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Gemeindebrief

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GOTT KOMMT ZU UNS<br />

Wo wohnt Gott?<br />

Wir haben eine wunderbare Kirche und ein nagelneues<br />

Gemeindezentrum, ein wunderbares<br />

Privileg für uns und unsere Gemeinde. Ich<br />

frage mich: Wenn Gott selbst der Architekt gewesen<br />

wäre, wie würde seine Kirche, sein Gemeindehaus<br />

aussehen? Gottesdienste kann<br />

man auch in einem Schweinestall halten, hat<br />

Martin Luther mit deftigen Worten festgestellt.<br />

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid<br />

und der Geist Gottes in Euch wohnt?, fragt der<br />

Apostel Paulus (1. Kor 3,16).<br />

Eigentlich braucht Gott gar kein Haus, keine<br />

Mauern und kein Dach über seinem Kopf. Gott<br />

wohnt woanders. Er ist nicht gebunden an irdische<br />

Orte und auch nicht an Jahreszeiten.<br />

Gott ist ewig und überall. Haben dann diejenigen<br />

Recht, die sagen, sie könnten überall<br />

beten und bräuchten keine Kirche? Sie haben<br />

Recht und sie haben auch Unrecht. Ja, Gott<br />

ist überall zugänglich und ansprechbar, zu<br />

jeder Zeit hat er sein Ohr und Herz offen für<br />

uns. Nein, wir Menschen brauchen diese Orte,<br />

an denen wir uns Gott öffnen. Orte der Besinnung<br />

und der Stille tun uns und unserer Seele<br />

gut. Orte, an denen wir im Namen Gottes<br />

zusammenkommen, fördern das gemeinsame<br />

Leben. Dort üben wir schon mal, nach Gottes<br />

Maßstäben miteinander zu leben.<br />

Wo wohnt denn nun Gott? Wo ist er zuhause?<br />

Wo lässt er sich finden? Weil wir Menschen<br />

eben irdische Wesen sind und angewiesen<br />

sind auf das, was wir mit unserem Verstand<br />

begreifen können, macht sich Gott auf den<br />

Weg zu uns. Er betritt unsere Welt und begegnet<br />

uns in den Dimensionen unseres erdverhafteten<br />

Lebens.<br />

spricht uns in unserer Sprache an. Er lässt<br />

sich auf die menschliche Sprache mit all ihren<br />

Missverständlichkeiten und Übersetzungsfehlern<br />

ein.<br />

Gott lässt sich in den Elementen Brot, Wein<br />

und Wasser finden. Die Sakramente sind Zeichen<br />

der Gegenwart Gottes, die wir Menschen<br />

spüren, schmecken und sehen können. Verbunden<br />

mit dem göttlichen Wort werden Dinge<br />

unserer alltäglichen Lebenserfahrung geheiligt.<br />

Gott lässt sich in der Beziehung zwischen<br />

Menschen finden. Wo Menschen zusammen<br />

sind, feiern, singen und beten, miteinander anpacken,<br />

füreinander sorgen, sich umeinander<br />

kümmern, und auch mal die Last des anderen<br />

schultern und den anderen ertragen, da wird<br />

Gottes Wesen sichtbar: Die Liebe und die Hingabe,<br />

seine Opferbereitschaft.<br />

Gott bleibt nicht verborgen. Er will sich uns<br />

zeigen und uns Menschen begegnen. Dazu<br />

lässt er seinen himmlischen Thronsaal hinter<br />

sich und macht sich auf den Weg zu uns<br />

Menschen. In einem Stall lässt er sich zu ersten<br />

Mal sehen. Da beginnt er sein irdisches<br />

Leben, das er mit uns teilt. Nun beginnt die<br />

Adventszeit - bald ist Weihnachten. Die Menschen<br />

freuen sich darauf, feiern und genießen<br />

diese Zeit. Erinnern wir uns: Es ist die Zeit, in<br />

der wir Gottes Weg zu uns Menschen feiern.<br />

Er lebt unter uns - und ist nicht ferne von uns.<br />

Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Advents-<br />

und Weihnachtszeit!<br />

Mit einem herzlichen Gruß,<br />

Ihr Pfarrer Heinrich Eber<br />

Gott lässt sich in seinem Wort finden. Wer von<br />

Gott erfahren will, muss nicht unbedingt Griechisch<br />

oder Hebräisch lernen. Gottes Wort<br />

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