Flecken Ottersberg Winter 2014/15

Ottersberg Magazin 2014
nach New York erfolgte wieder per Schiff.
Zehn Jahre später ging das Flugzeug in
den Besitz des Henry Ford Museums über,
wo es neben vielen anderen Pionierflugzeugen
ausgestellt wurde.
Der Verein und die Idee: Wir holen die
„Bremen“ nach Bremen
1992 lässt sich der Bremer Uhrmacher
Volker Schmidt durch von Hünefelds 100.
Geburtstag (1892-1992) inspirieren und
entwirft die erste Hünefeld-Uhr in seinem
Juweliergeschäft. Es folgt eine Ausstellung
und die Idee, die „Bremen“ zurück
nach Bremen zu holen. Anlässlich des 65.
Jahrestages des Transatlantikfluges der
„Bremen“ kommt es 1993 zu einer weiteren
Ausstellung bei Grüttert in Bremen.
1995 folgt ein Vortrag von Volker Schmidt
bei einem Veteranentreffen im BVL-Turm,
wo altes Film- und Fotomaterial die Pioniere
und die „Bremen“ für wenige Momente
wieder lebendig erscheinen lässt.
Die Zahl der von der Idee Besessenen,
die „Bremen“ zurückzuholen, wächst. Am
16. Juni folgt die Gründung des Vereins,
während eines Fluges mit einer Ju 52 von
Bremen nach Uetersen wird das Gründungsdokument
von sieben von der Idee
Faszinierten unterschrieben. Der kleine
Verein hat heute zehn Mitglieder.
Schon ein Jahr später fliegt eine Vereinsdelegation
nach Dearborn/USA, um Verhandlungen
mit dem Henry Ford Museum
zu führen. Nach Vorlage eines Konzeptes,
wie die Junkers künftig restauriert und ausgestellt
werden soll, kommt es zu einem
mündlichen Übergabevertrag. Vorher hatte
es mehrere Versuche anderer gegeben,
die „Bremen“ zurück nach Deutschland zu
holen. Mit der Zusage zum Bau der Bremenhalle
durch den Bremer Flughafen ist
der künftige Verbleib der „Bremen“ in ansprechendem
Ambiente sichergestellt.
Bereits im März 1997 treffen die Tragflächen
der Junkers am Bremer Flughafen
ein, einen Monat später folgt der Rumpf
des Flugzeuges in einer Transall Maschine
des Transportgeschwaders 62 Wunstorf.
Was folgt, ist ein großes Fest mit allen
Vereinsmitgliedern und Beteiligten. Henning
Scherf, der irische Botschafter Murphy,
Bernd Junkers und die Leiterin des
Henry Ford Museums Judit Endelmann
gehören zu den Gästen.
Noch im gleichen Monat wird
mit den Restaurierungsarbeiten
begonnen. Freiwillige
packen ebenso mit an wie
erfahrene Flugzeugtechniker.
Die Arbeiten finden in der
Werft der Lufthansa in Bremen
statt. Nachdem die Restaurierungsarbeiten
Mitte 1998
abgeschlossen sind, folgt das
große „Roll out“ und die Enthüllung
des stolzen silbernen
Flugzeuges. Allen wird deutlich,
dass sich die viele Mühe
und die unzähligen Stunden
der Restaurierung gelohnt
haben. Vor ihnen steht das
wohl bekannteste deutsche
Flugzeug. Zum Höhepunkt
wird die „Bremen“ am 19.
Juni 1998 auf dem Bremer
Marktplatz ausgestellt, genau
70 Jahre nach der Rückkehr
der drei Fliegerpioniere.
Die Verbringung in die eigens
gebaute Bremenhalle erfolgte
am 7. August 1998, welche am 25. August
1998 von der Bremer Landesregierung
und Flughafendirektor M. Ernst feierlich
eingeweiht wurde.
Im November 2011 konnte der dauerhafte
Verbleib der „Bremen“ in der Bremenhalle
bekanntgegeben werden.
Am 28. Juli 2012 wurde die „Bremen“ 85
Jahre alt. Ein Besuch der „Bremen“ in der
Bremenhalle lohnt sich.
Ein großer Dank an den Vereinsvorsitzenden
Dr. Jens Petersen für die freundliche
Unterstützung
Tim Wöbbeking
Die wichtigsten technischen Daten:
Länge über alles: 10,90 m
Spannweite: 18,35 m
Flugzeughöhe: 3,50 m
Leergewicht: 1350 Kg
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
Reisegeschwindigkeit: 150 km/h
Reichweite incl. Zusatztanks: 7.700 Km
Motorleistung Dauer/ Start: 280PS/ 360 PS
Motor: 6 Zylinder Reihenmotor Junkers L 5
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