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Ausbauasphalt – Möglichkeiten und Grenzen<br />

<strong>VSVI</strong>-Seminar Asphaltstraßenbau<br />

Linstow, 02.04.2009<br />

Knut Johannsen<br />

Heiden Labor für Baustoff- und Umweltprüfung GmbH


Bitumenpreis-Index<br />

300%<br />

200%<br />

100%<br />

0%<br />

Nov 04 Nov 05 Nov 06 Nov 07 Nov 08<br />

2000 = 100 % Quelle: dav


Begriffe<br />

Bitumen<br />

bitumenhaltiges Bindemittel<br />

Asphalt<br />

Ausbauasphalt<br />

Asphaltgranulat<br />

Aufbruchasphalt<br />

Straßenpech<br />

teer-/pechhaltiges Bindemittel<br />

teer-/pechhaltiges<br />

Straßenbaumaterial<br />

teer-/pechhaltiger<br />

Straßenaufbruch<br />

Granulat aus teer-/pechhaltigem<br />

Straßenaufbruch<br />

Fräsasphalt


Begriffe<br />

Bitumen<br />

bitumenhaltiges Bindemittel<br />

Asphalt<br />

Ausbauasphalt<br />

Asphaltgranulat<br />

Aufbruchasphalt<br />

Straßenpech<br />

teer-/pechhaltiges Bindemittel<br />

teer-/pechhaltiges<br />

Straßenbaumaterial<br />

teer-/pechhaltiger<br />

Straßenaufbruch<br />

Granulat aus teer-/pechhaltigem<br />

Straßenaufbruch<br />

Fräsasphalt


Wiederverwendung von Ausbauasphalt<br />

Abtragen von Asphaltbefestigungen<br />

Schälen – Fräsen - Brechen<br />

Brechen<br />

ohne<br />

Aufbereitung<br />

mit zusätzlichen<br />

Baustoffen<br />

als Zugabe bei der<br />

Herstellung von Asphaltmischgut<br />

Lärmschutzwälle,<br />

Bodenverbesserung,<br />

untergeordn. Verk.-flächen<br />

FSS, Verfestigung,<br />

untergeordnete<br />

Verkehrsflächen<br />

Asphaltmischgut<br />

vereinfacht nach: Skript TU Braunschweig


Wiederverwendung von Ausbauasphalt<br />

Abtragen von Asphaltbefestigungen<br />

Schälen – Fräsen - Brechen<br />

Brechen<br />

ohne<br />

Aufbereitung<br />

mit zusätzlichen<br />

Baustoffen<br />

als Zugabe bei der<br />

Herstellung von Asphaltmischgut<br />

Lärmschutzwälle,<br />

Bodenverbesserung,<br />

untergeordn. Verk.-flächen<br />

FSS, Verfestigung,<br />

untergeordnete<br />

Verkehrsflächen<br />

Asphaltmischgut


TL Asphalt-StB 07<br />

Asphaltgranulat kann für die Herstellung<br />

von Asphaltmischgut verwendet werden,<br />

wenn<br />

– die festgelegten Anforderungen an die<br />

Das Ergebnis muss stimmen.<br />

Baustoffgemische eingehalten werden,<br />

– die Voraussetzungen an die Eignung erfüllt<br />

werden, Die Ausgangsstoffe müssen stimmen.<br />

–die maschinentechnischen<br />

Zugabemöglichkeiten Die Maschinentechnik des muss stimmen.<br />

Asphaltmischwerkes beachtet werden.<br />

Kleine Einschränkung:<br />

Kein Asphaltgranulat in Splittmastixasphalt (ZTV Asphalt-StB 07, 3.8.3).


Asphaltgranulat im Asphaltmischgut<br />

1. Das Ergebnis muss stimmen.


Bauvertrag<br />

Richtlinien<br />

Auftraggeber<br />

ZTV Asphalt<br />

Auftragnehmer<br />

TL Asphalt<br />

Lieferant


Ein kleiner Einschub...<br />

• Ab sofort liegt die Verantwortung für die<br />

Eignung des Mischgutes eindeutig bei der<br />

Baufirma und nicht beim Mischwerk.<br />

• Die Ausschreibung muss die<br />

Anforderungen eindeutig beschreiben.<br />

• Erstprüfung sagt nichts zur Eignung!<br />

• CE-Kennzeichen ist kein Gütezeichen!


Asphaltgranulat im Asphaltmischgut<br />

2. Die Ausgangsstoffe müssen stimmen.


Anforderungen nach TL AG-StB 06<br />

Nachweise für Asphaltgranulat:<br />

• Umweltverträglichkeit<br />

• Maximale Stückgröße<br />

• Bindemittelgehalt<br />

• Rohdichte<br />

• Gleichmäßigkeit<br />

• Fremdstoffgehalt<br />

Für alle: Nachweis durch Prüfung erforderlich.


Anforderungen nach TL AG-StB 06<br />

Nachweise für Gesteinskörnung:<br />

• Stoffliche Kennzeichnung<br />

• Kornform<br />

• Anteil gebrochener Oberflächen<br />

• (Fließkoeffizient)<br />

• Widerstand gegen Zertrümmerung, Frost,<br />

Frost-Tausalz-Beanspruchung<br />

Meistens: Wenn vorhanden aus Vorinformation, sonst Prüfung erforderlich.


Anforderungen nach TL AG-StB 06<br />

Nachweise für Bindemittel:<br />

• Bindemittelart (Modifizierung)<br />

• Erweichungspunkt<br />

• (Nadelpenetration)<br />

Außer Bindemittelart: Nachweis durch Prüfung erforderlich.


Anforderungen nach TL AG-StB 06<br />

Fremdstoffgehalt am Granulat:<br />

• Zementbeton, Ziegel, Klinker, Metalle,<br />

Stoffe aus anderen Schichten<br />

→ „Gruppe 1“ kleiner 1,0 M.-%<br />

• sonstige Materialien wie Holz, Kunststoffe,<br />

synthetische Materialien usw.<br />

→ „Gruppe 2“ kleiner 0,1 M.-%


Anforderungen nach TL AG-StB 06<br />

Kornform-/Plattigkeitskennzahl der GK:<br />

• Tragschichten<br />

• Tragdeckschichten<br />

SI50/FI50<br />

SI50/FI50<br />

• Binderschichten<br />

• Deckschichten<br />

SI20/SI20<br />

SI20/SI20


Anforderungen nach TL AG-StB 06<br />

Anteil gebrochener Oberflächen der GK:<br />

• S-Tragschichten C50/30<br />

• N- und L-Tragschichten -<br />

• Tragdeckschichten -<br />

• Binderschichten C90/1<br />

• Deckschichten C90/1


Anforderungen nach TL AG-StB 06<br />

Schlagzertrümmerung der GK:<br />

• Tragschichten<br />

• Tragdeckschichten<br />

gesteinsbezogen<br />

gesteinsbezogen<br />

• Binderschichten<br />

• Deckschichten<br />

SZ18/LA20<br />

SZ18/LA20


Anforderungen nach TL AG-StB 06<br />

Polierwert der GK:<br />

• Tragschichten -<br />

• Tragdeckschichten -<br />

• Binderschichten -<br />

• S-Deckschichten<br />

• N- und L-Deckschichten<br />

PSV48<br />

PSV42


Fazit<br />

• Alle Mischgutarten haben teilweise<br />

unterschiedliche Anforderungen an das<br />

Asphaltgranulat.<br />

• Viele Daten dürfen aus Vorinformationen<br />

gewonnen werden.<br />

• Einige Aspekte sind durch Aufbereitung<br />

verbesserbar. Aber nicht alle!<br />

• Intelligentes Granulatmanagement auf<br />

Baustelle und im Mischwerk notwendig.


Asphaltgranulat im Asphaltmischgut<br />

3. Die Maschinentechnik muss stimmen.


Lagerung von Granulat<br />

Mindestens:<br />

• Schutz vor Feuchtigkeitsaufnahme<br />

• Trennung von Aufbruch- und Fräsasphalt<br />

• Trennung des Fräsasphaltes nach Deck-,<br />

Binder- und anderem Material<br />

• getrennte Lagerung von Gussasphalt und<br />

Sondermischgutarten


Feuchtigkeit von Asphaltgranulat<br />

• Um einen Liter Wasser um ein Grad zu<br />

erwärmen, braucht man<br />

4,2 kJ<br />

• Um einen Liter Wasser zu verdampfen,<br />

braucht man<br />

die 500-fache Energie


Feuchtigkeit von Asphaltgranulat<br />

Bei Kaltzugabe beschränkt der<br />

Wassergehalt des Granulates die<br />

Zugabemenge!


Erwärmung durch die heißen Mineralstoffe (chargenweise)<br />

Max. 30 M.-% Zugabe<br />

Heißabsiebung möglich<br />

Wasserdampf beschränkt die Zugabe!


Erwärmung durch die heißen Mineralstoffe (kontinuierlich)<br />

Max. 30 M.-% Zugabe<br />

Wasserdampfproblem untergeordnet<br />

Aber: keine Heißabsiebung möglich


Erwärmung gemeinsam mit den Mineralstoffen<br />

Max. 40 M.-% Zugabe<br />

Kein Problem mit Wasserdampf<br />

Aber: keine Heißabsiebung möglich


Erwärmung in gesonderter Vorrichtung<br />

Theoretisch bis 80 M.-% Zugabe<br />

Schonende Erwärmung<br />

Heißabsiebung der Mineralstoffe möglich


Fazit<br />

• Asphaltgranulat ist vor Feuchtigkeit zu<br />

schützen.<br />

– Das gilt auch für die Baustelle.<br />

– Feinkörniges Mischgut kann deutlich mehr<br />

Wasser binden als grobkörniges.<br />

– Wassergehalt bestimmt (im Moment) die<br />

Wiederverwendungsrate.


Fazit<br />

• Wiederverwendungsmöglichkeiten sind<br />

durch die Maschinentechnik begrenzt.<br />

• Forderung nach höchstwertiger<br />

Wiederverwendungsrate und hoher<br />

Qualität des Mischgutes erfordert im<br />

Optimalfall eine Paralleltrommel.


Was sagt der Gesetzgeber?


Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung<br />

der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen<br />

"Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz vom 27. September 1994<br />

(BGBl. I S. 2705), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes<br />

vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986)"


Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

§ 1 Zweck des Gesetzes<br />

Zweck des Gesetzes ist die Förderung der<br />

Kreislaufwirtschaft zur Schonung der<br />

natürlichen Ressourcen und die<br />

Sicherung der umweltverträglichen<br />

Beseitigung von Abfällen.


Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

§ 4 Grundsätze der Kreislaufwirtschaft<br />

Abfälle sind<br />

1. in erster Linie zu vermeiden,<br />

2. in zweiter Linie stofflich zu verwerten


Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

§ 5 Grundpflichten der<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Eine der Art und Beschaffenheit des<br />

Abfalls entsprechende hochwertige<br />

Verwertung ist anzustreben.


Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

§ 5 Grundpflichten der<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Soweit dies zur Erfüllung der<br />

Anforderungen erforderlich ist, sind Abfälle<br />

zur Verwertung getrennt zu halten und<br />

zu behandeln.


Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

§ 37 Pflichten der öffentlichen Hand<br />

Die Behörden des Bundes sind<br />

verpflichtet, durch ihr Verhalten zur<br />

Erfüllung des Zweckes des § 1<br />

beizutragen.


Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

§ 37 Pflichten der öffentlichen Hand<br />

Insbesondere haben sie bei der<br />

Gestaltung von Arbeitsabläufen bei<br />

Bauvorhaben zu prüfen, ob und in<br />

welchem Umfang Erzeugnisse eingesetzt<br />

werden können.


Fazit<br />

• Es ist immer die höchstwertige Verwertung<br />

anzustreben.<br />

• Im Vorfeld besteht eine Prüfpflicht im<br />

Hinblick auf die Wiederverwendung.<br />

• Bei der Konzipierung von<br />

Nebenangeboten ist die<br />

Wiederverwendung zu beachten.


Wo liegt das Ziel?


Das Ziel<br />

Das Ziel kann schrittweise erreicht<br />

werden.<br />

Dazu sind alle Beteiligten zur Mitarbeit<br />

aufgefordert:<br />

• Mischwerk<br />

• Verwaltung/Planer<br />

• Baufirma


Mischwerk<br />

• Intelligentes Granulatmanagement<br />

– Vorinformationen abfordern<br />

– Umsetzen bei Anlieferung<br />

– Getrennte Lagerhaltung<br />

– Abdeckung, Feuchtigkeitsschutz<br />

• Vorinformationen abfragen und ggf.<br />

honorieren<br />

• Ggf. Zwischenlagern<br />

• Investition in Paralleltrommel


Verwaltung/Planer<br />

• Vollständige Angaben aus<br />

Vorinformationen bzw. Voruntersuchungen<br />

bei Ausschreibung mitteilen<br />

• Nebenangebote im Hinblick auf höchste<br />

Wertschöpfung kritisch prüfen


Baufirma<br />

• Aufbruchmanagement einführen<br />

– Bauabläufe auf Ausbauasphalt anpassen<br />

– nach Möglichkeit nur fräsen, nicht aufbrechen<br />

– Ausbauasphalt getrennt lagern<br />

– Auf Baustelle vor Feuchtigkeitszutritt schützen


Das Ziel<br />

Mehr Asphaltgranulat im Asphaltmischgut.<br />

• Auf Dauer kostengünstigeres<br />

Asphaltmischgut für alle Parteien.<br />

• Ressourcenschonung<br />

Das Erdöl ist irgendwann alle...

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