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12-2012

HF-Praxis 12-2012

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Messtechnik<br />

Bild 4<br />

real existierenden Flugzeuges muss durch Messen ermittelt werden.<br />

Er schwankt erheblich, und zwar in Abhängigkeit von der<br />

Richtung, aus der das Radar anstrahlt.<br />

Bild 5 zeigt ein typisches RCS-Diagramm eines Düsenflugzeugs.<br />

Das Diagramm ist ein Azimutschnitt, der bei einer Elevation von<br />

0° (auf dem künstlichen Horizont des Flugzeugs) erstellt wurde.<br />

Innerhalb des normalen Radarfrequenzbereichs von 3-18 GHz<br />

schwankt das Radarecho eines Flugzeugs in einer vorgegebenen<br />

Richtung um ein paar dB, da Frequenz und Polarisation variieren<br />

(Der RCS kann sich um einen Faktor von 2-5 ändern). Er variiert<br />

nicht so stark wie das Glattblech. Wie in Bild 5 dargestellt, ist der<br />

RCS am Triebwerkstrahl des Flugzeugs am größten. Dies ist auf<br />

den großen physischen Bereich, der durch den Radar abgetastet<br />

wird und auf den lotrechten Aspektwinkel zurückzuführen (zunehmendes<br />

Reflexionsvermögen). Der nächste Maximalwert des RCS<br />

wird im Bereich der Flugzeugnase/ des Flugzeughecks erreicht, vor<br />

allem auf Grund von Reflexionen, die von den Motoren oder den<br />

Triebwerkstrahlen verursacht werden. Die meisten Selbstschutzstörsender<br />

decken ein Gesichtsfeld von ±60° über Flugzeugnase<br />

und Flugzeugheck ab, daher wird der hohe RCS am Triebwerkstrahl<br />

nicht vom Störsender abgedeckt. Der Triebwerkstrahl wird<br />

Bild 5: Konzept des Radarquerschnittes<br />

Tabelle 1: Klassische Werte für den Radarstreuquerschnitt (6)<br />

häufig nicht abgedeckt, da nicht in ausreichendem, Maße Energie<br />

zur Verfügung steht, um alle Quadranten des Flugzeugs erfassen<br />

zu können. Die Seite eines Flugzeugs ist theoretisch einer Bedrohung<br />

von 30% der Zeit, über den Durchschnitt aus allen Szenarien<br />

hinweg gesehen, ausgesetzt.<br />

Der RCS kann auch in Dezibel, bezogen auf einen Quadratmeter,<br />

ausgedrückt werden (dBsm). Die vom Ziel reflektierte Energie<br />

ist proportional zu seinem Radarstreuquerschnitt. Tarnkappenflugzeuge<br />

und Insekten haben einen negativen Radarstreuquerschnitt,<br />

gemessen in dBsm, große Glattbleche oder nicht getarnte<br />

Flugzeuge haben positive Werte.<br />

RCS-Werte können sehr irreführend sein, da die Ergebnisse auch<br />

durch andere Faktoren beeinflusst werden können. Zum Beispiel<br />

beeinträchtigen Oberflächenunebenheiten, Phasenunterschiede,<br />

Polarisationen, und Materialart die Ergebnisse in großem Maße.<br />

In der o.g. Gleichung kann im Beispiel eines klassischen Bombenflugzeugs<br />

der gemessene Wert für den RCS unter bestimmten<br />

Umständen (90°, 270°) weit über 1000 m² betragen.<br />

Radarreichweitengleichung<br />

Die Radarreichweitengleichung liefert eine sehr nützliche mathematische<br />

Beziehung, wenn man sowohl den Bedarf als auch die<br />

Effektivität der Bemühungen zur Änderung des Streuquerschnitts<br />

eines Radarziels bewerten möchte. In ihren verschiedenen Formen<br />

trägt die Radarreichweitengleichung zur Berechnung bei von:<br />

• Parametern für Radarsysteme<br />

• Parametern von Zielen<br />

• Hintergrundeffekten<br />

(Stördaten, Rauschen, Interferenz und elektronische Störmaßnahmen)<br />

• Ausbreitungseffekten (Reflexion, Brechung und Beugung)<br />

• Ausbreitungsmedium (Absorption und Streuung)<br />

Die Radarreichweitengleichung zeigt, dass die empfangene Energie<br />

eine direkte Funktion der übertragenen Energie, der Antennengewinne<br />

der übertragenden und empfangenden Transmitter,<br />

der Frequenz (Wellenlänge) und des RCS ist und dass sie indirekt<br />

proportional zur vierten Potenz der Entfernung zwischen Ziel und<br />

Empfangsantenne ist.<br />

Bild 6 illustriert das physikalische Konzept und das Ersatzschaltbild<br />

für ein Ziel, das von einem monostatischen Radar angestrahlt<br />

wird (Sender und Empfänger nebeneinander liegend). Ähnlich wie<br />

bei einer Empfangsantenne fängt ein Radarziel auch einen Teil der<br />

Energie auf, reflektiert sie aber (d. h. sendet sie aus) in Richtung<br />

des Radars. Kurz gesagt, der Betrag der Energie, die in Richtung<br />

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