Hauptthema . Ein Welt – zusammen entwickeln Wer klopfet an? Vielleicht kommt Maria ja aus Indien ... Sie trägt ihr Kind im Arm. Nur ein dünner Umhang schützt das Kleine und den zarten Körper der jungen Frau. Sie ist einen weiten Weg hergewandert. Das Kind stillt sie noch. Ihm zuliebe ist sie aufgebrochen. Ihre Kleine soll später nicht so rechtlos und ausgesetzt sein wie sie jetzt. Wird dieses Haus ihnen öffnen? Es heißt: Da werden Frauen aufge nommen, können lesen lernen, bekommen eine Chance ... Wer ist mein Nächster? Wer ist meine Nächste? Wen lasse ich in der <strong>Advent</strong>zeit an mein Herz heran, wenn er anklopft, wenn sie mich braucht? Geht es immer nur um Geschenke? Um Geld? Um Spenden? Oder geht es nicht eigentlich darum: Wer darf mich berühren? Was darf mir nahe gehen? Mich haben die Bilder und Berichte von der Flüchtlings-Katastrophe vor der Küste Europas wieder tief erschüttert. Es hieß, die vor Italien Ertrunkenen waren zu einem großen Teil Frauen und Kinder. Man hat sie vielfach eng umschlungen vorgefunden – noch im Tod wollten sie einander trösten. Und wir hatten sie abgewiesen, die Festung Europa hat sich für ihre Herbergssuche nicht geöffnet. Ich möchte in einem Land leben, das Menschen aufnimmt, die bei uns Schutz suchen. Ich möchte in einer Stadt leben, in der Frauen und Männer aus ärmeren Ländern fair leben und arbeiten können. Ich möchte in einem Bezirk leben, wo wir uns gerne kennenlernen als Christen und Muslime, als Einheimische und Zugewanderte. Ich möchte, dass meine Enkel in Schulen gehen, wo sie Kinder aus anderen Kontinenten erleben, sodass sie gegenseitig voneinander lernen können. Denn überall gibt es Wertvolles. Unser Jesuskind kam aus Palästina ... Als Kirche möchte ich, dass wir Menschen unterstützen, die unsere Hilfe brauchen. Sei es mit unserer sonntäglichen 30% Spende an das Projekt des Entwicklungs-hilfeklubs für Frauen in Indien, sei es mit unserem <strong>Advent</strong>-Bazar mit fair gehandelten EZA- Geschenkartikeln, sei es mit dem Projekt »Mama spricht Deutsch«, das in unserem Gemeindesaal begonnen hat, mit der Lernhilfe für Migrantenkinder oder sei es unsere Gastfreundschaft gegenüber den Bettlerinnen, die mit ihren Kindern Sonntag für Sonntag zu uns kommen. Ich möchte in diesem <strong>Advent</strong> besonders darauf achten: WER KLOPFET AN? Denn vielleicht kommt Maria ja aus Afrika und hält mir morgen ihren kleinen Jesus entgegen. Darauf freut sich gemeinsam mit Ihnen und mit Euch Ihre und Eure Pfarrerin Gabriele Lang-Czedik »Entwicklungszusammenarbeit – in welchem Bereich engagierst du dich?« Mein Engagement für die Entwicklungszusammenarbeit bedeutet Einsatz für Menschen in Ihitte/Nigeria. Durch Mitorganisation von einem Flohmarkt, Backen von mehreren Kilo Bäckerei und vieles mehr, konnte das »Madonna Austrian Hospital«, das nun für die dortige Bevölkerung die dringend notwendige medizinische Versorgung bietet, eröffnet werden. Ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen und versuchen, Spendengeld für die Erhaltung dieses Spitals zu sammeln. Riki, (51) Warum werden bei unserem Kirchenkaffee EZA–Lebensmittel verkauft? Grund 1: Sie stammen aus fairem Handel, die Produzenten erhalten einen gerechten Preis. Grund 2: Die meisten Produkte kommen aus biologischer Landwirtschaft. Grund 3: Soziale Mindeststandards für die Beschäftigten gelten. Dieser behutsame Umgang mit der Schöpfung und den Menschen motiviert uns <strong>zum</strong> Mittun. Lore, (74) Mein Engagement in unserem Entwicklungszusammenarbeitskreis gilt benachteiligten Menschen in ärmeren Ländern. Ihnen wollen wir durch die Projektzusammenarbeit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und dadurch Ungerechtigkeit und Unterdrückung überwinden helfen. Dafür spenden wir in der Johanneskirche schon seit fast dreißig Jahren 30% unserer Kollekten. Es entspricht unserem christlichen Auftrag, mit denen zu teilen, denen es am Notwendigsten fehlt. Ulrike, (68) 2 3