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MIBA<br />
Spezial 42<br />
ENDE<br />
INDEX<br />
HILFE<br />
Klicken <strong>Sie</strong> auf eine Überschrift,<br />
um in den entsprechenden<br />
Artikel zu<br />
gel<strong>an</strong>gen. Wenn <strong>Sie</strong><br />
Beiträge zu bestimmten<br />
Themen, Rubriken und<br />
Stichworten suchen, so<br />
klicken <strong>Sie</strong> auf den Button<br />
„Index“.<br />
INHALT MIBA Spezial 42<br />
Thema : Modellbahn digital<br />
3 Zur Sache<br />
6 Digitaler Pluralismus<br />
18 Digitalbetrieb von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong><br />
20 Konsequent digital<br />
28 Vorfahrt für Vielfalt<br />
32 CV – Configuration Variable<br />
40 Einfacher Selbstblock<br />
46 Der Decoder – das unbek<strong>an</strong>nte Ding<br />
50 Preiswert und klein<br />
52 Ältere „Schätzchen“ mit Decoder<br />
56 Noch mehr Wege zur Digitalisierung<br />
60 PIC-Decoder selbst gebaut<br />
66 Fahrzeugdecoder<br />
72 Preiswert schalten und <strong>melden</strong><br />
76 Digital und mobil<br />
84 Fahrbetrieb im Fahrpl<strong>an</strong>takt<br />
90 LocoNet von Digitrax<br />
96 Schnappschuß
42<br />
MODELLBAHN DIGITAL<br />
SPEZIAL 42<br />
•Free- undShareware fürModellbahner<br />
und und Bildschirmschoner<br />
Bildschirmschoner<br />
•Demoversionen<br />
•Demoversionen<br />
im im pdf-Format<br />
pdf-Format<br />
Intellibox-H<strong>an</strong>dbuch<br />
Intellibox-H<strong>an</strong>dbuch<br />
•Topaktuell:<br />
•Topaktuell:<br />
pl<strong>an</strong>en, pl<strong>an</strong>en, fahren,<br />
fahren,<br />
„Digital<br />
„Digital<br />
37 37<br />
steuern“<br />
•MIBA-Spezial<br />
•MIBA-Spezial<br />
(incl. Acrobat Reader)<br />
SPEZIAL 42<br />
Modellbahn digital<br />
Systeme und Produkte<br />
Tips und Ideen<br />
Über Über 80 80 Anwendungen<br />
Anwendungen<br />
auf auf CD-ROM CD-ROM<br />
•Free- undShareware fürModellbahner<br />
(incl. Acrobat Reader)<br />
MIBA-Spezial 42 • November 1999<br />
J 10525 F<br />
DM/sFr 19,80 · S 150,- · Lit 24 000 · hfl 24,50 · lfr 480,http://www.miba.de<br />
Aktuelle Marktüber<strong>sich</strong>ten<br />
Systeme und Produkte<br />
Ein- und Selbstbauten<br />
Fahrzeugdecoder<br />
Anlagen digital gesteuert<br />
Wir machen Betrieb
Einer der ersten Schritte<br />
zum automatisierten Betrieb<br />
ist die Einrichtung<br />
eines Selbstblocksystems,<br />
wie es auch auf<br />
der Trix-Messe<strong>an</strong>lage<br />
„Schiefe Ebene“ für Betrieb<br />
sorgt. Für die komfortableModellbahnsteuerung<br />
werden immer<br />
häufiger Computer eingesetzt.<br />
Der Screenshot<br />
zeigt die Software STP,<br />
deren Darstellung dem<br />
Dr60-Stellpult nachempfunden<br />
ist und viele<br />
Möglichkeiten bietet,<br />
Betriebsabläufe zu steuern.<br />
Foto: gp<br />
42<br />
MODELLBAHN DIGITAL<br />
SPEZIAL 42<br />
für für<br />
-Free-undShareware<br />
-Free-undShareware Modellbahner<br />
Modellbahner<br />
und und<br />
-Demoversionen<br />
-Demoversionen Bildschirmschoner<br />
Bildschirmschoner<br />
im im<br />
Intellibox-H<strong>an</strong>dbuch<br />
Intellibox-H<strong>an</strong>dbuch<br />
-Topaktuell:<br />
-Topaktuell:<br />
pdf-Format<br />
pdf-Format<br />
„Digital<br />
„Digital pl<strong>an</strong>en,<br />
pl<strong>an</strong>en,<br />
37 37<br />
-MIBA-Spezial<br />
-MIBA-Spezial<br />
fahren, fahren, steuern“<br />
steuern“<br />
Acrobat<br />
Acrobat<br />
(incl. (incl.<br />
Reader4.0)<br />
Reader4.0)<br />
SPEZIAL 42<br />
Modellbahn digital<br />
Systeme und Produkte<br />
Tips und Ideen<br />
Über Über 80 80 Anwendungen<br />
Anwendungen<br />
auf auf CD-ROM CD-ROM<br />
MIBA-Spezial 42 • November 1999<br />
J 10525 F ·<br />
DM/sFr 19,80 · S 150,- · Lit 24 000 · hfl 24,50 · lfr 480,http://www.miba.de<br />
Aktuelle Marktüber<strong>sich</strong>ten<br />
Systeme und Produkte<br />
Ein- und Selbstbauten<br />
Fahrzeugdecoder<br />
Anlagen digital gesteuert<br />
Wir machen Betrieb<br />
Dem Motto „Ich mache Betrieb ...“ folgen<br />
immer mehr Modellbahner, besonders<br />
im Hinblick auf die Möglichkeiten,<br />
die moderne Modellbahnsteuerungen<br />
bieten. Auch Modellbahner, die nach l<strong>an</strong>ger<br />
Zeit der Abstinenz wieder ins Hobby<br />
einsteigen, entscheiden <strong>sich</strong> in sehr vielen<br />
Fällen für eine künftige Digitalisierung<br />
der Modellbahn. Züge in der Vitrine betrachten<br />
ist schön, doch Betrieb machen<br />
ist schöner. Ob die Züge m<strong>an</strong>uell gesteuert<br />
werden oder im Automatikbetrieb für<br />
Verkehr sorgen, ist nicht so entscheidend.<br />
Die Betriebsmöglichkeiten mit einer digitalen<br />
Steuerung sind jedenfalls so vielfältig,<br />
daß jeder seinen Traum verwirklichen<br />
k<strong>an</strong>n.<br />
Einsteigern wird eine Über<strong>sich</strong>t über<br />
Startpackungen gegeben. Sowohl<br />
Komplettstartsets mit Steuergerät, Gleisen<br />
und Zügen, wie auch Systemstartsets<br />
nur mit digitalen Steuergeräten werden<br />
mit den Betriebs- und Ausbaumöglichkeiten<br />
vorgestellt. Die digitale Vielfalt bietet<br />
dem Modellbahner eine Fülle <strong>an</strong> digitalen<br />
Steuergeräten. Für welches System und<br />
welche Zentrale m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> entscheidet,<br />
hängt nicht zuletzt von der Nenngröße<br />
und dem bevorzugten Gleissystem ab.<br />
Funktionalität und Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />
sind wichtige Entscheidungskriterien.<br />
Mit Blick auf den Modellbahnbetrieb<br />
stehen natürlich Fahrzeugdecoder<br />
und deren Einbau immer wieder im Rampenlicht.<br />
Beiträge über den Ein- und<br />
Selbstbau von Lokdecodern und eine<br />
ZUR SACHE<br />
Tips und Kniffe zu<br />
Digital-Themen enthält<br />
dieses Spezial in<br />
Hülle und Fülle. Es ist<br />
aber nicht zu befürchten,<br />
daß „Tippen“<br />
und „Kneifen“ so<br />
wörtlich zu nehmen<br />
ist, wie Lutz Kuhl dies<br />
in seinem Cartoon<br />
dargestellt hat …<br />
aktuelle Über<strong>sich</strong>t schaffen Klarheit.<br />
Durchblick braucht m<strong>an</strong> auch beim Einstellen<br />
von DCC-Decodern mit Hilfe der<br />
CVs (Configuration Variable). Ein Beitrag<br />
klärt die Zusammenhänge.<br />
Dem Sinne unseres Mottos folgen die<br />
vorgestellten Anlagen, die mit ihren<br />
Möglichkeiten Betriebvielfalt gar<strong>an</strong>tieren.<br />
Vom einfachen Selbstblockbetrieb bis<br />
zum computergesteuerten Fahrpl<strong>an</strong>verkehr<br />
ist alles drin.<br />
Wir machen<br />
Betrieb ...<br />
Das alte Sprichwort „Probieren geht<br />
über Studieren“ trifft auf dieses Spezial<br />
in besonderem Maße zu. Statt Software<br />
mit vielen Worten zu beschreiben, sollte<br />
m<strong>an</strong> sie ausprobieren. So finden <strong>Sie</strong> auf<br />
der beigeklebten Heft-CD neben Bildschirmschonern<br />
und Pl<strong>an</strong>ungssoftware<br />
auch Programme für das Modellbahnarchiv<br />
und solche für die Steuerung von Modellbahnen<br />
für viele Systeme. Auch auf<br />
das vergriffene MIBA-Spezial 37 „Digital<br />
pl<strong>an</strong>en, fahren, steuern“ k<strong>an</strong>n per Computer<br />
zugegriffen werden. Gerhard Peter<br />
MIBA-Spezial 42 3
GRUNDLAGEN<br />
Im Mittelpunkt der in der Einleitung<br />
gen<strong>an</strong>nten Diskussionen steht oft die<br />
Frage nach der Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />
eines Digitalsystems, die durch den<br />
verständlichen Wunsch nach einem<br />
„Schutz der Investitionen“ getrieben<br />
ist.<br />
Die Zukunfts<strong>sich</strong>erheit eines Systems<br />
hängt von vielerlei Faktoren ab: Beispielsweise<br />
tragen eine Ausbaufähigkeit<br />
des Systems, die Verwendung<br />
genormter oder st<strong>an</strong>dardisierter<br />
Schnittstellen und Protokolle (Kompatibilität),<br />
die Breite des Angebotes und<br />
das Image der Anbieter sowie eine<br />
Herstellerunabhängigkeit zum Aspekt<br />
Zukunfts<strong>sich</strong>erheit bei. Die einzelnen<br />
Punkte werden im folgenden genauer<br />
betrachtet.<br />
Normen ...<br />
Normen erleichtern in vielen Fällen<br />
den Austausch bzw. den gemeinsamen<br />
Einsatz von Komponenten – falls der<br />
St<strong>an</strong>dard mit hinreichend kleinen Toler<strong>an</strong>zen<br />
definiert ist.<br />
Ist ein St<strong>an</strong>dard jedoch zu restriktiv,<br />
behindert er die Weiterentwicklung<br />
und somit auch die Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />
eines Systems. In solchen Fällen werden<br />
mehr oder minder aufwendige<br />
(und damit teure) Updates erforderlich.<br />
Bei den sogen<strong>an</strong>nten DCC-Digitalsystemen,<br />
die nach der NMRA-Norm<br />
(Verb<strong>an</strong>d der nordamerik<strong>an</strong>ischen<br />
Modellbahner) entwickelt wurden, ist<br />
das elektrische Signal <strong>an</strong> den Gleisen<br />
genormt und somit verbindlich: Alle<br />
mobilen und stationären Decoder nach<br />
dieser Norm lassen <strong>sich</strong> von allen Zentraleinheiten<br />
nach ebendieser Norm<br />
<strong>an</strong>sprechen. Die Einhaltung der<br />
NMRA-Norm wird von einer unabhängigen<br />
Zertifizierungsstelle geprüft, die<br />
auch entsprechende Prüfsiegel vergibt.<br />
... und St<strong>an</strong>dards<br />
Die weiteren Digitalformate wie das<br />
weitverbreitete „Märklin-Motorola-<br />
Format“ oder das FMZ-, Selectrix-,<br />
oder Zimo-Format u.a. sind nicht<br />
genormt, sondern stellen „Industrie-<br />
St<strong>an</strong>dards“ dar – sind also quasi eine<br />
herstellereigene Norm.<br />
Leistungsumf<strong>an</strong>g und Ausbaufähigkeit<br />
Digitaler<br />
Pluralismus<br />
Verfolgt m<strong>an</strong> die Diskussionen <strong>an</strong>läßlich von „Digital-Info-<br />
Tagen“ in Modellbahnfachgeschäften, so kristallisieren <strong>sich</strong> in<br />
vielen Fällen drei zentrale Fragenkomplexe heraus: Ausbaufähigkeit,<br />
Zukunfts<strong>sich</strong>erheit und Preis/Leistungsverhältnis.<br />
Hinzu kommen noch eine g<strong>an</strong>ze Reihe speziellerer Fragen nach<br />
Detailproblemen oder individuellen Lösungs<strong>an</strong>sätzen. Im folgenden<br />
Beitrag versuchen Gerhard Peter und Bernd Schneider<br />
den mitein<strong>an</strong>der verw<strong>an</strong>dten Fragen nach Ausbaufähigkeit und<br />
Zukunfts<strong>sich</strong>erheit nachzugehen. Zw<strong>an</strong>gsläufig stoßen sie dabei<br />
auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Digitalsysteme.<br />
Bild rechts oben:<br />
Wer heute seine<br />
Modellbahn digital<br />
betreiben möchte,<br />
findet eine große<br />
Auswahl verschiedensterGerätschaften.<br />
Vor der Investition<br />
gilt es jedoch zu<br />
klären, welches System<br />
die gewünschtenBetriebsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung<br />
stellt.<br />
Fotos: gp<br />
Für die etablierten<br />
Digitalsysteme gibt<br />
es Zentralen von<br />
verschiedenen Anbietern.<br />
Nicht jede<br />
multiprotokollfähige<br />
Zentrale stellt<br />
auch für das Schalten<br />
die erforderlichen,systemtypischen<br />
Steckersystem<br />
zur Verfügung.<br />
*1 = mit externem<br />
Steuergerät<br />
*2 = mit externem<br />
Steuergerät<br />
*3 = mit Keyboard<br />
*4 = nur Adressen<br />
über die Lokmaus<br />
*5 = Loco-Net<br />
*6 = s88-Bus<br />
Hersteller Zentrale Fahradressen Weichen*1<br />
Arnold Central Control 86202 119 –<br />
Digitrax DCS 100/DCS 200 100 999<br />
Lenz LZ100 9999 *2 256<br />
LGB MZS-Zentrale 8 –<br />
Roco Digital-Zentrale 10751 8 512<br />
Trix Central-Control 2000 9/64 *2 –<br />
Uhlenbrock Intellibox 999 1024 *5<br />
256 *6<br />
Zimo MX1 10239 *2 999<br />
Hersteller Zentrale Fahradressen Weichen*1<br />
Arnold Central Control 86202 80 256<br />
Märklin Control Unit 6021 80 256 *3<br />
Uhlenbrock Intellibox 256 1024 *5<br />
Hersteller Zentrale Fahradressen Weichen*1<br />
MÜT Multi-Control 2004 100 1600<br />
Trix Central-Control 2000 9 (100*2) 832*2<br />
Uhlenbrock Intellibox 100 1024 *5<br />
256 *6<br />
6 MIBA-Spezial 42<br />
256 *6<br />
Völkner Zentrale „DS 16“ 16 von 256 –<br />
Zimo MX1 256? 256
Digitale Steuerzentralen (DCC-Format)<br />
Wird dieser St<strong>an</strong>dard offengelegt<br />
und <strong>an</strong>deren erlaubt, ihn zu nutzen, so<br />
entwickeln <strong>sich</strong> „Quasi-St<strong>an</strong>dards“<br />
(wer kennt nicht den Begriff der „IBMkompatiblen<br />
PCs“?).<br />
Solche Quasi-St<strong>an</strong>dards gibt es viele,<br />
beispielsweise die diversen Bus-<br />
Systeme und Netzwerke zur Verbindung<br />
der H<strong>an</strong>dregler mit der Zentrale,<br />
spezielle Rückmelde-Busse etc. Eine<br />
Über<strong>sich</strong>t zeigen die Tabellen in diesem<br />
Beitrag.<br />
Auch beim genormten NMRA-DCC<br />
ist nicht alles genormt, sondern nur<br />
das Signal am Gleis. Alles weitere liegt<br />
in der Ver<strong>an</strong>twortung der Hersteller.<br />
Schnittstellen und W<strong>an</strong>dler<br />
Mit der Wahl eines Digitalsystems ist<br />
m<strong>an</strong> auch <strong>an</strong> das dort verwendete Bus-<br />
System oder Netzwerk gebunden. Um<br />
so wichtiger sind Adapter oder W<strong>an</strong>dler,<br />
die zwischen verschiedenen Bus-<br />
Systemen, Netzwerken oder einzelnen<br />
Bussystem Steuergeräte int. Steuergeräte ext. Programmer Interface Booster Preis<br />
X-Bus, I2C-Bus 1 Fahrregler 31 Steuergeräte, 6 Steuergeräte I2C-Bus – – 3 A 470,–<br />
Loco-Net > 1000 ja ja 5 A/8 A 500,–/550,–<br />
X-Bus, RS-Bus – 31 Steuergeräte ja – – 380,–<br />
Maus-Bus – 8 Lokmäuse ja *4 – 5 A 500,–<br />
Maus-Bus 8 Lokmäuse ja *4 – 2,5 A 230,–<br />
– 1 Fahrregler ca. 200 ja – 2,5 A 270,–<br />
Loco-Net, „Maus-Bus“ 2 Fahrregler ja ( I2C-Bus, ja ja 2 A 700,–<br />
s88, I2C-Bus Loco-Net, Maus-Bus)<br />
CAN-Bus – ca. 20 Steuergeräte ja ja 8 A 1048,–<br />
Digitale Steuerzentralen (Motorola-Format)<br />
Bussystem Steuergeräte int. Steuergeräte ext. Programmer Interface Booster Preis<br />
I2C-Bus, XBus 1 Steuergerät 31 Steuergeräte, 6 Steuergeräte I2C-Bus – – 3 A 470,–<br />
I2C-Bus 1 Steuergerät 16 Keyboards ja – 3 A 420,–<br />
Loco-Net, „Maus-Bus“ 2 Steuergeräte ja ( I2C-Bus, ja ja 2 A 700,–<br />
s88, I2C-Bus Loco-Net, Maus-Bus)<br />
– – 16 mobile Steuergeräte – – – 149,-<br />
CAN-Bus – ca. 20 Steuergeräte ja ja 8 A 1048,–<br />
Digitale Steuerzentralen (Selectrix-Format)<br />
Bussystem Steuergeräte int. Steuergeräte ext. Programmer Interface Booster Preis<br />
Sx-Bus 1 Fahrregler ca. 200 ja ja 2,8 A 480,–<br />
Sx-Bus 1 Fahrregler ca. 200 ja – 2,5 A 270,–<br />
Loco-Net, „Maus-Bus“ 2 Fahrregler ja ( I2C-Bus, ja ja 2 A 700,–<br />
s88, I2C-Bus Loco-Net, Maus-Bus)<br />
MIBA-Spezial 42 7
Komponenten eine Verbindung herstellen<br />
können.<br />
Bei einem Wechsel der Zentrale als<br />
Herz des Digitalsystems reduzieren<br />
solche Adapter, oder Zentralen mit verschiedenen<br />
Schnittstellen den Aufw<strong>an</strong>d<br />
für Ersatzbeschaffungen zugunsten<br />
einer Weiterverwendung vorh<strong>an</strong>dener<br />
„Peripherie-Komponenten“ wie<br />
beispielsweise Rückmeldedecoder.<br />
Marktverbreitung<br />
Exakte Zahlen zu den Verbreitungen<br />
der einzelnen Systeme lassen <strong>sich</strong><br />
kaum ermitteln. Der Marktführer Märklin<br />
dürfte jedoch mit seinem System<br />
die größte Verbreitung gefunden<br />
haben. Das Motorola-System findet<br />
auch immer mehr Freunde unter den<br />
DCC-Fahrern. Preiswerte Schaltdecoder<br />
für Weichen, fertig oder als Bausatz,<br />
und Rückmeldemodule sorgen für<br />
weitere Verbreitung.<br />
An zweiter Stelle steht wohl das DCC-<br />
System durch die Normung in der<br />
NMRA. Dabei spielt natürlich auch das<br />
vorwiegende Einsatzgebiet im Bereich<br />
der H0-Gleichstrom- und Großbahnen<br />
wie der Spurweiten 0, I und II (G wie<br />
Gartenbahn mit dem Haupt<strong>an</strong>bieter<br />
LGB) eine gewichtige Rolle.<br />
Datenformate<br />
Die Systeme bzw. Digitalformate<br />
FMZ und Zimo sind herstellerspezifische<br />
Insellösungen und f<strong>an</strong>den bisher<br />
nicht die nötige Verbreitung. Zimo<br />
schwenkte schon vor ein paar Jahren<br />
mit seiner digitalen Hardware auf das<br />
Datenformate: DCC FMZ Motorola Selectrix Zimo<br />
Hersteller/<br />
Anbieter von Zentralen<br />
Arnold X – X – –<br />
CVP (USA) X – – – –<br />
Digitrax X – X *3 – –<br />
Fleischm<strong>an</strong>n X *1 X – – –<br />
Lenz X – – – –<br />
LGB X – – – –<br />
Märklin – – X – –<br />
MRC (USA) X – – – –<br />
MÜT – – – X –<br />
North Coast Engineering X – – – –<br />
Roco X – – – –<br />
Trix X *2 – – X –<br />
Uhlenbrock X – X X *2 –<br />
W<strong>an</strong>grow/Ramtraxx X – – – –<br />
Zimo X *2 – X *2 – X<br />
ZTC (USA) X – – – –<br />
*1 = voraus<strong>sich</strong>tlich ab 2000<br />
*2 = Datenformat steht nur über den Gleis<strong>an</strong>schluß zur Verfügung<br />
*3 = nur „Chief“<br />
Connection<br />
Bus-/ Verwendungszweck Topologie Anbieter<br />
Netzwerk-System<br />
CAB-Bus H<strong>an</strong>dregler-Anschluß Bus W<strong>an</strong>grow, Ramtraxx,<br />
North Coast Engineering<br />
C<strong>an</strong>-Bus Steuer- und Rückmeldebus Netz Zimo<br />
I2C-Bus Steuer- und Rückmeldebus Bus Arnold, Märklin,<br />
Uhlenbrock<br />
LocoNet Steuer- und Rückmeldebus Netz Digitrax, Uhlenbrock<br />
Maus-Bus (X-Bus Light) Steuerbus Stern LGB, Roco, Uhlenbrock<br />
Px-Bus Booster-Steuerbus Netz Selextrix, MTTM,<br />
MÜT, Rautenhaus<br />
RS-Bus Rückmeldebus Bus Lenz<br />
Sx-Bus Steuer- und Rückmeldebus Netz Selextrix, MTTM,<br />
MÜT, Rautenhaus<br />
s88-Bus Rückmeldebus Bus Märklin, Uhlenbrock<br />
X-Bus Steuerbus Bus Lenz, Arnold, ZTC<br />
DCC- und Motorola-Format um, behielten<br />
aber für ihre Kundschaft das firmeneigene<br />
„Zimo-Format“ bei. Auch<br />
bei Fleischm<strong>an</strong>n mit dem FMZ-Format<br />
findet ein Umbruch statt. Das FMZ-<br />
System wird zwar weiterhin erhältlich<br />
sein, doch setzt m<strong>an</strong> auch hier auf das<br />
DCC-System. Beispielsweise versteht<br />
der neue Fahrzeugdecoder das FMZund<br />
auch das DCC-Format.<br />
Die digitale Mehrzugsteuerung Selectrix<br />
aus dem Hause Trix spielt die<br />
dritte Geige im Reigen der Digitalsysteme.<br />
Durch das technische Knowhow,<br />
insbesondere durch sehr kleine<br />
Fahrzeugdecoder mit Motorregelung,<br />
erl<strong>an</strong>gte das System bei den N- und<br />
einigen H0-Bahnern einen guten Ruf.<br />
Anbieter wie MÜT, Rautenhaus und<br />
MTTM ergänzen das System um interess<strong>an</strong>te<br />
Baugruppen.<br />
Anbieterunabhängigkeit<br />
Wird ein System nur von einem Anbieter<br />
vertrieben, so ist m<strong>an</strong> diesem auf<br />
„Gedeih und Verderb“ ausgeliefert.<br />
Stellt er den Vertrieb des Systems ein,<br />
so befindet m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> auch auf dem<br />
Abstellgleis ...<br />
Offen<strong>sich</strong>tlich scheint es also im<br />
Sinne einer Zukunfts<strong>sich</strong>erheit besser<br />
zu sein, ein System zu wählen, das von<br />
mehreren Anbietern vertrieben wird.<br />
Ob m<strong>an</strong> einem großen Hersteller in<br />
dieser Hin<strong>sich</strong>t weniger vertrauen<br />
sollte als mehreren kleinen Anbietern,<br />
sei dahingestellt und ist im Einzelfall<br />
8 MIBA-Spezial 42
von den Marktverhältnissen und <strong>an</strong>deren<br />
Aspekten abhängig.<br />
Oft wird durch die Konkurrenz auch<br />
ein entsprechender Preisdruck ausgelöst,<br />
der insgesamt zu sinkenden<br />
Kosten für den Anwender führen k<strong>an</strong>n.<br />
Hier lohnt <strong>sich</strong> m<strong>an</strong>chmal auch ein<br />
Blick in die USA und K<strong>an</strong>ada, wo insbesondere<br />
Digitalsysteme nach NMRA-<br />
Norm weit verbreitet sind. Bei Sammelbestellungen<br />
von Lokdecodern o.ä.<br />
lassen <strong>sich</strong> schnell ein paar Mark einsparen<br />
...<br />
Make or buy?<br />
Die Frage nach dem Kaufen oder Selbermachen<br />
ist nicht nur eine Frage der<br />
Anschaffungskosten und des eigenen<br />
h<strong>an</strong>dwerklichen Know-how, sondern<br />
auch ein Aspekt der Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />
des Systems: Selbst d<strong>an</strong>n, wenn der<br />
oder die Hersteller die Produktion einstellen,<br />
k<strong>an</strong>n das System weiter ausgebaut<br />
werden – Verfügbarkeit von<br />
Systemdokumentation etc. vorausgesetzt.<br />
Auch der Erstellung von Komponenten<br />
für spezielle Aufgaben steht<br />
weniger im Wege, wenn die technischen<br />
Merkmale eines Systems „öffentlich“<br />
sind.<br />
Ausbaufähigkeit<br />
Gerade bei einem Wechsel der Anforderungen<br />
des Benutzers ist die Ausbaufähigkeit<br />
eines Systems entscheidend<br />
für den Schutz der getätigten<br />
Investitionen.<br />
Hierbei sind im allgemeinen solche<br />
Digital-Systeme von Vorteil, die mehrere<br />
Schnittstellen, Protokolle usw.<br />
unterstützen. Konkrete Entscheidungen<br />
sind natürlich von den vorh<strong>an</strong>denen<br />
Stückzahlen <strong>an</strong> Komponenten und<br />
den jeweiligen Wünschen des Anwenders<br />
abhängig.<br />
Im folgenden wird <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von drei<br />
fiktiven Fallstudien eine mögliche Entscheidung<br />
erarbeitet.<br />
Fallstudie 1<br />
Steuergeräte<br />
Stationär Mobil Topologie Drahtlos Modus Funktionen/ Preis<br />
Hersteller Steuergerät Weichen ca.<br />
Arnold Control 86210 X – I2C-Bus, X-Bus – F 5/– 300,–<br />
Arnold Keyboard 86220 X – I2C-Bus, X-Bus – S –/256 300,–<br />
Digitrax UT1 – X LocoNet – F 9/– 170,–<br />
Digitrax DT100IR – X LocoNet X F 9/– 270,–<br />
Lenz LH100 X – X-Bus – F/S 9/256 290,–<br />
Märklin Control80f X – I2C-Bus – F 4 290,–<br />
Märklin Keyboard X – I2C-Bus – S 4 260,–<br />
MÜT HC01 – – SX-Bus – F 2 105,–<br />
North Coast Engineering – – – Cab-Bus – – – –<br />
Roco Lok-Maus – X Maus-Bus – F 8 130,–<br />
Roco Weichen-Keyboard – X Maus-Bus, X-Bus – S 256 –<br />
Trix Control-H<strong>an</strong>dy – X SX-Bus – F/S 2/99 270,–<br />
Uhlenbrock Fred – X Loco-Net – F 2 135;–<br />
W<strong>an</strong>grow WCT 11 X – Cab-Bus – – – –<br />
Zimo MX2 – X CAN-Bus – F/S 9/ 500,–<br />
Zimo MX2IF – X CAN-Bus X F/S 9/ 700,–<br />
F = Fahren, S = Schalten, – = keine Angaben<br />
Ein Anwender des alten Arnold-Digitalsystems<br />
betreibt eine größere<br />
Anlage und möchte diese um portable<br />
H<strong>an</strong>dregler (Walk-around Controls,<br />
WAC) ergänzen. Ihm stehen hierbei<br />
mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:<br />
• Anschaffung eines IR-Controls von<br />
Märklin. Dieses läßt <strong>sich</strong> über den I2C-<br />
Gerätebus, den beide Hersteller verwenden,<br />
wie ein normales Fahrgerät<br />
mit der Arnold-Zentrale verbinden.<br />
Über das IR-Control lassen <strong>sich</strong> bis zu<br />
vier „Infrarot-Fernbedienungen“ von<br />
Märklin betreiben. Kommt der Anwender<br />
damit aus, so ist dies <strong>sich</strong>erlich<br />
eine preiswerte Möglichkeit.<br />
• Austausch der alten Arnold-Zentrale<br />
gegen eine Zentrale des neuen<br />
Arnold-Digitalsystems. Die neue Zentrale<br />
bietet einen X-Bus-Anschluß, <strong>an</strong><br />
den u.a. H<strong>an</strong>dregler der Firma Lenz<br />
<strong>an</strong>gesteckt werden können. Somit<br />
ergibt <strong>sich</strong> eine flexible Lösung, da<br />
generell alle Geräte mit X-Bus dar<strong>an</strong><br />
<strong>an</strong>geschlossen werden können. Außerdem<br />
bietet die neue Zentrale auch<br />
gleich noch einen Fahrregler. Eine Verträglichkeit<br />
sollte jedoch zuvor mit dem<br />
Anbieter überprüft werden.<br />
• Austausch der alten Arnold-Zentrale<br />
gegen eine Intellibox von Uhlenbrock.<br />
Diese erlaubt den Anschluß von<br />
bis zu acht Lokmäusen (die per Adapter<br />
übrigens auch <strong>an</strong> den X-Bus<br />
gehängt werden können) und unterstützt<br />
außerdem das LocoNet (siehe<br />
Beitrag auf den Seiten 92 ff in diesem<br />
Spezial). An das LocoNet lassen <strong>sich</strong><br />
H<strong>an</strong>dregler der Firma Digitrax und<br />
auch der „FRED“ (Selbstbau oder von<br />
Uhlenbrock) <strong>an</strong>schließen. Auch <strong>an</strong>dere<br />
MIBA-Spezial 42 9
Komponenten wie Modellzeituhren,<br />
Weichen- und Rückmeldedecoder oder<br />
Computer-Interfaces etc. lassen <strong>sich</strong> <strong>an</strong><br />
das LocoNet <strong>an</strong>schließen.<br />
Fallstudie 2<br />
Ein NMRA-DCC-Fahrer hat bisher nur<br />
den Fahrbetrieb digitalisiert, stellt die<br />
Weichen aber noch konventionell. Erst<br />
als er die Möglichkeit bekommt, preisgünstig<br />
eine größere Stückzahl<br />
gebrauchter Weichendecoder für das<br />
Märklin-Motorola-Format zu erwerben,<br />
pl<strong>an</strong>t er die Umstellung. Er<br />
möchte zukünftig seine Weichen per<br />
PC-basiertem Gleisbildstellpult steuern.<br />
Auch hier ergeben <strong>sich</strong> wieder<br />
eine Reihe von Möglichkeiten:<br />
• Austausch der Zentrale gegen eine<br />
Multiprotokoll-Zentrale für NMRA-DCC<br />
und Märklin-Motorola (Arnold neu,<br />
Digitrax Chief, Intellibox). Setzt der<br />
hier betrachtete Anwender das alte<br />
Arnold-System ein, so k<strong>an</strong>n er seine<br />
weiteren Eingabegeräte sowohl am<br />
neuen Arnold-Digital als auch <strong>an</strong> der<br />
Intellibox weiterverwenden. Verwendet<br />
er eine Digitrax-Zentrale (bspw.<br />
den DT200 mit einem Booster), so können<br />
die Eingabegeräte und H<strong>an</strong>dregler<br />
über das LocoNet sowohl am Chief als<br />
auch <strong>an</strong> der Intellibox eingesetzt werden.<br />
Gute „Connections“<br />
waren schon immer<br />
gut! Eine der positiven<br />
Eigenschaften<br />
der Intellibox sind<br />
die vielen Möglichkeiten,systemübergreifend<br />
Decoder,<br />
Rückmeldebausteine<br />
und Booster<br />
<strong>an</strong>schließen zu können.<br />
• Einsatz eines getrennten Märklin-<br />
Motorola-Digitalsystems aus Zentrale<br />
und Interface für die Weichensteuerung.<br />
Soll mit der Weichensteuerung<br />
per PC auch (später) eine Steuerung<br />
der Fahrzeuge erfolgen, ist d<strong>an</strong>n neben<br />
einem zweiten Interface für das NMRA-<br />
DCC-System auch eine multiportfähige<br />
Software (z.B. Railroad & Co.)<br />
erforderlich. Diese k<strong>an</strong>n über zwei<br />
oder mehr Schnittstellen je ein Digitalsystem<br />
<strong>an</strong>sprechen.<br />
• Einsatz eines DirectDrive-Systems<br />
(z.B. Booster, DirectDrive, DirectTrain,<br />
LOK, XDT u.v.a.), bei dem die Digital-<br />
Signale direkt durch den PC erzeugt<br />
werden. An Hardware wird d<strong>an</strong>n nur<br />
ein Booster benötigt. Dabei ergibt <strong>sich</strong><br />
Die Zimo-Zentrale<br />
bietet bis zu drei<br />
Datenfromate: DCC,<br />
MM und Zimo. Nur<br />
über den CAN-Bus<br />
läßt <strong>sich</strong> die hohe<br />
Funktionalität der<br />
Zentrale MX1 ausnutzen.<br />
Die neue Zentrale Multi-Control 2004 von<br />
MÜT ist das Multitalent der Selectrix-Gemeinde<br />
und bietet neben dem SX- und PX-<br />
Bus den erweiterten Funktions-Bus „EX“.<br />
für das Gleisbildstellpult die Einschränkung,<br />
das viele der DirectDrive-<br />
Systeme nur unter DOS laufen und auf<br />
die Vorzüge einer Windows-Oberfläche<br />
verzichten müssen. Bei einer Steuerung<br />
der Fahrzeuge ergibt <strong>sich</strong> das<br />
Problem, das auch bei der vorhergehenden<br />
Alternative diskutiert wurde.<br />
Fallstudie 3<br />
Der Betreiber (oder sein Sohn/Tochter)<br />
einer digitalisierten Modellbahn hat<br />
sein Herz für computergesteuerte<br />
Abläufe auf der Modellbahn entdeckt.<br />
Nach einigen Versuchen stößt er<br />
jedoch <strong>an</strong> die Grenzen des Systems:<br />
Das Interface scheint einfach zu l<strong>an</strong>gsam<br />
zu sein ...<br />
Die meisten Digitalsysteme (z. B.<br />
Arnold, FMZ, Lenz, Märklin und Zimo)<br />
erlauben nur ein Interface zum<br />
Anschluß eines Computers <strong>an</strong> das Digitalsystem;<br />
Selectrix erlaubt pro Sx-Bus<br />
ein Interface. Bei Verwendung des<br />
Märklin-Interface ist m<strong>an</strong> durch die<br />
„gemächliche“ Übertragungsrate und<br />
den mitunter etwas trägen s88-Bus<br />
zum Auslesen der Rückmeldedecoder<br />
gebremst. Verteilt m<strong>an</strong> einen Teil der<br />
10 MIBA-Spezial 42
Topologien ...<br />
... bezeichnen die Strukturen der-<br />
Verbindungen von Komponenten<br />
unterein<strong>an</strong>der, die einfachste Topologie<br />
ist der Stern. Hierbei hängen<br />
alle Komponenten direkt <strong>an</strong> der<br />
Zentrale – die entsprechend stark<br />
belastet wird. Ein Vorteil ist jedoch<br />
die einfache Erweiterbarkeit duch<br />
simples Anstecken einer zusätzlichen<br />
Verbindung <strong>an</strong> die Zentrale.<br />
Die Identifikation der Komponenten<br />
erfolgt entweder durch die Übertragung<br />
einer eigenen, in der Komponente<br />
vorh<strong>an</strong>denen Identität oder<br />
auf der Basis des Anschlusses <strong>an</strong> die<br />
Zentrale.<br />
Eine solche Topologie findet <strong>sich</strong><br />
beispielsweise beim Anschluß von<br />
Weichen <strong>an</strong> einen Weichendecoder.<br />
Der Weichendecoder hat hierbei die<br />
Funktion der Zentrale, die <strong>an</strong>geschlossenen<br />
Komponenten werden<br />
auf der Basis der Anschlusses <strong>an</strong> der<br />
Zentrale identifiziert bzw. adressiert.<br />
Der Bus ist eine lineare Struktur<br />
ohne Verzweigungen. Die Zentrale<br />
k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> bliebiger Stelle im Bus eingereiht<br />
sein. Bei Erweiterungen<br />
Steuerungsintelligenz in das Märklin-<br />
Fahrstraßenstellpult Memory, so müssen<br />
unter Umständen doppelte Rückmeldedecoder<br />
– je eines für das<br />
Memory und das Interface – eingesetzt<br />
werden. Der Betreiber k<strong>an</strong>n<br />
• ein schnelleres Interface wählen<br />
(falls eines existiert) oder<br />
• eine neue Zentrale beschaffen, die<br />
ein schnelleres Interface unterstützt<br />
(z.B. Intellibox statt Arnold/Märklin).<br />
Zusätzlich besteht die Möglichkeit,<br />
die für die Steuerung erforderliche<br />
„Intelligenz“ zu verteilen. Dies k<strong>an</strong>n so<br />
geschehen:<br />
• Aufteilen der Anlage in verschiedene<br />
logische Bereiche, zum Beispiel<br />
Schalten und Fahren oder Schattenbahnhof<br />
und Blockstellen<strong>sich</strong>erung. Je<br />
Bereich ist d<strong>an</strong>n ein eigenes Digitalsystem<br />
erforderlich, die Steuerungssoftware<br />
muß multiportfähig sein.<br />
• Verwendung eines oder mehrerer<br />
Interfaces und/oder eines schnelleren<br />
Rückmeldebusses. Hier stellen beispielsweise<br />
der Rückmeldebus (RS-<br />
Bus) von Lenz oder das LocoNet entsprechende<br />
Alternativen dar. Beide<br />
bieten verhältnismäßig flotte Rückmeldungen<br />
und mehrere Interfaces <strong>an</strong>.<br />
k<strong>an</strong>n der Bus aufgebrochen und die<br />
neue Komponente eingeschleift werden.<br />
Die Identifikation der Komponenten<br />
erfolgt entweder auf der Basis einer<br />
eigenen Identität oder aufgrund ihrer<br />
Position im Bus.<br />
Bus-Topologien sind recht verbreitet,<br />
bspw. I2C-Bus (Märklin, Arnold,<br />
Uhlenbrock), X-Bus (Lenz), CAN-Bus<br />
Beim LocoNet können zusätzlich noch<br />
bestimmte Funktionen über die Kaskadierung<br />
der Digitrax DS54-Decoder<br />
realisiert werden. An jedes Interface<br />
k<strong>an</strong>n je ein Computer <strong>an</strong>geschlossen<br />
werden. Problematisch k<strong>an</strong>n unter<br />
Umständen die Aufgabenverteilung<br />
zwischen mehreren <strong>an</strong>geschlossenen<br />
Computern werden ...<br />
• Reicht ein schnelleres Interface<br />
nicht aus, sondern liegt das Problem<br />
der m<strong>an</strong>gelhaften Perform<strong>an</strong>ce auf der<br />
Seite des Computers, so ist der Umstieg<br />
auf ein leistungsfähigeres Modell oder<br />
eine effizientere Software möglich.<br />
Selbst die Möglichkeit, ein g<strong>an</strong>zes Netz<br />
von Computern über ein Interface mit<br />
der Modellbahn zu verbinden, existiert<br />
bei KAM (http://www.kamind.com).<br />
Fazit<br />
Stern Ring<br />
Netz Bus<br />
(Zimo), Cab-Bus (W<strong>an</strong>grow, NCE, Ramtraxx)<br />
etc., bei denen die Komponenten<br />
eine eigene Identität besitzen oder<br />
der s88-Rückmeldebus (Märklin,<br />
Uhlenbrock), bei dem die Komponenten<br />
aufgrund ihrer Position im Bus<br />
identifiziert werden.<br />
Die Ring-Topologie ist quasi ein<br />
Der Versuch, die Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />
eines Digitalsystems möglichst objektiv<br />
zu bewerten, gelingt nicht vollständig:<br />
Zu unterschiedlich sind die individuellen<br />
Gewichtungen der einzelnen<br />
Aspekte beim Anwender. Ändern <strong>sich</strong><br />
seine Anforderungen oder Bedürfnisse,<br />
so wird dies in vielen Fällen eine<br />
geschlossener Bus. Eine Anwendung<br />
in dieser Reinform findet <strong>sich</strong><br />
beim Stellpultsystem MCS120 von<br />
Roco und beim Rückmeldesystem<br />
„Loop“ von TBI, nicht aber bei den<br />
eigentlichen Digitalsystemen.<br />
Beim Netz h<strong>an</strong>delt es <strong>sich</strong> um die<br />
allgemeinste mögliche Topologie.<br />
Alle <strong>an</strong>deren Topologien lassen <strong>sich</strong><br />
aus dem Netz ableiten. In der Praxis<br />
besitzt das Netz eine Reihe von Vorteilen,<br />
die von einer einfachen<br />
Erweiterbarkeit (eine neue Komponente<br />
k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> beliebiger Stelle mit<br />
<strong>an</strong>deren Komponenten verbunden<br />
werden) bis zu einer hohen Leistungsfähigkeit<br />
reichen. Um die Leistungsfähigkeit<br />
auszunutzen, bedarf<br />
es auf der einen Seite einer gewissen<br />
Intelligenz in den Komponenten<br />
und auf der <strong>an</strong>deren Seite des Ziehens<br />
zusätzlicher Verbindungen.<br />
Beides bewirkt, daß es <strong>sich</strong> beim<br />
Netz um eine vergleichsweise teure<br />
Topologie h<strong>an</strong>delt. Wegen der verhältnismäßig<br />
kurzen Dist<strong>an</strong>zen, die<br />
auf der Modellbahn zu überbrücken<br />
sind, und des einfachen 6adrigen<br />
Flachkabels relativiert <strong>sich</strong> dies. Die<br />
Topologie „Netz“ findet <strong>sich</strong> z.B.<br />
beim LocoNet (siehe auch S. 90 ff)<br />
Zusatz- und/oder Ersatzbeschaffung<br />
nach <strong>sich</strong> ziehen.<br />
Wie die – mitunter bewußt „etwas“<br />
überzogenen – Fallstudien zeigen, bietet<br />
<strong>sich</strong> dabei oft eine breite Sp<strong>an</strong>ne <strong>an</strong><br />
Ansätzen <strong>an</strong>. Die günstigste Lösung<br />
wird dabei – wie so oft – nicht die beste<br />
Lösung sein.<br />
Ein weiteres Problem wird <strong>sich</strong> dem<br />
Modellbahner, der sein System auf<br />
seine speziellen Bedürfnisse erweitern<br />
oder umrüsten möchte, stellen. Wo<br />
bekommt er umfassende Informationen<br />
oder gar Lösungsvorschläge für<br />
seine speziellen Probleme her. Nur<br />
wenige „Spezialisten“ haben den<br />
Durchblick und können objektive Hilfestellung<br />
leisten.<br />
Im allgemeinen stellen <strong>sich</strong> modulare<br />
Systeme beim Umbau kostengünstiger<br />
dar, können aber dafür in der Anschaffung<br />
teurer sein. An einer Kalkulation<br />
wird m<strong>an</strong> nicht vorbei kommen.<br />
Intelligente und herstellerübergreifende<br />
(Quasi-)St<strong>an</strong>dards können hierbei<br />
für mehr Flexibilität, eine breitere<br />
Basis <strong>an</strong> Komponenten unterschiedlicher<br />
Anbieter und somit für (subjektiv?)<br />
mehr Sicherheit der Investition<br />
sorgen. Bernd Schneider/gp<br />
MIBA-Spezial 42 11
MARKTÜBERSICHT<br />
Was bieten Startsets mit Digitalsteuerung?<br />
In vielen Fällen erfolgen die<br />
ersten Schritte ins Modellbahnhobby<br />
mit Hilfe einer<br />
Startpackung. Neben den traditionellen<br />
Startpackungen<br />
(Zuggarnitur, Gleisoval, Regeltrafo)<br />
tauchen in den letzten<br />
Jahren immer mehr Digitalstartsets<br />
in den Sortimenten<br />
der führenden Hersteller auf.<br />
Modellbahneinsteiger, die <strong>sich</strong><br />
hierfür entscheiden, treffen<br />
eine zukunfts<strong>sich</strong>ere Wahl –<br />
wenn sie im Dschungel der<br />
Systeme, Hersteller und Angebote<br />
nicht die Orientierung<br />
verloren haben. Eine Über<strong>sich</strong>t<br />
von Rainer Ippen und Thomas<br />
Hilge.<br />
Logisch: Wer mit dem Hobby Modellbahn<br />
beginnt, fängt meist bei „Null“<br />
<strong>an</strong>. Er/sie benötigt Gleise, zumindest<br />
eine Lokomotive und ein paar Wagen<br />
sowie ein Steuergerät. Was liegt näher,<br />
als auf besonders praktische Angebote<br />
der Hersteller zurückzugreifen: Startsets<br />
enthalten nicht nur alles, um sofort<br />
„loslegen“ zu können, sondern sind<br />
auch recht preisgünstig. Erwirbt m<strong>an</strong><br />
eine klassische Startpackung mit Fahrgerät,<br />
so sind schon beim Einsatz eines<br />
zweiten Zuges isolierte Gleisabschnitte,<br />
Schalter oder „denkende“<br />
Weichen einzubauen, damit die Züge<br />
abwechselnd fahren können.<br />
Einfacher gestaltet <strong>sich</strong> der weitere<br />
Ausbau, wenn die erworbene Startpackung<br />
eine digitale Grundausstattung<br />
enthält. Denn schon mit dieser<br />
lassen <strong>sich</strong> mehrere Züge auf einem<br />
Gleis steuern, ohne daß irgendwelche<br />
Umbaumaßnahmen <strong>an</strong> Gleis oder<br />
Elektrik erforderlich wären. Jede hinzugekaufte<br />
Lok mit Decoder läßt <strong>sich</strong><br />
also ohne weitere Umstände unabhängig<br />
von der vorh<strong>an</strong>denen betreiben.<br />
Zudem können oft noch Funktionen <strong>an</strong><br />
der Lokomotive – z.B. Beleuchtung<br />
oder Signalhorn – geschaltet werden.<br />
Alle bek<strong>an</strong>nten Modellbahnhersteller<br />
haben digitale Startsets im Programm,<br />
m<strong>an</strong>che Anbieter sogar mehrere.<br />
Für die Kaufentscheidung wird<br />
Digitaler Einstieg bei Märklin: Das Delta-<br />
ICE-Set enthält neben dem Schnelltriebzug<br />
auch das Delta-Control und einen<br />
Regeltrafo.<br />
Digitalbetrieb von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong><br />
neben dem Preis vor allem der aus den<br />
Best<strong>an</strong>dteilen der jeweiligen Packung<br />
resultierende „Spielspaß“ ein Rolle<br />
spielen. Bereits bei dieser Grundinvestition<br />
in den Hobbyeinstieg ist zudem<br />
<strong>an</strong> mögliche Erweiterungen zu denken.<br />
Grundsätzlich sind alle Startsysteme<br />
ausbaufähig. M<strong>an</strong>che lassen <strong>sich</strong><br />
jedoch nur mit Komponenten des<br />
jeweiligen Herstellers erweitern,<br />
<strong>an</strong>dere gestatten hingegen den herstellerübergreifenden<br />
Ausbau und<br />
Austausch von Komponenten. Entscheidendes<br />
Merkmal dieser Kompatibilität<br />
ist das Datenübertragungsformat.<br />
Vereinfacht gesagt: Verstehen<br />
Senderbausteine und Decoder die gleiche<br />
„Sprache“, so können sie von verschiedenen<br />
Herstellern stammen.<br />
Märklin H0<br />
Beim Modellbahn-Marktführer gibt es<br />
die digitale Modellbahn in zwei Ausführungen:<br />
Mit dem Delta-Mehrzugsystem<br />
lassen <strong>sich</strong> maximal fünf Loks<br />
unabhängig vonein<strong>an</strong>der auf einem<br />
Stromkreis steuern, die „Profiversion“<br />
Märklin Digital gestattet den gleichzeitigen<br />
Betrieb von bis zu 80 Triebfahrzeugen.<br />
Beide Vari<strong>an</strong>ten sind <strong>an</strong>sonsten<br />
voll kompatibel, weshalb die meisten<br />
Märklin-Loks bereits ab Werk<br />
st<strong>an</strong>dardmäßig mit einem Delta-Deco-<br />
12 MIBA-Spezial 42
der ausgestattet sind. Dies gilt auch für<br />
die Loks in den „konventionellen“<br />
Startsets von Märklin, von denen <strong>sich</strong><br />
vier Stück im aktuellen Programm<br />
befinden (drei mit C-Gleis, eines mit K-<br />
Gleis). Darüber hinaus werden aber<br />
zwei attraktive digitale Startpackungen<br />
<strong>an</strong>geboten, die uns hier interessieren.<br />
MIBA-Tip 1. Eine Neuheit des Jahres<br />
1999, die vor kurzem ausgeliefert<br />
wurde, ist das Delta-Startset mit ICE<br />
(Art.-Nr. 29785). Es wird vor allem den<br />
jugendlichen Modellbahnnachwuchs<br />
<strong>an</strong>sprechen. Enthalten sind ein ICE-2-<br />
Triebzug (bestehend aus Triebkopf,<br />
Steuerwagen sowie einem Zwischenwagen),<br />
ein C-Gleisoval mit zwei<br />
Bogenweichen und Überholgleis<br />
(Größe 184 x 84 cm) sowie Delta-Control<br />
und 32-VA-Regeltrafo. Diverse beigefügte<br />
Informationsschriften geben<br />
erschöpfend über Aufbau und Erweiterungsmöglichkeiten<br />
Auskunft. Ange<strong>sich</strong>ts<br />
des Inhalts ist der Preis von ca.<br />
DM 470,– als günstig einzustufen.<br />
MIBA-Tip 2. Das im verg<strong>an</strong>genen Jahr<br />
erschienene Premium-Startset (Art.-<br />
Nr. 29845) trägt seinen Namen zu<br />
Recht: Zwei Züge und ein Gleisoval (C-<br />
Gleis) mit zwei Weichen und Überholgleis<br />
sowie die Digital-Zentraleinheit<br />
6021 und der Tr<strong>an</strong>sformator 6002<br />
gehören zum Lieferumf<strong>an</strong>g. Bei der<br />
Ausstattung mit Rollmaterial hat Märk-<br />
Eine Basisausrüstung,<br />
die auch für<br />
größere Anlagen<br />
noch ausreicht, bilden<br />
die Control Unit<br />
und der zugehörige<br />
Tr<strong>an</strong>sformator. Mit<br />
der Zentraleinheit<br />
lassen <strong>sich</strong> 80 Lokadressen<br />
und maximal<br />
256 Magnetartikel<br />
<strong>an</strong>steuern.<br />
lin nicht gespart: Dampflok der Baureihe<br />
03, Diesellok der Baureihe 216,<br />
drei Schnellzugwagen und vier verschiedene<br />
Güterwagen, allesamt in<br />
beliebter Epoche-3-Ausführung –<br />
damit läßt <strong>sich</strong>’s gut spielen. Nebenbei:<br />
So m<strong>an</strong>cher Sammler hat <strong>sich</strong> dieses<br />
Startset schon wegen der beiden Züge,<br />
deren Fahrzeuge es in dieser Ausführung<br />
sonst nicht gibt, geholt.<br />
D<strong>an</strong>k der beiden Züge k<strong>an</strong>n das<br />
Steuerungssystem gut zeigen, was es<br />
zu leisten vermag. Dazu tragen auch<br />
die separat per Zentraleinheit schaltbaren<br />
Zusatzfunktionen bei: Bei der<br />
Diesellok läßt <strong>sich</strong> per Knopfdruck die<br />
Druckluftpfeife auslösen, bei der 03<br />
sind Fahrwerksbeleuchtung und der<br />
bereits eingebaute Raucheinsatz digital<br />
zuschaltbar. Bei einem Ladenpreis<br />
von zumeist knapp unter DM 1000,– ist<br />
Das Premium-Startset von Märklin bietet<br />
den besten Einstieg in die digitalisierte<br />
Modellbahn des Mittelleiter-Wechselstrom-<br />
Systems. <strong>Sie</strong> enthält zwei Züge in Epoche-<br />
3-Ausführung, Weichen und Gleismaterial<br />
(leider nicht ausreichend, denn das Überholgleis<br />
ist zu kurz für den Schnellzug) und<br />
mit Digital-Zentraleinheit und -tr<strong>an</strong>sformator<br />
eine ausbaufähige Basisausstattung des<br />
Märklin-Digitalsystems.<br />
das digitale Premium-Startset für<br />
ambitionierte Märklin-Einsteiger auf<br />
jeden Fall die erste Wahl.<br />
Weiterer Ausbau. Das Delta-System,<br />
welches im ICE-Startset enthalten ist,<br />
ist nur begrenzt ausbaufähig und eignet<br />
<strong>sich</strong> für kleine und mittlere Anlagen.<br />
Mit dem Delta-Control können<br />
maximal vier Triebfahrzeuge unabhängig<br />
vonein<strong>an</strong>der gesteuert werden,<br />
kommt noch der H<strong>an</strong>dregler Delta-<br />
Pilot (Art.-Nr. 6605) hinzu, k<strong>an</strong>n<br />
zusätzlich eine fünfte Lok <strong>an</strong>gewählt<br />
werden. Das digitale Schalten von<br />
Magnetartikeln (Weichen und Signalen)<br />
ist mit dem Delta-System nicht und<br />
das Auslösen von Zusatzfunktionen<br />
nur eingeschränkt möglich. Werden<br />
diese Kapazitäten überschritten, muß<br />
auf Märklin Digital umgestiegen und in<br />
neue Komponenten investiert werden.<br />
MIBA-Spezial 42 13
Das Digital-Control-Startset von Fleischm<strong>an</strong>n<br />
wird in nahezu gleicher Ausstattung<br />
sowohl für die Baugröße N (hier im Bild) als<br />
auch für H0 <strong>an</strong>geboten.<br />
Die Control Unit des Premium-Startsets<br />
ermöglicht dagegen alle Ausbauoptionen<br />
des Märklin-Digital-Systems.<br />
80 zu vergebende Lokadressen, 256<br />
schaltbare Magnetartikel, maximal<br />
fünf schaltbare Lokfunktionen: das<br />
bedeutet genug Potential auch für<br />
größere Anlagen. Ärgerlich: Wer die<br />
vollen Zuglängen nutzen will, kommt<br />
um die sofortige Anschaffung zusätzlicher<br />
Gleise nicht herum, denn das<br />
Überholgleis ist zu kurz – das Märklin-<br />
Verkaufsmarketing wird dies für eine<br />
gute Idee halten, m<strong>an</strong>cher Kunde fühlt<br />
<strong>sich</strong> vermutlich verschaukelt.<br />
Zusammengefaßt. Märklin macht den<br />
digitalen Start ins Mittelleiter-Wechselstrom-System<br />
leicht. Vor allem das<br />
Premium-Set ist sinnvoll zusammengestellt,<br />
gut erweiterbar und äußerst<br />
preisattraktiv. Das von Märklin<br />
gewählte Motorola-Format ist nicht<br />
kompatibel mit den Datenformaten<br />
<strong>an</strong>derer Digitalsysteme. Inwischen gibt<br />
es jedoch auch <strong>an</strong>dere Anbieter, die<br />
Komponenten für das Motorola-Format<br />
<strong>an</strong>bieten.<br />
Fleischm<strong>an</strong>n H0 und N<br />
Der Traditionshersteller aus Nürnberg<br />
hat (auch schon traditionell) viele<br />
Startpackungen im Sortiment. Unter<br />
zwölf H0-Startpackungen und sechs N-<br />
Startsets findet <strong>sich</strong> auch jeweils eines<br />
mit der hauseigenen FMZ-Digitalsteuerung(FMZ=Fleischm<strong>an</strong>n-Mehrzugsteuerung).<br />
Zusammensetzung und<br />
Inhalt in den beiden Baugrößen unterscheiden<br />
<strong>sich</strong> kaum, so daß wir im folgenden<br />
nur das H0-Set näher betrachten<br />
wollen. Hingewiesen sei jedoch<br />
darauf, daß das digitale N-Startset<br />
sowohl in einer Vari<strong>an</strong>te mit Ellok der<br />
Reihe 140 (Art.-Nr. 69370, ca. DM<br />
530,–) als auch mit Diesellok der Reihe<br />
218 (Art.-Nr. 69371, ca. DM 490,–)<br />
erhältlich ist.<br />
MIBA-TIP. Das FMZ-Startset 66374<br />
enthält eine Dampflok der Baureihe 94,<br />
drei Güterwagen, ein Gleisoval mit<br />
zwei Entkupplungsgleisen, zwei<br />
Bogenweichen und Überholgleis<br />
(Größe 145 x 81 cm) sowie Trafo und<br />
Digital Control, das gleichzeitig als<br />
Fahrregler dient. Das Digital Control<br />
6803 C ist de facto die kleine Zentraleinheit<br />
des FMZ-Systems. <strong>Sie</strong> k<strong>an</strong>n insgesamt<br />
119 Adresse vergeben; bis zu<br />
vier Triebfahrzeuge aus diesem<br />
Adressvorrat können gleichzeitig<br />
gesteuert werden, ein fünftes k<strong>an</strong>n mit<br />
dem separat <strong>an</strong>zuschließenden H<strong>an</strong>dregler<br />
6820 bedient werden.<br />
Schon diese kleine Zentrale verfügt<br />
über einige nützliche Extras: die Lokbeleuchtung<br />
k<strong>an</strong>n ein- und ausgeschaltet<br />
werden, Maximal- und Minimalgeschwindigkeit<br />
sind ebenso definierbar<br />
wie die Steuerkennlinie sowie<br />
Anfahrbeschleunigung und Bremsverzögerung.<br />
Auch Doppeltraktionsbetrieb<br />
ist einstellbar. Mit einem Ladenpreis<br />
von ungefähr DM 550,- bietet<br />
auch dieses Startset einen günstigen<br />
Einstieg ins digitale Modellbahnhobby.<br />
Weiterer Ausbau. Wächst die Anlage<br />
und damit die Zahl der Loks und<br />
Magnetartikel, so ist der Umstieg vom<br />
Digital Control 6803 C auf die FMZ-<br />
Zentrale 6800 unvermeidbar. Mit ihr<br />
können maximal 32 Triebfahrzeuge<br />
gesteuert werden, aber auch Magnetartikel,<br />
Weichenstraßen und vieles<br />
mehr. Insgesamt k<strong>an</strong>n die FMZ-Zentrale<br />
bis zu 119 Decoder <strong>an</strong>steuern.<br />
Zusammengefaßt. Fleischm<strong>an</strong>ns digitales<br />
Startset ist flugs aufgebaut und in<br />
Betrieb genommen. Dies gilt auch für<br />
das Steuergerät Digital Control mit seiner<br />
nicht eben modern wirkenden,<br />
aber funktionellen und tatsächlich kinderleicht<br />
zu bedienenden Zweiknopf-<br />
Steuerung. Das FMZ-Format ist inkompatibel<br />
zu <strong>an</strong>deren Digitalformaten,<br />
weshalb es nur zusammen mit FMZ-<br />
Decodern eingesetzt werden k<strong>an</strong>n.<br />
Roco H0<br />
Rocos Digitalsystem nennt <strong>sich</strong> „Digital<br />
is cool“, womit schon signalisiert ist,<br />
daß es vor allem den jugendlichen<br />
Modellbahnnachwuchs <strong>an</strong>sprechen<br />
soll. Rein äußerlich zeigt <strong>sich</strong> dies auch<br />
in der pfiffig gestylten „Lokmaus“, dem<br />
digitalen Steuergerät. Klar, daß <strong>sich</strong><br />
auch im Roco-Programm mehrere<br />
Startpackungen <strong>an</strong>finden, von denen<br />
zwei den digitalen Modellbahneinstieg<br />
ermöglichen. Das „Digi-Startset“<br />
41101 enthält einen von einer 215<br />
besp<strong>an</strong>nten Güterzug, ein Gleisoval mit<br />
H<strong>an</strong>dweiche und Abstellgleis sowie<br />
Trafo, Digitalzentrale und Lokmaus.<br />
MIBA-TIP. Noch mehr zu bieten hat<br />
das Digital-Startset 41210. Es enthält<br />
eine kleine Dampflok der Baureihe 80,<br />
drei Güterwagen, zwei Personenwagen,<br />
ein Gleisoval mit Weiche und<br />
Abstellgleis (Größe 235 x 100 mm),<br />
einen kleinen Bahnüberg<strong>an</strong>g und ein<br />
H<strong>an</strong>dsignal sowie Trafo, Digitalzentrale<br />
und Lokmaus. Zum Clou wird das<br />
14 MIBA-Spezial 42
Gut ausgestattet ist das Roco-Digital-Startset<br />
41210. Neben einer kleinen Dampflok<br />
der Baureihe 80 enthält es zwei Personenund<br />
einen Güterwagen sowie eine Digitalweiche<br />
(rechts unten) nebst Abstellgleis.<br />
Zubehör wie h<strong>an</strong>dgestelltes Signal und kleiner<br />
Bahnüberg<strong>an</strong>g ist ebenfalls dabei. Die<br />
digitale Grundausstattung besteht aus Trafo,<br />
Zentraleinheit und der sogen<strong>an</strong>nten „Lokmaus“.<br />
<strong>Sie</strong> reicht auch aus, um mittlere Anlagen<br />
zu steuern, denn über den Wahlschalter<br />
<strong>an</strong> der Lokmaus können bis zu acht Triebfahrzeuge<br />
oder 16 Weichen bedient werden.<br />
Startset durch zwei Extras: Zum einen<br />
ist in die Dampflok ein Dampfgenerator<br />
eingebaut, der als Sonderfunktion<br />
zuschaltbar ist. Zum <strong>an</strong>deren ist die<br />
Weiche mit Elektro<strong>an</strong>trieb und Decoder<br />
ausgestattet und k<strong>an</strong>n ohne weitere<br />
Umstände per Lokmaus ferngesteuert<br />
werden. Mit ihr können übrigens<br />
maximal noch weitere sieben<br />
Lokomotiven gesteuert werden, wenn<br />
diese mit DCC-Decoder ausgestattet<br />
sind. Mit einem Ladenpreis von um die<br />
DM 400,– ist dieses Startset ein attraktives<br />
Angebot, das die Entscheidung<br />
für den digitalen Einstieg in die Modellbahnerei<br />
leichtmacht.<br />
Weiterer Ausbau. „Digital is cool“ eignet<br />
<strong>sich</strong> vornehmlich für kleinere Anlagen.<br />
Mehr als acht Fahrzeuge lassen<br />
<strong>sich</strong> nicht <strong>an</strong>steuern, selbst wenn m<strong>an</strong><br />
eine zweite Lokmaus <strong>an</strong> die Zentrale<br />
<strong>an</strong>schließt – aber d<strong>an</strong>n können immerhin<br />
zwei „Lokführer“ mitspielen.<br />
Anstelle von Triebfahrzeugen k<strong>an</strong>n die<br />
Lokmaus auch Weichen schalten: Pro<br />
Lokadresse lassen <strong>sich</strong> alternativ auch<br />
zwei Digitalweichen fernbedienen. So<br />
lassen <strong>sich</strong> mit einer Lokmaus also z.B.<br />
fünf Loks und sechs Weichen fernsteuern.<br />
Bis zu 128 Digitalweichen<br />
k<strong>an</strong>n das neue Weichen-Keyboard<br />
10770 <strong>an</strong>steuern, das parallel zur Lokmaus<br />
<strong>an</strong> die Digitalzentrale <strong>an</strong>geschlossen<br />
wird. Wer mehr als acht<br />
Triebfahrzeuge betreiben will, muß auf<br />
Produkte von Lenz digital plus zurückgreifen,<br />
die wie „Digital is cool“ das<br />
DCC-Format verstehen.<br />
Zusammengefaßt. Rocos Digital-Startset<br />
40210 bildet eine sehr sinnvolle,<br />
unterhaltsame und zudem preiswerte<br />
Erstausstattung für den Modellbahn-<br />
Anfänger. Es läßt <strong>sich</strong> rasch und mit<br />
wenig Aufw<strong>an</strong>d ausbauen: mit weiteren<br />
Roco-Line-Gleisen, digitalisierten<br />
Weichen und Loks mit DCC-Decodern.<br />
Hierbei lassen <strong>sich</strong> auch jene Produkte<br />
<strong>an</strong>derer Hersteller einsetzen, die das<br />
DCC-Format einsetzen – Kompatibilität<br />
ist also ein Pluspunkt.<br />
MIBA-Spezial 42 15
Minitrix N<br />
Trix läßt Modellbahn-Einsteiger, die<br />
<strong>sich</strong> der Spur N verschrieben haben,<br />
nicht im Regen stehen: <strong>Sie</strong>ben Startsets<br />
befinden <strong>sich</strong> zur Zeit im Sortiment,<br />
davon zwei mit digitaler Selectrix-Ausstattung.<br />
Kernstück beider Sets ist das<br />
Central-Control 2000, eine Zentraleinheit<br />
mit integriertem Fahrregler. Hiermit<br />
lassen <strong>sich</strong> bis zu neun Triebfahrzeuge<br />
programmieren und steuern.<br />
Das Digitalstartset 11106 enthält<br />
neben der Zentraleinheit nebst Trafo<br />
eine V 60 mit drei Güterwagen sowie<br />
ein Gleisoval (Größe 93 x 42 cm) mit<br />
zwei Weichen und Überholgleis. Wir<br />
haben dieses Startset bereits in MIBA-<br />
Spezial 37 ausführlich vorgestellt.<br />
MIBA-TIP. Ein echter Kracher ist das<br />
Selectrix-Superset 11107, eine 1999er<br />
Neuheit, die in diesen Tagen in den<br />
H<strong>an</strong>del kommen soll. Es ist quasi das<br />
N-Pend<strong>an</strong>t zum digitalen Premium-<br />
Startset von Märklin: enthalten sind<br />
zwei Züge, ausreichend Gleis- und Weichenmaterial<br />
für ein Gleisoval mit<br />
Überholgleis (Größe 114 x 42 cm)<br />
sowie Central-Control 2000 und Trafo.<br />
Die Rollmaterial-Ausstattung ist opu-<br />
Rechts das Selectrix-Startset 11106 für die<br />
Baugröße N (Minitrix). Herzstück der beiden<br />
digitalen Minitrix-Startpackungen ist das<br />
Central Control 2000, eine Zentraleinheit<br />
mit integriertem Fahrregler. Mit ihr können<br />
bis neun Lokomotiven unabhängig vonein<strong>an</strong>der<br />
gesteuert werden, zwei Funktionstasten<br />
sind ebenfalls vorh<strong>an</strong>den. Bei einer<br />
späteren Hochrüstung mit weiteren Selectrix-Komponenten<br />
k<strong>an</strong>n das Digital Control<br />
2000 mit uneingeschränkter Leistung und<br />
Funktionalität weiterverwendet werden.<br />
Weiterer Pluspunkt: Das Gerät verarbeitet<br />
nicht nur das Selectrix-Format, sondern auch<br />
das genormte DCC-Format.<br />
lent: Dampflok der Baureihe 03.10,<br />
Diesellok vom Typ V 160 (die bek<strong>an</strong>nte<br />
„Lollo“), vier Schnellzugwagen der<br />
Bauartgruppe 1928 und vier verschiedenen<br />
Güterwagen – allesamt in<br />
der beliebten Epoche-3-Ausführung.<br />
Schon vom Start weg k<strong>an</strong>n also die<br />
Selectrix-Steuerung zeigen, ob sie<br />
ihrem guten Ruf gerecht wird. Ange<strong>sich</strong>ts<br />
dessen, was die Einzelteile normalerweise<br />
kosten, k<strong>an</strong>n die Preisgestaltung<br />
für das Set nur als äußerst<br />
kundenfreundlich bezeichnet werden:<br />
Für um die DM 750,– soll die Zusammenstellung<br />
über den Ladentisch<br />
gehen.<br />
Weiterer Ausbau. Mit dem Central-<br />
Control 2000 befindet <strong>sich</strong> das Basisgerät<br />
für den weiteren Ausbau des<br />
Selectrix-Systems in den beiden Digital-Startpackungen.<br />
Wer mehr als<br />
neun Loks <strong>an</strong>steuern, Funktionsdecoder<br />
nutzen, Magnetartikel schalten und<br />
zudem den hohen Komfort des Selectrix-Systems<br />
komplett nutzen will, muß<br />
<strong>sich</strong> lediglich noch das Lok-Control<br />
2000 oder ein Control-H<strong>an</strong>dy zulegen<br />
– schon stehen insgesamt 100 Adressen<br />
fürs Fahren und Schalten zur Verfügung.<br />
Zusätzlicher Pluspunkt: Inzwi-<br />
schen verstehen Selectrix-Geräte nicht<br />
mehr nur das hauseigene Datenformat,<br />
sondern auch das genormte und herstellerübergreifend<br />
verwendete DCC-<br />
Format.<br />
Zusammengefaßt. Das Selectrix-<br />
Superset 11107 ist unter den Digital-<br />
Startpackungen absolut die erste Wahl.<br />
Es verbindet eine sehr attraktive Ausstattung<br />
mit allen Vorteilen des Selectrix-Systems<br />
– und das bei einem Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis, welches die<br />
Modellbahn-Einsteiger scharenweise<br />
<strong>an</strong>locken müßte. Vorbildlich: Alle Digitalkomponenten<br />
des Startsets können<br />
bei einem späteren Systemausbau mit<br />
voller Funktionalität weiterverwendet<br />
werden. Weniger vorbildlich: Auch<br />
hier ist das Überholgleis zu kurz – wer<br />
die volle Zuglänge von Beginn <strong>an</strong> nutzen<br />
will, muß <strong>sich</strong> mit der Startpackung<br />
weitere Gleise zulegen.<br />
Arnold N<br />
Im Sortiment des N-Pioniers f<strong>an</strong>den<br />
<strong>sich</strong> bis vor kurzem zwar insgesamt<br />
fünf Startsets, aber keines davon fußte<br />
auf dem hauseigenen Digitalsystem<br />
(dessen neueste Version zugegebener-<br />
Das neue Selectrix-Superstartset<br />
enthält neben Gleisen, Weichen<br />
und der Digitalsteuerung diese<br />
beiden attraktiven Zuggarnituren<br />
nach Epoche-3-Vorbild.<br />
16 MIBA-Spezial 42
maßen auch noch nicht l<strong>an</strong>ge im H<strong>an</strong>del<br />
ist). Daß dies ein M<strong>an</strong>ko ist, haben<br />
auch die Arnold-Marketingstrategen<br />
erk<strong>an</strong>nt und für Spätherbst die Auslieferung<br />
einer großen Digital-Startpackung<br />
<strong>an</strong>gekündigt.<br />
MIBA-TIP. Das Digital-Startset 80360<br />
enthält zwei Zuggarnituren: eine Ellok<br />
der Baureihe 103 mit zwei InterCity-<br />
Wagen 1. Klasse und eine Diesellok der<br />
Baureihe 212 im DB-Cargo-Rot mit<br />
zwei offenen Güterwagen des Typs<br />
Eaos. Außerdem beinhaltet die<br />
Packung ein Gleisoval (94 x 40 cm) mit<br />
zwei Weichen und Überholgleis sowie<br />
– als Herzstück der Steuerung – den<br />
Comm<strong>an</strong>der 9 samt Trafo. Der Comm<strong>an</strong>der<br />
9 ist das Einsteigergerät in das<br />
Arnold-Digitalsystem; es vereinigt die<br />
Funktionen von Zentrale, Fahrpult für<br />
maximal neun Triebfahrzeuge und<br />
Stellpult für bis zu acht Magnetartikel.<br />
Es verfügt zudem über zwei Funktionstasten<br />
(etwa für Spitzenlicht, Lokpfeife<br />
oder Dampfgenerator) und dient<br />
zum Programmieren der Lokdecoder.<br />
Für ca. DM 850,– soll diese Zusammenstellung<br />
in den H<strong>an</strong>del kommen.<br />
Weiterer Ausbau. Überschreiten der<br />
Fahrzeugpark und die Zahl der<br />
Magnetartikel die Kapazität des Comm<strong>an</strong>der<br />
9, so k<strong>an</strong>n auf leistungsfähigere<br />
Komponenten des Arnold-Digitalsystems<br />
zurückgegriffen werden: das<br />
Central Control als Zentraleinheit steuert<br />
bis zu 119 Loks, über das digitale<br />
Keyboard können bis zu 256 Magnetartikel<br />
bedient werden. Leider k<strong>an</strong>n<br />
der Comm<strong>an</strong>der 9 d<strong>an</strong>n nicht mehr in<br />
seiner ursprünglichen Funktion weiterverwendet<br />
werden und dient nur<br />
noch als Bremsbaustein. Das Arnold-<br />
Digitalsystems bedient <strong>sich</strong> des DCC-<br />
Formats und ist daher in hohem Maße<br />
kompatibel zu den Digitalerzeugnissen<br />
<strong>an</strong>derer Hersteller, die ebenfalls dieses<br />
Datenformat einsetzen (z.B. Lenz,<br />
Roco, Digitrax).<br />
Zusammengefaßt. D<strong>an</strong>k der Ausstattung<br />
mit zwei kleinen Zuggarnituren<br />
lassen <strong>sich</strong> mit dem Arnold-Startset die<br />
Vorteile einer digitalen Steuerung von<br />
Beginn <strong>an</strong> ausschöpfen. Weitere Pluspunkte:<br />
Kompatibilität durch Nutzung<br />
des DCC-Formats und einfacher<br />
Umstieg auf leistungsfähigere Digitalkomponenten.<br />
Abzüge gibt es für die<br />
lieblose Fahrzeugzusammenstellung<br />
des Startsets und den zu hohen Preis.<br />
Der N-Pionier Arnold will noch im Spätherbst 1999 dieses digitale Startset ausliefern. Es<br />
enthält neben zwei Zuggarnituren mit dem Comm<strong>an</strong>der 9 gewissermaßen die kleine Zentraleinheit<br />
des Arnold-Digitalsystems.<br />
Und sonst?<br />
Nach den „Ready to run“-Startpackungen,<br />
die neben den Komponenten der<br />
Digitalsteuerung gleich auch Fahrzeuge<br />
und Gleise enthalten, jetzt noch<br />
ein kurzer Blick auf Sets, die nicht den<br />
Komplettstart ermöglichen sollen, sondern<br />
eher den Umstieg von konventioneller<br />
<strong>an</strong>aloger Steuerung auf ein Digitalsystem.<br />
Enthalten sind in derartigen<br />
Startsets lediglich die Digitalkomponenten<br />
der jeweiligen Hersteller, nicht<br />
jedoch Gleis und Fahrzeuge.<br />
LGB-Lenz-Mehrzugsteuerung. Die<br />
„Lokmaus“ findet <strong>sich</strong> auch beim Gartenbahn-Spezialisten<br />
LGB wieder –<br />
zusammen mit einer Digitalzentrale,<br />
einem Trafo und Decodern, die speziell<br />
auf die Bedürfnisse des Großbahnbetriebes<br />
abgestimmt sind. Obwohl<br />
LGB ein Komplett<strong>an</strong>bieter ist, gibt es<br />
im Sortiment keine digitale Startpackung<br />
im üblichen Sinne.<br />
Das LGB-Starterset 55100 enthält<br />
eine Zentraleinheit, eine Lokmaus und<br />
eine bereits mit Decoder ausgerüstete<br />
Schöma-Diesellok (mit zuschaltbarem<br />
Signalhorn als Zusatzfunktion); das Set<br />
ist für ca. DM 900,– zu haben. Das<br />
Grundset 55000 enthält statt der Lok<br />
lediglich einen Decoder und ist mit ca.<br />
DM 600,– dementsprechend günstiger.<br />
Wegen der Lokmaus sind die Grenzen<br />
des Mehrzugbetriebs bei acht Lokomotiven<br />
erreicht; d<strong>an</strong>n muß auf<br />
Komponenten von Lenz digital plus<br />
umgestiegen werden. Lokmaus und<br />
Zentraleinheit dienen d<strong>an</strong>n als Eingabegeräte,<br />
die Komponenten des Lenzschen<br />
Systems müssen komplett<br />
erworben werden.<br />
Digitrax. Das Unternehmen aus den<br />
USA bietet drei Einstiegssets seines<br />
Systems <strong>an</strong>. „Genesis“ enthält die<br />
Komm<strong>an</strong>dostation DB150, einen<br />
H<strong>an</strong>dregler UT2, einen Premium-<br />
Decoder und eine Decoder-Testhilfe<br />
(ca. DM 500,–). „Empire Builder“ beinhaltet<br />
gleichfalls die Komm<strong>an</strong>dostation<br />
DB150 und einen Premium-Decoder<br />
sowie den Infrarot-H<strong>an</strong>dfahrregler<br />
DT100 (ca. DM 590,–). „Chief“ schließlich<br />
– nomen est omen – bezeichnet das<br />
Digitrax-Premium-Startset: Es enthält<br />
die Komm<strong>an</strong>dostationen DCS100 oder<br />
DCS200, den Digital-H<strong>an</strong>dfahrregler<br />
DT100, Premium-Decoder und Decoder-Testhilfe,<br />
Digitrax-Video und<br />
-H<strong>an</strong>dbücher (ca. DM 815,–). Beim<br />
Umstieg unterein<strong>an</strong>der sind die einzelnen<br />
Digitrax-Komponenten kompatibel.<br />
Mit Digitrax lassen <strong>sich</strong> sämtliche<br />
Decoder steuern, die das NMRA-DCC-<br />
Format unterstützen. Der „Chief“ k<strong>an</strong>n<br />
MIBA-Spezial 42 17
Das Set02 von Lenz digital plus soll vornehmlich<br />
jene <strong>an</strong>sprechen, die <strong>sich</strong> mit dem<br />
Ged<strong>an</strong>ken tragen, eine vorh<strong>an</strong>dene Anlage<br />
umzurüsten. Neben dem abgebildeten Booster<br />
LV101 und dem H<strong>an</strong>dregler LH200, der<br />
hier quasi als Digitalzentrale fungiert, enthält<br />
dieses Set auch einen Decoder LE103XF.<br />
Mit dem LH200 lassen <strong>sich</strong> zunächst bis zu<br />
25 Lokomotiven unabhängig vonein<strong>an</strong>der<br />
steuern, der weitere Ausbau erfolgt mit<br />
Komponenten des Lenz-digital-plus-<br />
Systems.<br />
Fotos: Rainer Ippen, gp, Werk<br />
wahlweise sogar Decoder mit dem<br />
Motorola-Format steuern. Infos zu Leistungs-<br />
und Funktionsumf<strong>an</strong>g sowie zu<br />
den konkreten Liefermöglichkeiten<br />
gibt’s beim deutschen Digitrax-Importeur<br />
Case Hobbies, Dorfstr. 28, 33739<br />
Bielefeld, Tel. 05206/915221, Fax<br />
05206/915220.<br />
Lenz digital plus. Der Pionier des<br />
NMRA-DCC-Datenformats will mit dem<br />
Set02 den Digitalein- und -umsteigern<br />
die Entscheidung erleichtern. Es enthält<br />
den Verstärker LV101, der <strong>an</strong><br />
Digitale Komplett-Startsets im Überblick<br />
Hersteller<br />
System<br />
Datenformat<br />
Baugröße<br />
Artikelnummer<br />
Bezeichnung<br />
Steuerungskomponenten<br />
Fahrzeuge<br />
Anlagengröße<br />
Zahl der Lokadressen<br />
Sonderfunktionen<br />
Schaltbare Magnetartikel<br />
Erweiterbar mit<br />
Ungefährer Ladenpreis<br />
Märklin<br />
Delta<br />
Märklin-Motorola<br />
H0<br />
29785<br />
Delta-Startpackung mit<br />
ICE<br />
Delta-Control 6604,<br />
Regeltrafo 6647<br />
ICE 2, dreiteilig<br />
Gleisoval, 2 Weichen,<br />
Überholgleis<br />
(184 x 84 cm)<br />
4, 5 mit Delta-Pilot<br />
0<br />
0<br />
Delta-Pilot, Märklin-Digital-Komponenten,Motorola-kompatibleKomponenten<br />
<strong>an</strong>derer Hersteller<br />
DM 470,–<br />
einen vorh<strong>an</strong>denen Trafo <strong>an</strong>geschlossen<br />
wird, sowie den H<strong>an</strong>dregler LH200<br />
(der hier quasi auch als Digitalzentrale<br />
fungiert) und einen Lokdecoder<br />
LE103XF. Mit dem LH200 lassen <strong>sich</strong><br />
bis zu 25 Lokomotiven steuern, wobei<br />
die Auswahl der Adressen beliebig aus<br />
dem Vorrat von 0001 bis 9999 erfolgen<br />
k<strong>an</strong>n. Das Set läßt <strong>sich</strong> bei Erreichen<br />
der Belastungsgrenze einfach mit weiteren<br />
Lenz-Komponenten erweitern<br />
und ausbauen, etwa mit weiteren<br />
H<strong>an</strong>dreglern, weiteren Verstärkern<br />
Märklin<br />
Märklin Digital<br />
Märklin-Motorola<br />
H0<br />
29845<br />
Premium-Startset<br />
Control Unit 6021, Tr<strong>an</strong>sformator<br />
6002<br />
2 Loks, 3 Schnellzugwagen,<br />
4 Güterwagen<br />
Gleisoval, 2 Weichen,<br />
Überholgleis<br />
(184 x 76 cm)<br />
80<br />
5<br />
256<br />
Märklin-Digital-Komponenten,Motorola-kompatible<br />
Komponenten<br />
<strong>an</strong>derer Hersteller<br />
DM 980,–<br />
Fleischm<strong>an</strong>n<br />
FMZ<br />
FMZ<br />
H0<br />
6 6374<br />
Digital-Control-Startset<br />
Digital Control 6803 C,<br />
Digital-Control-Trafo<br />
1 Lok, 3 Güterwagen<br />
Gleisoval, 2 Weichen,<br />
Überholgleis<br />
(145 x 81 cm)<br />
4, 5 mit FMZ-H<strong>an</strong>dregler<br />
1 (Licht), Doppeltraktion<br />
0<br />
FMZ-H<strong>an</strong>dregler, FMZ-<br />
Komponenten (FMZ-<br />
Zentrale 6800)<br />
DM 550,–<br />
LV101 oder der Zentrale LZ100. Das<br />
Set02 schlägt mit ca. DM 400,– zu<br />
Buche. Infos und Vertriebsnachweis<br />
bei Lenz Elektronik GmbH, Hüttenbergstr.<br />
29, 35398 Gießen, Tel.<br />
06403/900133, Fax 06403/5332.<br />
MÜT. Bei Insidern macht <strong>sich</strong> MÜT<br />
schon seit einiger Zeit einen guten<br />
Namen als Liefer<strong>an</strong>t von Selectrix-<br />
Komponenten; jetzt kommt das Digital-<br />
Startset mit allen Schik<strong>an</strong>en. Für DM<br />
699,– gibt’s die Zentraleinheit multi<br />
control 2004, den H<strong>an</strong>dregler HC01<br />
Fleischm<strong>an</strong>n<br />
FMZ<br />
FMZ<br />
N<br />
6 9370<br />
Digital-Control-Startset<br />
Digital Control 6803 C,<br />
Digital-Control-Trafo<br />
1 Lok, 3 Güterwagen<br />
Gleisoval, 2 Weichen,<br />
Überholgleis<br />
(85 x 45 cm)<br />
4, 5 mit FMZ-H<strong>an</strong>dregler<br />
1 (Licht), Doppeltraktion<br />
0<br />
FMZ-H<strong>an</strong>dregler, FMZ-<br />
Komponenten (FMZ-Zentrale<br />
6800)<br />
DM 530,–<br />
18 MIBA-Spezial 42
Zimo gehört zu den Pionieren des digitalen<br />
Modellbahn-Zeitalters. Neuerdings verstehen<br />
die Geräte nicht nur das hauseigene Format,<br />
sondern sind „multiprotokollfähig“.<br />
Rechts ein Blick auf die Zentrale MX1 und<br />
das Fahrpult MX2, die zusammen mit zwei<br />
Decodern den Inhalt des Anf<strong>an</strong>gssets StartK<br />
bilden. Unten das große Display der Digitasalzentrale<br />
multi control 2004 von MÜT, eine<br />
Gesamt<strong>an</strong><strong>sich</strong>t findet <strong>sich</strong> auf S. 10.<br />
und zwei Selectrix-Decoder 66832. Das<br />
multi control 2004 ist ein wahrer Tausendsassa:<br />
Es ist Zentrale, Fahrregler,<br />
Schaltpult, Interface, Programmer und<br />
Booster in einem und k<strong>an</strong>n jeweils bis<br />
zu 100 Adressen fürs Fahren und<br />
Schalten <strong>an</strong>steuern – leider nur für das<br />
Selectrix-Datenformat. Weitere Infos<br />
direkt bei MÜT GmbH, Neufeldstr. 17,<br />
85232 Bergkirchen, Tel. 08131/71045,<br />
Fax 08131/80760.<br />
Zimo. L<strong>an</strong>ge Zeit hat das Zimo-System<br />
nur das hauseigene Datenformat<br />
Roco<br />
Digital is cool<br />
NMRA-DCC<br />
H0<br />
41101<br />
Digi-Startset<br />
Digitalzentrale, Trafo,<br />
Lokmaus<br />
1 Lok, 3 Güterwagen<br />
Gleisoval, 1 Weiche,<br />
Abstellgleis<br />
(235 x 100 cm)<br />
8<br />
2<br />
16<br />
zweite Lokmaus, Weichen-Keyboard<br />
10770,<br />
DCC-kompatible Komponenten<br />
<strong>an</strong>derer Hersteller<br />
DM 480,–<br />
Roco<br />
Digital is cool<br />
NMRA-DCC<br />
H0<br />
41210<br />
Digital-Startset<br />
Digitalzentrale, Trafo,<br />
Lokmaus<br />
1 Lok, 3 Güterwagen,<br />
2 Personenwagen<br />
Gleisoval, 1 Digitalweiche,<br />
Abstellgleis<br />
(235 x 100 cm)<br />
8<br />
2<br />
16<br />
zweite Lokmaus, Weichen-Keyboard<br />
10770,<br />
DCC-kompatible Komponenten<br />
<strong>an</strong>derer Hersteller<br />
DM 400,–<br />
unterstützt. Inzwischen ist es jedoch<br />
multiprotokollfähig und erlaubt auch<br />
das Ansteuern von Decodern des<br />
Motorola- und des NMRA-DCC-Formats.<br />
Zimo bietet zwei Startsets <strong>an</strong>, die<br />
<strong>sich</strong> in der Leistung des Empfängers<br />
unterscheiden und wahlweise für die<br />
großen (StartG) oder die kleinen Nenngrößen<br />
(StartK) eignen. <strong>Sie</strong> enthalten<br />
die Zentraleinheit MX1 (zum Anschluß<br />
<strong>an</strong> einen vorh<strong>an</strong>denen Trafo), das<br />
Fahrpult MX2, Kabel und Betriebsh<strong>an</strong>dbuch<br />
sowie ein (bei StartG) oder<br />
Minitrix<br />
Selectrix<br />
Selectrix, NMRA-DCC<br />
N<br />
11106<br />
Güterzugpackung mit<br />
digitaler Steuerung<br />
Central Control 2000,<br />
Trafo<br />
1 Lok, 3 Güterwagen<br />
Gleisoval, 2 Weichen,<br />
Überholgleis<br />
(93 x 42 cm)<br />
9<br />
2<br />
0<br />
Selectrix-Komponenten<br />
DM 450,–<br />
Minitrix<br />
Selectrix<br />
Selectrix, NMRA-DCC<br />
N<br />
11107<br />
Selectrix-Superset<br />
Central Control 2000,<br />
Trafo<br />
2 Loks, 4 Schnellzugwagen,<br />
4 Güterwagen<br />
Gleisoval, 2 Weichen,<br />
Überholgleis<br />
(114 x 42 cm)<br />
9<br />
2<br />
0<br />
Selectrix-Komponenten<br />
DM 750,–<br />
zwei Empfängerbausteine. Mit dem<br />
Fahrpult lassen <strong>sich</strong> Züge, Weichen,<br />
Signale, Drehscheiben usw. steuern.<br />
Der Preis dieser Startsets liegt bei DM<br />
DM 1600,–. Komfort, Leistungsvermögen<br />
und Funktionalität des Zimo-<br />
Systems können hier nicht gewürdigt<br />
werden; Interessenten sei die direkte<br />
Kontaktaufnahme empfohlen: Zimo<br />
Elektronik, Schönbrunner Str. 188A,<br />
A-1120 Wien, Österreich, Tel./Fax<br />
0043-1-8131007.<br />
Rainer Ippen/Thomas Hilge<br />
Arnold<br />
Arnold Digital<br />
NMRA-DCC<br />
N<br />
80360<br />
Digital-Startset<br />
Comm<strong>an</strong>der 9, Trafo<br />
2 Loks, 2 Schnellzugwagen,<br />
2 Güterwagen<br />
Gleisoval, 2 Weichen,<br />
Überholgleis<br />
(94 x 40 cm)<br />
9<br />
2<br />
8<br />
Arnold-Digital-Komponenten,<br />
DCC-kompatible<br />
Komponenten <strong>an</strong>derer<br />
Hersteller<br />
DM 850,–<br />
MIBA-Spezial 42 19
20 MIBA-Spezial 42
Als es darum ging, das gemeinsame<br />
Hobby in Form einer großen H0-<br />
Anlage zu verwirklichen, st<strong>an</strong>d auch<br />
die Frage nach einer geeigneten Steuerung<br />
im Raum. Mit Blick in die Zukunft<br />
entschied m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> für die digitale<br />
Steuerung, da sie die Möglichkeiten zu<br />
realisieren versprach, von denen m<strong>an</strong><br />
träumte.<br />
Zur Steuerung der Modellbahn<strong>an</strong>lage<br />
entschied m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> für die Digitalkomponenten<br />
der Firma Zimo, und<br />
zwar in der aktuellen, NMRA-DCCkompatiblen<br />
Ausführung. Da sowohl<br />
im m<strong>an</strong>uellen als auch im Automatik-<br />
Betrieb (auch gemischt) gefahren werden<br />
sollte, wurde die Anlage vollständig<br />
digitalisiert, d.h. sowohl Fahr- als<br />
auch Schaltfunktionen werden über<br />
entsprechende Decoder gesteuert.<br />
Neben der MX1-Digitalzentrale kommen<br />
zwei H<strong>an</strong>dregler MX2, fünf Weichenmodule<br />
MX8 (für je 16 Weichen),<br />
ein Drehscheibenmodul MXDS und<br />
derzeit vier Gleisabschnittsmodule<br />
MX9 (für je 16 Gleisabschnitte) zum<br />
Einsatz. Die Module wurden direkt<br />
unter der Anlage verdrahtet, um die<br />
Verkabelung einfach und überschaubar<br />
zu halten. Als Verbindung zwischen<br />
den Modulen wird im Zimo-<br />
System der CAN-Bus verwendet, ein<br />
auch in der Automobilindustrie häufig<br />
Automatisch oder individuell<br />
verwendetes Kommunikationsmedium.<br />
Das Steuerungsprinzip<br />
Während die Funktionsmodule der<br />
Ansteuerung und Positionsrückmeldung<br />
der Weichen dienen, steuern die<br />
Gleisabschnittsmodule einseitig getrennte<br />
Gleisstücke <strong>an</strong>. Die Gleistrennung<br />
ist einerseits zur Erkennung von<br />
besetzten und freien Abschnitten notwendig<br />
– es wird dabei der Stromverbrauch<br />
von Loks bzw. mit entsprechenden<br />
Achsen ausgerüsteten oder<br />
beleuchteten Waggons gemessen –,<br />
MODELLBAHN-ANLAGE<br />
Schematische Darstellung und Zuordnung der Bahnhöfe. Ungewöhnlich ist die Anordnung<br />
des Schattenbahnhofs. Dieser ist über Zufahrten vom unteren Hauptbahnhof aus zu erreichen.<br />
Zeichnungen: Karl Schernhammer<br />
Ein Traum wurde Wirklichkeit. Der große Bahnhof gliedert <strong>sich</strong> in den „Hauptbahnhof“ auf<br />
der unteren Ebenen und den „Bahnhof Mitte“ eine Etage höher auf. Der R<strong>an</strong>gierbahnhof<br />
befindet <strong>sich</strong> hinter dem Reiterstellwerk. Fotos: gp<br />
Das Bildschirmstellwerk vermittelt zwar nicht die Abmessungen der Anlage, gibt aber Aufschluß<br />
über den Gleispl<strong>an</strong>.<br />
Konsequent digital<br />
Wenn einer eine Anlage baut, d<strong>an</strong>n hat er was zu tun. Allerdings<br />
teilt <strong>sich</strong> der Spaß, wenn drei Generationen gemeinsam<br />
<strong>an</strong> einem Str<strong>an</strong>g ziehen. Familie Schernhammer ging d<strong>an</strong>n konsequent<br />
vor. Der Großvater zeichnet für den Unterbau ver<strong>an</strong>twortlich,<br />
der Vater für Gleis- und L<strong>an</strong>dschaftsbau und der Sohn<br />
für die digitale Steuerung. Das Ergebnis: Betrieb auf 11 x 7 m<br />
im U.<br />
<strong>an</strong>dererseits k<strong>an</strong>n jedem Gleisabschnitt<br />
vom Digitalsystem dadurch<br />
eine bestimmte Maximalgeschwindigkeit<br />
zugeordnet werden. Dieses Verfahren<br />
nennt Zimo die signalabhängige<br />
Zugbeeinflussung.<br />
Über das Fahrpult oder einfacher<br />
natürlich über einen am CAN-Bus<br />
<strong>an</strong>geschlossenen Computer wird dabei<br />
jedem Abschnitt je nach Betriebserfordernis<br />
vor dem Befahren durch den<br />
Zug die für ihn gültige Maximalgeschwindigkeit<br />
zugeordnet. Fährt der<br />
Zug nun laut Reglerstellung schneller<br />
als für diesen Gleisabschnitt vorgesehen,<br />
wird er, durch im Lokdecoder<br />
MIBA-Spezial 42 21
Der Triebwagen Rh 4010 wartet im Hauptbahnhof<br />
auf seine Ausfahrt. Die Fahrstraße<br />
für die Ausfahrt ist auf dem Gleisbildstellpult<br />
gerade gestellt.<br />
einstellbare Bremswerte, auf diese<br />
Maximalgeschwindigkeit heruntergebremst.<br />
Mittels der „MAN“-Taste am<br />
Fahrpult k<strong>an</strong>n diese Beschränkung<br />
jedoch jederzeit wieder aufgehoben<br />
werden – z.B. für freizügigen R<strong>an</strong>gierbetrieb.<br />
Fährt die Lok l<strong>an</strong>gsamer als<br />
die vorgegebene Maximalgeschwindigkeit<br />
tritt, keine Änderung ein.<br />
Gerade diese Freizügigkeit in der<br />
Bedienung war ein wichtiges Entscheidungskriterium<br />
für die Auswahl<br />
des Digitalsystems und der Steuerungssoftware.<br />
Die Anlage k<strong>an</strong>n auch<br />
komplett ohne Computer, rein über das<br />
Fahrpult gefahren werden. M<strong>an</strong>uelle<br />
Eingriffe wie das Aufgleisen einer<br />
neuen Lok erfordern keinerlei Eingriffe<br />
oder Eingaben am Computer. Auch<br />
nach dem Starten der Anlage müssen<br />
keine Daten erfaßt oder alte Zustände<br />
der Anlage (die <strong>sich</strong> in der Zwischenzeit<br />
geändert haben könnten)<br />
geladen werden Alle notwendigen<br />
Informationen werden direkt von der<br />
Anlage eingelesen.<br />
Das Computerstellpult<br />
Zur optimalen Steuerung der Anlage<br />
werden ein Computer und die Stellpultsoftware<br />
„STP“ eingesetzt. Ein<br />
„echter“ Stelltisch schied wegen des<br />
Platzbedarfs und der m<strong>an</strong>gelnden Flexibilität<br />
von vornherein aus. Folgende<br />
Aufgaben werden über den Computer<br />
durchgeführt:<br />
• Darstellung eines Drucktastenstellwerkes<br />
nach SpDrD60-Norm<br />
• Anzeige von Weichenstellungen und<br />
Besetztzuständen<br />
• Zugnummer<strong>an</strong>zeigen<br />
• M<strong>an</strong>uelles Schalten von Weichen<br />
und Signalen<br />
• Stellen von Fahr- und R<strong>an</strong>gierstraßen<br />
mit allen Sicherungsfunktionen<br />
• automatischer Blockbetrieb zwischen<br />
den Bahnhöfen<br />
• Getrennt zu- und abschaltbarer<br />
Automatikbetrieb für alle Bahnhöfe<br />
der Anlage<br />
Die Steuersoftware „STP“ orientiert<br />
<strong>sich</strong> in Aufbau und Bedienung stark <strong>an</strong><br />
Drucktastenstellwerken, wie sie in den<br />
letzten Jahrzehnten bei uns üblich<br />
waren und auch heute noch in vielen<br />
Bahnhöfen im Einsatz sind. Durch die<br />
direkte Einbindung des Computers in<br />
den Zimo-CAN-Bus sind alle Änderungen<br />
auf der Anlage auch sofort am Bildschirm<br />
<strong>sich</strong>tbar. Da alle Module im<br />
Zimo-System eigene „Intelligenz“<br />
besitzen, muß der Computer diese<br />
nicht ständig nach Änderungen abfragen,<br />
sondern die Daten werden ereignisorientiert<br />
übertragen.<br />
Zimo-Lokdecoder besitzen außerdem<br />
die Möglichkeit, ihre eigene<br />
Adresse auszusenden, welche durch<br />
Prinzipieller Aufbau der Zimo-Steuerung.<br />
Der CAN-Bus verbindet alle erforderlichen<br />
Digitalbausteine. Der PC ist mit der Schnittstelle<br />
der MX1-Zentrale verbunden.<br />
22 MIBA-Spezial 42
Der Triebwagen Rh 4010 überfährt das<br />
Blocksignal in Richtung Bergbahnhof. Im<br />
Bahnhof „Mitte“ wurde für den Erzzug und<br />
den Rh 1014 die Ausfahrt gezogen.<br />
Einsatz einer kleinen Empfängerplatine<br />
in ein Gleisabschnittsmodul <strong>an</strong><br />
einen Computer gemeldet werden<br />
k<strong>an</strong>n. Sobald ein Fahrzeug auf einen<br />
solchen Gleisabschnitt gestellt wird,<br />
erscheint auch schon die Decoderadresse<br />
am Stellpult. Durch eine Fahrzeugzuordnungsliste<br />
in „STP“ k<strong>an</strong>n<br />
statt der Decoderadresse auch eine bis<br />
zu sechsstellige L<strong>an</strong>gbezeichnung,<br />
oder – wie beim Vorbild – die Zugnummer<br />
z.B. „R10453“ für den Regionalzug<br />
mit der Kursbuchnummer 10453 dargestellt<br />
werden. Für diese Anzeige ist<br />
keine zusätzliche Verdrahtung <strong>an</strong> der<br />
Anlage oder im Fahrzeug notwendig.<br />
Besonders praktisch hat <strong>sich</strong> diese<br />
Anzeige für den Schattenbahnhof<br />
erwiesen, da auf einen Blick die St<strong>an</strong>dorte<br />
der einzelnen Züge erk<strong>an</strong>nt werden<br />
können.<br />
Prinzipdarstellung der signalabhängigen<br />
Zugbeeinflussung, wie sie das ZIMO-System<br />
ermöglicht. So ist auch der m<strong>an</strong>uelle Betrieb<br />
durch den PC ge<strong>sich</strong>ert.<br />
MIBA-Spezial 42 23
Unser Triebwagen Rh 4010 nähert <strong>sich</strong> dem<br />
Bergbahnhof. Dort hat die Selbststellautomatik,<br />
wie auf dem Gleisbild zu erkennen,<br />
die Einfahrtstraße aktiviert. Der Erzzug<br />
nähert <strong>sich</strong> aus der Gegenrichtung dem<br />
Bergbahnhof.<br />
Integrierte Fahrstraßenlogik<br />
Die Bedienung des Stellpultes erfolgt<br />
mittels Maus, obwohl eine Fahrstraßenaktivierung<br />
auch mittels Tastatur<br />
möglich ist. Durch Anklicken der<br />
(roten) Fahrstraßentaster in der Reihenfolge<br />
Startpunkt–Zielpunkt läuft die<br />
entsprechende Fahrstraße ein. Dabei<br />
stellt der Computer nach Überprüfung<br />
der Sicherheitsbedingungen – zu befahrene<br />
Abschnitte sind frei, keine<br />
kreuzenden Fahrstraßen sind vorh<strong>an</strong>den<br />
usw. – alle Weichen, Schutzweichen<br />
und Signale und schaltet die<br />
betroffenen Gleisabschnitte auf die<br />
jeweils gültigen Maximalgeschwindigkeiten.<br />
Die Fahrstraße wird weiß im<br />
Stellpult ausgeleuchtet, bei den Weichen<br />
leuchten die Verschlußmelder<br />
aus, und die Zugbewegung wird durch<br />
eine rote Besetztmeldung entl<strong>an</strong>g der<br />
Fahrstraße dargestellt. Hat der Zug die<br />
Fahrstraße durchfahren, wird diese<br />
selbsttätig aufgelöst, d.h., die Weichenverschlüsse<br />
werden aufgehoben,<br />
und die Ausleuchtung verschwindet.<br />
Neben Fahrstraßen, welche über die<br />
roten Taster im Stellpult aktiviert werden,<br />
sind auch R<strong>an</strong>gierstraßen stellbar.<br />
Diese sind durch graue Taster gekennzeichnet<br />
und weisen neben dem Stel-<br />
len <strong>an</strong>derer Signale auch unterschiedliche<br />
Sicherungsüberprüfungen auf. So<br />
k<strong>an</strong>n in ein besetztes Gleis keine Fahr-,<br />
sehr wohl aber eine R<strong>an</strong>gierstraße<br />
gestellt werden. Aus Platzgründen sind<br />
im Stellpult noch nicht alle notwendigen<br />
R<strong>an</strong>giertaster plaziert, dies wird<br />
jedoch in naher Zukunft nachgeholt.<br />
Von Automatik bis M<strong>an</strong>uell<br />
Da das Stellen der Fahrstraßen für<br />
einen umf<strong>an</strong>greichen Betrieb recht<br />
arbeitsreich sein k<strong>an</strong>n, sollten Teile der<br />
Anlage auch vollautomatisch betrieben<br />
werden können. Hier kommt die<br />
Selbststellfunktion von „STP“ zum Tragen.<br />
Dieses auch vom Vorbild übernommene<br />
Verfahren bedeutet, daß die<br />
Software bei der Annäherung eines<br />
Zuges <strong>an</strong> einen Bahnhof selbsttätig<br />
versucht, eine Fahrstraße aus einer<br />
vorgegebenen Liste zu stellen. Diese<br />
Suche läuft, bis eine gültige Fahrstraße<br />
gestellt werden k<strong>an</strong>n. Sind alle Gleise<br />
im Bahnhof besetzt, wird der Zug am<br />
Einfahrtsignal <strong>an</strong>gehalten, bis ein Gleis<br />
frei wird.<br />
24 MIBA-Spezial 42
Nach der Einfahrt in den Bahnhof<br />
k<strong>an</strong>n eine minimale Haltezeit vorgegeben<br />
werden, nach der im selben<br />
Schema versucht wird, eine Ausfahrtstraße<br />
zu stellen. Auch Abhängigkeiten,<br />
ein einfahrender Zug schickt automatisch<br />
den am Nachbargleis wartenden<br />
Gegenzug auf die Reise, sind damit<br />
machbar. Alle Bahnhöfe sind mit<br />
Selbststellautomatiken für bestimmte<br />
Gleise ausgestattet. Je nach Lust und<br />
Laune können so auf einen Mausklick<br />
hin die Fahrdienstleitertätigkeiten <strong>an</strong><br />
den Computer delegiert werden.<br />
Durch die unterschiedlichen Gleislängen<br />
in den Bahnhöfen tritt dabei das<br />
Problem auf, daß nicht jeder Zug in<br />
jedes Gleis einfahren darf. Beim Vorbild<br />
wird dies über den sogen<strong>an</strong>nten<br />
Zuglenkbetrieb gesteuert. Im Prinzip<br />
ist es ein Selbststellbetrieb, bei dem die<br />
Zugnummer bei der automatischen<br />
Gleisauswahl mit berück<strong>sich</strong>tigt wird.<br />
Dieselbe Funktionalität ist auch in<br />
„STP“ verwirklicht, wobei die Zugnummernerkennung<br />
des Zimo-Systems<br />
natürlich die optimale Basis liefert.<br />
Dabei werden die Decoder-<br />
Aufgrund der kurzen vierstelligen Zugnummern<strong>an</strong>zeige<br />
im Bergbahnhof wird die<br />
Durchfahrt des Triebwagens nur mit seiner<br />
Fahrzeugadresse <strong>an</strong>gezeigt.<br />
adressen zu sogen<strong>an</strong>nten Fahrzeuggruppen<br />
zusammengefaßt und können<br />
d<strong>an</strong>n in den Fahrstraßen ein- oder ausgeschlossen<br />
werden: Elloks dürfen z.B.<br />
nur in Gleise mit Oberleitung, l<strong>an</strong>ge<br />
Züge nicht in kurze Gleise usw.<br />
Während des Betriebs k<strong>an</strong>n die Zuordnung<br />
eines Fahrzeuges zu einer Fahrzeuggruppe<br />
geändert werden.<br />
MIBA-Spezial 42 25
„Tage später“ begegnen<br />
<strong>sich</strong> die „ROLA“ und<br />
unser Triebwagen<br />
Rh 4010 nicht auf freier<br />
Strecke, sondern im<br />
Bahnhof „Mitte“. Auf<br />
dem Gleisbild erkennt<br />
m<strong>an</strong>, daß die „ROLA“<br />
gerade von einem<br />
„br<strong>an</strong>deiligen“ Kesselzug<br />
überholt wird.<br />
Unser Zug nähert <strong>sich</strong> Bahnhof „Mitte“. Die<br />
eingestellte Selbststellautomatik hat schon<br />
die Einfahrtstraße gezogen. Die „Rollende<br />
L<strong>an</strong>dstraße“ ist mit Ausfahrt aus Gleis 10 in<br />
Richtung Bergbahnhof unterwegs. Das<br />
Streckengleis verfügt noch nicht über eine<br />
Zugnummern<strong>an</strong>zeige.<br />
26 MIBA-Spezial 42
Eine Ringleitung mit dickem Querschnitt<br />
speist alle paar Meter den digitalen Fahrstrom,<br />
abhängig von den Überwachungsabschnitten,<br />
neu ein.<br />
Anschluß eines 16fach-Weichenmoduls.<br />
Zukünftige Erweiterungen<br />
Die von der Software und dem Zimo-<br />
System bereitgestellten Möglichkeiten<br />
sind auf unserer Anlage bei weitem<br />
noch nicht ausgeschöpft. Folgende<br />
Funktionen sollen in der weiteren<br />
Zukunft noch realisiert werden:<br />
• Weiterer Ausbau der R<strong>an</strong>gierstraßen<br />
• Ansteuerung der Drehscheibe über<br />
den Computer<br />
• Einbindung von Geräuschdateien<br />
zur Simulation von Einfahrtsweckern,<br />
Bahnsteigsdurchsagen,<br />
Abfahrtspfiffen usw.<br />
• Bedienung des Nebenbahnhofes<br />
über ein externes, am Computer<br />
<strong>an</strong>geschlossenes Drucktastenstellwerk<br />
Eine Schmalspurbahn darf nicht fehlen. Diese wird erst später auf digitalen Betrieb umgestellt.<br />
Jetzt herrscht noch gemütliche Beschaulichkeit.<br />
Zugbegegnung zwischen Burgrom<strong>an</strong>tik und<br />
Großstadthektik. „In ein paar Minuten“fährt<br />
der Triebwagen unter der im Vordergrund<br />
<strong>sich</strong>tbaren Oberleitung her.<br />
• Anschluß eines zweiten Computers<br />
zum Betrieb mit zwei Fahrdienstleitern<br />
Mit der Entscheidung Pro Digital fahren<br />
wir mit unserer Anlage auf dem<br />
richtigen Gleis. Hätten wir uns damals<br />
für eine herkömmliche <strong>an</strong>aloge Steuerung<br />
mit Gleichstrom entschieden,<br />
wären wir noch nicht mit der Verkabelung<br />
fertig, die Ged<strong>an</strong>ken <strong>an</strong> fahrende<br />
Züge und Fahrstraßensteuerungen<br />
wären noch reine Visionen. Es gibt<br />
aber trotz allem noch viel zu tun. Aber<br />
was wäre das Hobby Modelleisenbahn,<br />
wenn ein fertiges Stadium erreicht<br />
würde ...? Karl Schernhammer<br />
MIBA-Spezial 42 27
GRUNDLAGEN<br />
In diesen rechten Bahnhofskopf eines Kleinstadtbahnhofs<br />
mündet eine Nebenbahn ein.<br />
Die Verbindungen zwischen den beiden Gleisen<br />
der Hauptstrecke müßten bei konventionellen<br />
Gleissystemen ohne Mittelleiter<br />
gegenein<strong>an</strong>der isoliert werden, um gleichzeitig<br />
Betrieb nach links und rechts zu<br />
ermöglichen. Die Nebenbahn, deren<br />
Anschluß die Zufahrt in sämtliche Bahnhofsgleise<br />
erlaubt, erhöht diesen Aufw<strong>an</strong>d <strong>an</strong><br />
Isolierstellen beträchtlich. Bei Digitalbetrieb<br />
können sämtliche Isolierstellen entfallen.<br />
In MIBA-Spezial 37 hatte ich 1998 in<br />
meinem Artikel „Faszination Fahrbetrieb“<br />
ausführlich die Grundlagen<br />
der Digitaltechnik erläutert und die<br />
neuen Steuerungsmöglichkeiten mit<br />
vielen Beispielen aus dem Fahrbetrieb<br />
meiner H0-Modellbahn<strong>an</strong>lage beschrieben.<br />
Den faszinierenden Fahrbetrieb wird<br />
nur derjenige realisieren und auf seiner<br />
Anlage erleben können, der mehr<br />
als nur die digitale Mehrzugsteuerung<br />
und die vereinfachte Schalttechnik nutzen<br />
will. Er sollte auch seinen PC und<br />
leistungsstarke Steuerungssoftware<br />
mit einbeziehen. Dies gibt ihm viel<br />
mehr Möglichkeiten und ist insgesamt<br />
auch viel preiswerter, was ich in o.g.<br />
Artikel <strong>an</strong> mehreren Anlagenbeispielen<br />
nachgewiesen habe.<br />
Auch die Auswirkungen der neuen<br />
Technik auf die Gleispl<strong>an</strong>ung sind vielen<br />
Modellbahnfreunden nicht bewußt.<br />
Das betrifft sowohl Gleissysteme mit<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung bei digitalem Automatikbetrieb<br />
Vorfahrt für Vielfalt<br />
als auch ohne Mittelleiter. In Kenntnis<br />
der neuen digitalen Fahr- und Steuerungsmöglichkeiten<br />
ist es natürlich<br />
leichter, komplexe Gleispläne zu entwerfen,<br />
ohne vorher sämtliche Isolierstellen<br />
berück<strong>sich</strong>tigen zu müssen.<br />
Weitere Voraussetzung ist aber auch,<br />
daß m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> vom stromkreisgebundenen,<br />
<strong>an</strong>alogen Denken in „Ovalformen“<br />
befreit.<br />
Wegen der Gefahr kollidierender<br />
Züge vermied m<strong>an</strong> bisher kreuzende<br />
Fahrstraßen und Zweirichtungsverkehr<br />
auf eingleisigen Strecken. Aber<br />
gerade das ist <strong>an</strong>zustreben, da der<br />
Fahrbetrieb damit recht beeindrukkend<br />
wird und ein solcher Verkehr bei<br />
geeigneter Steuerungssoftware (z.B.<br />
Softlok) gefahrlos möglich ist.<br />
Fünf, acht oder mehr gleichzeitig<br />
fahrende Züge, umf<strong>an</strong>greiche R<strong>an</strong>gierfahrten<br />
mit An- und Abkuppeln und<br />
mit Fahrten über die Drehscheibe,<br />
Lokwechsel im Bahnhof, Zugkreuzun-<br />
Selbst bei einer wesentlich einfacheren Einmündung bzw. Durchführung einer eingleisigen in<br />
eine zweigleisige Strecke muß bei Gleissystemen ohne Mittelleiter der gesamte Bereich zu<br />
den jeweiligen Streckengleisen hin isoliert werden, will m<strong>an</strong> nicht auf wesentliche Betriebsabläufe<br />
verzichten. Zudem erfordern die isolierten Abschnitte jeweils eine separate, polrichtig<br />
zuschaltbare Stromversorgung. Der hieraus resultierende Verkabelungsaufw<strong>an</strong>d ist nicht<br />
nur immens, sondern muß die später erfolgenden Betriebsabläufe auch genau vorhersehen.<br />
Nachträgliche Änderungen sind nur mit erhöhtem Aufw<strong>an</strong>d möglich.<br />
Wer auf seiner Anlage abwechslungsreichen Betrieb realisieren<br />
möchte, muß die notwendigen Gleisformationen sorgfältig bedenken.<br />
Rüdiger Eschm<strong>an</strong>n verrät uns, mit welchen Tricks m<strong>an</strong><br />
auch nicht von vornherein absehbare Betriebssituationen schon<br />
bei der Pl<strong>an</strong>ung von Schattenbahnhof und <strong>sich</strong>tbarem Anlagenteil<br />
berück<strong>sich</strong>tigen k<strong>an</strong>n.<br />
gen auf Bergstrecken usw. sind im digitalen<br />
Automatikbetrieb leichter realisierbar,<br />
sofern die hierfür notwendigen<br />
Gleise, Gleisverbindungen und Magnetartikel<br />
gleich bei der Pl<strong>an</strong>ung mit<br />
berück<strong>sich</strong>tigt werden.<br />
Drei Tips vorab:<br />
1.Pl<strong>an</strong>en <strong>Sie</strong> maßstäblich und nicht<br />
nur mit groben H<strong>an</strong>dskizzen! PC-<br />
Programme unterstützen <strong>Sie</strong> dabei.<br />
Aber auch diese können nicht Erfahrung,<br />
Ph<strong>an</strong>tasie und gute Ideen für<br />
den Fahrbetrieb ersetzen.<br />
2.Pl<strong>an</strong>en <strong>Sie</strong> g<strong>an</strong>zheitlich! Das heißt,<br />
pl<strong>an</strong>en <strong>Sie</strong> Ihre gesamte Modellbahn<strong>an</strong>lage<br />
mit allen Gleisen und<br />
Brücken und auch schon mit Straßen<br />
und Wegen. Machen <strong>Sie</strong> nicht den<br />
weitverbreiteten Fehler, erst einmal<br />
nur einen Schattenbahnhof aufzubauen,<br />
in der Hoffnung, alles <strong>an</strong>dere<br />
werde <strong>sich</strong> schon irgendwie ergeben.<br />
Das muß zu unbefriedigenden<br />
Ergebnissen und Enttäuschungen<br />
führen. Ein Totalabriß ist meist die<br />
Folge. Schade um die viele Arbeit!<br />
3.Gute Pl<strong>an</strong>ung benötigt Zeit! Es sind<br />
ja möglichst alle Betriebswünsche zu<br />
berück<strong>sich</strong>tigen, und alles muß auch<br />
l<strong>an</strong>dschaftsgerecht passen. Diese<br />
Zeit ist gut investiert. F<strong>an</strong>gen <strong>Sie</strong><br />
bitte nicht vorher mit dem Gleisbau<br />
<strong>an</strong>. Denn später Änderungen vorzunehmen<br />
ist meist nicht oder nur noch<br />
mit großem Aufw<strong>an</strong>d möglich, vor<br />
allem d<strong>an</strong>n, wenn schon mit der<br />
L<strong>an</strong>dschaftsgestaltung begonnen<br />
wurde.<br />
28 MIBA-Spezial 42
Pl<strong>an</strong>ung ohne Mittelleiter<br />
Im Zweileiter-Gleichstromsystem wird<br />
ein Fahrtrichtungswechsel einer Lokomotive<br />
– wie bek<strong>an</strong>nt – durch das Umpolen<br />
des zugeführten Gleichstroms<br />
erreicht. Die Fahrtrichtung einer digitalen<br />
Lok wird dagegen durch einen<br />
Stromimpuls <strong>an</strong> den eingebauten<br />
Decoder gesteuert. Dies ermöglicht<br />
viele neue und interess<strong>an</strong>te Zugfahrten<br />
im Bahnhofsbereich und auf der freien<br />
Strecke.<br />
M<strong>an</strong> muß bei der Pl<strong>an</strong>ung nur darauf<br />
achten, daß der jeweilige Pol des Fahrstroms<br />
(ein relativ hochfrequenter<br />
Wechselstrom) stets auf der gleichen<br />
Seite der Gleisführung bleibt. Unabhängig<br />
von der Stromzuführung und<br />
seiner Polarität sind nun Fahrten quer<br />
über eine Weichenstraße einer Bahnhofseinfahrt<br />
und Kreuzungen einer<br />
Nebenstrecke über eine zweigleisige<br />
Hauptbahn problemlos möglich.<br />
Dabei k<strong>an</strong>n auf jedwede Isolierung<br />
zwischen den Gleisabschnitten verzichtet<br />
werden. Es sind nicht einmal<br />
isolierte Halteabschnitte <strong>an</strong> Signalen<br />
erforderlich. Bei PC-gesteuertem Betrieb<br />
brauchen die Signale keinerlei<br />
Schaltfunktionen zu haben, m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n<br />
daher auf die preiswerten Lichtsignale<br />
ohne Zugbeeinflussung zurückgreifen.<br />
Bahnhofsgleise, die laut der Bahnhofsfahrordnung<br />
in beiden Richtungen<br />
befahren werden, benötigen auch in<br />
beiden Fahrtrichtungen Signale. Das<br />
belebt den Fahrbetrieb erheblich. Der<br />
PC gewährleistet auch in diesem Fall<br />
einen kollisionsfreien Betrieb.<br />
Die oft gemiedenen Kehrschleifen,<br />
aus optischen Gründen höchstens im<br />
Schattenbereich der Anlage eingepl<strong>an</strong>t,<br />
sind heute durch Schaltrelais<br />
(z.B. Viessm<strong>an</strong>n 5552) leicht realisierbar.<br />
Die Relais werden von den Loks<br />
selbst <strong>an</strong>gesteuert, was die H<strong>an</strong>dhabung<br />
wesentlich erleichtert. Da die<br />
Umpolung des Fahrstroms am Fahrverhalten<br />
der Loks nicht erkennbar ist,<br />
können Kehrschleifen auch im <strong>sich</strong>tbaren<br />
oder – aus optischen Gründen –<br />
teilweise <strong>sich</strong>tbaren Bereich eingepl<strong>an</strong>t<br />
werden.<br />
Schattenbahnhof als Basis<br />
Oft sieht m<strong>an</strong>, daß ein Parallelgleis<br />
über eine Wendel in einen Schattenbahnhof<br />
führt und der Zug nach einiger<br />
Zeit über die gleiche Wendel wieder<br />
nach oben kommt. Was auch sinnvoll<br />
sein k<strong>an</strong>n, denn ein Zug, der nach<br />
einer Himmelsrichtung abgefahren ist,<br />
Eine Gleiswendel ermöglicht neben dem Gewinn <strong>an</strong> Streckenhöhe auch die Verteilung auf<br />
diverse Strecken. Die normalerweise starre Kreisform der Gleiswendel ist hier aufgelöst.<br />
M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n so die Züge auf einer Steigungsstrecke mit Weichen und auf einer weit ausladenden<br />
Brückenrampe fahren sehen. Zusammen mit den Tunnelportalen im Berg und den Stützpfeilern<br />
der Brücke ist dies ein herrlicher Anblick.<br />
Beim Gleissystem ohne Mittelleiter ist die Kehrschleife elektrisch zu isolieren (Markierung<br />
mit Dreiecken) und <strong>an</strong> einen Fahrstromumschalter <strong>an</strong>zuschließen. Wegen des symmetrischen<br />
Aufbaus des Mittelleiter-Systems k<strong>an</strong>n diese besondere Schaltung entfallen – ein wesentlicher<br />
Vorteil dieses Systems.<br />
MIBA-Spezial 42 29
Beispiel für einen einfachen Verteilerkreisel in Mittenlage. Er bildet zwei Kehrschleifen<br />
und ermöglicht die Weiterfahrt der Züge in jede gewünschte Richtung.<br />
Die Gleisführung ist allerdings nur im Mittelleitersystem …<br />
… ohne zusätzlichen Aufw<strong>an</strong>d machbar. Bei Gleissystemen ohne Mittelleiter<br />
würden die Gleisdreiecke (elektrisch gleichartig mit Kehrschleifen) jeweils eine<br />
eigene Kehrschleifenschaltung erfordern.<br />
kommt nach dem Wenden im Zielbahnhof<br />
aus derselben Himmelsrichtung<br />
wieder zurück.<br />
Je nach Anlagengröße empfehle ich<br />
aber, im automatisierten Digitalbetrieb<br />
statt eines großen Wende-Schattenbahnhofs<br />
zwei oder drei kleinere<br />
Durchg<strong>an</strong>gs-Schattenbahnhöfe <strong>an</strong>zulegen<br />
und diese sinnvoll mitein<strong>an</strong>der<br />
zu verbinden. Damit hält m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> die<br />
Möglichkeit offen, daß der gleiche Zug<br />
nicht immer wieder aus der gleichen<br />
Tunnelöffnung herauskommen muß,<br />
sondern – je nach Lust und Laune –<br />
auch <strong>an</strong>dere Strecken befahren k<strong>an</strong>n.<br />
Übrigens ist es sinnvoll, die Ausfahrweichen<br />
eines Schattenbahnhofes<br />
nicht aufschneiden zu lassen, sondern<br />
mit einem Antrieb zu versehen. In der<br />
Praxis erweist es <strong>sich</strong> immer wieder als<br />
vorteilhaft, in diesem Bereich einen<br />
Zug problemlos und gezielt zurücksetzen<br />
zu können.<br />
Weiterhin finde ich es wesentlich<br />
interess<strong>an</strong>ter, die starre Kreisform von<br />
Gleiswendeln aufzulösen und die Züge<br />
auf Steigungs-/Gefällestrecken mit<br />
schönen Tunnelportalen fahren zu<br />
sehen oder gar attraktive Brücken mit<br />
einzubauen. Diese Ch<strong>an</strong>ce, die Anlage<br />
optisch aufzuwerten, wird leider nur<br />
selten genutzt.<br />
Pl<strong>an</strong>ung im Mittelleitersystem<br />
Bei diesem Gleissystem sind natürlich<br />
viel gewagtere Gleisführungen möglich,<br />
da beide Außenschienen elek-<br />
trisch Masse sind und der Mittelleiter<br />
den Fahrstrom führt. Durch diese Symmetrie<br />
sind Fehlpolungen nicht möglich.<br />
Auch die Fahrstromübertragung<br />
ist durch die größere Anzahl von Rad-<br />
Schiene-Kontakten viel <strong>sich</strong>erer, was<br />
<strong>sich</strong> gerade bei l<strong>an</strong>gsamen R<strong>an</strong>gierfahrten<br />
als besonders vorteilhaft erweist.<br />
Diese Vorteile werden durch den<br />
realitätsfremden Mittelleiter und durch<br />
die Geräusche der Mittelschleifer<br />
erkauft. Für Puristen ein Unding!<br />
Trotzdem sind die praktischen Vorteile<br />
enorm.<br />
Beispiel mit Kreisel<br />
Die beim Mittelleitersystem mögliche<br />
gewagtere Gleisführung kommt vor<br />
allem in den von mir bevorzugten „Verteilerkreiseln“<br />
zum Ausdruck. Diese<br />
erfreuen <strong>sich</strong> zunehmender Beliebtheit,<br />
weil sie und ihre zahlreichen Vari<strong>an</strong>ten<br />
sehr viele Fahrmöglichkeiten<br />
erlauben. Aus den Gleispl<strong>an</strong>ausschnitten<br />
als Beispiele für den Mittel- und<br />
Eckbereich einer Anlage ist dies leicht<br />
nachzuvollziehen.<br />
Auch Zu- und Abfahrten innerhalb<br />
einer Gleiswendel erlauben interess<strong>an</strong>te<br />
Fahrvari<strong>an</strong>ten. Mit etwas baulichem<br />
Geschick wird das in Kombination<br />
mit der zuvor beschriebenen Auflösung<br />
der Gleiswendel vorteilhaft<br />
gelingen.<br />
Die Abstellgleise des einen Schattenbahnhofs<br />
in der rechts gezeigten Zeich-<br />
nung haben unterschiedliche Längen,<br />
weil auch Züge in der Regel unterschiedlich<br />
l<strong>an</strong>g sind. Durch die Harfenform<br />
des <strong>an</strong>deren Schattenbahnhofs<br />
ergeben <strong>sich</strong> optimal l<strong>an</strong>ge Gleise<br />
für die l<strong>an</strong>gen Zuggarnituren.<br />
In Kombination mit Verteilerkreisel<br />
und Gleiswendel können in unserem<br />
Beispiels-Schattenbahnhof bis zu vier<br />
Züge gleichzeitig starten. Denkbar sind<br />
auch viele <strong>an</strong>dere Fahrkombinationen,<br />
denn von jedem Schattenbahnhofsgleis<br />
aus k<strong>an</strong>n in jedes <strong>sich</strong>tbare Strekkengleis<br />
ein- und ausgefahren werden.<br />
Durch die kurzen Fahrwege zwischen<br />
Abstellgleis und Tunnelöffnung<br />
erscheinen die Züge außerdem schneller<br />
im <strong>sich</strong>tbaren Bereich der Anlage<br />
und sind auch in kürzerer Zeit wieder<br />
auf ihrem Platz im Schattenbahnhof.<br />
Das gestaltet den gesamten Fahrbetrieb<br />
sehr viel zügiger. L<strong>an</strong>ge Wartezeiten<br />
bis zum Erscheinen eines Zuges<br />
im <strong>sich</strong>tbaren Bereich entfallen für den<br />
Betrachter.<br />
Innerhalb der Kreisel und auch <strong>an</strong><br />
sonstigen größeren Flächen, die nicht<br />
von Gleisen bedeckt sind, sollte m<strong>an</strong><br />
Eingriffsöffnungen in der Grundplatte<br />
vorsehen. Die herausgesägten Stücke<br />
werden mittels Klavierb<strong>an</strong>d als nach<br />
unten absenkbare und verriegelbare<br />
Klappen wieder eingebaut. Ebenso<br />
30 MIBA-Spezial 42<br />
Zug A
verschließen Klappen den Bereich zwischen<br />
der oberen und unteren Ebene.<br />
Der Zugriff ist also gewährleistet, und<br />
die Züge sind trotzdem wesentlich<br />
<strong>sich</strong>erer aufgehoben und auch besser<br />
gegen Staub geschützt als bei der oft<br />
bevorzugten offenen Rahmen- und<br />
Trassenbauweise.<br />
Der PC paßt auf<br />
Eine solche Streckenführung im verdeckten<br />
Bereich erscheint auf den<br />
ersten Blick etwas verwirrend. Die<br />
Vielzahl der Fahrmöglichkeiten scheint<br />
auch eine Vielzahl von Unfallschwerpunkten<br />
in <strong>sich</strong> zu bergen. Doch hier<br />
besteht keinerlei Gefahr, da ja der PC<br />
jede Zugfahrt regelt.<br />
Die Einteilung der Modellbahngleise<br />
in Blöcke und Blockstrecken erfolgt<br />
derart, daß, wenn der PC einem Zug<br />
einen von diesem <strong>an</strong>geforderten Fahrweg<br />
mit Weichen und Kreuzungen, zur<br />
freien Fahrt zugeteilt hat, ein <strong>an</strong>derer<br />
Zug diesen Fahrweg nicht eher befahren<br />
oder kreuzen k<strong>an</strong>n, bis der erste<br />
Zug die einzelnen Fahrweg-Bereiche<br />
freigegeben hat und diese dem nächsten<br />
Zug vom PC wieder zugeteilt worden<br />
sind. Und da der erste Zug diese<br />
Bereiche erst d<strong>an</strong>n dem PC freimeldet,<br />
wenn er sie vollständig verlassen hat,<br />
Zug B<br />
besteht selbst bei der gewagtesten<br />
Gleisführung keinerlei Kollisionsgefahr,<br />
vorausgesetzt: Digitalorg<strong>an</strong>isation<br />
und Blockstreckeneinteilung stimmen.<br />
Dieser Vorg<strong>an</strong>g von Anfordern und<br />
Freigeben (über eingebaute Gleiskontakte<br />
und Rückmeldemodule !) wiederholt<br />
<strong>sich</strong> d<strong>an</strong>n immerfort. Die Züge<br />
regeln somit über den PC ihre Fahrt<br />
gegenseitig. Eigentlich ein g<strong>an</strong>z schlüssiges<br />
und einfaches Prinzip. M<strong>an</strong> muß<br />
<strong>sich</strong> nur richtig hineindenken und es<br />
konsequent umsetzen.<br />
Auf zusätzliche, elektronische Schaltungen<br />
und Geräte, wie Gleisbesetztmelder,<br />
Fahrstraßensteller, L<strong>an</strong>gsamfahrtregler,<br />
Widerstände für stromlose<br />
Gleisabschnitte usw. k<strong>an</strong>n komplett<br />
verzichtet werden. Das vereinfacht die<br />
Anlagenpl<strong>an</strong>ung wie den späteren Bau<br />
g<strong>an</strong>z erheblich.<br />
Hat m<strong>an</strong> diese Fahrmöglichkeiten<br />
von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> berück<strong>sich</strong>tigt, k<strong>an</strong>n der<br />
Fahrbetrieb darüber hinaus jederzeit<br />
über die Software des PC frei verändert,<br />
erweitert oder – bei entsprechendem<br />
Ehrgeiz – raffinierter gestaltet<br />
werden, ohne Gleisführung oder Verkabelung<br />
der Anlagen verändern zu<br />
müssen.<br />
<strong>Sie</strong> werden <strong>sich</strong>erlich längst erk<strong>an</strong>nt<br />
haben, daß der abgebildete Gleispl<strong>an</strong><br />
Beispiel für die vielfältigen Fahrmöglichkeiten im verdeckten Anlagenbereich, wenn<br />
m<strong>an</strong> Gleiswendel und Verteilerkreisel mitein<strong>an</strong>der kombiniert. Zwischen Verteilerkreisel<br />
und Gleiswendel liegen gleich zwei, betrieblich unabhängige Schattenbahnhöfe.<br />
Jeweils ein Gleis der Schattenbahnhöfe ist als Durchfahrgleis reserviert. Durch<br />
die Verbindungen k<strong>an</strong>n von jedem Gleis aus jede Tunnelöffnung erreicht werden. Bis<br />
zu vier Züge können dabei gleichzeitig starten und ohne große Umwege den <strong>sich</strong>tbaren<br />
Bereich der Anlage erreichen.<br />
Zeichnungen: Rüdiger Eschm<strong>an</strong>n<br />
des Schattenbahnhofs sehr leicht variiert<br />
und den eigenen räumlichen Gegebenheiten<br />
und Wünschen <strong>an</strong>gepaßt<br />
werden k<strong>an</strong>n. Lassen <strong>Sie</strong> also Ihrer<br />
Ph<strong>an</strong>tasie freien Lauf. Wenn <strong>Sie</strong> den<br />
abwechslungsreichen Fahrbetrieb<br />
mögen, erschließen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> durch<br />
unkonventionelle Gleisführungen und<br />
digitalen Automatikbetrieb viele neue<br />
Möglichkeiten, die mit Sicherheit<br />
begeistern werden.<br />
Fazit:<br />
Die Digitaltechnik hat nicht nur erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Verkabelung<br />
der Gleis<strong>an</strong>lage, sondern gibt<br />
auch zusätzlichen Verteilerstrecken im<br />
verdeckten Anlagenbereich neuen<br />
Sinn. Die scheinbar gewagten Gleisverbindungen,<br />
der kreuzende Gegenverkehr<br />
und eine automatisierte PC-<br />
Zugsteuerung mit sinnvoller Digitalorg<strong>an</strong>isation<br />
machen den Fahrbetrieb<br />
lebendiger und vielseitiger.<br />
Vor allem bringt der Fahrbetrieb so<br />
dauerhaften Spielspaß, ohne L<strong>an</strong>geweile<br />
aufkommen zu lassen. Und der<br />
ist zur Eigenmotivation wichtig, weil es<br />
normalerweise Jahre braucht, bis eine<br />
Anlage einen vorzeigbaren Bauzust<strong>an</strong>d<br />
erreicht. Und den wünschen wir uns<br />
doch alle. Rüdiger Eschm<strong>an</strong>n<br />
Zug C Zug D<br />
MIBA-Spezial 42 31
GRUNDLAGEN Decoder optimal einstellen<br />
Wenn <strong>Sie</strong> einen fabrikneuen<br />
NMRA-konformen Decoder in<br />
ein Fahrzeug eingebaut haben, werden<br />
<strong>Sie</strong> wahrscheinlich nur hin und wieder<br />
mit den Fahreigenschaften zufrieden<br />
sein. Ursache dafür sind werksseitige<br />
St<strong>an</strong>dardeinstellungen, die zunächst<br />
dafür sorgen, daß <strong>sich</strong> ein Fahrzeug<br />
überhaupt bewegt. Ihnen bleibt es<br />
überlassen, die Decoder nach dem Einbau<br />
auf Ihre Wunschvorstellungen hin<br />
zu trimmen. Dieser Vorg<strong>an</strong>g wird l<strong>an</strong>dläufig<br />
als Decoderprogrammierung<br />
bezeichnet. Das ist etwas irreführend,<br />
denn die eigentliche Ablaufsteuerung<br />
ist vom Hersteller fest vorgegeben, und<br />
dar<strong>an</strong> ist nichts zu rütteln. <strong>Sie</strong> können<br />
jedoch mit der „Programmierung“,<br />
besser ist Einstellung, eine g<strong>an</strong>ze Reihe<br />
von Parametern verändern, die das<br />
Verhalten des Decoders beeinflussen.<br />
Letztlich beschreiben <strong>Sie</strong> das Umfeld<br />
bzw. die Konfiguration, auf die <strong>sich</strong> der<br />
Decoder einstellen soll. Folgerichtig<br />
werden diese Parameter als Konfigurationsvariable<br />
bezeichnet, abgekürzt<br />
CV (engl. Configuration Variable).<br />
Damit nun nicht jeder Hersteller sein<br />
eigenes Süppchen kocht und neue<br />
Variablen erfinden muß, hat die NMRA<br />
in den Recommended Practices 9.2.2<br />
eine g<strong>an</strong>ze Reihe von Konfigurationsvariablen<br />
samt Inhalt dokumentiert.<br />
Und wer seine Decoder NMRA-konform<br />
nennen möchte, muß <strong>sich</strong> defacto<br />
<strong>an</strong> diese St<strong>an</strong>dards halten. Das bedeutet<br />
nicht, daß ein Decoder alle Konfigurationsvariablen<br />
unterstützen muß,<br />
ein paar CVs sind jedoch Pflicht. Dazu<br />
gehören:<br />
• CV#1 enthält die Decoderadresse<br />
• CV#7 Decoder Versionskennzeichnung<br />
(nicht veränderbar)<br />
• CV#8 Herstelleridentifikation (nicht<br />
veränderbar)<br />
• CV#29 Decoderbasiskonfiguration<br />
Nicht gerade überwältigend, die meisten<br />
Decoder unterstützen jedoch weitaus<br />
mehr Variablen. Und weil es hier<br />
viel Konfusion gibt, welche CV wofür<br />
zuständig ist, und wie die CVs <strong>sich</strong><br />
gegenseitig beeinflussen, wurde versucht,<br />
etwas Klarheit in diese teilweise<br />
doch komplexe Materie zu bringen.<br />
Alle Konfigurationsvariablen bestehen<br />
aus 8 Bits, die je nach Variablentyp<br />
unterschiedlich interpretiert werden.<br />
Im CV#1 steht die Adresse des<br />
Decoders, alle 8 Bits repräsentieren<br />
hier einen numerischen Wert. CV#29<br />
CV – Configuration<br />
Variable<br />
In den seltensten Fällen ist m<strong>an</strong> nach Einbau des Fahrzeugdecoders<br />
mit den Fahreigenschaften oder sonstigen Optionen<br />
zufrieden. DCC-Decoder bieten eine Fülle von Einstellmöglichkeiten,<br />
damit Lokomotiven vorbildgetreu gefahren werden können.<br />
Die Liste der einstellbaren Möglichkeiten ist recht groß.<br />
Was <strong>sich</strong> hinter den CVs verbirgt, zeigt Wolfg<strong>an</strong>g Körner auf.<br />
enthält Konfigurationsschalter, in diesem<br />
Fall ist jedem einzelnen Bit eine<br />
spezielle Bedeutung zugeordnet.<br />
Damit die Konfigurationsvariablen<br />
auch nach Abschalten der Anlage<br />
beliebig l<strong>an</strong>ge erhalten bleiben, dürfen<br />
sie nicht in einen normalen Arbeitsspeicher<br />
geschrieben werden. In den<br />
Decodern sind für diesen Zweck nichtflüchtige<br />
Speicherbereiche vorgesehen,<br />
in denen die einmal eingegebenen<br />
Werte bis zur nächsten Änderung<br />
<strong>sich</strong>er aufgehoben sind. Für den<br />
Zugriff auf diese Speicherbereiche stehen<br />
mehrere Programmiermethoden<br />
zur Auswahl. Bevor <strong>Sie</strong> <strong>an</strong> das Ändern<br />
von Konfigurationsvariablen gehen,<br />
lesen <strong>Sie</strong> bitte in der Decoderbeschreibung,<br />
welche Programmierungsvari<strong>an</strong>ten<br />
vom Hersteller unterstützt werden!<br />
Die aufgeführten CV-Wertebereiche<br />
sind Empfehlungen! Bei älteren Decodern<br />
können diese Bereiche eingeschränkt<br />
sein. Konsultieren <strong>Sie</strong> deshalb<br />
in jedem Fall die zugehörige Decoderbeschreibung!<br />
Normalerweise<br />
müssen <strong>sich</strong> Werte, die das Steuerprogramm<br />
des Decoders nicht verarbeiten<br />
k<strong>an</strong>n, auch wieder zurücksetzen lassen.<br />
Eine gesunde Skepsis scheint<br />
jedoch <strong>an</strong>gebracht zu sein.<br />
CVs lassen <strong>sich</strong> komfortabel mit einer geeigneten Software einstellen.<br />
32 MIBA-Spezial 42
Lokdecoder Konfigurationsvariable<br />
mit NMRA-Konvention<br />
In diesem Abschnitt werden die von<br />
der NMRA abgesegneten Konfigurationsvariablen<br />
für Lokdecoder vorgestellt.<br />
D<strong>an</strong>eben gibt es einen freien<br />
Bereich, den die Hersteller nach eigenem<br />
Gusto belegen können. Soweit<br />
bek<strong>an</strong>nt, werden die betroffenen CVs<br />
im Anschluß beh<strong>an</strong>delt.<br />
CV#1, Primäre Decoder Adresse<br />
Die Bits 0-6 der CV#1 enthalten die<br />
Decoderadresse im Bereich von 1 bis<br />
127. Vor<strong>sich</strong>t: Ältere Decoder der Fa.<br />
Lenz lassen nur Werte von 1-99 zu. Mit<br />
den neuen XF-Decodern gibt es diese<br />
Einschränkung nicht mehr. Bei m<strong>an</strong>chen<br />
Decodern können <strong>Sie</strong> die Primäradresse<br />
auf 0 setzen, damit ist der<br />
Decoder nicht mehr mit den digitalen<br />
NMRA-Befehlen steuerbar. Gleichzeitig<br />
wird in CV#12 die gewünschte Steuerungsmethode<br />
<strong>an</strong>gegeben. Die meisten<br />
Decoder kennen allerdings als Alternative<br />
nur den <strong>an</strong>alogen Betrieb<br />
(Gleichsp<strong>an</strong>nung), oder verfügen über<br />
einen Autodetectmode und erkennen<br />
ein <strong>an</strong>deres Datenformat selbsttätig.<br />
CV#2, Anfahrsp<strong>an</strong>nung<br />
Der Wert in CV#2 muß so <strong>an</strong>gepaßt<br />
werden, daß die Lok bei Fahrstufe 1<br />
gerade <strong>an</strong>fährt. Der Wertebereich geht<br />
von 0-255, wird jedoch von den meisten<br />
Herstellern eingeschänkt, siehe<br />
CV-Tabelle. Wenn <strong>Sie</strong> eigene Geschwindigkeitstabellen<br />
benutzen, wird<br />
je nach Hersteller der CV#2-Wert mit<br />
einbezogen, bitte nachlesen!<br />
CV#3, Beschleunigungswert<br />
Der numerische Wert in CV#3 legt fest,<br />
wie schnell der Decoder intern von<br />
einer Fahrstufe zur nächsten weiterschaltet.<br />
Der Wertebereich geht meist<br />
von 0 bis 31, wobei höhere Werte für<br />
einen l<strong>an</strong>gsameren Beschleunigungsvorg<strong>an</strong>g<br />
stehen. Wenn <strong>Sie</strong> Null <strong>an</strong>geben,<br />
wird die Fahrstufenveränderung<br />
sofort wirksam, und der Motor reagiert<br />
ruckartig.<br />
Die Weiterschaltung zur nächsten<br />
Stufe soll mit einer Rate von ca. 0,9 x<br />
CV#3-Wert/Fahrstufen<strong>an</strong>zahl geschehen.<br />
Beispiel: Bei CV#3 = 6 wird im 28-<br />
Fahrstufenmodus alle 0,2 Sekunden<br />
auf die nächste Stufe umgeschaltet. Die<br />
Lok erreicht nach ca. fünf Sekunden<br />
ihre Höchstgeschwindigkeit.<br />
CV#4, Bremsverzögerung<br />
Der numerische Wert in CV#4 legt fest,<br />
wie schnell der Decoder beim Bremsvorg<strong>an</strong>g<br />
von einer Fahrstufe zur nächsten<br />
zurückschaltet. Wertebereich und<br />
Funktionsweise wie bei CV#3.<br />
CV#5, Maximale Motorsp<strong>an</strong>nung<br />
Mit CV#5 können <strong>Sie</strong> die Maximalgeschwindigkeit<br />
bei der höchsten Fahrstufe<br />
herabsetzen. Der Wert wird in<br />
Schritten von 1/255 <strong>an</strong>gegeben. Ein<br />
dezimaler Wert von 255 legt bei der<br />
höchsten Fahrstufe die volle Sp<strong>an</strong>nung<br />
<strong>an</strong> den Motor, ein Wert von 192<br />
begrenzt die Sp<strong>an</strong>nung auf 3/4, die<br />
übrigen Fahrstufen werden vom Decoder<br />
<strong>an</strong>gepaßt. Die Funktion wird mit<br />
Werten von 0 oder 1 abgeschaltet.<br />
CV#6, Motorsp<strong>an</strong>nung für mittlere<br />
Fahrstufe<br />
Mit CV#6 können <strong>Sie</strong> die Motorsp<strong>an</strong>nung<br />
für die mittlere Fahrstufe festlegen.<br />
Wie bei CV#5 geben <strong>Sie</strong> die Sp<strong>an</strong>nung<br />
in Schritten von 1/255 <strong>an</strong>.<br />
Zusammen mit CV#2 und 5 können <strong>Sie</strong><br />
die vom Hersteller festgelegte Geschwindigkeitskennliniezurechtbiegen.<br />
Eine individuelle Anpassung können<br />
<strong>Sie</strong> mit einer eigenen Tabelle vornehmen<br />
(siehe CV#67–94), die CVs #5 und<br />
6 sind in diesem Fall unwirksam.<br />
In dem folgenden Beispiel wurde die<br />
Anfahrsp<strong>an</strong>nung mit CV#2 auf 20%<br />
gesetzt. CV#5 enthält den Wert 255 für<br />
Die gepunktete Linie entspricht der St<strong>an</strong>dardtabelle<br />
des Decoders DH140 von<br />
Digitrax. Die durchgezogene Linie gibt die<br />
benutzerdefinierte Kurve wieder. Die<br />
Anfahrsp<strong>an</strong>nung mußte etwas höher<br />
gewählt werden, weil die Lok nicht mehr so<br />
g<strong>an</strong>z neu war, normalerweise genügen für<br />
die CV#67 Werte um 10.<br />
Zeichnung: Wolfg<strong>an</strong>g Körner<br />
die maximale Fahrsp<strong>an</strong>nung. Die CV#6<br />
enthält zur Demonstration den Wert<br />
204. Dadurch wird die Geschwindigkeitskennlinie<br />
bis zur mittleren Fahrstufe<br />
14 steiler. In der Praxis werden<br />
<strong>Sie</strong> für die CV#6 einen Wert kleiner 128<br />
wählen, damit erzielen <strong>Sie</strong> eine feinere<br />
Abstufung bei den niedrigen Fahrstufen.<br />
CV#7 Versionsnummer<br />
des Decoder<br />
CV#7 enthält die Decoder-Versions-<br />
Nummer des Herstellers, sie k<strong>an</strong>n<br />
nicht verändert werden.<br />
CV#8 Herstelleridentifikation<br />
CV#8 enthält die Herstelleridenitikation,<br />
sie k<strong>an</strong>n ebenfalls nicht verändert<br />
werden.<br />
CV#9 Dauer der PWM-Periode<br />
Mit CV#9 läßt <strong>sich</strong> die Dauer der Periode<br />
für die Pulsweiten-Modulation<br />
(PWM) einstellen. Die Drehzahl der<br />
Lokmotoren wird geregelt, indem m<strong>an</strong><br />
in festgelegten Abständen den Motor<br />
kürzer oder länger <strong>an</strong> die volle Versorgungssp<strong>an</strong>nung<br />
schaltet.<br />
Bei kurzen Einschaltimpulsen dreht<br />
der Motor l<strong>an</strong>gsam; wenn die Impulsdauer<br />
gleich der Periodenlänge ist,<br />
läuft der Motor mit Maximalgeschwindigkeit.<br />
Auf diese Art der Drehzahlregelung<br />
reagieren jedoch die verschiedenen<br />
Motorentypen unterschiedlich. Die<br />
meisten drei- und fünfpoligen Aus-<br />
MIBA-Spezial 42 33
Unterstützte Konfigurationsvariablen mit den zulässigen Wertebereichen<br />
Unterstützte Konfigurationsvariablen mit den zulässigen Wertebereichen<br />
CV# Bedeutung Lenz Lenz Digitrax Arnold ESU<br />
LE130 LE103XF DH140 81200 Loksound<br />
1 Adresse 1–99 1–127 1–127 1–119 1–127<br />
2 Anfahrsp<strong>an</strong>nung 1–15 1–15 0–255 0–255 0–255<br />
3 Beschleunigung 1–15 1–31 0–31 0–255 0–64<br />
4 Bremsverzögerung 1–15 1–31 0–31 0–255 0–64<br />
5 Motorsp<strong>an</strong>n. max 1–10 – 0–255 0–255 0–255<br />
6 Motorsp<strong>an</strong>n. Mitte – – 0–255 – 0–255<br />
7 Version 51 4 106 – 5<br />
8 Hersteller 99 99 129 – 151<br />
9 PWM-Periode 0–15 – – – 0–204<br />
13 Funktionen <strong>an</strong>alog – – 0–255 –<br />
17 Erweiterte Adressierung 0,192–231 0,192–231 0,192–231 – 0,192–231<br />
18 0–255 0–255 0–255 – 0–255<br />
19 Consist Adresse 0–255 0–255 0–255 – 0–255<br />
23 Korrektur Beschleunigung – 0–255 – – –<br />
24 Korrektur Bremsverzögerung – 0–255 – – –<br />
29 Konfiguration * * * * *<br />
30 Fehlerinformation * – – – –<br />
33–40 Funktionszuordnung – – – – *<br />
49 – – Lichteffekte Konfig. II Konfig. II<br />
50 Konfig II Lichteffekte 0–255 Fahrsound<br />
51 – Lichteffekte Lichteffekte – „<br />
52 – Lichteffekte Lichteffekte – Dampfstoß<br />
53–56 – – Lichteffekte – Geräusche<br />
57–59 – – – – Regelung<br />
60 Konfig. II – – – Dimmer<br />
61 – – Konfig. II – Volume<br />
64 – – – – Märklinadr.<br />
65 Kick-Start – – 1–255 – –<br />
66 Korrektur vorwärts – – 0–255 – –<br />
67–94 Geschwind.-Tabelle Anm. 1 0–255 0–255 0–255 Anm. 2<br />
95 Korrektur rückwärts – – 0–255 – –<br />
105–106 Benutzer-Id – * * – –<br />
Ein * bedeutet, daß die betreffende CV einzelne Bitschalter enthält.<br />
Anmerkungen:<br />
1. Die Geschwindigkeitstabelle hat nur 14 Einträge CV#67–80, der Wertebereich geht von 0 bis 63<br />
2. Die ESU-Geschwindigkeitstabelle hat 14 Einträge (CV#67–80), der Wertebereich geht von 0 –255<br />
führungen sind mit Wiederholraten<br />
der Impulse von ca. 70 Hertz zufrieden.<br />
Für den optimalen Lauf von Glocken<strong>an</strong>kermotoren<br />
sind jedoch höhere Frequenzen<br />
(ab ca. 300 Hz) notwendig.<br />
Aus diesem Grund läßt <strong>sich</strong> bei einigen<br />
Decoderfabrikaten (W<strong>an</strong>grow benutzt<br />
CV#95 statt CV#9!!) die Periodendauer<br />
(der reziproke Wert der Frequenz) mit<br />
der CV#9 einstellen.<br />
CV#10 Abschaltung der Lastregelung<br />
Mit einem Wert von 1–128 k<strong>an</strong>n bei<br />
Decodern mit automatischer Lastregelung<br />
(EMF) spezifiziert werden, ab welcher<br />
Fahrstufe die Lastregelung abgeschaltet<br />
werden soll.<br />
CV#11 Paket Time-out<br />
Normalerweise werden Pakete für Lokdecoder<br />
vom Steuergerät so oft wie<br />
möglich wiederholt, auch wenn bei<br />
gleichbleibender Fahrstufe nur identische<br />
Pakete geschickt werden. Mit dem<br />
Wert in CV#11 k<strong>an</strong>n festgelegt werden,<br />
w<strong>an</strong>n der Decoder abschalten soll,<br />
wenn er aufgrund einer Fehlerbedingung<br />
(im Steuergerät) keine <strong>an</strong> ihn<br />
gerichteten Pakete mehr empfängt.<br />
CV#12 Alternative<br />
Decoder<strong>an</strong>steuerung<br />
CV#12 wird in Verbindung mit CV#1<br />
benutzt. Wenn <strong>Sie</strong> die Adresse des<br />
Decoders auf 0 setzen, ist er mit<br />
Die nachfolgende Tabelle soll einen<br />
Überblick über die bei einigen Dekodern<br />
unterstützten Konfigurationsvariablen und<br />
deren zulässigen Wertebereich geben. Für<br />
die Programmierung sollten <strong>Sie</strong> aber ausschließlich<br />
die aktuellste Beschreibung des<br />
Dekoderherstellers benutzen!<br />
NMRA-Befehlen nicht mehr steuerbar.<br />
In der CV#12 können <strong>Sie</strong> jedoch alternative<br />
Protokolle <strong>an</strong>geben. Im einfachsten<br />
Fall können <strong>Sie</strong> den Analogmodus<br />
spezifizieren, d<strong>an</strong>n fährt die Lok mit<br />
Gleichstrom. D<strong>an</strong>eben gibt es <strong>an</strong>dere<br />
Werte, mit denen z.B. das Selectrix-<br />
Protokoll aktiviert werden k<strong>an</strong>n.<br />
CV#12 hat nur noch historische<br />
Bedeutung, die meisten Decoder schalten<br />
heute automatisch auf Analogbetrieb<br />
um (CV#29 Bit 2). Einige Decoder<br />
(Arnold, ESU) passen <strong>sich</strong> selbständig<br />
<strong>an</strong> das gelieferte Protokoll <strong>an</strong>, die<br />
CV#12 ist hier überflüssig.<br />
CV#13 Funktionsstatus im<br />
Analogmodus<br />
CV#13 steuert die Funktionen F1–F8,<br />
wenn der Decoder mit Gleichstrom<br />
betrieben wird (Analogmodus). Bit 0<br />
der CV#13 steht für Funktion 1, Bit 7<br />
für Funktion 8. Der Bitwert 0 schaltet<br />
die entsprechende Funktion aus, eine<br />
1 schaltet die Funktion ein.<br />
CV#17 und 18 Erweiterte<br />
Adressierung<br />
Mit dem Wert in CV#1 k<strong>an</strong>n ein Decoder<br />
nur im Bereich von 1–127 adressiert<br />
werden. Die zwei Byte l<strong>an</strong>ge<br />
Adresse in CV#17 und 18 erweitert den<br />
Bereich auf über 10 000. Die Bits 0–5<br />
in CV#17 enthalten den höherwertigen<br />
Teil der Adresse, die Bits 6 und 7 müssen<br />
auf den Wert 1 gesetzt sein (Erweitertes<br />
Adressierungschema für Fahrzeugdecoder).<br />
CV#18 enthält den niederwertigen<br />
Teil der Adresse. Vergessen<br />
<strong>Sie</strong> nicht, Bit 5 in CV#29 auf 1<br />
zu setzen, sonst wird die erweiterte<br />
Adresse ignoriert!<br />
CV#19 Consist-Adresse für<br />
Mehrfachtraktion<br />
Neueren Decodern k<strong>an</strong>n für Mehrfachtraktionen<br />
eine zusätzliche Steueradresse<br />
verpaßt werden. Die Kopplung<br />
von mehreren Basis- oder erweiterten<br />
Adressen im Steuergerät (per Software)<br />
sowie die damit verbundene<br />
Beschränkung auf 4–8 Fahrzeuge entfällt.<br />
Beim Zusammenstellen der Mehr-<br />
34 MIBA-Spezial 42
Mit der STP-Software P.F.u.Sch. (Weissenberg 23, A-4053 Haid) lassen <strong>sich</strong> alle CVs und auch<br />
die Geschwindigkeitskennlinie in den DCC-Decodern komfortabel einstellen und verwalten.<br />
fachtraktion werden den betroffenen<br />
Decodern eine 7 Bit l<strong>an</strong>ge Consist-<br />
Adresse und die relative Fahrtrichtung<br />
zugewiesen. D<strong>an</strong>ach wird der Lokverb<strong>an</strong>d<br />
nur noch mit dieser Adresse<br />
gefahren. Die Consist-Adresse wird in<br />
den Bits 0–6 der CV#19 abgespeichert,<br />
Bit 7 enthält die Fahrtrichtung. Aus<br />
diesem Grund können <strong>Sie</strong> nur Consist-<br />
Adressen im Bereich 1–127 verwenden.<br />
Wenn der Decoder auf seine<br />
ursprüngliche Adreßeinstellung (primäre<br />
oder erweiterte Adresse) reagieren<br />
soll, muß die CV#19 den Wert 0<br />
enthalten.<br />
Mit br<strong>an</strong>dneuen Steuergeräten können<br />
<strong>Sie</strong> Mehrfachtraktionen während<br />
des Betriebs bilden, der Ausflug auf das<br />
„Programmiergleis“ entfällt!<br />
CV#21 und 22 Funktionssteuerung<br />
bei Mehrfachtraktion<br />
Wenn <strong>Sie</strong> eine Mehrfachtraktion mit<br />
der Consist-Adresse betreiben, können<br />
<strong>Sie</strong> die Funktionen der Decoder weiterhin<br />
über die Basisadressen bedienen.<br />
Falls jedoch die Funktionen ebenfalls<br />
von der Consist Adresse gesteuert<br />
werden sollen, müssen <strong>Sie</strong> das in<br />
CV#21 und 22 <strong>an</strong>geben. Das k<strong>an</strong>n<br />
sinnvoll sein, wenn <strong>Sie</strong> z.B. mit einem<br />
Befehl den Schornstein der ziehenden<br />
und der schiebenden Lok rauchen lassen<br />
möchten. Sollen die Funktion 1–8<br />
von der Consist-Adresse bedient werden,<br />
müssen <strong>Sie</strong> in der CV#21 die Bits<br />
0–7 auf 1 setzen. Bits mit dem Wert<br />
Null bedeuten, daß die korrespondierende<br />
Funktion nur über die Basisadresse<br />
gesteuert wird.<br />
Die Reaktion von Funktion Null wird<br />
mit den Bits 0 und 1 in CV#22 festgelegt.<br />
Wenn Bit 0 auf 1 steht, d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n<br />
Funktion Null geschaltet werden, wenn<br />
die Lok vorwärts fährt, Bit 1 ist für die<br />
Rückwärtsfahrt zuständig. Der automatische<br />
Lichtwechsel bei Richtungsumschaltung<br />
ist davon nicht betroffen!<br />
CV#23 Beschleunigungs<strong>an</strong>passung<br />
Den Beschleunigungswert für eine Lok<br />
haben <strong>Sie</strong> individuell in der CV#3 festgelegt.<br />
Wenn <strong>Sie</strong> ausnahmsweise <strong>an</strong><br />
diese Lok einen gewaltigen Zug <strong>an</strong>hängen<br />
oder eine Mehrfachtraktion fahren,<br />
wird die eingestellte Beschleunigung<br />
mit der Realität nichts mehr zu<br />
tun haben. Mit der CV#23 können <strong>Sie</strong><br />
jedoch solche Situationen in den Griff<br />
bekommen, in dem <strong>Sie</strong> einen Wert zwischen<br />
0 und 255 spezifizieren.<br />
Der Decoder rechnet <strong>sich</strong> aus den<br />
Bits 0–6 eine Korrekturgröße aus, die<br />
je nach dem Vorzeichen in Bit 7 den<br />
Beschleunigungswert aus CV#3 verändert.<br />
Werte größer 128 erhöhen die<br />
Beschleunigung, Werte kleiner 128<br />
sorgen für eine gemächlichere<br />
Beschleunigung. CV#23 = 0 oder<br />
CV#23 = 128 lassen die Beschleunigung<br />
in CV#3 unverändert.<br />
Bei Lenz FX-Decodern müssen <strong>Sie</strong><br />
zusätzlich Bit 1 in der CV#50 einschalten,<br />
damit CV#23 (und CV#24) wirksam<br />
werden!<br />
CV#24 Anpassung der Bremsverzögerung<br />
CV#24 dient zur Korrektur des CV#4-<br />
Wertes. Die Funktion und der Werte-<br />
bereich entsprechen den Angaben<br />
unter CV#23.<br />
CV#25 Auswahl der Geschwindigkeitstabelle<br />
Die CV#25 dient der Auswahl von<br />
Geschwindigkeitstabellen bzw. der<br />
Zuordnung der mittleren Motorsp<strong>an</strong>nung<br />
zu einer bestimmten Fahrstufe<br />
(ähnlich CV#6). Werte zwischen 2 und<br />
126 wählen eine aus 125 vom Hersteller<br />
vordefinierten Geschwindigkeitstabellen<br />
aus. Werte von 128 bis 154 legen<br />
fest, bei welcher Fahrstufe der Motor<br />
mit halber Kraft laufen soll. Derzeit ist<br />
kein Decoder bek<strong>an</strong>nt, der diese CV<br />
unterstützt.<br />
CV#29 Decoder-Konfiguration<br />
Mit den Bits der CV#29 werden grundlegende<br />
Verhaltensweisen des Decoders<br />
spezifiziert.<br />
• Bit 0 kehrt die normale Fahrtrichtung<br />
einer Lok um. Auch die richtungsabhängige<br />
Beleuchtung wird mit<br />
umgeschaltet. <strong>Sie</strong> können dieses Bit auf<br />
1 setzen, wenn <strong>Sie</strong> z.B. die Motor<strong>an</strong>schlüsse<br />
vertauscht haben.<br />
• Bit 1 gibt <strong>an</strong>, wo die Information für<br />
die Steuerung von Funktion 0 zu finden<br />
ist. Wenn Bit 1 auf 0 steht, wird die<br />
Funktion 0 mit Bit 4 des Fahrbefehls<br />
geschaltet, das ist die richtige Einstellung<br />
für Decoder mit 14 oder 27 Fahrstufen.<br />
Bei 28 Fahrstufen und mehr<br />
müssen <strong>Sie</strong> dieses Bit auf 1 setzen,<br />
d<strong>an</strong>n wird die Funktion 0 mit Befehlen<br />
aus der Funktionsgruppe 0 bedient.<br />
• Bit 2 legt fest, ob der Decoder außer<br />
dem digitalen NMRA-Format auch<br />
<strong>an</strong>dere Signale akzeptiert. Das können<br />
<strong>an</strong>dere Protokolle (einstellbar mit<br />
CV#12) oder schlichter Gleichstrom<br />
sein. Normalerweise ist diese Konvertierungsfunktion<br />
eingeschaltet. Wenn<br />
<strong>Sie</strong> Bremsgleisabschnitte mit Gleichstrombetrieb<br />
benutzen, müssen <strong>Sie</strong><br />
das Bit auf 0 setzen, sonst fährt die Lok<br />
gemütlich weiter! Bei Lenz XF-Decodern<br />
auch CV#50 Bit 2 beachten!<br />
• Bit 3 definiert, auf welche Weise ein<br />
Decoder Befehle quittieren soll. Zur<br />
Zeit ist nur das „basic acknowledgement“<br />
beschrieben (Bit 3 = 0). Im Fahrbetrieb<br />
gibt es seitens des Decoders<br />
keine Bestätigung von Befehlen.<br />
Anders sieht es bei der Decoderprogrammierung<br />
aus. Speziell beim Auslesen<br />
von Speicherinhalten ist eine<br />
Reaktion des Decoders gefragt. Der<br />
Begriff „Auslesen“ ist etwas übertrieben.<br />
Bei dieser Aufgabe wirft das Steu-<br />
MIBA-Spezial 42 35
Herstellerspezifische Konfigurationsvariable<br />
Außer den von NMRA festgeschriebenen<br />
Variablen gibt es den freien<br />
Bereich von CV#49 bis 64, über den<br />
die Hersteller verfügen können, um<br />
spezielle Eigenschaften in die Decoder<br />
einzubinden. Nachfolgend sind<br />
einige Beispiele für die aktuelle<br />
Bedeutung dieser CV-Gruppe nach<br />
Herstellern aufgelistet. Bits, für die<br />
es keine Beschreibung gibt, sollten<br />
auf 0 verbleiben!<br />
Lenz XF-Decoder<br />
Lenz benutzt für seine XF-Decoder<br />
die CV-Nummern 50–52, um eigene<br />
Funktionen zu implementieren.<br />
CV#50 Erweiterte Decoder<br />
Konfiguration<br />
• Bit 0 wird nicht benutzt.<br />
• Bit 1 regelt die Verwendung der<br />
Variablen CV#23 und 24. <strong>Sie</strong> sind<br />
für die temporäre Modifikation von<br />
Beschleunigung und Bremsverzöge-<br />
ergerät dem Decoder Befehle mit<br />
wechselnden CV-Werten vor, die dieser<br />
mit seinem Speicherinhalt vergleicht.<br />
Ein positives Vergleichsresultat quittiert<br />
der Decoder mit erhöhter Stromaufnahme.<br />
Ein Stromsensor im Steuergerät<br />
registriert den Strom<strong>an</strong>stieg<br />
und bricht die Aussendung weiterer<br />
Befehle ab, denn jetzt ist klar, daß das<br />
Datenbyte des letzten Befehls den<br />
gesuchten CV-Wert enthält. Zukünftig<br />
soll es ein „adv<strong>an</strong>ced acknowledgement“<br />
geben, das universell auch bei<br />
der Programmierung auf dem normalen<br />
Schienennetz funktioniert. D<strong>an</strong>n<br />
dürfen <strong>Sie</strong> das Bit 3 auf 1 setzen.<br />
• Bit 4: Wenn Bit 4 den Wert „0“ hat,<br />
wird für die Zuordnung der Motorsp<strong>an</strong>nung<br />
zu den Fahrstufen die vom<br />
Hersteller vorbereitete Geschwindigkeitstabelle<br />
benutzt. In vielen Decodern<br />
können <strong>Sie</strong> eine eigene Tabelle<br />
(mit CV#67 bis 94) definieren. Für ihre<br />
Aktivierung muß Bit 4 den Wert 1 enthalten.<br />
• Bit 5 spezifiert den Adressierungmodus.<br />
Wenn Bit 5 auf „0“ steht, zieht<br />
der Decoder für den Adressenvergleich<br />
den Wert in CV#1 her<strong>an</strong>, im <strong>an</strong>deren<br />
Fall wird die erweiterte Adresse in<br />
CV#17 und 18 benutzt<br />
• Bit 6: Die Bedeutung von Bit 6 ist zur<br />
rung z.B. bei Doppeltraktionen zuständig.<br />
Der Bitwert „0“ ignoriert die beiden<br />
CVs, mit Bitwert „1“ werden sie in<br />
die Berechnung einbezogen. Wenn <strong>Sie</strong><br />
die Doppeltraktion wieder auflösen,<br />
brauchen <strong>Sie</strong> nicht die CV#23 und 24<br />
zurückzusetzen, um die ursprünglichen<br />
Fahreigenschaften einer Lok wiederherzustellen.<br />
Es genügt, wenn <strong>Sie</strong><br />
das Bit 1 auf 0 setzen.<br />
• Bit 2 ist für die Decodersteuerung<br />
auf Bremsgleisabschnitten vorgesehen.<br />
Wenn eine Lok vor einem Haltsignal<br />
automatisch abbremsen soll, muß<br />
der betreffende Gleisabschnitt normalerweise<br />
mit digitalen Bremspaketen<br />
(Rundrufpakete mit Fahrstufe 0)<br />
beschickt werden. Bei XF-Decodern<br />
können <strong>Sie</strong> auf die Bremspakete verzichten<br />
(dazu ist ein extra Generator<br />
und ein Booster fällig), der Bremsgleisabschnitt<br />
darf aus einer vergleichsweise<br />
billigen Gleichsp<strong>an</strong>nungsquelle<br />
gespeist werden. Ein vom Signal<br />
gesteuertes Umschaltrelais ist natürlich<br />
auch hier für das Umschalten not-<br />
Zeit nicht festgelegt.<br />
• Bit 7 identifiziert den Decodertyp.<br />
Der Bitwert „0“ ist für Lok-, der Wert<br />
„1“ für Schaltdecoder vergeben.<br />
CV#30, Fehlerinformation<br />
In der CV#30 k<strong>an</strong>n der Decoder Informationen<br />
über Fehler ablegen, die er<br />
z.B. beim Selbsttest festgestellt hat. Die<br />
Bedeutung der Fehlercodes ist herstellerspezifisch.<br />
Fa. Lenz benutzt die<br />
CV#30, um Verdrahtungsfehler beim<br />
Decodereinbau zu signalisieren.<br />
CV#33–42, Zuordnung von<br />
Decoderausgängen zu Funktionen<br />
Mit CV#33–42 k<strong>an</strong>n nach Einbau des<br />
Decoders die Zuordnung der Funktionsausgänge<br />
zu den Funktionen 0–8<br />
variiert werden. Auch die Steuerung<br />
mehrerer Ausgänge mit einer Funktion<br />
ist möglich. Details entnehmen <strong>Sie</strong><br />
bitte der Decoderbeschreibung.<br />
CV#65 Zusätzliche Anfahrsp<strong>an</strong>nung<br />
Mit dem Wert in der CV#65 k<strong>an</strong>n die<br />
wendig. Damit der Decoder mit Gleichstrom<br />
nicht weiterfährt, sondern s<strong>an</strong>ft<br />
abbremst, müssen <strong>Sie</strong> in CV#29 das Bit<br />
2 auf 0 setzen. Anschließend stellen <strong>Sie</strong><br />
Bit 2 der CV#50 auf 1, um die Bremsfunktion<br />
mit Gleichstrom zu aktivieren.<br />
Dieses Verfahren wird derzeit nur<br />
von wenigen Decodern (z.B. XF-Serie<br />
von Lenz und Digitrax) unterstützt!<br />
CV#51 Lichteffekte<br />
Mit der CV#51 k<strong>an</strong>n die Funktion von<br />
Stirn- und Rückbeleuchtung verändert<br />
werden.<br />
• Wenn Bit 0 den Wert 0 hat, werden<br />
Stirn- und Rücklicht richtungsabhängig<br />
umgeschaltet, das ist die St<strong>an</strong>dardeinstellung.<br />
Wenn <strong>Sie</strong> Bit 0 auf 1 setzen,<br />
d<strong>an</strong>n steuert Funktion 0 die Stirnbeleuchtung<br />
und die Funktion 1 das<br />
Rücklicht.<br />
• Mit Bit 1 wird festgelegt, ob die Helligkeit<br />
von Front- oder Rücklicht abgesenkt<br />
werden soll.<br />
• Mit den Bits 2 und 3 k<strong>an</strong>n noch ausgewählt<br />
werden, ob die Absenkung der<br />
Helligkeit mit der Funktion 4 gesteuert<br />
werden k<strong>an</strong>n.<br />
Anfahrsp<strong>an</strong>nung beim Wechsel von<br />
Fahrstufe 0 nach 1 erhöht werden.<br />
CV#65 wird in Verbindung mit selbstdefinierten<br />
Geschwindigkeitstabellen<br />
benutzt. Die Anwendung ist allerdings<br />
nicht klar geregelt, einige Decoderversionen<br />
ziehen für diesen Zweck die<br />
bek<strong>an</strong>nte CV#2 her<strong>an</strong>, <strong>an</strong>dere nehmen<br />
die CV#65, deshalb bitte die Beschreibung<br />
durchlesen!<br />
CV#66 Geschwindigkeits<strong>an</strong>passung<br />
Fahrtrichtung vorwärts<br />
Die CV#66 wird verwendet, um benutzerdefinierteGeschwindigkeitskennlinien<br />
zu verbiegen, wenn der Decoder<br />
keinen automatischen Lastausgleich<br />
vorsieht. Wenn <strong>Sie</strong> eine Lok stark belasten,<br />
wird sie nicht die Geschwindigkeit<br />
erreichen, die <strong>Sie</strong> einer Fahrstufe<br />
zugeordnet haben. Mit der CV#66 können<br />
<strong>Sie</strong> eine lastabhängige Korrektur<br />
einführen, indem <strong>Sie</strong> einen Wert zwischen<br />
1 und 255 definieren. Diesen<br />
Wert dividiert der Decoder durch 128,<br />
das Resultat wird mit dem entsprechenden<br />
Eintrag der Geschwindigkeitstabelle<br />
multipliziert und für die Motor<strong>an</strong>steuerung<br />
verwendet.<br />
Wenn <strong>Sie</strong> in der CV#66 einen Wert<br />
von 128 <strong>an</strong>geben, entspricht das einem<br />
36 MIBA-Spezial 42
CV#52 Helligkeitssteuerung<br />
Mit dem numerischen Wert in CV#52<br />
wird die Helligkeitsabsenkung steuern.<br />
Ein Wert von 0 läßt den Scheinwerfer<br />
dunkel, 255 steht für maximale Helligkeit.<br />
CV#53–56 Lichteffekte<br />
Mit den CVs 53–56 lassen <strong>sich</strong> Lichteffekte<br />
für die vorbildgerechte Beleuchtung<br />
amerik<strong>an</strong>ischer Lokomotiven realisieren.<br />
Arnold 821xx Decoder<br />
Arnold verwendet für die erweiterte<br />
Konfiguration die CV#49.<br />
• Bit 0 schaltet die automatische Lastregelung<br />
ein oder aus.<br />
• Bit 1 legt fest, w<strong>an</strong>n der Kurzschlußtest<br />
aktiviert ist.<br />
• Mit Bit 3 läßt <strong>sich</strong> der Analogbetrieb<br />
des Decoders abschalten.<br />
• Bit 4 spezifiziert, ob der Decoder<br />
auch das Motorola-Format verarbeiten<br />
soll<br />
Die CV#50 enthält Werte für die Puls-<br />
Korrekturfaktor von 1, die Einträge aus<br />
der Tabelle werden demnach unverändert<br />
übernommen. Bei CV#66 = 255<br />
werden alle Tabelleneinträge mit 2<br />
multipliziert, die Geschwindigkeitskurve<br />
wird steiler, und der Motor erhält<br />
bei jeder Fahrstufe doppelt soviel Saft.<br />
Voraussetzung ist natürlich, daß die<br />
ursprüngliche Geschwindigkeitstabelle<br />
nicht bereits 100% Motorsp<strong>an</strong>nung<br />
vorsah. Die CV#66 ist nur für die<br />
Anpassung bei Vorwärtsfahrt zuständig,<br />
die Rückwärtsfahrt wird mit der<br />
CV#95 getrimmt.<br />
Anmerkung: Bei Digitrax-Decodern<br />
DH140 Version x„6A“ ergibt ein Wert<br />
von 128 einen Korrekturfaktor von<br />
1/2!<br />
CV#67–94 Benutzerdefinierte<br />
Geschwindigkeitstabelle<br />
Jeder Decoder enthält für die Geschwindigkeitssteuerung<br />
eine St<strong>an</strong>dardtabelle,<br />
die meist eine lineare<br />
Zuordnung von Motorsp<strong>an</strong>nung zu<br />
Fahrstufe enthält. Mit CV#2 wird die<br />
Anfahrsp<strong>an</strong>nung definiert, das führt zu<br />
einer Anhebung der Sp<strong>an</strong>nung bei<br />
niedrigen Fahrstufen. Bei m<strong>an</strong>chen<br />
Decodern haben <strong>Sie</strong> die Möglichkeit,<br />
auch die Höchstgeschwindigkeit mit<br />
weite bei Analogbetrieb bzw. Parameter<br />
für die Lastregelung.<br />
ESU Loksound–Decoder<br />
Der Hersteller ESU belegt fast den<br />
gesamten für Hersteller reservierten<br />
CV-Bereich (CV#49–64) mit vielfältigen<br />
Einstellmöglichkeiten für die Geräuscherzeugung.<br />
Die Steuerung der<br />
Lichteffekte und der Funktionszuordnungen<br />
übernehmen bei diesen Decodern<br />
die St<strong>an</strong>dard-CVs 33–40.<br />
• CV#49 enthält Angaben für die<br />
Decoderkonfiguration. Damit k<strong>an</strong>n die<br />
Lastregelung ein- oder ausgeschaltet<br />
werden, außerdem k<strong>an</strong>n ein Funktionsausg<strong>an</strong>g<br />
statt mit Dauerstrom mit<br />
Impulsen (ca. 87 Hz) betrieben werden<br />
• Mit CVs 50 und 51 läßt <strong>sich</strong> die<br />
Lautstärke der Fahrgeräusche bei<br />
niedriger und bei maximaler Geschwindigkeit<br />
beeinflussen<br />
• Mit CV#52 und 53 wird die zeitliche<br />
Abfolge der Dampfstöße eingestellt<br />
• CV#54 und 55 bestimmen die Zeitabstände<br />
für einen Zufallsgenerator,<br />
mit dem einzelne Geräusche aktiviert<br />
werden können.<br />
der CV#5 und die Geschwindigkeit bei<br />
der mittleren Fahrstufe mit CV#6 zu<br />
beeinflussen. Wenn nach diesen Maßnahmen<br />
das Fahrverhalten immer<br />
noch zu wünschen übrigläßt, müssen<br />
<strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> wohl eine eigene Tabelle<br />
„schnitzen“, die individuell <strong>an</strong> das entsprechende<br />
Fahrzeug <strong>an</strong>gepaßt wird.<br />
Der erste Versuch ist meist etwas mühsam,<br />
aber die Mühe lohnt!<br />
Aus den Erläuterungen zu CV#9 wissen<br />
<strong>Sie</strong>, daß die Drehzahlregelung des<br />
• Mit CV#56 bis CV59 werden<br />
Parameter für die automatische<br />
Lastregelung eingestellt.<br />
• CV#60 steuert eine Dimmerfunktion<br />
für Lichtausgänge.<br />
• Mit CV#61 wird die Lautstärke<br />
der Geräuschwiedergabe eingestellt.<br />
• CV#64 enthält die Decoder<br />
Adresse beim Betrieb mit Motorola-<br />
Protokoll.<br />
Digitrax FX Decoder<br />
Digitrax FX-Decoder benutzen die<br />
CVs 49 bis 56 für spezielle Lichteffekte<br />
bei den Funktionsausgängen<br />
F0 bis F6. Die Werte für die einzelnen<br />
CVs setzen <strong>sich</strong> aus zwei Teilen<br />
zusammen. Die niederwertigen vier<br />
Bits bestimmen die Effektvari<strong>an</strong>te.<br />
Das Angebot reicht vom einfachen<br />
Blinklicht bis zur Leuchtfeuersimulation.<br />
Die höherwertigen 4 Bits<br />
legen fest, ob und wie die gewünschte<br />
Effektbeleuchtung mit der<br />
Fahrtrichtung verkoppelt wird. Einzelheiten<br />
hierzu entnehmen <strong>Sie</strong><br />
zweckmäßigerweise der Decoderbeschreibung.<br />
Die Einstellung der CV-Werte mit dem Lenz-H<strong>an</strong>dreglers LH 100. Foto: gp<br />
Motors mit einer Pulsweitenmodulation<br />
vorgenommen wird. Je kürzer der<br />
Einschaltimpuls pro Periode ist, desto<br />
l<strong>an</strong>gsamer dreht der Motor und umgekehrt.<br />
Die Geschwindigkeit wird also<br />
durch das Verhältnis von Impuls- zu<br />
Periodendauer bestimmt. Die Periodendauer<br />
selbst spielt dabei keine<br />
Rolle. Wenn <strong>Sie</strong> eine eigene Geschwindigkeitstabelle<br />
definieren wollen, besteht<br />
Ihre Aufgabe darin, jeder Fahrstufe<br />
das gewünschte Impuls-/Peri-<br />
MIBA-Spezial 42 37
odendauer-Verhältnis zuzuordnen.<br />
Nun müssen <strong>Sie</strong> nicht mit unh<strong>an</strong>dlichen<br />
Brüchen umgehen, die PWM-<br />
Technik kommt Ihnen da zu Hilfe.<br />
Zunächst wird hier eine Periode in eine<br />
feste Anzahl von Zeitabschnitten aufgeteilt,<br />
dieser Wert wird auch als<br />
(interne) Auflösung der PWM-Steuerung<br />
bezeichnet. Für die Erzeugung<br />
der variablen Impulslängen brauchen<br />
<strong>Sie</strong> d<strong>an</strong>n nur noch die Anzahl der Zeitabschnitte<br />
<strong>an</strong>zugeben, während der<br />
der Motor eingeschaltet sein soll. Bei<br />
den meisten Decodern beträgt die<br />
Anzahl der Zeitabschnitte 255, bei älteren<br />
Decodern ist sie teilweise auf 63<br />
begrenzt. Der Maximalwert ergibt <strong>sich</strong><br />
aus dem zugelassenen Wertebereich<br />
für die Variablen CV#67–94.<br />
• Beispiel: Wenn der Wertebereich<br />
von 0 bis 255 zugelassen ist, ergibt ein<br />
Wert von 128 das Impuls-/Periodenverhältnis<br />
von 1:2. Die Impulsdauer ist<br />
also gleich der Pausendauer, und der<br />
Motor wird mit 50% der Versorgungssp<strong>an</strong>nung<br />
betrieben. Beim Wert 255<br />
sind Impuls- und Periodendauer<br />
gleich, es gibt keine Pausen mehr, der<br />
Motor läuft mit Maximalgeschwindigkeit.<br />
Soweit die Theorie, die Geschwindigkeitskennlinie<br />
und die zugehörigen<br />
Definitionen in der Tabelle sollen <strong>Sie</strong><br />
bei Ihren praktischen Versuchen unterstützen.<br />
Die Geschwindigkeitskurve<br />
Konfigurationsvariable für<br />
Schaltdecoder<br />
Nicht so bek<strong>an</strong>nt ist die Tatsache,<br />
daß für Schaltdecoder ebenfalls<br />
Konfigurationsvariable spezifiziert<br />
sind. Mit ihnen können spezielle<br />
Eigenschaften der Ausgänge festgelegt<br />
werden. Für sie ist der Bereich<br />
von 513 bis 1024 reserviert.<br />
Tatsächlich benutzt werden nur 10<br />
CVs.<br />
CV#513 Schaltdecoder-<br />
Adresse<br />
Die Schaltdecoderadresse belegt<br />
insgesamt 9 Bits. CV#513 soll die<br />
niederwertigen 6 Bits der Decoderadresse<br />
enthalten, der Rest wird in<br />
CV#521 in invertierter Form untergebracht.<br />
Beim Lenz LS100 k<strong>an</strong>n<br />
die CV#513 Adressen von 0–255<br />
aufnehmen, das erspart Ihnen das<br />
Aufdröseln und das Invertieren der<br />
Bits für die CV#521.<br />
wurde für eine R<strong>an</strong>gierlokomotive<br />
(BR 160/DR) entworfen, besonderer<br />
Wert wurde auf eine feinfühlige Steuerung<br />
bei niedrigen Fahrstufen gelegt.<br />
Wenn <strong>Sie</strong> für die Berechnung der CV-<br />
Werte lieber die prozentuale Motorsp<strong>an</strong>nung<br />
her<strong>an</strong>ziehen möchten, brauchen<br />
<strong>Sie</strong> nur die Prozentzahl mit 2,55<br />
zu multiplizieren und das gerundete<br />
Resultat in die entsprechende Variable<br />
eintragen.<br />
Benutzerdefinierte Tabellen sind<br />
natürlich auch beim Betrieb der Decoder<br />
mit 14 oder 128 Fahrstufen verwendbar.<br />
Der Decoder interpoliert aus<br />
den 28 Tabelleneinträgen die entsprechenden<br />
Zwischenwerte.<br />
Wem die gegebenenfalls wiederholte<br />
Programmierung von 28 Tabellenwerten<br />
mit dem H<strong>an</strong>dregler zu l<strong>an</strong>gweilig<br />
ist, sollte <strong>sich</strong> die Anschaffung eines<br />
Programmiergeräts mit PC-Unterstützung<br />
überlegen. Entsprechende Programme<br />
und Utilities (siehe CD-ROM)<br />
erlauben eine komfortable Einstellung<br />
der CVs und auch eine über<strong>sich</strong>tlichere<br />
Einstellung der Geschwindigkeitskennlinie.<br />
Software mit benutzerfreundlicher<br />
Oberfläche bieten z.B.<br />
Busch, Viessm<strong>an</strong>n, Digitrax, ESU etc.<br />
<strong>an</strong>.<br />
ESU bietet für seine Loksound-Decoder<br />
ebenfalls eine komfortable Software<br />
und einen Programmieradapter<br />
<strong>an</strong>. In der derzeitigen Version ist<br />
CV#514 Aktivierung von Decoderausgängen<br />
über zusätzliche<br />
Eingänge<br />
Wenn der Decoder zusätzliche Eingänge<br />
zum Schalten von Ausgängen<br />
besitzt, k<strong>an</strong>n mit CV#514 festgelegt<br />
werden, welche Ausgänge davon<br />
betroffen sein sollen. Die Ausgänge<br />
können d<strong>an</strong>n sowohl mit einem digitalen<br />
Befehl als auch über den zugehörigen<br />
Hilfseing<strong>an</strong>g gesteuert werden.<br />
CV#515–518 Schaltzeiten für<br />
die Ausgänge 1 bis 4<br />
Mit den CVs 515–518 läßt <strong>sich</strong> das<br />
Schaltverhalten für die Ausgänge festlegen.<br />
Werte größer null bestimmen<br />
die Einschaltzeit nach einem Aktivierungsbefehl;<br />
wenn sie abgelaufen ist,<br />
wird der Ausg<strong>an</strong>g automatisch wieder<br />
abgeschaltet. Beim Wert null ist zum<br />
Abschalten ein extra Befehl nötig. Beim<br />
Lenz LS100 dienen Werte von 0–15<br />
jedoch die Geschwindigkeitstabelle leider<br />
auf 14 Einträge begrenzt.<br />
CV#95 Geschwindigkeits<strong>an</strong>passung<br />
Fahrtrichtung rückwärts<br />
Mit CV#95 k<strong>an</strong>n die Geschwindigkeitstabelle<br />
für die Rückwärtsfahrt <strong>an</strong>gepaßt<br />
werden. Die Funktionsweise ist<br />
bei CV#66 beschrieben. Bei Fa. W<strong>an</strong>grow<br />
wird mit CV#95 die Wiederholfrequenz<br />
der PRM-Perioden spezifiziert<br />
(entspricht CV#9).<br />
CV#105 und 106,<br />
Benutzerfelder<br />
Die CV#105 und 106 sind für den<br />
Benutzer vorgesehen, <strong>Sie</strong> können diese<br />
CVs für eigene Zwecke (z.B. Dokumentation<br />
etc.) verwenden.<br />
Atmen <strong>Sie</strong> tief durch, <strong>Sie</strong> haben die<br />
letzte CV-Hürde eben hinter <strong>sich</strong> gelassen.<br />
Gönnen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> erst eine Pause,<br />
bevor <strong>Sie</strong> alle CVs in Ihren Decodern<br />
beharken. Denken <strong>Sie</strong> dar<strong>an</strong>, Ihre<br />
Änderungen zu dokumentieren! Nach<br />
einem Jahr erinnert m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> nur<br />
schwerlich <strong>an</strong> Einzelheiten. Wenn m<strong>an</strong><br />
d<strong>an</strong>n die CVs aus dem Decoder erneut<br />
auslesen muß, kommt nicht gerade<br />
Freude auf. Und wenn etwas nicht auf<br />
Anhieb funktioniert, sollten <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong>erheitshalber<br />
noch mal im H<strong>an</strong>dbuch<br />
nachschlagen. Wolfg<strong>an</strong>g Körner<br />
zum automatischen Abschalten, mit<br />
Werten von 33–47 können <strong>Sie</strong> ein<br />
Blinklicht am Bahnüberg<strong>an</strong>g realisieren.<br />
Der Wert 32 unterdrückt die<br />
automatische Abschaltung.<br />
CV#519–520, Herstelleridentifikation<br />
CV#519 enthält die Versionsnummer,<br />
CV#520 die Herstelleridentifikation.<br />
CV#521, Schaltdecoder-<br />
Adresse<br />
<strong>Sie</strong> enthält die höherwertigen drei<br />
Adreßbits in invertierter Form.<br />
CV#541, Schaltdecoder-<br />
Konfiguration<br />
Die CV#541 entspricht der CV#29<br />
bei Lokdecodern. Nur das Bit 7 hat<br />
eine Bedeutung. Es zeigt <strong>an</strong>, daß es<br />
<strong>sich</strong> um einen Schaltdecoder h<strong>an</strong>delt.<br />
38 MIBA-Spezial 42
MODELLBAHN-ANLAGE<br />
Simple und wirkungsvolle Blocksteuerung mit Selectrix<br />
Einfacher Selbstblock<br />
Ein erster Schritt bei größeren Anlagen in Richtung Mehrzugbetrieb<br />
bzw. Automatisierung ist der Selbstblockbetrieb. Bei<br />
Gleich- und Wechselstrombahnen verwendet m<strong>an</strong> Schaltgleise,<br />
über Relais abschaltbare Gleisabschnitte vor dem jeweiligen<br />
Blocksignal oder auch spezielle Blockbausteine mit integrierten<br />
Anfahr- und Bremsregelungen. Das digitale Mehrzugsystem<br />
Selectrix ermöglicht einen einfachen vorbildorientierten Blockbetrieb.<br />
Eine auf Messen und Ausstellungen<br />
vielbesuchte Anlage ist die „Schiefe<br />
Ebene“ auf dem Märklin/Trix-St<strong>an</strong>d.<br />
Die Züge fahren im Blockabst<strong>an</strong>d<br />
durch die N-L<strong>an</strong>dschaft der Fränkischen<br />
Schweiz. Groß und klein bestaunen,<br />
wie die kleinen Züge vor haltzeigenden<br />
Signalen s<strong>an</strong>ft abbremsen, um<br />
d<strong>an</strong>n, wenn der vorhergehende Block<br />
frei ist, wieder s<strong>an</strong>ft zu beschleunigen.<br />
Daß für den vorbildorientierten Betriebsablauf<br />
nur ein geringer elektronischer<br />
Aufw<strong>an</strong>d betrieben wurde,<br />
wird dem interessierten Beobachter<br />
nicht bewußt.<br />
Messe- und Ausstellungs<strong>an</strong>lagen<br />
unterliegen stärkeren Belastungen als<br />
Heim<strong>an</strong>lagen. Alles muß für den robusten<br />
Auf- und Abbau, für die Lagerung<br />
in kalten, feuchten oder heißen Räumen<br />
und für den reibungslosen Dauerbetrieb<br />
ausgelegt sein. So verfügt die<br />
N-Anlage „Schiefe Ebene“ nicht über<br />
einen Schattenbahnhof. Die Züge fahren<br />
auf der zweigleisigen Strecke im<br />
Selbstblockbetrieb, der <strong>sich</strong> auch auf<br />
den Bahnhof Neuenmarkt erstreckt. In<br />
Neuenmarkt zweigt noch eine eingleisige<br />
Nebenstrecke ab, die im Pendelzugbetrieb<br />
befahren wird.<br />
Sechs Blöcke für fünf Züge<br />
Die zweigleisige Hauptstrecke ist in<br />
jede Richtung in sechs Blockabschnitte<br />
unterteilt. Damit die Züge in einer<br />
Richtung fahren können, muß ein Zug<br />
einen freien Block voraus haben. Daraus<br />
ergibt <strong>sich</strong> bei sechs Blockabschnitten<br />
der Einsatz von maximal fünf<br />
Zügen.<br />
Gesteuert wird die Anlage mit dem<br />
digitalen Mehrzugsystem Selectrix.<br />
Alle Lokomotiven sind mit einem Decoder<br />
ausgestattet. Als zentrale Steuereinheit<br />
dient das Central-Control 2000.<br />
Mit ihm wäre die Steuerung von 9<br />
Lokomotiven möglich. Um aber die<br />
zehn Züge auf der zwei-, und die zwei<br />
Züge auf der eingleisigen Strecke in<br />
Betrieb nehmen zu können, sowie Signale<br />
und Weichen schalten zu können,<br />
ist noch das multifunktionale<br />
Steuergerät Lok-Control erforderlich.<br />
Mit ihm lassen <strong>sich</strong> auch die Adressen,<br />
das Anfahr- und Bremsverhalten usw.<br />
der Lokdecoder ändern und einstellen.<br />
Die gesamte Anlage ist in drei Stromkreise<br />
für den digitalen Fahrstrom eingeteilt.<br />
Ein Stromkreis wird von der<br />
Central-Control versorgt, zwei weitere<br />
über Power-Packs (Booster); jeweils ein<br />
Richtungsgleis der zweigleisigen<br />
Hauptstrecke, sowie die Nebenbahn<br />
und das Bw des Bhf. Neuenmarkt. Das<br />
Stromlosschalten der Halteabschnitte<br />
vor den Blocksignalen und Signalen in<br />
den Bahnhöfen übernehmen zugbeeinflussende<br />
Signale und im verdeckten<br />
Bereich Relais.<br />
Die Blockfreigabe und auch das Auf-<br />
Halt-Schalten des vorhergehenden<br />
Blocksignals geschieht über Reedkontakte.<br />
Diese sind über das Eingabegerät<br />
„Encoder A“ mit der Central-Control<br />
verbunden. Auf diesem Weg gel<strong>an</strong>gen<br />
die Schaltimpulse von den<br />
Reedkontakten zu den Funktionsdecodern.<br />
Bild links: Wo viele Züge fahren, ist immer<br />
ein gewisser elektronischer Aufw<strong>an</strong>d nötig,<br />
damit alles reibungslos läuft. Ein Schnellzug<br />
fährt aus dem Bahnhof Neuenmarkt aus.<br />
Bild rechts: Die Trix-Ausstellungs<strong>an</strong>lage<br />
„Schiefe Ebene“ in N wird im Selbstblocksystem<br />
mit der digitalen Mehrzugsteuerung<br />
Selectrix gesteuert. Der Aufw<strong>an</strong>d ist dabei<br />
recht gering. Fotos: MK/gp<br />
40 MIBA-Spezial 42
Anschlüsse des<br />
Funktionsdecoders<br />
Prinzipdarstellung der Blocksteuerung<br />
einer Richtung. Die Bahnhofsgleise<br />
sind nicht mit einbezogen.<br />
M<strong>an</strong>uell können die Züge bei der<br />
Einfahrt auf <strong>an</strong>dere Gleise geleitet<br />
und wieder in den Blockbetrieb<br />
zurückgeführt werden.<br />
Einer der Vorteile des Selectrixsystems<br />
ist der Sx-Bus. Über diese Leitung<br />
werden sowohl die Steuerimpulse<br />
zum Schalten wie auch die Rückmeldeimpulse<br />
von Belegtmeldern und<br />
Funktionsdecodern geschickt. Die Leitung<br />
darf dabei nach Lust und Laune<br />
verzweigt werden, was bei <strong>an</strong>deren<br />
Systemen nicht immer der Fall ist.<br />
Über den Sx-Bus werden also alle Steuergeräte,<br />
Funktionsdecoder, Eingabebausteine<br />
und Belegtmelder <strong>an</strong>geschlossen.<br />
Das Eingabegerät „Encoder A“ muß<br />
auf die gleiche Adresse wie der <strong>an</strong>zu-<br />
Einteiliger Signalhalteabschnitt<br />
Abschnitt zum Bremsen und Halten<br />
Einteiliger Signalhalteabschnitt<br />
Bremsabschnitt Halteabschnitt<br />
Der Sx-Bus verbindet bis auf die<br />
Booster alle Selectrix-Komponenten<br />
und ist für die Übertragung der<br />
Steuer- und Rückmeldeinformationen<br />
ver<strong>an</strong>twortlich.<br />
Zeichnung: Wolfg<strong>an</strong>g Hauff<br />
sprechende Funktionsdecoder eingestellt<br />
sein. Die Weiche am ersten Ausg<strong>an</strong>g<br />
des Funktionsdecoders reagiert,<br />
wenn am ersten Eing<strong>an</strong>g des „Encoders<br />
A“ eine Taste betätigt wird. Unabhängig<br />
davon können aber auch z.B.<br />
die Weichen am ersten Decoderausg<strong>an</strong>g<br />
von dem Steuergerät Lok-Control<br />
oder Control-H<strong>an</strong>dy <strong>an</strong>gesprochen<br />
werden. So läßt <strong>sich</strong> m<strong>an</strong>uell auch ein<br />
Blocksignal auf Halt stellen, um einen<br />
Zug gewollt <strong>an</strong>zuhalten. Die nachfolgenden<br />
fahren natürlich nicht auf, da<br />
keine Freigabe des Blockabschnitts<br />
erfolgt.<br />
Reedkontakte<br />
Anschlüsse des<br />
Encoder A<br />
Adresse<br />
Geräte<strong>an</strong>schluß<br />
Signalhalteabschnitte<br />
Eine besondere Eigenschaft des Selectrix-Systems<br />
ist Einrichtung der Signalhalteabschnitte.<br />
Bei Gleich- oder<br />
Wechselstrom<strong>an</strong>lagen wird der Gleisabschnitt<br />
vor einem Signal bei „Halt“<br />
zeigendem Signal stromlos geschaltet.<br />
Auf diese Weise würde m<strong>an</strong> auch eine<br />
Lok mit Decoder jeden Systems abrupt<br />
zum Stehen bekommen; kein weiches<br />
Halten oder Wieder<strong>an</strong>fahren.<br />
Um Züge im Gleichstrombetrieb vor<br />
„Halt“ zeigenden Signale s<strong>an</strong>ft abzubremsen<br />
und <strong>an</strong>zuhalten, sind Elek-<br />
Selectrix erlaubt den problemlosen Aufbau eines Selbstblocksystems.<br />
Dazu werden die aus dem <strong>an</strong>alogen Betrieb bek<strong>an</strong>nten Halteabschnitte<br />
verlängert und wie in den links abgebildeten Zeichnungen<br />
verschaltet. Für den einteiligen Halteabschnitt k<strong>an</strong>n der Schaltkontakt<br />
der Zugbeeinflussung des Signals ausgenutzt werden. Beim<br />
zweiteiligen Abschnitt ist ein Relais mit zwei Kontakten erforderlich,<br />
das parallel <strong>an</strong> den Funktionsdecoder <strong>an</strong>geschlossen wird.<br />
Die Steuerung erledigt<br />
der Decoder,<br />
wenn er wie dargestellt<br />
<strong>an</strong>geschlossen<br />
wird.<br />
Zeichnungen: gp<br />
42 MIBA-Spezial 42<br />
Sx-Bus
Freie Fahrt! Der<br />
nächste Blockabschnitt<br />
ist frei. Mit<br />
Schub geht es weiter<br />
die Rampe hinauf.<br />
Auch der Zug<br />
aus der Gegenrichtung<br />
hat frei.<br />
Der Gegenzug entpuppt<br />
<strong>sich</strong> als Güterzug,<br />
der kurz vor der<br />
oberen Aufnahme<br />
die Blockstelle<br />
erreicht.<br />
Weiter geht es mit<br />
Schub die Rampe<br />
hinauf. Der gesamte<br />
Zugverkehr läuft im<br />
Selbstblockbetrieb.<br />
Damit es nicht l<strong>an</strong>gweilig<br />
wird, muß die<br />
Schublok per m<strong>an</strong>ueller<br />
Steuerung den<br />
Schnellzug über die<br />
Schiefe Ebene nachschieben.<br />
MIBA-Spezial 42 43
tronikbausteine einzubauen, ebenso<br />
um die Züge wieder vorbildgerecht zu<br />
beschleunigen. Bei Lokomotiven mit<br />
Decodern funktionieren diese Bausteine<br />
nicht in der gewünschten Weise.<br />
Die Entwickler von Selectrix waren<br />
jedoch findig. Das Abbremsen und<br />
Beschleunigen der Fahrzeuge ist<br />
sowieso als einstellbare Größe in den<br />
Decoder eingebaut. Um eine Lok mit<br />
Selectrix-Decoder vor einem haltzeigenden<br />
Signal zum Bremsen zu zwingen,<br />
wird der Schaltkontakt des Signals<br />
oder eines Relais mit einer Diode überbrückt.<br />
Der Lokdecoider bekommt nur<br />
ein Hälfte des Digitalfahrstroms.<br />
Dadurch wird im Decoder der Bremsvorg<strong>an</strong>g<br />
eingeleitet. Je nach eingestelltem<br />
Bremsverhalten bremst der Zug<br />
kräftiger oder s<strong>an</strong>fter ab und bleibt vor<br />
dem Signal stehen.<br />
Bedingungen für das punktgenaue<br />
Halten vor dem Signal sind: Alle Signalhalteabschnitte<br />
müssen gleich l<strong>an</strong>g<br />
und das Bremsverhalten im Decoder<br />
muß auf die Geschwindigkeit des Zuges<br />
und die Länge des Halteabschnitts<br />
abgestimmt sein.<br />
Um auch bei widrigen Betriebsbedingungen<br />
gewappnet zu sein, läßt <strong>sich</strong><br />
im Decoder, so wie die Adresse oder die<br />
Höchstgeschwindigkeit, der oben beschriebene<br />
einteilige Signalhaltabschnitt<br />
einstellen, und auch ein zweiteiliger<br />
Signalhalteabschnitt. Der zweiteilige<br />
Signalhalteabschnitt besteht aus<br />
einem Bremsabschnitt, der über die<br />
Diode gespeist wird, und einen Halteabschnitt,<br />
der g<strong>an</strong>z herkömmlich<br />
einen ungefähr fahrzeugl<strong>an</strong>gen Abschnitt<br />
stromlos schaltet. Ist der Decoder<br />
auf den zweiteiligen Halteabschnitt<br />
eingestellt, bremst der Zug mit den im<br />
Decoder eingestellten Verzögerungswerten<br />
bis auf Schleichfahrt ab und<br />
bleibt kaum merklich im Halteabschnitt<br />
stehen. Bekommt der Zug wieder<br />
freie Fahrt, wird die Diode überbrückt,<br />
und der Halteabschnitt bekommt<br />
wieder digitalen Fahrstrom.<br />
Wie gesagt funktioniert das nur mit<br />
Selectrix-Decodern. Noch ein kleiner<br />
Wermutstropfen: Werden beleuchtete<br />
Reisewagen im Zug mitgeführt, verlängern<br />
sie den Bremsweg des Zuges.<br />
Das liegt dar<strong>an</strong>, daß die Räder mit den<br />
Stromabnehmern die Bremsdiode zeitweise<br />
überbrücken und unwirksam<br />
machen.<br />
Ein Schnellzug ist von Marktschorgast in<br />
Richtung Neuenmarkt unterwegs.<br />
Die idyllische Nebenbahn k<strong>an</strong>n entweder im automatischen Pendelbetrieb für den nötigen<br />
Betrieb sorgen oder aber auch m<strong>an</strong>uell betrieben werden.<br />
V 60 hat umgesetzt und macht <strong>sich</strong> mit ihrem PmG fahrpl<strong>an</strong>mäßig auf den Rückweg.<br />
44 MIBA-Spezial 42
Ein Markenzeichen der Ausstellungs<strong>an</strong>lage<br />
„Schiefe Ebene“ ist die Weitläufigkeit des<br />
Geländes.<br />
Hinter dem Bahnhofsgebäude von Marktschorgast<br />
führt die Gegenstrecke zur<br />
„Schiefen Ebene“ wieder hinab.<br />
Es gibt noch eine dritte Vari<strong>an</strong>te, den<br />
Zug vorbildgerecht und <strong>sich</strong>er vor<br />
einem Signal zum Stehen zu bekommen.<br />
Das Gleis wird im Bereich des<br />
Signals als zweiteiliger Halteabschnitt<br />
eingerichtet, die Lok aber auf den einteiligen<br />
Halteabschnitt eingestellt.<br />
Dabei fungiert der Halteabschnitt als<br />
Sicherheitsbereich für den Fall, daß die<br />
Länge des Bremswegs trotz aller Maßnahmen<br />
nicht ausreicht. Hält die Lok<br />
nicht im Bremsabschnitt vor dem Signal,<br />
wird sie im stromlosen Abschnitt<br />
im Bereich des Signals gebremst.<br />
Der Selbstblockbetrieb des Selectrixsystems<br />
ermöglicht auf der einen Seite<br />
einen automatischen Verkehr, auf der<br />
<strong>an</strong>deren Seite läßt er bequem m<strong>an</strong>uelle<br />
Eingriffe zu. So k<strong>an</strong>n per H<strong>an</strong>dregler<br />
ein Zug über die Rampe nachgeschoben<br />
oder ein Güterzug aus dem Blockbetrieb<br />
auf ein Gütergleis herausgezogen<br />
werden. Ebenso läßt <strong>sich</strong> auch ein<br />
Lokwechsel durchführen. Der Zug läßt<br />
<strong>sich</strong> d<strong>an</strong>ach wieder problemlos in den<br />
Blockbetrieb einreihen. gp<br />
Im Bw macht <strong>sich</strong> natürlich die Freizügigkeit<br />
der digitalen Steuerung im m<strong>an</strong>uellen Betrieb<br />
besonders bemerkbar.<br />
MIBA-Spezial 42 45
GRUNDLAGEN<br />
Anschlußvielfalt der Fahrzeugdecoder<br />
Der Decoder –<br />
das unbek<strong>an</strong>nte Ding<br />
Obwohl schon die meisten der neuen Lokomotiven mit einer<br />
Schnittstelle zum schnellen Einbau eines Decoder vorgesehen<br />
sind, oder einige schon generell mit einem Decoders ausgeliefert<br />
werden, müssen zumeist die älteren „von H<strong>an</strong>d“ nachgerüstet<br />
werden. M<strong>an</strong>gelnde Kenntnisse über Decoder stellen m<strong>an</strong>chen<br />
Modellbahner beim Umrüsten der Loks vor große Probleme.<br />
Wir wollen die verschiedenen Decoder und Einsatzgebiete<br />
und auch einige Grundregeln für den Einbau durchleuchten.<br />
Schön wäre es – zumindest für recht<br />
viele Modellbahner –, wenn die<br />
Hersteller serienmäßig in die Loks<br />
Decoder einbauen würden. Die genormte<br />
Digitalschnittstelle erleichtert<br />
wenigstens den Einbau. Leider verfügen<br />
aber nicht alle Loks – schon gar<br />
nicht die älteren – über eine Schnittstelle.<br />
Wer nun eine Lok ohne Schnittstelle<br />
hat, aber einen Decoder des Her-<br />
Nur die Licht- und<br />
eine Sonderfunktion<br />
sind über die<br />
Anschlüsse des<br />
Schnittstellensteckers<br />
geführt.<br />
Schwarz<br />
Rot<br />
Blau<br />
Gelb<br />
F 0<br />
7 2 6 3<br />
4<br />
8<br />
Gleichrichter<br />
Weiß<br />
F 1<br />
Grün<br />
Schaltausgänge<br />
Decoder<br />
stellers „X“ in eine Lok des Herstellers<br />
„Y“ einbauen möchte, steht häufig auf<br />
dem Schlauch „Z“ wie „ziemlich“ ...<br />
Versuchen wir einmal den Decoder,<br />
ohne große wissenschaftliche Abh<strong>an</strong>dlung,<br />
verständlich darzustellen. Daß<br />
der Decoder – auch als Fahrzeugempfänger<br />
bezeichnet – auf eine Adresse<br />
eingestellt werden muß, hat <strong>sich</strong> mittlerweile<br />
wohl unter den interessierten<br />
F 2<br />
Lila<br />
F 3<br />
Fahrregler<br />
Braun<br />
Blockschaltbild und Anschlüsse eines<br />
Decoders mit Schnittstellenstecker. Die<br />
runden Kreise mit den Zahlen kennzeichnen<br />
den Stecker mit der entsprechenden<br />
Pinbelegung. Der Anschluß gilt prinzipiell<br />
für alle Decoder, egal ob DCC,<br />
Motorola oder Selectrix. Illustration: gp<br />
Das blaue Kabel führt<br />
„Plus-Potential“ und<br />
versorgt alle Verbraucher<br />
der Sonderfunktionen.<br />
Die Funktionen ab<br />
„F 2“ müssen extra<br />
verkabelt werden.<br />
1<br />
5<br />
Or<strong>an</strong>ge<br />
Modellbahnern herumgesprochen und<br />
ist auch für die nachfolgenden Ausführungen<br />
und den Einbau nicht entscheidend.<br />
Digitalsystem<br />
Die für einen erfolgreichen Decodereinbau<br />
nötigen Spielregeln gelten für<br />
alle Digitalsysteme. Mit einem Gleichstromfahrpult<br />
steuert m<strong>an</strong> eine Lok mit<br />
Gleichstrommotor, mit einem Wechselstromfahrpult<br />
eine Lok mit Wechselstrommotor.<br />
Bei Einsatz eines Digitalsystems<br />
stimmt diese Regel nicht mehr.<br />
So k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> mit dem Märklin/<br />
Motorola-System Loks fahren, die<br />
sowohl mit einem Wechsel- wie auch<br />
mit einem Gleichstrommotor ausgerüstet<br />
sind. Gleiches gilt für das DCC- wie<br />
auch für das Selectrix-System. Bei der<br />
Wahl des Decoders muß also darauf<br />
geachtet werden, welches Datenformat<br />
er versteht und welche Art von Motor<br />
er betreiben k<strong>an</strong>n.<br />
Die Blackbox<br />
Der Decoder ist für den Modellbahner<br />
eine elektronische Blackbox. Wir<br />
bedienen ja auch unseren Videorecorder,<br />
ohne zu wissen, wie das Gerät<br />
funktioniert. Im konventionellen<br />
Betrieb, egal ob Gleich- oder Wechselstrom,<br />
ob mit oder ohne Mittelleiter,<br />
gel<strong>an</strong>gt der Fahrstrom über Gleise,<br />
Räder und Radschleifer zum Motor und<br />
wird dort in Bewegungsenergie umgesetzt.<br />
Die Lok fährt.<br />
Bei den digitalen Mehrzugsteuerungen<br />
ist es kaum <strong>an</strong>ders. Der digitale<br />
Fahrstrom nimmt den gleichen Weg<br />
mit dem kleinen Unterschied, daß zwischen<br />
Radschleifer und Motor unser<br />
Decoder als Blackbox hängt. Der digitale<br />
Fahrstrom gel<strong>an</strong>gt also in diesem<br />
Fall über Gleise, Räder und Radstromabnehmer<br />
zum Decoder, und nicht zum<br />
Motor. Das ist übrigens unabhängig<br />
vom verwendeten Digitalsystem, von<br />
der Art der Stromabnahme – Mittelleiter-<br />
bzw. Zweileitersystem – und vom<br />
Motor.<br />
Beim Einbau sollte m<strong>an</strong> darauf achten,<br />
daß die Kabel von den Stromabnehmern<br />
nur mit den entsprechenden<br />
Anschlüssen des Decoders verbunden<br />
sind.<br />
Motor<strong>an</strong>schluß<br />
Im Decoder wird aus dem „digitalen<br />
Fahrstrom“ der Strom für den Motor<br />
bereitgestellt. Je nach eingestellter<br />
46 MIBA-Spezial 42<br />
Grau<br />
M
Umschaltrelais,<br />
Umschaltelektronik<br />
blau = Lokchassis,<br />
gemeinsamer Pol<br />
für alle Verbraucher<br />
wie Motor, Stirnbeleuchtung<br />
usw.<br />
Skischleifer<br />
M<br />
Verkabelung einer Wechselstromlok mit Umschaltrelais. Das<br />
Lokchassis dient als gemeinsamer Rückleiter (Masse). Nicht<br />
berück<strong>sich</strong>tigt ist der Relaiskontakt für die fahrtrichtungsabhängige<br />
Beleuchtung.<br />
Gelb<br />
F 0<br />
Weiß<br />
Decoder<br />
St<strong>an</strong>dard<strong>an</strong>schluß eines Motorola-Decoders,<br />
wie z.B. der 6080 von Märklin, in eine Lok<br />
mit Feldspulenmotor.<br />
Fahrtrichtung und Geschwindigkeit<br />
am Steuergerät bekommt der Motor<br />
vom Decoder den nötigen Motorstrom.<br />
Damit es aber nicht zu Fehlfunktionen<br />
kommt, darf zwischen den Anschlußklemmen<br />
der Stromabnehmer<br />
und denen der Motor<strong>an</strong>schlüsse keine<br />
elektrische Verbindung bestehen. Eine<br />
mögliche Verbindung eines Motorausg<strong>an</strong>ges<br />
mit den Stromabnehmern hätte<br />
zur Folge, daß digitaler Fahrstrom <strong>an</strong><br />
den Motorausg<strong>an</strong>g gel<strong>an</strong>gt. Die relativ<br />
hohe Sp<strong>an</strong>nung k<strong>an</strong>n zum schnellen<br />
Ableben der Motorelektronik führen.<br />
Häufig werden beim Aktivieren der<br />
Funktionen weitere Teile des Decoders<br />
zerstört.<br />
Es ist g<strong>an</strong>z besonders wichtig, darauf<br />
zu achten, daß kein Motor<strong>an</strong>schluß<br />
mit dem Lokchassis eine elektrische<br />
Verbindung hat. Löten <strong>Sie</strong> mögliche<br />
Blau<br />
Grün<br />
M<br />
Feldspulen<br />
Das Kabel<br />
vom Mittelschleifer<br />
führt<br />
nur bis zum<br />
Decoder.<br />
Decoder<br />
Wechselstrom Digitaler Fahrstrom<br />
Blau<br />
Gelb<br />
F 0<br />
Weiß<br />
F 1<br />
Grün<br />
MIBA-Spezial 42 47<br />
F 2<br />
Lila<br />
Decoder<br />
Anschluß eines Decoders, wie z.B. der Lok-<br />
Sound von ESU, in eine Lok mit Feldspulenmotor.<br />
Kabel bzw. ziehen <strong>Sie</strong> entsprechende<br />
Steckkontakte von den Motor<strong>an</strong>schlüssen<br />
ab. Mit einem Multimeter im<br />
niederohmigen Bereich prüfen, ob<br />
nicht doch noch über eine versteckte<br />
Leitung oder einen versteckten Kontakt<br />
einer der Motor<strong>an</strong>schlüsse Kontakt<br />
zum Chassis oder zu den rechten oder<br />
linken Radschleifern hat. Notfalls muß<br />
die Lok weiter zerlegt werden, um<br />
sämtliche Verbindungen aufzutrennen.<br />
Um auf der einen Seite eine einw<strong>an</strong>dfreie<br />
Funktion des Decoders zu<br />
gewährleisten und auf der <strong>an</strong>deren<br />
Seite einer Zerstörung vorzubeugen,<br />
kommt m<strong>an</strong> um den Einsatz eines Multimeters<br />
nicht umhin. Dieses ist neben<br />
geeigneten Schraubendrehern und<br />
Lötkolben das wichtigste Utensil und<br />
sollte auf alle Fälle in den Investitionspl<strong>an</strong><br />
aufgenommen werden.<br />
F 3<br />
Braun<br />
Blau<br />
Grün<br />
M<br />
M<br />
Blau<br />
Gelb<br />
F 0<br />
Weiß<br />
F 1<br />
Grün<br />
F 2<br />
Lila<br />
Decoder<br />
F 3<br />
Braun<br />
Power für den Motor<br />
Feldspulen<br />
Verkabelung einer älteren Wechselstromlok mit einem Lokdecoder.<br />
Wird der Motor weiterhin mit Feldspulen betrieben, kommen<br />
als Decoder z.B. der 6080 von Märklin in Frage. Das Lokchassis<br />
dient als gemeinsamer Rückleiter (Masse). Illustrationen: lk/gp<br />
Or<strong>an</strong>ge<br />
Grau<br />
Anschluß eines Decoders für Gleichstrommotoren<br />
<strong>an</strong> einen Feldspulenmotor mit<br />
Dioden für die Drehrichtung.<br />
Moderne Autos verfügen über ein elektronische<br />
Motorm<strong>an</strong>agement, zum<br />
Senken des Treibstoffverbrauchs und<br />
des Schattstoffausstoßes. Fahrzeugdecoder<br />
verfügen ebenfalls über ein<br />
Motorm<strong>an</strong>agement. Dieses bestimmt,<br />
welche Art von Motor der Decoder<br />
betreiben k<strong>an</strong>n. Moderne Decoder bieten<br />
die Möglichkeit, das Motorm<strong>an</strong>agement<br />
<strong>an</strong> die Beschaffenheit des<br />
Motors <strong>an</strong>zupassen. So können<br />
Glocken<strong>an</strong>ker- sowie drei- oder mehrpolige<br />
Motoren mit gerade- oder<br />
schräggenuteten Ankern <strong>an</strong>geschlossen<br />
und optimal betrieben werden.<br />
Welcher Motor im speziellen mit welchem<br />
Decoder betrieben werden k<strong>an</strong>n,<br />
entnehmen <strong>Sie</strong> am besten den Betriebs-<br />
bzw. Einbau<strong>an</strong>leitungen.<br />
M
Oberhalb des Motors der BR 216 von Röwa wurde Platz für den Decoder geschaffen. Die grünen<br />
Kabel kommen jeweils von den rechten und linken Radschleifern. Die elektrische Verbindungen<br />
zum Motor sind gekappt.<br />
Die grünen Kabel von den rechten und linken Radschleifern führen zum Decoder. Die drei<br />
Kabel für die Beleuchtung führen zum „Lichtkasten“ der BR 216. Das graue und or<strong>an</strong>ge<br />
Kabel führen nur zu den Motor<strong>an</strong>schlüssen.<br />
Beleuchtung und sonstiges<br />
Ein weiteres heikles Kapitel ist die Verkabelung<br />
der Stirnbeleuchtungen und<br />
sonstigen Zubehörs wie Rauchentwickler,<br />
Sound usw. Diese elektrischen<br />
Verbraucher benötigen wie der Motor<br />
auch zwei Leitungen; eine Hin- und<br />
eine Rückleitung. Wie aus den Illustrationen<br />
zu erkennen ist, dient das Lokchassis<br />
als gemeinsamer elektrischer<br />
Pol für die Rückleitung.<br />
Das Chassis dient aber häufig nicht<br />
nur der Beleuchtung als Rückmeldung,<br />
sondern auch dem Motor. Dieser darf,<br />
wie schon eing<strong>an</strong>gs erwähnt, nicht mit<br />
dem Lokchassis verbunden sein. Auf<br />
eine strikte Trennung ist zu achten.<br />
Einen generellen Tip für den<br />
Anschluß der Beleuchtung k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
nicht geben. Dieser ist von Decoder zu<br />
Decoder verschieden. Wer <strong>sich</strong>ergehen<br />
möchte, verdrahtet die Lämpchen<br />
mit den Decoder<strong>an</strong>schlüssen neu.<br />
Bei einigen Lokomotiven geht es allerdings<br />
nicht, da ein Pol der Lampenfassung<br />
mit dem Lokchassis identisch ist.<br />
In diesem Fall geht m<strong>an</strong> wie folgt vor:<br />
Das Lokchassis darf weder zu den<br />
Stromabnehmern noch zu den Motor<strong>an</strong>schlüssen<br />
eine elektrische Verbindung<br />
haben. In dem einen oder <strong>an</strong>dern<br />
Fall darf bzw. muß, wie beim Selectrix-<br />
Decoder, eine Seite der Stromabnehmer<br />
mit dem entsprechenden Decoder<strong>an</strong>schluß<br />
verbunden sein.<br />
DCC-Decoder verfügen in der Regel<br />
über ein blaues Anschlußkabel. Dieses<br />
wird mit dem Lokchassis <strong>an</strong> geeigneter<br />
Stelle verbunden. Die geeignete<br />
Stelle k<strong>an</strong>n ein Schraub<strong>an</strong>schluß oder<br />
eine Verbindung über ein Lötpad einer<br />
Gleichstrom<br />
Lokplatine sein. Nun brauchen nur<br />
noch die Lampen mit dem gelben bzw.<br />
weißen Kabel verbunden zu werden.<br />
Mit dem Anschluß von Rauchentwicklern<br />
oder <strong>an</strong>deren Sonderfunktionen<br />
verhält es <strong>sich</strong> ebenso. Für die<br />
Ansteuerung von Soundbausteinen<br />
k<strong>an</strong>n keine allgemeingültige Aussage<br />
getroffen werden. In dem einen Fall<br />
können die Ausgänge des Decoders<br />
direkt mit entsprechenden Anschlüssen<br />
des Soundmoduls verbunden werden,<br />
in einem <strong>an</strong>deren ist es zweckmäßig,<br />
Relais zur galv<strong>an</strong>ischen Entkopplung<br />
zwischenzuschalten.<br />
Kleinrelais können aber auch nötig<br />
sein, wenn die Schaltleistung eines<br />
Decoderausg<strong>an</strong>gs nicht ausreicht, eine<br />
Sonderfunktion mit höherer Stromaufnahme<br />
zu schalten.<br />
Dioden, Kondensatoren und<br />
<strong>an</strong>derer „Kram“<br />
Einige Hersteller bauen für die<br />
Beleuchtung statt Glühlämpchen LEDs<br />
in die Fahrzeuge. Sollten die LEDs trotz<br />
korrektem Anschluß nicht leuchten,<br />
sind diese falsch herum <strong>an</strong>geschlossen.<br />
<strong>Sie</strong> verhalten <strong>sich</strong> wie Dioden für den<br />
Lichtwechsel im herkömmlichen<br />
Gleichstrombetrieb. <strong>Sie</strong> lassen den<br />
Strom nur in eine Richtung durch. In<br />
diesem Fall in die falsche. Tauschen <strong>Sie</strong><br />
die Anschlüsse der Beleuchtungsplatine,<br />
da <strong>sich</strong> die winzigen LEDs meist<br />
nicht ohne Defekt umlöten lassen.<br />
48 MIBA-Spezial 42<br />
M<br />
Verdrahtungsbeispiel einer Gleichstromlok.<br />
Das Lokchassis dient als Rückleiter<br />
für alle Verbraucher und ist mit den in<br />
Vorwärtsfahrtrichtung rechten Rädern<br />
verbunden. Illustrationen: lk/gp
M<br />
Decoder<br />
Digitaler Fahrstrom<br />
Einbau eines Decoders in eine Lok, deren in<br />
Fahrtrichtung rechte Räder eine konstruktiv<br />
bedingte feste elektrische Verbindung mit<br />
dem Lokchassis haben. Das blaue Kabel des<br />
Decoders wird nicht <strong>an</strong>geschlossen.<br />
Dioden für die fahrtrichtungsabhängige<br />
Beleuchtung bei herkömmlichen<br />
Glühlampen können entfernt werden.<br />
Ähnlich verhält es <strong>sich</strong> mit den Bauteilen<br />
zur Funkentstörung. Diese sind in<br />
den älteren Loks auf den Betrieb ohne<br />
M<br />
Decoder<br />
Digitaler Fahrstrom<br />
Sitzen die Lokräder beider Seiten isoliert auf<br />
der Achse, können die Anschlüsse der Radschleifer<br />
direkt am Decoder <strong>an</strong>geschlossen<br />
werden. Vor<strong>sich</strong>t vor versteckten Verbindungen<br />
zwischen Chassis und Schleiferplatine.<br />
Decoder abgestimmt. Läßt m<strong>an</strong> die<br />
Bauteile drin, k<strong>an</strong>n es eine erhöhte Leistungsabgabe<br />
des Decoders zur Folge<br />
haben. Es k<strong>an</strong>n auch sein, daß beim<br />
Einstellen des Decoders (Programmieren)<br />
oder auch beim Betrieb Funkti-<br />
Einbau des Selectrix-Decoders 66832 in den Triebwagen VT 62. Ein dünner Plastikstreifen<br />
isoliert den Motor<strong>an</strong>schluß gegen das Chassis. Das Kabel vom Decoder ist direkt <strong>an</strong> den<br />
Motor<strong>an</strong>schluß <strong>an</strong>gelötet. Fotos: gp<br />
Anschlußschaltbild des Selectrix-Decoders<br />
66832. Die Stromversorgung der<br />
Funktionen wird über die Chassismasse<br />
<strong>sich</strong>ergestellt. Illustration: gp Chassismasse<br />
Decoder<br />
Digitaler Fahrstrom<br />
MIBA-Spezial 42 49<br />
M<br />
Das Lokchassis hat keine leitende Funktion.<br />
Stromabnahme, Stirnbeleuchtung<br />
und Motor sind nur mit den entsprechenden<br />
Anschlüssen des Decoders verbunden<br />
(z.B. BR 58/Roco, BR 216/Röwa).<br />
onsstörungen auftreten können. Sollte<br />
<strong>sich</strong> der Nachbar über einen gestörten<br />
Fernseh- oder Rundfunkempf<strong>an</strong>g<br />
beschweren, ist in diesem Fall der<br />
Fachm<strong>an</strong>n bzw. der Hersteller der<br />
Lokomotive gefragt. gp<br />
Einige Einbau-Tips<br />
• Lok muß im herkömmlichen Gleichoder<br />
Wechselstrombetrieb ohne Probleme<br />
fahren.<br />
• Stromaufnahme der Lokomotive im<br />
Leerlauf und unter Vollast – also bei<br />
schleudernden Rädern – messen. Nach<br />
dem Ergebnis richtet <strong>sich</strong> die Wahl des<br />
Decoders. Liegt die Stromaufnahme<br />
deutlich über dem Durchschnitt – für<br />
z.B. N mehr als 300 mA und für H0 mehr<br />
als 500 mA –, den Motor prüfen. Im Einzelfall<br />
können höhere Ströme fließen.<br />
• Verkabelung soweit wie möglich entfernen.<br />
Bleiben sollte die Verkabelung<br />
zu den Stromabnehmern <strong>an</strong> den Rädern<br />
bzw. bei Märklin zum Mittelschleifer.<br />
• Mit einem Multimeter prüfen, ob die<br />
richtige Seite der Radschleifer eine Verbindung<br />
zum Lokchassis hat.<br />
• Keine Verbindung zwischen Motor<strong>an</strong>schlüssen<br />
und Lokchassis.<br />
• Nach dem Einbau des Decoders erst<br />
die Werte einlesen und bei Bedarf neu<br />
einstellen. Lassen sie <strong>sich</strong> nicht einlesen,<br />
liegt meistens ein Fehler in Form<br />
einer falschen elektrischen Verbindung<br />
vor.
WERKSTATT<br />
Auch in kleinere Lokomotiven läßt <strong>sich</strong> der<br />
DCC-Decoder T 120 aus der Werkstatt von Thorsten Kühn problemlos einbauen.<br />
Neuer Anbieter von Decodern für das DCC-Format<br />
Preiswert und klein<br />
Auf der Suche nach einem geeigneten Lokdecoder stießen Uwe<br />
Kempkens und Rolf Knipper auf den „T 120“ aus der Werkstatt<br />
von Torsten Kühn. Eine preiswerte Alternative – absolut<br />
einbaufreundlich, wie unsere Autoren zu berichten wissen.<br />
Der Decoder T 120 von Thorsten<br />
Kühn ist ein leistungsfähiger,<br />
äußerst preiswerter Lok-Decoder. Er<br />
ist kompatibel zum NMRA-St<strong>an</strong>dard<br />
(z.B. Lenz, Uhlenbrock, Arnold, Märklin=,<br />
Digitrax oder Zimo). Durch seine<br />
geringe Baugröße (13,9 x 21,9 x 5,1<br />
mm) paßt er in fast jede H0-Lok.<br />
Der maximale Motorstrom beträgt<br />
1,0 Ampere, ist also auch für gößere<br />
Maschinen vollkommen ausreichend.<br />
Die beiden Funktionsausgänge sind<br />
mit je 0,125 Ampere belastbar. Nutzbar<br />
wären sie für richtungsabhängige<br />
Beleuchtung oder eine Zusatzfunktion.<br />
Die Motor- und Funktionsausgänge<br />
sind kurzschlußfest.<br />
M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n den Decoder sehr flexibel<br />
auf 14, 28 oder gar 128 Fahrstufen<br />
programmieren. Zudem ist er ohne<br />
Änderungen auch im Analogbetrieb<br />
einsetzbar. Dabei verringert <strong>sich</strong> aber<br />
die Geschwindigkeit recht deutlich. Bei<br />
vielen, eigentlich zu schnellen Fahrzeugen<br />
dürfte dieser Umst<strong>an</strong>d aber<br />
recht willkommen sein.<br />
Vor dem Einbau der Decoder sind<br />
alle elektrischen Verbindungen zwi-<br />
schen den Motor<strong>an</strong>schlüssen und den<br />
Radschleifern zu entfernen. Bei einigen<br />
Fleischm<strong>an</strong>n-Loks muß auf dem<br />
Motorschild eine Leiterbahn getrennt<br />
werden. Bei Maschinen mit separaten<br />
Stromverteilungsplatinen sind einige<br />
Leiterbahnen aufzutrennen.<br />
Die Beleuchtung darf nicht mit der<br />
Masse des Fahrgestells verbunden<br />
sein. Andernfalls muß m<strong>an</strong> die Birne<br />
durch eine isolierte Glühbirne ersetzen<br />
(z.B. Faller Micro-Kabelbirne Nr. 671).<br />
Der ideale Platz für den Baustein<br />
liegt bei unserer Beispielslok, einer BR<br />
55 von Fleischm<strong>an</strong>n, im Bereich des<br />
Stehkessels. Da Motor, ein Teil der<br />
Stromabnehmer und die rückwärtige<br />
Beleuchtung im Tender liegen, müssen<br />
sechs Drähte zur notwendigen Stromversorgung<br />
dorthin verlegt werden.<br />
Diese lassen <strong>sich</strong> bequem durch die<br />
Kupplungsdeichsel zwischen Tender<br />
und Lok führen, welche im Hinblick auf<br />
die FMZ-Version dieses Modells hierzu<br />
bereits vorbereitet ist. Kabelfarben und<br />
Verdrahtungsschema entsprechen der<br />
NMRA-Norm.<br />
Zu den Eigenschaften des Kühn-<br />
Decoders zählen neben hervorragenden<br />
Fahreigenschaften besonders die<br />
Beleuchtungseffekte. Im Falle der BR<br />
55 wurde der übliche, fahrtrichtungsabhängige<br />
Lichtwechsel realisiert.<br />
Aber der Kühn-Decoder unterstützt<br />
entsprechend der nicht zwingenden<br />
DCC-Empfehlungen auch eine Dimmung<br />
per CV-Programmierung. Zu<br />
grelle Beleuchtungskörper können auf<br />
diese Weise nach persönlichem Geschmack<br />
eingestellt werden.<br />
D<strong>an</strong>eben hat m<strong>an</strong> zwei Formen des<br />
Blinkens realisiert (Phase A und B).<br />
Gerade für schweizerische R<strong>an</strong>gierfahrzeuge<br />
ist dies als Sonderfunktion<br />
ideal. Die Zykluszeiten der Effekte lassen<br />
<strong>sich</strong> über CV#55 von 0,5 (Wert 0)<br />
bis 2,4 Sekunden (Wert 7) einstellen.<br />
Wechselstrommotoren mit Feldspulen<br />
lassen <strong>sich</strong> im DCC-Format ebenfalls<br />
<strong>an</strong>sprechen. Dazu sind zwei<br />
Dioden (z.B. 1N4007) erforderlich. Im<br />
beiliegenden Einbauheft ist dieser Einbau<br />
im Detail beschrieben. Doch<br />
zurück zu unserer 55er!<br />
Nachdem nun der Einbau des Decoders<br />
abgeschlossen und alle Verbindungen<br />
auf ihre Richtigkeit überprüft<br />
waren, konnten die Einstellungen vorgenommen<br />
werden. Da dem Decoder<br />
eine sehr ausführliche Beschreibung<br />
beilag, gel<strong>an</strong>g die Einstellung der einzelnen<br />
CVs relativ leicht.<br />
Die Menüstruktur der „Intelli-Box“<br />
von Uhlenbrock wurde dazu auf den<br />
Programmiermodus eingestellt. Über<br />
die DCC gel<strong>an</strong>gt m<strong>an</strong> in die Option „CV-<br />
Prog.-byteweise“. Im Display erscheint<br />
CV Prog: CV...1=- - -<br />
50 MIBA-Spezial 42
Bei Fleischm<strong>an</strong>n-Loks muß die Masseverbindung des linken Motor<strong>an</strong>schlusses<br />
durch Wegkratzen der Leiterbahn unterbrochen werden.<br />
Dieses bedeutet: CV 1 (Basisadresse)<br />
= 1 - 127 (Decoderadresse)<br />
Nach Eingabe der Decoderadresse<br />
k<strong>an</strong>n nun unter CV 2 bis CV 6 Anf<strong>an</strong>gssp<strong>an</strong>nung,<br />
Beschleunigung, Verzögerung,<br />
Maximal- und Mittelsp<strong>an</strong>nung<br />
eingestellt werden und zwar g<strong>an</strong>z nach<br />
eigenem Geschmack. Die optimalen<br />
Fahreigenschaften lassen <strong>sich</strong> aber nur<br />
durch Versuche ermitteln.<br />
In CV 29 wird die Nutzung der 28<br />
bzw. 128 Fahrstufen, sowie der Analogmodus<br />
mit einem Wert von „6“ eingestellt.<br />
Die fahrtrichtungsabhängige<br />
Beleuchtung hat in CV 49 und CV 50<br />
einen entsprechenden Wert von 128.<br />
Ist nun alles eingegeben und willig von<br />
der Zentrale bestätigt, k<strong>an</strong>n unsere<br />
gute alte 55er mit neuester Technik auf<br />
große Fahrt gehen. Uwe Kempkens<br />
Bezugsquellen und Preise<br />
• Direktbezug des T 120 bei:<br />
Thorsten Kühn,<br />
Floßweg 61a,<br />
53604 Bad Honnef,<br />
Tel.: 0 22 24/7 99 53<br />
Völkner: Art.-Nr.: 061-582-2<br />
Conrad: Art.-Nr.: 212 164<br />
• Einzelpreis: DM 44,90<br />
• Sechserpack: je DM 39,90<br />
• T 120 mit Schnittstellenstecker<br />
(erhältlich nur direkt bei Kühn)<br />
• als T 121 mit zwei, als T 140 mit vier<br />
frei programmierbaren Funktionsausgängen<br />
• als N 020 mit den Abmessungen 15,0 x<br />
10,0 x 3,8 mm, Motorstrom: 500 mA<br />
Um die Beleuchtung<br />
beim T 120 massefrei<br />
<strong>an</strong>schließen zu<br />
können, werden<br />
Kabelbirnchen von<br />
Faller eingebaut.<br />
Die Lok-Tender-<br />
Deichsel k<strong>an</strong>n sechs<br />
Kabel aufnehmen.<br />
Das Anleitungsheft ist sehr ausführlich und<br />
läßt auch beim gerade eingestiegenen<br />
Digital-Umbauer keine Fragen offen.<br />
Größenvergleich des T 120 mit und ohne<br />
NEM-Stecker mit einem Preiserlein.<br />
Ein Beispiel für enge Platzverhältnisse: In<br />
der V 60 von Roco sind d<strong>an</strong>k der geringen<br />
Abmessungen praktisch keine Änderungen<br />
am Ballastgewicht notwendig, um den T 120<br />
im Führerhaus unterzubringen.<br />
Fotos: Rolf Knipper<br />
Bei unserer Beispielslokomotive, die es werkseitig auch in FMZ-Ausführung<br />
gibt, ist der Decoderplatz im Stehkessel bereits vorgesehen.<br />
MIBA-Spezial 42 51
Fotos:<br />
Dieter Ruhl<strong>an</strong>d,<br />
Helmut Probst<br />
Decodereinbau in Märklin-Loks<br />
Ältere „Schätzchen“<br />
mit Decoder<br />
In Dieter Ruhl<strong>an</strong>ds bisherigen Ausführungen über den Digitalumbau<br />
von Lokomotiven (MIBA-Spezial 37, MIBA 6/99) gab er<br />
überwiegend Tips für den Gleichstrombahner. Der Digitalvirus<br />
hat aber – d<strong>an</strong>k Märklin als Vorreiter mit der entsprechenden<br />
Reklame – den Wechselstrombereich schon sehr stark befallen.<br />
Hier daher zunächst einige Hinweise zum Decodereinbau in<br />
Märklin-Wechselstromloks.<br />
Seit 1984 können „Wechselstrombahner“<br />
ihre Lokomotiven digitalisiert<br />
betreiben, was im übrigen auch<br />
für die Spur 1 gilt. Z-Bahnern blieb bisher<br />
– trotz Minidecoder von Selectrix –<br />
der Eintritt ins Digitalzeitalter verwehrt.<br />
Nur Spezialisten wagten <strong>sich</strong><br />
hier <strong>an</strong> den Einbau.<br />
G<strong>an</strong>z <strong>an</strong>ders sieht es bei den H0-<br />
Lokomotiven aus: Ein Schlaraffenl<strong>an</strong>d<br />
für den geübten Umbauer, denn Platz<br />
gibt es meistens massenhaft, um die<br />
Decoder richtig plazieren zu können,<br />
so daß der Fräser schon mal in die<br />
Ecke gestellt werden k<strong>an</strong>n.<br />
Beginnen wollen wir mit einem Zitat<br />
aus dem Märklin-Katalog: „Es gibt<br />
immer mehr Modelle mit immer mehr<br />
Funktionen“. Übertragen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
das natürlich auch auf die Decoder,<br />
denn ohne die gibt es keine Funktionen.<br />
M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n mit bestimmten Märklin-Decodern<br />
mittlerweile bis zu fünf<br />
Funktionen auslösen. Dazu wurden in<br />
letzter Zeit ein neues „Delta-Modul“<br />
(Best.-Nr. 66031) und eine neue „Hochleistungs-Elektronik“<br />
(Best.-Nr. 60902)<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Bevor wir uns jedoch mit dem Einbau<br />
näher beschäftigen, muß ich leider<br />
Unsere beiden „K<strong>an</strong>didaten“ für den<br />
Decodereinbau stammen bereits aus älterer<br />
Produktion – für jeden Sammler sind<br />
die beiden Märklinmodelle begehrte<br />
„Schätzchen“. Doch auch sie eignen<br />
<strong>sich</strong> nicht nur zum Digitalisieren,<br />
sie gewinnen sogar<br />
noch <strong>an</strong> Fahrkultur!<br />
noch einen Wermutstropfen vergießen.<br />
Märklin gibt nur d<strong>an</strong>n eine Gar<strong>an</strong>tie<br />
auf seine Decoder, wenn diese durch<br />
einen autorisierten Fachh<strong>an</strong>del eingebaut<br />
wurden. Wenn <strong>Sie</strong> also meine<br />
Anregungen in die Tat umsetzen wollen,<br />
gehen <strong>Sie</strong> ein gewisses Risiko ein.<br />
Dies gilt es auf alle Fälle abzuwägen.<br />
Ich k<strong>an</strong>n Ihnen leider auch keine<br />
Gar<strong>an</strong>tie <strong>an</strong>bieten. Da ich aber aus<br />
Erfahrung weiß, daß viele Hobbyisten<br />
trotzdem Decoder von Märklin selbst<br />
einbauen wollen, schreiten wir nun<br />
endlich zur Tat.<br />
Zuerst erscheint es mir wieder sehr<br />
wichtig zu erwähnen, daß <strong>Sie</strong> nicht<br />
vergessen dürfen, <strong>sich</strong> zu erden. Wenn<br />
kein potentialfreier Arbeitsplatz zur<br />
Verfügung steht, nutzen <strong>Sie</strong> die bl<strong>an</strong>ke<br />
Stelle der Heizung, um <strong>sich</strong> von elektrischen<br />
Aufladungen zu befreien. Erst<br />
d<strong>an</strong>n sollten <strong>Sie</strong> die Decoder aus der<br />
Verpackung nehmen, wobei <strong>Sie</strong> bitte<br />
immer darauf achten, daß Berührungen<br />
von Metallteilen des Decoders<br />
unbedingt zu vermeiden sind.<br />
Für den Umbau habe ich eine der<br />
bek<strong>an</strong>ntesten Loks von Märklin, die<br />
Güterzuglokomotive Be 6/8 „Krokodil“<br />
der SBB ausgesucht.<br />
Wie wohl allgemein bek<strong>an</strong>nt ist,<br />
haben die Schweizer Loks das rechte<br />
untere Licht als Schlußlicht geschaltet.<br />
Ein oft nicht einfaches Unterf<strong>an</strong>gen,<br />
diese Schaltung bei einer digitalisierten<br />
Lok zu verwirklichen! Dies sollte<br />
52 MIBA-Spezial 42
m<strong>an</strong> beim Umbau von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> mit<br />
berück<strong>sich</strong>tigen.<br />
In unserer Lok soll die Hochleistungs-Elektronik<br />
6090 von Märklin<br />
eingebaut werden. Dabei h<strong>an</strong>delt es<br />
<strong>sich</strong> um einen Decoder, der für Märklin-Loks<br />
mit Trommelkollektor-Motoren<br />
vorgesehen ist. Bei diesem Decoder<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> durch zwei Schrauben<br />
die Anfahr- und Bremsverzögerung<br />
sowie die Höchstgeschwindigkeit einstellen.<br />
Zu diesem Zweck hat der Decoder<br />
eine lastabhängige Drehzahlregelung.<br />
Zum Einbau des Decoders müssen<br />
einige Umbauten am Motor vorgenommen<br />
werden. Dazu bauen <strong>Sie</strong> als erstes<br />
den mech<strong>an</strong>ischen oder elektronischen<br />
Umschalter samt seiner Verkabelung<br />
aus. Ich entferne in der Regel immer<br />
sämtliche Drähte, weil zum einen alles<br />
viel über<strong>sich</strong>tlicher wird und m<strong>an</strong> zum<br />
<strong>an</strong>deren nicht Gefahr läuft, einen<br />
Draht zu verwechseln und so leichtfertig<br />
einen Kurzschluß zu produzieren.<br />
Dazu entfernt m<strong>an</strong> auch sämtliche Verdrahtungen<br />
<strong>an</strong> den Lampen. Bei dieser<br />
Gelegenheit k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch gleich prüfen,<br />
ob <strong>sich</strong> die Birnen für den Digitalbetrieb<br />
mit 16 Volt eignen.<br />
D<strong>an</strong>n beginnt der eigentliche<br />
Motorumbau. Dazu werden zuerst die<br />
Kohlen entfernt, um d<strong>an</strong>n das Motorschild<br />
abzuschrauben. Außer dem<br />
Motorschild werden d<strong>an</strong>n auch noch<br />
der Anker und die Feldspule ausgebaut.<br />
Aus dem Bausatz 6090 werden<br />
der Perm<strong>an</strong>entmagnet und der 5polige<br />
Anker eingesetzt. Sollten <strong>Sie</strong> bereits in<br />
der Lok einen 5poligen Anker gehabt<br />
haben, müssen <strong>Sie</strong> diesen trotzdem<br />
austauschen, da m<strong>an</strong> im Digitalbetrieb<br />
mit 6090 einen <strong>an</strong>deren 5poligen<br />
Anker benötigt. D<strong>an</strong>n wird ein neues<br />
Motorschild <strong>an</strong>gesetzt und mit den<br />
alten Schrauben fixiert. Bei näherem<br />
Betrachten sehen <strong>Sie</strong>, daß das neue<br />
Motorschild etwas dünner ist als das<br />
alte – letztlich der Grund für die Austauschaktion.<br />
Vor dem Zusammenschrauben<br />
sollten <strong>Sie</strong> <strong>an</strong> den Anker<br />
und das Motorschild einen Tropfen Öl<br />
geben, bei völliger „Dürre“ sollten auch<br />
die Zahnräder nicht vergessen werden.<br />
Nun werden noch seitlich die in der<br />
Packung beiliegenden Kohlen eingesetzt.<br />
Fertig ist der Motorumbau.<br />
Eigentlich haben wir ja jetzt einen<br />
Gleichstrommotor. Der 6090-Decoder<br />
ist somit ein Gleichstromdecoder,<br />
jedoch nur im Märklin-Digitalsystem<br />
verwendbar.<br />
Vor dem Einbau des Decoders haben<br />
wir außerdem noch ein großes Pro-<br />
blem zu lösen. Wenn die Lok fertig ist<br />
und <strong>Sie</strong> diese testen, werden <strong>Sie</strong> in der<br />
Regel feststellen, daß das Licht leicht<br />
flackert bzw. pulsiert. Dieser Effekt tritt<br />
erst seit kurzem auf und liegt wohl <strong>an</strong><br />
den neueren Decodern in Verbindung<br />
mit der neuen Gerätegeneration. Stört<br />
<strong>Sie</strong> solch ein Flackerlicht nicht (mich in<br />
der Regel schon), können <strong>Sie</strong> mit dem<br />
Einbau des Decoders beginnen.<br />
Die Unzufriedenen können Abhilfe<br />
schaffen. Dies ist allerdings nur für<br />
Fortgeschrittene geeignet, denn es gilt<br />
am Decoder einen Draht <strong>an</strong>zulöten. <strong>Sie</strong><br />
müssen wissen, daß Lötarbeiten am<br />
Decoder nur mit entsprechenden Lötkolben,<br />
am besten mit Hilfe einer Lötstation<br />
mit regelbarer Wärme-Einstellung,<br />
durchgeführt werden sollten.<br />
Überhaupt sind Lötungen am Decoder<br />
immer ein großes Risiko, da <strong>Sie</strong>, wenn<br />
nicht vollkommen exakt gearbeitet<br />
wird, diesen schnell völlig zerstören<br />
können. Und die Gar<strong>an</strong>tie, siehe oben,<br />
ist ja praktisch schon beim Auspacken<br />
verwirkt.<br />
WERKSTATT<br />
Nun, was gibt es zu tun? Das Problem<br />
ist die Masseleitung der Birnen.<br />
Es nützt nichts, diese mit der Masseverbindung<br />
der Lok zu verkabeln. Wir<br />
benötigen eine eigene Masseverbindung<br />
zum Decoder. Dazu löten wir<br />
einen Massedraht <strong>an</strong> den Decoder <strong>an</strong>,<br />
mit dem d<strong>an</strong>n alle Lampen ihren Masse<strong>an</strong>schluß<br />
erhalten. In diesem Fall<br />
können also nur Lampen verwendet<br />
werden, die natürlich nicht auf Masse<br />
mit dem Chassis verbunden sind. Lampen<br />
mit Masseverbindungen, z.B.<br />
Schraubbirnen, müßten d<strong>an</strong>n durch<br />
Abisolieren massefrei gemacht werden.<br />
Am besten eignen <strong>sich</strong> somit Birnen,<br />
die zwei Anschlußdrähte haben,<br />
wobei einer als Masseleitung und der<br />
<strong>an</strong>dere für die Lichtleitung zum Decoder<br />
verwendet werden k<strong>an</strong>n.<br />
Bei abgenommenem Gehäuse erkennt m<strong>an</strong> die notwendigen Umbaumaßnahmen beim Märklin-„Krokodil“.<br />
Mit Hilfe des Bausatzes 6090 wird zunächst der Motor auf das Digitalsystem<br />
umgestellt (Perm<strong>an</strong>entmagnet, 5poliger Anker, neues Motorschild).<br />
MIBA-Spezial 42 53
Masse<strong>an</strong>schluß für Beleuchtung<br />
Decoder 6090<br />
Prinzipdarstellung eines Decoders 6090: Um eine eigene<br />
Masseverbindung zu den Birnchen zu bekommen, wird <strong>an</strong><br />
der Rückseite des Decoders ein Draht <strong>an</strong>gelötet.<br />
Der Draht wird <strong>an</strong> der Rückseite<br />
(siehe die Skizze oben) des Decoders,<br />
der vorher aus seiner Plastikschutzhülle<br />
genommen wird, <strong>an</strong>gelötet. Dazu<br />
den Draht – nehmen <strong>Sie</strong> am besten eine<br />
Farbe, die am Decoder noch nicht vertreten<br />
ist, z.B. Or<strong>an</strong>ge – mittels Lötfett<br />
und Lötzinn verzinnen und d<strong>an</strong>n vor<strong>sich</strong>tig<br />
<strong>an</strong>löten. Ist der Draht zugfest,<br />
wird der Decoder wieder vor<strong>sich</strong>tig in<br />
die Plastikschutzhülle zurückgeführt.<br />
Nun wird der Decoder <strong>an</strong> der Stelle<br />
in der Lok plaziert, wo <strong>sich</strong> ehemals<br />
der Umschalter bef<strong>an</strong>d. Am besten<br />
befestigt m<strong>an</strong> ihn mit einem Doppelklebeb<strong>an</strong>d.<br />
Leider lassen <strong>sich</strong>, im<br />
Gegensatz zu den Deltadecodern,<br />
weder der C80-Decoder noch der<br />
6090-Decoder festschrauben. Also kleben<br />
<strong>Sie</strong> ihn fest!<br />
Nun beginnt die Verkabelung. Dazu<br />
betrachten wir zuerst die Farbbelegung<br />
der Kabel. Die grünen und blauen<br />
Kabel werden <strong>an</strong> die Bürstenführungen<br />
des Motorschildes <strong>an</strong>gelötet. Zwischen<br />
den beiden Kabeln und dem<br />
Motorschild muß jeweils eine der beiden<br />
beiliegenden Entstördrosseln eingelötet<br />
werden. Dies k<strong>an</strong>n direkt am<br />
Motorschild geschehen oder, wenn der<br />
Platz zu klein ist und Gefahr besteht,<br />
daß das Drehgestell durch die „Drosseln“<br />
verk<strong>an</strong>ten k<strong>an</strong>n, bauen <strong>Sie</strong> diese<br />
<strong>an</strong> eine freie Stelle im Lokgehäuse und<br />
führen den Draht d<strong>an</strong>n weiter zum<br />
Motorschild. Beim Einbau können die<br />
Drähte der „Drosseln“ entsprechend<br />
gekürzt werden und d<strong>an</strong>n mit einer<br />
der beiliegenden Plastikschutzhüllen<br />
oder mit entsprechendem Schrumpfschlauch<br />
gegen Kurzschluß ge<strong>sich</strong>ert<br />
werden. Die blauen und grünen Drähte<br />
sollten immer genügend Länge am<br />
Motorschild haben, so daß <strong>sich</strong> die<br />
Drehgestelle ungezwungen bewegen<br />
können. Enge „Zügel“ bewirken sonst<br />
gewisse ungewollte Geradeausfahrten<br />
mit „neuer Trassenführung“ in Kurven.<br />
Als nächstes verbinden <strong>Sie</strong> den roten<br />
Draht entweder direkt mit dem Schleifer<br />
oder über den Umschalter zum P<strong>an</strong>tographen.<br />
Im übrigen empfiehlt es<br />
<strong>sich</strong> immer, die Drähte auf die<br />
benötigte Länge zu kürzen, um die<br />
Über<strong>sich</strong>t zu bewahren und Schädigungen<br />
während des Fahrbetriebs zu<br />
vermeiden. Das braune Kabel wird <strong>an</strong><br />
eine Masseverbindung der Lok <strong>an</strong>gelötet.<br />
Am besten ist es, wenn <strong>Sie</strong> <strong>an</strong> eine<br />
der Schrauben am Motorschild eine<br />
kleine Lötfahne <strong>an</strong>bringen und <strong>an</strong><br />
diese d<strong>an</strong>n das Kabel <strong>an</strong>löten.<br />
Was bleibt, ist das Licht. Wie oben<br />
schon erwähnt, ist das Schlußlicht<br />
unten rechts. Bei dieser Lok haben wir<br />
dazu eine eigene Birne. Diese Birne<br />
muß also bei der Vorwärts- und Rückwärtsfahrt<br />
brennen. In diesem Fall<br />
Der Decoder sitzt <strong>an</strong> der Stelle, wo <strong>sich</strong> ursprünglich der Umschalter<br />
bef<strong>an</strong>d. Die Kabel müssen so geführt (ggf. gekürzt) werden, daß sie<br />
den Ausschlag von Drehgestellen etc. nicht behindern.<br />
habe ich die Lampe konst<strong>an</strong>t geschaltet,<br />
das heißt einen Draht mit dem<br />
masseführenden Lokchassis verbunden<br />
und den <strong>an</strong>deren direkt mit dem<br />
Schleifer. Brennt diese eine Lampe im<br />
Betrieb zu hell, könnten <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> mit<br />
einem entsprechenden Vorwiderst<strong>an</strong>d,<br />
den <strong>Sie</strong> zwischen der Birne und dem<br />
Schleifer<strong>an</strong>schluß einlöten, behelfen.<br />
Die zweite Birne, die das obere und<br />
untere linke Licht beleuchtet, muß<br />
d<strong>an</strong>n mit dem Decoder verbunden werden.<br />
Dazu löten <strong>Sie</strong> <strong>an</strong> den einen Draht<br />
der Lampenbirnchen jeweils das gelbe<br />
und das weiße Kabel <strong>an</strong>. Der zweite<br />
Draht der Birnen wird d<strong>an</strong>n jeweils mit<br />
dem von Ihnen neu am Decoder<br />
<strong>an</strong>gelöteten Draht verbunden.<br />
Ob die Anschlüsse der gelben und<br />
weißen Drähte richtig sind, sehen <strong>Sie</strong><br />
erst bei der Testfahrt, <strong>an</strong>sonsten müssen<br />
<strong>Sie</strong> die Drähte gegenein<strong>an</strong>der austauschen.<br />
Nun wird noch die richtige<br />
Adresse – <strong>Sie</strong> kennen ja mein Nummernschema,<br />
hier also die Nr. 68 – eingestellt.<br />
Wir sind nun fertig und stellen die<br />
Lok auf das Gleis. Am besten zuerst<br />
ohne eingeschaltete Lichtfunktion,<br />
denn wenn irgendwo ein Kurzschluß<br />
entsteht, könnte das eingeschaltete<br />
Licht den Lichtausg<strong>an</strong>g zerstören.<br />
Gelingt die Probefahrt ohne Probleme,<br />
können <strong>Sie</strong> auch das Licht dazu ein-<br />
54 MIBA-Spezial 42
schalten. Nun noch das Lokgehäuse<br />
aufgesetzt und schon geht es digitalisiert<br />
durch die Schweizer Pappmaché-<br />
Alpen.<br />
Als nächstes wollen wir uns eine<br />
etwas ältere Dampflok der BR 75 von<br />
Märklin betrachten. <strong>Sie</strong> hat schon ein<br />
paar Jahre hinter <strong>sich</strong>, und doch eignet<br />
auch sie <strong>sich</strong> für einen Digitalumbau.<br />
Gerade bei den älteren Lokomotiven<br />
empfiehlt es <strong>sich</strong>, vor dem Umbau,<br />
diese auf ihre Funktionsfähigkeit zu<br />
testen. Vergessen <strong>Sie</strong> dabei nicht, auf<br />
die Lampen zu achten.<br />
Beginnen wir damit, daß wir den<br />
alten mech<strong>an</strong>ischen Umschalter ausbauen.<br />
Als Besonderheit hatte dieses<br />
Modell eine Elektronik, insbesondere<br />
für den Lichtwechsel, die wir jetzt auch<br />
nicht mehr benötigen und deshalb<br />
ebenso entfernen.<br />
Normalerweise würde es <strong>sich</strong> <strong>an</strong>bieten,<br />
einen Märklin-Decoder C80 einzubauen.<br />
Hier ergibt <strong>sich</strong> aber ein kleines<br />
Platzproblem. Ob <strong>Sie</strong> ihn nun auf den<br />
Kopf stellen oder die Plastikumm<strong>an</strong>telung<br />
(in diesem Fall müßte das<br />
Gehäuse zum Decoder abisoliert werden)<br />
entfernen – ohne Fräsen paßt er<br />
einfach nicht in das Gehäuse. Doch wir<br />
haben ja Alternativen! Hier bietet <strong>sich</strong><br />
der Einbau eines Uhlenbrock-Decoders<br />
DAL 770 <strong>an</strong>; er läßt <strong>sich</strong> sehr einfach<br />
<strong>an</strong> der Stelle, wo <strong>sich</strong> ehemals der Umschalter<br />
bef<strong>an</strong>d, mit einem Doppelklebeb<strong>an</strong>d<br />
einkleben. D<strong>an</strong>k seiner kleinen<br />
Abmessungen ist dies kein Problem.<br />
Die rote Leitung des Decoders wird<br />
direkt mit dem Schleifer verbunden,<br />
die braune Leitung wird <strong>an</strong> die Masse<br />
<strong>an</strong>geschlossen. Dazu wird <strong>an</strong> eine der<br />
Motorbefestigungsschrauben eine kleine<br />
Lötfahne <strong>an</strong>gebracht. Die grüne und<br />
blaue Leitung des Decoders wird <strong>an</strong> die<br />
beiden Feldspulen<strong>an</strong>schlüsse <strong>an</strong>gelötet.<br />
Achten <strong>Sie</strong> bei dieser Lötarbeit darauf,<br />
daß <strong>Sie</strong> nicht zu l<strong>an</strong>ge löten, sonst<br />
wird Ihnen die Plastikhalterung der<br />
Feldspule wegschmelzen.<br />
Die <strong>an</strong> einer Seite am Kollektor<strong>an</strong>schluß<br />
des Motors befindliche Entstördrossel<br />
verbleibt <strong>an</strong> ihrer Stelle und<br />
wird mit der schwarzen Leitung verbunden.<br />
Sollte die Entstördrossel am<br />
Motorschild „stören“, können <strong>Sie</strong> sie<br />
<strong>an</strong> einer <strong>an</strong>deren Stelle plazieren und<br />
mit Hilfe eines Kabels mit dem Motorschild<br />
verbinden. Die gelbe Leitung des<br />
Decoders ist für das hintere Licht und<br />
die graue Leitung für die vordere<br />
Beleuchtung vorgesehen. Sollten die<br />
Lampen nicht in der jeweiligen Fahrtrichtung<br />
leuchten, vertauschen <strong>Sie</strong> nur<br />
die grüne und blaue Leitung <strong>an</strong> der<br />
Um etwaigen Kurzschlüssen vorzubeugen, sollte m<strong>an</strong> <strong>an</strong> besonders gefährdeten Stellen entsprechende<br />
Isolierungen vorsehen. Zum Schluß kommt die Verkabelung für die Beleuchtung,<br />
wobei das SBB-Schlußlicht (rechts unten) besondere Maßnahmen erfordert.<br />
Feldspule, denn dadurch ändert <strong>sich</strong><br />
die Fahrtrichtung. Der zweite Pol der<br />
Lampen wird mit dem Masse<strong>an</strong>schluß<br />
(Lötfahne) am Motor verbunden.<br />
Die Besonderheit des Decoders,<br />
nämlich die zweite Sonderfunktion z.B.<br />
für Telexkupplung oder Rauchgenerator,<br />
wird bei diesem Umbau nicht<br />
benötigt. Deshalb wird das or<strong>an</strong>ge<br />
Kabel vom Decoder abgezwickt.<br />
<strong>Bitte</strong> achten <strong>Sie</strong> auch bei diesem<br />
Umbau darauf, daß die Kabel nur so<br />
l<strong>an</strong>g sind, wie sie benötigt werden, und<br />
daß alle gelöteten Kabelverbindungen<br />
mit einem Schrumpfschlauch abge<strong>sich</strong>ert<br />
sind. Nur diese Schrumpfschläuche<br />
gewähren eine dauerhafte Abisolierung.<br />
Bei den Isolierbändern besteht<br />
immer die Gefahr, daß sie z.B. durch<br />
Erwärmung abgehen und bl<strong>an</strong>ke Stellen<br />
zutage treten.<br />
Jetzt ist es <strong>an</strong> der Zeit, die Lok für<br />
eine Testfahrt auf das Gleis zu stellen<br />
und dabei auch die Beleuchtung zu<br />
überprüfen. Ist alles in Ordnung, können<br />
<strong>Sie</strong> die Lok wieder vor<strong>sich</strong>tig verschließen.<br />
<strong>Sie</strong> sehen also, daß <strong>sich</strong> auch etwas<br />
ältere Märklin-Lokomotiven zum Digitalisieren<br />
eignen, ohne daß sie etwas<br />
von ihrer Qualität einbüßen. Ich bin<br />
sogar der Meinung, sie gewinnen <strong>an</strong><br />
Fahrkultur. Dieter Ruhl<strong>an</strong>d<br />
Unser zweiter „Umbau-K<strong>an</strong>didat“, die Märklin-75,<br />
erhält einen Uhlenbrock-Decoder.<br />
MIBA-Spezial 42 55
WERKSTATT<br />
Neben dem Triebzug „Pendolino“<br />
von Fleischm<strong>an</strong>n sind in dieser Folge<br />
auch zwei etwas ältere Roco-Modelle zur<br />
Umrüstung auf Digitalbetrieb <strong>an</strong> der Reihe.<br />
Umbaumöglichkeiten bei Gleichstromloks<br />
Noch mehr Wege<br />
zur Digitalisierung<br />
Viele Leser haben, wie uns zahlreichen Zuschriften zeigen, die<br />
beiden vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Artikel von Dieter Ruhl<strong>an</strong>d zum Umbau<br />
von Gleichstromloks (in MIBA-Spezial 37 und MIBA 6/99)<br />
mit großem Interesse aufgenommen. Dort ging es um Digitalumbauten<br />
von gängigen und neueren Lokmodellen. Der folgende<br />
Artikel bietet weitere Beispiele, um für Elektronik-Freaks den<br />
Weg zum perfekten Digital-Umbauer noch weiter zu ebnen.<br />
Bevor wir uns mit etwas älteren<br />
Maschinen beschäftigen, möchte<br />
ich ein Thema beh<strong>an</strong>deln, das in der<br />
Praxis immer wieder große Probleme<br />
aufwirft:<br />
Wie digitalisiere ich einen Triebzug?<br />
Triebzüge (z.B. VT 628, alle Arten von<br />
ICE), gleichgültig ob zwei- oder mehrgliedrig,<br />
sind in der Regel nicht schwer<br />
umzubauen, haben sie doch meist<br />
genügend Platz, um einen Decoder im<br />
Innenraum des Fahrzeugs plazieren zu<br />
können. Doch sie konfrontieren einen<br />
stets mit einem nicht unerheblichen<br />
Problem: Wie verwirklicht m<strong>an</strong> den<br />
perfekten Lichtwechsel zwischen den<br />
oftmals weit ausein<strong>an</strong>derliegenden<br />
Triebköpfen?<br />
Lichtwechsel bei Triebzügen<br />
Dazu gibt es aus meiner Sicht folgende<br />
drei Lösungsmöglichkeiten:<br />
1. Wenn <strong>Sie</strong> immer in eine Richtung<br />
fahren, d<strong>an</strong>n bauen <strong>Sie</strong> am Schluß des<br />
Zuges das weiße Licht, durch Entfernen<br />
der Glühbirne oder Auslöten der<br />
Leuchtdiode, aus und schalten das rote<br />
Licht auf Dauerbeleuchtung. Beachten<br />
<strong>Sie</strong> dabei, daß Ihre Lampen den Dauerstrom<br />
von 16 Volt aushalten müssen.<br />
2. <strong>Sie</strong> führen quer durch den g<strong>an</strong>zen<br />
Zug ein entsprechendes Lichtkabel,<br />
denn <strong>Sie</strong> müssen ja die Glühbirnen mitein<strong>an</strong>der<br />
verbinden, um so den Lichtwechsel<br />
zu ermöglichen. Der größte<br />
Nachteil dabei ist aber, daß der Zug<br />
<strong>an</strong>schließend nicht mehr getrennt werden<br />
k<strong>an</strong>n, sofern <strong>Sie</strong> nicht zwischen<br />
den Zügen mit Steckverbindungen<br />
arbeiten, die <strong>sich</strong> aber meistens aus<br />
Platzgründen gar nicht <strong>an</strong>bringen lassen.<br />
Wenn <strong>Sie</strong> nun z.B. einen mehrgliedrigen<br />
ICE, sagen wir, mit 6 Zwischenwagen<br />
haben, können <strong>Sie</strong> diesen<br />
nie mehr vom Gleis heben, außer <strong>Sie</strong><br />
wollen den Familienrat einberufen und<br />
allesamt beschäftigen.<br />
Ein weiterer wesentlicher Nachteil<br />
bei dieser Lösung sind die Kabel selbst.<br />
Damit m<strong>an</strong> gut um die Kurven kommt,<br />
brauchen die Kabel zwischen den<br />
Wagen ein gewisses Spiel. <strong>Sie</strong> werden<br />
d<strong>an</strong>n in den besagten Kurven gesp<strong>an</strong>nt.<br />
Je enger die Radien in ihrer<br />
Anlage sind, um so mehr müssen sie in<br />
Fotos:<br />
Dieter Ruhl<strong>an</strong>d,<br />
Helmut Probst<br />
den Kurven Spiel geben und um so<br />
mehr hängen die Kabel daher in den<br />
geraden Gleisabschnitten durch. Dies<br />
bedeutet wiederum, daß der Zug<br />
<strong>an</strong>dauernd, z.B. bei Weichen, über<br />
seine „eigenen Füße“ stolpern k<strong>an</strong>n,<br />
was gleichbedeutend mit Entgleisung<br />
ist. Damit ist dies zwar eine Lösungsmöglichkeit<br />
für den Lichtwechsel, nur<br />
leider keine allzu glückliche.<br />
3. Die aus meiner Sicht einzig vernünftige<br />
– wenn auch teuerste – aller drei<br />
Lösungen ist die Digitalisierung mit<br />
zwei Decodern, wobei der 2. Decoder<br />
nur für den Lichtwechsel im nichtmotorisierten<br />
Teil des Zuges zuständig ist.<br />
Anh<strong>an</strong>d eines „Pendolinos“ von<br />
Fleischm<strong>an</strong>n möchte ich die praktische<br />
Durchführung der dritten Lösung<br />
Schritt für Schritt vorstellen.<br />
Beispiel Fleischm<strong>an</strong>n-Pendolino<br />
Als erstes digitalisieren wir den motorisierten<br />
Teil des zweigliedrigen Zuges.<br />
Dazu entfernen wir das mit zwei<br />
Schrauben befestigte Gehäuse des<br />
Zuges und löten <strong>an</strong>schließend alle<br />
Drähte vom Motorschild ab. Die Entstördrossel<br />
und der winzige Kondensator<br />
werden dabei auch gleich entfernt.<br />
Mit dem bereits geübten Blick<br />
des Lesers der vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Artikel<br />
stellen <strong>Sie</strong> schnell fest, daß das<br />
Motorschild massefrei ist, wenn m<strong>an</strong><br />
den Verbindungssteg unten links, bei<br />
der Motorbefestigungsschraube, mit<br />
einem scharfen Messer durchtrennt.<br />
Denn nur ein massefreies Motorschild<br />
gewährleistet einen Digitalbetrieb (<strong>Sie</strong><br />
haben den Hinweis doch <strong>sich</strong>er schon<br />
vermißt: Rauchgefahr am Decoder!!).<br />
Massefrei bedeutet hier, daß die<br />
Motor<strong>an</strong>schlüsse keine Verbindung zu<br />
den Strom<strong>an</strong>schlüssen haben. Dabei<br />
gilt zu berück<strong>sich</strong>tigen, daß das Lokgehäuse<br />
oft selbst als Stromleitung verwendet<br />
wird. Deshalb wird der oben<br />
gen<strong>an</strong>nte „Steg“ durchtrennt.<br />
56 MIBA-Spezial 42
Als nächstes bereiten wir den Lichtwechsel<br />
vor. Dazu werden <strong>an</strong> der kleinen<br />
Platine, die mit einer Schraube <strong>an</strong><br />
der Unterseite des Lokgehäuses befestigt<br />
ist und mit deren Hilfe die<br />
Glühlampen gehalten werden, alle<br />
Drähte abgelötet. Der kleine Metallstift,<br />
der in eine der Leiterbahnen eingelötet<br />
ist, wird <strong>sich</strong>erheitshalber auch<br />
gleich mit entfernt. Anschließend<br />
schrauben wir die Platine von der Lok<br />
und biegen vor<strong>sich</strong>tig die Laschen der<br />
Halter der Siliziumscheiben auf. Vor<strong>sich</strong>tig<br />
deshalb, weil diese kleinen<br />
Metallklammern die schlechte Angewohnheit<br />
haben, leicht abzubrechen.<br />
Die Siliziumscheiben werden entfernt<br />
und die Klammern wieder in ihre<br />
ursprüngliche Lage zurückgebogen.<br />
Jetzt ist es <strong>an</strong> der Zeit, die Platine wieder<br />
am Lokgehäuse <strong>an</strong>zuschrauben.<br />
So gut vorbereitet, können wir mit<br />
dem Decodereinbau beginnen. Wir<br />
müssen uns nur noch überlegen, wo<br />
der Decoder plaziert werden soll. Da<br />
wir kein geschlossenes Lokgehäuse<br />
haben, sollte er zumindest so eingebaut<br />
werden, daß er nicht auf den<br />
ersten Blick von außen erkennbar ist.<br />
In Höhe des hinteren Toilettenfensters<br />
wäre so ein Platz. Dagegen<br />
spricht allerdings, daß <strong>Sie</strong> somit sämtliche<br />
Leitungen, und das sind hier<br />
immerhin 7 Stück, nach vorne zum<br />
Motor verlegen müssen. Da aber die<br />
Länge der Decoderkabel dafür nicht<br />
ausreichend ist, müßten diese auch<br />
noch mit Hilfe eines Schrumpfschlauches<br />
verlängert werden. Bedingt durch<br />
die Konstruktion des Unterteils des<br />
Zuges lassen <strong>sich</strong> diese Kabel dort<br />
nicht verstecken. Deshalb empfehle<br />
ich, den Decoder <strong>an</strong> der Rückseite des<br />
Führerst<strong>an</strong>des zu befestigen. Nur ein<br />
scharfes Auge wird ihn dort entdecken,<br />
und die Kabel haben dabei eine Länge,<br />
die uns das Arbeiten sehr erleichtert.<br />
Nun geben die Kabelfarben des<br />
Decoders den Ton <strong>an</strong>, und somit kom-<br />
men <strong>an</strong> die Motor<strong>an</strong>schlüsse das graue<br />
und das or<strong>an</strong>ge Kabel. Das schwarze<br />
Kabel wird mit dem vorderen Radschleifer<br />
auf dem Motorschild und mit<br />
dem Stromkabel (hier blau) des hinteren<br />
Drehgestells verbunden. Das rote<br />
Kabel und das 2. Stromkabel des hinteren<br />
Drehgestells (hier schwarz) treffen<br />
<strong>sich</strong> bei der besagten linken Motorbefestigungsschraube.<br />
Schon ist der Motor digitalisiert. Nun<br />
aber r<strong>an</strong> <strong>an</strong> das Licht! Dazu führen wir<br />
das gelbe und weiße Lichtkabel nach<br />
vorne zu unserer Platine. Angelötet<br />
werden die Kabel jeweils auf die<br />
Metallhalterungen. Würden sie, wie<br />
ursprünglich, <strong>an</strong> die Leiterbahnen<br />
<strong>an</strong>gelötet werden, würde das Licht in<br />
der Regel seinen Dienst versagen, da<br />
durch die entfernten Siliziumscheiben<br />
kein Kontakt mehr bestünde. Um die<br />
Masseleitung <strong>sich</strong>erzustellen, wird<br />
daher das blaue Decoderkabel auch<br />
nach vorne geführt und <strong>an</strong>gelötet.<br />
Die Länge der Drähte sollte immer<br />
entsprechend gekürzt werden. Achten<br />
<strong>Sie</strong> allerdings darauf, daß die Kabel<br />
nicht zu kurz sind, denn d<strong>an</strong>n nehmen<br />
<strong>Sie</strong> den Pendolino „<strong>an</strong> die Zügel“, und<br />
es ist aus mit dem Pendeln in der<br />
Kurve. Wenn <strong>Sie</strong> Pech haben, pendelt<br />
er sogar in der Kurve geradeaus. Sind<br />
sie zu l<strong>an</strong>g, stolpert der Pendolino, wie<br />
Oben: Die Verteilung<br />
der beiden Decoder<br />
– wegen des optimalen<br />
Lichtwechsels! –<br />
im motorisierten und<br />
(rechts d<strong>an</strong>eben) im<br />
nichtmotorisierten<br />
Teil des Pendolinos<br />
von Fleischm<strong>an</strong>n.<br />
Die beiden Decoder<br />
werden unauffällig<br />
plaziert. Die Inneneinrichtung<br />
wird<br />
nicht beeinträchtigt.<br />
oben schon mal erwähnt, vielleicht<br />
über die eigenen Füße, was auch wiederum<br />
dem Geradeauspendeln gleichkommt.<br />
Etwas zu l<strong>an</strong>ge Drähte lassen<br />
<strong>sich</strong> kürzen, indem sie mit Hilfe einer<br />
Pinzette eingedreht werden. Nur nicht<br />
zu stark eindrehen, sonst reißen sie ab!<br />
Mehrere Kabel binde ich oft mit Kabelresten<br />
und 2 Knoten zusammen. Der<br />
Knoten k<strong>an</strong>n bei Bedarf noch mit<br />
Sekundenkleber ge<strong>sich</strong>ert werden.<br />
Jetzt stellen <strong>Sie</strong> den Zug auf das Programmiergleis,<br />
testen ihn und geben<br />
die gewünschte Decoderadresse (Vorschlag<br />
von mir: Nr. 61) ein. Nun gleich<br />
testen und feststellen, daß das Licht<br />
verkehrt herum leuchtet (Erfahrungswert).<br />
In diesem Fall werden die beiden<br />
Lichtkabel gegenein<strong>an</strong>der ausgetauscht,<br />
und schon sind wir fertig –<br />
zumindest mit dem 1. Teil des Zuges.<br />
Wir öffnen nun den nicht motorisierten<br />
Teil des Pendolinos und löten von<br />
der schon besagten kleinen Platine die<br />
beiden Drähte und den Metallstift ab.<br />
Die Siliziumscheiben w<strong>an</strong>dern den<br />
ersten hinterher, und die Platine kehrt<br />
zurück zum Untergestell.<br />
Ja, und jetzt wohin mit dem 2. Decoder?<br />
Ich meine, hier muß m<strong>an</strong> mal<br />
etwas <strong>an</strong>deres machen, und deshalb<br />
wird der Decoder auf dem vorderen<br />
Drehgestell plaziert. „Flach“ geht übri-<br />
MIBA-Spezial 42 57
gens nicht, da er zu breit ist und deshalb<br />
in Kurven <strong>an</strong> den Rahmen stoßen<br />
würde, also bleibt nur „hochk<strong>an</strong>t“.<br />
Befestigt wird er mit einer Heißklebepistole.<br />
Aber vor<strong>sich</strong>tig, denn der<br />
Klebstoff kommt mit ca. 170° Celsius<br />
aus der Pistole und könnte Elektronikteile<br />
des Decoders zerstören.<br />
Nun verbinden wir, wenn der Decoder<br />
unverrückbar auf dem Drehgestell<br />
thront, das rote und schwarze Decoderkabel<br />
mit den jeweiligen Stromkabeln<br />
des hinteren Drehgestells. Vorne<br />
wird leider kein Strom abgenommen.<br />
Geübte können auch die Stromkabel,<br />
wie hier gezeigt, gleich direkt <strong>an</strong> den<br />
Decoder <strong>an</strong>löten. Das weiße, gelbe und<br />
blaue Kabel werden wie bei dem motorisierten<br />
Teil auf die Platine <strong>an</strong>gelötet.<br />
Das graue und or<strong>an</strong>ge Kabel werden<br />
nicht benötigt und vom Decoder entfernt.<br />
Jetzt auch den „Steuerwagen“ aufs<br />
Programmiergleis stellen, testen und<br />
auch hier die Decoderadresse des<br />
motorisierten Teiles des Zuges, Nr. 61,<br />
eingeben.<br />
Als hoffentlich letzten Arbeitsg<strong>an</strong>g<br />
stellen wir beide Teile des Triebzuges<br />
aufs Gleis und testen, ob bei Fahrt der<br />
Lichtwechsel richtig funktioniert (Erfahrungswert<br />
sagt uns: meistens<br />
nicht). Funktioniert er nicht so, wie es<br />
sein sollte, müssen <strong>Sie</strong> lediglich die<br />
beiden Lichtkabel im nichtmotorisierten<br />
Teil vertauschen.<br />
So gewährleisten die beiden parallel<br />
geschalteten Decoder einen einw<strong>an</strong>dfreien<br />
und perfekten Lichtwechsel,<br />
denn durch das Aufrufen der Decoderadresse<br />
werden beide Decoder <strong>an</strong>gesprochen.<br />
Um das Licht zu schalten,<br />
empfiehlt es <strong>sich</strong>, einen kostengünstigen<br />
Decoder, z.B. von Roco, zu verwenden.<br />
<strong>Sie</strong> können dafür natürlich<br />
auch einen reinen Funktionsdecoder<br />
kaufen, der aber oftmals mehr kostet,<br />
ohne dafür einen wesentlichen Vorteil<br />
zu bieten.<br />
Beispiel Roco 150<br />
Ein Blick ins „Innenleben“ der umgerüsteten Roco-150. Die<br />
Stromkabel der beiden Drehgestelle müssen verbunden sein.<br />
Als nächstes wollen wir eine etwas<br />
ältere Lokomotive der BR 150 betrachten.<br />
Ein oftgehörtes Argument gegen<br />
den Umstieg auf digital ist der Besitz<br />
von vielen älteren Loks. Doch in der<br />
Regel lassen <strong>sich</strong> mit etwas Einfallsreichtum<br />
und Geschick auch diese Loks<br />
mit einem Digitalbaustein versehen.<br />
Der erste Blick auf den Motor, nachdem<br />
das Gehäuse durch Spreizen und<br />
das Ballastgewicht durch Abschrauben<br />
abgenommen wurden, sagt uns, daß<br />
diese Art von Motor potentialfrei ist.<br />
Somit steht einem sofortigen Umbau<br />
nichts mehr im Wege.<br />
Zuerst werden sämtliche Drähte zu<br />
den Lampen entfernt und d<strong>an</strong>n die<br />
Lampenhalterungen ausgebaut. Diese<br />
werden durch eine Schraube, die allerdings<br />
etwas schwer zugänglich ist, am<br />
Lokchassis fixiert. Nach dem Ausschrauben<br />
entfernen wir die schwarze<br />
Plastikhalterung, in der <strong>sich</strong> die kleinen<br />
runden Siliziumscheiben befinden.<br />
Diese werden nur für den Lichtwechsel<br />
im Analogbereich benötigt. Diese<br />
Siliziumscheiben bauen wir aus und<br />
biegen das Metallteil in der Plastikhalterung<br />
so, daß nur noch eine Lampe<br />
davon berührt wird. Als nächstes wird<br />
aus der Motorplatine die Entstördrossel<br />
ausgebaut und der Motor mittels<br />
Durchtrennen der Leiterbahn von dem<br />
Strom<strong>an</strong>schluß abgetrennt.<br />
Achten <strong>Sie</strong> darauf, daß die Stromkabel<br />
der beiden Drehgestelle verbunden<br />
sind, notfalls müssen <strong>Sie</strong> sie mit einem<br />
zusätzlichen Kabel verbinden. Jetzt<br />
können <strong>Sie</strong> schon die Motor- und<br />
Strom<strong>an</strong>schlüsse des Decoders <strong>an</strong>löten.<br />
Aufmerksam sollten <strong>Sie</strong> bei dieser<br />
Arbeit die Metallzungen zum Motor<br />
beäugen, damit diese auch wirklich<br />
<strong>an</strong>liegen. Hier entstehen oft Fehlerquellen,<br />
die einen bei der Fehlersuche<br />
verzweifeln lassen können. Denn häufig<br />
sind es die „mech<strong>an</strong>ischen“ Fehler,<br />
die eine umgebaute Lok nicht funktionieren<br />
lassen.<br />
An den noch ausgebauten Lampen<br />
werden die Licht<strong>an</strong>schlüsse, zusammen<br />
mit jeweils einem l<strong>an</strong>gen Kabel für<br />
die rückwärtigen Lampen, <strong>an</strong>gelötet.<br />
Dazu wird das jeweilige Lampenkabel<br />
abisoliert, mit einem 2. Draht zusammengelötet<br />
und die Lötstelle auf entsprechende<br />
Länge gekürzt. Ein „Drahtpaar“<br />
lötet m<strong>an</strong> <strong>an</strong> das Metallteil <strong>an</strong>,<br />
das zweite „Drahtpaar“ wird direkt <strong>an</strong><br />
die Lampe <strong>an</strong>gelötet, die nicht von dem<br />
Metallteil berührt wird. Doch Vor<strong>sich</strong>t<br />
beim Anlöten <strong>an</strong> der Lampe, damit<br />
ihnen diese nicht durch zu l<strong>an</strong>ges<br />
Löten wegschmilzt. Hier sind Eile und<br />
präzises Arbeiten geboten!<br />
Der zweite Draht wird nach hinten<br />
geführt, entsprechend gekürzt und <strong>an</strong><br />
den Lampen auf der gleichen Seite<br />
<strong>an</strong>gebracht. Jetzt können <strong>Sie</strong> die beiden<br />
Lampenhalterungen wieder einschrauben.<br />
Sollte später der Lichtwechsel<br />
nicht in der richtigen Richtung<br />
funktionieren, brauchen <strong>Sie</strong> nichts <strong>an</strong><br />
den Lichtkabeln zu verändern, sondern<br />
nur die Motor<strong>an</strong>schlußkabel<br />
gegenein<strong>an</strong>der auszutauschen. Die<br />
nicht benötigten blauen und grünen<br />
Kabel werden am Decoder abgeschnitten.<br />
Wir kommen nun zum üblichen Test<br />
und Programmiervorg<strong>an</strong>g. Ist alles in<br />
Ordnung, folgt der schwierigste Teil –<br />
der Zusammenbau der Lok. Dazu bringen<br />
wir zuerst das Ballastgewicht wieder<br />
<strong>an</strong> die vorgesehene Stelle, indem<br />
wir es vor<strong>sich</strong>tig zwischen den Kabeln<br />
hindurchführen und mit den zwei<br />
Schrauben fixieren.<br />
Der Decoder wird nun auf das Ballastgewicht<br />
gelegt; er soll in der Dachhaube<br />
des Gehäuses seinen Platz finden.<br />
Dazu wird die metallene Verbindung<br />
zwischen den P<strong>an</strong>tographen, die<br />
ja im Digitalbereich zur Stromaufnahme<br />
gar nicht benötigt wird, ausgeschraubt.<br />
58 MIBA-Spezial 42
Jetzt wird ungefähr die Lage für den<br />
Decoder austaxiert und die Kabel links<br />
und rechts vom Ballastgewicht hinabgeführt.<br />
Überdies bietet es <strong>sich</strong> <strong>an</strong>, die<br />
Kabel zu den Lampen vor<strong>sich</strong>tig mit<br />
der Heißklebepistole zu fixieren. So<br />
vermeidet m<strong>an</strong>, daß das Drehgestell in<br />
seiner Funktion behindert wird.<br />
Nun klipsen wir das Lokgehäuse vor<strong>sich</strong>tig<br />
auf das Chassis. Achten <strong>Sie</strong><br />
dabei auf die richtige Richtung. Der<br />
Metallstreifen für die Oberleitung darf<br />
in keinem der Fenster <strong>sich</strong>tbar sein.<br />
Zusätzlich können <strong>Sie</strong> natürlich den<br />
Decoder mit einem Doppelklebeb<strong>an</strong>d<br />
auf das Ballastgewicht kleben.<br />
Sperrt <strong>sich</strong> das Lokgehäuse, klemmen<br />
meistens die Drähte. Ordnen <strong>Sie</strong><br />
diese neu, und in der Regel funktioniert<br />
es d<strong>an</strong>n. Im übrigen zeigt <strong>sich</strong> auch<br />
hier wieder, daß es bei den neuen<br />
Lenz-Decodern, hervorgerufen durch<br />
den Kabelstecker, immer wieder Platzprobleme<br />
gibt. Würden <strong>Sie</strong> den flachen<br />
Arnold-Decoder nehmen, wäre das<br />
Aufklipsen des Lokgehäuses ein Kinderspiel.<br />
Aber ich wollte es mir selbst<br />
auch nicht g<strong>an</strong>z so leicht machen und<br />
habe bei diesem Einbau einen Lenz<br />
LE130 verwendet.<br />
Beispiel Roco 103<br />
Als nächstes wollen wir in der Konstruktionszeit<br />
noch etwas weiter<br />
zurückgehen. Wir betrachten eine fast<br />
schon ehrwürdige BR 103 von Roco –<br />
leicht erkennbar <strong>an</strong> dem schon etwas<br />
„ergrauten“ Motor. Eigentlich hat diese<br />
Lok, bedingt durch den Mittelmotor<br />
und die beiden <strong>an</strong>getriebenen Drehgestelle,<br />
keinen Platz für einen Decoder.<br />
Zur Kunstruktionszeit dachte m<strong>an</strong><br />
<strong>sich</strong>erlich noch nicht <strong>an</strong> die Digitalisierung.<br />
Auch eine Dachhaube findet<br />
<strong>sich</strong> bei dieser Maschine nicht. Also<br />
was tun?<br />
Ich habe mir dafür eine kleine Hilfskonstruktion<br />
ausgedacht. Dafür be-<br />
nötigen wir einen kleinen Metallwinkel<br />
(entweder selber biegen oder im Baumarkt<br />
kaufen). Diesen kleben wir,<br />
betrachten <strong>Sie</strong> hierzu die Fotos unten,<br />
auf die Platine. Diese haben wir vorher<br />
von all den bek<strong>an</strong>nten, nicht benötigten<br />
Dingen wie Entstördrossel, Dioden<br />
usw. befreit. Die Strom<strong>an</strong>schlüsse links<br />
und rechts der beiden Drehgestelle<br />
wurden jeweils mitein<strong>an</strong>der auf entsprechenden<br />
Leiterbahnen verbunden.<br />
Achten <strong>Sie</strong> darauf, daß der Motor keinen<br />
Kontakt zu den Stromkabeln der<br />
Drehgestelle hat, auch hier müssen <strong>Sie</strong><br />
beim linken Motor<strong>an</strong>schluß die silberne<br />
Leiterbahn durchtrennen, um<br />
einen massefreien Motor zu erhalten.<br />
Doch zurück zu unserem Metallwinkel.<br />
Bevor wir ihn einbauen, wird er<br />
mit Hilfe eines Isolierb<strong>an</strong>des auf der<br />
Unterseite abisoliert. Damit verhindert<br />
m<strong>an</strong>, daß durch das Metall die Leiterbahnen<br />
mitein<strong>an</strong>der verbunden werden<br />
und somit ein Kurzschluß (ja,<br />
genau, hier ist sie wieder: die Rauchgefahr)<br />
eintritt, der – wie <strong>Sie</strong> ja wissen<br />
– den Decoder zerstören k<strong>an</strong>n. Den<br />
Winkel können <strong>Sie</strong> sehr gut mit einer<br />
Heißklebepistole einkleben, besonders<br />
wenn <strong>Sie</strong> einen Lochwinkel verwenden,<br />
der somit genügend Klebestellen<br />
hat, um ihn auch richtig st<strong>an</strong>dfest zu<br />
machen. Da der Winkel wirklich pl<strong>an</strong><br />
auf der Platine aufliegen sollte, ist es<br />
sinnvoll, darauf zu achten, daß kein<br />
Lötzinn dies verhindert. Überstehen-<br />
Zum Umrüsten der Roco-103 verwendete der Verfasser einen selbstgefertigten<br />
Metallwinkel; unten der mit Hilfe des eingeklebten Winkels<br />
im Inneren der Lok plazierte Lenz-Decoder.<br />
des Lötzinn sollte d<strong>an</strong>n sauber entfernt<br />
werden. Die Höhe des Winkels ist dem<br />
des Decoders, hier Lenz LE130, <strong>an</strong>zupassen.<br />
Ist unser Kleber in den Zust<strong>an</strong>d der<br />
Unverrückbarkeit übergeg<strong>an</strong>gen, können<br />
wir auch schon den Decoder mit<br />
Hilfe eines Doppelklebeb<strong>an</strong>des in den<br />
Winkel einbauen. Auch hier gilt natürlich,<br />
daß Elektronikteile des Decoders<br />
kein Metall berühren dürfen. Eventuell<br />
sollten <strong>Sie</strong> d<strong>an</strong>n noch einmal das Isolierb<strong>an</strong>d<br />
hervorholen. Die Verkabelung<br />
selbst ist d<strong>an</strong>n wiederum sehr einfach<br />
und entspricht im großen und g<strong>an</strong>zen<br />
dem der vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen BR 150. Die<br />
Kabel selbst sind dabei so zu verlegen,<br />
daß sie die Kard<strong>an</strong>wellen nicht behindern.<br />
Auch hier k<strong>an</strong>n die Heißklebepistole<br />
wieder gute Dienste leisten.<br />
Hat bei Programmierung und Testlauf<br />
alles richtig funktioniert, so haben<br />
wir jetzt eine zwar etwas ältere, aber<br />
digitalisierte Lok, die technisch durchaus<br />
der heutigen Zeit entspricht.<br />
<strong>Sie</strong> sehen also: Auch etwas ältere<br />
Loks, von denen m<strong>an</strong> auf den ersten<br />
Blick meint, sie gar nicht umbauen zu<br />
können, eignen <strong>sich</strong> zur Digitalisierung.<br />
M<strong>an</strong> braucht nur etwas Ph<strong>an</strong>tasie<br />
und Einfallsreichtum, und meist<br />
findet <strong>sich</strong> ein Weg. Also gehen <strong>Sie</strong> r<strong>an</strong><br />
<strong>an</strong> Ihre alten Loks und bringen <strong>Sie</strong> sie<br />
auf den neuesten technischen St<strong>an</strong>d.<br />
Ihre Modelleisenbahn d<strong>an</strong>kt es Ihnen.<br />
Dieter Ruhl<strong>an</strong>d<br />
MIBA-Spezial 42 59
WERKSTATT<br />
Das Märklin-Digital-System<br />
hat den großen Vorteil, daß<br />
m<strong>an</strong> viele Komponenten auf<br />
recht einfache Weise selbst<br />
bauen k<strong>an</strong>n. Es existieren eine<br />
Vielzahl von Umbau<strong>an</strong>leitungen<br />
für kommerzielle Gerätschaften<br />
sowie Bau<strong>an</strong>leitungen<br />
für allerlei Decoder, Rückmeldemodule,Steuereinheiten,<br />
Booster usw. In Sachen<br />
Lokdecoder jedoch sah es bisl<strong>an</strong>g<br />
recht „duster“ aus.<br />
Programmierbarer Lokdecoder für Märklin/Motorola<br />
PIC-Decoder<br />
selbst gebaut<br />
Um Fahrzeugdecoder bei entsprechender<br />
Funktionalität klein zu<br />
halten, bedarf es Spezial-ICs oder den<br />
heute erhältlichen PICs. Letztere bilden<br />
die Basis für kompakte und programmierbare<br />
Decoder. Die beiden Dänen<br />
Bo Brændstrup und Fr<strong>an</strong>kie Frederiksson<br />
entwickelten einen sehr leistungsfähigen<br />
Lokdecoder, der aufgrund<br />
seiner Herkunft in eingeweihten<br />
Kreisen als „Wikinger“-Decoder bek<strong>an</strong>nt<br />
ist. Im Vergleich mit kommerziellen<br />
Produkten braucht er keinen Vergleich<br />
zu scheuen.<br />
Eigenschaften<br />
Der Decoder ist ausschließlich für den<br />
Digitalbetrieb im Motorola-Format<br />
(Märklin Digital) entwickelt. Alle Parameter<br />
werden über die Zentraleinheit<br />
eingestellt (programmiert), ohne daß<br />
die Lok vom Gleis genommen werden<br />
muß. Darüber hinaus k<strong>an</strong>n der PIC –<br />
zentraler Steuerbaustein des Decoders<br />
– auch im eingebauten Zust<strong>an</strong>d neu<br />
bzw. reprogrammiert (z.B. bei Updates)<br />
und hierdurch zusätzliche Ände-<br />
Eigenschaften des „Wikinger“-Decoders<br />
– 255 Adressen<br />
– Primäre und sekundäre Adresse<br />
– Altes und neues Datenformat des Märklin-Digitalsystems<br />
– 14 und 27 Fahrstufen<br />
– Interne 128 Fahrstufen<br />
– Programmierbare Geschwindigkeitstabelle<br />
– Alternative, programmierbare Geschwindigkeitstabelle<br />
– Programmierbare Anfahr- und Bremsverzögerung<br />
– Programmierbare Höchstgeschwindigkeit<br />
– Programmierbare, bidirektionale Sonderfunktion<br />
– Optionale programmierbare Lichtfunktion<br />
– 4 Extrafunktion, EF3 und EF4 programmierbar<br />
– Optionaler, programmierbarer und<br />
geschwindigkeitsabhängiger Rauchgenerator-Ausg<strong>an</strong>g<br />
– Dauerhafte Speicherung von Geschwindigkeit und Richtung bei Stromausfall<br />
– Schnellprogrammier-Modus<br />
– PIC k<strong>an</strong>n eingebaut neu bzw. reprogrammiert werden<br />
– maximaler Motorstrom: 1,5 A<br />
– maximaler Strom der Sonderfunktionsausgänge: 200 mA<br />
– maximaler Strom der Extrafunktionsausgänge: 1 A<br />
– maximaler Gesamtstrom des Decoders: 1,5 A<br />
rungen vorgenommen werden. Die<br />
Eigenschaften des Decoders können<br />
aus der obenstehenden Tabelle entnommen<br />
werden. Als Ergänzung zur<br />
Tabelle noch einige Erläuterungen.<br />
Der Decoder k<strong>an</strong>n unter Ausnutzung<br />
aller Kombinationen auf 255 Adressen<br />
eingestellt werden. Gegenwärtig sind<br />
aber nur die IntelliBox von Uhlenbrock<br />
und meine Software „LOK“ in der Lage,<br />
die zusätzlichen Adressen über 80/81<br />
<strong>an</strong>zusteuern.<br />
Der „Wikinger“-Decoder k<strong>an</strong>n auf<br />
eine primäre und eine sekundäre<br />
Adresse eingestellt werden. Dadurch<br />
k<strong>an</strong>n die Lok unter zwei Adressen<br />
<strong>an</strong>gesprochen werden, was bei z.B.<br />
Fahrten mit Doppeltraktion nützlich<br />
ist. Will m<strong>an</strong> nur eine Adresse benutzen,<br />
so schaltet m<strong>an</strong> die sekundäre<br />
Adresse aus oder stellt sie auf die<br />
primäre Adresse ein.<br />
Der Decoder versteht sowohl das alte<br />
wie auch das neue Motorola-Format,<br />
und reagiert somit auch auf das absolute<br />
Richtungskomm<strong>an</strong>do und verfügt<br />
über die vier Extrafunktionen EF1 bis<br />
EF4 des neuen Formats.<br />
Die recht grobe Geschwindigkeitseinteilung<br />
in 14 Fahrstufen wird schon<br />
seit l<strong>an</strong>gem als nicht zeitgemäß kritisiert.<br />
Der „Wikinger“-Decoder verfügt<br />
über 13 weitere Fahrtstufen, die „zwischen“<br />
den Fahrtstufen <strong>an</strong>gesiedelt<br />
sind und eine wesentliche feinere<br />
Geschwindigkeitseinstellung ermöglichen.<br />
Gegenwärtig ist aber nur meine<br />
Software „LOK“ in der Lage, diese<br />
zusätzlichen Fahrtstufen einzustellen.<br />
Da die Realisierung sehr einfach ist,<br />
wird vielleicht auch z.B. die IntelliBox<br />
demnächst diese Zwischenfahrtstufen<br />
<strong>an</strong>steuern können. Diese zusätzlichen<br />
13 Fahrtstufen können per Programmierung<br />
abgeschaltet werden.<br />
Die internen 128 Fahrtstufen sorgen<br />
für eine feine Abstufung bei Programmierung<br />
der Geschwindigkeitstabelle<br />
und insbesondere für gleitende<br />
Verzögerungen bei Beschleunigung<br />
und Abbremsung.<br />
Besonders bei ungeregelten Decodern<br />
ist eine einstellbare Geschwindigkeitstabelle<br />
von Vorteil, weil hierdurch<br />
das oftmals wenig befriedigende<br />
Verhalten insbesondere der „Wechselstrom“-Motoren<br />
von Märklin korrigiert<br />
werden k<strong>an</strong>n. Bei optimaler Einstellung<br />
läuft der Motor schon bei der<br />
ersten Fahrtstufe <strong>an</strong> und folgt mehr<br />
oder weniger linear den Geschwindigkeitskomm<strong>an</strong>dos.<br />
So k<strong>an</strong>n<br />
m<strong>an</strong> z.B. eine logarithmisch verlaufende<br />
Kennlinie einstellen, mit der im<br />
ersten Drittel des gewünschten<br />
Geschwindigkeitsbereichs 3/4 der verfügbaren<br />
Fahrtstufen „fein“ gesteuert<br />
60 MIBA-Spezial 42
werden k<strong>an</strong>n und in den höheren<br />
Geschwindigkeitsbereichen nur noch<br />
wenige Abstufungen zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Den 14 St<strong>an</strong>dard-Fahrtstufen können<br />
beliebige Geschwindigkeitswerte<br />
von 0–127 zugewiesen werden, wobei<br />
die Eingabe aufgrund des nur begrenzten<br />
Adreßbereichs der Control Unit von<br />
Märklin aber nur mit Werten von 1–63<br />
erfolgen k<strong>an</strong>n; der PIC verdoppelt die<br />
eingestellten Werte, so daß die<br />
Geschwindigkeitswerte faktisch in 2er-<br />
Schritten eingegeben werden. Die<br />
optionalen 13 weiteren Fahrtstufen<br />
werden nicht programmiert, sondern<br />
automatisch aus den eingegebenen<br />
Werten der 14 St<strong>an</strong>dard-Fahrtstufen<br />
errechnet.<br />
Über die Extrafunktion EF3, wenn<br />
diese entsprechend programmiert ist,<br />
k<strong>an</strong>n mit „EF3=<strong>an</strong>“ in den R<strong>an</strong>gierg<strong>an</strong>g<br />
geschaltet werden. Dabei h<strong>an</strong>delt<br />
es <strong>sich</strong> um eine alternative Geschwindigkeitstabelle,<br />
die ein besonders feinfühliges<br />
R<strong>an</strong>gieren ermöglicht. Diese<br />
Geschwindigkeitstabelle ist fest einprogrammiert<br />
und k<strong>an</strong>n nur im Rahmen<br />
einer Neu-/Reprogrammierung<br />
des PIC geändert werden und ist nur im<br />
neuen Format verfügbar.<br />
Wie auch der 6090-Decoder von<br />
Märklin oder der 750/755-Decoder von<br />
Uhlenbrock k<strong>an</strong>n auch beim „Wikinger“-Decoder<br />
eine Anfahr- und Bremsverzögerung<br />
eingestellt werden. Diese<br />
Verzögerung beträgt je nach Einstellung<br />
über alle Fahrstufen 0,5 bis 38<br />
Sekunden.<br />
Über die Extrafunktion EF4 k<strong>an</strong>n die<br />
Verzögerung aus- bzw. eingeschaltet<br />
werden. Dies ist bei größeren Verzögerungswerten<br />
zu einem feinfühligen<br />
R<strong>an</strong>gieren vorteilhaft. Das Ausschalten<br />
der Verzögerung ist nur im neuen Format<br />
möglich.<br />
Die Höchstgeschwindigkeit wird<br />
durch die Programmierung der<br />
Geschwindigkeitstabelle eingestellt.<br />
Die Sonderfunktion für das Licht<br />
k<strong>an</strong>n so umprogrammiert werden, daß<br />
sie entweder ständig oder nur<br />
während des Fahrens aktiviert ist. Im<br />
neuen Format hat dies den Verlust der<br />
Sonderfunktion zur Folge. Die<br />
Ansteuerung der Lichter erfolgt wie<br />
gewohnt über die Ausgänge der Sonderfunktion.<br />
Anders im alten Format:<br />
Hier ist die Lichtfunktion eine zusätzliche<br />
Funktion, die die Sonderfunktion<br />
nicht beeinträchtigt. Die Lichter werden<br />
auch hier <strong>an</strong> den Sonderfunktionsausgängen<br />
<strong>an</strong>geschlossen. Die Sonderfunktion<br />
wird dafür über die EF1-<br />
Der Vergleich zeigt es:<br />
Kleiner einstellbarer<br />
Fahrzeugdecoder für<br />
das Märklin-Motorola-<br />
Format. Baubar auf einseitiger<br />
und doppelseitiger<br />
Platine. Fotos: gp<br />
Den Decoder k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
auch im zusammengebauten<br />
Zust<strong>an</strong>d mit<br />
einer neuen Software<br />
versehen. Einstellen,<br />
sprich programmieren,<br />
läßt er <strong>sich</strong> im eingebauten<br />
Zust<strong>an</strong>d.<br />
und EF2-Ausgänge geschaltet, die ja<br />
im alten Format nutzlos sind. Da die<br />
Sonderfunktion weiterhin normal verfügbar<br />
ist, k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> EF1 und EF2 z.B.<br />
eine Telex-Kupplung <strong>an</strong>geschlossen<br />
werden. Die optionale Lichtfunktion ist<br />
richtungsabhängig.<br />
Wird der Decoder mit dem neuen<br />
Format betrieben, so verfügt er über<br />
alle vier neuen Extrafunktionen EF1<br />
bis EF4. Diese können für beliebige<br />
Schaltaufgaben verwendet werden.<br />
Die Extrafunktionen EF3 und EF4<br />
können aber auch für <strong>an</strong>dere/spezielle<br />
Zwecke programmiert werden:<br />
EF3 k<strong>an</strong>n so programmiert werden,<br />
daß mit „EF3=<strong>an</strong>“ auf die alternative<br />
Geschwindigkeitstabelle umgeschaltet<br />
wird, oder aber der Ausg<strong>an</strong>g EF 3 eine<br />
spezielle Funktionalität für den <strong>an</strong>zuschließenden<br />
Rauchgenerator aufweist.<br />
Der Rauchentwickler k<strong>an</strong>n unabhängig<br />
von der gewählten Geschwindigkeit<br />
in zwei Stufen eingestellt<br />
werden.<br />
Im alten Format ist der EF3-Ausg<strong>an</strong>g<br />
in diesem Fall entsprechend des ausgewählten<br />
Modus ständig aktiviert.<br />
EF4 k<strong>an</strong>n so programmiert werden,<br />
daß bei „EF4=<strong>an</strong>“ die Anfahr- und<br />
Bremsverzögerung ausgeschaltet wird<br />
(siehe einstellbare Anfahr- und Bremsverzögerung).<br />
Der PIC speichert die aktuelle Richtungs-<br />
und Geschwindigkeitsinformation<br />
in einem internen EEPROM und<br />
behält diese Information auch ohne<br />
Stromversorgung auf Dauer. Brændstrup<br />
und Frederiksson haben dafür<br />
gesorgt, daß bei Kontaktproblemen die<br />
eingestellten Verzögerungen nicht<br />
wirksam werden und die Lok weder<br />
ruckelt noch zum Stehen kommt. Nach<br />
Wiederherstellung des Kontakts wird<br />
mit der zuletzt eingestellten Geschwindigkeit<br />
weitergefahren. Eine evtl. eingestellte<br />
Verzögerung bleibt ohne Wirkung.<br />
Wenn m<strong>an</strong> mehrere Decoder m<strong>an</strong>uell<br />
programmieren will, k<strong>an</strong>n dies aufgrund<br />
der Vielzahl der Parameter in<br />
echte Arbeit ausarten. Daher k<strong>an</strong>n die<br />
Programmierung auch unter Verzicht<br />
auf Rückmeldungen und Wartezeiten<br />
erfolgen. Auch dies wird durch einen<br />
bestimmten Parameter eingestellt.<br />
D<strong>an</strong>ach k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Programmierung<br />
z.B. automatisch <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d entsprechender<br />
Konfigurationsdaten vornehmen<br />
lassen. Die hierfür erforderli-<br />
MIBA-Spezial 42 61
Obere Layoutseite Obere Bestückungsseite<br />
Platinenlayout<br />
des einseitig<br />
bestückten<br />
„Wikinger“-<br />
Decoders<br />
Untere Layoutseite<br />
che Software müßte m<strong>an</strong> allerdings<br />
selbst schreiben.<br />
Schaltung<br />
Der Fahrzeugdecoder ist für den Einsatz<br />
in Loks mit Wechselstrommotoren<br />
fertig. Eine Version mit Lastregelung<br />
für AC-Motoren soll folgen. Der Schaltpl<strong>an</strong><br />
des vorgestellten AC-Decoders<br />
ohne Lastregelung ist vergleichsweise<br />
simpel aufgebaut, was auch dar<strong>an</strong><br />
liegt, daß er nur für den Digitalbetrieb<br />
Untere Bestückungsseite<br />
Bestückungspl<strong>an</strong><br />
des einseitigen<br />
„Wikingers“<br />
und nicht auch für den Analogbetrieb<br />
geeignet ist.<br />
Zentrale Schaltstelle ist der PIC. Er<br />
bezieht seine Informationen aus der<br />
Digitalsp<strong>an</strong>nung am Gleis (J9/Schleifer<br />
und J11/Chassis) und steuert über entsprechende<br />
Ausgänge die Treibertr<strong>an</strong>sistoren<br />
für Motor (U3), Licht (Q1) und<br />
sonstige Funktionen (Q2 bis Q5). Der<br />
Motor wird <strong>an</strong> J6 bis J8 <strong>an</strong>geschlossen.<br />
An J8 liegt die positive Versorgungssp<strong>an</strong>nung<br />
<strong>an</strong>. An ihr werden auch die<br />
Lampen zur Vermeidung des bek<strong>an</strong>n-<br />
ten Flackereffekts <strong>an</strong>geschlossen,<br />
soweit sie aufgrund ihrer Konstruktion<br />
nicht mit dem Chassis verbunden sind.<br />
Die Sonderfunktion (z.B. Licht) liegen<br />
<strong>an</strong> J1 und J2 <strong>an</strong>. Die vier Extrafunktionen<br />
EF1 bis EF4 sind <strong>an</strong> J3 bis J5 und<br />
J10 herausgeführt.<br />
Die Digitalsp<strong>an</strong>nung wird durch D1<br />
bis D3 und D6 gleichgerichtet und für<br />
den PIC über D7 und Q6 auf 5V stabilisiert.<br />
Die Beschaltung um Q7 sorgt für<br />
den ordnungsgemäßen Reset des PIC.<br />
Mit R7 und C3 wird die Taktfrequenz<br />
Schaltpl<strong>an</strong> des<br />
„Wikinger“-Decoders<br />
für das Motorola-Format.<br />
Der<br />
Schaltpl<strong>an</strong> ist für<br />
den reinen Digitalbetrieb<br />
ausgelegt.<br />
Um den PIC „U1“<br />
herum gruppieren<br />
<strong>sich</strong> relativ wenig<br />
Bauteile.<br />
Zeichnungen:<br />
Dr. M. König<br />
62 MIBA-Spezial 42
Stückliste und Bezugsquellen<br />
Nr. Menge Bezeichnung Wert/Typ/Baugröße Alternative<br />
1 1 C1 330 nF S0805 ggfs auch S1206<br />
2 1 C2 10 µF/6,3 V S1206<br />
3 1 C3 22 pF/1% S0805 22 p/5%/NPO S0805<br />
4 6 D1 - D6 BYD17D, auch A/B/C (Philips) BYD77A/B/C/D<br />
5 1 D7 5V6 SOT23<br />
17 1 Q1 NDC7002 Nat. Semi.<br />
18 4 Q2 - Q5 NDS351N Fairchild NDS351AN Fairchild,<br />
BSH102/Philips<br />
19 1 Q6 BC847, SOT23 BC848, BC849,<br />
A-, B,- oder C-Typen<br />
20 1 Q7 BC857 SOT23<br />
21 3 R1,R3,R6 10 k S0805<br />
22 1 R2 270 k S0805<br />
23 1 R4 1 k S0805<br />
24 1 R5 3k9 S0805<br />
25 1 R7 4k7/1% S0805<br />
26 1 U1 PIC 16C84 /16F84 SO18<br />
27 1 U3 SI9955 Siliconix SO8 SI9945<br />
Mit Ausnahme der BYD-Dioden sind alle Bauteile bei Farnell erhältlich. Die BYD-<br />
Dioden liefert z.B. Eurodis Texim Electronics, bzw.<br />
Farnell, Grünwalder Weg 30, 82041 Deisenhofen<br />
Obere Bestückungsseite Untere Bestückungsseite<br />
des PIC eingestellt. Diese Bauteile müssen<br />
eng toleriert bzw. recht genau und<br />
temperaturbeständig sein.<br />
Sämtliche Schaltfunktionen werden<br />
durch FET vorgenommen, die je nach<br />
Typ recht hohe Schaltströme bewältigen.<br />
Für die Lichtfunktion wird aus<br />
Platzgründen der Doppel-FET NDC<br />
7002 (Q1) verwendet. Die Treibertr<strong>an</strong>sistoren<br />
für die Extrafunktionen sind<br />
FETs vom Typ NDS351 (Q2 bis Q5), die<br />
trotz ihrer kleinen Bauform relativ<br />
hohe Ströme schalten können. Der<br />
Motor wird über den auf vielen kommerziellen<br />
Decodern verwendeten leistungsfähigen<br />
Doppel-MOSFET SI9945<br />
mit Strom versorgt.<br />
Da sämtliche Einstellungen elektronisch<br />
über die Control Unit erfolgen,<br />
k<strong>an</strong>n er sehr klein aufgebaut werden.<br />
Für den Decoder existieren zwei Platinenlayouts.<br />
Die einseitige Platine<br />
mißt nur 31,4 x 22 mm, die doppelseitige<br />
Platine sogar nur 18,7 x 22 mm.<br />
Die geringen Abmessungen werden<br />
erst durch den Einsatz von SMD-Bauteilen<br />
und durch elektronischen Einstellbarkeit<br />
möglich.<br />
Für den 4k7/1%-Widerst<strong>an</strong>d k<strong>an</strong>n<br />
m<strong>an</strong> auch einen selektierten normalen<br />
5%-Typ nehmen, d.h. aus einem Haufen<br />
„normaler“ 5%-Typen mittels Multimeter<br />
denjenigen heraus „messen",<br />
der höchstens 1% von den 4k7<br />
abweicht (also 4.650 bis 4.750 Ohm).<br />
Anstelle des 22p/1% k<strong>an</strong>n auch ein<br />
NPO-Kondensator 22p/5% verwendet<br />
werden. Der 330-nF-Kondensator<br />
k<strong>an</strong>n auch durch einen größeren Typ<br />
ersetzt werden; m<strong>an</strong> muß nur darauf<br />
achten, daß er noch auf die Platine<br />
paßt und ohne ungewollte Verbindungen<br />
<strong>an</strong>gelötet werden k<strong>an</strong>n. Je nach<br />
Bezugsquelle und vor allem Bestellmenge<br />
k<strong>an</strong>n der Gesamtpreis deutlich<br />
unter DM 40,– liegen.<br />
Aufbau<br />
Zuallererst sollten bei der doppelseitigen<br />
Platine die fünf Durchkontaktierungen<br />
vorgenommen werden. Sofern<br />
noch nicht vorh<strong>an</strong>den bohrt m<strong>an</strong> in<br />
den fünf runden Pads (links oberhalb<br />
und unterhalb von U1) jeweils ein kleines<br />
Loch von 0,5–1 mm. M<strong>an</strong> steckt<br />
jeweils ein passendes Stückchen Draht<br />
durch, knickt es um, längt die überstehenden<br />
Enden beidseitig auf 0,5–1 mm<br />
ab und verlötet sie beidseitig. Will m<strong>an</strong><br />
die Anschlüsse für eine spätere Reprogrammierung<br />
des PIC vorsehen, läßt<br />
m<strong>an</strong> die entsprechenden Drahtstücke<br />
(0,6 mm) ca. 2–3 mm über den Lötpunkt<br />
hinaus überstehen.<br />
Die Lage der Bauteile selbst ergibt<br />
<strong>sich</strong> aus den Bildern 7 (einseitige Platine)<br />
und 5 und 6 (doppelseitige Platine).<br />
<strong>Sie</strong> sind mit den üblichen Kürzeln,<br />
wie sie auch aus dem Schaltpl<strong>an</strong><br />
und der Bestückungsliste hervorgehen,<br />
gekennzeichnet.<br />
Bei Q1 befindet <strong>sich</strong> auf einer Seite<br />
ein Strich; dieser muß in Richtung PIC<br />
weisen. Ich persönlich löte zunächst<br />
die ICs und Tr<strong>an</strong>sistoren – hier auch D7<br />
im Gehäuse SOT23 – auf, da es bei<br />
deren Anschlußpins etwas enger<br />
zugeht und evtl. Fehler leichter korrigiert<br />
werden können. Der Dual-FET Q1<br />
ist aufgrund der sehr engen Pinbelegung<br />
vorzuziehen. Bei U1 und U3<br />
erkennt m<strong>an</strong> die richtige Lage <strong>an</strong> der<br />
Position der Einkerbung; diese befindet<br />
<strong>sich</strong> „oben“. Außerdem habe ich<br />
Pin 1 mit einem Kreis markiert; meist<br />
weist das Gehäuse <strong>an</strong> dieser Stelle eine<br />
Markierung auf.<br />
D<strong>an</strong>ach sind die <strong>an</strong>deren Bauteile <strong>an</strong><br />
der Reihe. Bei den Dioden muß unbedingt<br />
auf die korrekte Polung geachtet<br />
werden: Der eingezeichnete Strich<br />
entspricht der Strichmarkierung auf<br />
der Diode und stellt die Kathode der<br />
Diode da. Beim Elko C2 hingegen stellt<br />
der Strich die Markierung auf der<br />
Anodenseite dar.<br />
Hin<strong>sich</strong>tlich des SMD-Lötens darf ich<br />
auf die Anleitung zum C-Weichen-<br />
Decoder in MIBA 4/99, S. 32 ff verweisen.<br />
Die Erfahrung lehrt, daß es hilfreich<br />
ist, die Lötpads zuvor mit SMD-<br />
MIBA-Spezial 42 63
Der Decoder wird wie folgt<br />
<strong>an</strong>geschlossen:<br />
J9/red: An den Schleifer/rot<br />
J11/brown: An das Lok-Chassis/braun<br />
J8/black: Hier liegt Decoder-Plus <strong>an</strong>;<br />
hier<strong>an</strong> werden die Rückleitungen<br />
der Lampen oder<br />
des Rauchgenerators<br />
(sofern nicht bereits fest mit<br />
dem Chassis verbunden),<br />
von TELEX usw. sowie der<br />
Rotor-Anschluß des „Wechselstrom“-Motors<br />
(schwarz<br />
mit Drosselspule)<br />
<strong>an</strong>geschlossen.<br />
J7/green/REV:<br />
Motor/rückwärts/grün<br />
J6/blue/FWD:<br />
Motor/vorwärts/blau<br />
Hier werden die beiden Spulen<br />
des „Wechselstrom“-<br />
Motors für rückwärts und<br />
vorwärts <strong>an</strong>geschlossen.<br />
J3/F1, J4/F2, J5/F3, J10/F4:<br />
Die Ausgänge der Extra-<br />
Funktionen EF1, EF2, EF3<br />
und EF4.<br />
J1/grey/AUXF:<br />
Sonderfunktion (Licht) vorwärts/grau<br />
J2/yellow/AUXR:<br />
Sonderfunktion (Licht) rückwärts/gelb<br />
J1 und J2 sind die richtungsabhängigen<br />
Ausgänge der Sonderfunktion bzw. der<br />
Lichtfunktion (rückwärts und vorwärts).<br />
Üblicherweise werden hier die Lampen<br />
<strong>an</strong>geschlossen.<br />
Lötpaste zu benetzen, daß dies den<br />
Lötvorg<strong>an</strong>g beschleunigt und unterstützt.<br />
Auf diesen Platinen geht es<br />
etwas enger zu als auf der Weichendecoder-Platine.<br />
Sorgfältiges Löten ist<br />
daher erforderlich. Dies gilt besonders<br />
für den Doppel-Tr<strong>an</strong>sistor Q1, dessen<br />
Anschlußpins besonders eng benachbart<br />
sind. Das Zusammenlöten dauert<br />
je nach Erfahrung, Geschick und Zahl<br />
der herunterfallenden Bauteile ein bis<br />
zwei Stunden.<br />
Anschlüsse<br />
Bei Einbau gibt es keine Besonderheiten<br />
zu beachten. Ein Einpacken in Plastik<br />
oder Schrumpfschlauch erscheint<br />
mir wegen der verschlechterten Wärmeabfuhr<br />
wenig geeignet. Ich ziehe es<br />
vor, den Decoder <strong>an</strong> geeigneter Stelle<br />
mittels doppelseitigem Klebeb<strong>an</strong>d oder<br />
Heißkleber zu fixieren – und zwar so,<br />
daß er beim Lösen eines der Klebepunkte<br />
noch durch <strong>an</strong>dere gehalten<br />
wird. Die Wikinger empfehlen, den<br />
Decoder mit doppelseitigem Klebeb<strong>an</strong>d<br />
(Teppichklebeb<strong>an</strong>d) auf dem PIC<br />
zu befestigen. Konkretere Hinweise<br />
sind nicht möglich, da dies vom Einzelfall<br />
abhängt.<br />
Alle Schaltausgänge schalten aktiv<br />
Masse (Decoder-Masse) <strong>an</strong>. Der <strong>an</strong>dere<br />
Anschluß des Verbrauchers sollte am<br />
Plus-Anschluß des Decoders liegen.<br />
Liegt er am Chassis, wie bei vielen<br />
Lampen älterer Loks, hat dies ein<br />
Flackern der Beleuchtung bzw. geringere<br />
Rauchentwicklung zur Folge.<br />
Zwar sind die Gleichrichterdioden<br />
bis 1,5 A spezifiert. Wegen der dabei<br />
<strong>an</strong>fallenden nicht unerheblichen Wärmeentwicklung<br />
sollte m<strong>an</strong> diesen<br />
Grenzbereich aber möglichst meiden<br />
und <strong>sich</strong> bemühen, den Decoder mit<br />
nicht mehr als 1 A zu belasten. Dies<br />
bedeutet, daß m<strong>an</strong> bei Loks mit besonders<br />
stromhungrigen Motoren entweder<br />
auf eine sehr gute Kühlung achten<br />
oder einen separaten Gleichrichter mit<br />
3-A-Dioden vorsehen sollte; es liegt auf<br />
der H<strong>an</strong>d, daß dieser einigen Platz<br />
benötigt.<br />
Programmierung<br />
Die oben beschriebenen Eigenschaften<br />
bzw. Parameter können entsprechend<br />
der Programmierung der Uhlenbrock-<br />
Decoder auf einfache Weise eingestellt<br />
werden. Hierfür ist nur eine (alte) Control<br />
Unit oder ein ähnliches Steuergerät<br />
(z.B. die IntelliBox oder auch LOK)<br />
erforderlich.<br />
Die Lok k<strong>an</strong>n hierbei auf dem Gleis<br />
stehenbleiben, m<strong>an</strong> benötigt also kein<br />
spezielles Programmiergleis. Allerdings<br />
muß zuvor der Refresh der Control<br />
Unit ausgeschaltet werden. Hierzu<br />
löst m<strong>an</strong> einen Reset aus. Außerdem<br />
sollte möglichst auf das alte Format<br />
umgestellt werden.<br />
Das Einstellen der Decodereigenschaften<br />
erfolgt, indem m<strong>an</strong> den einzustellenden<br />
Parameter entsprechend<br />
seiner nachfolgend aufgeführten Kennziffer<br />
mit der Adreßeinstellung der<br />
Control Unit auswählt und den Fahrtrichtungsumschalter<br />
einmal betätigt.<br />
Der Decoder quittiert dies mit einem<br />
Blinken der Lichter entsprechend des<br />
Werts der eingestellten Adresse.<br />
Sod<strong>an</strong>n stellt m<strong>an</strong> mit dem<br />
Adreßeinsteller der Control Unit den<br />
gewünschten Wert ein und betätigt<br />
erneut den Fahrtrichtungsumschalter.<br />
Der Decoder quittiert auch dies mit<br />
einem kurzen Blinken und zeigt<br />
dadurch <strong>an</strong>, daß dieser Parameter<br />
erfolgreich eingestellt wurde.<br />
War der Wert unzulässig, so reagiert<br />
der Decoder mit einem l<strong>an</strong>gen Blinken<br />
der Lichter. Der Parameter muß erneut<br />
eingegeben werden. Mit Ausnahme der<br />
Einstellung der Geschwindigkeitstabelle<br />
befindet m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> d<strong>an</strong>ach wieder<br />
im Hauptmenu, von dem aus weitere<br />
Parameter ausgewählt und eingestellt<br />
werden können.<br />
Einstellmodus starten<br />
Zuerst muß der Decoder in den Programmiermodus<br />
geschaltet werden.<br />
Hierzu stellt m<strong>an</strong> die Control Unit auf<br />
die aktuelle primäre Adresse des Decoders<br />
ein, betätigt den Fahrtrichtungsumschalter<br />
und hält ihn für etwa 8<br />
Sekunden gedrückt, bis der Decoder<br />
das Einschalten des Programmier-<br />
Modus durch ein zehnmaliges Blinken<br />
der Lichter bestätigt.<br />
M<strong>an</strong> beendet das Programmieren<br />
übrigens durch Ausschalten des Programmier-Modus,<br />
indem m<strong>an</strong> die<br />
Adresse 80 <strong>an</strong> der Control Unit einstellt<br />
und einmal kurz den Fahrtrichtungsumschalter<br />
betätigt. Auch hier<br />
bestätigt der Decoder das Zurückschalten<br />
in den normalen Betriebsmodus<br />
durch ein zehnmaliges Blinken der<br />
Lichter.<br />
Ich habe oben bereits erwähnt, daß<br />
zuvor ein Reset ausgelöst werden muß,<br />
da der PIC die Zahl der Fahrtrichtungsumschaltkomm<strong>an</strong>dos<br />
des alten<br />
Formats, die während der Betätigung<br />
des Fahrtrichtungsumschalters gesendet<br />
werden, zählt. Der aktive Refresh<br />
würde hierbei stören. Für die Programmierung<br />
einer Software zum Einstellen<br />
des Decoders dürfte von Interesse<br />
sein, daß der Decoder eine ununterbrochene<br />
Folge von insgesamt 256<br />
Doppelpaketen mit dem Fahrtrichtungsumschaltbefehl<br />
erwartet. Wenn<br />
die Control Unit durch einen PC simuliert<br />
wird, muß der Fahrtrichtungsumschaltbefehl<br />
16mal <strong>an</strong> die Control Unit<br />
gesendet werden, da die Control Unit<br />
bei jeder Fahrtrichtungsumschaltung<br />
16 Doppelpakete aussendet.<br />
Der Decoder ist nun bereit, die Parameterwerte<br />
zu empf<strong>an</strong>gen und zu speichern.<br />
Dieser Status stellt das Hauptmenü<br />
dar. Aus ihm heraus können alle<br />
Parameter adressiert und eingestellt<br />
werden. Die einstellbaren Parameter<br />
können der nebenstehenden Tabelle<br />
entnommen werden.<br />
64 MIBA-Spezial 42
Einstellen des „Wikingers“<br />
1. Parameter: Primäre Adresse<br />
• Adresse „01“ <strong>an</strong> der Control Unit (CU) einstellen.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Kurzes Blinken abwarten.<br />
• Gewünschte neue Adresse einstellen.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Kurzes Blinken abwarten.<br />
2. Parameter: Anfahr- und Bremsverzögerung<br />
• Adresse „02“ <strong>an</strong> der CU einstellen.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Zweimaliges Blinken abwarten.<br />
• Gewünschte Verzögerung als Adresse einstellen.<br />
• Zulässige Werte sind 1 bis 79. Dies entspricht<br />
0,5 bzw. 38 Sekunden von Fahrtstufe<br />
0 bis Fahrtstufe 127. Wert (Adresse)<br />
80 hat eine Verzögerung von 2 Minuten zur<br />
Folge.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Kurzes Blinken abwarten.<br />
3. Parameter: Geschwindigkeitstabelle<br />
• Adresse „03“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Dreimaliges Blinken abwarten.<br />
• Nun befindet m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> im Untermenü der<br />
Geschwindigkeitstabelle.<br />
• Einzustellende Fahrtstufe als Adresse einstellen.<br />
• Zulässige Werte sind 2 bis 15.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Blinkfolge entsprechend des Werts der ausgewählten<br />
Fahrtstufe abwarten.<br />
• Gewünschte Geschwindigkeit als Adresse<br />
einstellen.<br />
Nachdem m<strong>an</strong> allen Fahrtstufen die<br />
gewünschten Geschwindigkeitswerte<br />
zugewiesen hat, gel<strong>an</strong>g m<strong>an</strong> mit einstellen<br />
der Adresse „80“ und einmaligem<br />
Betätigen des Fahrtrichtungsumschalters<br />
zurück ins Hauptmenü. Der<br />
Decoder quittiert dies mit einem kurzen<br />
Blinken.<br />
Beenden des Einstellmodus<br />
Das Einstellen des Decoders wird<br />
durch Ausschalten des Programmier-<br />
Modus beendet, indem die Adresse 80<br />
<strong>an</strong> der Control Unit eingestellt und einmal<br />
kurz der Fahrtrichtungsumschalter<br />
betätigt wird. Der Decoder bestätigt<br />
das Zurückschalten in den Betriebsmodus<br />
durch zehnmaliges Blinken.<br />
• Zulässige Werte sind 1 bis 63.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Kurzes Blinken abwarten.<br />
• Weitere Fahrtstufen auswählen und einstellen<br />
oder ins Hauptmenü zurückkehren mit:<br />
• Adresse „80“ einstellen.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Kurzes Blinken abwarten.<br />
Der Wert jeder Fahrtstufe k<strong>an</strong>n individuell ausgewählt<br />
und eingestellt werden. Dadurch k<strong>an</strong>n<br />
die Geschwindigkeitstabelle/-kurve auf den<br />
betreffenden Motor maßgeschneidert werden.<br />
4. Parameter: Licht-Funktion<br />
• Adresse „04“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Viermaliges Blinken abwarten.<br />
• Gewünschten Modus als Adresse einstellen.<br />
• Zulässige Werte:<br />
– 1 für Modus 1: Die Lichter sind ständig aktiviert.<br />
– 2 für Modus 2: Die Lichter sind nur während<br />
der Fahrt aktiviert.<br />
– 3 für Modus 3: Der Lichtausg<strong>an</strong>g wird über<br />
die Sonderfunktion gesteuert.<br />
• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />
• Kurzes Blinken abwarten.<br />
5. Parameter: EF4-Funktionalität<br />
• Adresse „05“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />
• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />
• Zulässige Werte:<br />
– 1 für Modus 1: EF4 schaltet den EF4-Ausg<strong>an</strong>g.<br />
– 2 für Modus 2: EF4 schaltet die Anfahr- und<br />
Bremsverzögerung <strong>an</strong> bzw. aus.<br />
6. Parameter: Sekundäre Adresse<br />
• Adresse "06" <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />
• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />
Will m<strong>an</strong> die sekundäre Adresse nicht verwenden,<br />
so muß sie mit dem 7. Parameter ausgeschaltet<br />
oder auf denselben Wert wie die<br />
primäre Adresse eingestellt werden.<br />
7. Parameter: Sekundäre Adresse <strong>an</strong>und<br />
ausschalten<br />
• Adresse „07“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />
Programmierung des PIC<br />
Wer in der Lage und willens ist, den PIC<br />
selbst zu programmieren, k<strong>an</strong>n mit<br />
geeigneter Software und einem PIC-<br />
Programmer alle Parameter und auch<br />
die Software des PIC (Firmware)<br />
ändern bzw. „updaten“. So sind auch<br />
individuelle Veränderungen, die nicht<br />
über die Einstellroutine erfolgen können,<br />
realisierbar. Programmierte PICs,<br />
Platinen und Spezialbauteile sind bei<br />
Bo Brændstrup erhältlich. Nähere Infos<br />
zum „Wikinger“-Decoder sind auf meinen<br />
Web-Seiten zu finden.<br />
Die Um- bzw. Neuprogrammierung<br />
des PIC wird Gegenst<strong>an</strong>d eines Beitrags<br />
in einer Monatsausgabe der<br />
MIBA sein. Dr. Michael König<br />
• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />
• Zulässige Werte:<br />
– 1 für Modus 1: Sekundäre Adresse ist ausgeschaltet.<br />
– 2 für Modus 2: Sekundäre Adresse ist<br />
<strong>an</strong>geschaltet.<br />
8. Parameter: EF3-Funktionalität<br />
• Adresse „08“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />
• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />
• Zulässige Werte:<br />
– 1 für Modus 1: EF3 schaltet den EF3-Ausg<strong>an</strong>g<br />
normal.<br />
– 2 für Modus 2: EF3 schaltet den EF3-Ausg<strong>an</strong>g<br />
zur Ansteuerung des Rauchgenerators<br />
mit der Einstellung für wenig Rauchentwicklung.<br />
– 3 für Modus 3: EF3 schaltet den EF3-Ausg<strong>an</strong>g<br />
zur Ansteuerung des Rauchgenerators<br />
mit der Einstellung für viel Rauchentwicklung.<br />
– 4 für Modus 4: EF3 schaltet zwischen der<br />
normalen und der alternativen Geschwindigkeitstabelle<br />
um.<br />
9. Parameter: 13 zusätzliche Fahrtstufen<br />
(13FS/27FS) <strong>an</strong>- und ausschalten<br />
• Adresse „09“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />
• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />
• Zulässige Werte:<br />
– 1 für Modus 1: 13 zusätzliche Fahrtstufen<br />
sind ausgeschaltet (14FS-Modus).<br />
– 2 für Modus 2: 13 zusätzliche Fahrtstufen<br />
sind eingeschaltet (27FS-Modus).<br />
15. Parameter: Schnellprogrammier-Modus<br />
• Adresse „15“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />
• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />
• Zulässige Werte:<br />
1 für Modus 1: Normale Programmierung<br />
mit optischer Rückmeldung.<br />
- 2 für Modus 2: Schnellprogrammier-<br />
Modus ohne optische Rückmeldung.<br />
Kontaktadressen:<br />
Bo Brændstrup,<br />
H.C. Ørstedsvej 56, 2.tv,<br />
DK 1879 Frederiksberg C, Dänemark,<br />
email bbr@emi.dtu.dk,<br />
http://microwave.emi.dtu.dk/bbr/<br />
Fr<strong>an</strong>kie Frederiksson,<br />
Dyndevej 20,<br />
DK 3721 Østermarie, Dänemark,<br />
email formula.micro@get2net.dk,<br />
http://hjem.get2net.dk/formula.micro/<br />
indexeng.html<br />
RA Dr. Michael König<br />
email: drkoenig@dr.koenig.de<br />
Weitere Infos:<br />
http://www.drkoenig.de<br />
MIBA-Spezial 42 65
MIBA zum Kennenlernen<br />
Name/Vorname<br />
<strong>Sie</strong> wollen mehr über die MIBA und weitere MIBA-Produkte<br />
wissen? G<strong>an</strong>z einfach: Ihren Wunsch <strong>an</strong>kreuzen, diese Seite<br />
ausdrucken und <strong>an</strong> den MIBA-Verlag schicken bzw. faxen.<br />
❐ Ja, bitte schicken <strong>Sie</strong> mir das MIBA-Verlagsprogramm<br />
❐ Ja, bitte lassen <strong>Sie</strong> mir ein aktuelles Probeheft der<br />
Zeitschrift „MIBA-Miniaturbahnen“ zukommen.<br />
❐ Ja, Ich möchte „MIBA-Miniaturbahnen“ testen.<br />
Das MIBA-Schnupperabo: 3 Ausgaben für nur DM 24,90.<br />
Als D<strong>an</strong>keschön erhalte ich eine praktische Mini-Datenb<strong>an</strong>k<br />
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Miniaturbahnen“ <strong>an</strong>schließend weiter beziehen möchten,<br />
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Andernfalls genügt innerhalb einer Woche nach Bezug des<br />
2. Heftes eine Mitteilung <strong>an</strong> den MIBA-Verlag.<br />
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Dieses Angebot gilt nur innerhalb Deutschl<strong>an</strong>ds.<br />
vth Verlag für Technik<br />
und H<strong>an</strong>dwerk GmbH<br />
MIBA-Miniaturbahnen<br />
Bestellservice<br />
Senefelderstraße 11<br />
90409 Nürnberg<br />
Fax: 0911/519 65-40<br />
Tel.: 0911/519 65-0<br />
Straße<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon<br />
Mein Schnupperabo bezahle ich per:<br />
B<strong>an</strong>keinzug Rechnung Kreditkarte<br />
B<strong>an</strong>kbezeichnung/Kartenart<br />
Konto-Nummer/Kartennummer BLZ/gültig bis<br />
Datum, Unterschrift<br />
Als D<strong>an</strong>keschön hätte ich gerne<br />
❐ den Füller<br />
❐ die Mini-Datenb<strong>an</strong>k<br />
Vertrauensgar<strong>an</strong>tie: Ich weiß, daß diese Bestellung erst<br />
wirksam wird, wenn ich sie nicht binnen einer Woche ab<br />
Absendung dieses Formulars schriftlich beim vth Verlag für<br />
Technik und H<strong>an</strong>dwerk GmbH MIBA-Miniaturbahnen,<br />
Senefelderstr. 11, 90409 Nürnberg widerrufe, und bestätige<br />
dies mit meiner zweiten Unterschrift.<br />
Datum, 2. Unterschrift
Über<strong>sich</strong>t aktueller Lokdecoder (St<strong>an</strong>d Oktober 1999)<br />
Decoder Hersteller/ Datenformat Adreßumf<strong>an</strong>g Motor- Last- Überlast-<br />
Bezeichnung (Fahrstufen) strom regelung schutz<br />
Arnold DCC (14, 28)/ 127 1500 mA ja ja<br />
81200/201 Motorola (14) 80<br />
Arnold DCC (14, 28)/ 127 750 mA ja ja<br />
81210 Motorola (14) 80<br />
Arnold DCC (14, 28)/ 127 300 mA ja ja<br />
81220 Motorola (14) 80<br />
Digitrax DCC 9999 3500 mA nein ja<br />
DG380 (14, 28, 128)<br />
Digitrax DCC 99 1500 mA nein ja<br />
DH 120 P/<br />
DH 121<br />
(14, 28, 128)<br />
Digitrax DCC 9999 1000 mA nein ja<br />
DH140/DH140P (14, 28, 128)<br />
Digitrax DCC 99 1000 mA nein ja<br />
DZ120/DZ 121 (14, 28, 128)<br />
ESU DCC (14, 28, 128) 9999 900 mA ja ja<br />
LokSound ® Motorola (14)<br />
Fleischm<strong>an</strong>n FMZ (15) 119 800 mA nein ja<br />
6842/6843 DCC (14, 28, 128) 9999<br />
Kühn DCC 1000 mA nein ja<br />
T120/T120-P/ (14, 28, 128) 99<br />
T121/T121-P (14, 27, 28, 128) 99<br />
T 140 (14, 27, 28, 128) 99<br />
Lenz DCC 9999 300 mA nein nein<br />
LE003XF (14, 27, 28, 128)<br />
Lenz DCC 99 700 mA ja nein<br />
LE030 (14, 27, 28)<br />
Lenz DCC 99 600 mA ja nein<br />
LE040 (14, 27, 28)<br />
Lenz DCC 99 600 mA nein nein<br />
LE080XS (14, 27, 28, 128)<br />
66 MIBA-Spezial 42
Analog- Motor- Funktionen Schnittstellen- Maße (mm) Preis in DM<br />
betrieb typ stecker L x B x H Bezug<br />
ja *1 Gleichstrom 2 *3 nein/ja 26 x 16 x 2,8 85,–<br />
je 100 mA FH<br />
ja *1 Gleichstrom 2 *3 nein 15,5 x 11,5 x 3,5 85,–<br />
je 100 mA FH<br />
ja *1 Gleichstrom 2 *3 nein 11,5 x 9 x 4,2 109,–<br />
je 100 mA FH<br />
ja *1 Gleichstrom 4 *3 ja 36,8 x 17 x 6,3 138.–<br />
4 FX-Funktionen<br />
3 je 1000 mA<br />
5 je 200 mA<br />
FH<br />
ja *1 Gleichstrom 2 *4 ja 30,4 x 16,7 x 6,3/ 84.–/<br />
je 200 mA 26,7 x 17 x 6,4 45,–<br />
ja *1 Gleichstrom 4 *3 (FX-Funkt.) nein/ja 25,4 x 9,1 x 4,5 108,–/118,–<br />
je 125 mA FH<br />
ja *1 Gleichstrom 2 *4 nein 17,1 x 9,6 x 4,5 106,–/<br />
je 100 mA/ 14,6 x 9,1 x 4 98,–<br />
je 125 mA FH<br />
ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 + Sound 43 x 16 x 8 249,–<br />
Gleichstrom je 100 mA FH<br />
ja *1 Gleichstrom 2 *3 ja 21,9 x 13,9 x 5,1 –<br />
je 125 mA NEM 651/<br />
NEM 653<br />
FH<br />
ja *1 Gleichstrom je 125 mA nein 25,4 x 9,1 x 4,5 FH<br />
2 *3 44,50<br />
2 *5 44,50<br />
4 *5 49,50<br />
ja *2 Gleichstrom – nein 11 x 12 x 1,6 –<br />
FH *6<br />
ja *2 Gleichstrom 2 *4 nein 35,5 x 11,5 x 3,3 85,–<br />
je 100 mA FH<br />
ja*2 Gleichstrom 2 *4 nein 16 x 14,5 x 4,5 100,–<br />
je 100 mA FH<br />
ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 4 *3 nein 40,5 x 17 x 3,3 59,–<br />
Gleichstrom 100 – 500 mA FH<br />
MARKTÜBERSICHT<br />
Multifunktionelle<br />
Betriebsmöglichkeiten<br />
Fahrzeugdecoder<br />
Die Entwicklung elektronischer<br />
Bauteile wie Prozessoren<br />
und Speicherelemente<br />
macht <strong>sich</strong> nirgends so stark<br />
bemerkbar wie in der Computerbr<strong>an</strong>che.<br />
Heute noch topaktuell,<br />
morgen schon wertloses<br />
Alteisen. Ähnlich, aber<br />
längst nicht so drastisch verhält<br />
es <strong>sich</strong> bei Fahrzeugdecodern.<br />
Fast schon traditionell<br />
bietet unsere Decoderliste<br />
einen Überblick über aktuelle<br />
Fahrzeugdecoder.<br />
Die Wunscheigenschaften eines Lokdecoders<br />
gleichen eher denen<br />
einer eierlegenden Wollmilchsau. Er<br />
muß klein sein, große Leistung bringen,<br />
viele Funktionen haben, alle<br />
Datenformate verstehen und darf<br />
zudem kaum etwas kosten. Immer kleinere<br />
SMD-Bauteile, <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen bei<br />
Tr<strong>an</strong>sistoren, Widerständen bis hin zu<br />
Spezial-ICs, lassen eine immer fortschreitendere<br />
Miniaturisierung zu. Der<br />
neue „Mini“ von Arnold oder auch der<br />
LE003XF von Lenz sind hier ideale<br />
Beispiele. M<strong>an</strong>che Bauteile sind nicht<br />
viel größer als eine Stecknadelspitze.<br />
Die Miniaturisierung erlaubt natürlich<br />
auch, Decoder mit zwei- oder gar drei<br />
Datenformaten für einen freizügigen<br />
Betrieb mit den gängigen Digitalsystemen<br />
auszustatten. Diese Technologie<br />
hat natürlich ihren Preis und ist nicht<br />
für ’nen Appel und ’n Ei zu haben.<br />
Abgesehen von einigen Sonder<strong>an</strong>geboten,<br />
um ältere Decoder <strong>an</strong> den<br />
MIBA-Spezial 42 67<br />
FH
Über<strong>sich</strong>t aktueller Lokdecoder (St<strong>an</strong>d Oktober 1999)<br />
Decoder Hersteller/ Datenformat Adreßumf<strong>an</strong>g Motor- Last- Überlast-<br />
Bezeichnung (Fahrstufen) strom regelung schutz<br />
Lenz DCC 9999 1000 mA nein nein<br />
LE103/104XF (14, 27, 28, 128)<br />
Lenz DCC 9999 1000 mA nein nein<br />
LE105XF (14, 27, 28, 128)<br />
Lenz DCC 99 1000 mA nein ja<br />
LE110/111 (14, 27, 28) thermisch<br />
Lenz DCC 99 1200 mA nein ja<br />
LE122* (14, 27, 28) thermisch<br />
Lenz DCC 99 1000 mA ja ja<br />
LE130/131 (14, 27, 28) thermisch<br />
Lenz DCC 99 1300 mA ja ja<br />
LE135 (14, 27, 28) thermisch<br />
Lenz DCC 99 2500 mA ja ja<br />
LE230 (14, 27, 28) thermisch<br />
Lenz Motorola 80 1000 mA nein ja<br />
LE900 14 thermisch<br />
Märklin Motorola Delta (4) 800 mA nein nein<br />
Delta-Decoder 14 Märklin<br />
66031 Digital (15)<br />
Märklin Motorola 80 800 mA nein nein<br />
6080 14<br />
Märklin Motorola 80 800 mA ja –<br />
60901 14<br />
68 MIBA-Spezial 42
Analog- Motor- Funktionen Schnittstellen- Maße (mm) Preis in DM<br />
betrieb typ stecker Bezug<br />
ja *2 Gleichstrom 2 *5 nein/ja 40,5 x 17 x 4,5 40,–/45,–<br />
je 100 mA FH<br />
ja *2 Gleichstrom 4 *5 nein 40,5 x 17 x 4,5 –<br />
je 100 mA FH<br />
ja *2 Gleichstrom 2 *4 nein/ja 25,5 x 17 x 7 80,–/85,–<br />
100 – 500 mA FH<br />
ja *2 Allstrom 4 *3 nein 34 x 17 x 6,5 85,–<br />
100 – 500 mA FH<br />
ja *2 Gleichstrom 4 *3 nein/ja 26,5 x 17 x 6,5 75,–<br />
100 – 500 mA FH<br />
ja *2 Gleichstrom 3 *3 ja 28,4 x 21 x 5,5 115,–<br />
200/500mA FH<br />
ja *2 Gleichstrom 6 *3 nein 70 x 30 x 12 130,–<br />
300/500/100 mA FH<br />
ja *2 Gleichstrom 3 *3 ja 27 x 18 x 6,5 80,–<br />
je 200 mA FH<br />
ja *2 Allstrom 2 *4 nein 36 x 21 x 9 70,–<br />
je 200 mA FH<br />
ja *2 Allstrom 2 *4 nein 36 x 21 x 9 100,–<br />
je 200 mA FH<br />
ja *2 Gleichstrom 2 *4 /4 *4 nein 36 x 21 x 9 175,–<br />
je 200 mA FH<br />
Modellbahner zu bringen, ist von<br />
einem technologisch bedingten Preisverfall<br />
nichts zu bemerken. Es werden<br />
zwar immer mehr Decoder verkauft,<br />
aber die Stückzahlen reichen längst<br />
nicht, um den Preis zu drücken. Einige<br />
rührige kleinere Hersteller versuchen<br />
natürlich über Know-how und einen<br />
günstigeren Preis Markt<strong>an</strong>teile zu<br />
gewinnen.<br />
Positiv ist jedenfalls, daß Fleischm<strong>an</strong>n<br />
mit einem neuen, bilingualen<br />
Fahrzeugdecoder versucht, die Kurve<br />
zu kriegen. So werden mit dem neuen<br />
Schmuckstück die FMZ-Fahrer zufriedengestellt<br />
und die Weichen für das<br />
DCC-Format gestellt. Zudem wartet der<br />
Decoder mit einem kurzschlußfesten<br />
Motorausg<strong>an</strong>g auf, mit Lastregelung,<br />
119 Adressen für FMZ und erweiterten<br />
vierstelligen Adressen für DCC. Zudem<br />
wird der Decoder mit Stecker für die<br />
M- und S-Schnittstelle geliefert.<br />
Verschiedene Hersteller (z.B. Digitrax,<br />
Rautenhaus, TBI) bieten Einbaudecoder<br />
<strong>an</strong>, die gegen die eingebaute<br />
Elektronik- bzw. Stromverteilerplatine<br />
ausgetauscht werden. Bei den Decodern<br />
h<strong>an</strong>delt es <strong>sich</strong> technisch um jene<br />
aus dem St<strong>an</strong>dardprogramm, die nur<br />
vom Platinenlayout <strong>an</strong> die jeweilige<br />
Lokomotive <strong>an</strong>gepaßt sind.<br />
Pro und Kontra Lastregelung<br />
Lastgeregelte Lokdecoder sind aufgrund<br />
zusätzlicher elektronischer Bauteile<br />
erheblich teurer als die ungeregelten<br />
Lokdecoder. Es stellt <strong>sich</strong> daher<br />
die Frage: „Benötige ich einen lastgeregelten<br />
Decoder ?“<br />
Ein wichtiges Argument für die Lastregelung<br />
ist das Konst<strong>an</strong>thalten der<br />
Geschwindigkeit eines Zuges bei Bergund<br />
Talfahrt. Der Lokdecoder übernimmt<br />
damit die Aufgabe des Lokführers<br />
– oder möchte lieber der Modellbahner<br />
der Lokführer sein? In der Realität<br />
mußte <strong>sich</strong> der Heizer einer<br />
Dampflok vor einer Steigung stark ins<br />
Zeug legen und ordentlich Dampf<br />
machen. Der Bediener einer Lok mit<br />
ungeregeltem Decoder muß vor einer<br />
Steigung auch eine Stufe hochschalten<br />
– das Fahrverhalten entspricht somit<br />
dem Vorbild, oder? In modernen E-<br />
Loks ist allerdings ein Tempomat eingebaut,<br />
ein lastgeregelter Decoder ist<br />
in solchen Modellen vorbildgerecht.<br />
Im R<strong>an</strong>gierbetrieb mit Schrittgeschwindigkeit<br />
bieten lastgeregelte<br />
Decoder die besten Fahreigenschaften.<br />
Bei ungeregelten Decodern sind für<br />
gute R<strong>an</strong>giereigenschaften die Einstel-<br />
MIBA-Spezial 42 69
Über<strong>sich</strong>t aktueller Lokdecoder (St<strong>an</strong>d J<strong>an</strong>uar 1999)<br />
Decoder Hersteller/ Datenformat Adreßumf<strong>an</strong>g Motor- Last- Überlast-<br />
Bezeichnung (Fahrstufen) strom regelung schutz<br />
MÜT Selectrix 104 3000 mA ja ja<br />
Lok-Booster 3A 31 thermisch<br />
Roco DCC 99 1000 mA nein nein<br />
10742 (14, 27, 28)<br />
Baugleich mit Lenz LE130 Roco DCC 99 1000 mA ja ja<br />
10745 (14, 27, 28) thermisch<br />
Selectrix Selectrix 104 500 mA ja ja<br />
66830 31 thermisch<br />
Selectrix Selectrix 104 1200 mA ja ja<br />
66832/66833 31 thermisch<br />
Selectrix Selectrix 104 300 mA ja ja<br />
66835 31 thermisch<br />
TBI/Iten DCC 999 1300 mA ja ja<br />
PicLoc 6.13 (14, 27, 28, 128) thermisch<br />
Motorola (14) 80<br />
TBI/Iten DCC 999 4000 mA ja ja<br />
PicLoc 6.4 (14, 27, 28, 128) thermisch<br />
Motorola (14) 80<br />
Uhlenbrock Motorola 80 900 mA nein nein<br />
75100 (alt 770) 14<br />
Uhlenbrock Motorola 80 700 mA nein nein<br />
75400 (alt 750) 14<br />
Uhlenbrock Motorola 80 1200 mA ja ja<br />
DGR 755 14 thermisch<br />
Uhlenbrock Motorola 80 1200 mA ja ja<br />
DGF 756 14 thermisch<br />
Zimo DCC 9999 800 mA ja ja<br />
MX61/N (14, 28, 126)<br />
Zimo DCC 9999 3000 mA ja ja<br />
MX65S (14, 28, 126)<br />
Zimo DCC 9999 3000 mA ja ja<br />
MX65V (14, 28, 126)<br />
70 MIBA-Spezial 42
Analog- Motor- Funktionen Schnittstellen- Maße (mm) Preis in DM<br />
betrieb typ stecker Bezug<br />
ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 nein 70 x 45 x 27 159,–<br />
Gleichstrom je 3000 mA FH/Direkt<br />
ja *2 Gleichstrom 2 *4 ja 25,5 x 19 x 6,5 –<br />
250 mA FH<br />
ja *2 Gleichstrom 4 *3 nein/ja 25,5 x 17 x 6,5 –<br />
100 – 500 mA FH<br />
ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 2 *4 ja 14 x 9 x 2,5 135,–<br />
Gleichstrom 100 mA FH<br />
ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 ja/nein 37,5 x 12,5 x 3 95,–<br />
Gleichstrom 300 mA FH<br />
ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 ja 22 x 11 x 4 80,–<br />
Gleichstrom 300 mA FH<br />
ja *2 Gleichstrom 6 *3 ja *7 28 x 13 x 11 ca. 150,–<br />
250 mA FH/Direkt<br />
ja *2 Gleichstrom 6 *3 ja *7 43 x 16 x 16 200,–<br />
250 mA FH/Direkt<br />
ja *1 Allstrom 3 *3 nein/ja 19 x 16 x 5 83,–<br />
300 mA FH<br />
ja *1 Gleichstrom 2 *4 nein/ja 19 x 16 x 5 93,–<br />
300 mA FH<br />
ja *1 Gleichstrom 4 *3 ja 26,5 x 15 x 4,5 129,–<br />
1000 mA FH<br />
ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 4 *3 nein 26,5 x 15 x 4,5 129,–<br />
Gleichstrom 1000 mA FH<br />
ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 ja 25 x 16 x 4,5 96,–<br />
Gleichstrom 200 mA<br />
ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 8 *5 nein 45 x 25 x 10 158,–<br />
Gleichstrom 500 mA<br />
ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 8 *5 nein 45 x 25 x 10 158,–<br />
Gleichstrom 500 mA<br />
mit regelb. Niedervoltausg<strong>an</strong>g<br />
lungen für die Start- und, wenn vorh<strong>an</strong>den,<br />
für die Mittengeschwindigkeit<br />
(CV#2, CV#6) lokspezifisch <strong>an</strong>zupassen.<br />
Auch die betrieblichen R<strong>an</strong>dbedingungen<br />
spielen eine Rolle. Für den<br />
mauellen Fahrbetrieb reichen Lokdecoder<br />
ohne Lastregelung. Beim softwaregesteuerten<br />
Betrieb ist es hingegen<br />
schon wünschenswert, wenn der<br />
Decoder eine Lastregelung aufweist.<br />
Der Zug wird berechenbar. M<strong>an</strong> benötigt<br />
weniger Gleiskontakte oder<br />
-belegtmelder. Es gibt also keine Empfehlung,<br />
jeder Modellbahner sollte also<br />
nach seinen Bedürfnissen den passenden<br />
Lokdecoder aus dem reichhaltigen<br />
Angebot auswählen.<br />
Glocken<strong>an</strong>kermotoren<br />
Glocken<strong>an</strong>kermotoren diverser Hersteller<br />
(z.B. Faulhaber, Maxxon, Escap)<br />
bieten aufgrund ihres massearmen<br />
Rotors besonders im unteren Geschwindigkeitsbereich<br />
sehr gute<br />
Fahreigenschaften. Bei den üblichen<br />
Motor<strong>an</strong>steuerfrequenzen von Lokdekodern<br />
(ca. 60 bis 70 Hertz) k<strong>an</strong>n der<br />
massearme Rotor den Ansteuerimpulsen<br />
folgen. Die mech<strong>an</strong>ischen Bewegungen<br />
machen <strong>sich</strong> durch ein Knarren<br />
bemerkbar. Je nach Art der Lok<br />
und des Getriebes fallen die Knarrgeräusche<br />
mehr oder weniger auf. Bei<br />
höheren Ansteuerfrequenzen ab<br />
10 kHz (z.B. Lokdecoder der Firmen<br />
Lenz, Zimo, Selectrix) sind keine<br />
Geräusche des Rotors mehr hörbar.<br />
Einflüsse der unterschiedlichen Ansteuerfrequenzen<br />
auf die Lebensdauer<br />
von Glocken<strong>an</strong>kermotoren sind zwar<br />
vorh<strong>an</strong>den, fallen aber in bezug auf die<br />
Lebensdauer von Lokgetriebe, Stromabnehmern<br />
und St<strong>an</strong>dardmotoren<br />
nicht ins Gewicht.<br />
Torsten Kühn/gp<br />
Zeichenerklärung:<br />
*1 = m<strong>an</strong>uell einstellbar<br />
*2 = Automatisch<br />
*3 = inclusive fahrtrichtungsabhängiger<br />
Beleuchtung<br />
*4 = nur fahrtrichtungsabhängige<br />
Beleuchtung<br />
*5 = frei programmierbare Funktionsausgänge<br />
*6 = Auslieferung Ende 1999 laut<br />
Hersteller<strong>an</strong>gaben<br />
*7 = Auslieferung Anf<strong>an</strong>g 2000 laut<br />
Hersteller<strong>an</strong>gaben<br />
– = Daten lagen bei Drucklegung noch<br />
nicht vor<br />
MIBA-Spezial 42 71
WERKSTATT<br />
Schaltdecoder für das Motorola-Format<br />
Preiswert schalten<br />
und <strong>melden</strong><br />
Zwei Decoderausführungen mit unterschiedlichen Endstufen<br />
und ein S-88-kompatibler Rückmelder im Motorola-Format<br />
entstehen zur Zeit in der Werkstatt von Gerhard Dallwitz. Er<br />
schildert heute die Entstehungsgeschichte dieser nützlichen<br />
und universell einsetzbaren Komponenten.<br />
Wie in MIBA-Spezial 37 (Wie sag‘<br />
ich es meinem Decoder) beschrieben,<br />
haben wir uns für künftige<br />
Gemeinschafts<strong>an</strong>lagen schon Anf<strong>an</strong>g<br />
1998 zur digitalen Weichen- und Signalsteuerung<br />
für den Einsatz von Decodern<br />
im Motorola-Datenformat entschieden.<br />
Die Anzahl der heute auf<br />
dem Markt verfügbaren Decoder in<br />
diesem Format bestätigt diese Entscheidung.<br />
Durch den hohen Verbreitungsgrad<br />
existiert eine Fülle <strong>an</strong> interess<strong>an</strong>ten<br />
Publikationen, so z. B. in<br />
MIBA 4/99 von Dr. König und Mario<br />
Binder oder im Internet auf diversen<br />
Homepages.<br />
Die Vorgaben<br />
Die verschiedenen, inzwischen auf<br />
dem Markt erhältlichen Decoder im<br />
Motorola-Format haben wir im Probebetrieb<br />
getestet und sind mit den Ergebnissen<br />
zufrieden. Da wir im Laufe<br />
unserer Digitalpl<strong>an</strong>ungen für unsere<br />
im Bau befindliche Gemeinschafts<strong>an</strong>lage<br />
noch einige Anforderungen definierten,<br />
die nicht durch Kaufdecoder<br />
erfüllt werden konnten, haben wir uns<br />
entschlossen, die Decoder nach folgenden<br />
Kriterien selbst zu bauen:<br />
• Kosten: Verzicht auf ein Gehäuse und<br />
Einsparung des DIP-Schalters zur<br />
Adressenauswahl<br />
• Qualität: Universelle Einsatzmöglichkeit<br />
für Weichen<strong>an</strong>triebe (Spule<br />
und Motor) und Signale (Spule oder<br />
LED)<br />
• Einspeisung einer Hilfssp<strong>an</strong>nung (14<br />
bis 16V AC), um den Digitalstrom zu<br />
entlasten<br />
• Zuverlässige, robuste und gleichzei-<br />
Oben: Neben Viessm<strong>an</strong>n bietet auch Völkner<br />
inzwischen äußerst preiswerte Funktionsdecoder<br />
im Motorola-Format <strong>an</strong>. Noch billiger<br />
geht es eigentlich nur noch im Selbstbau,<br />
vorausgesetzt m<strong>an</strong> besitzt die erforderliche<br />
Infrastruktur, wie Gerhard Dallwitz z.B. von<br />
Berufs wegen. Er beschreibt heute nur g<strong>an</strong>z<br />
kurz seine Komponenten und deren Funktionen.<br />
Foto: Rolf Knipper<br />
Prinzipieller Aufbau des Motorola-kompatiblen<br />
Schaltdecoders UNI 2. Nach diesem<br />
Prinzip arbeiten auch die industriell gefertigten<br />
Funktionsdecoder.<br />
Zeichnung: Gerhard Dallwitz<br />
72 MIBA-Spezial 42
tig kostengünstige Steckverbindungen<br />
• Impuls oder Dauerstrom für die vier<br />
Ausgänge eines Decoders individuell<br />
wählbar<br />
Die Umsetzung<br />
Auf einer Leiterplatte der Größe 95 x<br />
55 mm sind die benötigten Bauteile<br />
überwiegend in SMD-Bauform untergebracht.<br />
Die sechs Anschlüsse zur<br />
Außenwelt sind mit dreipoligen Leiterplattendirektverbindern<br />
ausgeführt,<br />
passend zur Roco-Steckern (Best. Nr.<br />
10603).<br />
Ist „Stecken” nicht zwingend erforderlich,<br />
können die Litzen direkt auf<br />
die entsprechenden Steckflächen der<br />
Leiterplatte gelötet werden. Durch die<br />
elektrischen Anforderungen <strong>an</strong> die<br />
Ausgänge unterscheiden wir zwei Decoderausführungen:<br />
• Decoder UNI 1: Ansteuerung von Motor<strong>an</strong>trieben<br />
oder Lichtsignale mit-<br />
tels bistabilen Relais (kompatibel zu<br />
Märklin K 84)<br />
• Decoder UNI 2: Impulsausg<strong>an</strong>g oder<br />
Dauerstrom (wählbar mittels Steckbrücke)<br />
für Spulen<strong>an</strong>triebe und LED,<br />
z.B. auch für Lichtsignale, mittels<br />
Darlington-Tr<strong>an</strong>sistoren (mindestens<br />
kompatibel zu Märklin K 83)<br />
Einsatz auf der Anlage<br />
Den Einsatz von UNI-1-Decodern beschränken<br />
wir aus Kostengründen auf<br />
die Ansteuerung von Motorweichen,<br />
denn im Anlagenteil von Uwe Kempkens<br />
wird die Verwendung unumgänglich<br />
werden. Für den größten Teil der<br />
Weichen kommen übliche Spulen<strong>an</strong>triebe<br />
zum Einsatz, die mit den UNI-2-<br />
Decodern <strong>an</strong>steuerbar sind.<br />
Die optimale Auslastung der Decoderausgänge<br />
wird durch den gemischt<br />
wählbaren Modus erzielt, da beispielsweise<br />
<strong>an</strong> einer Stelle zwei Ausgänge<br />
auf „Dauer“ (Lichtsignal) und<br />
Das Blockschaltbild der Rückmeldung „S 88kompatibel“.<br />
Seine Funktion entspricht<br />
ebenfalls den bek<strong>an</strong>nten im H<strong>an</strong>del erhältlichen<br />
Rückmeldedecodern. Mit dem Motorola-Format<br />
hat es eigentlich nichts zu<br />
tun.<br />
Zeichnung: Gerhard Dallwitz<br />
Unten links: Der selbstkonstruierte „S 88“<br />
im Vergleich mit seinem Viessm<strong>an</strong>n-Bruder.<br />
Das sechspolige Bus-Kabel verbindet beide<br />
mit der Zentrale. Aus Kostengründen wurde<br />
auf ein Gehäuse verzichtet.<br />
Neben dem „S 88“ wurden noch ein Busmelder<br />
(BM1) und ein Funktionsdecoder (UNI1)<br />
entworfen. Das Rückmelde-Buskabel (S 88)<br />
stammt von Viessm<strong>an</strong>n und ist natürlich mit<br />
seinem sechspoligen Stecker kompatibel.<br />
Fotos: Rolf Knipper<br />
zwei auf „Impuls“ (Weichenspulen) gesetzt<br />
sind. Wäre diese Option nicht<br />
möglich, müßte m<strong>an</strong> den doppelten<br />
Aufw<strong>an</strong>d betreiben, und je ein halber<br />
Decoder wäre ungenutzt.<br />
Eine <strong>an</strong>dere Möglichkeit wäre, die<br />
nächstgelegenen Weichen und/oder<br />
Signale <strong>an</strong>zusteuern, aber l<strong>an</strong>ge Kabelverbindungen<br />
(womöglich noch<br />
über Modul-Trennstellen hinweg) passen<br />
nicht in unser „Verdrahtungskonzept<br />
der Zukunft“.<br />
Der Rückmelder<br />
Das von Märklin entwickelte Rückmelde-System<br />
„S 88“ soll auch weiterhin<br />
bei uns zum Einsatz kommen. Wie ein<br />
S-88-Rückmelder funktioniert, ist im<br />
Blockschaltbild dargestellt. Verbindet<br />
m<strong>an</strong> einen der Eingänge auf der linken<br />
Seite mit dem Bezugspotential (Masse),<br />
wird der entsprechende K<strong>an</strong>al über<br />
das Buskabel <strong>an</strong> die Zentrale als „besetzt“<br />
gemeldet.<br />
MIBA-Spezial 42 73
Im Märklin-typischen Mittelleitersystem<br />
erreicht m<strong>an</strong> das mit einfachsten<br />
Mitteln: An eine Außenschiene<br />
wird Masse gelegt. Im zu überwachenden<br />
Abschnitt wird die zweite Außenschiene<br />
nach beiden Seiten isoliert und<br />
mit einem der 16 Eingänge eines „S<br />
88“ verbunden. Fährt jetzt ein Zug in<br />
diesen Bereich, verbinden die Achsen<br />
die Außenschienen mitein<strong>an</strong>der und<br />
Masse liegt am Eing<strong>an</strong>g von „S 88“.<br />
Im Zweischienensystem gibt es mehrere<br />
Möglichkeiten, aber der Schaltungsaufw<strong>an</strong>d<br />
ist in jedem Fall größer:<br />
Bringt m<strong>an</strong> <strong>an</strong> der Unterseite von Lokomotiven<br />
und/oder Wagen einen Magneten<br />
<strong>an</strong>, k<strong>an</strong>n mit Reedschaltern unterhalb<br />
der Gleisabschnitte (die muß<br />
m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n nicht isolieren!) die Masse<br />
zum „S 88“ schalten. Leider ist die Zuverlässigkeit<br />
von Reedschaltern nicht<br />
sehr groß.<br />
Der Funktionsdecoder „UNI<br />
1“ wird mit Roco-Steckern<br />
vernetzt. Die Leiterbahnen<br />
sind direkt auf der Platine. Die<br />
schwarzen „Kästen“ auf der<br />
„UNI 1“-Platine sind die bistabilen<br />
Relais zur Schaltung<br />
von Lichtsignalen oder<br />
Weichenmotoren.<br />
Die Platine des „UNI 2“ ist<br />
noch nicht fertiggestellt. Ein<br />
Roco-Stecker läßt <strong>sich</strong> zur Zeit<br />
noch nicht aufstecken. Der<br />
Decoder steuert im Endzust<strong>an</strong>d<br />
z.B. normale Weichen<strong>an</strong>triebe<br />
<strong>an</strong>. Fotos: Rolf Knipper<br />
Das Verdrahtungsschema der kompletten<br />
Rückmeldung auf Basis der „S 88“ und<br />
dem „BM 1“ im Zusammenspiel mit der<br />
Intellibox wird hier noch einmal deutlich<br />
(vergl. mit der Zeichnung S. 79 im Artikel<br />
„Digital und mobil“). Der <strong>an</strong>aloge Rückmelder<br />
„BM 1“ benötigt übrigens keine<br />
eigene Versorgungssp<strong>an</strong>nung mehr und<br />
überwacht stets zwei Isolierabschnitte.<br />
Zeichnung: Gerhard Dallwitz<br />
Der „BM 1“ besitzt <strong>an</strong> beiden Seiten jeweils<br />
drei Lötflächen zum Anschluß der<br />
Litzen. Die Verdrahtung erfolgt gemäß<br />
der Skizze.<br />
Foto: Rolf Knipper<br />
Für unser Projekt haben wir uns für<br />
eine Strommessung entschieden. In die<br />
isolierten Gleisabschnitte wird hierzu<br />
eine kleine Platine eingeschleift, die als<br />
Ausg<strong>an</strong>gsstufe einen Optokoppler beinhaltet.<br />
Dieser schaltet die „S 88“-Eingänge<br />
nach Masse, wenn in der Eing<strong>an</strong>gsstufe<br />
ein Strom fließt. Dieser<br />
k<strong>an</strong>n durch den Motor selber, beleuchtete<br />
Wagen oder Leitlack über den isolierten<br />
Achsen gewährleistet werden.<br />
Das Prinzip ist aus der Analogtechnik<br />
bereits bek<strong>an</strong>nt.<br />
Die ersten Prototypen der Serie UNI<br />
1 und UNI 2 werden auf der Zechen<strong>an</strong>lage<br />
(Herbede) von Rolf Knipper ihre<br />
Feuertaufe bestehen müssen. Über<br />
unsere Erkenntnisse werden wir <strong>Sie</strong><br />
natürlich auch weiterhin in der MIBA<br />
informieren. Gerhard Dallwitz<br />
Bezugsquellen und Preise<br />
Auch wer keine Möglichkeit zum Selbstbau<br />
von Decodern hat, k<strong>an</strong>n preiswert<br />
schalten. Hier einige Beispiele:<br />
• Weichendecoder K 83-kompatibel<br />
Viessm<strong>an</strong>n 5211 DM 68,50<br />
als Bausatz 5291 DM 36,–<br />
Völkner 016-271-822 DM 39,95<br />
als Bausatz 016-270-922 DM 29,95<br />
• Schaltdecoder K 84-kompatibel<br />
Viessm<strong>an</strong>n 5213 DM 92,20<br />
als Bausatz 5293 DM 59,90<br />
Völkner 013-864-822 DM 59,95<br />
als Bausatz 013-863-922 DM 49,95<br />
• Rückmelder S 88-kompatibel<br />
Viessm<strong>an</strong>n 5217 DM 87,10<br />
(zur Zeit nur Fertiggerät lieferbar)<br />
Völkner 014-387-422 DM 49,95<br />
(ohne Optokoppler, nur Bausatz)<br />
Völkner 014-388-322 DM 69,95<br />
(mit Optokoppler, nur Bausatz)<br />
• Bezug:<br />
Völkner, Marienberger Straße 10,<br />
38095 Braunschweig<br />
Viessm<strong>an</strong>n: über den Fachh<strong>an</strong>del<br />
74 MIBA-Spezial 42
Computergesteuerter Ausstellungsbetrieb<br />
Digital und mobil<br />
Wie soll m<strong>an</strong> eine komplexe Ausstellungs<strong>an</strong>lage am besten<br />
schaltungstechnisch konzipieren? Eines st<strong>an</strong>d schon fest –<br />
„digital“ sollte es werden. Das sagt aber noch nichts über die<br />
Wahl des Systems oder dessen Einsatz auf der Anlage aus.<br />
Wie m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> rationell und effektiv dieser Problematik nähert,<br />
schildert „Protokollchef“ Rolf Knipper, derweil Uwe Kempkens<br />
und Gerhard Dallwitz <strong>sich</strong> der praktischen Seite widmeten.<br />
Zunächst stellte <strong>sich</strong> die Frage, was<br />
wir eigentlich wollten – oder besser<br />
gefragt: was ist denn schon vorh<strong>an</strong>den?<br />
Die zur Digitalisierung vorgesehene<br />
Anlage befindet <strong>sich</strong> derzeit im<br />
Aufbau, wobei der „Bf Sprockhöfel“ mit<br />
der Zeche „Alte Haase“ bereits in<br />
MIBA-Spezial 41 als Anlagenentwurf<br />
vorgestellt wurde. Hier ist „Zechenspezialist“<br />
Harald Sydow bereits fleißig <strong>an</strong><br />
der Arbeit. Dar<strong>an</strong> schließt <strong>sich</strong> als<br />
Die Praktiker bei der Arbeit. Gerhard Dallwitz<br />
(links) und Uwe Kempkens bauen<br />
gerade hochkonzentriert Lokdecoder ein.<br />
Ein böswilliges Gerücht ist es allerdings, daß<br />
die Glimmstengel als Rauchentwickler<br />
zweckentfremdet werden sollen ...<br />
Alle Komponenten einer variablen Digitalsteuerung<br />
auf einen Blick. Dominierend<br />
präsentiert <strong>sich</strong> hier die Intellibox von<br />
Uhlenbrock als „zentraler Punkt“ im<br />
wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Fotos: Rolf Knipper<br />
Grundelement der „Bf Herbede“ mit<br />
der Zeche „Martha“ <strong>an</strong> – dieser Anlagenteil<br />
dürfte inzwischen hinreichend<br />
bek<strong>an</strong>nt sein. Der Schattenbahnhof<br />
mußte bei diesem Aufbau völlig neu<br />
konzipiert werden; besonderes Anliegen<br />
war dabei die separate Gleisführung<br />
der Zechenbahn. Völlig neu<br />
präsentiert <strong>sich</strong> auch die zweigleisige<br />
Hauptstrecke auf einer zusätzlichen<br />
unteren Ebene vor dem Bf Herbede.<br />
Auf der linken Seite schließen <strong>sich</strong><br />
völlig neue Anlagensegmente von Uwe<br />
Kempkens <strong>an</strong>. Auch hier geht es um<br />
das „Tal der Ruhr“; im Mittelpunkt<br />
steht hier das Kohlekraftwerk nach<br />
dem Vorbild „Cuno“ bei Herdecke. Dieser<br />
besitzt immer noch eigene Loks<br />
und verfügt natürlich über diverse<br />
Gleis<strong>an</strong>schlüsse. Der umf<strong>an</strong>greiche<br />
Komplex liegt am Bergh<strong>an</strong>g auf mehreren<br />
Ebenen verteilt direkt <strong>an</strong> der aufgestauten<br />
Ruhr.<br />
Diese drei Hauptteile werden zwar<br />
gemeinsam gebaut, da es <strong>sich</strong> aber um<br />
„Privat<strong>an</strong>lagen“ h<strong>an</strong>delt, werden sie<br />
aber nur zu Ausstellungszwecken<br />
gemeinsam aufgestellt. Es galt also ein<br />
möglichst variables Steuerkonzept zu<br />
entwickeln, mit dem <strong>sich</strong> auch die verschiedenen<br />
Interessen unter einen Hut<br />
bringen ließen. Recht früh fiel die Wahl<br />
auf das gängige DCC-System, zumindest<br />
hin<strong>sich</strong>tlich des „Fahr-Bus“. Aber<br />
d<strong>an</strong>n wurde es kompliziert! Eigentlich<br />
läßt <strong>sich</strong> mit Märklin-Motorola-System<br />
bestens schalten und walten, aber<br />
nicht so freizügig fahren, wie wir es<br />
wollten. M<strong>an</strong> müßte es also schaffen,<br />
die Märklin-Motorola-Komponenten<br />
(Decoder, Bus und Rückmeldebus s 88)<br />
mit dem DCC Fahrbus verknüpfen. Die<br />
positiven Erfahrungen mit Selectrix<br />
und dem PC-Steuerprogramm SoftLok<br />
machten natürlich Appetit auch in dieser<br />
Richtung. Das sind nun schon eine<br />
Masse beachtenswerter Kriterien!<br />
Fahren wollten wir unbedingt im<br />
DCC-Format, denn mit einem Start-Set<br />
von Roco konnte auch jeder von uns<br />
preiswert den Einstieg schaffen. Das<br />
Spielen machte einfach Spaß! Rocos<br />
V 60 mit fernsteuerbarer Entkupplung<br />
zum R<strong>an</strong>gieren – das war es doch, was<br />
Generationen Modellbahner immer<br />
vermißten. Der „Fahr-Bus“ st<strong>an</strong>d<br />
76 MIBA-Spezial 42
Das Aufbauschema der mobilen Digital<strong>an</strong>lage. Bis auf das Kraftwerk<br />
„Kuno“ befinden <strong>sich</strong> inzwischen alle Teile bereits im Bau.<br />
Die unterschiedlichen Farbdarstellungen rühren von den Boostereinspeisungen<br />
nach unserem Verdrahtungskatalog her. Am Block<br />
„Heide“ ist bereits eine Erweiterungsmöglichkeit vorgesehen.<br />
damit also fest. Nach wie vor sollten<br />
mit Märklin-Motorola die Weichen<br />
gestellt und auch rückgemeldet werden.<br />
Die <strong>an</strong>fängliche Ab<strong>sich</strong>t, mit dem PC<br />
und Märklin-kompatibler Software wie<br />
SoftLok über das entsprechende Interface<br />
die mit DCC-Decodern ausgestatteten<br />
Loks (allerdings d<strong>an</strong>n nur mit 14<br />
Fahrstufen!) <strong>an</strong>zusprechen, konnte<br />
nicht der Weisheit letzter Schluß sein,<br />
zumal m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> mit 80 Adressen nach<br />
oben hin stark begrenzt. Über den<br />
grundsätzlichen Einsatz des PC<br />
best<strong>an</strong>d im Team Einvernehmen, doch<br />
wir mußten noch die geeignete Zentrale<br />
und einem Programm Ausschau<br />
halten.<br />
Nicht g<strong>an</strong>z einfach, denn die Intellibox<br />
von Uhlenbrock brauchte eine<br />
gehörige Portion zusätzlicher Entwicklungszeit,<br />
bis sie endlich im H<strong>an</strong>del<br />
erhältlich war. Für uns sollte sie <strong>sich</strong><br />
aber als genau richtig erweisen: Zwei<br />
Fahrregler, Booster und die Möglichkeit,<br />
weitere H<strong>an</strong>dregler wie etwa die<br />
Lokmaus <strong>an</strong>zuschließen, dazu ein sehr<br />
schnelles Interface – das war genau<br />
das, was wir suchten.<br />
Die Intellibox macht mit<br />
Als Uhlenbrock seine Intellibox auf den<br />
Markt brachte, bekundeten die mir<br />
bek<strong>an</strong>nten Fachleute eher zurückhaltenden<br />
Optimismus. In unserem Team<br />
war eigentlich klar, daß wir ihre Möglichkeiten<br />
zunächst einmal ausführlich<br />
selbst testen mußten, um zu sehen, ob<br />
sie unseren Ansprüchen gerecht<br />
würde. Wir mußten letztendlich unseren<br />
Grundlagenkatalog im Auge behal-<br />
ten. Sehr überrascht waren wir von der<br />
Option, auch Selectrix-Lokdecoder<br />
<strong>an</strong>sprechen zu können. Es funktioniert<br />
tatsächlich, m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n sie mit ihren<br />
DCC-Brüdern sehr wohl gleichzeitig<br />
betreiben. Also, bei uns laufen jetzt Selectrix,<br />
DCC (Roco, Lenz, Kühn usw.)<br />
und Märklin aus einer „Box“ – na, ist<br />
das etwa nichts? Funktions- und Rückmeldedecoder<br />
von Selectrix k<strong>an</strong>n sie<br />
allerdings nicht verarbeiten. Na ja, das<br />
war bei uns auch nicht vorgesehen,<br />
also abgehakt.<br />
Auch Rocos Lokmaus k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> die<br />
Intellibox <strong>an</strong>geschlossen werden. Nun<br />
werden <strong>Sie</strong> vielleicht mit Recht bemerken,<br />
daß dort nur acht Adressen einstellbar<br />
sind. Das ist richtig, doch mit<br />
der „Box“ k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> der „Maus“ spezifische<br />
Adressen zuweisen. Ein Beispiel<br />
dazu: In unserem Team gibt es mehrere<br />
Loks der BR 78 von Fleischm<strong>an</strong>n.<br />
Da die Intellibox eine vierstellige Lokadresse<br />
zuläßt, erhielt meine Lok die<br />
„7801“ als Adresse, diejenige von Uwe<br />
Kempkens bekam die „7804“ (so bleibt<br />
zudem die Möglichkeit offen, weitere<br />
Maschinen dieser Baureihe einzurei-<br />
WERKSTATT<br />
hen ...). Die „7801“ oder „7804“ k<strong>an</strong>n<br />
nun wiederum den Adressen 1 bis 8<br />
der Lokmaus zugeordnet werden. Je<br />
nach Notwendigkeit läßt <strong>sich</strong> die<br />
Adressenzuteilung immer wieder den<br />
Erfordernissen <strong>an</strong>passen – gerade im<br />
Ausstellungs- oder Vorführbetrieb eine<br />
beachtliche Bedienungserleichterung!<br />
Wir können Ihnen bestätigen, daß alles<br />
bestens funktioniert.<br />
Noch ein Punkt sollte in Sachen Komfort<br />
nicht unerwähnt bleiben: Über ein<br />
doppelseitig isoliertes Gleis in der<br />
Anlage läßt <strong>sich</strong> ein Programmierabschnitt<br />
aktivieren. Die einzustellende<br />
Lok muß nicht von der Anlage heruntergenommen<br />
werden, sondern wird<br />
auf dieses Gleisstück gefahren; dort<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n im entsprechenden<br />
Modus seine Einstellungen vornehmen.<br />
Auch unbek<strong>an</strong>nte Adressen lassen<br />
<strong>sich</strong> dort herauslesen.<br />
In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g hatten<br />
wir ein bemerkenswertes Erlebnis. Die<br />
BR 55 von Fleischm<strong>an</strong>n erhielt einen<br />
DCC-Decoder von Kühn (s. S. 54 in diesem<br />
Spezial) und wurde programmiert.<br />
Plötzlich erk<strong>an</strong>nte der Decoder nicht<br />
mehr seine Adresse und meldete lapidar<br />
„Fehler“. Wir ahnten zunächst<br />
Böses von wegen zu heißer Lötkolben<br />
... Aber mit einer neuen Adresse, g<strong>an</strong>z<br />
normal im Programmiermodus der<br />
„Box“ eingegeben, nahm er auch wieder<br />
alle Parameter willig <strong>an</strong> – warum,<br />
wissen wir auch nicht! Daß m<strong>an</strong> aber<br />
g<strong>an</strong>z einfach so aus einer vermeintlichen<br />
Misere herauskommt, mag doch<br />
beruhigend stimmen.<br />
Nun steht mit der Intellibox auch<br />
direkt ein „Keyboard“ nach Märklin-<br />
M<strong>an</strong>ier zur Verfügung. Bei einem Test<br />
Die Rückseite der „schlauen<br />
Kiste“ ist recht über<strong>sich</strong>tlich<br />
beschriftet. Da k<strong>an</strong>n eigentlich<br />
nichts schiefgehen!<br />
Die neunpolige Buchse rechts<br />
stellt die Verbindung „PC –<br />
Interface“ dar. Eine fünfpolige<br />
DIN-Buchse steht für den<br />
Anschluß der Lokmaus zur Verfügung.<br />
Insgesamt lassen <strong>sich</strong><br />
aber acht „Mäuse“ mit den<br />
entsprechenden Y-Stücken von<br />
Roco <strong>an</strong>schließen.<br />
MIBA-Spezial 42 77
So sah unser Versuchsaufbau zum<br />
Testen der Intellibox und der Computersteuerung<br />
mit dem Programm<br />
RailWare aus. Die Rückmeldungen<br />
am Gleis übernehmen die bek<strong>an</strong>nten<br />
Platinen von Uwe Kempkens und<br />
können d<strong>an</strong>n von den s-88-kompatiblen<br />
Rückmeldedecodern (hier von<br />
Viessm<strong>an</strong>n) über eine Relaiskarte<br />
übernommen werden (alternativ sind<br />
aber auch Optokoppler einsetzbar).<br />
Aus diesem Grund ist ein zweiter<br />
Trafo im Hintergrund als Sp<strong>an</strong>nungsliefer<strong>an</strong>t<br />
für die Relais zu sehen.<br />
ließen <strong>sich</strong> die Märklin-Motorola-kompatiblen<br />
Funktionsdecoder problemlos<br />
<strong>an</strong>sprechen. Gerade beim Aufbau einer<br />
Anlage ist oft hilfreich, daß m<strong>an</strong> direkt<br />
die Funktionsdecoder nebst Weichen<br />
oder Signale testen k<strong>an</strong>n. Allerdings<br />
k<strong>an</strong>n diese Ansteuerung auch über das<br />
integrierte Interface mit dem PC<br />
erfolgen. Hier sind mehrere Übertragungsraten<br />
wählbar; gegenüber dem<br />
Märklin-Interface ist eine deutlich<br />
höhere Rate möglich. Nur muß d<strong>an</strong>n<br />
auch das gewählte PC-Programm mitmachen!<br />
Unsere Wahl fiel dabei auf das<br />
neue Programm RailWare (dh-Software,<br />
Andrea Hinz, Friedrich-Wilhelm-Str.<br />
75, D-12103 Berlin, Tel.(030)<br />
75707254).<br />
Zunächst gilt es, die Intellibox dem<br />
verwendeten PC zuzuordnen. Für<br />
unseren Testlauf st<strong>an</strong>den mehrere<br />
Computer mit verschiedenen Umge-<br />
Der Versuchsaufbau wird vom Programm „RailWare“<br />
in dieser Form auf dem Bildschirm dargestellt.das<br />
rechte Gleis wird von der S-Bahn besetzt und ist rot<br />
ausgeleuchtet.<br />
Links ist eine Zugfahrt zu sehen. Die interne Sicherheitsabfrage<br />
des Systems verhindert unzulässige<br />
Bewegungen, und so kommt es zum „Nothalt“, da im<br />
folgenden Gleisabschnitt noch die S Bahn steht.<br />
Worauf es uns <strong>an</strong>kam<br />
● Volle Unterstützung durch die Intellibox<br />
von Uhlenbrock (Nutzung der aktuellen<br />
Features)<br />
● Fahren im „km/h“-Modus (Unabhängigkeit<br />
von verschiedenen Decodern und<br />
Protokollen)<br />
● Ereignissteuerung (durch Nutzer oder<br />
Automatik, z.B. Besetztmelder, ausgelöst,<br />
sogar Sound!)<br />
● Fahren auf exakte Entfernungs<strong>an</strong>gabe<br />
(Ein Meldeabschnitt z.B. für Blockstreckenbetrieb)<br />
● Tr<strong>an</strong>spondererkennung von Helmo<br />
● Fahrpl<strong>an</strong>betrieb (d<strong>an</strong>eben H<strong>an</strong>dbetrieb<br />
auf hohem Niveau möglich)<br />
● Einstellen der Fahrparameter (Darstellung<br />
per „Kurve“)<br />
● Sonderoptionen (z.B. Roco-Kräne,<br />
synchron mit Sound, Datenb<strong>an</strong>k zur Fahrzeugsammlung)<br />
● Virtuelle Fahrregler (unbegrenzt)<br />
● Joystick als Fahrregler oder Kr<strong>an</strong>steuerung<br />
● Einfache Erstellung der Gleisbilder<br />
(verschiedene Symbolgrößen möglich)<br />
● Zuordnung der Funktion (z.B. Gleismelder-Mehrfachnutzung)<br />
im Gleisbild<br />
● Achszähler (haben wir uns aber noch<br />
nicht <strong>an</strong>gesehen – klingt aber schlüssig!)<br />
● Netzwerkfähig (eine Zentrale und<br />
beliebig viele Terminals mit Komminikationssystem)<br />
● Besetztmelder <strong>sich</strong>ern Zugfahrten<br />
(auch im H<strong>an</strong>dbetrieb)<br />
● Nothalt<br />
● Zentraluhr mit variabler Modellzeit<br />
● Analoges Stellpult (Stelltafel) über<br />
den Rückmeldebus (s 88) zusätzlich<br />
<strong>an</strong>schließbar<br />
● Speicherung des letzten Betriebszust<strong>an</strong>des<br />
(besonders wichtig für Digitalbetrieb<br />
im Märklin-Format!)<br />
78 MIBA-Spezial 42
Die Zuordnung der einzelnen Decoder und<br />
vor allem die Trennung von dem „Fahr-Bus“<br />
wird <strong>an</strong> dem Schema deutlich. Der Bus für<br />
die Funktionsdecoder k<strong>an</strong>n sternförmig in<br />
der Anlage verlegt sein (das gilt nur für mit<br />
dem Motorola-Format) kompatible Systeme.<br />
bungen auf dem Programm. Die unterste<br />
Ebene bildet dabei ein Pentium I<br />
(120 Mhz getaktet) mit Windows 98.<br />
Die Anpassung der „Com“-Verbindung,<br />
also von Stecker und Buchse am PC,<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> im Programm „Geräte-<br />
M<strong>an</strong>ager“ unter „COM-Anschluß“<br />
erreichen. Unter Umständen sind<br />
einige Versuchsaufrufe erforderlich,<br />
um den richtigen Stecker zu finden. Die<br />
meisten PC besitzen in der Regel zwei<br />
bis vier davon, und so bleibt die Sache<br />
recht über<strong>sich</strong>tlich.<br />
Unter „Anschlußeinstellungen“ läßt<br />
<strong>sich</strong> die Baud-Rate einstellen, also die<br />
„Bits pro Sekunde“. Wir haben 2400<br />
gewählt, dies entspricht genau der<br />
Baud-Rate des Märklin-Interface. Wir<br />
wollten das PC-Programm darunter<br />
starten, da ja Weichenschaltungen und<br />
Rückmeldungen im Motorola-Format<br />
vorgesehen sind. Die endgültige Version<br />
von RailWare arbeitet aber mit der<br />
Software der Intellibox zusammen;<br />
m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n daher die Übertragungsrate<br />
entsprechend hoch setzen. Uhlenbrock<br />
wie auch dh-Software bieten zudem<br />
ihre Updates über das Internet <strong>an</strong>. Ein<br />
äußerst lästiges Versenden der Zentrale<br />
entfällt damit.<br />
Wohin und woher<br />
Die Intellibox bildet also das Herz<br />
unserer Anlagensteuerung. Alle Tests,<br />
zumindest die, die uns im Moment<br />
wichtig erschienen, hatte sie mit Bravour<br />
best<strong>an</strong>den. Nun galt es entsprechende<br />
Decoder für die verschiedenen<br />
Anwendungsbereiche zu finden. Wir<br />
wollten die Weichendecoder direkt aus<br />
der „Box“ versorgen und den Fahr-Bus<br />
separat mit einem Booster speisen. Auf<br />
diese Weise sind die beiden doppelpoligen<br />
Busleitungen vonein<strong>an</strong>der<br />
getrennt. Wenn das Stellen der Weichen<br />
im Märklin-Motorola-Format<br />
erfolgen soll, sind dazu nicht unbedingt<br />
Produkte der Göppinger erforderlich.<br />
So hat Viessm<strong>an</strong>n mittlerweile zu allen<br />
benötigten Komponenten preiswerte<br />
Alternativen entwickelt.<br />
Dazu hat m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> noch etwas g<strong>an</strong>z<br />
Geniales einfallen lassen – die für jeden<br />
Decoder separat zuschaltbare Stellsp<strong>an</strong>nung.<br />
Das ist zwar nicht immer<br />
erforderlich, aber gerade mit k-84-<br />
kompatiblen Decodern (mit integrierten<br />
bistabilen Relais) lassen <strong>sich</strong> so<br />
problemlos Motoren und Lichtsignale<br />
<strong>an</strong>sprechen. Über den zweipoligen<br />
Weichen-Bus (braun/rot) können diese<br />
sternförmig in der gesamten Anlage<br />
vernetzt werden. Gerade für unseren<br />
Aufbau, quasi eine Mischung aus stationären<br />
und modularen Teilen, ist dieser<br />
Umst<strong>an</strong>d geradezu ideal. Im Lenz-<br />
System darf beispielsweise ein<br />
bestimmter gerader Verlauf der Busleitung<br />
nirgends abzweigen, für uns<br />
also völlig uninteress<strong>an</strong>t!<br />
Natürlich kommt zu der g<strong>an</strong>zen<br />
Geschichte noch die Rückmeldung<br />
dazu. Mit ihr lebt eine jede Steuerung,<br />
vor allem wenn <strong>sich</strong> d<strong>an</strong>n noch ein<br />
Computer dazugesellt. s 88 heißt das<br />
von Märklin eingeführte Zauberwort.<br />
Es h<strong>an</strong>delt <strong>sich</strong> hier um einen Rückmeldedecoder,<br />
der eigentlich aber die<br />
Rückmeldung selber auswertet und<br />
d<strong>an</strong>n dem Digitalsystem übergibt.<br />
Beim Betrieb mit dem Mittelleiter-<br />
Wechselstromsystem k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auf<br />
diese Weise g<strong>an</strong>z einfach durch Auftrennen<br />
einer Masseschiene den Kontakt<br />
über die leitende Achse herstellen.<br />
So ist das natürlich bei uns nicht möglich,<br />
obwohl auch weiterhin der „Massekontakt“<br />
erforderlich ist.<br />
Im Programm von RailWare lassen<br />
<strong>sich</strong> die „Mäuseklavier“-Einstellungen<br />
durch Eingabe der gewünschten<br />
Adresse ermitteln. Natürlich müssen<br />
diese d<strong>an</strong>n per H<strong>an</strong>d noch am Decoder<br />
selber vorgenommen werden.<br />
Unten: Leider k<strong>an</strong>n der s 88 kein Signal<br />
von der (Zweileiter-) Schiene<br />
ohne Hilfe auswerten. Daher wurde<br />
ein zusätzlicher Besetztmelder eingesetzt;<br />
er wertet über den Motor oder<br />
Wagenbeleuchtung ein mögliches<br />
Fahrzeug in dem isolierten Gleisabschnitt<br />
aus.<br />
MIBA-Spezial 42 79
Natürlich lassen <strong>sich</strong> bei der<br />
Intellibox auch die Funktionsdecoder<br />
für das<br />
Motorola-Format über das<br />
„Keyboard“ im Display aufrufen.<br />
Unten: Schalt- und Weichendecoder<br />
bietet Viessm<strong>an</strong>n<br />
sehr preisgünstig für das<br />
Motorola-Format <strong>an</strong>. Mit<br />
ersterem lassen <strong>sich</strong> auch<br />
ohne Zusatzrelais Lichtsignale<br />
direkt <strong>an</strong>steuern. Das<br />
„Mäuseklavier“ ist bequem<br />
von außen zu erreichen. Die<br />
Buchsen eignen <strong>sich</strong> auch für<br />
die Märklin-B<strong>an</strong><strong>an</strong>enstecker.<br />
Über das Display der Intellibox lassen <strong>sich</strong><br />
über die „CV-Werte“ Parameter der Fahrzeugdecoder<br />
nach eigenen Vorstellungen<br />
programmieren. Jede gute Dekoderbeschreibung<br />
sollte darüber hinreichend Auskunft<br />
geben.<br />
Links: Diese Decoder kamen bei uns zum Einsatz.<br />
Links von Lenz, in der Mitte Selectrix<br />
und rechts ist ein preiswerter DCC-Decoder<br />
von Roco mit Schnittstellenstecker zu sehen.<br />
Uwe Kempkens steuerte für unseren<br />
Laboraufbau eine seiner bek<strong>an</strong>nten<br />
Blockplatinen bei. <strong>Sie</strong> arbeitet ähnlich<br />
wie auch die Produkte von Uhlenbrock<br />
oder Völkner. Beim s 88 muß die<br />
Kontaktübermittlung potentialfrei erfolgen.<br />
Zu diesem Zweck haben wir<br />
zunächst eine Relaisplatine aufgebaut.<br />
<strong>Sie</strong> wird aber zukünftig in der Anlage<br />
von Optokopplern ersetzt werden.<br />
Diese Dinger kosten nicht viel, brauchen<br />
keine Versorgungssp<strong>an</strong>nung und<br />
lassen <strong>sich</strong> leicht einbauen. Bei Völkner<br />
ist übrigens ein s 88-kompatibler<br />
Decoder mit Optokopplern erhältlich.<br />
Unsere Befürchtung war, daß gerade<br />
die Rückmeldung teuer werden<br />
könnte, aber mit den aufgezeigten<br />
Möglichkeiten bleibt alles im wohldosierten<br />
Rahmen. Für uns wird <strong>sich</strong><br />
auch hier wieder Gerhard Dallwitz ins<br />
Zeug legen und einen eigenen Rückmelder<br />
entwickeln.<br />
Die Intellibox hat die Anschlußmöglichkeit<br />
von 31 s 88-kompatiblen Decodern<br />
mit jeweils 16 Anschlüssen. Das<br />
dürfte wohl reichen. Ein Problem ist<br />
derweil noch die sechspolige Busleitung.<br />
<strong>Sie</strong> soll nach Hersteller<strong>an</strong>gaben<br />
möglichst nicht die Länge von zwei<br />
Metern überschreiten – nicht gerade<br />
üppig! Doch die Zuleitungen vom Gleis<br />
zum Decoder sind in unbegrenzter<br />
Länge möglich.<br />
Die Basis<br />
Gerade wenn m<strong>an</strong> ein Anlagenprojekt<br />
mit mehreren Modellbahnfreunden in<br />
Angriff nimmt, sollte im Vorfeld eine<br />
Art Pflichtenheft zur Grundlage der<br />
Arbeiten werden. Wir haben stundenl<strong>an</strong>g<br />
die Köpfe zusammengesteckt und<br />
versucht, alles Mögliche zu erfassen.<br />
Als erstes haben wir auf Basis der Bur-<br />
Module die Kopfstücke mit vier Öffnungen<br />
für die diversen Leitungen definiert.<br />
Meinen Erfahrungen beim Anlagenbau<br />
nach ist es empfehlenswert,<br />
bestimmte Farben der Kabel und einen<br />
fixen Durchmesser festzulegen, in<br />
unserem Fall konsequent 1,5 mm. Das<br />
erscheint zwar sehr reichlich, aber<br />
eine solide Reserve ist ratsam, da<br />
gerade im Digitalbereich Sp<strong>an</strong>nungsabfälle<br />
verheerende Auswirkungen<br />
haben können.<br />
Mindestens alle zwei Meter erfolgt<br />
eine Fahrstromeinspeisung. Diese Leitungen<br />
(DCC-Fahr-Bus 1-4) müssen<br />
separat und mindestens 2,5 cm von<br />
<strong>an</strong>deren Kabeln verlegt werden. Auch<br />
dieser Umst<strong>an</strong>d hat seine Ursache im<br />
Digitalsystem: In Kabelbäumen kön-<br />
80 MIBA-Spezial 42
nen <strong>sich</strong> gegenseitige Sp<strong>an</strong>nungfelder<br />
aufbauen und entsprechend gegenseitig<br />
stören. Anders als bei Märklin<br />
führen die „braunen“ Kabel keine<br />
Masse, die m<strong>an</strong> wie gewohnt auf eine<br />
Sammelschiene legen könnte. Jede<br />
Fahrsp<strong>an</strong>nung, hier als „Fahr-Bus“<br />
bezeichnet, muß zweipolig verlegt werden.<br />
Wir haben uns entschlossen, alle<br />
bisher definierten Bus-Leitungen dieser<br />
Art durch jedes Modul zu verlegen,<br />
um die Booster später im Bereich der<br />
Zentrale plazieren zu können. Auf<br />
diese Weise erhalten wir die wohl<br />
umf<strong>an</strong>greichste Aufbauvariation.<br />
Das strikte Farbschema vermindert<br />
aber auch die Fehlerquote ungemein,<br />
denn ein Decoder ist schnell „abgeschossen“.<br />
Kurzschlußfest sind die<br />
Dinger in aller Regel schon, aber wenn<br />
sie einen <strong>an</strong>deren „Strom“ bekommen,<br />
hilft kein werksseitiger Schutz mehr!<br />
Wir haben zudem noch eine optische<br />
Hilfe vorgesehen. Die Rückmeldeabschnitte<br />
(bei uns grüne Kabel) liegen<br />
stets auf der hinteren Seite der Anlagensegmente.<br />
Wo nicht gemeldet wird,<br />
befinden <strong>sich</strong> dem „Fahr-Bus“ zugeordnete<br />
braune Kabel für die Einspeisungen.<br />
Die <strong>an</strong>dere Schiene erhält<br />
d<strong>an</strong>n die „Bus“-spezifische Zuleitung<br />
nach unserem Katalog. K<strong>an</strong>n doch gar<br />
nicht schiefgehen, oder? Wir halten<br />
dieses Schema jedenfalls für praxisreif<br />
und rüsten entsprechend die Anlagenteile<br />
aus.<br />
Eine gewisse Schwierigkeit entsteht<br />
dagegen bei dem „Rückmeldebus“,<br />
denn hier ist die sechspolige Datenleitung<br />
in der Länge von Decoder zu<br />
Decoder auf zwei Meter begrenzt.<br />
Damit müssen wir zunächst einmal<br />
leben. Wie dicht die s 88 tatsächlich<br />
plaziert werden und was <strong>sich</strong> vor allem<br />
für den Anlagenaufbau als praktikabel<br />
erweist, müssen wir noch herausfinden.<br />
Aber auch für diesen Bus ist eine<br />
Öffnung für die Kabelführung im Modul<br />
vorgesehen.<br />
Die Erkennung der Decoderreihenfolge<br />
ordnet die Intellibox intern. Eine<br />
Art „Monitorfunktion“ läßt für den<br />
Anwender eine Kontrolle im Display<br />
zu. Über das Programm RailWare<br />
sind zudem die Benennungen und<br />
Zuordnungen der Meldekontakte im<br />
Gleisbild möglich. Eine Speiseleitung<br />
mit normalem Wechselstrom (den<br />
„Energiebus“) werden wir durch den<br />
gesamten Anlagenaufbau führen. Zum<br />
einen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> hier Leuchten und<br />
Signale, zum <strong>an</strong>deren auch Stellstrom<br />
für Weichen <strong>an</strong>zapfen. Falls erforderlich<br />
ließe <strong>sich</strong> vor Ort durch Gleich-<br />
Rechts: Zur Zeit sind bei uns<br />
zwischen dem Besetztmelder<br />
Marke Eigenbau von Uwe<br />
Kempkens und dem s-88kompatiblen<br />
Decoder von<br />
Viessm<strong>an</strong>n noch Relais als<br />
Puffer erforderlich.<br />
Bei dem sechspoligen Kabel,<br />
das die Decoder mitein<strong>an</strong>der<br />
verbindet, muß m<strong>an</strong> auf die<br />
Länge achten, denn diese<br />
sollte zwei Meter nicht überschreiten.<br />
richtung zudem Gleichstrom herstellen,<br />
etwa für Motor<strong>an</strong>triebe. Ein vierter<br />
Kabelschacht dient zur Aufnahme<br />
der fünfpoligen Ringleitung für die Lokmaus.<br />
Natürlich sollten auch „Loco-<br />
Net“-Anschlüsse nicht aus den Augen<br />
verloren werden, für die zusätzlich<br />
eine sechspolige Ringleitung benötigt<br />
würde. Priorität hat aber bei uns die<br />
„Maus“!<br />
Wer steuert was<br />
Das Programm RailWare konnten wir<br />
bisher nur als Vorausmuster in der<br />
sogen<strong>an</strong>nten Beta-Version ausprobieren.<br />
Viele Dinge waren uns hier noch<br />
So lassen <strong>sich</strong> mehrere<br />
Anlagen mitein<strong>an</strong>der<br />
verbinden und<br />
trotzdem unabhängig<br />
vonein<strong>an</strong>der steuern.<br />
Für uns stellt die<br />
Netzwerkfähigkeit<br />
des Programms Rail-<br />
Ware eine äußerst<br />
faszinierende Angelegenheit<br />
dar.<br />
Viessm<strong>an</strong>n liefert auch<br />
einen s-88-kompatiblen<br />
Rückmeldedecoder<br />
für das Motorola-Format;<br />
unterein<strong>an</strong>der<br />
werden sie mit einem<br />
sechspoligen Flachb<strong>an</strong>dkabel<br />
verbunden.<br />
von dem Vorgängerprogramm Winbahn<br />
desselben Entwicklers bek<strong>an</strong>nt.<br />
Bei diesem wurden wir seinerzeit auf<br />
die „Clubversion“ aufmerksam, mit der<br />
m<strong>an</strong> gemeinsam Steuerungen aufbauen<br />
konnte. Mit dem Erscheinen dieses<br />
Heftes wird wohl nach Aussagen<br />
der Entwickler die endgültige Version<br />
von „RailWare“ auf dem Markt <strong>an</strong>geboten.<br />
Derzeit interessierte uns das Konzept<br />
des Programms und vor allem die<br />
Sicherheitsabfragen für den Automatikbetrieb.<br />
RailWare läßt zunächst<br />
einen reinen H<strong>an</strong>dbetrieb zu, jede Lok<br />
k<strong>an</strong>n mit der Intellibox, den PC-internen<br />
„Fahrpulten“ oder auch der Lok-<br />
MIBA-Spezial 42 81
Die in MIBA-Spezial 6 vorgestellten Besetztmeldekarten<br />
von Uwe Kempkens ließen <strong>sich</strong><br />
auch für die aktuelle Verwendung nutzen.<br />
Uhlenbrock oder Völkner haben vergleichbare<br />
Produkte im Programm.<br />
Unten: Die Optokoppler können die Funktion<br />
der Relais übernehmen. <strong>Sie</strong> benötigen keine<br />
eigene Versorgungssp<strong>an</strong>nung.<br />
maus g<strong>an</strong>z individuell <strong>an</strong>gesprochen<br />
werden. Der nächste Schritt wäre die<br />
Installation von Fahrstraßentasten<br />
im Gleisbild. Damit lassen <strong>sich</strong><br />
bestimmte Fahrwege durch Anklicken<br />
mit der Maus oder den Einzelaufruf<br />
aus der Menüleiste „Fahrstraße“ aktivieren.<br />
In dem definiertem Fahrweg<br />
können alle Weichen und Signale aus<br />
ihrer zuvor zugeordneten Grundstellung<br />
in die erforderliche Lage gebracht<br />
werden. Mittels Mausklick auf einem<br />
der (aktiv gelb leuchtenden) Fahrstraßentastern<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Fahrstraße<br />
wieder auflösen; mit dem seitlich<br />
links im Gleisbild befindlichen<br />
„Grundstellungsbutton“ lassen <strong>sich</strong> alle<br />
Elemente wieder in ihre <strong>an</strong>gestammte<br />
Lage bringen.<br />
Im nächsten Schritt können nun zwischen<br />
den Zugnummern<strong>an</strong>zeigern<br />
Automatiken installiert werden. Dabei<br />
sind auch Fahrstraßen möglich. Voraussetzung<br />
dafür ist aber auf jeden Fall<br />
eine aktivierte Besetztmeldung; wichtig<br />
ist dabei der Umst<strong>an</strong>d, daß ein Zug<br />
am Schild eingelesen wird. Gibt m<strong>an</strong><br />
jetzt keine Bezeichnung ein, setzt das<br />
Programm von <strong>sich</strong> aus „Zugfahrt“.<br />
Auf diese Art und Weise lassen <strong>sich</strong><br />
„U-Boote“ praktisch sofort erkennen.<br />
Außerdem werden reguläre Fahrten<br />
durch die Option „Nothalt“ geschützt;<br />
Der Schattenbahnhof von Herbede<br />
wurde bereits vor unserer<br />
„Normung“ verdrahtet. Die Verbindung<br />
zwischen den einzelnen<br />
Segmenten übernehmen stabile<br />
Stecker und Buchsen von Farnell,<br />
die im einschlägigen Fachh<strong>an</strong>del<br />
erhältlich sind.<br />
Im Versuchsaufbau hatten wir<br />
Viessm<strong>an</strong>n-Trafos eingesetzt.<br />
Einer war für die Intellibox<br />
zuständig; natürlich muß auch<br />
jeder zusätzliche Booster ein<br />
eigenes Netzteil haben.<br />
die Fahrzeuge werden also niemals als<br />
„Zugfahrt“ aufein<strong>an</strong>der zurasen.<br />
Damit ist eine große Sicherheitsabfrage<br />
gewährleistet, welche bereits im<br />
H<strong>an</strong>dbetrieb schon wirkt. Voraussetzung<br />
dafür ist aber eine relativ großzügige<br />
Verwendung von Besetztmeldern<br />
über den s 88-Bus. Dazu bietet dh-Software<br />
recht preiswert eine separate<br />
Ansteckkarte (serielle Schnittstelle) mit<br />
einem Steckernetzteil für den PC <strong>an</strong>,<br />
mit der die s 88 direkt mit dem Computer<br />
vernetzt werden können. Wer<br />
<strong>an</strong>alog fahren will, k<strong>an</strong>n diese Option<br />
ohne Verwendung einer Digitalzentrale<br />
einsetzen. Damit ist das Programm<br />
nicht zw<strong>an</strong>gsläufig auf „digitales Fahren“<br />
ausgerichtet. Eine ähnliche Karte<br />
gab es für den Weichen-Bus für das<br />
Motorola-Format. Diese wird m<strong>an</strong> aber<br />
wahrscheinlich zukünftig nicht mehr<br />
herstellen. Am besten erkundigen <strong>Sie</strong><br />
<strong>sich</strong> einmal direkt beim Hersteller in<br />
Berlin. Es wäre schade, wenn diese<br />
Alternative nicht mehr <strong>an</strong>geboten<br />
würde. Gerade bei den Rückmeldern<br />
ist der Märklin s 88-Bus aufgrund<br />
seiner perm<strong>an</strong>enten Abfragen l<strong>an</strong>gsam,<br />
für sehr große Anlagen vielleicht<br />
sogar zu l<strong>an</strong>gsam! Wir werden nach<br />
Erhalt der (Rückmelde-) Karte diese<br />
nochmals genau unter die Lupe nehmen.<br />
Überhaupt bleibt <strong>an</strong> dieser Stelle<br />
noch viel über RailWare unbesprochen,<br />
zum einen fehlt derzeit bei uns<br />
noch die komplette Anlage mit allen<br />
ihren Erfordernissen, und zum <strong>an</strong>deren<br />
liegt die endgültige Programmversion<br />
noch nicht vor.<br />
Was kommt noch?<br />
Was RailWare dem Modellbahner<br />
noch alles bescheren wird, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
nur erahnen. Mit unserer Entscheidung,<br />
die Anlage mit einer multifunktionellen<br />
Intellibox und einem intelligenten<br />
PC-Programm auszurüsten,<br />
bereiteten wir uns quasi auf die kommenden<br />
Ereignisse bestens vor, denn<br />
Neuerungen lassen <strong>sich</strong> als Update<br />
ohne Probleme per Internet oder sonstiger<br />
Software einspielen. Wir stehen<br />
praktisch erst am Anf<strong>an</strong>g dieser Entwicklungen,<br />
und je mehr Modellbahner<br />
<strong>sich</strong> dafür entscheiden, desto eher purzeln<br />
auch die Preise für die Einzelkomponenten.<br />
In ein paar Jahren<br />
könnte eine <strong>an</strong>aloge Lok teurer sein als<br />
eine werksseitig mit einem Decoder<br />
ausgerüstete Maschine ...<br />
Zudem sollte m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> frühzeitig auf<br />
ein gemeinsames Format einigen.<br />
Also, das NMRA- und DCC-Format<br />
82 MIBA-Spezial 42
werden neben Märklin-Motorola auchkünftig<br />
den Markt beherrschen – dazu<br />
muß m<strong>an</strong> kein großer Prophet sein. Die<br />
Uhlenbrock’sche Intellibox wurde<br />
bereits <strong>an</strong> diese Entwicklung <strong>an</strong>gepaßt.<br />
Auch die weiteren Entwicklungen im<br />
Softwarebereich sollte m<strong>an</strong> aufmerksam<br />
verfolgen. So wird m<strong>an</strong> etwa in<br />
RailWare auf dem Bildschirm über eine<br />
Kurve seine Lokparameter eingeben<br />
können. Zum <strong>an</strong>deren gibt es einigen<br />
liebenswerten Schnickschnack wie das<br />
Kr<strong>an</strong>steuerelement für das Roco-<br />
Modell. Neben der wirklichkeitsnahen<br />
Darstellung des Kr<strong>an</strong>cockpits ist<br />
natürlich auch eine Soundoption gegeben.<br />
Der Junior war jedenfalls (wie wir<br />
selber aber auch!) hochgradig begeistert<br />
„...voll geil, äy“. Eines der bemerkenswerten<br />
Programmoptionen stellt<br />
aber auf jeden Fall die Netzwerkfähigkeit<br />
von RailWare dar. Gerade für einen<br />
Anlagenbau in der von uns gewählten<br />
Weise eröffnen <strong>sich</strong> g<strong>an</strong>z neue Steuerungsmöglichkeiten.<br />
Inwiefern <strong>sich</strong><br />
das alles nachher in der Praxis auswirken<br />
wird – nun, hier ist noch einiges<br />
offen. Aber daß wir demnächst<br />
übers Internet auf fremde Anlagen via<br />
PC und Monitor eingreifen werden, ist<br />
nur ein übles Gerücht von wild gewordenen<br />
Zeitgenossen! rk<br />
So präsentieren <strong>sich</strong> die einzelnen Teile unserer Anlage bei dem Programm RailWare<br />
auf dem Bildschirm. Oben ist der Schattenbahnhof von Herbede zu sehen, der in dieser<br />
Form bereits fertiggestellt ist.<br />
Der <strong>sich</strong>tbare Teil von Herbede könnte in der unten gezeigten Form dargestellt werden;<br />
auch die Drehscheibe f<strong>an</strong>d Berück<strong>sich</strong>tigung.<br />
Das Kraftwerk „Kuno“ ist als tatsächliche Anlage<br />
noch nicht existent – wir haben daher hier zunächst<br />
einmal die wichtigsten Gleise berück<strong>sich</strong>tigt ...<br />
Links: Zum in MIBA-Spezial 41<br />
vorgestellten Projekt<br />
„Sprockhöfel“ gehört dieses<br />
Gleisbild; der Schattenbahnhof<br />
konnte gleich mit dargestellt<br />
werden. Die breiten<br />
Beschriftungsmelder können<br />
mit individuellen Zugnummern,<br />
etwa nach DB-Norm<br />
(z.B. Ng 4711), versehen werden.<br />
Durch die Besetztmelder<br />
nimmt jede Fahrt ihre<br />
Bezeichnung zum nächsten<br />
Feld mit.<br />
MIBA-Spezial 42 83
MODELLBAHN-ANLAGE<br />
Der PC als nützlicher Helfer<br />
Fahrbetrieb im Fahrpl<strong>an</strong>takt<br />
Bereits seit 1985 ist das Programm „Modellbahn-Steuerung“<br />
von Heinrich O. Maile auf dem Markt – und damit eines der<br />
ersten Programme auf diesem Sektor. Am Beispiel der ersten<br />
Bemo-Messe<strong>an</strong>lage gibt Harald Ehret einen Einblick in den<br />
Ablauf und den erforderlichen Aufw<strong>an</strong>d zur fachgerechten<br />
Steuerung einer Modellbahn<strong>an</strong>lage.<br />
Vielfach wird der Wert einer computergesteuerten<br />
Anlage nicht<br />
erk<strong>an</strong>nt oder schlichtweg unterschätzt.<br />
Auch bekommt m<strong>an</strong> sehr häufig zu<br />
hören, daß bei dem Einsatz eines PC<br />
mit einem Steuerprogramm der Spieleffekt<br />
verlorengeht. Diesen Aussagen<br />
möchte ich widersprechen! Nein, ich<br />
möchte jetzt niem<strong>an</strong>den von seinem<br />
Stellpult oder sonstigen Weichenschaltern<br />
entfernen, geschweige denn<br />
davon überzeugen, wie toll es sein<br />
k<strong>an</strong>n, mit dem PC zu spielen ...<br />
Für das hier verwendete Programm<br />
„Modellbahnsteuerung“ war die komplette<br />
Anlage zu digitalisieren. Dies ist<br />
zugegebenermaßen ein Kraftakt für<br />
den ohnehin meistens viel zu schmalen<br />
Modellbahnetat, aber wer diesen Weg<br />
geht, wird ihn selten bereuen. Für die<br />
„Modellbahn-Steuerung“ kommt ausschließlich<br />
das Digitalsystem Selectrix<br />
in Frage. Hier waren alle positiven<br />
Oben: Der Bahnhof Gstaad auf der Messe<strong>an</strong>lage<br />
von Bemo, die nach Vorbildern der MOB<br />
entst<strong>an</strong>d. Gesteuert wird sie mit dem Computerprogramm<br />
„Modellbahn-Steuerung“<br />
und dem Digitalsystem Selectrix.<br />
Links: Der Bauzug auf der kleinen Brücke,<br />
die oberhalb der linken Bahnhofseinfahrt<br />
von Gstaad zu finden ist.<br />
Fotos: T. Wendtl<strong>an</strong>d<br />
84 MIBA-Spezial 42
Aspekte der Digitaltechnik bereits seit<br />
dem ersten Erscheinen vorh<strong>an</strong>den. Die<br />
Lokdecoder mit 31 Fahrstufen weisen<br />
eine Lastregelung auf; sowohl die<br />
Überwachung von Gleisabschnitten als<br />
auch die Ansteuerung von Magnetartikeln<br />
und Lichtsignalen ist möglich.<br />
Dies alles erreicht m<strong>an</strong> mit den entsprechenden<br />
Bauteilen.<br />
Digital mit Selectrix<br />
Die Haupteinheit ist selbstverständlich<br />
das Central-Control 2000 als Zentrale,<br />
dazu kommt noch das Control-H<strong>an</strong>dy<br />
2000. Zum Schalten der Magnetartikel<br />
gibt es Funktionsdecoder, mit welchem<br />
m<strong>an</strong> auch Lichtsignale <strong>an</strong>steuern<br />
k<strong>an</strong>n. Die letzteren lassen <strong>sich</strong> aber<br />
auch über den sogen<strong>an</strong>nten „Encoder<br />
B“ <strong>an</strong>steuern. Zur Gleisüberwachung<br />
kommen logischerweise die Besetztmelder<br />
zum Einsatz. Die Datenübertragung<br />
zwischen der Schnittstelle des<br />
heimischen PCs und dem Central-Control<br />
2000 übernimmt das Interface.<br />
Und für die Lokomotiven nehmen wir<br />
selbstverständlich die entsprechenden<br />
Lokdecoder.<br />
Als konkretes Beispiel möchte ich<br />
hier nun die Messe<strong>an</strong>lage von Bemo<br />
nach dem Vorbild der MOB vorstellen.<br />
<strong>Sie</strong> entst<strong>an</strong>d bereits 1996. Der Gleispl<strong>an</strong><br />
der Anlage wurde in insgesamt<br />
16 Blockabschnitte eingeteilt. Dabei<br />
entfallen elf Blöcke auf den Schmalspurbereich<br />
(H0m) und fünf Blockabschnitte<br />
auf den normalspurigen Teil<br />
der Anlage. Es sind 12 Weichen vorh<strong>an</strong>den;<br />
dazu kommen sieben schaltbare<br />
Signale mit Vorsignalen sowie<br />
zwei lichtzeichenge<strong>sich</strong>erte Bahnübergänge.<br />
Für den normalen Betrieb auf<br />
der Anlage werden fünf Zuggarnituren<br />
eingesetzt.<br />
Dies k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> mit den heute zur<br />
Verfügung stehenden Komponenten<br />
von Trix abdecken: zwei Belegtmelder,<br />
zwei Funktionsdecoder für die Magnetartikel<br />
und einen Encoder B (oder<br />
einen Funktionsdecoder) für die Darstellung<br />
der verschiedenen Signalbilder.<br />
Dazu kommen fünf entsprechende<br />
Lokdecoder für die Triebfahrzeuge<br />
(Achtung: für Modelle mit zwei Motoren<br />
werden auch zwei Decoder empfohlen!).<br />
Der Gleispl<strong>an</strong> auf dem Bildschirm<br />
Wenn die Blockeinteilung feststeht,<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> in den Gleisen die entsprechenden<br />
Trennstellen einfügen. Es<br />
werden dabei keine separaten Brems-<br />
Im Bahnhof Gruben stehen auf Gleis 16 und 17 jeweils ein Personenzug (GmP) zur Abfahrt<br />
bereit ...<br />
... und so sieht dies d<strong>an</strong>n auf dem Bildschirm aus. Zug 1 hat Ausfahrt aus Gleis 16, Fahrstraße<br />
ist bereits gestellt nach Gleis 19, Bahnüberg<strong>an</strong>g wird gerade in Betrieb genommen, Ausfahrtsignal<br />
steht noch auf Halt. Alle <strong>an</strong>deren Züge warten noch auf Ihre Abfahrtszeit. ICE 2<br />
(Zug 4) dreht seine Runde mit 152 km/h, er beschleunigt noch (grün dargestellt). Güterzug<br />
(Zug 5) möchte auf Gleis 2 ausfahren, ist jedoch noch belegt (unten).<br />
oder Halteabschnitte benötigt. Mit dem<br />
Programm können d<strong>an</strong>n auf dem Bildschirm<br />
der entsprechende Gleispl<strong>an</strong><br />
erstellt und dabei die entsprechenden<br />
Haltestellen <strong>an</strong> den Signalen definiert<br />
werden. Zum Schluß sollten noch einmal<br />
alle erfaßten Daten sorgfältig<br />
geprüft werden.<br />
Wenn die gesamte Gleisgeometrie<br />
der Anlage steht, können alle zum<br />
Betrieb notwendigen Informationen<br />
<strong>an</strong>gezeigt werden: Gleise mit Gleis-<br />
nummer, Zugnummer und den Signalen.<br />
Außerdem können noch abweichende<br />
Zuggeschwindigkeiten beim<br />
Befahren von Weichenstraßen und<br />
Streckengleisen erfaßt werden. Alle<br />
weiteren Informationen zu den Lokomotiven<br />
oder den Zuginformationen<br />
wie Betriebszeit, Hauptuntersuchungszeit,<br />
gefahrene Kilometer, gelaufene<br />
Zeit können zudem separat<br />
während des Betriebes abgerufen werden.<br />
MIBA-Spezial 42 85
Auf den H0-Gleisen braust gerade der ICE<br />
2 vorbei, auf dem Gleis 9 des Bahnhofs<br />
Gstaad steht ein Personenzug abfahrbereit.<br />
Auf der Strecke steht der Bauzug für<br />
Wartungsarbeiten.<br />
Und so sieht diese Situation d<strong>an</strong>n auf<br />
dem Computerbildschirm aus. Gleis 1<br />
wird gerade von ICE 2 (Zug 5) mit 109<br />
km/h durchfahren. Der Bauzug (Zug 2)<br />
steht <strong>an</strong> der Gleisbaustelle, der Personenzug<br />
(Zug 3) steht abfahrbereit in Gleis<br />
9 nach 14, nachdem der Bauzug noch<br />
steht, ist die Strecke noch nicht freigegeben.<br />
Zug 1 setzt <strong>sich</strong> gerade im Bahnhof<br />
Gruben von Gleis 17 aus in Bewegung.<br />
Zug 4 ist nicht gestartet.<br />
Der H0-Güterzug (Zug 4) durchfährt gerade mit 99 km/h das Gleis 1, der<br />
H0m-Güterzug (Zug 6) ist auf Block 14 (Grubenbachviadukt) mit 49 km/h<br />
unterwegs. Auf Gleis 9 hat der Personenzug (Zug 3 aus Gleis 17) freie Einfahrt.<br />
Das Gleis ist bereits reserviert. Zug 2 und 5 warten auf Ihre Abfahrt.<br />
Rechts: Der Güterzug der MOB (Zug 6) fährt gerade über das Grubenbachviadukt<br />
in Richtung Gruben, auf dem normalspurigen Gleis 1 des Bahnhofs<br />
Gstaad ist der Güterzug der SBB (Zug 4) zu sehen.<br />
Eine Zugfahrt auf dem<br />
Computer<br />
So, lassen wir nun einmal probeweise<br />
den Crystal P<strong>an</strong>oramic-Express von<br />
Gstaad in Richtung Osten nach Gruben<br />
abfahren – vorerst nur über die Tastatur<br />
und noch ohne Fahrpl<strong>an</strong>. Der Zug<br />
steht bereits in Gleis 9. Die Strecke<br />
führt über eine Weichenstraße und die<br />
beiden Streckenblöcke 32 und 33 nach<br />
Gstaad. Hier ist die Möglichkeit einer<br />
Zugbegegnung gegeben. Ich gebe in<br />
den Computer nun den Befehl ein, die<br />
Fahrstraße in Richtung Ost von Gleis<br />
13 nach Gleis 32 stellen. Es werden<br />
automatisch alle notwendigen Weichen<br />
gestellt, ebenso die erforderlichen<br />
Signale. Nach der Freigabe erfolgt vom<br />
Programm automatisch eine Überprüfung<br />
dieses Gleises und dessen Reservierung,<br />
wenn es noch frei sein sollte.<br />
Ansonsten wird der Eingabebefehl<br />
abgewiesen. Ebenfalls sperrt das Programm<br />
zur gleichen Zeit eine automatische<br />
Ausfahrt aus dem Bahnhof Gruben<br />
in Richtung West, da es <strong>sich</strong> ja um<br />
86 MIBA-Spezial 42
Der MOB-Güterzug (Zug 6) passiert<br />
gerade die Gleisbaustelle kurz vor dem<br />
Tunnelportal. Im Bahnhof Gstaad steht<br />
der Personenzug (Zug 3) abfahrtbereit<br />
auf Gleis 9, während der Bauzug (Zug 2)<br />
schon l<strong>an</strong>gsam nach Gleis 11 einrückt.<br />
Der ICE 2 (Zug 4) hat auf Gleis 1 des Bahnhofs<br />
Gstaad <strong>an</strong>gehalten, um die Urlauber aussteigen zu<br />
lassen. Während dessen wartet auf Gleis 8 der<br />
MOB-Personenzug, in den diese umsteigen können<br />
(das sieht m<strong>an</strong> jetzt auf dem Bildschirm natürlich<br />
nicht!). Der Bauzug r<strong>an</strong>giert gerade in Richtung<br />
West zum Umsetzen nach Gleis 8, während Zug 1<br />
nach Gleis 16 unterwegs ist.<br />
Links: Der H0m-Güterzug (Zug 6) hat<br />
gerade die Gleisbaustelle in Gleis 15<br />
mit 42 km/h passiert. Der Personenzug<br />
(Zug 3) hat um 03:54 Ausfahrt aus Gleis<br />
9 Richtung Gruben, und Bauzug (Zug 2)<br />
r<strong>an</strong>giert in sein Abstellgleis 11 mit 10<br />
km/h ein.<br />
Blick auf den Bahnhof Gruben. Der<br />
GmP (Zug 1) hat jetzt wieder Gleis 16<br />
erreicht, und der g<strong>an</strong>ze Fahrpl<strong>an</strong>zyklus<br />
könnte wieder von vorn beginnen.<br />
Wem das zu l<strong>an</strong>gweilig ist, der k<strong>an</strong>n<br />
aber freilich auch eine g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>dere<br />
Zugreihenfolge wählen oder auch<br />
völlig ohne Automatik fahren ...<br />
MIBA-Spezial 42 87
Hier ist das Gleisbild weiterhin <strong>sich</strong>tbar, die Zugdaten werden jedoch von den zwei<br />
eingeblendeten H<strong>an</strong>dreglern verdeckt. Diese sind voll funktionsfähig mit integrierter<br />
Massesimulation, Licht- und Hornfunktion.<br />
Unten: Die Darstellung mit dem Fahrpl<strong>an</strong> von Zug 1. Es sind lediglich die Gleisfolge,<br />
Ausweichgleise und Haltezeiten zu erfassen. Alles <strong>an</strong>dere (Weichen, Signale,<br />
Geschwindigkeit, Anfahr- und Bremsverzögerung) wird automatisch vom Programm<br />
geschaltet und gesteuert.<br />
eine eingleisige Strecke h<strong>an</strong>delt. Eine<br />
Zugbegegnung wäre doch fatal ...<br />
Sicherung für Fahrstraßen<br />
und Strecken<br />
Durch die Freigabe des ersten Fahrbefehls<br />
wird der Weichen- und Streckenbereich<br />
als reserviert am Bildschirm<br />
<strong>an</strong>gezeigt. Er k<strong>an</strong>n von keinem <strong>an</strong>deren<br />
Zug <strong>an</strong>gefordert werden. Logischerweise<br />
stellt m<strong>an</strong> über die Tastatur<br />
die komplette Fahrstraße bis Gruben<br />
durch. Da es <strong>sich</strong> um ein Startgleis<br />
und drei Richtungsgleise h<strong>an</strong>delt, sind<br />
vier Eingabeschritte notwendig.<br />
In einem Fahrpl<strong>an</strong> sieht dies d<strong>an</strong>n so<br />
aus: „09, 14, 15, 17, H2“. Das H2 steht<br />
für einen Aufenthalt von zwei Modell-<br />
bahnminuten. Das Gleisbild zeigt jetzt<br />
drei blinkende gelbe Streckengleise <strong>an</strong>.<br />
Fährt der Zug in die Weichenstraße<br />
ein, so ändert <strong>sich</strong> die Farbe in hellrot<br />
blinkend, ebenso bei den Blöcken.<br />
Befindet <strong>sich</strong> der Zug komplett in<br />
dem neuen Block, so wird dessen<br />
Anzeige dunkelrot ausgeleuchtet und<br />
blinkt nicht mehr. Somit ist immer zu<br />
erkennen, ob <strong>sich</strong> ein Zug noch komplett<br />
in einem Block befindet oder ob er<br />
bereits in den nächsten einfährt. Hat<br />
der Zug den letzten Block verlassen, so<br />
erfolgt eine Überprüfung, ob dieser<br />
Block auch wirklich leer ist. Ist dies der<br />
Fall, so wird der Block oder die Fahrstraße<br />
für einen <strong>an</strong>deren Zug wieder<br />
freigegeben und auf dem Bildschirm<br />
nun grau <strong>an</strong>gezeigt.<br />
Nachdem die Fahrstraßen gestellt<br />
sind, können wir am Bildschirm verfolgen,<br />
wie der Zug beschleunigt wird.<br />
Hier werden d<strong>an</strong>n folgende Werte<br />
<strong>an</strong>gezeigt: die Zug- und die Gleisnummer,<br />
die Geschwindigkeit, die Fahrstufe,<br />
die erlaubte Höchstgeschwindigkeit<br />
in diesem Gleis, die Zielgeschwindigkeit<br />
am Ende des Gleises sowie die<br />
Dist<strong>an</strong>z zum nächsten Signalpunkt.<br />
Alle diese Werte werden perm<strong>an</strong>ent<br />
aktualisiert. Anh<strong>an</strong>d der Informationen<br />
ist beispielsweise zu erkennen,<br />
daß die Ausfahrt mit höchstens<br />
70 km/h erlaubt ist. Dies hält der Zug<br />
auch ein. Erst nach Durchfahrt der<br />
kompletten Weichenstraße wird der<br />
erlaubte Wert auf 90 km/h erhöht.<br />
Nachdem der Zug den Bahnhof Gruben<br />
erreicht hat, reduziert er seine<br />
Geschwindigkeit entsprechend wieder.<br />
Das Ausfahrsignal steht hier auf Rot,<br />
denn der Gegenzug muß noch abgewartet<br />
werden. Außerdem steht auf<br />
Gleis 18 auch schon der Bauzug bereit,<br />
um in die Baustelle <strong>an</strong> Gleis 15 einzufahren.<br />
Sobald die Strecke jetzt wieder<br />
frei ist, k<strong>an</strong>n über die Tastatur die<br />
nächste Fahrstraße gestellt werden.<br />
Ausg<strong>an</strong>gspunkt ist diesmal Block 17<br />
(dies war ja unser Ankunftsblock).<br />
Nachdem das Programm die Sicherungs<strong>an</strong>lage<br />
des Bahnüberg<strong>an</strong>gs in<br />
Betrieb genommen hat, k<strong>an</strong>n das Ausfahrtsignal<br />
auf Grün gestellt werden.<br />
Halt am Bahnsteig<br />
Die weitere Fahrt führt über den Tunnelstreckenblock<br />
19 direkt wieder in<br />
den Bahnhof Gstaad in das Gleis 9 zum<br />
weiteren Verweilen des Zuges. Nachdem<br />
der Zug im Tunnelportal verschwunden<br />
ist, können wir ihn nur<br />
noch hören – Geschwindigkeit sowie<br />
St<strong>an</strong>dort lassen <strong>sich</strong> dafür am Bildschirm<br />
verfolgen. Zwischenzeitlich hat<br />
das Programm auch die Sicherungs<strong>an</strong>lage<br />
des Bahnüberg<strong>an</strong>gs am Ende von<br />
Block 19 in Betrieb genommen. Nachdem<br />
der Zug wieder <strong>an</strong> der Tunnelausfahrt<br />
im Einfahrbereich des Bahnhofs<br />
Gstaad <strong>an</strong>s Tageslicht kommt,<br />
reduziert das Programm seine<br />
Geschwindigkeit entsprechend den<br />
Vorgaben; punktgenau hält er in der<br />
Mitte des Bahnsteigs <strong>an</strong>.<br />
Ich habe mich entschieden, diesen<br />
Zug noch einmal fahren zu lassen.<br />
Hierzu stelle ich die Fahrstraße erneut<br />
wie vor beschrieben. Unser Crystal<br />
P<strong>an</strong>oramic-Express setzt <strong>sich</strong> wieder<br />
in Bewegung und fährt über den Grubenbachviadukt<br />
seine Runde. Gemüt-<br />
88 MIBA-Spezial 42
lich durchfährt er seinen Block, mit<br />
vorgegebener Geschwindigkeit die<br />
Weichenstrasse und hält vor dem<br />
Signal mit der Hoffnung, bald wieder<br />
auf Strecke gehen zu können ...<br />
In der Zwischenzeit konnten parallel<br />
zu meiner Spielaktion zwei weitere<br />
Zugeinheiten ungestört ihre Runden<br />
drehen, aber auch ihre R<strong>an</strong>gierfahrten<br />
durchführen. Niem<strong>an</strong>d kam <strong>sich</strong> dabei<br />
ins Gehege; alles wurde vom PC und<br />
der Modellbahn-Steuerung überwacht.<br />
Alle Zuggarnituren werden selbstverständlich<br />
vorbildgerecht l<strong>an</strong>gsam<br />
<strong>an</strong>gefahren- und abgebremst; es<br />
erfolgt immer einer komplette Überwachung<br />
der Anlage über das Programm.<br />
Das wesentliche ist dabei jedoch, daß<br />
ich selbst entscheiden k<strong>an</strong>n, welche<br />
Zuggarnituren fahren, wie der Fahrpl<strong>an</strong><br />
genau aussieht und ob m<strong>an</strong>uell<br />
oder automatisch gefahren wird. Fahrpläne<br />
lassen <strong>sich</strong> binnen Minuten<br />
schreiben oder ändern. Hierzu sind<br />
keine Änderungen bei den Gleisblöcken<br />
notwendig, es müssen keine<br />
Relais geändert und keine Kabel mehr<br />
umgelötet werden, keine Anfahr- und<br />
Bremsabschnitte korrigiert werden.<br />
Habe ich damit nicht einen sehr optimierten<br />
Zust<strong>an</strong>d erreicht, der mir Zeit<br />
zum Spielen gibt? Als Kind träumte ich<br />
immer davon, meine Züge in Bewe-<br />
Weitere Informationen zu diesem Thema<br />
können unterhttp://home.tonline.de/home/<br />
ehret.modellbahn/ehret01.htm nachgeschlagen<br />
werden. Fragen können <strong>an</strong> die<br />
E-Mail-Adresse ehret.modellbahn@tonline.de<br />
gerichtet werden werden.<br />
Das Programm Modellbahn-Steuerung<br />
von Heinrich O. Maile k<strong>an</strong>n unter folgender<br />
Adresse bezogen werden:<br />
Modellbahn-Digital-Vers<strong>an</strong>d-Radtke<br />
Unterbruch 91, D-47877 Willich<br />
Tel. (02154) 951318, Fax (02154) 951319<br />
gung zu sehen, kontrolliert mit der<br />
geringsten Anzahl <strong>an</strong> Fehlern.<br />
Der PC verlagert auch keineswegs<br />
die Arbeit des Kabelziehens von der<br />
Anlage auf den Bildschirm. Hier ist ist<br />
vielmehr das Denken gefragt, um die<br />
Gleisgruppen und Fahrstraßen zu bilden,<br />
die günstigsten Zuggeschwindigkeiten<br />
festzulegen und die Fahrpläne<br />
zu optimieren, Und vor allen Dingen<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> in allen Variationen spielen<br />
oder einfach nur zuschauen.<br />
Harald Ehret<br />
Oben links: Hier k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die abgerufenen<br />
Daten sehen: Zug 1 ist aktiv und im Fahrpl<strong>an</strong>betrieb,<br />
er befindet <strong>sich</strong> auf Gleis 14 in<br />
Richtung Ost (+), er ist Lok Nr. 9 besp<strong>an</strong>nt,<br />
mit der Decoderadresse 9 in aktueller Fahrstufe<br />
18. Es ist keine zweite Lokomotive am<br />
Zug. Die mögliche Wageninnenbeleuchtung<br />
ist nicht aktiviert, die Zuglänge ist 101 cm,<br />
und die Vmax in beide Richtungen beträgt<br />
110 km/h.<br />
Oben rechts: Blau, eine von den vier Möglichkeiten<br />
für die Farbe des Bildschirmes;<br />
die <strong>an</strong>deren sind Grün, Grau und Braun.<br />
MIBA-Spezial 42 89
DIGITALPRAXIS<br />
Eine Universal-Crimp-Z<strong>an</strong>ge (vom Conrad-<br />
Vers<strong>an</strong>d) für vier-, sechs- und achtpolige RJ-<br />
Steckverbinder. Damit lassen <strong>sich</strong> auch mal<br />
ein Telefonhörer<strong>an</strong>schluß oder ein ISDN-<br />
Kabel inst<strong>an</strong>d setzen. Im Bild ein RJ-12-<br />
Stecker nebst passend abisoliertem Kabel.<br />
Beim Zusammendrücken der Z<strong>an</strong>ge arretiert<br />
die unten <strong>an</strong>gebrachte „Nase“ sowohl die<br />
Zugentlastung als auch die Kontakte. Beim<br />
Zudrücken sollte m<strong>an</strong> nicht zimperlich vorgehen,<br />
um gute Verbindungen mit geringen<br />
Überg<strong>an</strong>gswiderständen zu erzielen!<br />
Rechts die drei Schritte zum fertigen Loco-<br />
Net-Kabel: unten das passend abisolierte<br />
Kabel, in der Mitte ist das Kabel lose in den<br />
RJ-12-Stecker gesteckt. Diese „Einheit“ wird<br />
in die Crimp-Z<strong>an</strong>ge eingesetzt, und nach<br />
einem weiteren H<strong>an</strong>dgriff entsteht das oben<br />
abgebildete fertige Kabel. Die einzelnen<br />
Adern werden übrigens nicht abisoliert. Falls<br />
die Crimp-Z<strong>an</strong>ge keinen Anschlag für das<br />
Entfernen der äußeren Isolierung besitzt,<br />
sollte hierbei nicht zu großzügig gearbeitet<br />
werden, da die Isolierung im wesentlichen<br />
für die Zugentlastung und somit die Stabilität<br />
des Kabels sorgt.<br />
Die meisten Digitalsysteme bestehen<br />
aus verschiedenen Komponenten:<br />
Zentrale, Booster, stationäre und<br />
mobile Regler sowie Decoder, Interface,<br />
Stellpulte und mehr, die allesamt<br />
irgendwie mitein<strong>an</strong>der zu verbinden<br />
sind. Dazu bieten die Digitalsysteme<br />
unterschiedliche Möglichkeiten <strong>an</strong>, die<br />
zumeist der Computer- bzw. Netzwerktechnik<br />
entstammen.<br />
Grundlagen<br />
Beim NMRA-Digitalsystem ist zwar<br />
einiges genormt, ein „Gerätebus“ zur<br />
Verbindung von Ein- und Ausgabegeräten<br />
gehört aber nicht dazu. Er liegt<br />
vielmehr in der Ver<strong>an</strong>twortung der<br />
Hersteller. Entsprechend vari<strong>an</strong>tenreich<br />
sind die verwendeten Systeme.<br />
Recht alt ist schon der I2C-Bus aus den<br />
bek<strong>an</strong>nten Märklin- und Arnold-Geräten.<br />
Der I2C-Bus wird auch von der<br />
Intellibox von Uhlenbrock unterstützt.<br />
D<strong>an</strong>eben gibt es noch den X-Bus von<br />
Lenz und darauf basierende ähnliche<br />
Bus-Systeme, beispielsweise der Bus<br />
für die h<strong>an</strong>dlichen Lokmäuse. Eine<br />
ähnliche technische Basis, aber mit<br />
einem völlig <strong>an</strong>deren Protokoll verwenden<br />
W<strong>an</strong>grow/Ramtraxx und<br />
Northcoast Engineering (NCE) in ihrem<br />
Netzwerk für Digitalbetrieb<br />
Cab-Bus. Schließlich sollte auch der<br />
CAN-Bus des Zimo-Systems nicht<br />
unerwähnt bleiben.<br />
Die erwähnten Systeme sind „echte“<br />
Bus-Systeme, während es <strong>sich</strong> beim<br />
LocoNet um ein Netzwerk h<strong>an</strong>delt.<br />
Doch auch Bus ist nicht gleich Bus:<br />
Hier unterscheiden <strong>sich</strong> die Systeme<br />
zumeist nach der „Intelligenz“, die die<br />
Peripherie (z.B. die H<strong>an</strong>dregler)<br />
besitzt. Die verschiedene Topologien<br />
Aus einigen RJ-Buchsen und einem Platinenrest<br />
entsteht eine kleine Verteilerplatine.<br />
Neben den RJ-Buchsen sind hier auch noch<br />
Schraub<strong>an</strong>schlüsse für dickere Kabelquerschnitte<br />
vorgesehen. Unten: Da die Bohrungen<br />
in den Lochrasterplatinen im Rastermaß<br />
2,54 mm <strong>an</strong>geordnet sind, die RJ-Buchsen<br />
aber Anschlußfahnen im Rastermaß 1,27 mm<br />
besitzen, sind die Anschlußbeinchen in die<br />
jeweils benachbarte Spalte zu verlegen.<br />
LocoNet von Digitrax<br />
Die Firma Digitrax ist einer der Wegbereiter des NMRA-Digitalsystems.<br />
<strong>Sie</strong> liefert mittlerweile verschiedene Familien von<br />
Digitalsteuerungen. Zur Kommunikation der einzelnen Komponenten<br />
unterein<strong>an</strong>der wurde ein hauseigenes Verbindungssystem<br />
entworfen, das <strong>sich</strong> <strong>an</strong> der Technologie moderner Computernetzwerke<br />
orientiert. Anstatt die Entwicklung nur für <strong>sich</strong> zu<br />
nutzen, machte Digitrax die Technologie für alle zugreifbar.<br />
Grundprinzipien und was das „Netz der Netze“ für den Modellbahner<br />
bringt, beleuchtet Bernd Schneider.<br />
werden <strong>an</strong> <strong>an</strong>derer Stelle in diesem<br />
Spezial (auf Seite 11) vorgestellt.<br />
Busse und Netze<br />
Offen<strong>sich</strong>tlich bietet die Topologie<br />
„Netz“ die größte Flexibilität bei der<br />
Verkabelung und bei der Ergänzung<br />
bestehender Installationen, da <strong>an</strong><br />
beliebiger Stelle Verzweigungen eingebaut<br />
werden können. Der Vorteil eines<br />
90 MIBA-Spezial 42
Verteiler mit Frontplatte: Das UP-1 von Digitrax verfügt neben den<br />
RJ-Buchsen auch über DIN- und Klinkenbuchsen. Das Innenleben des<br />
UP-1 (unten) zeigt die hinteren Anschlüsse ebenso wie die zusätzlichen<br />
Anschlüsse zur Schonung der Batterien in den Digitrax-H<strong>an</strong>dreglern<br />
bei abgeschalteter Anlage.<br />
Netzes, auch bei Ausfall einzelner Verbindungen<br />
noch funktionsfähig zu<br />
sein, beruht auf der redund<strong>an</strong>ten bzw.<br />
mehrfachen Verbindung der einzelnen<br />
Komponenten. Da bei der Modellbahn<br />
keine so hohen Anforderungen <strong>an</strong> die<br />
Ausfall<strong>sich</strong>erheit gestellt werden – verglichen<br />
mit nichtleitenden Herzstücken<br />
und dem un<strong>sich</strong>eren Rad-Schiene-<br />
Kontakt ist alles weitere vergleichsweise<br />
ausfall<strong>sich</strong>er –, k<strong>an</strong>n eine redund<strong>an</strong>te<br />
Verkabelung in der Regel unterbleiben.<br />
Somit steht der Vorteil der<br />
beliebig gestalteten und frei erweiterbaren<br />
Verkabelung bei der Topologie<br />
„Netz“ im Vordergrund.<br />
Jedoch ist nicht nur die Topologie<br />
allein, sondern auch das darauf verwendete<br />
Protokoll und natürlich die<br />
Eigenschaften der Knoten relev<strong>an</strong>t. Mit<br />
der Anschaffung eines Digitalsystems<br />
legt <strong>sich</strong> der Modellbahner dabei auf<br />
ein System fest. Um so wichtiger<br />
erscheint hierbei ein flexibles und<br />
„zukunfts<strong>sich</strong>eres Design“.<br />
Das LocoNet<br />
Beim LocoNet von Digitrax h<strong>an</strong>delt es<br />
<strong>sich</strong> um eine Technologie, die der Netzwerktechnik<br />
der Datenverarbeitung<br />
ähnelt. Es h<strong>an</strong>delt <strong>sich</strong> um ein soge-<br />
n<strong>an</strong>ntes Peer-to-Peer-Netzwerk, also<br />
um ein Netzwerk ohne einen zentralen<br />
Server oder Sender. Jede am Netzwerk<br />
<strong>an</strong>geschlossene Komponente k<strong>an</strong>n von<br />
<strong>sich</strong> aus senden und empf<strong>an</strong>gen. Das<br />
M<strong>an</strong>agement wird von den jeweils <strong>an</strong><br />
der Kommunikation beteiligten Komponenten<br />
vorgenommen.<br />
Diese Technik läßt <strong>sich</strong> am Beispiel<br />
der Telefonnetze illustrieren: Jeder<br />
Teilnehmer (Komponente) ist gleichberechtigt<br />
und darf jeden <strong>an</strong>deren Teilnehmer<br />
(Komponente) <strong>an</strong>rufen. Konflikte<br />
in der Form, daß ein Teilnehmer<br />
beschäftigt (busy) ist, werden dem<br />
Anrufer signalisiert. Jedes Endgerät,<br />
das gewisse Regeln befolgt (z.B. das<br />
definierte Ton- oder Impulswahlverfahren<br />
unterstützt), darf als Komponente<br />
<strong>an</strong> das Netz <strong>an</strong>geschlossen werden.<br />
Durch den Verzicht auf jegliche<br />
zentrale Netzwerk-Komponente ergibt<br />
<strong>sich</strong> einerseits ein hohes Leistungsvermögen<br />
und <strong>an</strong>dererseits eine große<br />
Flexibilität.<br />
Prinzipiell sind alle Komponenten<br />
gleichberechtigt. Die nicht existierende<br />
zentrale Netzwerk-Komponente darf<br />
im übrigen nicht mit der Zentraleinheit<br />
des Digitalsystems verwechselt werden,<br />
die für die Signalerzeugung am<br />
Gleis zuständig ist.<br />
Im Elektronik-Fach- und Vers<strong>an</strong>dh<strong>an</strong>del<br />
findet m<strong>an</strong> auch RJ-Buchsen in Aufputzoder<br />
Unterputzausführung, die <strong>sich</strong> gleichermaßen<br />
für den Einsatz im LocoNet<br />
eignen. Die rückseitigen Anschlüsse sind<br />
jedoch Schraub<strong>an</strong>schlüsse. Hier lassen<br />
<strong>sich</strong> übrigens auch die sog. 8/8-Buchsen<br />
einsetzen, jedoch müssen d<strong>an</strong>n die Kontaktsperren<br />
für die beiden äußeren Positionen<br />
eingesetzt werden.<br />
Verbindungen<br />
Das eigentliche Netzwerk besteht aus<br />
den Knoten, die über Verbindungen<br />
mitein<strong>an</strong>der in Kontakt stehen. Diese-<br />
Verbindungen bestehen beim LocoNet<br />
vorzugsweise aus sechsadrigem Flachoder<br />
Rundkabel. Der Anschluß <strong>an</strong> die<br />
„Knoten“ erfolgt über gleichfalls sechspolige<br />
RJ-12-Stecker.<br />
Diese RJ-Stecker und -Buchsen sind<br />
aus der Computer- und Telefontechnik<br />
bek<strong>an</strong>nt: Die kleinen durch<strong>sich</strong>tigen<br />
Steckerchen mit der Arretierungslasche,<br />
die zum Abziehen der Stecker<br />
gedrückt werden muß, finden <strong>sich</strong><br />
mittlerweile <strong>an</strong> vielen Geräten. Für den<br />
Einsatz im LocoNet ist unbedingt darauf<br />
zu achten, daß sogen<strong>an</strong>nte 6/6-<br />
Buchsen und -Stecker verwendet werden,<br />
bei denen alle sechs Pole auch mit<br />
Kontakten belegt sind – im Gegensatz<br />
zu den hier nicht verwendbaren 6/4-<br />
Steckern und -Buchsen, die bei gleichen<br />
Abmessungen unbelegte äußere<br />
Kontakte aufweisen.<br />
Die Stecker werden ausschließlich<br />
„gecrimped“, Löten oder Schrauben ist<br />
nicht möglich. Zum Crimpen wird das<br />
Kabel passend von der gemeinsamen<br />
Isolierung befreit, in die Steckeröffnung<br />
eingeführt und <strong>an</strong>schließend mit-<br />
MIBA-Spezial 42 91
Von vorne sieht's aus wie eine Intellibox, von hinten fehlt jedoch die<br />
gewohnte Schnittstellenvielfalt: das zusätzliche Steuergerät Intelli-<br />
Control. Alle Fotos: Bernd Schneider<br />
tels Crimp-Z<strong>an</strong>ge auf die Kontaktfahnen<br />
gepreßt. Offen<strong>sich</strong>tlich zahlt <strong>sich</strong><br />
hier – wie auch bei den meisten <strong>an</strong>deren<br />
Arbeiten – Gewissenhaftigkeit und<br />
gutes Werkzeug aus.<br />
Was <strong>sich</strong> hier als „neumodisches<br />
Ritual“ darstellt, ist tatsächlich schon<br />
recht alt: Kabelschuhe, Aderendhülsen<br />
und <strong>an</strong>deres werden schon seit l<strong>an</strong>gem<br />
durch Quetschen mit den Adern verbunden.<br />
Netzwerk-Knoten<br />
Wo <strong>sich</strong> zwei oder mehr Netzwerk-<br />
Kabel treffen, befindet <strong>sich</strong> ein Netzwerk-Knoten<br />
– dies ist im einfachsten<br />
Fall nichts <strong>an</strong>deres als eine „Mehrfachsteckdose“<br />
aus parallel geschalteten<br />
RJ-Buchsen. Digitrax bietet solche<br />
Verteiler als fertige Baugruppe <strong>an</strong>, die<br />
mit einer Frontplatte ausgerüstet sind.<br />
In der Frontplatte selbst befinden <strong>sich</strong><br />
Anschlüsse für H<strong>an</strong>dregler etc. An den<br />
hinteren Anschlüssen können <strong>an</strong>kommende<br />
und abgehende LocoNet-Kabel<br />
<strong>an</strong>gesteckt werden. Entsprechende<br />
Boxen ohne Frontplatte gibt es beispielsweise<br />
von LoysToys.<br />
Auch der Selbstbau der Verteiler-Platinen<br />
ist leicht möglich: Es reicht, die<br />
gewünschte Anzahl <strong>an</strong> RJ-Buchsen in<br />
Parallelschaltung auf einen Rest<br />
Lochrasterplatine zu löten. Professioneller<br />
und einfacher ist natürlich der<br />
Aufbau auf einer maßgeschneiderten<br />
Platine. In Erm<strong>an</strong>gelung eines entsprechenden<br />
Angebots wird diese<br />
beispielsweise vom Freundeskreis<br />
europäischer Modellbahner (Fremo) in<br />
kleiner Serie hergestellt. Auch die Weichendecoder<br />
DS54 von Digitrax verfügen<br />
über RJ-Buchsen zur weiteren Verteilung<br />
des LocoNet.<br />
Zentrale<br />
Die Zentrale stellt die Verbindung zwischen<br />
dem LocoNet und den dar<strong>an</strong><br />
<strong>an</strong>geschlossenen Eingabegeräten und<br />
den stationären und mobilen Decodern<br />
her. Wie in jedem Digitalsystem ist<br />
auch hier nur genau eine Zentrale<br />
zulässig. Zur Zeit bieten zwei Hersteller<br />
Zentralen: Zum einen die Zentralen/Booster<br />
DB150 und DCS100 vom<br />
LocoNet-Erfinder Digitrax und zum<br />
<strong>an</strong>deren die Intellibox von Uhlenbrock.<br />
Aber auch der Selbstbau der Zentralen<br />
ist möglich. So existieren beim Fremo<br />
gleich mehrere Ansätze, eine LocoNet-<br />
Zentrale auf der Basis eines PC zu realisieren.<br />
Die Digitrax-Zentralen besitzen<br />
Der H<strong>an</strong>dregler<br />
DT200 von Digitrax<br />
ist eine vollwertige<br />
Zentraleinheit. Wird<br />
er <strong>an</strong> einen Booster<br />
<strong>an</strong>geschlossen, reicht<br />
es schon für den Digitalbetrieb.<br />
Werden<br />
mehrere DT200 <strong>an</strong><br />
einem LocoNet<br />
betrieben oder wird<br />
die Aufgabe der Zentrale<br />
von der Intellibox<br />
übernommen,<br />
k<strong>an</strong>n der Modus<br />
„Zentrale“ am DT200<br />
abgeschaltet werden.<br />
Dieser H<strong>an</strong>dregler k<strong>an</strong>n sowohl stationäre Decoder <strong>an</strong>sprechen als<br />
auch den einfacheren H<strong>an</strong>dregler-Ausführungen Lokomotiven zuweisen.<br />
Digitrax bietet auch H<strong>an</strong>dregler-Vari<strong>an</strong>ten <strong>an</strong>, die per Infrarot<br />
oder Funk die Verbindung zum LocoNet aufrechterhalten. Hierbei ist<br />
die Freizügigkeit des Einsatzes natürlich noch erheblich höher.<br />
Auf eine Initiative des Fremo geht der FRED (FRemos Einfacher Drehregler,<br />
links) zurück, der <strong>sich</strong> in ähnlicher Ausführung im Angebot von<br />
Uhlenbrock wiederfindet. Durch die Beschränkung auf die Steuerung<br />
nur einer Lokomotive bzw. Mehrfachtraktion und das Zuweisen der<br />
Adresse von einer Zentrale aus konnte auf eine g<strong>an</strong>ze Reihe von<br />
Bedienungselementen verzichtet werden. Er k<strong>an</strong>n als Pend<strong>an</strong>t zum<br />
UT1 von Digitrax gesehen werden.<br />
selbst keine Bedienungselemente für<br />
Lokomotiven oder stationäre Decoder.<br />
Dafür lassen <strong>sich</strong> per LocoNet verschiedene<br />
H<strong>an</strong>dregler <strong>an</strong>stecken, die<br />
die eigentlichen Bedienungsfunktionen<br />
realisieren. Demgegenüber ist die<br />
Intellibox aufgrund ihrer Bauform nur<br />
für den stationären Einsatz gedacht.<br />
Dafür bietet sie aber einen erheblich<br />
höheren Bedienungskomfort durch<br />
den Verzicht auf mehrfach belegte<br />
Tasten sowie ein mehrzeiliges Display.<br />
Die Intellibox überzeugt auch als<br />
Zentrale im LocoNet: Werden die Booster<br />
nicht <strong>an</strong> das LocoNet, sondern <strong>an</strong><br />
die Intellibox <strong>an</strong>geschlossen, so behält<br />
sie ihre Multiprotokoll-Fähigkeit. Mit<br />
<strong>an</strong>deren Worten: Über die Digitrax-<br />
H<strong>an</strong>dregler lassen <strong>sich</strong> nicht nur<br />
NMRA, sondern auch Lokomotiven mit<br />
Märklin- und Selectrix-Decodern<br />
<strong>an</strong>steuern.<br />
Intellicontrol<br />
Auf den ersten Blick sieht sie aus wie<br />
eine Intellibox: die gleichen Bedieneinheiten<br />
im identischen Gehäuse. Erst<br />
auf der Rückseite offenbart sie den<br />
Unterschied. Anstelle der von der Intellibox<br />
bek<strong>an</strong>nten Schnittstellenvielfalt<br />
findet m<strong>an</strong> hier nur zwei RJ-Buchsen<br />
92 MIBA-Spezial 42
Das LocoNet-Interface von Digitrax ist so klein, daß es gleich im<br />
Steckergehäuse Platz findet. Aus der Sicht des LocoNet ist das Interface<br />
eine „stinknormale“ Komponente, so daß auch mehrere Interfaces<br />
– und somit auch mehrere Computer – <strong>an</strong> einem LocoNet<br />
betrieben werden können. Die Fremo-Modellbahner haben ein ähnliches<br />
Interface entwickelt, das aber zusätzlich noch über eine galv<strong>an</strong>ische<br />
Trennung von Computer und Modellbahn verfügt.<br />
Der Weichendecoder DS54 von Digitrax (rechts): Er k<strong>an</strong>n nicht nur<br />
über das LocoNet und den normalen „Digital-2-Draht“ <strong>an</strong>gesteuert<br />
werden, sondern auch Eingaben <strong>an</strong> das LocoNet weitergeben und so<br />
Rückmeldungen realisieren und sogar weitere DS54 <strong>an</strong>steuern.<br />
Mehr über dieses und <strong>an</strong>dere „Multi-Talente“ in einer der nächsten<br />
MIBA-Ausgaben …<br />
für den Anschluß <strong>an</strong> das LocoNet. Von<br />
der Bedienung her entspricht sie voll<br />
und g<strong>an</strong>z der Intellibox.<br />
H<strong>an</strong>dregler<br />
Die Digitrax-H<strong>an</strong>dregler lassen <strong>sich</strong> <strong>an</strong><br />
beliebiger Stelle <strong>an</strong> das LocoNet <strong>an</strong>und<br />
abstecken – g<strong>an</strong>z im Sinne eines<br />
Walk-around-control, bei der der Lokführer<br />
mit dem H<strong>an</strong>dregler seinem Zug<br />
am Anlagenr<strong>an</strong>d folgt. Angeboten werden<br />
einfache Regler ohne Adreßeingabe,<br />
denen eine Lokomotive von<br />
einem „richtigen“ Regler oder der Zentrale<br />
zugewiesen werden muß. Dies auf<br />
den ersten Blick wiedersinnige Vorgehen<br />
hat gerade beim Betrieb einer<br />
Anlage mit mehreren Personen viele<br />
Vorteile: Nur die Lokomotiven, die vom<br />
„Dispatcher“ oder der „Betriebsleitstelle“<br />
freigegeben (also einem H<strong>an</strong>dregler<br />
zugewiesen) wurden, sind in<br />
Betrieb. Dies schränkt die Sp<strong>an</strong>ne der<br />
Fehlbedienungen und daraus resultierender<br />
„Betriebsrisiken“ erheblich ein.<br />
Wegen der geringeren Anzahl <strong>an</strong><br />
Tasten und (Fehl-)Bedienungsmöglichkeiten<br />
sind diese Regler auch gut für<br />
Kinder oder weniger geübte Besucher<br />
geeignet.<br />
Die Kontaktbelegung der Stecker und<br />
die Farbcodes der Kabel, hier am Beispiel<br />
der Digitrax-Farben und der Farben<br />
des Kabels vom Conrad-Vers<strong>an</strong>d.<br />
Die Belegung ist symmetrisch, so daß<br />
sowohl „gerade“ als auch „gekreuzte“<br />
Kabel als Verbinder eingesetzt werden<br />
können. Nur wenn mehrfache Verbindungen<br />
zwischen Knoten aufgebaut<br />
werden (Schleifen oder „Loops“), ist<br />
auf eine einheitliche Polung zu achten.<br />
Andere Digitrax-Regler verfügen<br />
über die Möglichkeit der Adreßeingabe<br />
und können <strong>sich</strong> „ihre“ Lokomotive<br />
selber holen. Die DT-Regler von<br />
Digitrax können gleichzeitig zwei<br />
Lokomotiven im direkten Zugriff halten.<br />
Die Grundbedienung erfolgt über<br />
acht Tasten in Doppelbelegung,<br />
während die Eingabe der Adressen<br />
über die Drehregler, die auch zur<br />
Geschwindigkeitssteuerung verwendet<br />
werden, erfolgt. Natürlich lassen <strong>sich</strong><br />
auch Weichen und Signale vom H<strong>an</strong>dregler<br />
aus betätigen.<br />
Etwas gewöhnungsbedürftig ist<br />
jedoch die Eingabe der Adressen und<br />
Konfigurationswerte in der Form von<br />
Hex-Zahlen: Hex-Zahlen sind ein in der<br />
Computertechnik gebräuchliches Zahlensystem,<br />
bei dem zur Darstellung von<br />
Zahlwerten nicht nur die Ziffern 0 bis<br />
9, sondern auch die Zeichen A bis F<br />
verwendet werden. Der „Zehnerwechsel“<br />
findet somit erst beim Dezimalwert<br />
16 entsprechend der Hexadezimal-<br />
Zahl 10 statt.<br />
Die Digitrax-Regler UT1 und UT2<br />
verfügen demgegenüber über einen<br />
großen Drehknopf zur Geschwindigkeitsregelung<br />
sowie zwei kleine Drehschalter<br />
mit 10 Stellungen, über die die<br />
Lok-Adressen aus dem Bereich 00 bis<br />
99 eingestellt werden können. Der<br />
„Buddy-Throttle“ BT2 besitzt keinerlei<br />
Möglichkeit der Adreßeingabe und<br />
erhält seine Adresse von einem <strong>an</strong>deren<br />
H<strong>an</strong>dregler zugewiesen.<br />
Nach demselben Bedienungsprinzip<br />
funktionieren die FREDs. FRED steht<br />
für FRemos Einfacher Drehregler und<br />
ist LocoNet-kompatibel. Wer den<br />
Selbstbau der H<strong>an</strong>dregler scheut, k<strong>an</strong>n<br />
die auf die entsprechende, industriell<br />
gefertigte Vari<strong>an</strong>te von Uhlenbrock<br />
zurückgreifen. Ein weiterer H<strong>an</strong>dregler<br />
ist von Itelec erhältlich.<br />
Interface<br />
Alle Befehle lassen <strong>sich</strong> auch per Computer<br />
<strong>an</strong> das LocoNet und von dort<br />
über die Zentrale zu den Boostern und<br />
schließlich den Befehlsempfängern<br />
senden. Als Befehlsempfänger kommen<br />
nicht nur mobile (Lok-)Decoder<br />
oder stationäre Decoder in Betracht,<br />
sondern genauso H<strong>an</strong>dregler oder weitere<br />
Interface-Bausteine.<br />
Das Interface von Digitrax ist im<br />
Prinzip nur ein Pegelw<strong>an</strong>dler und findet<br />
im Gehäuse eines 25-poligen Sub-<br />
D-Steckers Platz. Aus der Sicht des<br />
LocoNet ist das Interface nur eine weitere<br />
Komponente im gesamten Netz,<br />
MIBA-Spezial 42 93
Adressen und Bezugsquellen<br />
Digitrax-Produkte<br />
Bezug über CaseHobbies, Dorfstraße 28,<br />
33739 Bielefeld<br />
casehobby@aol.com<br />
http://www.digitrax.com<br />
(inkl. Infos und Links zu LocoNet)<br />
Itelec (H<strong>an</strong>dregler)<br />
Meisenwiesstrasse 10,<br />
CH-8444 Henggart<br />
http://www.itelec.ch<br />
KAM Industries (div. Software)<br />
computer@kamind.com<br />
http://www.kamind.com<br />
Railroad & Co (Software)<br />
Jürgen Freiwald, Lerchenstrasse 63,<br />
85635 Höhenkirchen<br />
http://www.freiwald.com<br />
info@freiwald.com<br />
Uhlenbrock (u.a. Intellibox, Intellicontrol,<br />
H<strong>an</strong>dregler)<br />
Mercatorstr. 6, 46244 Bottrop<br />
Bezug über den Fachh<strong>an</strong>del<br />
http://www.uhlenbrock.de<br />
Digitoys (Software WinLok 2.1)<br />
Eggliweg 19, CH-8832 Wilen-Wollerau<br />
digitoys@bluewin.ch<br />
http://www.digitoys-systems.com<br />
Logic Rail Technologies (Modellzeit-Uhr)<br />
PMB 287, 21175 Tomball Parkway,<br />
Houston, TX 77070, USA<br />
http://freeweb.pdq.net/lgcrail1/<br />
Fremo (FRED, Erfahrungsberichte, Vergleiche,<br />
Bau<strong>an</strong>leitungen)<br />
Postfach 100 536, 64205 Darmstadt<br />
http://www.fremo.org/digital/<br />
LoysToys (diverse „Hardware“)<br />
P.O. Box 88, Wesley, AR 72733, USA<br />
http://www.loystoys.com<br />
John Kabat's LocoNet-Seiten<br />
(div. Software)<br />
http://users.l<strong>an</strong>minds.net/~sljkrr/<br />
Conrad Elektronik (Crimp-Z<strong>an</strong>gen,<br />
Stecker, Buchsen, Kabel etc.)<br />
Klaus-Conrad-Str. 1, 92240 Hirschau<br />
htttp://www.conrad.de<br />
Reichelt Elektronik (Crimp-Z<strong>an</strong>gen,<br />
Stecker, Buchsen, Kabel etc.)<br />
Elektronikring 1, 26452 S<strong>an</strong>de<br />
htttp://www.reichelt.de<br />
somit steht dem Einsatz mehrerer<br />
Interfaces nichts im Wege.<br />
Stationäre Decoder<br />
Der Betrieb aller DCC-NMRA-Decoder<br />
ist möglich, bei Einsatz der Intellibox<br />
oder des Digitrax Chief lassen <strong>sich</strong><br />
auch Motorola-Decoder <strong>an</strong>steuern. Der<br />
volle Leistungsumf<strong>an</strong>g wie kaskadierte<br />
Stellbefehle, Abfragen von Rückmeldungen<br />
etc. gelingt jedoch nur mit dem<br />
Digitrax-Decoder DS54.<br />
Neu im Lieferprogramm von Digitrax<br />
ist ein reiner Rückmeldedecoder<br />
(BDL16), der die Gleisbesetztmeldungen<br />
per LocoNet <strong>an</strong> die Zentrale oder<br />
<strong>an</strong>dere Endgeräte übermittelt. Wenn<br />
nicht nur Informationen über den<br />
Gleisstatus (belegt/frei) gewünscht<br />
werden, sondern auch über die<br />
Adresse der in einem Block befindlichen<br />
Lokomotive, helfen die gleichfalls<br />
neuen Tr<strong>an</strong>sponderbausteine RX4 und<br />
RX8, die zusammen mit dem BDL16<br />
eingesetzt werden können.<br />
Software<br />
LocoNet-kompatible Software führen<br />
mehrere Anbieter. Die Sp<strong>an</strong>ne reicht<br />
von komplexen Steuerungsprogrammen<br />
wie WinLok oder Railroad & Co<br />
über einfache, aber nützliche Hilfsprogramme<br />
zur Programmierung von<br />
Decodern (PR-1) von Digitrax und<br />
<strong>an</strong>deren Aufgabenstellungen. Insbesondere<br />
die Freeware-Programme von<br />
John Kabat sind hierbei erwähnenswert.<br />
Auch von KAM Industries wird<br />
mit dem EngineComm<strong>an</strong>der ein Loco-<br />
Net-kompatibles Software-Paket <strong>an</strong>geboten.<br />
Die obengen<strong>an</strong>nte Software findet<br />
<strong>sich</strong> übrigens auch als Demo- bzw.<br />
Freeware-Version auf der Spezial-CD-<br />
ROM vorne in dieser Ausgabe.<br />
Technische Grenzen<br />
Netzwerklängen von mehreren hundert<br />
Metern lassen <strong>sich</strong> mit dem Loco-<br />
Net realisieren – ordentliche<br />
Anschlüsse und der Verzicht auf<br />
unnötige Flickstellen vorausgesetzt.<br />
Dies reicht für Modul-Arr<strong>an</strong>gements<br />
von mehreren hundert Metern<br />
Streckenlänge, wie sie bei Fremo-Treffen<br />
gelegentlich <strong>an</strong>zutreffen sind, und<br />
damit allemal für Heim- und Club<strong>an</strong>lagen.<br />
Doch auch d<strong>an</strong>n, wenn m<strong>an</strong> <strong>an</strong> die<br />
Grenzen stößt, hilft die Analogie zu den<br />
Computernetzen: Die Unterteilung des<br />
Gesamtnetzes in separat versorgte<br />
Teilnetze und die Einspeisung der Digi-<br />
talsignale über zu „Repeatern“<br />
umfunktionierte Booster ist möglich.<br />
Entsprechende Geräte sind beim<br />
Fremo als Prototypen realisiert.<br />
Sollte bei vielen H<strong>an</strong>dreglern, Decodern<br />
und <strong>an</strong>deren Zusatzmodulen wie<br />
Modellzeituhren die Übertragungskapazität<br />
nicht ausreichen, hilft auch hier<br />
eine Segmentierung des Gesamtnetzes<br />
weiter. Wird als „Bridge“ ein PC mit<br />
mehreren seriellen Schnittstellen und<br />
LocoNet-Interfaces verwendet, k<strong>an</strong>n<br />
auch die Kapazität erhöht werden,<br />
indem der PC nur die segmentübergreifenden<br />
Befehle weitergibt und die<br />
segmentinterne Kommunikation zurückhält.<br />
94 MIBA-Spezial 42<br />
Fazit<br />
Im Gegensatz zu Digitalsystemen mit<br />
mehreren getrennten Bussen oder Netzen<br />
für Bedieneinheiten, Rückmeldedecoder<br />
etc. gestattet das LocoNet<br />
einen einfacheren bzw. sparsameren<br />
und damit über<strong>sich</strong>tlichen Aufbau. Die<br />
weitgehende Unempfindlichkeit gegen<br />
elektrische oder magnetische Störungen<br />
von außen erlaubt einen Verzicht<br />
auf abgeschirmte oder verdrillte Kabel.<br />
Schließlich erlaubt das LocoNet beliebige<br />
(Verdrahtungs-)Topologien.<br />
Die verfügbaren Bedienungsgeräte<br />
von Digitrax und Uhlenbrock bieten ein<br />
hohes Maß <strong>an</strong> Flexibilität bei unterschiedlichem<br />
Bedienungskomfort –<br />
auch resultierend aus unterschiedlichen<br />
Benutzerprofilen. Seine Stärken<br />
zeigt das LocoNet insbesondere beim<br />
Betrieb mit H<strong>an</strong>dreglern, die beliebig<br />
<strong>an</strong>- und abgestöpselt werden können.<br />
Das beim LocoNet verwendete Protokoll<br />
ist Gar<strong>an</strong>t für ein zukunfts<strong>sich</strong>eres<br />
System: Erweiterungen des Befehlsumf<strong>an</strong>ges,<br />
der beispielsweise<br />
durch neue Endgeräte erforderlich<br />
wird, erfolgt auf der Protokoll-Ebene.<br />
Somit bleiben vorh<strong>an</strong>dene Geräte auch<br />
beim erweiterten Protokoll einsatzfähig<br />
– sie verstehen nur einige, für sie<br />
unbedeutende „Sätze“ nicht.<br />
Schließlich ist auch die realisierbare<br />
Herstellerunabhängigkeit ein interess<strong>an</strong>ter<br />
Aspekt: So findet m<strong>an</strong> auf den<br />
Fremo-Internet-Seiten Baubeschreibungen<br />
aller Komponenten, die für den<br />
Aufbau und den Betrieb eines Digitalsystems<br />
auf LocoNet-Basis erforderlich<br />
sind. Bernd Schneider<br />
Der Autor d<strong>an</strong>kt Armin Mühl vom<br />
Fremo für die Unterstützung und seine<br />
konstruktiven Hinweise bei der Ausarbeitung<br />
dieses Beitrags.
Premiere: MIBA-Spezial mit CD-Rom-Edition<br />
Schnappschuß<br />
Nach der großen Reson<strong>an</strong>z auf die Marktüber<strong>sich</strong>ten in MIBA-<br />
Spezial 37 ist die Zeit mal wieder reif für ein Update – g<strong>an</strong>z im<br />
Trend der Software-Industrie. Anstatt einer rein „papierbedruckten“<br />
Auflistung gibt’s in dieser MIBA-Spezial-Ausgabe alle<br />
Programme als Demosoftware, Share- oder Freeware auf der<br />
vorne eingeklebten CD-Rom.<br />
Zuglisten und<br />
Streckennetz bilden<br />
die Grundlage für<br />
den Fahrpl<strong>an</strong>editor<br />
von Stef<strong>an</strong> Borm<strong>an</strong>n.<br />
Listenartige Fahrpläne<br />
und natürlich<br />
Bildfahrpläne können<br />
d<strong>an</strong>n daraus berechnet<br />
werden.<br />
Anwendungen auf der MIBA-Spezial-CD-Rom<br />
Rubrik Name Hersteller/Vertrieb<br />
Dabei wurde auf die bewährte<br />
Unterteilung in Gleispl<strong>an</strong>ungsprogramme,<br />
Steuerungs- und Hilfsprogramme,<br />
Betriebsprogramme sowie<br />
Datenb<strong>an</strong>ken zurückgegriffen. Zusätzlich<br />
haben wir noch einzelne Dokumentationen<br />
sowie die Rubrik Spiele +<br />
Unterhaltung aufgenommen.<br />
Die Über<strong>sich</strong>t auf diesen Seiten und<br />
der Inhalt der Begleit-CD-Rom zielt<br />
diesmal in eine etwas <strong>an</strong>dere Richtung:<br />
auf Demo-, Free- oder Shareware-Programme<br />
– Software also, die mit<br />
Erlaubnis des Autors weiterverbreitet<br />
werden darf und zum Teil über einen<br />
eingeschränkten Funktionsumf<strong>an</strong>g<br />
oder eine zeitliche Begrenzung der<br />
(rechtmäßigen) Benutzung verfügt.<br />
Allen Programmautoren sei <strong>an</strong> dieser<br />
Stelle für ihre Unterstützung und<br />
Kooperation ged<strong>an</strong>kt, ohne die dieses<br />
Projekt nicht hätte realisiert werden<br />
können. Bei Lob, Fragen und Kritik zu<br />
den Programmen möge <strong>sich</strong> der Leser<br />
bitte <strong>an</strong> die Autoren der jeweiligen<br />
Software wenden.<br />
Installation<br />
Die Installation gestaltet <strong>sich</strong> einfach<br />
und unkompliziert: Falls <strong>Sie</strong> bereits<br />
den Acrobat Reader installiert haben<br />
Betriebsprogramme CarCards Albion Software, P.O. Box 127, Russell, PA 16345, USA<br />
Betriebsprogramme Ship It! Lite Albion Software, P.O. Box 127, Russell, PA 16345, USA<br />
Betriebsprogramme DPS Train Scheduler DPS Systems, P.O.Box 702, Holbrook, NY. 11741, USA<br />
Betriebsprogramme Fahrpl<strong>an</strong>-Editor Stef<strong>an</strong> Borm<strong>an</strong>n, Triftweg 53, 38118 Braunschweig<br />
Datenb<strong>an</strong>ken Railbase Professional Albion Software, P.O. Box 127, Russell, PA 16345, USA<br />
Datenb<strong>an</strong>ken RailData 1.1 Information Systems Services, P.O.Box 2640, K<strong>an</strong>sas City, KS. 66110, USA<br />
Datenb<strong>an</strong>ken Verwaltungsprogramm Ursula Z<strong>an</strong>der, Karl-Arnold-Str. 83, 52511 Geilenkirchen<br />
Datenb<strong>an</strong>ken WINiCAT Viessm<strong>an</strong>n Modellspielwaren GmbH, Am Bahnhof 1, 35116 Hatzfeld<br />
Dokumentation Abracadata Software-Katalog Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402, USA<br />
Dokumentation Lenz SET02 Lenz Elektronik GmbH, Hüttenbergstraße 29, 35398 Gießen<br />
Dokumentation MIBA-Spezial 37 MIBA-Verlag, Senefelderstraße 11, 90409 Nürnberg<br />
Dokumentation H<strong>an</strong>dbuch Uhlenbrock-Lokdecoder Uhlenbrock Elektronik GmbH, Mercatorstraße 6, 46244 Bottrop<br />
Dokumentation Intellibox-Simulator Uhlenbrock Elektronik GmbH, Mercatorstraße 6, 46244 Bottrop<br />
Dokumentation Intellibox-Simulator Uhlenbrock Elektronik GmbH, Mercatorstraße 6, 46244 Bottrop<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung TrainCAD<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung 3D Railroad Concept & Design Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402, USA<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung 3D Railroad Concept & Design Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402, USA<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung PC Rail für Windows BUSCH Modellspielwaren, Heidelberger Straße 26, 68519 Viernheim<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung DPS Rail Layout Designer DPS Systems, P.O.Box 702, Holbrook, NY. 11741, USA<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung 3rd Pl<strong>an</strong>It El Dorado Software, C&E Inc. , Basaltweg 56, 22395 Hamburg<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung WinRail 3.1 Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung WinRail 4.1 Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung XTrkCad Sillub Technologies, 416 Avondale Ave., Ottawa ON, K2A 0S3, K<strong>an</strong>ada<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung RAILY für Windows Target Software Vertriebs GmbH, Brunnfeld 2-4, 93133 Burglengenfeld<br />
Gleispl<strong>an</strong>ung WinTrack Viessm<strong>an</strong>n Modellspielwaren GmbH, Am Bahnhof 1, 35116 Hatzfeld<br />
96 MIBA-Spezial 42
(beispielsweise von einer der MIBA-<br />
Jahrbuch-CDs), reicht es, das Dokument<br />
intro.pdf auf der CD-Rom zu starten.<br />
Ist der Acrobat Reader noch nicht<br />
installiert, starten <strong>Sie</strong> bitte das Programm<br />
install.exe, das <strong>Sie</strong> durch die<br />
weiteren Schritte führt, und öffnen <strong>Sie</strong><br />
d<strong>an</strong>n das Dokument intro.pdf. Es<br />
beschreibt jedes der auf der CD-Rom<br />
befindlichen Programme und verweist<br />
auf vorh<strong>an</strong>dene Dokumentationen und<br />
auf das Programm selbst. Je nach Art<br />
des Programmes läßt <strong>sich</strong> dies direkt<br />
von der CD-Rom starten (es k<strong>an</strong>n aber<br />
auch m<strong>an</strong>uell auf die Festplatte Ihres<br />
Computers kopiert werden) oder erfordert<br />
eine Installation, die jedoch in<br />
allen Fällen menügeführt ist.<br />
Gleispl<strong>an</strong>programme<br />
Schon mehrfach wurden in der MIBA<br />
Gleispl<strong>an</strong>programme für die zweiund/oder<br />
dreidimensionale Anlagenpl<strong>an</strong>ung<br />
(u.a. in MIBA-Spezial 37 und<br />
41, MIBA 6/98) vorgestellt. Vergleicht<br />
m<strong>an</strong> die aktuellen Versionen mit den<br />
Versionen des Vorjahres, so ist der<br />
Trend in Richtung 3D genauso deutlich<br />
zu erkennen wie der Ausbau vorh<strong>an</strong>-<br />
Pfad Programmname System<br />
albion/ carsetup.exe PC/Windows<br />
albion/ shpsetup.exe PC/Windows<br />
DPSsys/train/ rrsched.exe PC/Windows<br />
fahrpl<strong>an</strong>/ fahrpl<strong>an</strong>.exe PC/Windows<br />
albion/ rbsetup.exe PC/Windows<br />
raildata/ disk1/setup.exe PC/Windows<br />
z<strong>an</strong>der/ start_d.exe PC/Windows<br />
winicat/ PC/Windows<br />
abracadata/ catalog.pdf PDF<br />
lenz/ set02.pdf PDF<br />
miba/ 37sp.pdf PDF<br />
uhlenbrock/ h<strong>an</strong>dbuch.pdf PDF<br />
uhlenbrock/ibox/ start.exe PC/Windows<br />
uhlenbrock/ neu99.pdf PDF<br />
traincad/ traincad.exe PC/Windows<br />
abracadata/3drcd/ setup.exe PC/Windows<br />
abracadata/ 3DRRMacDemo.sit Mac<br />
busch/ pcrwin.exe PC/Windows<br />
DPSsys/rail/ dpsrail.exe PC/Windows<br />
3pl<strong>an</strong>it/ g400006.exe PC/Windows<br />
blumert/winrail31/ setup.exe PC/Windows<br />
blumert/winrail41/ setup.exe PC/Windows<br />
sillub/ PC/Windows/Linux<br />
raily/ railydemo.exe PC/Windows<br />
wintrack/ setup.exe PC/Windows<br />
SOFTWARE<br />
Recht neu auf dem Markt ist das<br />
AM-Lokpad von Andreas M<strong>an</strong>nstein.<br />
Kleine Lokomotiv-Ikonen<br />
erleichtern die schnelle Identifikation.<br />
Die Schieberegler sind<br />
platzsparend auf dem Bildschirm<br />
darstellbar. Die Einstellungsmöglichkeiten,<br />
die Koploper (links)<br />
für Lokomotiven <strong>an</strong>bietet, sind<br />
recht umf<strong>an</strong>greich, hier dargestellt<br />
für eine Lokomotive mit<br />
Selectrix-Decoder.<br />
dener Bibliotheken. Während die 2D-<br />
Anlagenpl<strong>an</strong>ung dem „Zeichnen auf<br />
Papier“ entspricht, wird bei der 3D-<br />
Anlagenpl<strong>an</strong>ung ein mehr oder minder<br />
räumliches Abbild der Modellbahn im<br />
Rechner konstruiert. Dieses Modell<br />
k<strong>an</strong>n <strong>an</strong>schließend von allen Seiten<br />
und Positionen betrachtet werden.<br />
Gestaltete L<strong>an</strong>dschaften und das<br />
„Besiedeln“ der künstlichen Welt mit<br />
Gebäuden, Fahrzeugen und Personen<br />
wird meist durch Bibliotheken erleichtert,<br />
deren Objekte einfach in den eigenen<br />
Anlagenpl<strong>an</strong> kopiert werden können.<br />
Ein Gag der besonderen Art ist die<br />
Möglichkeit, über die konstruierte<br />
Anlage Züge fahren zu lassen – der<br />
Schritt zur Simulation einer Bahnwelt<br />
vollzieht <strong>sich</strong> nahezu fließend. Einige<br />
Programme ermöglichen es sogar,<br />
beim „Befahren“ des Anlagenpl<strong>an</strong>s zu<br />
prüfen, ob etwa vorgegebene Minimalradien<br />
oder Maximalsteigungen eingehalten<br />
wurden.<br />
Steuerungsprogramme<br />
Vielfältige Verbesserungen erfuhren in<br />
den letzten Jahren die Steuerungsprogramme,<br />
wobei die Trends erfreulicherweise<br />
zu mehr Robustheit, Fehlertoler<strong>an</strong>z<br />
und Flexibilität der Programme<br />
gehen. Mehr Flexibilität<br />
bedeutet in der Regel aber auch mehr<br />
Komplexität: Entweder sind mehr Einstellungen<br />
(neudeutsch: Customizing)<br />
vorzunehmen, oder Abläufe können<br />
gleich in einer eingebauten Programmiersprache<br />
selbst erstellt werden. In<br />
beiden Fällen sind sogen<strong>an</strong>nte Assistenten<br />
hilfreich – sie müssen ja nicht<br />
gleich so aufdringlich wie Microsofts<br />
Büroklammer sein. Hat m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> mit<br />
der Programmierung <strong>an</strong>gefreundet,<br />
geht sie eigentlich recht „zügig“ von<br />
der H<strong>an</strong>d. Wer d<strong>an</strong>n noch mehr Unabhängigkeit<br />
wünscht und beispielsweise<br />
MIBA-Spezial 42 97
Rubrik Name Hersteller/Vertrieb<br />
Spiele + Unterhaltung 3D Railroad Master Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />
Spiele + Unterhaltung Design Your Own Railroad Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />
Spiele + Unterhaltung Design Your Own Railroad Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />
Spiele + Unterhaltung Train Engineer Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />
Spiele + Unterhaltung Train Engineer Deluxe Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />
Spiele + Unterhaltung Train Engineer Deluxe Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />
Spiele + Unterhaltung Train-Teasers Jigsaw Puzzles Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />
Spiele + Unterhaltung DSW Dortmunder Stadtwerke, Deggingstraße 40, 44141 Dortmund<br />
Spiele + Unterhaltung Stellwerk Altona Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />
Spiele + Unterhaltung Stellwerk Neumünster Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />
Spiele + Unterhaltung Bahn 3.58 J<strong>an</strong> Bochm<strong>an</strong>n, Postfach 32 02 53, 01014 Dresden<br />
Spiele + Unterhaltung Railsim Jens Schubert, Dammstraße 12, 70806 Kornwestheim<br />
Spiele + Unterhaltung Stellwerksimulation John Dennis, PO Box 27, Cromer Norfolk NR27 0HA, United Kingdom<br />
Spiele + Unterhaltung Stellwerksimulation John Dennis, PO Box 27, Cromer Norfolk NR27 0HA, United Kingdom<br />
Spiele + Unterhaltung Railway Scene Mark Goodspeed<br />
Spiele + Unterhaltung Bahndemo Martin Meyer, Eskilstunastr. 30, 91054 Erl<strong>an</strong>gen<br />
Spiele + Unterhaltung MiBaZug98 Michael Baier, Bühler Straße 46, 57258 Freudenberg<br />
Spiele + Unterhaltung Eisenbahn.exe Software Untergrund, Galv<strong>an</strong>istraße 14, 60486 Fr<strong>an</strong>kfurt/Main<br />
Steuerung WinDigital 7.1 Abbink-Software, Lauerstraße 42, 41812 Erkelenz<br />
Steuerung AM-Lokpad Andreas M<strong>an</strong>nstein<br />
Steuerung DTC Axel Hagel<br />
Steuerung Train Carsten Meyer, c/o Heise GmbH Verlag, Helstorfer Str. 7, 30625 H<strong>an</strong>nover<br />
Steuerung RocoKr<strong>an</strong> dh-Software, Friedrich-Wilhelm-Straße 75, 12103 Berlin<br />
Steuerung Video-Fahrpult dh-Software, Friedrich-Wilhelm-Straße 75, 12103 Berlin<br />
Steuerung WinBahn dh-Software, Friedrich-Wilhelm-Straße 75, 12103 Berlin<br />
Steuerung Digitalis digitalis Software, R. Zöbeli, Im Koller 1, CH-8706 Feldmeilen<br />
Steuerung WinLok 2.1 DigiToys AG, H<strong>an</strong>sruedi T<strong>an</strong>ner, Eggliweg 19, CH-8832 Wilen-Wollerau<br />
Steuerung MpCD Gahler & Ringstmeier, Gabelsberger Straße 2 a, 44652 Herne<br />
Steuerung DigiBahn Joachim Baum<strong>an</strong>n, Echterdinger Str. 5, 72135 Dettenhausen<br />
Steuerung Railroad & Co. Jürgen Freiwald, Lerchenstraße 63, 85635 Höhenkirchen<br />
Steuerung Stellwerk 9.0 Jürgen Schwarz, Goslarsche Str. 5 , 30419 H<strong>an</strong>nover<br />
Steuerung GBSwin Martin Meyer, Eskilstunastr. 30, 91054 Erl<strong>an</strong>gen<br />
Steuerung Koploper PaHaSoft<br />
Steuerung DigiControl 300 Ralf Novender, Haubachstr. 1, 10585 Berlin<br />
Steuerung H<strong>an</strong>Dig Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />
Steuerung PCTreinControl Ronald Helder, Prinsenweer 44, NL-3363 JK Sliedrecht<br />
Steuerung LineSc<strong>an</strong> Sergej Iv<strong>an</strong>ov, Bosslerstr. 54, 73734 Esslingen<br />
Steuerung WinDigiPet Viessm<strong>an</strong>n Modellspielwaren GmbH, Am Bahnhof 1, 35116 Hatzfeld<br />
Steuerung SOFT-LOK Wolfg<strong>an</strong>g Schapals, Fr<strong>an</strong>z-Wunner-Str. 24, 87719 Mindelheim<br />
SW-Zentralen DirectTrain Dr. Konrad Froitzheim, Fakultät f. Informatik, Oberer Eselsberg, 89069 Ulm<br />
SW-Zentralen C80prox Peter Worboys<br />
SW-Zentralen LOK Dr. Michael König, Antoniter-Weg 11, 65843 Sulzbach/Ts.<br />
SW-Zentralen Booster 1.1 Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />
SW-Zentralen Extended DirectTrain Torsten Vogt, c/o Lehrstuhl für Praktische Informatik 1, 68131 M<strong>an</strong>nheim<br />
Hilfsprogramme Tr<strong>an</strong>sponder Leser Helmo Abbink-Software, Lauerstraße 42, 41812 Erkelenz<br />
Hilfsprogramme Tr<strong>an</strong>sponder Leser Holterm<strong>an</strong>n Abbink-Software, Lauerstraße 42, 41812 Erkelenz<br />
Hilfsprogramme Switch dh-Software, Friedrich-Wilhelm-Straße 75, 12103 Berlin<br />
Hilfsprogramme PR1 für Windows DigiToys AG, H<strong>an</strong>sruedi T<strong>an</strong>ner, Eggliweg 19, CH-8832 Wilen-Wollerau<br />
Hilfsprogramme ShowDCC DigiToys AG, H<strong>an</strong>sruedi T<strong>an</strong>ner, Eggliweg 19, CH-8832 Wilen-Wollerau<br />
Hilfsprogramme Lok-Nummern Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />
Hilfsprogramme Wagennummern Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />
Hilfsprogramme Gleis-Rechner Peter Kügler<br />
Hilfsprogramme AsynMon 1.7 Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />
Hilfsprogramme Calibrate 0.4 Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />
Hilfsprogramme DigiAPI Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />
Hilfsprogramme DigiScope Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />
Hilfsprogramme MKL Sniffer Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />
Hilfsprogramme UhlTool Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />
Hilfsprogramme P.F.u.Sch. STP-Software, Weißenberg 23, A-4053 Haid<br />
Hilfsprogramme WiniPro2 Viessm<strong>an</strong>n Modellspielwaren GmbH, Am Bahnhof 1, 35116 Hatzfeld<br />
98 MIBA-Spezial 42
Pfad Programmname System<br />
abracadata/3drmst/ setup.exe PC/Windows<br />
abracadata/rrdos/ install.exe PC/DOS<br />
abracadata/ rrmacsit.hqx Mac<br />
abracadata/trainen/ setupdos.exe, setupwin.exe PC/DOS, Windows<br />
abracadata/trained/ setup.exe PC/Windows<br />
abracadata/ MacTedDemo.sit Mac<br />
abracadata/jsdemo/ setup.exe PC/Windows<br />
dsw dsw_iw32.exe, dsw_mac.hqx PC/Windows, Mac<br />
blumert/altona/ setup.exe PC/Windows<br />
blumert/neumünster/ setup.exe PC/Windows<br />
bahn358/ install.exe PC/DOS<br />
railsim/ Rs270dby.exe PC/DOS<br />
pcrail/dos/ PC/DOS<br />
pcrail/win/ PC/Windows<br />
railscen/ PC/Windows<br />
bahndemo/ install.exe PC/Windows<br />
mibaone/ setup.exe PC/Windows<br />
eisenbahn/ setup.exe PC/Windows<br />
abbink/ wd71demo.exe PC/Windows<br />
amlokpad/ setup.exe PC/Windows<br />
dtc/ train.exe PC/DOS<br />
stack/ stack.hqx Mac<br />
railware/rocokr<strong>an</strong>/ setup.exe PC/Windows<br />
railware/video/ setup.exe PC/Windows<br />
railware/winbahn/ setup.exe PC/Windows<br />
digitalis/ setup.exe PC/Windows<br />
winlok21/ setup.exe PC/Windows<br />
mpc/ gbs.exe PC/DOS<br />
digibahn/ setup.exe PC/Windows<br />
railroad/ setup.exe PC/Windows<br />
stellwerk/ setup.exe PC/Windows<br />
GBSLOK/ install.exe PC/Windows<br />
koploper/ setup.exe PC/Windows<br />
dc300/ demo.exe PC/DOS<br />
robtools/h<strong>an</strong>dig23/ h<strong>an</strong>dig.exe PC/DOS<br />
Pctrein/ Pctrein.exe PC/DOS<br />
linesc<strong>an</strong>/ dgt.exe PC/Windows<br />
WDigiPet/ setup.exe PC/Windows<br />
softlok/lenz/, softlok/maerklin/ install.bat PC/DOS<br />
delta/ delta.com PC/DOS<br />
c80/ C80prox.exe PC/DOS<br />
lok/ lokt20d.exe PC/DOS<br />
robtools/booster11/ bmode.exe PC/OS2<br />
xdt/ xdt_0898.exe PC/DOS<br />
abbink/ helmo101.exe PC/Windows<br />
abbink/ holte101.exe PC/Windows<br />
railware/ switch.exe PC/Windows<br />
winpr1/ winpr1.exe PC/Windows<br />
showdcc/ showdcc.exe PC/Windows<br />
blumert/nummern/ dbnum.exe PC/Windows<br />
blumert/nummern/ wagennum.exe PC/Windows<br />
traccalc/ traccalc.exe PC/DOS<br />
robtools/asymon17/ asynmon.exe PC/DOS<br />
robtools/calibrate/ calibrat.exe PC/DOS, OS/2<br />
robtools/digiapi/ PDF<br />
robtools/DigiScop/ DigiScope.exe PC/OS2<br />
robtools/sniffer/ MKLSNiff.exe PC/OS2<br />
robtools/uhltool/ ut.exe PC/DOS, OS/2<br />
pfusch/ pfusch.exe PC/Windows<br />
winipro2/ winipro2.exe PC/Windows<br />
eigene Eingabe- oder Steuergeräte<br />
oder allgemein <strong>an</strong>dere Benutzeroberflächen<br />
erstellen möchte, k<strong>an</strong>n auf<br />
Funktionsbibliotheken zurückgreifen<br />
oder auch nur die Programmierschnittstellen<br />
nutzen.<br />
Leider befindet <strong>sich</strong> zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt die Software von KAM<br />
(http://www.kamind.com) in einer<br />
Redesign-Phase, so daß eine Aufnahme<br />
auf die CD-ROM nicht möglich<br />
war. Wir werden aber bei Erscheinen<br />
der neuen Version davon berichten.<br />
Software-Zentralen<br />
Schaut m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> das Innenleben der<br />
Zentraleinheit einer Mehrzugsteuerung<br />
<strong>an</strong>, so entdeckt m<strong>an</strong> als Kern oft<br />
einen oder mehrere Mikroprozessoren.<br />
<strong>Sie</strong> nehmen die Eingaben entgegen<br />
und generieren daraus das Digitalsignal,<br />
das <strong>an</strong> das Gleis gesendet wird.<br />
Dabei werden die einzelnen Informationen<br />
sequentiell ausgegeben. Daraus<br />
leitet <strong>sich</strong> schon fast die Idee der Software-Zentralen<br />
ab: Über einen Mikroprozessor<br />
verfügen die Computer allemal,<br />
und eine serielle Schnittstelle zur<br />
Verbindung mit der Außenwelt ist auch<br />
meist vorh<strong>an</strong>den.<br />
Dieses Prinzip der Signalerzeugung<br />
direkt im Computer wird vielfach als<br />
„DirectDrive“ bezeichnet und wird<br />
mittlerweile in einigen Systemen eingesetzt.<br />
Für entsprechend „Saft“ auf<br />
dem Gleis sorgen nachgeschaltete Booster.<br />
Die Programme laufen meist unter<br />
DOS und weisen mehr oder weniger<br />
gelungene Benutzeroberflächen auf.<br />
Meist können über ein GamePort, <strong>an</strong><br />
den normalerweise zwei Joysticks<br />
<strong>an</strong>geschlossen werden, ein oder mehrere<br />
einfache (Selbstbau-)H<strong>an</strong>dregler<br />
<strong>an</strong>gesteckt werden.<br />
M<strong>an</strong> darf gesp<strong>an</strong>nt sein, welche Entwicklungen<br />
diese Programme in<br />
Keine Ph<strong>an</strong>tasieprodukte, sondern nur vorbildgerechte<br />
Zugkompositionen weist der<br />
Bildschirmschoner von Michael Baier auf.<br />
Die Vorbilder stammen von den Eisenbahnfreunden<br />
Betzdorf und der Westerwaldbahn.<br />
MIBA-Spezial 42 99
Die Eisenbahnsimulation Eisenbahn.exe verfügt<br />
über schöne grafische Darstellungen.<br />
WinBahn-Fahrpult mit verschiedenen<br />
Buttons für vordefinierte Geschwindigkeiten<br />
bzw. Funktionen.<br />
Datenb<strong>an</strong>k, Decoderverwaltung und Decoder-Programmierwerkzeug<br />
bietet WiniPro.<br />
Die Abbilder der Digital-Bedienungsgeräte<br />
von Winlok 2.1 sind platzsparend realisiert.<br />
Zukunft nehmen; erste Ansätze sind<br />
bereits multiprotokoll- und/oder multiportfähig.<br />
<strong>Sie</strong> können also Signale verschiedener<br />
Digitalsysteme parallel<br />
erzeugen oder gestatten den gleichzeitigen<br />
Betrieb über mehrere Schnittstellen.<br />
Betriebsprogramme<br />
Wenig wirklich Neues gibt es in dieser<br />
Rubrik zu beobachten. Die betriebsintensiven<br />
Wagenkarten- und Ladungskartensysteme<br />
haben immer noch<br />
ihren Schwerpunkt in Nordamerika.<br />
Jedoch findet m<strong>an</strong> jetzt auch in<br />
Deutschl<strong>an</strong>d vermehrt Fahrpl<strong>an</strong>-Editoren<br />
– ein Verdienst des Fremo? Eine<br />
Verbindung von Fahrpl<strong>an</strong>- und Steuerungssystem<br />
gibt es jedoch bisher noch<br />
nicht – vielleicht ein Zeichen der unterschiedlichen<br />
Interessen.<br />
Tools und Hilfsprogramme<br />
Die Sp<strong>an</strong>ne der Hilfsprogramme und<br />
Helferlein ist mittlerweile recht groß<br />
geworden. Einen Schwerpunkt stellen<br />
jedoch die Systeme zur Programmierung<br />
von Lok- und Weichendecodern<br />
dar. Bei einem umf<strong>an</strong>greichen Fahrzeugpark<br />
mit entsprechend unterschiedlichen<br />
Decodertypen ist die Programmierung<br />
aller Funktionen eines<br />
modernen Decoders eine „harte Nuß“<br />
für den Modellbahner – insbesondere<br />
bei einem kleinen Display und nur<br />
wenigen, aber dafür mehrfach belegten<br />
Tasten. Eine Datenb<strong>an</strong>k mit den<br />
Decodertypen und eine (automatische)<br />
Auswahl der passenden Programmiermethode<br />
sind da äußerst hilfreich.<br />
Fehlt eigentlich nur noch eine Integration<br />
mit den Programmen der folgenden<br />
Rubrik, die einerseits gleich festhalten,<br />
welcher Decodertyp in welchem<br />
Fahrzeug eingebaut ist, und<br />
<strong>an</strong>dererseits über einen Katalog der<br />
aktuellen Decoder mit ihren technischen<br />
Angaben verfügen.<br />
Datenb<strong>an</strong>ken und Kataloge<br />
Auch hier wird das Angebot immer<br />
reichhaltiger, wobei die Qualität sowie<br />
der Innovationsgrad und somit der<br />
Nutzen der <strong>an</strong>gebotenen Programme<br />
m<strong>an</strong>chmal fragwürdig ist. Erfreulich<br />
ist aber ein Ausbau des Angebotes <strong>an</strong><br />
Datenmaterial als „Futter“ für die Programme<br />
– seien es Explosions- und<br />
Ersatzteilblätter zu den Fahrzeugen<br />
oder entsprechend aufbereitete Kataloge<br />
verg<strong>an</strong>gener Jahre.<br />
Dokumentation<br />
Keine Software im engeren Sinne verbirgt<br />
<strong>sich</strong> hinter dieser Rubrik: Vielmehr<br />
wurden hier Kataloge oder<br />
Beschreibungen neuer Hardware<br />
zusammengefaßt – nicht zu vergessen<br />
die digitale Ausgabe des MIBA-Spezials<br />
37.<br />
Spiele, Unterhaltung und<br />
Bildschirmschoner<br />
Über die berühmt-berüchtigten Pausenfüller<br />
bzw. Bildschirmschoner<br />
berichtete die MIBA schon in der Juni-<br />
Ausgabe 1999. Ein großes Angebot ist<br />
mittlerweile <strong>an</strong> Simulationsprogrammen<br />
zu finden: seien es reine Führerst<strong>an</strong>ds-Mitfahrten<br />
nach Sicht, Fahrpl<strong>an</strong><br />
oder LZB – die Darstellungsqualität<br />
und der Unterhaltungswert haben<br />
inzwischen ein beachtliches Niveau<br />
erreicht. Eingebaute Editoren erlauben<br />
das Anlegen eigener Strecken, die<br />
natürlich auch mit <strong>an</strong>deren ausgetauscht<br />
werden können. Der St<strong>an</strong>dard<br />
von Flugsimulatoren – ein Mitspieler<br />
sitzt im Tower und zig <strong>an</strong>dere als Piloten<br />
im Flieger, alle per Internet mitein<strong>an</strong>der<br />
vernetzt – existiert aber hier<br />
(noch) nicht.<br />
Das neue Produkt Eisenbahn.exe<br />
interpretiert die Eisenbahnsimulation<br />
noch weiter: Es gestattet den Blick auf<br />
eine virtuelle Welt – von einem beliebigen<br />
St<strong>an</strong>dort aus und nicht nur aus<br />
dem Führerst<strong>an</strong>d. Bald k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auf<br />
das Schrauben und Gipsen im Keller<br />
wirklich verzichten …<br />
100 MIBA-Spezial 42<br />
Fazit<br />
Viele Programme sind in Details verbessert<br />
und erweitert worden –<br />
„Modellpflege“ eben. Wir Modellbahner<br />
müssen jedoch nach wie vor<br />
auf eine Integration der verschiedenen<br />
Konzepte in einem modularen Programm<br />
verzichten: In der Sammlungsverwaltung<br />
werden die Fahrzeuge für<br />
den Betriebseinsatz entsprechend<br />
gekennzeichnet, das Programmierwerkzeug<br />
kennt den in der Lok eingebauten<br />
Decoder und unterstützt den<br />
Benutzer beim Vornehmen der entsprechenden<br />
Einstellungen. Derartige<br />
Überlegungen lassen <strong>sich</strong> auch beim<br />
Zusammenspiel von Gleispl<strong>an</strong>ung,<br />
Steuerungssoftware und Fahrpl<strong>an</strong>bearbeitung<br />
<strong>an</strong>stellen. Potential für viele<br />
Verbesserungen und Updates ist also in<br />
Mengen vorh<strong>an</strong>den.<br />
Bernd Schneider