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Verbandsnachrichten Veranstaltungen und Termine

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MAGAZIN DES WALDBESITZERVERBANDES für THÜRINGEN e. V.<br />

Foto: Jörg Fischer<br />

<strong>Verbandsnachrichten</strong><br />

Neues nach Kyrill<br />

PEFC Kontrolle 2006<br />

<strong>Veranstaltungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Termine</strong><br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

Nr. 04 • 03.09.2007 • Jahrgang 1


Gerd Günther,<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Waldbesitzerverbandes<br />

AKTUELL<br />

INFORMATIV<br />

KOMMUNIKATIV<br />

KOMPAKT<br />

UNTERHALTSAM<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leser,<br />

werte Mitglieder<br />

Inhalt<br />

Der Sturm „Kyrill“ hat in unserer Ostthüringer<br />

Region seine Spuren hinterlassen.<br />

Im hauptsächlich kleinparzellierten Privatwald<br />

des Saale-Orla-Kreises, mit 30.000 Hektar <strong>und</strong><br />

ca. 12.000 Eigentümern, sind 200.000 fm Wurf<strong>und</strong><br />

Bruchholz angefallen.<br />

Die großen Schadflächen wurden relativ schnell<br />

aufgearbeitet. Problematisch sind die vielen<br />

Einzelbrüche <strong>und</strong> -würfe sowie die Sturmschäden<br />

in den Steilhängen der Saaletalsperren. Im organisierten<br />

Privatwald, wie z. B. unserer FBG Dürrbachgr<strong>und</strong>,<br />

wurde schnell <strong>und</strong> systematisch mit<br />

der Aufarbeitung begonnen. Bewährt hatte sich<br />

hier die fachliche Anleitung durch das Forstamt<br />

Neustadt/Orla mit den zuständigen Revierförstern.<br />

www.wbv-thueringen.de<br />

Eine erste Schadensprognose für die FBG Dürrbachgr<strong>und</strong><br />

lautete, dass ca. 19.000 fm Bruch<strong>und</strong><br />

Wurfholz auf unserer Fläche von 3.000 ha<br />

angefallen sind. Zum Vergleich: Der Holzeinschlag<br />

der FBG lag 2006 bei ca. 15.000 fm, allerdings<br />

über ein ganzes Jahr verteilt. Für unseren FBG-<br />

Vorstand ergab sich das Problem einer stark<br />

verkürzten Refinanzierung des Holzeinschlages.<br />

R<strong>und</strong> 400.000 e für die nächsten 4-5 Monate<br />

waren notwendig, um den Holzeinschlag durch<br />

unsere Forstunternehmen ausführen zu lassen.<br />

Erschwerend kamen noch ein sehr nasser Februar<br />

<strong>und</strong> März hinzu. Die Holzabfuhrwege mussten<br />

repariert werden. Unbürokratisch konnten wir<br />

als FBG die notwendigen finanziellen Mittel<br />

bereit stellen. Positiv wirkte sich die enge Zusammenarbeit<br />

des Vorstandes mit der Forstamtsleitung<br />

aus. Frühzeitig wurde auch das Problem<br />

der Lokalisierung <strong>und</strong> Aufarbeitung der vielen<br />

Einzelwürfe <strong>und</strong> Windbrüche erkannt, für eine<br />

Region mit nahezu 85% reinen Fichtenbeständen<br />

dringend notwendig, zumal sich 2006 der Borkenkäfer<br />

stark vermehrt hatte.<br />

Frühzeitig, d. h. bereits im Februar, habe ich<br />

deshalb im Landesforstausschuss auf die besondere<br />

Problematik Ostthüringens hingewiesen<br />

<strong>und</strong> mögliche Lösungen genannt.<br />

Zunächst schien es, dass alle Anregungen am<br />

bürokratischen Koloss „Landesforstverwaltung“<br />

abprallten. Jedoch nach <strong>und</strong> nach kam Bewegung<br />

in die Sache. Die Strukturförderhilfe wurde wesentlich<br />

aufgestockt. Zusätzliches Personal soll<br />

bereit gestellt werden <strong>und</strong>, <strong>und</strong>...<br />

Seit fünf Wochen ist sogar der lange verwehrte<br />

„vorzeitige Maßnahmebeginn“ beim förderfähigen<br />

Wegebau <strong>und</strong> bei den Herbstaufforstungen<br />

möglich. Schön, wenn auf einmal dank der<br />

Landesforstverwaltung unter Leitung von Minister<br />

Volker Sklenar so viel „geht“!<br />

Selbst der mögliche (sehr umstrittene) Einsatz<br />

von 1-EURO-Jobbern zur Borkenkäferbekämpfung<br />

im Privatwald soll machbar sein. Für unsere<br />

Region eine durchaus sinnvolle zeitweilige Maßnahme.<br />

Es muss nur eben schnell passieren!<br />

Erste braune Flecken in unserem „grünen Herz“<br />

Deutschlands, sind schon deutlich zu erkennen.<br />

Fazit für mich als Vorsitzenden der FBG Dürrbachsgr<strong>und</strong><br />

Weira:<br />

Bürokraten <strong>und</strong> auch Eurokraten (in Brüssel)<br />

machen meist im Sommer eine Pause,<br />

der Borkenkäfer nicht!<br />

Die vergrößerten Forstreviere sind in dieser<br />

Situation durch einen Revierförster besonders<br />

hinsichtlich des Forstschutzes nicht<br />

beherrschbar.<br />

Den kleinparzellierten Privatwald in Forstbetriebsgemeinschaften<br />

zu organisieren,<br />

hat sich bei der Bewältigung dieser Orkanschäden<br />

als vorteilhaft erwiesen.<br />

Ein Stamm von ortsansässigen Forstunternehmen<br />

ist wichtig.<br />

Forstamt <strong>und</strong> Revierförster sind für den<br />

bewirtschafteten Kleinprivatwald lebenswichtig.<br />

Gerd Günther<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Waldbesitzerverbandes<br />

Editorial 1<br />

<strong>Verbandsnachrichten</strong> 2<br />

Neues zum Orkan Kyrill 2<br />

TMLNU zu Kyrill 3<br />

Wir gratulieren 4<br />

Kurz informiert 4<br />

Einladung Mitgliederversammlung 5<br />

Zur aktuellen Borkenkäfersituation 6<br />

<strong>Veranstaltungen</strong> 7<br />

Herbstversammlungen 2007 7<br />

Motorsägenlehrgänge 7<br />

<strong>Termine</strong> Waldbauernbrief 8<br />

Impressionen Frühjahrsexkursionen 8<br />

TMLNU 9<br />

Gr<strong>und</strong>begriffe des Waldbaus, Teil 2 9<br />

Forstinspektion Süd 10<br />

PEFC Kontrolle 2006 12<br />

Tagung Klimaschutz in Gotha 13<br />

Ehrenurk<strong>und</strong>e des Ministers 14<br />

Neuer Leiter der Abteilung Forsten,<br />

Naturschutz, Ländlicher Raum<br />

im TMLNU 15<br />

Leserbrief von K. Rößner 16<br />

Verband 17<br />

Waldbesitzerverband für Thüringen e. V. 17<br />

Mitgliedsbeiträge 17<br />

Beitrittserklärung 17<br />

Impressum 17<br />

1


Foto: Matthias Herber<br />

VERBANDSNACHRICHTEN<br />

Neues zum Orkan Kyrill<br />

Fördermittel<br />

Vorzeitiger Maßnahmebeginn<br />

Wie das TMLNU am 25.07.2007 mitteilte,<br />

ist ab sofort für die aus EU- <strong>und</strong> GA-<br />

Mitteln finanzierten Fördermaßnahmen<br />

„Wiederaufforstung/Voranbau auf<br />

Schadflächen“ <strong>und</strong> „Forstwirtschaftlicher<br />

Wegebau“ die Genehmigung des vorzeitigen<br />

Maßnahmebeginns möglich. Die<br />

entsprechende beihilferechtliche Genehmigung<br />

für die Forstmaßnahmen der<br />

GAK wurde inzwischen erteilt.<br />

Minister Dr. Volker Sklenar hatte am<br />

25.07.2007 dies vor der Presse verkündet.<br />

Die Bewilligungsbehörde kann auf<br />

Einzelantrag des Waldbesitzers die Genehmigung<br />

für den vorzeitigen Maßnahmebeginn<br />

erteilen. Ein Formblatt kann<br />

bei dem zuständigen Forstamt abgerufen<br />

werden. Damit ist eine der wichtigsten<br />

Forderungen der Waldbesitzer wie auch<br />

des Waldbesitzerverbandes, wenn auch<br />

erst sehr spät, umgesetzt worden.<br />

Jagdstrategie<br />

auf Schadflächen<br />

Ebenfalls am 25. Juli hat der Minister<br />

bekannt gegeben, dass in Thüringen<br />

Jagdzeiten verlängert <strong>und</strong> die Bejagung<br />

vereinfacht wird. Konkret bedeutet<br />

das:<br />

Alttiere <strong>und</strong> Kälber beim Rotwild<br />

sowie weibliches Muffelwild können<br />

ab dem 1. August bejagt werden.<br />

Bei den Rothirschen der Klasse III<br />

kann der Achter wieder erlegt werden.<br />

Die entsprechende Rechtsverordnung<br />

ist am 16.08.2007 in Kraft<br />

getreten.<br />

Der Waldbesitzerverband hat diese Änderungen<br />

ausdrücklich begrüßt, ist damit<br />

doch die Politik wesentlichen Forderungen<br />

des Verbandes nachgekommen.<br />

Steuerliche Erleichterungen<br />

für Waldbesitzer<br />

Bei der Inkraftsetzung des Forstschädenausgleichsgesetzes<br />

geht es nicht<br />

vorwärts.<br />

Bisher konnten sich die Länder nicht dazu<br />

einigen. Auch über eine von dem Gesetz<br />

abgekoppelte Steuererleichterung für<br />

vom Orkan Kyrill besonders betroffene<br />

Waldbesitzer (Viertelsteuersatz Einkommenssteuer<br />

auf die volle Schadholzmenge)<br />

ist durch die Finanzministerien<br />

der Länder noch nicht entschieden worden.<br />

Selbst im viel stärker betroffenen Land<br />

Nordrhein-Westfalen konnte bisher den<br />

Waldbesitzern nicht geholfen werden.<br />

Unsere Dachorganisation setzt sich sehr<br />

für entsprechende Regelungen ein. Wir<br />

als Thüringer Verband hatten mehrfach<br />

Kontakt zum Thüringer Finanzministerium,<br />

mit einer dem Anliegen der Waldbesitzer<br />

gegenüber wohlwollenden Position<br />

seitens des Erfurter Ministeriums.<br />

W.H<br />

Orkanschäden in Ilmenau (Fotos links <strong>und</strong> rechts<br />

oben) <strong>und</strong> Stadtroda (Foto rechts unten)<br />

Foto Stadtroda: Wolfgang Heyn<br />

Fotos Ilmenau: Martin Weigand<br />

2


Nasslager bei Ohrdruf<br />

Foto: Jerg Hilt<br />

TMLNU zu „Kyrill“<br />

Die Bewältigung der Schäden, hervorgerufen durch „Kyrill“, bildet nach wie<br />

vor einen aktuellen Aufgabenschwerpunkt der Landesforstverwaltung<br />

Thüringen.<br />

ThüringenForst ist mit ca. 60% an der Gesamtschadmenge<br />

(2,9 Mio. fm) im Freistaat beteiligt. Der Gr<strong>und</strong> hierfür ist die<br />

Konzentration des Landeswaldes in den Fichtengebieten des<br />

Thüringer Waldes. Der koordinierte Einsatz von Waldarbeitern,<br />

landeseigener Technik, sowie des Unternehmereinsatzes führte<br />

zu einer schnellen Aufarbeitung der Schadholzmengen, so dass<br />

mit dem Abschluss der Arbeiten im Verlauf des Monats September<br />

gerechnet wird.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Schadumfanges im B<strong>und</strong>esgebiet <strong>und</strong> den Nachbarländern<br />

ist der Holzabfluss zur Sägeindustrie nach wie vor<br />

unter Druck. Die Landesforstverwaltung Thüringen entschloss<br />

sich deshalb neben den üblichen Waldlagern zur Errichtung von<br />

Zwischen- <strong>und</strong> Nasslagern. Insgesamt konnten dadurch 250<br />

Tfm Fichtensägeholz dem Markt entzogen werden.<br />

Das größte Nassholzlager befindet sich südlich von Gotha bei<br />

Ohrdruf. Allein hier sind 110 Tfm Fichtenholz dauerhaft gelagert.<br />

In Zusammenarbeit mit einem großen Nadelholzsägewerk<br />

konnte 1/4 der Fläche für die Einlagerung von R<strong>und</strong>holz aus<br />

dem umliegenden Privatwald bereit gestellt werden.<br />

Neben der waldbaulichen Risikovorsorge im Forstbetrieb - durch<br />

Erziehung von strukturreichen <strong>und</strong> stabilen Mischbeständen -<br />

zeigte „Kyrill“ auch deutlich die Notwendigkeit der Vorbereitung<br />

von Lagermöglichkeiten für R<strong>und</strong>holz in Thüringen.<br />

Durch eine Projektgruppe im TMLNU (Referat Waldbau, Waldarbeit,<br />

Vermarktung) wird gegenwärtig versucht, zukünftige<br />

Lagerflächen konzeptionell vorzubereiten. Dabei ist die Einbindung<br />

des Privat- <strong>und</strong> Körperschaftswaldes ebenfalls vorgesehen.<br />

Nach derzeitigem Kenntnissstand ist, ungeachtet der hohen<br />

Niederschlagsmengen der vergangenen Monate, mit einer<br />

bedrohlichen Borkenkäfersituation für die Herbstmonate <strong>und</strong><br />

das Folgejahr zu rechnen.<br />

Die Landesforstverwaltung geht noch in diesem Jahr von<br />

Käferholzmengen in Höhe von 270 Tfm im Gesamtwald aus.<br />

Um den Abfluss der Holzmengen zu forcieren <strong>und</strong> dem Preisdruck<br />

am Markt entgegen zu wirken ist für das laufende Jahr kein<br />

Nadelfrischholzeinschlag im Landeswald vorgesehen. Die Landesforstverwaltung<br />

empfiehlt den Verzicht auf Frischholzeinschlag<br />

von Nadelholz auch im Privat- <strong>und</strong> Körperschaftswald, bis eine<br />

Entspannung des Marktgeschehens eintritt.<br />

Dadurch wird die Solidargemeinschaft aller Forstbetriebe Thüringens<br />

<strong>und</strong> damit letztendlich des Nadelholzmarktes insgesamt<br />

gestärkt.<br />

Zur Bewältigung der Schäden durch „Kyrill“ konnte der Personalbestand<br />

der Landesforstverwaltung abermals aufgestockt<br />

werden. Vorrangig werden die neuen Mitarbeiter auf Revierebene<br />

eingesetzt <strong>und</strong> stärken die staatlichen Forstämter im<br />

Hinblick auf Borkenkäferkatastrophe <strong>und</strong> Wiederbewaldung.<br />

Michael Schiewek<br />

TMLNU, Abt. 2, Ref. 26<br />

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Rupprecht Freiherr von Reitzenstein<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Waldbesitzerverbandes<br />

AKTUELLES<br />

Wir<br />

gratulieren...<br />

nachträglich dem ehemaligen Vorsitzenden<br />

der Waldgenossenschaft<br />

Holzthaleben, Herrn Rudi Kurtz, zum<br />

85. Geburtstag am 12. Juli 2007<br />

nachträglich dem 2. Vorsitzenden der<br />

FBG Herbsleben, Herrn Wolf-Michael<br />

Kühmstedt, zum 65. Geburtstag<br />

am 02. August 2007<br />

nachträglich dem Vorstandsmitglied<br />

des Waldbesitzerverbandes für<br />

Thüringen e. V., Herrn Johannes-<br />

Georg Müller, <strong>und</strong> seiner Ehefrau<br />

Roswitha zur Silberhochzeit am<br />

12. August 2007<br />

nachträglich dem Vorsitzenden der<br />

Waldgenossenschaft <strong>und</strong> Forstbetriebsgemeinschaft<br />

Ebenhards, Herrn<br />

Fritz Pfeiffer, zum 70. Geburtstag<br />

am 29. August 2007<br />

nachträglich dem Vorstandsmitglied<br />

der FBG Frankenroda, Herrn Bruno<br />

Helbig, zum 80. Geburtstag am<br />

30. August 2007<br />

Wir<br />

betrauern<br />

das Ableben des ehemaligen langjährigen<br />

Vorsitzenden der Forstbetriebsgemeinschaft<br />

Wasungen, Heinz Krause, am<br />

25. Juni 2007 im 84. Lebensjahr<br />

Kurz informiert<br />

ABETZ–PREIS FÜR RUPPRECHT FREIHERRN VON REITZENSTEIN<br />

Mit dem diesjährigen Karl–Abetz–Preis der Albert–Ludwig–Universität Freiburg wurde<br />

am 5.Juli 2007 unser Vorstandsmitglied Freiherr von Reitzenstein geehrt.<br />

Mit dem Preis werden hervorragende Beiträge zur Wirtschaftlichkeit von Forstbetrieben<br />

ausgezeichnet. Im Vortrag des Preisträgers ging es um das Thema „Private Forstwirtschaft<br />

im Aufbruch – Unternehmerische Chancen angesichts steigender Rohstoffpreise –<br />

Holzmobilisierung als Aufgabe des Privatwaldes“.<br />

Wir gratulieren herzlichst zur Verleihung des Preises.<br />

W. H.<br />

RABATTE AUTOKAUF MITSUBISHI NUTZEN<br />

Mitgliedern des Waldbesitzerverbandes für Thüringen werden beim Kauf von<br />

Neuwagen der Automarke Mitsubishi im Jahr 2007 je nach Modell Rabatte<br />

zwischen 15,5 <strong>und</strong> 17 % eingeräumt. Dies gilt auch für Mitglieder von Forstbetriebsgemeinschaften/Waldgenossenschaften,<br />

wenn diese Mitglied im Verband sind. Wir<br />

bitten die Vorstände der FBG <strong>und</strong> Waldgenossenschaften ihre Mitglieder über dieses<br />

Angebot zu informieren. Waldbesitzer sollten ihre Autohäuser auf das Rahmenabkommen<br />

zwischen Mitsubishi Motors <strong>und</strong> dem Waldbesitzerverband für Thüringen hinweisen.<br />

Nähere Informationen in der Geschäftsstelle des Verbandes.<br />

W. H.<br />

WALDBESITZER, DIE VON FÖRDERMITTEL-RÜCKFORDERUNGEN BETROFFEN<br />

SIND, MELDEN SICH BITTE IN DER GESCHÄFTSSTELLE<br />

Insbesondere bei geförderten Erstaufforstungen werden in der letzten Zeit wegen<br />

festgestellten Flächendifferenzen angeblich zu viel gezahlte Fördermittel durch die<br />

Forstbehörde zurück gefordert. Neueste Flächenermittlungen mittels GPS ergeben<br />

häufig einen anderen Wert gegenüber der ursprünglichen Erhebung durch das Forstamt.<br />

Wenn ein solcher Bescheid beim Waldbesitzer eintrifft, kann nur binnen vier Wochen<br />

ein Widerspruch eingelegt werden mit der Begründung, dass der Waldbesitzer den<br />

veränderten Stand der Technik der Flächenermittlung bei der Durchführung der Maßnahme<br />

nicht vorhersehen konnte. Betroffene Mitglieder sollten sich in der<br />

Geschäftsstelle des Verbandes melden.<br />

W. H.<br />

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4


EINLADUNG zur MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

Der WALDBESITZERVERBAND für THÜRINGEN e. V. bittet zur MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

am Samstag, dem 22. September 2007, 9.30 Uhr in TAMBACH-DIETHARZ, Landkreis Gotha,<br />

in das BÜRGERHAUS. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. Jörg Göring<br />

Der Präsident<br />

PROGRAMM<br />

9.30 Uhr bis 11.30 Uhr Interner Teil<br />

1. Eröffnung durch den Präsidenten<br />

2. Rechenschaftsbericht des Präsidenten<br />

3. Tätigkeitsbericht des Geschäftsführers<br />

4. Bericht der Rechnungsprüfer<br />

5. Diskussion<br />

6. Entlastung Vorstand <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

7. Beschlussfassung über Haushaltsplan 2008/ Geschäfts- <strong>und</strong> Kassenbericht der Rechnungsprüfer<br />

8. Wahl der Rechnungsprüfer<br />

9. Verschiedenes<br />

11.30 bis 13.00 Uhr Mittagspause<br />

13.00 bis 15.00 Uhr Öffentlicher Teil<br />

1. Begrüßung durch den Präsidenten<br />

2. Vortrag des Thüringer Ministers für Landwirtschaft, Naturschutz <strong>und</strong> Umwelt Dr. Volker Sklenar<br />

3. Vortrag – Dr. Udo – Hans Sauter zu Orkan „Lothar“ <strong>und</strong> Bewältigung der Folgen in Baden-<br />

Württemberg<br />

4. Diskussion<br />

5. Schlusswort<br />

Die FORSTWIRTSCHAFTLICHE VEREINIGUNG THÜRINGEN lädt zu ihrer MITGLIEDERVER-<br />

SAMMLUNG am Samstag, dem 22. September 2007, 11.30 Uhr in TAMBACH-DIETHARZ,<br />

Landkreis Gotha, in das BÜRGERHAUS ein. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.<br />

Manfred Stollberg<br />

Vorsitzender FWV Thüringen<br />

PROGRAMM 1. Eröffnung durch den Vorsitzenden<br />

2. Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden<br />

3. Tätigkeitsbericht des Geschäftsführers<br />

4. Diskussion<br />

5. Entlastung Vorstand <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

6. Schlusswort<br />

Anmerkung:<br />

Die Mitgliederversammlung der FWV wird im Anschluss an den internen Teil der Mitgliederversammlung<br />

des Waldbesitzerverbandes durchgeführt.<br />

ORGANISATORISCHES ZU BEIDEN VERANSTALTUNGEN<br />

Der Tagungsort ist wie folgt mit PKW zu erreichen: Autobahn A 4 bis Abfahrt Gotha, von dort auf der B 247 ca. 6 km in Richtung<br />

Oberhof, dann in Richtung Schmalkalden. Kostenlose Parkplätze sind 100 m vom Bürgerhaus in ausreichender Zahl<br />

vorhanden. FÜR EIN PREISWERTES ESSEN IST GESORGT. DIESE EINLADUNG IST VERBINDLICH. EINE NOCHMALIGE<br />

EINLADUNG ERFOLGT NICHT. Nichtmitglieder sind zum öffentlichen Teil herzlich eingeladen.<br />

5<br />

www.wbv-thueringen.de


WALDSCHUTZ<br />

Foto: Jörg Fischer<br />

Zur aktuellen<br />

August 2007<br />

Borkenkäfersituation<br />

Von Ulf Baier, Gotha<br />

Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd <strong>und</strong> Fischerei, Referat Waldschutz<br />

Die wechselhafte Witterung mit hohen Niederschlagsmengen in den vergangenen Wochen hat den Borkenkäferbefall stark gebremst<br />

<strong>und</strong> die Widerstandskraft der Fichten gegenüber einbohrenden Käfern erhöht.<br />

Abb. 1:<br />

Abweichung der Niederschlags- <strong>und</strong><br />

Temperaturwerte von den langjährigen<br />

Mittelwerten <strong>und</strong> die Klimatische<br />

Wasserbilanz der Station Meiningen<br />

(Quelle: Agrarmet. Monatsbericht,<br />

Hrsg.: Dt. Wetterdienst)<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Das belegen auch die aktuellen Befallszahlen des Meldemonats Juli: 22.042 fm frischer Stehendbefall wurden an nur 991 Befallsstellen,<br />

das sind 46 % weniger Stellen als vor einem Jahr, gef<strong>und</strong>en. Gegenüber Juli 2006 sind das auch 7.494 fm weniger Käferholz.<br />

Allerdings liegt die Befallsmenge pro Befallsstelle mit 22,2 fm/Tlfl deutliche 6,4 fm über dem Vorjahreswert. Die Schwerpunkte<br />

des Buchdruckerbefalls befinden sich im Osten <strong>und</strong> Norden von Thüringen. Auf den Kyrillschadflächen im Thüringer Gebirge belaufen<br />

sich die Käferbefallsmengen bisher eher verhalten am unteren Niveau, wobei es hier, was sich jetzt als Vorteil erweist, in den<br />

vergangen Jahren auch keine größeren Probleme mit dem Buchdrucker gegeben hat. Ende Juli kam es zu einem erneuten<br />

Schwarmflughöhepunkt.<br />

Abb. 2:<br />

Schwarmflugverlauf Buchdrucker<br />

auf der Monitoringfläche<br />

Tanna (FoA Schleiz)<br />

Der Witterungsverlauf war bisher sehr hilfreich, aber von einer Entspannung der Borkenkäfersituation kann noch nicht gesprochen<br />

werden, zumal erst zwei Monate im laufenden Borkenkäferjahr vorbei sind. Im Vordergr<strong>und</strong> steht nach wie vor die Überwachung<br />

aller gefährdeten Bestände auf frischen Stehendbefall <strong>und</strong> die zügige Sanierung des erkannten Befallsholzes. Von dem im<br />

Betreuungswald bis Ende Juli erkannten frischen Stehendbefall wurden erst 35 % saniert! Der Aufwand für die Befallserkennung<br />

nützt nichts, wenn das Käferholz nicht rechtzeitig, d. h. vor dem Ausflug der Käfer, saniert wird.<br />

6


Wir bitten unsere Mitglieder, sich diese <strong>Termine</strong> fest vorzumerken<br />

<strong>und</strong> recht zahlreich zu den <strong>Veranstaltungen</strong> zu erscheinen. Sie<br />

können auch zur Entwicklung des Verbandes beitragen, indem Sie<br />

weitere Waldbesitzer zu den <strong>Veranstaltungen</strong> mitbringen! Eine<br />

nochmalige Einladung erfolgt nicht.<br />

Herbstversammlungen<br />

Der Waldbesitzerverband für Thüringen führt im Oktober/ November 2007 nachfolgende Versammlungen durch. Wir<br />

bedanken uns schon jetzt bei den Forstämtern, die uns bei der Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung der <strong>Veranstaltungen</strong><br />

geholfen haben. W. H.<br />

Region Tag Datum Beginn Art Tagungsort<br />

Südostthüringen Mittwoch 10.10.2007 18.00 Uhr Versammlung Liebengrün, Gasthaus Hirths<br />

Nordostthüringen Donnerstag 18.10.2007 18.00 Uhr Versammlung Stadtroda, Schützenhaus<br />

Mittlerer Privatwald Montag bis 22.10.2007 - 11.00 Uhr Versammlung Stedtfeld<br />

Dienstag 23.10.2007<br />

Südthüringen Donnerstag 15.11.2007 16.00 Uhr Versammlung Kulturhaus Exdorf<br />

Nordthüringen Donnerstag 22.11.2007 18.00 Uhr Versammlung Wintzingerode,<br />

Gaststätte „Zur Linde“<br />

Mittelthüringen Donnerstag 06.12.2007 18.00 Uhr Versammlung Goldbach, „Dorfschänke“<br />

Motorsägenlehrgänge<br />

Mobile Waldbesitzerschule 2007 – Inspektion Süd<br />

Einsatzgebiet<br />

Einsatzzeitraum<br />

Inspektionsleiter:<br />

Albrecht Glaser<br />

Telefon: 036848 – 27920<br />

Forstamt Schönbrunn 11./ 18./ 25.08.2007<br />

Forstamt Heldburg 01./ 08./ 15.09.2007<br />

Forstamt Sonneberg 22./ 29.09.2007 <strong>und</strong> 06.10.2007<br />

Forstamt Kaltennordheim 13./ 20./ 27.10.2007<br />

Forstamt Schwarza 14.08.- 16.08.2007<br />

Forstamt Oberhof 21.08.- 23.08.2007<br />

Forstamt Schwarza 28.08.- 30.08.2007<br />

Forstamt Frauenwald 04.09.- 06.09.2007<br />

Forstamt Schönbrunn 11.09.- 13.09.2007<br />

Forstamt Schönbrunn 18.09.- 20.09.2007<br />

Forstamt Heldburg 25.09.- 27.09.2007<br />

Forstamt Schwarz 09.10.- 11.10.2007<br />

Forstamt Bad Salzungen 16.10.- 18.10.2007<br />

Forstamt Marksuhl 23.10.- 25.10.2007<br />

7<br />

www.wbv-thueringen.de


VERANSTALTUNGEN<br />

Fotos: Wolfgang Heyn<br />

<strong>Termine</strong><br />

Waldbauernbrief 2007<br />

Anmeldungen bitte an die Inspektionen: Nord: Inspektionsleiter Achim Otto Telefon 03632 – 71 39 60<br />

Ost: Inspektionsleiter Pier Pernutz Telefon 036428 – 51 14 03<br />

Süd: Inspektionsleiter Albrecht Glaser Telefon 036848 – 27 92 0<br />

Inspektion Monat Datum Region bzw. Schulungsort<br />

Ost September 31.08. - 02.09. <strong>und</strong> 28.09. - 30.09. Landgasthof Schorba,<br />

Schorba 22, 07751 Schorba<br />

Nord Oktober 12.10. - 14.10. <strong>und</strong> 26.10. - 28.10. Gotha<br />

Süd November 09.11. - 11.11. <strong>und</strong> 23.11. - 25.11. Meiningen<br />

Ost Dezember 07.12. - 09.12. <strong>und</strong> 14.12. - 16.12. Bad Blankenburg<br />

W. H.<br />

Impressionen<br />

Frühjahrsexkursionen 2007<br />

Fotos: Wolfgang Heyn<br />

SCHLEIZ<br />

Mit 43 Teilnehmern diskutierten Forstamtsleiter Herbert Seyfahrt<br />

<strong>und</strong> Revierleiter Wolfgang Ladwig kontrovers die Pflege<br />

<strong>und</strong> den Umbau der dort stark geschädigten Fichte, alternative<br />

Baumarten, den Schutz des Aufwuchses vor Wildschäden. Ein<br />

weiteres AHA-Erlebnis erzeugte bei den Waldbesitzern die<br />

rentable Kaminholzproduktion aus Birkenbeständen (unter<br />

Leitungstrasse) mit Umtriebszeiten um 30 Jahre. Dank nochmals<br />

an die Stadt Ziegenrück für Kaffee <strong>und</strong> Kuchen !<br />

UMMERSTADT<br />

Damals dort noch Forstamtsleiter Hubertus Schröter <strong>und</strong><br />

Revierförster Jens Freiberger demonstrierten den 40 Mitgliedern<br />

der Kreisgruppe Hildburghausen die Stabilisierung der jüngeren<br />

Fichte im trockenen <strong>und</strong> warmen südlichsten Thüringen<br />

durch starke Pflegeeingriffe. Weiter ging es um die Wiederbestockung<br />

der Orkanflächen, die Verjüngung der autochtonen<br />

Tanne mit <strong>und</strong> ohne Zaun sowie die Dokumentation des Wildeinflusses<br />

auf die Waldverjüngung durch Weisergatter.<br />

WEILAR<br />

Im Forstamt Bad Salzungen (Leiter Jörn Uth/ Revierförster<br />

Frank Hammerstein) waren die Themen Bewirtschaftung von<br />

kleinstparzelliertem Privatwald, mögliche Überwindung der<br />

daraus resultierenden Nachteile durch die Gründung einer<br />

Forstbetriebsgemeinschaft, zeitweise eigentumsübergreifende<br />

Holznutzung <strong>und</strong> Borkenkäferbekämpfung für 46 Teilnehmer<br />

sehr interessant rübergebracht <strong>und</strong> heiß diskutiert. W. H.<br />

8


Wolfgang Arenhövel/ Karina Kahlert, TLWJF Gotha<br />

INFORMATION<br />

Fotos: Jörg Fischer<br />

Gr<strong>und</strong>begriffe des Waldbaus<br />

Teil 2<br />

PFLANZZEIT<br />

Die Wahl der Pflanzzeit wurzelnackter Pflanzen ist abhängig von Witterung, Standortsverhältnissen <strong>und</strong> den zu pflanzenden<br />

Baumarten. In der Vergangenheit wurde überwiegend im Frühjahr gepflanzt. Da das Frühjahr aber zunehmend warm <strong>und</strong> lang<br />

anhaltend auch trocken ist, stellt die Herbstpflanzung bei den Laubbaumarten <strong>und</strong> der Lärche eine echte Alternative dar.<br />

Die Spätsommerpflanzung von Nadelbäumen wird dagegen nur selten praktiziert. In der nachfolgenden Tabelle sind die Vor- <strong>und</strong><br />

Nachteile der verschiedenen Pflanzzeiten gegenüber gestellt:<br />

PFLANZZEIT VORTEILE NACHTEILE GEEIGNET FÜR<br />

Frühjahr<br />

Je nach Witterung so zeitig Winterfeuchtigkeit im Boden, Trockenperiode Ende März/ wintergrüne Nadelwie<br />

möglich (nach dem Auf- niedrige Temperaturen, die April, Zusammendrängen bäume <strong>und</strong> spät<br />

tauen der oberen Boden- günstig sind für Pflanzentrans- aller Pflanzarbeiten auf treibende Laubschichten)<br />

– von Mitte port, -lagerung <strong>und</strong> -aus- einen kurzen Zeitraum bäume (bis April),<br />

Februar/ Anfang März bis April bringung früh treibende Laubbäume<br />

<strong>und</strong> Lärchen<br />

(bis Anfang März)<br />

Herbst<br />

Anfang Oktober bis Mitte winterkahle Pflanzen sind Gefahr von Barfrostschäden Laubbäume <strong>und</strong><br />

November (nach Verholzen bereits im Boden verwurzelt, im Winter (Hochfrieren) <strong>und</strong> Lärchen<br />

der Triebe), bei günstigem wenn sie im nächsten Früh- Gefahr von Frostschäden bei nicht für winter-<br />

Wetter bis in den Dezember jahr große Wassermengen schlecht verholzten Baum- grüne Nadelbäume<br />

zur Blattentfaltung benötigen arten (Trocknisgefahr)<br />

Spätsommer<br />

Mitte August bis Ende wie Herbstpflanzung feuchtes Pflanzwetter wintergrüne<br />

September im Spätsommer selten Nadelbäume<br />

Tabelle nach Burschel/Huss aus „Gr<strong>und</strong>riß des Waldbaus“ (2003)<br />

Pflanzen mit Wurzelballen (z. B. Containerpflanzen) lassen sich ganzjährig pflanzen, wenn der Oberboden nicht gefroren ist. Je nach<br />

Ballengröße sind aber auch diese Pflanzen im Sommer anfällig gegenüber längeren Trockenperioden. Außerdem sind Pflanzen mit<br />

Wurzelballen deutlich teurer als wurzelnackte Pflanzen.<br />

HERKUNFTSGEBIETE<br />

Unterschiedliche Wuchsbedingungen haben<br />

über viele Baumgenerationen zur<br />

Herausbildung örtlich angepasster Populationen<br />

(Provenienzen, Herkünfte) geführt.<br />

So ist eine Buche aus dem Ostseeküstenraum<br />

an das dortige Klima, nicht<br />

aber an die rauen Standortbedingungen<br />

der Hoch- <strong>und</strong> Kammlagen des Thüringer<br />

Waldes angepasst. Um die verschiedenen<br />

Wuchsbedingungen für die jeweiligen<br />

Baumarten berücksichtigen zu können,<br />

wurde das Gebiet der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

für jede Baumart in Herkunftsgebiete<br />

(z. B. bei Buche 26 verschiedene, bei<br />

Europäischer Lärche nur 7) eingeteilt. Da<br />

die Verwendung geeigneter Herkünfte<br />

bei der Bestandesbegründung ganz wesentlich<br />

über Ges<strong>und</strong>heit, Stabilität <strong>und</strong><br />

Leistungsfähigkeit der Wälder entscheidet,<br />

hat die Thüringer Landesforstverwaltung<br />

entsprechende „Herkunftsempfehlungen“<br />

erarbeitet. Vom Gr<strong>und</strong>satz her<br />

sind Pflanzen (<strong>und</strong> auch Saatgut) aus<br />

dem eigenen Herkunftsgebiet (Anpassungsvorteil)<br />

am besten geeignet. Das<br />

zuständige Forstamt berät Sie bei der<br />

Wahl geeigneter Herkünfte gern.<br />

9<br />

www.wbv-thueringen.de


Ein Bericht von Albrecht Glaser, Inspektionsleiter für den Betreuungswald<br />

AKTUELLES<br />

Forstinspektion Süd<br />

Der Orkan „Kyrill“ hat im Januar gerade in den Wäldern Südthüringens gewaltige<br />

Spuren hinterlassen. Waldbesitzer <strong>und</strong> Förster organisieren seither<br />

gemeinsam mit Hochdruck eine zügige Aufbereitung <strong>und</strong> den Verkauf des<br />

angefallenen Sturmholzes. Es gilt darüber hinaus, eine drohende Borkenkäferkatastrophe<br />

zu begrenzen <strong>und</strong> für eine zügige Wiederbewaldung der<br />

umfänglich angefallenen Kahlflächen zu sorgen.<br />

Der Orkan „Kyrill“ hat am 18./19. Januar<br />

in weiten Teilen Mitteleuropas gewaltige<br />

Schäden hinterlassen. Thüringen ist mit<br />

einer Sturmwurfmenge von 2,9 Mio. fm<br />

eine besonders betroffene Region. Mit<br />

einem Anteil von 1,7 Mio. fm Schadholz<br />

auf 36 % unserer Waldflächen <strong>und</strong> einem<br />

Anfall von 2600 ha Kahlflächen, ist wiederum<br />

Südthüringen der am stärksten<br />

geschädigte Inspektionsbereich. Zu über<br />

90 % ist die Baumart Fichte betroffen.<br />

Der Privatwald ist bei einer anteiligen<br />

Waldfläche von 28 % mit 22 % Schadholzanteil<br />

vergleichsweise günstiger weggekommen.<br />

Ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> dafür<br />

ist der mit 50 % deutlich geringere Fichtenanteil<br />

zum Staatswald (64 %). Immerhin<br />

sind auch hier 640 ha Kahlfläche<br />

entstanden <strong>und</strong> 2,5 % der Holzvorräte<br />

als Zwangsnutzung verloren gegangen.<br />

Schwerer wiegt, dass bei unserem<br />

„Brotbaum“ Fichte im Privatwald im<br />

Durchschnitt das 2,5 fache eines üblichen<br />

Jahreseinschlages als Schadholz angefallen<br />

sind. Viele Forstbetriebe müssen noch<br />

deutlich schlimmere Folgen verkraften.<br />

WAS IST BISHER BEI DER BEWÄL-<br />

TIGUNG DER STURMWURFFOLGEN<br />

ERREICHT WORDEN<br />

Nach ersten verlässlichen Schadensschätzungen<br />

ging es in den Folgewochen nach<br />

dem Sturm um eine schnelle Bindung<br />

der begrenzten Aufarbeitungskapazitäten<br />

in Deutschland sowie in weiteren Ländern<br />

Mittel- <strong>und</strong> Nordeuropas. So kamen<br />

in der bisherigen Aufarbeitungsperiode<br />

im monatlichen Mittel 353 Waldarbeiter,<br />

182 Technikeinheiten im befahrbaren<br />

Gelände <strong>und</strong> 15 Gebirgsharvester bzw<br />

Seilkräne in Hanglagen in allen Waldeigentumsformen<br />

zum Einsatz. Damit war<br />

es möglich, nach einer notwendigen<br />

Einlaufkurve, im monatlichen Durchschnitt<br />

286.000 fm Sturmholz aufzuarbeiten<br />

<strong>und</strong> zum Verkauf an Waldstraßen<br />

zu rücken. Dort ist es unseren Forstämtern<br />

im wesentlichen gelungen, einen kontinuierlichen<br />

Abverkauf des Holzes über<br />

eigentumsübergreifende Rahmenverträge<br />

der Forstverwaltung, aber auch verstärkt<br />

darüber hinaus über Forstamtsverträge<br />

zu alten <strong>und</strong> neuen K<strong>und</strong>en, in<br />

einem zunehmend schwierigeren Markt<br />

zu organisieren.<br />

DER AKTUELLE STAND DER STURM-<br />

HOLZAUFBEREITUNG zum 01.08.2007<br />

sieht in der Inspektion Süd wie folgt aus:<br />

Von den angefallenen 1,76 Mill fm Sturmholz<br />

sind 1,53 Mill fm aufgearbeitet<br />

(87 %) - dav. im Staatswald = 87 %, im<br />

Kommunalwald = 86 % <strong>und</strong> im Privatwald<br />

= 88 %.<br />

Die Einzelwürfe auf einer Gesamtfläche<br />

von 61 Tha sind auf 53 Tha (87 %) <strong>und</strong><br />

die Flächenwürfe von 2600 ha sind auf<br />

2284 ha (88 %) beräumt.<br />

Durch die gute Einbindung in gemeinsame<br />

Holzkaufverträge, die Marktentlastung<br />

über Nass-, Trocken- <strong>und</strong> Folienlagerung<br />

im Staatswald <strong>und</strong> den verzögerten<br />

Käferholzanfall, sind bis jetzt<br />

Absatzprobleme nur in überschaubarem<br />

Maße aufgetreten. Die Dimension des<br />

Sturmschadens „Kyrill“ in Südthüringen<br />

ist der gegenüberstehenden Grafik zu<br />

entnehmen.<br />

Stellt man die Abarbeitung eines normalen<br />

Jahreseinschlages in der Inspektion<br />

Süd (etwa 1 Mio. fm in 12 Monaten) der<br />

Sturmwurfaufarbeitung 07 (1,75 Mio.<br />

fm in 8 Monaten) gegenüber, so bedeutet<br />

das für alle Ressourcen-Waldbesitzer,<br />

Revierleiter, (übr. Personal der Forstämter),<br />

Waldarbeiter, Technikkapazitäten<br />

<strong>und</strong> die benötigte Infrastruktur (Waldwege,<br />

Holztransport, Verladestationen)<br />

eine Mehrbelastung um den Faktor 2,5.<br />

Das spüren alle Beteiligten!<br />

WAS IST WEITER ZU TUN<br />

Das restliche Sturmholz (230 Tfm,<br />

dav. 47 Tfm im Privatwald) sollte<br />

spätestens im September 07 aufgearbeitet<br />

sein. Können Holzlager<br />

im Wald nicht rechtzeitig abgefahren<br />

werden, muss eine Behandlung<br />

mit Pflanzenschutzmitteln gegen<br />

Borkenkäfer <strong>und</strong> ggf. auch Nutzholzbohrer<br />

abgesichert werden.<br />

Bei Vermarktung über Ihr Forstamt,<br />

ist eine rechtzeitige Abstimmung<br />

zu Mengen <strong>und</strong> Aushaltung notwendig.<br />

Stellen Sie bitte Frischeinschläge<br />

in Fichte <strong>und</strong> Kiefer wenn möglich<br />

bis auf weiteres zurück – Holzmarkt<br />

<strong>und</strong> Holzpreise werden es<br />

Ihnen danken!<br />

10


Foto unten: Wolfgang Heyn<br />

Nach Sturmwürfen dieser Dimension<br />

<strong>und</strong> einer stark erhöhten Borkenkäferaktivität<br />

vor dem Sturm,<br />

muss mit erheblichen Folgeschäden<br />

durch Massenvermehrung in den<br />

kommenden 2-3 Jahren gerechnet<br />

werden. Auch wenn uns das Wetter<br />

bisher geholfen hat – die Gefahr<br />

bleibt!<br />

Sichern Sie mit Ihrem Revierleiter<br />

eine rechtzeitige Erkennung <strong>und</strong><br />

Sanierung von Borkenkäferbefallstellen<br />

gerade noch in diesem Jahr.<br />

Jeder unerkannte Käferbaum bietet<br />

das Gefahrenpotenzial für 20 neue<br />

Käferbäume. Werden auch diese<br />

nicht rechtzeitig saniert, können<br />

daraus 400 Käferbäume werden<br />

usw.<br />

gepl. Jahreseinschlag 07 Bruch 07 Aufarbeitung 01.08.07<br />

Eine weitere Herausforderung ist<br />

die Wiederbewaldung der umfänglich<br />

entstandenen Kahlflächen. Hier<br />

ist das Ziel neben der Pflanzung<br />

auch oft kostengünstig über Vorwald<br />

oder Naturverjüngung zu erreichen.<br />

Entscheidend ist, dass den<br />

jungen Folgebestand standortsgerechte,<br />

herkunftsichere Baumarten<br />

in richtiger Mischung bilden, die<br />

den Risiken des laufenden Klimawandels<br />

besser gerecht werden.<br />

Ein Fichtenreinbestand erfüllt dieses<br />

Ziel meist nicht.<br />

Die Ziele der Wiederbewaldung sind allerdings<br />

kaum mit überhöhten Schalenwildbeständen<br />

zu erreichen.<br />

Beim Ausmaß der entstandenen Kahlflächen<br />

sind umfangreiche Zäune keine<br />

wirkliche Alternative. Waldbesitzer <strong>und</strong><br />

Jagdausübungsberechtigte sollten sich<br />

kurzfristig verständigen.<br />

Dabei bieten sich auch Chancen.Hier<br />

können Jäger beweisen, dass Sie für<br />

Wald <strong>und</strong> Wild eintreten.<br />

FAZIT<br />

Wir haben bisher gemeinsam recht erfolgreich<br />

die erste Phase der Sturmschadensbewältigung<br />

gemeistert. Dabei hat<br />

sich das Gemeinschaftsforstamt wiederum<br />

bewährt. Die vor uns stehenden Forstschutz-<br />

<strong>und</strong> Wiederbewaldungsaufgaben<br />

werden von uns in den kommenden Jahren<br />

noch vieles abverlangen. Hoffen wir,<br />

dass Waldbesitzer <strong>und</strong> Förster die notwendigen<br />

Rahmenbedingungen auch<br />

vorfinden.<br />

Es wird schwer fallen, den gewaltigen<br />

herkunftssicheren Pflanzenbedarf<br />

in den Baumschulen zu ordern.<br />

Nutzen Sie alle Möglichkeiten,<br />

die sich alternativ bieten (Zurückstellung<br />

von geeigneten Flächen,<br />

Pflanzen von Wildlingen aus dem<br />

eigenen Betrieb, Vorwald oder fachlich<br />

vertretbare Weitverbände ggf.<br />

mit Bodenvorarbeiten <strong>und</strong> Wuchshüllen….)<br />

Berücksichtigen Sie dabei<br />

auch die umfangreichen <strong>und</strong><br />

flexiblen Möglichkeiten der forstlichen<br />

Förderung mit dem nunmehr<br />

auf Antrag zulässigen vorzeitigen<br />

Maßnahmebeginn.<br />

11<br />

www.wbv-thueringen.de


BERICHT<br />

Auszug aus dem Bericht<br />

Eva-Monika Schlossmacher, DQS<br />

W. Heyn für den Auszug<br />

PEFC KONTROLLE 2006<br />

Bei den durchgeführten Vor-Ort-Audits<br />

wurden die Einhaltung der Leitlinie sowie<br />

die Umsetzung der Verfahren zu Systemstabilität<br />

bei ausgewählten Waldbesitzern<br />

bzw. Mitgliedern von forstwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüssen auditiert. Daraufhin<br />

wurde der RAG empfohlen, bei<br />

keinem Waldbesitzer die Teilnahmeurk<strong>und</strong>e<br />

zu entziehen. Zum Zeitpunkt<br />

der Stichprobenziehung am 25.01.2006<br />

betrug die zertifizierte Fläche in Thüringen<br />

insgesamt 352.237 ha mit 683 Betrieben.<br />

Im Stichprobenverfahren wurden für die<br />

Kontrolle 19 Forstbetriebe, davon 2 Forstämter<br />

(Landeswald), 7 Kommunalwälder,<br />

7 FBG/ Waldgenossenschaften <strong>und</strong><br />

3 größere Forstbetriebe ausgewählt. Diese<br />

Betriebe wurden in Absprache mit<br />

PEFC-Deutschland <strong>und</strong> der regionalen<br />

Arbeitsgruppe Thüringen begutachtet.<br />

In allen Betrieben wurden, soweit möglich,<br />

Interviews mit den Waldbesitzern,<br />

Amtsleitern, Revierbeamten/innen, Waldarbeitern<br />

<strong>und</strong> forstlichen Lohnunternehmern<br />

im Büro <strong>und</strong> auf stichprobenartigen<br />

Waldbegängen durchgeführt.<br />

VERFAHREN ZUR SYSTEMSTABILITÄT<br />

Die Audits ergaben, dass fast alle Waldbesitzer,<br />

Mitarbeiter der Landesforsten<br />

<strong>und</strong> auch die Unternehmer über sehr<br />

f<strong>und</strong>ierte Kenntnisse hinsichtlich der<br />

Vorgaben der PEFC-Leitlinien verfügen.<br />

Regelmäßig wird im Mitteilungsblatt des<br />

WBV zu PEFC berichtet <strong>und</strong> anhand von<br />

Exkursionsbeispielen die Umsetzung diskutiert.<br />

Die im vergangenen Jahr von<br />

interessierten Kreisen vermutete Abweichung<br />

in Punkto nicht angepasste Wildbestände<br />

ist entsprechend den Vorgaben<br />

zur Korrektur von der RAG bearbeitet<br />

worden. In einem Termin vor Ort sind<br />

Verbesserungspotenziale erarbeitet <strong>und</strong><br />

deren Umsetzung durch die RAG auch<br />

kontrolliert <strong>und</strong> dokumentiert worden.<br />

Einem Hinweis auf großflächig nicht<br />

nachhaltige Bewirtschaftung ist auf<br />

Gr<strong>und</strong> des zu allgemeinen <strong>und</strong> anonymen<br />

Hinweises nach Beschluss der RAG<br />

nicht nachgegangen worden. Der Umgang<br />

mit Verbesserungspotenzial oder<br />

Abweichungen <strong>und</strong> die dazugehörige<br />

Dokumentation könnte verbessert werden.<br />

In den begutachteten Betrieben ist<br />

das PEFC-Logo korrekt verwendet worden.<br />

EINHALTUNG DER LEITLINIE<br />

Forstliche Ressourcen<br />

Bis auf einen Betrieb (dort war die Forsteinrichtung<br />

allerdings auch schon in<br />

Planung) existierten Einrichtungswerke<br />

bzw. Betriebsplanungen in den begutachteten<br />

Betrieben. Vielfach wurden<br />

schon Zwischenberichte der Forsteinrichtung<br />

mit guten Hinweisen über die<br />

waldbaulichen Tendenzen der Betriebe<br />

erstellt <strong>und</strong> Hiebssätze angepasst.<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Vitalität des Waldes<br />

Auch dieses Jahr war geprägt durch vermehrtes<br />

Aufkommen von Käferholz, so<br />

dass ein Spritzen von Poltern vielfach<br />

unumgänglich war.<br />

Flächiges Befahren im Rahmen der Holzernte<br />

war insgesamt in 5 Betrieben festgestellt<br />

worden, davon waren zweimal<br />

nur leichte Abweichungen. In drei Betrieben<br />

mussten aber größere Abweichungen<br />

bzw. Abweichungen in mehreren Beständen<br />

festgestellt werden <strong>und</strong> Maßnahmepläne<br />

vereinbart werden.<br />

Immer wieder kommt es vor, dass die<br />

Gassenabstände nicht ganz den von<br />

PEFC geforderten 20 m entsprechen. In<br />

diesem Zusammenhang wurde das Thema<br />

Übernahme alter Systeme oder Neuanlage<br />

diskutiert <strong>und</strong> einvernehmlich im<br />

Sinne der Leitlinie beantwortet. Dort, wo<br />

die Bestände entsprechend den damaligen<br />

Vorgaben <strong>und</strong> verfügbaren Holzernte-<br />

<strong>und</strong> Rücketechniken anders erschlossen<br />

sind, muss im Einzelnen für<br />

jeden Bestand abhängig von der Baumart,<br />

vom Alter <strong>und</strong> auch von den standörtlichen<br />

Gegebenheiten bewertet werden,<br />

wie weiter mit den Gassen zu verfahren<br />

ist. Zur zukünftigen Vermeidung<br />

der Gefahr flächigen Befahrens durch<br />

Unternehmer <strong>und</strong> Brennholzselbstwerber<br />

ist die Einweisung vor Ort unbedingt<br />

notwendig, sowie eine Kennzeichnung<br />

der Gassenführung, sobald diese nicht<br />

eindeutig erkennbar ist.<br />

Produktionsfunktionen der Wälder<br />

Gerade im Privat- <strong>und</strong> Kommunalwald<br />

scheint es immer mal wieder Verbesserungspotenzial<br />

in der Erschließung zu<br />

geben.<br />

Biologische Vielfalt in Waldökosystemen<br />

Auch in 2006 ist der Erfüllungsgrad des<br />

Ziels zur Erreichung angepasster Wildbestände<br />

sehr unterschiedlich. Abteilungsbzw.<br />

gebietsweise ist es selbst den Hauptbaumarten<br />

nicht möglich, ohne Schutz<br />

aufzuwachsen. Insgesamt ist es in 10<br />

Betrieben zur Aufzeigung von Verbesserungspotenzial<br />

unterschiedlicher Gewichtung<br />

<strong>und</strong> in einem Betrieb zur Feststellung<br />

eines Maßnahmeplanes gekommen.<br />

Vielfach hatten die Auditoren den Eindruck,<br />

dass der Waldbesitzer schon versucht,<br />

im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />

auf angepasste Wildbestände hinzuwirken,<br />

allerdings bisher leider oft nicht mit<br />

dem nötigen Erfolg. Die Aufklärung der<br />

Mitglieder/Jagdpächter betroffener Hegegemeinschaften<br />

durch die Forstamtsleitung<br />

über zeitgemäßes Jagdmanagement<br />

ist zu intensivieren <strong>und</strong> auch an<br />

höherer Stelle ist über gemeinsame Strategien<br />

nachzudenken. Angesichts der<br />

waldbaulichen <strong>und</strong> jagdpolitischen Vorgaben<br />

ist die stellenweise weitere<br />

Reduktion des Rot-, Muffel- <strong>und</strong> Rehwildbestandes<br />

dringend notwendig.<br />

12


Fotos: Wolfgang Heyn<br />

Die UVV-gerechte Fälltechnik kann auch später an den Stubben überprüft werden<br />

Kontakt:<br />

Ingolf Profft <strong>und</strong> Michael Seiler<br />

Tel.: 036 21/225 - 152<br />

e-mail: co2projekt@forst.thueringen.de<br />

Internet: www.wald<strong>und</strong>klima.net<br />

TAGUNG<br />

Schutzfunktionen der Wälder<br />

Auch in diesem Jahr konnte festgestellt<br />

werden, dass die Verwendung biologisch<br />

abbaubarer Öle zwar in der Regel vertraglich<br />

geregelt ist, aber bis auf Ausnahmen<br />

in einigen Forstämtern bisher nicht<br />

dokumentiert ist.<br />

Gesellschaftliche <strong>und</strong> soziale<br />

Funktion der Wälder<br />

In den größeren Betrieben war durchweg<br />

ein qualifizierter Arbeitskräftebestand,<br />

zum überwiegenden Teil ausgebildete<br />

Forstwirte oder Mitarbeiter mit Erfahrung,<br />

vorhanden.<br />

Bezüglich der Einhaltung der UVV wurden<br />

4 Verbesserungspotenziale festgestellt,<br />

wobei in 2 Fällen ein Maßnahmenplan<br />

erforderlich wurde, einmal aufgr<strong>und</strong><br />

von mangelnder UVV- gerechter Fälltechnik.<br />

Bei der anderen Abweichung handelte<br />

es sich um eine nicht UVV - gemäße<br />

Seilendverbindung. Vielfach wurde im<br />

Rahmen der Einweisung von Brennholznutzern<br />

nochmals auf die Einhaltung der<br />

UVV hingewiesen <strong>und</strong> zum Teil wurde<br />

dies auch mit Unterschrift dokumentiert.<br />

Besonders positiv hervorzuheben sind<br />

hier die Bemühungen des Waldbesitzerverbandes,<br />

eine Vielzahl (mehr als 560)<br />

von Waldbesitzern durch die sog. Mobile<br />

Waldbauernschule auf die Einhaltung<br />

der UVV hin zu beraten <strong>und</strong> zu schulen.<br />

Auch auf Tagungen wurde immer wieder<br />

gemeinsam mit den Vertretern der Berufsgenossenschaft<br />

auf die Gefahren der<br />

Waldarbeit hingewiesen.<br />

ZUSAMMENFASSUNG DES<br />

VERBESSERUNGSPOTENZIALS (VP)<br />

<strong>und</strong> der MASSNAHMENPLÄNE (MP)<br />

Einsatz von Pflanzenschutzmitteln 1 VP<br />

Flächiges Befahren 2 VP/3 MP<br />

Dauerhaftes Feinerschließungsnetz 2 VP<br />

Sicherung der Pflege<br />

6 VP<br />

Gentech. verändertes Material<br />

(Dokumentation)<br />

3 VP<br />

Angepasste Wildbestände 10 VP/1 MP<br />

Bio-Öl (Dokumentation) 5 VP<br />

Bindemittel an Bord<br />

3 VP<br />

Einhaltung UVV<br />

4 VP/2 MP<br />

Rückegasse in jüngerer Fichte<br />

Überwallte Schälschäden des Rotwildes<br />

an Fichte<br />

Stark vom Rotwild verbissene Fichte<br />

Klimawandel <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft<br />

Die Thüringer Landesanstalt für Wald,<br />

Jagd <strong>und</strong> Fischerei veranstaltet in Kooperation<br />

mit dem Forschungsprojekt<br />

CarboEurope-IP am 27. September<br />

2007 in Gotha die Tagung „Klimaschutz<br />

<strong>und</strong> Klimawandel - Rolle der<br />

Forstwirtschaft". (Ort: Aula der Fachhochschule<br />

für öffentliche Verwaltung,<br />

Bahnhofstr. 12, 99867 Gotha)<br />

Die Tagung wendet sich an Waldbesitzer,<br />

Naturinteressierte, Entscheidungsträger<br />

aus Politik <strong>und</strong> Gesellschaft sowie Forstfachleute<br />

gleichermaßen. Sie soll aktuelle<br />

Informationen zum Klimawandel in<br />

Deutschland <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Auswirkungen auf die Wälder liefern.<br />

Darauf aufbauend werden Anpassungsstrategien<br />

der Forstwirtschaft vorgestellt<br />

<strong>und</strong> diskutiert.<br />

ZIELE DER TAGUNG SIND:<br />

Aktuelle Information für Waldbesitzer<br />

<strong>und</strong> Forstpraktiker zu den<br />

Risiken des Klimawandels für die<br />

Forstwirtschaft,<br />

Vorstellung möglicher Anpassungsstrategien<br />

der Forstwirtschaft an<br />

den Klimawandel,<br />

Darstellung der Rolle von Wald <strong>und</strong><br />

Holz im politischen Klimaschutzprozess,<br />

insbesondere nach der<br />

Entscheidung zur Anerkennung von<br />

Art. 3.4 mit möglichen Auswirkungen<br />

für die Waldbesitzer,<br />

Informationsaustausch für die<br />

Fachleute <strong>und</strong> Förderung der Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Handlungspartnern<br />

sowie<br />

Allgemeine Darstellung des Themenkomplexes<br />

Wald-Holz-Klima<br />

für Entscheidungsträger der Politik<br />

<strong>und</strong> allgemein Naturinteressierte.<br />

Am 28.09.2007 findet eine Exkursion<br />

zum Tagungsthema statt.<br />

Weiterführende Informationen sowie die<br />

Möglichkeit zur Anmeldung sind unter<br />

www.wald<strong>und</strong>klima.net (Menüpunkt<br />

<strong>Veranstaltungen</strong>) zu finden.<br />

13<br />

www.wbv-thueringen.de


AUS DEN MITGLIEDSBETRIEBEN<br />

Ehrenurk<strong>und</strong>e des<br />

Ministers<br />

Der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz <strong>und</strong> Umwelt hat im<br />

Herbst 2006 in Erfurt sechs private <strong>und</strong> kommunale Waldbesitzer mit einer<br />

„Ehrenurk<strong>und</strong>e für besondere Leistungen bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung“<br />

ausgezeichnet. Jeweils einen der Geehrten stellen wir in dieser Zeitung vor.<br />

Waldgenossenschaft Weitersroda Sitz Hessberg<br />

Die Waldgenossenschaft Weitersroda hat<br />

ihren Sitz in Hessberg in der Gemeinde<br />

Veilsdorf <strong>und</strong> wurde 1855 gegründet.<br />

Sie besteht heute aus 46 im Gr<strong>und</strong>buch<br />

eingetragenen Anteilseignern. Erst nach<br />

1989 mit der Rückgabe der Waldflächen<br />

konnte die altrechtliche Waldgenossenschaft<br />

Weitersroda ihren Wald mit einer<br />

Größe von 184 ha wieder selbst bewirtschaften.<br />

Allerdings mussten 16 ha geharzte<br />

Kiefernbestände, 3 ha unbestockte<br />

Fläche sowie 70 ha Bestände im Alter<br />

unter 30 Jahren übernommen werden.<br />

Das waren denkbar schlechte Voraussetzungen<br />

für den Start der Eigenbewirtschaftung.<br />

Auf der Basis des Thüringer<br />

Waldgenossenschaftsgesetzes von 1999<br />

wurde die Satzung der Waldgenossenschaft<br />

anerkannt. Bereits 1992 trat die<br />

Waldgenossenschaft Weitersroda der<br />

Forstbetriebsgemeinschaft „Waldfrieden“<br />

bei. Damit übernahm sie in Thüringen<br />

eine Vorreiterrolle bei der Bildung forstlicher<br />

Zusammenschlüsse.<br />

Dabei ist das besondere Engagement<br />

der Vorstände <strong>und</strong> der Vorsitzenden hervorzuheben,<br />

die sich im Interesse der<br />

Mitglieder für eine ordnungsgemäße<br />

Bewirtschaftung ihrer Wälder eingesetzt<br />

haben.<br />

Nach der politischen Wende war kein<br />

Startkapital vorhanden, aber notwendig.<br />

Deshalb zahlte jedes Mitglied 200 DM<br />

in den Haushalt der Waldgenossenschaft<br />

Weitersroda ein, denn man wollte die<br />

Individualität der Waldgenossenschaft<br />

als eigenständigen Betrieb erhalten. Sehr<br />

viel unbezahlte Handarbeit wurde für<br />

den Wegebau durch die Mitglieder der<br />

Waldgenossenschaft geleistet. Um eine<br />

Bewirtschaftung in Eigenregie durch die<br />

Mitglieder zu ermöglichen, wurden mit<br />

viel Mühe des damaligen ersten Vorsitzenden<br />

einige alte gebrauchte Traktoren,<br />

Anhänger <strong>und</strong> eine Seilwinde angeschafft.<br />

Später kamen ein hydraulischer<br />

Brennholzspalter, Motorkettensägen <strong>und</strong><br />

– sensen <strong>und</strong> weitere Arbeitsgeräte dazu.<br />

In den vergangenen Jahren wurde, insbesondere<br />

auch durch die Beantragung<br />

von Fördermitteln durch den Rechnungsführer<br />

Herrn Thein, der Wegebau so forciert,<br />

dass die Waldgenossenschaft heute<br />

einen Erschließungsgrad von 20 lfd m<br />

pro ha ausweisen kann. Insgesamt wurden<br />

bisher 213.000 e Fördermittel in<br />

Anspruch genommen. Davon waren<br />

39 % der Fördermittel für den forstlichen<br />

Wegebau.<br />

Im Laufe der Jahre ergab sich die Möglichkeit,<br />

einen ehemaligen Kälberstall<br />

von der BVVG Erfurt zu kaufen, denn die<br />

zwischenzeitlich angeschafften Maschinen<br />

<strong>und</strong> Geräte mussten sicher untergestellt<br />

werden. Das Gebäude war in einem<br />

sehr desolaten Zustand. Die Mitglieder<br />

der Waldgenossenschaft sanierten das<br />

Gebäude in Eigeninitiative oder stellten<br />

das notwendige Material unentgeltlich<br />

zur Verfügung. Inzwischen wird ein Raum<br />

als Büro <strong>und</strong> Archiv genutzt. Ein Teil des<br />

Gebäudes mit Hoffläche wurde an einen<br />

Nebenerwerbslandwirt verpachtet.<br />

Zur 150-Jahrfeier der Waldgenossenschaft<br />

wurde durch den Vorstand im Jahr<br />

2005 eine umfangreiche Festschrift erarbeitet<br />

<strong>und</strong> verteilt.<br />

TMLNU/ W. H.<br />

14


Dr. KARL-FRIEDRICH THÖNE<br />

Neuer Leiter<br />

der Abteilung Forsten, Naturschutz, ländlicher Raum<br />

Ministerialdirigent Dr.-Ing. Karl-Friedrich<br />

Thöne (51) wurde am 15.06.2007 zum<br />

Leiter der neuen Abteilung 2 „Forsten,<br />

Naturschutz, Ländlicher Raum“ im<br />

TMLNU bestellt.<br />

VITA<br />

geboren 1956 in Neu-Garstedt,<br />

Niedersachsen, verheiratet,<br />

1 Tochter (22)<br />

Studium der Geodäsie (Vermessungswesen)<br />

an der TU Berlin<br />

Referendariat in Niedersachsen<br />

Von 1985-1990 verschiedene<br />

Tätigkeiten in der niedersächsischen<br />

Agrarstrukturverwaltung<br />

1990 Versetzung an das B<strong>und</strong>eslandwirtschaftsministerium<br />

in Bonn<br />

1994 Promotion an der TU Berlin<br />

Im April1998 Versetzung an das<br />

Thüringer Ministerium für Landwirtschaft,<br />

Naturschutz <strong>und</strong> Umwelt<br />

als Abteilungsleiter <strong>und</strong> Chef<br />

der Landentwicklungsverwaltung<br />

mehrmalige berufsbegleitende<br />

Tätigkeiten im Ausland<br />

Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Thüringer Landgesellschaft<br />

mbH<br />

Ehrenamtliche Tätigkeiten, u. a.<br />

Lehraufträge an der TU München<br />

<strong>und</strong> der TU Dresden<br />

ZUR NEUORGANISATION<br />

Die neue Abteilung 2 „Forsten, Naturschutz,<br />

Ländlicher Raum“ erhält zwei<br />

Referatsgruppen:<br />

1. Referatsgruppe „Forsten“ unter<br />

Leitung von Herrn Ministerialrat<br />

Volker Gebhardt<br />

2. Referatsgruppe „Naturschutz,<br />

Landentwicklung“ unter Leitung<br />

von Herrn Leitenden Ministerialrat<br />

Dr. Karl-Martin Prell (zugleich<br />

stellv. AL)<br />

Mit den neuen Leitungsstrukturen <strong>und</strong><br />

Zuständigkeiten ist entgegen geäußerten<br />

Befürchtungen keinesfalls eine Schwächung<br />

des Bereiches Forsten oder des<br />

Bereiches Naturschutz verb<strong>und</strong>en. Vielmehr<br />

verfolgt die Landesregierung damit<br />

das Ziel, Synergieeffekte für den gesamten<br />

„grünen“ Bereich in der Fläche zu<br />

erzielen. Durch die Integration von<br />

Landentwicklung mit ihren Komponenten<br />

der integrativen ländlichen<br />

Entwicklungsplanung, der<br />

Bodenordnung <strong>und</strong> der Förderung<br />

von Investitionen (ländlicher<br />

Wegebau, Dorferneuerung, Flurbereinigung,<br />

Flächenhaushaltspolitik),<br />

Naturschutz <strong>und</strong><br />

dem Bereich Forsten<br />

werden wichtige Impulse zur integrierten<br />

Entwicklung unserer ländlichen Räume<br />

gegeben. In diesem Kontext sehe ich<br />

auch die Holzmobilisierung als einen<br />

wichtigen Faktor der Regionalentwicklung<br />

im Sinne der Stärkung von Wirtschaftskraft<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung an.<br />

Eine gesamtheitliche Betrachtungsweise<br />

kann der notwendigen Interessenvertretung<br />

für den Bereich Forsten nur Nutzen<br />

bringen. Ein Eckpunkt für diesen integrativen<br />

Ansatz ist die im Freistaat Thüringen<br />

bewährte Form des Einheitsforstamtes.<br />

In Anbetracht der Besitzverhältnisse <strong>und</strong><br />

Waldstrukturen im Freistaat Thüringen<br />

muss auch künftig eine flächendeckende<br />

Beratung <strong>und</strong> Betreuung privater, körperschaftlicher<br />

<strong>und</strong> staatlicher Waldflächen<br />

sicher gestellt werden. Diese im Waldgesetz<br />

verankerte hoheitliche Zuständigkeit<br />

für alle Waldbesitzarten ist auch unter<br />

volkswirtschaftlicher Betrachtung hoch<br />

effizient <strong>und</strong> hat sich bei der Bewältigung<br />

der Kyrill-Schäden mehr als bewährt. Von<br />

Seiten der Landesregierung werden deshalb<br />

die auf diesem Modell basierenden<br />

Strukturen als zukunftsfähig angesehen<br />

<strong>und</strong> nicht in Frage gestellt. Ich setze auf<br />

ein ausgewogenes Verhältnis von waldbaulichen<br />

<strong>und</strong> jagdlichen Erfordernissen.<br />

Wald ohne Wild ist für mich schlichtweg<br />

nicht denkbar. Dabei ist ein Konsens<br />

zwischen den einzelnen Interessenvertretern<br />

der einzig gangbare Weg <strong>und</strong> ich<br />

werde gemeinsam mit den Interessenverbänden<br />

nach Lösungen im konstruktiven<br />

Dialog suchen. Mit der neuen Organisations-<br />

<strong>und</strong> Zuständigkeitsstruktur<br />

konnte gerade im Interesse des Waldbesitzerverbandes<br />

schnell <strong>und</strong> angemessen<br />

auf die aktuelle Waldschadens-situation<br />

reagiert werden:<br />

1. So ist für alle privaten <strong>und</strong> körperschaftlichen<br />

Waldeigentümer nun<br />

ein vorzeitiger Maßnahmebeginn für<br />

die Förderung der Wiederaufforstung,<br />

des Voranbaus auf Schadflächen<br />

<strong>und</strong> des Wegebaus nach<br />

schwierigen Verhandlungen mit dem<br />

BMELV möglich.<br />

2. Ebenfalls Auswirkung auf den Privat<strong>und</strong><br />

Körperschaftswald hat die befristete<br />

Einstellung von 60 Stellen<br />

bei ThüringenForst.<br />

3. Im Einvernehmen mit den Interessenverbänden<br />

der Gr<strong>und</strong>eigentümer,<br />

der Jagd <strong>und</strong> der Waldbesitzer haben<br />

wir in kürzester Zeit eine angepasste<br />

Jagdstrategie auf Schadflächen erarbeitet<br />

<strong>und</strong> umgesetzt. Erfreulich<br />

war für mich dabei der konstruktive<br />

Dialog im Vorfeld mit den Verbänden.<br />

Das ist ein Modell für die künftige<br />

Zusammenarbeit!<br />

Ein wichtiger Aspekt der ländlichen Regionalentwicklung<br />

ist für mich schließlich<br />

die Aus- <strong>und</strong> Fortbildung unserer jungen<br />

Menschen auch im forstlichen Bereich.<br />

Ich appelliere an die Waldbesitzer, ihrer<br />

Verantwortung in diesem Bereich gerecht<br />

zu werden <strong>und</strong> entsprechende Initiativen<br />

zu unterstützen.<br />

Dr. Thöne<br />

15<br />

www.wbv-thueringen.de


Weisergatter können den Einfluss des Wildes<br />

auf die Waldverjüngung anschaulich aufzeigen.<br />

LESERBRIEF<br />

Klaus Rößner<br />

Forstbetriebsgemeinschaft Hufeisen<br />

Foto: Wolfgang Heyn<br />

Zu aktuellen Problemen des Waldes, des Wildes <strong>und</strong> der Jagd<br />

Wie viel Wild verträgt unser Wald Diese Frage stellen sich häufig Kleinwaldbesitzer <strong>und</strong> werden damit leicht als Feinde des Wildes bezeichnet.<br />

Doch gerade wir sind bemüht, die heimische, von unseren Vätern übernommene Kulturlandschaft für unsere Enkel zu erhalten <strong>und</strong> dabei nachhaltig<br />

zu nutzen. So steht unser Handeln auch unter dem Leitsatz „Wald vor Wild, aber Wald nicht ohne Wild“. Bleibt dieser Gr<strong>und</strong>satz unbeachtet, kann<br />

diese Freude rasch in Frust umschlagen, wenn der Kleinwaldbesitzer dann die frische Fegestelle an der einzigen jungen Elsbeere oder dem jungen<br />

Stamm einer Eiche entdeckt. Man könnte meinen, das Wild hätte ausgezeichnete botanische Kenntnisse, wählt es doch gerade die seltensten<br />

Bäumchen innerhalb einer Kultur zum Fegen oder Verbeißen aus. Die langfristige Folge davon ist eine Baumartenzusammensetzung, die in Richtung<br />

Artenverarmung <strong>und</strong> im Extremfall zur Monokultur führt. Die Konsequenz daraus ist verstärkter Schädlingsbefall mit folgendem Mechanismus:<br />

„Je größer eine Fläche mit einer einheitlichen Kultur bestellt ist, desto reicher ist der Tisch für die Schaderreger gedeckt“. Die B<strong>und</strong>eswaldinventur<br />

II dokumentiert folgendes Verbissverhalten des Wildes: Fichte 2,5 %, Kiefer 7 %, Buche 10 %. Und alle weiteren wertvollen Laubbäume wurden<br />

von knapp unter 25 % bis weit darüber hinaus verbissen. Welche Potenzen hinsichtlich Naturverjüngung in unseren Wäldern stecken, wird uns<br />

aber durch das Aufstellen von Weisergattern deutlich vor Augen geführt. Der Natur in einigen Gebieten freien Raum zu lassen, klingt zwar gut,<br />

funktioniert aber als Zukunftsstrategie für den Waldumbau nicht. Überhöhte Wildbestände, also Wild vor Wald, führt uns im schlimmsten Falle<br />

dahin, dass meist nur noch die Fichte übrig bleibt. Starker Borkenkäferbefall <strong>und</strong> hohe Windwurfgefährdung sind unausbleibliche Konsequenzen.<br />

Ein in die Zukunft hinein orientierter Waldumbau, an dessen Ende artenreich zusammengesetzte Bestände stehen, die in mehrere Altersklassen<br />

gegliedert sind, kann nur gelingen, wenn das Jagdwesen in seiner Gesamtheit bereit <strong>und</strong> willens ist, die natürlichen, aber inzwischen ausgerotteten<br />

Regulatoren Wolf <strong>und</strong> Luchs zu ersetzen. Eine übertriebene Trophäenjägerei ist auf jeden Fall ungeeignet, den Wald künftig in die Lage zu versetzen,<br />

der Bevölkerung entsprechend seiner natürlichen Gegebenheiten dienen zu können. Einige weitere Aspekte sollten noch kurz erwähnt werden:<br />

Großflächige Gatterungen lösen das Problem nicht, sie verschärfen es nur noch.<br />

Die Geltendmachung von Wildschäden ist im Wald naturgemäß sehr schwierig.<br />

Nach PEFC zertifizierte Waldbauern sind gemäß PEFC-Richtlinie verpflichtet, ihre Jäger auf die Einhaltung eines angemessenen Wildbestandes<br />

zu drängen.<br />

Natürliche Äsungsflächen reduzieren sich sehr stark durch das Freizeitverhalten der Bevölkerung.<br />

Um die gesteckten Ziele unter den genannten Bedingungen zu erreichen, bleibt uns nur der von Professor Ebert aufgezeigte Weg: „Pflege den Wald<br />

in erster Linie mit der Axt, in zweiter Linie mit dem Gewehr, erst dann greife zu anderen technischen Verfahren“.<br />

Anzeige<br />

B<strong>und</strong> verbessert die Förderung für Biomasse-Feuerstätten<br />

Das B<strong>und</strong>esumweltministerium hat mit<br />

dem Jahresbeginn die Richtlinien zum<br />

„Marktanreizprogramm für erneuerbare<br />

Energien“ verbessert. Wärmeerzeuger<br />

zur Verbrennung von Holzpellets bekommen<br />

demnach einen Zuschuss von<br />

24 e je kW Nennleistung (8 - 100 kW).<br />

Wird – wie beispielsweise beim Windhager<br />

BIO-WIN – ein Kesselwirkungsgrad<br />

von mindestens 90 % sichergestellt,<br />

gibt es sogar eine festgeschriebene<br />

Fördersumme von 1.500 e.<br />

Ähnlich verhält es sich bei manuell<br />

beschickten Scheitholzkesseln. Handbefeuerte<br />

Holzvergaserkessel im Leistungsbereich<br />

bis 30 kW werden mit<br />

1.125 e gefördert. Dieses Kriterium<br />

erfüllt u. a. der Holz-Modulkessel HMX<br />

von Windhager.<br />

Beide Feuerstätten besitzen eine serienmäßig<br />

eingebaute mechanische Heizflächenreinigung,<br />

die für einen gleichbleibend<br />

hohen Wirkungsgrad sorgt.<br />

Besondere Beachtung verdient auch<br />

die Anheizautomatik. Mit Hilfe einer<br />

automatischen Funktionskontrolle kann<br />

bereits nach wenigen Minuten eine<br />

optimale Verbrennungsqualität gewährleistet<br />

werden, so dass für den Betreiber<br />

jederzeit eine sichere, schnelle <strong>und</strong><br />

einfache Handhabung gegeben ist.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird das Angebot von<br />

Windhager durch umfangreiche Gewährleistungen.<br />

Sie gehen mit einer<br />

fünfjährigen Vollgarantie <strong>und</strong> einem<br />

10-Jahres-Garantiepass weit über die<br />

gesetzlichen Bestimmungen hinaus.<br />

Weitere Informationen können unter<br />

www.windhager.com<br />

im Internet oder<br />

b.wagner@windhager-verkauf.de<br />

angefordert werden.<br />

NUTZEN SIE DIE FÖRDERUNG!<br />

DIESES PROGRAMM LÄUFT 2007<br />

AUS!<br />

Holz-Modulkessel<br />

HMX von 21 - 40 kW<br />

von 2,8 - 26 kW<br />

Bitte rufen Sie uns an:<br />

Bernd Wagner<br />

Torsten Arnold<br />

Talmühlenstraße 67 Oberbürgerm.-Mann-Weg 12<br />

01737 Tharandt OT Kurort Hartha 99087 Erfurt<br />

Tel.: 035203-31833/ 0172 7990630 Tel.: 0361-6024999/ 0172 7990625<br />

Fa. WINDHAGER Zentralheizung<br />

Heinrich-Rudolf-Hertz-Straße 2<br />

04509 Delitzsch<br />

Tel.: 034202-7230


Foto: Jörg Fischer<br />

Waldbesitzerverband<br />

für Thüringen e. V.<br />

Kontakt<br />

GESCHÄFTSSTELLE DES<br />

WALDBESITZERVERBANDES FÜR<br />

THÜRINGEN E. V.<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Heyn<br />

Weidigstraße 3 a<br />

99885 Ohrdruf<br />

Tel. 036 24 – 31 38 80<br />

Fax 036 24 – 31 51 46<br />

E-Mail: waldbesitzerverband.<br />

thueringen@t-online.de<br />

Internet: www.wbv-thueringen.de<br />

VORSTAND DES<br />

WALDBESITZERVERBANDES FÜR<br />

THÜRINGEN E. V.<br />

Präsident: Jörg Göring<br />

Auenstraße 18<br />

99880 Mechterstädt<br />

Tel. 036 22 – 90 75 24<br />

E-Mail: PRÄSIDENT.THWBV.<br />

JoergGoering@web.de<br />

Vizepräsident:<br />

Freiherr Christian von Truchsess<br />

Schloss Truchsess, 97494 B<strong>und</strong>orf<br />

Tel. 09763 – 207<br />

E-Mail: b<strong>und</strong>orf @truchsess.de<br />

Alle Vorstandsmitglieder finden Sie im<br />

Internet: www.wbv-thueringen.de<br />

Mitgliedsbeiträge<br />

GRUNDBEITRAG<br />

16,00 e pro Mitglied <strong>und</strong> Jahr<br />

FLÄCHENBEITRAG AB 10 ha<br />

1,00 e pro ha <strong>und</strong> Jahr<br />

FLÄCHENBEITRAG AB 1.000 ha<br />

0,80 e pro ha <strong>und</strong> Jahr<br />

KONTOVERBINDUNG<br />

FÜR MITGLIEDBEITRÄGE<br />

VR Bank Westthüringen e. G.<br />

BLZ 820 640 38<br />

Konto- Nr. 293 350<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER<br />

Waldbesitzerverband für Thüringen e. V.<br />

Weidigstraße 3 a, 99885 Ohrdruf<br />

Telefon: 036 24 – 31 38 80<br />

Fax 036 24 – 31 51 46<br />

E-Mail: waldbesitzerverband.<br />

thueringen@t-online.de<br />

Redaktion: Wolfgang Heyn<br />

PRODUKTION UND<br />

ANZEIGENVERKAUF<br />

LIFE EDITION LTD. Verlag <strong>und</strong><br />

Pressedienste Leipzig<br />

Gutenbergplatz 1A, 04103 Leipzig<br />

Telefon: 0341 – 4782823<br />

Telefax: 0341 – 4782824<br />

E-Mail: k.leidholdt@life-edition.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom<br />

30.06.2005<br />

AUFLAGE: 2.500 Exemplare<br />

Die Zeitung des Waldbesitzerverbandes<br />

für Thüringen erscheint alle acht Wochen.<br />

DRUCK: Gebr. Klingenberg Buchkunst<br />

Leipzig GmbH<br />

BEITRITTSERKLÄRUNG<br />

Name: …………………………………………………<br />

Straße, Haus-Nr.: ………………………………………<br />

Waldbesitz: …………… ha<br />

E-Mail: …………………………………………………<br />

Vorname: …………………………………………………<br />

PLZ, Ort: .…………………………………………………<br />

Telefon: ..…………………………………………………<br />

Internet: ..…………………………………………………<br />

Karte einfach ausschneiden<br />

<strong>und</strong> die<br />

Beitrittserklärung<br />

an die Geschäftsstelle<br />

des Verbands schicken.<br />

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt/ den Beitritt der o. g. Forstbetriebsgemeinschaft/ Waldgenossenschaft zum Waldbesitzerverband<br />

für Thüringen e. V.<br />

Datum: …………………………………………………<br />

Unterschrift: .………………………………………………


Foto: Jörg Fischer<br />

Adressfeld<br />

Waldbesitzerverband<br />

für Thüringen e. V.<br />

-<br />

Der Waldbesitzerverband für Thüringen e.V. ist die Interessenvertretung des<br />

Privatwaldes in Thüringen. Nach seiner Satzung hat er den Zweck, die berufsständischen,<br />

rechtlichen <strong>und</strong> forstpolitischen Interessen der Besitzer des Nichtstaatswaldes<br />

zu vertreten <strong>und</strong> die Unantastbarkeit des Waldeigentums, die Freiheit seiner<br />

Bewirtschaftung <strong>und</strong> das Recht auf Selbstverwaltung zu wahren.<br />

Präsident des Verbandes ist Jörg Göring,<br />

Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft<br />

Mechterstädt bei Gotha.<br />

Gegenwärtig sind über 300 Forstbetriebsgemeinschaften<br />

/ Waldgemeinschaften,<br />

90 größere Waldbesitzer, Kirchenwaldungen,<br />

einige Kommunen <strong>und</strong> viele Einzelwaldbesitzer<br />

Mitglied des Verbandes.<br />

Ende 2006 betrug die Mitgliedfläche<br />

über 106.000 ha Wald.<br />

VORTEILE EINER MITGLIEDSCHAFT<br />

IM WALDBESITZERVERBAND SIND:<br />

Bezug von sechs Ausgaben dieser<br />

Zeitung (ist im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten)<br />

Beratung der Mitglieder durch Vorstand<br />

<strong>und</strong> Geschäftsstelle zur forstlichen<br />

Förderung, zu Gesetzen<br />

Teilnahme an verbandsinternen <strong>Veranstaltungen</strong><br />

(Frühjahres- <strong>und</strong> Herbstversammlungen,<br />

Steuerseminare,<br />

Busfahrten )<br />

vergünstigte <strong>und</strong> bevorzugte Teilnahme<br />

an Schulungen für Waldbesitzer<br />

(Waldbauernbrief, Motorsägenschulung<br />

)<br />

Vermittlung der Beratung bei Rechtsfragen<br />

<strong>und</strong> Steuerproblemen<br />

Vergünstigte Haftpflichtversicherung<br />

über den Verband<br />

Mitgliedsrabatte beim Kauf von<br />

Werkzeug <strong>und</strong> Material bei zwei<br />

Forstausstattern <strong>und</strong> beim Kauf von<br />

PKW der Marke Mitsubishi<br />

Der Verband hilft Mitgliedern bei der<br />

Klärung bestimmter Einzelprobleme<br />

Durch die Bündelung von Informationen<br />

(z. B. zu aktuellen Holzpreisen,<br />

zu Waldkaufpreisen, zu Jagdpachten)<br />

können Mitglieder eigene Handlungen<br />

besser steuern.<br />

Der Waldbesitzerverband für Thüringen<br />

benennt die Vertreter für den Privatwald<br />

für die Forstamtsausschüsse, Jagdbeiräte<br />

bei den Unteren Jagdbehörden sowie<br />

die Unteren Naturschutzbeiräte usw.<br />

Bitte ausreichend frankieren.<br />

Danke.<br />

Geschäftsstelle<br />

des Waldbesitzerverbandes für Thüringen e. V.<br />

Weidigstraße 3 a<br />

99885 Ohrdruf

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