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geistig fit - Gesundheit Erlangen

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September | Oktober| November 2011<br />

<strong>Gesundheit</strong><br />

ERLANGER<br />

GESUNDHEITS-<br />

KALENDER<br />

ERLANGER<br />

GESUNDHEITS-<br />

KALENDER<br />

SO MO DIE MI DO FR SA<br />

1 2 3 4<br />

5 6 7 8 9 10 11<br />

12 13 14 15 16 17 18<br />

19 20 21 22 23 24 25<br />

26 27 28 29 30 31<br />

Richtiges Training bringt<br />

die grauen Zellen in Schwung S. 4<br />

Pillen für mehr<br />

mentale Power? S. 16<br />

Programm gegen Demenz<br />

für Erlanger S. 18<br />

So kann man das Denken<br />

sichtbar machen S. 20<br />

Pfiffig, clever, klug, weise –<br />

<strong>geistig</strong> <strong>fit</strong><br />

durchs Leben!<br />

Lange Nacht der Wissenschaften am 22. Oktober 2011


Gut anlegen und Herz zeigen<br />

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Kristin Götz<br />

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Lässt Sie auch manchmal Ihr Gedächtnis<br />

im Stich und Sie möchten Ihre grauen<br />

Zellen wieder in Schwung bringen? Dann<br />

sind Sie hier richtig. Wir geben Ihnen<br />

Tipps, wie Sie <strong>geistig</strong> <strong>fit</strong> bleiben – und das<br />

in jedem Alter. Das Geheimnis? Sich lebenslang<br />

den Spaß am Lernen zu bewahren.<br />

Wir sprechen mit dem Erfinder des<br />

Gehirnjoggings über die besten Trainingsmethoden<br />

für unsere vielen Milliarden<br />

Nervenzellen. Es lohnt sich, unseren Kopf<br />

zu fordern, denn das Gehirn ist ähnlich<br />

trainierbar wie ein Muskel. Gleich ausprobieren<br />

können Sie dies auf unseren<br />

Gedächtnis-Trainings- und Rätselseiten<br />

(S. 11 und 35).<br />

Damit das Lernen während der Schulzeit<br />

nicht von der Lust zur Last wird, sollte<br />

man wissen, welchem der vier Lerntypen<br />

man angehört. Oder können wir uns einfach<br />

schlau essen? Einige Nahrungsmittel<br />

helfen tatsächlich beim Denken!<br />

Auch bei der Langen Nacht der Wissenschaften<br />

am 22. Oktober, auf die wir einen<br />

ersten Ausblick geben, werden Ihre<br />

grauen Zellen reichlich Gelegenheit zum<br />

Training bekommen.<br />

3


Titelthema<br />

Begeben Sie sich mit uns zum Gedächtnistraining, machen wir gemeinsam<br />

Gehirnjogging – lassen Sie uns Denksport betreiben! Es ist kein Zufall, dass<br />

diese Begriffe Bilder von schweißtreibender Anstrengung in uns auslösen: Wer<br />

<strong>geistig</strong> <strong>fit</strong> sein möchte, der muss sein Leben lang lernen, Informationen schnell<br />

aufnehmen und weiterverarbeiten.<br />

„In einer repräsentativen Studie Ende 2008<br />

antworteten 85 % der Befragten, dass es ihnen<br />

sehr wichtig sei, <strong>geistig</strong> <strong>fit</strong> zu sein und<br />

auch zu bleiben – die physische <strong>Gesundheit</strong><br />

wurde im Vergleich dazu nur von 75 % genannt“,<br />

erläutert Dr. Siegfried Lehrl. „Geistige<br />

Fitness ist also Wunsch Nummer 1 der<br />

Deutschen und viele tun auch aktiv etwas<br />

dafür – aber nicht immer das Richtige. Falscher<br />

Denksport oder zu viel davon kann<br />

sogar schädlich sein, unter anderem dann,<br />

wenn es zu Misserfolgen kommt.“ Der Erlanger<br />

Diplompsychologe forscht bereits<br />

seit seinem Studium zur Intelligenz des<br />

Menschen. Im Rahmen seiner international<br />

anerkannten Arbeit – seit 1969 fast unun-<br />

terbrochen an der heutigen Psychiatrischen<br />

und Psychotherapeutischen Klinik des<br />

Universitätsklinikums <strong>Erlangen</strong> – gewann<br />

Siegfried Lehrl Erkenntnisse, die die Wissenschaft<br />

veränderten und heute zu den<br />

Grundlagen gehören. 1989 gründete er mit<br />

Kollegen die Gesellschaft für Gehirntraining<br />

e. V., die sich der Erhaltung, Steigerung und<br />

Wiedergewinnung der <strong>geistig</strong>en Leistungsfähigkeit<br />

widmet.<br />

Schnelligkeit ist die halbe Miete<br />

Es wird zwischen kristalliner Intelligenz – erworbenem<br />

Wissen – und fluider Intelligenz<br />

unterschieden. „Auf die fluide Intelligenz<br />

kommt es an!“, betont Dr. Lehrl. „Sie wird<br />

von zwei Faktoren bestimmt: der Geschwindigkeit,<br />

in der die Informationen verarbeitet<br />

werden, und der Merkspanne, also der Zahl<br />

von Informationseinheiten, die behalten<br />

und wiedergegeben werden können.“ Bittet<br />

man einen gesunden Erwachsenen, sich<br />

eine Zahlenreihe einzuprägen und wiederzugeben,<br />

empfindet er diese Aufgabe ab der<br />

vierten Ziffer als schwierig: Durchschnittlich<br />

liegt die Merkspanne bei fünf bis sieben Informationseinheiten,<br />

also Ziffern.<br />

Fluide Intelligenz hat große Bedeutung<br />

in der Wissensgesellschaft<br />

Fluide Intelligenz ist unabhängig von der<br />

Schulbildung. Es handelt sich um akute<br />

<strong>geistig</strong>e Leistung: die Fähigkeit, ein neues<br />

Problem zu lösen, ohne dabei auf Erfahrungen<br />

zurückzugreifen. Vor allem für junge<br />

Menschen, die in ihrem Leben drei bis fünf<br />

verschiedenen Berufen nachgehen werden,<br />

die sich also immer wieder neu einarbeiten<br />

müssen, spielt die fluide Intelligenz eine bedeutende<br />

Rolle. „Früher gab es eine Muskelgesellschaft,<br />

heute leben wir in der Wissensgesellschaft“,<br />

erklärt Siegfried Lehrl.<br />

„Diejenigen, die <strong>geistig</strong> <strong>fit</strong>ter sind, haben<br />

durchschnittlich mehr Chancen im Leben,<br />

können mehr (Schul-)Erfolge aufweisen,<br />

haben das höhere Einkommen, sind gesünder,<br />

leben länger und erkranken nicht so<br />

schnell an Demenz.“<br />

Der Zusammenhang zwischen körperlicher<br />

und <strong>geistig</strong>er <strong>Gesundheit</strong> ist durch zahlreiche<br />

Studien belegt: Wer ein gutes Herz-<br />

Kreislauf-System hat, kann sich auch länger<br />

konzentrieren. Beobachten lässt sich diese<br />

Relation z. B. am erhöhten Blutdruck und<br />

den geweiteten Pupillen eines Knoblers,<br />

der gerade konzentriert Rätsel löst.<br />

Titelthema<br />

Training für die grauen Zellen<br />

1981 schuf Dr. Lehrl gemeinsam mit zwei<br />

Kollegen den Begriff „Gehirnjogging“, der<br />

schnell öffentlich wurde und sich großen<br />

Medieninteresses erfreute. Während der<br />

Ausdruck im Laufe der Zeit immer allgemeiner<br />

verwendet wurde, entwickelte Siegfried<br />

Lehrl das genau definierte Mentale Aktivierungstraining<br />

(MAT). „Wichtig ist nicht, dass<br />

etwas gemacht wird, sondern wie, wann<br />

und vom wem“, führt er aus. Vergleichbar<br />

mit dem Gewichtheben kann zum Beispiel<br />

zu großer Ehrgeiz erheblichen Schaden anrichten.<br />

Der Denksport ist streng genommen<br />

auch kein Training für die grauen Zellen,<br />

sondern lediglich ein Mittel, um diese<br />

in Schwung zu bringen, um sich aufzuraf-<br />

„Im Vorderhirn werden bewusste Informationen<br />

verarbeitet“, erklärt Dr. Siegfried Lehrl.<br />

Foto: Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

4 5


6<br />

Titelthema<br />

fen für die wirklich wichtigen Aufgaben des<br />

Lebens. Deswegen sollte man ausgeruht,<br />

am besten noch nicht voll aktiv sein und<br />

maximal fünf Minuten lang ganz einfache<br />

Aufgaben lösen. „Folglich muss man auch<br />

keine Angst davor haben“, ermuntert Dr.<br />

Lehrl. „Wichtig ist nur, dass Ihnen die Aufgaben<br />

Spaß bereiten und dass Sie kleine<br />

Bewegungen dabei machen: beispielsweise<br />

Buchstaben einkringeln oder Zahlen notieren.<br />

Ob Sie aber Rechenaufgaben lösen<br />

oder über Sprachrätseln grübeln, spielt keine<br />

Rolle.“ Das MAT ist also der Fitmacher<br />

für die eigentliche Arbeit, die direkt im Anschluss<br />

in Angriff genommen werden sollte.<br />

Wer aber bereits gestresst ist, dem rät Siegfried<br />

Lehrl dringend vom Gedächtnistraining<br />

ab: „Geben Sie in diesem Fall sich und Ihrem<br />

Die <strong>geistig</strong>e Leistungsfähigkeit wird bereits durch<br />

das Lösen ganz einfacher Rätsel trainiert.<br />

Gehirn die nötige Ruhe! Immer noch besser<br />

werden zu wollen ist kontraproduktiv.“<br />

Ganze Schulklassen haben im Rahmen von<br />

Studien über Monate morgens zu Unterrichtsbeginn<br />

das MAT absolviert und dies<br />

machte sich bereits nach kurzer Zeit bei ihren<br />

Leistungen bemerkbar. Die Kinder und<br />

Jugendlichen, die sonst häufig bis zu 20 Minuten<br />

benötigten, um den Ausführungen ihrer<br />

Lehrkräfte zu folgen, waren nun deutlich<br />

schneller konzentriert bei der Sache. Innerhalb<br />

eines Schuljahres verzeichneten die<br />

Wissenschaftler bei der fluiden Intelligenz<br />

dieser Schüler einen Zuwachs von 50 %.<br />

Im Rahmen einer anderen Studie mit stationären<br />

Patienten der Unfallchirurgischen<br />

Abteilung des Uni-Klinikums <strong>Erlangen</strong> war<br />

ein ähnlicher Effekt zu beobachten. „Diese<br />

meist bettlägerigen Probanden durften täglich<br />

natürlich länger als fünf Minuten Aufgaben<br />

lösen“, berichtet Dr. Lehrl. „Wir maßen<br />

einen Anstieg der fluiden Intelligenz. Im Vergleich<br />

zur nicht-rätselnden Kontrollgruppe<br />

waren die Denksportler auch körperlich<br />

<strong>fit</strong>ter, beweglicher, insgesamt kommunikativer<br />

und hatten weniger Schmerzen.“ Denn<br />

Intelligenz ist nicht starr, wie der Diplompsychologe<br />

selbst im Studium noch gelernt<br />

hatte. Die Leistungsfähigkeit variiert zum<br />

einen im Laufe des Tages – aber auch während<br />

des Lebens. Wer seine grauen Zellen<br />

richtig trainiert, der fördert seine <strong>geistig</strong>e<br />

Fitness und merkt bald, dass er schneller<br />

und komplexer denken kann. Probieren Sie<br />

es doch bei unseren Gedächtnisübungen<br />

auf Seite 11 gleich einmal aus.<br />

Wichtige Faktoren: Ernährung und Bewegung<br />

„Viele Menschen erwarten allerdings zu viel<br />

von sich“, schildert Siegfried Lehrl. „Denn<br />

eigentlich benötigen wir nicht viel Gedächtnis.<br />

Es ist zum Beispiel nicht wichtig, dass<br />

man sich Telefonnummern merken kann.<br />

Essenziell ist, dass wir Dinge vergleichen<br />

und entscheiden können, was relevant ist.<br />

Wir müssen begreifen, was wir uns einprägen<br />

sollten, wir müssen den Cl0u erkennen!“<br />

Neben dem Gehirnjogging mittels<br />

Rätselheftchen oder der gezielten Durchführung<br />

des MAT, kann jeder auch durch<br />

bewusste Ernährung und Bewegung etwas<br />

für seine <strong>geistig</strong>e Fitness tun. In Studien<br />

zeigte sich beispielsweise, dass die <strong>geistig</strong>e<br />

Leistungsfähigkeit der Probanden auf dem<br />

Fahrradergometer stieg, während diese in<br />

die Pedale traten – und wieder sank, sobald<br />

die Beine ruhten. Diese Erkenntnisse<br />

wurden von Trainern im Leistungssport aufgegriffen:<br />

Sie vermittelten Techniken nicht<br />

mehr im Frontalvortrag, sondern während<br />

leichter körperlicher Betätigung und stellten<br />

fest, dass die Athleten sich die Theorie<br />

schneller und besser merkten.<br />

„Traditionen können für die <strong>geistig</strong>e Fitness<br />

fatal sein, denn sie setzen sich fort“, sagt<br />

Dr. Lehrl. „In Familien müssen gesunde Ernährung<br />

und die Freude an der Bewegung<br />

vorgelebt werden. Müllen Sie Ihre Kinder<br />

nicht mit Spielzeug zu, regen Sie sie dazu<br />

an, etwas aktiv selbst zu machen!“ Dafür<br />

benötigen die Sprösslinge nicht ständig etwas<br />

Neues und sie sollten auch nicht überfordert,<br />

sondern gefordert werden. „Im Alter<br />

von zwei Monaten lernt ein Säugling greifen,<br />

geben Sie ihm etwas in die Hand, das er gut<br />

kennenlernen kann“, empfiehlt der Diplompsychologe.<br />

„Wer aber schon in der Kindheit<br />

viel fernsieht, wird passiv, er wird die Gesellschaft<br />

nie aktiv mitgestalten.“ / bm<br />

Mehr Informationen:<br />

Internetseite der Gesellschaft für Gehirntraining<br />

www.gfg-online.de<br />

Titelthema<br />

Wenig Köpfchen, Chancen Köpfchen! der Apotheke<br />

Die Nervenzelle<br />

Das menschliche Gehirn besteht aus einem<br />

Netzwerk von etwa 100 Milliarden Nervenzellen<br />

(Neuronen). Ein Neuron besteht aus einem<br />

Zellkern, einem Axon und mehreren Dendriten.<br />

Vergleichbar mit dem Stamm eines Baumes,<br />

der sich in Äste aufteilt, besitzen auch Neuronen<br />

einen Dendritenbaum, der sich immer<br />

feiner verzweigt. Ein Axon ist die Nervenfaser,<br />

über die Impulse vom Zellkern an andere Neuronen<br />

weitergeleitet werden. Verbunden sind<br />

diese durch Kontaktstellen, die Synapsen. An<br />

den Synapsen treffen die Informationen für<br />

die Nervenzelle in Form von elektrischen Impulsen<br />

ein.<br />

Gehirne von Männern und Frauen<br />

Schon am Bau des Gehirns ist eine Unterscheidung<br />

zwischen den Geschlechtern möglich.<br />

Durchschnittlich wiegt das Gehirn einer<br />

erwachsenen Frau 1.245 g, das eines erwachsenen<br />

Manns 1.375 g, was jedoch nichts über<br />

Leistungsfähigkeit und Intelligenz aussagt.<br />

Albert Einsteins Gehirn war mit 1.230 g ein<br />

Leichtgewicht.<br />

Das Gehirn macht nur etwa 2 % der Körpermasse<br />

aus, verbraucht aber rund 20 % des<br />

Sauerstoffs und mehr als 25 % der Glukose.<br />

(pte/Wikipedia)<br />

7


Titelthema<br />

Wenn Hänschen nicht lernt<br />

„Keinen Bock auf Schule und Hausaufgaben“ – das hören Eltern und Lehrer<br />

nicht selten. Oft steckt hinter dieser Aussage nur ein kleines Motivationsloch,<br />

das schnell wieder vorübergeht; in manchen Fällen jedoch haben Kinder und<br />

Jugendliche andere Gründe, warum für sie das Lernen zur Qual geworden ist:<br />

Sie leiden beispielsweise unter Versagensängsten, Leistungsdruck oder Anpassungsstörungen,<br />

die so gravierend sind, dass sie jeglichen Spaß an Bildung verloren<br />

haben. Rund 5 – 10 % aller deutschen Schüler zählen zu den sogenannten<br />

Schulvermeidern – Tendenz steigend. Besonders betroffen sind häufig Kinder ab<br />

dem zwölften Lebensjahr.<br />

Diese Entwicklung ist erschreckend, zählt<br />

es doch eigentlich zur Natur des Menschen,<br />

sein Wissen ständig zu erweitern: Bereits<br />

ein Baby will die Welt um sich herum entdecken<br />

und jeden Tag dazulernen. Ob dieser<br />

Drang nach neuen Erkenntnissen und<br />

die damit verbundene Freude am Lernen<br />

jedoch gefördert werden, hängt häufig von<br />

den unmittelbareren Bezugspersonen wie<br />

Eltern, Erziehern oder Lehrern ab. „Viele Eltern<br />

spielen heutzutage kaum noch mit ihren<br />

Kindern oder lesen ihnen Bücher vor“,<br />

bemängelt Michael Feulner, Sozialpädagoge<br />

in der Kinder- und Jugendabteilung<br />

für Psychische <strong>Gesundheit</strong> des<br />

Uni-Klinikums <strong>Erlangen</strong>. „Der<br />

Nachwuchs wird lieber vor<br />

dem Fernseher abgesetzt.“<br />

Die Folgen: Die Kinder werden passiv und<br />

entwickeln keine eigene Kreativität. Zusätzlich<br />

fehlt ihnen der für eine Erweiterung des<br />

Horizonts so wichtige Austausch mit einem<br />

Gegenüber, der ihnen hilft, Erfahrungen<br />

einzuordnen und zu bewerten. Dieser Mangel<br />

an Förderung kann später dazu führen,<br />

dass Bildung als Last empfunden wird.<br />

Spielerisch Lerninhalte vermitteln<br />

Die Unlust fängt bei vielen Kindern mit dem<br />

Eintritt in die Schule an und verstärkt sich<br />

zusätzlich beim Übertritt auf eine weiterführende<br />

Einrichtung. Grund dafür<br />

ist, dass Lernen nun systematisch<br />

nach vorgegebenen<br />

Themen abläuft<br />

und nicht mehr situativ oder beiläufig wie<br />

im Kleinkindalter. Michael Feulner kümmert<br />

sich um lernunwillige Kinder und Jugendliche,<br />

um ihnen auf spielerische Weise den<br />

Spaß an der Weiterbildung zurückzuholen<br />

oder beizubringen. Rund 15 Sorgenfälle betreut<br />

er pro Woche und führt mit ihnen in der<br />

ambulanten Sprechstunde im Uni-Klinikum<br />

oder zu Hause bei den Familien Lerntrainings<br />

durch. Er hilft ihnen, feste Strukturen<br />

in den (Familien-)Alltag zu integrieren: Denn<br />

meistens sorgen einfache Regeln dafür –<br />

z. B. wann, wo und in welchem Zeitrahmen<br />

die Hausaufgaben gemacht werden–, eine<br />

gewisse Routine zu entwickeln. „Zusätzlich<br />

spiele ich beispielsweise Stadt-Land-Fluss<br />

oder Scrabble auf Englisch mit den Kindern,<br />

um ihnen zu zeigen, dass Lernen auch mit<br />

Spaß verbunden sein kann“, erklärt der 34-<br />

Jährige.<br />

Leistungsdruck mindert Lernlust<br />

Neben Eltern, die ihre Kinder nicht ausreichend<br />

fördern, gibt es aber auch jene Eltern,<br />

die ihren Nachwuchs überfordern: Gute<br />

Noten und der Gang aufs Gymnasium sind<br />

Pflichtprogramm. Auch diese Schüler verlieren<br />

oft den Spaß am Lernen und leiden unter<br />

dem immer stärker werdenden Druck in<br />

unserer leistungsbezogenen Gesellschaft.<br />

Treten häufig vor oder während eines<br />

Examens Angstzu-<br />

Die 4 Lerntypen<br />

Zum Lernen benötigen wir unsere Sinnesorgane.<br />

Diese sind bei jedem Menschen<br />

unterschiedlich ausgeprägt. Deswegen<br />

merken wir uns Dinge nicht alle<br />

auf die gleiche Weise.<br />

Der Visuelle: Er merkt sich Informationen,<br />

indem er sie liest und beobachtet.<br />

Er schaut sich gerne Grafiken<br />

oder Bilder an, um Lernstoff zu verstehen<br />

und zu behalten.<br />

Der Auditive: Er lernt am besten<br />

übers Zuhören. Er kann einem Vortrag<br />

Titelthema<br />

stände ein, so spricht man von Prüfungsangst.<br />

„Mehr Mädchen als Jungen sind<br />

davon betroffen“, sagt Michael Feulner.<br />

Panikattacken zeigen sich beispielsweise<br />

durch körperliche Symptome wie Kopf- und<br />

Bauchschmerzen, häufiges Weinen oder Aggressivität,<br />

Schlaf- und Essstörungen. Aber<br />

auch Anzeichen in der Gedankenwelt eines<br />

Betroffenen mit negativen Überzeugungen<br />

wie „ich bin viel zu blöd dafür“ weisen<br />

darauf hin.<br />

Um Schulvermeidern zu helfen, gilt generell:<br />

sich Zeit für die Kinder nehmen und mit ihnen<br />

reden, nicht nur über sie. Denn das löst<br />

meist schon viele Probleme. Auch sollten<br />

Eltern und Lehrer immer im Blick behalten,<br />

dass Lernprozesse individuelle Abläufe sind<br />

und jedes Kind zum einen auf eine unterschiedliche<br />

Erfahrungswelt zurückgreift, an<br />

die es beim Lernen anknüpfen kann und<br />

zum anderen eigene Angewohnheiten hat,<br />

um sich Dinge zu merken oder um sie zu<br />

verstehen. Wichtig ist es, die Neugier der<br />

Kinder zu wecken und sie bereits vor einer<br />

Prüfung für ihre Lernarbeit zu loben. Der<br />

Nachwuchs darf weder über- noch unterfordert<br />

werden – eine nicht immer leicht zu<br />

meisternde Aufgabe. / av<br />

gut folgen und die Informationen wiedergeben,<br />

prägt sich Dinge z. B. über<br />

Lernkassetten ein und spricht das zu<br />

Lernende häufig laut vor sich hin.<br />

Der Motorische: Er lernt durch<br />

Bewegung, also indem er Handlungsabläufe<br />

selbst durchführt und nachmacht.<br />

Er läuft beim Lernen gerne im<br />

Zimmer auf und ab, um sich Dinge zu<br />

merken.<br />

Der Kommunikative: Er lernt am<br />

besten durch Gespräche und Diskussionen.<br />

Der Austausch in Lerngruppen<br />

ist für ihn ideal, um das Gehörte zu verstehen<br />

und sich einzuprägen. / av<br />

9


Titelthema<br />

Nur ein flexibles Gehirn bringt hohe Leistung<br />

Das Gehirn alter Menschen ist besonders<br />

dann noch zu Spitzenleistungen fähig, wenn<br />

es sich flexibel auf den Schwierigkeitsgrad<br />

der Aufgaben einstellen kann. Das ist das<br />

Ergebnis einer Studie am Max-Planck-<br />

Institut für Bildungsforschung in Berlin.<br />

Ein internationales Forscherteam untersuchte<br />

die kognitive Leistungsfähigkeit<br />

von Senioren und jungen Menschen bei<br />

Gedächtnisaufgaben und beobachtete die<br />

Gehirnaktivitäten mittels funktioneller Magnetresonanztomografie.<br />

Dabei zeigte sich,<br />

dass Seniorengehirne mit schwacher Leistung<br />

bei schwierigen Aufgaben deutlich an<br />

Aktivität verloren. Dagegen steigerte sich<br />

die Gehirnaktivierung bei den Senioren mit<br />

durchgehend richtigen Antworten mit zunehmender<br />

Schwierigkeit der Aufgaben fast genauso<br />

wie bei den jungen Erwachsenen.<br />

Auch ohne Demenz schwindet die Gehirnleistung<br />

im Alter, indem etwa die Nervenzellen<br />

und ihre Synapsen, jedoch auch zahlreiche<br />

Gedächtnissprechstunde am Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

Sollten Sie Gedächtnis- oder Konzentrationsprobleme<br />

haben, kann in der<br />

Gedächtnissprechstunde der Psychiatrischen<br />

und Psychotherapeutischen Klinik<br />

des Uni-Klinikums <strong>Erlangen</strong> den Ursachen<br />

auf den Grund gegangen werden. Die<br />

Früherkennung möglicher Erkrankungen<br />

ist dabei eine zentrale Aufgabe, da die<br />

frühe Diagnostik mit erheblich besseren<br />

Behandlungsaussichten verbunden ist<br />

als eine bereits fortgeschrittene Störung.<br />

Mit den heute zur Verfügung stehenden<br />

Medikamenten für die Therapie können<br />

die kognitive Leistungsfähigkeit, die All-<br />

Botenstoffe wie etwa Dopamin abnehmen.<br />

Diese Prozesse, die zueinander in komplexer<br />

Wechselwirkung stehen, verlaufen von<br />

Mensch zu Mensch verschieden. „Solche<br />

Rückgänge können durch den Lebenswandel<br />

beeinflusst sein, aber auch durch Krankheiten<br />

oder genetische Voraussetzungen.<br />

Das führt dazu, dass wir uns im Alter in der<br />

Gehirnleistung immer mehr voneinander unterscheiden“,<br />

erläutert Studienautorin Irene<br />

Nagel. (pte)<br />

tagskompetenz und die Lebensqualität<br />

in vielen Fällen verbessert oder über längere<br />

Zeiträume stabilisiert werden.<br />

Zusätzlich zur Diagnostik besteht ein<br />

umfassendes Beratungsangebot für Betroffene<br />

und Angehörige. (UK)<br />

Mehr Informationen:<br />

Gedächtnissprechstunde<br />

Schwabachanlage 6<br />

Tel.: 09131/85-34597<br />

www.psychiatrie.uk-erlangen.de<br />

Trainieren Sie Ihr Gedächtnis!<br />

Die folgenden Übungen sollen Ihre grauen Zellen anregen. Versuchen Sie, die drei Übungen<br />

zu bearbeiten – die Lösungen finden Sie auf der nächsten Seite.<br />

Sportarten gesucht<br />

Bringen Sie die Buchstaben wieder<br />

in die richtige Reihenfolge, sodass<br />

sinnvolle Worte entstehen.<br />

1. MIWCHENSM _______________<br />

2. GOGJNE _______________<br />

3. FOGENL _______________<br />

4. LALTEBT _______________<br />

5. NOTBINMAD _______________<br />

6. NIERTE _______________<br />

7. OKHEYC _______________<br />

8. NIPGARLDIAG _______________<br />

9. AKKAJ _______________<br />

10. DUJO _______________<br />

Unstimmigkeiten<br />

Suchfeld<br />

Suchen Sie nach drei gleichen Zeichen,<br />

die genauso angeordnet sind, wie die<br />

pink verbundenen Kreise. Streichen Sie<br />

diese wie im Beispiel durch.<br />

Vergleichen Sie die übereinanderstehenden Zeichen. Finden Sie jeweils den<br />

Unterschied und streichen Sie ihn an. Arbeiten Sie so schnell wie möglich.<br />

XYU583KL<br />

XyU582KL<br />

PENGE903A<br />

P3NGEO03A<br />

GV32JlO77K<br />

GV82JLO77k<br />

4IABG38002<br />

4IABG380o2<br />

FEW93HB02<br />

FEw93HB03<br />

EWIA8032HY<br />

EWIA8C32HY<br />

fEOS94nDo<br />

fEO894nDO<br />

FEW0230CX<br />

EEW0220CX<br />

UHgfp9823<br />

UNgfP9833<br />

EUB83926A<br />

EuB83826a<br />

UHGfp9822<br />

UNGfP9822<br />

WeIP882HV<br />

WeIP802HV<br />

Titelthema<br />

FWAE9GEWlS<br />

FAAEoGEwlS<br />

Qp40v9MSY<br />

qp4ov9NSy<br />

TeOG9032jG<br />

FeOG9023jg<br />

pÜ39OCoOÜ<br />

pü09OCoOü<br />

FEUZ230CX<br />

FEUZ2200X<br />

EEOG9032jG<br />

FEOG9023jg<br />

HE90SH3AB<br />

HG90SF3Ab<br />

197gh5LOP1<br />

I97gH5LoP1<br />

ZuB0e83ACU<br />

ZuB0e93ACO<br />

Og8032Pbe3<br />

Og0832Pbe3<br />

XYU58r8pKL<br />

XYU58R8pKL<br />

FhUEI23854<br />

FhUEI28854<br />

10 11 27


Beeren putzen das Gehirn und sorgen für gutes Gedächtnis im Alter<br />

Wer häufig Heidelbeeren, Erdbeeren und<br />

Brombeeren isst, sorgt damit für ein gutes<br />

Gedächtnis im Alter. Denn bestimmte Inhaltsstoffe<br />

der Früchte helfen dem Gehirn dabei,<br />

giftige Eiweiße zu zerstören. Wissenschaftler<br />

des Forschungszentrums für Ernährung<br />

im Alter in Boston (USA) empfehlen viele<br />

rote, blaue oder auch orangefarbige Früchte<br />

zu essen, da diese zahlreiche Polyphenole<br />

enthalten. Diese Stoffe unterstützen die sogenannten<br />

Mikroglia-Zellen, haben jetzt die<br />

Bostoner Ernährungswissenschaftler nachgewiesen.<br />

Diese Zellen entsorgen, ähnlich<br />

Selbstgespräche steigern die Konzentration<br />

Selbstgespräche helfen im Sport dabei, das<br />

eigene Potenzial maximal zur Geltung zu<br />

bringen. Sie bauen Konzentration auf und<br />

machen mental stark, berichten griechische<br />

Forscher in der Fachzeitschrift „Perspectives<br />

on Psychological Sciences“, die dazu<br />

Lösungen von Seite 11<br />

Schwimmen<br />

Joggen<br />

Golfen<br />

Ballett<br />

Badminton<br />

Reiten<br />

Hockey<br />

Paragliding<br />

Kajak<br />

Judo<br />

Titelthema<br />

wie eine Müllabfuhr, den biochemischen<br />

Abfall im Gehirn, der sonst die Funktion der<br />

Neuronen verschlechtern kann. (pte)<br />

über 30 Studien zum Thema verglichen.<br />

„Botschaften an sich selbst gehören zu den<br />

zentralen Mitteln der Motivation“, bestätigt<br />

auch Mirjam Wolf vom Österreichischen<br />

Bundesnetzwerk Sportpsychologie. Die besten<br />

Erfolgschancen hat das Selbstgespräch<br />

beim Einstudieren von Bewegungsabläufen,<br />

wenn sich etwa Freistilschwimmer ständig<br />

an „Ellbogen hoch“ erinnern statt bloß „gib<br />

alles, was du hast“, das eher bei Ausdauer-<br />

und Kraftaufgaben zu empfehlen ist. Ob<br />

man das Selbstgespräch laut führt oder nur<br />

innerlich, sei zweitrangig. Wichtig ist nur,<br />

sich möglichst genau vorzusagen, was der<br />

nächste Schritt ist. (pte)<br />

XYU583KL<br />

XyU582KL<br />

PENGE903A<br />

P3NGEO03A<br />

GV32JlO77K<br />

GV82JLO77k<br />

4IABG38002<br />

4IABG380o2<br />

FEW93HB02<br />

FEw93HB03<br />

EWIA8032HY<br />

EWIA8C32HY<br />

fEOS94nDo<br />

fEO894nDO<br />

FEW0230CX<br />

EEW0220CX<br />

UHgfp9823<br />

UNgfP9833<br />

EUB83926A<br />

EuB83826a<br />

UHGfp9822<br />

UNGfP9822<br />

WeIP882HV<br />

WeIP802HV<br />

FWAE9GEWlS<br />

FAAEoGEwlS<br />

Qp40v9MSY<br />

qp4ov9NSy<br />

TeOG9032jG<br />

FeOG9023jg<br />

pÜ39OCoOÜ<br />

pü09OCoOü<br />

FEUZ230CX<br />

FEUZ2200X<br />

EEOG9032jG<br />

FEOG9023jg<br />

HE90SH3AB<br />

HG90SF3Ab<br />

197gh5LOP1<br />

I97gH5LoP1<br />

ZuB0e83ACU<br />

ZuB0e93ACO<br />

Og8032Pbe3<br />

Og0832Pbe3<br />

XYU58r8pKL<br />

XYU58R8pKL<br />

FhUEI23854<br />

FhUEI28854<br />

Unser Gehirn kann<br />

kein Multitasking<br />

Die Unfähigkeit, sich mit mehr als<br />

zwei Dingen gleichzeitig zu beschäftigen,<br />

könnte im menschlichen Gehirn<br />

fest angelegt sein. Versuchen wir<br />

zwei Dinge parallel zu tun, konzentriert<br />

sich laut Wissenschaftlern der<br />

Ecole normale supérieure in Paris<br />

jede Hälfte des Gehirns auf eine Aufgabe.<br />

Diese Aufgabenteilung könnte<br />

erklären, warum uns Multitasking<br />

so schwer fällt, schreibt das Wissenschaftlerteam<br />

in der Fachzeitschrift<br />

„Science”. Denn ab drei Aufgaben<br />

wird es schwierig, da jede Gehirnhälfte<br />

bereits beschäftigt ist. (pte)<br />

Unabhängig<br />

und kompetent<br />

Googeln macht vergesslich<br />

Der globale Informationsspeicher Internet<br />

verhilft Usern und ihrem Gedächtnis zu einer<br />

starken Entlastung. Allerdings macht er<br />

auch vergesslich. Zumindest organisieren<br />

wir dadurch die Art neu, wie wir uns erinnern,<br />

formuliert es Psychologin Betsy Sparrow von<br />

der Columbia University<br />

in New York. Dabei<br />

kommt dem Wissen, wo<br />

eine Information gefunden<br />

werden kann, eine<br />

größere Bedeutung<br />

zu als der Information<br />

selbst.<br />

(pte)<br />

Seit über 85 Jahren steht bei uns die<br />

Zufriedenheit unserer Kundinnen und<br />

Kunden im Mittelpunkt. Das soll auch<br />

in Zukunft so bleiben.<br />

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wir auf eine persönliche, kompetente<br />

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Titelthema<br />

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12 13


Titelthema<br />

Futter fürs Hirn<br />

Ein leerer Bauch studiert nicht gern. Tatsächlich benötigen wir viel Energie, um<br />

Informationen schnell und effektiv zu verarbeiten und sie uns auch zu merken –<br />

die richtige Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle.<br />

Das Gehirn benötigt für seine Arbeit Traubenzucker:<br />

Glukose. Diese wird zusammen<br />

mit Sauerstoff in den Mitochondrien – den<br />

„Energiekraftwerken“ der Zellen – „verbrannt“<br />

und dadurch Energie für Denkprozesse,<br />

aber zum Beispiel auch für das Fühlen<br />

erzeugt. Sauerstoff und Glukose sind<br />

also entscheidende Faktoren: Deswegen<br />

fällt das Lernen im ungelüfteten Klassenzimmer<br />

häufig schwer; zusätzlich sollte das<br />

Pausenbrot nicht vergessen werden.<br />

„Die Forschung belegt, dass wir mit einem<br />

normalen Blutzuckerspiegel <strong>geistig</strong> sehr aktiv<br />

sein können“, erläutert Dr. Siegfried Lehrl,<br />

Diplompsychologe aus <strong>Erlangen</strong>. „Um uns<br />

aber etwas zu merken, Wissen also gut abzuspeichern,<br />

ist sogar ein erhöhter Zuckerspiegel<br />

erforderlich.“ Im euglykämischen<br />

Bereich, wenn 80 – 120<br />

Milligramm Glukose<br />

in einem Deziliter<br />

Blut vorkommen,<br />

kann der Mensch am besten arbeiten, denkt<br />

er am schnellsten. Zum Vergleich: Nüchtern<br />

liegt der Blutzuckerspiegel bei 70 – 99 mg/<br />

dl und ab Werten um 100/110 mg/dl steigen<br />

erwiesenermaßen die <strong>geistig</strong>e Fitness<br />

und auch das Selbstvertrauen. Das bedeutet<br />

allerdings nicht, dass eine Tafel Schokolade<br />

eine ideale Grundlage für die Prüfungsvorbereitung<br />

ist.<br />

Kein Geheimnis: Wasser und Vollkornprodukte<br />

Die Erkenntnis ist nicht neu, man sollte sie<br />

sich aber immer wieder ins Gedächtnis rufen:<br />

viel trinken! Mindestens zwei Liter Flüssigkeit<br />

sollte ein Erwachsener über den Tag<br />

verteilt zu sich nehmen. Am besten eignen<br />

sich Leitungs- und Mineralwasser; Fruchtsaftschorlen<br />

oder Kräutertees sind ebenfalls<br />

empfehlenswert. Eine Studie mit Saunagängern<br />

belegte, dass die <strong>geistig</strong>e Leistungsfähigkeit<br />

bei Flüssigkeitsverlust drastisch<br />

sinkt – und dass sich großer Flüssigkeitsmangel<br />

sogar auf die Leistungsfähigkeit in<br />

den nächsten 24 Stunden auswirkt.<br />

Ob Morgenmuffel oder früher Vogel: Das<br />

Frühstück sollte keinesfalls ausgelassen<br />

werden! 20 – 40 % der Deutschen – vor allem<br />

Mädchen in der Pubertät – gehen mit<br />

leerem Magen aus dem Haus direkt<br />

ins Büro bzw. in die Schule. „Und<br />

wenn Sie nur eine Mahlzeit am<br />

Tag einnehmen könnten, dann<br />

müsste es auf jeden Fall das<br />

Frühstück sein“, unterstreicht<br />

Dr. Lehrl die Bedeutung des<br />

morgendlichen Essens. „Familien<br />

sollten generell ge-<br />

meinsam essen. Neben der für das Denken<br />

erforderlichen Nahrungsaufnahme werden<br />

in dieser Runde auch Informationen ausgetauscht<br />

und man regt sich gegenseitig an.“<br />

Nervennahrung: Omega-3-Fettsäuren<br />

Omega-3-Fettsäuren, die beispielsweise in<br />

Fisch und Pflanzenölen enthalten sind,<br />

gelten gemeinhin als gute Nervennahrung,<br />

ihre positive Wirkung kommt allerdings eher<br />

langfristig zur Geltung. Wer sich für konkret<br />

anstehende Arbeit rüsten möchte, der sollte<br />

seinen Teller mit Kohlenhydraten füllen:<br />

beim Frühstück beispielsweise mit Haferflocken<br />

und Vollkornprodukten, diese liefern<br />

etwa zwei Stunden lang Energie. Traubenzucker,<br />

wie er in mundgerechten Stückchen<br />

an der Supermarktkasse zu erwerben ist,<br />

wirkt direkt im Mund: Bereits über den Gaumen<br />

wird die Glukose aufgenommen und<br />

sorgt kurzfristig für einen Energieschub.<br />

Auch frische Weintrauben und Rosinen haben<br />

diesen Effekt. So schnell die Wirkung<br />

jedoch einsetzt, so schnell ist die Energie<br />

auch wieder verloren. Für Schul- oder Mittagspausen<br />

packt man sich am besten<br />

Wasser, Obst und idealerweise auch Gemüse<br />

ein. Fettes Essen und faule Abende auf<br />

dem Sofa sind wahre Fitnesskiller. / bm<br />

Festessen für den Geist: Karpfen<br />

Jetzt ist wieder Karpfensaison im Aischgrund!<br />

Wenn er auch nicht so hohe Werte<br />

wie die Meerwasserfische erreicht,<br />

so ist der Karpfen mit 190 mg pro<br />

100 g doch eine gute Quelle der wichtigen<br />

Omega-3-Fettsäuren.<br />

Hochwertige Exemplare sind an der hellbis<br />

mittelroten Farbe der Kiemen, der<br />

glänzenden Haut und den hellen, klaren<br />

Augen zu erkennen. Die Karpfen dürfen<br />

auf keinen Fall nach Fisch riechen und<br />

sollten nach dem Kauf baldmöglichst ausgenommen<br />

und verarbeitet werden. n<br />

Titelthema<br />

Richtiges Sitzen und Kaugummikauen<br />

Wer zurückgelehnt sitzt – egal, ob auf<br />

dem Bürostuhl oder dem Sofa – dessen<br />

Körper entspannt sich. Innerhalb von zwei<br />

Minuten sinkt die Aufmerksamkeit massiv<br />

und man wird schläfrig. Wer konzentriert<br />

ist oder sein möchte, der sitzt nach vorne<br />

gebeugt, er ist körperlich dabei.<br />

Mit Bewegung hat auch Siegfried Lehrls<br />

bekannteste Studie zu tun, die sicherlich<br />

nicht jedem Lehrer gefällt: 1998<br />

stellten die Wissenschaftler fest, dass<br />

Kaugummikauen schlau macht. Vor allem<br />

Schüler und Studenten, die häufig<br />

im Frontalunterricht sitzen und dabei<br />

Gefahr laufen, sich zurückzulehnen und<br />

gedanklich abzuschalten, können sich<br />

mit diesem kleinen Trick behelfen. Durch<br />

das Kauen, eine unbewusste Bewegung,<br />

schaltet der Körper nicht ab und die<br />

Konzentration bleibt trotz gegebenenfalls<br />

einschläfernden Vortrags konstant<br />

auf einem hohen Niveau. Dies funktioniert<br />

allerdings nur in einer ruhigen (Unterrichts-)Situation<br />

und nicht mitten im<br />

Trubel – dann ist das Kaugummikauen<br />

sogar kontraproduktiv. / bm<br />

15


Titelthema<br />

Pillen für mehr mentale Power?<br />

Es ist spät am Abend, die Gedanken<br />

schweifen ab und man kann die Augen<br />

kaum noch offen halten – doch morgen<br />

muss die PowerPoint-Präsentation fertig<br />

sein, die Prüfung steht an oder entscheidende<br />

Verhandlungen mit den Kunden<br />

müssen noch vorbereitet werden. Kaffee,<br />

Cola oder Energydrinks sind jetzt oft die<br />

Mittel der Wahl, um dem müden Geist<br />

noch einmal Flügel zu verleihen. Doch bei<br />

manchen bleibt es nicht bei diesen Aufputschmitteln<br />

aus dem Supermarkt.<br />

Science-Fiction mehr. An neuen Substanzen,<br />

die die Gedächtnisleistung des Menschen<br />

verbessern sollen, wird geforscht.“ Er<br />

verweist auf Eric Kandel, der im Jahr 2000<br />

für seine Erkenntnisse über das Gedächnis<br />

mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet<br />

wurde und eine pharmazeutische Firma<br />

zur Entwicklung entsprechender Wirkstoffe<br />

gegründet hat, die inzwischen vom Schweizer<br />

Pharmakonzern Roche übernommen<br />

wurde. Die Bestrebungen zur Optimierung<br />

des menschlichen Gehirns mit Medikamenten<br />

begannen in den USA, als Kampfflieger<br />

bemerkten, dass sie sich mit Methylphenidat<br />

besser konzentrieren konnten. Heute<br />

kommen Studien zu dem Ergebnis, dass<br />

an manchen Universitäten in den USA bis<br />

zu 25 % der Studenten vor Prüfungen ihre<br />

mentale Power mit Medikamenten zu steigern<br />

versuchen.<br />

Titelthema<br />

Studentenwerks <strong>Erlangen</strong>-Nürnberg nimmt<br />

die Zahl der Ratsuchenden zu, doch Medikamentenmissbrauch<br />

zum Gehirndoping<br />

sei kein Thema in den Gesprächen, berichtet<br />

Marita Luger. Nicht auszuschließen sei<br />

jedoch eine Dunkelziffer, so die erfahrene<br />

psychologische Beraterin.<br />

Suchtexperten: Effekte werden überschätzt<br />

Sie wollen ihre <strong>geistig</strong>en Fähigkeiten mit Medikamenten<br />

verbessern, die eigentlich für<br />

psychisch kranke Menschen entwickelt wurden.<br />

Neuro-Enhancement nennt man diesen<br />

Versuch, die Leistung des Gehirns bei<br />

gesunden Menschen mittels Psychopharmaka<br />

zu optimieren. Diese Stimulanzien beeinflussen<br />

chemische Abläufe im Gehirn, um<br />

Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit zu<br />

steigern und Müdigkeit zu vertreiben – mit<br />

zurzeit noch nicht absehbaren Risiken, so<br />

Prof. Dr. Andreas Ludwig, Lehrstuhlinhaber<br />

für Pharmakologie und Toxikologie der Universität<br />

<strong>Erlangen</strong>-Nürnberg.<br />

Risiken und Nebenwirkungen noch unklar<br />

Zu den Substanzen, die in Zusammenhang<br />

mit Hirndoping missbraucht werden, gehören<br />

stimulierende Wirkstoffe wie Methyl-<br />

zur Therapie der Schlafkrankheit (Narkolepsie)<br />

soll die Müdigkeit vertreiben und Betablocker<br />

die Prüfungsangst nehmen.<br />

Wie Doping im Sport<br />

Der Erlanger Pharmakologe vergleicht das<br />

Gehirndoping mit dem Doping beim Sport:<br />

„Aus gutem Grund sind solche Medikamente<br />

verschreibungspflichtig und fallen teilweise<br />

sogar unter das Betäubungsmittelgesetz,<br />

greifen sie doch in den Stoffwechsel eines<br />

solch komplexen Organs wie dem menschlichen<br />

Gehirn ein – mit möglichen Nebenwirkungen.“<br />

Gerade weil es um chemische<br />

Substanzen für Gesunde geht, müsse das<br />

Risiko-Nutzen-Verhältnis besonders sorgfältig<br />

abgewogen werden. Hier geht es nicht<br />

nur um mögliche gravierende körperliche<br />

Beeinträchtigungen, sondern auch um Ri-<br />

800.000 Gesunde nehmen Psycho-Pillen<br />

Aber auch in Deutschland sind die „Brainbooster“<br />

angekommen. Laut einer Studie<br />

der Deutschen Angestellten-Krankenkasse<br />

greifen 800.000 Gesunde regelmäßig zu<br />

Arzneimitteln, um ihre <strong>geistig</strong>e Leistungsfähigkeit<br />

zu verbessern. Dabei gibt es deutliche<br />

Unterschiede zwischen den Geschlechtern:<br />

Männer wollen ihre Leistungen und<br />

Frauen ihre Stimmung verbessern. Jeder<br />

fünfte der anonym Befragten im Alter zwischen<br />

20 und 50 Jahren gab an, jemanden<br />

zu kennen, der solche Medikamente ohne<br />

medizinische Notwendigkeit nimmt. Besonders<br />

beliebt sei der Griff zur Mental-Pille<br />

bei Akademikern und das fange schon im<br />

Studium an. Das unterstreicht eine Untersuchung<br />

der Universität Konstanz, die steigende<br />

Patientenzahlen in psychologischen<br />

Generell stellt sich die Frage: Sollte das<br />

optimierte Gehirn ein Tabu bleiben, trotz<br />

wissenschaftlichen Fortschritts und vielversprechender<br />

Möglichkeiten? Befürworter<br />

sehen keine Einwände: Was soll falsch<br />

daran sein, wenn Schüler besser lernen,<br />

Studenten besser studieren, Wissenschaftler<br />

besser forschen und Manager besser<br />

arbeiten können? Längst ist es gesellschaftlich<br />

akzeptiert, das Aussehen mit<br />

Schönheitschirurgie zu verbessern; die körperliche<br />

Leistungsfähigkeit mit Doping zu<br />

erhöhen – inzwischen ebenfalls geduldet?<br />

Gegner des Neuro-Enhancement sehen<br />

große ethische Probleme, die die Gesellschaft<br />

entscheidend verändern könnten:<br />

Wie steht es mit Chancengleichheit, wie mit<br />

sozialem Druck auf Menschen, die ihr Gehirn<br />

nicht chemisch aufrüsten wollen? Zu<br />

den entschiedenen Gegnern der mentalen<br />

Manipulation zählt die Deutsche Hauptstelle<br />

für Suchtfragen e. V. Sie verweist auf das<br />

Suchtpotenzial einiger der Stimulanzien.<br />

Darüber hinaus werden die Effekte der Psycho-Pillen<br />

weit überschätzt, nicht selten bewirken<br />

sie bei Gesunden sogar das Gegenteil:<br />

senken Wachheit und Aufmerksamkeit,<br />

Planungs- und Handlungsbereitschaft, so<br />

aktuelle Studien. Bleiben am Ende doch nur<br />

der Kaffee oder genügend Schlaf, um den<br />

Herausforderungen gerecht zu werden? n<br />

phenidat, das zur Behandlung des Aufmerksiken für die psychische <strong>Gesundheit</strong>. Trotz-<br />

Beratungsstellen an Hochschulen registsamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndromsdem<br />

wird es ein Thema sein, das in Zukunft<br />

riert. Ursache: wachsender Leistungsdruck<br />

(ADHS) entwickelt wurde und Konzentration noch eine große Rolle spielen wird, ist sich<br />

im Studium. Auch in der psychologischund<br />

Aufmerksamkeit steigern soll. Modafinil Prof. Ludwig sicher: „Das ist längst keine<br />

psychotherapeutischen Beratungsstelle des<br />

16 17 27


Titelthema<br />

Ganzheitliches Programm gegen Demenz<br />

Erlanger zwischen 65 und 75 können mitmachen<br />

Lebensqualität im Alter zu erhalten und Demenz<br />

vorzubeugen, ist das Ziel eines neuen<br />

ganzheitlichen Programms von Forschern<br />

des Instituts für Sportwissenschaft und<br />

Sport der Universität <strong>Erlangen</strong>-Nürnberg,<br />

das ab Herbst in <strong>Erlangen</strong> angeboten wird.<br />

Das Bewegungskonzept GESTALT basiert<br />

auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, wonach<br />

ein gezieltes körperliches Training die<br />

Gehirnleistung von älteren Menschen effektiv<br />

verbessern und somit ein Ansatz zur<br />

Demenzprävention sein kann.<br />

Körper, Geist und Seele werden trainiert<br />

Ein halbes Jahr lang können Interessierte<br />

ein- bis zweimal wöchentlich in Gruppen<br />

unter qualifizierter Anleitung Körper, Seele<br />

und Geist trainieren. Neben verschiedenen<br />

Übungen zur körperlichen und <strong>geistig</strong>en Aktivität<br />

(z. B. Tanz, Sport und Spiel sowie Bewegung<br />

im Alltag) gibt es auch eine Vielzahl<br />

an weiteren geselligen Bewegungsangeboten<br />

wie Kegeln, Gymnastik und Walking. Zusätzlich<br />

wird eine telefonische Bewegungsberatung<br />

angeboten, die dabei unterstützen<br />

soll, geeignete Bewegungsformen in den<br />

Alltag aufzunehmen. Denn nach dem halben<br />

Jahr gemeinsamen Trainings soll jeder<br />

individuell weitermachen; Nachhaltigkeit ist<br />

eines der Projektziele von GESTALT.<br />

Viele regionale Partner<br />

Angeboten wird das Anti-Demenz-Programm<br />

vom TV 1848 <strong>Erlangen</strong>, der Siemens Sport-<br />

und Freizeitanlage, dem Zentrum medi train,<br />

dem Begegnungszentrum in der Fröbelstraße<br />

und der VHS <strong>Erlangen</strong>. Teilnehmen können<br />

Männer und Frauen im Alter zwischen<br />

65 – 75 Jahren (auch mit Begleitpersonen),<br />

die aktiv oder wieder aktiv werden möchten.<br />

Sportliche Erfahrungen sind nicht erforderlich.<br />

„Wir wollen mit diesem Projekt<br />

vor allem ältere Menschen ansprechen,<br />

die sich momentan nur wenig oder selten<br />

bewegen und gewisse Risikofaktoren für<br />

demenzielle Erkrankungen haben“, so Projektleiter<br />

Prof. Dr. Alfred Rütten. Interessierte<br />

Bürger können sich bis Mitte September<br />

bei den jeweiligen Anbietern melden oder<br />

zum öffentlichen Informationsnachmittag<br />

am 12. September 2011 um 16.00 Uhr in<br />

die Erlanger Volkshochschule in der Friedrichstraße<br />

kommen. n<br />

Mehr Informationen:<br />

Martina Niedermeier<br />

Tel.: 09131/85-25007<br />

martina.niedermeier@sport.uni-erlangen.de<br />

Kostenlos über das Internet telefonieren,<br />

Bankgeschäfte erledigen oder Reisen buchen<br />

– das können Senioren im Rahmen<br />

von „ELSe – E-Learning für Senioren“<br />

(ELSe) lernen. Das Institut für Lern-Innovation<br />

(ILI) der Friedrich-Alexander-Universität<br />

<strong>Erlangen</strong>-Nürnberg (FAU) bietet Online-Kurse<br />

an, die speziell auf die Bedürfnisse Älterer<br />

zugeschnitten sind und an denen bereits<br />

mehr als 700 Personen teilgenommen<br />

haben. Mit dem bundesweiten Pilotprojekt<br />

„Lern@Haus – Nie zu alt fürs Internet“ sollen<br />

jetzt neue, innovative Formen des Lernens<br />

in Mehrgenerationenhäusern angeboten<br />

werden. Zu den zwölf Einrichtungen,<br />

die von Anfang an dabei sind, zählt auch<br />

das Erlanger Mehrgenerationenhaus in der<br />

Egerlandstraße. Hier wird es künftig neben<br />

After-Work-Fitness für die Berufstätigen,<br />

Bastelnachmittagen für die Kleinen und<br />

Walking für Senioren auch Online-Kurse zu<br />

Computer- und Internetnutzung geben.<br />

Virtuelle Kurse können flexibel genutzt werden<br />

Die Lernenden sollen sich bei Problemen<br />

oder Fragen zunächst gegenseitig unterstützen;<br />

aber auch Teletutoren, ehrenamtliche<br />

Betreuer, werden per E-Mail, in Online-Foren,<br />

via Skype oder per Fernsteuerung des<br />

Rechners helfen. Als Tutoren sollen sowohl<br />

Senioren als auch junge Helfer, sogenannte<br />

„Junioren“, gewonnen werden. Untersucht<br />

wird, welche Lernmethode den größten<br />

Effekt erzielt. Die virtuellen Kurse sind so<br />

aufgebaut, dass Lerntempo und Lernprozesse,<br />

Motivation, Veranschaulichung und<br />

Betreuung auf die Bedürfnisse der Älteren<br />

abgestimmt sind. Das Lernen erfolgt in kleinen<br />

Schritten und kann flexibel angepasst<br />

werden, bereits bekannte Inhalte können<br />

übersprungen, der Lernstoff jederzeit wiederholt<br />

werden. Es gibt viele Angebote des<br />

Übens und des Feedbacks.<br />

Titelthema<br />

„ELSe“ hilft Opa und Oma beim E-Learning<br />

FAU-Institut startet Pilotprojekt in Mehrgenerationenhäusern<br />

Wer Interesse an dem E-Learning-Angebot<br />

des Instituts für Lern-Innovation hat, kann<br />

sich – auch wenn er nicht im Mehrgenerationenhaus<br />

wohnt – beim Institut für einen<br />

der nächsten Kurse vormerken lassen.<br />

(FAU)<br />

Mehr Informationen:<br />

Elena Coroian<br />

Tel.: 09131/85-26878<br />

elena.coroian@fim.uni-erlangen.de<br />

18 19


Vorbeugen & Heilen<br />

Beim Denken zusehen<br />

Magnetenzephalograf macht Gedanken sichtbar<br />

Mit einem über 100 kg schweren Sensor in<br />

einer ölfassgroßen Kopfhaube – gekühlt auf<br />

Weltraumtemperatur – ermittelt „AlphaVis“<br />

kleinste magnetische Felder. Diese entstehen<br />

naturgemäß bei Hirnaktivität oder sie<br />

werden bei einer Analyse gezielt durch Reize<br />

ausgelöst. Die Magnetfelder veranschaulichen<br />

den Ärzten, wo genau Denkprozesse im<br />

Gehirn eines Menschen stattfinden. „Wir können<br />

auf diese Art und Weise dem Menschen<br />

beim Denken zusehen“, erläutert Prof. Dr.<br />

Hermann Stefan, erster Vorsitzender des interdisziplinären<br />

Arbeitskreises Biomagnetismus<br />

am Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong>. Die gemes-<br />

Foto: Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

„Was geht eigentlich in deinem Kopf vor?“ Auf diese schwierige Frage können<br />

Mediziner des Universitätsklinikums <strong>Erlangen</strong> jetzt konkrete Antworten finden.<br />

Mit „AlphaVis“, dem einzigen Magnetenzephalografen (MEG) in Bayern, ist es<br />

möglich, Denkprozesse im Gehirn berührungslos abzubilden. Weltweit gibt es<br />

lediglich 100 derartiger hochmoderner „Gedankenleser“.<br />

senen Magnetfelder sind hundertmillionen<br />

Mal schwächer als das Erdmagnetfeld: „Das<br />

bedeutet zum Beispiel, wenn im zwei Kilometer<br />

entfernten Bahnhof ein ICE durchfährt,<br />

kann dies im MEG sichtbar gemacht werden“,<br />

sagt der Mediziner. Deshalb muss der<br />

4 x 5 x 3 Meter große Untersuchungsraum<br />

auch besonders gut abgeschirmt sein.<br />

Im neuen MEG können zwei Verfahren zur<br />

Messung der Gehirnaktivität genutzt werden:<br />

„Die Aufzeichnung der elektrischen Aktivität<br />

des Gehirns ist eine seit vielen Jahren in der<br />

klinischen Routinediagnostik bewährte Me-<br />

thode“, erklärt Prof. Stefan. Die mittels Elektroden<br />

von der Kopfoberfläche registrierten<br />

Daten, die als Kurven dargestellt werden,<br />

bezeichnet man als Elektroenzephalogramm<br />

(EEG). Ein weiteres, jüngeres Verfahren zur<br />

Untersuchung der Hirnaktivität ist die Magnetenzephalografie<br />

bzw. das Magnetenzephalogramm.<br />

Mit dieser Technik ist es möglich,<br />

die naturgemäß im Zusammenhang mit<br />

der elektrischen Hirnaktivität auftretenden<br />

Magnetfelder aufzuzeichnen. Um möglichst<br />

viel Information zu gewinnen, können beide<br />

Messungen in einer Untersuchung kombiniert,<br />

aber auch einzeln angewendet werden.<br />

Mehrere Messverfahren kombiniert<br />

Mittels der Quellenanalyse können die Ergebnisse<br />

beider Messverfahren genutzt<br />

werden, um die Orte im Gehirn zu bestimmen,<br />

die die gemessene Aktivität erzeugen.<br />

So ist es möglich, funktionelle Areale,<br />

d. h. die Teile des Gehirns, die für spezifische<br />

Funktionen zuständig sind (Bewegung,<br />

Empfindung etc.) zu lokalisieren oder auch<br />

den Ursprungsort epileptischer Aktivität zu<br />

finden. Im Epilepsiezentrum des Uni-Klinikums<br />

können diese Erkenntnisse z. B. für<br />

die Planung eines chirurgischen Eingriffs<br />

verwendet und sogar während der Operation<br />

zur Neuronavigation eingesetzt werden.<br />

Die Messung selbst erfolgt rein passiv, es<br />

werden also keine Magnetfelder erzeugt.<br />

Die Untersuchung ist daher ungefährlich<br />

und schmerzfrei, jedoch erfordert sie, dass<br />

der Patient ruhig sitzen bzw. liegen bleibt,<br />

da jede Bewegung eine entsprechende Ungenauigkeit<br />

erzeugt.<br />

„Bei der epileptologischen MEG-Diagnostik<br />

ist <strong>Erlangen</strong> das Zentrum mit der größten<br />

Erfahrung“, berichtet der Leiter des<br />

Epilepsiezentrums, Prof. Dr. Hajo Hamer<br />

(siehe auch Palmeria-Gespräch S. 22).<br />

Bereits 1990 wurde weltweit das erste klini-<br />

Vorbeugen & Heilen<br />

sche Multikanal-MEG in <strong>Erlangen</strong> in Betrieb<br />

genommen.<br />

Grundlagenforschung kommt Patienten zugute<br />

Die neue, 1,8 Millionen Euro teure Anlage<br />

wird von mehreren Einrichtungen des Uni-<br />

Klinikums auch für Grundlagenforschung<br />

genutzt. „Wir wollen erstmals weltweit die<br />

Diagnostik von MEG, EEG und Kernspintomografie<br />

im Rahmen eines Projekts der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft zusammenführen“,<br />

erläutert Prof. Stefan.<br />

Dazu wird mit Universitäten in der ganzen<br />

Welt zusammengearbeitet, z. B. in Belgien<br />

(Gent), Frankreich (Marseille), Kroatien (Zagreb),<br />

China (Chengdu), Japan (Tokio) und<br />

den USA (Utah). „Die Forschungsergebnisse<br />

kommen unseren Patienten direkt zugute“,<br />

versichert er. (UK)<br />

NEU<br />

Ulmenweg 17<br />

91054 <strong>Erlangen</strong><br />

Tel 09 131 - 125 30 70<br />

Ihre neue Apotheke<br />

... gleich gegenüber des neuen<br />

INZ der Uni-Klinik, <strong>Erlangen</strong><br />

Wir freuen uns auf Sie<br />

20 21


22<br />

Palmeria-<br />

Gespräch<br />

mit Prof. Dr. Hajo Hamer<br />

Porträt Porträt<br />

Der Gewitterbekämpfer<br />

Als geisteskrank oder als „blöd“ werden Epileptiker oft abgestempelt und isoliert, dabei<br />

haben epileptische Anfälle ihre Ursache in einem Defekt des zentralen Nervensystems<br />

und rein gar nichts mit der Intelligenz der Betroffenen zu tun. Dennoch halten<br />

sich diese Vorurteile hartnäckig in der Bevölkerung. Dagegen will Prof. Dr. Hajo Hamer,<br />

seit April dieses Jahres Leiter des Epilepsiezentrums an der Neurologischen Klinik des<br />

Universitätsklinikums <strong>Erlangen</strong>, vorgehen. Zusätzlich möchte er neue Diagnose- und<br />

Therapiemöglichkeiten schnellstmöglich in die Patientenversorgung überführen.<br />

Wie ein „Gewitter im Gehirn“, so kann man<br />

die Erkrankung beschreiben: Zu viele Nervenzellen<br />

werden auf einmal aktiviert, bis<br />

es schließlich zu einer überschießenden,<br />

blitzartigen Entladung kommt. Als Folge haben<br />

Betroffene für kurze Zeit – bei einem<br />

starken Ausbruch – keine Kontrolle mehr<br />

über ihren Körper: Sie leiden unter Zuckungen,<br />

einer Anspannung aller Muskeln und<br />

Foto: Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

Speichelfluss, um nur einige Auswirkungen<br />

zu nennen. In 90 % der Fälle ist ein epileptischer<br />

Anfall nach zwei Minuten vorbei –<br />

Beobachtern erscheint diese Zeit meist um<br />

einiges länger. Die Epilepsie zählt zu den<br />

häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems,<br />

rund 5 % aller Menschen erleiden<br />

mindestens einen epileptischen Anfall<br />

in ihrem Leben, 0,5 – 1 % gleich mehrere,<br />

die auch am selben Tag auftreten können.<br />

Treffen kann es jeden, ob jung oder alt, ob<br />

Mann oder Frau. Einem Anfall geht meist<br />

eine Reizung des Gehirns voraus. Dazu<br />

gehören beispielsweise ein Schädelhirntrauma,<br />

ein Schlaganfall oder ein Tumor,<br />

aber auch ein genetischer Defekt oder der<br />

Konsum von Designerdrogen können einen<br />

Ausbruch hervorrufen. „Es gibt keine Vorankündigungen<br />

für einen epileptischen Anfall“,<br />

erklärt Prof. Hamer, „zumindest keine,<br />

die wissenschaftlich bewiesen sind.“<br />

Spezialisten arbeiten Hand in Hand<br />

Seit rund sechs Monaten leitet der Neurologe<br />

das Erlanger Zentrum – das viertgrößte<br />

in Deutschland. Hierher kommen<br />

v. a. Betroffene, bei denen sich die Diagnose<br />

„Epilepsie“ als schwierig erweist – denn<br />

viele Symptome treten auch bei anderen<br />

Erkrankungen auf; zusätzlich werden Patienten<br />

behandelt, bei denen Medikamente<br />

zur Eindämmung der epileptogenen Zone<br />

nicht wirken – das trifft auf rund ein Drittel<br />

aller Epileptiker zu. In der Erlanger Einrichtung<br />

arbeiten Spezialisten aus verschiedenen<br />

Fachrichtungen wie der Neurologie, der<br />

Neuropathologie und der Neuroradiologie<br />

zusammen, um zu klären, ob der defekte<br />

Bereich im Gehirn eines Betroffenen ohne<br />

großes Risiko entfernt werden kann. „Wir<br />

bieten alle verfügbaren diagnostischen sowie<br />

therapeutischen Möglichkeiten in unserem<br />

hoch spezialisierten Team an“, erläutert<br />

Prof. Hamer. Dazu gehören beispielsweise<br />

das Video-EEG-Monitoring (die Überwachung<br />

während und zwischen der Anfälle),<br />

hochauflösende MRT-Untersuchungen mit<br />

speziellen Epilepsie-Sequenzen sowie neuropsychologische<br />

Testungen. Die Qualifika-<br />

tion des Zentrums war mit ein Grund, warum<br />

der 45-Jährige nach 17 Jahren Absenz nach<br />

<strong>Erlangen</strong> zurückgekehrt ist.<br />

„Es hat mich sehr gefreut,<br />

wieder zurück in meine Heimat<br />

zu kommen.“<br />

Denn Prof. Hamer verbrachte seine Kindheit<br />

und Jugend in <strong>Erlangen</strong>, studierte hier<br />

Humanmedizin und promovierte an der hiesigen<br />

Universität, unterbrochen durch einen<br />

Studienaufenthalt in Wien. Eigentlich habe er<br />

früher Philosoph werden wollen, verrät er, da<br />

ihn schon immer die Schnittstelle zwischen<br />

Geist und Gehirn interessiert habe. So<br />

kam er schließlich auch zur Epileptologie.<br />

Die entscheidende<br />

Begeisterung für die Fachrichtung<br />

weckte sein<br />

Mentor Prof. Dr.<br />

Hans O. Lüders<br />

in der Cleveland<br />

Clinic Foundation<br />

(USA) in<br />

ihm, wo Prof.<br />

Hamer einen<br />

zweijährigen<br />

A u f e n t h a l t<br />

als „epilepsy<br />

fellow“ absolvierte.<br />

Wieder<br />

in Deutschland<br />

war Prof. Hamer<br />

maßgeblich an der Errichtung<br />

des Epilepsiezentrums<br />

in Marburg beteiligt,<br />

bis ihn sein Weg dieses Jahr<br />

zurück nach<br />

23


Porträt<br />

<strong>Erlangen</strong> führte. „Es hat mich sehr gefreut,<br />

wieder zurück in meine Heimat zu kommen“,<br />

sagt Prof. Hamer, der verheiratet<br />

und Vater von drei Kindern ist, „schließlich<br />

sind noch einige aus meiner Familie hier.“<br />

Er hat sich nun ein Haus mit einem großen<br />

verwilderten Garten außerhalb <strong>Erlangen</strong>s<br />

gekauft, den er mit viel Elan in Ordnung<br />

bringen möchte.<br />

Benachteiligung von Patienten ergründen<br />

Zu einem der Forschungsschwerpunkte<br />

von Prof. Hamer gehört – neben der Erforschung<br />

entzündlicher Veränderungen bei<br />

fokalen (partiellen) Epilepsien – auch die<br />

Optimierung der Versorgung von betroffenen<br />

Patienten.<br />

„Viele Epileptiker werden im<br />

sozialen Leben benachteiligt,<br />

es gibt nach wie vor starke<br />

Berührungsängste.“<br />

Hierbei geht er beispielsweise Fragen nach,<br />

wieso Menschen, die an Epilepsie leiden,<br />

seltener heiraten, warum Familiengründungen<br />

schwieriger verlaufen und weshalb Erkrankte<br />

häufig frühzeitig verrentet werden.<br />

„Viele Epileptiker werden im sozialen Leben<br />

benachteiligt, es gibt nach wie vor starke<br />

Berührungsängste“, bemängelt Prof. Hamer,<br />

„dabei können diese Erkrankung gut<br />

therapiert und viele Berufe ohne Probleme<br />

ausgeführt werden.“ / av<br />

Mehr Informationen:<br />

www.epilepsiezentrum.uk-erlangen.de<br />

Ein epileptischer Anfall!<br />

Was sollten Sie tun?<br />

Je nach Art des Anfalls kann sich der<br />

Betroffene durch Stürze, Zuckungen<br />

oder durch Handlungen im Zustand<br />

einer Bewusstseinstrübung an Gegenständen<br />

in seiner Umgebung verletzen.<br />

Nach einem Anfall kann er noch<br />

für einige Zeit – ggf. bis zu mehreren<br />

Stunden lang – kaum weckbar, desorientiert<br />

und müde sein.<br />

Wenn Sie Beobachter eines epileptischen<br />

Anfalls werden, sollten Sie Folgendes<br />

tun:<br />

• Bleiben Sie bei dem Betroffenen.<br />

• Räumen Sie alles aus seiner Umgebung,<br />

woran er sich verletzen könnte.<br />

• Halten Sie ihn nicht fest und schieben<br />

Sie nichts in seinen Mund.<br />

• Legen Sie den Betroffenen nach dem<br />

Anfall in die stabile Seitenlage, sollte<br />

er noch bewusstlos sein.<br />

• Fragen Sie, ob Sie einen Arzt verständigen<br />

sollen, wenn er wieder bei Bewusstsein<br />

ist.<br />

• Falls der Betroffene bewusstlos bleibt,<br />

dann rufen Sie sofort einen Krankenwagen.<br />

Wichtig ist, den Anfallsverlauf genau zu<br />

beobachten und seine Dauer zu notieren,<br />

da dies dem Arzt die Diagnosestellung<br />

und Behandlung erleichtert. / av<br />

Vorbeugen Senioren & Heilen<br />

Schlaganfälle eiskalt bekämpfen<br />

Europaweite Studie in <strong>Erlangen</strong> koordiniert<br />

Mit 11 Millionen Euro fördert jetzt die Europäische<br />

Union eine Studie zur besseren<br />

Behandlung des Schlaganfalls: die therapeutische<br />

Hypothermie. Federführend beteiligt<br />

an diesen zukunftsweisenden Forschungen<br />

ist die Neurologische Klinik des<br />

Universitätsklinikums <strong>Erlangen</strong>. Sie ist auch<br />

Mitbegründerin des europäischen Netzwerks<br />

EuroHYP (European Stroke Research<br />

Network for Hypothermia), in dem Ärzte und<br />

Wissenschaftler aus ganz Europa an der<br />

Erforschung und Etablierung der therapeutischen<br />

Hypothermie arbeiten. Dabei wird<br />

das Gehirn des Schlaganfallpatienten durch<br />

Kälteeinwirkung (teilweise) in eine Art Winterschlaf<br />

versetzt. Mithilfe dieser Prozedur<br />

wollen die Forscher die bleibenden körperlichen<br />

Beeinträchtigungen sowie die Zahl der<br />

Todesfälle nach einem Schlaganfall reduzieren.<br />

„Aus Tierexperimenten wissen wir, dass<br />

Hypothermie wie keine andere Therapie das<br />

Gehirn vor weiterer Schädigung schützen<br />

kann“, erläutert Klinikdirektor Prof. Dr. Dr.<br />

h. c. Stefan Schwab. Um eine Wirksamkeit<br />

bei Menschen zu beweisen, startet nun die<br />

europaweite Studie. Bei insgesamt 1.500<br />

Schlaganfallpatienten soll ab 2012 in ganz<br />

Europa die Kühltherapie untersucht werden.<br />

Koordinationszentrum für über 80 Schlaganfallzentren<br />

ist die Neurologische Klinik<br />

des Uni-Klinikums <strong>Erlangen</strong>.<br />

Körpertemperatur wird auf 35 Grad gesenkt<br />

Bei der Hypothermie nach einem Schlaganfall<br />

wird die Körpertemperatur des Patienten<br />

einen ganzen Tag lang auf 35 Grad Celsius<br />

herabgekühlt. Durch die Kühlung des Gehirns<br />

wird der Zellstoffwechsel verlangsamt.<br />

Der leitende Oberarzt PD Dr. Rainer Kollmar<br />

demonstriert die „Kältemaschine“.<br />

Foto: Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

So kommen die Gehirnzellen mit weniger<br />

Sauerstoff aus und Folgeschäden durch die<br />

mangelnde Blutzufuhr beim Schlaganfall<br />

können reduziert werden. Auf der Schlaganfallstation<br />

des Uni-Klinikums setzen Ärzte<br />

diese Kältetherapie bereits erfolgreich ein.<br />

Jährlich mehr als zwei Millionen Schlaganfälle<br />

in Europa – Verdreifachung erwartet<br />

Der Schlaganfall ist mit 500.000 Menschen<br />

pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen<br />

in der Europäischen Union. Pro Jahr kommt<br />

es in Europa zu über zwei Millionen neuen<br />

Schlaganfällen. „Mit zunehmender Lebenserwartung<br />

der Bevölkerung muss innerhalb der<br />

nächsten 30 Jahre mit einer Verdreifachung<br />

der Häufigkeit von Schlaganfällen gerechnet<br />

werden“, sagt Prof. Schwab. Trotz dieser<br />

alarmierenden Zahlen sind die therapeutischen<br />

Optionen zur Behandlung des ischämischen<br />

Schlaganfalls bisher noch sehr eingeschränkt.<br />

Weniger als 10 % der Patienten<br />

erhalten eine wirksame Therapie. (UK)<br />

24 25


26<br />

Gut Fit zu & wissen Aktiv<br />

Einmal das Herz von innen bestaunen und<br />

ein Stück Darm durchschreiten, einen Blick<br />

in den modernsten HNO-OP Bayerns werfen<br />

und mittels eines Alterssimulators in die Welt<br />

älterer Menschen eintauchen – sprichwörtlich<br />

von Kopf bis Fuß informiert das Universitätsklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong> während der Wissenschaftsnacht<br />

mit Vorführungen, Vorträgen,<br />

Ausstellungen, Diskussionen, Rundgängen<br />

und Praxisbeispielen über neue Forschungsergebnisse<br />

und Therapiemöglichkeiten in<br />

sämtlichen Bereichen. So erfährt der medizininteressierte<br />

Besucher u. a. Wissenswertes<br />

über die Früherkennung des Parkinson-<br />

Syndroms, er kann im Epilepsiezentrum<br />

seine Gehirnfunktionen testen lassen oder<br />

sich über Aktuelles aus der Welt der Mikroben<br />

und Infektionsabwehr informieren.<br />

In der Kardiologie dreht sich alles um den<br />

neuesten Stand bildgebender Verfahren bei<br />

der Diagnostik von Herzkrankheiten sowie<br />

um aktuelle Entwicklungen und Techniken<br />

bei der Behandlung von Herzklappenerkrankungen.<br />

Im Kinderprogramm am Nachmittag von<br />

14 bis 17 Uhr können junge Forscher ab vier<br />

Jahren hinter die Kulissen des Krankenhauses<br />

blicken: zum Beispiel lädt die Kinderund<br />

Jugendklinik im „Café Hirnstamm“ zu<br />

einer „Gehirnsprechstunde“ ein, in der auf<br />

spielerische Weise Kindern und Jugendlichen<br />

die Funktionen des Gehirns nähergebracht<br />

werden.<br />

Bei Siemens Healthcare, einem der weltweit<br />

größten Anbieter von Medizintechnik, kann<br />

man sich über den aktuellen Stand bei bildgebenden<br />

Verfahren wie der Computertomografie<br />

oder der Kernspintomografie informieren.<br />

Unter dem Motto „Medizintechnik<br />

zum Anfassen“ präsentieren auch die Partner<br />

und Mitglieder des Medical Valley EMN<br />

e. V. den Besuchern in der Langen Nacht<br />

der Wissenschaften im Innovationszentrum<br />

Medizintechnik und Pharma (IZMP) Neuigkeiten<br />

aus den Bereichen <strong>Gesundheit</strong> und<br />

Medizintechnik. Im Programmheft wird eine<br />

virtuelle Medical-Valley-Tour durch die einzelnen<br />

Veranstaltungsorte der teilnehmenden<br />

Medical-Valley-Partner führen.<br />

Die Lange Nacht der Wissenschaften, eines<br />

der größten Wissenschaftsfestivals in<br />

Deutschland, findet bereits zum fünften Mal<br />

statt. n<br />

Mehr Informationen:<br />

www.nacht-der-wissenschaften.de<br />

Foto: Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

Das geht unter die Haut<br />

Vorbeugen & Heilen<br />

Innovatives Verfahren zur Gehirnstimulation aus <strong>Erlangen</strong><br />

Patienten mit schwer behandelbaren<br />

neurologischen und psychiatrischen<br />

Krankheiten können bald von einem<br />

völlig neuen Therapieverfahren pro<strong>fit</strong>ieren,<br />

das vom Erlanger Unternehmen<br />

Cerbomed entwickelt wurde. Erstmals<br />

weltweit ist es den Wissenschaftlern<br />

der jungen Medizintechnikfirma gelungen,<br />

durch die Haut (transkutan)<br />

den Vagusnerv zu stimulieren, der<br />

diese Erkrankungen beeinflusst.<br />

NEMOS heißt das innovative Therapiegerät,<br />

das bereits im vergangenen Jahr die europäische<br />

Zulassung erhielt und derzeit noch<br />

ausschließlich bei Studien eingesetzt wird.<br />

Aber schon im nächsten Jahr soll die Therapiemethode<br />

im klinischen Alltag angewendet<br />

werden, stellt der Unternehmenschef Dr.<br />

Andreas Hartlep in Aussicht. Es ist das erste<br />

nichtinvasive Gerät, das eine gezielte Stimulation<br />

des Gehirns ermöglicht. Die Anregung<br />

des Vagusnervs ist bei der Behandlung der<br />

Epilepsie bereits eine etablierte Therapiemethode,<br />

jedoch musste bisher der Stimulator<br />

bei einer Operation in die Brustwand eingesetzt<br />

werden. Die Neuentwicklung besteht<br />

aus einer Stimulationseinheit in Handy-Größe<br />

und einer Ohrelektrode, die der Patient<br />

wie einen Ohrhörer über mehrere Stunden<br />

am Tag trägt.<br />

Über die Haut direkt ins Gehirn<br />

NEMOS nutzt die Tatsache, dass Teile des<br />

Vagusnervs am Ohr direkt unterhalb der<br />

Haut verlaufen und so auch durch die Haut<br />

mit elektrischen Impulsen stimuliert werden<br />

können. „Der Vagusnerv ist durch verschiedene<br />

Schaltzentren auch mit Gehirn-<br />

Foto: Cerbomed<br />

regionen verbunden, die bei der Entstehung,<br />

dem Verlauf und der Therapie von verschiedenen<br />

neurologischen und psychischen Erkrankungen<br />

eine Rolle spielen”, erläutert<br />

der medizinische Leiter von Cerbomed, Prof.<br />

Dr. Jens Ellrich. Derzeitiges Hauptanwendungsgebiet<br />

von NEMOS sind Epilepsien,<br />

die auf eine Behandlung mit Medikamenten<br />

nicht ausreichend ansprechen. Sicherheit,<br />

Verträglichkeit und Wirksamkeit des neuen<br />

Verfahrens werden bei klinischen Prüfungen<br />

beispielsweise am Epilepsiezentrum des<br />

Universitätsklinikums <strong>Erlangen</strong> unter Beweis<br />

gestellt.<br />

Weitere Indikationen werden getestet<br />

„Gegenüber der invasiven (mittels OP)<br />

Behandlungsmethode ist das Erlanger<br />

Verfahren für den Patienten weit weniger<br />

belastend, risikoärmer und mit geringeren<br />

Nebenwirkungen verbunden”, resümiert<br />

Prof. Ellrich. Denkbar seien eine<br />

Reihe weiterer Anwendungsgebiete von<br />

NEMOS beispielsweise bei Migräne, chronischen<br />

Schmerzen, Tinnitus und Schizophrenie.<br />

Dies wird derzeit in klinischen Studien<br />

überprüft. n<br />

9 27


Zwei Bypässe, die vor 36 Jahren dem<br />

heute 80-jährigen Patienten Michael Vogl<br />

im Universitätsklinikum <strong>Erlangen</strong> gelegt<br />

wurden, funktionieren nach wie vor „tadellos“.<br />

Das stellten jetzt Herzchirurg<br />

Prof. Dr. Michael Weyand und Kardiologe<br />

Prof. Dr. Werner Daniel bei einer Compu-<br />

Vorbeugen & Heilen<br />

Herz-Bypass funktioniert seit 36 Jahren tadellos<br />

Foto: Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

Gen gibt Hinweis auf Risiko für<br />

Gebärmutterschleimhautkrebs<br />

Ein internationales Forschungsnetzwerk unter<br />

maßgeblicher Beteiligung der Frauenklinik<br />

des Universitätsklinikums <strong>Erlangen</strong> hat<br />

ein Gen gefunden, das Aufschluss über das<br />

Erkrankungsrisiko für Gebärmutterschleimhautkrebs<br />

gibt. Diese Tumorart ist der häufigste<br />

bösartige Unterleibskrebs bei Frauen<br />

und wird in Deutschland jährlich bei etwa<br />

10.000 Patientinnen diagnostiziert. Bisher<br />

gibt es zur Früherkennung keine etablierte<br />

Methode; lediglich Übergewicht konnte als<br />

Risikofaktor ausgemacht werden. Die Entdeckung<br />

des Gens könnte künftig helfen,<br />

Frauen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko<br />

frühzeitig zu erkennen.<br />

Die Erlanger Arbeitsgruppe um Prof. Dr.<br />

Peter A. Fasching hat bereits in den vergangenen<br />

Jahren in internationaler Kooperation<br />

Risikogene für die Entstehung von Eierstockkrebs<br />

beschrieben. (UK)<br />

tertomografie im Universitäts-Herzzentrum<br />

<strong>Erlangen</strong> fest. Im bundesweiten Durchschnitt<br />

müssen 50 % der Bypässe nach zehn<br />

Jahren erneuert werden.<br />

Eine Bypass-Operation wird durchgeführt,<br />

wenn z. B. Herzkranzgefäße verengt sind<br />

und dadurch die Durchblutung des Herzmuskels<br />

beeinträchtigt ist. Mittlerweile<br />

bekommen in Deutschland jedes Jahr<br />

rund 70.000 Patienten einen Bypass. Die<br />

Operation dauert je nach Anzahl der benötigten<br />

Gefäßbrücken zwischen zwei und<br />

fünf Stunden. Dabei stellt der Chirurg eine<br />

Umgehung (englisch „bypass“) des betroffenen<br />

Gefäßes her, um das zuvor unzureichend<br />

durchblutete Gewebe wieder besser<br />

mit Blut zu versorgen. Für den Bypass verwendet<br />

der Operateur körpereigene oder<br />

künstliche Gefäßprothesen. (UK)<br />

Jeder gespendete Euro<br />

wird jetzt verdoppelt<br />

Jede Spende an die Forschungsstiftung<br />

Medizin am Universitätsklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong>, die für einen Stiftungszweck<br />

ausgegeben wird, wird jetzt verdoppelt.<br />

Das ist einzigartig an einem Uni-Klinikum<br />

in Deutschland. „Damit ist jede<br />

Einzelspende automatisch doppelt so<br />

viel wert“, freut sich der Vorsitzende<br />

des Stiftungsvorstands Prof. Dr. Werner<br />

Daniel. Finanziert wird das „Matching-<br />

Funds“-Programm aus den Erträgen<br />

der „Betriebe gewerblicher Art“ des<br />

Uni-Klinikums. „Damit wird das Spenden<br />

für Wissenschaft, Forschung und<br />

mildtätige Zwecke noch wirkungsvoller“,<br />

so Prof. Daniel. Mehr Infos unter<br />

www.forschungsstiftung.uk-erlangen.de.<br />

(UK)<br />

29


30<br />

Gut Fit zu & wissen Aktiv<br />

Säuglinge „hören“ Emotionen im Schlaf<br />

Säuglinge können nicht nur menschliche<br />

Stimmen erkennen. Sie sind auch in der<br />

Lage, Emotionen wahrzunehmen – selbst<br />

im Schlaf, davon sind Wissenschaftler des<br />

Londoner King’s College überzeugt. Bei einer<br />

Studie spielten sie Säuglingen im Alter<br />

von drei und sieben Monaten verschiedene<br />

neutrale Geräusche oder menschliche Äußerungen<br />

wie Husten, Niesen, Lachen oder<br />

Weinen vor, während<br />

Bayern seltener krank<br />

Ihre robuste Natur haben die Bayern im<br />

ersten Halbjahr 2011 unter Beweis gestellt:<br />

Während bundesweit die Arbeitnehmer<br />

durchschnittlich an 8,1 Tagen<br />

wegen Krankschreibungen zu Hause<br />

blieben, brachten es die Bayern lediglich<br />

auf 6,6 Krankheitstage und haben<br />

sich damit als die gesündesten erwiesen.<br />

Das ergab eine Untersuchung der<br />

Krankenkasse KKH-Allianz. Den höchsten<br />

Krankenstand verzeichneten mit<br />

durchschnittlich zehn Tagen die Berliner.<br />

(KKH-Allianz)<br />

diese in der Röhre eines Kernspintomografen<br />

lagen und schliefen. Wie die Aufnahmen<br />

ihrer Gehirnaktivitäten zeigten, konnten die<br />

Säuglinge auch im Schlaf erkennen, ob sich<br />

in ihrer Umgebung vertraute oder fremde<br />

Personen befanden. Frühere Untersuchungen<br />

hatten gezeigt, dass Säuglinge früh<br />

die Stimme ihrer Mutter von der anderer<br />

Menschen unterscheiden können. Auch der<br />

emotionale Gehalt der Sprache beeinflusste<br />

die Hirnaktivität der schlafenden Säuglinge.<br />

Während bei positiven menschlichen<br />

Lautäußerungen, etwa Lachen, keine Unterschiede<br />

zu neutralen Geräuschen zu finden<br />

waren, aktivierten traurige Laute, etwa ein<br />

Weinen, zusätzlich Regionen im orbitofrontalen<br />

Cortex und der Insula. Säuglinge<br />

scheinen demnach im Schlaf ein Gespür<br />

für die Gefühlslage ihrer Mitmenschen<br />

zu haben. (pte)<br />

Die richtige Menge Arznei für Kinder<br />

Internetportal hilft bei der Dosierung von Medikamenten<br />

175 Zentimeter groß, 75 Kilogramm schwer,<br />

männlich: Das ist der „Norm-Mensch“, für<br />

den per Gesetzgeber die meisten Medikamente<br />

zugelassen werden. „Verschreibt der<br />

Arzt aber Jugendlichen, Kindern oder gar<br />

Säuglingen Medikamente, sind die Arzneien<br />

häufig weder für diese Altersgruppe zugelassen<br />

noch ausreichend erprobt“, sagt<br />

Prof. Dr. Dirk Riehle. Deswegen entwickelt<br />

der Informatiker, Inhaber der Professur für<br />

Open Source Software an der Friedrich-<br />

Alexander-Universität <strong>Erlangen</strong>-Nürnberg,<br />

gemeinsam mit der Universitätskinderklinik<br />

Köln die Internetplattform „Mydosis“.<br />

Das Portal soll insbesondere Kinderärzten<br />

bislang fehlende Informationen über die<br />

geeignete Dosierung und Verwendung von<br />

Medikamenten zur Verfügung stellen. Jetzt<br />

fördert das Bundesministerium für Wirt-<br />

Vorbeugen & Heilen<br />

schaft und Technologie das auf ein Jahr<br />

angelegte Projekt im Rahmen eines Stipendienprogramms<br />

mit rund 100.000 Euro.<br />

„Für eine adäquate Versorgung ihrer Patienten<br />

sind Kinderärzte häufig gezwungen,<br />

Medikamente außerhalb des genau definierten<br />

Zulassungsbereichs oder sogar<br />

ganz ohne Zulassung anzuwenden“, erläutert<br />

Prof. Riehle. Deshalb bestehe bei den<br />

Kinderärzten zunehmend das Bedürfnis<br />

nach mehr Informationen.<br />

Hier setzt das Projekt „Mydosis“ an. In<br />

dem Internetportal sammeln Ärzte sukzessive<br />

Fachinformationen und stellen diese<br />

ihren Kollegen zur Verfügung. Zusätzlich<br />

haben die Informatiker und Mediziner um<br />

Prof. Riehle eine App für Smartphones entwickelt,<br />

in der ebenfalls die Fakten aufgelistet<br />

werden. Darauf können Ärzte dann<br />

mobil zugreifen, wenn ihnen kein Internetanschluss<br />

zur Verfügung steht, etwa bei<br />

Hausbesuchen oder Notfällen. (FAU)<br />

31


Pflanze der Saison<br />

Sonnenenergie für die Seele<br />

Schon im 17. Jahrhundert nutzte man die Wirkung des<br />

Johanniskrauts gegen Melancholie, aber auch gegen<br />

Hexerei und zur Teufelsvertreibung war es im damaligen<br />

Volksglauben wirksam. Die leuchtend gelben Blüten des<br />

fast in der ganzen Welt verbreiteten Krauts scheinen die<br />

Sonnenenergie zu speichern und sie als Arzneipflanze<br />

zur Stimmungsaufhellung bei Depressionen weiterzugeben.<br />

Hauptwirkstoff für den „sonnigen“ Effekt des Hypericum<br />

perforatum ist das enthaltene Hyperforin. Auch<br />

heute werden Johanniskrautpräparate bei depressiven<br />

Verstimmungen und nervöser Unruhe genutzt.<br />

Sagenhaftes Heilkraut<br />

Um das Johanniskraut ranken sich viele Sagen<br />

und Mythen. So sollen die kleinen Löcher in den<br />

Blättern vom Teufel stammen, der aus Ärger über<br />

die Macht, die dieses Kraut über ihn besaß, die<br />

Blätter zerstochen haben soll.<br />

Hypericum wurde nach Johannes dem Täufer benannt,<br />

denn es steht rund um den Johannistag<br />

zur Sommersonnenwende in voller Blüte. Außerdem<br />

soll der rote Pflanzensaft an das Blut des<br />

Heiligen erinnern.<br />

im <strong>Gesundheit</strong>swesen geht davon aus, dass<br />

Johanniskraut einen Effekt bei leichten Depressionen<br />

hat.<br />

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker<br />

Vorsicht ist geboten bei der Anwendung<br />

von Johanniskraut ohne Rücksprache mit<br />

einem Arzt. Seit 2003 sind höher dosierte<br />

Hypericum-Medikamente in Deutschland<br />

nur noch in der Apotheke erhältlich, in Irland<br />

gibt es sie sogar nur auf Rezept. Der<br />

Grund sind zahlreiche Wechselwirkungen<br />

mit anderen Arzneimitteln. So werden Aids-<br />

Medikamente und Antibiotika, aber auch<br />

die Antibabypille schneller abgebaut. Ansonsten<br />

ist Geduld gefragt, denn ähnlich<br />

wie bei synthetischen Antidepressiva tritt<br />

die Wirkung auch beim Johanniskraut erst<br />

nach einigen Tagen oder Wochen ein. n<br />

32 33<br />

© wikimedia<br />

Die bis zu einem Meter hohe Pflanze ist<br />

vielerorts zu finden und wächst an Wegrändern,<br />

Straßenböschungen und in lichten<br />

Gebüschen. Da der steigende Bedarf an Johanniskraut<br />

durch Wildsammlungen nicht<br />

mehr gedeckt werden konnte, wird die Heilpflanze<br />

in Deutschland auf etwa 630 Hektar<br />

angebaut. Genutzt wird sie vorwiegend<br />

für stimmungsaufhellende Arzneien, aber<br />

auch als Rotöl äußerlich bei Verletzungen,<br />

Entzündungen und Verbrennungen.<br />

Die Wirksamkeit des Johanniskrauts ist bis<br />

heute nicht abschließend erforscht. Obwohl<br />

die Pflanze schon seit Jahrhunderten gegen<br />

Depressionen angewendet wird und eine<br />

Vielzahl von Studien den Wirkmechanismus<br />

untersuchten, ist der eindeutige wissenschaftliche<br />

Nachweis der Heilwirkung<br />

noch nicht erbracht. Während in manchen<br />

Untersuchungen die Wirksamkeit belegt<br />

wurde und mit synthetischen Antidepressiva<br />

vergleichbar war, sehen andere<br />

Untersuchungen keine Überlegenheit<br />

gegenüber einem Placebo (Medikament<br />

ohne Wirkstoff). Das Institut<br />

für Qualität und Wirtschaftlichkeit


Medikamente<br />

Beipackzettel verunsichern viele Patienten<br />

Die oft langen und in kleiner Schrift gedruckten<br />

Beipackzettel wirken auf viele Menschen<br />

abschreckend. Das ergab eine Umfrage im<br />

Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher<br />

Apothekerverbände (ABDA) bei 3.300 Bundesbürgern.<br />

Jeder Zweite bewertete Beipackzettel<br />

als eher unverständlich oder schlecht<br />

lesbar, vielen machen sie sogar Angst. „Wer<br />

von einer langen Liste der möglichen Nebenwirkungen<br />

verunsichert ist, sollte unbedingt<br />

mit dem Arzt oder Apotheker darüber sprechen.<br />

Das ist besser als Medikamente gar<br />

nicht einzunehmen oder die Behandlung<br />

vorzeitig abzubrechen“, sagt Friedemann<br />

Schmidt, Vizepräsident der ABDA.<br />

Die im Beipackzettel enthaltenen Angaben<br />

wie „häufig“ oder „gelegentlich“ unterscheiden<br />

sich zudem vom allgemeinen Sprach-<br />

gebrauch. Verursacht ein Arzneimittel laut<br />

Beipackzettel „häufig“ Schwindel, so wird<br />

von einhundert Anwendern höchstens neun<br />

Menschen schwindelig. „Seltene“ Nebenwirkungen<br />

treten höchstens bei einem von eintausend<br />

Anwendern auf.<br />

Nach einer Analyse von Beipackzetteln von<br />

5.600 Medikamenten in den USA durch Mediziner<br />

der Indiana University wurden bei<br />

den meisten Medikamenten über 70 mögliche<br />

Nebenwirkungen angegeben. Eine hohe<br />

Zahl von Nebenwirkungen deuten allerdings<br />

nicht automatisch darauf hin, dass die Einnahme<br />

des Medikaments gefährlicher ist,<br />

betont Studienautor Jon Duke. Eine lange<br />

Liste habe weniger mit echter Toxizität zu<br />

tun als mit dem Schutz der Hersteller vor<br />

möglichen Klagen. (ABDA/pte)<br />

<br />

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<br />

Beantworten Sie unsere Rätselfragen<br />

und senden Sie das Lösungswort<br />

bis zum 4. November 2011<br />

per E-Mail an info@medienagentur01.de<br />

oder per Post an: GESUNDHEIT erlangen,<br />

Äußere Brucker Str. 51, 91052 <strong>Erlangen</strong><br />

Viel Glück!<br />

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Lösungswort der Ausgabe Frühling 2011:<br />

ENDOSKOPIE<br />

Das können<br />

Sie gewinnen:<br />

34 35<br />

Rätsel<br />

Machen Sie mit bei unserem <strong>Gesundheit</strong>srätsel!<br />

1. Bauchspeicheldrüse in der medizinischen Fachsprache 2. Heilpflanze, die zur Behandlung von Prellungen und Verstauchungen<br />

angewendet wird 3. Kontinuierliche, meist intravenöse Verabreichung von Flüssigkeiten 4. Starke, krampfartige<br />

Schmerzen 5. Herzmuskel in der medizinischen Fachsprache 6. Gegenteil von keimfrei 7. Abhörwerkzeug des Arztes 8.<br />

Hormon, das in den Nebennieren gebildet wird 9. Militärkrankenhaus 10. Griechischer Gott der Heilkunst<br />

Lösungswort:<br />

Gewinnen Sie ein tolles Rätselbuch!<br />

Mit dem erfolgreichen Gedächtnistrainer<br />

Martin Simon<br />

und seinen 222 Übungen für<br />

ein perfektes Gedächtnis können<br />

all jene gleich loslegen,<br />

die mehr Kreativität und Konzentration<br />

erreichen und im<br />

Kopf top<strong>fit</strong> sein wollen.


Wir sagen Danke!<br />

95 % von Ihnen finden<br />

„GESUNDHEIT erlangen“<br />

gut oder sehr gut<br />

Herzlichen Dank an alle, die bei unserer<br />

Umfrage mitgemacht haben! Über die rege<br />

Teilnahme haben wir uns sehr gefreut und<br />

aus allen Einsendungen zwei Gewinner für<br />

die Hauptpreise ausgelost: Das Losglück fiel<br />

auf Frauen aus <strong>Erlangen</strong> und Roßtal. Ihnen<br />

winken nun eine tolle Reise auf die Sonneninsel<br />

Ischia sowie ein Thermenpackage in<br />

München. Ebenfalls verlost haben wir je 25<br />

Schrittzähler sowie Therabänder der SBK, die<br />

bereits an die Gewinner verschickt wurden.<br />

Mit ihrer Meinung haben uns alle Teilnehmenden<br />

geholfen, „GESUNDHEIT erlangen“<br />

weiter zu verbessern und ihre Interessen<br />

bei der Themenauswahl einzubeziehen. Die<br />

Ergebnisse haben gezeigt, dass über 95 %<br />

unserer Leser, die an der Umfrage teilgenommen<br />

haben, „GESUNDHEIT erlangen“<br />

gut oder sehr gut (Inhalt und Gestaltung)<br />

finden. Besonders Artikel über Ernährung,<br />

Hintergrundinformationen zu Krankheiten<br />

Imagefilm des Uni-Klinikums<br />

Haben Sie versucht, uns eine E-Mail zu schreiben<br />

und leider nie eine Antwort erhalten? Das tut uns<br />

sehr leid! Aufgrund einer technischen Störung sind<br />

alle Nachrichten an aktion@uk-erlangen.de ins Leere<br />

gelaufen und haben uns nie erreicht. Inzwischen<br />

haben wir das Problem allerdings behoben und bitten<br />

Sie, uns noch einmal eine Nachricht zu senden,<br />

damit wir Ihnen nun ein Exemplar unseres Imagefilms<br />

zuschicken können.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Foto: Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

sowie Ratgeber werden mit großer Neugier<br />

gelesen. Sie können uns auch weiterhin gerne<br />

Anregungen, Lob oder Kritik zukommen<br />

lassen. Senden Sie uns dafür eine E-Mail an:<br />

gesundheit-erlangen@uk-erlangen.de<br />

Auch in Zukunft informieren wir Sie viermal<br />

im Jahr über die unterschiedlichsten Themen<br />

aus dem Bereich Medizin – denn Ihre<br />

<strong>Gesundheit</strong> liegt uns am Herzen.<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Familien-Ratgeber zu Demenz<br />

„Warum legt Oma<br />

ihre Brille in den<br />

Kühlschrank?“ –<br />

Viele Enkelkinder<br />

erleben heutzutage,<br />

dass sich<br />

ihre an Demenz<br />

erkrankten Großeltern<br />

plötzlich<br />

merkwürdig verhalten. Das gleichnamige<br />

Buch des Vereins „Mehr Zeit für Kinder<br />

e. V.“ hilft, dieses Verhalten zu erklären. Ziel<br />

der Publikation ist, betroffenen Familien bei<br />

der Bewältigung ihres Alltags zu helfen und<br />

Kinder über diese Krankheit aufzuklären.<br />

Bei diesem Buch steht nicht das Krankheitsbild,<br />

sondern das Familienleben mit der Erkrankung<br />

im Vordergrund: mit alltagsnahen<br />

Anregungen für das Zusammenleben in der<br />

Familie und Tipps zur Kommunikation mit Demenzkranken.<br />

Zu bestellen ist der Ratgeber<br />

unter: www.mzfk.de oder per Telefon:<br />

069/156896-0<br />

Warnung vor „POWER tabs“<br />

Das Bayerische Landesamt für <strong>Gesundheit</strong><br />

und Lebensmittelsicherheit (LGL) warnt<br />

dringend vor der Einnahme der Präparate<br />

„POWER tabs“ und „iErect“. Aktuelle Untersuchungen<br />

des LGL ergaben, dass beide<br />

Präparate in hoher Dosierung nicht deklarierte<br />

Inhaltsstoffe enthalten. Vor allem bei<br />

Patienten, die zugleich Arzneimittel gegen<br />

Bluthochdruck oder Herzkrankheit nehmen,<br />

können sie gravierende Neben- oder Wechselwirkungen<br />

auslösen. Laut Deklaration<br />

bestehen die Mittel, die die sexuelle Leistungsfähigkeit<br />

steigern sollen, lediglich aus<br />

„natürlichen Kräutern“. Auch ÖKO-TEST hatte<br />

für „POWER tabs“ nicht belegten Nutzen<br />

und Fehler bei der Angabe der Inhaltsstoffe<br />

bemängelt. (LGL)<br />

Impressum Umfrage<br />

Herausgeber: Universitätsklinikum <strong>Erlangen</strong><br />

Stabsabteilung Kommunikation<br />

Johannes Eissing, Krankenhausstr. 12<br />

91054 <strong>Erlangen</strong>, Tel.: 09131/85-36102<br />

Fax: 09131/85-36111, presse@uk-erlangen.de<br />

www.uk-erlangen.de<br />

Redaktion und Design: Medienagentur_01<br />

Christine Seidenstücker, Äußere Brucker Str. 51<br />

91052 <strong>Erlangen</strong>, Tel.: 09131/90 85 421<br />

gesundheit-erlangen@uk-erlangen.de<br />

www.gesundheit-erlangen.com<br />

Bei der Bezeichnung von Personengruppen verwenden<br />

wir zur besseren Lesbarkeit in der Regel die männliche<br />

Form. Selbstverständlich sind dabei die weiblichen<br />

Mitglieder der Gruppe eingeschlossen.<br />

Nicht namentlich bzw. mit Quellen gekennzeichnete<br />

Beiträge sind Artikel von Mitgliedern der Redaktion.<br />

<strong>Gesundheit</strong>stermine werden nach redaktioneller<br />

Prüfung kostenlos veröffentlicht.<br />

Redaktionsleitung: Christine Seidenstücker<br />

Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Sabine Bennewitz,<br />

Barbara Mestel, Julia Pelz, Alexander Podarewski,<br />

Inga Schoenebom, Annika Vorberg<br />

Anzeigen: 09131/90 85 421<br />

Druck: Druckhaus Haspel <strong>Erlangen</strong><br />

„GESUNDHEIT erlangen“ erscheint vierteljährlich<br />

in einer Auflagenhöhe von 7.000 Exemplaren und<br />

ist kostenlos.<br />

Ein Abonnement des Magazins ist über die angegebenen<br />

Adressen zu einem Preis in Höhe von<br />

2,00 Euro pro Ausgabe möglich.<br />

Hier finden Sie das Magazin: in allen Kliniken<br />

des Universitätsklinikums <strong>Erlangen</strong>, im Waldkrankenhaus,<br />

im Klinikum am Europakanal, in den<br />

Praxen niedergelassener Ärzte und Zahnärzte, in<br />

Apotheken, bei Heilpraktikern, in Sanitäts- und<br />

Reformhäusern, in der Stadtinformation, der Stadtbibliothek,<br />

in Erlanger Büros der gesetzlichen Krankenkassen,<br />

Fitnesszentren, Sportvereinen und Seniorenzentren.<br />

Digitale Ausgabe im Internet unter:<br />

www.gesundheit-erlangen.com<br />

Nächster Erscheinungstermin: 1. Dezember 2011<br />

Quellen:<br />

UK: Universitätsklinikum <strong>Erlangen</strong><br />

FAU: Friedrich-Alexander-Universität<br />

<strong>Erlangen</strong>-Nürnberg<br />

PTE: Pressetext Nachrichtenagentur GmbH<br />

ABDA: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände<br />

LGL: Bayerisches Landesamt für <strong>Gesundheit</strong><br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

KKH-ALLIANZ: Kaufmännische Krankenkasse Hannover Allianz<br />

36 37


38<br />

<strong>Gesundheit</strong>skalender<br />

September – Oktober – November 2011<br />

Samstag, 03.09.11 Tag der Organspende<br />

08.45 Uhr Radtour von Roth zum Brombachsee Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ER<br />

und weiter nach Spalt Treffpunkt: Bahnhof, Rückseite<br />

Montag, 05.09.11<br />

08.00 – 16.00 Uhr Erste-Hilfe-Kurs BRK, Henri-Dunant-Str. 4, ER<br />

(findet auch am 06.09.11 statt)<br />

Donnerstag, 08.09.11<br />

07.00 Uhr Wanderung von Amberg nach Ensdorf Fränkischer Albverein<br />

Treffpunkt: Bahnhofshalle, ER<br />

Freitag, 09.09.11 Tag des alkoholgeschädigten Kindes<br />

Samstag, 10.09.11 Suizidpräventionstag<br />

09.05 Uhr Wanderung an den Aischgrundweihern Fränkischer Albverein<br />

und Sandgruben Treffpunkt: Bahnhofshalle, ER<br />

Sonntag, 11.09.11<br />

10.00 Uhr Radtour nach Adelsdorf Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ER<br />

Treffpunkt: Rathausplatz<br />

Montag, 12.09.11<br />

16.00 Uhr Bewegung gegen Demenz VHS, Friedrichstr. 19, ER<br />

Informationstag Großer Saal<br />

Mittwoch, 14.09.11<br />

08.30 – 10.00 Uhr Rückentraining AOK, Schuhstr. 36, ER<br />

Wirbelsäulengymnastik<br />

Donnerstag, 15.09.11<br />

08.35 Uhr Wanderung von Dechsendorf Fränkischer Albverein<br />

nach <strong>Erlangen</strong> Treffpunkt: Bahnhofshalle, ER<br />

17.45 – 19.15 Uhr Rückentraining AOK, Schuhstr. 36, ER<br />

Wirbelsäulengymnastik<br />

Freitag, 16.09.11 Internationaler Tag für den Schutz der Ozonschicht<br />

Samstag, 17.09.11<br />

08.00 – 16.00 Uhr Erste-Hilfe-Wochenendkurs BRK, Henri-Dunant-Str. 4, ER<br />

(findet auch am 18.09.11 statt)<br />

Muss sich<br />

Anna gleich<br />

anmelden!<br />

September<br />

Samstag, 17.09.11<br />

13.00 Uhr 25. <strong>Erlangen</strong> Arcaden-Lauf Start und Ziel:<br />

Sportgelände TV 1848 <strong>Erlangen</strong><br />

Sonntag, 18.09.11<br />

11.00 Uhr Radtour nach Baiersdorf Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ER<br />

Treffpunkt: Rathausplatz<br />

Montag, 19.09.11 Deutscher Lungentag<br />

09.00 – 10.30 Uhr Rückentraining AOK, Schuhstraße 36, ER<br />

Wirbelsäulengymnastik<br />

10.30 – 12.00 Uhr Beckenbodenschule AOK, Schuhstraße 36, ER<br />

Dienstag, 20.09.11 Welt-Kinder-Tag<br />

20.00 Uhr Metabolic Balance MEDICON Apotheke oHG, Neumühle 2, ER<br />

Vortrag<br />

Informationskampagne „Seelische <strong>Gesundheit</strong> im Alter“ vom 21.09. – 24.11.2011<br />

Die Alzheimergesellschaft Mittelfranken e. V., der Bezirk Mittelfranken und die Angehörigenberatung e. V./<br />

Gerontopsychiatrische Fachberatung laden zur Informationskampagne „Seelische <strong>Gesundheit</strong> im Alter“ ein.<br />

In rund 30 Orten Mittelfrankens werden Vorträge, Filmvorführungen, Diskussionen etc. rund um die Themen<br />

Demenz – Depression – Sucht angeboten. Alle Termine: www.alzheimer-kampagne.de<br />

Mittwoch, 21.09.11 Welt-Alzheimer-Tag<br />

08.00 – 16.00 Uhr Erste-Hilfe-Kurs BRK, Henri-Dunant-Str. 4, ER<br />

(findet auch am 22.09. statt)<br />

18.00 – 19.45 Uhr Hatha-Yoga für den Rücken Pacelli-Haus, Sieboldstr. 3, ER<br />

Meditationsraum<br />

19.30 Uhr Treffen der Lymphselbsthilfegruppe Hautklinik, Universitätsklinikum, ER<br />

Raum: Tel. 09132/745886<br />

Donnerstag, 22.09.11<br />

08.35 Uhr Rundwanderung um Gräfenberg Fränkischer Albverein<br />

Treffpunkt: Bahnhofshalle, ER<br />

Samstag, 24.09.11<br />

11.00 – 17.00 Uhr Tag der offenen Tür Pathologisches Institut<br />

im Pathologischen Institut Universitätsklinikum, Krankenhausstr. 8/10, ER<br />

Sonntag, 25.09.11 Tag der Zahngesundheit, Welt-Herz-Tag<br />

09.00 Uhr Radtour nach Heiligenstadt Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ER<br />

Treffpunkt: Freibad West<br />

39


40<br />

Sept./Okt.<br />

Montag, 26.09.11<br />

08.15 – 09.45 Uhr Yoga – eine psychosomatische VHS, Wilhelmstr. 2f, ER<br />

Körpertechnik Raum 2<br />

16.30 – 18.00 Uhr Nordic Walking VHS, Wilhelmstr. 2f, ER<br />

Gelaufen wird im Meilwald Treffpunkt: Haupteingang<br />

17.45 – 18.45 Uhr Wirbelsäulengymnastik und VHS, Friedrichstr. 17, ER<br />

Rückenschule Gymnastikraum<br />

18.00 – 19.00 Uhr Step-Aerobic VHS, Wilhelmstr. 2f, ER<br />

für Einsteiger Raum 2<br />

19.00 – 20.30 Uhr Der gesunde Weg zum Wohlfühlgewicht AOK, Schuhstr. 36, ER<br />

Ernährungsberatung Wollscheid<br />

19.30 – 21.00 Uhr Rückenbeschwerden – VHS, Friedrichstr. 19, ER<br />

Was kann man/frau tun? Vortrag Historischer Saal<br />

Dienstag, 27.09.11<br />

19.35 – 20.35 Uhr Step-Aerobic für Einsteiger VHS, Wilhelmstr. 2f, ER<br />

Raum 2<br />

Mittwoch, 28.09.11<br />

18.00 – 19.30 Uhr „Burn-out-Prävention zeit|raum Lachnerstr. 45, ER<br />

und Stressbewältigung“ 4x90 min Tel.: 09131/933 5200<br />

18.00 – 19.30 Uhr Was tun bei Arthrose-, Rheuma- VHS, Friedrichstr. 19, ER<br />

und Hüftbeschwerden? Historischer Saal<br />

Vortrag<br />

20.00 – 21.30 Uhr Osteopathie – Was sie ist und VHS, Friedrichstr. 19, ER<br />

was sie kann. Vortrag Historischer Saal<br />

Donnerstag, 29.09.11 Tag der Endometriose<br />

08.30 Uhr Wanderung von Dietersheim Fränkischer Albverein<br />

nach Ipsheim Treffpunkt: Bahnhofshalle, ER<br />

09.00 – 16.00 Uhr Anti-Stress-Tag zeit|raum Lachnerstr. 45, ER<br />

Tel.: 09131/933 5200<br />

18.30 Uhr Ernährung bei Krebs MEDICON Apotheke oHG, Neumühle 2, ER<br />

Vortrag<br />

Freitag, 30.09.11<br />

18.00 Uhr Vital-Lauf im Landkreis Vitale Unternehmen<br />

<strong>Erlangen</strong>-Höchstadt Treffpunkt: Hotel Acantus, Ringstr. 13,<br />

Weisendorf<br />

19.30 – 21.00 Uhr Wenn Liebe wehtut VHS, Friedrichstr. 19, ER<br />

Vortrag mit Gespräch Historischer Saal<br />

03. – 09.10.11 Welt-Still-Woche<br />

Mittwoch, 05.10.11 Tag der Epilepsie<br />

19.30 – 21.00 Uhr Mit Stress besser umgehen AOK, Schuhstr. 36, ER<br />

Radtour mit<br />

den Nachbarn!!<br />

Oktober<br />

Mittwoch, 05.10.11<br />

20.00 – 21.30 Uhr Das Kniegelenk – Erkrankungen und VHS, Friedrichstr. 19, ER<br />

aktuelle Behandlungsmethoden Historischer Saal<br />

Vortrag<br />

Donnerstag, 06.10.11<br />

20.00 – 21.30 Uhr Natürliche Heilmittel und Ernährung VHS, Wilhelmstr. 2f, ER<br />

bei Erschöpfung und Depressionen Raum 2a<br />

Freitag, 07.10.11<br />

17.45 – 18.30 Uhr Aqua-Gymnastik AOK, Schuhstr. 36, ER<br />

Rückentraining im Wasser Röthelheimpark, Georg-Zahn-Schule<br />

08. – 15.10.11 Woche des Sehens<br />

Samstag, 08.10.11 Tag der Naturheilkunde<br />

08.00 – 16.00 Uhr Erste-Hilfe-Wochenendkurs BRK, Henri-Dunant-Str. 4, ER<br />

(findet auch am 09.10.11 statt)<br />

Sonntag, 09.10.11<br />

09.00 Uhr Radtour nach Kirchröttenbach Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ER<br />

Treffpunkt: Rathausplatz<br />

Montag, 10.10.11 Internationaler Tag der seelischen <strong>Gesundheit</strong><br />

08.00 – 16.00 Uhr Erste-Hilfe-Kurs BRK, Henri-Dunant-Str. 4, ER<br />

(findet auch am 11.10.11 statt)<br />

10.00 – 12.00 Uhr Unsere Haut – Was hat die mit unserer VHS, Friedrichstr. 19, ER<br />

Verdauung zu tun? Historischer Saal<br />

17.00 – 18.30 Uhr Freier leben ohne Qualm AOK, Schuhstr. 36, ER<br />

Dienstag, 11.10.11<br />

10.00 – 12.00 Uhr Warum Diäten sinnlos sind VHS, Friedrichstr. 19, ER<br />

Vortrag Historischer Saal<br />

Mittwoch, 12.10.11 Welt-Rheuma-Tag<br />

18.30 – 20.00 Uhr Qi Gong AOK, Schuhstr. 36, ER<br />

Donnerstag, 13.10.11<br />

18.15 – 19.50 Uhr Pilates-Training VHS, Friedrichstr. 17, ER<br />

Gymnastikraum<br />

Freitag, 14.10.11<br />

19.00 – 21.00 Uhr <strong>Gesundheit</strong> und Naturerleben VHS, Wilhelmstr. 2f, ER<br />

Kraftorte der Fränkischen Schweiz Raum 4<br />

Sonntag, 16.10.11<br />

09.00 Uhr Radtour nach Grünsberg Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ER<br />

Treffpunkt: Rathausplatz<br />

41


42<br />

Montag, 17.10.11<br />

10.00 – 12.00 Uhr Sauer macht müde – basisch macht <strong>fit</strong> VHS, Friedrichstr. 19, ER<br />

Historischer Saal<br />

Mittwoch, 19.10.11<br />

08.00 – 16.00 Uhr Erste-Hilfe-Kurs BRK, Henri-Dunant-Str. 4, ER<br />

(findet auch am 20.10.11 statt)<br />

19.30 Uhr Treffen der Lymphselbsthilfegruppe Hautklinik, Universitätsklinikum, ER<br />

Raum: Tel. 09132/745886<br />

Donnerstag, 20.10.11 Welt-Osteoporose-Tag<br />

Samstag, 22.10.11 Welttag des Stotterns<br />

10.00 – 16.00 Uhr Tag der offenen Tür Kinder- und Jugendklinik, Universitätsklinikum<br />

in der Kinder- und Jugendklinik Loschgestr. 15, ER<br />

18.00 – 01.00 Uhr Die Lange Nacht der Wissenschaften Kulturidee GmbH, Singerstr. 26, Nürnberg<br />

Tel.: 0911/810260<br />

Sonntag, 23.10.11<br />

09.15 Uhr Radtour nach Rennhofen Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ER<br />

Treffpunkt: Freibad West<br />

Dienstag, 25.10.11<br />

17.30 – 19.00 Uhr Autogenes Training zeit|raum Lachnerstr. 45, ER<br />

(Kursbeginn) Tel.: 09131/933 5200<br />

Freitag, 28.10.11 Welt-Polio-Tag<br />

01. – 30.11.11 Herzwochen<br />

Samstag, 05.11.11 Magen-Darm-Tag<br />

© pixelio/M. Büdenbender<br />

Okt./Nov.<br />

Wir radeln ja so gerne.<br />

Die Lange Nacht<br />

der Wissenschaften<br />

Wandern hält<br />

uns <strong>fit</strong>.<br />

© pixelio/H.Leibrock<br />

November<br />

Montag, 07.11.11<br />

08.00 – 16.00 Uhr Erste-Hilfe-Kurs BRK, Henri-Dunant-Str. 4, ER<br />

(findet auch am 08.11. statt)<br />

Dienstag, 08.11.11<br />

18.00 – 19.00 Uhr Fußpflege bei Diabetes AOK, Schuhstr. 36, ER<br />

Mittwoch, 09.11.11<br />

09.00 – 16.00 Uhr Leichter leben – mit mir selbst zeit|raum Lachnerstr. 45, ER<br />

Tel.: 09131/933 5200<br />

Sonntag, 13.11.11<br />

15.00 – 18.00 Uhr Räuchern mit heimischen Kräutern VHS, Wilhelmstr. 2f, Raum 4, ER<br />

Montag, 14.11.11 Welt-Diabetes-Tag<br />

09.00 Uhr Radtour nach Rothenbühl Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ER<br />

bei Ebermannstadt Treffpunkt: Rathausplatz<br />

Mittwoch, 16.11.11<br />

08.00 – 16.00 Uhr Erste-Hilfe-Kurs BRK, Henri-Dunant-Str. 4, ER<br />

19.30 Uhr Treffen der Lymphselbsthilfegruppe Hautklinik, Universitätsklinikum, ER<br />

Raum: Tel. 09132/745886<br />

Donnerstag, 17.11.11<br />

18.30 Uhr Schüßler-Salze – Die Spuren im Gesicht MEDICON Apotheke oHG, Neumühle 2, ER<br />

Vortrag<br />

Samstag, 19.11.11<br />

10.00 – 17.00 Uhr Fitness-Yoga VHS, Wilhelmstr. 2f, ER<br />

Für Anfänger und Mittelstufe Raum 4<br />

Dienstag, 22.11.11<br />

09.00 – 16.00 Uhr Streiten ist menschlich zeit|raum Lachnerstr. 45, ER<br />

Vortrag Tel.: 09131/933 5200<br />

Mittwoch, 23.11.11<br />

19.00 – 21.30 Uhr <strong>Gesundheit</strong>sbewusste Hautpflege VHS, Wilhelmstr. 2f, ER<br />

Raum 2a<br />

Montag, 28.11.11<br />

18.00 – 19.00 Uhr Migräne naturheilkundlich behandeln VHS, Friedrichstr. 17, ER<br />

Vortrag Aula<br />

©Kulturidee Da gehe ich<br />

mit Monika hin!<br />

43


Wir ziehen ein:<br />

Internistisches Zentrum<br />

Wir freuen uns,<br />

Sie Mitte September in unseren neuen Räumen mit<br />

modernster Ausstattung auf rund 13.000 m² begrüßen<br />

zu dürfen.<br />

Hautklinik<br />

Medizinische Klinik 4<br />

Nephrologie und Hypertensiologie<br />

Medizinische Klinik 5<br />

Hämatologie und Internistische Onkologie<br />

Nuklearmedizinische Klinik<br />

Ambulanz der Medizinischen Klinik 1<br />

Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie<br />

Ambulanz der Medizinischen Klinik 3<br />

Rheumatologie und Immunologie<br />

Ab sofort noch kürzere Wege zur Spitzenmedizin:<br />

Das Internistische Zentrum liegt direkt neben dem<br />

Parkhaus Uni-Kliniken (380 Stellplätze).<br />

Internistisches Zentrum<br />

Ulmenweg 18, 91054 <strong>Erlangen</strong><br />

Universitatsklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong>

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