Managementplan für das Natura 2000-Gebiet ... - Hotzenwald LIFE
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<strong>Natura</strong> <strong>2000</strong>-<strong>Managementplan</strong> OBERER HOTZENWALD<br />
3. Ausstattung und Zustand des <strong>Gebiet</strong>es<br />
Die Borstgrasrasen sind im Spätsommer gut an dem bräunlichen Farbton zu erkennen, der sich<br />
auffällig vom kräftigen Grün des gedüngten Wirtschaftsgrünlands abhebt. Einige Weidfelder<br />
zeichnen sich außerdem durch hohen Strukturreichtum mit Gehölzgruppen, Einzelbäumen und<br />
Wacholder, anstehendem Fels und flechtenreichen Felsblöcken aus. Besonders hervorzuheben<br />
sind die oft mehrstämmigen „Weidbuchen“.<br />
In extensiver genutzten Bereichen nehmen Zwergsträucher höhere Flächenanteile ein. Werden<br />
Borstgrasrasen anhaltend zu extensiv beweidet, kann sich auch der Lebensraum 'Trockene<br />
Heiden' entwickeln. Bei Nutzungsintensivierung ohne zusätzliche Düngung kann sich diese<br />
Entwicklung auch wieder umkehren. Diese nutzungsbedingte Dynamik ist hier zu berücksichtigen.<br />
Es wurden auch Borstgrasrasen erfasst, die bereits stärker mit Sukzessionsgehölzen (v.a.<br />
Fichten) bewachsen waren, vorausgesetzt die Kennarten waren in der Krautschicht noch vorhanden.<br />
Verbreitung im <strong>Gebiet</strong><br />
Großflächig und zusammenhängend kommen die Borstgrasrasen im Allmendweidegürtel von<br />
Ibach vom Naturschutzgebiet „Kohlhütte-Lampenschweine“ über Schulbühl, Hochrütte, Halden<br />
bis zum Gaisberg vor. In mehreren Bereichen tritt hier die nach Anhang V der FFH-RL geschützte<br />
Berg-Wohlverleih (Arnica montana) und der namengebende Flügelginster (Genista sagittalis)<br />
noch großflächig und sehr zahlreich auf. In einzelnen Bereichen kommen <strong>das</strong> landesweit<br />
stark gefährdete Katzenpfötchen (Antennaria dioica) oder gefährdete Arten wie Heide-<br />
Nelke (Dianthus deltoides), Ausdauernde Sandrapunzel (Jasione perennis) und Weißzüngel<br />
(Pseudorchis albida) vor. Die bis heute andauernde gemeinschaftliche Nutzung hat sich günstig<br />
auf die Erhaltung der Weidfelder und somit auch auf die Borstgrasrasen ausgewirkt.<br />
Auf Dachsberger Gemarkung sind noch größere Flächen um Ruchenschwand und bei Urberg-<br />
Horbach erhalten; eine Besonderheit befindet sich im NSG Rüttewies-Scheibenrain, wo auf<br />
Gneisblöcken mehrere sehr seltene Flechtenarten siedeln. Auf Gemarkung Wittenschwand ist<br />
dagegen nur noch eine kleinere Weide mit Borstgrasrasen vorhanden. Letzteres liegt an der<br />
fast vollständigen Nutzungsaufgabe Mitte des letzten Jhs., in deren Folge der ehemals auch in<br />
Wittenschwand vorhandene Weidfeldgürtel aufgeforstet wurde. (siehe Naturschutzkonzeption<br />
Oberer <strong>Hotzenwald</strong>).<br />
Gut ausgebildete feuchte Borstgras- und Torfbinsenrasen finden sich N und W Ibach: großflächig<br />
im Gewann „Unter den Langhalden“ und S Lindau, sowie mehrfach kleinflächig im Quellgebiet<br />
Ibach und im Gewann Ramsenbächle. Auf Dachsberger <strong>Gebiet</strong> in der Käswies SW Ruchenschwand<br />
und mehrfach kleinflächig bei Rüttewies.<br />
Charakteristische Pflanzenarten<br />
Flügelginster (Genista sagittalis), Borstgras (Nardus stricta), Harz-Labkraut (Galium saxatile),<br />
Bärwurz (Meum athamanticum), Silberdistel (Carlina acaulis), Kleines Habichtskraut (Hieracium<br />
pilosella), Quendel-Kreuzblume (Polygala serpyllifolia), Gewöhnliche Kreuzblume (Polygala vulgaris),<br />
Blutwurz (Potentilla erecta), Weißzüngel (Pseudorchis albida); Kleiner Sauerampfer<br />
(Rumex acetosella), Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis), Hunds-Veilchen (Viola canina). Von<br />
besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung sind Katzenpfötchen (Antennaria dioica), Berg-<br />
Wohlverleih (Arnica montana), Heide-Nelke (Dianthus deltoides), Ausdauernde Sandrapunzel<br />
(Jasione perennis), Wiesen-Leinblatt (Thesium pyrenaicum) und Hohlzunge (Coeloglossum viride).<br />
Torfbinse (Juncus squarrosus), Wald-Läuskraut (Pedicularis sylvatica), Bleiche Segge (Carex<br />
pallescens), Hasen-Segge (Carex ovalis), Geöhrtes Habichtskraut (Hieracium lactucella).<br />
Flechten: Ramalina capitata, Buellia miriquidica (beide Arten sind landes- und bundesweit vom<br />
Aussterben bedroht) und Ophiopharma ventosa.<br />
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