend. Heitkamp & Hülscher hat keine Probleme, Fachkräfte zu finden. „Es spricht sich herum, dass man hier gut arbeiten kann.“ Und so ist Erwin Hülscher davon überzeugt, dem Fachkräftemangel ohne Sorge begegnen zu können. „Ein Unternehmen, das sich frühzeitig gut aufstellt, hat in diesem Wettbewerb die Nase vorn.“ Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG
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