03.12.2014 Aufrufe

sport auto #12

Das Mega-Duell Porsche 918 vs. McLaren P, BMW M5 im Supertest, Sportcoupés für 80.000 Euro, neuer Audi R8 GT3

Das Mega-Duell Porsche 918 vs. McLaren P, BMW M5 im Supertest, Sportcoupés für 80.000 Euro, neuer Audi R8 GT3

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Ausgabe 12/2014<br />

SUPERTEST<br />

TEST DIE ERSTEN GETUNTEN BMW M4<br />

1030 PS: Versus Performance gegen Lightweight<br />

i h<br />

ROADTRIP<br />

BMW M5 Competition<br />

Porsche 911 GTS<br />

Erste Fahrt im 430 PS-Elfer<br />

Alltag als Abenteuer: 800 km<br />

im Extrem<strong>sport</strong>ler KTM X-Bow<br />

Sport-Coupés<br />

für 80 000 Euro<br />

Jaguar F-Type vs Audi RS5<br />

4 190388 304206 1 2<br />

963 PS<br />

TRACKTEST<br />

FERRARI<br />

Das Mega-Duell<br />

der Hybrid-Super<strong>sport</strong>ler<br />

LaFerrari<br />

PORSCHE 918<br />

McLAREN P1<br />

SCHIRRA-MINI JCW GTS<br />

Kleinwagen-Krimi<br />

GEBRAUCHT-CHECK<br />

1803 PS!<br />

ERWISCHT!<br />

39<br />

SEITEN<br />

MOTORSPORT<br />

IM HEFT<br />

7:44 <strong>sport</strong> <strong>auto</strong><br />

knackt Fronttriebler-<br />

Rekord am Ring!<br />

Suzuki Swift Sport, Ford Fiesta<br />

Sport und VW Polo Blue GT<br />

V8-Amis ab 25 000 Euro<br />

Neuer Audi R8 GT3<br />

Geheim-Test auf der Nordschleife


Pantone: Warm Red C Alternative: 179 C<br />

Pantone: Gelb 123 C<br />

EDITORIAL<br />

<br />

SPORT AUTO: MEHR PS<br />

UNTER DER HAUBE ...<br />

Wie viel Kilow att ein Motor leistet, ist immer ein Thema –<br />

diesmal beim M5-Supertest. Aber nicht nur der schoss übers<br />

Ziel, auch wir: mehr Power für die <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Redaktion!<br />

Leistung ist durch nichts zu<br />

ersetzen, außer durch noch<br />

mehr Leistung. Diese klassische<br />

Aussage der <strong>auto</strong>mobilen<br />

Fortbewegung, ursprünglich<br />

mal gemünzt auf den<br />

Hubraum, treibt uns alle um –<br />

Leser wie Automobilredakteure.<br />

Einerseits wollen wir alle im-<br />

mer mehr Leistung, andererseits<br />

steht seit ewigen Zeiten der<br />

Verdacht im Raum, die Automobilhersteller<br />

schieben uns<br />

– den Testredaktionen – Fahrzeuge<br />

mit Mehrleistung<br />

unter, um ein besseres<br />

Resultat zu erzielen.<br />

Gut gemessen<br />

Wir haben auf diese<br />

Kritik schon vor langer<br />

Zeit reagiert und<br />

seit 2012 Messungen der<br />

Motorleistung auf einem<br />

Rollenprüfstand im Supertest<br />

eingeführt. Dazu<br />

messen wir fallweise auch<br />

Fahrzeuge aus Vergleichstests.<br />

Das hat sich herumgesprochen,<br />

sodass wir<br />

heutzutage in den wenigsten Fällen<br />

über verrückte PS-Werte diskutieren<br />

müssen – von einzelnen<br />

Ausnahmen mal abgesehen.<br />

Wie in diesem Heft: Der aktuelle<br />

Supertest-Kandidat BMW<br />

M5 Competition soll laut Herstellerangabe<br />

15 PS mehr haben<br />

als der Standard-M5. Auf unse-<br />

rem Maha-Prüfstand kamen aber<br />

649 PS heraus – statt 575 PS.<br />

Eine Abweichung von stolzen<br />

12,8 Prozent.<br />

Womit wir in einen recht<br />

grauen Graubereich eintauchen:<br />

Der Gesetzgeber<br />

fordert, dass das<br />

laufende Serienprodukt<br />

maximal +/– 5<br />

Prozent vom Prüfmuster<br />

abweichen<br />

darf. Rechtlich ist das<br />

aber selbst dann nicht<br />

relevant, wenn der Motor<br />

eine Minderleistung aufweist<br />

und der Kunde deshalb<br />

klagt. Die deutsche<br />

Rechtsprechung erlaubt<br />

eine Wandlung wegen<br />

Minderleistung erst bei<br />

einer Unterschreitung von zehn<br />

Prozent. Rechnen wir dann noch<br />

die Prüfstandstoleranz mit ein<br />

und das immer wieder diskutierte<br />

Problem, dass Prüfstände ebenso<br />

eine Luftdruckkorrektur vornehmen<br />

wie die Motor-ECU, dann<br />

beginnen wir uns im Kreise zu<br />

drehen. Jedenfalls war der BMW<br />

M5 bei den Standardmessungen<br />

bis 180 km/h nicht schneller als<br />

der Basis-M5 ...<br />

Klare Mehrleistung<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong> dagegen beschleunigt<br />

jetzt wirklich deutlich besser, was<br />

in gewisser Weise auch mit der<br />

Leistung zu tun hat: Seit 3. November<br />

verstärkt mit Stefan<br />

Helmreich ein weiterer Testredakteur<br />

unser kleines, aber feines<br />

Team (siehe Kasten rechts).<br />

Der <strong>sport</strong>wagenerfahrene<br />

Tester hatte einen turbulenten<br />

Einstand: gleich am ersten Tag<br />

einen Fahrtermin in Barcelona,<br />

dann einen Vergleichstest, ganz<br />

aktuell produziert (siehe Seite 6).<br />

Fazit: Kollege Helmreich leistet<br />

mehr, als er uns versprach.<br />

IM PADDOCK<br />

Stefan Helmreich<br />

verstärkt <strong>sport</strong> <strong>auto</strong><br />

Nicht nur Bayern München wilderte<br />

bei Borussia Dortmund und lotste<br />

Götze und Lewandowski weg, auch<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong> war mal wieder auf dem<br />

Transfermarkt aktiv und hat Stefan<br />

Helmreich verpflichtet (ehemals<br />

„Auto Bild Sportscars“). Anbei das<br />

aktuelle Mannschaftsfoto: Marcus<br />

Schurig, Christian Gebhardt, Stefan<br />

Helmreich (v. l. n. r.), Uwe Sener,<br />

Wolfgang Brettschneider (unten).<br />

Kleiner kommt ganz<br />

groß raus: Schirra-Mini<br />

Im <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Test umrundete der<br />

Schirra-Mini JCW GTS die Nordschleife<br />

in 7.44 Minuten – was ihn<br />

zum schnellsten Fronttriebler mit<br />

Straßenzulassung macht. Damit<br />

verdrängt der Mini JCW des Griesheimer<br />

Tuners Schirra Motoring den<br />

Renault Mégane R.S. 275 Trophy-R<br />

(7.54 min.) vom Thron. Den kompletten<br />

Nordschleifen-Test des heißen<br />

Mini lesen Sie ab Seite 76.<br />

Sie erreichen Marcus Schurig unter der E-Mail-Adresse mschurig@motorpresse.de<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong><br />

DIGITAL<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de, neue<br />

iPad-Ausgabe und<br />

Smartphone-App<br />

+ +<br />

Offizielle Mitgliederzeitschrift des<br />

Auf Trüffelsuche<br />

Bei seinen Recherchen stolperte<br />

Gebrauchtwagenexperte Frank<br />

Mühling über einen 70er Dodge<br />

Challenger . Das Kürzel R/T steht für<br />

Road & Track, die V8-Motoren mit<br />

7,0 oder 7,2 Litern Hubraum leisteten<br />

bis zu 425 PS. Der R/T wurde nur<br />

zwei Jahre gebaut und ist selten.<br />

Das bei US-Car Mangold in Oberelchingen<br />

stationierte Coupé ist<br />

zwar kein echter R/T, aber mit einem<br />

auf knapp 400 PS getunten 6,4-Liter-<br />

V8 trotzdem ein echter Leckerbissen.<br />

Kostenpunkt: 33 600 Euro.<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2013 3


INHALT <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> AUSGABE 12/2014<br />

26 McLAREN P1 IM VERGLEICH<br />

AUTOS IN DIESEM HEFT<br />

Abt-Audi TT ................................................................. 80<br />

Audi RS3...................................................................... 44<br />

Audi RS5 Coupé ............................................................ 6<br />

Brabus-Mercedes GLA 45 AMG.................................. 82<br />

BMW M5 Competition ................................................ 16<br />

Carlsson-Mercedes C 220 CDI .................................... 82<br />

Chevrolet Camaro........................................................ 64<br />

Dodge Challenger SRT8 .............................................. 64<br />

Ferrari LaFerrari ........................................................... 30<br />

Ford Fiesta Sport Black Edition ................................... 58<br />

Ford Mustang Saleen 302 ........................................... 64<br />

G-Power-BMW M6 Gran Coupé ................................. 80<br />

Lightweight-BMW M4 Coupé ..................................... 70<br />

JE-Design-Seat Leon Cupra ........................................ 82<br />

Jaguar F-Type S Coupé ................................................. 6<br />

KTM X-Bow GT............................................................ 46<br />

Maserati Ghibli S Q4................................................... 54<br />

McLaren P1 ................................................................. 26<br />

Porsche 911 Carrera GTS ............................................ 14<br />

Porsche 918 Spyder..................................................... 26<br />

Pininfarina Sergio........................................................ 36<br />

Schirra-Mini JCW GTS................................................ 76<br />

Suzuki Swift Sport....................................................... 58<br />

Versus-BMW M4 Coupé ............................................. 70<br />

VW Polo Blue GT ......................................................... 58<br />

44<br />

54<br />

ERSTE FAHRT<br />

Wir waren auf einer Abnahmefahrt<br />

mit dem neuen Audi RS3 dabei<br />

MASERATI GHIBLI S Q4<br />

Was die 410 PS starke Sportlimousine<br />

aus Italien kann, verrät der Test<br />

Beim Tracktest auf dem Hockenheimring<br />

tritt der britische Hybrid-Super<strong>sport</strong>wagen<br />

gegen den Porsche 918 Spyder an<br />

64<br />

V8 FÜR KLEINES GELD<br />

Im Gebraucht-Check nehmen wir<br />

diesmal Muscle-Cars unter die Lupe<br />

120 RALLYE-DM<br />

Erstmals seit Urzeiten holte<br />

Porsche einen Rallye-DM-Titel<br />

4 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


TESTS & FAHRBERICHTE<br />

6<br />

14<br />

16<br />

26<br />

46<br />

54<br />

58<br />

70<br />

76<br />

Welches Coupé für 80 000 Euro? Zwei fast preisgleiche<br />

Angebote von Audi und Jaguar im Vergleichstest<br />

Porsches Antwort auf den Mercedes AMG GT?<br />

911 Carrera GTS im Fahrbericht<br />

BMW M5 Competition im Supertest Wie unterscheidet<br />

sich der stärkere Fünfer von der Basisversion?<br />

Die ultimativen Super<strong>sport</strong>ler Ferrari LaFerrari,<br />

McLaren P1 und Porsche 918 Spyder<br />

Mit dem KTM X-Bow GT nach Kroatien Der etwas<br />

andere Test: auf Achse zum Motodrom Grobnik<br />

Starker Italiener Maserati Ghibli S Q4 mit Allradantrieb<br />

und aufgeladenem V6-Motor im Test<br />

Drei Kleinwagen-Renner um 20 000 Euro Ford Fiesta<br />

Sport, Suzuki Swift Sport und VW Polo Blue GT<br />

Die ersten getunten BMW M4 Coupés Lightweight Performance<br />

gegen Versus im Rennstreckentest<br />

Neuer Fronttriebler-Rekord auf der Nordschleife<br />

Schirra setzte mit dem Mini JCW GTS neue Bestmarke<br />

TECHNIK<br />

12<br />

44<br />

Neuwagen – oder doch lieber Gebrauchtwagen? Ein<br />

Kommentar von Marcus Schurig<br />

Auf Erprobungsfahrt mit dem neuen Audi RS3 Erste<br />

Fahreindrücke des 2015 kommenden A3-Topmodells<br />

REPORTAGE & RATGEBER<br />

38<br />

64<br />

Perfektionstraining 2014 Vom Beifahrer- auf den Fahrersitz:<br />

Zwei Ladys geben Gas beim <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Training<br />

Gebrauchte Sportwagen Drei amerikanische Muscle-<br />

Cars im Gebrauchtwagen-Check<br />

MOTORSPORT<br />

106<br />

112<br />

114<br />

120<br />

124<br />

126<br />

134<br />

136<br />

140<br />

Langstreckenmeisterschaft Nürburgring Die neuen<br />

VLN-Meister im Porträt<br />

Kommentar Warum das Nissan-LMP1-Projekt in einem<br />

Fiasko zu enden droht<br />

DTM Saisonrückblick mit den wichtigsten Zahlen der<br />

abgelaufenen DTM-Saison<br />

Deutsche Rallye-Meisterschaft Ruben Zeltner holte<br />

erstmals seit 1997 einen Rallye-DM-Titel für Porsche<br />

Nürburgring-Renn<strong>sport</strong> Audi und Porsche testeten ihre<br />

neuen GT3-Rennwagen auf der Nordschleife<br />

Blancpain GT-Serien Beim Saisonfinale in Baku waren<br />

deutsche Fahrer, Teams und Autos stark involviert<br />

Formel-1-Technik Giorgio Piola enthüllt die neuesten<br />

Techniktrends aus der Formel 1<br />

Formel-1-Story Bringen die Finanzprobleme der Teams<br />

das etablierte F1-Gebäude zum Einsturz?<br />

Sportwagen-Weltmeisterschaft Toyota setzte seine<br />

Siegesserie beim China-Rennen der WM fort<br />

DOMINATE THE TRACK. RULE THE STREET.<br />

Vom Motor<strong>sport</strong> auf die Straße.<br />

Es gibt kaum eine Rennserie weltweit, in der Teams und Fahrer nicht<br />

auf Eibach vertrauen. Profitieren Sie von diesen Erfahrungen und<br />

verbessern Sie die Performance Ihres Fahrzeuges.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial 36/80 Pinnwand 37 Drift-News 102 Leserbriefe/Impressum<br />

104 DSK-Nachrichten 132 Sport Short Stories 146 Vorschau<br />

Fahrwerksfedern. Stabilisatoren. Spurverbreiterungen.<br />

Komplettfahrwerke. Gewindefahrwerke.<br />

LESERWAHL<br />

BEST BRAND<br />

2014<br />

KATEGORIE<br />

Federn<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de xx/2014 5<br />

eibach.com


VERGLEICHSTEST AUDI RS5 COUPÉ GEGEN JAGUAR F-TYPE S COUPÉ<br />

CHARME<br />

RS5 und F-Type unterscheidet ihr Ansatz, das Ziel und der Weg dorthin,<br />

dennoch trennen sie in der Basis nur 1150 Euro voneinander.<br />

Zwei Coupé-Philosophien irgendwo zwischen Herz und Nieren.<br />

6 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


BOLZEN<br />

Text Stefan Helmreich · Fotos Rossen Gargolov<br />

Eigentlich wird man als Newcomer ja erst<br />

mal mit den unangenehmeren Dingen<br />

betraut. Mit dem großen Vergleichstest<br />

der Insektenentferner zum Beispiel, oder<br />

damit, die letzten 5000 Kilometer auf<br />

den Dauertest-Swift draufzureiten. Natürlich<br />

bis übermorgen! So gesehen ist dieser<br />

Einstand einer nach Maß: Audi RS5 gegen<br />

Jaguar F-Type V6S. Bitte. Danke!<br />

Bemisst man die beiden rein an ihrer Performance,<br />

mieft das Duell natürlich ein bisschen<br />

nach Mittelfeld. Der eine ist die letzte<br />

Bastion des Saugmotors in der Power-Mittelklasse,<br />

seit 2010 im Amt und schon damals<br />

nicht ganz dran an der Messlatte, die der<br />

BMW M4 gerade noch ein ganzes Stückchen<br />

höher gelegt hat. Der andere ist zwar endlich<br />

der ersehnte Sportwagen, den Jaguar in zwei<br />

Generationen XK auch mit den wildesten<br />

Kreationen nie hinbekommen hat, leidet damit<br />

aber unter dem bitteren Umstand, dass in<br />

dieser Klasse nun mal der 911 regiert.<br />

Kurzum: Auf dem Papier ist das hier so was<br />

wie Bundesliga mit Köln gegen Mainz – nicht<br />

immer hochklassig, aber leidenschaftlich, bisweilen<br />

äußerst unterhaltsam und phasenweise<br />

auch richtig jeck.<br />

Im Falle des Audi mischt sich auch noch<br />

Sentimentalität dazu. Anderthalb, vielleicht<br />

zwei Jahre hat er noch, der RS5, dann werden<br />

sie das Kapitel V8-Saugmotor schließen in Ingolstadt.<br />

Endgültig, ein für alle Mal, definitiv<br />

– und zurückkehren zum V6-Biturbo wie<br />

weiland im allerersten RS4. Doch auch wenn<br />

einem der scheidende Vier-Zwo mit dem<br />

Faustkeilcharme und dem molligen Auspuffbass<br />

durchaus fehlen darf: Das, was er sein<br />

sollte, war er nicht, ist er nicht und wäre er<br />

auch nicht mehr geworden. 450 PS, 430 Newt<br />

onmeter, 8250/min – das liest sich immer ein<br />

bisschen nach eierlegender Wollmilchsau, ist<br />

am Ende aber vielleicht weder Fisch noch<br />

Fleisch. Die Audianer sagen, der Direkteinspritzer<br />

drücke und drehe, seine Kritiker, er<br />

könne weder noch. Krux ist die langhubige<br />

Zylinderarchitektur. Sie stemmt ihm zwar<br />

einen breiten Kraftrücken in die Drehzahlmitte,<br />

lähmt aber die Athletik obenraus.<br />

So gräbt sich der Audi immer etwas gemächlich<br />

aus dem Keller, stampft eher als dass<br />

er strampelt und wirkt im Sprint dadurch behäbiger<br />

als er faktisch ist. In imposanten 15,1<br />

Sekunden donnerbolzt er auf zwohundert.<br />

Nur zum Verständnis: So ein aufgeladener<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 7


VERGLEICHSTEST AUDI RS5 COUPÉ GEGEN JAGUAR F-TYPE S COUPÉ<br />

Audi RS5<br />

Mit der in Wagenfarbe lackierten<br />

Konsolenblende kommt ein<br />

wenig Emotion in den technokratisch<br />

kühlen Innenraum. Die<br />

Sitze mit verstellbaren Seitenwangen<br />

sind das Maß der Din -<br />

ge – ganz im Gegensatz zum<br />

V8-Sauger, der seine Erwartungen<br />

zeitlebens so richtig nie<br />

erfüllt. Die Bremskeramik<br />

montiert Audi nur vorn – ohne<br />

fühlbare Einbußen bei<br />

Ausdauer und Biss<br />

BMW M4, der der landläufigen Meinung zufolge<br />

ja geht wie die wilde Wutz, ist da gerade<br />

mal 1,4 Sekunden in Front. Und nein, der<br />

Allradvorteil relativiert diesen Umstand keineswegs.<br />

Der Jaguar bekommt am Ende sogar vier<br />

Sekunden eingeschenkt. Vom Audi wohlgemerkt.<br />

Okay, seinem aufgeladenen V6 fehlen<br />

knappe 1200 Kubik und 70 PS, die er mit<br />

dem – trotz Kompressor – nur marginalen<br />

Drehmomentvorteil von 20 Newtonmetern<br />

nicht ganz aufgewogen bekommt. Vor allem<br />

jedoch ist der F-Type für den Sportwagen,<br />

der er so unbedingt sein wollte, schlicht zu<br />

schwer. Mit gewogenen 1712 Kilo bewegt er<br />

sich jedenfalls nicht nur weit nördlich des<br />

Werksversprechens, sondern lediglich gute 60<br />

Kilo unter dem RS5. Der Grund dafür liegt<br />

zum Großteil in der Struktur seiner Alu-Karosserie,<br />

die zugunsten der – fühlbar hohen –<br />

Steifigkeit Elemente des Cabrios einbezieht.<br />

Doch irgendwie kann ihn all das nicht davon<br />

abhalten, ein wunderbares Auto zu sein.<br />

Über Schönheit zu schreiben ist für gewöhnlich<br />

Meinungsjournalismus, beim F-Type<br />

Coupé ist es Objektivität. Dieses Profil, dieses<br />

Heck, diese subtile Ode an den frühen<br />

E-Type , jener Ikone, deren Strahlkraft es womöglich<br />

die gesamte Marke Jaguar zu verdanken<br />

hat, dass sie trotz diverser Selbstmordversuche<br />

immer noch lebt. Ein Kniefall dafür!<br />

Die goldene Mitte des F-Type<br />

Die V6S-Version markiert die Mitte der derzeitigen<br />

F-Type-Palette. Die goldene Mitte.<br />

In den oberen Drehzahlbereichen macht sie<br />

deutlich mehr Musik als die Basisversion, untenrum<br />

kickt sie nicht ganz so stumpfsinnig<br />

wie das R-Modell, sodass sich ein recht ausgewogenes<br />

Verhältnis aus Power und Vortrieb<br />

ergibt. Gar so unerbittlich wie der Audi<br />

rammt er seine Kraft zwar nicht in den<br />

Asphalt, dank Launch-Modus und Sperrmechanik<br />

schmettert sie ihn aber durchaus<br />

deftig vom Fleck. Was folgt, ist strammer<br />

Schub, der sich ziemlich homogen zwischen<br />

Startdrehzahl und Limiter verteilt, irgendwie<br />

aber doch dramatischer klingt, als er sich anfühlt.<br />

Kehliges Röhren beim Hochdrehen,<br />

Endrohrrabatz beim Hoch-, bronchiales Gurgeln<br />

beim Runterschalten. Hart, herrlich, mit<br />

geöffneter Auspuffklappe aber vielleicht ein<br />

klitzekleines bisschen zu offensiv.<br />

Denn eigentlich ist der F-Type kein Hardliner,<br />

keiner, der manisch am Innencurb entlangrüsselt,<br />

keiner, den man allein in Zehntelsekunden<br />

ermessen kann, sondern ein reines<br />

Hochgenussmittel wie viele Jaguar Coupés<br />

zuvor – mit dem entscheidenden Unterschied,<br />

dass er sich nun voll auf den Fahrer konzentriert.<br />

Oder, um es mit den Worten von Chefdesigner<br />

Ian Callum auszudrücken: Der XK<br />

ist ein klassischer 2+2, ein Auto für zwei also,<br />

8 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


das zur Not zwei weitere aufnehmen könnte.<br />

Der F-Type hingegen sei nun – jetzt kommt’s<br />

– ein 1+1.<br />

Und er gibt sich alle Mühe, als solcher<br />

wahrgenommen zu werden. Man sitzt schön<br />

tief, dank der optionalen Performance-Sitze<br />

mit weniger Spiel im Hüft- und Schulterbereich,<br />

wenngleich nicht ganz so schraubgestockt<br />

wie in den Audi-Schalen. Statt der<br />

schrulligen Wählwalze spitzt ein schlanker<br />

Wählhebel durch den Mitteltunnel, daneben<br />

der Kippschalter für die Fahrtaktik, oben das<br />

nicht mehr ganz taufrische Touchscreen-Infotainment,<br />

das man mit der Zeit immerhin etwas<br />

entheddert hat. Wie beim Audi reckt sich<br />

ab 100 km/h ein Ausfahrspoiler ins Heckfenster,<br />

während die in Echtzeit angebundenen<br />

Schaltpaddel, rote Gurte und eine Schaltblitzanimation<br />

etwas Renn<strong>sport</strong>stimmung verbreiten.<br />

Einzig im Handling will der Funke nicht<br />

so richtig überspringen.<br />

Das fluffige Lenkgefühl, das auf Verwerfungen<br />

zappelige Fahrwerk und die – vor<br />

allem beim Anfahren – überforsche Gasannahme<br />

suggerieren zwar eine gewisse Unbeschwertheit,<br />

den Fahrbahnkontakt fördern sie<br />

jedoch nicht. Mit anderen Worten: Statt nach<br />

Fahrerschuhen und Rennanzug fühlt sich der<br />

Jag eher nach Schlabbershirt und Flipflops an.<br />

Jaguar F-Type<br />

Wie bei Audi gibt es das Lenk -<br />

rad wahlweise auch unten<br />

abgeflacht, was bei einem<br />

Straßen<strong>auto</strong> aber keinen Sinn<br />

ergibt. Die Keramikbremse<br />

verzögert ebenso enorm wie<br />

standfest, kostet wie die<br />

Performance-Sitze aber deftig<br />

Aufpreis. Allen Sechszylinder-<br />

F-Types entweicht das Abgas<br />

über ein mittiges Doppelrohr<br />

– genau wie beim stilistischen<br />

Vorbild aus den 60ern<br />

Immer locker aus der Hüfte raus<br />

Zumal auch das Hinterteil eher leger angebunden<br />

ist. Kurvenausgangs benimmt es sich<br />

zwar um Welten gesitteter als beim F-Type R,<br />

der gar nicht anders kann, als jeder Kurve eine<br />

Rauchfahne hinterherzuschwenken. Doch<br />

beim Einlenken plagt den V6S derselbe Übersteuerdrang.<br />

Zugegeben, das kann durchaus<br />

reizvoll sein. Insbesondere weil sich dank der<br />

freizügigeren ESP-Zwischenstufe auch mal ein<br />

Kreisverkehr „durchqueren“ lässt, ohne dass<br />

die kleine Gaudi danach reut. Das unvermeidliche<br />

Aber: Es kostet Fahrdynamik. Bestes Beispiel:<br />

Der 18-Meter-Slalom, in dem er trotz<br />

der drahtigeren Anatomie, der besseren Balance<br />

und des bissigen Vorderachsgrips auf den<br />

Audi verliert.<br />

Der RS5 kurvt letztlich genauso wie er<br />

auch motorisiert. Effektiv auf der einen Seite,<br />

fleischig und stumpf auf der anderen. Problemzone<br />

ist vor allem die Gewichtsverteilung.<br />

Ein paar Prozent der Kopflastigkeit mag die<br />

kurz angebundene Lenkung zwar kaschieren,<br />

an ihrer physikalischen Bedeutung ändert sich<br />

damit aber nichts. Will heißen: Grobmotorik<br />

wird mit Untersteuern bestraft. Gnadenlos.<br />

Bei angemessener Behandlung greift das<br />

zuzahlungspflichtige Gegenmittel in Gestalt<br />

des sogenannten Sportdifferenzials. Es verteilt<br />

die Momente entlang der Hinterachse und<br />

generiert dadurch einen Eindrehimpuls im<br />

Hüftbereich, der sich zusammen mit der heckbetonten<br />

Kraftverteilung des Allradsystems –<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 9


VERGLEICHSTEST AUDI RS5 COUPÉ GEGEN JAGUAR F-TYPE S COUPÉ<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Audi<br />

RS5 Coupé<br />

Jaguar<br />

F-Type S Coupé<br />

Motor<br />

Typ, Aufladung V8, Sauger V6, Kompressor<br />

Bohrung x Hub (mm) 84,5 x 92,8 84,5 x 89,0<br />

Hubraum (cm³)/Verdicht. 4163/12,3 2994/10,5<br />

PS/kW/Drehzahl 450/331/8250 380/280/6500<br />

Nm/Drehzahl 430/4000 460/3500<br />

Kraftübertragung<br />

Antriebsart Allrad Hinterrad<br />

Getriebeart, Gänge DKG, 7 Automatik, 8<br />

Bremsen<br />

Bremsscheibenbauart<br />

Keramik/Stahl,<br />

innenbelüftet<br />

Keramik,<br />

innenbelüftet<br />

Scheiben Ø v./h. (mm) 380/330 380/325<br />

Räder<br />

Bereifung<br />

vorn<br />

hinten<br />

275/30 R 20<br />

275/30 R 20<br />

Pirelli P Zero<br />

255/35 R 20<br />

295/30 R 20<br />

Pirelli P Zero<br />

Felgenbreite v./h. (Zoll) 9,0/9,0 9,0/10,5<br />

Karosserie<br />

L x B x H (mm) 4649 x 1860 x 1366 4470 x 1923 x 1297<br />

Radstand (mm) 2751 2622<br />

Tankvolumen (l)<br />

61 72<br />

)<br />

Preise<br />

Grundpreis (Euro) 79 650 78 500<br />

Testwagenpreis (Euro) 106 635 102 060<br />

Unterhaltskosten<br />

Kfz-Steuer 386 288<br />

Haftpflicht<br />

Teilkasko<br />

Vollkasko<br />

(TK/Euro)<br />

(TK/Euro)<br />

(TK/Euro)<br />

18/1265<br />

30/1593<br />

30/7303<br />

18/1265<br />

27/960<br />

30/7303<br />

Fahrleistungen (Werksangaben)<br />

0–100 km/h (s) 4,5 4,9<br />

Vmax (km/h) 280 275<br />

Messwerte<br />

Gewicht vollgetankt (kg) 1777 1712<br />

Verteilung v./h. (%) 57,5/42,5 52,0/48,0<br />

Leistungsgewicht (kg/PS) 3,9 4,5<br />

Verbräuche (l/100 km)<br />

minimal<br />

maximal<br />

Durchschnittsverbrauch<br />

Beschleunigung (s)<br />

0– 40 km/h<br />

0–100 km/h<br />

0–160 km/h<br />

0–200 km/h<br />

Elastizität<br />

(s)<br />

4./5./6./7./8. Gang<br />

80–120 km/h<br />

80–160 km/h<br />

12,8<br />

20,5<br />

13,8<br />

1,2<br />

4,3<br />

9,6<br />

15,1<br />

4,3/6,1/7,9/10,6<br />

8,8/12,1/16,6/22,4<br />

14,4<br />

22,5<br />

15,9<br />

1,6<br />

4,8<br />

11,4<br />

19,4<br />

3,8/5,1/7,1/9,9/14,8<br />

10,9/15,0/20,7/31,5<br />

Kl. Kurs Hockenheim (min) 1.14,1 1.14,6<br />

Slalom 18 m (km/h) 68,2 67,5<br />

Bremsweg/Verzögerung<br />

aus 100 km/h kalt<br />

aus 100 km/h warm<br />

aus 200 km/h<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Wertung<br />

Kl. Kurs Hockenheim<br />

Slalom 18 m<br />

0–100 km/h<br />

100–0 km/h (warm)<br />

Leistungsgewicht<br />

Preis-Leistungs-Verh.<br />

Summe (max. 60 Punkte)<br />

(m)/(m/s²)<br />

37,8/10,2<br />

34,7/11,1<br />

139,5/11,1<br />

1.14,1 min 8<br />

68,2 km/h 9<br />

4,3 s 9<br />

34,7 m 9<br />

3,9 kg/PS 9<br />

177 Euro/PS 8<br />

52<br />

(m)/(m/s²)<br />

36,4/10,6<br />

34,6/11,2<br />

141,8/10,9<br />

1.14,6 min 8<br />

67,5 km/h 8<br />

4,8 s 8<br />

34,6 m 9<br />

4,5 kg/PS 8<br />

207 Euro/PS 7<br />

48<br />

Konkurrenz-Umfeld<br />

Corvette Stingray 57<br />

BMW M4 Coupé 52<br />

Mercedes C 63 AMG Coupé Performance Package 51<br />

Lotus Evora S IPS 49<br />

Porsche 911 Carrera 49<br />

Rundenzeiten Hockenheim<br />

Audi RS5 Coupé 1.14,1 min<br />

Jaguar F-Type S Coupé 1.14,6 min<br />

11,40 m/s 2<br />

12,80 m/s 2 SACHSKURVE<br />

QUERSPANGE<br />

173 km/h 1,15 g<br />

GP-KURS<br />

167 km/h 1,15 g<br />

AMEISENKURVE<br />

79 km/h 1,30 g<br />

79 km/h 1,30 g<br />

BOXENGASSE<br />

FAHRERLAGER<br />

NORDKURVE<br />

122 km/h 1,10 g<br />

123 km/h 1,10 g<br />

MEINE MEINUNG<br />

Testfahrer: Uwe Sener<br />

ZIELGERADE*<br />

192 km/h<br />

185 km/h<br />

bis zu 85 Prozent kommen hinten an – sogar<br />

zu zarten Drifts ausweiten lässt. Das System<br />

funktioniert. Auch im Alltag, und hier besser<br />

als in jedem Audi sonst. Einzige Einschränkung:<br />

Im Slalom bringt es genau wie die Dynamik-Stellung<br />

der Lenkung zu viel Unruhe<br />

in die Bewegungen, sodass die Bestwerte letztlich<br />

in den zahmeren Set-up-Steps entstehen.<br />

Viel Theorie – doch die drückt auch in die<br />

Praxis durch. Lenkung, Pedale, Getriebe – alles<br />

wirkt ausgesprochen technokratisch, fasst<br />

sich grundsätzlich zwar leibhaftig an, ist aber<br />

mit einem feinen synthetischen Schleier belegt.<br />

Bestimmt kennen Sie diese Mikrofasertücher,<br />

dieses befremdliche Gefühl, wenn man<br />

darüberstreicht. Ungefähr so.<br />

Der RS5 flirtet eher diskret<br />

Obwohl diese kühle Ader auch den Innenraum<br />

durchzieht, ist der Audi durchaus in der<br />

Lage, Blut in Wallung zu bringen. Anders als<br />

der F-Type spricht er jedoch nicht ständig die<br />

niederen Triebe an, sondern flirtet eher diskret.<br />

Mit den ausgestellten Radbacken etwa, die<br />

Fachkundige an Zeiten erinnert, in denen<br />

Audi auf den Rallye-Pisten dieser Welt noch<br />

nach Anerkennung wühlte. Mit der erlesenen<br />

Qualität, die sich nirgendwo besser illustriert<br />

GP-KURS<br />

Auch wenn sich die Floskel inzwischen<br />

etwas abgedroschen liest, der<br />

F-Type ist der Meister der Herzen –<br />

der würdigste von allen vielleicht.<br />

Allein weil sich Jaguar so was traut:<br />

dieser frivole Klang, der sich trotz<br />

Auspuffklappe nie ganz ruhigstellen<br />

lässt, diese Wahnsinnsfigur, und – allem<br />

voran – dieses hüftbetonte Handling,<br />

das einen permanent zu Blödsinn<br />

anstiftet. Ob er davon nun per Definition<br />

zum Sportwagen wird? Schnurzpiepegal!<br />

Fest steht: Was auch immer<br />

er ist, er ist verdammt gut darin. Der<br />

bittere Beigeschmack: Vergleichstests<br />

gewinnen auch weiterhin die<br />

an deren. Im konkreten Fall der RS5,<br />

der nicht nur durch Motor und Antrieb<br />

AUSGANG QUERSPANGE<br />

84 km/h 1,10 g<br />

80 km/h 1,10 g<br />

EINGANG MOTODROM<br />

124 km/h 1,15 g<br />

122 km/h 1,10 g<br />

SENKE<br />

92 km/h<br />

95 km/h<br />

1,15 g<br />

1,15 g<br />

SÜDKURVE<br />

105 km/h 1,10 g<br />

106 km/h 1,10 g<br />

Testredakteur Stefan Helmreich<br />

Kurvengeschwindigkeit<br />

Querbeschleunigung<br />

Bremsverzögerung<br />

erreichte Vmax im<br />

Streckenabschnitt<br />

relativ klar im Vorteil ist, sondern<br />

sein Gewichtsproblem mit den diversen,<br />

in Hockenheim ausgesprochen<br />

gut funktionierenden Fahrdynamik-<br />

Features besser gelöst bekommt.<br />

Auch er hat Herz, bloß dass er es<br />

nicht gar so offensichtlich auf der<br />

Zunge trägt wie<br />

der Jag.<br />

Messbedingungen:<br />

Lufttemperatur 12 °C, Asphalt 15 °C, Luftdruck 1020 mbar<br />

10 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Klangfarben<br />

Der Audi trommelt<br />

dumpf durch seine<br />

Endrohrovale, der Jag<br />

brüllt für seine Klasse<br />

etwas zu brutal<br />

als am metallischen Klicken des Infotainment-<br />

Controllers. Und mit vermeintlichen Belanglosigkeiten<br />

wie dem nun wahlweise wieder<br />

kreisrunden Lenkradkranz, der beweist, dass<br />

das, was wir hier schreiben, auch gehört wird.<br />

Doppelkupplung oder Wandler?<br />

Richtig streiten lässt sich damit jedenfalls nur<br />

noch über den Siebengang-Doppelkuppler.<br />

Einerseits arbeitet er sperriger als der vergleichsweise<br />

flockige Achtstufen-Wandler des<br />

Jaguar, schaltet auch im stinknormalen D-<br />

Programm immer wieder hektisch zurück,<br />

hält im Sportmodus zu lange die Drehzahl zu<br />

hoch und reagiert bisweilen etwas verschlafen<br />

auf Anfahrbefehle. Andererseits lässt er sich<br />

schön mit dem Gasfuß schalten und messert<br />

extrascharf durchs Drehzahlband, wenn man<br />

es bis zum Begrenzer dehnt. Geschmackssache<br />

– genau wie das Fahrverhalten auf der Rennstrecke,<br />

das Audi und Jaguar unterm Strich<br />

um eine halbe Sekunde auseinanderdividiert.<br />

Erst mal das Grundsätzliche: Beide fahren<br />

prinzipiell dieselben Pirelli-Reifen, beide<br />

bremsen mit unermüdlichen Keramikbremsen,<br />

und beide halten auch mehrere schnelle Runden<br />

am Stück problemlos durch. Die Frage ist<br />

also primär, wie man sie erleben will.<br />

AB TEMPO 100<br />

RAGEN BEIDE AUS-<br />

FAHRFLAPS INS<br />

HECKFENSTER, DIE<br />

AKUSTIK SCHEIDET<br />

DIE GEISTER<br />

Der RS5 ist eher ein Vertreter von Schema F:<br />

anbremsen, einlenken, rausbeschleunigen –<br />

und strikt in dieser Reihenfolge. Wer das beherzigt,<br />

faustet mit Schmackes in den Scheitelpunkt<br />

und baut an den 275ern deutlich<br />

mehr Seitenführung auf als mit dem mischbereiften<br />

Jaguar. Allerdings betreibt Audi fahrwerkstechnisch<br />

auch um einiges mehr an<br />

Aufwand. Der F-Type steift die Dämpfer im<br />

Dynamikmodus lediglich, im Audi sind sie<br />

zusätzlich durch Ölleitungen miteinander verbunden,<br />

über die sie dem Einnicken der Karosserie<br />

hydraulisch entgegenwirken.<br />

DRC heißt das Ganze, ist prinzipiell schon<br />

zwölf Jahre alt, funktioniert aber gerade auf<br />

dem kleinen Kurs in Hockenheim schon immer<br />

ausgesprochen gut. Wirklich Laune<br />

macht dennoch vor allem der Jag. Er wirkt<br />

ungleich verspielter, tollt um die Lenkung<br />

her um, tänzelt jeden Lastwechsel mit, sodass<br />

sich der Rückstand am Ende primär antriebstechnisch<br />

erklärt. Zum einen durch die<br />

naturgemäß laxere Traktion, zum anderen<br />

durch den Motor. Im Alltag mag der nominell<br />

schmäch tigere V6-Kompressor souveräner erscheinen,<br />

auf der Strecke jedoch, wo man den<br />

Audi-V8 permanent auf Flamme halten kann,<br />

ist er einfach nicht feurig genug. ◾<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 11


KOMMENTAR ZUM KAUFVERHALTEN DER SPORTWAGENFANS<br />

NEU ODER GEBRAUCHT?<br />

Marcus Schurig über das wachsende Desinteresse der Sportwagen-Fans an<br />

den Produkten der Hersteller und die Gründe, warum Käufer lieber auf<br />

junge Gebrauchtwagen schielen als neue Technologie zu kaufen.<br />

Sportwagen-Fans sind eigentlich bekannt<br />

dafür, dass sie immer die neueste Technologie<br />

wollen. Denn neue Sportwagen sind<br />

ja meist schneller als die alten, längs- wie<br />

querdynamisch. Doch diese alten Glaubenssätze<br />

geraten zunehmend in Gefahr,<br />

wie wir von unseren Lesern immer häufiger<br />

hören. Für viele Sportwagen-Fans ist die neueste<br />

Technologie nicht mehr die begehrenswerteste.<br />

Es ist nicht schwer auszumachen, woran das<br />

liegt. Da sind natürlich die finanziellen Aspekte<br />

des Neuwagenkaufs, die jedem Fan seit jeher<br />

aufs Gemüt drücken: Man kauft einen Nissan<br />

GT-R, was ja für sich betrachtet eine preisbewusste<br />

Entscheidung ist, lässt ihn zu, fährt ihn<br />

vom Hof – und schwupps hat sich ein Drittel<br />

des Werts verdünnisiert. Was spricht dagegen,<br />

den Erstbesitzer diesen Verlust tragen zu lassen,<br />

und mehr Zeit damit zu verbringen, einen<br />

schönen jungen Gebrauchten zu finden?<br />

Nichts bis wenig.<br />

Neben den pekuniären Aspekten macht uns<br />

etwas anderes Sorge: Fundamentale Teilaspekte<br />

der modernen Sportwagentechnologie empfinden<br />

viele scheinbar als anti<strong>sport</strong>lich: permanente<br />

Regeleingriffe von ABS, Traktionskon trolle und<br />

ESP, womöglich ohne Abschaltmöglichkeit?<br />

Ganz fürchterlich. Immer schwerere Autos mit<br />

immer mehr Komfortplunder, die der Sportfahrer<br />

gar nicht will? Völlig entbehrlich.<br />

Die flächendeckende Zwangsbestückung<br />

von Sportwagen mit Turbotechnik? Hier droht<br />

der Einheitsbrei, technisch wie vor allem akustisch,<br />

zudem mit negativen Auswirkungen bei<br />

der Gasannahme. Und obendrein saufen Turbos<br />

bei Volllast oder auf der Rennstrecke meist<br />

mehr als Saugmotoren – trotz anderslautender<br />

Behauptungen der Automobilhersteller.<br />

Höchstpreise für Gebrauchtwagen<br />

Der Gebrauchtwagenmarkt ist in vielen Sportnischen<br />

heute völlig leer gefegt, stellen Experten<br />

mit Verwunderung fest. Selbst optische No-<br />

Gos wie die Elfer der 996-Baureihe mit ihren<br />

wenig erotischen Boxster-Scheinwerfern erzielen<br />

heute absolute Höchstpreise, besonders der<br />

Turbo und der GT3. Neue Gebrauchte stehen<br />

hoch im Kurs, und wir reden hier nicht von<br />

Youngtimern, sondern von Sportmodellen aus<br />

den letzten zehn Jahren.<br />

Deren Kennzeichen war die Ehrlichkeit:<br />

klassische, frei saugende Sporttriebwerke mit<br />

„Wenn Sportwagen<br />

keine Sportwagen<br />

mehr sind,<br />

dann verkrümeln<br />

sich die Fans in die<br />

Vergangenheit“<br />

sechs, acht oder zehn Zylindern und herzzerreißender<br />

Musikalität. Mechanische Sperrdifferenziale<br />

ohne elektronische Bremseneingriffe.<br />

Harte, ehrliche Fahrwerke, die nicht den untauglichen<br />

Versuch unternehmen, Anforderungen<br />

des Alltags und des Sports gleich gut<br />

abfedern zu wollen. Dazu niedriges Gewicht,<br />

nach Sportkriterien abgestimmte Lenkungen<br />

und lukrative Preise. Vom Baukastenwahn,<br />

dem großen Plattwalzer <strong>auto</strong>mobiler Einzigartigkeit,<br />

wollen wir hier gar nicht sprechen.<br />

Der Trend zu den jungen Gebrauchten ist<br />

nicht zu leugnen, und die Hersteller sollten<br />

sich alarmiert fühlen. Denn wenn sie Autos<br />

bauen, die die Zielgruppe nicht mehr versteht,<br />

werden sie in Zukunft in Seenot geraten. Klar,<br />

einen Ferrari 458 würde auch ich mir sofort<br />

kaufen, aber wer kann das bezahlen? Bei<br />

einem M3 – Entschuldigung, M4 – gerate<br />

ich schon ins Grübeln, würde vermutlich den<br />

V8-Hammervorgänger nehmen statt des aktuellen<br />

1600-Kilo-Koffers mit seinem drögen<br />

Turbosound. Offenbar bin ich nicht allein.<br />

Rückschritt durch Technik?<br />

Fortschritt durch Technik – dieser Glaubensgrundsatz<br />

gerät im Sportwagensegment ins<br />

Straucheln. Man könnte bei vielen Aspekten<br />

eher von Rückschritt durch Technik sprechen.<br />

Und mal ganz ehrlich: Ein guter Teil der tendenziell<br />

nach wie vor positiven Rundenzeitenentwicklung<br />

ist mehr der Reifentechnologie<br />

geschuldet als der Fahrzeuginnovation.<br />

Und die Moral von der Geschicht’? Halbe<br />

Eier rollen nicht. Wenn Sportwagen keine<br />

Sportwagen mehr sind, verkrümeln sich die<br />

Fans und ihr Geld in die Vergangenheit. ◾<br />

RETURN TO SENDER<br />

Thema: Lieber gebraucht?<br />

Fachen die Sportwagenhersteller den Gebrauchtwagenboom<br />

selber an, weil die Fans die aktuelle<br />

Technik als unattraktiv empfinden? Der Autor freut<br />

sich auf Ihre Meinung: mschurig@motorpresse.de<br />

Foto: Arturo Rivas<br />

12 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


POWER VON MERCEDES-AMG.<br />

GRIP VON DUNLOP.<br />

Intelligentes<br />

4D-Lamellensystem<br />

für mehr Grip<br />

V-Rillen in der Profilmitte<br />

für mehr Fahrstabilität in Kurven<br />

Rang 1 von 50 Rang 4 von 11<br />

Abbildung zeigt: Mercedes-Benz CLA 45 AMG, ausgestattet mit Sport Maxx RT.


FAHRBERICHT PORSCHE 911 CARRERA GTS<br />

PORSCHE 911<br />

Der neue Carrera GTS zielt<br />

auf alle, die von einem<br />

Elfer mehr erwarten als<br />

besonderen Langstreckenkomfort<br />

oder bedingungslose<br />

Härte. Er will mit<br />

430 Sauger-PS und<br />

Schaltgetriebe einer der<br />

emotionalsten Elfer sein.<br />

Text Alexander Bloch<br />

Steak-Liehaber würden sagen: Ein GT3<br />

ist rare und der Carrera S medium. Wer<br />

was dazwischen sucht, bestellt medium<br />

rare und landet beim GTS, immerhin<br />

6200 Mal bestellt in der vorherigen<br />

911-Generation. Ist der GTS wirklich<br />

nur ein Kompromiss oder eher einer der emotionalsten<br />

und leckersten Elfer?<br />

Durch das Interieur weht schon mal das<br />

Lächeln des Autors, als er den Schalthebel des<br />

manuellen Getriebes entdeckt. Bei aller verständlichen<br />

Fokussierung auf noch schnellere<br />

Beschleunigungs- und Rundenzeiten sollte<br />

Porsche nie vergessen, dass Elfer-Fahren seit<br />

eh und je vor allem eine emotionale, ja sinnliche<br />

Angelegenheit ist. Nur schnell von A nach<br />

B bringt einen auch ein ICE. Hier im neuen<br />

Carrera GTS darf der Porsche-Pilot bei den<br />

sieben Gängen noch ein kupplungsversierter<br />

Bändiger sein. Diesen Posten der Pedalkompetenz<br />

gibt es im 911 GT3 mit seinem serienmäßigen<br />

Doppelkupplungsgetriebe leider<br />

schon gar nicht mehr – da bist du nur noch<br />

Klickchampion. Dafür hat der neue GTS<br />

noch präzisere Schaltgassen und -kräfte spendiert<br />

bekommen.<br />

So entfährt dem Autor beim Wechseln der<br />

Gänge sogar ein fröhliches Glucksen. Wie es<br />

klack-klack-klack flutscht und der Motor<br />

beim Runterschalten lastwechselminderndes<br />

Zwischengas gibt, macht einen Sportfahrer so<br />

glücklich wie drei Runden Nordschleife.<br />

Selbst wenn eine sequenzielle Schaltsperre<br />

Fehlschaltungen und damit die totale Gangwahlmacht<br />

verhindert. Ein Wechsel in den<br />

spritsparend lang ausgelegten siebten Gang ist<br />

nur möglich, wenn vorher der fünfte oder<br />

sechste Gang eingelegt war. Eine bittere Pille<br />

14 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Ein schwarzes Band<br />

zwischen den Rückleuchten zeichnet die rein<br />

hinterradgetriebene Version aus<br />

CARRERA<br />

GTS<br />

GTS-Details<br />

20-Zoll-Räder mit<br />

Zentralverschluss.<br />

Hinsichtlich Präzision<br />

und Kraftaufwand<br />

optimiertes Siebengang-<br />

Schaltgetriebe. Sehr<br />

bequeme Sportschalensitze<br />

und ein<br />

Instrumentarium,<br />

das auf den ersten Blick<br />

wie aus Maranello wirkt:<br />

knallroter Tourenmesser<br />

DATEN & FAKTEN<br />

Porsche 911 Carrera GTS<br />

MOTOR Sechszylinder-Boxermotor, Bohrung mal Hub<br />

(mm) 102,0 x 77,5, Hubraum 3800 cm³, Verdichtung<br />

12,5 : 1, Leistung 430 PS (316 kW) bei 7500/min, Drehmoment<br />

440 Nm bei 5750/min<br />

KRAFTÜBERTRAGUNG Hinterradantrieb, manuelles<br />

Sechsganggetriebe, PSM<br />

BREMSEN Innenbelüftete und gelochte Scheiben<br />

rundum, Durchmesser 330/330 mm, ABS<br />

BEREIFUNG 235/35 R 19 vorn und 305/30 R 19 hinten<br />

auf 8,5- und 11,0-Zoll-Leichtmetallfelgen<br />

KAROSSERIE Zweisitziges Coupé, L x B x H (mm) 4509<br />

x 1852 x 1295, Radstand 2450 mm, Tankvolumen 67 l,<br />

Gewicht 1455 kg, Leistungsgewicht 3,4 kg/PS<br />

FAHRLEISTUNGEN* 0–100 km/h in 4,4 Sekunden,<br />

Höchstgeschwindigkeit 306 km/h, Verbrauch 9,0 l<br />

Super Plus/100 km<br />

GRUNDPREIS 117 549 Euro<br />

*Herstellerangaben<br />

muss der Handschalter-Fan aber schlucken:<br />

Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h<br />

dauert mit 4,4 s fast eine halbe Sekunde<br />

länger als mit Doppelkupplungsgetriebe, und<br />

der NEFZ-Verbrauch steigt um fast zehn<br />

Prozent auf 9,5 Liter pro 100 km. Aber wer<br />

nur vernünftig denkt, braucht sowieso keinen<br />

Sportwagen. Was da auf eine schizophrene Art<br />

eher ernüchtert: dass der neue, auf 430 PS<br />

und 440 Nm erstarkte 3,8-Liter-Boxer eher<br />

weniger Schaltvorgänge als bisher braucht.<br />

Der Sauger wirkt noch mal williger und<br />

elastischer mit seinem breiteren Hochdrehmoment-Band.<br />

Schon aus den tiefen 1000er-<br />

Drehzahlen nimmt er Tempo auf und wechselt<br />

seinen Ton von einem sonoren Sport-Bass<br />

zum eher ekstatisch brüllenden Renn-Bariton<br />

über 6000 Touren. So genial klingt eben<br />

nur ein hochdrehender Sauger ohne Laderdämpfung<br />

– einer Sportabgasanlage mit neuer<br />

Abstimmung sei Dank. Dazu kommt diese<br />

bedingungslos schnelle Ansprache im hohen<br />

Drehzahlbereich. Die vermag logischerweise<br />

keine Kräfte wie in einem Turbo zu wecken,<br />

aber dafür entfacht sie mit ihrer scheinbar<br />

gedankenlesenden Unmittelbarkeit eine fesselnde<br />

Emotionalität. Der GTS schnappt zu<br />

wie ein Schwabe nach der letzten Maultasche.<br />

Immerhin 30 PS mehr als beim Vorgänger<br />

spendiert der neue GTS, und Porsche macht<br />

dafür vor allem die neue Resonanzsauganlage<br />

verantwortlich. Diese ergänzt die zentrale<br />

Schaltklappe durch eine weitere Resonanzklappe<br />

in jedem der sechs Zylindersaugrohre.<br />

Dabei lässt sich gezielt eine Resonanz<br />

der angesaugten Luft und damit eine extrem<br />

schnelle und effektive Brennraumfüllung<br />

erzeugen. Weitere Optimierungsmaßnahmen<br />

an den Einlasskanälen und ein vergrößerter<br />

Ventilhub entdrosseln den Motor zusätzlich.<br />

Wer sich den in vier verschiedenen Varianten<br />

lieferbaren GTS zudem mit Hinterrad antrieb<br />

bestellt, erntet mit 306 km/h das höchste<br />

Spitzentempo im Quartett – und eine neutrale<br />

bis heckgierige Fahrdynamik, die ihresgleichen<br />

sucht. Wie alle neuen Elfer mit längerem<br />

Radstand zeichnet auch den GTS eine vertrauenerweckende<br />

Grenzbereichsruhe aus.<br />

Der GTS erbt als reiner Hinterradtriebler<br />

die breite Spur des Allradmodells von 1560<br />

Millimetern. Es braucht einen Moment, bis<br />

selbst versierte Fahrer realisieren, was mit<br />

diesem roten Biest an Querbeschleunigung<br />

möglich ist: lange, sehr lange neutral und<br />

dann auf einen kleinen Gasstoß hin im seligen,<br />

mit einer kurzen Gegenlenkbewegung<br />

gut kontrollierbaren Drift – die packende Agilität<br />

ist fast so gut wie beim alten GT3.<br />

Einen 911er musst du blind schon an der<br />

Direktheit und Fahrbahnverbundenheit beim<br />

Einlenken erkennen. Beim 911 GTS spürst<br />

du, dass er mit nochmals mehr Pixeln die<br />

Fahrbahn liest und den Piloten zentimetergenau<br />

führt. Konstruktiv wurde dafür die Karosserie<br />

um zehn Millimeter tiefergelegt, und die<br />

adaptiven Dämpfer (PASM) sowie eine mechanische<br />

Hinterachssperre (Schaltgetriebe)<br />

sind Serie.<br />

Das alles mit einer gepflegten Brise Restkomfort,<br />

die einen sehr <strong>sport</strong>lichen Gran<br />

Turismo auszeichnet. Einmal Steak Carrera,<br />

aber medium rare bitte! ◾<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 15


SUPERTEST BMW M5 COMPETITION<br />

Text Horst von Saurma · Fotos Rossen Gargolov<br />

Die moderne Leistungsgesellschaft<br />

pflegt sich – nomen<br />

est omen – an der Leistung<br />

zu orientieren. Aber wie<br />

sieht sie aus, die Leistung,<br />

was und woran wird sie<br />

eigentlich gemessen? Am Engagement,<br />

am Einsatz oder doch nur<br />

am EBIT? Vielleicht<br />

auch am Aussehen<br />

oder gar an der Musikalität?<br />

Die TV-Formate<br />

„Germany’s Next Topmodel“ und<br />

„The Voice of Germany“ sind<br />

scheinbar drauf und dran, das<br />

SEGMENT<br />

Sportlimousinen für<br />

Straße und Rennstrecke<br />

KOSTEN<br />

ab 103 411 Euro<br />

KONKURRENTEN<br />

Audi RS 6 Avant,<br />

Mercedes E 63 AMG,<br />

Porsche Panamera Turbo,<br />

Jaguar XJ R<br />

Leistungsprinzip<br />

neu zu formulieren.<br />

Dabei ist die Leistung<br />

grundsätzlich eine<br />

Eigenschaft, die sich aus einem<br />

ganzen Spektrum von Handlungen<br />

beziehungsweise Kriterien<br />

zusammensetzt. Und zwar laut<br />

Wikipedia „nach Maßgabe gesellschaftlich<br />

gegebener Konventionen<br />

oder Nützlichkeitserwägungen“.<br />

Bevor es bei der Definition von<br />

Leistung jedoch gar zu kompliziert<br />

wird, schließen wir uns der<br />

Einfachkeit halber doch lieber<br />

16 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


SUPERTEST<br />

FÜNFER<br />

MIT ZUSATZZAHL<br />

Es ist ja nicht so, dass ein BMW M5 von Haus aus schlecht bei Kräften wäre. Aber mit dem<br />

werksseitig angebotenen Competition-Paket sollen die M-typischen Fahreigenschaften<br />

noch einmal deutlicher zutage treten als bisher. Allein wegen der 15 Mehr-PS, oder steckt<br />

womöglich noch mehr dahinter?<br />

dem bekannten Bonmot des Altkanzlers<br />

Helmut Kohl an: „Entscheidend<br />

ist, was hinten rauskommt.“<br />

Übersetzt heißt das: Unterm<br />

Strich sind es die Fahrleistungen,<br />

in letzter Konsequenz sogar die<br />

Rundenzeiten, die bei der Leistungsbemessung<br />

eines <strong>sport</strong>lichen<br />

Automobils ausschlaggebend sind.<br />

So gesehen ist es mit der Wirkung<br />

des von der M GmbH auch<br />

für die M6-Modelle zum Preis<br />

von rund 8000 Euro angebotenen<br />

Competition-Pakets nicht sonderlich<br />

weit her: Die Fahrleistungen<br />

des aktuellen, mit ebendiesem<br />

Competition-Paket ausgestatteten<br />

Supertest-M5 sind nämlich mit<br />

denen des vor gut zwei Jahren gemessenen<br />

Basis-M5 (Heft 9/2012)<br />

so gut wie identisch.<br />

Nun, angesichts der serienmäßig<br />

schon recht beeindruckenden<br />

Konstitution der kultverdächtigen<br />

Power-Limousine darauf zu<br />

spekulieren, dass eine zusätzliche<br />

Leistungsspritze von gerade mal<br />

15 PS eine berauschende Wirkung<br />

zeigt, ist in etwa so, als erhoffe<br />

man sich durch eine einmalige<br />

Verabreichung von Globuli-<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 17


Detail-Liebe<br />

Bei aller Sportlichkeit<br />

– der Luxus<br />

kommt beim BMW<br />

M5 mit Competition­Fahrwerk<br />

in<br />

keinem Fall zu kurz<br />

15 MEHR-PS: DAS IST IN DIESER LEISTUNGSKLASSE IN<br />

ETWA SO, ALS ERHOFFE MAN SICH DURCH DIE EINNAHME<br />

VON GLOBULI-PILLEN SIGNIFIKANTE GESUNDHEITSSCHÜBE<br />

Pillen signifikante Gesundheitsschübe.<br />

Der theoretisch mögliche<br />

Tempozuwachs geht auf diesem<br />

extrem hohen PS-Niveau nicht<br />

nur in den sich laufend verändernden<br />

äußeren Bedingungen<br />

unter – Stichwort: Temperatur<br />

und Luftdruck. Auch die Regelalgorithmen<br />

der Launch Control<br />

beziehungsweise der elektronisch<br />

gemanagten Differenzialsperre<br />

lassen in Abhängigkeit von sich<br />

laufend verändernden Reibkoeffizienten<br />

nur gewisse Spielräume<br />

zu. Unterm Strich sind demnach<br />

sie es, die in dieser hohen Leistungsklasse<br />

ausschlaggebend für<br />

die Bewertung – besser oder<br />

schlechter – sind.<br />

Außerdem sind in Sachen<br />

Serienstreuung scheinbar Dinge<br />

drin, von denen nach Leistung<br />

suchende Konstrukteure der traditionellen<br />

Saugmotor-Fraktion<br />

früher und bisher nicht einmal zu<br />

träumen wagten. Das aufblühende<br />

Turbo-Zeitalter macht scheinbar<br />

alles möglich.<br />

Auch auf die Gefahr hin, energischen<br />

Widerspruch vonseiten<br />

BMWs auf uns zu ziehen, erlauben<br />

wir uns zu konstatieren, dass<br />

der strahlend blaue Supertest-<br />

Kandidat BMW M5 mit dem<br />

Kennzeichen M-WK 9235 mit<br />

nicht weniger als 649 PS auf der<br />

Rolle stand.<br />

Mit allem, was dazugehört<br />

Sitzkomfort und Ergonomie sind<br />

rundum vom Feinsten<br />

Wohlgemerkt auf der Rolle<br />

jenes Maha-Leistungsprüfstands,<br />

auf dem seit Ende 2012 jeder<br />

Supertest-Kandidat gezwungen<br />

ist, seine motorischen Ressourcen<br />

offenzulegen. Manche landen<br />

einen Treffer, andere bleiben leistungsmäßig<br />

unterhalb der Werksangabe,<br />

andere wiederum streuen<br />

geringfügig nach oben.<br />

649 PS – das sind laut Prüfstandsprotokoll<br />

74 Pferdestärken<br />

mehr, als der Hersteller dem<br />

Achtzylinder-Biturbo im Performance-Trimm<br />

offiziell eingehaucht<br />

haben will.<br />

Die M GmbH ist sich insofern<br />

keiner Schuld bewusst, als sie<br />

verlautbaren lässt, mithilfe<br />

regelmäßiger Testläufe auf den<br />

werkseigenen Motorenprüfständen<br />

stets den Beweis dafür antreten<br />

zu können, leistungsmäßig<br />

innerhalb des vom Homologationsblatt<br />

zugelassenen Toleranzbereichs<br />

zu liegen. Danach darf<br />

die vom Hersteller angegebene<br />

Nominalleistung maximal um<br />

fünf Prozent nach oben und nach<br />

unten variieren. Wir rechnen<br />

an dieser Stelle lieber nicht nach,<br />

um wie viel unser M5 nach oben<br />

streut, und ergötzen uns stattdessen<br />

an seiner extrem freizügig<br />

und dabei bemerkenswert kultiviert<br />

vorgetragenen Leistungsbereitschaft.<br />

Wenngleich sich die aktuellen<br />

Messwerte in den Standardprogrammen<br />

bis 180 km/h (Elastizität)<br />

beziehungsweise 200 km/h<br />

(Beschleunigung) kaum von den<br />

bisherigen unterscheiden: Die<br />

schiere Gewalt im Tempobereich<br />

jenseits der 200-km/h-Marke<br />

treibt einem Tränen der Begeisterung<br />

in die Augen – erst hier erreicht<br />

die Leistungsorgie subjektiv<br />

ihren Höhepunkt.<br />

Dass sich die im attraktiven<br />

Limousinen-Kleid untergebrachte<br />

motorische Herrlichkeit von über<br />

600 PS nicht auf den ersten Kilometern,<br />

sondern erst in den dafür<br />

vorgesehenen Regionen und Refugien<br />

in ganzer Pracht entfaltet,<br />

liegt nicht nur an den verkehrstechnischen<br />

Gegebenheiten.<br />

18 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


SUPERTEST BMW M5 COMPETITION<br />

<br />

NÜRBURGRING NORDSCHLEIFE: 7.54 min<br />

Messbedingungen: Lufttemperatur 16° Celsius Asphalttemperatur 19° Celsius Luftdruck Atmosphäre 1015 mbar Luftdruck Reifen (vorn/hinten) 2,4/2,6 bar (warm)<br />

15<br />

MAXIMAL<br />

20 PUNKTE<br />

Ganze elf Sekunden macht der M5 mit<br />

Competition-Paket auf diesem höchst<br />

anspruchsvollen Geläuf auf das Basismodell<br />

gut. Die in Hockenheim auffällig<br />

gewordenen ABS-Eingriffe sind hier<br />

kaum relevant. Fading ist trotz der immensen Belastung<br />

– Stichwort: Leistung und Gewicht – nicht zu<br />

beobachten. Die mit einer etwas direkter ausgelegten<br />

Kennlinie arbeitende Servotronic-Zahnstangenlenkung<br />

erlaubt ein gutes Gefühl für die Erfordernisse am<br />

Limit. Das zielgenaue Anvisieren auch komplizierter<br />

Kurvenverläufe ist im M5 eine gern angenommene<br />

Challenge – zumindest<br />

solange<br />

SUPERTEST-CHART<br />

die Reifen<br />

temperaturmäßig<br />

nicht aus<br />

BMW M4 Coupé<br />

Porsche Panamera Turbo S<br />

BMW M5 Competition<br />

7.52 min<br />

7.52 min<br />

7.54 min<br />

ihrem angestammten<br />

Arbeitsfenster<br />

manövriert<br />

worden sind.<br />

Mercedes E 63 AMG S 4Matic 7.55 min<br />

Ferrari California<br />

7.56 min<br />

Audi RS 6 Avant<br />

8.05 min<br />

BMW M5<br />

8.05 min<br />

SEKTOREN-ZEITEN Streckenlänge 20,6 km<br />

SEKTOR 1 1.29,5 min<br />

SEKTOR 2 1.49,2 min<br />

SEKTOR 3 1.51,0 min<br />

SEKTOR 4 1.59,2 min<br />

SEKTOR 5 0.45,1 min<br />

FUCHSRÖHRE<br />

242 km/h<br />

SCHWEDENKREUZ<br />

262 km/h<br />

FLUGPLATZ<br />

161 km/h 1,10 g<br />

km 3<br />

km 4<br />

km 2<br />

km 6<br />

AREMBERG<br />

98 km/h 1,30 g<br />

km 1<br />

EX-MÜHLE km 8<br />

103 km/h 1,25 g<br />

km 7<br />

Wehrseifen<br />

km 5<br />

Adenauer Forst<br />

9,2 m/s 2<br />

Quiddelbacher<br />

Höhe<br />

Startlinie T13 bis Brücke Ausgang Aremberg, 3850 m<br />

Brücke Ausgang Aremberg bis Posten 122 Ausgang Ex-Mühle, 4235 m<br />

Posten 122 Ausgang Ex-Mühle bis Schild Hedwigshöhe Ausgang Hohe Acht, 4825 m<br />

Schild Hedwigshöhe Ausgang Hohe Acht bis Metallbrücke Ausgang Galgenkopf, 4846 m<br />

Metallbrücke Ausgang Galgenkopf bis Ausgang Zielkurve alte Nordschleife, 2844 m<br />

METZGESFELD<br />

151 km/h 1,15 g<br />

Start<br />

Streckenabschnitt T 13;<br />

Höhe der alten<br />

Einfahrt/Streckenmeister-Haus<br />

Hocheichen<br />

Hatzenbach<br />

km 0<br />

HATZENBACHBOGEN<br />

144 km/h 1,15 g<br />

km 9 km 10<br />

Ziel<br />

Ausgang der<br />

letzten Rechtskurve;<br />

Einfahrt Streckenabschnitt<br />

T 13<br />

BERGWERK<br />

93 km/h 1,30 g<br />

KESSELCHEN<br />

230 km/h<br />

km 16<br />

SCHWALBENSCHWANZ<br />

91 km/h 1,50 g 8,9 m/s 2<br />

km 19<br />

Antoniusbuche<br />

Tiergarten<br />

km 20<br />

Hohenrain<br />

KLOSTERTAL 2<br />

88 km/h 1,15 g 9,0 m/s 2<br />

km 11<br />

KLOSTERTAL 1<br />

km 12<br />

158 km/h 1,10 g Karussell<br />

km 18<br />

km 17<br />

DÖTTINGER HÖHE<br />

295 km/h<br />

km 13<br />

Kurvengeschwindigkeit<br />

Querbeschleunigung<br />

Bremsverzögerung<br />

erreichte Vmax im Streckenabschnitt<br />

PFLANZGARTEN<br />

191 km/h km 15<br />

ANFAHRT<br />

SCHWALBEN-<br />

SCHWANZ<br />

221 km/h<br />

HOHE ACHT<br />

106 km/h 1,20 g<br />

GALGENKOPF<br />

130 km/h 1,15 g<br />

Wippermann<br />

Eschbach<br />

km 14<br />

BRÜNNCHEN<br />

99 km/h 1,15 g<br />

Testfahrer: Horst von Saurma<br />

Untrüglich in seinem Element<br />

Auf dem Ring muss der M5 seine Abschlussprüfung<br />

gemacht haben – so, wie er hier auftrumpft<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 19


SUPERTEST BMW M5 COMPETITION<br />

HOCKENHEIMRING KLEINER KURS: 1.13,0 min<br />

Messbedingungen: Lufttemperatur 27° Celsius Asphalttemperatur 49° Celsius Luftdruck Atmosphäre 1013 mbar Luftdruck Reifen (vorn/hinten) 2,4/2,5 bar (warm)<br />

14<br />

MAXIMAL<br />

20 PUNKTE<br />

Der Kleine Kurs entpuppt sich für die knapp<br />

1,9 Tonnen schwere Limousine als zu enges<br />

Refugium – das motorische Supertalent<br />

kommt hier aus verschiedenen Gründen<br />

nicht richtig zur Geltung. Das ABS fällt durch<br />

destruktive Regeleingriffe auf, und die Reifen machen<br />

schon nach zwei schnellen Durchgängen deutlich, dass<br />

sie hohe, kurz aufeinanderfolgende Querbeschleunigungen<br />

und Bremsverzögerungen als Zumutung empfinden.<br />

Trotz tiefergelegtem und in mehrerlei Hinsicht<br />

gestrafftem Sportfahrwerk<br />

sind SUPERTEST-CHART<br />

keine großartigen<br />

Verbesserungen<br />

drin. Das Fahrverhalten<br />

am Limit hat<br />

Porsche Panamera Turbo S<br />

BMW M4 Coupé<br />

BMW M5 Competition<br />

BMW M5<br />

1.12,3 min<br />

1.12,8 min<br />

1.13,0 min<br />

1.13,4 min<br />

ungeachtet dessen<br />

Mercedes E 63 AMG S 4M. 1.13,5 min<br />

deutlich ge-<br />

Audi RS 6 Avant<br />

1.13,8 min<br />

wonnen.<br />

Mercedes CLS 63 AMG S 4M. 1.13,9 min<br />

▶ mit Sportreifen<br />

11,00 m/s 2 AUSGANG QUERSPANGE<br />

78 km/h 1,05 g<br />

SACHSKURVE<br />

Testfahrer: Horst von Saurma<br />

QUERSPANGE<br />

172 km/h 1,15 g<br />

EINGANG MOTODROM<br />

GP-KURS<br />

120 km/h 1,00 g Kurvengeschwindigkeit<br />

Querbeschleunigung<br />

Bremsverzögerung<br />

SENKE<br />

94 km/h 1,10 g erreichte Vmax im<br />

Streckenabschnitt<br />

AMEISENKURVE<br />

77 km/h 1,25 g<br />

SÜDKURVE<br />

BOXENGASSE<br />

103 km/h 1,05 g<br />

FAHRERLAGER<br />

NORDKURVE<br />

125 km/h 1,00 g<br />

ZIELGERADE*<br />

203 km/h<br />

GP-KURS<br />

Könnte besser sein<br />

Ja, der Auftritt in<br />

Hockenheim ist in jeder<br />

Hinsicht eindrucksvoll<br />

– aber nicht schneller<br />

WEITERE MESSDATEN FAHRDYNAMIK UND WINDKANAL<br />

36-METER-SLALOM QUERBESCHLEUNIGUNG AUSWEICHTEST WINDKANAL BESCHL./BREMSEN<br />

132 km/h 11 1,30 g 8 145 km/h<br />

von 15 Pkt<br />

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 132 km/h setzt sich der<br />

M5 Competition an die Spitze der<br />

„dicken Limousinen“. An den leichteren<br />

und agileren M4 kommt der<br />

Fünfer nicht heran. Im Vergleich<br />

zum Basismodell mit identischer<br />

Bereifung konnte das Tempo zwar<br />

nicht gesteigert werden, aber die<br />

Fahrbarkeit ist spürbar besser. Ein<br />

plötzlich auskeilendes Heck gehört<br />

der Vergangenheit an.<br />

von 10 Pkt<br />

Bei der Bereifung handelt es sich<br />

nicht um reinrassige Sportreifen,<br />

was die Michelin Pilot Super Sport<br />

nicht davon abhält, Querbeschleunigungen<br />

von bis zu 1,3 g aufzubauen.<br />

Die üppigen Formate weisen<br />

auf der Vorderachse die Dimension<br />

265/35 auf, an der Antriebsachse<br />

295/30. Die 20-Zoll-Leichtmetallfelgen<br />

sind vorne neun Zoll und hinten<br />

zehn Zoll breit.<br />

10<br />

von 15 Pkt<br />

Für eine 1,9-Tonnen-Limousine gibt<br />

sich der geschärfte Fünfer erstaunlich<br />

agil und umgänglich. Im<br />

Vergleich zum Basismodell wurde<br />

das Verhalten im Grenzbereich verbessert.<br />

Aufgrund der linear und<br />

zielgenau agierenden Lenkung fällt<br />

es leicht, die gewünschte Linie zu<br />

treffen. Mit einem am Limit gut kontrollierbaren,<br />

dezent drückenden<br />

Heck kann das Fahrverhalten als<br />

sicher bezeichnet werden.<br />

Fahrzeugstirnfläche (A): 2,40 m 2<br />

Luftwiderstandsbeiwert (c W<br />

): 0,30<br />

Luftwiderstandsindex (c W<br />

x A): 0,73<br />

7<br />

von 10 Pkt<br />

Angesichts der nach wie vor beträchtlichen<br />

Masse, die der M5<br />

auch in der Competition-Version<br />

auf die Waage bringt, schmerzen<br />

die Auftriebswerte eher wenig.<br />

Vorne sind es laut Hersteller circa<br />

420 Newton, hinten 200 Newton,<br />

um die die Achsen bei 200 km/h<br />

entlastet werden.<br />

Auftrieb Vorderachse bei 200 km/h 42 kg<br />

Auftrieb Hinterachse bei 200 km/h 20 kg<br />

18,1 s 8<br />

von 10 Pkt<br />

Beschleunigung 0–200 km/h: 12,6 s<br />

Bremsen 200 –0 km/h: 5,5 s<br />

Die Gesamtzeit = Addition beider Messwerte<br />

Das Zusammenspiel von Turbomotor<br />

und Doppelkupplungsgetriebe<br />

ist extrem geschmeidig. Selbst<br />

in Sachen Traktion lässt der<br />

Hecktriebler vordergründig keine<br />

Schwäche erkennen – ungeachtet<br />

des schon ab 1500/min anliegenden<br />

maximalen Drehmoments<br />

von 680 Newtonmetern.<br />

SUPERTEST-CHART<br />

BMW M4 Coupé<br />

136 km/h<br />

BMW M5<br />

132 km/h<br />

BMW M5 Competition 132 km/h<br />

Audi RS 6 Avant<br />

131 km/h<br />

Porsche Panamera Turbo S 131 km/h<br />

Mercedes CLS 63 AMG S 4M. 130 km/h<br />

Mercedes E 63 AMG S 4M. 129 km/h<br />

SUPERTEST-CHART<br />

BMW M4 Coupé<br />

1,3 g<br />

BMW M5 Competition<br />

1,3 g<br />

Mercedes E 63 AMG S 4M. 1,3 g<br />

Porsche Panamera Turbo S 1,3 g<br />

BMW M5<br />

1,25 g<br />

Jaguar XKR-S<br />

1,25 g<br />

Audi RS 6 Avant<br />

1,20 g<br />

SUPERTEST-CHART<br />

BMW M4 Coupé<br />

151 km/h<br />

BMW M5 Competition 145 km/h<br />

Porsche Panamera Turbo S 145 km/h<br />

BMW M5<br />

144 km/h<br />

Mercedes E 63 AMG S 4M. 144 km/h<br />

Mercedes CLS 63 AMG S 4M. 142 km/h<br />

Audi RS 6 Avant<br />

141 km/h<br />

SUPERTEST-CHART<br />

Audi RS 6 Avant<br />

19/14 kg<br />

BMW M4 Coupé<br />

24/12 kg<br />

Mercedes E 63 AMG S 4M. 30/20 kg<br />

BMW M5 Competition 42/20 kg<br />

BMW M5<br />

42/20 kg<br />

Porsche Panamera Turbo S 52/24 kg<br />

Mercedes CLS 63 AMG S 4M. 41/41 kg<br />

SUPERTEST-CHART<br />

Mercedes E 63 AMG S 4M. 17,0 s<br />

▶ Aston Martin V12 Vantage S 17,7 s<br />

BMW M5 Competition 18,1 s<br />

Porsche Panamera Turbo S 18,3 s<br />

BMW M5<br />

18,4 s<br />

Audi RS 6 Avant<br />

18,6 s<br />

Porsche 911 Carrera S (991) 18,8 s<br />

▶ mit Sportreifen<br />

20 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Gib Gummi<br />

Den Reifen bei ausgeschaltetem<br />

DSC in kürzester Zeit<br />

den Garaus zu machen stellt<br />

kein großes Problem dar<br />

DER VORSPRUNG, DEN DER WERKSGETUNTE M5 DURCH<br />

DIE BESSERE FAHRBARKEIT IM GRENZBEREICH GENERIEREN<br />

KANN, WIRD IN DEN BREMSZONEN AUFGEBRAUCHT<br />

Auch die konzeptionellen Rahmenbedingungen<br />

tragen das Ihre<br />

dazu bei, dass Typen wie der<br />

BMW M5 und seinesgleichen es<br />

schwer haben, ihr Leistungsspektrum<br />

im Alltag zur Gänze und<br />

vor allem auch nachhaltig unter<br />

Beweis zu stellen.<br />

Auch wenn es ein sattes PS­<br />

Kontingent ist, das hier zusätzlich<br />

zur Disposition steht: Zugewinne<br />

dieser Art sind bekanntlich weder<br />

der Traktion eines Hecktrieblers<br />

förderlich, noch können damit<br />

die Gesetze der Masse umgangen<br />

werden – eher ist das Gegenteil<br />

der Fall.<br />

Auch im Fall des mit Competition­Paket<br />

bestückten M5 steht<br />

eine unverändert hohe Masse auf<br />

der Habenseite – mit den aus<br />

fahrdynamischer Sicht bekannten<br />

Konsequenzen hinsichtlich<br />

Reifen, Bremsen und Fahrwerk.<br />

Laut M GmbH geht es darum,<br />

„die Fahrwerkstechnologie detailliert<br />

auf die Leistungscharakteristik<br />

des Antriebs abzustimmen,<br />

um maximale Performance mit<br />

Eine Augenweide<br />

M Carbon-Keramik-Bremsanlage<br />

hinter wunderschönen 20-Zöllern<br />

souveränen und auch in hochdynamischen<br />

Fahrsituationen exakt<br />

kontrollierbaren Reaktionen<br />

in Einklang zu bringen“. Nun,<br />

dieser Anspruch darf als überwiegend<br />

erfüllt angesehen werden.<br />

Abgesehen von der zusätzlichen<br />

Stabilisierung des um zehn<br />

Millimeter tiefergelegten Fahrwerks<br />

durch stärkere Stabis, straffere<br />

Dämpferkennlinien, einer<br />

präziser ausgelegten Elastokinematik<br />

und erstmals fest mit der<br />

Karosserie verschraubtem Hinterachsträger,<br />

ist es der pfleglichen<br />

Überarbeitung des elektronisch<br />

geregelten Hinterachsdifferenzials<br />

zu verdanken, dass der BMW M5<br />

im Grenzbereich nun spürbar<br />

freundlicher agiert.<br />

Bisher war es so, dass die<br />

abrupte Wirkung des E­Diffs<br />

dem geschmeidigen Übergang der<br />

Antriebsräder von der Haft­ in<br />

die Gleitreibung etwas im Wege<br />

stand. Die Ausbruchsversuche<br />

des Hecks gingen folglich eher<br />

schlagartig vonstatten.<br />

Die nun sanfter einsetzende<br />

Drehmomentzuweisung auf das<br />

kurvenäußere Antriebsrad bei<br />

gleichzeitigem Einbremsen des<br />

kurveninneren Rades erleichtert<br />

dem Fahrer die Kontrolle und<br />

verbessert damit indirekt auch die<br />

Traktion.<br />

Leider bilden sich diese konstruktiven<br />

und daher in Summe<br />

auch wohltuenden Veränderungen<br />

nicht in besseren Rundenzeiten<br />

ab. Zumindest nicht auf dem<br />

Kleinen Kurs in Hockenheim, auf<br />

dem die Reifen speziell auch im<br />

Zusammenwirken mit der Bremsanlage<br />

eine maßgeblichere Rolle<br />

spielen als etwa auf der Nordschleife<br />

des Nürburgrings. Womit<br />

wir bei einem zentralen Kritikpunkt<br />

angelangt wären.<br />

Auch die leistungsstärksten<br />

Bremskomponenten können keine<br />

überragende Wirkung zeigen,<br />

wenn die Verzögerungsleistungen<br />

nicht zur Gänze übertragen werden<br />

– entweder weil die Reifen<br />

selbst überfordert sind und/oder<br />

weil die Bremskomponenten an<br />

der Hinterachse wegen starker<br />

dynamischer Radlastverschiebungen<br />

nach vorn einen zunehmend<br />

geringeren Anteil an der Bremsleistung<br />

haben.<br />

In diesem Fall kommt dem<br />

ABS der Schwarze Peter zu: Angesichts<br />

der hohen Belastung an<br />

der Vorderachse beginnt es vergleichsweise<br />

früh mit der Regel­<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 21


Heißer Ofen:<br />

Die beiden<br />

Turbolader sitzen im<br />

V-Ausschnitt des<br />

schmucken<br />

Achtzylinders<br />

DIE GEWALTEXZESSE DES V8-BITURBOMOTORS FANGEN<br />

FRÜH AN UND ENDEN SCHEINBAR NIE. WER WILL IHM DA<br />

VERÜBELN, DASS ER PS-MÄSSIG SO ZUSCHLÄGT?<br />

arbeit, was zwangsläufig zu einer<br />

nicht zu unterschätzenden Verlängerung<br />

des Bremswegs führt.<br />

Der Vorsprung, den der werksgetunte<br />

M5 durch die bessere<br />

Fahrbarkeit im Grenzbereich und<br />

möglicherweise auch durch den<br />

zusätzlichen PS-Aufschlag generieren<br />

kann, wird in den Bremszonen<br />

wieder vollständig aufgebraucht.<br />

Auch bei den Standardbremsmessungen<br />

ist Verbesserungsbedarf<br />

erkennbar. Gemessen am<br />

Aufpreis, den die auch optisch<br />

höchst eindrucksvolle Carbon-<br />

Keramik-Bremsanlage mit riesigen,<br />

gelb lackierten Bremssätteln<br />

an der Vorderachse kostet, stellen<br />

die Verzögerungsleistungen von<br />

maximal 10,7 m/s² keinen wirklich<br />

bahnbrechenden Entwicklungsschritt<br />

nach vorne dar, das<br />

ist klar.<br />

Aber wie gesagt: Die Bremse<br />

selbst trifft keine Schuld. Der<br />

Grund ist eher in der Bremsbalance<br />

sowie in der nicht geglückten<br />

Adaption des ABS an<br />

die reifentechnischen Vorgaben<br />

zu suchen.<br />

Auf der weitläufigeren Nordschleife,<br />

die bekanntlich eher die<br />

Bedingungen der Landstraße als<br />

die eines modernen Grand-Prix-<br />

Kurses abbildet, tritt das in<br />

Hockenheim beobachtete Phänomen<br />

kaum mehr in Erscheinung<br />

Kompromissbereit<br />

Die Radgeometriewerte haben großen<br />

Einfluss auf das Fahrverhalten<br />

– aus einem einfachen Grund:<br />

Die ex trem harten Bremszonen<br />

spielen in Bezug auf die Rundenzeiten<br />

anteilmäßig keine so große<br />

Rolle wie in Hockenheim.<br />

Und siehe da: Die Rundenzeiten<br />

purzeln nur so nach unten.<br />

Die schnellste bisher für den<br />

aktuellen M5 im Supertest registrierte<br />

Runde – 8.05 Minuten<br />

– unterbietet das Modell mit<br />

Competition-Paket um ganze elf<br />

Sekunden: 7.54 Minuten. Die<br />

Fahrbarkeit, sprich das Vertrauen<br />

in das Fahrverhalten, wird bei<br />

Weitem nicht so früh geschmälert<br />

wie in Hockenheim.<br />

Auf der Nordschleife darf der<br />

BMW M5 seine motorische Stärke<br />

erstmals mit voller Wucht<br />

ausspielen: mit 262 km/h in<br />

Richtung Schwedenkreuz, mit<br />

230 km/h das Kesselchen hoch<br />

und mit knapp 300 km/h auf der<br />

ansteigenden Döttinger Höhe –<br />

und das beileibe nicht bloß laut<br />

Tacho, sondern auf das Komma<br />

genau mittels GPS-Daten aufgezeichnet.<br />

Als einem mit ultimativem<br />

Ehrgeiz antretenden Biturbo-<br />

Acht zylinder ist es dem Antrieb<br />

ein Leichtes, die Masse – wir<br />

sprechen inklusive Besatzung von<br />

gut und gerne zwei Tonnen –<br />

über den Ring zu treiben, als<br />

wäre sie auf die Hälfte reduziert.<br />

Das Gefühl stellt sich auf der Autobahn<br />

in ähnlich beeindruckender<br />

Form ein – mit den bekannten<br />

Konsequenzen: Die Vehemenz,<br />

mit der sich die M5-Besatzung<br />

in Richtung Horizont<br />

zoomen kann, hat in ihrer Lässigkeit<br />

etwas süchtig Machendes<br />

und Frustrierendes zugleich.<br />

Die laufend auftauchende<br />

Frage, warum denn angesichts der<br />

schnellen Annäherung niemand<br />

auf die Seite fahren will – oder<br />

noch besser: sich dort geruhsam<br />

und gefahrlos einrichtet –, ist<br />

allerdings keine, die M5-Fahrer<br />

allein umtreibt. Aber mit 600<br />

und mehr PS unter dem rechten<br />

Fuß steigt die Häufigkeit dieser<br />

Fragestellung auch bei ihnen<br />

exponentiell an. ◾<br />

22 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


TECHNISCHE DATEN<br />

BMW<br />

M5 Competition<br />

Motor<br />

Typ, Aufladung<br />

V8, Turbo<br />

Bohrung x Hub (mm) 89,0 x 88,3<br />

Hubraum (cm³)/Verdicht. 4395/10,0<br />

PS/kW/Drehzahl 575/423/6000<br />

Nm max. 680/1500<br />

PS/Liter Hubraum 130,8<br />

Kraftübertragung<br />

Antriebsart<br />

Hinterrad<br />

Getriebeart, Gänge DKG, 7<br />

Differenzialsperre<br />

Lamellen<br />

Übersetzungen<br />

I./II./III./IV./V./VI./VII.<br />

Achsübersetzungen<br />

Fahrwerk<br />

Vorderachse<br />

Hinterachse<br />

Bremsen<br />

Bremsscheibenbauart<br />

4,81/2,60/1,70/1,28<br />

1,0/0,84/0,67<br />

3,15<br />

Doppelquerlenker,<br />

Federbeine,<br />

Stabilisator<br />

Quer-, Längslenker,<br />

Federbeine,<br />

Stabilisator<br />

Keramik, innenbelüftet<br />

und gelocht<br />

Scheiben Ø v./h. (mm) 410/396<br />

Bremssättel v./h. 6-Kolben/2-Kolben<br />

Räder<br />

Bereifung<br />

vorn<br />

hinten<br />

265/35 R 20<br />

295/30 R 20<br />

Michelin<br />

Pilot Super Sport<br />

Felgenbreite v./h. (Zoll) 9,0/10,0<br />

Karosserie<br />

L x B x H (mm) 4910 x 1891 x 1467<br />

Radstand (mm) 2964<br />

Tankvolumen (l) 80<br />

Preise<br />

Grundpreis (Euro) 112 300<br />

Testwagenpreis (Euro) 143 040<br />

Fahrdynamisch relevante Extras<br />

Competition-Paket (Euro)<br />

Keramikbremse<br />

Unterhaltskosten<br />

8800<br />

8800<br />

Kfz-Steuer 362<br />

Haftpflicht<br />

Teilkasko<br />

Vollkasko<br />

20/1433<br />

29/1396<br />

32/9634<br />

Fahrleistungen (Werksangaben)<br />

0–100 km/h (s) 4,2<br />

Vmax (km/h) 305<br />

Messwerte<br />

Gewicht vollgetankt (kg) 1895<br />

Verteilung v./h. (%) 52,5/47,5<br />

Leistungsgewicht (kg/PS) 3,3<br />

Verbräuche (l/100 km)<br />

minimal<br />

maximal<br />

Durchschnittsverbrauch<br />

Beschleunigung (s)<br />

0– 40 km/h<br />

1,6<br />

0– 100 km/h<br />

4,2<br />

0–160 km/h<br />

8,4<br />

0–200 km/h<br />

12,6<br />

Elastizität<br />

(s)<br />

80–120 km/h<br />

80–160 km/h<br />

Slalom 18 m (km/h) 68,6<br />

Bremsweg/Verzögerung<br />

aus 100 km/h kalt<br />

aus 100 km/h warm<br />

aus 200 km/h<br />

Messbedingungen<br />

Lufttemperatur (°C)<br />

Asphalttemp. (°C)<br />

Luftdruck (mbar)<br />

Super Plus<br />

14,2<br />

22,9<br />

16,3<br />

4./5./6./7. Gang<br />

3,6/4,4/5,6/8,5<br />

7,2/9,3/11,5/16,4<br />

(m)/(m/s²)<br />

36,0/10,7<br />

36,6/10,5<br />

153,2/10,1<br />

27<br />

49<br />

1015<br />

MESSDATEN MOTOR & FAHRWERK<br />

ACHSGEOMETRIE<br />

Mit neutraler Spur an der Vorderachse<br />

und maximaler Vorspur hinten ist ein<br />

guter Kompromiss zwischen Hochgeschwindigkeitsstabilität<br />

und Agilität<br />

getroffen. Bei Bedarf könnte die Hinterachse<br />

noch agiler gestaltet werden.<br />

Die minimalen Abweichungen zu den<br />

Sollwerten liegen im Toleranzbereich<br />

des Achsvermessungs-Prüfstands.<br />

Die Messungen erfolgen auf einem Prüfstand der Autotechnik-RM-GmbH<br />

Backnang<br />

LEISTUNGSMESSUNG<br />

Die gemessene<br />

649 PS Motorleistung von<br />

649 PS übertrifft<br />

die Werksangabe um 74 PS respektive<br />

12,8 Prozent. Bei der Messung wurde<br />

kein Korrekturfaktor nach EWG angewendet,<br />

da die Motorelektronik leichte<br />

Abweichungen von den Normbedingungen<br />

selbsttätig ausgleicht. Mit 805<br />

Nm Drehmoment wird die Werksangabe<br />

von 680 Nm ebenfalls deutlich übertroffen.<br />

Ab Messungsbeginn bei 3000/<br />

min liegen bis 6000/min stets über 760<br />

Nm an. Aufgrund der danach nur leicht<br />

abfallenden Drehmomentkurve ergibt<br />

sich ein Maximalleistungsplateau von<br />

rund 640 PS ab 5900/min bis zum Drehzahlbegrenzer<br />

bei knapp 6800/min.<br />

MEINE MEINUNG<br />

Mit dem<br />

Competition-Paket<br />

hat sich der<br />

BMW M5<br />

punktemäßig<br />

energisch<br />

an die<br />

Testredakteur Horst von Saurma<br />

Spitze durchgeboxt. Was der Biturbomotor<br />

anstellt, könnte in mehrerlei Hinsicht<br />

als anzüglich betrachtet werden.<br />

Er treibt die viertürige Luxuslimousine<br />

jedenfalls so granatenmäßig nach<br />

vorn, dass unbedarften Mitfahrern die<br />

Gesichtszüge entgleisen können. Das<br />

Feintuning am Antriebsstrang und am<br />

Fahrwerk hat sich gelohnt. Schöne<br />

optische Täuschung: Ohne M5-Emblem<br />

könnte der Nachbar fast auf den Gedanken<br />

kommen, einer ganz normalen<br />

Luxuslimousine zu begegnen.<br />

LEISTUNGSMESSUNG<br />

Gemessener Wert<br />

Sollwert laut Hersteller<br />

Vorderachse Nachlauf: 7°19’ k. A.<br />

Spur: 0°00’ –0°02’ bis 0°22’<br />

Sturz: –1°48’ –1°27’ bis –0°27’<br />

Hinterachse Spur: 0°26’ 0°00’ bis 0°24’<br />

Sturz: –1°34’ –1°55’ bis –1°05’<br />

Messbedingungen: Umgebungslufttemperatur 23° Celsius Ansauglufttemperatur<br />

(OBD) 43° Celsius Luftdruck Atmosphäre 987 hPa<br />

SUPERTEST-<br />

BILANZ<br />

73<br />

von 100<br />

erreichbaren<br />

Punkten<br />

SUPERTEST BMW M5 COMPETITION<br />

Pkt<br />

SUPERTEST-CHART<br />

BMW M4 Coupé<br />

BMW M5 Competition<br />

Porsche Panamera Turbo S<br />

Mercedes E 63 AMG S 4M.<br />

BMW M5<br />

Mercedes CLS 63 AMG S 4M.<br />

Audi RS 6 Avant<br />

▶ mit Sportreifen<br />

78 Pkt.<br />

73 Pkt.<br />

72 Pkt.<br />

70 Pkt.<br />

68 Pkt.<br />

67 Pkt.<br />

65 Pkt.<br />

<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 23


MéGa.<br />

Und WiEdER GEhT Ein REkORd aUf dEM nüRbURGRinG an EinEn REnaUlT MéGanE.<br />

Diesmal ist es der R.S. Trophy-R TCe 275, der die bisherige Bestmarke für frontgetriebene Serienfahrzeuge um ganze<br />

4 Sekunden unterschreitet. Damit untermauert er die Leistungsfähigkeit der R.S. Modelle und stellt die langjährige<br />

Motor<strong>sport</strong>erfahrung von Renault eindrucksvoll unter Beweis.<br />

Renault Mégane Coupé R.S. Trophy-R TCe 275: Gesamtverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert (l/100 km): 9,8/6,2/7,5; CO 2 -Emissionen kombiniert (g/km): 174.<br />

Abbildung zeigt Sonderausstattung. Renault Deutschland AG, Postfach, 50319 Brühl.


www.renault.de<br />

Renault R.S. Range: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 7,5 – 6,3; CO 2 -Emissionen kombiniert (g/km): 174 – 144 (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007).


VERGLEICH PORSCHE 918 SPYDER GEGEN McLAREN P1<br />

Sie wollen die Super<strong>sport</strong>ler<br />

dieses Jahrzehnts werden.<br />

Ob eher der McLaren P1<br />

oder doch der Porsche 918<br />

Spyder das Zeug zum<br />

Legendenstatus hat,<br />

klärt der erste Vergleich<br />

im Grenzbereich auf dem<br />

Hockenheimring.<br />

GÖTTER-<br />

HÄMMERUNG<br />

26 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


VIDEO P1 vs. 918<br />

IN HOCKENHEIM<br />

Zum Betrachten des<br />

Films den Bildcode per<br />

Smartphone mit einer<br />

QR-App scannen<br />

Text Christian Gebhardt · Fotos Hans-Dieter Seufert<br />

Die Zielflagge ist gefallen, der Konfettiregen<br />

für den Meister versiegt – zwei<br />

Tage nach dem DTM-Finale herrscht<br />

am Hockenheimring Katerstimmung.<br />

Kehrmaschinen säubern das Fahrerlager,<br />

Akkuschrauber surren, Hubkräne tran<strong>sport</strong>ieren<br />

Stahlträger der mehrstöckigen<br />

Motorhomes ab. Und plötzlich ruht der<br />

Abbautross schlagartig. Smartphones verfallen<br />

eilig in den Videomodus, während glänzende<br />

Augen ein Faszinationsspalier bilden – Nummer<br />

23 und 007 biegen in die Boxengasse ein.<br />

Dürfen wir vorstellen: Nummer 23 alias<br />

Porsche 918 Spyder in weißer Lackierung mit<br />

Martini-Beklebung. Hinter Nummer 007 versteckt<br />

sich keineswegs der neue Dienstwagen<br />

von James Bond, auch wenn der Bolide bis<br />

auf fehlende Raketenwerfer durchaus den Ansprüchen<br />

des bekanntesten MI6-Agenten genügen<br />

dürfte. Urbritische Herkunft, schwarze<br />

Lackierung, getönte Seitenscheiben und 916<br />

PS – vor uns steht der McLaren P1 mit der<br />

Produktionsnummer 007.<br />

Der P1 ist einer dieser Autoquartett-Helden,<br />

die schon im Stand die Blicke fesseln. Seine<br />

Silhouette soll an seinen legendären Vorgänger<br />

McLaren F1 erinnern, ihn aber nicht kopieren.<br />

Wie schon bei dem zwischen 1992 und<br />

1998 nur 72 Mal gebauten F1 spielt der<br />

Werkstoff Kohlefaser auch bei der P1-Entwicklung<br />

eine Hauptrolle. Die Karosserie des<br />

aktuellen Super<strong>sport</strong>lers aus Woking besteht<br />

aus sieben Kohlefaserbauteilen.<br />

„Wir haben uns ganz an das gehalten, was<br />

einst Colin Chapman gesagt hat: Nichts ist so<br />

leicht wie nichts“, so McLaren Chief Design<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 27


VERGLEICH PORSCHE 918 SPYDER GEGEN McLAREN P1<br />

Engineer Dan Parry-Williams. Schon die Tatsache,<br />

dass die Briten ein Zitat des legendären<br />

Leichtbau-Gurus von Lotus nutzen, zeigt die<br />

Priorität des Themas bei der Entwicklung des<br />

intern als „Project 1“ geführten Hybrids.<br />

Kern des P1-Leichtbaukonzepts ist die aus<br />

vorimprägnierten Kohlefasermatten (Prepreg)<br />

geformte Karosserie-Mittelzelle. Anders als<br />

beim Monocoque des MP4-12C ist hier auch<br />

ein Teil des Fahrzeugdachs samt seiner Ansaughutze<br />

integriert. Gewicht des P1-Chassis:<br />

lediglich 90 Kilogramm.<br />

Wow, wir laufen um den P1 herum wie<br />

um ein Kunstwerk, das man nicht mit einem<br />

Blick beurteilen kann. Vor allem die Heckpartie<br />

fasziniert. Auf Knopfdruck fährt leise<br />

sirrend der Heckflügel aus, der sich bei deaktiviertem<br />

Antrieb bündig abgeschlossen in der<br />

geschwungenen Karosserie versteckt. Neben<br />

der Mechanik des Flügels sind die nur mit<br />

einem dünnen Gitter verkleideten Luftauslässe,<br />

durch die man die dahinter sitzenden<br />

Kühllüfter sieht, ein weiterer Appetitanreger.<br />

Und erst der Auspuff-Rachen! Hinter dem<br />

mittigen Schlot sitzt eine Inconel-Abgasanlage,<br />

die mit 17 kg insgesamt fünf Kilo leichter ist<br />

als das Pendant im bereits bekannten 12C.<br />

Beim Thema Abgasanlage stellt der Plugin-Hybrid<br />

aus Weissach seinen britischen<br />

Kontrahenten schon mal definitiv in den<br />

Schatten. Die Abgasendrohre des Porsche 918<br />

münden im oberen Heck unmittelbar über<br />

dem Motor, dicht hinter dem Cockpit, ins<br />

Freie. Haushaltsleiter, Hubwagen oder erster<br />

Stock – Pflichttermin bei jeder 918-Erstbegegnung<br />

ist ein Blick von oben auf den schwäbischen<br />

Super<strong>sport</strong>ler und das im Serienfahrzeugbau<br />

bisher einzigartige Auspuffkonzept.<br />

Super<strong>sport</strong>ler des Jahrzehnts?<br />

Die 918-Silhouette wirkt im Vergleich mit<br />

dem P1 klassischer, obwohl auch die Porsche-<br />

Karosserie im Windkanal optimiert wurde.<br />

Der Carerra GT ist beim Anblick der 918-<br />

Gesichtszüge noch allgegenwärtig. Ein Großteil<br />

der aktuellen Entwicklungsmannschaft<br />

war bereits an der legendären Super<strong>sport</strong>wagenentwicklung<br />

von 2003 beteiligt.<br />

Ein gutes Zeichen, doch schafft es der 918<br />

auch, den Carrera GT als große Liebe abzulösen?<br />

Der Autor dieser Geschichte war zumindest<br />

bisher noch nicht bereit, das 1 : 18-Modell<strong>auto</strong><br />

auf seiner Schrankwand auszutauschen.<br />

Doch es gibt da draußen ja Fans, die spielen<br />

mit lebensgroßen Exemplaren und stehen vor<br />

der Frage: Mythos Carrera GT für den 918<br />

Spyder abgeben, ja oder nein? Wir versuchen<br />

heute eine kleine Hilfestellung zu leisten.<br />

Ähnlich wie der McLaren P1 setzt Porsche<br />

beim 918 statt einer selbsttragenden Karosserie<br />

ein Monocoque mit Aggregateträger als fahrfähiges,<br />

sogenanntes Rolling Chassis ein.<br />

Sämtliche Chassis-Komponenten sowie ein<br />

Großteil der Karosserieaußenhaut bestehen<br />

aus Kohlefaser-verstärktem Kunststoff (CfK).<br />

Unser heutiger Testkumpel trägt außerdem<br />

das Weissach-Paket, das hoffentlich nicht zu<br />

mancher Ehekrise führen wird. Für den Aufpreis<br />

im Gegenwert eines Porsche Boxster<br />

GTS – oder in Zahlen 71 400 Euro – speckt<br />

der 918 mit diesem Optionspaket nochmals<br />

41 Kilo ab. Großen Anteil an der wohl teuersten<br />

Diät der Welt haben leichtere Magnesiumräder,<br />

die 35 Kilo einsparen. Außerdem beinhaltet<br />

das Weissach-Paket Flaps an der vorderen<br />

Radhausentlüftung, welche den Abtrieb<br />

verstärken sollen. Aufgesetzte Aeroblades hinter<br />

den Heckradhäusern sollen die Umströmung<br />

verbessern und den Luftwiderstand<br />

reduzieren. Obendrauf gibt’s immerhin noch<br />

Sechspunktgurte für Fahrer und Beifahrer.<br />

28 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


ALS SEIN V8-SAUGER DIE DREHZAHLGRENZE<br />

VON 9150/MIN ERKLIMMT, SCHNAPPT SICH<br />

DER PORSCHE 918 DIE SOUND-WERTUNG<br />

Doch Weissach-Paket hin oder her – das<br />

Leichtbauduell gewinnt der McLaren P1 klar<br />

vor dem 918: Mit einem Leergewicht von<br />

1634 Kilo (inkl. Weissach-Paket) wiegt der<br />

Porsche trotzdem rund 150 Kilo mehr als sein<br />

britischer Konkurrent. Carerra-GT-Fans<br />

seufzen jetzt sehnsüchtig angesichts des Leergewichts<br />

der Porsche-Mittelmotorikone von<br />

1380 Kilogramm.<br />

Klick, klick, klick – unser Lichtbildner<br />

schießt die letzten statischen Motive in der<br />

Boxengasse. Keine Sekunde verlieren, bevor<br />

der Hockenheimer Himmel doch noch auf<br />

„Wet Race“ umschaltet. Flügeltür auf, Ausfallschritt<br />

leicht hinten, die P1-Einstiegsdehnübung<br />

über die breite Carbon-Seitenwand des<br />

Monocoques ähnelt seinem kleineren Markenverwandten<br />

650S.<br />

Die leichten Carbon-Schalensitze (jeweils<br />

nur 10,5 kg) lassen mit dünnem Alcantara-<br />

Bezug, tiefer Sitzposition und sehr gutem Seitenhalt<br />

keine Zweifel aufkommen, dass der P1<br />

mehr Rennstreckenbegleiter als Shopping<br />

Queen sein will. Das Cockpit gleicht mit seiner<br />

frei stehenden Mittelkonsole verdächtig<br />

seinem 833 000 Euro günstigerem Bruder<br />

650S, doch in puncto fahrerorientierter Ergonomie<br />

hat der Einstiegs-McLaren bereits brilliert<br />

– warum also alles grundlegend modifizieren?<br />

Selbst eingefleischten 650S-Piloten<br />

wird nicht auffallen, dass Fahrer und Beifahrer<br />

im P1 enger zusammensitzen und der Innenraum<br />

16 Millimeter schmaler gestaltet wurde.<br />

Das Raumgefühl wirkt dank der verglasten<br />

Dachelemente in den Flügeltüren sogar luftiger<br />

als im 650S, doch wir sind nicht zum<br />

Sternegucken nach Hockenheim gekommen.<br />

Blick nach vorn, ein Druck auf den roten<br />

Startknopf, und dann? Der 3,8-Liter-V8-Biturbo<br />

namens M838TQ erwacht nicht mit<br />

der Aggressivität einer Sprengladung, obwohl<br />

er es sich leisten könnte. Nein, er erhebt nur<br />

kurz seine dunkle Stimme, die beim Startvorgang<br />

mit einem präsenten Elektronik-Singsang<br />

angereichert ist, bevor sie in einen grummelnden<br />

V8-Leerlaufbeat verfällt. Interessant:<br />

Aus Gewichtsersparnis fehlt dem P1-Triebwerk<br />

der Anlasser. Diesen Job erledigt der 26<br />

Kilo schwere und 132 kW (179 PS) starke<br />

Elektromotor, der unter dem V8 sitzt.<br />

Im Vergleich zum 3,8-Liter-Biturbo aus<br />

dem 12C trägt das P1-Triebwerk ein neues<br />

Luftleitsystem zur Optimierung der Kühlung<br />

und größere Turbolader. Diese blasen den V8<br />

statt mit 2,2 bar nun mit 2,4 bar maximalem<br />

Ladedruck zu 737 PS auf. Ergebnis: eine<br />

Leistung von 196 PS pro Liter Hubraum und<br />

eine Systemleistung von 916 PS.<br />

Set-up-Wahl und ab geht´s<br />

Vier Fahrmodi – Normal, Sport, Track und<br />

Race – stehen zur Auswahl. Die Gier auf 916<br />

ungezügelte Pferde aus Woking bestimmt jetzt<br />

die Set-up-Wahl. Race-Knopf auf der Mittelkonsole<br />

drücken, und der Countdown läuft.<br />

27, 26, 25 Sekunden – unten rechts im Kombi-<br />

Instrument zählen die Sekunden runter, während<br />

darüber eine Fahrzeuggrafik spielerisch<br />

erklärt, wie der P1 für den Grenzbereich seine<br />

Krallen ausfährt. Unter mechanischem Sirren<br />

senkt sich das Fahrwerk um 50 Millimeter ab,<br />

und der Heckflügel erhebt sich um 30 Zentimeter.<br />

Das hydropneumatische Fahrwerk<br />

(Race Active Chassis Control) ist eine Weiterentwicklung<br />

aus dem 12C und passt Dämpfung<br />

und Federung in Abhängigkeit des gewählten<br />

Fahrmodus an.<br />

Jetzt im Race-Modus soll sich die Federrate<br />

um 300 Prozent erhöhen. Mit gestraffter Abstimmung<br />

entert der P1 den GP-Kurs von<br />

Hockenheim. Genau so wie in 12C und 650S<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 29


VERGLEICH PORSCHE 918 SPYDER GEGEN McLAREN P1<br />

! FAHRBERICHT FERRARI LaFERRARI<br />

VIDEO LaFERRARI<br />

IN FIORANO<br />

Zum Betrachten des<br />

Films den Bildcode per<br />

Smartphone mit einer<br />

QR-App scannen<br />

DIE ROTE GÖTTIN<br />

Schöner als der 6,3-Liter-V12 des Ferrari<br />

LaFerrari hat seit dem F1 von Alesi und<br />

Berger von 1995 kein V12 mehr die<br />

Ferrari-Teststrecke Pista di Fiorano<br />

beben lassen. Auf aggressives Startbellen<br />

folgt grummelndes Leerlauf-Murmeln.<br />

Los geht’s, ohne ruckelnde Kapriolen<br />

rollt der LaFerrari an. Die Sitzposition<br />

wurde vom 2003er-F1-Rennwagen der<br />

Scuderia abgeleitet. Einen Sitz im herkömmlichen<br />

Sinn gibt es nicht mehr. Die<br />

mit Alcantara bezogene Sitzschale ist Teil<br />

des Carbon-Monocoques.<br />

Schon der Ferrari Enzo von 2002 war<br />

ein Carbon-Star der Super<strong>sport</strong>ler-Szene.<br />

Der LaFerrari macht ihn ab sofort zum<br />

Nebendarsteller. Die Torsions- und Biegesteifigkeit<br />

seines Monocoques stieg um 27<br />

Prozent, während sein Chassis-Gewicht<br />

um 20 Prozent auf 70 Kilo sank. Außerdem<br />

liegt der Schwerpunkt 35 Millimeter<br />

tiefer. 2976 Meter, 15 Kurven und eine<br />

Runde Fiorano im Aufwärmtrab sind<br />

Geschichte: Vollgas, fünf rote Leuchtdioden<br />

flammen im Lenkradkranz blitzschnell nacheinander<br />

auf. Dritter, vierter, fünfter, sechster<br />

Gang. Währenddessen schraubt sich der V12<br />

heiser und hochfrequent hell schreiend bis<br />

zum Drehzahllimit von 9250 Umdrehungen.<br />

Das in seinen Grundzügen auf dem V12<br />

des F12 basierende 6,3-Liter-Aggregat wurde<br />

für den Einsatz im LaFerrari mit kontinuierlich<br />

variablen Ansaugrohren, einer leichteren<br />

Kurbelwelle mit effizienteren Gegengewichten<br />

sowie modifizierten Ventilsteuerzeiten getrimmt.<br />

Die Nennleistung des V12-Saugers<br />

kletterte von 740 PS auf 800 PS.<br />

Petrolheads, die E-Motoren bisher so sexy<br />

wie Birkenstock-Sandalen empfanden, revidieren<br />

ihre Meinung im LaFerrari sofort. Das<br />

Kohlefaser-Projektil geht als Parallel-Hybrid<br />

an den Start, beim dem der Verbrennungsmotor<br />

von einem 120 kW (163 PS) starken,<br />

ölgekühlten Elektromotor (HY-KERS-System)<br />

unterstützt wird. Trotz der 146 Kilo schweren<br />

zusätzlichen Elektroeinheit wiegt der LaFerrari<br />

mit 1430 Kilo gerade mal 35 Kilo mehr als<br />

sein Vorgänger Enzo mit 660-PS-V12.<br />

So extrem direkt wie der LaFerrari hat noch<br />

nie ein Super<strong>sport</strong>wagen auf Gasbefehle reagiert.<br />

Im unteren Drehzahlbereich lässt der<br />

Elektromotor durch seinen früh einsetzenden<br />

Drehmoment-Punch jedes Biturbo-Aggregat<br />

blass aussehen. Während dem Triebwerk des<br />

F12 überhalb von 7000/min schon etwas die<br />

Puste ausgeht, beeindruckt das LaFerrari-<br />

Aggregat selbst zwischen 7000 und 9000 Touren<br />

mit seiner Leistungsexplosion.<br />

Am Bremspunkt nach der längsten Geraden<br />

auf der Teststrecke von Fiorano vermeldet<br />

der Digitaltacho 270 km/h. Auch beim anschließenden<br />

Anbremsen sowie in schnellen<br />

Kurven bleibt der LaFerrari dank aktiver<br />

Aerodynamik sehr stabil. Drei variable Klappen<br />

im Unterboden, zwei Klappen im Heckdiffusor<br />

sowie der ausfahrende Heckflügel sorgen für<br />

eine ausgeglichene aerodynamische Balance.<br />

Doch nicht nur die Aerodynamik, sondern<br />

auch der E-Motor arbeitet die ganze Zeit mit.<br />

30 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Faszination pur<br />

Die Systemleistung des<br />

LaFerrari liegt bei 963 PS. Mit<br />

abgeschalteten Fahrhilfen<br />

kann der Super<strong>sport</strong>ler<br />

entweder schnell oder mit<br />

herrlichen Driftwinkeln auf<br />

der Ideallinie unterwegs sein.<br />

Je nach Aerodynamik-Stellung<br />

soll der Abtrieb an der<br />

Hinterachse zwischen 50 und<br />

230 Kilo bei 200 km/h<br />

variieren können<br />

verzichtet McLaren auch beim P1 auf konventionelle<br />

Stabis und eine mechanische Sperre.<br />

Letztere Aufgabe soll die elektronisch geregelte<br />

Brake-Steer-Funktion übernehmen.<br />

Ohne Allüren rollt der mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

ausgestattete<br />

Mittelmotor-Zweisitzer an. Wir könnten das<br />

britische PS-Projektil jetzt mit einem Launch-<br />

Control-Start wie einen Golfball mit einem<br />

schweren Eisen in die Umlaufbahn prügeln,<br />

doch wir bevorzugen eine ruhige Einrollrunde.<br />

240, 250, 260 km/h – trotz Halbgas hat sich<br />

dieser Vorsatz bereits auf der Parabolica in<br />

Luft aufgelöst. Apropos Luft: Bei 257 km/h<br />

soll der P1 rund 600 Kilo Abtrieb generieren<br />

und damit so viel Downforce wie der GT3-<br />

Rennbolide von McLaren erreichen.<br />

McLaren P1: nah am GT3-Renner<br />

Im Vergleich zum GT3-Renner muss sich der<br />

P1 nicht um Balance-of-Performance-Regeln<br />

scheren. Hier bremsen keine Air-Restriktoren<br />

die PS-Leidenschaft. Das Verbrennungsmonster<br />

darf frei aufdrehen. Bereits ohne den Einsatz<br />

seines elektrischen Boost-Systems namens<br />

IPAS (Instant Power Assist System) sowie seiner<br />

DRS-Funktion (Drag Reduction System)<br />

schnupft der P1 seinen GT3-Rennbruder<br />

wie auch die 650 PS starke 650S-Straßenversion<br />

längsdynamisch lässig weg.<br />

Sind die aufgezogenen Pirelli-P-Zero-Trofeo-<br />

R-Optionsreifen (Standard-Pneu: P Zero Corsa)<br />

auf Temperatur,<br />

Während er den V12 beim Beschleunigen mit<br />

seinem zusätzlichen Boost unterstützt, lädt er<br />

seinen Energiespeicher beim Bremsen sowie<br />

bei Kurvenfahrten, wenn der V12 ein höheres<br />

Drehmoment als erforderlich erzeugt, wieder<br />

auf. Zudem werden ESP-, ASR- und ABS-<br />

Eingriffe teils über den E-Motor gesteuert.<br />

Genauso perfektionistisch, wie das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

auf Zug an<br />

den fest stehenden Carbon-Schaltwippen<br />

reagiert, lenkt der LaFerrari ein. Die knackigspitze<br />

Lenkung verlangt eine kurze Eingewöhnungsphase.<br />

Anschließend erinnert das Einlenkverhalten<br />

an einen GT3-Rennwagen.<br />

Bei deaktivierten Fahrhilfen verlangt der<br />

Hecktriebler nach feinfühligem Lasteinsatz.<br />

Trotz guter Traktion unter Last kontert der<br />

LaFerrari digital veranlagte Gasfüße gern mit<br />

Leistungsübersteuern oder Lastwechselreaktionen.<br />

Eben ein echtes Männer<strong>auto</strong>, in dem<br />

man, mit einem gewissen Fahrtalent, sauschnell<br />

im Grenzbereich unterwegs ist. Fazit:<br />

der faszinierendste Super<strong>sport</strong>ler derzeit. ◾<br />

DATEN & FAKTEN<br />

Ferrari LaFerrari<br />

MOTOR Hybrid, Zwölfzylinder-V-Motor, Hubraum<br />

6262 cm³, Leistung 800 PS (588 kW), Elektromotor mit<br />

163 PS (120 kW), Systemleistung 963 PS (708 kW),<br />

Systemdrehmoment 900 Nm<br />

KRAFTÜBERTRAGUNG Hinterradantrieb, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe,<br />

ESC<br />

BREMSEN Innenbelüftete und gelochte Keramik-<br />

Scheiben rundum, Durchmesser 398/380 mm, ABS<br />

BEREIFUNG 265/30 R 19 vorn und 345/30 R 20 hinten<br />

KAROSSERIE Zweisitziges Coupé, L x B x H (mm)<br />

4702 x 1992 x 1116, Radstand 2665 mm, Gewicht ca.<br />

1430 kg, Batteriegewicht 60 kg, Leistungsgewicht<br />

1,5 kg/PS<br />

FAHRLEISTUNGEN* 0–100 km/h in 3,0 Sekunden,<br />

Höchstgeschwindigkeit 350 km/h, Verbrauch 14,1 l<br />

Super Plus/100 km<br />

GRUNDPREIS 1 190 000 Euro<br />

*Herstellerangaben<br />

wandelt der P1<br />

erstaunlich nah am bereits getesteten GT3-<br />

McLaren (<strong>sport</strong> <strong>auto</strong> 2/2013). Dank der direkter<br />

als im Straßenmodell 12C/650S übersetzten<br />

Lenkung liefert der P1 eine hochpräzise,<br />

fast schon ein wenig spitze Lenkungscharakteristik,<br />

die der GT3-Auslegung ähnelt.<br />

Sachskurve, tendenzielles Untersteuern im<br />

Grenzbereich wie bei 12C und 650S? Probleme,<br />

um die sich ein P1-Lenker keine Sorgen<br />

machen muss – der Über-McLaren lenkt wie<br />

durch Gedankenübertragung punktgenau ein.<br />

So eine Vorderachspräzision wünschen wir<br />

uns ab sofort bei allen McLaren-Modellen.<br />

Freilich will das Gaspedal bei über 900<br />

ausschließlich an der Hinterachse angreifenden<br />

PS und deaktiviertem ESP nicht von<br />

Grobmotorikern bedient werden, trotzdem<br />

müssen hier keine hinterhältigen Ausfall-<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 31


VERGLEICH PORSCHE 918 SPYDER GEGEN McLAREN P1<br />

DER McLAREN P1 FÜHLT SICH SEHR LEICHT<br />

AN UND BEWEGT SICH DABEI EXTREM AGIL<br />

McLaren P1:<br />

Rein elektrisch soll der McLaren<br />

bis zu 11 Kilometer weit fahren<br />

können und eine E-Höchstgeschwindigkeit<br />

von 160 km/h<br />

erreichen. Seine Batterie wiegt<br />

96 Kilo. Die Produktionszahl<br />

wurde auf 375 Exemplare limitiert.<br />

Die Produktion ist ausverkauft<br />

schritte gefürchtet werden. Der P1 beschleunigt<br />

auch aus engen Spitzkehren mit guter<br />

Traktion heraus. Wer es anders will, kann es<br />

auch anders haben. Leistungsübersteuern ist<br />

nur eine kleine Finger-, pardon, Zehenübung<br />

entfernt. Gaslupfer kontert der P1 übrigens<br />

mit herrlich-infernalischem Turbofauchen.<br />

Seit drei Hockenheim-Runden schielen wir<br />

auf den roten IPAS-Knopf rechts und den<br />

blauen DRS-Knopf links am Lenkrad. Warmup<br />

vorbei, rausbeschleunigen auf die Parabolica<br />

und dabei IPAS drücken. Dort, wo der<br />

737-PS-Verbrenner durch seine groß dimensionierten<br />

Lader noch leicht schwächelt,<br />

grätscht der Permanentmagnet-Synchron-E-<br />

Motor mit 179 Boost-PS unterstützend ein.<br />

Während der P1 im Verbrenner-Modus<br />

sein maximales Drehmoment erst bei 4000/<br />

min erreicht, schiebt er jetzt mit einer Systemleistung<br />

von 916 PS ansatzlos aus dem Drehzahlkeller<br />

an und trainiert die Nackenmuskulatur<br />

seines Piloten. Auch unmittelbar nach<br />

Hochschaltvorgängen lässt sich keine Delle in<br />

der Drehmomentkurve entdecken.<br />

Nächste Runde, wieder Parabolica, rechter<br />

Daumen drückt IPAS, linker Daumen den<br />

DRS-Knopf – der P1 liefert nun die fast perfekte<br />

Illusion, jedermann sei Jenson Button.<br />

Nach Formel-1-Prinzip fährt die Heckflügelstellung<br />

von 29° auf 0° und reduziert den Abtrieb<br />

des P1 um 60 Prozent. Klick, in Gedanken<br />

drückt das Gehirn die Vorspultaste. Lambo<br />

Aventador zur Vorspeise, Bugatti Veyron zum<br />

Dessert – der P1 löscht alle bisherigen Super<strong>sport</strong>wagen-Beschleunigungserlebnisse.<br />

Digitaltacho 291, 292, 293 km/h – der<br />

Topspeed auf dem Highspeed-Streckenabschnitt<br />

lässt jeden DTM-Piloten vor Neid<br />

erblassen (DTM: ca. 260 km/h). In 16,5<br />

Sekunden soll der P1 auf 300 km/h sprinten<br />

DATEN & FAKTEN<br />

McLaren P1<br />

MOTOR Hybrid, Achtzylinder-V-Motor mit zwei Turboladern,<br />

Hubraum 3799 cm³, Leistung 737 PS (542 kW),<br />

Elektromotor mit 179 PS (132 kW), Systemleistung 916<br />

PS (674 kW), Systemdrehmoment 900 Nm<br />

KRAFTÜBERTRAGUNG Hinterradantrieb, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe,<br />

ESP<br />

BREMSEN Innenbelüftete und gelochte Keramik-<br />

Scheiben rundum, Durchmesser 390/380 mm, ABS<br />

BEREIFUNG 245/35 ZR 19 vorn und 315/30 ZR 20 hinten<br />

auf 9,0- und 11,5-Zoll-Leichtmetallfelgen<br />

KAROSSERIE Zweisitziges Coupé, L x B x H (mm) 4588<br />

x 1946 x 1188, Radstand 2670 mm, Gewicht ca.1480 kg,<br />

Batteriegewicht 96 kg, Leistungsgewicht 1,6 kg/PS<br />

FAHRLEISTUNGEN* 0–100 km/h in 2,8 Sekunden,<br />

Höchstgeschwindigkeit 350 km/h, Verbrauch 8,3 l<br />

Super Plus/100 km<br />

GRUNDPREIS 1 070 000 Euro<br />

*Herstellerangaben<br />

32 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


DATEN & FAKTEN<br />

Porsche 918 Spyder<br />

MOTOR Hybrid, Achtzylinder-V-Motor, Hubraum 4593<br />

cm³, Leistung 608 PS (447 kW), zwei Elektromotoren<br />

mit zusammen 286 PS (210 kW), Systemleistung** 887<br />

PS (652 kW), Systemdrehmoment bis zu 1280 Nm<br />

KRAFTÜBERTRAGUNG Allradantrieb, Siebengang-<br />

Doppelkupplungsgetriebe, Differenzialsperre, PSM<br />

BREMSEN Innenbelüftete und gelochte Keramik-<br />

Scheiben rundum, Durchmesser 410/390 mm, ABS<br />

BEREIFUNG 265/35 R 20 vorn und 325/30 R 20 hinten<br />

auf 9,5- und 12,5-Zoll-Leichtmetallfelgen<br />

KAROSSERIE Zweisitziges Coupé, L x B x H (mm) 4645<br />

x 1940 x 1167, Radstand 2730 mm, Tankvolumen 70 l,<br />

Gewicht 1634 kg (1674 kg ohne Weissach-Paket),<br />

Batteriegewicht 138 kg, Leistungsgewicht 1,8 kg/PS<br />

FAHRLEISTUNGEN* 0–100 km/h in 2,6 Sekunden,<br />

Höchstgeschwindigkeit 345 km/h, Verbrauch 3,1 l<br />

Super Plus/100 km<br />

GRUNDPREIS 768 026 Euro<br />

*Herstellerangaben<br />

** Verbrenner und E-Motor entwickeln nicht im gleichen Drehzahbereich ihre<br />

Maximalleistung. Daher kann die Systemleistung nicht direkt addiert werden.<br />

können. Das Schönste dabei: Der P1 bewegt<br />

sich nicht nur extrem agil, sondern fühlt sich<br />

dabei auch noch sehr leicht an, was sich vor<br />

allem bei der Verzögerung bemerkbar macht.<br />

Zurück in die Boxengasse. Während der P1<br />

knisternd verschnauft, klettern wir in den<br />

Porsche 918. Die frei stehende Mittelkonsole<br />

erinnert an den geliebten Carrera GT. Ergonomie<br />

und Sitzposition im Interieur sind nah<br />

an der Perfektion. 918-Fahrdynamikingenieur<br />

Jan Frank, der den Martini-918 heute nach<br />

Hockenheim begleitet, hat bereits den sogenannten<br />

Hot-Lap-Modus für maximale Rennstrecken-Performance<br />

aktiviert. Fünf Fahrmodi<br />

können über den Map-Schalter, der eigentlich<br />

ein Drehregler samt mittigem Knopf ist,<br />

unten rechts am Multifunktionslenkrad ausgewählt<br />

werden (E-Power, Hybrid, Sport-Hybrid,<br />

Race-Hybrid, Hot Lap).<br />

Während der 918 aus der Boxengasse rollt,<br />

deaktivieren wir noch schnell ESC und die<br />

Traktionskontrolle. Für Carrera-GT-Besitzer<br />

sei noch erwähnt, dass der 918 mit seinem<br />

Siebengang-PDK nicht die Anfahrdiva spielt.<br />

Ohne PCCC-Kupplung vergangener GT-Zeiten<br />

kann das Teil „jede Hausfrau anfahren“,<br />

hatte Jan Frank vorher gesagt. Recht hat er.<br />

7000, 8000, 9000 Umdrehungen – als sein<br />

608 PS starker 4,6-Liter-V8-Saugmotor wenig<br />

später die Drehzahlgrenze von 9150 Touren<br />

erklimmt, schnappt sich der Porsche 918 Spyder<br />

unangefochten die Sound-Wertung. Dank der<br />

Top Pipes brennt er ein fantastisches Vollgaskonzert<br />

auf Ohrenhöhe der Passagiere ab.<br />

Seine V8-Gene entstammen dem einstigen<br />

LMP2-Boliden RS Spyder. Mit 132 PS pro<br />

Liter bringt es der 918-V8 auf die höchste<br />

spezifische Leistung eines straßenzugelassenen<br />

Saugmotors. Gleichtzeitig wiegt der komplett<br />

riemenlose Direkteinspritzer mit 135 Kilogramm<br />

weniger als so manch ein aufgeladener<br />

Vierzylinder-Serienmotor.<br />

Porsche 918 Spyder:<br />

Die elektrische Reichweite wird<br />

auf rund 35 Kilometern beziffert,<br />

die Höchstgeschwindigkeit im<br />

E-Modus liegt bei 150 km/h. Seine<br />

Batterie wiegt 138 Kilo. Von den<br />

918 geplanten Einheiten sind<br />

noch nicht alle Fahrzeuge<br />

verkauft worden<br />

DER PORSCHE 918 SCHAFFT BEREITS AUF DER<br />

ERSTEN SCHNELLEN RUNDE VERTRAUEN


VERGLEICH PORSCHE 918 SPYDER GEGEN MCLAREN P1<br />

DER 918 UMRUNDETE DIE NORDSCHLEIFE IN<br />

UNTER SIEBEN MINUTEN. DER P1 MUSS DEN<br />

NACHWEIS ERST NOCH OFFIZIELL ERBRINGEN<br />

Und wie geht der 918? „Net schlecht“,<br />

sagen sie im Schwabenländle, was in anderen<br />

Teilen des Bundesgebiets „hammermäßig“ bedeutet.<br />

Anders als der P1 setzt Porsche auf ein<br />

Hybrid-Allradkonzept mit einem kombinierten<br />

Antrieb aus Verbrennungs- und Elektromotor<br />

an der Hinterachse sowie einem zweiten<br />

Elektromotor an der Vorderachse. Insgesamt<br />

summiert sich die E-Power auf 210 kW<br />

(286 PS). Die Systemleistung liegt bei 887 PS.<br />

Spürbarer Gewichtsunterschied<br />

Jetzt, kurz vor dem Bremspunkt auf der Parabolica<br />

arbeiten fünf separate Kühlkreisläufe<br />

mit insgesamt sieben Luft-Wärmetauschern<br />

auf Hochtouren, während der 918 Spyder mit<br />

285 km/h in Richtung Spitzkehre stürmt.<br />

Hier ist er zwar einen Wimpernschlag langsamer<br />

als der McLaren unterwegs, doch der<br />

Porsche vermittelt schon auf der ersten Runde<br />

mehr Vertrauen. Für den Wohlfühlfaktor im<br />

Grenzbereich ist nicht nur der Allradantrieb,<br />

sondern ein ganzes Konglomerat an Regelsystem<br />

zuständig. „Wir haben viel Wert auf die<br />

Fahrbarkeit gelegt. Ein Fahrzeug in dieser<br />

Klasse wäre ohne die Regelsysteme heute nicht<br />

mehr State of the Art. Das fängt an mit der<br />

Hinterachslenkung, geht über die geregelte<br />

Quersperre bis hin zum adaptiven Dämpfersystem“,<br />

hatte Porsche-Mann Frank zuvor gesagt.<br />

Der 918 bestätigt seine Aussage mit<br />

nahezu neutralem Fahrverhalten im Grenzbereich.<br />

Auch die aktive Aerodynamik hat einen<br />

Anteil daran. Der Heckflügel wird im Performance-Modus<br />

dabei maximal ausgefahren<br />

(120 mm) und in einem Kippwinkel von 14°<br />

angestellt. Außerdem werden zwei verstellbare<br />

Luftklappen im Unterboden vor der Vorderachse<br />

geöffnet und leiten einen Teil der Luft<br />

in Diffusorkanäle der Unterbodenverkleidung.<br />

Anders als McLaren setzt Porsche auf eine<br />

rekuperationsfähige Bremsanlage. Außer mit<br />

der aus dem 991 Turbo S übernommenen<br />

Keramik-Bremsanlage verzögert der 918 mittels<br />

seiner E-Maschinen im Generatorbetrieb.<br />

Das Ansprechverhalten und Pedalgefühl im<br />

Grenzbereich fühlt sich dabei keinesfalls synthetisch<br />

an. Im Gegenteil, die ABS-Regeleingriffe<br />

verlaufen mit den speziell für den 918<br />

entwickelten Michelin-Pilot-Sport-Cup-2-<br />

Reifen mit N0-Kennung noch einen Tick<br />

harmonischer ab als im P1.<br />

Doch wir müssen jetzt Mal Tacheles reden:<br />

Im Vergleich zum P1 merkt man dem 918<br />

sowohl beim Anbremsen als auch beim Einlenken<br />

sein Mehrgewicht klar an. Der P1<br />

fühlt sich nicht nur leichtfüßiger an, sein<br />

Schwerpunkt scheint auch subjektiv weiter<br />

unten als im Super<strong>sport</strong>ler aus Weissach positioniert<br />

zu sein. Deutliche Unterschiede zeigt<br />

auch die Abstimmung der Lenkung. Während<br />

die P1-Lenkung eine fast rennwagenähnliche,<br />

zackige Rückmeldung liefert, ist die aus dem<br />

991 Carrera adaptierte Lenkung des 918 ein<br />

Kompromiss, der den Spagat zwischen Alltag<br />

und Rennstrecke schaffen muss.<br />

Kritik müssen wir jedoch auch gen Woking<br />

richten. Selbst wenn die heutige Momentaufnahme<br />

von jeweils sieben schnellen Runden<br />

auf dem Hockenheimring den P1 querdynamisch<br />

vor dem 918 sieht, sprechen drei Ziffern<br />

deutlich für den Porsche-Hybrid: Sechs,<br />

Fünf, Sieben – in 6.57 Minuten umrundete<br />

der Porsche 918 nachweislich die Nordschleife,<br />

als erstes straßenzugelassenes Fahrzeug in unter<br />

sieben Minuten.<br />

Diesen Nachweis muss McLaren erst noch<br />

offiziell erbringen. Eine neunseitige McLaren-<br />

Pressemitteilung verkündete zwar im Dezember<br />

2013 den Beitritt in den „Unter-7-Minuten-Club“.<br />

McLaren nennt aber bis heute keine<br />

Rundenzeit. Erst tiefstapeln und dann einen<br />

Kracher raushauen – das konnten sie bei Porsche<br />

schon immer etwas besser. ◾<br />

MEINE MEINUNG<br />

Für die Fotoproduktion und die<br />

Fahreindrücke dieses außergewöhnlichen<br />

Vergleichs hatten wir<br />

nur zwei Stunden Zeit. Daher beschränkt<br />

sich der Blickwinkel auf<br />

P1 und 918 hauptsächlich auf das<br />

Thema Fahrdynamik. Aber mal ehrlich,<br />

mehr interessiert uns auch<br />

nicht. Dass beide Boliden rein elektrisch<br />

fahren und welche Wunderverbräuche<br />

sie vielleicht dabei aufstellen<br />

können, war heute nicht<br />

unser Thema und wird es auch nie<br />

sein. In puncto Fahrdynamik hat der<br />

McLaren in Hockenheim einen agileren<br />

Eindruck gemacht als der<br />

Porsche. Sein Mehrgewicht kann<br />

der 918 im Grenzbereich nicht verheimlichen.<br />

Und es gilt noch eine<br />

letzte Frage zu klären: Carrera GT<br />

oder 918 Spyder? Auch wenn der<br />

Neuling aus Weissach alles besser<br />

kann, hängt mein Herz weiterhin<br />

am ungefilterten Oldie.<br />

Testredakteur Christian Gebhardt<br />

34 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


PINNWAND IN ALLER KÜRZE<br />

werden,<br />

Sie sind noch nicht mal<br />

richtig da, schon sind die<br />

sechs Exemplare des<br />

Pininfarina Sergio auf Basis<br />

des Ferrari 458 Spider vergriffen<br />

– zum Stückpreis von<br />

vermutlich deutlich über drei<br />

Millionen Euro, die Italiener<br />

äußern sich lieber<br />

erst gar<br />

Pininfarina Sergio<br />

KLEINSERIE AUF FERRARI-BASIS<br />

nicht dazu. Der Zweisitzer wird<br />

bei Ferrari gefertigt und soll<br />

mit seinen runden Formen<br />

und kompakten Abmessungen<br />

an die von Pininfarina<br />

gezeichne-<br />

ten Sportwagen aus den<br />

60er- und 70er-Jahren erinnern.<br />

Gegenüber der im<br />

vergangenen Jahr auf dem<br />

Genfer Salon vorgestellten<br />

Studie musste das Design<br />

geringfügig modifiziert<br />

da der Sergio eine<br />

Straßenzulassung bekommt.<br />

Um den Fußgängerschutznormen<br />

zu entsprechen, fällt die<br />

Schnauze nun etwas<br />

höher aus, eine<br />

kleine Windschutzscheibe<br />

wird ebenso<br />

montiert wie<br />

Außenspiegel.<br />

Die Türen<br />

öffnen allerdings<br />

weiterhin nach<br />

vorn oben, auch ein<br />

Dach wird weiterhin<br />

für verzichtbar gehalten.<br />

Da die Karosserie<br />

zum Großteil aus Kohlefaser<br />

besteht, soll das Gewicht bei<br />

nur rund 1,3 Tonnen liegen.<br />

Das verspricht beeindruckende<br />

Fahrleistungen, denn im 458<br />

Spider muss der V8-Saugmotor<br />

200 Kilogramm mehr bewegen.<br />

Das 4,5-Liter-Triebwerk leistet<br />

unverändert 570 PS bei 9000<br />

Umdrehungen, das maximale<br />

Drehmoment beträgt 540 Nm<br />

und steht ab 6000/min bereit.<br />

BMW Alpina D4 Coupé und Cabrio<br />

Mit Diesel? Bitte, gerne!<br />

Alpina baut sein Modellprogramm<br />

weiter aus. Ab Januar<br />

2015 bietet der Kleinserienhersteller<br />

den D4 als Coupé und<br />

Cabriolet an. Als Basis dient der<br />

BMW Vierer, dessen Fahrwerk<br />

mit adaptiven Dämpfern neu<br />

abgestimmt wird. Den Antrieb<br />

übernimmt der aus D3, XD3 und<br />

D5 bekannte Reihensechszylinder-Diesel.<br />

Das Biturbo-Triebwerk<br />

entwickelt aus drei Litern<br />

Hubraum 350 PS sowie ein maximales<br />

Drehmoment von 700 Nm,<br />

ein modifiziertes Achtgang-Automatikgetriebe<br />

portioniert die<br />

Kraft und schickt sie an die Hinterräder.<br />

In 4,6 Sekunden soll das<br />

Coupé (ab 58 600 Euro) von 0<br />

auf 100 km/h beschleunigen, das<br />

Cabrio (ab 64 800 Euro) benötigt<br />

laut Hersteller 5,0 Sekunden.<br />

Audi R8 Competition<br />

Einmal Amerikaner sein<br />

Auf der Auto Show in Los Angeles macht Audi seinen US-Kunden<br />

ein besonderes Geschenk – für das sie selbstredend<br />

zahlen müssen. Die 60 Exemplare des Audi R8 Competition<br />

sind jedenfalls ausschließlich für Interessenten aus der Neuen<br />

Welt reserviert, zum Preis macht der Hersteller allerdings keine<br />

Angaben – aber immerhin zum Motor. Die Spezifikation des<br />

Zehnzylinder-Triebwerks entspricht der des R8 LMX, also 570 PS<br />

stark bei einem Drehmoment von 540 Newtonmetern. Für den<br />

Sprint von 0 auf 100 km/h gibt Audi 3,4 Sekunden an, die<br />

Höchstgeschwindigkeit wird mit 320 km/h beziffert. Für eine<br />

entsprechende konstante Verzögerungsleistung bekommt der R8<br />

serienmäßig eine Bremsanlage mit Carbon-Keramik-Scheiben.<br />

36 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Richtigstellung<br />

Falsche Werte im VW-Supertest<br />

Im Supertest<br />

des VW Golf<br />

R (<strong>sport</strong> <strong>auto</strong><br />

10/2014) ist der<br />

Redaktion ein<br />

grober Schnitzer<br />

unterlaufen,<br />

den es an<br />

dieser Stelle zu<br />

korrigieren gilt:<br />

Die Sturzwerte<br />

für die Fahrwerkseinstellung<br />

wurden<br />

mit über zwei Grad angegeben.<br />

VW hat uns darauf<br />

aufmerksam gemacht, dass<br />

das so nicht stimmen kann.<br />

Nach zwei Tagen Recherche<br />

stand fest: VW hat recht!<br />

Der Betreiber des Fahrwerkprüfstands,<br />

auf dem <strong>sport</strong><br />

<strong>auto</strong> bisher ohne Beanstandungen<br />

gemessen hat, legte<br />

irrtümlich einen getunten Golf R<br />

von KL Racing unter dem<br />

Titel VW Golf R ab. Als <strong>sport</strong><br />

<strong>auto</strong> die Daten anfragte, um<br />

sie im Supertest zu veröffentlichen,<br />

bekamen wir die Daten<br />

des getunten Golf R – und<br />

nicht die der Serienvariante.<br />

Spätestens beim Abgleich mit<br />

den serienmäßigen Sollwerten<br />

hätte uns der Fehler auffallen<br />

müssen. Wir bitten vielmals<br />

um Entschuldigung!<br />

DRIFT-NEWS<br />

Gymkhana Speed Drift Demo in Baku<br />

Aserbaidschan steht eher selten im Veranstaltungskalender<br />

der Drifter, doch für eine Driftshow im Rahmen<br />

der Baku World Challenge reisten Corinna und Alex Gräff,<br />

Remmo Niezen, Rohan van Riel und <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Drifter Uwe<br />

Sener ans Kaspische Meer. Neben den Rennwagen der<br />

Blancpain Sprint Series und diversen historischen F1-Autos<br />

präsentiert von<br />

zeigten die Drifter den wohl spektakulärsten Fahrstil auf der Stadtrennstrecke<br />

und heizten den begeisterten Zuschauern ordentlich ein.<br />

Foto: Rossen Gargolov<br />

Preisübergabe <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Leserwahl<br />

Sonderheft-Edition<br />

40 Jahre Golf<br />

Der große <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Bruder <strong>auto</strong> motor<br />

und <strong>sport</strong> hat zum 40. Geburtstag des<br />

VW Golf eine 164 Seiten starke Sonder-<br />

Edition aufgelegt. Sie enthält alle wichtigen<br />

originalen Testberichte, sämtliche<br />

technischen Daten sowie alle Messwerte<br />

der insgesamt sieben Golf-Generationen.<br />

Die VW-Golf-Edition gibt es ab sofort im<br />

Zeitschriftenhandel für 7,90 Euro.<br />

Ein Tag, so schön wie heute …<br />

Sie wollen mich wohl auf<br />

den Arm nehmen!“ Zuerst<br />

war Marc Dörbaum aus<br />

Reinhardshagen skeptisch, als<br />

ihm die gute Fee der Motor<br />

Presse Stuttgart ernsthaft<br />

erklären wollte, er habe bei<br />

der <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Leserwahl den<br />

Hauptpreis gewonnen. Der<br />

Sägewerkbesitzer bestand auf<br />

einer schriftlichen Bestätigung<br />

per E-Mail. Erst dann konnte<br />

er sein Glück auch wirklich<br />

fassen – und sich herzlich<br />

freuen. Und noch einmal<br />

mehr natürlich bei der<br />

Preis- und Schlüsselübergabe<br />

im Autohaus Glinicke British<br />

Cars in Kassel am 22. Oktober<br />

(Foto). <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> gratuliert<br />

dem Sieger ganz herzlich!<br />

Remmo Niezen ist Drift-Cup-Champion 2014<br />

Beim vierten und letzten Lauf des Nürburgring Drift Cup 2014 konnte sich<br />

Altmeister Remmo Niezen wieder durchsetzen: Der Falken-Drifter erreichte<br />

Platz 1, gefolgt von Christoph Krämer und Elias Hountondji. Mit diesem<br />

Ergebnis sicherte sich Niezen auch den Titel als Champion der Meisterschaft.<br />

Markus Müller und Kevin Corsius drifteten sich auf Platz 2 und 3 im<br />

Gesamt ergebnis. Am Final-Lauf konnte <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Drifter Uwe Sener nicht<br />

teilnehmen, weil sein BMW schon für den Tran<strong>sport</strong> nach Aserbaidschan zur<br />

Gymkhana Speed Drift Demo verladen war.<br />

Die nächsten Drift-Termine<br />

29. November–7. Dezember Drift of Champions, Essen Motor Show (D)<br />

19.–20. Dezember NL Drift Series, Zandvoort (NL)<br />

Foto: Sven Ascheberg Foto: Robert Höing<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 37


AKTION PERFEKTIONSTRAINING 2014<br />

AUF LINKS<br />

GEDREHT<br />

Danebensitzen ist ja schön und gut, aber irgendwann wollten Renate<br />

Waldner und Silke Schröder auch mal selbst ran. Sie meldeten sich zum<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Perfektionstraining auf der Nürburgring-Nordschleife an.<br />

Text Markus Stier · Fotos Dino Eisele<br />

Debütantinnenball<br />

Silke Schröder (links) und Renate<br />

Waldner waren es leid, immer nur<br />

als Beifahrerinnen bei ihren<br />

tempoverrückten Männern im<br />

Auto zu sitzen – und meldeten<br />

sich zum Pefektionstraining an<br />

38 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Geht es um die Frauen an ihrer Seite, geraten<br />

die Männer ins Schwärmen: „Beifahrer<br />

sein? Ich könnte das nicht“, sagt<br />

Karl-Wilhelm Schröder und bewundert<br />

unverhohlen die Nervenstärke seiner<br />

Silke, die ihn regelmäßig zu Fahrtrainings<br />

begleitet. Dabei sitzt die bessere Hälfte<br />

durchaus nicht kommentarlos nebendran:<br />

Rechtsanwalt Schröder, der selbst<br />

schon zum achten Mal<br />

beim <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Perfektionstraining<br />

auf der Nür-<br />

burgring-<br />

Nordschleife<br />

antritt, muss<br />

lachen: „Wenn sie mit den Instruktoren gefahren<br />

ist, sagt sie immer, die führen viel ruhiger.“<br />

Die perfekte Beifahrerin<br />

Renate und ihr Thomas sind seit 15 Jahren ein<br />

Paar. „Sie ist die perfekte Beifahrerin, hat nie<br />

Angst und ist sehr motivierend“, sagt Thomas<br />

Dürmüller bewundernd. Zum Perfektionstraining<br />

hat er sich auch schon zum vierten Mal<br />

angemeldet. Er schätzt, dass er auf verschiedenen<br />

Rennstrecken schon über zwei Dutzend<br />

Lehrgänge absolviert hat. Seine Renate begleitet<br />

den Leiter einer Consulting-Firma schon<br />

seit zehn Jahren, wenn er seinem Hochgeschwindigkeitshobby<br />

frönt. Es waren nicht<br />

etwa die Frauen, die irgendwann die Nase voll<br />

hatten von der passiven Rolle auf dem Beifahrersitz.<br />

„Unsere Männer haben uns ermuntert,<br />

es doch mal selbst zu versuchen.“ Allzu sehr<br />

schubsen musste man die Damen nicht.<br />

„Ich bin schon immer gern Auto gefahren“,<br />

sagt Renate, die privat einen Porsche durch<br />

den Kanton Zug steuert. Und Silke? „Ich fahre<br />

ein BMW 325i Cabrio. Glaube ich. Ich bin<br />

nicht so der Autofreak ...“<br />

Renate und Silke kennen sich seit einem<br />

Jahr. Man begegnete sich – wo sonst – bei einem<br />

Renntraining. Als der Vorschlag der Gatten im<br />

Raum stand, entschieden sie: „Wenn, dann<br />

machen wir das gemeinsam.“ Und weil es<br />

sonst ja jeder kann, sollte das Debüt dann<br />

schon eine Herausforderung sein: Nordschleife<br />

VIDEO IMPRESSIONEN<br />

VOM TRAINING<br />

Zum Betrachten des<br />

Films den Bildcode per<br />

Smartphone mit einer<br />

QR-App scannen<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 39


AKTION PERFEKTIONSTRAINING 2014<br />

Geliehener Spaß<br />

Renate Waldner mietete sich<br />

einen Scirocco im Renntrimm.<br />

Nur die Semi-Slicks waren ihr<br />

am Ende im Nassen zu heikel<br />

also, tief hängende Wolken, Hochsommer hin<br />

oder her, der Wetterbericht ist desaströs.<br />

Ruben Zeltner ist nicht nur ein äußerst<br />

erfahrener Lehrmeister, neuerdings auch ein<br />

gekrönter. Der Chef des Fahrsicherheitszentrums<br />

am Sachsenring ist frisch gebackener<br />

Deutscher Rallye-Meister. „Wir erwarten<br />

eigent lich, dass die Leute schon etwas Rennstreckenerfahrung<br />

haben, damit wir an Dingen<br />

wie Ideallinie oder Car Control arbeiten<br />

können. Ansonsten bist du mit dieser Strecke<br />

hier genug beschäftigt“, sagt der Profi.<br />

Maximal 23 Gruppen mit professionellen<br />

Instruktoren kann die Mannschaft von Zeltner<br />

stemmen, 80 bis 90 Prozent sind Wiederholungstäter.<br />

Für die Anfänger werden regelmäßig<br />

zwei Gruppen aufgestellt.<br />

Die beiden Debütantinnen fallen allerdings<br />

als vermeintliche Anfänger klar aus dem Rahmen.<br />

Renate hat schon einige Wintertrainings<br />

hinter sich und Thomas schwört: „Da ist sie<br />

genauso gut wie ich.“ Silke hat schon einen<br />

Tageskurs auf der Nordschleife absolviert,<br />

beide haben an der Seite von Profis schon<br />

Renntaxifahrten auf ihrem Konto. Aber<br />

Instruktor Steve Kirsch warnt: „Auch wenn du<br />

als Beifahrer schon 100 Runden gedreht hast,<br />

ist das am Lenkrad was völlig anderes.“<br />

Regen an der Hohen Acht<br />

Vor allem, wenn es schon auf der ersten Runde<br />

an der Hohen Acht zu regnen anfängt.<br />

Steve Kirsch beruhigt per Funk sofort seine<br />

Eleven: „Der Regen tut unserer Streckenkunde<br />

keinen Abbruch. Wir fahren eben etwas langsamer.“<br />

Der kampferprobte Markenpokalkämpe<br />

im Führungsfahrzeug stellt fest, dass<br />

das fahrerische Niveau bei den Teilnehmern<br />

„Wenn man<br />

schon einen<br />

schnellen Wagen<br />

fährt, sollte<br />

man den auch<br />

beherrschen“<br />

Renate Waldner<br />

VIDEO INSTRUKTOREN-<br />

FAHRZEUGE IN AKTION<br />

Zum Betrachten des Films<br />

den Bildcode per Smartphone<br />

mit einer QR-App scannen<br />

stetig steigt, aber er arbeitet gern mit den Anfängergruppen:<br />

„Du bekommst als Lehrer eine<br />

schnelle Rückmeldung und siehst am Ende<br />

des Tages auch schnell ein Ergebnis.“<br />

Kirsch erklärt seinen Schülern die Eigenheiten<br />

der Strecke: Quiddelbach, Schwedenkreuz,<br />

Pflanzgarten. „Wichtig beim ersten<br />

Sprung: gerade rüber“, mahnt er. Renate gesteht<br />

in der Pause nach den ersten drei Runden:<br />

„Das ist schon ein bisschen komisch,<br />

wenn man da über die Kuppen kommt und<br />

nicht so richtig weiß, wo es langgeht.“ Silke<br />

hadert eher mit dem Regen: „Als der anfing,<br />

habe ich mich gar nichts mehr getraut.“<br />

Renate lässt sich nicht ins Bockshorn jagen:<br />

„Wenn man einen schnellen Wagen fährt, sollte<br />

man ihn auch beherrschen.“ „Unsere Männer<br />

holen wir eh nicht ein“, sagt Silke. „Das<br />

ist nicht unsere Ambition“, kontert Renate.<br />

Es wird schon zügiger<br />

Instruktor Kirsch stellt allerdings schon in der<br />

ersten Runde nach der kurzen Pause fest: „Es<br />

wird schon etwas zügiger.“ Vor allem bei dem<br />

Fahrschüler, der direkt hinter dem Führungsfahrzeug<br />

fährt, sind die Fortschritte deutlich<br />

spürbar. Nach fünf Runden beißt sich Silke<br />

im Porsche 911 am BMW M3 des Instruktors<br />

fest. Die gemischte Gruppe ist stolz, dass sie<br />

nach sieben Runden schon so schnell ist, dass<br />

sie bei Metzgesfeld eine vor ihr gestartete<br />

Truppe überholt. Vom Entschuldigen der angeblich<br />

eigenen Unzulänglichkeit wechseln<br />

die Gesprächsthemen schnell in Richtung<br />

Fachsimpelei. Silke: „Deiner geht viel besser<br />

als meiner. Da komme ich nicht hinterher.“<br />

Renate: „Das ist gar nicht mein Auto.“<br />

Sie hat sich einen schnellen VW Scirocco mit<br />

40 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


!<br />

IM DETAIL<br />

Continental: ein schneller Boxenstopp für wichtige Zehntelsekunden<br />

Der Faktor Reifen spielt<br />

als Bindeglied zwischen<br />

Auto und Straße eine<br />

zentrale Rolle. Das beste<br />

Profil und die ausgefuchsteste<br />

Mischung nutzen<br />

aber herzlich wenig, wenn<br />

der Reifendruck nicht<br />

stimmt. Den Teilnehmern<br />

beim Perfektionstraining<br />

bietet <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Partner<br />

Continental daher einen<br />

kostenlosen Service an:<br />

Mit der mobilen Reifenkontrollstation<br />

lässt<br />

sich binnen Sekunden<br />

feststellen, ob der Druck<br />

im korrekten Bereich liegt.<br />

Denn wer mit zu viel Luftdruck<br />

unterwegs ist,<br />

verliert Haftung. Schon<br />

mit den Modellen Conti<br />

SportContact 5 und Conti<br />

SportContact 5 P liefern<br />

die Reifenprofis allerhöchstes<br />

Entwicklungsniveau<br />

für den <strong>auto</strong>mobilen<br />

Alltag, aber mit dem Conti<br />

ForceContact vor allem<br />

einen reinrassigen<br />

Sport-Event-Reifen mit<br />

Straßenzulassung. Dieser<br />

High-End-Pneu, der sich<br />

an aktive Sportfahrer richtet,<br />

wurde von Continental<br />

zusammen mit führenden<br />

Fahrzeug-Tunern sowie<br />

den Fahrexperten von<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong> entwickelt und<br />

vereint ultimativen Grip<br />

mit optimaler Lenkpräzision<br />

für die Rennstrecke.<br />

Continental wird aufgrund<br />

der positiven Erfahrungen<br />

übrigens auch 2015<br />

Partner der Perfektionslehrgänge<br />

von <strong>sport</strong> <strong>auto</strong><br />

sein.<br />

!<br />

IM DETAIL<br />

Die Instruktoren<strong>auto</strong>s – immer ganz vorne dabei!<br />

Auf der Nürburgring-Nordschleife zählen Leistung, Zuverlässigkeit und<br />

Haltbarkeit. Dies gilt nicht nur für die Teilnehmer und Instruktoren, sondern<br />

insbesondere auch für deren Autos. Nach zwei Tagen Grüner Hölle im <strong>sport</strong><br />

<strong>auto</strong>-Tempo stehen nicht selten 1000 Kilometer und mehr auf der Uhr.<br />

Für diese besonderen Belastungen stellten uns 2014 wieder Audi, BMW,<br />

Jaguar, Mercedes, Nissan und Porsche ihre <strong>sport</strong>lichen Topmodelle zur<br />

Verfügung. Bei einer Mitfahrt im Instruktoren<strong>auto</strong> konnten sich auch die<br />

Teilnehmer von der Leistungsfähigkeit der jeweiligen Modelle überzeugen.<br />

Porsche 911 Turbo S<br />

Hubraum 3800 cm³, Biturbo, Leistung 560 PS,<br />

Gewicht 1680 kg, 0–100 km/h 3,1 s, Vmax 318 km/h,<br />

Grundpreis 197 041 Euro<br />

Charakteristik Drehmomentstarker Alleskönner<br />

mit Allradantrieb und Hinterachslenkung,<br />

Rundenzeit: 7.34 min (Ausgabe 2/2014)<br />

Nissan GT-R<br />

Hubraum 3799 cm³, Biturbo, Leistung 550 PS,<br />

Gewicht 1815 kg, 0–100 km/h 2,7 s, Vmax 315 km/h,<br />

Grundpreis 96 400 Euro<br />

Charakteristik Super<strong>sport</strong>ler zum Sonderpreis mit<br />

Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe,<br />

Rundenzeit: 7.36 min (Ausgabe 5/2011)<br />

Jaguar F-Type R Coupé<br />

Hubraum 5000 cm³, Kompressor, Leistung 550 PS,<br />

Gewicht 1650 kg, 0–100 km/h 4,2 s, Vmax 300 km/h,<br />

Grundpreis 103 700 Euro<br />

Charakteristik Britischer Gentleman mit Hinterradantrieb<br />

und Achtgang-Automatikgetriebe,<br />

Rundenzeit: steht noch aus<br />

BMW M4 Coupé<br />

Hubraum 2979 cm³, Biturbo, Leistung 431 PS,<br />

Gewicht 1572 kg, 0–100 km/h 4,3 s, Vmax 250 km/h,<br />

Grundpreis 72 200 Euro<br />

Charakteristik Bayerischer Traditions<strong>sport</strong>ler mit<br />

Hinterradantrieb und Hochdrehzahl-Turbokonzept,<br />

Rundenzeit: 7.52 min (Ausgabe 7/2014)<br />

Audi R8 V10 plus<br />

Hubraum 5204 cm³, Saugmotor, Leistung 550 PS,<br />

Gewicht 1670 kg, 0–100 km/h 3,5 s, Vmax 317 km/h,<br />

Grundpreis 175 700 Euro<br />

Charakteristik Mittelmotor-Sportwagen mit<br />

Hochdrehzahl-Zehnzylinder und Allradantrieb,<br />

Rundenzeit: 7.45 min (Ausgabe 5/2013)<br />

Mercedes A 45 AMG<br />

Hubraum 1991 cm³, Turbolader, Leistung 360 PS,<br />

Gewicht 1555 kg, 0–100 km/h 4,6 s, Vmax 250 km/h,<br />

Grundpreis 49 980 Euro<br />

Charakteristik Schwäbischer Kompakt<strong>sport</strong>ler mit<br />

Allradantrieb und bärigem Vierzylinder-Turbomotor,<br />

Rundenzeit: 8.10 min (Ausgabe 3/2014)<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 41


AKTION PERFEKTIONSTRAINING 2014<br />

Überrollkäfig bei Rent Race Car geliehen und<br />

wundert sich über die Sportbremsbeläge: „Die<br />

Bremse quietscht so komisch.“<br />

Immer wieder gehen Schauer nieder, Wolkenfetzen<br />

wabern über die Höhen, aber das<br />

hält die tapferen Frauen nicht auf. Erst als am<br />

frühen Nachmittag ein schweres Gewitter<br />

über den Kurs zieht, wird es Renate mulmig.<br />

Ihr Scirocco steht auf Semi-Slicks. Zwar<br />

trocknet der Asphalt auf den 21 Kilometern<br />

der Nordschleife nach dem Ende des Regens<br />

schnell ab, aber sicherheitshalber wird der gemietete<br />

Renner zum Reifenwechsel geschickt.<br />

Aber das Wetter wird nicht besser und Renate<br />

tritt das Auto an ihren Mann Thomas ab.<br />

Ende im Nebel<br />

Für sie ist es das vorzeitige Ende des Kurses.<br />

Denn am folgenden Tag herrscht dichter Nebel.<br />

Erst am späten Vormittag wird die Strecke<br />

freigegeben. Renate und Thomas haben entschieden,<br />

die Heimreise früher anzutreten, es<br />

ist ein ganz schöner Weg zurück in die<br />

Schweiz. Gibt es ein zweites Mal? „Ganz sicher“,<br />

sagt sie entschieden. Auch Silke hat<br />

Blut geleckt. Egal ob es starken Nebel am<br />

Schwedenkreuz hat, die Fuchsröhre klatschnass<br />

ist oder auf der Döttinger Höhe frischer<br />

Regen einsetzt – das Angebot, freiwillig aufzuhören,<br />

nimmt aus der Gruppe niemand an.<br />

Silke ist sich sicher: „Gestern fand ich es deutlich<br />

schlimmer.“<br />

„Meine Linie<br />

ist schon ganz<br />

gut. An der Geschwindigkeit<br />

kann man ja<br />

noch arbeiten“<br />

Silke Schröder<br />

Steve Kirsch arbeitet gern mit Frauen am<br />

Steuer: „Die gehen an das Thema anders heran,<br />

systematischer. Wenn du denen erklärst,<br />

wir fahren jetzt 35, dann machen die das.<br />

Männer fahren stattdessen 40 und nähern sich<br />

der Sache eher von oben.“ Kirsch meint: „In<br />

einem nächsten Training könnte man jetzt an<br />

weiteren Dingen wie Brems- und Einlenkpunkten<br />

arbeiten.“<br />

Erfahrung statt Risiko<br />

Silke sieht andere Schwerpunkte: „Die Linie<br />

ist schon ganz gut, an der Geschwindigkeit<br />

kann man noch arbeiten. Ich bin noch zu zaghaft.“<br />

Dass die hohen Geschwindigkeiten<br />

noch Überwindung kosten, ist im Sinne der<br />

Instruktoren. Eine gute Rundenzeit kommt<br />

aus der Erfahrung – nicht vom Risiko.<br />

Die Beharrlichkeit wird belohnt. Die Sonne<br />

kommt raus und trocknet die Ideallinie<br />

schnell ab. Silke bleibt am Ball, und Steve<br />

Kirsch sagt anerkennend: „Am Ende war das<br />

schon ganz zügig.“ Die fröhliche Steuerfachfrau<br />

aus dem Ruhrgebiet strahlt: „Ich bin jetzt<br />

erst mal zufrieden. Zum Glück sind wir heute<br />

noch mal gefahren.“ Wird es ein nächstes Mal<br />

geben? „Ich hoffe doch.“<br />

Happy sind auch die Männer, weil sie mit<br />

ihrem Hochgeschwindigkeitshobby nicht mehr<br />

allein sind. Thomas über die ersten Rennstreckenkilometer<br />

seiner Renate: „Ich hoffe, das<br />

ist der Beginn einer Leidenschaft.“ ◾<br />

Ausnahmsweise sonnig<br />

Ihr Debüt beim Perfektionstraining<br />

von <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> gab Silke Schröder<br />

bei überwiegend nassem und<br />

nebligem Wetter<br />

42 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


RACE TO ROAD – Beflügelt von den legendären Erfolgen im Renn<strong>sport</strong>, ist der N430<br />

der aufregendste V8 Vantage, den wir jemals erschaffen haben. Der N430 greift die Intensität<br />

des Vantage GT4 Rennwagens auf und überträgt diese Faszination auf die Straße. Kühn,<br />

verwegen und fesselnd – der N430 wurde erschaffen, um ein Höchstmaß an Fahrleistung und<br />

Renn<strong>sport</strong>flair zu bieten.<br />

Jetzt bei Ihrem <strong>auto</strong>risierten Aston Martin Händler oder auf www.astonmartin.de<br />

Aston Martin Allgäu<br />

Camelot Car Company GmbH<br />

08331-974 450<br />

www.astonmartin-allgaeu.de<br />

Aston Martin Berlin<br />

Riller & Schnauck GmbH<br />

030-7900 95 35<br />

www.astonmartin-berlin.de<br />

Aston Martin Dresden<br />

Thomas Exclusive Cars GmbH<br />

0351-404 64 20<br />

www.astonmartin-dresden.de<br />

Aston Martin Düsseldorf<br />

Moll Sportwagen GmbH<br />

0211-944 601<br />

www.astonmartin-duesseldorf.de<br />

Aston Martin Hamburg<br />

Tamsen GmbH<br />

040-5700 30 34<br />

www.tamsen.de<br />

Aston Martin Köln<br />

Royal Motors Kempen GmbH<br />

0221-93 47 800<br />

www.astonmartin-koeln.de<br />

Aston Martin Kronberg<br />

AM Automobile GmbH<br />

06173-999 68 60<br />

www.astonmartin-kronberg.de<br />

Aston Martin München<br />

AM Automobile GmbH<br />

089-287 012 10<br />

www.astonmartin-muenchen.de<br />

Aston Martin Stuttgart<br />

AM Automobile GmbH<br />

0711-2030 150<br />

www.astonmartin-stuttgart.de<br />

* Bei dieser Berechnung handelt es sich um ein freibleibendes und unverbindliches Angebot der Assured Leasing, eine Niederlassung der<br />

akf Bank GmbH & Co.KG, AM Diek 50, 42277 Wuppertal, für gewerbliche / freiberufl ich tätige Kunden. Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt.<br />

(z.Zt. 19 %) zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten. Gerne unterbreiten wir Ihnen auch ein privates Leasing- und Finanzierungsangebot.<br />

Sprechen Sie uns einfach an! Telefon 0202-4929 351 oder aston-fi nanceservice@akf.de.<br />

Kraftstoffverbrauch Aston Martin V8 Vantage N430 Sportshift II (Manuell) innerorts 19,2 (19,6) / außerorts<br />

9,3 (10,4) / kombiniert 12,9 (13,8) l/100km; CO 2 Emissionen kombiniert: 299 (321) g/km; Effizienzklasse G.


TECHNIK AUF ERPROBUNGSFAHRT MIT DEM AUDI RS3<br />

VIDEO ERSTER EIN-<br />

DRUCK VOM RS3<br />

Zum Betrachten des<br />

Films den Bildcode per<br />

Smartphone mit einer<br />

QR-App scannen<br />

HAUPTSACHE UNGERADE<br />

Fünf Zylinder? Aber klar! Beim neuen RS3 möchte Audi nicht auf den imageträchtigen<br />

Motor verzichten, der durchaus mehr als nur seine charakterstarke Stimme zu bieten<br />

hat. Zum stärksten Vertreter seines Segments soll er den Kompaktwagen befördern, weshalb<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong> gerne die Einladung zu ein paar Runden auf dem Nürburgring annahm.<br />

Text Jens Dralle<br />

Ja, der Humor des Eifelaners<br />

zählt zu den ganz besonderen:<br />

„Mensch, habt ihr ein<br />

Glück. Es regnet! Da kann<br />

es schon nicht neblig werden“,<br />

schalmeit es von der<br />

Streckensicherung am Nürburgring.<br />

Nun ja. Doch das Gros der<br />

Arbeit am neuen Audi RS3 liegt<br />

längst hinter Stephan Reil, dem<br />

Entwicklungschef der Quattro<br />

GmbH, und seinem Team.<br />

Bis zur Weltpremiere auf dem<br />

Genfer Salon im März 2015 wird<br />

noch an Details gefeilt. Und eigentlich<br />

sollte das bisschen Regen<br />

der Leistung des RS3 nicht im<br />

Wege stehen, schließlich zählt der<br />

Allradantrieb ebenso zur Selbstverständlichkeit<br />

wie der Fünfzylindermotor<br />

– aus Imagegründen,<br />

na klar: „Der Fünfzylinder<br />

bietet neben den Kraftreserven<br />

schlicht eine unschlagbare emotionale<br />

Komponente“, so Reil.<br />

Und ganz nebenbei steckt ja<br />

auch noch eine beträchtliche<br />

Leistungsreserve in dem 2,5­Liter­Triebwerk,<br />

was das 525 PS<br />

starke Einzelstück A3 Quattro<br />

Club<strong>sport</strong> Concept eindrucksvoll<br />

beweist. Ganz so kräftig wird der<br />

RS3 aber nicht. Wie kräftig genau,<br />

verrät Audi noch nicht. Der<br />

Stärkste seines Segments soll er<br />

sein – also die 360 PS des Mercedes<br />

A45 AMG überbieten.<br />

Knackt der RS3 jetzt<br />

die 400-PS-Grenze?<br />

Über 400 PS vielleicht? Nein, so<br />

viel dann doch nicht, das brächte<br />

die Quattro­interne Rangfolge<br />

durcheinander. Aber – das lässt<br />

sich selbst vom Beifahrersitz aus<br />

mit Sicherheit sagen – die vorhandene<br />

Leistung reicht für ein<br />

beeindruckendes Erlebnis, denn<br />

als Reil den Grand­Prix­Kurs in<br />

Angriff nimmt, schiebt der Kompaktwagen<br />

schon gewaltig an.<br />

Nur der Wind, der die Regenwolken<br />

über die Eifel peitscht, hat<br />

noch mehr Intensität.<br />

Im Wesentlichen handelt es<br />

sich bei dem TFSI­Aggregat um<br />

die aus dem Vorgänger sowie dem<br />

TT RS bekannte Konstruktion.<br />

„Vor allem aufgrund der geänderten<br />

Luftführung, des größeren<br />

Ladeluftkühlers sowie des modifizierten<br />

Laders konnten wir die<br />

Leistungssteigerung gegenüber<br />

dem Vorgänger erzielen“, doziert<br />

44 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Reil und hält auf die Dunlop-<br />

Kehre zu. Doch eines stand der<br />

Entscheidung für den charismatischen<br />

und leistungsstarken Motor<br />

im Weg: Der modulare Querbaukasten<br />

des VW-Konzerns, auf<br />

dem auch der aktuelle A3 aufbaut,<br />

ist eigentlich nicht für den<br />

vergleichsweise langen Reihenmotor<br />

vorgesehen. Der Entwicklungschef<br />

bestätigt, dass „eine<br />

der größten Herausforderungen<br />

darin lag, den Fünfzylindermotor<br />

mit seiner höheren Leistung und<br />

seinem höheren Drehmoment in<br />

den MQB zu integrieren“.<br />

Bessere Bedingungen<br />

durch neue Architektur<br />

Immerhin: Die Architektur bietet<br />

bessere Voraussetzungen für die<br />

Agilität als die PQ35-Plattform<br />

des Vorgängers. „Dank der neuen<br />

A3-Generation konnten wir die<br />

Gewichtsverteilung zwischen<br />

Vorder- und Hinterachse um zwei<br />

Prozentpunkte günstiger gestalten“,<br />

erklärt Reil.<br />

Natürlich treibt auch beim<br />

neuen RS3 der 2,5-Liter-Fünfzylinder<br />

permanent alle vier Räder<br />

an. Die Kraftverteilung übernimmt<br />

eine Lamellenkupplung<br />

nach dem Prinzip Haldex der<br />

fünften Generation, was nochmals<br />

schnelleres Ansprechverhalten<br />

und eine gezieltere Steuerung<br />

der Momente ermöglicht.<br />

Unterdessen bläst das Triebwerk<br />

wieder zum Angriff, ab<br />

4000 Umdrehungen brandet der<br />

typisch grummelige Fünfzylinder-<br />

Klang auf – den es in dieser Intensität<br />

jedoch nur gegen Aufpreis<br />

geben wird. „Nicht jeder<br />

Kunde wünscht einen maximal<br />

<strong>sport</strong>lichen Klang, deshalb bieten<br />

wir die Sportabgasanlage optional<br />

an“, so Reil. Ebenfalls in der Aufpreisliste:<br />

Schalensitze, eine Keramikbremse<br />

und breitere Vorderreifen<br />

als beim Vorgänger.<br />

„Die Mischbereifung bringt<br />

nochmals mehr Dynamik um die<br />

Hochachse“, erklärt Reil, als er<br />

nach Kilometer 3,75 in die Senke<br />

beschleunigt. Der TFSI nähert<br />

sich dabei der 7000/min-Marke,<br />

bevor per Schaltpaddel das Doppelkupplungsgetriebe<br />

den Schaltbefehl<br />

erhält. Auf der nassen<br />

Strecke untersteuert der RS3<br />

beim Einlenken in die NGK-<br />

Schikane spürbar, der Testwagen<br />

rollt übrigens auf den serienmäßigen<br />

235/35-19-Rädern rundum.<br />

Reil demonstriert noch kurz<br />

mit einem Lupfer, dass sich dieses<br />

DIREKTER ZUGRIFF<br />

Per Laptop werden die Parameter<br />

der Steuergeräte angepasst<br />

BITTE ANHALTEN<br />

Neben der Standardbremse bietet<br />

Audi auch Keramikscheiben an<br />

ENDE GUT – ALLES GUT?<br />

Dem Sportback könnten noch weitere<br />

Karosserievarianten folgen<br />

HARTER ALLTAG<br />

Motor<strong>sport</strong>-Profi Frank Stippler<br />

arbeitet als Erprobungsfahrer für Audi<br />

BITTE AUSRICHTEN<br />

Fahrwerks- und Reifenentwickler<br />

arbeiten eng miteinander vernetzt<br />

Verhalten per Lastwechselreaktion<br />

immerhin kaschieren lässt.<br />

Auch Frank Stippler kämpft<br />

wenig später auf der Nordschleife<br />

mit der rutschigen Strecke,<br />

bremst beispielsweise die Aremberg-Kurve<br />

rund eine Wagenbreite<br />

weiter innen an, wo der Grip etwas<br />

besser sein soll. „Selbst bei<br />

diesen widrigen Verhältnissen<br />

bietet der RS3 ein sehr sicheres<br />

Fahrverhalten, lässt aber dennoch<br />

ein hohes Tempo zu“, bemerkt<br />

er trocken. Frank Stippler redet<br />

nicht viel, er lässt lieber Taten<br />

sprechen – schließlich hat er auf<br />

diesem Geläuf auch schon das<br />

24-Stunden-Rennen gewonnen.<br />

Reduziertes<br />

Leistungsgewicht<br />

Der gelernte Kfz-Mechaniker<br />

und diplomierte Maschinenbau-<br />

Ingenieur Stippler arbeitet neben<br />

seinen Motor<strong>sport</strong>einsätzen als Testfahrer<br />

für Audi, scheuchte den RS3<br />

schon für die 8000- Kilometer-<br />

Dauerlauferprobung über die<br />

Nordschleife. Rund 55 Kilo ist der<br />

RS3 leichter als der Vorgänger –<br />

was zusammen mit dem kräftigeren<br />

Motor ein deutlich besseres<br />

Leistungsgewicht verspricht.<br />

Damit der RS3 diese Leistung<br />

auch zuverlässig vernichten kann,<br />

bekommt er serienmäßig eine<br />

Achtkolben-Festsattelbremse an<br />

der Vorderachse. Dass sie funktioniert,<br />

beweist Stippler gerade, als<br />

er den RS3 vor der Steilstrecke<br />

zusammenstaucht, um das Karussell<br />

ins Visier zu nehmen. Der<br />

Regen wird stärker – aber der<br />

Rennfahrer kaum langsamer.<br />

Warum auch? Die Bedingungen<br />

könnten ja schlechter sein<br />

– neblig zum Beispiel. ◾<br />

! IM DETAIL<br />

Der Entwickler<br />

Stephan Reil verantwortet<br />

weiterhin die Entwicklung aller<br />

neuen Modelle der Quattro GmbH<br />

– auch unter der neuen Führung.<br />

Zum April dieses Jahres übernahm<br />

Heinz Hollerweger die<br />

Geschäftsführung der Audi-Tochter.<br />

Sein Vorgänger Franciscus<br />

van Meel hat inzwischen bei der<br />

BMW M GmbH angeheuert.<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 45


IMPRESSION MIT DEM KTM X-BOW NACH KROATIEN<br />

Natürlich haben wir den<br />

KTM X-Bow GT schon<br />

knallhart getestet. Aber<br />

wie viel GT steckt tatsächlich<br />

drin? Eine Reise<br />

nach Kroatien verspricht<br />

die Antwort darauf. Na<br />

gut: Am Ziel wartet auch<br />

eine Rennstrecke ...<br />

Text Jens Dralle<br />

WARUM NICHT<br />

NACH<br />

Ab dafür<br />

Okay, wir haben ein bisschen<br />

geschummelt. Start der Reise<br />

war nicht Stuttgart, sondern Graz<br />

– was auch das leichte Gepäck<br />

erklärt, das den Beifahrer ersetzt<br />

46 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


MAL<br />

RIJEKA?<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 47


IMPRESSION MIT DEM KTM X-BOW NACH KROATIEN<br />

Aufpassen<br />

Neben dem X-Bow<br />

hat Österreich noch<br />

andere Waffen<br />

Es geht los in Sviscaki, in Koseze stehen<br />

ebenfalls verdächtig viele Hinweisschilder,<br />

zählen die noch zu fahrenden Meter sogar<br />

bis null herunter – Wechselstuben. Der<br />

KTM X-Bow GT nähert sich auf der<br />

Staatsstraße 6 dem Ende von Slowenien,<br />

röhrt teils ziemlich dramatisch über die gut<br />

ausgebaute Fahrbahn, hupft hier und da mal<br />

über die Unpässlichkeiten der Asphaltdecke.<br />

In den Ortschaften herrscht größtenteils<br />

Unser-Dorf-soll-schöner-werden-Wohlfühlatmosphäre,<br />

nur gelegentlich glotzen Schaufenster<br />

aus der unglücklichen sozialistischen<br />

Geschichte auf die Bürgersteige, zeigen aber<br />

meist teure, global bekannte Waren wie Outdoor-Bekleidung<br />

oder Mobiltelefone.<br />

Und immer wieder Hinweisschilder für<br />

Wechselstuben, kroatische Kuna gäbe es hier<br />

einzutauschen, teils tatsächlich ohne jede „Provisor“,<br />

wie geschäftstüchtig verkündet wird.<br />

Kroatien schloss sich zwar am 1. Juli 2013 der<br />

Europäischen Union an, nicht jedoch dem<br />

Euro, was für beide Seiten zunächst mal nichts<br />

Schlechtes bedeuten muss. Wie auch immer,<br />

Rijeka lautet das Ziel für den knalligen<br />

X-Bow, der Start lag vor ein paar Stunden in<br />

seiner Heimatstadt Graz. Der Grund? Nun,<br />

der Historiker würde einwenden: Klar, Rijeka<br />

stand lange, wenn nicht sogar am längsten in<br />

seiner, bis über die Kelten hinausreichenden<br />

Geschichte unter der Fuchtel der Habsburger,<br />

die nach 1526 von Graz aus regierten.<br />

Befriedigung niederer Instinkte<br />

Der Grund für diese spezielle Reise liegt allerdings<br />

in der Befriedigung niederer und zugleich<br />

herrlicher Instinkte, nämlich verbranntes<br />

Gummi und heißes Öl zu riechen. In Rijeka<br />

beendet der X-Bow Battle, also der Markenpokal<br />

des österreichischen Hochgeschwindigkeits-Kohlenkastens,<br />

seine Saison, tobt über<br />

das 4,168 Kilometer lange Automotodrom<br />

Grobnik. Hier wütete zwischen 1978 und<br />

1990 immerhin die Motorrad-WM, jetzt liegt<br />

Licht an<br />

Tanken, Tunneldurchfahrten<br />

– Autoalltag eben<br />

Ein kleiner Schlenker durch die<br />

Weinberge der Süd-Steiermark weckt den X-Bow auf<br />

GIBT ES EINEN PERFEKTEN<br />

ZEITPUNKT FÜR EIN NEUES AUTO?<br />

WIE WÄRE ES MIT JETZT?<br />

WELCHER IST DEIN NÄCHSTER?<br />

48 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de xx/2014<br />

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Fahrbericht KTM X-Bow RR<br />

NOCH LEICHTER UND SCHNELLER? BITTE SEHR!<br />

Einen 38-Millimeter-Air-Restrictor habe<br />

der RR, sagt der KTM-Mann, deshalb<br />

leistet er wohl so um 365 PS, aber<br />

das sei ja ganz in Ordnung. Und ob, trifft<br />

die Leistung doch auf rund 800 Kilogramm.<br />

Semislicks sind aufgezogen, die<br />

Strecke dazu feucht – wie passend. Doch<br />

so vorsichtig kann eigentlich niemand<br />

mit dem Gas umgehen, als dass der RR<br />

nicht beeindruckend<br />

bis<br />

brutal beschleunigen<br />

würde, vor<br />

allem um<br />

3400/min<br />

braucht es<br />

viel Gefühl,<br />

damit die<br />

Passt schon<br />

Ob Rennversion oder nicht, der X-Bow<br />

bietet beste Arbeitsbedingungen<br />

Gewalt des Laders nicht das Heck reizt.<br />

Kurzer Radstand und überschaubarer<br />

Lenkwinkel sprechen nicht eben für ein<br />

ausgeprägtes Drifttalent des Mittelmotor-Projektils.<br />

Klare Sache: Der RR ist<br />

schnell, immer: schnell auf der Geraden,<br />

schnell in der Kurve, schnell beim<br />

Verzögern – und schnell beim Auskeilen.<br />

Das letzte „schnell“ setzt aber viel<br />

Übermut oder grobes Verhalten am<br />

kleinen beknopften Lenkrad voraus,<br />

denn der mechanische Grip will kaum<br />

abreißen, erfordert nur kurze Bremsvorgänge<br />

auf dem weit geschwungenen<br />

Motorradkurs. Ganz ohne Scheibe erhält<br />

das Fahrerlebnis sowieso eine archaische<br />

Komponente, der Helm drückt sich<br />

durch gewaltige Luftmassen, während<br />

hinten der Turbomotor grölt und faucht,<br />

pfeift und trompetet. Furchtbar stark sind<br />

viele Sportwagen, furchtbar leicht nur<br />

wenige, und das merkt man dem X-Bow<br />

an, beim Anbremsen und beim Einlenken:<br />

Nichts schiebt, drückt oder drängt,<br />

sehr lange zumindest nicht, und wenn<br />

doch, liegt das Tempo eh zu weit oben,<br />

das Kiesbett rollt den roten Teppich aus.<br />

Kein Wunder, dass sich pro Lauf zum<br />

X-Bow-Battle meist um 30 Fahrer<br />

bekriegen, sich nicht nur Strecke und<br />

Auto, sondern auch den Elementen<br />

aussetzen. Natürlich reizen alle Markenpokale<br />

mit der durch sehr ähnliche<br />

technische Voraussetzungen bedingten<br />

Ehrlichkeit des Motor<strong>sport</strong>s. Näher an<br />

einer Formel-Rennserie dürfte allerdings<br />

kaum einer sein – unabhängig von der<br />

Größe des Air-Restrictors.<br />

! TERMINE<br />

X-Bow Battle 2015<br />

08./09. Mai: Pannoniaring<br />

05./06. Juni: Red Bull Ring<br />

27./28. Juni: Nürburgring<br />

(Rahmenrennen Truck-GP)<br />

10./11. Juli: Slovakiaring<br />

11./12. September: Rijeka/Grobnik<br />

09./10. Oktober: Strecke noch offen<br />

FAZIT<br />

Solessit atquas dolent officium ut at que doloratiatus<br />

andunt pora qui odi duscides conse simusa<br />

ercium velitae pellabo raepeli quiate nonsectotam<br />

aliquam exerit qui doluptae precto modit odit,<br />

consectat este veles et ut perum cones alia peres<br />

volupiet antium, quae. Ellitis cus mos niendamus<br />

doluptatendi dolor sam haritat am essequi<br />

archillore oditatus est, officip sandips apienese<br />

Oder nach Wunsch bestellen. Beim Händler in Deiner Nähe.<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de xx/2014 49


IMPRESSION MIT DEM KTM X-BOW NACH KROATIEN<br />

Boxenstopp<br />

Die Werbetafel<br />

erklärt den Geruch<br />

von Fritierfett<br />

Angebot<br />

Lieber Krapfen statt<br />

Kitsch – und der<br />

Kaffee ist auch gut<br />

Auf der Autobahn bollert das Zweiliter-TFSI-<br />

Triebwerk bei Tempo 130 etwas beleidigt vor sich hin<br />

der weit geschwungene, sehr schnelle Kurs nur<br />

mäßig frequentiert zwischen schroffen, kargen<br />

Felsformationen herum. Und da uns versprochen<br />

wurde, sowohl mit dem GT – inklusive<br />

neuer Fahrwerksabstimmung und leichter<br />

Schmiedefelgen – als auch mit dem 365 PS<br />

starken, nochmals rund 40 Kilogramm leichteren<br />

RR über den Kurs fegen zu dürfen,<br />

waren wir schnell sowohl hin als auch weg.<br />

Beste Aussicht trotz Scheibe<br />

Also ab auf die Autobahn A 9 Richtung Süden,<br />

grobe Richtung Maribor, auf dem Beifahrersitz<br />

leichtes Gepäck statt Beifahrer, das Zweiliter-Turbo-Triebwerk<br />

bollert ein bisschen beleidigt<br />

bei Tempo 130 vor sich hin. Die Aussicht<br />

ist ebenso fantastisch wie das Wetter,<br />

kein massiver Rahmen stört, aber auch nicht<br />

tosender Fahrtwind, denn der krault nur ein<br />

wenig die Haarspitzen. Daher lieber runter<br />

von der Autobahn, ein kleiner Schlenker über<br />

die winkligen Landstraßen der südlichen Steiermark,<br />

meist zwischen Weinhänge eingebettet,<br />

muss sein, lässt den X-Bow munter werden.<br />

Vor einem schnupft die kantige Schnauze<br />

die Kurven auf, die liegenden Feder-Dämpferelemente<br />

arbeiten, hinter einem gurgelt und<br />

posaunt der 285 PS starke Vierzylinder, verträgt<br />

dank des maximalen Drehmoments von<br />

420 Newtonmetern eigentlich immer den<br />

nächsthöheren Gang als zunächst vermutet.<br />

Mehr Unterhaltung als das kann kaum ein<br />

Auto bieten, Radio, Navi, Bremskraftverstärker,<br />

Servolenkung und selbst das ABS – obwohl<br />

durchaus eine an sich sehr begrüßenswerte<br />

Erfindung – fehlen jetzt gerade gar<br />

nicht, überhaupt nicht. Der GT lässt den Piloten<br />

nicht außen vor, nein, er bindet ihn viel<br />

mehr ein, als der es üblicherweise gewöhnt ist.<br />

Längst zurück auf der Autobahn, kurz vor<br />

Maribor, wabern Schwaden heißen Fettgeruchs<br />

durch das karge Cockpit. Die besten und<br />

größten Krapfen gäbe es hier in Trojan, erklärt<br />

ein Wissender, praktisch gleich neben der Autobahn.<br />

Ein passabler Kaffee noch dazu, und<br />

wer will, furchtbaren Gartenzwerge-Kitsch.<br />

Krapfen vs. Leistungsgewicht<br />

Die Krapfen sind tatsächlich groß und auch<br />

artig, das Leistungsgewicht ist eh schon dahin,<br />

zudem hilft ja Masse dem Federungskomfort,<br />

etwas über 200 Kilometer müssen schließlich<br />

noch abgerissen werden. Nicht allein auf der<br />

Autobahn, natürlich, die wir nach Ljubljana<br />

irgendwo bei Postojna verlassen.<br />

Schon hier mutet die Neusortierung von<br />

Vokalen und Konsonanten seltsam an, und<br />

wenn Deutsch-Muttersprachler das aussprechen,<br />

klingt es so, als poltere ein Kleinkind<br />

durch einen Haufen Holzklötzchen. Bei den<br />

Einheimischen bekommt die Sprache eine eigenwillige<br />

Melodie mit ruppiger Harmonie,<br />

ein bisschen wie ordentlicher Grunge-Rock.<br />

Den Straßen geht derweil die Qualität aus,<br />

50 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


sie erfordern Aufmerksamkeit beim Detektieren<br />

jener Unebenheiten, die nicht mehr mit<br />

der Bodenfreiheit des KTM kompatibel sind,<br />

mäandern jedoch herrlich durch die hügelige<br />

Landschaft, nur wenig Verkehr stört das Fahrerlebnis<br />

– ebenso wenig wie der X-Bow selbst,<br />

der selbst größer und breiter gewachsene Fahrer<br />

nicht angewidert ausspuckt, sondern ihnen<br />

dank verstellbarer Pedalerie sowie Lenkrad<br />

einen ordentlichen Arbeitsplatz bietet.<br />

Ach ja, Tanken muss man ja auch, zuletzt<br />

vor paarundfünfzig Kilometern. Dabei schaute<br />

der Fahrer eines höhergelegten Nissan Patrol<br />

belustigt von oben zu, um die 10,2 l/100 km<br />

spritzte sich das Triebwerk direkt ein, trotz des<br />

kurz übersetzten Sechsganggetriebes.<br />

Imposanter Grenzübergang<br />

Auch die Wechselstuben hat der Zweisitzer<br />

längst passiert, ebenso den imposanten Grenzübergang<br />

nach Kroatien, der zugleich die<br />

mäßige Landstraße in eine neue vierspurige<br />

Autobahn auffächert, rechts darunter glitzert<br />

die Adria in den letzten Sonnenstrahlen. Vorbei<br />

an Opatja und Rijeka, noch ein kurzer Abstecher<br />

zur Strecke, die Michelin Pilot Sport 3<br />

ein bisschen auf Temperatur bringen.<br />

Bereits in der Anbremszone nach Start-Ziel<br />

schlägt der griffige Asphalt Wellen, der X-Bow<br />

wird unruhig – genau das kann ein ABS-loser<br />

Mittelmotor<strong>sport</strong>ler überhaupt nicht gebrauchen.<br />

Doch die Räder behalten Bodenkontakt,<br />

der vierte Gang reicht locker für die erste<br />

Rechts, später sogar der fünfte, das Drehmoment<br />

macht’s möglich. Auch in der folgenden<br />

Links-Doppelrechts-Links-Kombination<br />

braucht es keinen Gangwechsel, obwohl sich<br />

der Schalthebel durch seine Position geradezu<br />

aufdrängt. Die sechs Gänge liegen übrigens so<br />

eng beieinander wie Reihenhäuser.<br />

Alles von gestern?<br />

Die nächste Links versteckt ihren Scheitelpunkt<br />

weit hinten, nach Links-Rechts-Links<br />

geht es schnell bergab, alles noch im fünften<br />

Gang, Rechts-Links-Links bergauf, voll, lange<br />

Gerade, rauf in den sechsten, um 200 km/h,<br />

anbremsen. Mit dem KTM wird’s hier irre<br />

schnell. Die Strecke macht Laune, wenngleich<br />

das Drumherum wirkt, als hätte sich die Welt<br />

in den Achtzigern aufgehört zu drehen, als ob<br />

sich gerade noch Zastava um Pokale balgten<br />

– vielleicht ist es ja auch so, wer weiß es schon.<br />

Der GT stürzt sich wieder die lange Gerade<br />

herunter, schießt über die Bodenwellen, erarbeitet<br />

sich mit höchster Präzision Runde um<br />

Runde, das niedrige Gewicht hält die Reifen<br />

lange am Leben. Irgendwann droht der Feierabend,<br />

was nicht so schlimm ist, droht er doch<br />

mit Opatjas Uferpromenade, einer ordentlichen<br />

Halben, Grillfleisch, alternativ istrische<br />

Nudeln (nein, nicht Pasta). Und dass wir an<br />

den Wechselstuben nicht angehalten haben,<br />

macht keine Probleme: Das Servicepersonal<br />

legt keinen gesteigerten Wert auf kroatische<br />

Kuna – man akzeptiert gerne auch Euro. ◾<br />

Wechselwillig<br />

Zum Währungstausch<br />

gibt’s genug<br />

Gelegenheiten<br />

Ruhe<br />

In Opatja hält sich im<br />

Herbst der Touristenrummel<br />

in Grenzen<br />

Im Automotodrom Grobnik sieht es ein bisschen<br />

so aus, als ob gerade noch Zastava hier entlangtobten<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 51


Kraftstoffverbrauch in l/100 (kombiniert): 8,8-8,3. CO 2<br />

-Emission in<br />

g/km (kombiniert): 204-194. Als Basis für die Verbrauchsermittlung gilt<br />

der ECE-Fahrzyklus. Abbildung zeigt Sonderausstattungen.<br />

CARBON. ALUMINI<br />

MAGNESIUM. ADR<br />

DAS NEUE BMW M4 COUPÉ.<br />

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Freude am Fahren<br />

UM.<br />

ENALIN.


TEST MASERATI GHIBLI S Q4<br />

Der Name klingt<br />

nach italienischer<br />

Sportwagenherrlichkeit,<br />

doch der<br />

neue Ghibli zielt<br />

auf leistungsverwöhnte<br />

Businesskunden.<br />

Gilt das<br />

auch für die 410 PS<br />

starke Version mit<br />

Allradantrieb?<br />

Text Heinrich Lingner<br />

Fotos Rossen Gargolov<br />

Vielleicht sind Sie hier vor<br />

allem dann richtig, wenn<br />

Ihnen die Buchstaben-Zahlen-Kombinationen<br />

AM<br />

115 und AM 336 etwas<br />

sagen. Falls nicht, Sie also<br />

kein ausgewiesener Maserati-Fan<br />

sein sollten: Dies sind die internen<br />

Modellbezeichnungen jener<br />

beiden Maserati-Modelle, die bisher<br />

den Namen Ghibli trugen,<br />

die des atemberaubenden V8 von<br />

1966 und die des etwas weniger<br />

betörenden Biturbo von 1992.<br />

Der aktuelle Ghibli ist weniger<br />

Sportwagen als diese beiden<br />

historischen Maserati, ein später<br />

Nachfolger der zwischen 1981<br />

und 2001 gebauten Biturbo-<br />

Reihe ist er dennoch. Er könnte<br />

zudem völlig zu Recht sogar so<br />

heißen, schließlich beatmen zwei<br />

Tur bolader seinen Dreiliter-V6,<br />

der im S Q4 genau 410 PS leistet.<br />

0,5 Sekunden langsamer<br />

Keine so schlechten Voraussetzun<br />

gen also für eine schnelle<br />

Limousine, zumal dann, wenn –<br />

wie in diesem Fall – eine Lamellenkupplung<br />

im Bedarfsfall die<br />

Vorderräder zur Traktionsförderung<br />

zu Hilfe holt. Entsprechend<br />

imposant nehmen sich die Fahrleistungen<br />

dann auf dem Papier<br />

auch aus: 4,8 Sekunden für den<br />

Spurt auf 100 km/h, Vmax 284.<br />

Diesen Beschleunigungswert<br />

verfehlte der Testwagen um genau<br />

eine halbe Sekunde, ohne dass<br />

sich der Ghibli deshalb lahm anfühlte.<br />

Der Biturbo-V6 türmt ab<br />

VIDEO DER GHIBLI<br />

S Q4 IN AKTION<br />

Zum Betrachten des<br />

Films den Bildcode per<br />

Smartphone mit einer<br />

QR-App scannen<br />

Nüchtern und modern<br />

Im Interieur macht der Ghibli keine Anspielungen auf<br />

die berühmten Vorfahren, er ist kühl und pragmatisch<br />

Biturbo-V6<br />

Der Ghibli heißt nicht so, hat jedoch einen Dreiliter-V6<br />

mit zwei Turboladern. Systemleistung: 410 PS<br />

Teilzeit-Allradantrieb<br />

Die Vorderräder greifen nur ins treibende Geschehen<br />

ein, wenn von hinten Schlupf gemeldet wird


Q-TIPP<br />

Leerlaufdrehzahl mächtig Drehmoment<br />

auf, zwischen 1700 und<br />

5000 Umdrehungen liegen immer<br />

über 500 Nm an. Vehement düst<br />

der Zweitonnen-Maserati nach<br />

vorn, sensibel und passend portioniert<br />

von der aufmerksam schaltenden<br />

ZF-Achtstufen<strong>auto</strong>matik.<br />

Dass sich der Maserati dabei –<br />

selbst wenn er in glatt 20 Sekunden<br />

auf 200 km/h stürmt – weniger<br />

nach Sportwagen als vielmehr<br />

nach komfortabler Power-Limousine<br />

anfühlt, liegt auch an den<br />

weichen, kommoden Sitzen. Und<br />

an der zwar fein ansprechenden,<br />

aber eher wenig Feedback vermittelnden<br />

Servolenkung, die man<br />

sich durchaus einen Hauch direkter<br />

vorstellen könnte.<br />

Satter Grip<br />

Was nun der Allradantrieb kann?<br />

Bei normaler Fahrt bleibt er unbemerkt,<br />

weil untätig. Sollten die<br />

Hinterräder Haftung verlieren,<br />

schaltet er blitzschnell die Vorderräder<br />

hinzu, was beim Beschleunigen<br />

aus engen Kehren manchmal<br />

für eine etwas zackige Linie sorgt.<br />

Nur kurz blitzt dabei die Trakti<br />

onsanzeige auf, dann beschleunigt<br />

der Q4 sauber und heftig<br />

aus mit herbstlich nassem Laub<br />

bedeckten engen Kurven heraus.<br />

Un tersteu ern beim Einlenken?<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 55


TEST MASERATI GHIBLI S Q4<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Motor<br />

Typ, Aufladung<br />

Maserati<br />

Ghibli S Q4<br />

V6, Turbo<br />

Bohrung x Hub (mm) 86,5 x 84,5<br />

Hubraum (cm³)/Verdicht. 2979/9,7<br />

PS/kW/Drehzahl 410/301/5500<br />

Nm/Drehzahl 550/1750<br />

Kraftübertragung<br />

Antriebsart<br />

Allrad<br />

Getriebeart, Gänge Automatik, 8<br />

Bremsen<br />

Bremsscheibenbauart<br />

Stahl,<br />

innenbelüftet<br />

Scheiben Ø v./h. (mm) 360/350<br />

Räder<br />

Bereifung<br />

vorn<br />

hinten<br />

245/40 R 20<br />

285/35 R 20<br />

Pirelli P Zero<br />

Felgenbreite v./h. (Zoll) 8,5/10,5<br />

Karosserie<br />

L x B x H (mm) 4971 x 1945 x 1461<br />

Radstand (mm) 2998<br />

Tankvolumen (l) 80<br />

Preise<br />

Grundpreis (Euro) 82 870<br />

Testwagenpreis (Euro) 106 015<br />

Unterhaltskosten<br />

Kfz-Steuer 362<br />

Haftpflicht<br />

Teilkasko<br />

Vollkasko<br />

indiv. Einstufung<br />

indiv. Einstufung<br />

indiv. Einstufung<br />

Fahrleistungen (Werksangaben)<br />

0–100 km/h (s) 4,8<br />

Vmax (km/h) 284<br />

Messwerte<br />

Gewicht vollgetankt (kg) 2099<br />

Verteilung v./h. (%) 52,5/47,5<br />

Leistungsgewicht (kg/PS) 5,1<br />

Verbräuche (l/100 km)<br />

minimal<br />

maximal<br />

Durchschnittsverbrauch<br />

Beschleunigung (s)<br />

0– 40 km/h<br />

0–100 km/h<br />

0–160 km/h<br />

0–200 km/h<br />

Elastizität<br />

(s)<br />

4./5./6. Gang<br />

80–120 km/h<br />

80–160 km/h<br />

Super Benzin<br />

12,4<br />

23,0<br />

17,3<br />

1,6<br />

5,3<br />

12,2<br />

20,0<br />

4,6/6,1/8,5<br />

9,8/12,8/17,6<br />

Kl. Kurs Hockenheim (min) 1.17,4<br />

Slalom 18 m (km/h) 66,8<br />

Bremsweg/Verzögerung<br />

aus 100 km/h kalt<br />

aus 100 km/h warm<br />

aus 200 km/h<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Wertung<br />

Kl. Kurs Hockenheim<br />

Slalom 18 m<br />

0–100 km/h<br />

100–0 km/h (warm)<br />

Leistungsgewicht<br />

Preis-Leistungs-Verh.<br />

Summe (max. 60 Pkt.)<br />

(m)/(m/s²)<br />

39,2/9,8<br />

38,3/10,1<br />

145,6/10,6<br />

1.17,4 min 6<br />

66,8 km/h 7<br />

5,3 s 7<br />

38,3 m 5<br />

5,1 kg/PS 6<br />

202 Euro/PS 7<br />

38<br />

Konkurrenzumfeld<br />

BMW 550i 41<br />

Jaguar XFR 41<br />

Aston Martin Rapide 38<br />

Porsche Panamera S 38<br />

Rundenzeit Hockenheim<br />

Maserati Ghibli S Q4<br />

QUERSPANGE<br />

162 km/h 1,00 g<br />

GP-KURS<br />

AMEISENKURVE<br />

10,40 m/s 2<br />

NORDKURVE<br />

119 km/h 1,05 g<br />

1.17,4 min<br />

Testfahrer: Uwe Sener<br />

SACHSKURVE<br />

78 km/h 1,10 g<br />

FAHRERLAGER<br />

ZIELGERADE*<br />

182 km/h<br />

MEINE MEINUNG<br />

Hervorragende Traktion, sehr sichere<br />

Fahreigenschaften, begeisternder<br />

Motor, gutes Platzangebot,<br />

angemessener Preis:<br />

All das steht beim S Q4 auf der<br />

Habenseite. Doch der ziemlich<br />

Testredakteur Heinrich Lingner<br />

Kaum, nicht mehr als ein zarter<br />

Hauch, und selbst provozierte<br />

Last wechsel bringen den Maserati<br />

nicht erwähnenswert aus der<br />

Ruhe.<br />

BOXENGASSE<br />

GP-KURS<br />

AUSGANG QUERSPANGE<br />

75 km/h 1,05 g<br />

EINGANG MOTODROM<br />

119 km/h 1,10 g<br />

SENKE<br />

91 km/h<br />

hohe Verbrauch und der eingeschränkte<br />

Komfort wird Firmenkunden<br />

stören, die bisher potente<br />

Premium­Limousinen aus<br />

Deutschland fuhren. Hinzu kommen<br />

die ebenso unübersichtliche<br />

wie komplizierte Bedienung<br />

und das Infotainment, das nicht<br />

Hoher Verbrauch<br />

Etwas straffer wünschte man sich<br />

das Fahrwerk. Es lässt selbst in der<br />

Sport-Stellung des serien mäßigen<br />

Adaptivfahrwerks große Karosseriebewegungen<br />

zu, wodurch der<br />

mächtige Wagen manchmal etwas<br />

schwerfällig wirkt. Das wäre leichter<br />

zu ertragen, wenn die Federung<br />

Unebenheiten besser absorbierte.<br />

Vor al lem kurze Unebenheiten<br />

kommen recht derb durch,<br />

was so gar nicht zum ansonsten<br />

sehr gepflegten und kultivierten<br />

Auftritt des Ghibli passt.<br />

Der V6 klingt sonor, innen wie<br />

außen deutlich vernehmbar, doch<br />

nie überaggressiv oder aufdringlich<br />

lautstark. Dafür geht er sehr<br />

großzügig mit dem Treibstoff um,<br />

ein Testverbrauch von 17,3 Litern<br />

je 100 km sind selbst in dieser<br />

Der Maserati Ghibli ist fast<br />

30 Zentimeter kürzer als der<br />

Organspender Quattroporte<br />

1,10 g<br />

SÜDKURVE<br />

102 km/h 1,10 g<br />

Kurvengeschwindigkeit<br />

Querbeschleunigung<br />

Bremsverzögerung<br />

erreichte Vmax im<br />

Streckenabschnitt<br />

ganz den Entwicklungsstand der<br />

Konkurrenten erreicht. Doch die<br />

sind allesamt keine Maserati, in<br />

seiner Nische ist der Ghibli S Q4<br />

ganz allein, und er wird sicher<br />

auch hierzulande viele begeisterte<br />

Freunde finden.<br />

Klasse und für einen über 400 PS<br />

starken Maserati doch etwas viel.<br />

Bleibt die Frage nach dem<br />

Preis. Ab 82 870 Euro kostet der<br />

Ghibli S Q4, ist dann bereits<br />

ziemlich komplett ausgestattet<br />

mit Ledersitzen, Verbundguss-<br />

Bremsscheiben und 18-Zoll-<br />

Rädern . Nicht billig also, doch<br />

auch nicht exorbitant teuer.<br />

Und Billigheimer waren die<br />

Vorgänger-Ghibli mit den Baureihen-Nummern<br />

AM 115 und<br />

AM 336 ja ebenfalls nicht. ◾<br />

Messbedingungen:<br />

Lufttemperatur 19° C, Asphalttemperatur 21° C,<br />

Luftdruck 1008 mbar<br />

56 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


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21255 Tostedt Kfz-Technik Gastinger 04182/806690<br />

24536 Neumünster Master Profi Center A. Otte e.K. 04321/51015<br />

36043 Fulda Novadyn Antriebstechnik GmbH & Co. Vertriebs KG 0661/480070<br />

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71229 Leonberg Glemser GmbH 07152/48430<br />

79618 Rheinfelden Niethammer Auto-Elektrik GmbH 07623/72230<br />

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VERGLEICHSTEST FORD FIESTA SPORT BLACK EDITION, SUZUKI SWIFT SPORT UND VW POLO BLUE GT<br />

KURZ UND<br />

GLUT<br />

Ob und wie stark wohl diesseits der 180-<br />

PS-Grenze das Feuer der Agilität in Kleinwagen<br />

lodert? Der Ford Fiesta Sport mit<br />

Dreizylinder-Turbomotor, die Drehorgel<br />

Suzuki Swift Sport sowie der Technologie-<br />

Junkie VW Polo Blue GT wollen den Beweis<br />

antreten, dass auch sie Flammen auf<br />

dem Asphalt hinterlassen können.<br />

Text Jens Dralle · Fotos Achim Hartmann<br />

58 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Natürlich fällt es leicht, sich von einem<br />

VW Polo GTI, Opel Corsa OPC, Ford<br />

Fiesta ST oder Renault Clio R.S. abhängig<br />

zu machen, stellen sie doch alle<br />

das erhellende Konzentrat aus viel Leistung<br />

und kleiner Verpackung dar. Um<br />

200 PS, vielleicht sogar garniert mit einer Differenzialsperre,<br />

geringes Gewicht, übersichtlich<br />

obendrein – das adelt jede kurvige Kreisstraße<br />

im Weserbergland, der Vulkaneifel oder<br />

dem Würmtal zu einer kleinen Wertungsprüfung.<br />

Nur der finanzielle Einsatz ist hoch,<br />

kann schon mal haarscharf an der 30000­Euro­<br />

Marke vorbeischrammen.<br />

Also lohnt ein Blick in die Schublade darunter,<br />

denn dort stecken Ford Fiesta Sport<br />

Black Edition, Suzuki Swift Sport sowie der<br />

Polo Blue GT drin. Obwohl noch nicht einmal<br />

der Größte des Trios, wiegt der mit Sonderausstattungen<br />

vollgepackte VW­Testwagen<br />

am meisten, bringt 1209 Kilogramm auf die<br />

Waage – was sein 1,4­Liter­TSI­Motor mit<br />

150 PS zu kontern weiß. Wobei es viel Gutes<br />

verheißt, wenn in einem Vergleichstest 1,2<br />

Tonnen die Gewichtsspitze markieren, oder?<br />

Jedenfalls scheint das nicht sonderlich aufs<br />

Temperament zu drücken. Mit 250 Newtonmetern<br />

entwickelt der Direkteinspritzer das<br />

mit Abstand höchste Drehmoment im Vergleich,<br />

stellt es bereits ab 1500 Umdrehungen<br />

zur Verfügung, plumpst aber auch darunter in<br />

kein allzu tiefes Loch. Bereits knapp über dem<br />

Leerlauf legt der Polo engagiert los, schiebt<br />

um 2000 Umdrehungen intensiver an, jenseits<br />

von 5000 Touren lässt das Engagement dann<br />

wieder etwas nach. Also lieber ein bisschen<br />

früher schalten, am leichtgängigen Sechsganggetriebe<br />

soll es jedenfalls nicht scheitern, die<br />

Übersetzung passt überdies.<br />

Der Blue­GT­Motor legt dabei schwiegermutterkompatible<br />

Manieren an den Tag,<br />

vi briert nicht, dröhnt nicht, plärrt nicht, wirkt<br />

fast schon ein bisschen zu streng gescheitelt<br />

und glattrasiert. Dafür bietet er die besten<br />

Fahrleistungen, sprintet in 8,0 Sekunden von<br />

null auf 100 km/h und lässt auch bei den<br />

Zwischenspurts seine beiden Kontrahenten<br />

stehen. So vergehen beispielsweise lediglich<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 59


VERGLEICHSTEST FORD FIESTA SPORT BLACK EDITION, SUZUKI SWIFT SPORT UND VW POLO BLUE GT<br />

Rotkäppchen<br />

Alternativ bietet Ford<br />

den Fiesta Sport auch<br />

noch als Red Edition an.<br />

Na, welche Farbe der<br />

wohl hat?<br />

Ford Fiesta<br />

Sport B. E.<br />

Kleinteilig<br />

Zahlreiche kleine Tasten, aber<br />

auch die kleinen Ziffern der<br />

Rundinstrumente erfordern<br />

Gewöhnung. Der Dreizylindermotor<br />

nicht, denn er verfügt<br />

über ordentliche Manieren und<br />

reichlich Leistung – wenn auch<br />

nicht so viel, dass sie den<br />

mächtigen Flügel rechtfertigt.<br />

Die zweifarbigen Sitze sind<br />

angenehm straff gepolstert<br />

Unschuldslamm<br />

Viertürig und weiß – braver<br />

kann wohl kein Swift<br />

Sport aussehen. Der<br />

Zweitürer kostet 800<br />

Euro weniger<br />

Suzuki<br />

Swift Sport<br />

Einmal mit allem<br />

Nur wenige Fahrzeuge<br />

verfügen über eine ähnlich<br />

knappe Sonderausstattungsliste<br />

– denn sie umfasst nicht<br />

eine einzige Position.<br />

Audioanlage, seitenhaltstarke<br />

Sportsitze und 17­Zoll­Räder<br />

gehören also zum Serienumfang,<br />

der quirlige, wenngleich<br />

auch manchmal etwas<br />

dröhnige Saugmotor sowieso


VW Polo<br />

Blue GT<br />

Aufgerüstet<br />

Vorsicht, nicht den Versuchungen<br />

erliegen: In der Preisliste<br />

finden sich zahlreiche Optionen<br />

wie Doppelkupplungsgetriebe,<br />

Alcantara-Polster, modernes<br />

Infotainment und Abstandsregeltempomat.<br />

Immerhin kostet<br />

der kultivierte und sehr kräftige<br />

Vierzylinder ebenso wenig<br />

extra wie die 17-Zoll-Felgen mit<br />

breiter 215er-Bereifung<br />

Blaue Lagune<br />

Typisch VW: Schlichter<br />

lassen sich wohl kaum<br />

<strong>sport</strong>liche Fahrleistungen<br />

verpacken – und<br />

praktischer auch nicht<br />

8,3 Sekunden, wenn der VW im fünften<br />

Gang von 80 auf 120 km/h durchzieht. Nur<br />

das mit dem Spritsparen klappt nicht so ganz,<br />

obwohl die Ingenieure dafür nicht nur eine<br />

Start-Stopp-Automatik, sondern zusätzlich<br />

eine Zylinderabschaltung bemühen. Sie arbeitet<br />

unmerklich, vor allem bei geringer Last,<br />

informiert den Fahrer darüber per Mitteilung<br />

im Zentraldisplay.<br />

Nur auf der Geraden schnell?<br />

Na klar, geradeaus, das kann er also, aber um<br />

die Ecken, da wird’s dann fad, oder? Stimmt,<br />

denn obwohl der VW schmissig einlenkt,<br />

schnell viel Grip an der Vorderachse aufbauen<br />

kann, grätscht unnötig früh Elektronik ein,<br />

bremst ihn zusammen – schade. Denn auch<br />

der elektromechanischen Lenkung fehlt es<br />

weder an Rückmeldung noch an Präzision.<br />

Der Tanz um die Pylonen könnte also ein<br />

ziemlich lockerer sein, stattdessen wirkt er<br />

ziemlich verkrampft.<br />

Beim Kräftemessen auf der Rennstrecke in<br />

Hockenheim wendet sich das Blatt, denn der<br />

Polo hat das Glück, dass die DTM-Truppe<br />

mit den Aufräumarbeiten ewig braucht, weshalb<br />

nur der GP-Kurs zur Verfügung stand.<br />

Auf dessen langen Hochgeschwindigkeitspassagen<br />

brät der Blue GT mit seinem kräftigen<br />

Motor Ford und Suzuki eins über, knabbert<br />

ihnen 1,9 Sekunden und mehr ab. Grölendes<br />

Rebellentum überlässt er selbst dann weiterhin<br />

anderen, wird nie laut und auch nie lastwechselig,<br />

fährt brav, aber eben auch flott, rollt und<br />

wankt nicht übermäßig. So erschreckt der<br />

VW auf der Landstraße selbst schwerere Kaliber,<br />

lässt sich tapfer in die Ecken pfeffern und<br />

bietet nebenbei noch höchsten Komfort. Das<br />

fängt bei den seitenhaltstarken Sitzen an, die<br />

vielleicht ein bisschen hoch montiert sind,<br />

und endet beim besten Platzangebot. Dazwischen<br />

liegen noch der trotz serienmäßiger<br />

17-Zoll-Räder ausgewogene Federungskomfort,<br />

das für einen Kleinwagen beinahe noble<br />

Ambiente und die tadellose Verarbeitung.<br />

Damit hat’s der Ford nicht so. Der Fiesta<br />

bemüht nicht nur rein quantitativ mehr<br />

Kunststoff für seine Einrichtung, vor allem für<br />

das wuchtige Armaturenbrett, sondern dabei<br />

meist noch qualitativ eher mäßige Sorten.<br />

DIE SPEZIFI-<br />

SCHE LEISTUNG<br />

DES FORD LIEGT<br />

AUF DEM<br />

NIVEAU VON<br />

V8-BITURBOS<br />

Nun gut, dafür kostet er mal eben 2200 Euro<br />

weniger als der VW, geizt deshalb aber nicht<br />

mit Ausstattung, nur mit Türen (okay, die<br />

fahrdynamisch relevanten 17-Zoll-Räder kosten<br />

400 Euro extra). Denn den Fiesta Sport<br />

Black Edition gibt es nur als Zweitürer und –<br />

Überraschung – ausschließlich in Schwarz, da<br />

hält er es ganz mit Firmengründer Henry, der<br />

ja nach eigener Aussage das Model T in jeder<br />

Farbe lieferte, solange es sich dabei um<br />

Schwarz handelte.<br />

Von der technisch reduzierten Massenmotorisierung<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

entfernt sich der Kleinwagen dagegen maximal<br />

weit, denn unter seiner Haube werkelt ein<br />

nicht einmal ein Liter großer Dreizylinder mit<br />

Turboaufladung. Dessen spezifische Leistung<br />

liegt auf dem Niveau des V8-Biturbo im Audi<br />

RS6 und übertrifft sogar das Triebwerk des<br />

Mercedes AMG GT S. Mit den 1131 Kilo des<br />

Fiesta sollte das Wundermotörchen also kaum<br />

Probleme haben, zumal es ja bereits bei 1400<br />

Umdrehungen ein maximales Drehmoment<br />

von 180 Newtonmetern entwickelt.<br />

Ganz so einfach klappt das alles dann allerdings<br />

doch nicht, von welchem Geschwindigkeitsniveau<br />

aus auch immer der Fiesta beschleunigt<br />

wird, muss er zunächst Kräfte sammeln<br />

– hier werden die Grenzen des Downsizing<br />

offensichtlich. Überdies muss er sich<br />

mit einem Fünfganggetriebe begnügen, wenngleich<br />

mit einer gegenüber den bürgerlichen<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 61


VERGLEICHSTEST FORD FIESTA SPORT BLACK EDITION, SUZUKI SWIFT SPORT UND VW POLO BLUE GT<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Ford<br />

Fiesta 1.0<br />

EcoBoost<br />

Suzuki<br />

Swift 1.6<br />

VW<br />

Polo Blue GT<br />

Motor<br />

Typ, Aufladung R3, Turbo R4, Sauger R4, Turbo<br />

Bohrung x Hub (mm) 71,9 x 82,0 78,0 x 83,0 74,5 x 80,0<br />

Hubraum (cm³)/Verdicht. 998 / 10,0 1586 / 11,1 1394 / 10,5<br />

PS/kW/Drehzahl 140 / 103 / 6000 136 / 100 / 6900 150 / 110 / 5000<br />

Nm/Drehzahl 180 / 1400 160 / 4400 250 / 1500<br />

Kraftübertragung<br />

Antriebsart Vorderrad Vorderrad Vorderrad<br />

Getriebeart, Gänge manuell, 5 manuell, 6 manuell, 6<br />

Bremsen<br />

Bremsscheibenbauart<br />

Stahl, vorne<br />

innenbelüftet<br />

Stahl, vorne innenbelüftet<br />

Stahl, vorne innenbelüftet<br />

Scheiben Ø vo./hi. (mm) 278 / 253 272 / 233 288 / 230<br />

Räder<br />

Bereifung v.<br />

h.<br />

205/40 R 17<br />

205/40 R 17<br />

Conti Sport<br />

Contact 5<br />

195/45 R 17<br />

195/45 R 17<br />

Conti Sport<br />

Contact 3<br />

215/40 R 17<br />

215/40 R 17<br />

Dunlop SP Sport<br />

Maxx<br />

Felgenbreite v./h. (Zoll) 7,0 / 7,0 6,5 / 6,5 7,0 / 7,0<br />

Karosserie<br />

L x B x H (mm) 3982 x 1722 x 1495 3850 x 1695 x 1510 3972 x 1682 x 1453<br />

Radstand (mm) 2489 2430 2470<br />

Tankvolumen (l) 42 42 45<br />

Preise<br />

Grundpreis (Euro) 18 700 19 790 20 925<br />

Testwagenpreis (Euro) 23 325 19 790 27 481<br />

Unterhaltskosten<br />

Kfz.-Steuer 38 136 58<br />

Haftpflicht<br />

Teilkasko<br />

Vollkasko<br />

TK<br />

TK<br />

TK<br />

16 / 1119<br />

21 / 484<br />

20 / 2118<br />

14 / 996<br />

23 / 576<br />

23 / 2688<br />

14 / 996<br />

21 / 484<br />

19 / 1956<br />

Fahrleistungen (Werksangaben)<br />

0–100 km/h (s) 9,0 8,7 7,8<br />

Vmax (km/h) 201 195 220<br />

Messwerte<br />

Gewicht vollgetankt (kg) 1131 1079 1209<br />

Verteilung v./h. (%) 62,4 / 37,6 62,6 / 37,4 62,0 / 38,0<br />

Leistungsgewicht (kg/PS) 8,1 7,9 8,1<br />

Verbräuche (l/100 km)<br />

minimal<br />

maximal<br />

Durchschnittsverbrauch<br />

7,3<br />

10,9<br />

8,4<br />

8,4<br />

8,9<br />

8,6<br />

7,4<br />

13<br />

9,4<br />

Beschleunigung (s)<br />

0– 40 km/h<br />

0–100 km/h<br />

0–160 km/h<br />

0–180 km/h<br />

2,7<br />

9,7<br />

24,8<br />

38,5<br />

2,2<br />

9,2<br />

27,1<br />

2,2<br />

8,0<br />

21,0<br />

29,9<br />

Elastizität<br />

(s)<br />

4./5./6. Gang<br />

80–120 km/h<br />

80–160 km/h<br />

8,3 / 10,4<br />

20,1 / 25,5<br />

9,0 / 13,8 / 18,8<br />

23,0 / 33,0 / 46,7<br />

6,8 / 8,3 / 10,7<br />

16,8 / 19,6 / 25,0<br />

GP-Kurs Hockenheim (min) 2.21,8 2.22,1 2.18,9<br />

Slalom 18 m (km/h) 66,5 68,1 66,5<br />

Bremsweg/Verzögerung<br />

aus 100 km/h kalt<br />

aus 100 km/h warm<br />

aus 200 km/h<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Wertung<br />

GP-Kurs Hockenheim<br />

Slalom 18 m<br />

0–100 km/h<br />

100–0 km/h (warm)<br />

Leistungsgewicht<br />

Preis-Leistungs-Verh.<br />

Summe (max. 60 Pkt.)<br />

(m) / (m/s²)<br />

38,1 / 10,1<br />

39,2 / 9,8<br />

127,1 / 9,8<br />

2.21,8 min 2<br />

66,5 km/h 7<br />

9,7 s 2<br />

39,2 m 4<br />

8,1 kg/PS 1<br />

134 Euro/PS 10<br />

26<br />

(m) / (m/s²)<br />

37,5 / 10,3<br />

38,7 / 10,0<br />

123,9 / 10,1<br />

2.22,1 min 2<br />

68,1 km/h 9<br />

9,2 s 2<br />

38,7 m 5<br />

7,9 kg/PS 2<br />

146 Euro/PS 10<br />

30<br />

(m) / (m/s²)<br />

37,5 / 10,3<br />

38,6 / 10,0<br />

121,2 / 10,3<br />

2.18,9 min 3<br />

66,5 km/h 7<br />

8,0 s 4<br />

38,6 m 5<br />

8,1 kg/PS 1<br />

140 Euro/PS 10<br />

30<br />

Konkurrenz-Umfeld<br />

Citroën DS3 32<br />

Renault Twingo Gordini R.S. 30<br />

Alfa Mito Quadrifoglio Verde 29<br />

Abarth 500C 26<br />

Das Leben als Kurve<br />

Für Fiesta, Swift und<br />

Polo gilt: desto mehr<br />

Kurven im Weg stehen,<br />

umso besser die Laune<br />

des Fahrers. Auch<br />

Kleinwagen können sehr<br />

schnell sein<br />

Rundenzeiten GP-Kurs Hockenheim<br />

Messbedingungen:<br />

Lufttemperatur 22° C, Asphalt: 20° C, Luftdruck: 1019 mbar<br />

62 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


MEINE MEINUNG<br />

So beeindruckend die vielen<br />

Sportwagen und hochmotorisierten<br />

Limousinen, die wir hier häufig<br />

besprechen, sein mögen – dort,<br />

wo sich das Autoleben meistens<br />

abspielt, kannst du dich problemlos<br />

mit Ford Fiesta Black Edition,<br />

Testredakteur Jens Dralle Suzuki Swift Sport und VW Polo<br />

Blue GT um den Verstand fahren.<br />

Mit dem Swift gelingt das am berauschendsten, er<br />

wirkt sehr lebendig, ein bisschen rowdyhaft vielleicht,<br />

erfordert dafür eine höhere Kompromissbereitschaft.<br />

Sein hochdrehender Sauger steht mit seinem blitzschnellen<br />

Ansprechverhalten in krassem Gegensatz<br />

zum hochaufgeladenen Dreizylinder-Triebwerk des<br />

Fiesta. Von ihm bin ich enttäuscht, denn ein halbstarker<br />

Auftritt und ein sympathischer Klang allein reichen<br />

nun mal nicht – das Fahrwerk zu weich, die<br />

Traktion mäßig, das ESP nicht abschaltbar. Letzteres<br />

gilt ebenso für den Polo und ist ebenso unverständlich,<br />

denn dessen Set-up käme gut ohne die Elektronik<br />

klar. So verschenkt der VW den Triumph, muss<br />

sich den ersten Platz mit dem Suzuki teilen – dem<br />

charismatischsten Typ dieses Trios. Schön.<br />

Dreizylinder-Varianten mit 100 und 125 PS<br />

angepasster Übersetzung. Wie auch immer,<br />

sobald der Ladedruck steht, kommt richtig<br />

Leben in die Ford-Bude. Mit dem typischen<br />

grummelig-brodelnden Klang der ungeraden<br />

Zylinderzahl garniert, spurtet der Ford los,<br />

wuselt diesseits von Messgeraden und Rennstrecke<br />

äußerst lebendig über Land.<br />

Seinen Fahrer integriert er dabei jedenfalls<br />

bestens, denn Lenkrad und Sitz lassen sich<br />

optimal einstellen, wenngleich auch hier die<br />

etwas hohe Sitzposition bleibt. Gute Arbeitsbedingungen<br />

also, ebenso drückt sich der<br />

Schalthebel praktisch von selbst in die rechte<br />

Hand, und das ist auch gut so, denn das<br />

Triebwerk dreht blitzschnell hoch, will spätestens<br />

bei 6500/min den nächsten Gang.<br />

Die Lenkung arbeitet nicht ganz so kumpelhaft<br />

wie die des Polo, doch das passt schon<br />

alles, andere Dinge stören mehr – die erstaunlich<br />

weiche Fahrwerksabstimmung beispielsweise,<br />

ohne dass der Federungskomfort davon<br />

profitieren würde. Nicht so wichtig? Stimmt.<br />

Ein ordentlicher Speed im 18-Meter-Slalom<br />

sowie eine gute Zeit auf der Rennstrecke<br />

dagegen umso mehr, und genau da verhindern<br />

die ausgeprägten Karosseriebewegungen des<br />

Fiesta bessere Resultate. So kommt beispielsweise<br />

beim Einlenken vor der Mercedes-Tribüne<br />

und im darauffolgenden Rechtsknick<br />

ziemlich viel Leben in die Black-Edition-Bude,<br />

offenbart zugleich die Traktionsschwäche des<br />

Ford. Dass sich das ESP nicht deaktivieren<br />

lässt und der Pedalweg der Bremse bei dieser<br />

Beanspruchung ziemlich schnell ziemlich lang<br />

wird, macht den Kohl dann auch schon nicht<br />

mehr fett. Und obwohl der Fiesta im täglichen<br />

Gebrauch vor allem aufgrund seiner fetzigen<br />

Optik und des charakterstarken Motors einen<br />

schon irgendwie packt, stellt ihn Ford selbst<br />

an die Wand: Der weit agilere, 182 PS starke<br />

ST kostet überschaubare 925 Euro mehr.<br />

Swift mit Saugmotor<br />

Dem Suzuki Swift kann das nicht passieren,<br />

hausinterne Konkurrenz lässt sich im eher<br />

braven Programm der Japaner nun wirklich<br />

nicht entdecken – und selbst bei anderen Herstellern<br />

wird’s dünn, denn Suzuki hält tapfer<br />

am Saugmotor fest, zumindest so lange, bis<br />

sich der Konzern eigene Turbomotoren leisten<br />

kann. Egal. Bis es so weit ist, sollten Fans heißer<br />

Kleinwagen den Japaner unbedingt recht<br />

weit oben auf ihrer Einkaufsliste parken.<br />

Der 11,0 : 1 verdichtete 1,6-Liter-Motor<br />

bedauert es nämlich zutiefst, dass er sich nicht<br />

selbst den Befehl zum Gasgeben erteilen kann,<br />

wartet also höchst ungeduldig darauf, dass der<br />

trödelige Fahrer in die Puschen kommt. Sofort<br />

legt der Vierzylindermotor los, will schnell<br />

über die 5000/min-Marke hinaus, denn dort<br />

zieht er sich eine Extradosis Temperament aus<br />

den Brennräumen, jubelt weiter bis 7000 Umdrehungen.<br />

Dann, zack, schnell den nächsten<br />

Gang reinschnippen, exakt, auf kurzem Weg,<br />

der Anschluss passt, sofort beginnt die Gaudi<br />

aufs Neue. Klar, die Nachteile des Saugers verstecken<br />

sich nicht großartig, denn bei der<br />

IM SWIFT<br />

RESUBLIMIERT<br />

DIE IDEE DES<br />

AUTHENTISCHEN<br />

KLEINWAGEN-<br />

KRACHERS<br />

Elastizität muss er Ford und vor allem VW<br />

ziehen lassen. Im Swift resublimiert die im<br />

Wahn der Verbrauchseffizienz verdampfte Idee<br />

eines authentischen, günstigen Kleinwagen-<br />

Krachers, der seinen Besitzer dennoch nicht<br />

im täglichen Gebrauch zermürbt.<br />

Ja, der Swift verlangt nach der meisten<br />

Schaltarbeit des Trios, ja, sein Fahrwerk teilt<br />

recht herbe Stöße aus, und ja, auf der Autobahn<br />

kann das dröhnige Triebwerk schon ein<br />

bisschen an den Nerven zehren (zumal es der<br />

Audioanlage kaum gelingt, dagegen anzustinken).<br />

Doch nur im Swift findet sich die beste<br />

Verzahnung von Fahrer, Antrieb und Fahrwerk.<br />

Natürlich untersteuert auch der Japaner<br />

vor allem unter Last am Kurvenausgang, wie<br />

beispielsweise in der Senke oder in der Nordkurve.<br />

Im Gegensatz zu Fiesta und Polo lässt<br />

er sich allerdings über einen gezielten Lastwechsel<br />

optimal platzieren, und weiter geht’s.<br />

Harter Kampf auf dem GP-Kurs<br />

Schnell springt der Funke über, der Swift<br />

steckt an, selbst wenn er sich in der Parabolica<br />

wirklich strecken muss, um an den beiden<br />

Turbo-Kompakten dranzubleiben. Zumindest<br />

den Ford legt er sich dann in den Kurven wieder<br />

zurecht, beschleunigt dank besserer Traktion<br />

auch wieder heraus und muss sich überdies<br />

von keiner übermütigen Elektronik einbremsen<br />

lassen – denn die hat Sendepause.<br />

Stattdessen kann sich der Fahrer auf eine<br />

ordentliche Hardware verlassen, denn die<br />

Bremswirkung lässt sich gut dosieren, die Verzögerung<br />

liegt zusammen mit der des Polo auf<br />

einem ordentlichen Niveau – und lässt auch<br />

nicht nach. So quirlig sich der Swift über den<br />

Grand-Prix-Kurs treiben lässt, gelingt es ihm<br />

aufgrund seines Drehmoment-Defizits nicht,<br />

seine Konkurrenten vollends aufzuschnupfen.<br />

Auf dem Kleinen Kurs sähe das möglicherweise<br />

anders aus. Revanche? Mal sehen.<br />

Im Slalom-Parcours zeigt der Suzuki jedenfalls<br />

jetzt schon mal, wo der Japaner den Sake<br />

holt, und wetzt mit 68,1 km/h um die Pylonen,<br />

während Polo und Fiesta jeweils 66,5<br />

km/h erreichen – Respekt. Es fällt also durchaus<br />

leicht, dem Swift Sport ebenso schnell zu<br />

verfallen wie den leistungsstarken Knallbonbons<br />

in diesem Segment. Er schafft es sogar,<br />

mit dem schnellen und ausgewogenen VW<br />

nach Punkten gleich zu ziehen. Und der Fiesta?<br />

Wie gesagt, der Aufpreis zum ST fällt nicht<br />

besonders gewaltig aus ... ◾<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 63


RATGEBER GEBRAUCHTE SPORTWAGEN: CHEVROLET CAMARO, DODGE CHALLENGER, FORD MUSTANG<br />

Seltenes Fundstück<br />

Ford Mustang Saleen<br />

„Parnelli Jones 302“ mit<br />

400 PS starkem 5,0-Liter-<br />

V8. 48 000 Kilometer,<br />

Baujahr 2007, 29 400 Euro<br />

FÜR EINE<br />

HANDVOLLDOLLAR<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Chevrolet Camaro<br />

Ford Mustang<br />

Dodge Challenger<br />

Motor vorn, Antrieb hinten, acht Zylinder, reichlich Hubraum,<br />

cooles Design und günstige Preise: Sind gebrauchte Muscle-Cars<br />

eine Alternative zur deutschen Sportwagen-Elite?<br />

Text Frank Mühling · Fotos Beate Jeske<br />

Viel Auto und viele PS fürs<br />

Geld – eine traditionelle<br />

Stärke der amerikanischen<br />

Autohersteller. Ob Chevrolet,<br />

Dodge oder Ford, ob neu<br />

oder gebraucht, die<br />

„Big Three“ locken mit günstigen<br />

Preisen.<br />

Frühe Mustang von 2005 gibt<br />

es schon für unter 10000 Euro.<br />

Die ersten Challenger von 2008<br />

kosten schlanke 18000 Euro,<br />

Camaro ab Baujahr 2010 rangieren<br />

nur wenige Euro darüber. Der<br />

Haken: So günstig sind nur die<br />

V6-Modelle, die gerade mal zwischen<br />

205 und 305 PS leisten.<br />

Wir greifen lieber in die Vollen<br />

und finden, ein Pony-Car wird<br />

erst mit acht Zylindern zu einem<br />

Muscle-Car. Ein Mustang V8<br />

liegt im günstigsten Fall bei<br />

12 000 Euro. Sein 4,6-Liter-<br />

Motor mit 305 PS schickt aber<br />

auch nicht gerade üppig Leistung<br />

an die hintere Starrachse. Unsere<br />

Suche im World Wide Web führt<br />

uns zu US-Car Mangold.<br />

Bei dem Händler aus Oberelchingen<br />

stoßen wir auf einen<br />

seltenen 400 PS starken Saleen<br />

Mustang mit dem Zusatz „Parnelli<br />

Jones 302“. Dieses auf 500 Stück<br />

limitierte Sondermodell würdigt<br />

die Erfolge des früheren NAS-<br />

CAR-Fahrers Parnelli Jones.<br />

Kenner denken sofort an das<br />

BMW-M3-Sondermodell „Cecotto“.<br />

29 400 Euro will Vorbesitzer<br />

Erich Kraft für das Coupé, das er<br />

aus England importiert hat.<br />

Wieso will er sich von dem<br />

guten Stück trennen? „Meine<br />

Rennstreckenkumpels fahren alle<br />

Porsche. Da bin ich mit dem<br />

64 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2013


Noch mit Werksgarantie<br />

Chevrolet Camaro<br />

Cabriolet 6.2 V8 mit 432 PS,<br />

Erstzulassung Juli 2012,<br />

Kilometerstand 20 800,<br />

Preis 32 850 Euro<br />

Mit 6,1-Liter-Hemi-V8<br />

Dodge Challenger SRT8<br />

mit Gasanlage und 431 PS,<br />

Baujahr 2011, 72 000<br />

Kilometer, 34 950 Euro<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 65


1<br />

RATGEBER GEBRAUCHTE SPORTWAGEN: CHEVROLET CAMARO, DODGE CHALLENGER, FORD MUSTANG<br />

IM GEBRAUCHT-CHECK: CHEVROLET CAMARO<br />

Technische Daten<br />

Wassergekühlter Achtzylindermotor, Hubraum 6162 cm 3 , Leistung 432 PS (318 kW) bei 6600/<br />

min, maximales Drehmoment 569 Nm bei 4600/min, Heckantrieb, Sechsganggetriebe, Höchstgeschwindigkeit<br />

250 km/h, <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Messwerte (4/2013): 0–100 km/h in 5,7 s, Bremsweg<br />

100–0 km/h, warm: 38,0 m, Rundenzeit Kleiner Kurs Hockenheim 1.17,8 min, Testverbrauch<br />

(Super bleifrei) 16,6 l/100 km.<br />

Unterhaltskosten<br />

„Knackige Sechsgang-Handschaltung mit kurzen<br />

Wegen – schönes Cockpit mit Zusatzinstrumenten “<br />

Inspektion klein/groß .............................................................................................. 400/600 Euro<br />

Zahnriemenwechsel ...............................................................................................entfällt (Kette)<br />

Bremsscheiben/-beläge vorn (Satz) ................................................................................720 Euro<br />

Lichtmaschine .................................................................................................................430 Euro<br />

Wasserpumpe .................................................................................................................375 Euro<br />

Anlasser ..........................................................................................................................260 Euro<br />

Auspuff-Endschalldämpfer............................................................................................2490 Euro<br />

Schaltgetriebe ...............................................................................................................4280 Euro<br />

Kotflügel vorn ..................................................................................................................540 Euro<br />

Stoßfänger vorn ..............................................................................................................890 Euro<br />

Scheinwerfer Xenon (Stück)..........................................................................................2300 Euro<br />

Alu-Felge vorn/hinten (Stück) ............................................................................ 1355/1355 Euro<br />

Marktlage<br />

Gebrauchte Chevy Camaro mit V8-Triebwerk bekommt man schon ab 25 000 Euro. Mehr Autos<br />

mit Schaltgetriebe verfügbar als mit Automatik. Zahlreiche US-Modelle im Angebot, Europa-<br />

Fahrzeuge gab es offiziell erst ab 2011. Gute Auswahl.<br />

Keine Katze im Sack<br />

Das 2012er-Cabrio besitzt noch die volle<br />

Werksgarantie bis Juli 2015<br />

Teurer Spaß<br />

Die Bremsen des gut zwei Jahre alten<br />

Cabrios sind noch top – zum Glück<br />

Small Block<br />

Der LS3-V8 mit 6,2 Litern Hubraum ist<br />

aus der Corvette C6 bekannt<br />

Unverwechselbar<br />

Kantiges Heck und typische Leuchtengrafik<br />

am Camaro Cabrio<br />

Mustang meistens Letzter. Das<br />

muss anders werden“, lacht Kraft.<br />

Am V8 mit 302 Cubic Inches<br />

gleich 5,0 Liter Hubraum liegt’s<br />

wohl kaum, immerhin leistet der<br />

Dreiventiler glatte 400 PS.<br />

Kilometerlange Gerade<br />

ersetzt Drag Strip<br />

Einen Drag Strip haben wir für<br />

unsere Testfahrt heute leider keinen,<br />

dafür reizt eine kilometerlange<br />

Gerade im Ulmer Umland<br />

den Gasfuß. „Jetzt lass ihn schon<br />

springen“, ermuntert uns der Besitzer.<br />

Danke, wir lassen uns nicht<br />

zweimal bitten. Gierig saugt der<br />

V8 die Frischluft durch die „Shaker<br />

Hood“. Kernig und drehfreudig<br />

röhrt der V8 los, Kupplung<br />

und Fünfganggetriebe verlangen<br />

Kraft.<br />

Dank 70-Prozent-Sperre<br />

bringt der Saleen-Ford die Kraft<br />

gut auf den Asphalt. Trotz Starrachse<br />

benimmt sich der Mustang<br />

nicht wie ein bockiges Wildpferd.<br />

Das Watt-Gestänge stützt die<br />

Hinterachse seitlich ab, überdies<br />

federt das Coupé recht manierlich.<br />

Ärger im Alltag? Mustang-<br />

Käufer sollten die Vorderachse<br />

genau inspizieren. Schwach<br />

dimensionierte Traggelenke und<br />

Spurstangenköpfe machen häufig<br />

Geräusche. Abhilfe schaffen<br />

robuste Nachrüstteile. Besitzer<br />

Kraft weiter: „Leider ist die Resonanz<br />

auf das Auto schwach, weil<br />

viele gar nicht wissen, dass der<br />

Saleen etwas ganz Besonderes ist.“<br />

Da wünschen wir viel Glück<br />

beim Verkauf – und weiter geht’s<br />

nach Horgau bei Augsburg. Beim<br />

Cadillac- und Chevrolet-Händler<br />

Steppe picken wir uns ein Camaro<br />

Cabrio von 2012 heraus. 432 PS,<br />

6,2-Liter-V8, Schaltgetriebe,<br />

SPORTLICHE ALTERNATIVEN<br />

Corvette ZR1<br />

330 Topspeed und 4,1 Sekunden auf<br />

Tempo 100 – der Kompressor-V8 lockt<br />

mit 647 PS und 819 Newtonmetern.<br />

Die stärkste Serien-Corvette C6 hat<br />

auf dem kleinen Kurs in Hockenheim<br />

viele Super<strong>sport</strong>ler geschlagen: 1.08,3<br />

Minuten sind eine Ansage. Extrem<br />

selten zu finden, ab 70 000 Euro.<br />

knapp 21 000 Kilometer – die<br />

Eckdaten stimmen. 32 850 Euro<br />

soll das Europamodell kosten,<br />

Werksgarantie bis 2015 inklusive.<br />

„Der Vorbesitzer ist auf eine<br />

Corvette umgestiegen“, schmunzelt<br />

Inhaber Thomas Steppe und<br />

überreicht uns den Schlüssel für<br />

das viersitzige Cabriolet.<br />

Trotz 4,84 Metern<br />

Länge recht agil<br />

Zehn Minuten später jagen wir<br />

den Chevy mit aufgewärmtem<br />

Motoröl über menschenleere<br />

Corvette Z06<br />

Aus einem gut sieben Liter großen<br />

V8-Saugmotor holt die Corvette Z06<br />

512 PS und 637 Newtonmeter. Im<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Test (Ausgabe 5/2012) kam<br />

sie bis auf vier Zehntel an die ZR1 heran.<br />

Auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt<br />

sind aktuell gut 50 Fahrzeuge<br />

zu finden, Start bei 35 000 Euro.<br />

Landstraßen. Spontan fühlt sich<br />

der Camaro eine halbe Nummer<br />

größer an als der Mustang, doch<br />

dank aufwendigem Fahrwerk mit<br />

Einzelradaufhängung rundum<br />

wirkt der 4,84 Meter lange<br />

Lulatsch dann doch recht agil.<br />

Der V8 schiebt mit Macht an,<br />

egal wo der Drehzahlmesser gerade<br />

steht. Bei 4000 Touren entfacht<br />

der LS3 genannte Zweiventiler<br />

ein zweites Feuer – was er<br />

auch akustisch betont. Die Handschaltung<br />

gibt sich knackig und<br />

mit kurzen Wegen. Mit Automatik<br />

ist der Camaro übrigens<br />

„nur“ 405 PS stark.<br />

Bei der Gebrauchtwagensuche<br />

gilt es, auf echte Europamodelle<br />

zu achten. Die gab es ab 2011<br />

offiziell, zu erkennen an größeren<br />

Spiegeln mit integrierten Blinkern<br />

und mitgelieferten COC-<br />

Papieren. Händler Stebbe klärt<br />

auf: „Bei grau importierten US-<br />

Modellen sind Kühlsystem und<br />

Bremsanlage schwächer dimensio<br />

niert.“ Der Camaro gilt in der<br />

Szene als recht robust. Einzige<br />

Auffälligkeit ist der große Rückruf,<br />

bei dem GM Millionen defekter<br />

Zündschlösser austauschen<br />

musste. Vom Deutschland-Rück-<br />

66 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


IM GEBRAUCHT-CHECK: FORD MUSTANG SALEEN 302<br />

Technische Daten<br />

Wassergekühlter Achtzylindermotor, Hubraum 5000 cm 3 , Leistung 400 PS (294 kW) bei 6000/<br />

min, maximales Drehmoment 529 Nm bei 4000/min, Heckantrieb, Fünfganggetriebe, Höchstgeschwindigkeit<br />

262 km/h, <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Messwerte (12/2010): 0–100 km/h in 5,4 s, Bremsweg<br />

100–0 km/h, warm: 18,0 m, Rundenzeit Kleiner Kurs Hockenheim 1.15,8 min, Testverbrauch<br />

(Super Plus) 17,8 l/100 km (alle Messwerte: Mustang RTR mit 428 PS).<br />

2<br />

Unterhaltskosten<br />

Inspektion klein/groß .............................................................................................. 290/730 Euro<br />

Zahnriemenwechsel ...............................................................................................entfällt (Kette)<br />

Bremsscheiben/-beläge vorn (Satz) ................................................................................650 Euro<br />

Lichtmaschine .................................................................................................................410 Euro<br />

Wasserpumpe .................................................................................................................280 Euro<br />

Anlasser ..........................................................................................................................500 Euro<br />

Auspuff (komplette Anlage) ..........................................................................................1500 Euro<br />

Schaltgetriebe ...............................................................................................................3800 Euro<br />

Kotflügel vorn ..................................................................................................................350 Euro<br />

Stoßfänger vorn ............................................................................................................1300 Euro<br />

Scheinwerfer H7 (Stück) .................................................................................................350 Euro<br />

Alu-Felge vorn/hinten (Stück) ................................................................................ 400/500 Euro<br />

Marktlage<br />

V8-Modelle mit 4,6 Litern Hubraum kosten ab 12 000 Euro. Für spätere 5,0-Liter-Achtzylinder<br />

sind mindestens 25 000 Euro fällig. Fast die Hälfte aller Mustang stehen mit Schalter zum Verkauf.<br />

Riesige Auswahl. Achtung: Oft wurden die Tachos nach dem Import aus den USA genullt.<br />

„Das Watt-Gestänge stützt die starre Hinterachse<br />

des Mustang Saleen seitlich ab “<br />

Bereit zum Duell<br />

Hübsches Mustang-Cockpit mit Würfeln<br />

am Innenspiegel<br />

Stilfrage<br />

Heckscheiben-Jalousie und fester<br />

Heckflügel am Saleen Fastback<br />

Acht Zylinder – was sonst?<br />

Der V8-Dreiventiler mit 302 Cubic Inches<br />

leistet glatte 400 PS<br />

Authentisches US-Detail<br />

Die „Shaker Hood“ zur Staudruck-Aufladung<br />

sorgt für ordentlich Frischluft<br />

WINTERLICHE VERHÄLTNISSE<br />

BRAUCHEN SPITZENTECHNOLOGIE.<br />

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SOTTOZERO bedeutet Winterreifentechnologie, entwickelt mit den besten Automobil herstellern. Dank SOTTOZERO Winterreifen können<br />

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sind Marken der Formula One Licensing BV, einer Gesellschaft der Formula One Gruppe. Alle Rechte vorbehalten.


3<br />

RATGEBER GEBRAUCHTE SPORTWAGEN: CHEVROLET CAMARO, DODGE CHALLENGER, FORD MUSTANG<br />

„Heavy Metal im Gehörgang: Der Kopf schnellt<br />

nach hinten, und das Ding geht wie der Teufel “<br />

IM GEBRAUCHT-CHECK: DODGE CHALLENGER SRT8<br />

Technische Daten<br />

Wassergekühlter Achtzylindermotor, Hubraum 6063 cm 3 , Leistung 431 PS (317 kW) bei 6600/<br />

min, maximales Drehmoment 569 Nm bei 4600/min, Heckantrieb, Fünfgang<strong>auto</strong>matik, Höchstgeschwindigkeit<br />

268 km/h, <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Messwerte (3/2013): 0–100 km/h in 5,1 s, Bremsweg<br />

100–0 km/h, warm: 39,8 m, Rundenzeit Kleiner Kurs Hockenheim 1.17,4 min, Testverbrauch<br />

(Super bleifrei) 18,9 l/100 km (alle Messwerte: SRT8 392 mit 477 PS).<br />

Unterhaltskosten<br />

Inspektion klein/groß .............................................................................................. 320/960 Euro<br />

Zahnriemenwechsel ...............................................................................................entfällt (Kette)<br />

Bremsscheiben/-beläge vorn (Satz) ................................................................................547 Euro<br />

Lichtmaschine .................................................................................................................436 Euro<br />

Wasserpumpe .................................................................................................................116 Euro<br />

Anlasser ..........................................................................................................................225 Euro<br />

Auspuff-Endschalldämpfer (links/rechts)....................................................................je 819 Euro<br />

Automatikgetriebe ........................................................................................................5535 Euro<br />

Kotflügel vorn ..................................................................................................................212 Euro<br />

Stoßfänger vorn ..............................................................................................................605 Euro<br />

Scheinwerfer Xenon (Stück)............................................................................................780 Euro<br />

Alu-Felge vorn/hinten (Stück) ..................................................................................je 1126 Euro<br />

Marktlage<br />

Mindestens 23 000 Euro muss man für einen Challenger mit V8-Motor ausgeben. Dafür bekommt<br />

man den 5,7-Liter-Hemi mit 355 bis 377 PS. Der 431 PS starke 6,1-Liter startet bei knapp<br />

30 000 Euro, die 477-PS-Modelle mit 6,4-Liter-Hemi gibt’s ab 37 000 Euro. Ordentliche Auswahl.<br />

Ein echter Hemi<br />

Der 6,1-Liter-V8 leistet 431 PS, ab 2011<br />

gab es 477 PS aus 6,4 Litern Hubraum<br />

Auf Kundenwunsch<br />

Nachgerüstete Gasanlage. Beruhigend:<br />

ein Jahr Gebrauchtwagengarantie<br />

Watch out for Bordstein<br />

Geschmiedete 20-Zöller mit coolem<br />

Design und hohem Ersatzteilpreis<br />

The Show must go on<br />

Das fette Leuchtenband erinnert an<br />

das Nightlife auf dem Strip in Vegas<br />

zug der Marke Chevrolet sind<br />

Camaro- und Corvette-Kunden<br />

übrigens nicht betroffen. Nur die<br />

Massenmodelle Orlando, Trax,<br />

Cruze und Co verschwinden.<br />

Apropos verschwinden: Wir<br />

sind schon auf dem Weg ins Allgäu<br />

und wollen nach Buchloe.<br />

Nein, unser Ziel ist heute nicht<br />

Alpina, wir besuchen das Automobil-Center<br />

Pauli. Der auf Allradler<br />

aus den USA spezialisierte<br />

Händler bietet einen 2011er<br />

Dodge Challenger SRT8 in Rot<br />

an. Juniorchef Peter Pauli: „Der<br />

Erstbesitzer hat sich bei uns eine<br />

Gasanlage einbauen lassen.“<br />

In knapp vier Jahren hat er mit<br />

dem Muscle-Car aus Michigan<br />

72 000 Kilometer abgerissen –<br />

und dabei womöglich den einen<br />

oder anderen Euro gespart. Für<br />

unsere Testfahrt bleibt der Schalter<br />

auf Benzin, schließlich wollen<br />

wir sämtliche 431 PS auskosten.<br />

Tief grummelnd schnürt das<br />

US-Coupé über geschwungene<br />

Landstraßen. Das große Lederlenkrad<br />

wirkt, als habe es der<br />

Mann am Fließband irrtümlich<br />

mit dem eines Dodge Ram Pickup<br />

verwechselt. Doch Kilometer<br />

für Kilometer schrumpft der<br />

Chal lenger und überrascht mit<br />

angenehmer Handlichkeit. Trotz<br />

flacher 20-Zöller rollt der Dodge<br />

passabel ab. Wer dem 6,1 Liter<br />

großen Hemi-V8 die Peitsche<br />

VERTRAUENSFRAGE<br />

Sie können die Wörter Downsizing<br />

und Premium nicht mehr hören? Sie<br />

finden, M3, 911 und S4 stehen schon<br />

an jeder Ecke? Sie wollen einen<br />

dicken V8, aber dafür kein Vermögen<br />

ausgeben? Willkommen im Club!<br />

Alle drei Muscle-Cars sind Autos mit<br />

Charakter, die dazu mit reichlich PS<br />

pro Euro locken. Camaro, Mustang<br />

gibt, bekommt puren Heavy Metal<br />

für die Gehörgänge spendiert.<br />

Parallel schnellt der Kopf nach<br />

hinten – das Ding geht wie der<br />

Teufel. Im Serientrimm gibt sich<br />

und Challenger sind Sportwagen für<br />

die große Show und nichts für introvertierte<br />

Zeitgenossen. Das dünne<br />

Händlernetz muss niemanden vom<br />

Kauf abhalten, schließlich sind die<br />

US-Boys recht robust konstruiert.<br />

In puncto Materialauswahl und Ver -<br />

arbeitung sollte man seine Ansprüche<br />

etwas herunterschrauben. Verbrauch<br />

und Versicherung sind nichts für<br />

schmale Geldbeutel, bei Ersatzteilen<br />

und Wartung hingegen liegen sie bis<br />

auf vereinzelte Ausreißer durchaus<br />

im Rahmen. Häufige Burnouts erfordern<br />

ein dickes Budget, speziell wenn<br />

20-Zoll-Reifen nötig sind. Nur der<br />

Camaro wurde offiziell als Europamodell<br />

vermarktet, die beiden anderen<br />

sind Importmodelle. Viele<br />

unterschied liche Varianten machen<br />

es dem Gebrauchtwagenkäufer<br />

schwer, die Übersicht zu behalten.<br />

Fahrdynamisch sind die Deutschen<br />

ohne Zweifel überlegen, aber erstens<br />

haben die Pony-Cars aufgeholt,<br />

und zweitens sind sie wesentlich<br />

günstiger.<br />

der Hemi-V8 nicht so vorlaut,<br />

hier aber sorgt eine US-Auspuffanlage<br />

von Borla für ein dickes<br />

Grinsen im Gesicht.<br />

Die Fünfgang<strong>auto</strong>matik<br />

WA580 stammt von Mercedes,<br />

schaltet aber schneller und härter,<br />

als sie das in einem E 500 je<br />

durf te. Modelle mit Sechsgang-<br />

Schaltgetriebe sind leider sehr<br />

selten. Die Achtgang<strong>auto</strong>matik<br />

von ZF mit Lenkradpaddles kam<br />

erst im Modelljahr 2012.<br />

Die Fünfgang<strong>auto</strong>matik<br />

kann Probleme machen<br />

Die schwäbische Automatik sorgt<br />

beim Challenger SRT8 unter<br />

Umständen für Ärger. In den Foren<br />

erzählt man sich, dass sie im<br />

Einzelfall bei 150 000 Kilometern<br />

ihr Leben aushauchen kann. Generell<br />

gilt aber für alle drei Muscle-<br />

Cars mit Automatik: Wer häufig<br />

Burnouts zelebriert, strapaziert<br />

den Wandler natürlich heftig.<br />

Abhilfe kann dann nur eine<br />

so genannte Proportion Valve<br />

schaf fen: Damit verteilt man die<br />

Bremskraft zu 100 Prozent auf<br />

die Vorderachse – und die fetten<br />

Hinterräder können frei durchdrehen<br />

... ◾<br />

68 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


www.kiska.com<br />

KTM gratuliert<br />

dem Champion<br />

Immer am Limit, die Mitbewerber im Windschatten. Sekundenbruchteile,<br />

die über Sieg oder Niederlage entscheiden: Klaus<br />

Angerhofer ist KTM X-BOW BATTLE Meister 2014! KTM gratuliert<br />

ihm und allen Fahrerinnen und Fahrern der „BATTLE“, die das<br />

Jahr 2014 einzigartig gemacht haben. Wir freuen uns schon<br />

jetzt auf eine packende „BATTLE“ Saison 2015!<br />

der X-BOW BATTLE<br />

Kontakt: battle@silbermayr.de<br />

Alle Informationen unter: www.x-bow-battle.at


VERGLEICHSTEST BMW M4 VON VERSUS UND LIGHTWEIGHT<br />

VIDEO BMW-M4-<br />

TUNING IM TEST<br />

Zum Betrachten des<br />

Films den Bildcode per<br />

Smartphone mit einer<br />

QR-App scannen<br />

Am Turbo kommt man heute nicht<br />

mehr vorbei“, erklärte BMW-M-Chef<br />

Friedrich Nitschke im <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-<br />

Interview in der letzten Ausgabe. Wir<br />

könnten jetzt ewig den geliebten Saugmotorhelden<br />

hinterherjammern, doch<br />

wer auf Dauer nicht nur M-Gebrauchtwagen<br />

fahren will, muss sich mit der Turbotechnik<br />

anfreunden. Vielleicht geht das Anfreunden<br />

durch die Tatsache schneller, dass die meisten<br />

Turbos ein größeres PS-Potenzial als Sauger<br />

bergen – Zeit, die ersten beiden leistungsgesteigerten<br />

BMW M4 zu testen.<br />

Hockenheim heißt die M4-Modelle von<br />

Versus Performance aus Gelsenkirchen und<br />

Text Christian Gebhardt · Fotos Achim Hartmann<br />

POWER<br />

70 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Lightweight willkommen. Ist der Name des<br />

zuletzt genannten BMW-Spezialisten aus dem<br />

hessischen Mittenaar auch beim M4 etwa Programm?<br />

Lightweight, das klingt nach <strong>auto</strong>mobiler<br />

Abspeckkur. Von wegen: Satte 1629<br />

Kilo wiegt das modifizierte Coupé mit DKG.<br />

Doch das Problem liegt nicht auf Tunerseite,<br />

sondern an dem alles andere als leichten<br />

Basismodell. Trotz der von der M GmbH angepriesenen<br />

Leichtbaumaßnahmen brachte<br />

der erste M4-Testwagen mit DKG (Supertest<br />

7/2014) 1615 Kilo auf die Waage.<br />

Auch der Lightweight-M4 geht mit umfangreicher<br />

Ausstattung und elektrischen Serien<strong>sport</strong>sitzen<br />

an den Start. Für den Alltag<br />

eine perfekte Mischung. Damit er auch auf<br />

der Rennstrecke richtig rockt, soll ein Zusatzsteuergerät<br />

(2399 Euro) in Kombination mit<br />

einer Titan-Abgasanlage samt Downpipes und<br />

kla p pengesteuertem Endschalldämpfer (5499<br />

Euro) die Leistung von 431 auf 520 PS steigern.<br />

Außerdem trägt der Lightweight-M4 ein<br />

einstellbares Bilstein-Club<strong>sport</strong>-Fahrwerk<br />

(4299 Euro), BBS-RI-D-Räder im 19-Zoll-<br />

Format, die Vierkolben-Serienbremse mit<br />

Endless-Belägen, einen stufenlos verstellbaren<br />

Carbon-Heckflügel (2399 Euro) sowie einen<br />

schwarzen Frontspoiler (499 Euro).<br />

Bevor die Boxenampel für den M4 von<br />

Lightweight auf Grün springt, stellen wir noch<br />

seinen Gegner aus dem Ruhrpott näher vor:<br />

Mit 1617 Kilo wiegt das Coupé von Versus<br />

Performance mit vollem Tank zwölf Kilo weniger.<br />

Optisch hätten wir uns auch hier weniger<br />

Gewicht versprochen, immerhin rüstet der<br />

Gelsenkirchener Tuner auf leichtere Recaro-<br />

Pole-Position-Schalensitze (Satz 3499 Euro)<br />

um und verzichtet außerdem auf die Rücksitzbank.<br />

Der in Wagenfarbe lackierte Club<strong>sport</strong>-<br />

Überrollbügel (2299 Euro) ist unter anderem<br />

ein Grund dafür, dass der Versus-M4 nicht<br />

noch leichter als die Lightweight-Version ist.<br />

Zahlen vom Leistungsprüfstand<br />

Genug über das Gewicht geklagt, widmen wir<br />

uns lieber den weiteren Versus-Modifikationen<br />

im Detail. Anders als beim Lightweight-<br />

Coupé wird hier auf ein einstellbares KW-<br />

Club<strong>sport</strong>-3-Way-Gewindefahrwerk mit von<br />

Versus angepassten Federraten gesetzt. Außerdem<br />

trägt der M4 19-Zoll-Räder vom Typ<br />

BBS Motor<strong>sport</strong>. Bremsenseitig bleibt Versus<br />

PLAY<br />

Zweimal<br />

über 500 PS,<br />

Semislicks und rennstreckenoptimierte<br />

Gewindefahrwerke:<br />

Versus und<br />

Lightweight treten mit<br />

den ersten getunten<br />

BMW M4 Coupés an.<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 71


VERGLEICHSTEST BMW M4 VON VERSUS UND LIGHTWEIGHT<br />

Lightweight-BMW M4<br />

Bilstein-Club<strong>sport</strong>-Fahrwerk mit spezieller<br />

Lightweight-Abstimmung, Serienausstattung<br />

im Interieur mit elektrischen Sportsitzen,<br />

zunächst mit Michelin Cup 2, dann mit<br />

Michelin Cup, stufenlos verstellbarer<br />

Carbon-Heckflügel<br />

ebenfalls der Serienanlage treu, welche lediglich<br />

durch Stahlflexleitungen sowie Endless-<br />

Bremsflüssigkeit modifiziert wird. Dem<br />

BMW-intern S55B30 getauften Dreiliter-Biturbo<br />

entlockt Versus ähnlich wie Lightweight<br />

ein PS-Plus über ein Zusatzsteuergerät. Der<br />

Leistungskit namens VP Evo I (2399 Euro)<br />

soll die Motorleistung gemeinsam mit einer<br />

Akrapovic-Titan-Abgasanlage (5999 Euro) auf<br />

510 PS steigern.<br />

Wie im Supertest checken wir bei ausgewählten<br />

Tuningtests die Motorleistung auf<br />

dem von uns genutzten Maha-LPS-3000-Rollenprüfstand.<br />

Gemessen wird nach der Norm<br />

EWG 80/1269. Die Ansauglufttemperaturen<br />

nach den Turboladern liegen bei den beiden<br />

Tuningmodellen auf fast identischem Niveau,<br />

was für vergleichbare Bedingungen spricht<br />

(Lightweight: 55 Grad, Versus: 52 Grad). Die<br />

Drehmomentkurven verlaufen zunächst nahezu<br />

gleich, bevor der Versus-M4 ab 5500/min<br />

ganz leicht „schwächelt“, was sich letztendlich<br />

auf die Maximalleistung auswirkt.<br />

Beide Fahrzeuge knacken locker die 500-<br />

PS-Marke. Mit 548,0 PS leistet der Lightweight-M4<br />

28 PS mehr als versprochen. Das<br />

M4 Coupé von Versus Performance liegt mit<br />

gemessenen 540,3 PS sogar fast 30 PS über der<br />

Angabe in den technischen Daten. Ähnlich<br />

wie der M4-Pressetestwagen (Prüfstandsmessung<br />

465 PS) standen auch die getunten Derivate<br />

extrem gut im Futter. Wir hoffen mal,<br />

dass die Kunden von Versus und Lightweight<br />

ebenfalls ein so deutliches Leistungsplus zu<br />

den genannten Konditionen bekommen.<br />

S55B30 mit Druck<br />

Unsere Leistungsmessung<br />

ergab für die Biturbos maximale<br />

Ladedrücke von 1,1 bar (Versus)<br />

und 1,2 bar (Lightweight)<br />

72 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Genug der Technik-Fachsimpelei, der Kleine<br />

Kurs von Hockenheim ruft. Der Versus-M4<br />

rennt als Erster auf die Piste und macht mit<br />

dem blechernen Klang seiner Akrapovic-Abgasanlage<br />

akustisch so manchem VLN-Rennwagen<br />

Konkurrenz. Schnell die Semis vom Typ<br />

Pirelli P Zero Trofeo R zwei Runden auf Temperatur<br />

bringen, dann wird angegriffen. Mit<br />

295er-Bereifung an Vorder- und Hinterachse<br />

lenkt der Versus-M4 zunächst brillant ein.<br />

Schlagartiges Übersteuern<br />

Doch eine grandiose Vorderachsabstimmung<br />

ist nichts ohne ein ebenso gelungenes Set-up<br />

an der Hinterachse. Schon beim kleinsten<br />

Lasteinsatz reißt die Traktion des Versus-M4<br />

beim Herausbeschleunigen aus Kurven schlagartig<br />

ab. Im Renn<strong>sport</strong>-Jargon wird das plötzliche<br />

Übersteuern als „Snap-Oversteer“ bezeichnet<br />

– der Versus-M4 beherrscht dieses<br />

gewöhnungsbedürftige Fahrverhalten sowohl<br />

in langsamen als auch in schnellen Kurven.<br />

Nach schweißtreibenden Gegenlenkmanövern<br />

bleibt die Rundenzeit bei 1.11,7 Minuten<br />

stehen. Auch wenn der Ruhrpott-M4 damit<br />

den bereits getesteten Serien-M4 um 1,1<br />

Sekunden unterbietet, sieht ein ausgeglichenes<br />

Fahrverhalten anders aus.<br />

Rundenzeiten Hockenheim<br />

Lightweight-BMW M4 Coupé DKG 1.10,1 min<br />

Versus-BMW M4 Coupé DKG 1.10,9 min<br />

Testfahrer: Christian Gebhardt<br />

11,00 m/s 2<br />

11,20 m/s 2 SACHSKURVE<br />

QUERSPANGE<br />

168 km/h 1,15 g<br />

GP-KURS<br />

177 km/h 1,20 g<br />

AMEISENKURVE<br />

83 km/h 1,40 g<br />

81 km/h 1,30 g<br />

BOXENGASSE<br />

FAHRERLAGER<br />

NORDKURVE<br />

140 km/h 1,20 g<br />

139 km/h 1,15 g<br />

ZIELGERADE*<br />

206 km/h<br />

205 km/h<br />

Der Lightweight-M4 überzeugt dank harmonischerem<br />

Fahrverhalten im Grenzbereich<br />

sofort. Er lenkt nicht nur gut ein, sondern<br />

punktet auch mit einem stabileren Heck unter<br />

Last. Lightweight rückt mit Mischbereifung<br />

GP-KURS<br />

AUSGANG QUERSPANGE<br />

87 km/h 1,25 g<br />

82 km/h 1,15 g<br />

EINGANG MOTODROM<br />

131 km/h 1,30 g<br />

128 km/h 1,20 g<br />

SENKE<br />

99 km/h<br />

95 km/h<br />

1,25 g<br />

1,15 g<br />

SÜDKURVE<br />

112 km/h 1,15 g<br />

110 km/h 1,15 g<br />

Kurvengeschwindigkeit<br />

Querbeschleunigung<br />

Bremsverzögerung<br />

erreichte Vmax im<br />

Streckenabschnitt<br />

(265er vorne, 285er hinten) vom Typ Michelin<br />

Pilot Sport Cup 2 an. Doch der neu ent wickelte<br />

Sportreifen von Michelin harmoniert nicht<br />

mit dem M4-ABS und zeigt auf dem Lightweight-M4<br />

ein nur durchschnittliches Grip-<br />

Versus-BMW M4<br />

KW-Club<strong>sport</strong>-3-Way-Gewindefahrwerk<br />

mit Uniballstützlagern zur Sturzverstellung<br />

an der Vorderachse, Recaro-Schalensitze<br />

in Leder mit eingesticktem Versus-Logo,<br />

BBS-Motor<strong>sport</strong>-Räder mit Pirelli P Zero<br />

Trofeo R, Club<strong>sport</strong>-Überrollbügel statt<br />

Rücksitzbank<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 73


VERGLEICHSTEST BMW M4 VON VERSUS UND LIGHTWEIGHT<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Lightweight-<br />

BMW M4<br />

Coupé<br />

Versus-<br />

BMW M4<br />

Coupé<br />

Motor<br />

Typ, Aufladung R6, Turbo R6, Turbo<br />

Bohrung x Hub (mm) 84,0 x 89,6 84,0 x 89,6<br />

Hubraum (cm³)/Verdicht. 2979/10,2 2979/10,2<br />

PS/kW/Drehzahl 520/382/6250 510/375/6970<br />

Nm/Drehzahl 650/2300 650/3670<br />

Kraftübertragung<br />

Antriebsart Hinterrad Hinterrad<br />

Getriebeart, Gänge DKG, 7 DKG, 7<br />

Bremsen<br />

Bremsscheibenbauart<br />

Stahl,<br />

innenbelüftet<br />

Stahl,<br />

innenbelüftet<br />

Scheiben Ø v./h. (mm) 380/370 380/370<br />

Räder<br />

Bereifung<br />

vorn<br />

hinten<br />

285/30 R 19<br />

285/30 R 19<br />

Michelin Pilot<br />

Sport Cup<br />

265/30 R 19<br />

295/30 R 19<br />

Pirelli P Zero<br />

Trofeo R<br />

Felgenbreite v./h. (Zoll) 10,0/10,0 10,0/10,0<br />

Karosserie<br />

L x B x H (mm) 4671 x 1870 x 1355 4671 x 1870 x 1358<br />

Radstand (mm) 2812 2812<br />

Tankvolumen (Liter) 60 60<br />

Preise<br />

Grundpreis (Euro) 79 200 79 200<br />

Testwagenpreis (Euro) 114 541 119 164<br />

Unterhaltskosten<br />

Kfz-Steuer (Euro) 258 258<br />

Haftpflicht<br />

Teilkasko<br />

Vollkasko<br />

indiv. Einstufung<br />

indiv. Einstufung<br />

indiv. Einstufung<br />

indiv. Einstufung<br />

indiv. Einstufung<br />

indiv. Einstufung<br />

Fahrleistungen (Werksangaben)<br />

0–100 km/h (s) 4,2 4,2<br />

Vmax (km/h) 311 308<br />

Messwerte<br />

Gewicht vollgetankt (kg) 1629 1617<br />

Verteilung v./h. (%) 53,0/47,0 53,2/46,8<br />

Leistungsgewicht (kg/PS) 3,0 2,9<br />

Verbräuche (l/100 km)<br />

minimal<br />

maximal<br />

Durchschnittsverbrauch<br />

Beschleunigung (s)<br />

0 – 40 km/h<br />

0 – 100 km/h<br />

0 – 160 km/h<br />

0 – 200 km/h<br />

Elastizität<br />

(s)<br />

4./5./6./7. Gang<br />

80–120 km/h<br />

80–160 km/h<br />

Super Plus<br />

11,9<br />

17,4<br />

14,5<br />

1,8<br />

4,5<br />

8,5<br />

12,7<br />

2,8/4,1/5,4/7,7<br />

5,8/7,8/10,2/15,3<br />

Super Plus<br />

12,0<br />

17,2<br />

14,8<br />

1,7<br />

4,3<br />

8,5<br />

12,7<br />

2,9/4,2/6,0/8,4<br />

6,0/8,0/11,1/17,1<br />

Kl. Kurs Hockenheim (min) 1.10,1 1.10,9<br />

Slalom 18 m (km/h) 71,2 71,8<br />

Bremsweg/Verzögerung<br />

aus 100 km/h kalt<br />

aus 100 km/h warm<br />

aus 200 km/h<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Wertung<br />

Kl. Kurs Hockenheim<br />

Slalom 18 m<br />

0–100 km/h<br />

100–0 km/h (warm)<br />

Leistungsgewicht<br />

Preis-Leistungs-Verh.<br />

Summe (max. 60 Pkt.)<br />

(m)/(m/s²)<br />

37,2/10,4<br />

35,8/10,8<br />

133,0/11,6<br />

1.10,1 min 10<br />

71,2 km/h 10<br />

4,5 s 9<br />

35,8 m 8<br />

3,1 kg/PS 9<br />

172 Euro/PS 9<br />

55<br />

(m)/(m/s²)<br />

39,8/9,7<br />

34,4/11,2<br />

134,2/11,5<br />

1.10,9 min 10<br />

71,8 km/h 10<br />

4,3 s 9<br />

34,4 m 9<br />

3,2 kg/PS 9<br />

173 Euro/PS 9<br />

56<br />

Konkurrenz-Umfeld<br />

Gassner-Mitsubishi hg500R 59<br />

a-workx-BMW M3 460 cs (E92) 56<br />

AC Schnitzer ACS3 Sport Coupé (E92) 55<br />

G-Power-BMW M3 GTS Kompressor (E92) 51<br />

Leistungsmessung<br />

Auf dem Prüfstand<br />

Wir haben Motorleistung und Achsgeometrie<br />

der M4 Coupés auf dem Prüfstand gecheckt<br />

Testredakteur<br />

Christian Gebhardt<br />

niveau. Vor allem beim Anbremsen im ABS-<br />

Regelbereich schiebt er über die Vorderachse.<br />

Im direkten Vergleich glänzen die Pirelli P<br />

Zero Trofeo R beim Anbremsen mit deutlich<br />

besserer Haftung. Während mit dem Trofeo-<br />

R-bereiften Versus-M4 locker in die Kurve<br />

hineingebremst werden kann, wehrt sich der<br />

Cup-2-bereifte Lightweight-M4 leicht rutschend<br />

gegen den Bremspunkt „auf letzter<br />

Rille“. Wertvolle Zehntel gehen so verloren.<br />

Trotz des stimmigeren Gesamtauftritts ist das<br />

Lightweight-Coupé mit 1.11,5 Minuten kaum<br />

schneller als der Versus-M4.<br />

Michelin Cup 2 oder Pirelli P Zero Trofeo<br />

R? Auch bei der standardisierten Bremsmessung<br />

aus 100 km/h punktet der Versus-M4<br />

Lightweight: 548,0 PS<br />

Versus Performance: 540,3 PS<br />

MEINE MEINUNG<br />

Gemessener Wert<br />

Versus-M4<br />

Das harmonischere Paket bietet<br />

der Lightweight-M4. Er lässt<br />

sich im Grenzbereich einfacher<br />

beherrschen. Doch auch Versus<br />

liefert ein schnelles Auto. Da<br />

beide Fahrzeuge in allen Disziplinen<br />

eng zusammenliegen,<br />

ent scheidet der Bremsweg das<br />

Testergebnis zugunsten von<br />

Versus. Der Lightweight bremst<br />

Prüfstand:<br />

Maha LPS 3000,<br />

Korrektur nach<br />

EWG 80/1269<br />

Messbedingungen:<br />

Umgebungslufttemperatur<br />

21° Celsius<br />

Ansauglufttemperatur<br />

Versus 21°/52° Celsius<br />

(EWG/OBD)<br />

Ansauglufttemperatur<br />

Lightweight 21°/55°<br />

Celsius (EWG/OBD)<br />

Luftdruck Atmosphäre<br />

988 mbar<br />

Vorderachse Spur: -0°13‘ 0°00‘<br />

Sturz: -4°12‘ -4°12‘<br />

Hinterachse Spur: +0°26‘ -0°13‘<br />

Sturz: -3°00‘ -2°36‘<br />

Gemessener Wert<br />

Lightweight-M4<br />

1,4 m schlechter. Zum Zeitpunkt<br />

der Bremsmessung waren noch<br />

Michelin Cup 2 auf dem Lightweight-M4<br />

verbaut, die später<br />

für die Rundenzeit gegen den<br />

Cup 1 mit besserem Gripniveau<br />

getauscht wurden. Bei einer<br />

kompletten Messung mit dem<br />

Cup-1-Pneu wäre sicherlich ein<br />

Unentschieden drin gewesen.<br />

Messbedingungen:<br />

Lufttemperatur: 11°, Asphalttemperatur: 19°, Luftdruck: 1025 mbar<br />

74 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


LIGHTWEIGHT: MIT 1.10,1 MIN.<br />

JETZT DER SCHNELLSTE BMW IM<br />

SPORT AUTO-TEST AUF DEM<br />

KLEINEN KURS<br />

mit besserem Gripniveau. Wie schon auf der<br />

Rennstrecke fällt der Lightweight-M4 auch<br />

hier mit unharmonischerer ABS-Regelung auf.<br />

Mit 35,8 Metern steht er aus 100 km/h 1,4<br />

Meter später als sein Konkurrent.<br />

Sowohl Lightweight-Chef Marc Müller als<br />

auch Versus-Boss Tobias Badziong hatten sich<br />

vor allem von der Performance in Hockenheim<br />

mehr versprochen. Bekanntermaßen geben<br />

wir Tuning-Fahrzeugen, falls diese beim<br />

ersten Auftritt nicht richtig funktionieren,<br />

eine zweite Chance und helfen mit Tipps zur<br />

Weiterentwicklung.<br />

Abseits von der Fahrwerks- und Reifenwahl<br />

würde bei uns ein getunter M4 nicht mit<br />

DKG an den Start rollen. Sowohl bei Versus<br />

als auch bei Lightweight überhitzte bei der<br />

Beschleunigungsmessung nach dem ersten<br />

Launch-Control-Start das Getriebe, und sämtliche<br />

Warnlampen erhellten das Kombi-Instrument.<br />

Kein Wunder bei einer gemessenen<br />

Drehmomentspitze von jeweils über 700 Nm.<br />

Die Beschleunigung konnte nach längerer Ab-<br />

kühlphase nur ohne Launch-Control ermittelt<br />

werden. Während der schnellen Runden zeigten<br />

beide Tuning-Autos in der schnellsten der<br />

drei DKG-Schaltstufen teilweise Fehlermeldungen<br />

und reduzierten daraufhin kurzfristig<br />

die Leistung. Dann doch lieber das manuelle<br />

Sechsgang-Handschaltgetriebe nehmen, eine<br />

robuste Sintermetall-Kupplung verbauen und<br />

ganz nebenbei auch noch rund 40 Kilo Gewicht<br />

im Vergleich zur DKG-Version sparen.<br />

Beide Tuner mussten nachsitzen<br />

Beide M4-Tuner überarbeiteten ihre Boliden<br />

und rückten zum zweiten Hockenheim-Date<br />

an. Versus wechselte von 295er-Bereifung<br />

rundum auf Mischbereifung (265 vorne, 295<br />

hinten) und von leichter Nachspur an der<br />

Hinterachse auf Vorspur. Das schlagartig einsetzende<br />

Übersteuern unter Last konnte dem<br />

Versus-M4 so zwar ausgetrieben werden, jedoch<br />

tendiert er nach den Fahrwerksmodifikationen<br />

nun leicht zum Untersteuern. Auch<br />

wenn das Set-up noch immer nicht ganz perfekt<br />

ist, umrundet der gelbe M4 den kleinen<br />

Kurs nun in 1.10,9 Minuten. „Da geht noch<br />

mehr. Ich bringe euch den Wagen irgendwann<br />

nochmals – dann mit perfektem Set-up“, erklärt<br />

Versus-Mann Badziong anschließend<br />

ehrgeizig. So muss das sein.<br />

Und wie läuft es bei Lightweight im zweiten<br />

Versuch? Auch der hessische M4-Tuner<br />

verfeinerte nochmals seine erste Fahrwerksabstimmung<br />

und setzt außerdem nun auf 285er-<br />

Bereifung rundum – und zwar auf die „guten<br />

alten“ Michelin Cup statt auf die neuen Cup<br />

2. Spät bremsen, perfekt einlenken und kein<br />

zuckendes Heck beim Lasteinsatz – der Lightweight-M4<br />

überzeugt nun außerdem mit wesentlich<br />

besserem Bremsverhalten, dank des<br />

höheren Trockengripniveaus der Cup-Pneus<br />

im Vergleich zur Cup-2-Bereifung. Beim<br />

Nassgripverhalten sieht der Unterschied zwischen<br />

Cup und Cup 2 sicherlich wieder ganz<br />

anders aus – doch das zählt heute nicht.<br />

Unglaublich, wie der Lightweight-M4 im<br />

zweiten Anlauf dem Namen seines Tuners alle<br />

Ehre macht und sein recht hohes Gewicht verheimlicht.<br />

Mit ganz leichtem und spielerisch<br />

beherrschbarem Leistungsübersteuern groovt<br />

er leichtfüßig zur Bestzeit in Hockenheim.<br />

Mit 1.10,1 Minuten unterbietet er nicht nur<br />

den Serien-M4 um fast drei Sekunden, sondern<br />

kürt sich auch zum schnellsten von <strong>sport</strong><br />

<strong>auto</strong> bis dato auf dem Kleinen Kurs gemessenen<br />

BMW! ◾<br />

Testurteil<br />

VORBILDLICH<br />

2012<br />

SEHR<br />

EMPFEHLENSWERT<br />

NOKIAN<br />

WR D3<br />

Ausgabe 21/2013<br />

80<br />

JAHRE<br />

seit der Erfindung<br />

des Winterreifens.<br />

1934 - 2014<br />

Eine Klasse für sich. Überall, wo der Winter zuschlägt.<br />

Nokian Tyres hat über 80 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Reifen für extreme<br />

Witterungsbedingungen. Im Jahre 1934 haben wir den ersten Winterreifen der Welt<br />

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www.nokiantyres.com


TEST SCHIRRA-MINI JCW GTS<br />

VIDEO REKORDRUNDE<br />

SCHIRRA-MINI<br />

Zum Betrachten des Films<br />

den Bildcode per<br />

Smartphone mit einer<br />

QR-App scannen<br />

7:<br />

Der Schirra-Mini<br />

JCW GTS hat dem Renault<br />

Mégane R.S. 275 Trophy-R<br />

den Nordschleifen-Rekord für<br />

straßenzugelassene Fronttriebler<br />

auf dem Nürburgring<br />

weggeschnappt. Protokoll<br />

eines schnellen Testtages.<br />

Text Christian Gebhardt · Fotos Fact<br />

Die besten Ideen entstehen oft aus einer<br />

Bierlaune heraus. Statt Hochprozentiges<br />

heizt die Bierlaune diesmal Hochoktaniges<br />

an. „Die Renault-Zeit auf der<br />

Nordschleife müssten wir mit unserem<br />

Mini doch locker knacken, oder?“, sagt<br />

Joachim Schirra mit fragendem und herausforderndem<br />

Gesichtsausdruck.<br />

Der Auftrag an mich ist klar formuliert: Der<br />

Mini JCW GTS von Schirra Motoring soll die<br />

Ring-Bestmarke des bisherigen Rekordhalters<br />

für straßenzugelassene Fronttriebler knacken.<br />

In Zahlen: schneller als der Renault Mégane<br />

R.S. 275 Trophy-R – in weniger als 7.54,36<br />

Minuten – über die Eifelachterbahn fliegen.<br />

8.11 Uhr – bevor die Ladedruck-Festspiele<br />

beginnen, muss der Schirra-Mini noch Fotomodell<br />

spielen. Vorbei am Überrollkäfig, rein<br />

in den Recaro-Pole-Position-Schalensitz.<br />

Möge der Name des leichten Carbon-Gestühls<br />

heute Programm sein. Der Druck auf den<br />

Startknopf entfacht kein urbanes Säuseln,<br />

sondern kerniges Brüllen, das manchen Rennwagen<br />

neidisch macht.<br />

Neuer Fronttriebler-Rekord<br />

Ist dieser Hardcore-Mini wirklich auf der<br />

Stra ße zugelassen? Ein eng bedruckter, zweiseitiger<br />

Fahrzeugschein und verschiedene<br />

Dekra-Prüfbescheinigungen verkünden die<br />

offi zielle Straßenzulassung. Fakt ist allerdings<br />

auch, dass der Gang zur Zulassungsstelle hier<br />

ungefähr so entspannt war wie ein Triathlon.<br />

Die Stempel auf den Nummernschildern führen<br />

nämlich nur über eine Einzelabnahme.<br />

Giftig beißt die Sintermetall-Kupplung von<br />

Sachs zu und lässt keinen Zweifel daran, dass<br />

sich dieser Mini eher auf der Rennstrecke als<br />

im innerstädtischen Stop-and-go-Verkehr<br />

heimisch fühlt. Schon auf der morgendlichen<br />

Fotorunde mit 40 km/h verrät der Schirra-<br />

JCW vergnügt grölend, dass sich sein<br />

1,6-Liter-Reihenvierzylinder deutlich vom<br />

211 PS starken Serientriebwerk unterscheidet.<br />

Neben bearbeiteten Pleueln und Kolben sowie<br />

der modifizierten Auslassnockenwelle tragen<br />

76 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


44<br />

ein leistungsstärkeres Kühlsystem, eine geänderte<br />

Luftfilteranlage sowie eine Schirra-<br />

Abgasanlage mit größerem Querschnitt und<br />

ein HJS-Metallkat zur Leistungssteigerung auf<br />

290 PS bei. Außerdem wurde die Maximaldrehzahl<br />

auf 7000/min angehoben.<br />

Doch der Schirra-Mini glänzt nicht nur<br />

mit seiner Kraftkur. Leistung trifft auf Leichtbau.<br />

Die Eintragungen im Fahrzeugschein<br />

vermelden nüchtern: „geänderte Türen, Kotflügel<br />

vorne, Front- und Heckspoiler aus<br />

GFK, Seiten- und Heckscheibe aus Makrolon<br />

Prüfzeichen D2227, Hersteller Schirra Motoring“.<br />

Im Vergleich zum bereits getesteten<br />

Mini John Cooper Works (Supertest 4/2009)<br />

wiegt der frisierte Powerzwerg 175 Kilo weniger<br />

und überschreitet nur knapp die 1000-Kilo-<br />

Marke. Neben den Recaro-Schalensitzen und<br />

dem Verzicht auf Rücksitzbank und Dämmmaterial<br />

lässt ein umfangreicher GFK-Bausatz<br />

die Pfunde purzeln. Eine Leichtbau-Kostprobe:<br />

Die GFK-Türen mit Makrolon-Schiebefenstern<br />

sind zwar nichts für den Besuch von<br />

Drive-in-Schnellrestaurants, bringen aber jeweils<br />

nur 4,5 Kilo auf die Waage.<br />

12.34 Uhr: Angefahrene Reifen für die erste<br />

Schnupperrunde drauf, raus auf die Nordschleife.<br />

Die Idee der langsamen Einführungsrunde<br />

ist schon im Hatzenbachbogen verflogen.<br />

Euphorie im Cockpit.<br />

Schirra-Mini mit Straßenzulassung<br />

Zweiseitiger Fahrzeugschein, Dekra-Prüfgutachten,<br />

Eintragungen per Einzelabnahme<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 77


TEST SCHIRRA-MINI JCW GTS<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Schirra-Mini JCW GTS<br />

MOTOR Vierzylinder-Reihenmotor mit Turbolader,<br />

Bohrung mal Hub (mm) 77,0 x 85,8, Hubraum 1598<br />

cm³, max. Ladedruck 1,5 bar, Leistung 290 PS<br />

(213 kW) bei 6200/min, Drehmoment 390 Nm bei<br />

4800/min<br />

BREMSEN Scheiben rundum, vorn innenbelüftet<br />

und gelocht, Durchmesser 330/280 mm, ABS<br />

RÄDER 215/45 R 17 vorn und hinten auf 8,0-Zoll-<br />

Felgen, Dunlop Direzza 03G R2<br />

KAROSSERIE zweisitzige Limousine, L x B x H<br />

(mm) 3714 x 1683 x 1375, Radstand 2467 mm,<br />

Tankvolumen 50 Liter, Gewicht 1005 kg, Leistungsgewicht<br />

3,5 kg/PS<br />

MESSWERTE<br />

Rundenzeit Nürburgring Nordschleife 7.44 min<br />

Rundenzeit Kleiner Kurs Hockenheim 1.10,1 min<br />

Beschleunigung 0−100 km/h<br />

5,4 s<br />

Bremse 100−0 (warm)<br />

36,1 m<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

245 km/h<br />

GRUNDPREIS 72 000 Euro<br />

Mit mechanischer Drexler-Differenzialsperre<br />

und 3,5 Grad Negativsturz zieht sich<br />

der Schirra-Mini wie auf – Achtung Phrasen-<br />

Alarm! – unsichtbaren Schienen in die Kurven.<br />

Im Stadtverkehr müsste man wahrscheinlich<br />

zum Abbiegen nur das Lenkrad loslassen<br />

und Gas geben. Der Extrem-Mini trainiert die<br />

Armmuskulatur und will einem permanent<br />

das Lenkrad aus der Hand reißen.<br />

Dank der perfekt arbeitenden Sperre, der<br />

kompromisslosen Abstimmung des KW-Gewindefahrwerks<br />

sowie des sehr guten Gripniveaus<br />

der Dunlop-Sportreifen ist Untersteuern<br />

ein Fremdwort. Der Mini lenkt nicht nur<br />

messerscharf ein, sondern glänzt unter Last<br />

mit beeindruckender Traktion. Beim Anbremsen<br />

oder bei Lastwechseln wirft er außerdem<br />

motiviert sein Heck ums Eck. Da verliebt sich<br />

glatt auch der Hecktriebler-Fan.<br />

Blöd nur, wenn man es mit der Euphorie<br />

übertreibt und die Hinterreifen noch nicht<br />

richtig auf Temperatur sind. Streckenabschnitt<br />

Hohe Acht, Einbiegen über die Kuppe Richtung<br />

Wippermann – plötzlich wird aus dem<br />

Rennzwerg ein Giftzwerg. Das Heck kommt<br />

Schirra-Mini JCW GTS<br />

Reihenvierzylinder mit 290 PS, Fahrwerk mit<br />

geänderten Querlenkeraufnahmen, geänderten<br />

Stabis und Uniballgele nken, Cardiff-Überrollkäfig,<br />

Recaro-Pole-Position-Schalensitze, Dun -<br />

lop Direzza 03G R2, letztes Bild: Sorry Achim<br />

für das blaue Mini-Auge in der ersten Runde<br />

schlagartig geflogen,<br />

der zackige<br />

Gegenlenkreflex<br />

kann einen Dreher<br />

zwar verhindern,<br />

doch nicht vermeiden, dass der JCW<br />

vorne rechts leicht die Nordschleifen-Planken<br />

küsst. Ich Holzkopf: Da predigt man jahrelang,<br />

wie klasse Fronttriebler mit agilem<br />

Eigenlenkverhalten sind – und dann so was!<br />

Glück im Unglück, der Schirra-JCW trägt<br />

nur ein kleines blaues Auge davon. Während<br />

Schirra-Mechaniker Marcel mit Kabelbindern<br />

und Tapestreifen die Kampfspuren auf dem<br />

Parkplatz an der Touristeneinfahrt flickt, merkt<br />

ein Renn-Urgestein schmunzelnd an: „Frauen<br />

und Journalisten sollte man einfach nicht auf<br />

die Nordschleife lassen.“ Danke, Herr M …<br />

Einmal tief durchatmen. Wer solche Späße<br />

nicht erträgt, hat im Eifelkosmos Nordschleife<br />

nichts verloren. Weiter geht’s.<br />

15.20 Uhr: eine Checkrunde plus eine<br />

schnelle Zeitrunde – mehr Zeit bleibt nicht.<br />

Für die schnelle Runde gibt’s frische Dunlop-<br />

Direzza-03G-Semis in der weichen Mischung<br />

R2. Mit der richtigen Arbeitstemperatur<br />

erreicht der Grip<br />

der straßenzugelassenen<br />

Sport pneus fast slickähnliches<br />

Niveau.<br />

Jetzt wird’s ernst. Der Muskel-Mini tobt<br />

los. Im Hatzenbachbogen notiert das GPS-<br />

Messgerät 161 km/h. Dem Streckenabschnitt<br />

Flugplatz macht der JCW GTS alle Ehre und<br />

durchfliegt die Doppel-Rechts mit 179 km/h.<br />

Kurzer Uhrenvergleich: Porsche 911 GT3<br />

RS 4.0 (Supertest 8/2011), Hatzenbachbogen<br />

155 km/h, Flugplatz 176 km/h – der Schirra-<br />

Mini lässt in vielen Kurven so manchen Extrem<strong>sport</strong>wagen<br />

alt aussehen. Seine Lastwechsel<br />

sind dabei nichts für schwache Nerven.<br />

Schneller als Audi R8 V10 plus<br />

Wippermann, Eschbach, Eingang Brünnchen<br />

– beim Anbremsen schaukelt sich das Heck<br />

auf. Zackige Lenkkorrekturen beruhigen den<br />

Mini wieder. Interessant wird’s auch nach der<br />

Sprungkuppe von Pflanzgarten II. Das anschließende<br />

Kurvengeschlängel geht mit über<br />

200 km/h voll. Ohne Abtrieb macht das<br />

78 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


NÜRBURGRING NORDSCHLEIFE: 7.44 min<br />

Messbedingungen: Lufttemperatur 16° Celsius Asphalttemperatur 19° Celsius Luftdruck Atmosphäre 1009 mbar Luftdruck Reifen (vorn/hinten) 1,8/2,0 bar (warm)<br />

FUCHSRÖHRE<br />

231 km/h<br />

SCHWEDENKREUZ<br />

243 km/h<br />

FLUGPLATZ<br />

179 km/h 1,40 g<br />

km 3<br />

km 4<br />

km 2<br />

km 6<br />

AREMBERG<br />

100 km/h x,xx g<br />

MEINE MEINUNG<br />

km 1<br />

EX-MÜHLE km 8<br />

111 km/h 1,50 g<br />

km 7<br />

Wehrseifen<br />

km 5<br />

Adenauer Forst<br />

x,x m/s 2<br />

Quiddelbacher<br />

Höhe<br />

METZGESFELD<br />

170 km/h 1,40 g<br />

Start<br />

Streckenabschnitt T 13;<br />

Höhe der alten<br />

Einfahrt/Streckenmeister-Haus<br />

Hocheichen<br />

Hatzenbach<br />

km 0<br />

HATZENBACHBOGEN<br />

161 km/h 1,45 g<br />

km 9 km 10<br />

Ziel<br />

Ausgang der<br />

letzten Rechtskurve;<br />

Einfahrt Streckenabschnitt<br />

T 13<br />

BERGWERK<br />

100 km/h 1,50 g<br />

KESSELCHEN<br />

219 km/h<br />

km 16<br />

SCHWALBENSCHWANZ<br />

103 km/h 1,65 g 11,7 m/s 2<br />

km 19<br />

Antoniusbuche<br />

Tiergarten<br />

km 20<br />

Hohenrain<br />

KLOSTERTAL 2<br />

85 km/h 1,35 g 10,4 m/s 2<br />

km 11<br />

KLOSTERTAL 1<br />

km 12<br />

167 km/h 1,30 g Karussell<br />

km 18<br />

Nachdem bereits das Video der<br />

schnellen Mini-Runde auf dem <strong>sport</strong><br />

<strong>auto</strong>-Youtube-Kanal online gegangen<br />

ist (https://www.youtube.com/<br />

watch?v=0RLxUBRsoz0), wurde die<br />

Rekordfahrt viel diskutiert. Bei Facebook<br />

schrieb ein User über den<br />

Schirra-JCW GTS: „Den schnellsten<br />

Serien-Fronttriebler hat immer noch<br />

Renault. Würde es also als schnellsten<br />

Bastelkisten-Fronttriebler werten.“<br />

Von einer Bastelkiste ist der Schirra-<br />

km 17<br />

DÖTTINGER HÖHE<br />

240 km/h<br />

km 13<br />

Kurvengeschwindigkeit<br />

Querbeschleunigung<br />

Bremsverzögerung<br />

erreichte Vmax im Streckenabschnitt<br />

PFLANZGARTEN<br />

195 km/h km 15<br />

ANFAHRT<br />

SCHWALBEN-<br />

SCHWANZ<br />

216 km/h<br />

HOHE ACHT<br />

111 km/h 1,45 g<br />

GALGENKOPF<br />

140 km/h 1,45 g<br />

Wippermann<br />

Eschbach<br />

km 14<br />

BRÜNNCHEN<br />

106 km/h 1,25 g<br />

Testfahrer: Christian Gebhardt<br />

Mini weit entfernt. Selten hat ein Tuningfahrzeug<br />

derart überzeugt. Ob<br />

offizieller Rekord oder nicht – es ist<br />

schon faszinierend, wie ein getunter<br />

Kleinwagen auf Sportwagen-Niveau<br />

unterwegs sein kann.<br />

Mini-Heck auch hier Ausfallschritte, die nach<br />

extremen Lenkkorrekturen verlangen. Wer<br />

jetzt vom Gas zuckt, setzt sich einen Grabstein<br />

nebenan auf dem 24h-Campingplatz.<br />

Schwalbenschwanz, Galgenkopf, Döttinger<br />

Höhe – letzter Teil der schnellen Runde. Auf<br />

der langen Geraden geht trotz eines Leistungsgewichts<br />

von 3,5 kg/PS (Serien-JCW: 5,6 kg/<br />

PS) nicht viel: Bei 240 km/h begrenzt der<br />

einer Schrankwand ähnelnde Mini-Luftwiderstand<br />

den Vortrieb.<br />

Anbremsen, rechts, links, rechts – ab<br />

durch die letzte Schikane ins Ziel. Mit seiner<br />

Rundenzeit von 7.44 Minuten nimmt der<br />

Schirra-JCW GTS nicht nur seinem Serienbruder<br />

(8.35 min) über 50 Sekunden ab, sondern<br />

pulverisiert auch die eingangs erwähnte<br />

Renault-Bestmarke für straßenzugelassene<br />

Fronttriebler um zehn Sekunden.<br />

Auch die Hecktriebler-Konkurrenz mischt<br />

der neue Rekordhalter von Schirra Motoring<br />

auf. Der Power-Mini hält auf der Nordschleife<br />

mit aktuellen und ehemaligen Mittelmotor-<br />

Spezialisten wie dem Audi R8 V10 plus<br />

(Supertest 5/2013: 7.45 min), dem Pagani<br />

Zonda S (Supertest 7/2002: 7.44 min) oder<br />

dem Lamborghini Gallardo Superleggera<br />

(Supertest 9/2007: 7.46 min) mit. Andere<br />

Ring-Helden wie den legendären BMW M3<br />

CSL (Supertest 8/2003: 7.50 min), den aktuellen<br />

BMW M4 (Supertest 7/2014: 7.52 min)<br />

oder den Lotus Exige S (<strong>sport</strong> <strong>auto</strong> 10/2013:<br />

7.53 min) lässt er klar hinter sich. Kurz:<br />

Chapeau, Schirra-Mini JCW GTS! ◾<br />

Testredakteur Christian Gebhardt<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 79


PINNWAND TUNING<br />

Audi-TT-Tuning von Abt Sportsline<br />

ABT-TT: JETZT FOLGT DER DRITTE STREICH<br />

Beim Thema Audi TT leuchten die Augen von Abt-Geschäftsführer<br />

Hans-Jürgen Abt – schließlich haben die Bayern aus<br />

Kempten mit dem Vorvorgänger schon den DTM-Titel 2002<br />

holen können. Keine Frage, dass die höchst leidenschaftliche<br />

Beziehung zum TT-Modell auch Rückwirkungen auf die Tuning-<br />

Sparte der Allgäuer hat: Abt hat den ersten getunten TT schon<br />

aufgebaut, auf Basis des 2.0 TFSI. Resultat: 300 statt 230 PS,<br />

420 statt 370 Newtonmeter Drehmoment für den Fronttriebler.<br />

Hans-Jürgen Abt glaubt, dass damit eine Beschleunigung von<br />

null auf 100 km/h in 5,6 Sekunden gelingen wird. Die passende<br />

Begleitmusik zum Abt-Stakkato liefert ein martialischer<br />

Vierrohr-Endschalldämpfer. Auch karosserietechnisch haben<br />

sich die Abt-Jungs einiges einfallen lassen: Der Kit aus<br />

Frontschürze, Seitenschwellern und Heckschürzeneinsatz soll<br />

schon kurz nach dem Modellstart bereitstehen, ebenso wie ein<br />

fest stehender Heckflügel. Dazu gibt es natürlich wie immer<br />

zahlreiche Fahrwerksoptimierungen und bis zu 20 Zoll große<br />

Rad-Reifen-Kombinationen zur Auswahl.<br />

G-Power-Tuning für BMW M6 Gran Coupé<br />

Zahlen, bitte : 740 PS und 975 Nm!<br />

Von einem Leistungszuschlag<br />

von 180 PS und einer Drehmomentsteigerung<br />

von 295<br />

Newtonmeter kann man auch im<br />

Tuningsegment wohl nur selten<br />

berichten. G-Power hat sich das<br />

BMW M6 Gran Coupé zur Brust<br />

genommen und spricht in der<br />

Pressemitteilung davon, dass man<br />

die „brachliegenden“ Leistungsreserven<br />

des V8-Biturbos einfach<br />

mal voll ausgeschöpft habe, was<br />

zwei Fragen aufwirft: Warum<br />

BMW wohl so viel Leistung<br />

brachliegen lässt, und wie es<br />

G-Power schafft, so viel<br />

Leistung herauszukitzeln?<br />

Im Kern wird das Powerplus<br />

vom neuen Steuergerät<br />

mit angepassten Kennfeldern<br />

für Zündung und<br />

Kraftstoffmenge generiert<br />

und natürlich der Ladedruck erhöht.<br />

In Tateinheit mit einer Titan-Abgasanlage<br />

kommen 740 PS<br />

dabei heraus. Den elektronischen<br />

Topspeed-Riegel von BMW konnte<br />

G-Power noch nicht knacken,<br />

bei 305 km/h ist Schluss. Der<br />

Sprint auf 200 km/h soll dafür in<br />

nur 10,5 Sekunden gelingen.<br />

Nicht nur Power<br />

G-Power bietet auch<br />

bei Rädern, im<br />

Fahrwerksbereich<br />

und beim Interieur<br />

zahllose Optimierungsmöglichkeiten<br />

80 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


40 Jahre in zwei Worten.<br />

Golf. Klasse.<br />

Er gab einer ganzen Generation seinen Namen.<br />

Wir geben ihm ein ganzes Heft.<br />

Ab 29.10. im Handel oder bequem per Post nach Hause.<br />

Für nur 7,90 € zzgl. Versandkosten bestellen.<br />

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0711.32068888<br />

E-MAIL<br />

ams@dpv.de<br />

ONLINE<br />

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PINNWAND TUNING<br />

Fahrwerk<br />

Brabus-Tuning für den Mercedes GLA 45<br />

NEWS FLASH<br />

BRABUS: MIT 400 PS IM VOLL-SUV<br />

Schneller ist ja immer besser, selbst im SUV.<br />

Brabus hat sich daher des GLA angenommen<br />

und den Zweiliter-Turbomotor, der<br />

ganz nebenbei bemerkt schon der leistungsstärkste<br />

seiner Klasse ist, noch einmal um 40<br />

PS aufgemörtelt: Dank neu programmiertem<br />

Steuergerät-Kit mit der leicht zu merkenden<br />

Bezeichnung Brabus PowerXtra CGI B45<br />

stehen nicht nur 400 PS, sondern auch 500<br />

Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. So<br />

gedopt soll der Allradler in 4,4 Sekunden auf<br />

100 km/h – ja, wie sagt man es: springen,<br />

fliegen, ramsen? Topspeedmäßig ist bei 270<br />

km/h aber Feierabend. Wer die Power vertont<br />

haben möchte, kann mittels Brabus-Vierrohrauspuffanlage<br />

nachhelfen, was allerdings<br />

auch eine modifizierte Heckschürze aus dem<br />

Brabus-Programm nahelegt.<br />

KW-App<br />

Sie würden Ihr<br />

Fahrwerk gerne über<br />

Ihr Smartphone per App<br />

einstellen? Kein Wunschtraum, KW<br />

macht es möglich, zum Beispiel für<br />

Besitzer eines Audi A6 Avant, über<br />

das adaptive KW-DDC-ECU-Gewindefahrwerk.<br />

Preis: ab 2799 Euro.<br />

Carlsson-Tuning für den Mercedes C 220 CDI<br />

Carlsson-C 220 CDI : Dieselregen in Merzig<br />

Manchmal ist Tuning nur eine Frage der<br />

Mathematik: Wer einen Mercedes<br />

C 220 CDI sein Eigen nennt,<br />

kann bei Carlsson von 170 auf<br />

204 PS aufstuhlen – und spart<br />

im Vergleich zum nächsthöheren<br />

250er von Mercedes gut<br />

4000 Euro. Das Steuergerät<br />

kostet inklusive Einbau bei<br />

Carlsson 1220 Euro – Tuning<br />

für Sparfüchse!<br />

BBS CI-R Platinum<br />

Das Y-Speichendesign ist ein Klassiker<br />

der BBS-Palette. Eine weitere<br />

Wiederholung des Themas gibt es<br />

mit der neuen CI-R-Reihe, die in der<br />

20-Zoll-Größe für zahlreiche Marken<br />

und Modelle erhältlich ist. Die Preise<br />

starten bei 540 Euro pro Rad.<br />

Borbet S-Design<br />

Borbet präsentiert das S-Design-<br />

Rad, bei dem alle nicht tragenden<br />

Bereiche des Felgenbetts durch<br />

Präzisionsfräsen entfernt werden.<br />

Somit wird das Rad bei gleichbleibend<br />

hoher Stabilität noch leichter.<br />

Das Rad gibt es von 17 bis 22 Zoll.<br />

JE Design pimpt den Seat Leon<br />

JE Design: Leon – der Profi<br />

Der Seat Leon Cupra ist nun<br />

wahrlich nicht von schwachen<br />

Eltern: 280 PS, gekleidet in<br />

eine schicke Schale. JE Design<br />

martialisiert den heißblütigen<br />

Spanier nun als Ford-Focus-<br />

RS-Gegner: Mit einem Wide-<br />

Body-Kit (6188 Euro) und<br />

aufgeplusterten Radhäusern,<br />

Vierrohrauspuffanlage und<br />

einer Leistungssteigerung auf<br />

350 PS und 440 Nm mutiert<br />

der Seat Leon Cupra auf einen<br />

Schlag zum pubertären Bubentraum.<br />

Hinter den fetten<br />

Kotflügelverbreiterungen<br />

finden 19-Zoll-Reifen mit 255<br />

Millimetern Breite (2522 Euro)<br />

Unterschlupf. Natürlich gibt es<br />

auch ein JE-Gewindefahrwerk,<br />

das nochmals mit 2299 Euro<br />

zu Buche schlägt.<br />

Tuning-Sonderheft ab<br />

26. November<br />

Ein 100 Seiten starkes Extra-Heft<br />

bringen die Kollegen der Schwesterzeitschrift<br />

<strong>auto</strong> motor und <strong>sport</strong><br />

unter dem Titel „<strong>sport</strong>scars &<br />

tuning“ auf den Markt. Für nur 4,90<br />

Euro werden jede Menge Tuning-<br />

Autos, <strong>sport</strong>liches Zubehör und<br />

wertvolle Service-Tipps geboten.<br />

82 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Anzeigen-Hotline: Tel. 0711/182-188, Fax 0711/182-1783<br />

DAS PORTAL FÜR MEHR FAHRDYNAMIK UND INDIVIDUALITÄT<br />

532.000 begeisterte Auto-Fans pro Monat • 511.000 mit Interesse am Motor<strong>sport</strong><br />

394.000 stehen auf <strong>sport</strong>liches Zubehör • 152.000 mit konkreten Pkw-Kaufplänen<br />

Quelle: AWA 2013<br />

EXTRA: ESSEN MOTOR SHOW<br />

IN DIESER AUSGABE FINDEN SIE 203 KLEINANZEIGEN<br />

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12/2008, 36000 km, 309 kW (420 PS), rot,<br />

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BMW 535 xDrive Touring, EZ 1/2012,<br />

92000 km, 230 kW (313 PS), weiß, Leder,<br />

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ANZEIGE ESSEN MOTOR SHOW 2014<br />

FOR DRIVERS AND DREAMS<br />

Vom 29. November bis<br />

7. Dezember 2014 zeigen über<br />

500 Aussteller in der Messe<br />

Essen wieder <strong>auto</strong>mobile<br />

Leidenschaft.<br />

Alle Jahre wieder steigt in der Messe<br />

Essen eine weltweit einzigartige Mischung<br />

aus PS-Party und Leistungsschau.<br />

Auch 2014 stehen die Zeichen<br />

auf Vollgas: Die Essen Motor Show,<br />

Europas führende Messe für <strong>sport</strong>liche<br />

Fahrzeuge, versammelt vom 29. November<br />

(28. November: Preview Day) bis zum 7. Dezember<br />

über 500 Aussteller in ihren Hallen. Die<br />

Unternehmen und Verbände präsentieren alles,<br />

was das Besucherherz begehrt: <strong>sport</strong>liche Serien<strong>auto</strong>mobile,<br />

Tuning, Motor<strong>sport</strong>, Classic Cars<br />

und Motorräder. Bis zu 360.000 erwartete Fans<br />

machen die Essen Motor Show zu Deutschlands<br />

besucherstärkster Automobilmesse in diesem<br />

Jahr.<br />

Ein Highlight sind auch 2014 die Sonderschauen,<br />

allen voran die Ausstellung „Formel 1


Mehr zur Sonderschau „Formel 1 made in Germany“ im Internet<br />

unter <strong>auto</strong>-motor-und-<strong>sport</strong>.de/F1-Sondershow<br />

made in Germany“. Sie zeigt die<br />

Erfolgsstory von deutschen<br />

Rennwagen, Fahrern und Motoren<br />

in der Königsklasse des Automobil<strong>sport</strong>s<br />

anhand von rund<br />

15 Fahrzeugen: vom Silberpfeil,<br />

in dem der legendäre Juan Manuel<br />

Fangio 1954 zum Titel<br />

fuhr, bis zum Weltmeister<strong>auto</strong><br />

von Sebastian Vettel aus 2010.<br />

Ein weiterer Höhepunkt: die<br />

Sonderschau Automobildesign<br />

mit Concept Cars, Prototypen<br />

und Studien der weltweit bekanntesten<br />

Styling-Unternehmen<br />

und Automobilher- steller.<br />

Mit dabei sind unter anderem<br />

Citroën, Fuore Design, Italdesign<br />

Giugiaro, Hyundai, IED,<br />

Lazareth, Peugeot, Rinspeed,<br />

Sbarro und Zenvo.<br />

Von BMW, Peugeot und<br />

Mercedes-Benz bis Skoda<br />

Hersteller und Rennserien nutzen<br />

die Essen Motor Show auch<br />

2014 zur Präsentation ihrer<br />

<strong>sport</strong>lichen Fahrzeuge. Neben<br />

BMW und Peugeot als prominente<br />

Rückkehrer, bestätigten<br />

bis jetzt unter anderem Citroën<br />

Motor<strong>sport</strong>, die Ford-Werke<br />

GmbH, Mercedes-Benz, Renault<br />

Motor<strong>sport</strong> und Skoda<br />

ihre Teilnahme. Mit Continental<br />

beteiligt sich darüber hinaus<br />

einer der weltweit führenden<br />

Reifenhersteller mit einem großflächigen<br />

Auftritt an der Essen<br />

Motor Show. Dabei sieht das<br />

Messe-Konzept des Reifenherstellers<br />

die gemeinsame Präsentation<br />

ihrer Ultra-High-Performance-Produkte<br />

an einem Gemeinschaftsstand<br />

mit namhaften<br />

Entwicklungspartnern aus<br />

der Tuningbranche vor. Auf<br />

dem großzügig angelegten Messestand<br />

zeigen Abt Sportsline,<br />

AC Schnitzer, HEICO SPOR-<br />

TIV, Sportservice Lorinser und<br />

TECHART Automobildesign in<br />

jeweils eigenen Bereichen eine<br />

Auswahl ihrer aktuellen Fahrzeugpaletten,<br />

an denen Continental-Produkte<br />

zum Einsatz<br />

kommen. Allen voran der reinrassige<br />

Sport-Event-Reifen ContiForceContact,<br />

an dessen<br />

Entwicklung sie zum Teil selbst<br />

mitgewirkt haben.<br />

Ideeller Träger der Messe ist erneut<br />

der ADAC, der ebenfalls<br />

mit einem Stand vertreten ist.<br />

Das Thema Profi-Tuning wird<br />

durch zahlreiche Mitglieder im<br />

Verband der Automobil Tuner<br />

(VDAT) abgedeckt wie beispielsweise<br />

ABT Sportsline, Borbet<br />

und H&R Spezialfedern.<br />

Für zahlreiche Rennserien und<br />

Motor<strong>sport</strong>ler bildet die Essen<br />

Previewday: 28.11.<br />

Reifenhersteller trifft Edeltuner: Renommierte Automobil-Veredler<br />

auf einem gemeinsamen Messestand mit Continental


ANZEIGE ESSEN MOTOR SHOW 2014<br />

Immer ein großes Thema der Motor-Show Essen:<br />

Die DTM, einer der erfolgreichsten Rennserien weltweit.<br />

Motor Show den feierlichen<br />

Abschluss der Saison. Offiziell<br />

an den Messestart gehen unter<br />

anderem der ADAC Bördesprint<br />

Cup, der ADAC Truck<br />

Grand Prix, die DTM, der FIA<br />

European Touring Car Cup<br />

und die Rundstrecken Challenge<br />

Nürburgring. Darüber hinaus<br />

finden sich traditionell<br />

eine Vielzahl aktiver und ehemaliger<br />

Motor<strong>sport</strong>ler in den<br />

Messehallen ein – nicht wenige<br />

legten auf der Essen Motor<br />

Show einst den Grundstein<br />

ihrer Karriere. Für spektakuläre<br />

Halle 1<br />

· Klassische<br />

Sammler fahrzeuge<br />

· Sport- und Prestige-<br />

Automobile im<br />

„Classic & Prestige<br />

Salon“<br />

Halle 2<br />

· Reifen & Felgen<br />

· Tuning & Zubehör<br />

Halle 3<br />

· A DA C<br />

· „Formel 1 made in<br />

Germany“<br />

· Automobil-, Reifen-<br />

& Fahrwerkshersteller<br />

· Designstudien<br />

· DTM-Welt<br />

Galeria<br />

· Hot Rods<br />

· US Show Cars<br />

· Zubehör<br />

Previewday: 28.11.<br />

Live-Action ist ebenfalls gesorgt:<br />

In der DMAX-Motor<strong>sport</strong>arena<br />

in Halle 7 geht<br />

wieder täglich die Post ab, unter<br />

anderem tragen die Driftkünstler<br />

des europaweiten Gymkhana<br />

Drift Cup dort ihr Finale aus.<br />

Publikumsmagnet<br />

tuningXperience<br />

Als Publikumsmagnet der Essen<br />

Motor Show erwies sich im vergangenen<br />

Jahr die tuningXperience,<br />

die laut Befragung in der<br />

Besuchergunst ganz vorne lag.<br />

Über hundert private Tuner<br />

Halle 4<br />

· Motorrad & Zubehör<br />

· PS Speed Bike Show<br />

Halle 5<br />

· Tuning & Zubehör<br />

Halle 6<br />

· Motor<strong>sport</strong><br />

· Boxengasse<br />

Halle 7<br />

· DMAX-Motor<strong>sport</strong>-<br />

Arena<br />

Hallen 6.1, 7.1,<br />

8.1 + 9.1<br />

· Sammler<strong>auto</strong>mobile<br />

· Werkzeuge<br />

& Zubehör<br />

· Ersatzteile<br />

& Literatur<br />

· Street Magazine<br />

· Hot Rods<br />

& Custom Show<br />

· Club-Szene<br />

· Modell<strong>auto</strong>s<br />

Hallen 8 + 9<br />

· Car-Hifi<br />

· Tuning & Zubehör<br />

Hallen 10 + 11<br />

· VDAT-Salon<br />

Halle 12<br />

· „tuningXperience“<br />

47. Essen Motor Show vom 29. November bis 7. Dezember 2014<br />

über 500 Aussteller, auf ca. 100.000 qm in 18 Messehallen.<br />

Öffnungszeiten: Täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Sa/So von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

präsentieren dieses Jahr in Halle<br />

12 ihre modifizierten Fahrzeuge,<br />

darunter die führenden Protagonisten<br />

der weltweiten und nationalen<br />

Szene. Das Fachsimpeln mit<br />

den Messebesuchern gehört für<br />

viele dabei dazu. Neben der tuning-Xperience<br />

widmet sich der<br />

Hella Show & Shine Award den<br />

privaten Tunern: Zehn Besitzer<br />

setzten sich mit ihren Fahrzeugen<br />

in einer Vorauswahl durch und<br />

präsentieren ihre Autos nun auf<br />

der Essen Motor Show. Wer am<br />

Ende gewinnt, entscheiden die Besucher,<br />

die für ihren Favoriten vor<br />

Ort oder online voten können.<br />

Oldtimer & Classic Cars<br />

Oldtimerfreunde kommen in<br />

Essen auch auf ihre Kosten: Die<br />

S.I.H.A., Veranstalter des Classic<br />

und Prestige Salons in Halle 1, bietet<br />

eine exklusiven Sonderschau:<br />

„Jubilee Preview: 80 Years Jaguar<br />

Sporting History 1935-2015“ lautet<br />

das Motto. Dort erhalten die<br />

Besucher einen Vorgeschmack auf<br />

das Jubiläum der britischen Nobelmarke,<br />

die auch im Motor<strong>sport</strong> erfolgreich<br />

war.<br />

PS Speed Bike Show<br />

Der Motorradbereich punktet<br />

unter anderem mit dem Hersteller<br />

Horex, der Tuning-Schmiede triplespeed<br />

head-quarters und dem<br />

Deutschen Customizer Scooter<br />

Sprint Comitee. Daneben versammelt<br />

die PS Speed Bike Show modifizierte<br />

Bikes aus Privatbesitz in<br />

individuellen Designs und mit<br />

zum Teil atemberaubenden Geschwindigkeiten.<br />

Den Weg vom<br />

Serienmodell zum aufwändig modifizier-<br />

ten Unikat zeigt der Live-<br />

Umbau eines Motorrads während<br />

der Messe.<br />

Das Motor<strong>sport</strong>-Treffen<br />

Zum dritten Mal findet auf der<br />

Essen Motor Show der Sponsors<br />

Motor<strong>sport</strong> Summit statt. Im<br />

Congress Center Essen trifft sich<br />

am 28. November das Who's who<br />

der Motor<strong>sport</strong>business-Branche<br />

zum Austausch und Networking.<br />

Hochklassig besetzte Diskussionen<br />

und Foren mit internationalen<br />

und nationalen Referenten<br />

beleuchten die Motor<strong>sport</strong>welt<br />

dabei aus unterschiedlichen Blickwinkeln.<br />

Eintrittspreise 2014<br />

Karten gibt es als Messe-Eintrittskarte oder<br />

als Kombiticket mit Eintritt und freier Hinund<br />

Rückfahrt in allen Bahnen und Bussen<br />

des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR).<br />

Die Servicegebühr für das Kombiticket<br />

beträgt EUR 4,- und ist ausschließlich im<br />

Vorverkauf erhältlich.<br />

Das Kombiticket und die normale Eintrittskarte<br />

sind bundesweit erhältlich in circa 10.000 Vorverkaufsstellen<br />

mit Ticketservice von Eventim<br />

(www.eventim.de,+49 1805/570000 (0,14 €/Min.)<br />

Tagestickets<br />

Erwachsene 16 €<br />

ermäßigt (mit Nachweis) 13 €<br />

(Kinder von 8 bis 16 Jahren, Menschen mit Behinderung,<br />

Schüler ab 17 Jahren und Studenten)<br />

Kinder unter 8 Jahren Eintritt frei<br />

Preview Day (28.11.2014) 25 €<br />

Zwei-Tages-Ticket 28 €<br />

Gruppenticket (ab 15 Personen) 13 € p. P.<br />

Nachmittagstickets<br />

Erwachsene/Ermäßigt 8 €<br />

Preview Day 12 €<br />

Ticket-Specials<br />

Girls Day am 1. Dezember 6 €<br />

(Ticket ist nur an der Tageskasse erhältlich)<br />

Vater-Sohn-Tag am 5. Dezember 20 €<br />

Zwei Kerle, ein Tagesticket;<br />

Angebot gilt nur für Söhne unter 18 Jahren<br />

Ticket4you 58 €<br />

4 Personen, inkl. Parken (Nur im Vorverkauf)<br />

Parken<br />

Parken (Tagesgebühr) 8 €<br />

Ticket-Hotline<br />

+49 0201 31 01 430<br />

Anreise:<br />

Mit dem PKW<br />

uber die Rhein-Ruhr-Autobahnen A52, A2,<br />

A3, A40 und A42<br />

Mit Inkrafttreten der Umweltzone in Essen<br />

ab dem 1. Oktober 2008 empfehlen wir<br />

Fahrern von Kraftfahrzeugen ohne entsprechende<br />

Umweltplakette die Umfahrung der<br />

Essener Innenstadt über das Autobahnnetz.<br />

Über die A 52 (Anschlussstelle Essen-Rüttenscheid<br />

bzw. Essen-Haarzopf bzw. Essen-<br />

Kettwig) ist die Messe Essen schnell und<br />

bequem zu erreichen.<br />

Öffentliche Verkehrsmittel:<br />

U-Bahn-Linie U 11 ab Essen-Hauptbahnhof bis<br />

Messe West/Süd/Gruga und Messe Ost/Gruga<br />

Flughafen-Transfer: Mit dem ICE in 22 Minuten<br />

vom Flughafen-Bahnhof in Düsseldorf zum Essener<br />

Hauptbahnhof. Von dort U- Bahn-Linie U<br />

11 bis Messe in fünf Minuten.<br />

Weitere Informationen auf<br />

www.essen-motorshow.de<br />

und auf Facebook unter<br />

www.facebook.de/essenmotorshow.<br />

86 <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> 12/2014


Performance zum Anfassen.<br />

Besuchen Sie uns auf der Motor Show Essen 2014<br />

(Halle 3.0, Stand Nr. A155)<br />

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unter www.<strong>auto</strong>markt.<strong>auto</strong>-motor-und-<strong>sport</strong>.de<br />

Aston Martin<br />

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Hohenester-Audi<br />

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Audi<br />

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Bentley<br />

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Bentley<br />

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ZENEC PERFORMANCE COCKPIT<br />

Eine Motor-Leistungssteigerung von ABT Sportsline lässt sich beim<br />

Tritt aufs Gaspedal deutlich spüren. Durch die neue Kooperation<br />

von ABT und ZENEC kann diese zusätzliche Power nun auch optisch<br />

im Auto dargestellt werden.<br />

Über eine neu entwickelte Schnittstelle, das ABT Gateway, wird die<br />

Verbindung zwischen dem ZENEC E>GO Z-E2015 und dem ABT<br />

Motorsteuergerät (AEC) hergestellt.<br />

So wird ABT Power auch optisch zu einem Erlebnis.<br />

Das Performance Cockpit von ZENEC ist ausschließlich im Paket mit<br />

einer ABT Power Leistungssteigerung erhältlich. Die Integration ins<br />

Fahrzeug ist problemlos vom qualifizierten Fachbetrieb in Ihrer<br />

Nähe umsetzbar.<br />

Das ZENEC Performance Cockpit gibt es bei <strong>auto</strong>risierten ZENEC-<br />

Fachhändlern.<br />

Z-E2015: NAVICEIVER FÜR VW, SEAT, SKODA<br />

Drehmoment- und Ladedruck-Anzeige<br />

Diagnose- und Passwortschutz-Anzeige<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />

http://www.zenec.com/de/ABT-power<br />

ZENEC E>GOs gibt es für über 60 Fahrzeugmodelle von VW, SEAT, SKODA,<br />

FORD, OPEL, AUDI, BMW, HYUNDAI, MERCEDES und FIAT.<br />

Vertrieb: ACR AG, Bad Zurzach, Schweiz · ZENEC E>GOs gibt es bei <strong>auto</strong>risierten<br />

ZENEC-Fachhändlern. Alle Händleradressen finden Sie auf www.zenec.com


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92 <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> 12/2014


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94 <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> 12/2014


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101


BRIEFE / MAILS<br />

„W er Sport will und sucht, ist meist in der<br />

glücklichen Lage, den erhöhten Verbrauch<br />

auch mit einem Lächeln hinzunehmen“<br />

Andreas Wieczorek zum Thema Benzinverbrauch von Sportwagen<br />

Grüße vom ratlosen Leser<br />

Seit vielen Jahren bin ich gelegentlicher<br />

Leser Ihres Magazins, und all<br />

das, wofür Sie immer wieder gelobt<br />

werden, sagt auch mir sehr zu.<br />

So zum Beispiel die emotionale<br />

Herangehensweise an das Thema<br />

Sportwagen, die fundierten Motor<strong>sport</strong>berichte,<br />

eine Vielzahl interessanter<br />

technischer Daten – die Liste<br />

lässt sich fortsetzen.<br />

Beim Lesen des aktuellen Heftes<br />

hat sich mir jedoch eine Frage aufgedrängt,<br />

auf die ich keine Antwort<br />

habe: Wo sind heute die Reviere für<br />

einen BMW 435i, einen Lexus RC F<br />

oder einen Opel Insignia OPC? Für<br />

die Rennstrecke, sprich Trackdays,<br />

empfehlen sich andere Geräte. Ich<br />

bin ein etwas älteres Semester und<br />

gehöre zu der Generation, die im<br />

Kadett B und Hundeknochen-Escort<br />

die Grenzen ausgelotet hat und jede<br />

Kurve als Herausforderung empfand.<br />

Wir hatten damals ein Revier:<br />

die Landstraßen. Später, in den<br />

80ern, kam die Nordschleife hinzu.<br />

Natürlich war das alles nicht immer<br />

korrekt, aber wir konnten zügig und<br />

flüssig über Landstraßen sausen, es<br />

kamen Fahrfreude und ein Rhythmus<br />

auf, Hausstrecken entstanden.<br />

Und wir träumten von Autos, die es<br />

heute an jeder Ecke gibt: über 200<br />

PS, über 200 km/h, standfeste Bremsen,<br />

tolles Fahrwerk. Doch wofür<br />

braucht man die heute?<br />

Reviere gibt es heute nicht mehr.<br />

Losfahren, einreihen, Rücklichter des<br />

Vordermanns beobachten, bis das<br />

Ziel erreicht ist. Bis auf besondere<br />

Gelegenheiten stehen die schönen<br />

Autos nur herum, die Arbeit macht<br />

ein Brot-und-Butter-Kombi. Ob dieser<br />

kernig einlenkt, ist völlig egal.<br />

Die faktische Beschränkung der<br />

Landstraßen auf 70 km/h tut ein<br />

Übriges: zwei-, dreimal in der Woche<br />

knackig einlenken – und der Führerschein<br />

ist garantiert in behördlicher<br />

Aufbewahrung. Wo sind die Reviere<br />

für die tollen Autos, über die Sie berichten,<br />

von denen wir früher geträumt<br />

haben und die es heute gibt?<br />

Wissen Sie es? Es grüßt Sie freundlich<br />

ein ratloser Leser.<br />

Hartwig Rietz, per E-Mail<br />

Tanken ist keine Schande!<br />

Ja, auch ich gehöre zu den Bürgern,<br />

die etwas zu viel Benzin im Blut haben<br />

und sich so ein unnützes Gefährt<br />

in die Garage stellen.<br />

Vor fünf Jahren hab ich mir einen<br />

neuen M3 gegönnt und fahre ihn<br />

noch immer. Wenn man dem Teilchenbeschleuniger<br />

die Sporen gibt,<br />

dann trinkt er auch etwas mehr. In<br />

dieser Situation leistet er aber auch<br />

mehr! Spaß kostet ab und an einen<br />

kleinen Zuschlag, und der ist es mir<br />

wert. Sicher werde ich ab und an gefragt,<br />

wie hoch der Verbrauch ist. Ich<br />

sage dann immer, dass der Sportler<br />

auch nicht nach dem bewertet wird,<br />

wie viel er nach der Disziplin trinkt.<br />

Tanken ist keine Schande!<br />

Michael Ebner, per E-Mail<br />

ÜBER DIESE KANÄLE KÖNNEN SIE UNS ERREICHEN<br />

ten, zwei Rollen Klopapier und ein<br />

Kühlschrank. Keine Luxusartikel,<br />

wenn man von den Ringen meiner<br />

Frau absieht. Ich fahre den weltweit<br />

ersten Hartge-BMW Compact V8,<br />

und ich wohne nur drei Kilometer<br />

entfernt von der ehemaligen<br />

Deutschland-Vertretung von Ferrari.<br />

Raten Sie mal, wie das so war? Geil!<br />

Ein Ferrari hat mich noch nicht abgehängt,<br />

umgekehrt war das anders.<br />

Spritverbrauch? Ich habe in diesem<br />

Jahr nur einmal getankt. Den<br />

Luxus gönne ich mir. Und als ich die<br />

neuen Brembo-Scheiben eingefahren<br />

habe, war nach 200 Kilometern der<br />

Tank leer. So what? Dafür bremst de r<br />

Wagen jetzt besser.<br />

Bert Stackfleth, per E-Mail<br />

15 Liter plus x? Nein!<br />

Nicht alle der 50 000 Zeitungskäufer<br />

– und noch mehr Leser, Glückwunsch<br />

– werden in der Lage sein,<br />

sich einen schnellen Zweitwagen just<br />

for fun zu kaufen. Häufig muss der<br />

Den Luxus gönne ich mir<br />

Danke für den Kommentar. Vier<br />

Automobile gehören für uns zum<br />

täglichen Leben wie drei Zahnbürsleserbriefe_<strong>sport</strong>_<strong>auto</strong>@motorpresse.de<br />

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Eine Veröffentlichung erfolgt nur unter<br />

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Bei Zuschriften per E-Mail bitten wir<br />

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um Angabe der Postadresse.<br />

Redaktion <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart, Fax: 0711/182-1786<br />

auch für alltägliche Fahrten wie<br />

Arbeit und Einkauf herhalten. Und<br />

bei Fahrleistungen um die 25 000 km<br />

pro Jahr spielen Verbrauch und<br />

Unterhalt sehr wohl eine Rolle.<br />

Ob ich einen Verbrauch von 15<br />

Liter plus x dauerhaft akzeptiere?<br />

Eher nein. Gerade ein Fahrzeug wie<br />

die abgebildete Corvette oder der<br />

aktuelle Porsche 991 mit PDK haben<br />

ultralange letzte Gänge, die auch<br />

ökonomisch einsetzbar sind. Spaß<br />

am Sportwagen kann man auch beim<br />

Cruisen im großen Gang haben.<br />

Holger Himpel, per E-Mail<br />

Die Relationen beachten<br />

Jeder Zeile Ihres Kommentars stimme<br />

ich zu. Er hat mich an die legendäre<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong>-Werbung „Der<br />

Getränkehalter interessiert uns nicht“<br />

erinnert. Ähnlich ist es mit dem<br />

Verbrauch: Beträgt der Anteil für<br />

Treibstoff doch nur rund zwölf<br />

Prozent der Gesamtkosten eines<br />

Autos. Wenn es Ingenieure mit enormem<br />

Aufwand schaffen, den Verbrauch<br />

um einen Liter zu senken, haben<br />

sie die Gesamtkosten um ein sattes<br />

Prozent reduziert. Hallo, wovon<br />

reden wir da eigentlich? Wer will, der<br />

kann jederzeit die größte Verbrauchsminderung<br />

mit seinem Fahrerlebnisschalter,<br />

genannt Gaspedal, erreichen.<br />

Das einzig Interessante zum Thema<br />

Benzin ist das Tankvolumen.<br />

Wolfgang Pürstinger, per E-Mail<br />

Spritkostenanteil: 12,5 %<br />

Ich bin völlig Ihrer Meinung, dass<br />

der Spritverbrauch bei einem Sportmodell<br />

nicht das entscheidende Kriterium<br />

ist. Kostenseitig wird er ohnehin<br />

überschätzt. Die aktuelle Kostenbilanz<br />

für meinen Maserati Spider<br />

auf der Basis von zwölf Jahren und<br />

85 000 km zeigt, dass der Kostenanteil<br />

des Sprits bei einem Durchschnittsverbrauch<br />

von 15 Litern nur<br />

12,5 % beträgt. An restlichen variablen<br />

Kosten gehen 2,5 % für Reifen<br />

und 12 % für Wartung und Reparaturen<br />

drauf. Die Masse sind Fixkosten<br />

wie Steuer, Versicherung, Garage<br />

(16 %) und Wertverlust (57 %).<br />

Bei Gesamtkosten von 128 500<br />

Euro entfallen 12 300 Euro auf den<br />

Sprit. 20 % Spriteinsparung bringen<br />

auf 85 000 km nur 2500 € Kosteneinsparung.<br />

Eine Ausnahme sehe ich<br />

allerdings: Wenn die Spriteinsparung<br />

auf 300 kg Gewichtsreduzierung beruht,<br />

dann ist sie mir sehr willkommen,<br />

wegen der besseren Fahrbarkeit.<br />

Scheint aber nicht so einfach zu<br />

sein: Der Ferrari 430 Spider, den wir<br />

102 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


seit einem halben Jahr haben, benötigt<br />

trotz 150 Kilo geringerem Leergewicht<br />

ebenfalls 15 Liter.<br />

Michael Jacobsen, per E-Mail<br />

Stimmige Öko-Gesamtbilanz<br />

Ich muss Ihnen in vollem Umfang<br />

zustimmen. Seit Mai fahre ich eines<br />

der von Ihnen genannten Fahrzeuge<br />

aus dem „Spaß-und-Spiel-Segment“<br />

(M235i). Zuvor waren es zwei andere<br />

BMW mit dem fast gleichen Motor,<br />

ein Z4 35i sowie ein 335i Cabrio.<br />

Bei keinem dieser Fahrzeuge war<br />

der Spritverbrauch Kaufkriterium.<br />

Ich muss sogar gestehen, da eigentlich<br />

nicht so genau hingeschaut zu<br />

haben. Entweder man fährt ein Auto<br />

aus Vernunftgründen oder eben aus<br />

Spaß. Ich mag mir eigentlich nicht<br />

vorstellen, mit einem Passat/Golf<br />

herumzukutschieren. Zugegeben:<br />

Ich fahre mit meinen Autos im Jahr<br />

lediglich um die 10 000 km, die restlichen<br />

13 000 km mache ich mit dem<br />

Fahrrad. Da stimmt dann sogar die<br />

Öko-Gesamtbilanz!<br />

PS-starke Autos können so<br />

konstruiert werden, dass sich der<br />

Spritverbrauch auch ohne Downsizing<br />

in vernünftigen Grenzen hält:<br />

Mein M235i verbraucht im Schnitt<br />

knapp über 10 l/100 km, auf der<br />

Langstrecke und Autobahn liege ich<br />

bei 8 Litern. Für 326 PS und 450<br />

Nm sind das tolle Werte!<br />

Karl Heinz Goebel, per E-Mail<br />

In vollen Zügen genossen<br />

Nee, ich gucke bei keinem Auto auf<br />

den Spritverbrauch. Schon gar nicht<br />

bei meinen Spaß<strong>auto</strong>s! Ich kaufe<br />

Autos nach Emotionen. Ich fahre seit<br />

meinem 14. Lebensjahr auf der<br />

Nordschleife, das hat mich geprägt.<br />

Für mich zählen Fahrwerk, Bremsen,<br />

Reifen, Motor und Klang ... Aber bitte<br />

kein Soundgenerator ... Oder vier<br />

Zylinder (außer DTM M3 E30) ...<br />

Der Verbrauch von 30 bis 50<br />

Litern auf der Nordschleife zieht sich<br />

seit Jahrzehnten durch mein Hobby.<br />

Auch wenn die Technik immer besser<br />

wird, bei Vollgas saufen sie alle! Und<br />

wie! Ich will in 20 Jahren, wenn wir<br />

alle elektrisch fahren, sagen können:<br />

„Ich habe die Zeit der Verbrennungsmotoren<br />

in vollen Zügen genossen!“<br />

Uwe Reusch, per E-Mail<br />

Nichts mehr zu testen?<br />

Mir fällt unangenehm auf, dass alle<br />

sogenannten Sportwagen unter Adipositas<br />

leiden. 435i: 1621 kg, AMG<br />

GT S: 1615 kg, Lexus RC F: 1765<br />

kg, 911 Targa: 1596 kg, S4 Avant:<br />

1809 kg, 335i: 1766 kg.<br />

Die PS-Leistungssteigerungen der<br />

letzten 15 Jahre relativieren sich natürlich<br />

mit der Gewichtszunahme.<br />

Dass man mit diesen Schwergewichten<br />

noch zum Teil sehr gute Rundenzeiten<br />

hinbekommt, ist dann wohl<br />

eher der Reifenentwicklung geschuldet<br />

denn dem Leistungsgewicht –<br />

von Ausnahmen abgesehen.<br />

Ein Sportwagen sollte unter 1500<br />

Kilo wiegen – und das wäre mir eigentlich<br />

schon 200 Kilo zu schwer.<br />

Reiselimousinen und Kombis dürfen<br />

natürlich mehr wiegen, aber die fielen<br />

bei mir nicht in die Kategorie der<br />

Sportwagen. Aber wenn Ihr Euch so<br />

ein Gewichtslimit auferlegen würdet,<br />

hättet Ihr ja keine Sportwagen mehr<br />

zum Testen ...<br />

K. Gropengießer, per E-Mail<br />

Das ist doch Bullshit!<br />

Sie haben einen ordentlichen Job<br />

gemacht beim Test des BMW i8 und<br />

haben wenigstens versucht, vorurteilsfrei<br />

an die Sache heranzugehen.<br />

Nun, ganz geschafft haben Sie es<br />

dann doch nicht, oder Ihr Chef hat<br />

reingeredet ...<br />

Ich habe mir jedenfalls mal die<br />

Mühe gemacht und die für mich relevanten<br />

Messdaten zwischen dem<br />

neuen 911 Targa und dem i8 im gleichen<br />

Heft in ein Excel-File zu übertragen.<br />

Meine Konklusion deckt sich<br />

nicht mir Ihrer, denn wenn ein<br />

Sportwagen 18 % billiger und 7 %<br />

leichter ist, eine um 11 % idealere<br />

Gewichtsverteilung hat, 35 % weniger<br />

sekundäre Energie verbraucht<br />

(und wahrscheinlich ebenso viel<br />

„Mir persönlich macht es mehr Spaß,<br />

Gas geben zu können – und dabei mit<br />

15 statt mit 30 Litern auszukommen“<br />

Lars Steinke über das Thema Sportwagen und Kraftstoffverbrauch<br />

weniger primäre Energie zur Herstellung),<br />

30 bis 60 % bessere Elastizitätswerte<br />

in den relevanten Geschwindigkeitsbereichen<br />

hat, aber alle<br />

anderen Daten bloß zu 3 bis 4 % zugunsten<br />

des zugegeben superschönen<br />

Targa gehen – wie ist es dann möglich,<br />

dass der 911 unterm Strich 7<br />

Punkte oder 14 % besser abschneidet?<br />

Mal ehrlich, das ist doch Bullshit!<br />

Jetzt haben die Münchner mal echt<br />

was Neues gebracht, das zweifelsfrei<br />

die Zukunft des Sportwagens definiert,<br />

und Ihr straft es ab. Da fehlt<br />

mir jedes Verständnis.<br />

Roger Riedener, per E-Mail<br />

Kein lüstern wackelnder Hintern<br />

Mich wundert, dass Sie sich über die<br />

Fahrdynamik des Audi S1 wundern.<br />

Sind wir mal ehrlich: Warum wird so<br />

ein Auto gebaut? Um möglichst viele<br />

davon zu verkaufen. Also muss das<br />

Fahrzeug pfiffig aussehen. Das tut<br />

der S1 in meinen Augen. Und 230<br />

PS machen auch Sinn.<br />

Bei der Probefahrt muss das Vehikel<br />

darüber hinaus nur noch die in<br />

unserer Gesellschaft hochgepriesene<br />

Sicherheit vermitteln. Das wird mit<br />

den von Ihnen beschriebenen Fahrwerkseinstellungen<br />

erreicht. Dazu<br />

passt kein lüstern wackelnder Hintern.<br />

Der Anteil der Kunden, die die<br />

Kiste tatsächlich am physikalischen<br />

Limit über einen Rundkurs jagen, ist<br />

wohl verschwindend gering. Wo sind<br />

denn die Rennzwerge wie Cooper S<br />

und Co., ganz zu schweigen von den<br />

großen Sportwagen, die man so auf<br />

Deutschlands Straßen sieht – das frage<br />

ich mich bei gelegentlichen Abstechern<br />

auf die Nordschleife. Da müsste<br />

es in der Eifel ja tagein, tagaus zugehen<br />

wie auf dem Oktoberfest.<br />

Was mich wundert, ist der ganze<br />

Quattro-Aufwand. Klingt natürlich<br />

cool, und der Schriftzug sieht schnittig<br />

aus. Das Produkt scheint sich so<br />

besser zu verkaufen. Wäre interessant,<br />

wie viele der Kunden es überhaupt<br />

spannen würden, wenn man ihnen<br />

einen Fronttriebler mit Quattro-Aufkleber<br />

hinstellt ...<br />

Michael Haas, per E-Mail<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktionsleiter Marcus Schurig,<br />

mschurig@motorpresse.de<br />

Content Delivery Management<br />

Leitung: Thomas Fischer (Text), Michael Heinz<br />

(Kreation, Art Director). Hans-Jürgen Kuntze<br />

(CvD), Edwin Meister (Daten), Johannes<br />

Holzwarth (Text-Archiv), Rainer Herrmann<br />

(Bild-Archiv)<br />

Test und Technik<br />

Jörn Thomas (Ltg.), Christian Gebhardt,<br />

Stefan Helmreich, Uwe Sener<br />

Sport Marcus Schurig (Ltg.)<br />

Grafik Wolfgang Brettschneider<br />

Ständige Mitarbeiter Alexander Bloch,<br />

Henning Busse, Jens Dralle, Marcus Peters,<br />

Michael Schmidt<br />

Freie Mitarbeiter Andrew Cotton, Bianca<br />

Leppert, Frank Mühling, Giorgio Piola,<br />

Horst von Saurma, Markus Stier<br />

Schlussredaktion Schlussredaktion.de<br />

Assistenz Michaela Plangg (Ltg.),<br />

Ute Eckstein, Cordelia Haymann<br />

Freie Fotografen John Brooks, Rossen<br />

Gargolov, Ralph Hardwick, Achim Hartmann,<br />

fact/Joachim Dave Schahl, Frank Herzog,<br />

Burkhard Kasan, McKlein, David Lister,<br />

Hardy Mutschler, Silvia Müller, Daniel<br />

Reinhard, Dirk Reiter, Hans-Dieter Seufert,<br />

Wolfgang Wilhelm<br />

www.<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de Jochen Knecht<br />

(Leiter Digitale Medien)<br />

Carsten Rose, crose@motorpresse.de<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong> gehört zur<br />

<strong>auto</strong> motor und <strong>sport</strong>-Gruppe<br />

Redaktionelle Gesamtleitung<br />

Ralph Alex, Jens Katemann.<br />

Stellvertreterin: Birgit Priemer<br />

Leitung Geschäftsbereich Automobil<br />

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Gesamtanzeigenleitung Automobil<br />

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Anzeigenleitung Stefan Granzer<br />

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Herstellung Stephan Müller<br />

Verlag<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

© by MotorPresse Stuttgart<br />

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Leuschnerstraße 1, Tel. (07 11) 1 82-01<br />

Repro Otterbach Medien KG<br />

GmbH & Co., Rastatt<br />

Druck Vogel Druck und Medienservice<br />

GmbH, Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg<br />

Printed in Germany<br />

Preise Einzelheft 4,20 €<br />

Abonnement:<br />

Jahrespreis Inland für 12 Ausgaben: 49,90 €,<br />

(A: 57,60 €, CH: 96,00 sfr, übrige Auslandspreise<br />

auf Anfrage)<br />

Kombiabo: <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> und Motor Klassik im<br />

Kombiabo mit 15 % Preisvorteil. Jahrespreis für<br />

Inland 12 Ausgaben <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> und Motor<br />

Klassik: 88,90 € (A: 101,10 €, CH: 175,10 sfr,<br />

übrige Auslandspreise auf Anfrage)<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />

Immatrikulationsbescheinigung das Abo mit<br />

einem Preisvorteil von 40% gegenüber dem<br />

Kauf am Kiosk zum Preis von 30,24 € (A: 34,56 €;<br />

CH: 57,60 sfr, weitere Auslandspreise auf<br />

Anfrage)<br />

ISSN: 0940-4287<br />

Vertrieb Einzelverkauf:<br />

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Vertriebsleitung: Andreas Jastrau<br />

International: Deutscher<br />

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Anzeigenpreisliste Nr. 45, gültig ab 1. 1. 2014<br />

Gerichtsstand Stuttgart und Hamburg.<br />

Für unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos<br />

wird keine Gewähr übernommen.<br />

Die Mitglieder des Deutschen Sport fahrer<br />

Kreis e. V. erhalten <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> im Rahmen ihrer<br />

Mitgliedschaft im Abonnement.<br />

<strong>sport</strong> <strong>auto</strong> (USPS no 0012221) is published<br />

monthly by Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />

Co.KG. Subscription price for USA is $100 per<br />

annum. K.O.P.: German Language Pub., 153 S<br />

Dean St, Englewood NJ 07631. Periodicals<br />

Postage is paid at Englewood NJ 07631 and<br />

additional mailing offices. Postmaster: Send<br />

Address changes to: Sport<strong>auto</strong>, GLP, PO Box<br />

9868, Englewood NJ 07631.<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 103


Die europaweit größte Vereinigung von a<br />

TERMIN NOTIEREN<br />

Auch dieses Jahr gibt es auf der Essen Motor Show einen<br />

ganz besonderen Leckerbissen für die Freunde des klassischen<br />

Motor<strong>sport</strong>s. Die Macher der Essen Motor Show,<br />

die traditionell den Abschluss und das letzte Highlight der<br />

Renn<strong>sport</strong>-Saison darstellt, planen für dieses Jahr eine<br />

Sondershow mit dem Namen „Formel 1 made in Germany“.<br />

Hier sollen Fahrzeuge von deutschen Fahrern, Teams<br />

und Herstellern gezeigt werden, und davon gab es ja auch<br />

neben den großen Herstellern Mercedes, BMW und Porsche<br />

so einige – wie beispielsweise Zakspeed, Rial, ATS,<br />

Eifelland … Das dürfte mit Sicherheit spannend werden.<br />

Dazu kommen noch weitere Sondershows zu Themen<br />

wie Oldtimer und Classic Cars, Automobil-Design und<br />

Hot Rods.<br />

Selbstverständlich ist der DSK auch wieder selbst vor<br />

Ort, und die DSKler dürfen sich über vergünstigte Tickets<br />

freuen. Also am besten im Terminkalender schon mal einen<br />

Tag zwischen dem 29.11. und 7.12. für alles andere<br />

blocken.<br />

ÜBER DEN DSK<br />

Freude am Freien Fahren<br />

Der DSK vertritt die Interessen<br />

der Sportfahrer, das ist<br />

natürlich bekannt. Aber seien<br />

wir mal ehrlich: Was ist unser<br />

wichtigstes Interesse? Fahren,<br />

aktiv fahren, sicher fahren<br />

und Fahrfähigkeiten verbessern.<br />

Viele DSKler sind<br />

aktive Motor<strong>sport</strong>ler und leben<br />

ihre Leidenschaft bei<br />

Rennen, Rallyes, Bergrennen,<br />

Slalom und Cross-Country –<br />

DSK-Präsident<br />

gerne auf zwei oder vier Rädern<br />

– aus. Aber dann gibt es<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />

noch eine zweite Gruppe, die<br />

einfach nur das Fahren genießen will. Und zwar auf den<br />

schönsten Pisten. Für die haben wir die Track-Days, bei<br />

uns traditionell das „Freie Fahren“ genannt, im Programm.<br />

Als gemeinnütziger Verein können wir das besonders<br />

günstig organisieren, und ich möchte mich an<br />

dieser Stelle herzlich bei den Streckenbesitzern bedanken,<br />

die mit dem DSK kooperieren und uns immer wieder<br />

tolle Gelegenheiten bieten. So zuletzt auf der immer<br />

noch neuen, aber faszinierenden Anlage am Bilster<br />

Berg. Leider konnte ich selbst nicht dabei sein, aber es<br />

EDITORIAL<br />

wird berichtet, dass die Teilnehmer total begeistert waren. So<br />

begeistert, dass wir im DSK versuchen werden, noch mehr Fahrgelegenheiten<br />

zu schaffen – dort am Bilster Berg, aber natürlich<br />

auch auf allen anderen schönen Strecken.<br />

Und jetzt möchte ich auch mal allen Teilnehmern ein großes<br />

Kompliment machen. Falls es vor einiger Zeit mal Beschwerden<br />

über einzelne rüde Zeitgenossen gab, haben sich die DSKler besonnen<br />

und bieten heutzutage eine herausragende Leistung:<br />

diszipliniert, fair, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Dank<br />

gebührt vor allem aber auch unserem Team, welches die schönen<br />

Erlebnisse ermöglicht. Von Daniel Neubauer bis zu Charly<br />

Kling und Karl-Heinz Stümpert sowie vielen weiteren Enthusiasten,<br />

die uns bei der Vorbereitung und der Durchführung unterstützen.<br />

Sorry, wenn ich hier nicht alle aufzähle, die im Laufe des<br />

Jahres mit uns – und mit Euch – unterwegs waren. Ihr macht<br />

einen ganz tollen Job!<br />

Die Saison neigt sich dem Ende zu, die Essen Motor Show steht<br />

vor der Tür, aber die Planungen für das kommende Jahr laufen<br />

schon wieder auf Hochtouren. Drücken wir uns selbst die Daumen,<br />

dass wieder ein paar schöne Schmankerl dabei sein werden.<br />

Wir sehen uns in Essen oder spätestens auf der Mitgliederversammlung<br />

im Februar am Nürburgring.<br />

Herzlichst<br />

Euer<br />

Mit mehr als 13 000 Mitgliedern ist der Deutsche Sportfahrer<br />

Kreis e.V. die europaweit größte Vereinigung von<br />

aktiven Fahrern und Motor<strong>sport</strong>-Fans – und das mit langer<br />

Tradition. 1958 wurde der DSK mit dem Ziel gegründet,<br />

den Motor<strong>sport</strong> – und vor allem die Sicherheit in<br />

selbigem – zu fördern und zu verbessern und als Bindeglied<br />

zwischen Fahrern, Organisationen und Funktionären<br />

zu agieren. Zu den prominentesten Gründungsmitgliedern<br />

gehört Wolfgang Graf Berghe von Trips. Dabei<br />

setzt sich der DSK damals wie heute für die gleichen<br />

Ziele ein.<br />

Heute, mehr als fünf Jahrzehnte nach der Gründung,<br />

bestimmen die Themengebiete Sicherheit, Fairness und<br />

Zukunftsfähigkeit die Arbeit des DSK. Das elfköpfige<br />

Team rund um Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn hat<br />

zusammen einen Erfahrungsschatz aus mehr als 250<br />

Jahren Motor<strong>sport</strong> – ob als Fahrer bei Rundstreckenoder<br />

Bergrennen, im Rallye-Sport oder als Funktionär<br />

hinter den Kulissen; die Präsidiumsmitglieder kennen<br />

sich in der Szene aus.<br />

Die Mitglieder profitieren in vielerlei Hinsicht von den<br />

Stärken des DSK: Regelmäßig führt der DSK das beliebte<br />

„Freie Fahren“ auf deutschen Rennstrecken<br />

durch, und auf viele Eintrittskarten und die Produkte der<br />

Partner erhalten Mitglieder satte Rabatte. Zudem ist im<br />

Mitgliedsbeitrag ein Jahres-Abo der Fachzeitschriften<br />

„<strong>sport</strong> <strong>auto</strong>“, „PS“ oder „Motor Klassik“ enthalten.<br />

MITGLIED WERDEN<br />

Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen Sie uns im<br />

Internet unter www.dskev.de und klicken Sie im rechten<br />

Bereich der Website auf den entsprechenden<br />

Menüpunkt – oder<br />

scannen Sie mit Ihrem Mobiltelefon<br />

den rechts abgedruckten Code ein,<br />

der Sie <strong>auto</strong>matisch auf die richtige<br />

Seite weiterleitet.<br />

PARTNER<br />

Deutscher Rallycross-Titel für Ruszczynski<br />

Bartlomiej „Bartek“ Ruszczynski, DSK-Mitglied<br />

seit 2013, ist neuer „Deutscher Rallycross-Meister<br />

National“. Allerdings musste der<br />

gebürtige Pole beim Finale in Groß-Dölln noch<br />

mal ordentlich zittern, bevor er den Pokal in die<br />

Höhe stemmen durfte, da er seinen Alfa 156<br />

GTA bei einem Crash im Qualifying heftig kaltverformt<br />

hatte.<br />

Doch in einer nervenzerreißenden Nachtschicht<br />

gelang es, auch dank der Hilfe vieler<br />

Teams aus dem Fahrerlager, den Alfa rechtzeitig<br />

zum Finale wieder einsatzbereit zu machen.<br />

Ruszczynski zeigte einmal mehr eine starke<br />

Leistung, fuhr auf Platz zwei und sicherte sich<br />

damit den Titel vor der letztjährigen Meisterin<br />

Silva Winterhoff, die zwar mit drei Siegen einen<br />

Erfolg mehr einfahren konnte als Ruszczynski,<br />

aber einen Lauf ausließ und so punktetechnisch<br />

ins Hintertreffen geriet.<br />

Besonders beeindruckend an Ruszczynskis Titel:<br />

Er verzichtete aus Budgetgründen weitgehend<br />

auf die Verwendung von Renn<strong>sport</strong>teilen.<br />

„Wir haben voll auf Serienteile gesetzt, um die<br />

Kosten niedrig zu halten“, berichtet der neue<br />

Champ, der Walter Röhrl, Robert Kubica und<br />

seinen Vater als Vorbilder nennt. „Mit einem<br />

Serienmotor, Seriengetriebe und Serienantriebstechnik<br />

ist es uns gelungen, nicht nur<br />

den deutschen Titel, sondern auch Läufe in der<br />

polnischen Meisterschaft zu gewinnen.“


DSK NACHRICHTEN AUSGABE 575<br />

ktiven Fahrern und Motor<strong>sport</strong>-Fans mit über 13 000 Mitgliedern<br />

DSKler Derscheid und Flehmer holen VLN-Titel<br />

Den zehnten und letzten Lauf der VLN-Saison 2014<br />

werden sowohl Rolf Derscheid aus Much und Michael<br />

Flehmer aus Overath als auch die VLN-Fans sicherlich<br />

nicht so schnell vergessen. Denn mit dem sympathischen<br />

Duo sicherten sich zwei waschechte Amateure<br />

den Titel in der populärsten Breiten<strong>sport</strong>serie Europas<br />

und unterstrichen somit, dass in der VLN wirklich Einsatz,<br />

Herzblut, Begeisterung und Können ein großes<br />

Budget mehr als wettmachen . Nicht zu vergessen natürlich<br />

ein zuverlässig laufender BMW 325i.<br />

Ein Erfolg, der Derscheid/Flehmer ganz offenbar vom<br />

ganzen Fahrerlager gegönnt wurde, denn selten drängten<br />

sich so viele Gratulanten um Titelgewinner wie<br />

beim VLN-Saisonfinale – zuallererst ihr größter Konkurrent<br />

im Kampf um den Titel: der 38-jährige TV-Moderator<br />

Tim Schrick. Und der Applaus bei der Siegerehrung<br />

mit der symbolischen Übergabe der Startnummer eins<br />

durch VLN-Geschäftsführer Karl Mauer erreichte ebenfalls<br />

selten gehörte Phonzahlen.<br />

„Ich bin total überwältigt, mir fehlen die Worte“, sagte<br />

Derscheid nach dem Rennen. „Wir sind seit einigen<br />

Jahren gemeinsam in der Langstreckenmeisterschaft<br />

unterwegs – und waren nicht selten eines der Teams,<br />

die um den Sieg kämpften. Am Ende hat es aber nie<br />

zum Titel gereicht. Darum fällt mit heute ein großer<br />

Stein vom Herzen.“ Und Teamkollege Flehmer ergänzte:<br />

„Heute Abend wird gefeiert. Das gesamte Team hat<br />

über die Saison fehlerfrei gearbeitet. Und auch wenn<br />

Rolf und ich jetzt im Rampenlicht stehen – der Erfolg<br />

gehört auch unserer fantastischen Truppe.“<br />

Pikantes Detail am Rande: Derscheid (54) und Flehmer<br />

(47) war der Titel eigentlich schon nach dem neunten<br />

Lauf nicht mehr zu nehmen, hatten sie sich doch mit<br />

sieben Siegen bei acht gewerteten Rennen einen uneinholbaren<br />

Vorsprung gesichert.<br />

Der Entschluss, dennoch auch beim Saisonfinale anzutreten,<br />

zeugte von der Renn<strong>sport</strong>begeisterung der<br />

beiden, denn für ihre Titelambitionen bedeutete dieser<br />

Start aufgrund des VLN-Reglements noch mal ein<br />

gewisses Risiko. Der Grund: Laut VLN-Reglement der<br />

Saison 2014 taucht das schlechteste Ergebnis eines<br />

Teams als Streichresultat nicht in der Wertung auf. Hätte<br />

nun aber beim Finale ein Konkurrent Protest gegen<br />

Derscheid/Flehmer eingelegt und dieser Protest wäre<br />

erfolgreich gewesen, dann hätte dieser Nuller aufgrund<br />

eines Wertungsausschlusses nicht als Streichresultat<br />

genutzt werden dürfen – und der Titel hätte sich in<br />

Rauch aufgelöst.<br />

Doch Derscheid, der am 2. November seinen 55.<br />

Geburtstag feiert, blieb eisern: „Ich werde jetzt keine<br />

T-Shirts drucken oder Kappen sticken lassen. Wenn wir<br />

am 25. Oktober gegen 17 Uhr Meister sind, dann werde<br />

ich mich riesig freuen“, sagte der SAP-Anwendungsentwickler,<br />

für den der Motor<strong>sport</strong> ein reines Hobby<br />

ist, nach Lauf neun. Und auch Flehmer unterstrich,<br />

dass man auch im Finale an den Start gehen werde:<br />

„So langsam realisiere ich, was passiert ist, doch sicher<br />

sind wir noch nicht.“ Eine wahrhaft ehrenwerte Einstellung,<br />

die von echtem Sportsgeist geprägt war – und es<br />

ist ja auch alles gut gegangen.<br />

Grund zum Jubeln hatten beim Saisonfinale auch noch<br />

Jürgen Alzen (Teamchef und Fahrer) und Dominik<br />

Schwager. Die setzten sich nämlich in einem spannenden<br />

Finale gegen Klaus Abbelen, Sabine Schmitz, Patrick<br />

Huisman und Frank Stippler im Porsche 911 GT3 R<br />

von Frikadelli Racing durch und sorgten so für den ersten<br />

Gesamtsieg des Ford GT3. „Ich bin überglücklich“,<br />

sagte Alzen nach einer sieben Jahre währenden sieglosen<br />

Durststrecke. „Ich habe immer daran geglaubt,<br />

dass es irgendwann wieder klappen wird.“<br />

www.sachs-race-engineering.de<br />

Was für ein Ding:<br />

Studieren am Ring!<br />

Am Nürburgring, wo sonst meist heulende Motoren<br />

das Sagen haben, bietet die Fachhochschule<br />

(FH) Kaiserslautern zukünftig zwei besondere<br />

MBA-Fernstudiengänge in den Bereichen Sport-<br />

Management und Motor<strong>sport</strong>-Management an.<br />

Für beide Studiengänge, insbesondere für das<br />

Motor<strong>sport</strong>-Management, stellt der Nürburgring,<br />

eine der berühmtesten Rennstrecken der Welt,<br />

die perfekte Location dar. Hier ist man ganz nah<br />

dran am Sport, und das Ambiente atmet Motor<strong>sport</strong>geschichte.<br />

„Aus unserer Sicht ist der<br />

Nürburgring ideal, um Wissenschaft und Praxis<br />

zusammenzubringen“, erklärt Prof. Dr. Bettina<br />

Reuter von der FH Kaiserslautern. „Die Besonderheiten<br />

des Motor<strong>sport</strong>s und Sports sind hier<br />

live zu erleben.“<br />

Die Vorlesungen der beiden berufsbegleitenden<br />

Fernstudiengänge finden in den Räumen der Lotto-Bezirksdirektion<br />

direkt gegenüber der Boxengasse<br />

der Eifelstrecke statt, los geht’s mit dem<br />

Sommersemester 2015.<br />

„Bereits im vergangenen Jahr waren wir gern<br />

Gastgeber für die Fernstudiengänge der FH Kaiserslautern.<br />

Schön, dass die Kooperation nun<br />

intensiviert wird“, sagt Lotto-Geschäftsführer Jürgen<br />

Häfner erfreut.<br />

IMPRESSUM<br />

Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16, 76694 Forst, Tel. 072 51/<br />

302 84-0, Telefax 072 51/302 84-19<br />

Internet: http://www.dskev.de E-Mail: info@dskev.de<br />

Präsident: Dr. Karl-Friedrich Ziegahn Vizepräsidenten: Karl-<br />

Heinz Stümpert, Friedhelm Kissel Schatzmeister: Reinhard<br />

Michel Schriftführer: Hans-Walter Kling Präsidialmitglied z. b. V.:<br />

Armin Schwarz Beisitzer: Altfrid Heger, Johannes Scheid, Ralf<br />

Waldmann, Jutta Beisiegel, Sabine Fischer Redaktion: Nicolaus<br />

C. Koretzky, Patrik Koziolek, Thorsten Schlottmann Fotografen:<br />

Jochen Merkle, Jörg Schanz, Miguel Villa, Jan Brucke


LANGSTRECKENMEISTERSCHAFT DIE NEUEN VLN-MEISTER<br />

MEISTER<br />

DER HERZEN<br />

Mit Rolf Derscheid und<br />

Michael Flehmer sicherte<br />

sich ein urtümliches<br />

Garagen-Team den<br />

Titel in der VLN.<br />

Acht Klassensiege<br />

und ein zweiter<br />

Platz mit ihrem<br />

BMW 325i in der<br />

V4-Klasse machten sie<br />

zu VLN-Meistern. Ein<br />

Porträt über eine Mannschaft,<br />

wie sie in der VLN<br />

vom Aussterben bedroht ist.<br />

Text Bianca Leppert · Fotos BR-Foto<br />

Mit Luftsprung zum Titel<br />

Michael Flehmer (links) und<br />

Rolf Derscheid entern nach<br />

dem Titelgewinn das Podium,<br />

wo VLN-Chef Karl Mauer mit<br />

der neuen Startnummer für die<br />

Saison 2015 wartet: In Zukunft<br />

sind sie die Nummer 1!<br />

106 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 107


LANGSTRECKENMEISTERSCHAFT DIE NEUEN VLN-MEISTER<br />

Es fängt bereits an, dunkel zu werden, das<br />

letzte VLN-Rennen der Saison 2014 ist<br />

Geschichte. In den Boxen werden die<br />

Werkzeugkisten gepackt und in die Lkw<br />

verladen. Mit Ausnahme von Box 24.<br />

Dort fängt die Party gerade erst richtig<br />

an. Ein Mechaniker kraxelt das Trenngitter<br />

hoch und befestigt zwei Siegerkränze. Er erntet<br />

tosenden Applaus der anderen Partybesucher,<br />

die meisten halten eine Flasche Bier<br />

in der Hand. Es pfeift ein kalter Wind, das<br />

Boxentor ist an der einen Seite offen – damit<br />

sich auch wirklich jeder eingeladen fühlt.<br />

Man könnte sicher gemütlicher feiern, aber<br />

es würde nicht zu den neuen VLN-Meistern<br />

Michael Flehmer und Rolf Derscheid passen.<br />

„Die einen wohnen in der Lounge, wir wohnen<br />

in unserer Box“, sagt Derscheid in seinem<br />

rheinischen Dialekt und grinst. Das Rennen<br />

ist schon knapp zwei Stunden vorbei, aber der<br />

stämmige Mann mit dem leicht ergrauten<br />

Schnauzer steckt immer noch in seinem ausgewaschenen<br />

blauen Sparco-Overall, dem<br />

man eine gewisse Patina ansieht.<br />

Während die einen in der Pistenklause und<br />

die anderen in der eigenen Lounge feiern, hat<br />

der 55-Jährige seine Box eigens für die Meisterfeier<br />

bis zum nächsten Morgen angemietet<br />

– das hat sich herumgesprochen.<br />

Zwei Sympathieträger der VLN<br />

Im Zweiminutentakt kommen die Gratulanten<br />

vorbei. Unter anderem ein Streckenposten,<br />

bei dem sich Derscheid nicht nur persönlich<br />

bedankt, sondern auch auf dem Dach des<br />

BMW 325i mit dem Schriftzug „Danke den<br />

Fans und Streckenposten“. Manche Gäste<br />

bringen sogar Geschenke mit, zum Beispiel<br />

eine Fotocollage mit dem Titel „Das sympathischste<br />

Team der VLN“.<br />

Das mag natürlich immer im Auge des<br />

Betrachters liegen, doch Rolf Derscheid und<br />

Michael Flehmer, der mit seinem Nordschleifen-Ohrring<br />

im linken Ohr ein Zeichen setzt,<br />

haben tatsächlich eine riesige Fan-Gemeinde<br />

im Fahrerlager. Von vielen werden sie als die<br />

Vorzeige-Langstrecken<strong>sport</strong>ler bezeichnet,<br />

die zeigen, wie das Herz der Serie schlägt.<br />

Sie sind noch ein echtes Garagen-Team. Ein<br />

Relikt, das vom Aussterben bedroht ist.<br />

Derscheid ist dabei Teamchef und Fahrer<br />

in Personalunion, Flehmer aber genauso am<br />

Erfolg beteiligt. Die beiden verstehen sich als<br />

Duo, das über die Rennstrecke hinaus wie ein<br />

Zahnrad funktioniert. „Mit rund vier Stammmechanikern<br />

wird an zwei bis drei Tagen die<br />

Woche zu Hause in der Garage geschraubt“,<br />

sagt Derscheid, der als Software-Designer bei<br />

der Postbank angestellt ist. Wie bei seiner<br />

Arbeit hat er Spaß daran, das Team zu strukturieren.<br />

„Ich bin Autodidakt. Ich lese gerne, beobachte<br />

und schaue, wo die Schwachstellen sind.<br />

Das fällt aber nicht vom Himmel, die Fähigkeit<br />

muss man sich erarbeiten.“ Beim technischen<br />

Know-how hilft oft der 47-jährige<br />

DAS GRUPPENBILD TÄUSCHT: DAS MEISTERTEAM<br />

BESTEHT IM KERN NUR AUS VIER SCHRAUBERN –<br />

UND DEN BEIDEN PILOTEN<br />

108 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


PRÄSENTIERT DIE<br />

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LANGSTRECKENMEISTERSCHAFT DIE NEUEN VLN-MEISTER<br />

DER BMW 325i VON ROLF DERSCHEID UND<br />

MICHAEL FLEHMER FUNKTIONIERTE IN DER VLN-<br />

SAISON 2014 OHNE FEHL UND TADEL<br />

Flehmer aus, der gelernter Maschinenschlosser<br />

ist, früher Käfer restaurierte und nun einen<br />

Innenausbau-Betrieb besitzt.<br />

Kennengelernt haben sie sich, als Derscheid<br />

eine Suchanzeige für einen Fahrer in einem<br />

Internetportal einstellte und noch am selben<br />

Abend Flehmer vor der Tür stand, der nur<br />

20 Kilometer entfernt wohnt. „Die Chemie<br />

hat von Anfang an gestimmt“, sagt Derscheid.<br />

Deshalb fahren die beiden seit dieser Saison<br />

auch nur noch als Duo auf dem BMW 325i.<br />

Weil sie fahrerisch auf einem Level sind, verhalf<br />

ihnen letztlich die Konstanz mit acht<br />

Klassensiegen und einem zweiten Platz in der<br />

V4-Klasse für Produktionswagen bis 2,5 Liter<br />

Hubraum zum Titel. Die Zeiten liegen bei<br />

rund 9.52 Minuten, meistens tummeln sich<br />

rund zehn Starter in dieser Klasse, davon die<br />

meisten in einem BMW 325i.<br />

„Ich kann es noch nicht fassen“, meint Derscheid.<br />

Er hat erst mit 37 Jahren angefangen,<br />

Rennen zu fahren – ein Alter, in dem andere<br />

aufhören. Und sich inzwischen einen Traum<br />

erfüllt. Denn als er mit seiner Frau Andrea vor<br />

Jahren auf der Tribüne saß und sich schwor,<br />

auch irgendwann mal in der VLN mitzufahren,<br />

hat er sich nicht träumen lassen, sich später<br />

einmal in die Liste der Meister einschreiben<br />

zu dürfen.<br />

Rollentausch bei den Derscheids<br />

Andrea spielt auch heute noch eine große Rolle<br />

im Team, denn die Frau mit dem dunkelblauen<br />

Pulli, den Arbeitshosen und den zum<br />

Pferdeschwanz zurückgebundenen Haaren<br />

packt bei jedem Rennen mit an. Bei den Läufen<br />

zur GLP tauschen Rolf und Andrea jedoch<br />

die Plätze.<br />

Dann sitzt sie hinterm Steuer ihres roten<br />

Corsa A, Baujahr 1991, und er mit der Stoppuhr<br />

auf dem Beifahrersitz. Eine ungewohnte<br />

Perspektive für einen Rennfahrer? „Nein, denn<br />

Andrea fährt genauer, ich schneller“, sagt Rolf<br />

Derscheid und nimmt sie in den Arm.<br />

In der GLP liegen die Wurzeln des Teams.<br />

Damals fing Derscheid im Castrol-Haugg-<br />

Cup, wie die GLP früher hieß, mit einem<br />

Suzuki Swift an. Später folgte der Umstieg<br />

auf einen BMW 318i mit einer eigenen<br />

Mannschaft. Das Meister<strong>auto</strong> kaufte Derscheid<br />

2012 gebraucht in Berlin, entkernte es<br />

und baute es mit seinen Jungs für die Nordschleife<br />

auf.<br />

Eine Saison mit dem 228 PS starken Sportgerät<br />

kalkuliert der Teamchef auf rund 50 000<br />

Euro, natürlich ohne Schäden. „Wir haben<br />

auch mit einem Toyota GT86 geliebäugelt“,<br />

verrät Derscheid. „Aber wenn du bei BMW<br />

bist, tust du dich schwer, zu wechseln. Das<br />

Auto hat uns nicht einmal im Stich gelassen.<br />

Zudem gibt es den BMW-Sportpokal als zusätzlichen<br />

Anreiz. Für uns ist das High-Level-<br />

Motor<strong>sport</strong> zum bezahlbaren Preis.“<br />

Und auch in den nächsten Jahren sollte<br />

man das Duo Flehmer und Derscheid nicht<br />

abschreiben. Denn die beiden haben jetzt erst<br />

so richtig Blut geleckt. Und wie sagt der Teamchef<br />

so schön? „Für Rollator-Racing ist es definitiv<br />

noch zu früh.“ ◾<br />

110 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


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Design steht, sondern auch für die Kooperation erstklassiger<br />

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KOMMENTAR WIE STEHT ES UM DAS NISSAN-LMP1-PROJEKT?<br />

NISSAN: NUR HOKUSPOKUS?<br />

Marcus Schurig über die unerfreuliche Vermutung, dass Nissan mit dem<br />

LMP1-Projekt womöglich Schiffbruch erleiden könnte und eine öffentliche<br />

Großblamage zu befürchten steht – für den ganzen LMP1-Sport.<br />

Neueinsteiger sind im Motor<strong>sport</strong> immer<br />

herzlich willkommen. Dabei gilt: Je höher<br />

und bedeutender die Fahrzeugklasse,<br />

umso freundlicher der Empfang. Dabei<br />

verbietet es sich prinzipiell, an neuen<br />

Herstellern herumzunörgeln, noch bevor<br />

das technische Konzept bekannt ist oder sich<br />

überhaupt das erste Mal ein Rad gedreht hat<br />

– Vorschusslorbeeren sind Teil des freundlichen<br />

Empfangs.<br />

Weil es im Spitzen<strong>sport</strong> jedoch gnadenlos<br />

zugeht und keine Einstiegsgeschenke zu erwarten<br />

sind, ist die Professionalität der Vorbereitung<br />

die entscheidende Voraussetzung für den<br />

späteren Erfolg. Wer in dieser Phase schlampt,<br />

erntet später wohl kaum mehr als nur Spott.<br />

Den bekommt Nissan schon jetzt, weit vor<br />

dem ersten LMP1-Rennen und obwohl noch<br />

niemand das Fahrzeugkonzept kennt und sich<br />

auch noch kein Rad gedreht hätte. Nissan will<br />

2015 das Trio Audi, Porsche und Toyota herausfordern<br />

– nein, schlagen. Bei den LMP1-<br />

Herstellern geht jetzt klar die Sorge um, das<br />

Projekt könnte floppen und so den mühevoll<br />

entfachten Boom im LMP1-Prototypen<strong>sport</strong><br />

mit Negativschlagzeilen besudeln.<br />

Selten in der Geschichte des Sports hatten<br />

jene, die bereits da sind, so viel Angst vor einem<br />

neuen Gegner – wohlgemerkt, nicht vor<br />

seiner Stärke, sondern vor seiner Schwäche!<br />

Feuchte Bubenträume?<br />

Ist das ein Missverständnis oder eine berechtigte<br />

Sorge? Leider ist wohl das Letztere wahr.<br />

Nissan hat bei der Verkündung des LMP1-<br />

Einstiegs für 2015 die Klappe ziemlich voll<br />

genommen: Man werde die Konkurrenz mit<br />

extremen, einmaligen und spektakulären technischen<br />

Lösungen vorführen und spätestens<br />

2016 in Le Mans triumphieren. Wenige Monate<br />

später steht fest, dass die feuchten Bubenträume<br />

des Nissan-Motor<strong>sport</strong>-Strategen<br />

Darren Cox gerade austrocknen: Das angeblich<br />

revolutionäre LMP1-Fahrzeug hätte schon im<br />

Oktober fahren sollen, für Dezember war die<br />

Präsentation in Miami geplant, verbunden mit<br />

ersten offiziellen Testfahrten in Sebring.<br />

Die Verspätungen auf allen Ebenen des Projekts<br />

sollen so kolossal sein, dass die Termine<br />

wackeln. Jetzt soll das Auto erst im Januar gezeigt<br />

werden – und das erste Rennen soll der<br />

Nissan-LMP1 im April 2015 bestreiten ...<br />

„Das ZEOD-<br />

Projekt für Le Mans<br />

war ein vollständiger<br />

Fehlschlag.<br />

Folgt jetzt der zweite<br />

Geniestreich?”<br />

Zum Vergleich: Porsche begann die Testarbeit<br />

ein volles Jahr vor dem ersten Le-Mans-<br />

Einsatz. Das ist professionell. Bei Nissan sind<br />

die Strukturen über drei Kontinente verstreut<br />

– unter logistischen Gesichtspunkten ein Alptraum.<br />

Um die Technik ranken sich verschrobene<br />

Mythen: Angeblich hat der Nissan einen<br />

Frontmittelmotor mit V6-Anordnung, die<br />

Reifen vorne sollen breiter sein als jene hinten.<br />

Wenn das die versprochene technische<br />

Revolution sein sollte, dann prost Mahlzeit!<br />

Eigentlich ist die absehbare Blamage keine<br />

Überraschung: Schon das ZEOD-Projekt für<br />

Le Mans 2014 war nichts weiter als ein vollständiger<br />

Fehlschlag, der weder personelle<br />

Konsequenzen hatte noch dazu führte, dass<br />

das offenbar führungslose LMP1-Projekt gestoppt<br />

wurde, bevor es kein Zurück mehr gibt.<br />

Marketing oder Motor<strong>sport</strong>?<br />

Nissan betrieb bisher Motor<strong>sport</strong> vor allem<br />

unter dem Aspekt: Wir machen alles anders,<br />

Hauptsache, wir fallen auf. Der schrille Ansatz<br />

hat in den niedrigen Motor<strong>sport</strong>klassen sogar<br />

funktioniert. Doch in der LMP1-Klasse geht<br />

es um Technologie, Kompetenz, Perfektion,<br />

Budget, Infrastruktur und Vorbereitung –<br />

nicht um die Show oder um ein paar halbgare<br />

Twitter-Nachrichten.<br />

Nissan-Insider glauben mittlerweile, dass<br />

das Projekt hoffnungslos verloren ist. Da keine<br />

etablierte Struktur vorhanden ist, muss alles<br />

zugekauft werden, was eine lange Zulieferkette<br />

zur Folge hat. Treten Verspätungen auf, läuft<br />

die Zeit davon. „Motor<strong>sport</strong> ist wie Krieg, nur<br />

ohne Kugeln“, sagte mal ein Le-Mans-Konstrukteur.<br />

Wer erklärt es Darren Cox? ◾<br />

RETURN TO SENDER<br />

Thema: Nissan und LMP1<br />

Nissan will die LMP1-Szene mit unkonventioneller<br />

Technik und markigen Sprüchen aufmischen. Reicht<br />

das, um Audi & Co. zu schlagen? Der Autor freut<br />

sich auf Ihre Meinung: mschurig@motorpresse.de<br />

Foto: LAT<br />

112 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


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recht zeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das<br />

Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>sport</strong> <strong>auto</strong>, Aboservice,<br />

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Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf<br />

mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich<br />

kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

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Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Register gericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH,<br />

Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dü hrkop, Dr. Michael Rathje, Dü sternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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DTM RÜCKBLICK 2014<br />

ZAHLEN<br />

BITTE!<br />

Die 15. DTM-Saison seit der Neugründung ist vorbei. BMW-Mann Marco Wittmann<br />

holte so früh wie selten ein Fahrer zuvor den Meistertitel. Mercedes machte das Beste aus<br />

einer eigentlich hoffnungslosen Situation, und im Endspurt trumpfte der Audi-Veteran<br />

Mattias Ekström groß auf. Ein Rückblick in Zahlen.<br />

114 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014<br />

Text Claus Mühlberger<br />

Fotos XPB (1)


2Rennen pro Veranstaltung: Diese Idee ist wieder aus<br />

der Mottenkiste der DTM hervorgezogen worden.<br />

Bis 2001 waren zwei Rennen pro Wochenende üblich<br />

in der DTM. Jetzt geistern viele Vorschläge durch die<br />

Kulisse: Die einen wollen den Samstag mit einem<br />

Qualifikationsrennen aufwerten, andere würden lieber<br />

einen Double-Header am Sonntag sehen. Und<br />

wieder andere argumentieren so wie die ITR Ende<br />

2000, als das Format geändert wurde: Damals hieß<br />

es, dass das Publikum viel lieber nur einen einzigen<br />

Sieger feiern wolle. Es gibt also sicherlich noch<br />

viel Gesprächsbedarf, ehe das Rennformat für die<br />

kommende Saison und die weiteren Jahre endgültig<br />

verabschiedet wird.<br />

1Das Experiment mit zwei verschiedenen<br />

Reifenmischungen ist gescheitert<br />

und wird daher abgebrochen. Der<br />

Grund liegt darin, dass viele Zuschauer<br />

den Rennverlauf nicht verstanden haben.<br />

2015 kehrt die DTM wieder zu<br />

einem einzigen Reifentyp zurück. Ob<br />

die Standard-Reifen oder die von den<br />

Fahrern favorisierten, um rund zwei<br />

Sekunden schnelleren Options-Reifen<br />

von Hankook zum Einsatz kommen,<br />

darüber wird noch lebhaft debattiert.<br />

24<br />

Jahre alt war Marco Wittmann, als er den<br />

Titel gewann. Damit ist der Franke der jüngste<br />

DTM-Champion aller Zeiten. Bereits nach<br />

acht von zehn Rennen stand Marco Wittmann<br />

als Meister fest. So frühzeitig hatte dies<br />

zuletzt Bernd Schneider (Mercedes) in der<br />

Saison 2001 geschafft.<br />

4<br />

Mal rückte das Safety-Car<br />

in Zandvoort nach diversen<br />

Ausrutschern aus – das war<br />

absoluter Saisonrekord.<br />

6<br />

von neun möglichen Titeln holte BMW in<br />

den letzten drei Jahren seit dem Wiedereinstieg<br />

der Münchner im Jahr 2012. In dieser<br />

Saison verpassten Sportchef Jens Marquardt<br />

und seine Mitstreiter den totalen Triumph nur<br />

ganz knapp. Marco Wittmann und das<br />

BMW-Team RMG von Stefan Reinhold standen<br />

zwar schon lange vor dem Saisonfinale als<br />

neue Titelträger fest, aber in letzter Sekunde<br />

entriss Audi den Münchnern den beinahe<br />

schon fest eingeplanten Sieg in der Herstellerwertung.<br />

3<br />

19<br />

Siege hat Mattias Ekström in seiner DTM-Karriere errungen.<br />

Damit ist der Schwede der erfolgreichste aktive Fahrer im Feld. Ekström<br />

kann auf eine sehr starke Saison zurückblicken: Er holte zwei DTM-Siege<br />

mit dem RS5 in Zandvoort und Hockenheim. Quasi nebenbei baute er das<br />

EKS-Rallycross-Team auf. Ekström gewann mit dem 550 PS starken Audi S1<br />

sein Heimrennen in Höljes, und in Buxtehude wurde er hinter Weltmeister<br />

Petter Solberg Zweiter. Sein Rückstand: 0,005 Sekunden.<br />

Stunden lang muss<br />

Bruno Spengler eine<br />

gemeinnützige Arbeit<br />

verrichten. Mit<br />

dieser originellen<br />

Sportstrafe belegten<br />

die Kommissare<br />

den Kanadier<br />

für sein Vergehen<br />

beim<br />

Saisonfinale<br />

in Hockenheim,<br />

als er<br />

mit Daniel Juncadella<br />

einen sogenannten<br />

Bremstest<br />

machte.<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 115


DTM RÜCKBLICK 2014<br />

7Champions standen in der DTM am Start.<br />

Doch nur einem der „Glorreichen Sieben“ –<br />

Timo Scheider, Bruno Spengler, Paul di Resta,<br />

Mike Rockenfeller, Martin Tomczyk, Gary Paffett<br />

und Mattias Ekström (von links) – gelang<br />

es 2014, dicke Bretter zu bohren. Ekström<br />

gewann im Audi RS5 die beiden letzten Saisonrennen<br />

und wurde Vizemeister. Die anderen<br />

sechs DTM-Champions gingen leer aus.<br />

50<br />

Prozent der Rennen wurden 2014 von einem<br />

Fahrer des BMW-RMG-Teams gewonnen.<br />

Wittmann holte vier Siege. Martin steuerte<br />

einen Triumph bei. Dem Team von Stefan<br />

Reinhold gelang damit eine eindrucksvolle<br />

Rehabilitation. 2013 war RMG mit den<br />

Fahrern Martin Tomczyk und Andy Priaulx<br />

nur Vorletzter in der Teamwertung gewesen.<br />

116 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014<br />

101<br />

Mal wurde die Rennleitung beim Gastspiel in<br />

Moskau aktiv und strich Fahrern wegen Missachtens<br />

der Streckenbegrenzung die entsprechende Rundenzeit.<br />

Den DTM-Bossen ist klar, dass diese Flut von<br />

Strafen suboptimal ist. Für die Zukunft überlegt<br />

man, wie es zu vermeiden ist, dass die Fahrer – ob<br />

vorsätzlich oder auch nicht – verbotenerweise Grünstreifen<br />

und Auslaufzonen in ihre Ideallinie miteinbeziehen.<br />

Die Vorschläge reichen von höheren<br />

Randsteinen über die sogenannten „Ludwig-Teller“<br />

bis hin zu Wassergräben – wobei die letzte Idee ganz<br />

offenbar von einem Witzbold stammt.<br />

28<br />

Jahre alt war Maxime Martin<br />

bei seinem DTM-Debüt.<br />

Ungewöhnlich ist auch der<br />

<strong>sport</strong>liche Werdegang des<br />

Belgiers: Anders als die meisten<br />

aktuellen DTM-Piloten<br />

wurde er nicht in diversen<br />

Formel-Serien motor<strong>sport</strong>lich<br />

sozialisiert, sondern<br />

bei Rennen mit GT-Autos.<br />

Martin lernte extrem<br />

schnell: In Moskau gewann<br />

er mit seinem<br />

BMW M4. Es war erst<br />

sein fünftes DTM-<br />

Rennen.<br />

21,4<br />

Das war der durchschnittliche Startplatz<br />

von Witali Alexandrowitsch Petrow im<br />

Mercedes. Der oft ziemlich lustlos wirkende<br />

Russe jagte dem Feld fast immer aus der<br />

letzten Startreihe hinterher.


5<br />

20<br />

Jahre alt war Pascal Wehrlein, als er mit seinem<br />

Mercedes überraschend das Rennen auf<br />

dem Lausitzring gewann. Damit ist der gebürtige<br />

Sigmaringer der jüngste DTM-Sieger aller<br />

Zeiten. Sportchef Toto Wolff beförderte<br />

Pascal Wehrlein prompt zum Ersatzfahrer im<br />

Mercedes-Formel-1-Team.<br />

Meisterschaftspunkte. Das war die magere<br />

Ausbeute von Gary Paffett. Der DTM-<br />

Champion von 2005 kämpfte mit seinem<br />

Mercedes auf verlorenem Posten. Und anders<br />

als seine Markenkollegen Christian<br />

Vietoris, Robert Wickens und Pascal<br />

Wehrlein, die mit ihren eigentlich hoffnungslos<br />

unterlegenen Mercedes jeweils<br />

ein Rennen aufgrund von unvorhersehbaren<br />

Safety-Car-Phasen, taktischen Kniffen<br />

oder Wetterkapriolen gewannen, hatte der<br />

Brite in diesem Jahr kein Glück.<br />

155000<br />

Zuschauer meldete der Veranstalter für das Saisonfinale. Eine interessante Angabe,<br />

wenn man weiß, dass das Motodrom plus Mercedes-Tribüne nur 65000 Plätze bietet.<br />

Zudem waren die Ränge am Samstag nur höchst spärlich gefüllt. Und auch am Renntag<br />

wurde rund ein Drittel der Tribünen nicht für die Fans geöffnet – mangels Zuspruch.<br />

Insider schätzen die Besucherzahl am Renntag auf rund 40000. Eine Zahl, für die sich<br />

die DTM sicherlich nicht schämen müsste. Andere Serien wie die Sportwagen-WM<br />

oder die GT-Masters können von so einer Fanbasis nur träumen.<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 117


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RALLYE-DM SAISONBILANZ<br />

BOXER<br />

Fast makellos<br />

Mit acht Siegen und<br />

222 von 224 Punkten<br />

dominierte Ruben Zeltner<br />

die DRM-Saison 2014<br />

AUFSTAND<br />

120 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Die deutsche Rallye-Saison war ein gefundenes<br />

Fressen für Porsche: Bis zu<br />

sechs 911 standen bei manchem Lauf<br />

am Start. Der größte Abräumer war ein<br />

cleverer Schwabe, der mit Können und<br />

Geschick zum ersten Mal seit 1977 den<br />

DRM-Titel nach Zuffenhausen holte.<br />

Text Markus Stier · Fotos Oliver Kleinz; McKlein (2)<br />

Schon kleine Kinder lernen: Das Zebra ist ein<br />

friedliches Tier. Es ist Vegetarier und flüchtet<br />

beim kleinsten Anzeichen von Gefahr.<br />

Der deutsche Rallye-Sport muss dagegen<br />

feststellen, dass in seinen Reservaten ein extrem<br />

räuberisches Exemplar sein Unwesen treibt.<br />

Ruben Zeltner und sein schwarz gestreifter Porsche<br />

mauserten sich 2014 zum Schrecken für die<br />

Konkurrenz – und zum Liebling des Publikums.<br />

Zeltner fährt seit einem halben Jahrzehnt<br />

Porsche, schoss sich erst auf dem 996 ein und<br />

arbeitete generalstabsmäßig an einem 997, um im<br />

zarten Alter von 55 einen Meistertitel zu erobern.<br />

Dass er mit hierzulande nie gesehenem Aufwand<br />

eine GT3-Cup-Karosse konsequent zu einer<br />

unbesiegbaren Rallye-Festung aufbaute, liegt vor<br />

allem am Deutschen Motor<strong>sport</strong>-Bund.<br />

Im Bemühen, das selbst geschaffene Desaster<br />

einer Spaltung des Rallye-Sports in drei getrennte<br />

Meisterschaften zu beenden, führte der DMSB im<br />

Winter Rallye-DM und das ADAC Masters zu<br />

einem Championat zusammen. Die Veranstalter<br />

beider Meisterschaften wurden in den fusionierten<br />

Kalender gepackt. Weil sich kaum jemand die<br />

Teilnahme an 14 Läufen leisten konnte, zählten<br />

nur die besten vier Ergebnisse der ersten und die<br />

besten vier der zweiten Saisonhälfte zur End abrechnung.<br />

Die Folge: Man fuhr vorzugsweise dort,<br />

wo die Konkurrenz nicht antrat – und vor allem<br />

die Läufe, die dem eigenen Auto entgegenkamen.<br />

Porsche-Paradies Deutschland<br />

Bei manch reiner Asphalt-Rallye war der Grundstein<br />

zum Porsche-Sieg schon vor dem Start gelegt.<br />

Böse Zungen behaupten, in Niedersachsen<br />

und am Stemweder Berg habe der Veranstalter<br />

jede einzelne Kurve der Region in seine Wertungsprüfungen<br />

eingebaut. „Die deutschen Straßen<br />

kommen einem Porsche einfach sehr entgegen“,<br />

sagt Ruben Zeltner. So fand auch die Rallye<br />

Baden-Württemberg nicht etwa im Hochschwarzwald<br />

statt, sondern im leicht hügeligen Heidenheim.<br />

Es gewann Rainer Noller, selbstredend<br />

auf einem Porsche, weil Zeltner mit gebrochener<br />

Kurbelwelle strandete.<br />

Dafür gewann Zeltner locker die 3-Städte-Rallye,<br />

ein einziger Punkt hätte ihm gereicht. Es war<br />

sein achter Sieg bei neun DRM-Rallyes. Inklusive<br />

Powerstages waren bei maximal acht gezählten<br />

Ergebnissen 224 Punkte zu holen, Zeltner eroberte<br />

222, und seine Mannschaft flachste anschließend,<br />

man müsse sorgfältig analysieren, was bei den<br />

zwei verlorenen Zählern schiefgelaufen sei.<br />

Es war der perfekte Sturm. Neben dem Austragungsmodus<br />

und der schlagkräftigen Kombination<br />

Zeltner und Elfer trug die Konkurrenz kräftig<br />

dazu bei, dem in Österreich aufgewachsenen<br />

Schwaben zum Titel zu verhelfen. Es war nicht so,<br />

dass es an Namen und properen Autos gemangelt<br />

hätte. Aber Dirk Riebensahm tat sich im Peugeot<br />

207 S2000 schwer, Olaf Dobberkau mied<br />

selbst bei seiner geliebten Thüringen-Rallye die<br />

Konfrontation mit Zeltner und fuhr lieber einen<br />

Subaru WRC als Voraus<strong>auto</strong>. Mark Wallenwein<br />

wollte sich seinen zweiten DRM-Titel holen und<br />

gewann prompt den Auftakt im Saarland, aber<br />

er warf seinen Skoda Fabia S2000 in der ersten<br />

Saisonhälfte gegen einen Baum und musste mit<br />

gebrochenem Brustwirbel pausieren. ▷<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 121


RALLYE-DM SAISONBILANZ<br />

Publikumsmagneten<br />

Nachdem die FIA<br />

eine GT-Rallye-Serie<br />

ausgerufen hat, geht<br />

Tuner Richard Tuthill auf<br />

große Verkaufstour<br />

Der zäheste Verfolger war so Hermann<br />

Gaßner junior. Auch im Hause Gaßner hatte<br />

man einen großen Schlachtplan: Der Sohn<br />

sollte die DRM gewinnen, der Vater das<br />

ADAC Masters, in dem nur für Platzierungen<br />

in der Klasse Punkte vergeben werden. Viele<br />

Experten erwarteten, dass sich ganz vorn in<br />

der Division 1 die Topfahrer gegenseitig die<br />

Punkte streitig machen würden, aber angesichts<br />

der Zeltner-Dominanz war der viermalige<br />

deutsche Meister Gaßner chancenlos.<br />

Verpasste Chance<br />

Gaßner junior hatte durchaus die Chance,<br />

den Titelkampf in der DRM spannend zu<br />

gestalten, aber nach einem Unfall in Niedersachsen<br />

ließ er die Rallye Erzgebirge aus anstatt<br />

die Scharte auszuwetzen, und beim ohnehin<br />

fast aussichtslosen Finale flog er unter<br />

dem Druck, gewinnen zu müssen, erneut ab.<br />

Zu seiner Verteidigung ist zu sagen, dass er im<br />

unterlegenen Mitsubishi Lancer R4 deutlich<br />

mehr riskieren musste als der neue Champion.<br />

Selten waren sich die Geschlagenen so<br />

einig: Die großen deutschen Clans Gaßner<br />

und Wallenwein beklagten sich unisono beim<br />

Verband über die Dominanz der Porsche. Der<br />

DMSB hatte erst im Winter eine Regelung<br />

geschaffen, nach der GT-Autos mit einem Wagenpass<br />

einzeln homologiert werden können.<br />

„Mit einem<br />

Porsche findest du<br />

leichter Sponsoren<br />

als mit noch einem<br />

Mitsubishi“<br />

Richard Tuthill, Porsche-Tuner<br />

Doch dürfen die vormals als N/GT- Autos<br />

bezeichneten Elfer auch sequenzielle Getriebe<br />

in den Wagenpass eintragen lassen. „Wo, bitte,<br />

ist das noch seriennahe Gruppe N? Oder hast<br />

du je einen Serien-911 mit sequenziellem<br />

Getriebe gesehen?“, wettert Wallenwein-Clanchef<br />

Thomas Wallenwein. Die fast neben dem<br />

Porsche-Werk wohnhaften Schwaben gaben<br />

den dritten DRM-Titel in der Familie vorzeitig<br />

auf. Mark Wallenwein wechselte auf die<br />

Rundstrecke – und fuhr dort Porsche.<br />

Der neue Meister verteidigt das Reglement:<br />

„Ein Citroën DS3 hat in der Junioren-WM<br />

auch eine sequenzielle Wippenschaltung. Das<br />

ist doch nichts Besonderes mehr.“ Ruben<br />

Zeltner musste sich aber neben der Bevorzugung<br />

durch Regelwerk und Kalender vor<br />

allem ständiger Betrugsvorwürfe erwehren.<br />

Mit nie gesehenem Eifer kontrollierte der<br />

DMSB das wilde Porsche-Zebra. Es schien<br />

fast so, als wollte man Zeltner das Handwerk<br />

legen. In Niedersachsen mussten dann alle<br />

Porsche sogar auf einen Leistungsprüfstand.<br />

Unausgegorene Regeln<br />

Das Problem: Das Reglement sieht bei einem<br />

Leistungsgewicht von 3,4 Kilogramm pro PS<br />

einen 75 Millimeter großen Luftmassenbegrenzer<br />

vor. Damit lassen sich aber mühelos<br />

460 bis 500 PS statt der erlaubten 400 PS<br />

plus fünf Prozent Toleranz realisieren. Zeltner<br />

durfte laut Reglement maximal 428 PS haben,<br />

gemessen wurden 422.<br />

„Wir haben unseren Motor über das Steuergerät<br />

abgerüstet und das Auto vor der Saison<br />

auf drei Prüfständen gemessen“, sagt Zeltner.<br />

Erwischt mit zu viel Leistung wurde Porsche-<br />

Kollege Maik Stölzl.<br />

122 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Zeltners Motorsteuerung kassierten die<br />

Kommissare in Thüringen noch auf der Zielrampe.<br />

Befund: negativ. Schließlich hielt sich<br />

hartnäckig das Gerücht, statt dem erlaubten<br />

3,8-Liter-Motor sei im Meister<strong>auto</strong> ein Vierliter<br />

an Bord. Prompt wurde der Motor verplombt<br />

und nach dem nächsten Sieg ausgelitert.<br />

Das Resultat: 3,8 Liter. Zeltner selbst<br />

regt sich über die Kontrollwut der Regelwächter<br />

nicht auf: „Ich sehe das positiv. Kein Auto<br />

wurde je so oft geprüft wie meins, und jeder<br />

kann sehen: Es ist sauber.“ Trotzdem ärgern<br />

ihn die Schummelvorwürfe: „Ich könnte es<br />

mir nie leisten zu betrügen. Ich lebe doch von<br />

meiner Reputation“, sagt der Leiter des Fahrsicherheitszentrums<br />

am Sachsenring.<br />

Erfolgsfaktor Fahrer<br />

Selbst die härtesten Gegner räumen ein, dass<br />

Zeltners Überlegenheit nicht zuletzt aus seiner<br />

Fahrkunst resultiert. „Ich habe mich auf längeren<br />

Prüfungen um vier bis fünf Sekunden<br />

verbessert“, hat er ausgerechnet. Inboard-<br />

Videos des Zebra-Reiters sind im Internet erfolgreiche<br />

Dauerbrenner. Ein dritter Rang war<br />

trotz rutschiger Pisten und Schotterpassagen<br />

in Hessen Zeltners eigentliches Meisterstück.<br />

In der nationalen Szene dämmert längst<br />

einigen, dass es nicht reicht, sich nur einen<br />

Porsche 911 zu besorgen, um dann alles<br />

niederzureiten. Die ersten für Rallyes umgebauten<br />

911er stehen schon zum Verkauf.<br />

Das Geschäft mit den Boxern brummt.<br />

Die FIA hat gerade mit dem R/GT-Cup ein<br />

internationales Refugium für heckgetriebene<br />

Sportwagen beschlossen. Der zuvor auf historische<br />

Porsche spezialisierte Engländer Richard<br />

Tuthill will aus der neuen Meisterschaft ein<br />

Geschäftsfeld machen und ließ ein Auto schon<br />

bei den WM-Läufen in Deutschland und<br />

Frankreich starten. Ein Rallye-Elfer ist gar<br />

nicht mal allzu teuer, da schon der Serien-<br />

GT3 über reichlich standhafte Technik verfügt.<br />

Ein fertig umgebautes Auto schlägt mit<br />

etwa 150 000 Euro zu Buche, nur unwesentlich<br />

teurer als ein R4-Evo, aber wegen des<br />

optisch und akustisch wilderen Auftritts des<br />

„Betrug könnte<br />

ich mir nicht<br />

leisten, ich lebe<br />

doch von meiner<br />

Reputation“<br />

Ruben Zeltner, Deutscher Rallye-Meister<br />

Porsche 911 fällt es dessen Fahrern erheblich<br />

leichter, Sponsoren an Land zu ziehen.<br />

Zeltner würde die neue R/GT-Meisterschaft<br />

reizen, aber er kann sie sich nicht<br />

leisten. „Ein Lauf würde mich viermal mehr<br />

kosten als ein DRM-Einsatz. Ich bin auch nur<br />

ein Angestellter mit Gehalt. Ich habe zwar<br />

vielleicht den besten Rallye-Porsche überhaupt,<br />

aber ich habe auch viele Helfer und<br />

Sponsoren, die mir speziell entwickelte Teile<br />

geschenkt oder die Arbeitszeit für die<br />

Entwicklung nicht berechnet haben.“<br />

Pilgerstätte Sachsenring<br />

Zeltners Zebra hat in Sachen Federn, Antriebswellen,<br />

Reifen, Sperre, Käfig, ABS und<br />

Unterboden wenig mit dem ursprünglichen<br />

Cup-Auto zu tun und ist eine Viertelmillion<br />

Euro wert. Rundstreckenspezialist Timo<br />

Rumpfkeil ist einer seiner Entwicklungshelfer<br />

und würde mit dem Rallye-Thema gerne Geld<br />

verdienen. Die ersten interessierten<br />

Kunden machten sich zur Besichtigung des<br />

Über<strong>auto</strong>s schon auf zum Sachsenring.<br />

Der neue Deutsche Rallye-Meister dagegen<br />

reist Mitte Dezember nach Stuttgart. Erstmals<br />

seit Menschengedenken ist ein Rallye-Fahrer<br />

zur offiziellen Porsche-Meisterfeier geladen.<br />

Vielleicht macht Ruben Zeltner dabei auch<br />

noch einen Abstecher nach Stammheim –<br />

zum Stammsitz der Wallenweins.<br />

Er will Mark Wallenwein überreden, in der<br />

DRM wieder gegen ihn anzutreten: „Ich<br />

möchte mich ja auch mit jemandem messen“,<br />

sagt Zeltner. Natürlich soll Wallenwein sich<br />

dazu einen Porsche besorgen. ◾<br />

Ertappt<br />

Privatier Maik Stölzl wurde mit seinem 911 in<br />

Niedersachsen mit zu viel Leistung erwischt<br />

Ernüchtert<br />

Porsche-Pionier Olaf Dobberkau tat sich gegen<br />

Zeltner schwer und räumte das Feld<br />

Erfreut<br />

Rainer Noller stieg von einem BMW M3 auf einen<br />

Elfer um und feierte seinen ersten DRM-Sieg<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 123


GT-SPORT NEUE GT3-RENNWAGEN AUF DER NORDSCHLEIFE<br />

ZEBRAS IN DER<br />

EIFEL<br />

124 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Dancing in the Rain: Um<br />

zu einem möglichst frühen<br />

Zeitpunkt der Entwicklung<br />

Daten zu sammeln,<br />

rückten Audi und<br />

Porsche mit ihren neuen<br />

GT3-Waffen auf der<br />

herbstlichen Nordschleife<br />

aus. <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> nennt<br />

erste Technikfakten.<br />

Text Marcus Schurig · Fotos Stefan Baldauf<br />

Vorerprobung auf der Nordschleife<br />

Am gemeinsamen Nordschleifentest nahmen im<br />

VW-Konzernverbund nicht nur Audi und Porsche,<br />

sondern auch Bentley teil. Die Witterungsbedingungen<br />

waren eher nicht aussagekräftig ...<br />

Man muss ja positiv vermerken, dass<br />

sich die VW-Konzernbrüder diesmal<br />

wenigstens einig sind. Anstatt sich<br />

wie in der Vergangenheit gegenseitig<br />

mit Exklusivterminen auszustechen,<br />

herrschte an diesem trüben 4. November<br />

2014 völlige VW-Eintracht: Da traten<br />

Bentley, Porsche und Audi zu einem gemeinsamen<br />

Test-Tänzchen auf der Nürburgring-<br />

Nordschleife an, sozusagen voll synergetisch.<br />

Das Bemerkenswerte daran war aber nicht,<br />

dass der Test stattfand, sondern womit getestet<br />

wurde: Denn sowohl Audi als auch Porsche<br />

brachten ihre neuen GT3-Waffen an den<br />

Start, von denen es bisher bestenfalls verpixelte<br />

Smartphone-Schüsse oder verwackelte Youtube-<br />

Videos gab. Dem Vernehmen nach waren beide<br />

Marken aber herzlich bemüht, dem jeweils<br />

anderen so wenig Einsichten wie möglich zu<br />

erlauben – die üblichen Versteckspielchen<br />

eben, inklusive Zebra-Voodoo-Design, um<br />

akkurate Bildanalysen zu unterbinden.<br />

Audi R8 mit neuem Getriebe<br />

Nüchtern betrachtet wäre dies aber gar nicht<br />

nötig gewesen, denn wer umstürzende Technikneuheiten<br />

unter den Kohlefaserkleidern<br />

erwartet hätte, sieht sich getäuscht. Die Bilder<br />

vom neuen Audi R8 GT sind aber insofern<br />

aufschlussreich, weil ja auch vom Straßen<strong>auto</strong><br />

noch keine belastbaren Bilder existieren.<br />

Womit wir gleich bei der Strategie der<br />

Audi-Kunden<strong>sport</strong>abteilung angekommen<br />

sind: Die Neckarsulmer arbeiten hart daran,<br />

die Präsentation von Straßen- und Renn<strong>auto</strong><br />

komplett zu verzahnen. Beide Autos sollen die<br />

öffentliche Bühne nahezu gleichzeitig betreten,<br />

während bisher ein meist ein- oder zweijähriger<br />

Zeitversatz üblich war. Diese Taktik<br />

ist der Idee geschuldet, dass nur derjenige viele<br />

GT3-Autos verkaufen kann, der den Neuigkeitswert<br />

des Straßen<strong>auto</strong>s voll nutzt – und<br />

zudem auch sofort liefern kann.<br />

Audi will die neuen R8 GT3 so vorproduzieren,<br />

dass jeder zahlende Käufer praktisch<br />

sofort ein Auto erhält. Das ist auch der krassen<br />

Wettbewerbssituation geschuldet, denn in den<br />

nächsten 24 Monaten laufen fünf oder sechs<br />

neue GT3-Autos vom Stapel – und Audi will<br />

dabei natürlich ganz vorne stehen.<br />

So hat die Testarbeit bereits vor Monaten<br />

begonnen, 2014 ist offiziell als Entwicklungsjahr<br />

deklariert, mit Werkseinsätzen des neuen<br />

R8 in Spa sowie am Nürburgring. Ab 2016<br />

rennen die R8 GT3 dann in Kundenhand.<br />

Was hat sich im Vergleich zum Vorgänger<br />

geändert? Der Großkompromiss im alten R8,<br />

die Serienelektronik zu verwenden, wurde beendet,<br />

nun arbeitet eine reine Rennelektronik<br />

im Audi. Das Bosch-ABS ist daher ebenso neu<br />

wie die Traktionskontrolle. Der V10-Motor<br />

stammt im Prinzip vom Vorgänger, aber das<br />

Getriebe soll angeblich alles besser können als<br />

die drei Varianten im alten R8 GT3: schneller<br />

schalten, länger halten, weniger wiegen. Die<br />

Wippenschaltung blieb dabei aber an Bord.<br />

Aerodynamisch wirkt der R8 geglättet, was<br />

auch mit den FIA-Vorgaben zu tun hat: Die<br />

Motor<strong>sport</strong>behörde hat für die neue GT3-<br />

Generation Korridore für Motorleistung,<br />

Gewicht und auch Aerodynamik (Abtrieb bei<br />

Luftwiderstand) definiert. Damit sind Flaps<br />

und Flics im DTM-Stil nicht mehr nötig, wobei<br />

Insider verraten, dass hier bei Audi viel<br />

Arbeit investiert wurde, um trotz des cleanen<br />

Looks möglichst viel Abtrieb zu generieren.<br />

Fahrwerksseitig wurden ebenfalls einige<br />

Kompromisse des Ur-R8 ausgefegt: Der neue<br />

GT3-Audi hat nun richtige Renn<strong>sport</strong>querlenker,<br />

die Lager von Fahrwerk, Motor und<br />

Getriebe sind ebenfalls speziell auf die Renn<strong>sport</strong>applikation<br />

ausgelegt. Eine gute Kostenbilanz<br />

stand weit oben im Lastenheft: Die<br />

Kunden werden gerne hören, dass Audi die<br />

Kosten des Renn<strong>auto</strong>s pro Kilometer im Bereich<br />

von 10 Euro einsortieren will – eine Verbesserung<br />

von angeblich knapp zehn Prozent.<br />

Mitte November spult Audi mit zwei R8<br />

die ersten 30-Stunden-Dauerläufe in Ricard<br />

ab – was nur bedeuten kann, dass das GT3-<br />

Projekt wirklich sehr gut im Zeitplan liegt.<br />

Der Porsche-Rennbaukasten<br />

Erstmals kam auch Porsche mit dem neuen<br />

GT3 R auf den Ring, was etwas verwirrt,<br />

denn Porsche ist später dran als Audi, was einen<br />

möglichen Einsatz auf der Nordschleife<br />

beim 24h-Rennen Mitte Mai, nun, sagen wir:<br />

risikoreich oder mutig machen würde.<br />

Auch bei Porsche wurde das Rad nicht neu<br />

erfunden: Wie immer basiert der neue GT3<br />

auf dem hausinternen Baukastensystem, das<br />

beim Carrera-Cup-Auto beginnt und beim<br />

911 RSR endet. Die Aero-Konfiguration sieht<br />

sieht daher schwer nach RSR in US-Spezifikation<br />

aus, erkennbar an der Frontspoilerlippe.<br />

Der GT3 R hat wieder einen Saugmotor,<br />

und die theoretische Möglichkeit, die Einbaulage<br />

von Getriebe und Motor zu tauschen und<br />

so ein Heckmittelmotor<strong>auto</strong> zu bauen, wurde<br />

nicht genutzt. Die Direkteinspritzung fehlt<br />

auch immer noch. Vielleicht sprechen ja<br />

deshalb einige Insider von einem „konventionellen“<br />

GT3-Auto. Ob das reicht, um sich<br />

im VW-Verbund gegen Bentley und Audi<br />

durchzusetzen? ◾<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 125


START-V<br />

126 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


BLANCPAIN-GT-SERIEN SAISONFINALE IN BAKU<br />

<br />

eng beieinander – im HTP-Team sogar hauteng:<br />

Götz hatte vor Baku 23 Punkte Vorsprung,<br />

32 Zähler waren noch zu vergeben.<br />

Aber Teamkollege Buhk rasierte im Qualifying-Rennen<br />

ein Drittel des SLS-Heckflügels<br />

an den Mauern des Stadtkurses ab, was zu einem<br />

mauen neunten Platz führte.<br />

Doch weil der Titelgegner von Götz, das<br />

Grasser-Racing-Lamborghini-Team mit Jeroen<br />

Bleekemolen und Harald Proczyk, wegen<br />

einer losen Frontstoßstange zum Reparaturstopp<br />

abbiegen musste, war Götz fein raus –<br />

und bereits Meister. Teamkollege Buhk dagegen<br />

büßte durch die Probleme im Quali-Lauf<br />

weiter Boden auf das WRT-Team und Laurens<br />

Vanthoor ein – Freude und Frust wohnten in<br />

Baku sozusagen im selben Haus. Der neue<br />

Champion Götz hatte für das Hauptrennen<br />

also nur noch ein Anliegen – nämlich seinem<br />

Teamkollegen Buhk beim Titelkampf mit einem<br />

guten Resultat zu helfen.<br />

Beim Finale der GT-Serien in<br />

Baku zählten deutsche Hersteller,<br />

Teams und Fahrer zu den<br />

Hauptakteuren. GT-Promoter<br />

Stéphane Ratel blickt derweil<br />

mit viel Optimismus in die<br />

Zukunft des GT3-Sports.<br />

Text Andrew Cotton; Marcus Schurig<br />

Fotos John Brooks; XPB (1)<br />

Das deutsche Element war beim Saisonfinale<br />

der Blancpain GT Sprint Series in<br />

Baku, Aserbaidschan, allgegenwärtig:<br />

der Deutsche Maximilian Götz aus dem<br />

deutschen HTP-Team holte mit dem<br />

deutschen Auto Mercedes SLS AMG<br />

GT3 den Titel in der Sprint-Fahrerwertung;<br />

sein deutscher Teamkollege Maximilian Buhk<br />

verpasste zwar den kombinierten Gesamttitel,<br />

wurde aber immerhin Vizemeister. Den<br />

Gesamttitel holte sich der Belgier Laurens<br />

Vanthoor (der ja schon am Nürburgring den<br />

Titel in der Endurance Series eingefahren hatte)<br />

aus dem belgischen WRT-Team – aber auf<br />

dem deutschen Audi R8 LMS ultra.<br />

Wo stünde wohl Stéphane Ratel mit seinen<br />

GT-Serien ohne das belebende deutsche<br />

Element? Autos, Teams und Fahrer aus good<br />

old Germany bilden das Rückgrat seiner beiden<br />

erfolgreichen Championate. Sieg und<br />

Niederlage lagen in Baku wie in jedem Sport<br />

Buhk ging in Baku leer aus<br />

Doch das war knifflig, denn Titelgegner<br />

Vant hoor hatte mit seinem Audi-Teamkollegen<br />

César Ramos das Quali-Rennen gewonnen<br />

– womit Buhk und Götz, die zusammen<br />

drei Siege geholt hatten und mit einer komfortablen<br />

Führung in der Punktewertung nach<br />

Baku gereist waren, plötzlich maximal unter<br />

Druck standen.<br />

Ein deutscher Audi-Fahrer, nämlich René<br />

Rast, spielte das Zünglein an der Waage, als er<br />

nach einem erfolgreichen Überholmanöver in<br />

der ersten Haarnadel beim Herausbeschleunigen<br />

dem SLS von Götz den Weg abschnitt –<br />

woraufhin der in der Mauer landete. „Ich ließ<br />

René Rast genügend Platz, aber plötzlich<br />

kreuzte er meine Linie“, so Götz. „Ich bremste<br />

sofort, aber es war schon zu spät. Ich landete<br />

in der Mauer, und das Auto war kaputt. Ich<br />

bin tief enttäuscht, vor allem für meinen<br />

Teamkollegen Maxi Buhk. Ich habe zwar einen<br />

Titel gewonnen, aber Buhk hat den anderen<br />

verloren und wurde zum zweiten Mal nur<br />

Vizemeister – wirklich ein Jammer!“<br />

Vanthoor and Ramos konnten auch das<br />

Hauptrennen gewinnen, somit holte sich<br />

Vanthoor gleich den zweiten Titel nach seinem<br />

Erfolg in der Endurance Series. Natürlich<br />

strahlte der Belgier über beide Backen: „Wir<br />

waren die ganze Saison über voll wettbewerbsfähig,<br />

das ist nun der Lohn!“ Vanthoor gewann<br />

nicht nur das 24h-Rennen in Spa mit<br />

René Rast und Markus Winkelhock, er holte<br />

mit Ramos auch vier Siege bei den Quali-Rennen<br />

sowie den Laufsieg in Baku.<br />

ERKEHR<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 127


BLANCPAIN-GT-SERIEN SAISONFINALE IN BAKU<br />

„In der Endurance-Meisterschaft lief es<br />

über die Saison etwas runder und gleichmäßiger“,<br />

bilanziert Vanthoor. „In der Sprint Series<br />

waren wir zwar das ganze Jahr schnell unterwegs<br />

und holten insgesamt fünf Siege, aber<br />

wir machten auch zu viele Fehler: Mal hatten<br />

wir schlechte Starts, mal verloren wir Zeit bei<br />

den Boxenstopps, und manchmal hatten wir<br />

einfach Pech wie in Nogaro, wo wir in der<br />

Einführungsrunde in eine Kollision verwickelt<br />

waren. Aber ich will mich nicht beklagen:<br />

wenn man zwei von drei möglichen Titeln<br />

gewinnt, dann sollte man sich einfach nur<br />

freuen und feiern!“<br />

Lambo-Schlachtross im Titelfight<br />

Die Tatsache, dass das Lamborghini-Pärchen<br />

Bleekemolen und Proczyk bis zum Schluss um<br />

den Titel kämpfte, hat nicht wenige etwas<br />

überrascht. Das alte Schlachtross Gallardo ist<br />

zwar nicht das beste GT3-Auto, das Team<br />

hatte nicht das meiste Geld und schon gar<br />

nicht die Unterstützung des Herstellers wie<br />

einige Gegner, aber die Resultate sprechen für<br />

die Mannschaft aus St. Margarethen in Österreich:<br />

drei Siege in den Quali-Rennen sowie<br />

ein Sieg im Hauptrennen sowie zweimal die<br />

Bestzeit im Qualifying.<br />

„Die Mannschaft hat einen sehr guten Job<br />

gemacht, das Auto hat die ganze Saison tadellos<br />

funktioniert, aber wir hatten nie damit<br />

gerechnet, um den Titel zu fahren, weil wir<br />

ein kleines Team mit einem kleinen Budget<br />

sind“, erklärt Harald Proczyk. „Nur bei zwei<br />

Rennen, nämlich in Baku und in Nogaro, haben<br />

wir es nicht aufs Podest geschafft, was belegt,<br />

dass wir als kleines Team sehr konzentriert<br />

gearbeitet haben und damit konstante<br />

Leistungen zeigen konnten.“<br />

Sehr zur Freude von GT-Promoter Stéphane<br />

Ratel: Für den Franzosen ist die österreichische<br />

Kombo die Vorzeigemannschaft in seinem<br />

Championat. Denn Grasser Racing belegt,<br />

dass man auch mit einem kleinen, disziplinierten<br />

Team gegen die mächtigen Allstar-<br />

Mannschaften wie Phoenix Racing oder WRT<br />

Audi bis zum allerletzten Rennen um den<br />

Titel kämpfen kann. Das ist nicht nur fürs<br />

Image und den internen Frieden in der Meisterschaft<br />

wichtig, sondern belegt auch, dass<br />

der neue Weg, den der Veranstalter SRO beim<br />

DASS FINANZ-<br />

KRAFT NICHT<br />

ALLES IST,<br />

BEWIES DAS<br />

LAMBORGHINI-<br />

TEAM GRASSER<br />

Thema Balance of Performance (BOP) beschritten<br />

hat, offenbar richtig war: Der vermeintliche<br />

Altwagen Lamborghini Gallardo<br />

war genauso wettbewerbsfähig wie die GT3-<br />

Preziosen der gut finanzierten Topteams.<br />

Mehr Rennen außerhalb Europas<br />

„Und das beweist, dass wir auf dem richtigen<br />

Weg sind“, behauptet Ratel. „Die Einsatzkosten<br />

sind zwar nicht eben gering, aber stemmbar,<br />

dazu steigern wir die finanzielle Unterstützung<br />

für die Teams. Im nächsten Jahr haben<br />

wir mehr Rennen außerhalb Europas,<br />

aber die Zustimmung der Teams war daran<br />

geknüpft, dass diese Rennen nicht mehr kosten<br />

dürfen als die bisherigen Europa-Läufe.“<br />

„Die Einsatzkosten müssen im GT3-Sport<br />

unter Kontrolle bleiben, um Stabilität und<br />

Planbarkeit für die Serie zu gewährleisten“,<br />

sagt Ratel. Im Fahrerlager herrscht zwar prinzipiell<br />

viel Eintracht, aber in diesem Punkt<br />

gibt es auch Widerspruch: „Die Einsatzkosten<br />

sind im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent<br />

gestiegen“, behauptet zum Beispiel Ernst Moser,<br />

Teamchef von Phoenix Racing. „Die Versicherungskosten<br />

sind dafür verantwortlich“,<br />

erzählt Moser. „Meine Versicherungsagentur<br />

hat für Baku abgewunken, Lloyd’s in England<br />

hat es angeboten, aber die Summe ist 40 Prozent<br />

höher als 2013. Die GT3-Autos sind teuer<br />

geworden, Unfallschäden zum Beispiel an<br />

der Frontpartie gehen bei allen GT3-Wagen<br />

128 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014<br />

Einmalige Umgebung<br />

Baku ist eine Industriemetropole<br />

mit leicht<br />

morbidem Charme. Die<br />

GT3-Piloten hatten für<br />

solche Details keine Zeit


Doppel-Meister<br />

Laurens Vanthoor holte<br />

im Audi R8 LMS des<br />

WRT-Teams zwei von<br />

drei möglichen Titeln<br />

Einfach-Meister<br />

Maximilian Götz (rechts) sicherte sich im Mercedes<br />

SLS des HTP-Teams den Titel in der Sprint Series<br />

richtig ins Geld. Dazu werden immer mehr<br />

Carbonteile verbaut, und wir versuchen, den<br />

GT3-Herstellern zu erklären, dass sie hier auf<br />

die Kosten achten müssen“, so Moser.<br />

Abgesehen vom Thema Einsatzkosten<br />

überwiegt im Fahrerlager generell Optimismus,<br />

auch weil die in der Vergangenheit oftmals<br />

strittige BOP heuer wenig Anlass zum<br />

Nörgeln bot – da sind sich die Teamchefs mal<br />

einig. Ein Grund für die Ausgeglichenheit ist<br />

der Umstand, dass mit Pirelli ein Einheitslieferant<br />

da ist, der nicht nur die Blancpain-<br />

Serien beliefert, sondern auch viele andere<br />

GT-Championate wie ADAC GT Masters,<br />

die Pirelli World Challenge in Amerika sowie<br />

die nationalen GT-Meisterschaften in Italien,<br />

Australien, Großbritannien und Portugal.<br />

Einheitsreifen als Vorteil<br />

„Pirelli macht wirklich einen guten Job“, sagt<br />

stellvertretend WRT-Teammanager Pierre<br />

Dieudonné. „Wann immer wir Kritik äußern,<br />

reagieren sie schnell und kommen mit Verbesserungen.<br />

Der größte Vorteil besteht darin,<br />

dass Pirelli flächendeckend so viele GT-Championate<br />

ausstattet, denn das erlaubt es den<br />

Teams, ihre Daten und Erfahrungen auch in<br />

anderen Serien zu nutzen. Das wiederum spart<br />

extrem viel Geld und Testarbeit. Nichtsdestotrotz<br />

sind die Blancpain-Serien trotz gleicher<br />

Reifen eine echte Herausforderung für die<br />

Teams, denn der Wettbewerb in der Sprint<br />

Series ist viel intensiver als in der Endurance<br />

Series – man braucht wirklich gute Fahrer.“<br />

MIT ZWEI LAUF-<br />

SIEGEN UND<br />

ZWEI TITELN<br />

WAR VANTHOOR<br />

DER ABRÄUMER<br />

VON BAKU<br />

Laurens Vanthoor (links) und César Ramos holten<br />

beim Finale in Baku zwei Laufsiege<br />

Der Einheitsreifen hilft natürlich auch<br />

beim kniffligen Thema BOP, denn der Veranstalter<br />

SRO konnte nun im großen Stil Daten<br />

sammeln – nicht nur aus den Blancpain-Serien,<br />

sondern auch aus allen anderen GT-Meisterschaften,<br />

die mit Pirelli-Reifen fahren. Das<br />

führte in letzter Konsequenz sogar dazu, dass<br />

SRO den nationalen GT-Veranstaltern bei der<br />

BOP helfen kann.<br />

„Durch die vielen Rennserien wachsen unser<br />

Erfahrungsschatz und unsere Datenbank<br />

laufend“, so Ratel. „Daher haben wir unser<br />

technisches Personal aufgestockt und in das<br />

Equipment investiert, wir haben ein eigenes<br />

Testzentrum in Paul Ricard, das wir im Winter<br />

intensiv nutzen werden. In Summe vertrauen<br />

uns immer mehr GT-Rennserien die<br />

BOP-Einstufungen an, damit haben wir aber<br />

auch mehr Verantwortung im GT-Sport.“<br />

Mit dem Resultat ist Ratel zufrieden: „Die<br />

BOP funktioniert, es gab kaum mehr Klagen,<br />

und der Wettbewerb in den Blancpain-Serien<br />

ist extrem eng. Wir machen Triangulationsvergleiche<br />

und haben eine ausgezeichnete Simulationssoftware,<br />

dazu haben wir Rundenzeiten,<br />

Sektorzeiten und Topspeeds nicht nur aus<br />

unseren Serien, sondern auch aus anderen nationalen<br />

Meisterschaften, deren Daten wir<br />

fortlaufend aufbereiten. Unser Netz ist jetzt<br />

wirklich sehr engmaschig!“<br />

Ratel verweist auch darauf, dass sein BOP-<br />

System viel präziser sei als der GT3-Test in<br />

Ladoux, den die FIA als Regelgeber einmal im<br />

Jahr durchführt. „Abgesehen davon, dass dieser<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 129


BLANCPAIN-GT-SERIEN SAISONFINALE IN BAKU<br />

Tief eingetaucht<br />

Unfälle sind bei Straßenkursen<br />

ohne Auslaufzonen<br />

die Regel – was die<br />

Versicherungskosten<br />

in die Höhe treibt<br />

Test zur Abtriebsmessung auf Michelin-Reifen<br />

durchgeführt wird, während fast alle Championate<br />

Pirelli-Pneus verwenden, sind die Daten<br />

aus Ladoux einfach zu eindimensional. Man<br />

muss diese Daten nämlich immer neu validieren,<br />

auf verschiedenen Rennstrecken und bei<br />

unterschiedlichen Rennveranstaltungen. Erst<br />

dann erhält man eine Datendichte, die die<br />

Realität sauber abbildet.“<br />

Ratel behauptet, dass er mit der BOP-<br />

Dienstleistung für andere GT-Serien kein<br />

Geld verdient: „Das ist kein Profit-Center,<br />

weil der Aufwand und die Kosten so hoch<br />

sind. Der Vorteil besteht darin, dass die BOP<br />

nicht mehr auf den Daten einer Rennserie<br />

basiert, denn dann ist die Chance groß, dass<br />

man wegen der schmalen Datenbasis Fehler<br />

macht und die BOP aus dem Ruder läuft, mit<br />

wilden Zickzackbewegungen und Neueinstufungen<br />

von Rennen zu Rennen.“<br />

DIE BOP DIFFE-<br />

RENZIERT NACH<br />

STRECKEN-<br />

TYPEN, WAS DIE<br />

TRENNSCHÄRFE<br />

VERBESSERTE<br />

Kein Lamentieren über die BOP<br />

Der größte Test für die BOP-Einstufungen<br />

wird der massive Zuwachs neuer Autos in den<br />

nächsten zwei Jahren: Mit Lamborghini, Mercedes,<br />

Audi, Porsche und McLaren kommen<br />

allein fünf Hersteller mit neuen Modellen in<br />

den GT3-Sport. „Die BOP funktioniert jetzt<br />

erstmals richtig gut“, sagt beispielsweise Lambo-Pilot<br />

Jeroen Bleekemolen. „Ich fahre in so<br />

vielen unterschiedlichen GT-Serien mit so vielen<br />

unterschiedlichen GT-Autos, aber ich bin<br />

immer in der Lage, ganz vorne mitzufahren.<br />

Das bedeutet, dass die Autos bei der Einstufung<br />

einfach sehr exakt ausgeglichen wurden.“<br />

„Aber die Bewährungsprobe kommt mit<br />

den neuen Autos, es wird verdammt schwierig,<br />

sie ins gleiche Fenster zu bekommen, das<br />

erfordert auch etwas Zeit. Aber nach meiner<br />

Einschätzung wird SRO das hinbekommen,<br />

weil sie eine gute Datenbasis haben“, so Bleekemolen.<br />

Pierre Dieudonné sieht es ähnlich:<br />

„Wenn der neue Audi kommt, geht die Einstufung<br />

wieder von vorne los, aber je länger<br />

das Auto fährt, desto mehr Daten hat SRO,<br />

um ihn präzise einzusortieren. Bei Bentley hat<br />

es in diesem Jahr ja auch funktioniert –<br />

warum also nicht bei Audi oder Mercedes?“<br />

Ein Grund für die gegenwärtige Zufriedenheit<br />

beim Thema BOP ist der Umstand, dass<br />

SRO die Einstufungen für die GT3-Fahrzeuge<br />

auf drei unterschiedliche Rennstreckentypen<br />

für wenig, mittleren und viel Abtrieb aufgesplittet<br />

hat, womit die Trennschärfe deutlich<br />

größer wurde – und die Qualität. Es kam in<br />

der Geschichte des GT-Sports selten vor, dass<br />

beim Saisonfinale so viel Optimismus für das<br />

Folgejahr herrschte. Ein Grund dafür ist, dass<br />

Ratel seine Serien ohne FIA-Prädikat fährt,<br />

was massiv Geld spart. Dieses Geld stellt Ratel<br />

als Ausschüttung für die Teams zur Verfügung<br />

(siehe Kasten rechts), was den finanziellen<br />

Druck für die Teilnehmer stark reduziert.<br />

Ratel – so sehen es die Teams – setzt aktuell<br />

den Standard im GT-Sport, und man verbindet<br />

damit die Hoffnung, dass sich die GT3-<br />

Klasse weltweit durchsetzen wird. Bei dieser<br />

Frage sind die Hersteller das Zünglein an der<br />

Waage – allen voran die deutschen. ◾<br />

! IM DETAIL<br />

Ratels Millionenspiel<br />

Die Blancpain-Rennserien werden 2015 die<br />

stolze Summe von 2,75 Millionen Euro als<br />

Preisgeld oder Antrittsgeld an die Teams und<br />

Fahrer ausschütten. 1,3 Millionen Euro kommen<br />

dabei direkt von Ratels Organisation SRO, 1,45<br />

Millionen Euro werden über die Events in Baku<br />

und Moskau in die Kriegskasse gespült. All<br />

jene GT-Teams, die beide Blancpain-GT-Serien<br />

(Sprint und Endurance Series) bestreiten,<br />

nehmen an der Preisgeld-Ausschüttung von<br />

100 000 Euro pro Rennen teil. Teams, die nur<br />

eine GT-Rennserie bestreiten, kämpfen um ein<br />

halbiertes Preisgeld von 50 000 Euro.<br />

„Diese Summen können wir nur ausschütten,<br />

weil wir unser Businessmodell komplett<br />

umgekrempelt haben“, erklärt Ratel. „Früher<br />

brauchten wir das Nenngeld, um die Strecken<br />

für die Rennen zu mieten. Damit stand und fiel<br />

unser Geschäftsmodell mit der Anzahl der<br />

genannten Fahrzeuge, denn die Mietgebühr ist<br />

ja immer gleich, aber der Profit hing an der Zahl<br />

der teilnehmenden GT3-Fahrzeuge.“<br />

Mittlerweile hat Stéphane Ratel nicht nur einen<br />

Seriensponsor und relevante Einnahmen aus<br />

der TV-Vermarktung, sondern auch Einkünfte<br />

aus Antrittsgeldern: „Auf einigen Strecken<br />

erlösen wir ein ordentliches Antrittsgeld, wie in<br />

Moskau oder Baku. Die veränderte Finanzstruktur<br />

nutzen wir dazu, um mehr Geld an die<br />

teilnehmenden Teams auszuschütten. Wir<br />

brauchen also jetzt nicht mehr 60 Fahrzeuge,<br />

um gesund zu wirtschaften, ganz im Gegenteil:<br />

Desto mehr Autos wir theoretisch haben, um so<br />

mehr kostet es mich, denn die Teams erhalten<br />

bei uns mehr finanzielle Unterstützung, als sie<br />

an Nenngebühr bezahlen!“<br />

„Das Preisgeld dient nicht dazu, die Anzahl der<br />

Fahrzeuge zu erhöhen, sondern vor allem die<br />

Qualität der Teams, ganz besonders in der<br />

Profi-Klasse“, erklärt Ratel. „Wir hatten 2014<br />

zwar weniger Autos als 2013, aber die Qualität<br />

der Fahrer und Teams in der Pro-Klasse hat<br />

deutlich zugenommen. Und das steigert den<br />

<strong>sport</strong>lichen Wert der Rennserie, übrigens auch<br />

auf der Vermarktungsseite.“<br />

Ratel hat sich ungewöhnlicherweise sogar<br />

einem idealistischen Ziel verschrieben: Er will<br />

jungen Piloten eine Zielperspektive für eine<br />

Karriere im GT-Sport aufzeigen – und damit eine<br />

Alternative zur Formel-Karriere. Erste Erfolge<br />

sind sichtbar: Mit Fahrern wie Stéphane<br />

Richelmi tauchen auf einmal Piloten im GT-Sport<br />

auf, die aus der GP2-Serie kommen, aber im<br />

Formel-Sport langfristig keine Zukunft sehen.<br />

„Das Durchschnittsalter der Piloten in Baku<br />

betrug 27 Jahre“, hält Ratel fest. Ratel will den<br />

Meisterteams aus seinen Blancpain-Serien in<br />

Zukunft weitere 100 000 Euro zuschustern,<br />

damit sie im Folgejahr einen starken Rookie-<br />

Piloten einsetzen können.<br />

„Viele junge Piloten glauben, ihre Zukunft im<br />

Motor<strong>sport</strong> läge ausschließlich in der Formel 1,<br />

aber wir alle wissen: das stimmt so nicht. Im<br />

GT-Renn<strong>sport</strong> kann man über eine sehr lange<br />

Zeit <strong>sport</strong>lich sehr erfolgreich sein und kann<br />

auch gutes Geld verdienen, denn immer mehr<br />

GT-Hersteller beschäftigen Werkspiloten. Es<br />

gibt unzählige Beispiele für solche Karrieren –<br />

wie Maxime Martin, der einst bei uns anfing<br />

und jetzt DTM-Werksfahrer ist.“<br />

130 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


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Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante<br />

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Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Register gericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH,<br />

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MOTORSPORT SHORT STORIES<br />

Nordschleifen-Renn<strong>sport</strong><br />

EINHEITSREIFEN FÜR GT3-KLASSE?<br />

Die Anzeichen mehren sich, dass wo -<br />

möglich schon im nächsten Jahr alle<br />

GT3-Autos auf der Nordschleife mit<br />

Einheitsreifen an den Start gehen könnten.<br />

Im Hintergrund scheint vor allem der<br />

Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) als<br />

nationale Motor<strong>sport</strong>behörde für den<br />

Einheitsreifen zu plädieren – vor allem<br />

auch aus Sicherheitsgründen.<br />

DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck<br />

und DMSB-Generalsekretär Christian<br />

Schacht haben in Hintergrundgesprächen<br />

im Rahmen der VLN die Meinung von<br />

Teamchefs, Ingenieuren und Fahrern<br />

abgefragt. Drei Argumente führen die<br />

DMSB-Verantwortlichen für die Verwendung<br />

von Einheitsreifen ins Feld: Erstens<br />

könnte das Wettrüsten der GT3-Teams<br />

besser unter Kontrolle gebracht werden<br />

und so ein Rundenzeiten-Zielkorridor<br />

leichter umgesetzt werden. In der VLN<br />

schaffen die GT3-Autos der SP9-Klasse<br />

Zeiten im Bereich von 8.00 Minuten;<br />

rechnet man die Zeiten der 24h-Streckenvariante<br />

herunter, sogar im Bereich von<br />

7.50 Minuten. Ein härterer Einheitsreifen<br />

könnte den Speed sinnvoll begrenzen.<br />

Zweitens würde ein Einheitsreifen die<br />

Fahrzeugeinstufungen (BOP) erleichtern,<br />

da alle Teilnehmer mit denselben Pneus<br />

antreten. Zudem könnte man von den<br />

Erfahrungen der SRO-Gruppe profitieren,<br />

die für GT-Serien mit Pirelli-Reifen eine<br />

gut funktionierende BOP entwickelt hat.<br />

Dazu könnten auch neue Datalogger am<br />

Nürburgring eingeführt werden. Drittens<br />

werden Kostenaspekte genannt: Denn die<br />

sogenannten Confidential-Reifen kom -<br />

men die GT3-Topteams beim 24h-Rennen<br />

gut 100 000 Euro, ein härterer Einheitsreifen<br />

würde die Kosten halbieren. Pirelli<br />

hat bereits sein Interesse angemeldet.<br />

Die langfristige Motor<strong>sport</strong>planung der japanischen Marke<br />

Toyota: ab 2017 Rallye-WM, dazu langfristig LMP1-Engagement<br />

No ch ist es nicht offiziell, aber die Spatzen<br />

pfeifen es seit Anfang November von den<br />

Dächern – und dafür gibt es einen guten<br />

Grund: Denn einmal im Jahr beschäftigt sich<br />

der Toyota-Vorstand mit dem Thema Motor<strong>sport</strong>,<br />

und diese Sitzung findet traditionell im<br />

November statt.<br />

Die Beschlüsse der diesjährigen Vorstandssitzung<br />

werden erst nach Prüfung durch die<br />

Finanzabteilung kommuniziert, also Ende Januar<br />

oder Anfang Februar, doch Details sind<br />

schon durchgedrungen: Das LMP1-Projekt<br />

wird nicht nur fortgesetzt, sondern ist für einen<br />

mittelfristigen Planungszeitraum von fünf<br />

Jahren gesetzt. Parallel dazu will der größte<br />

Autohersteller der Welt spätestens ab 2017<br />

fulltime in die Rallye-WM einsteigen. Damit<br />

fährt Toyota zweigleisig: Produktwerbung in<br />

der Rallye-WM sowie Imagewerbung in der<br />

höchsten Le-Mans-Klasse LMP1.<br />

Auch andere Schlüsselprogramme wurden<br />

bestätigt, etwa die Fortführung des Engagements<br />

in der Japanischen Super-GT-Meisterschaft<br />

oder der flächendeckende Einsatz des<br />

neuen GT3-Rennwagens Lexus RC F GT3 in<br />

Europa und Amerika ab der Saison 2015.<br />

Apropos Lexus: Es steht intern immer noch<br />

zur Debatte, die beiden großen Motor<strong>sport</strong>programme<br />

unter zwei Namen laufen zu lassen.<br />

Das neue Rallye-WM-Programm soll unter<br />

dem Namen Toyota laufen, während das<br />

LMP1-Projekt möglicherweise auf Lexus umgetauft<br />

wird, um dem Sportableger der Marke<br />

einen Marketing-Push zu verpassen.<br />

Für die Umsetzung der beiden WM-Programme<br />

bleibt weiterhin die Toyota Motor<strong>sport</strong><br />

GmbH (TMG) in Köln verantwortlich.<br />

Dazu soll das Personal aufgestockt werden.<br />

Zeitgleich sollen die Kölner den in Japan gebauten<br />

GT3-Wagen Lexus RC F auf Vordermann<br />

bringen und auf dem europäischen<br />

Markt platzieren.<br />

132 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


LMP1-Renn<strong>sport</strong><br />

Nissan mit Nick Heidfeld?<br />

Die volle Wahrheit über den aktuellen Stand<br />

des Nissan-LMP1-Projektes zu erfahren, ist un -<br />

gefähr so kompliziert wie ein Puzzle aus ein<br />

paar Kilometern Entfernung zusammenzusetzen.<br />

Aber auch mit dem Fernrohr ist unschwer<br />

zu erkennen, dass das Programm massiv verspätet<br />

ist (siehe auch Kommentar Seite 112).<br />

Hier wenigstens in kurzen Stichworten, was<br />

Insider als Faktenstand herumreichen: Da das<br />

Programm auf drei Kontinente verstreut ist und<br />

keine klare Infrastruktur existiert, wurde extrem<br />

viel outgesourct. Die äußerst lange Zulieferkette<br />

Weitmann-Bilder als Wandschmuck<br />

Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen von<br />

Julius Weitmann sind legendär, und<br />

Sie können sich nun seine spektakulärsten<br />

Automobil- und Motor<strong>sport</strong>-<br />

Fotos in vielen Größen nach Hause<br />

holen: Mehr als 300 Motive stehen<br />

zur Auswahl, die Sie sich gestochen<br />

scharf als Fine-Art-Print, Foto auf<br />

Leinwand, auf Aluplatte oder hinter<br />

Acryl-Glas bestellen können. Die<br />

Preise beginnen bei 75 Euro (inklusive<br />

Versand), die Lieferzeit beträgt<br />

etwa acht bis zehn Werktage.<br />

Infos unter: http://view.bilderwelt.<br />

<strong>auto</strong>-motor-und-<strong>sport</strong>.de/<br />

Neue Einsteiger-Motor<strong>sport</strong>serie<br />

KTM startet den X-Bow-Rookie-Cup<br />

funktioniert nur schleppend, die<br />

Verspätungen sind massiv, was dazu<br />

führte, dass die für Oktober geplanten<br />

Testfahrten verschoben wurden.<br />

Der offizielle Enthüllungstermin am<br />

8. Dezember in Miami wackelt. Das<br />

Budget ist völlig unzureichend, und<br />

die technische Richtung ist diffus,<br />

seit Nissan-CEO Andy Palmer zu<br />

Aston Martin wechselte. Jetzt hat<br />

Marketing-Häuptling Darren Cox die<br />

Zügel allein in der Hand, was böse<br />

Erinnerungen an den Fehlschlag<br />

mit dem ZEOD-RC-Programm in Le<br />

Mans 2014 aufkommen lässt.<br />

Um die Technik wird ein großes<br />

Trara gemacht, angeblich soll ein<br />

Frontmittelmotor in V6-Spezifikation<br />

(also wohl das Renault-F1-Triebwerk)<br />

zum Einsatz kommen. Der Nissan-LMP1 soll<br />

alles anders und besser machen als die gegenwärtigen<br />

LMP1-Wagen von Audi, Porsche und<br />

Toyota. Da ist es fast schon ein wenig enttäuschend,<br />

dass Fahrer aus Fleisch und Blut dieses<br />

Wunderwerk steuern sollen. Unter Vertrag sind<br />

angeblich Nick Heidfeld, Bruno Senna, Olivier<br />

Pla und Nicolas Lapierre (siehe Kommentar<br />

rechts). Dazu soll der Nissan-Nachwuchs pilot<br />

Jann Mardenborough eine Chance erhalten,<br />

ebenso wie ein japanischer Fahrer (Satoshi<br />

Motoyama?) und ein US-Pilot.<br />

Spektakuläre Renn<strong>sport</strong>-Bilder für Kenner<br />

Ab dem kommenden Jahr startet KTM im Rahmen<br />

der X-Bow-Battle (Termine siehe Seite 49)<br />

eine Serie für Amateure und Nachwuchsfahrer.<br />

Die Österreicher bieten ein umfangreiches Komplettpaket<br />

an, das neben dem Fahrzeug selbst die<br />

vollständige Betreuung am jeweiligen Rennwochenende<br />

sowie Verschleißteile und Kraftstoff beinhaltet.<br />

Der Preis: 19500 Euro netto für eine Saison.<br />

Inklusive einer Versicherung mit 5000 Euro Selbstbehalt<br />

kostet der Spaß 29500 Euro netto. Der Gewinner<br />

des Rookie-Cups darf in der Saison 2016<br />

mit einem RR an der regulären Battle teilnehmen.<br />

! Meinung<br />

MARCUS SCHURIG<br />

Der Fall des<br />

Herrn Lapierre<br />

Motor<strong>sport</strong> kann manchmal ziemlich<br />

grausam sein. Nehmen wir den<br />

Fall des Nicolas Lapierre. Ein guter,<br />

schneller LMP1-Pilot. So gut, dass<br />

ihn Sébastien Buemi und Anthony<br />

Davidson vor der Saison 2014<br />

unbedingt an ihrer Seite haben<br />

wollten, was sie in der Toyota-<br />

Chefetage auch nachdrücklich<br />

deponierten. Das Trio sollte, so der<br />

Plan, das bärenstarke Dream-Team<br />

von Toyota bilden. Lapierre konnte<br />

die Pace von Buemi und Davidson<br />

ordentlich mitgehen, aber er erlaubte<br />

sich in Le Mans zwei Fehler,<br />

einen kleinen und dann einen<br />

großen. Beim nächsten WM-Lauf<br />

in Austin war es wieder Lapierre,<br />

der im Kiesbett stand. Der Franzose<br />

wies den Schwarzen Peter<br />

von sich und warf dem Team eine<br />

falsche Reifentaktik bei einsetzendem<br />

Regen vor. Dann eskalierte<br />

die Sache. Beim nächsten Rennen<br />

in Fuji schrumpfte das Trio zum<br />

Duo, angeblich fehlte Lapierre aus<br />

privaten Gründen, was natürlich<br />

völliger Humbug war. Toyota hatte<br />

ihm eine Denkpause verpasst, in<br />

aller Öffentlichkeit, und nur zart<br />

verhüllt über die Pressemitteilung<br />

mit den privaten Gründen. Jeder<br />

im WEC-Fahrerlager wusste, was<br />

da lief. Ein Audi-Teammitglied<br />

sagte: „Das würden wir so niemals<br />

machen.“ Selbst seine Teamkollegen<br />

waren geschockt, als er<br />

auch beim nächsten Rennen in<br />

Shanghai nicht zurückkehrte. Das<br />

Tischtuch ist zerschnitten, Lapierre<br />

hat mittlerweile bei Nissan unterschrieben.<br />

Das Toyota-Team ist im<br />

Fahrerlager und bei den Medien<br />

allseits beliebt – für seine offene<br />

No-Bullshit-Art. Aber der Fall von<br />

Nicolas Lapierre ist ein Fall von<br />

Toyota. Man kann einen Piloten<br />

nicht unter fadenscheinigen<br />

Begründungen mitten in der Saison<br />

und in aller Öffentlichkeit einfach<br />

bloßstellen. Dann fällt die Sache<br />

auf den Arbeitgeber zurück.<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 133


!<br />

TECHNIK-DOSSIER FORMEL-1-NEWS<br />

Zur Person<br />

GIORGIO PIOLA<br />

Unser Zeichner<br />

Giorgio Piola ist ein<br />

Urgestein der Formel 1.<br />

Seit 1970 fertigt der<br />

1948 geborene Italiener<br />

Zeichnungen von Rennwagen<br />

und ihrer<br />

Technik an – immer<br />

noch mit freiem Strich<br />

per Hand. Ein Computerprogramm<br />

setzt die<br />

Kunstwerke dann in<br />

das Format um,<br />

das Sie kennen. Piola<br />

hat die einzigartige<br />

Gabe, kleinste<br />

Änderungen an den<br />

Formel-1-Autos mit<br />

freiem Auge zu erkennen.<br />

Sein fotografisches<br />

Gedächtnis<br />

hat ihm auch bei den<br />

Konstrukteuren im<br />

Geschäft einen exzellenten<br />

Ruf eingebracht.<br />

Für <strong>sport</strong> <strong>auto</strong> ist Piola<br />

seit über 20 Jahren<br />

unterwegs.<br />

TECHNIK-SPOTS<br />

Unser Technik-Spion Giorgio Piola zeigt die neuen Geheimnisse der<br />

Formel-1-Autos. Wir erklären sie Ihnen im Detail.<br />

Text Michael Schmidt · Foto Daniel Reinhard · Illustrationen Giorgio Piola<br />

McLAREN<br />

Im Kampf um Platz fünf im Konstrukteurs-Pokal<br />

hat McLaren die Kurve gekriegt. Nach der Sommerpause<br />

hat der zweitälteste Formel-1-Rennstall<br />

„mobilgemacht“: Beim GP Italien lieferte McLarens<br />

Kraftstoffpartner Mobil ein<br />

neues Benzin. McLaren<br />

fährt als einziger Mercedes-Kunde<br />

nicht mit Petronas-Sprit,<br />

der speziell<br />

für den Mercedes-V6-<br />

Turbo entwickelt wurde.<br />

Anfangs betrug das Leistungsdefizit bis zu 40 PS, auf<br />

die Rundenzeit umgerechnet vier Zehntel. Das hat<br />

Mobil jetzt dank besserer Leistungsausbeute auf ein<br />

Zehntel reduziert. Die McLaren-Ingenieure haben<br />

ihre Strategie geändert: Statt sich mit ständig neuen<br />

Ausbaustufen zu verwirren, wird jetzt nur noch in<br />

kleinen Details weiterentwickelt. Beispiel Frontflügel:<br />

Eine kleine Delle im Hauptblatt (Pfeil) kontrolliert<br />

die sogenannten Y-250-Wirbel besser, die am<br />

Übergang des genormten Mittelteils zu den frei gestalteten<br />

Bereichen des Flügels entstehen. Die Wirbelzöpfe<br />

sind mitentscheidend dafür, wie das Auto<br />

weiter hinten angeströmt wird.<br />

MERCEDES<br />

Der Mercedes AMGW05 hat nicht nur den besten Motor im Heck, er<br />

verfügt auch über die beste Aerodynamik und die günstigste Gewichtsverteilung<br />

im Originalzustand. Das liegt auch daran, dass die Antriebseinheit<br />

des Mercedes-V6-Turbos am effizientesten ins<br />

Chassis integriert ist. Logisch, denn das Auto wurde ja<br />

rund um das Triebwerk und seine Nebenaggregate herum<br />

konzipiert. „Die Kunden müssen zwangsläufig mit dem<br />

leben, was wir ihnen geben. Die Integration kann nie so gut sein wie bei<br />

uns“, gibt Motorenchef Andy Cowell zu. Die Zeichnung zeigt, wie kompakt<br />

die Mercedes-Antriebseinheit ist. Über die Airbox werden die Steuereinheit<br />

und der Verdichter am vorderen Ende des Motors gekühlt. Der im<br />

Chassis verstaute Ladeluftkühler versorgt den Verdichter und die Turbine<br />

am anderen Ende des V6-Turbos mit Kühlluft. Weitere Kühler für Getriebe<br />

und Elektronikboxen sind am Ende der Airbox untergebracht. Die MGU-K<br />

sitzt auf der rechten Motorseite, die MGU-H im V der Zylinder –<br />

das sorgt für kurze Wege und geringes Gewicht.<br />

134 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


LOTUS<br />

Lotus präsentierte als erstes Team eine Nase nach dem Reglement<br />

für 2015. Romain Grosjean probierte sie ein Training<br />

lang aus. Sie sieht wie eine Kreuzung der Versionen von Mercedes<br />

und Ferrari aus. Im Gegensatz zur Mercedes-Nase ist sie<br />

bereits kompatibel mit den 2015er-Bestimmungen, also breiter<br />

und flacher. Lotus wollte Daten für das nächstjährige Auto sammeln.<br />

Dass der Versuch keine vernünftigen Rundenzeiten bringen<br />

konnte, war klar. Der Rest des Autos wurde für die Säbelzahn-Nase<br />

konzipiert. Da harmonierte die Aerodynamik vorn<br />

und hinten nicht. Lotus wird mit dieser Nase den Testwinter<br />

2015 beginnen. „Bis zum Saisonstart wird die Nase weiter verfeinert“,<br />

verrät Chefingenieur Alan Permane.<br />

WILLIAMS<br />

Auch bei Williams laufen alle<br />

Uhren bereits für die Saison<br />

2015. Alle Änderungen, die Ajetzt noch ans Auto kommen, sind<br />

kompatibel mit dem nächstjährigen<br />

Auto. Obwohl sich die Regeln nur<br />

im Bereich der Nase ändern, ist das<br />

nicht selbstverständlich. „Die neue<br />

Nase ist breiter und tiefer, das verändert<br />

die ganze Strömung nach<br />

hinten“, erklärt Technikchef Pat<br />

Symonds. In Austin kreuzte<br />

Williams mit Detailänderungen an<br />

den Bremsbelüftungen vorn und<br />

hinten auf. Die Zeichnung zeigt<br />

am unteren Ende des Belüftungsschachts<br />

eine Auszackung: Die erzeugt<br />

Luftwirbel, die weiter hinten<br />

gebraucht werden, um wieder andere<br />

Luftwirbel abzulenken.<br />

FERRARI<br />

Ferrari funktioniert die letzten drei<br />

Rennen zu Testfahrten um. Auf<br />

und unter der Verkleidung werden<br />

bereits Komponenten für 2015 getestet.<br />

Manche wie der Heckflügel und<br />

die Bremsbelüftungen blieben im<br />

Rennen von Austin gleich am Auto.<br />

Der neue Heckflügel ist in Teilen eine<br />

Red-Bull-Kopie (Kreis). Ferrari übernahm<br />

die quadratischen Schlitze in<br />

den Endplatten. Sie verbessern den<br />

Druckausgleich am Übergang der<br />

Flügel zu den Endscheiben. Kimi<br />

Räikkönen testete eine neue Geometrie<br />

der Hinterachse. Die Ingenieure<br />

identifizierten die Hinterradaufhängung<br />

als eine der Schwachstellen des<br />

F14T. Sie ließ beim Ein- und Ausfedern<br />

zu wenig Sturzveränderung zu,<br />

und darunter litt die Traktion. In<br />

Austin ging der Schuss aber nach hinten<br />

los: Räikkönen klagte über hohen<br />

Reifenverschleiß und zählte zu den<br />

vier Fahrern, die mehr als zweimal<br />

Reifen wechseln mussten.<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 135


FORMEL 1 DIE FORMEL 1 VOR DEM AUSVERKAUF<br />

136 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014<br />

Bild mit Symbolkraft<br />

Ein Caterham und ein<br />

Marussia liegen<br />

zerstört im Gras von<br />

Montreal. Beide Teams<br />

sind drei Rennen vor<br />

Schluss ausgestiegen


DAS ABBRUCH<br />

UNTERNEHMEN<br />

Man hat den Zug kommen gesehen.<br />

Leider haben die Drahtzieher der<br />

Formel 1 weggeschaut. Oder sie wollten<br />

das Unheil nicht erkennen. Weil<br />

sie sich dann eingestehen müssten,<br />

selbst dafür verantwortlich zu sein.<br />

Und dass sie außer schlechten Lösungen keine<br />

Idee haben, das Problem zu beheben.<br />

Bei den Grand Prix in den USA und in<br />

Brasilien lief die Formel 1 mit dem kleinsten<br />

Feld seit Monaco 2005 auf. Nur 18 Autos<br />

standen am Start. In Monte Carlo vor neun<br />

Jahren musste BAR-Honda als Strafe für einen<br />

verbotenen Tank im Tank zwei Rennen pausieren.<br />

Mit zehn Teams stand die Königsklasse<br />

schon damals mit dem Rücken zur Wand.<br />

2005 gab es noch Rettung<br />

Am Ende des Jahres gaben BAR, Jordan, Sauber<br />

und Minardi auf. Die Formel 1 hatte aber<br />

das unverschämte Glück, dass die vier Aussteiger<br />

Rettung fanden. Sauber wurde zu 80 Prozent<br />

von BMW übernommen, BAR zu 100<br />

Prozent von Honda. Minardi ging dank Red-<br />

Bull-Millionen in Toro Rosso auf, und Jordan<br />

verkaufte an den russischen Stahlbaron Alexander<br />

Shnaider und dessen Midland-Gruppe.<br />

In diesem Jahr ist Caterham und Marussia<br />

nach 16 von 19 Rennen die Luft ausgegangen.<br />

Caterham wäre eigentlich schon nach dem<br />

GP Österreich fällig gewesen. Doch dann<br />

übernahm eine Schweizer Investorengruppe<br />

namens Engavest SA die Amtsgeschäfte von<br />

Vorbesitzer Tony Fernandes. Deren Interessen<br />

wurden durch Colin Kolles vertreten, der<br />

schon früher als Überlebenskünstler mit Force<br />

India, Spyker und HRT in Erscheinung getreten<br />

war.<br />

Caterham weg, Marussia<br />

insolvent. Force India<br />

hat im letzten Moment<br />

die Kurve gekriegt.<br />

Die Formel 1 steht vor<br />

dem Ausverkauf.<br />

Doch trotz eindeutiger<br />

Warnsignale wird weiter<br />

an schlechten Lösungen<br />

gefeilt. Die Königsklasse<br />

ist so reformunfähig<br />

wie Frankreich.<br />

Text Michael Schmidt<br />

Fotos Daniel Reinhard; Wolfgang Wilhelm<br />

Zwischen Käufer und Verkäufer kam es in<br />

den Wochen vor dem GP USA zum Streit.<br />

Fernandes behauptet, Engavest habe für die<br />

Überschreibung nicht bezahlt. Die vermeintlichen<br />

neuen Besitzer bestreiten das und werfen<br />

Fernandes vor, er habe ihnen die Anteile nie<br />

übertragen. Hinter vorgehaltener Hand hört<br />

man, dass es sich beim Kaufpreis um ein<br />

symbolisches Pfund und die Übernahme bestimmter<br />

Verbindlichkeiten gehandelt haben<br />

soll. Kein Mensch aber wusste, wie hoch der<br />

Schuldenstand wirklich war, weil Fernandes<br />

die Außenstände gut in seinem undurchsichtigen<br />

Firmengeflecht versteckt haben soll.<br />

Caterham verkauft Tafelsilber<br />

Als sich Engavest nicht als rechtmäßiger Besitzer<br />

sah, trat der Insolvenzverwalter auf den<br />

Plan – und meldete Ansprüche auf die Renn<strong>auto</strong>s<br />

und Ersatzteile an. Das war das vorläufige<br />

Todesurteil. Jetzt verkauft Caterham sein<br />

Tafelsilber, um beim Finale in Abu Dhabi teilnehmen<br />

zu können. Dafür braucht man drei<br />

Millionen Euro bis zum 14. November. Zwei<br />

Rennen dürfen Caterham und Marussia auslassen,<br />

ohne ihre Ansprüche auf das Geld aus<br />

Ecclestones Kasse zu verlieren.<br />

Die beiden Übernahmekandidaten haben<br />

sich zwar bei der FIA für 2015 eingeschrieben,<br />

aber schon die Crashtests für die nächstjähri-


Scherbenhaufen<br />

Sutil muss bei Sauber<br />

wahrscheinlich seinen<br />

Platz räumen. Er ist<br />

zwar schnell, hat aber<br />

keine Mitgift. Ericsson<br />

und Nasr bringen<br />

48 Millionen<br />

gen Autos abgesagt. Caterham ist keine attraktive<br />

Kaufoption. Als Elfter in der Konstrukteurs-Wertung<br />

ginge das Team im nächsten<br />

Jahr bei der Verteilung der TV-Einnahmen<br />

und Startgelder leer aus. Marussia bekäme für<br />

den neunten Platz im nächsten Jahr 47 Millionen<br />

Dollar aus Bernie Ecclestones Kasse. Der<br />

Insolvenzverwalter erklärte den Versuch, das<br />

Team zu verkaufen als gescheitert. Zwei indische<br />

Geschäftsleute aus der Stahlbranche<br />

schreckten davor zurück, bei Ferrari erst einmal<br />

24 Millionen Euro für offen stehende<br />

Motorrechnungen begleichen zu müssen. Damit<br />

kann Marrussia nicht in Abu Dhabi antreten<br />

und ist aus dem Rennen.<br />

Überleben auf hohem Niveau<br />

Caterham und Marussia könnten erst der Anfang<br />

gewesen sein. Force India, Sauber und<br />

Lotus sind die nächsten Wackelkandidaten. Es<br />

ist ein Überlebenskampf auf einem höheren<br />

Niveau, mit 300 bis 500 Mitarbeitern. Force<br />

India wäre dem GP USA um ein Haar ebenfalls<br />

ferngeblieben. Mercedes hielt wegen einer<br />

offenstehenden Leasingrate von sechs Millionen<br />

Euro den neunten und zehnten Motor zurück.<br />

Angeblich haben die mexikanischen Sponsoren<br />

von Perez die ausstehende Summe berappt –<br />

als Anzahlung für einen neuen Vertrag. Teamchef<br />

Vijay Mallya soll wegen seiner insolventen<br />

Fluglinie immer schwerer Geld aus Indien<br />

herausbekommen.<br />

Arbeitslos<br />

Die Caterham-Fahrer Ericsson und Kobayashi hatten bei den<br />

letzten drei Rennen frei. Ericsson wechselt 2015 zu Sauber<br />

Kämpferisch<br />

Sauber-Teamchefin Kaltenborn kämpft seit Jahren für die<br />

Interessen der kleinen Teams. Motto: „Nicht locker lassen“.<br />

Rädelsführer<br />

Lotus-Chef Lopez führt die Riege der Rebellen an.<br />

Der Luxemburger fordert eine faire Geldverteilung<br />

Unter Druck<br />

Force-India-Chef Mallya appelliert an die Vernunft.<br />

Mit 110 Millionen Euro Budget fährt er nur im Mittelfeld<br />

138 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


FORMEL 1 DIE FORMEL 1 VOR DEM AUSVERKAUF<br />

<br />

Bei Sauber werden die Motoren bezahlt, weil<br />

Ferrari direkt bei Bernie Ecclestone abbucht.<br />

Ferrari wollte aus dem Schweizer Rennstall<br />

ein B-Team machen und im zweiten Cockpit<br />

einen der Fahrer aus dem eigenen Pool platzieren.<br />

Der kanadische Milliardär Lawrence Stroll<br />

sollte das Team mehrheitlich übernehmen. Im<br />

Augenblick ist der Plan gestorben.<br />

Sauber ist deshalb auf die Mitgift von Bezahlfahrern<br />

angewiesen. Marcus Ericsson und<br />

Felipe Nasr sollen 48 Millionen Euro einspielen,<br />

die TV- und Antrittsgelder 32 Millionen.<br />

Fremdaufträge wie die Vermietung des Windkanals<br />

an Audi und Modellbau für Porsche<br />

bringen 20 Millionen in die Kasse.<br />

Fixkosten sind zu hoch<br />

Lotus hat in den Jahren 2012 und 2013 bei<br />

der britischen Handelskammer einen operativen<br />

Verlust von 49,3 und 52,4 Millionen<br />

Pfund ausgewiesen. In dieser Saison kommen<br />

dank besserer Ertragslage nur noch fünf Millionen<br />

Pfund neue Verbindlichkeiten dazu.<br />

Besitzer Gerard Lopez wehrt ab: „Das sind<br />

Schulden bei uns selbst.“ 2014 strebt er einen<br />

ausgeglichenen Haushalt an. Als Achter im<br />

Konstrukteurs-Pokal bekommt Lotus jedoch<br />

15 Millionen Dollar weniger von Ecclestone<br />

als in dieser Saison. Und der Wechsel auf<br />

Mercedes-Motoren kostet bei Renault eine<br />

Abfindung von weiteren 15 Millionen.<br />

Das Problem ist einfach erklärt: Die Kosten<br />

sind zu hoch, die Einnahmen ungerecht verteilt.<br />

Bernie Ecclestone zahlte für die Saison<br />

2013 insgesamt 830 Millionen Dollar aus.<br />

171 Millionen bekam Ferrari. 72 Millionen<br />

davon gab es für Platz drei, 99 Millionen für<br />

den Treueschwur bis 2020. Red Bull kassierte<br />

90 Millionen Dollar für den WM-Titel und<br />

72 Millionen als Bonus. Force India bekam<br />

für Rang sechs 59 Millionen, Sauber für Position<br />

sieben 53 Millionen Dollar. Die Fixkosten<br />

aber sind für jeden gleich.<br />

Lotus-Chef Gerard Lopez rechnet vor: „Du<br />

brauchst 110 Millionen Dollar zum Überleben,<br />

160 Millionen, um im Mittelfeld mitzufahren,<br />

über 300 Millionen, um zu gewinnen.“<br />

Lotus budgetiert mit 208 Millionen Dollar<br />

und beschäftigt 476 Angestellte. Die Motoren<br />

kosten je nach Vertrag zwischen 28 und 35<br />

Millionen Dollar. Die Ingenieure lieferten<br />

in diesem Jahr 22 Ausbaustufen. Gesamtwert:<br />

35 Millionen Dollar. Trotzdem hat Lotus 2014<br />

keine Chance mehr, Rennen zu gewinnen.<br />

Die großen Teams wollen weder die Kosten<br />

senken noch den Verteilungsschlüssel zugunsten<br />

der kleineren Teams ändern. Ferrari-Rennleiter<br />

Marco Mattiacci fordert stattdessen<br />

von Ecclestone, die Einnahmen zu erhöhen.<br />

Wie soll das gehen, wenn die Veranstalter und<br />

TV-Anstalten ohnehin schon ausgequetscht<br />

werden wie Zitronen? Red-Bull-Teamchef<br />

Christian Horner sagt, dass die Teams selbst<br />

schuld seien, wenn sie über ihre Verhältnisse<br />

leben. „Was sollen wir tun? Die hohen Fixkosten<br />

zwingen uns dazu. Wir haben die neuen<br />

Motoren nicht gewollt. Sie kosten uns 25 Millionen<br />

Euro mehr als die alten“, kontert Lopez.<br />

Lotus, Force India und Sauber gehen in<br />

die Offensive. Lopez stellt ein Ultimatum bis<br />

Abu Dhabi: „Entweder die Ausschüttung wird<br />

erhöht, oder die großen Teams geben etwas<br />

ab. Mit 20 bis 30 Millionen Dollar extra wäre<br />

den Privatteams schon geholfen. Wir wollen<br />

eine Lösung, bevor das Problem in der Winterpause<br />

versandet.“ Der Hilfsfonds soll aus<br />

zwei Quellen gespeist werden. Einer höheren<br />

Ausschüttung und dem Verzicht der Topteams<br />

auf einen Teil ihrer Sonderzahlungen.<br />

!<br />

IM DETAIL<br />

Kommen und Gehen: Von 39 gescheiterten Teams in den letzten 25 Jahren wurden nur 16 gerettet.<br />

39 Teampleiten seit 1990<br />

Jahr Team In der Formel 1 von … bis übernommen von<br />

2014 Caterham 2010–2014<br />

2014 Marussia 2010–2014<br />

2012 HRT F1 2010–2012<br />

2011 Renault 1977–2011 Lotus<br />

2009 BMW 2006–2009 Sauber<br />

2009 Toyota 2002–2009<br />

2009 BrawnGP 2009 Mercedes<br />

2008 Honda 1964–2008 BrawnGP<br />

2008 SuperAguri 2006–2008<br />

2007 MF1/Spyker 2006–2007 Force India<br />

2005 Sauber 1993–2005 BMW<br />

2005 Minardi 1985–2005 Toro Rosso<br />

2005 Jordan 1992–2005 MF1/Spyker<br />

2005 BAR 1999–2005 Honda<br />

2004 Jaguar 2000–2004 Red Bull<br />

2002 Arrows 1978–2002<br />

2001 Benetton 1986–2001 Renault<br />

2001 Prost 1997–2001<br />

1999 Stewart 1997–1999 Jaguar<br />

1998 Tyrrell 1970–1998 BAR<br />

1997 Lola 1962–1997<br />

1996 Ligier 1976–1996 Prost<br />

1996 Forti 1995–1996<br />

1995 Pacific 1994–1995<br />

1995 Simtek 1994–1995<br />

1994 Lotus 1958–1994<br />

1994 Larrousse 1987–1994<br />

1993 Scuderia Italia 1988–1993<br />

1992 Brabham 1962–1992<br />

1992 Fondmetal 1991–1992<br />

1992 March 1970–1992<br />

1992 Andrea Moda 1992<br />

1991 Modena 1991<br />

1991 AGS 1986–1991<br />

1991 Coloni 1987–1991 Andrea Moda<br />

1990 Osella 1980–1990 Fondmetal<br />

1990 EuroBrun 1988–1990<br />

1990 Onyx 1989–1990<br />

1990 Life 1990<br />

Opfer des eigenen Systems<br />

Bernie Ecclestones Lebenswerk steht auf dem<br />

Spiel. Und das Geld seiner Auftraggeber. Deshalb<br />

schwört er plötzlich seiner harten Linie<br />

(„Wer kein Geld hat, sollte sich nicht an den<br />

Pokertisch setzen“) ab und sendet einen Hilferuf<br />

aus: „Ich weiß, was falsch ist, aber ich weiß<br />

nicht, wie ich das Problem lösen soll.“<br />

Der Reformstau ist hausgemacht. Die<br />

Teams haben nur ihre eigene Agenda im Kopf.<br />

Und sie haben etwas zu sagen. Früher haben<br />

Ecclestone und sein Kompagnon Max Mosley<br />

die Probleme im Alleingang aus der Welt<br />

geschafft. Jetzt braucht Ecclestone für schnelle<br />

Änderungen Einstimmigkeit. Er gibt zu: „Es<br />

ist mein Fehler, dass die Einnahmen schlecht<br />

verteilt sind. Ich hätte viele Dinge sicher<br />

anders gemacht, wenn mir die Formel 1 noch<br />

gehören würde. Heute arbeite ich für Leute,<br />

die mit dem Sport Geld verdienen wollen.“<br />

Ecclestone macht einen überraschenden<br />

Vorschlag: „Ich zerreiße alle Verträge. Und ich<br />

wäre bereit, von den Einnahmen dieses Jahres<br />

alle Schulden der Teams zu tilgen, soweit sie<br />

Lieferanten betreffen. Das Restgeld würde ich<br />

dann nach einem gerechteren Schlüssel verteilen.“<br />

Der Formel-1-Boss gibt seiner Idee wenig<br />

Chancen: „Die großen Teams werden<br />

mich daran erinnern, dass es Verträge gibt.“<br />

Wenn die Zahl der Autos irgendwann unter<br />

16 sinkt, müssen Ferrari, Red Bull und McLaren<br />

ein drittes Auto einsetzen. Sonst drohen<br />

Ecclestone Strafzahlungen an die Veranstalter.<br />

Der dritte Fahrer muss ein Rookie oder Gastfahrer<br />

ohne Formel 1-Erfahrung sein, und er<br />

darf keine Punkte für die Konstrukteurs-WM<br />

sammeln. Ecclestone müsste für die Kosten des<br />

dritten Autos geradestehen. Das wären 90 Millionen<br />

Dollar. Durch den Wegfall von zwei<br />

Teams spart er aber nur 50 Millionen ein. ◾<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 139


SPORTWAGEN-WM SECHSTER LAUF IN SHANGHAI<br />

ÜBER<br />

MACHT<br />

Während Toyota beim WM-Gastspiel in Shanghai den dritten<br />

Doppelsieg der Saison holte, mussten sich Audi und Porsche<br />

mit den übrig gebliebenen Brosamen begnügen:<br />

Schwaben hat Bayern mittlerweile klar im Griff.<br />

Text Marcus Schurig; Paul Truswell · Fotos John Brooks<br />

Allein auf weiter Flur<br />

Nach dem Sieg in Fuji demütigte Toyota die deutsche Konkurrenz auch in China


<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 141


Audi ausgestoppt<br />

Porsche schlug in<br />

Shanghai Audi auch<br />

deshalb, weil man mit<br />

weniger Stopps über die<br />

Renndistanz kam<br />

Wer hat da wohl an der Uhr gedreht?“<br />

Die Frage von Joest-Technikdirektor<br />

Ralf Jüttner nach dem Zeittraining<br />

in Shanghai war nicht als Nachweis<br />

seiner Kenntnis der Zeichentrick<br />

serie mit Paulchen Panther gedacht.<br />

Und die Frage bezog sich auch nicht darauf,<br />

den großen Rückstand von Audi zu erklären<br />

– sondern die absolute Zeitgleichheit zwischen<br />

Porsche und Toyota, die im Mittel ihrer<br />

vier schnellsten Qualifying-Runden doch tatsächlich<br />

und unfassbarerweise auf die Tausendstelsekunde<br />

gleich schnell waren –<br />

1.48,300 Minuten, um präzise zu sein.<br />

Natürlich hat niemand an der Uhr gedreht.<br />

Ja, die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

zwei Sätze à vier Runden bis auf die<br />

dritte Stelle hinterm Komma gleich<br />

sind, ist vermutlich so groß wie die eines<br />

Lottogewinns. Andererseits hat sich<br />

das fast schon abgezeichnet: In Fuji<br />

trennten Platz eins und zwei im<br />

Qualifying vier Hundertstel zugunsten<br />

von Toyota. In Shanghai<br />

hatten die Japaner das Nach-<br />

sehen, weil Porsche bei absoluter<br />

Das Porsche-Trio Jani, Dumas und<br />

Lieb holte in Shanghai den ersten<br />

Podestplatz 2014<br />

142 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


SPORTWAGEN-WM SECHSTER LAUF IN SHANGHAI<br />

<br />

Zeitgleichheit seine vier Runden früher abgespult<br />

hatte – da braucht in der WEC also<br />

wohl niemand an der Uhr zu drehen.<br />

Das Zeittraining in Shanghai war wieder<br />

eine Bestätigung dafür, dass der Sprint-Wettbewerb<br />

im Zeittraining trotz völlig unterschiedlicher<br />

Technologien nahezu ein Patt<br />

zwischen Toyota und Porsche produziert –<br />

wieder ein Beweis dafür, dass das neue LMP1-<br />

Reglement funktioniert.<br />

Dem würde Ralf Jüttner vermutlich nicht<br />

zustimmen wollen, denn Audi kann das wüste<br />

Duell um Tausendstelsekunden sozusagen nur<br />

mit dem Feldstecher aus der Ferne verfolgen:<br />

In Shanghai fehlten 1,154 Sekunden im Zeittraining,<br />

in Fuji waren es auch 1,232 Sekunden<br />

– Audi fährt also sehr konstant hinterher.<br />

Aus dem Quali-Duell Toyota gegen Porsche<br />

wird dann im Rennen regelmäßig ein Duell<br />

Bei einem grünen<br />

Rennen gewinnt<br />

normalerweise das<br />

schnellste Auto, das<br />

am wenigsten Zeit in<br />

der Box verbringt. Nicht<br />

so in Shanghai: Toyota<br />

zog den Splash & Dash-<br />

Stopp in der ersten und<br />

einzigen Gelbphase vor.<br />

Das siegreiche Auto (#8)<br />

musste sogar zweimal<br />

unter Gelb stoppen, weil<br />

die Tankanlage nicht<br />

zwischen Porsche und Audi – denn die Toyota<br />

setzen sich über die Distanz eines vollen Stints<br />

mit geradezu brachialer Gewalt von der deutschen<br />

Konkurrenz ab. So stritten auch in<br />

China Porsche und Audi um den letzten freien<br />

Platz auf dem Podium, während Toyota den<br />

dritten, ziemlich ungefährdeten Doppelsieg<br />

der WEC-Saison 2014 einfuhr.<br />

Keine theoretische Siegchance<br />

Porsche hat es aufgegeben, aus dem engen<br />

Qualifying eine theoretische Siegchance fürs<br />

Rennen abzuleiten. Mit voll geladenen Batterien<br />

und frischen Reifen war der Porsche 919<br />

Hybrid in Shanghai in der ersten fliegenden<br />

Runde sogar acht Zehntel schneller als die<br />

Toyota TS040 Hybrid, aber in dieser einen<br />

Runde scheint der Porsche den Reifensatz fast<br />

vollständig aufzufressen. Toyota-Pilot Sébastien<br />

! Im Detail<br />

WEC-Rennen Shanghai: Rennanalyse LMP1-Klasse<br />

eingeschaltet war. Für<br />

Porsche ging die Stopprechnung<br />

dagegen auf:<br />

Man knauserte sich mit<br />

fünf Stopps durch, was<br />

das Duell gegen die Audi<br />

entschied, die sechsmal<br />

stoppten. Normalerweise<br />

wären beide Porsche<br />

vor den Audi gelandet,<br />

doch der zweite 919 (#20)<br />

hatte einen zusätzlichen<br />

Stopp wegen eines<br />

Reifenschadens.<br />

Fahrzeug Schnellste Ø 20 % schnellste Ø Anzahl Stoppzeit gesamt<br />

(Startnummer) Rennrunde Rennrunden pro Stint (Anzahl Stopps)<br />

Toyota TS040 Hybrid (8) 1.48,694 min. 1.49,504 min. 31 Runden 8.20,9 min. (7)<br />

Toyota TS040 Hybrid (7) 1.49,216 min. 1.49,854 min. 31 Runden 7.36,9 min. (6)<br />

Porsche 919 Hybrid (14) 1.49,356 min. 1.50,423 min. 31 Runden 6.27,8 min. (5)<br />

Porsche 919 Hybrid (20) 1.49.608 min. 1.50,305 min. 31 Runden 7.42,0 min. (6)<br />

Audi R18 e-tron Quattro (2) 1.49,602 min. 1.50,628 min. 30 Runden 6.53,2 min. (6)<br />

Audi R18 e-tron Quattro (1) 1.50,116 min. 1.50,630 min. 29 Runden 7.04,4 min. (6)<br />

Ziemlich missliche Lage<br />

Audi kann bei den WEC-Rennen nicht mal mehr mit dem besseren Reifenverschleiß des R18 punkten<br />

Buemi fuhr im zweiten Run acht (!) Runden<br />

und verbesserte beim letzten Sturmlauf noch<br />

einmal den über vier Runden gemessenen<br />

Quali-Schnitt. Auf den Stirnen der Porsche-<br />

Häuptlinge schien geschrieben zu stehen:<br />

Wie zur Hölle macht Toyota das bloß?<br />

Damit war klar, dass die Toyota aufgrund<br />

ihrer herausragenden Reifennutzung auch im<br />

Rennen völlig unantastbar bleiben würden.<br />

Im Nachhinein hatten die Toyota nur einen<br />

Minikonflikt zu meistern, nämlich dass ihnen<br />

sieben Runden fehlten, um die Sechs-Stunden-Distanz<br />

mit fünf Stopps meistern zu können.<br />

Da aber gleich zu Beginn eine Safety-<br />

Car-Phase das Rennen unterbrach, zog Toyota<br />

den Splash & Dash-Stopp vor, stiefelte beim<br />

Restart mit Macht durchs Feld – und führte<br />

nach der Serie der ersten regulären Boxenstopps<br />

das Rennen schon wieder an.<br />

Der Kampf um den Sieg war also keiner.<br />

Stattdessen konzentrierte sich Porsche darauf,<br />

Audi hinter sich zu halten. Die Bayern stehen<br />

im Rennen für gewöhnlich besser da als im<br />

Zeittraining, weil die Audi R18 e-tron Quattro<br />

weniger Reifenverschleiß aufweisen als die<br />

Porsche. Doch während Audi im letzten Jahr<br />

in Shanghai noch Doppelstints schaffte (und<br />

siegte), war das 2014 ausgeschlossen. Es kam<br />

diesmal nicht zu einem Fernduell beim Reifenverschleiß<br />

– dafür aber beim Verbrauch.<br />

Porsche mit Fünf-Stopp-Strategie<br />

Porsche hatte im Wissen, gegen Toyota eh<br />

nichts ausrichten zu können, alles auf die<br />

Karte Verbrauch gesetzt, um Audi zu schlagen<br />

– mit Erfolg. Nur der drittplatzierte 919 kam<br />

ohne einen sechsten Nachtankstopp über die<br />

Distanz, was letztlich den ersten Podestplatz<br />

der Saison für das Porsche-Trio Neel Jani,<br />

Romain Dumas und Marc Lieb bedeutete.<br />

In der bisherigen Saison waren Porsche und<br />

Toyota beim Verbrauch fast immer exakt<br />

gleichauf, was auch nicht verwundert, denn<br />

sie teilen sich ja die Einstufung für die Benzinmotoren.<br />

Die Stintanalyse aus China zeigt,<br />

dass sowohl Toyota als auch Porsche in der<br />

Regel 31-Runden-Stints absolvierten, während<br />

Audi mit einem Auto 30 Runden, mit<br />

dem zweiten R18 sogar nur 29 Runden mit<br />

einer Tankfüllung schaffte.<br />

Die Stintanalyse klärt aber nicht, ob sich<br />

Toyota mit einer Reichweite von 31,2 Runden<br />

sozusagen hinhungern musste und ob Porsche<br />

vielleicht im Bereich von 31,9 Runden noch<br />

Luft nach oben hatte und mit cleverem Verbrauchsmanagement<br />

den letzten Stopp sparte.<br />

Die Daten erhellen das auch nicht, weil alle<br />

LMP1-Teams bei jedem Stopp immer auch<br />

die Reifen wechselten, sodass keine Stoppzeiten<br />

fürs reine Nachtanken vorliegen.<br />

„Wir haben die sichere Variante gespielt“, so<br />

Toyota-Technikchef Pascal Vasselon nach dem<br />

Rennen. „Unsere Simulation sagte, uns fehlen<br />

sieben Runden. Gelbphasen sind in China immer<br />

rar, wegen der weitläufigen Auslaufzone.<br />

Damit war vor dem Rennen klar: Wenn eine<br />

Gelbphase kommt, dann nutzen wir sie – denn<br />

Stopps unter Gelb kosten keine Zeit.“<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 143


SPORTWAGEN-WM SECHSTER LAUF IN SHANGHAI<br />

Immerhin diese Aussage kann man grob<br />

nachrechnen: Der siegreiche Toyota benötigte<br />

für einen 31-Runden-Stint im Schnitt 57.07<br />

Minuten, die durchschnittliche Stoppzeit betrug<br />

1.19 Minuten. Addiert macht das 58.26<br />

Minuten, womit Toyota zum Erreichen der<br />

Sechs-Stunden-Marke 9.22 Minuten fehlten.<br />

Das sind zwar keine sieben Runden, aber<br />

doch gut fünf – was womöglich erklärt, warum<br />

es Porsche schaffte, sich mit fünf Stopps<br />

durchzuhungern – und so Audi zu schlagen.<br />

Kein LMP1-Team fuhr Doppelstints, doch<br />

im Lager der Reifenflüsterer von Toyota erzählten<br />

die Piloten stolz, dass es machbar gewesen<br />

wäre. „Wir haben es nicht gemacht,<br />

weil die Gegner es auch nicht gemacht ha-<br />

ben“, wehrte Vasselon nach dem Rennen ab,<br />

mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht,<br />

das keinen Zweifel bei der Interpretation zulässt.<br />

Fazit: Toyota ist 2014 unbezwingbar –<br />

zumindest, wenn sie keine Fehler machen.<br />

Das hat natürlich Auswirkungen für 2015,<br />

denn die deutschen Gegner wollen ja nicht<br />

noch mal ein Jahr hinterherfahren und Toyota<br />

beim Siegen zuschauen. Im<br />

Audi-Lager hat man eine<br />

klare Analyse: „Wir verlieren<br />

zum Beispiel in China allein<br />

im dritten Sektor bis zu 1,5 Sekunden<br />

pro Runde“, erklärt Ralf<br />

Jüttner. „Der dritte Sektor besteht<br />

aus einer Haarnadel, einer langen<br />

Geraden und der Linkskurve auf<br />

die Start-/Zielgerade. Zu Deutsch:<br />

Zweimal voll beschleunigen – und<br />

hier strafen uns zu wenig Motorleistung<br />

und zu wenig Hybridpower.“<br />

Zwar will Audi 2015 auf 4 MJ Hybridleistung<br />

aufsatteln, doch Toyota und Porsche arbeiten<br />

ebenfalls an einer Erhöhung auf 8 MJ,<br />

womit Audi wieder hintenanstehen würde.<br />

Auch beim Motor sind die Ingolstädter gekniffen:<br />

„Mit den aktuellen Werten für den<br />

spezifischen Kraftstoffverbrauch hat der Diesel<br />

keine Chance, vorn mitzukämpfen“, grantelt<br />

Audi-Motorenchef Ulrich Baretzky.<br />

Eine charakterbildende Saison<br />

Dabei hat Baretzky gar nicht so sehr den Diesel-Wert<br />

im Visier, sondern den seiner Meinung<br />

nach viel zu hohen Wert für die Benzinmotoren.<br />

Die Werte für die Benziner hat die<br />

FIA bei der Berechnung der Equivalence of<br />

Technology (EoT) von den Herstellern übernommen,<br />

beim Diesel-Wert hat die Regelbehörde<br />

ihre eigenen Berechnungen eingesetzt<br />

– und nicht jene von Audi. Da Audi für 2015<br />

wegen des kurzen Zeitvorlaufs weder große<br />

!<br />

Im Detail<br />

WEC-Rennen Shanghai: Rennanalyse GTE-Klasse<br />

Im GT-Renn<strong>sport</strong> steht<br />

bei jedem Rennen die<br />

BOP auf dem Prüfstand.<br />

Porsche sagt, Aston verstecke<br />

geschickt Leistung<br />

und zeige sie nur<br />

in entscheidenden Rennphasen.<br />

Und Porsche<br />

behauptet, bei Aston sei<br />

der Topspeed im Rennen<br />

stärker gestiegen – was<br />

stimmt: Im Vergleich zum<br />

Qualifying verbesserte<br />

Aston im Rennen den<br />

Topspeed um 8,1 km/h<br />

(#97), Porsche (#92) nur<br />

um 6,0 km/h. Das Niveau<br />

ist aber fast gleich. In<br />

den letzten zehn Runden<br />

eines Stints ging die<br />

Schere zugunsten von<br />

Aston wirklich auseinander,<br />

bis auf sieben<br />

Zehntel pro Runde. Über<br />

die Gründe wird diskutiert:<br />

Reifen-Drop beim<br />

911 oder Dreh am Motormapping<br />

bei Aston?<br />

Team/Fahrzeug Schnellste Ø 20 % schnellste Ø Anzahl Runden Ø Topspeed vier<br />

(Startnummer) Rennrunde Rennrunden pro Stint beste Rennwerte<br />

Manthey-Porsche 911 RSR (92) 2.04,418 min. 2.04,990 min. 28 Runden 272,7 km/h<br />

Aston Martin Vantage GTE (97) 2.04,260 min. 2.04,820 min. 29 Runden 274,8 km/h<br />

AF Corse-Ferrari 458 GTE (71) 2.04,730 min. 2.05,349 min. 30 Runden /<br />

Manthey-Porsche 911 RSR (91) 2.04,544 min. 2.05,193 min. 28 Runden 272,7 km/h<br />

Angeblich stehen wichtige leitende<br />

Audi-Renningenieure kurz<br />

vor dem Absprung zur Konkurrenz<br />

Kleiner Mann ganz groß<br />

Toyota-Pilot Anthony<br />

Davidson freute sich in<br />

China über den Laufsieg<br />

und die gute Punkteausbeute<br />

im WM-Kampf<br />

Änderungen beim Energiespeicher (Schwungrad)<br />

noch beim Motor (Diesel) vornehmen<br />

kann, könnte die nächste Saison also zu einer<br />

charakterbildenden Angelegenheit für Audi<br />

Sport werden. Und es kommt noch dicker:<br />

Angeblich stehen wichtige leitende Renningenieure<br />

kurz vor dem Absprung zur Konkurrenz,<br />

wie in Shanghai durchsickerte.<br />

Toyota und Porsche setzen jedenfalls alles<br />

daran, sich in der nächsten Saison noch einmal<br />

deutlich zu steigern. „Das Porsche-Konzept<br />

hat großes Potenzial, und das wissen wir<br />

auch“, so Toyota-Technikchef Pascal Vasselon.<br />

„Das bedeutet, dass wir ebenfalls nachlegen<br />

müssen, wollen wir 2015 weiterhin voll wettbewerbsfähig<br />

sein.“<br />

Porsche bleibt 2015 dem 919-Basiskonzept<br />

zwar treu, lässt aber ansonsten keinen Stein<br />

auf dem anderen. „Jedes einzelne Bauteil wird<br />

144 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


Porsche-Doppelsieg in Shanghai<br />

Die Schwaben profitierten von der BOP – und den Ausfällen von Aston und Ferrari<br />

neu sein, und daher wir werden uns in allen<br />

relevanten Bereichen verbessern, bei der Performance<br />

ebenso wie bei der Haltbarkeit,<br />

beim Gewicht und der Aerodynamik, beim<br />

Motor ebenso wie bei den Hybridsystemen“,<br />

verspricht Porsche-Technikchef Alex Hitzinger.<br />

Der neue LMP1-Porsche soll bereits ab<br />

Dezember im Testbetrieb laufen.<br />

GTE: Meinung durchgeflötet<br />

In der GTE-Klasse geht es weniger um technische<br />

Weiterentwicklung als darum, die Kalamitäten<br />

der Balance of Performance (BOP)<br />

auszusortieren. Porsche-Entwicklungsvorstand<br />

Wolfgang Hatz hatte den Regelmachern von<br />

ACO und FIA seine Meinung ziemlich unverblümt<br />

durchgeflötet, was für das WM-Rennen<br />

in Shanghai auch erste Wirkung zeigte.<br />

Die seit Anfang 2013 überlegenen Aston<br />

Martin Vantage V8 mussten in China zehn<br />

Kilo zuladen, die Porsche 911 RSR durften<br />

zehn Kilo ausladen. „Je nach Strecke sind das<br />

bis zu drei Zehntelsekunden pro Runde“, so<br />

GT-Rennchef Frank-Steffen Walliser. Nach<br />

den Daten des letzten WM-Laufs in Fuji lag<br />

Porsche zweieinhalb Zehntel hinter Aston.<br />

Und siehe da: Plötzlich war es wieder spannend<br />

in der GTE-Klasse. Im Zeittraining<br />

stand zwar der Aston Martin von Stefan<br />

Mücke und Darren Turner vorn, doch Porsche<br />

verpasste die Pole nur um eine Zehntelsekunde.<br />

„Es ist enger geworden, wir müssen uns ganz<br />

schön strecken“, gab auch Mücke zu.<br />

Da der Belag der Piste in Shanghai keinem<br />

der drei GT-Hersteller Doppelstints ermöglichen<br />

sollte, hätte das Rennen also vorzüglich<br />

zu einer Bestandsaufnahme der BOP getaugt.<br />

Doch leider kam es anders: Ferrari-Pilot<br />

Gianmaria Bruni wurde in der ersten Runde<br />

unverschuldet in eine Kollision verwickelt,<br />

womit die Führenden der GT-Wertung einen<br />

Punkte-Nuller schrieben. Das GT-Geplänkel<br />

reduzierte sich so in Shanghai fortan auf das<br />

Duell Aston Martin gegen Porsche. Im ersten<br />

Renndrittel verharrte der Abstand mit metronomischer<br />

Genauigkeit lange Zeit bei exakt<br />

sieben Sekunden – fast so, als wäre der GT-<br />

Zweikampf künstlich eingefroren worden.<br />

Genau diese Vermutung hatten auch leitende<br />

Porsche-Ingenieure, nach dem Motto:<br />

Aston richtet seinen Speed nach hinten aus.<br />

Der Verdacht schien sich jeweils in den letzten<br />

Runden eines Stints zu bewahrheiten, denn<br />

hier ging die Schere plötzlich auseinander.<br />

Letztlich spielte das keine Rolle, denn der führende<br />

Aston Martin schied nach viereinhalb<br />

Rennstunden mit Motorschaden aus.<br />

Wer hat da an der Uhr gedreht?<br />

Verschleiert nun Aston den Reifen-Drop mithilfe<br />

des Motormappings? Während die Differenz<br />

zwischen Aston Martin und Porsche<br />

beim Vergleich der 20 Prozent der schnellsten<br />

Rennrunden unter Grün bei anderthalb<br />

Zehnteln lag, waren die Unterschiede im Mittel<br />

der letzten zehn Runden pro Stint deutlicher:<br />

Im ersten Stint gewann Aston (#97) hier<br />

0,614 Sekunden pro Runde auf Porsche<br />

(#92), im dritten Stint 0,723 Sekunden pro<br />

Runde – aber bei den anderen Stints weniger.<br />

Aston sagt: Der größere Reifen-Drop beim<br />

Heckmotor-Porsche ist schuld. Porsche sagt:<br />

Aston kompensiert den Drop mit dem Motormapping.<br />

Die Frage lautet: Wer hat da wohl<br />

an der Uhr gedreht? ◾<br />

<strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014 145


TESTS & FAHRBERICHTE<br />

VORSCHAU DER BESSERE GOLF?<br />

Schlägt der Seat Leon Cupra 280 den Golf R? Der Spanier tritt zwar mit 20 PS weniger,<br />

MOTORSPORT<br />

aber wegen der geringeren Masse mit gleichem Leistungsgewicht zum Supertest an<br />

HEFT<br />

1/2015<br />

AB 12. DEZEMBER<br />

IM HANDEL<br />

PORSCHE-JÄGER<br />

Mercedes will mit dem AMG GT dem Porsche 911 das Leben<br />

schwer machen – erste Eindrücke aus Laguna Seca<br />

70 000 KILOMETER IM SWIFT<br />

Dass der quirlige Suzuki Swift Sport fahrdynamisch überzeugen<br />

kann, hat er schon bewiesen. Wie macht er sich im Dauertest?<br />

30 JAHRE BMW M5<br />

Zum Jubiläum erhält das Sondermodell des BMW M5 eine<br />

Extraportion Leistung und weitere Feinheiten. Ein erster Test<br />

SAISONFINALE SPORTWAGEN<br />

Wer holt in São Paulo die WM-Titel in der LMP1? Und wie geht<br />

der GT-Dreikampf zwischen Ferrari, Porsche und Aston aus?<br />

Aus redaktionellen Gründen sind Änderungen dieser Themen möglich. Wir bitten dafür um Verständnis und bemühen uns, entfallene Beiträge in einer späteren Ausgabe nachzureichen<br />

146 <strong>sport</strong><strong>auto</strong>.de 12/2014


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