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CityNEWS Ausgabe 05/2014

Wie immer erwartet Sie ein bunter und spannender Mix über das Kölner Stadtgeschehen, Nachrichten und Neuigkeiten aus der Region, Kunst und Kultur, Mode und Trends, Freizeit und Shopping, Wohnen und Einrichten, Tipps und Terminen, Gewinnspielen und vielem mehr rund um die Domstadt am Rhein.

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Entscheidend ist die Frage: Ist das wirklich Müll? Denn vieles, was wir wegschmeißen,<br />

können andere noch gebrauchen oder reparieren. Mit ein bisschen Fantasie kann aus<br />

Müll sogar etwas Schönes entstehen und in anderen Bereichen zum Einsatz kommen,<br />

wie zum Beispiel Upcycling-Designobjekte in der Mode oder Inneneinrichtung. „Dafür<br />

zu sorgen, dass Abfälle gar nicht erst entstehen, ist das beste Mittel, die Umwelt zu<br />

schützen und Ressourcen zu schonen“, sagt Wilfried Berf, Pressesprecher der Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

Köln GmbH (AWB) beim Besuch von <strong>CityNEWS</strong> in der AWB-Hauptverwaltung<br />

am Maarweg.<br />

<strong>CityNEWS</strong>: Weihnachten steht vor der<br />

Tür: Welche Tipps haben Sie zur Abfallvermeidung?<br />

Wilfried Berf: Zunächst sollte man den<br />

Einkaufsplan für die Festtage gut durchdenken<br />

und dabei erst im Kühlschrank bzw. der<br />

Speisekammer nachschauen, was noch da ist.<br />

Beim Einkauf sollte auf Produkte zurückgegriffen<br />

werden, die nicht verpackt sind, wie<br />

auf dem Wochenmarkt oder in verpackungsfreien<br />

Supermärkten. In jedem Fall gehören<br />

wiederverwendbare Beutel oder Körbe zum<br />

bewussten Einkauf dazu.<br />

Werden die Kölner Müllberge zu Weihnachten<br />

eigentlich größer?<br />

Kurioserweise ist der Dezember nicht der<br />

stärkste Müllmonat. In 2013 haben wir 21.842<br />

Tonnen gezählt – das ist gutes Mittelfeld. Der<br />

Juli beispielsweise mit 24.100 Tonnen war viel<br />

stärker. Ich denke, das liegt daran, dass über<br />

die Festtage viele Menschen gar nicht in Köln<br />

sind, sondern die Familie auswärts besuchen<br />

oder in den Urlaub fahren.<br />

Wo wir gerade bei Zahlen sind: Wie verlief<br />

die Entwicklung des Pro-Kopf-Mülls in den<br />

letzten zehn Jahren?<br />

Da muss ich eine Zweiteilung vornehmen: Bei<br />

den Wertstoffen – also die kostenfreien gelben,<br />

blauen und braunen Tonnen – haben wir eine<br />

Steigerung von 113 kg/Einwohner in 2002 auf<br />

142,4 in 2012. Beim Haus- und Geschäftsmüll<br />

ist der Wert rückläufig: von 321,6 kg/Einwohner<br />

in 2002 auf 247,6 in 2012.<br />

Die Zahlen sprechen dafür, dass die<br />

Mülltrennung in Köln ernst genommen<br />

wird – richtig?<br />

Genau. So erklärt sich der gesteigerte Wert<br />

bei den Wertstoffen, die zu mindestens 50<br />

Prozent recycelt werden können. Wir sind<br />

321 kg<br />

Grafi ken: Rolf Kuhl<br />

PRO KOPF MÜLLAUFKOMMEN/KÖLN<br />

HAUS- UND GESCHÄFTSMÜLL<br />

247 kg<br />

WERTSTOFFE<br />

113 kg<br />

142 kg<br />

2002 2012 2002 2012<br />

also auf dem richtigen Weg, aber längst noch<br />

nicht da, wo wir hinwollen!<br />

Wohin denn?<br />

Mit unserer Wertstoffkampagne „Aktiv für<br />

Köln“ sorgen wir dafür, dass Abfälle noch<br />

sorgfältiger getrennt, gesammelt und am<br />

Ende wiederverwertet werden können. Seit<br />

Anfang <strong>2014</strong> dürfen beispielsweise noch<br />

viel mehr Abfälle in die gelbe Tonne hinein<br />

als vorher, zum Beispiel Besteck, Werkzeug,<br />

Drahtbügel, Bratpfannen, Töpfe, Styropor<br />

sowie Milch- und Saftkartons. Auch bei<br />

der Biotonne gibt es Neuigkeiten: Gekochte<br />

oder zubereitete Essensreste gehören<br />

jetzt ebenfalls in die braune Tonne, um nur<br />

einige Beispiele zu nennen. Wir arbeiten<br />

mit Nachdruck daran, die Zahl der an die<br />

Biotonne angeschlossenen Haushalte weiter<br />

zu erhöhen, denn rund 40 Prozent der Abfälle<br />

in der Kölner Restmülltonne sind organischen<br />

Ursprungs – also Garten- und Küchenabfälle,<br />

aus denen wertvoller Kompost werden kann.<br />

Das wissen aber die wenigsten, oder?<br />

Mittlerweile nicht mehr, denn wir leisten seit<br />

vielen Jahren gezielte Aufklärungsarbeit. Das<br />

fängt schon in Kindergärten und in Schulen<br />

an. Ein Beispiel: Drei pädagogische Fachkräfte<br />

der AWB haben im letzten Jahr bei 260<br />

Besuchen in Kölner Kindergärten etwa 6800<br />

Kinder erreicht und mit ihnen spielerisch<br />

das Thema Müll bearbeitet. 180 Führungen<br />

für Kindergartenkinder wurden im letzten<br />

Jahr auf unserem Gelände durchgeführt, für<br />

Schulkinder waren es 185.<br />

Gibt es so was auch für Erwachsene?<br />

Jeder kann bei uns eine Führung machen. Ob<br />

Sportvereine, Karnevalsgesellschaften, Betriebe<br />

oder andere Gruppen – die Nachfrage<br />

ist sehr groß. Auch bei anderen AWB-Aktionen,<br />

wie „Kölle putzmunter“, beteiligen sich<br />

die Bürgerinnen und Bürger immer gern.<br />

Was ist mit der Gruppe der<br />

Unverbesserlichen?<br />

Auch die gibt es – leider immer noch. Über<br />

6000 wilde Müllablagerungen pro Jahr werden<br />

bei uns im Durchschnitt registriert.<br />

Was kann man tun, wenn man mal so<br />

richtig ausmistet oder renoviert und<br />

mehr Müll hat als sonst?<br />

An vielen Stellen, wie Baumärkten, gibt es<br />

unsere AWB-Restmüllsäcke für 4,50 Euro pro<br />

Stück. Wenn man die am Abfuhrtag neben<br />

die Mülltonne stellt, wird alles abgeholt. Und<br />

bei Sperrmüll wendet man sich einfach an<br />

unsere Hotline per Telefon 9 22 22 22 oder<br />

E-Mail an sperrmuell@awbkoeln.de und erhält<br />

innerhalb von zwei Wochen einen Termin.<br />

Zurück zum Thema Abfallverwertung. Welche<br />

neuen Aktivitäten gibt es bei der AWB?<br />

Neben der bereits genannten Wertstoff-<br />

Kampagne „Aktiv für Köln“ haben wir letztes<br />

Jahr eine Online-Tauschbörse eingerichtet,<br />

ein kostenfreies und nicht kommerzielles<br />

Tauschportal, wo von der Couch über den<br />

Rollator bis hin zu Kirschlorbeerpflanzen<br />

so ziemlich alles vertreten ist. Bisher waren<br />

etwa 250 Angebote online.<br />

Und was ist mit Altkleidern?<br />

Wenn man die nicht auf Trödelmärkten<br />

verkaufen oder an karitative Einrichtungen<br />

spenden will, kann man Altkleider und<br />

Schuhe seit einigen Monaten an etwa 400<br />

Standorten im gesamten Kölner Stadtgebiet<br />

in die städtischen Sammelcontainer werfen.<br />

Das Gespräch führte Astrid Waligura<br />

Kontakt: www.awbkoeln.de<br />

<strong>CityNEWS</strong> 5/<strong>2014</strong><br />

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