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Die isoperimetrische Ungleichung auf ... - Universität Tübingen

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<strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong><br />

Riemannschen Mannigfaltigkeiten<br />

DIPLOMARBEIT<br />

vorgelegt von<br />

Ramona Maier<br />

betreut von<br />

Prof. Dr. Frank Loose<br />

Eberhard-Karls-<strong>Universität</strong> <strong>Tübingen</strong><br />

Fakultät für Mathematik und Physik<br />

Februar 2004


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 2<br />

2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im euklidischen Raum 5<br />

2.1 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> in der Ebene . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> Modellräumen 17<br />

3.1 <strong>Die</strong> Sphäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

3.2 Der hyperbolische Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 28<br />

4.1 Vorbereitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

4.1.1 Erste Variation von Volumen und Oberfläche . . . . . . . . . . . . 28<br />

4.1.2 Regularitätstheorie elliptischer Differentialgleichungen . . . . . . . 33<br />

4.1.3 Weitere Resultate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong>Vergleichstheorem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

A Eigenschaften von Sobolevräumen 53<br />

B Flächen- und Koflächenformel 55<br />

C Variationsformeln und Evolutionsgleichungen 57<br />

Literaturverzeichnis 59


Kapitel 1<br />

Einleitung<br />

Schon in der Antike musste sich die Königin Dido bei der Gründung Karthagos der Aufgabe<br />

stellen, die Fläche mit größtmöglichem Inhalt zu finden, die von einer aus Kuhhaut<br />

hergestellten Schnur, eingeschlossen wird. <strong>Die</strong>ses Problem nannten die Griechen das <strong>isoperimetrische</strong><br />

Problem, waswörtlich übersetzt ��Ó =gleich und ��������Ó�=Umfang bedeutet.<br />

Schnell war ihnen klar, dass die Lösung eine Scheibe sein muss. Es dauerte jedoch eine<br />

lange Zeit, bis ein zufriedenstellender Beweis dieses Problems gefunden werden konnte. Erst<br />

1870 gab Karl Weierstraß einen vollständigen Beweis für die Existenz einer Lösung des <strong>isoperimetrische</strong>n<br />

Problems. <strong>Die</strong>ser trat als Korollar in der von ihm entwickelten Theorie zur<br />

Maximierung oder Minimierung bestimmter Integrale, der sogenannten Variationsrechnung,<br />

<strong>auf</strong>. In der Zwischenzeit kennt man einfachere Beweise, die ohne Variationsrechnung auskommen.<br />

Das <strong>isoperimetrische</strong> Problem beschreibt die Eigenschaft des Kreises, unter allen einfach geschlossenen<br />

Kurven der Länge Ä, dengrößten Flächeninhalt einzuschließen. Mathematisch<br />

lässt sich dieser Sachverhalt durch die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> Ä � ��� ausdrücken.<br />

Dabei bezeichnet � den durch die Kurve der Länge Ä eingeschlossenen Flächeninhalt. Zu<br />

Beginn des ersten Kapitels wird diese <strong>Ungleichung</strong> mit Hilfe der <strong>Ungleichung</strong> von Wirtinger<br />

für reguläre Kurven in der Ebene bewiesen. In höheren Dimensionen scheint eine Herleitung<br />

der <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong> aus der verallgemeinerten Wirtinger-<strong>Ungleichung</strong>, die<br />

auch als Poincaré-<strong>Ungleichung</strong> bezeichnet wird, nicht möglich zu sein. Trotzdem bestehen<br />

interessante Beziehungen zwischen diesen beiden <strong>Ungleichung</strong>en, die von Chavel [Cha78]<br />

und Reilly [Rei77] unabhängig voneinander entdeckt wurden. Eine andere wichtige analytische<br />

<strong>Ungleichung</strong> ist die Sobolev-<strong>Ungleichung</strong>. <strong>Die</strong>se ist mit der <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong><br />

ebenfalls eng verbunden. <strong>Die</strong> Erkenntnis, dass diese sogar äquivalent sind, führt in<br />

Kapitel 1.2 zum Beweis der <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong> im euklidischen Raum beliebiger<br />

Dimension.<br />

Nachdem das <strong>isoperimetrische</strong> Problem im euklidischen Raum unter den verschiedensten<br />

Voraussetzungen gelöst war, stellte sich die Frage nach einer Lösung dieses Problems <strong>auf</strong> anderen<br />

Räumen.Manbegannsichfür vollständige, einfach zusammenhängende Ò-dimensionale<br />

Riemannsche Mannigfaltigkeiten Å� mit konstanter Schnittkrümmung � Ê zu interessieren.<br />

<strong>Die</strong>se Räume, die man auch als Raumformen oder Modellräume bezeichnet, sind<br />

Gegenstand der Untersuchungen im zweiten Kapitel. Ist die Krümmung positiv, so handelt es


Kapitel 1. Einleitung 3<br />

sich hierbei um die Sphäre, wohingegen bei negativer Krümmung der hyperbolischer Raum<br />

vorliegt. Im Falle einer nichtgekrümmten Mannigfaltigkeit erhält man als Spezialfall wieder<br />

den euklidischen Raum. Auf diesen Modellräumen ist die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong><br />

äquivalent zu der Forderung, dass der Minkowski-Inhalt des Randes einer kompakten Teilmenge<br />

� � Å� mindestens so groß wie das Ò -dimensionale Volumen des Randes eines<br />

metrischen Balles vom gleichen Volumen ist. Um dies beweisen zu können, benutzt man die<br />

Methode der Symmetrisierung, die <strong>auf</strong> Steiner [Ste82] und Schwartz [Scw80] zurückgeht.<br />

Bei der Symmetrisierung wird der kompakten Teilmenge � eine andere Menge � � zugeordnet,<br />

die bestimmte Symmetrieeigenschaften <strong>auf</strong>weist. Im Falle der Sphäre ist es die<br />

sphärische Symmetrisierung, die sich der extrinsischen Geometrie des umgebenden Raumes<br />

Ê Ò bedient. Für den hyperbolischen Raum wird die sphärische Steiner Symmetrisierung<br />

bemüht. <strong>Die</strong>se ist nicht nur für den hyperbolischen Raum, sondern auch für alle anderen<br />

Modellräume durchführbar und liefert damit einen alternativen Beweis für den euklidischen<br />

Raum und die Sphäre. <strong>Die</strong> in den vorangegangenen Paragraphen präsentierten Beweismethoden<br />

haben trotzdem ihre Berechtigung, da sie nicht <strong>auf</strong> die jeweils anderen Modellräume<br />

übertragbar sind.<br />

Gibt man eine der Forderungen nach Vollständigkeit oder einfachem Zusammenhang der<br />

Riemannschen Mannigfaltigkeiten <strong>auf</strong>, so erschweren eine Vielzahl von topologischen und<br />

algebraischen Schwierigkeiten die Untersuchung des <strong>isoperimetrische</strong>n Problems. Aus diesem<br />

Grund sind <strong>auf</strong> diesen Räumen keine Resultate bekannt. Es ist daher naheliegend, die<br />

<strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> vollständige, einfach zusammenhängende Riemannsche<br />

Mannigfaltigkeiten mit zumindest beliebiger Schnittkrümmung zu verallgemeinern. Bis heute<br />

sind jedoch vergleichbare Ergebnisse nur für Riemannsche Mannigfaltigkeiten mit nichtpositiver<br />

Schnittkrümmung bekannt. So wurde beispielsweise 1980 gezeigt [BuZa88], dass<br />

für ein kompaktes Gebiet ª � Å mit glattem Rand ª aus einer vollständigen, einfach<br />

zusammenhängenden Ò-dimensionalen Riemannschen Mannigfaltigkeit Å, deren Schnittkrümmung<br />

�Å � �� erfüllt,<br />

ÎÓÐÒ ª � Ò Ô � ÎÓÐ ª (1.1)<br />

gilt. Dabei bezeichnet ÎÓÐÒ ª das Ò -dimensionale Volumen des Randes und ÎÓÐ ª<br />

das Volumen von ª. Ist� � Ê Ò die Ò-dimensionale Einheitskugel, so impliziert (1.1) für<br />

genügend großes Volumen ÎÓÐ ª die euklidische <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong><br />

Ò �Ò<br />

ÎÓÐÒ ª � ÒÎÓÐ ª (1.2)<br />

mit der positiven Konstanten Ò � ÎÓÐÒ �<br />

ÎÓÐ � Ò �Ò . Bereits sechs Jahre früher haben D. Hoffman<br />

und J. Spruck [HoSp74] ein der <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong> (1.2) ähnliches Resultat<br />

bewiesen, das unabhängig davon von C. Croke [Cro80] bestätigt wurde. Sie zeigten, dass für<br />

alle vollständigen, einfach zusammenhängenden, Ò-dimensionalen Riemannschen Mannigfaltigkeiten<br />

Å mit nichtpositiver Schnittkrümmung und alle kompakten ª � Å mit glattem<br />

Rand eine Konstante �Ò mit � �Ò � Ò existiert, so dass<br />

ÎÓÐÒ ª � �ÒÎÓÐ ª<br />

Ò �Ò<br />

erfüllt ist. <strong>Die</strong>se Ergebnisse lassen vermuten, dass die euklidische <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong><br />

(1.2) für alle kompakten Gebiete mit glattem Rand in einer vollständigen, einfach


Kapitel 1. Einleitung 4<br />

zusammenhängenden Riemannschen Mannigfaltigkeit Å nichtpositiver Schnittkrümmung<br />

richtig ist. Im zwei- und vierdimensionalen Fall wurde dies von A. Weil [Wei26] und C.<br />

Croke [Cro84] bewiesen. Auch der dreidimensionale Fall ist seit 1992 bekannt. Damals gelang<br />

Bruce Kleiner [Kle92] sogar der Vergleich von kompakten, glatt berandeten Gebieten<br />

ª � Å aus einer dreidimensionalen Mannigfaltigkeit nichtpositiver Schnittkrümmung<br />

� Å � � � mit geodätischen Bällen � vom gleichen Volumen aus dem Modellraum mit<br />

konstanter Schnittkrümmung �. Er zeigte nämlich die <strong>Ungleichung</strong><br />

ÎÓÐ ª � ÎÓÐ � � (1.3)<br />

die für � � die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> (1.2) liefert. Tritt Gleichheit in (1.3) <strong>auf</strong>, so<br />

ist ª isometrisch zu �. Das Ziel des dritten und letzen Kapitels ist es, dieses <strong>isoperimetrische</strong><br />

Volumenvergleichstheorem von B. Kleiner zu beweisen. Um dieses anspruchsvolle Theorem<br />

zeigenzukönnen, werden zunächst in Abschnitt 3.1 die nötigen Hilfsmittel bereitgestellt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> Mannigfaltigkeiten ist noch lange nicht erschöpfend<br />

diskutiert worden. So ist die euklidische <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> (1.2) <strong>auf</strong> vollständigen,<br />

einfach zusammenhängenden, nichtpositiv gekrümmten Riemannschen Mannigfaltigkeiten<br />

mit größerer Dimension Ò � � noch offen. Selbst das Volumenvergleichstheorem von<br />

B. Kleiner im dreidimensionalen sagt lediglich aus, dass ein Gebiet ª mit ÎÓÐ ª � ÎÓÐ � ,<br />

das die Gleichheit in (1.3) erfüllt, isometrisch zu � ist. Im allgemeinen wird aber die Gleichheit<br />

in (1.3) kaum angenommen und es ist keinesfalls klar, von welchen Kompakta ª mit<br />

festem Volumen das Minimum angenommen wird. <strong>Die</strong> Vermutung liegt nahe, dass es sich<br />

dabei um geodätische Bälle handelt. Verzichtet man <strong>auf</strong> eine der drei Voraussetzungen, so<br />

treten, wie bei den Modellräumen, zahlreiche Komplikationen <strong>auf</strong>, die bis heute noch niemand<br />

überwinden konnte.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Prof. Dr. Frank Loose für die Betreuung<br />

und die mir eingeräumten Freiheiten bei der Erstellung dieser Arbeit bedanken. Mein<br />

weiterer Dank gilt Dr. Felix Schulze und den Mitgliedern des Arbeitsbereichs Analysis für<br />

die hilfreichen mathematischen Diskussionen. Außerdem danke ich Gerd Sautter für seine<br />

Anmerkungen beim Korrekturlesen des Manuskripts.


Kapitel 2<br />

<strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im<br />

euklidischen Raum<br />

In diesem Kapitel wird die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im euklidischen Raum Ê Ò der Dimension<br />

Ò � bewiesen. Dabei beschränkt man sich <strong>auf</strong> Gebiete, die einen mindestens<br />

stetig differenzierbaren Rand haben. Während das <strong>isoperimetrische</strong> Problem im zweidimensionalen<br />

Fall relativ einfach zugänglich ist, ist die Verallgemeinerung <strong>auf</strong> größere Dimensionen<br />

mit deutlich mehr Aufwand verbunden.<br />

2.1 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> in der Ebene<br />

<strong>Die</strong> zwei wesentlichen Bestandteile des Beweises der <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong> im Ê<br />

sind der Divergenzsatz von Gauß und die <strong>Ungleichung</strong> von Wirtinger. Letztere wird mit der<br />

Hilfe einer Fourierreihenentwicklung der gegebenen stetig differenzierbaren Ä-periodischen<br />

Funktion und deren Ableitung bewiesen.<br />

Im Folgenden sei �¡� ¡� � Ê Ò ¢ Ê Ò � Ê das Standardskalarprodukt <strong>auf</strong> dem Ê Ò .<br />

Lemma 2.1.1 (<strong>Ungleichung</strong> von Wirtinger). Ist � � Ê � � eine stetig differenzierbare,<br />

Ä-periodische Funktion mit<br />

so gilt<br />

�Ä � Ø �Ø � �<br />

�Ä ��<br />

�� � Ø �Ø �<br />

Ä<br />

�Ä ��� Ø �Ø� (2.1)<br />

Dabei tritt Gleichheit genau dann ein, wenn es Konstanten � und � in � derart gibt, dass<br />

gilt.<br />

� Ø �� � ��Ø�Ä<br />

� � ��Ø�Ä


Kapitel 2.1 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> in der Ebene 6<br />

Beweis. Man verwendet die Fourierreihenentwicklungen der Funktionen � Ø ,<br />

und � Ø ,<br />

� Ø �<br />

� Ø �<br />

�<br />

��<br />

�<br />

��<br />

��� ���Ø�Ä � �� � Ä<br />

��� ���Ø�Ä � �� � Ä<br />

�Ä ���Ø�Ä<br />

� Ø � �Ø<br />

�Ä ���Ø�Ä<br />

� Ø � �Ø�<br />

Nach Voraussetzung ist � � und wegen der Stetigkeit von � ist auch � � . Nach<br />

partieller Integration von �� erhält man<br />

<strong>Die</strong> Parsevalsche Gleichung impliziert dann<br />

�Ä �<br />

�� � �Ø � Ä<br />

�� � ���<br />

Ä ��� ��� � �<br />

���<br />

� Ä ��<br />

Ä<br />

���� � Ä ��<br />

Ä<br />

�<br />

���<br />

���� � ��<br />

Ä<br />

�<br />

� ����<br />

���<br />

�Ä ��� �Ø�<br />

was <strong>Ungleichung</strong> (2.1) beweist. Offensichtlich tritt Gleichheit genau dann ein, wenn �� �<br />

für alle ��� � ist.<br />

Theorem 2.1.2 (Isoperimetrische <strong>Ungleichung</strong> im Ê ). Sei ª � Ê ein beschränktes<br />

Gebiet mit stetig differenzierbarem Rand ª. Ferner sei Ä die Länge von ª und � der<br />

Flächeninhalt von ª. Dann gilt<br />

Ä � ��� (2.2)<br />

und Gleichheit genau dann, wenn ª ein Kreis ist.<br />

Beweis. Auf jedes stetig differenzierbare Vektorfeld � �ª� Ê ist der Divergenzsatz von<br />

Gauß anwendbar und es ist<br />

�<br />

ª<br />

��Ú ��Ü �<br />

�<br />

ª<br />

��� �� ��<br />

wobei � � ª � Ê das auswärts gerichtete Einheits-Normalenvektorfeld bezeichnet. Für<br />

das Vektorfeld � � Ü �� Ü ist ��Ú � � <strong>auf</strong> ganz ª und somit<br />

� �<br />

�<br />

ª<br />

��� �� ��


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 7<br />

woraus mit der Cauchy-Schwarzschen <strong>Ungleichung</strong><br />

� �<br />

�<br />

ª<br />

� Ä �<br />

��� �� �× �<br />

��<br />

ª<br />

��� �×<br />

��<br />

ª<br />

� �<br />

��� �×<br />

� � ��<br />

ª<br />

� �<br />

�×<br />

resultiert. Nach Parametrisierung von ª nach Bogenlänge gilt für alle Ü � Ü �Ü ª<br />

�Ü� � Ü Ü ÙÒ� �Ü × � � Ü × ¡ Ü × ¡ � �<br />

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass man nach eventueller Verschiebung von ª<br />

ª<br />

�<br />

ª<br />

Ü × �× � �<br />

�<br />

ª<br />

Ü × �×<br />

erreichen kann, ist es gestattet die Wirtinger <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> die Koordinatenfunktionen<br />

Ü × und Ü × anzuwenden und man erhält mit<br />

� � Ä �<br />

�� � �<br />

�Ü × � �× � Ä �<br />

� Ä<br />

��<br />

� � �<br />

�Ü × � �×<br />

� Ä<br />

� �<br />

die gewünschte <strong>Ungleichung</strong> (2.2). Gilt Gleichheit in (2.2), dann muss auch Gleichheit in<br />

der Cauchy-Schwarzschen <strong>Ungleichung</strong> gelten und folglich ist � � Ö ¡ �� Ö Ê £ .Also<br />

ist �Ü� � Ö für alle Ü ª und ª ist ein Kreis mit Radius �Ö�. <strong>Die</strong> letzte <strong>Ungleichung</strong><br />

impliziert Ä � ��Ö� und � � �Ö , was zu erwarten war. Geht man andererseits davon aus,<br />

dass ª ein Kreis ist, dann ist die Gleichheit in (2.2) offensichtlich erfüllt.<br />

2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò<br />

In diesem Kapitel wird die klassische <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò für beschränkte,<br />

� -berandete Gebiete bewiesen. <strong>Die</strong> Idee besteht darin, eine Verbindung zwischen der <strong>isoperimetrische</strong>n<br />

<strong>Ungleichung</strong> und der Sobolev-<strong>Ungleichung</strong> mit der optimalen Konstanten herzustellen,<br />

in dem man zeigt, dass die Konstanten in beiden <strong>Ungleichung</strong>en übereinstimmen.<br />

Aufgrund dieser Tatsache ist es dann ein Leichtes, die Äquivalenz dieser <strong>Ungleichung</strong>en zu<br />

folgern. Der Beweis der Sobolev-<strong>Ungleichung</strong> mit der optimalen Konstanten steht dar<strong>auf</strong>hin<br />

im Vordergrund.<br />

Zuvor benötigt man jedoch einige Grundkenntnisse über Sobolevräume, die nun eingeführt<br />

werden. Im Folgenden bezeichnet �Î Ü oder auch nur �Î das Ò-dimensionale Lebesgue-<br />

Maß und �� das Ò -dimensionale Hausdorff-Maß <strong>auf</strong> dem Ê Ò . Entspechend ist Î ª<br />

das Volumen einer Lebesgue-messbaren Menge ª � Ê Ò und � das Ò -dimensionale<br />

Volumen einer Hausdorff-messbaren Menge � Ê Ò .<br />

Für jede offene Menge ª � Ê Ò und � Ô � definiert man die Funktionenräume<br />

Ä Ô ª � ¨ Ù �ª� Ê� Ù ist Lebesgue-messbar� �Ù�Ô � ©<br />

ª


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 8<br />

und<br />

Ä Ô ª � Ä Ô ª �Æ<br />

für den Untervektorraum Æ � �Ù Ä Ô ª � Ù � fast überall�. Zusammen mit den Normen<br />

��Ù℄�Ô �� �Ù�Ô � �<br />

bzw. der wesentlichen Supremumsnorm<br />

ª<br />

�Ù� Ô �Î<br />

� �Ô<br />

� � Ô� �<br />

��Ù℄� �� �Ù� � �×× ×ÙÔ �Ù� ��Ò��� ª<br />

� Î �Ü ª� Ù Ü � � � �<br />

bilden die Quotientenräume Ä Ô ª einen Banachraum. Ferner bezeichnet<br />

Ä Ô<br />

ÐÓ ª � ¨ Ù �ª� Ê� Ù Ä Ô Î für alle Î �� ª © �<br />

Damit kann man den Begriff der schwachen Ableitung und des Sobolevraums einführen.<br />

Definition 2.2.1. Sei � Æ und Ô � .<br />

(i) Jede Funktion Ù Ä Ô ª besitzt eine schwache Ableitung bis zur Ordnung �, wenn<br />

es für jeden Multi-Index « Æ Ò mit �«� � � ein Ú « Ä Ô ª gibt, so dass für alle<br />

� � ª<br />

�«�<br />

�<br />

ª<br />

Ù� « ��Î �<br />

�<br />

ª<br />

Ú « ��Î�<br />

gilt. Dann heißt � « Ù �� Ú « die schwache Ableitung von Ù der Ordnung «. <strong>Die</strong>se ist in<br />

Ä Ô ª eindeutig bestimmt.<br />

(ii) Der Raum<br />

Ï ��Ô ª � ¨ Ù Ä Ô ª � � « Ù existiert für alle �«� ��� « Æ Ò©<br />

heißt Sobolevraum der Ordnung (�� Ô).<br />

Eine Norm <strong>auf</strong> Ï ��Ô ª ist durch<br />

�Ù� Ï ��Ô �<br />

�<br />

��<br />

��<br />

� È Ê<br />

��<br />

�«��� ª<br />

« Ù�Ô � �Ô<br />

� � Ô�<br />

È<br />

�×× ×ÙÔ ª ��<br />

�«���<br />

« Ù�� Ô �<br />

gegeben. Ï ��Ô ª ist bezüglich dieser Norm für alle � Æ und Ô � vollständig. Für Ô �<br />

erhält man für jedes � Æ ein Skalarprodukt, das Ï �� ª zu einem Hilbertraum macht.<br />

Mit Ù Ï � ª ist auch der Betrag �Ù� Ï � ª .<br />

<strong>Die</strong>se Begriffe gestatten einem eine Charakterisierung Lipschitz-stetiger Funktionen. Ist ª �<br />

Ê Ò offen und beschränkt mit � -Rand, dann ist eine Funktion Ù � ª � Ê genau dann<br />

Lipschitz-stetig, wenn Ù Ï � ª ist. In diesem Zusammenhang ist auch das Theorem<br />

von Rademacher von Bedeutung.


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 9<br />

Theorem 2.2.2 (Rademacher). Sei ª � Ê Ò offen und Ù lokal Lipschitz-stetig <strong>auf</strong> ª. Dann<br />

ist Ù fast überall differenzierbar <strong>auf</strong> ª und die klassische Ableitung stimmt mit der schwachen<br />

Ableitung fast überall überein.<br />

Vollständige Beweise der hier gemachten Aussagen findet man beispielsweise in [Eva98]<br />

oder [GiTr98].<br />

Als nächstes definiert man die <strong>isoperimetrische</strong> Konstante, eine geometrische Größe, und die<br />

Sobolev-Konstante, eine analytische Größe.<br />

Definition 2.2.3. Durchläuft ª alle beschränkten Gebiete mit � -Rand im Ê Ò ,soheißt<br />

Á � �Ò�<br />

ª<br />

� ª<br />

Î ª �Ò<br />

die <strong>isoperimetrische</strong> Konstante. Bezeichnet � Ê Ò die Menge aller glatten reellwertigen<br />

Funktionen mit kompakten Träger <strong>auf</strong> Ê Ò , so nennt man<br />

Ë � �Ò�<br />

� � Ê Ò<br />

���<br />

����<br />

���Ò� Ò<br />

die Sobolev-Konstante.<br />

Wie wir bereits angedeutet haben, und nun beweisen wollen, stimmen die beiden Konstanten<br />

Á und Ë überein. <strong>Die</strong>se Erkenntnis ist ein wesentlicher Bestandteil für den Beweis der<br />

<strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò ,wofür man das folgende Lemma benötigt.<br />

Lemma 2.2.4. Ist � � Ê Ò , so gilt<br />

������ � ���� (2.3)<br />

fast überall <strong>auf</strong> Ê Ò . Dabei bezeichnet ���� die schwache Ableitung von ���.<br />

Beweis. <strong>Die</strong> Behauptung (2.3) ist für die offenen Mengen �� � � � �Ü Ê Ò� � Ü � �<br />

bzw. �� � �, wo��� � � bzw. ��� � � gilt, sicherlich richtig. <strong>Die</strong> Menge �� � ��<br />

��� �� � ist eine Ò -dimensionale Untermannigfaltigkeit des Ê Ò und demzufolge<br />

eine Nullmenge bezüglich dem Ò-dimensionalen Lebesgue-Maß. Also muss nur noch die<br />

Richtigkeit der Aussage für �� � ����� � � gezeigt werden. Dazu setzt man für ��<br />

�� �<br />

Ô � �<br />

und erhält �� ���� punktweise für � � .Ist� � , dann ist auch<br />

���� �<br />

���<br />

Ô � � � � � � � � ���� Ò<br />

und somit ���������� für alle Elemente der Menge �� � ����� � �. Andererseits<br />

gilt ��� Ï � Ê Ò ,weil� einen kompakten Träger hat, und somit auch<br />

�<br />

Ê Ò<br />

���� ���<br />

�<br />

Ê Ò<br />

����� ��<br />

�<br />

Ê Ò<br />

������ ��<br />

�<br />

Ê Ò<br />

����� ��Î<br />

für alle � � Ê Ò . Also konvergiert ���� � ����� in Ä Ê Ò für � � . Folglich existiert<br />

eine punktweise, fast überall konvergente Teilfolge von �����, deren Grenzwert fast<br />

überall mit ������ übereinstimmt. Aber ���������� für � � , woraus sich fast überall die<br />

Gleichheit ���� � ������ ergibt.


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 10<br />

<strong>Die</strong> Gleichheit der beiden Konstanten Á und Ë geht <strong>auf</strong> Federer und Fleming zurück und trägt<br />

deshalb ihren Namen.<br />

Theorem 2.2.5 (Federer-Fleming Theorem). <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> Konstante Á und die<br />

Sobolev-Konstante sind gleich, d.h.<br />

Á � Ë�<br />

Beweis. Sei ª � Ê Ò ein beschränktes Gebiet mit � -Rand. Für jedes (genügend kleine)<br />

Æ � betrachte man für ÍÆ � �Ü ª� � Ü� ª � Æ� mit � Ü� ª � �Ò�Þ ª �Ü Þ� die<br />

Lipschitz-stetige Funktion �Æ �ª� Ê, definiert durch<br />

�Æ Ü �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Æ<br />

� Ü ªÒÍÆ�<br />

� Ü� ª �<br />

�<br />

Ü<br />

Ü<br />

ÍÆ�<br />

ª�<br />

<strong>Die</strong> Lipschitz-Stetigkeit und die Tatsache, dass �Æ einen kompakten Träger hat implizieren<br />

�Æ Ï �Ô Ê Ò für alle Ô � und man kann �Æ mit Funktionen � � Æ � ÊÒ approximieren<br />

(siehe Anhang A), so dass<br />

�� � Æ �Æ�Ò� Ò � ÙÒ� ��� � Æ ��Æ� �<br />

für � � gilt. Es resultiert die Abschätzung<br />

Ë � ���Æ�<br />

��Æ�Ò� Ò<br />

Für Æ � konvergiert �Æ Ü � für alle Ü ª, weshalbmanfür Æ � mit dem Theorem<br />

über die dominierte Konvergenz<br />

erhält. Mit<br />

Ð�Ñ<br />

Æ �<br />

�<br />

ª<br />

���� �<br />

��Æ� Ò�Ò �Î � Î ª<br />

� Æ � Ü ÍÆ�<br />

� Ü ªÒÍÆ�<br />

und der Koflächenformel für Lipschitz-stetige Funktionen (siehe Anhang B) für � ÍÆ � � �Æ ,<br />

Ü �� � Ü� ª folgt<br />

Also gilt<br />

Ð�Ñ<br />

Æ �<br />

�<br />

Ê Ò<br />

���Æ� �Î � Ð�Ñ<br />

Æ �<br />

Ë � Ð�Ñ<br />

Æ �<br />

� Æ<br />

� � ª �<br />

����<br />

��Æ�Ò� Ò<br />

Æ �<br />

für alle ª � Ê Ò mit � -Rand, und damit auch Ë � Á.<br />

Für die Umkehrrichtung setzt man für � � Ê Ò<br />

�<br />

�<br />

Ø �Ø � �<br />

� ª<br />

Î ª �Ò<br />

ªØ � �Ü Ê Ò � ��� Ü �Ø�� Î Ø �Î ªØ �


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 11<br />

Mit der Koflächenformel und Lemma (2.2.4) erhält man wegen ��� Ø � ªØ<br />

�<br />

���� ��<br />

� � � � �<br />

�� �Ø � � ��� Ø ¡ �Ø<br />

Ê Ò<br />

Weiterhin gilt mit Fubini<br />

�<br />

Ê Ò<br />

Ò� Ò<br />

���<br />

�Π�<br />

�<br />

�<br />

Ê �����Ø�<br />

� �<br />

� ªØ<br />

� ªØ �Ø �<br />

Î Ø<br />

Î Ø �Ò<br />

�<br />

� Á Î Ø<br />

� Î ���� Ò� Ò �Ø� �Ø �<br />

Ò<br />

Ò<br />

Als nächstes definiert man die Hilfsfunktionen<br />

�× � × � Î Ø<br />

�Ò<br />

�Ø und<br />

Ò Ò<br />

� × �<br />

Ò<br />

�Ò �Ø<br />

�Ò �Ø� (2.4)<br />

� ���� ��<br />

Ò<br />

Ò<br />

� Ø � Ò Î Ø �Ø� (2.5)<br />

× � Ò<br />

�× Ó �Ò<br />

� Ò<br />

Ø Î Ø �Ø<br />

mit � � �� .WeilÎ Ø eine monoton fallende Funktion ist, hat man<br />

� × �<br />

�<br />

� Ò<br />

Ò<br />

� Ò<br />

Ò<br />

� �Ò� Ò<br />

� �Ò� × �<br />

� Ò<br />

Ø<br />

� Î × �Ò � � ×<br />

und mit (2.4) und (2.5) ergibt sich<br />

��<br />

Á<br />

Ê Ò<br />

Ò� Ò<br />

���<br />

�Î<br />

� �Ò<br />

�� × � � �Ò<br />

� Ò<br />

Ø Î Ø �Ø<br />

� �Ò<br />

�Ø × � Ò Î × �Ò<br />

�<br />

� Á Î Ø<br />

�Ò �Ø �<br />

für alle � � Ê Ò . <strong>Die</strong> Gleichheit Á � Ë folgt unmittelbar.<br />

�<br />

Ê Ò<br />

× � Ò Î ×<br />

���� ��<br />

Bevor die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> dem Ê Ò formuliert wird, erläutern wir kurz<br />

den Zusammenhang zwischen dem Volumen �Ò der Einheitskugel � Ò und dem Ò -<br />

dimensionalen Volumen Ò der Einheitssphäre Ë Ò<br />

. Wendet man die Koflächenformel<br />

�×


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 12<br />

<strong>auf</strong> Ü ��Ü� an, so erhält man die Beziehung<br />

�Ò �<br />

� �<br />

�Î � � Ö �Ö �<br />

� Ò<br />

� Ò Ò �<br />

� � Ë Ò<br />

Ö �Ö �<br />

�<br />

Ò Ö Ò �Ö<br />

Damit lässt sich die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> folgendermaßen formulieren.<br />

Theorem 2.2.6 (Isoperimetrische <strong>Ungleichung</strong>). Sei ª ein beschränktes, � -berandetes<br />

Gebiet und � Ò die Ò-dimensionale offene Einheitskugel im Ê Ò . Dann gilt<br />

� ª<br />

Î ª<br />

Ò<br />

�<br />

�Ò<br />

� Ò<br />

�Ò<br />

� Ò� �Ò<br />

Ò<br />

mit Gleichheit genau dann, wenn ª eine Ò-dimensionale Kugel ist.<br />

Beweis. Wegen Á � Ë genügt es die <strong>Ungleichung</strong><br />

���� � Ò� �Ò<br />

Ò ���Ò� Ò (2.6)<br />

für alle � � Ê Ò zu zeigen, aus der dann die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> sofort folgt.<br />

Dazu betrachtet man für eine nichtnegative Funktion � � Ê Ò � � �� , die Abbildungen<br />

� � �� � �� � ,<br />

Ù � Ü �<br />

�<br />

Ê<br />

�<br />

ÊÒ �<br />

� Ü �����Ü �<br />

�� � �� �<br />

und die Funktionen Ú � � �� � �� � ,<br />

Ú � Ü � Ù � Ü<br />

� �<br />

�<br />

ÊÒ �<br />

� Ü � ���� Ü �<br />

�� � �� �<br />

� ���� � Ò �� �<br />

� ���� � Ò �� �<br />

����� Ò �� � � � � �����Ò<br />

����� Ò �� � � � � �����Ò<br />

mit Ú � Ú �����Ú Ò ��� � �� � Ò . Dabei bezeichnet � Ò den offenen Ò-dimensionalen<br />

Einheitsquader. Weil man ٠� nur <strong>auf</strong> �� � � betrachtet, wird verhindert, dass ٠�<br />

verschwindet, was die Wohldefiniertheit von Ú � für alle � � � ���� Ò sicherstellt. Weil Ù � nicht<br />

von Ü � abhängt und mit dem Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung rechnet man<br />

leicht nach, dass für Ú � � Ú � Ü � ���� Ü�<br />

Ú� Ù�<br />

�<br />

Ü� Ù� � � � � ���� Ò<br />

gilt, wobei man Ù Ò Ü � � Ü setzt. Da die partielle Ableitung Ú�<br />

Ü � � für � � � verschwindet,<br />

resultiert für die Determinante der Jacobi-Matrix �Ú<br />

��Ø �Ú Ü �<br />

Ò�<br />

��<br />

Ú� Ü �<br />

� �<br />

��<br />

Ù �<br />

Ü �ÙÒ<br />

Ù� Ù<br />

Ü �<br />

��<br />

Ê Ò<br />

�<br />

� Ü �Ü<br />

� Ü �� �


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 13<br />

Im Spezialfall ª � � Ò betrachtet man für � die charakteristische Funktion �� Ò von �Ò .<br />

Obwohl �� Ò � � ÊÒ ist, bleibt Ú <strong>auf</strong> � Ò immer noch differenzierbar. Man bezeichnet das<br />

zu � � �� Ò korrespondierende Ú mit �.Für alle Ü �Ò erhält man für die Determiante von<br />

��<br />

��Ø �� �<br />

��<br />

Ê Ò<br />

��Ò �Ü<br />

�<br />

� � Ò �<br />

Es ist leicht einzusehen, dass � injektiv ist und surjektiv in � Ò abbildet. Somit ist � �<br />

� Ò � � Ò ein Diffeomorphismus. Im allgemeinen Fall definiert man für � � Ê Ò die<br />

Abbildung<br />

� � � Æ Ú � �� � ��� Ò �<br />

Hier ist<br />

��Ø �� Ü � ��Ø ��<br />

Ú Ü ¡ ��Ø �Ú Ü ��Ò<br />

��<br />

Ê Ò<br />

�<br />

� Ü �Ü<br />

� Ü �<br />

Weil die Jacobi-Matrix �� eine Dreiecksmatrix ist, findet man mit der <strong>Ungleichung</strong> zwischen<br />

arithmetischen und geometrischem Mittel die Abschätzung<br />

�Ò<br />

��<br />

Ê Ò<br />

� Ü �Ü<br />

�<br />

� Ü � ��Ø �� Ü �<br />

� ��Ú � Ü<br />

Ò<br />

Betrachtet man jetzt für eine nichtnegative Funktion � � Ê Ò<br />

so folgt mit (2.7)<br />

Ò� Ò<br />

� Ü ��<br />

� Ü � � Ü � �Ò Ü<br />

� Ò � �Ò<br />

Ò<br />

�<br />

� Ò<br />

Ò� Ò<br />

Ò� �Ò<br />

Ò<br />

���<br />

Ü �� Ü �<br />

��<br />

Ê Ò<br />

� Ò<br />

Ü �� Ü � �Ò Ü �<br />

� �Ò<br />

� Ü �Ü � Ü ��Ú � Ü<br />

� ��Ú � Ü � Ü ¡ ª �� Ü �� Ü «� �<br />

� Ò<br />

� (2.7)<br />

Durch Integration der letzten <strong>Ungleichung</strong> erhält man unter Berücksichtigung der Tatsache,<br />

dass ��Ú � Ü � Ü wegen des Gaußschen Intergralsatzes dabei verschwindet<br />

Ò� Ò<br />

���Ò� Ò<br />

Cauchy-Schwarz impliziert dann<br />

���Ò� Ò<br />

� Ò� �Ò<br />

Ò<br />

� Ò<br />

���Ò� Ò<br />

�<br />

Ò� �Ò<br />

Ò<br />

�<br />

Ê Ò<br />

�<br />

�<br />

Ê Ò<br />

ª « �<br />

��� � �Ü �<br />

ª ��� � « �Ü � Ò� �Ò<br />

Ò<br />

�<br />

Ê Ò<br />

���� �Ü (2.8)


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 14<br />

für � � .Essei���� � �� £��� die Glättung von ��� für beliebiges � � Ê Ò . Dann gilt<br />

nach (2.8)<br />

���� � �Ò� Ò<br />

� Ò� �Ò<br />

Ò<br />

�<br />

Ê Ò<br />

����� � � ��<br />

Da ��� Lipschitz-stetig und damit auch ��� Ï � Ê Ò ist, gilt für ��� � nach Anhang A<br />

� ��� � ��� �Ï<br />

Mit der Hölder-<strong>Ungleichung</strong> erhält man dann<br />

� � für � � �<br />

� ���� � ���� � � Î Í ¡� ���� � ���� �<br />

� Î Í ¡� ��� � ��� � Ï � � (2.9)<br />

für � � . Dabei ist Í ein beschränktes Gebiet, das ×ÙÔÔ ���� ��� enthält. Mit (2.9),<br />

Lemma 2.2.4 und weil � ÄÒ� Ò Ê Ò folgert man für � � ,<br />

���Ò� Ò<br />

� Ò� �Ò<br />

Ò<br />

�<br />

Ê Ò<br />

������ ��<br />

Ò� �Ò<br />

Ò<br />

�<br />

Ê Ò<br />

���� ��<br />

Es bleibt noch der Fall der Gleichheit zu zeigen. Dazu betrachtet man die charakteristische<br />

Funktion � � � ª von ª. An dieser Stelle muss man voraussetzen, dass ª konvex ist, denn<br />

sonst könnten die Funktionen Ù � Unstetigkeitsstellen <strong>auf</strong>weisen. Mit (2.7) erhält man<br />

�<br />

Î ª �Ò<br />

Ò� �Ò<br />

Ò<br />

��Ú � Ü (2.10)<br />

für alle Ü ª. Seiª� � �Ü ª� � Ü� ª � ��. Integration von (2.10) über ª� und der<br />

Divergenzsatz von Gauß liefern<br />

Î ª�<br />

�Π� �<br />

ª �Ò ª «<br />

�<br />

�� � ���<br />

Ò Ò �Ò<br />

Weil � �ª� � Ò � � � � Æ Ú stetig differenzierbar <strong>auf</strong> den Rand ª fortsetzbar ist, ergibt<br />

sich als Grenzwert für � � ,<br />

�Î ª<br />

Î ª �<br />

Ò Ò �Ò<br />

� �Ò �<br />

ª<br />

ª�<br />

ª �� � « �� �<br />

� Î ª<br />

Ò Ò �Ò<br />

� �Ò<br />

� ª � (2.11)<br />

die ursprüngliche Form der <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong>.<br />

Von jetzt an wird angenommen, dass es ein � � Ê Ò gibt, so dass Gleichheit in (2.6)<br />

gilt. Dann hat man ebenfalls Gleichheit in (2.7) und (2.10) und demzufolge gilt<br />

�� Ü� � �Ò<br />

�<br />

Î ª<br />

� �Ò<br />

� � � ������ (2.12)<br />

Gleichheit in der Cauchy-Schwarzschen <strong>Ungleichung</strong> in (2.11) impliziert<br />

�� ª � � (2.13)


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 15<br />

für alle Ü ª. OBdAistÎ ª � �Ò (nach eventueller Skalierung ª �� ª mit geeignetem<br />

� Ê) und aus (2.12) resultiert<br />

� � � Ü �<br />

� � Ü � ���� Ü �<br />

� � � ������<br />

wobei � konstant ist. Aus ��� � <strong>auf</strong> ª folgt, dass alle tangentialen Ableitungen von ���<br />

verschwinden. Für alle zum Rand ª in Ü ª tangentialen Vektoren Ý ÌÜ ª bedeutet<br />

dies ª �Ö�� ��� Ü �Ý « � � ��� Ü ¡ Ý � �<br />

Damit ist der Gradient �Ö�� ��� Ü ÌÜ ª � � Ê� Ü , was die Existenz eines � Ü<br />

Ê mit �Ö�� ��� Ü � � Ü � Ü impliziert. Für die partiellen Ableitungen von ��� rechnet<br />

man<br />

���<br />

�<br />

� nach, so dass die Gleichheit<br />

Ò�<br />

���<br />

� �<br />

� �<br />

Ü � �� �<br />

���<br />

Ò�<br />

� � �<br />

���<br />

Ò�<br />

� �<br />

Ü � �� � �� �<br />

�� ��<br />

Ü� für alle � � � ���� Ò erfüllt ist. Für � � Ò folgt � Ü � , woraus man für alle Ü ª<br />

���<br />

Ò�<br />

� �<br />

Ü � �� � � � � � ���� Ò (2.14)<br />

schließt. Hält man Ü �����Ü Ò fest, dann sind � � ���� � Ò konstant und demzufolge erhält<br />

man mit (2.14) für alle Ü ª mit � Ò Ü ��<br />

� Ò<br />

Ü Ò<br />

Ü � �<br />

was impliziert, dass neben � Ò auch � Ò konstant ist. Daraus lässt sich wegen ��� � für<br />

festes Ü � ���� Ü Ò folgern, dass der Schnitt einer Ebene mit ª ein Kreis vom Radius �<br />

ist, der die Gleichung<br />

Ü Ò<br />

� Ò<br />

Ü Ò<br />

� Ò � � ��� � Ò<br />

erfüllt. Das bedeutet, dass der Schnitt einer Ebene mit ª eine Scheibe vom Radius � ist.<br />

Wegen der Surjektivität von �, existiert mindestens eine solche Ebene, so dass der Schnitt<br />

dieser Ebene mit ª eine Scheibe vom Radius ist. Wählt man zwei Antipodenpunkte Ô �Ô<br />

aus diesem Kreis, dann ist der Schnitt jeder Ebene, die Ô und Ô enthält, mit ª eine Scheibe<br />

vom Radius . Aber dann muss ª selber eine Kugel vom Radius sein, deren Mittelpunkt<br />

gerade der Mittelpunkt der Geraden ist, die Ô mit Ô verbindet.<br />

Für den hier vorgestellten Beweis der <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong> hätte sogar die <strong>Ungleichung</strong><br />

Á � Ë im Federer-Fleming Theorem 2.2.5 ausgereicht. In diesen Fall erhält man<br />

nämlich mit der Sobolev-<strong>Ungleichung</strong> (2.6)<br />

� ª<br />

Î ª<br />

�Ò � Á � Ë � Ò� �Ò<br />

Ò �<br />


Kapitel 2.2 <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im Ê Ò 16<br />

Darüberhinaus liefern die <strong>Ungleichung</strong>en Ò� �Ò<br />

Ò<br />

Ò� �Ò<br />

Ò<br />

� Á und (2.6) wegen<br />

� Á � Ë � Ò� �Ò<br />

Ò<br />

einen alternativen Beweis für Á � Ë. Setzt man hingegen das Federer-Flemming Theorem<br />

mit Á � Ë voraus, so ergibt sich bereits die Äquivalenz der <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong><br />

zu der Sobolev-<strong>Ungleichung</strong> (2.6) mit der optimalen Konstanten Ò� �Ò<br />

Ò .


Kapitel 3<br />

<strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong><br />

Modellräumen<br />

Zu Beginn dieses Kapitels werden die benötigten Begriffe aus der Differentialgeometrie vorgestellt<br />

und einige Vorbereitungen getroffen, um anschließend die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong><br />

<strong>auf</strong> einfach zusammenhängenden, vollständigen Riemannschen Mannigfaltigkeiten<br />

mit konstanter Schnittkrümmung, auch Modellräume genannt, beweisen zu können. Dabei<br />

benutzt man die Technik der sogenannten Symmetrisierung. Bei diesem Verfahren wird einer<br />

Menge � eine andere Menge � � zugeordnet, die bestimmte Symmetrieeigenschafen <strong>auf</strong>weist.<br />

Insbesondere wird beim Symmetrisieren das Volumen der Menge � nicht verändert,<br />

was im Beweis eine wichtige Rolle einnimmt.<br />

Grundkenntnisse über Riemannsche Mannigfaltigkeiten, wie man sie beispielsweise in<br />

[Sak96] findet, werden vorausgesetzt. Einige davon werden im Folgenden kurz in Erinnerung<br />

gerufen.<br />

Sei Å eine Ò-dimensionale Riemannsche Mannigfaltigkeit mit Metrik �. Das Tangentialbündel<br />

von Å wird mit ÌÅ, der Tangentialraum von Å in Ü Å wird mit ÌÜÅ bezeichnet.<br />

� Å bezeichnet die Menge aller glatten Vektorfelder <strong>auf</strong> Å. SeiÖ � � Å ¢<br />

� Å � � Å der Levi-Civita-Zusammenhang <strong>auf</strong> Å. DannistderRiemannsche Krümmungstensor<br />

Ê für die Vektorfelder Í� Î� Ï � Å gegeben durch<br />

Ê Í� Î Ï � ÖÍÖÎ Ï ÖÎ ÖÍÏ Ö �Í�Î ℄Ï� (3.1)<br />

Für Ü Å und einer Ebene �Ü � ÌÜÅ definiert man die Riemannsche Schnittkrümmung<br />

von Å in �Ü als<br />

�Ü �Ü � � ÊÜ Ù �Ù Ù �Ù<br />

�Ù � �Ù � � Ù �Ù<br />

wobei �Ù �Ù � ÌÜÅ eine Basis von �Ü ist und �Ù�� � � Ù��Ù� � � � � gilt.<br />

Mit der Riemannschen Metrik � <strong>auf</strong> Å ist eine Integrationstheorie <strong>auf</strong> Å assoziiert. Für<br />

einen Atlas �Ü« � Í« � Ê Ò �« Á von Å und eine untergeordnete Zerlegung der Eins � «�« Á<br />

ist nämlich das Volumen, beziehungsweise das Maß einer Borelmenge � � Å durch<br />

� � Õ<br />

ÎÓÐ � �<br />

��Ø ��� «�Ü «����Ü Ò «� (3.2)<br />

gegeben. Dabei ist ��� « � � Ü� � �<br />

« Ü« der Karte Ü«.<br />

«<br />

Ü« Í«<br />

«<br />

�<br />

¡ die Koordinatendarstellung der Metrik � bezüglich


Kapitel 3. <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> Modellräumen 18<br />

Ist eine Mannigfaltigkeit der Dimension � � Ò und � � � Å eine Immersion, das<br />

heißt, eine differenzierbare Abbildung, deren Differential ��Ý für alle Ý injektiv ist, so<br />

induziert die Metrik � eine Riemannsche Metrik � <strong>auf</strong> , indemman<br />

�Ý Ù� Ú ��� Ý ��Ý Ù ���Ý Ú<br />

für alle Ù� Ú ÌÝ setzt. Das �-dimensionale Volumen <strong>auf</strong> wird dann analog zu (3.2) mit<br />

Hilfe der induzierten Metrik definiert.<br />

Im folgenden sei Å� der Ò-dimensionale Ò � Modellraum kostanter Schnittkrümmung<br />

� Ê. Das ist der euklidische Raum � Ò � � ,dieSphäre Ë Ò �� oder der hyperbolische<br />

Raum À Ò �� . Dabei müssen die sphärische Metrik <strong>auf</strong> Ë Ò bzw. die hyperbolische<br />

Metrik <strong>auf</strong> À Ò entsprechend skaliert werden, damit ihre Schnittkrümmung konstant gleich �<br />

wird. Man benötigt folgende Notationen.<br />

Für jede kompakte Teilmenge � von Å� bezeichne � den abgeschlossenen metrischen Ball<br />

� Ü �Ö � �Ü Å�� � Ü �Ü � Ö� mit ÎÓÐ � � ÎÓÐ � . Weiterhin sei für � � � ��<br />

die abgeschlossene Menge �Ü Å�� � Ü� � � ��. Für eine beschränkte Menge � � Å�<br />

nennt man<br />

Ö � � �Ò��� � � � � Ü� � für ein Ü Å��<br />

den Umkugelradius von � . <strong>Die</strong> Metrik <strong>auf</strong> Å� induziert die Hausdorff-Metrik Æ <strong>auf</strong> dem<br />

Raum à der kompakten, nichtleeren Untermengen von �, indemman<br />

setzt.<br />

Æ �� � � �Ò��� � � � ���� � ���<br />

Lemma 3.0.1. Mit den eingeführten Bezeichnungen gilt<br />

(i) <strong>Die</strong> Funktion � �� Ö � ist stetig <strong>auf</strong> Ã.<br />

(ii) <strong>Die</strong> Funktion � �� Î � ist oberhalbstetig <strong>auf</strong> Ã, das heißt<br />

Ð�Ñ ×ÙÔ ÎÓÐ �<br />

� �<br />

� � ÎÓÐ �<br />

für jede Folge � � �� aus à mit Æ � � �� � für � � .<br />

Beweis. Zum Beweis von (i) sei �� und �� � �, sogewählt, dass Æ �� � ��.Dann<br />

muss für alle Ü Å� und Ê� mit � � � Ü� Ê auch � � � Ü� Ê � gelten. Folglich<br />

hat man<br />

Ö � � Ö � ��<br />

Vertauscht man die Rollen von � und � ,soerhält man mit<br />

�Ö � Ö � ���<br />

die Stetigkeit von � �� Ö � . Bleibt (ii) zu zeigen.<br />

Gilt Æ � � �� � für � � , dann existiert für jedes �� ein � � ,sodass� � � ��<br />

für alle � � � ist. Für alle � � � impliziert dies ÎÓÐ � � � ÎÓÐ �� . Daraus schließt man<br />

Ð�Ñ ×ÙÔ ÎÓÐ �<br />

� �<br />

� � ÎÓÐ ��<br />

für alle �� , woraus sich die Behauptung ergibt.


Kapitel 3. <strong>Die</strong> <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> Modellräumen 19<br />

<strong>Die</strong> folgenden zwei Lemmata, so wie Lemma 3.0.1(i),sindfür allgemeine metrische Räume<br />

Å, wo man noch keine Definition eines bestimmten Maßes hat, richtig.<br />

Einen metrischen Raum Å�� nennt man total beschränkt, wennfür alle � � eine endliche<br />

Menge � � Å existiert, die � Ü� � � � für alle Ü Å erfüllt. <strong>Die</strong> Menge � nennt<br />

man endliches �-Netz für Å. Mit Hilfe dieser Definition lässt sich ein Kompaktheitskriterium<br />

formulieren, das zum Beweis der folgenden Lemmata benötigt wird. Ein Metrischer<br />

Raum Å�� ist genau dann kompakt, wenn Å vollständig und total beschränkt ist [Rin61].<br />

Lemma 3.0.2. Sei Å�� ein metrischer Raum. Falls Å vollständig ist, ist auch<br />

à � �� � Å� � kompakt, nichtleer� vollständig.<br />

Beweis. Sei � � �� eine Cauchy Folge in Ã.Mit� bezeichnet man die Menge aller Punkte<br />

Ü Å mit der Eigenschaft, dass für alle Umgebungen Í von Ü, ein� existiert, so dass<br />

Í � � � �� � für alle � � � . Man zeigt nun dass � � � � in Ã, bezüglich der Hausdorff-<br />

Metrik. Dazu sei � � fest und � so gewählt, dass Æ � � �� Ð � �� für alle �� Ð � � .In<br />

dem man zum einen � Ü� � � � �Ò��� Ü� Ý � Ý � � � � � für ein beliebiges Ü � und<br />

zum anderen � Ý� � ��für ein beliebiges Ý � � zeigt, erhält man Æ � � �� ��für alle<br />

� � � .<br />

(1) Nach Definition von � existiert ein � � � ,sodass� Ü� �� �� Ð �� � für alle Ð � � .<br />

Das heißt, es existiert ein Ý � Ð ,sodass� Ü� Ý ��� .WegenÆ � � �� Ð ��� ist<br />

� � � � ��� und damit auch<br />

für alle � � � .<br />

Æ Ü� � � � � Ü� Ý � Ý� � � ��<br />

(2) Für alle Ñ� wählt man ein �Ñ � � ,sodassÆ � Ô �� Õ ��� Ñ für alle Ô� Õ � �Ñ<br />

gilt. Man darf dann �Ñ � �Ñ annehmen, woraus sich Æ � �Ñ �� �Ñ � �� Ñ für<br />

alle Ñ ergibt. Jetzt definiert man für Ý � � � � � die Folge ÝÑ Ñ� mit Ý � Ý<br />

und ÝÑ � �Ñ ,sodass� ÝÑ�ÝÑ � �� Ñ gilt. Weil È Ñ� � ÝÑ�ÝÑ � �<br />

ist, ist ÝÑ eine Cauchy Folge, die in Å konvergiert, weil Å vollständig ist. Sei<br />

Ü � Ð�ÑÑ � ÝÑ Å. Nach Konstruktion dieser Folge ist Ü � und es gilt<br />

was � � � ��impliziert.<br />

� Ý� Ü � Ð�Ñ<br />

Ñ � � Ý� ÝÑ � �<br />

�<br />

� ÝÑ�ÝÑ<br />

<strong>Die</strong> Menge � ist offensichtlich vollständig. Sie ist auch total beschränkt, denn für jedes<br />

�� gibt es ein � Æ, sodassÆ �� � � ��� gilt und weil � � kompakt ist, existiert für<br />

� � ein endliches �� -Netz � � Å, dasfür � ein �-Netz bildet. Damit ist � kompakt.<br />

Satz 3.0.3 (Blaschke). Falls Škompakt ist, ist auch à � �� � � � kompakt, nichtleer�<br />

kompakt.<br />

Beweis. Nach Lemma 3.0.2 ist à vollständig und man muss nur noch zeigen, dass Å total<br />

beschränkt ist. Sei � � Å ein endliches �-Netz für Å, d.h.� Ü� � � � für alle Ü Å.<br />

Man zeigt nun, dass die Menge aller Teilmengen von � , die man mit � bezeichnet, ein<br />

���


Kapitel 3.1 <strong>Die</strong> Sphäre 20<br />

�-Netz für à ist. Sei dazu à à und �Ã<br />

� mit �à � �Ý � � � Ý� à � ��. Wegen<br />

der Definition von � , existiert für jedes Ü Ã ein Ý � ,sodass�Ü� Ý � �. Weilfür den<br />

Abstand � Ý� à � � Ý� Ü � � gilt, gehört Ý zu �Ã. Damit ist auch � Ü� �à � � für alle<br />

Ü Ã. Andererseits gilt � Ý� à � � für alle Ý �Ã.Somiterhält man Æ Ã� �à � �.Weil<br />

à beliebig gewählt war, ergibt sich unmittelbar die totale Beschränktheit von Ã.<br />

Als nächstes wird die Brunn-Minkowski <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> Å� formuliert, deren Beweis sowohl<br />

<strong>auf</strong> der Sphäre � � , im hyperbolischen Raum � � , als auch im euklidischen<br />

Raum � � in den folgenden beiden Abschnitten geführt wird.<br />

Theorem 3.0.4 (Brunn-Minkowski <strong>Ungleichung</strong>). Sei � eine kompakte Teilmenge von<br />

Å� und � eine abgeschlossene geodätische Kugel mit ÎÓÐ � �ÎÓÐ � . Dann existiert ein<br />

� � , so dass für jedes � �� ℄<br />

gilt.<br />

ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� (3.3)<br />

<strong>Die</strong>ses Theorem, die Gleichheit inklusive, wurde erstmals von Schmidt in [Scm48] und<br />

[Scm49] bewiesen.<br />

Aus der Brunn-Minkowskischen <strong>Ungleichung</strong> resultiert unmittelbar die <strong>isoperimetrische</strong><br />

<strong>Ungleichung</strong> in allen Modellrämen. Für alle � bzw. für �� �� Å� im Falle � � ,erhält<br />

man nämlich die <strong>isoperimetrische</strong> Eigenschaft der Kugel<br />

� � � ÎÓÐÒ � � (3.4)<br />

wobei ÎÓÐÒ � das Ò -dimensionale Volumen der kompakten glatten Hyperfläche<br />

� ist. Dabei bezeichnet � � den Minkowski-Inhalt des Randes � von �, der durch<br />

� � � Ð�Ñ �Ò�<br />

� �<br />

ÎÓÐ �� ÎÓÐ �<br />

�<br />

definiert ist. Er stimmt im � -Fall mit dem Ò -dimensionalen Volumen überein. Schließlich<br />

liefert der Übergang zum Grenzwert in der <strong>Ungleichung</strong><br />

ÎÓÐ �� ÎÓÐ �<br />

�<br />

� ÎÓÐ �� ÎÓÐ �<br />

�<br />

die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> (3.4). Gleichheit in (3.4) ist genau dann möglich, wenn die<br />

kompakte Menge � gleich einer Menge ist, die sich aus der Kugel � und einer Menge vom<br />

Maß Null zusammensetzt, so dass � nicht vergrößert wird. Eine ausführliche Diskussion<br />

dieser Aussagen findet man in [BuZa88, Kapitel 10.2 und 14.4].<br />

3.1 <strong>Die</strong> Sphäre<br />

Im Fall der Sphäre Ë �� Ë Ò geht man wie in [FLM77] vor und benutzt die sphärische<br />

Symmetrisierung. Dabei symmetrisiert man die kompakte Menge � � Ë bezüglich einer<br />

Halbgeodäten ­, die zwei Antipodenpunkte Ü und Ü miteinander verbindet. Für jedes


Kapitel 3.1 <strong>Die</strong> Sphäre 21<br />

Ý ­ sei � Ý die Hyperebene in Ê Ò ,dieÝ enthält und orthogonal zu der Geraden ist, die<br />

Ü und Ü verbindet. Dann ist Å Ý � � Ý � Ë wieder eine Ò -dimensionale Sphäre. Für<br />

Ý ­ sei � Ý � ��Å Ý .Mit� Ý bezeichnet man die Ò -dimensionale geodätische Kugel<br />

in Å Ý mit Mittelpunkt Ý und dem Volumen ÎÓÐÒ � Ý �ÎÓÐÒ � Ý .IstÎÓÐÒ � Ý � ,<br />

so setzt man entweder � Ý � �Ý� oder � Ý � �, falls � Ý schon leer war. Im Fall Ý � ¦Ü ,<br />

wenn Å Ý also nur aus einem einzigen Punkt besteht, geht man genau so vor. <strong>Die</strong> Menge<br />

�­ � �<br />

nennt man die Symmetrisierung von � bezüglich ­. Mit Fubini erhält man ÎÓÐ �­ � �<br />

ÎÓÐ � . Demnach ist die Symmetrisierung einer Kugel wieder eine Kugel vom gleichen Volumen.<br />

Geht ­ durch den Mittelpunkt der Kugel, dann lässt �­ die Kugel invariant.<br />

Man beweist Theorem 3.0.4 durch Induktion nach der Dimension Ò. Der Beweis setzt sich<br />

zusammen aus drei Lemmata, wobei die Induktionsvoraussetzung nur in einem Lemma<br />

benötigt wird. Für Ò � ist die Aussage offensichtlich. Falls � zusammenhängend ist,<br />

so gilt ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� für jeden abgeschlossenen geodätischen Ball � mit ÎÓÐ � �<br />

ÎÓÐ � . Sonst ist ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� .<br />

Sei � � Ë abgeschlossen und damit auch kompakt. Mit Å � bezeichnet man die Menge<br />

aller abgeschlossenen Mengen � � Ë mit ÎÓÐ � �ÎÓÐ � ,für die ein � � existiert, so<br />

dass ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� für alle � �� ℄ gilt.<br />

Lemma 3.1.1. Sei � � Ë abgeschlossen. Dann existiert ein Element �� Å � mit<br />

minimalem Umkugelradius, das heißt Ö �� � Ñ�Ò�Ö � �� Å � �.<br />

Beweis. Man wählt � � so groß, dass die Eigenschaft ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� für alle<br />

�� �� � � erhalten bleibt. Realisiert � selber den minimalen Umkugelradius, dann<br />

ist man fertig. Wenn nicht, dann reicht es diejenigen Elemente � Å � mit Ö � � Ö �<br />

zu betrachten. Benutzt man die Isometriegruppe von Ë, so kann man sich <strong>auf</strong> diejenigen �<br />

Å � beschränken, die in der geodätischen Kugel � Ü �Ö � �Ü Å� enthalten sind<br />

und damit auch Ö � � Ö � erfüllen. Mit dem Auswahlsatz von Blaschke 3.0.3 schließt<br />

man, dass die Menge Æ � aller kompakten Unterräume von � Ü �Ö � kompakt ist.<br />

Dann existiert eine Folge � � aus Å � �Æ � �Å � mit Ö � � � �Ò�� Å � Ö �<br />

für � � .WeilÅ � � Æ � gilt, existiert eine konvergente Teilfolge � � � � � mit<br />

�� Æ � . Wegen der Stetigkeit von � �� Ö � gilt Ö �� � �Ò�� Å � Ö � . Bleibt noch<br />

zu zeigen, dass � � Å � ist.<br />

Für jedes � � gibt es ein � � ,sodass�� � � � � für alle � � � . Dann gilt für alle<br />

� �� �℄,<br />

��� � � � � ��<br />

was wegen � � Å � für alle �<br />

�<br />

Ý ­<br />

� Ý<br />

ÎÓÐ ��� � ÎÓÐ � � ¡<br />

� � � ÎÓÐ �� �<br />

impliziert. Lässt man � � l<strong>auf</strong>en, so erhält man<br />

ÎÓÐ ��� � ÎÓÐ �� �


Kapitel 3.1 <strong>Die</strong> Sphäre 22<br />

Für � � hat man ÎÓÐ �� � ÎÓÐ � . Andererseits gilt wegen der Oberhalbstetigkeit von<br />

� �� ÎÓÐ �<br />

ÎÓÐ �� � Ð�Ñ ×ÙÔ ÎÓÐ �<br />

� �<br />

� �ÎÓÐ � �<br />

woraus sich die Gleichheit ÎÓÐ �� �ÎÓÐ � ergibt. Damit ist �� Å � .<br />

Lemma 3.1.2. Sei � �� keine Kugel. Dann existiert eine endliche Anzahl von Halbkreisen<br />

­ �����­Ñ, so dass<br />

Ö �­Ñ �­Ñ ����­ � ��� �Ö � �<br />

Beweis. Für gegebenes � Ã�� keine Kugel, sei Ö � Ö � und � Ü �Ö für ein Ü Ë<br />

die geodätische Kugel um �. Im folgenden werden nur Symmetrisierungen bezüglich Halbkreisen<br />

­ betrachtet, die durch Ü gehen. All diese Symmetrisierungen lassen � � � Ü �Ö<br />

invariant. Ist � � �, dann gilt �­ � � � und �­ � � � �� �, weil man Î �­ � �<br />

Î � �Î � hat. <strong>Die</strong> Idee des Beweises besteht nun darin, solange bezüglich Halbkreisen<br />

­� zu symmetrisieren, bis der Schnitt der Symmetrisierungen mit � leer ist.<br />

Ist � eine abgeschlossene Teilmenge von � und Ü �Ò�, dann existiert eine relativ offene<br />

Umgebung ÍÜ � � von Ü mit ÍÜ � � � � und Ü � �­ � für alle ­. Gilt � � � �� �<br />

für alle Ü �, dann gibt es eine relativ offene Menge Í � �Ò �, die nach einer Symmetrisierung<br />

zum Rand ”verlagert” wird und man befindet sich wieder in der vorigen Situation.<br />

Weil ÍÜ relativ offen ist, enthält ÍÜ eine offene Kugel �Ü. Der Winkel mit der Spitze in Ü ,<br />

der �Ü einschließt, wird mit «� bezeichnet.<br />

Ist «��,dannenthält �Ü antipodale Punkte und die Symmetrisierung bezüglich der Halbgeodäten<br />

�­, die diese Punkte verbindet, liefert ��­ � � � � �.<br />

Wenn « � � ist, dann gibt es immer eine Halbgeodäte ­ ,die�Ü trifft, so dass nach der<br />

Symmetrisierung �­ � die relativ offene Menge Í­ � �Ò�­ � ,dieÍÜ enthält, echt<br />

vergrößert wird. Somit wird eine größere Kugel �­ � Í­ durch einen Winkel « ¡ mit<br />

� umschlossen. Auf diese Art erreicht man durch wiederholtes Symmetriesieren, dass<br />

nach endlich vielen Schritten «��ist. Mit der letzten Symmetrisierung ��­ � ��­Ñ �<br />

gilt schließlich<br />

�­Ñ �­Ñ ����­ � � � � ��<br />

Es folgt nun die letzte Aussage, die man für den Beweis des Theorems 3.0.4 für � �<br />

benötigt.<br />

Lemma 3.1.3. Für eine beschränkte Menge � in Ë und einen Halbkreis ­ gilt<br />

�­ � Å � �<br />

Beweis. Es sei Ý der Mittelpunkt der Geodäten ­, dieÜ und Ü verbindet. Ist Ý ­�<br />

Ý �� ¦Ü und Ü Å Ý , dann bezeichnet man mit ­Ü den Halbkreis, der Ü und Ü verbindet<br />

und durch Ü geht. <strong>Die</strong> Abbildung �Ý � Å Ý � Å Ý , die jedem Punkt Ü Å Ý ,denjenigen<br />

Punkt aus Å Ý zuordnet, der <strong>auf</strong> ­Ü liegt, ist eine konforme Abbildung, genauer<br />

gesagt eine Dehnung gefolgt von einer Verschiebung. Sie ist somit von der Art �Ý Ý �<br />

� ¡ Ý � für eine positive reelle Zahl � � . Dabei ist � Ê Ò der Mittelpunkt der


Kapitel 3.1 <strong>Die</strong> Sphäre 23<br />

Ò -dimensionalen Sphäre Å Ý . Betrachtet man Ý �Ý Å Ý und Þ �Þ Å Þ mit<br />

� �Ý Ý ��Þ Þ � � �Ý Ý ��Þ Þ , dann gilt mit Ý � � Ý Æ �Þ Þ und Ý � � Ý Æ �Þ Þ<br />

� Ý �Þ �� Ý �Þ �� Ý� Þ �<br />

und deswegen auch<br />

� Ý �Þ �� Ý �Þ � (3.5)<br />

Es existiert also eine Funktion �, die nur von den Abständen � Ý� Þ und � �Ý Ý ��Þ Þ<br />

abhängt, so dass<br />

� Ý �Þ �� � � �Ý Ý ��Þ Þ<br />

¡<br />

� � � �Ý Ý ��Þ Þ<br />

¡<br />

� Ý� Þ ­� (3.6)<br />

gilt, wobei � � Ý� Þ konstant ist. � ist wegen (3.5) wohldefiniert und <strong>auf</strong> � ��� Ô �℄<br />

monoton steigend. Weil die Abbildung � eine Verkettung von trigonometrischen Funktionen<br />

ist, ist � stetig, umkerbarbar und die Umkehrfunktion � �� � �� Ô �℄ � � ��� Ô �℄ ist auch<br />

stetig.<br />

Für ����� Ô � und Ý� Þ<br />

dass für � � Å<br />

­ mit � � Ý� Þ � � gibt es wegen (3.6) ein � � � � ,so<br />

Ý<br />

�� Þ � �� � Å Þ � � Þ Æ �Ý �� ��<br />

gilt. Ist nämlich Þ �� Þ , so existiert ein Ý � � Å Ý mit � Þ �Ý � � und das<br />

impliziert<br />

� Þ �Ý � � � � �Þ Þ ��Ý Ý � �<br />

� �Þ Þ ��Ý Ý � �<br />

� Þ �� Þ Æ �Ý Ý ¡ � �� �<br />

�<br />

� ��� � � �<br />

was aber Þ � Þ Æ �Ý �� �� bedeutet. Ist � Ý� Þ � �, dann gilt �� Þ � �. Deswegen<br />

erhält man für ein Ý �� ¦Ü aus ­<br />

�� Ý �<br />

�<br />

Þ ­�� Ý�Þ ��<br />

und somit auch für Ï � �­ �<br />

Ï� Ý �<br />

� � Å Þ � � Å Ý �<br />

�<br />

Þ ­�� Ý�Þ ��<br />

Das Volumen von �� Ý erfüllt dann die Bedingung<br />

ÎÓÐÒ �� Ý � ÎÓÐÒ<br />

� �<br />

�<br />

Þ ­�� Ý�Þ ��<br />

� Ý Æ �Þ Ï Þ � �� �<br />

Þ ­�� Ý�Þ ��<br />

� ×ÙÔ<br />

Þ ­�� Ý�Þ ��<br />

ÎÓÐÒ<br />

� Ý Æ �Þ � Þ � ��<br />

� Ý Æ �Þ � Þ � Ý�Þ��<br />

(3.7)<br />

� Ý Æ �Þ � Þ �<br />

¡<br />

�� � (3.8)<br />

Weil jedes � Ý Æ �Þ Ï Þ � �� � � Ý Æ �Þ �Þ � �� eine Ò -dimensionale Kugel in Å Ý<br />

mit Mittelpunkt Ý ist, gilt<br />

� Ý Æ �Þ Ï Þ ¡<br />

� �� � (3.9)<br />

ÎÓÐÒ Ï� Ý � ×ÙÔ<br />

Þ ­�� Ý�Þ ��<br />

ÎÓÐÒ<br />


Kapitel 3.2 Der hyperbolische Raum 24<br />

Nach Konstruktion von Ï � �­ � gilt � Ï Þ � � � Þ für alle Þ ­. An dieser Stelle<br />

wird die Induktionsvoraussetzung benutzt. Man nimmt an, dass das Theorem (3.0.4) für die<br />

Dimension Ò richtig ist, so bedeutet dies<br />

ÎÓÐÒ Ï Þ � �� � ÎÓÐÒ � Þ � ��<br />

für alle Þ ­. Mit (3.7) und (3.9) erhält man für alle Ý �� ¦Ü<br />

ÎÓÐÒ Ï� Ý � ×ÙÔ ÎÓÐÒ<br />

Þ ­�� Ý�Þ ��<br />

Mit Fubini folgt dann für alle � �� ℄<br />

und damit auch Ï � �­ � Å � .<br />

� ×ÙÔ<br />

Þ ­�� Ý�Þ ��<br />

ÎÓÐÒ<br />

� ÎÓÐÒ �� Ý �<br />

ÎÓÐ Ï� � ÎÓÐ ��<br />

� Ý Æ �Þ Ï Þ � ��<br />

� Ý Æ �Þ � Þ � ��<br />

Beweis von Theorem (3.0.4). Ist � Å � und � Å � , so folgt � Å � ,direkt<br />

aus der Definition von Å � . Lemma (3.1.2) und Lemma (3.1.3) implizieren dann, dass für<br />

� Å � � � keine Kugel, immer ein � Å � mit Ö � � Ö � existiert. Also muss<br />

ein Element mit minimalem Umkugelradius in Å � eine Kugel sein. Mit Lemma (3.1.1)<br />

weiß man, dass ein solches Element existiert, was zur Folge hat, dass Å � eine Kugel<br />

enthalten muss und somit für alle � �� ℄<br />

gilt.<br />

�� � ��<br />

Der Versuch von Chavel in [Cha93], diesen Beweis der Brunn-Minkowskischen <strong>Ungleichung</strong><br />

<strong>auf</strong> der Sphäre, <strong>auf</strong> den hyperbolischen Raum zu übertragen, ist am Beweis von Lemma<br />

3.1.3 gescheitert. Ein vergleichbarer Beweis für den hyperbolischen Raum, der die sphärische<br />

Symmetrisierung benutzt, ist bis heute nicht bekannt.<br />

3.2 Der hyperbolische Raum<br />

Zum Beweis von Theorem 3.0.4 und damit der <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong> im hyperbolischen<br />

Raum wird die sogenannte sphärische Steiner Symmetrisierung verwendet. <strong>Die</strong>se<br />

ist für alle Modellräume Å� mit � Ê ein Spezialfall der Symmetrisierung bezüglich ei-<br />

ner Ò � -dimensionalen Halbebene �<br />

Ò �<br />

mit � � � Ò . Falls � � Ò ist,<br />

heißt sie sphärische Symmetrisierung. <strong>Die</strong>se wurde im letzten Abschnitt zum Beweis der<br />

Brunn-Minkowskischen <strong>Ungleichung</strong> herangezogen. Ist � � ,sonenntmandiesesVerfahren<br />

sphärische Steiner Symmetrisierung. Bevor man die Methode der Symmetrisierung<br />

vorstellen kann, muss man kurz <strong>auf</strong> die Definition der Ebene im hyperbolichen Raum und<br />

<strong>auf</strong> der Sphäre eingehen. Während im � Ò die Definition einer Ebene beziehungsweise Halbebene<br />

gut bekannt ist, bedarf es weiterer Definitionen, bevor diese Begriffe auch im hyperbolischen<br />

Raum einen Sinn haben.<br />

¡<br />

¡


Kapitel 3.2 Der hyperbolische Raum 25<br />

Der Lorenz-Raum Ê Ò� ist definiert als Ê Ò mit der symmetrischen Bilinearform<br />

�¡� ¡�Ä � Ê Ò ¢ Ê Ò � Ê,<br />

�Ü� Ý�Ä � Ü Ý Ü Ý ¡¡¡ Ü Ò Ý Ò<br />

Man nennt Ü Ê Ò� zeitartig,wenn�Ü� Ü�Ä � erfüllt ist und bezeichnet entsprechend ein<br />

Untervektorraum Î � Ê Ò� genau dann zeitartig,wennÎ einen zeitatartigen Vektor enthält.<br />

Bekanntlich ist der Ò-dimensionale hyperbolische Raum<br />

À Ò � �Ü Ê Ò<br />

��Ü� Ü�Ä � � Ü � �<br />

gerade eine Hyperfläche im Ò -dimensionalen Lorenz-Raum Ê Ò� .DadieEinschränkung<br />

�¡� ¡�Ä�ÌÜÀ Ò der Bilinearform �¡� ¡�Ä <strong>auf</strong> den Tangentialraum ÌÜÀ Ò � �Ý Ê Ò ��Ü� Ý�Ä �<br />

� in jedem Punkt Ü À Ò positiv definit ist, wird der hyperbolische Raum zu einer Riemannschen<br />

Mannigfaltigkeit. Eine �-dimensionalen Ebene � � im hyperbolischen Raum À Ò<br />

ist nun gegeben als der Schnitt von À Ò mit einem � -dimensionalen zeitartigen Vektorraum<br />

aus Ê Ò� . <strong>Die</strong> Exponentialabbildung �ÜÔ Ü � ÌÜÀ Ò � À Ò ist im Falle des hyperbolischen<br />

Raumes ein Diffeomorphismus <strong>auf</strong> ganz ÌÜÀ Ò . Aus diesem Grund kann man für ein<br />

Ü À Ò die Ò � -dimensionale Ebene �� Ò � , die orthogonal zu � � ist, als<br />

�� Ò � � �ÜÔ Ü<br />

�<br />

�ÜÔ Ü � �¡<br />

definieren. Dabei bezeichnet Î � � ÌÜÀ Ò den zu Î orthogonalen Unterraum in ÌÜÀ Ò .<br />

Im Fall der Sphäre Ë Ò wird eine �-dimensionale Ebene � � als der Schnitt der Sphäre mit einer<br />

� -dimensionalen Ebene aus dem euklidischen Raum � Ò , die durch den Mittelpunkt<br />

von Ë Ò geht, definiert. <strong>Die</strong> dazu orthogonale Ò � -dimensionale Ebene ist entsprechend<br />

der Schnitt von Ë Ò mit der zu �� orthogonalen Ebene im � Ò . In allen drei Fällen spaltet<br />

�Ò � � �Ò � die Ebene �Ò � Ò �<br />

in zwei Halbebenen � und � Ò � , die abgeschlossen<br />

sind und im Inneren keine gemeinsamen Punkte besitzen.<br />

Ò � Ò �<br />

Für die Symmetrisierung bezüglich einer Halbebene � sei � fest gewählt. Mit �� � �<br />

� bezeichnet man die � -dimensionale Ebene, die orthogonal <strong>auf</strong><br />

Ò �<br />

� steht. Man<br />

betrachtet nun die �-dimensionalen metrischen Sphären Ë� � � �� � , deren Mittelpunkte <strong>auf</strong><br />

Ò �<br />

� liegen und � schneiden. Man wählt jetzt den metrischen Ball � � Å�, der den Mittelpunkt<br />

Ë� Ò �<br />

� � � hat und für den ÎÓÐ� � � Ë� � �ÎÓÐ� � � Ë� � gilt. <strong>Die</strong> Menge � � Ë� �<br />

Ò �<br />

ist symmetrisch zu � . <strong>Die</strong> Vereinigung aller dieser Schnittmengen bezeichnet man mit<br />

� � . Mit Fubini gilt dann ÎÓÐ � � � ÎÓÐ � .<br />

Wie schon oben erwähnt, benutzt man hier die sphärische Steiner Symmetrisierung. In diesem<br />

Fall ist Ë � � � Ë � und man benutzt den Begriff des Symmetriekreises für Ë �.<br />

<strong>Die</strong> im Folgenden verwendete Beweismethode, die man auch in [BuZa88] findet, ist nicht<br />

nur im hyperbolischen Raum richtig, sondern liefert insbesondere einen alternativen Beweis<br />

für die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> im euklidischen Raum und <strong>auf</strong> der Sphäre.<br />

Lemma 3.2.1. Sei � eine nichtleere kompakte Menge aus Å� und � die sphärische Steiner<br />

Symmetrisierung. Dann existiert ein � � , so dass für alle � �� ℄<br />

gilt.<br />

� � � � � ��<br />


Kapitel 3.2 Der hyperbolische Raum 26<br />

Beweis. Man wählt � � so groß, dass die Eigenschaft ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� für alle<br />

� � � � � � erhalten bleibt. Sei � ein beliebiger Symmetriekreis, der � schneidet.<br />

Unmittelbar aus der Definition von � � folgt für alle � �� ℄<br />

�<br />

� �� �� � � � ¡ � � � � ¡ �<br />

�<br />

und<br />

�<br />

� � � �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� � �� � �<br />

� � � �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� � � � ¡ � �<br />

� � � � �<br />

Daher genügt es, für eine nichtleere kompakte Menge Ü � � � �, die Inklusion<br />

� Ü � � � Ü� (3.10)<br />

zu zeigen.<br />

Ist Ü zusammenhängend, dann ist � Ü � � � Ü� .Für eine nicht zusammenhängende Menge<br />

Ü,besteht�ÒÜ aus mehreren offenen Bögen ��. Wegen der Kompaktheit von � und � gibt<br />

es höchstens abzählbar viele solcher Bögen ��. Sei� das eindimensionale Maß beziehungsweise<br />

Länge <strong>auf</strong> �. Wähle zwei benachbarte Bögen � und � , wobei oBdA � � � � �<br />

gelten soll. Den Bogenabschnitt von � zwischen � und � nenne man � . Durch Rotation von<br />

� entlang �, kann man erreichen, dass � � größer wird, während � � <strong>auf</strong> Null abfällt. Dabei<br />

bleibt � Ü unverändert und somit auch � Ü . Man bezeichne diese Transformation mit<br />

� Ü .<br />

Als nächstes überprüft man, dass für einen anderen Symmetriekreis � die Länge � Ü� � �<br />

unter � nicht zunimmt. Weil die Symmetriekreise äquidistant sind, gibt es nur drei Möglichkeiten<br />

für Ü� � �. EsistÔ� � � � �, Ô� � � � �, oder Ô� � � ist für alle Punkte Ô � ein<br />

Bogenstück <strong>auf</strong> �. In den ersten zwei Fällen bleibt � Ü� � � unter � unverändert. Im dritten<br />

Fall findet eine Veränderung statt, die aber keine ungewünschten Folgen hat, wie man jetzt<br />

zeigen kann.<br />

Seien Ô �Ô die Endpunkte von � und Ô �Ô � die Endpunkte von � . Weiterhin sei « der Winkel<br />

der Drehung �. Wenn« zunimmt, wird � � größer und � � kleiner, die <strong>Ungleichung</strong><br />

� � � � � bleibt also erhalten.<br />

(i) Überlappen sich die Mengen Ô � � � und Ô � � � über � ,dannfindet auch eine<br />

Überlappung von Ô � � � und Ô � � � � über � statt. Mit steigendem « ändert sich in<br />

diesem Fall das Maß � Ü� � � so lange nicht, bis die erste Überlappung noch besteht.<br />

(ii) Findet nur die Überlappung von Ô � � � und Ô � � � � über � statt, so wird � Ü� � �<br />

mit steigendem « kleiner, weil die Überlappung sich vergrößert.<br />

(iii) Ist keine Überlappung vorhanden, so bleibt � Ü� � � so lange unverändert, bis die<br />

zweite Überlappung beginnt, dann siehe (ii).<br />

Insgesamt kann also � � � � unter � nicht zunehmen. Durch wiederholtes Anwenden von<br />

� ergibt sich als Grenzwert<br />

� � � � � � �� � � �


Kapitel 3.2 Der hyperbolische Raum 27<br />

wobei �Ü die durch sukzessive Anwendung von � <strong>auf</strong> Ü entstandene zusammenhängende Menge<br />

ist. Damit erhält man<br />

� Ü � � � �Ü � � � �Ü� � � Ü� �<br />

die Inklusion (3.10). Das Lemma ist hiermit bewiesen.<br />

<strong>Die</strong> Menge Ë � bezeichnet die Menge aller, durch eine endliche Anzahl von sphärischen<br />

Steiner Symmetrisierungen und Isometrien, aus � entstandenen Mengen. War � kompakt,<br />

so sind alle Mengen aus Ë � ebenfalls kompakt und haben das selbe Volumen.<br />

Lemma 3.2.2. Sei � Å� kompakt, nichtleer und � � � Ë � eine in der Hausdorff-<br />

Metrik gegen � konvergente Folge. Dann ist<br />

und für alle ��� � gilt<br />

ÎÓÐ � �ÎÓÐ �<br />

ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� � (3.11)<br />

Beweis. Wähle � so, dass ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� für alle � � � � � � gilt. Lemma<br />

3.0.2 liefert die Kompaktheit von � .Weil� �� ÎÓÐ � oberhalbstetig ist, erhält man<br />

ÎÓÐ � � Ð�Ñ ×ÙÔ ÎÓÐ �<br />

� �<br />

� � ÎÓÐ � � (3.12)<br />

Jedes � � ist durch eine endliche Anzahl Ñ von Symmetrisierungen und Isometrien aus �<br />

entstanden. Nach einer weiteren Symmetrisierung bzw. Isometrie ��Ñ<br />

ma 3.2.1<br />

ergibt sich mit Lem-<br />

ÎÓÐ � � � �ÎÓÐ ��Ñ � � � � ÎÓÐ ��Ñ � �<br />

��<br />

so dass für alle �<br />

ÎÓÐ �� � ÎÓÐ � � � (3.13)<br />

gilt. Wegen Æ � � �� � für � � , existiert für alle � � � � ein � � ,sodass<br />

�� � � � � gilt. Damit ist ÎÓÐ �� � ÎÓÐ � � � und mit (3.13) erhält man<br />

ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� � ÎÓÐ � �<br />

was für � � � die gewünschte <strong>Ungleichung</strong> (3.11) impliziert. Durch den Grenzübergang<br />

� � folgt mit (3.12) schließlich die Gleichheit ÎÓÐ � �ÎÓÐ � .<br />

<strong>Die</strong> Brunn-Minkowkische <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> den Modellräumen kann nun bewiesen werden.<br />

Beweis von Theorem 3.0.4. Sei � eine kompakte nichtleere Menge in �. Dann existiert<br />

eine konvergente Folge � � � Ë � , so dass ihr Grenzwert � einen abgeschlossenen Ball<br />

� mit ÎÓÐ � �ÎÓÐ � enthält [BuZa88]. Somit gilt ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� . Mit Lemma 3.2.2<br />

erhält man<br />

ÎÓÐ � �ÎÓÐ � und ÎÓÐ �� � ÎÓÐ �� �<br />

womit die Aussage des Theorems 3.0.4 bewiesen ist.


Kapitel 4<br />

Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem<br />

Nachdem in den vorangegangenen beiden Kapitel die <strong>isoperimetrische</strong> <strong>Ungleichung</strong> <strong>auf</strong> Modellräumen<br />

bewiesen wurde, beschäftigt man sich in diesem Kapitel mit dem <strong>isoperimetrische</strong>n<br />

Problem <strong>auf</strong> vollständigen, einfach zusammenhängenden, dreidimensionalen Mannigfaltigkeiten.<br />

Genauer gesagt, ist das <strong>isoperimetrische</strong> Volumenvergleichstheorem, das Bruce<br />

Kleiner in seiner Arbeit [Kle92] bewiesen hat, der Schwerpunkt dieses Paragraphen. Vorab<br />

werden im ersten Abschnitt einige Vorbereitungen getroffen, die für den Beweis des <strong>isoperimetrische</strong>n<br />

Vergleichstheorems relevant sind.<br />

4.1 Vorbereitungen<br />

Neben der ersten Variation des Volumens und der Oberfläche benötigt man Regularitätsaussagen<br />

über die schwache Lösung partieller, elliptischer Differentialgleichungen. Außerdem<br />

sind Kenntnisse über symmetrische Räume, die Differentiation von Maßen <strong>auf</strong> dem Ê Ò ,das<br />

Verkleben von topologischen Räumen und ein Resultat aus der geometrischen Maßtheorie<br />

erforderlich, das eine Aussage über die Existenz und Regularität von sogenannten minimierenden<br />

Gebieten macht.<br />

4.1.1 Erste Variation von Volumen und Oberfläche<br />

Damit die ersten Variationsformeln für Volumen und Oberfläche bewiesen werden können,<br />

müssen zunächst eine Vielzahl von differentialgeometrischen Grundlagen und Sprechweisen<br />

in Erinnerung gerufen werden, die zum Verständnis unentbehrlich sind.<br />

Um die Formeln übersichtlicher zu gestalten, wird die Einsteinsche Summenkonvention verwendet.<br />

Hierbei wird <strong>auf</strong> das Summensymbol verzichtet und man summiert über alle Indizes,<br />

die einmal oben und einmal unten <strong>auf</strong>tauchen, von bis zur Raumdimension.<br />

Oft betrachtet man eine -kodimensionale Untermannigfaltigkeit in einer Ò-dimensionalen<br />

Riemannschen Mannigfaltigkeit Å. In diesem Zusammenhang werden für die Summation<br />

von bis Ò griechische Indizes verwendet und die geometrischen Größen <strong>auf</strong> Å werden mit<br />

einem Querstrisch versehen ��«¬� � Ê,...etc. Für die Ò -dimensionale Untermannigfaltigkeit<br />

verwendet man lateinische Indizes. Außerdem werden die zu der Untermannigfaltigkeit<br />

gehörenden geometrischen Größen ohne Querstrisch geschrieben ���� � ��,...etc.<br />

Im Folgenden sei Šeine orientierbare Riemannsche Mannigfaltigkeit mit Metrik ��. Inlokalen<br />

Koordinaten Ý « <strong>auf</strong> Å ist die Metrik gegeben durch ��«¬ � �� «� ¬ wobei man


Kapitel 4.1 Vorbereitungen 29<br />

« � Ý « setzt.<br />

Der Levi-Civita Zusammenhang �Ö � � Å ¢ � Å � � Å <strong>auf</strong> Å hat für � � Å mit<br />

� � � ¬ ¬ die Koordinatendarstellung<br />

�Ö «� � � ­<br />

Ý «<br />

�¬ � ­ ¡<br />

«¬ ­�<br />

wobei � ­<br />

«¬ die Christoffel-Symbole von �Ö sind.<br />

Ist « � � � ℄ � Å eine glatte Kurve und � « die Menge aller glatten Vektorfelder entlang<br />

«, dann bezeichnet � ÖØ � � « � � « die covariante Ableitung längs «.<br />

Ein glattes Vektorfeld � � � � ℄ � Å längs einer Geodäten « � � � ℄ � Å heißt Jacobi-<br />

Feld,wennfür alle Ø � � ℄ die Jacobische Differentialgleichung<br />

�ÖØ � ÖØ� � Ê �� Ì Ì � (4.1)<br />

erfüllt ist, wobei �Ê der Riemannsche Krümmungstensor und Ì � �« das Tangentialvektorfeld<br />

von « ist. Außerdem ist � genau dann ein Jacobi-Feld, wenn eine geodätische Variation «×<br />

von « � « derart existiert, dass � das Variationsvektorfeld längs « ist, also<br />

� Ø � ×<br />

¬<br />

¬ ×�<br />

«× Ø<br />

gilt. Für ein Vektorfeld � <strong>auf</strong> Å kann man �Ö als � Å -lineare Abbildung<br />

�� � � �� �� �<br />

<strong>auf</strong>fassen. <strong>Die</strong> Spur ��Ú � � ØÖ �Ö� dieser Abbildung heißt Divergenz von �. Für lokale<br />

Orthonormal-Basisvektorfelder � � ���� �Ò ist<br />

während für eine Koordinatenbasis<br />

¬<br />

��Ú � ��� � Ö���� �� �<br />

��Ú � �<br />

Ò�<br />

¬�<br />

� � ¬<br />

Ý ¬<br />

� « ¬«� ¬<br />

�<br />

gilt. Ist ¨ � Å ¢ �� � � Å eine 1-Parameter-Familie von Diffeomorphismen mit<br />

¨ ¡� � ��Å und ¨¬<br />

� � � Å ,dannistdieLie-Ableitung einer �-Form �, in<br />

Ø Ø�<br />

¬<br />

Richtung � definiert als<br />

Ä�� � � ¬ ¨ ¡�Ø<br />

�Ø Ø�<br />

£ ��<br />

wobei ¨ ¡�Ø £ � der Pullback der Form � ist, der für die Vektorfelder � ������� � Å im<br />

Punkt Ô Å durch<br />

¨ £ Ø �Ô � � ���� �� �� ¨Ø Ô<br />

� ¨Ø Ô � � ���� � ¨Ø Ô ��<br />

mit ¨Ø �¨¡�Ø , gegeben ist. <strong>Die</strong> Lie-Ableitung einer �-Form ist wieder eine �-Form.<br />

<strong>Die</strong> Volumenform <strong>auf</strong> Å wird mit ÚÓÐÅ bezeichnet und hat die Koordinatendarstellung<br />

Õ<br />

ÚÓÐÅ � ��Ø ��«¬ �Ý � ��� � �Ý Ò �<br />

¡


Kapitel 4.1 Vorbereitungen 30<br />

Außerdem gilt für die Lie-Ableitung der Volumenform Ä�ÚÓÐÅ � ��Ú �ÚÓÐÅ.<br />

Ist ª � Å eine kompakte Menge mit glattem Rand<br />

rem � �<br />

ª, dann gilt nach dem Divergenztheo-<br />

��Ú � ÚÓÐÅ � �� �� � ÚÓÐ ª� (4.2)<br />

ª<br />

wobei � die äußere Einheits-Normale <strong>auf</strong> ª und ÚÓÐ ª die Volumenform <strong>auf</strong> ª ist.<br />

Ist © � Å � Æ ein Diffeomorphismus zwischen zwei Riemannschen Mannigfaltigkeiten<br />

und � eine stetige Funktion <strong>auf</strong> Å mit kompaktem Träger, so gilt die Transformationsformel<br />

�<br />

Å<br />

� © £ ÚÓÐÆ �<br />

�<br />

ª<br />

© Å<br />

� Æ © ÚÓÐÆ� (4.3)<br />

Das Divergenztheorem (4.2) und die Transformationsformel (4.3) gelten auch für nichtorientierte<br />

Riemannsche Mannigfaltigkeiten. In dem man das Integral über die Volumenform<br />

durch das Integral über das Riemannsche Maß ersetzt, erhält man die analoge Aussage für<br />

beliebige Riemannsche Mannigfaltigkeiten. Der Pullback der Volumenform entspricht dabei<br />

dem Riemannschen Maß der induzierten Metrik <strong>auf</strong> Å.<br />

Jetzt hat man die nötigen Informationen, um die erste Variation des Volumens auszurechnen.<br />

Sei ª � Å kompakt mit glattem Rand ª und ¨ eine -Parameter-Familie von Diffeomorphismen.<br />

Dann nennt man ¨ eine Variation von ª. <strong>Die</strong>se deformiert ª <strong>auf</strong> differenzierbare<br />

Weise zu Teilmengen ªØ �¨ ª�Ø von Å, die einen glatten Rand ¨ ª�Ø haben.<br />

¬<br />

Satz 4.1.1. Ist ¨ � Å ¢ �� � � Å eine Variation von ª mit Variationsrichtung<br />

¨¬<br />

� �, so gilt<br />

Ø Ø�<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐ ªØ �<br />

�<br />

ª<br />

�� �� � ÚÓÐ ª�<br />

<strong>Die</strong> Variation des Volumens hängt also nur vom Normalenanteil von � entlang ª ab.<br />

Beweis. Mit (4.3) erhält man<br />

ÎÓÐ ªØ �<br />

Das Divergenztheorem (4.2) impliziert<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐ ªØ<br />

�<br />

�<br />

�<br />

ªØ<br />

�<br />

ª �<br />

ª<br />

ÚÓÐÅ �<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

�<br />

ª<br />

¨ ¡�Ø £ ÚÓÐÅ�<br />

¨ ¡�Ø £ ÚÓÐÅ �<br />

��Ú � ÚÓÐÅ �<br />

�<br />

ª<br />

�<br />

ª<br />

Ä� ÚÓÐÅ<br />

�� �� � ÚÓÐ ª�<br />

Desweiteren nennt man eine eingebettete Hyperfläche in Å,wenn eine Ò -dimensionale<br />

Mannigfaltigkeit ist und eine differenzierbare injektive Abbildung � � � Å derart


Kapitel 4.1 Vorbereitungen 31<br />

existiert, dass das Differential ��Ô für alle Ô injektiv ist. <strong>Die</strong> Riemannsche Metrik �� <strong>auf</strong><br />

Å induziert eine Riemannsche Metrik � <strong>auf</strong> , indemmanfür Ü� Ý ÌÔ<br />

�Ô Ü� Ý ���� Ô ��Ô Ü ���Ô Ý<br />

setzt. In lokalen Koordinaten Ü� <strong>auf</strong> und Ý « <strong>auf</strong> Å ist die Metrik durch<br />

� �<br />

��� Ô ���� Ô<br />

Ü� Ô �<br />

�<br />

� �<br />

Ô ���«¬ � Ô<br />

� «<br />

Ü� Ô<br />

�¬<br />

Ü� Ô � Ô<br />

gegeben. Um die Notation zu vereinfachen, identifiziert man eine Umgebung Í von Ô<br />

mit � Í und Ü ÌÔ mit ��Ô Ü Ì� Ô Å. Ist �Ö der Levi-Civita Zusammenhang <strong>auf</strong> Å<br />

und sind �� � lokale Vektorfelder <strong>auf</strong> , sodefiniert<br />

Ö�� � �Ö ��<br />

��<br />

��<br />

den Levi-Civita Zusammenhang Ö <strong>auf</strong> bezüglich der induzierten Metrik. Dabei sind ��� ��<br />

lokale Fortsetzungen von �� � <strong>auf</strong> Å.<br />

Mit � Í � bezeichnet man die Menge aller differenzierbaren Vektorfelder <strong>auf</strong> Í, die normal<br />

zu Í sind. Dann ist die Abbildung � � � Í ¢ � Í � � Í � , die durch � �� �<br />

�Ö ��<br />

�<br />

� � �� gegeben ist, bilinear und symmetrisch.<br />

Sind und Å orientierbar, so existiert ein Normalenvektorfeld � � � ÌÅ mit �Ô<br />

Ì� Ô Å� �� �� � � und �� �� �<br />

Ü� � für � � �����Ò .<br />

Endlich ist man in der Lage, die zweite Fundamentalform <strong>auf</strong> zu definieren. Das symmetrische<br />

Bilinearformenfeld � <strong>auf</strong> , dasinÔ gegeben ist durch<br />

� Ô �ÌÔ ¢ ÌÔ � Ê� Ü� Ý �� �� � Ü� Ý ��Ô �<br />

heißt die zweite Fundamentalform <strong>auf</strong> . Der zu � Ô assoziierte lineare, selbstadjungierte<br />

Endomorphismus � Ô �ÌÔ � ÌÔ erfüllt die Bedingung<br />

�� � Ô Ü �Ý �� Ô Ü� Ý ��� � Ü� Ý ��Ô �<br />

Sind � und � lokale Fortsetzungen von Ü und Ý, die tangential zu sind, so gilt<br />

was die Gleichheit<br />

�� � Ô Ü �Ý � ��Ô � �� � �� ���Ô �Ö � � �� Ö����<br />

� ��Ô �Ö �� ���� � ��Ô ��� �Ö ��� ��� �ÖÜ�� Ý �<br />

� Ô Ü � �ÖÜ�<br />

impliziert. Man nennt � Ô die Weingartenabbildung von in Ô. <strong>Die</strong> Spur À Ô �ØÖ� Ô<br />

der Abbildung � Ô heißt mittlere Krümmung und die Determinante �Ã Ô � ��Ø � Ô<br />

wird als Gauß-Kronecker Krümmung von in Ô bezeichnet.<br />

Weil � Ô selbstadjungiert ist, existiert zu jedem Ô eine orthonormale Basis von Eigenvektoren<br />

von ÌÔ mit zugehörigen reellen Eingenwerten. <strong>Die</strong>se Eigenvektoren heißen<br />

Hauptkrümmungsrichtungen und die Eigenwerte Hauptkrümmungen. <strong>Die</strong> Summe der Hauptkrümmungen<br />

ist demnach die mittlere Krümmung À Ô und das Produkt die Gauß-


Kapitel 4.1 Vorbereitungen 32<br />

Kronecker Krümmung �Ã Ô .<br />

<strong>Die</strong> Schnittkrümmungen <strong>auf</strong> und Å hängen durch die Gaußgleichung<br />

¡<br />

� Ü� Ý ��� Ü� Ý �� � Ü� Ü �� Ý� Ý �� Ü� Ý �<br />

zusammen, wobei Ü� Ý ÌÔ linear unabhängig sind und � Ü� Ý � � Ü� Ý �Ô ist. Insbesondere<br />

gilt für eine orthonormale Basis �� � ����Ò � von ÌÔ , inder� Ô diagonal ist mit<br />

Eigenwerten � � ���� �Ò ,<br />

� ����� ��� ����� ����� (4.4)<br />

Um die erste Variation der Oberfläche auszurechnen, betrachtet man wieder eine 1-Parameter-<br />

Familie von Diffeomorphismen ¨�Å ¢ �� � � Å. Sei nun ª eine kompakte Teilmenge<br />

von Å mit glattem Rand ª� und<br />

� � ¢ �� � � Å� � Ô� Ø �¨Ô� Ø<br />

die zugehörige Variation des Randes. Auf Ø � � �Ø betrachtet man die induzierte Metrik<br />

�Ø � � ¡�Ø £ ��� Ø �� � . <strong>Die</strong> erste Variation der Oberfläche lautet dann<br />

Satz 4.1.2. Ist � � ¢ �� � � Å eine Variation von mit �<br />

Ø � �Ø, dann gilt für � � �<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐÒ Ø �<br />

�<br />

�� �� � À ÚÓÐ �<br />

Demnach hängt die Variation der Oberfläche ebenfalls nur vom Normalenanteil von � entlang<br />

ab, nicht jedoch von der Wahl der Normalen.<br />

Beweis. Sei Â� Ø �<br />

man<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐÒ Ø � �<br />

�Ø<br />

Ô ��Ø �Ø ��� Ô ��Ø ��� . Mit der Transformationsformel (4.3) erhält<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

�<br />

� ¡�Ø £ ÚÓÐÅ � �<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

�<br />

ÚÓÐ Ø �<br />

�<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

Â� Ø ÚÓÐ �<br />

so dass nur noch die Ableitung von Â� Ø berechnet werden muss. Dazu wählt man Normalkoordinaten<br />

Ü � um einen festen Punkt Ô und Normalkoordinaten Ý « um � Ô� Ø .<strong>Die</strong>s<br />

bedeutet, dass ��� Ô �Æ��� ��«¬ � Ô� Ø � Æ«¬ ist und die ersten Richtungsableitungen von<br />

��� und ��«¬ in Ô bzw. � Ô verschwinden, was wiederrum das Verschwinden der Christoffel-<br />

Symbole in den jeweiligen Punkten nach sich zieht. Weil �¬<br />

Ü � Ô� � Ƭ� ist, gilt in Ô<br />

Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

¬<br />

�Ø �� � ¬<br />

Ø Ø�<br />

� ��«¬ � Ô�<br />

� ��Ô<br />

� ��«¬ � Ô� Ø<br />

�Ö ��� �<br />

¡<br />

� «<br />

Ü �<br />

��Ô<br />

� «<br />

Ü� � ¬<br />

Ü� � ¬<br />

Ü �<br />

�<br />

��«¬ � Ô�<br />

¡ �Ö ��� � �<br />

� ¬<br />

Ü �<br />

� «<br />

Ü �


Kapitel 4.1 Vorbereitungen 33<br />

Für die Ableitung von Â� Ø erhält man folglich<br />

Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

Â� Ø � Ô ��Ø ��� �<br />

��Ø ���<br />

�Ð ¬ �Ø �Ð<br />

Ø Ø�<br />

� � �Ð<br />

� ¡ ¡�<br />

��Ô<br />

�Ö �� � Ð ��Ô<br />

�Ö �� Ð �<br />

�<br />

�Р�<br />

� � �«Ð<br />

«<br />

� � �Р�<br />

�¬�<br />

¬<br />

ÜÐ � � � �<br />

�<br />

Ü� �Ð ÜÐ �<br />

¡<br />

� � Ö� �� � � � � �Ö � � � Ö� � � Ø�Ò� ¡<br />

� �<br />

� � �Ö � � � ¡<br />

� � ��Ú � Ø�Ò� � � �Ö � ��� �¡ ��Ú � Ø�Ò�<br />

�Ò<br />

� � � �� � �� �¡ ��Ú � Ø�Ò�<br />

��<br />

� À Ô � �� � ��Ú � Ø�Ò� �<br />

wobei ��Рdie inverse Matrix zu ��Рbezeichnet. <strong>Die</strong>se Ergebnisse und das Divergenztheorem<br />

(4.2) liefern die gewünschte Gleichung<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐÒ Ø �<br />

�<br />

À Ô �� �� � ��Ú � Ø�Ò� ¡ ÚÓÐ �<br />

�<br />

¬<br />

�<br />

�<br />

�� �� � À ÚÓÐ �<br />

Ist ¨ � Å ¢ �� � � Å eine volumenerhaltende Variation von ª � Å, alsoÎÓÐ ªØ �<br />

ÎÓÐ ª für alle Ø �� � und somit auch � ¬ ÎÓÐ ªØ � , und ist ÎÓÐÒ ª ein<br />

�Ø Ø�<br />

lokales Minimum der Variation, so folgt mit den ersten Variationsformeln für Volumen und<br />

Oberfläche, dass die mittlere Krümmung À von ª konstant sein muss. Sie nimmt die Rolle<br />

des Lagrange Parameters ein, da sich die erste Variation des Volumens und der Oberfläche<br />

gerade um den konstanten Faktor À unterscheiden.<br />

4.1.2 Regularitätstheorie elliptischer Differentialgleichungen<br />

Eine lineare elliptische Differentialgleichung in Divergenzform besitzt die allgemeine Form<br />

ÄÙ �� �� � �� Ü ��Ù � � Ü Ù<br />

¬<br />

� Ü ��Ù � Ü Ù � ��<br />

wobei die Koeffizienten � �� �� � � � ��für alle �� � � � ���� Ò messbare Funktionen <strong>auf</strong> ein Gebiet<br />

Í � Ê Ò darstellen. Man bezeichnet den Operator Ä als gleichmäßig elliptisch, falls die<br />

folgenden zwei Bedingungen erfüllt sind.<br />

(i) Es existiert eine positive Zahl �, sodass� �� Ü ���� � ���� für alle Ü Í und alle<br />

� Ê Ò .<br />

(ii) <strong>Die</strong> Koeffizienten von Ä sind beschränkt, das heißt, es existieren Konstanten � und ,<br />

so dass für alle Ü Í<br />

� ��<br />

�� Ü � � � und � � �� � Ü � � � Ü � � �� Ü ��<br />

gilt.


Kapitel 4.1 Vorbereitungen 34<br />

Sind die Funktionen � �� ��Ù � � Ù� � ��Ù �Ù für � � � ���� Ò und � lokal integriebar <strong>auf</strong><br />

Í, so heißt eine schwach differenzierbare Funktion Ù eine schwache Lösung von ÄÙ � � in<br />

Í, wennfür alle Funktionen Ú � Í<br />

�<br />

Í<br />

� �� ��Ù � � Ù ��Ú<br />

ist. Es gilt das folgende Regularitätstheorem.<br />

� ��Ù �Ù Ú ¡ �Î �<br />

�<br />

Í<br />

�Ú �Î<br />

Theorem 4.1.3. Sei Ä gleichmäßig elliptisch <strong>auf</strong> Í � Ê Ò und Ù Ï � Í eine schwache<br />

Lösung der Differentialgleichung ÄÙ � � <strong>auf</strong> Í mit � Ï �� Í . Ferner seien die<br />

Koeffizientenbedingungen<br />

(i) � �� �� � � �� �Í ,<br />

(ii) � �� � � � �Í<br />

für � � <strong>auf</strong> Í erfüllt. Für jede relativ kompakte Menge Í �� Í ist dann Ù Ï � � Í<br />

und es gilt<br />

�Ù� Ï � � Í � � �Ù� Ï � Í ��� Ï �� Í<br />

mit der Konstanten � � � � �� � � �� .<br />

Dabei bezeichnet à �Ñ�Ü��� �� �� � � � �� � Í � � � ��� � � � � Í � und � � � Í � Í .<br />

Beweis. Siehe [GiTr98, Theorem 8.10].<br />

Hier sind zwar die Koeffizienten � �� � �� �Í vorausgesetzt, aber für die Regularität reicht<br />

es � �� Ï �� �Í vorauszusetzen, wie man dem Beweis entnehmen kann.<br />

4.1.3 Weitere Resultate<br />

Eine Isometrie × Ô <strong>auf</strong> einer Riemannschen Mannigfaltigkeit Å, die den Punkt Ô Å festhält<br />

und �× Ô Ô � ��ÌÔÅ erfüllt, heißt geodätische Symmetrie in Ô. Existiert für alle Ô Å<br />

eine geodätische Symmetrie in Ô, so bezeichnet man Å als symmetrischen Raum. Für jede<br />

Geodäte ­, die in Ô startet, ist auch × Ô Æ ­ eine in Ô startende Geodäte mit × Ô ­ Ø � ­ Ø .<br />

Ist Å ein symmetrischer Raum, so ist der Riemannsche Krümmungstensor Ê parallel, also<br />

ÖÊ � . Umgekehrt heißt Å lokal symmetrisch, wennÖÊ � ist. Unter dem Rang<br />

eines symmetrischen Raumes Å versteht man die Dimension der größtmöglichen, flachen,<br />

total geodätischen Untermannigfaltigkeit von Å. So sind die Modellräume � Ò � Ë Ò und À Ò<br />

symmetrische Räume und Ë Ò sowie À Ò haben Rang eins.<br />

Auf symmetrischen Räumen gilt das folgende Starrheitsresultat von Schroeder und Ziller<br />

[ScZi90, Theorem 7].<br />

Theorem 4.1.4. Sei Å eine Ò-dimensionale, Ò � , vollständige Mannigfaltigkeit der<br />

Schnittkrümmung � � . Ferner sei ª eine kompakte, einfach zusammenhängende, konvexe<br />

Menge in Å und Í eine Umgebung von ª. Ist die Metrik <strong>auf</strong> ÍÒª lokal symmetrisch<br />

vom Rang eins und ist das Maximum der Schnittkrümmung <strong>auf</strong> Í gleich , so ist die Metrik<br />

<strong>auf</strong> ª lokal symmetrisch vom Rang eins.


Kapitel 4.1 Vorbereitungen 35<br />

Als nächstes wird das Konzept der Differentiation eines Maßes � bezüglich eines anderen<br />

Maßes �, das <strong>auf</strong> der selben �-Algebra definiert ist, eingeführt. Wir beschränken uns <strong>auf</strong> die<br />

Betrachtung von Maßen <strong>auf</strong> dem Ê Ò , genauer gesagt, differenzieren wir ein reguläres Borel-<br />

Maß bezüglich dem Lebesgue-Maß. Beide Maße sind <strong>auf</strong> der Borel-�-Agebra �ÊÒ des ÊÒ<br />

definiert. Zum Verständnis der nachfolgenden Ergebnisse werden einige Definitionen und<br />

Notationen benötigt, die zusammen mit weiteren Ausführungen etwa in [Fol84] nachgelesen<br />

werden können.<br />

Seien � und � zwei Maße <strong>auf</strong> �ÊÒ. Man nennt � singulär bezüglich �, falls eine Borelmenge<br />

� � Ê Ò existiert, so dass � Ê ÒÒ� �� � � gilt. <strong>Die</strong>se Beziehung drückt man mit dem<br />

Symbol ��� aus. Ferner heißt ein Maß � absolut stetig bezüglich �, wenn�� � für<br />

alle � � Ê Ò mit � � � ist. Um die Notation zu vereinfachen schreibt man für jede<br />

Borelmenge � � Ê Ò mit � � � Ê ���abkürzend �� � ���. Ein Borel-Maß � <strong>auf</strong> dem<br />

�<br />

Ê Ò , das die Bedingungen<br />

(i) � à � für alle Kompakta à � Ê Ò ,<br />

(ii) � � ��Ò��� Í � Í offen ��� Í� für jede Borelmenge � � Ê Ò<br />

erfüllt, bezeichnet man als reguläres Borel-Maß. Obwohl die zweite Eigenschaft aus der<br />

ersten folgt, wird sie trotzdem explizit erwähnt, weil dieser Zusammenhang nicht sofort erkennbar<br />

ist. Ist � ein reguläres Bolrel-Maß und � das Lebesgue-Maß <strong>auf</strong> dem Ê Ò , so existiert<br />

ein eindeutiges reguläres Borel-Maß � mit ��� und eine bis <strong>auf</strong> �-Nullmengen eindeutige<br />

�-integrierbare Funktion � mit<br />

�� � ��� ���<br />

<strong>Die</strong>se Darstellung ist als Lebesgue-Radon-Nikodym Zerlegung bekannt. Eine Folge<br />

��Ö�Ö� von Borelmengen im Ê Ò nennt man gegen Ü Ê Ò absteigend, falls �Ö � � Ü� Ö<br />

für alle Ö � gilt und ein « � existiert, so dass � �Ö � «� � Ü� Ö für alle Ö �<br />

erfüllt ist. Damit kann man für jede solche Folge ��Ö�Ö� die punktweise Ableitung von �<br />

bezüglich � in Ü Ê Ò als den Grenzwert<br />

� Ü � Ð�Ñ<br />

Ö �<br />

� �Ö<br />

� �Ö<br />

definieren. <strong>Die</strong>ser existiert, ist �-fast überall endlich und es gilt sogar � Ü � � Ü �-fast<br />

überall.<br />

Für eine stetige, monoton wachsende Funktion � � Ê � Ê ist durch<br />

�� ��� �℄ � � � � �<br />

ein reguläres Borel-Maß <strong>auf</strong> Ê gegeben. Derartige Funktionen sind �-fast überall differenzierbar.<br />

Ist ��� � ��� �� die Lebesgue-Radon-Nikodym Zerlegung von �� , so gilt für<br />

die Ableitung von �<br />

� Ü �� Ü � Ð�Ñ<br />

Ö �<br />

�� �Ö<br />

� �Ö<br />

für jede gegen Ü Ê absteigende Folge ��Ö�Ö� von Borelmengen in Ê. Dabei bezeichnet<br />

� das Lebesgue-Maß <strong>auf</strong> Ê. Betrachtet man die Folge ��Ü �� Ü℄��� , so erkennt man, dass


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 36<br />

der linksseitige Grenzwert � � Ü � Ð�Ñ �Ò�� � � � Ü � � Ü �-fast überall mit<br />

� Ü übereinstimmt und man erhält für ein Ü�<br />

� Ü � �<br />

� Ü<br />

� � Ü �� � � �Ü℄ � (4.5)<br />

Aus der geometrischen Maßtheorie ist das nächste Resultat bekannt.<br />

Theorem 4.1.5. Sei Å eine kompakte Riemannsche Mannigfaltigkeit mit glattem Rand. Ist<br />

Î � ÎÓÐ Å ℄, dann existiert ein Gebiet ª � Å mit � -Rand ª , so dass ÎÓÐ ª �<br />

Î und ÎÓÐ ª �Á Å Î � �Ò��ÎÓÐ ª � ª � Å � ÎÓÐ ª � Î �.<br />

Beweis. Siehe [Sim83, Kapitel 7].<br />

Auch das Verkleben zweier topologischer Räume ist eine wichtige Technik, die im Folgenden<br />

benötigt wird. Sind Å und Å topologische Räume, Í� � Å�� � � � zwei Teilräume und<br />

� Í � Í ein Homöomorphismus, so definiert<br />

Ô � Õ Ô � Õ oder Ô � Õ<br />

eine Äquivalenzrelation <strong>auf</strong> Å Å .MitÅ � Å bezeichnet man dann die Menge<br />

Å Å �� aller Äquivalenzkassen, versehen mit der Quotiententopologie.<br />

4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem<br />

Im Gegensatz zu den bisher gezeigten <strong>isoperimetrische</strong>n <strong>Ungleichung</strong>en, wo kompakte Mengen<br />

mit glattem Rand mit geodätischen Bällen vom gleichen Volumen aus dem jeweiligen<br />

Raum verglichen wurden, werden in diesem Kapitel kompakte Mengen mit glattem Rand<br />

aus einer Riemannschen Mannigfaltigkeit, geodätischen Bällen vom gleichen Volumen aus<br />

einem geeigneten Modellraum gegenübergestellt.<br />

Im Folgenden sei Å stets eine vollständige, einfach zusammenhängende, dreidimensionale<br />

Mannigfaltigkeit der Schnittkrümmung �Å � � � . Weiter sei Å � die vollständige,<br />

einfach zusammenhängende, orientierte, dreidimensionale Mannigfaltigkeit mit konstanter<br />

Schnittkrümmung � � . Das angestrebte Ziel dieses Kapitels ist es, das folgende Theorem<br />

von Bruce Kleiner [Kle92] zu beweisen.<br />

Theorem 4.2.1 (Kleiner). Sei ª eine kompakte Menge in Å mit glattem Rand ª. Ist<br />

� � Å � ein geodätischer Ball mit ÎÓÐ � �ÎÓÐ ª , dann gilt<br />

Ist ÎÓÐ ª � ÎÓÐ � ,soistª isometrisch zu �.<br />

ÎÓÐ ª � ÎÓÐ � � (4.6)<br />

Um kurz die Beweisidee des Theorems 4.2.1 skizzieren zu können, benötigt man die Definition<br />

des <strong>isoperimetrische</strong>n Profils einer Riemmanschen Mannigfaltigkeit, die eine äquivalente<br />

Formulierung von (4.6) ermöglicht.


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 37<br />

Definition 4.2.2. Das <strong>isoperimetrische</strong> Profil einerÒ-dimensionalen Riemmanschen Mannigfaltigkeit<br />

Å ist die Funktion ÁÅ �� � ÎÓÐ Å � Ê, definiert durch<br />

ÁÅ Î � �Ò��ÎÓÐÒ ª � ª � Å kompakt mit glattem Rand ª� ÎÓÐ ª � Î ��<br />

<strong>Die</strong>se Funktion ist für kompakte Mannigfaltigkeiten nach [Gal88] stetig. Offensichtlich ist<br />

mit dieser Definition die Behauptung (4.6) äquivalent zu der Forderung, dass<br />

ÁÅ Î � Á Å� Î für alle Î � � ÎÓÐ Å (4.7)<br />

gilt. Ist ª � Å kompakt mit glattem Rand ª und ÎÓÐ ª � Î und nimmt man ferner<br />

an, dass ÎÓÐÒ ª � ÁÅ Î ist, so folgt mit der ersten Variation des Volumens und der<br />

Oberfläche, dass die mittlere Krümmung À von ª konstant ist. Darüberhinaus gilt<br />

Lemma 4.2.3. Für den linksseitigen Grenzwert gilt<br />

Beweis. Siehe [Gal88].<br />

� ÁÅ Î �� Ð�Ñ �Ò�<br />

Æ �<br />

ÁÅ Î Æ ÁÅ Î<br />

Æ<br />

� À�<br />

<strong>Die</strong> wesentliche Idee für den Beweis von (4.7) besteht nun darin, die mittlere Krümmung<br />

von minimierenden Mengen nach unten abzuschätzen und damit auch eine Abschätzung an<br />

die linkseitige Ableitung �Á Å Î zu bekommen. Dazu wird für jedes Î � die Existenz<br />

einer solchen minimierenden Menge ª � Å mit ÎÓÐ ª �Î und ÎÓÐ ª �Á Å Î<br />

gefordert, was aber für nicht-kompakte Mannigfaltigkeiten ein Problem darstellt, weil derartige<br />

Mengen hier nicht immer existieren. <strong>Die</strong>ses Problem kann man umgehen, indem man<br />

die Mannigfaltigkeit Å durch einen geodätischen Ball � Å � Å ersetzt, der groß genug<br />

ist, um ª zu enthalten. Kompaktheits- und Regularitätssätze aus der geometrischen Maßtheorie<br />

sichern dann für alle Î � ÎÓÐ � Å die Existenz einer Menge ª � � Å mit<br />

ÎÓÐ ª �Î und ÎÓÐ ª �Á� Å Î .DerRand ª ist jetzt nur noch � �« (siehe dazu<br />

[Whi91]) in den Punkten, wo er � Å berührt. Um diese grobe Beweisskizze verwirklichen<br />

zu können, benötigt man weitere Resultate, die im Folgenden bereitgestellt werden und ein<br />

genaues Verständnis der Beweiskette zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen.<br />

Insbesondere benötigt man den Begriff einer � ��« -Hyperfläche.<br />

Definition 4.2.4. Eine Hyperfläche Æ in einer Riemannschen Mannigfaltigkeit Å heißt<br />

� ��« -Hyperfläche, wenn für alle Ô Æ eine Umgebung Í � Å von Ô und eine � ��« -<br />

Funktion � � Í � Ê existiert, so dass Æ � Í � �Õ Í� � Õ � � und das Differential<br />

��Ô surjektiv ist.<br />

� ��« -Funktionen mit � « � sind �-mal stetig differenzierbare Funktionen, deren �-te<br />

partielle Ableitung Hölder stetig mit Exponenten « ist.<br />

Das ist die übliche Definition einer Hyperfäche beziehungsweise einer Ò -dimensionalen<br />

Untermannigfaltigkeit mit dem Unterschied, dass � � Í � Ê keine glatte sondern eine � ��« -<br />

Funktion ist.<br />

Ist Æ � Å eine � � -Fläche, die homöomorph zu der zweidimensionale Sphäre Ë ist,<br />

dann ist Æ mit Rademachers Theorem 2.2.2 fast überall zwei mal differenzierbar und weil<br />

die erste Ableitung Lipschitz-stetig ist, ist die zweite Ableitung, dort wo sie existiert, beschränkt.<br />

<strong>Die</strong> Gauß-Kronecker Krümmung �Ã Æ ist somit ein wohldefiniertes Element in<br />

Ä Æ und man kann folgendes Lemma formulieren.


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 38<br />

Lemma 4.2.5. Sei Æ � Å eine � � -Fläche, die homöomorph zu der zweidimensionalen<br />

Sphäre Ë ist. Erfüllt die Schnittkrümmung � Å von Å die Bedingung � Å � � � , dann<br />

gilt �<br />

Æ<br />

�Ã Æ � ÚÓÐ Æ � ���<br />

wobei ÚÓÐ Æ die Volumenform von Æ ist. <strong>Die</strong> Gleichheit gilt genau dann, wenn die Schnittkrümmung<br />

für alle Ebenen �, die tangential zu Æ sind, � Å � �� erfüllt.<br />

Beweis. Für glatte, kompakte und orientierte zweidimensionale Riemannsche Mannigfaltigkeiten<br />

Å ohne Rand gilt nach dem Satz von Gauß-Bonnet<br />

�<br />

Å<br />

�Å ÚÓÐÅ � �� Å � (4.8)<br />

Dabei bezeichnen �Å die Schnittkrümmung und � Å die Euler-Charakteristik von Å .<br />

<strong>Die</strong> Ê Euler-Charakteristik � Å ist eine topologische Invariante, weshalb das Integral<br />

� Å Å ÚÓÐÅ unabhängig von der Metrik <strong>auf</strong> Å ist. Einzelheiten dazu können in [Cha93]<br />

nachgelesen werden.<br />

Nach Voraussetzung ist Æ glatt und homöomorph zu der zweidimensionalen Sphäre Ë<br />

man erhält mit dem Satz von Gauß-Bonnet (4.8)<br />

und<br />

�� �<br />

�<br />

Æ<br />

�Æ ÚÓÐÆ �<br />

Wegen der Homöomorphie von Æ<br />

impliziert dann<br />

�<br />

zu Ë ist nämlich � Æ � . <strong>Die</strong> Gaußgleichung (4.4)<br />

Æ<br />

� Æ ÚÓÐ Æ �<br />

�<br />

Æ<br />

� Å �Ã Æ ÚÓÐ Æ �<br />

�<br />

Æ<br />

�à Æ<br />

� ÚÓÐ Æ �<br />

womit die Behauptung für den glatten Fall bewiesen ist.<br />

Jetzt wenden wir uns dem � � -Fallzu.MitdemSatzüber implizite Funktionen für � � -<br />

Funktionen folgert man, dass die Fläche Æ eine lokale Darstellung als Graph einer � � -<br />

Funktion besitzt. Für alle Ô Æ existiert also eine Umgebung Î � Ê , eine relativ offene<br />

Menge Í � ÌÔÆ � � Ê und eine � � Í -Funktion Ù � Í � Ê, sodass<br />

Æ � Î � � Ü� Ý Ê ¢ Ê� Ý � Ù Ü �<br />

gilt. Hier wird Å � �� mit Ê � �� identifizert und �� <strong>auf</strong> Ê ist die von �� induzierte Metrik.<br />

Weil Ù � � Í � Ï � Í � Ï � Í ist, existiert eine Folge ÙÑ � Í � Ï � Í<br />

von glatten Funktionen, so dass<br />

�ÙÑ Ù�Ï � Í � für Ñ �<br />

gilt (siehe Anhang A). Aufgrud der Tatsache, dass Ù stetig differenzierbar ist und damit der<br />

Gradient �Ù beschränkt bleibt, kann man die Wahl zweier Tangentialräume ÌÔÆ und ÌÕÆ


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 39<br />

so treffen, dass Æ , dort, wo sich die jeweiligen Approximationen Ù Ñ�Ù Ñ überlappen, eine<br />

Graphendarstellung über einen anderen Tangentialraum ÌÔ Æ besitzt. Dann lassen sich Ù Ñ<br />

und Ù Ñ ebenfalls als Graphen über ÌÔ Æ schreiben und mit Hilfe einer Zerlegung der Eins<br />

� erhält man eine glatte Funkion Ù Ñ Ù Ñ , die in der Ï � -Norm gegen<br />

Ù konvergiert. <strong>Die</strong>sen Vorgang führt man sukzessive für jeweils zwei Tangentialräume aus<br />

und setzt so die Graphen von ÙÑ zusammen. Da Æ kompakt ist, ist dies mit endlich vielen<br />

Schritten möglich. Auf diese Weise wird eine Folge von glatten Flächen Æ Ò konstruiert, die<br />

in der Ï � -Norm gegen Æ konvergieren. Für diese Flächen gilt nach dem Satz von Gauß-<br />

Bonnet �<br />

Æ Ñ<br />

�à ÆÑ � ÚÓÐ ÆÑ � ���<br />

<strong>Die</strong> Gauß-Kronecker Krümmung ist für den Fall, dass eine Fläche als Graph einer Funktion<br />

gegeben ist, eine von den ersten und zweiten Ableitungen des Graphen Ù abhängige<br />

Funktion. <strong>Die</strong> Ï � -Konvergenz liefert dann<br />

�<br />

Æ Ñ<br />

�à ÆÑ<br />

für Ñ � , was die Behauptung<br />

�<br />

impliziert.<br />

Æ<br />

� ÚÓÐ ÆÑ �<br />

�<br />

Æ<br />

�à Æ<br />

�Ã Æ � ÚÓÐ Æ � ��<br />

� ÚÓÐ Æ<br />

In den folgenden Untersuchungen werden einige Konvexitätsbegriffe benutzt, die einer kurzen<br />

Definition bedürfen. Eine Teilmenge � � Å in einer vollständigen, einfach zusammenhängenden<br />

Riemannschen Mannigfaltigkeit heißt konvex, falls die Geodäte, die zwei<br />

Punkte aus � verbindet, ganz in � liegt. Weiterhin heißt eine Funktion � � Å � Ê konvex,<br />

falls � Æ ­ ���� �℄ � Å konvex ist für jede Geodäte ­ ���� �℄ � Å. Einhäufig verwendetes<br />

Hilfsmittel stellt das nächste Lemma dar.<br />

Lemma 4.2.6. Sei Å eine vollständige, einfach zusammenhängende, Ò-dimensionale Mannigfaltigkeit<br />

der Schnittkrümmung �Å � � � und � eine abgeschlossene, konvexe Teilmenge<br />

von Å. Dann gilt<br />

(i) Für jeden Punkt Ô Å existiert ein eindeutiger Punkt È Ô �, so dass � Ô� È Ô �<br />

� Ô� � ��Ò��� Ô� Õ �Õ ��. <strong>Die</strong>sen bezeichnet man als Fußpunkt von Ô in �.<br />

(ii) <strong>Die</strong> Funktion È � Å � � vergrößert nicht die Abstände, das heißt<br />

� È Ô �È Ô � � Ô �Ô für alle Ô �Ô Å.<br />

Beweis. (i) Weil Å vollständig und � abgeschlossen ist, existiert ein Punkt È Ô �, der<br />

den Abstand � Ô� � � �Ò��� Ô� Õ � Õ �� realisiert. Um die Eindeutigkeit zu zeigen,<br />

nimmt man an, dass zwei Punkte Õ �� Õ � mit � Ô� Õ �� Ô� Õ �� Ô� � existieren.<br />

Sei �� �� � ℄ � Å die minimale Geodäte von Ô nach Õ��� � � und ­ die minimale Geodäte


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 40<br />

von Õ nach Õ , die wegen der Konvexität in � enthalten ist. Für kleine ×� betrachtet man<br />

nun die Variation von Geodäten � × , wobei � × ¡ die Geodäte von Ô nach ­ × ist. Nimmt man<br />

an, dass �� �� � �­ � ist, wobei �� die Metrik von Å ist, dann folgt mit der ersten<br />

Variationsformel (siehe Anhang C)<br />

� ¬ Ä �<br />

�× ×�<br />

× ¡<br />

��� �� � �­ � �<br />

¡<br />

was der Minimalität von � widerspricht. <strong>Die</strong>s widerum impliziert �� �� ¡ � �­ � .Analog<br />

erhält man �� �� � �­ � , woraus man schließen kann, dass die Winkel zwischen<br />

��� � � � und ­ größer oder gleich �� sind, was bedeutet, dass die Winkelsumme des<br />

Dreiecks Ô� Õ �Õ größer oder gleich � ist. Damit hat man ein Widerspruch zur Tatschache,<br />

dass die Winkelsumme eines geodätischen Dreiecks in einer vollständigen, einfach zusammenhängende<br />

Mannigfaltigkeit der Schnittkrümmung � � immer kleiner � ist. Also existiert<br />

ein eindeutiger Punkt È Ô �, der den Abstand � Ô� � realisiert.<br />

(ii) Seien Ô �Ô Å und �� � � � ℄ � Å die minimalen Geodäten von È Ô� nach Ô��<br />

� � � . Weiter setzt man � Ø � � � Ø �� Ø .Für die Geodäte ­, dieÈ Ô mit È Ô<br />

verbindet, betrachtet man für kleine Ø � die Variation von Geodäten ­Ø � � � ℄ � Å, die<br />

� Ø mit � Ø verbinden. <strong>Die</strong> Berechnung der ersten Variationsformel ergibt dann<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

� Ø ��� �� � �­<br />

¡<br />

�� �� � �­<br />

¡ � �<br />

Weil die Schnnittkrümmung von Å nichtpositiv ist und � und � Geodäten sind, folgt mit<br />

der zweiten Variationsformel (siehe Anhang C)<br />

�<br />

�Ø<br />

¬ Ø�Ø<br />

� Ø �<br />

� �ÖØ �� Ø ¬ ¬ � � Ø �Ì Ø �� Ø � �Ì Ø � �� � Ø �Ì Ø<br />

¡¡ �Ø � �<br />

wobei � das Variationsvektorfeld der Variation ­Ø von ­Ø in einer Umgebung von Ø und<br />

�� � � �� �� Ì Ì der zu ­Ø senkrechte Anteil von � ist. Damit ist � � � , was zu<br />

� È Ô �È Ô � � Ô �Ô gleichbedeutend ist.<br />

Korollar 4.2.7. Hat � einen � -Rand � und ist �Ô die Einheitsnormale an Ô �, dann<br />

ist È �ÜÔ Ô Ø�Ô � Ô.<br />

Beweis. Ist È �ÜÔÔ Ø�Ô �� Ô, dann gibt es eine Geodäte � � � � ℄ � Å Ò von �ÜÔÔ Ø�Ô<br />

¡<br />

nach È �ÜÔÔ Ø�Ô mit � �� � �­ � , wobei ­ die Geodäte von È �ÜÔÔ Ø�Ô nach Ô<br />

ist, die wegen der Konvexität von � ganz in � enthalten ist. Weil �� � � �Ø℄ � Å� �� Ø �<br />

�ÜÔÔ Ø�Ô senkrecht von Å Ò startet, ist der Winkel zwischen �� und ­ groesser oder gleich<br />

�� . Damit erhält man, wie im Beweis vom obigen Lemma, einen Widerspruch dazu, dass<br />

die Winkelsumme eines geodätischen Dreiecks kleiner � ist.<br />

Weil der Rand ª der minimierenden Menge ª , wie oben schon erwähnt, nicht einmal<br />

� � ist, ist eine schwache Definition der mittleren Krümmung notwendig.<br />

Definition 4.2.8. Sei Å eine zusammenhängende Riemannsche Mannigfaltigkeit ohne Rand<br />

und ª � Å eine echte, kompakte und nichtleere Teilmenge von Å. IstÔ ª und Ë � Å


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 41<br />

eine glatte, orientierte Hyperfläche mit Ë � ª��Ô� und liegt ª <strong>auf</strong> der selben Seite von Ë,<br />

wie das Normalenvektorfeld von Ë in einer Umgebung von Ô, dann nennt man Ë � Å eine<br />

Trägerhyperfläche von ª in Ô. <strong>Die</strong> Menge aller Trägerhyperflächen von ª in Ô bezeichnet<br />

man mit Ë ª�Ô . <strong>Die</strong>se ist nicht leer für mindestens ein Ô ª. Bezeichnet ÀË Ô die mittlere<br />

Krümmung der Trägerhyperfläche Ë Ë ª�Ô in Ô, sodefiniert<br />

die mittlere Krümmung der Menge ª.<br />

À ª � ×ÙÔ�ÀË Ô � Ô ª�Ë Ë ª�Ô ��<br />

Ist ª � Å kompakt mit � -Rand ª, dannistÀ ª gerade das Maximum der mittleren<br />

Krümmung von ª, weilÀ ª Ô � ÀË Ô für alle Ô ª und alle Ë Ë ª�Ô .<br />

Der folgende Satz ist der wichtigste geometrische Bestandteil für den Beweis des angestrebten<br />

Theorems 4.2.1. Zur Definition des Hausdorff-Maßes <strong>auf</strong> Riemannschen Mannigfaltigkeiten<br />

siehe Anhang B.<br />

Satz 4.2.9. Sei ª � Å eine kompakte, nichtleere Menge. <strong>Die</strong> Funktion À� � � � �<br />

ordne jedem � � die mittlere Krümmung der geodätischen Sphäre aus Å � zu, die<br />

das zweidimensionale Volumen � hat. Es gilt dann<br />

À ª � À� À ª<br />

wobei À das zweidimensionale Hausdorff-Maß bezeichnet und ª der topologische Rand<br />

von ª ist. Ist À ª � À� À ª ,soistª isometrisch zum geodätischen Ball � � Å � mit<br />

ÎÓÐ � �À ª .<br />

Beweis. Ist ª konvex mit � -Rand ª, dannist ª homöomorph zu der Sphäre Ë .Für<br />

ein Ô ªÒ ª ist die Funktion � � Ë � ÌÔÅ � ª� � �� �ÜÔ Ô Ö� ¡ � , wobei Ö� jedem<br />

� eine positive reelle Zahl Ö� zuordnet, wegen der Konvexität von ª und der Eindeutigkeit<br />

der Geodäten zwischen zwei Punkten aus Å, nämlich ein Homöomorphismus. Mit Lemma<br />

4.2.5 und der <strong>Ungleichung</strong> zwischen arithmetischem und geometrischem Mittel folgt nun<br />

�<br />

� ��À �<br />

ª<br />

�� � �à ª � ÚÓÐ ª �<br />

�<br />

ª<br />

�<br />

ª<br />

��Àª �<br />

� ÚÓÐ ª<br />

�<br />

� ÎÓÐ ª � (4.9)<br />

Andererseits ist die mittlere Krümmung einer geodätischen Sphäre aus Å � konstant und die<br />

Hauptkrümmungen sind gleich, woraus sich mit (4.9)<br />

�� À� ÎÓÐ ª �<br />

ergibt, und damit auch<br />

�<br />

� ÎÓÐ ª � �� �<br />

À� ÎÓÐ ª � À ª�<br />

�� � Àª<br />

�<br />

� ÎÓÐ ª<br />

Ist ª keine konvexe Menge, dann betrachtet man den Abschluss der konvexen Hülle � von<br />

ª. <strong>Die</strong>konvexeHülle der Menge ª ist die kleinste konvexe Menge, die ª enthält. � ist<br />

wiederum konvex und kompakt. Sei �Ö � �Ô Å � � Ô� � � Ö� und �Ö � �Ö für alle


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 42<br />

Ö � mit � � � und � � � . Weil die Abstandsfunktion Ô �� � Ô� � konvex ist, ist �Ö<br />

für Ö � auch konvex [BiON69]. <strong>Die</strong> Abbildung È � Å Ò �Ò � � �, die jedem Ô den<br />

Fußpunkt È Ô � von Ô in � zuordnet, ist mit Lemma 4.2.6 wohldefiniert und Lipschitzstetig<br />

mit Lipschitz-Konstante Ä � und man setzt ÈÖ � È ��Ö.<br />

Für Ö� sind die Abstandsflächen �Ö laut [Alm86] � � . Folglich ist die mittlere Krümmung<br />

von �× fast überall definiert. Im Folgenden sei Ô �Ö ein Punkt, für den die mittlere<br />

Krümmung À�Ö Ô<br />

dann<br />

definiert ist und ÈÖ Ô � � ª gilt. Es soll gezeigt werden, dass<br />

À�Ö Ô � À ª Ö� ¡ Ö (4.10)<br />

gilt, wobei Ö� � �Ò�� � Ê� Ü� Ü � Ü ÌÅ ��Ö� �Ü� � � bezeichnet. � Ê� ist dabei der<br />

Ricci-Tensor, die Spur des Riemannschen Krümmungstensors (3.1), für den bekanntlich<br />

Ê� � ��� �ØÖ � � �Ê ��� � mit ����� � Å gilt.<br />

Zum Beweis von (4.10) betrachtet man eine Trägerfläche Ë Ë �Ö�Ô , deren zweite Fundamentalform<br />

��Ö Ô � �Ë Ô erfüllt. Sei nun ­ � � �Ö℄ � Å � ­ Ø � �ÜÔÔ Ø� Ô , wobei �<br />

das Einheits-Normalenvektorfeld von Ë bezeichnet, das in Ô in Richtung �Ö zeigt. Mit einer<br />

Kurve « × � Ë, die« � Ô und �« � Ú erfüllt, erhält man die geodätische Variation<br />

­× Ø � �ÜÔ « ×<br />

von ­ � ­ . Das Variationsvektorfeld � Ø � ×<br />

fangsbedingungen<br />

und<br />

�ÖØ� � �ÖØ × ­× Ø<br />

� �Ö×� « ×<br />

� � ×<br />

¬<br />

¬<br />

¬ ×�<br />

�<br />

¬<br />

�<br />

¬<br />

� �Ö×<br />

¬ ×�<br />

Ø� « × ¡<br />

¬<br />

¬ ×� ­× Ø ist ein Jacobi-Feld, das die An-<br />

�ÜÔ « × � �« � Ú<br />

Ø ­× Ø<br />

¬ ×�<br />

�<br />

� �ÖÚ� � �Ë Ô Ú<br />

� �Ö×<br />

¡<br />

��ÜÔ« × � « ×<br />

Ø� « ×<br />

erfüllt, wobei �Ë die Weingartenabbildung von Ë ist. <strong>Die</strong> Exponentialabbildung ist <strong>auf</strong><br />

einer kleinen Umgebung des Nullschnitts im Normalenbündel �Ë von Ë ein Diffeomorphismus<br />

und somit ist für genügend kleines Ö auch die Einschränkung �ÜÔ��ÖË mit �ÖË � �Ü<br />

�Ë��Ü� � Ö� ein Diffeomorphismus. Nach eventueller Verkleinerung von Ë � �ÜÔ��ÖË ist<br />

Ë eine Trägerfläche von ª in �ÜÔ Ô Ö� Ô �. Esist�ÜÔ Ô Ö� Ô � ÈÖ Ô � � ª,<br />

da sonst ein Õ �� Õ �� �ÜÔ Ô Ö� Ô mit ÈÖ Ô � Õ und � Ô� Õ � � Ô� � � Ö � Ö<br />

existieren würde. Weil �ÜÔ <strong>auf</strong> �Ü �Ë��Ü� �Ö� ein Diffeomorphismus ist, gibt es aber ein<br />

Ô Ë� Ô �� Ô mit �ÜÔ Ô Ö � Ô � Õ, was bedeuten würde, dass Ô �Ö, und das ist ein<br />

Widerspruch zu Ë � �Ö � �Ô�.<br />

Korollar 4.2.7 impliziert, dass ­ alle ËØ senkrecht trifft, woraus<br />

�ÖØ� Ø � � ÖØ × ­× Ø<br />

¬ ×�<br />

� � Ö× Ø ­× Ø<br />

¬ ×�<br />

resultiert. Für die zweite Ableitung von � gilt dann<br />

�ÖØ �ÖØ� Ø � �ÖØ<br />

�ËØ � Ø ¡ � �ËØ<br />

¬ ×�<br />

�<br />

� � Ö� Ø � � �ËØ ­ Ø � Ø (4.11)<br />

�ÖØ� Ø ¡ �ÖØ�ËØ � Ø


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 43<br />

und mit der Jacobi-Gleichung (4.1) erhält man<br />

�ÖØ�ËØ � Ø � �Ê � Ø �� � � ËØ � Ø �<br />

Um die Notation zu vereinfachen, wurde der Punkt ­ Ø , in dem man die Weingartenabbildung<br />

betrachtet, weggelassen. Wegen der Injektivität von ÌÔË � Ì­ Ø ËØ� � �� � Ø<br />

erhält man den Endomorphismus<br />

�ÖØ�ËØ ¡ � �Ê ¡�� � � ËØ ¡<br />

<strong>auf</strong> Ì­ Ø ËØ, der auch als Riccati Gleichung bekannt ist. Durch Spurbildung und der Cauchy-<br />

Schwarzen <strong>Ungleichung</strong> bezüglich dem Skalarprodukt ª �� � « �ØÖ �� Ì für quatratische<br />

Matrizen �� �, folgt<br />

�<br />

�Ø ØÖ �ËØ � �<br />

� �� �<br />

ØÖ �ËØ � �<br />

� �� � � � �<br />

Integriert man nun die obere <strong>Ungleichung</strong> von bis Ö und berücksichtigt man die Tatsache,<br />

dass Ë Ë ª�ÈÖ Ô ist, so erhält man<br />

À ª � ÀË ÈÖ Ô � ÀË Ô Ö� ¡ Ö�<br />

Lässt man ÀË Ô gegen À�Ö Ô l<strong>auf</strong>en, so bekommt man schließlich die gewünsche <strong>Ungleichung</strong><br />

(4.10)<br />

À�Ö Ô � À ª Ö� ¡ Ö�<br />

Aufgrund der Konvexität und der Kompaktheit von �Ö, ist�Ö � �Ö homöomorph zu Ë .<br />

Mit Lemma 4.2.5, der <strong>Ungleichung</strong> zwischen arithmetischem und geometrischem Mittel und<br />

(4.10) folgt dann<br />

�� �<br />

�<br />

�<br />

Für den Fall, dass<br />

und<br />

�<br />

�Ö<br />

�<br />

�Ã�Ö � ÚÓÐ�Ö<br />

�� � À�Ö<br />

È Ö ª<br />

��Àª Ö� ¡ Ö� �<br />

� ÚÓÐ�Ö<br />

�<br />

� ÎÓÐ È Ö<br />

� ÎÓÐ �ÖÒÈ Ö ª ¡ �<br />

�ÖÒÈ Ö<br />

�ÖÒÈ Ö<br />

ª<br />

�<br />

ª<br />

ª ¡<br />

�Ã�Ö � ÚÓÐ�Ö<br />

�Ã�Ö ÚÓÐ�Ö� (4.12)<br />

Ð�Ñ<br />

Ö � ÎÓÐ È Ö ª ¡ � À ª � � (4.13)<br />

Ð�Ñ<br />

Ö �<br />

�ÖÒÈ Ö<br />

�<br />

ª<br />

�Ã�Ö<br />

ÚÓÐ�Ö � (4.14)


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 44<br />

gelten würde, erhielte man für Ö � in (4.12)<br />

�� � Àª<br />

�� �<br />

�<br />

� À ª � � �<br />

�� � Àª<br />

�<br />

� À ª � (4.15)<br />

weil � � ist. Für einen geodätischen Ball � � Å� mit ÎÓÐ � �À ª ,würde aus<br />

��À� �� �<br />

� � ��À� À ª<br />

� ÎÓÐ � �<br />

� �<br />

� À ª �<br />

schließlich die Behauptung<br />

À� À ª � À ª<br />

resultieren. Es müssen also noch (4.13) und (4.14) gezeigt werden.<br />

Ist � die innere Normale <strong>auf</strong> �Ö und � � �Ö ¢ � �� � Å � � Ô� Ø � �ÜÔ Ô Ø� Ô eine<br />

Variation von �Ö mit Variationsrichtung � � �, dannist� ¡�Ö � ÈÖ ¡ � für kleines<br />

Ö � �. Damit ist die Abbildung ÈÖ bijektiv und man erhält mit der Flächenformel (siehe<br />

Anhang B) für ÈÖ � �Ö � � � Å<br />

È Ö<br />

mit der Jacobischen Â� ÈÖ Ô �<br />

�<br />

Â� ÈÖ ÚÓÐ�Ö<br />

ª<br />

Õ<br />

��Ø ���Ö Ô<br />

� À ª � � �<br />

�Ö<br />

Ü� Ô � �Ö<br />

Ü� Ô ¡ Ô<br />

� ��Ø �Ö ��, die nach Ra-<br />

demachers Theorem 2.2.2 fast überall existiert. Dabei sind Ü � lokale Koordinaten <strong>auf</strong> �Ö und<br />

�Ö � � ¡�Ö .Für Ø�Öist aber (siehe Anhang C, Evolutionsgleichungen)<br />

�<br />

�Ø<br />

Õ ��Ø �Ø �� � À�Ö Ø<br />

Õ ��Ø �Ø ��� (4.16)<br />

punktweise, fast überall erfüllt. Unter Berücksichtigung von (4.10) folgt dann für Ø � �Ö℄<br />

Õ ��Ø �Ø �� � � Ê Ø À� Ö × �×<br />

Õ ��Ø � �� � � Ê Ø À� Ö × �× � � ÀªØ Ö� ÖØ Ø � �<br />

Damit erhält man Ð�ÑÖ � Â� ÈÖ � . Würde Â� ÈÖ � <strong>auf</strong> einer Menge � mit<br />

ÎÓÐ � � gelten, so wäre À ª � � � ÎÓÐ È Ö ª . Aus Stetigkeitsgründen würde<br />

dann ein � �Ö℄ mit ÎÓÐ È � ª � ÎÓÐ È Ö ª existieren und mit (4.16) erhielte<br />

man<br />

ÎÓÐ È Ö ª ÎÓÐ È � ª �<br />

�<br />

�Ö<br />

�<br />

Ö<br />

�<br />

�<br />

�<br />

ÎÓÐ È Ø ª �Ø<br />

�Ø<br />

È Ø<br />

�<br />

ª<br />

À�Ø<br />

Õ ��Ø �Ø �� ÚÓÐ�Ø �Ø � �<br />

was zur Folge hätte, dass für die mittlere Krümmung À�Ø � punktweise, fast überall <strong>auf</strong><br />

einer Menge mit nichtverschwindendem Volumen aus È Ø ª gelten würde. <strong>Die</strong>s wäre


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 45<br />

aber ein Widerspruch zur Konvexität von �Ø. Somit ist Ð�ÑÖ � Â� ÈÖ � ,woraussich<br />

ÎÓÐ È Ö<br />

ª ¡ �<br />

�<br />

È Ö<br />

È Ö<br />

�<br />

�<br />

ª<br />

ª<br />

� À ª � �<br />

ÚÓÐ�Ö<br />

Â� ÈÖ ÚÓÐ�Ö<br />

È Ö<br />

�<br />

ª<br />

È Ö<br />

�<br />

ª<br />

Â� ÈÖ ÚÓÐ�Ö<br />

Â� ÈÖ ÚÓÐ�Ö � À ª � �<br />

für Ö � ergibt.<br />

Es bleibt noch die Richtigkeit von (4.14) zu überprüfen. Hierfür genügt es zu zeigen, dass<br />

für die Lipschitz-stetige Abbildung È Ö Ö � �Ö � �Ö mit festem Ö �Ö� , die jedem Ô den<br />

Fußpunkt È Ö Ö Ô �Ö von Ô in �Ö zuordnet,<br />

und<br />

� �Ã�Ö Æ È Ö Ö ¡ È Ö Ö<br />

Ð�Ñ<br />

Ö � �Ã�Ö Æ È Ö Ö ¡ È Ö Ö<br />

£ ÚÓÐ�Ö Ô �� Ö � ��� (4.17)<br />

£ ÚÓÐ�Ö Ô � (4.18)<br />

gelten. Dabei ist Ô �Ö ÒÈ Ö ª , so dass die Gauß-Kronecker Krümmung �Ã�Ö Ô definiert<br />

ist, und ��� � ×ÙÔ�� Å � �, wobei � alle Ebenen duchläuft, die tangential zu �Ö<br />

sind. In diesem Zusammenhang ist die Norm �� � � � einer -Form durch �� � � � �<br />

Ô ��Ø ������� gegeben. <strong>Die</strong> Transformationsformel (4.3) für Lipschitz-stetige, bijektive<br />

Funktionen liefert dann<br />

�<br />

�ÖÒÈ Ö<br />

ª<br />

�Ã�Ö<br />

ÚÓÐ�Ö �<br />

�<br />

�Ö ÒÈ Ö ª<br />

�Ã�Ö Æ È Ö Ö<br />

È Ö Ö<br />

£ ÚÓÐ�Ö � �<br />

für Ö � .<br />

Sei nun � die innere Normale <strong>auf</strong> �Ö und sei Ô �Ö ÒÈ Ö ª derart gewählt, dass �<br />

in Ô differenzierbar ist. Weiterhin sei die Geodäte ­ � � �Ö ℄ � Å gegeben durch ­ Ø �<br />

¬<br />

�ÜÔÔ Ø� Ô und « × � �Ö eine Kurve mit « � Ô und �« � Ú. Das Variationsvektorfeld<br />

� Ø � ¬ ­× Ø der geodätischen Variation<br />

× ×�<br />

¡<br />

Ø� « ×<br />

­× Ø � �ÜÔ « ×<br />

von ­ � ­ ist ein Jacobi-Feld mit den Anfangsbedingungen � � Ú und �ÖØ� �<br />

��Ö Ô Ú .<br />

Für Ö �Ö ℄ betrachtet man jetzt die Abbildungen � Ö Ö � ÌÔ�Ö � ÌÈ Ö Ö Ô �Ö, die durch<br />

Ú �� �ÖØ� Ø �Ø�Ö Ö definiert sind. Analog zu (4.11) prüft man für Ø � �Ö<br />

�ÖØ�<br />

Ö Ø<br />

Ø � ��Ö Ø ­ Ø � Ø � �Ö nach. Weil � Ø ein Jacobi-Feld ist, gilt für die zweite Ableitung<br />

�ÖØ �ÖØ� Ø � �Ê � Ø �� ��<br />

Ú


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 46<br />

Ö Ø<br />

Durch Nachrechnen verifiziert man, dass Ø �� �Ö Ú ��Â Ø � Ø � �Ö ein Jacobi-Feld<br />

entlang ­ mit den Anfangsbedingungen  � ��Ö Ô Ú und �ÖØ � �Ê Ú� � � ist.<br />

<strong>Die</strong> zweite Fundamentalform von �Ö ist in Ô �Ö ÒÈ Ö ª nach oben beschränkt, wobei<br />

die Schranke Ö � ��� nur von Ö und ��� abhängt. Man kann nämlich um ÈÖ Ô einen<br />

konvexen geodätischen Ball �Ö vom Radius Ö legen, der ganz in �Ö enthalten ist. Weil<br />

�Ö konvex ist, ist die zweite Fundamentalform von �Ö in Ô durch die zweite Fundamentalform<br />

von<br />

und<br />

�Ö in Ô nach oben beschränkt. Damit sind auch die Anfangsbedingungen Â<br />

� ÖØÂ beschränkt. Weil die Jacobische Differentialgleichung für die Komponenten<br />

� �� �� von  bezüglich eines Basisfeldes � �� �� � � ­ zu einer gewöhnlichen linearen<br />

Differentialgleichung zweiter Ordnung � Ø � � Ø � Ø mit � � � �� �� wird und<br />

die Komponenten ��� Ø � �� �Ê ���� �� �� Ø von � Ø beschränkt sind, ist die Lösung<br />

� Ø für Ø � �Ö ebenfalls beschränkt. Daraus ergibt sich wiederrum die Beschränktheit<br />

Ö Ø<br />

von Â Ø ��Ö Ú für Ø � �Ö .<br />

<strong>Die</strong> Abbildungen � Ö Ö � ÌÔ�Ö � ÌÈ Ö Ö Ô �Ö kann man <strong>auf</strong>grund von<br />

�È Ö Ö Ô Ú � �<br />

¬<br />

�<br />

�×<br />

¬<br />

« × � �<br />

�×<br />

¬<br />

¬ ×�<br />

�ÜÔ « ×<br />

Ö Ö � « × ¡ � � Ö Ö<br />

als � Ö Ö � ��Ö Æ �È Ö Ö Ô mit der Weingartenabbildung ��Ö von �Ö in È Ö Ö Ô schreiben.<br />

Weiterhin gilt<br />

�Ò�����Ö Û � � Û ÌÈ Ö Ö Ô �Ö� �Û� � ��<br />

für Ö � , was bedeutet, dass der kleinste quadrierte Eigenwert von ��Ö gegen Null geht,<br />

wenn Ö � strebt. Wegen ÈÖ Ô � ÈÖ È Ö Ö Ô �Ò ª wird verhindert, dass für �Ú� �<br />

der Betrag � �È Ö Ö Ô Ú �� strebt, was für Ö �<br />

�Ò���� Ö Ö Ú � � Ú ÌÔ�Ö � �Ú� � �� (4.19)<br />

impliziert.<br />

Der Zusammenhang zwischen der Abbildung �Ö Ö und �Ã�Ö È Ö Ö Ô ¡ È Ö Ö<br />

£ ÚÓÐ�Ö Ô wird<br />

jetzt deutlich. <strong>Die</strong> durch �Ö Ö aus der Volumenform ÚÓÐ�Ö È Ö Ö Ô induzierte -Form ist gerade<br />

�Ã�Ö È Ö Ö Ô ¡ È Ö £<br />

ÚÓÐ�Ö Ö<br />

Ô. Für Ü� Ý ÌÔ�Ö gilt nämlich<br />

� Ö Ö<br />

£ ÚÓÐ�Ö È Ö Ö Ô Ü� Ý � ÚÓÐ�Ö È Ö Ö Ô<br />

� ��Ø ��Ö ¡ ÚÓÐ�Ö È Ö Ö Ô<br />

� �Ã�Ö È Ö Ö Ô ¡ È Ö Ö<br />

��Ö Æ �È Ö Ö Ô Ü ���Ö Æ �È Ö Ö Ô Ý ¡<br />

Ö<br />

�ÈÖ Ô Ü � �È Ö Ö Ô Ý ¡<br />

£ ÚÓÐ�Ö Ô Ü� Ý �<br />

Sei � � Ñ�Ò���Ö Ö Ú � � Ú ÌÔ�Ö � �Ú� � � und � so gewählt, dass �Ö Ö � � � ist.<br />

Ergänzt man dann � zu einer Orthonormalbasis �� �� � <strong>auf</strong> ÌÔ�Ö ,soist� � �<br />

�� �� �� �� mit � �<br />

� und �� �� �<br />

� Ö Ö � eine Orthonormalbasis von ÌÈ Ö Ö Ô �Ö. Sei�� �� � die zu � �<br />

�� �<br />

� �<br />

�� �<br />

die zu �� �� � duale Basis. Dann besitzt die Volumenform ÚÓÐ�Ö È Ö Ö Ô die Darstellung � �<br />

� . Folglich ist die Norm der Volumenform gleich . Weiterhin gilt wegen �� � � � �<br />

�� � ¡�� �<br />

� � Ö Ö<br />

£ � � � � � � � Ö Ö<br />

�<br />

£ � � � Ö Ö<br />

£ � �� Ô � � Ö Ö<br />

Ô Ô<br />

��� �� �¡����� � � �� �¡�� ��<br />

£ � �¡� � Ö Ö<br />

£ � �


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 47<br />

Aus der Beschränktheit von �Ö Ö Ú für alle Ö �Ö ℄ und (4.19) resultieren schließlich<br />

(4.17) und (4.18). Damit ist der erste Teil des Satzes bewiesen. Es bleibt nur noch zu zeigen,<br />

dass À ª � À� À ª die Isometrie eines geodätischen Balles � � Å� mit ÎÓÐ<br />

À ª zu ª impliziert.<br />

� �<br />

Sei dazu À ª � À� À ª � À�. Dann muss in (4.15) Gleichheit gelten, also<br />

À ª � � � À ª sein. Deswegen muss À ª � �Ò � � gelten. Folglich<br />

ist entweder ÎÓÐ ª � ÎÓÐ � oder ÎÓÐ ª � . Nach Voraussetzung ist ÎÓÐ ª �� ,was<br />

impliziert, dass ª � �, dennª � � ist eine abgeschlossene Menge. In diesem Fall ist<br />

È Ö ª � �Ö und mit Hilfe der <strong>Ungleichung</strong> (4.10) an die mittlere Krümmung À�Ö sieht<br />

man dort, wo sie existiert, dass die mittlere Krümmung der Flächen �Ö für Ö � gleichmäßig<br />

beschränkt bleibt. Damit bleibt auch die zweite Fundamentalform � gleichmäßig beschränkt.<br />

Sind die Flächen �Ö lokal als Graphen der � � -Funktionen ÙÖ � Í � Ê für eine oBdA konvexe,<br />

relativ kompakte Menge Í �� Ê gegeben, so bedeutet dies gerade, dass die zweiten<br />

partiellen Ableitungen ����ÙÖ für �� � � � und Ö � gleichmäßig beschränkt bleiben.<br />

Mit dem Mittelwertsatz erhält man dann die Lipschitz-Stetigkeit der partiellen Ableitungen<br />

��ÙÖ mit der selben Lipschitz-Konstante Ä. Aufgrund der Tatsache, dass � � in � kompakt<br />

eingebettet ist, existiert eine in � konvergente Teilfolge ÙÖ� . <strong>Die</strong> Grenzfunktion ist<br />

damit differenzierbar und weil Ä für alle Ö � konstant war, sind die partiellen Ableitungen<br />

der Grenzfunktion ebenfalls Lipschitz-stetig mit Lipschitz-Konstante Ä. Es folgt, dass<br />

� � � � ª auch � � ist. Durch Anwendung von Lemma 4.2.5 <strong>auf</strong> ª erhält man<br />

Andererseits gilt<br />

�� �<br />

�<br />

�� À� �<br />

�<br />

ª<br />

�� �<br />

��À �<br />

ª<br />

�<br />

ª<br />

�à ª<br />

� ÚÓÐ ª�<br />

� �� � Àª<br />

� ÎÓÐ � �<br />

� �<br />

� ÎÓÐ ª �<br />

ª<br />

�à ª<br />

�<br />

� ÎÓÐ ª<br />

� ÚÓÐ ª�<br />

woraus man schließen kann, dass die Gleichheit in Lemma 4.2.5 erfüllt ist. Folglich ist<br />

� Å � � � für alle Ebenen �, die tangential zu ª sind. Außerdem sind die Hauptkrümmungen<br />

fast überall gleich und damit gilt auch À ª � À� und �à ª � �à � fast<br />

überall. Um eine bessere Regularitätsaussage über ª treffenzukönnen, betrachtet man lokal<br />

den Graphen Ù � Í � Ê für ein Í �� Ê von ª.<br />

<strong>Die</strong> mittlere Krümmung beschreibt (fast überall) <strong>auf</strong> Í eine partielle elliptische Differentialgleichung<br />

zweiter Ordnung mit der � � -Lösung Ù. Setzt man die erste Ableitung ein, dann<br />

erhält man eine lineare gleichmäßig elliptische Differentialgleichung mit Lipschitz-stetigen<br />

Koeffizienten � �� Ï � Í . Mit Theorem 4.1.3 liegt die schwache Lösung Ù für jedes<br />

Í �� Í in Ï � Í und demnach sind die Koeffizienten � �� Ï � Í . Durch wiederholtes<br />

Anwenden von Theorem 4.1.3 erhält man schließlich, dass Ù Ï Ñ� �Í für ein<br />

geeignetes � Í �� Í und alle Ñ Ê Ò . Nach dem Sobolevschen Einbettungssatz A.0.13 ist<br />

somit Ù � �Í und ª ist eine � -Fläche.<br />

Damit ist die zweite Fundamentalform von ª überall gleich der zweiten Fundamentalform<br />

von �. <strong>Die</strong> Gaußgleichung (4.4) liefert nun die Gleichheit der konstanten Schnittkrümmungen<br />

� ª und � � von ª und �. Bezeichnet die Homöomorphie zwischen ª und �,


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 48<br />

so kann � aus Å � rausgeschnitten und dafür ª eingeklebt werden und man erhält <strong>auf</strong> diese<br />

Weise eine differenzierbare Mannigfaltigkeit Å �Ò �Ò � � ª. <strong>Die</strong> neue Metrik <strong>auf</strong><br />

Å �Ò �Ò � � ª ist allerdings nur � � . Mit Theorem 4.1.4 für � � -Metriken schließt<br />

man, dass die Metrik <strong>auf</strong> ª lokal symmetrisch vom Rang eins ist. <strong>Die</strong>s wiederrum führt zur<br />

Isometrie von ª zu �.<br />

Ein letztes Lemma muss noch bewiesen werden, bevor man sich dem Beweis des <strong>isoperimetrische</strong>n<br />

Volumenvergleichsatzes, Theorem 4.2.1 zuwendet.<br />

Lemma 4.2.10. Sei Å eine Ò-dimensionale Riemannsche Mannigfaltigkeit und ª � Å ein<br />

kompaktes Gebiet mit � -Rand ª. IstÔ ª und Ë Ë ª�Ô eine Trägerhyperfläche von<br />

ª in Ô, deren mittlere Krümmung ÀË Ô in Ô bezüglich der inneren Normalen von ª die<br />

Bedingung ÀË Ô � erfüllt, dann existiert ein Familie �ªØ�Ø� von Gebieten mit � -Rand,<br />

die folgende Eigenschaften erfüllen<br />

(i) ªØ � ª �ªfür Ø � ,<br />

(ii) ÎÓÐ ªØ und ÎÓÐÒ ªØ sind glatte Funktionen in Ø,<br />

(iii) � ¬ ÎÓÐ ªØ � ,<br />

�Ø Ø�<br />

(iv) � ¬ ÎÓÐÒ ªØ � �Ø Ø� � ¬ ÎÓÐ ªØ .<br />

�Ø Ø�<br />

Beweis. Für den Fall, dass ª glatt ist in einer Umgebung von Ô, ist die mittlere Krümmung<br />

À ª Ô wohldefiniert und erfüllt À ª Ô � ÀË Ô � .Sei� eine glatte positive Funktion<br />

<strong>auf</strong> Å mit kompaten Träger in einer genügend kleinen Umgebung Í von Ô, sodass<br />

¬<br />

À ª Õ � für alle Õ Í gilt. Weiterhin betrachtet man die Variation ¨�Å ¢ � �� � Å<br />

von ª mit Variationsrichtung �¨¬<br />

� ��, wobei � die innere Normale an ª ist. Sei<br />

�Ø Ø�<br />

� � ª ¢ � �� � Å� � Ô� Ø �¨Ô� Ø die zugehörige Variation des Randes ª. Dann folgt<br />

mit der ersten Variation des Volumens (Satz 4.1.1)<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐ ªØ �<br />

�<br />

ª<br />

� ÚÓÐ ª � �<br />

wobei ªØ � ¨ ª�Ø ist. <strong>Die</strong> erste Variation der Oberfläche (Satz 4.1.2) impliziert dann<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐÒ ªØ �<br />

�<br />

ª<br />

�À ª ÚÓÐ ª �<br />

�<br />

ª<br />

� ÚÓÐ ª �<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐ ªØ �<br />

mit ªØ � � ª�Ø , womit die Aussage für den glatten Fall bewiesen ist.<br />

Der allgemeine Fall kostet etwas mehr Aufwand. Sei dazu �ÀË Ô fest und � Ë �<br />

Ë eine kompakte, zusammenhängende Hyperfläche mit glattem Rand und � � ,sodass<br />

folgende fünf Eigenschaften erfüllt sind.<br />

(1) Ô � Ë.<br />

(2) Bezeichnet �� � Ë � �� � � Ë���� ���, so ist die Exponentialabbildung �ÜÔ � �ÜÔ� �� � Ë �<br />

�� �Ë � Å in der �-Umgebung des Nullschnitts im Normalenbündel � �Ë von �Ë ein Diffeomorphismus.


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 49<br />

(3) �ÜÔ �� �Ë� � Ë � ª��.<br />

(4) Sei � � � Ë � � � Ë das von Ë eingeschränkte Einheitsnormalenvektorfeld und Î �<br />

�ÜÔ �� �Ë � Å. Weiterhin sei die glatte Funktion � � Î <strong>auf</strong> Î durch<br />

� Æ �ÜÔ � � �� ��� für � �� �Ë definiert. Sie gibt den Abstand eines Punktes<br />

Õ Î von �Ë an. Man wählt � so klein, dass der Gradient �Ö�� � von � entlang<br />

ª � Î in das Innere von ª zeigt.<br />

(5) <strong>Die</strong> mittlere Krümmung der Hyperfläche � Ü bezüglich des Einheitsvektorfeldes<br />

�Ö�� � erfüllt À � Ü � für alle Ü �� � .<br />

Jetzt betrachtet man die Variation ¨ � Å ¢ � �Æ � Å von ª � Î mit Variationsrichtung<br />

� � �¨<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø� � � Æ � �Ö�� � .Für passend gewähltes � � �� � erhält man die<br />

Familie �ªØ�Ø� � �¨ ª � Î�Ø �Ø� mit den gewünschten Eigenschaften (i) - (iv).Ist� �<br />

und ×ÙÔÔ � � �� �℄ für � � � �, dannist�ªØ�Ø� eine Familie von Gebieten mit<br />

� -Rand und die ersten zwei Bedingungen (i) und (ii) sind erfüllt. Damit �ªØ�Ø� auch den<br />

letzten zwei Bedingungen genügt, ist eine detailliertere Definition von � notwendig.<br />

Dazu wählt man ein Ü �� � ,sodassÎÓÐÒ ª � � Ü �� Ü � � für � �<br />

gilt. Sei jetzt � � fest und � � �� � mit � � und ×ÙÔÔ � � �� Ü � .<br />

Außerdem sei � gegeben durch<br />

� Ü �<br />

� � Ü � � Ü �� Ü ℄<br />

� Ü � � Ü Ü �Ü �℄�<br />

<strong>Die</strong> Ableitung von � sei für alle Ü �� � nichtpositiv, also � Ü � . Insbesondere gelte<br />

� Ü � Ñ�Ü � Ò � � für Ü �� Ü ℄� (4.20)<br />

wobei � alle Hauptkrümmungen der Hyperflächen � Ü � Ü �� � durchläuft und � �<br />

das Maximum aller ��� ist.<br />

Mit der ersten Variation des Volumens (Satz 4.1.1) erhält man mit � ª � Î<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐ ªØ �<br />

�<br />

�� �� � ª ÚÓÐ � �<br />

die Bedingung (iii). Bezeichnet � � ¢ � �Æ � Å� � Ô� Ø Ô�¨Ô� Ø die zugehörige Variation<br />

des Randes , dann gilt mit Ø � � �Ø und Â� Ø � ��Ø �Ø ��� Ô ��Ø ���<br />

� ¬ �<br />

¬<br />

� ¬<br />

�<br />

¬<br />

� ¬<br />

�Ø<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐÒ Ø �<br />

¬<br />

�Ø<br />

¬ Ø�<br />

� ¡�Ø £ ÚÓÐÅ �<br />

�Ø<br />

¬ Ø�<br />

Â� Ø ÚÓÐ �<br />

Es muss also noch � ¬ Â� Ø berechnet werden. Sei dazu Õ � Ü � ª und � ������Ò<br />

�<br />

ÌÕ � Ü<br />

�Ø<br />

eine Orthonormalbasis von Hauptkrümmungsrichtungen mit zugehörenden Hauptkrümmungen<br />

� ������Ò bezüglich der Normalen �Ö�� � .Mansetzt�Ò��Ö�� � und<br />

�Ò � � � Õ .


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 50<br />

Unter der Annahme � ª Õ � È Ò<br />

�� ���, rechnet man<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

Â� Ø � � � Õ<br />

nach. Ist Õ ª � � �� Ü ,soist<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

Â� Ø � � � Õ<br />

� � � Õ<br />

� � � Õ<br />

� Ò�<br />

��<br />

� Ò�<br />

��<br />

Û �<br />

Û �<br />

� � � Õ Ò � �<br />

� À� Ü Õ Û Ò<br />

� ÛÒ<br />

�Ò<br />

� ��<br />

� Ò�<br />

� Ò<br />

��<br />

����<br />

��<br />

�Ò<br />

� ��<br />

� Ò�<br />

��<br />

����<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

� Ò�<br />

�� �<br />

¡<br />

Weil � ÛÒ ��� �Ö�� � �� ª � gilt, erhält man dann mit (4.20)<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

Â� Ø � � � Õ<br />

� ÛÒ<br />

�Ò<br />

Û� Ñ�Ü �<br />

��<br />

� � � Õ Û Ò Û Ò Ñ�Ü �<br />

� � � Õ � ÛÒ ¡ � � Õ<br />

¡<br />

� ��Õ �Ö�� � �� ª ¡ � � Õ<br />

� ��Õ �� � ª �<br />

Damit ist die erste Variation der Oberfläche gegeben durch<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐÒ Ø �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

¬<br />

�<br />

�<br />

�Ø<br />

¬ Ø�<br />

�<br />

ª�� ��Ü<br />

ª�� ��Ü<br />

�<br />

�Ø<br />

�<br />

�Ø<br />

Â� Ø ÚÓÐ<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

Â� Ø ÚÓÐ<br />

�� �� � ª ÚÓÐ<br />

Ò � � ÎÓÐÒ ª � �<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐ ªØ<br />

�<br />

ª�� Ü �Ü �<br />

Ò � � ÎÓÐÒ ª � �<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

�<br />

��<br />

����<br />

ª�� Ü �Ü �<br />

Ü �Ü �<br />

�� �� � ª ÚÓÐ<br />

Ü �Ü �<br />

ÎÓÐ ªØ Ò � � ÎÓÐÒ ª � �<br />

��<br />

�<br />

¡<br />

�<br />

�Ø<br />

��<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

Â� Ø ÚÓÐ<br />

Ü �Ü � �


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 51<br />

<strong>Die</strong> letzte Gleichheit liegt an der Tatsache, dass �� �� � ª � � Æ � ÛÒ � <strong>auf</strong><br />

ª�� Ü �Ü � ist. Lässt man jetzt � gegen streben, so folgt wegen � ¬ ÎÓÐ ªØ �<br />

�Ø Ø�<br />

und � unmittelbar Bedingung (iv) und das Lemma ist bewiesen.<br />

Mit den geleisteten Vorarbeiten ist es nun endlich möglich, das <strong>isoperimetrische</strong> Volumenvergleichstheorem<br />

4.2.1 von Bruce Kleiner zu beweisen.<br />

Beweis von Theorem 4.2.1. Im Hinblick <strong>auf</strong> Theorem 4.1.5, wählt man einen geodätischen<br />

Ball �Å aus Å ,derª � �Å enthält. <strong>Die</strong>ser ist eine kompakte Mannigfaltigkeit mit<br />

glattem Rand �Å . Man zeigt nun, dass für das <strong>isoperimetrische</strong> Profil Á�Å � � ÎÓÐ �Å ℄,<br />

von �Š<strong>auf</strong><br />

Á�Å � ÁÅ� (4.21)<br />

gilt, wobei ÁÅ� � � � � � � das <strong>isoperimetrische</strong> Profil des Modellraumes Å� mit<br />

konstanter Schnittkrümmung � � ist, das für einen geodätischen Ball � � Å� mit<br />

ÎÓÐ � �Î durch<br />

ÁÅ� Î �ÎÓÐ �<br />

definiert ist. Damit ist (4.6) auch bewiesen, denn für Î �ÎÓÐ ª � � ÎÓÐ � Å resultiert<br />

unmittelbar<br />

ÎÓÐ ª � Á� Å Î � �Ò��ÎÓÐ ª � ª � � Å � ÎÓÐ ª � Î �<br />

� Á Å� Î �ÎÓÐ � � (4.22)<br />

Zum Beweis von (4.21) sei Î � ÎÓÐ �Å fest und ª � �Å ein Gebiet mit � -Rand,<br />

das ÎÓÐ ª � Î und ÎÓÐ ª � Á� Å Î erfüllt. <strong>Die</strong> Existenz eines solchen Gebietes<br />

ist mit Theorem 4.1.5 gesichert. Bezeichnet À� ÎÓÐ ª die mittlere Krümmung der<br />

geodätischen Sphäre aus Å � , die das zweidimensionale Volumen ÎÓÐ ª hat, so impliziert<br />

Satz 4.2.9 die Abschätzung<br />

À ª � ×ÙÔ�ÀË Ô � Ô ª �Ë Ë ª �Ô �<br />

� À� ÎÓÐ ª � À� Á� Å Î �<br />

Nach Lemma 4.2.10 existiert nun für alle �À ª eine Familie �ªØ�Ø� von Gebieten mit<br />

� -Rand, die<br />

(i) ªØ � ª für Ø � ,<br />

(ii) ÎÓÐ ªØ und ÎÓÐ ªØ sind glatte Funktionen in Ø,<br />

¬<br />

(iii) � ¬ ÎÓÐ ªØ � ,<br />

�<br />

(iv) �<br />

�Ø<br />

¬ ÎÓÐ ªØ � �Ø Ø� � ¬ ÎÓÐ ªØ<br />

�Ø Ø�<br />

erfüllen. <strong>Die</strong> Kurve « � Ø �� ÎÓÐ ªØ � ÎÓÐ ªØ verläuft über dem Graphen von Á� Å und<br />

berührt diesen Graphen im Punkt Î� ÎÓÐ ª . Fasst man die Spur von « als Funktion �<br />

in ÎÓÐ ªØ <strong>auf</strong>, dann gilt für die Ableitung von � in Î<br />

� Î � �<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐ ªØ<br />

�<br />

�Ø<br />

¬<br />

¬ Ø�<br />

ÎÓÐ ªØ � �<br />

¬


Kapitel 4.2 Das <strong>isoperimetrische</strong> Vergleichstheorem 52<br />

woraus sich<br />

� Á� Å Î � Ð�Ñ �Ò�<br />

Æ �<br />

Á� Å Î Æ Á� Å Î<br />

Æ<br />

� À ª � À� Á�Å Î � (4.23)<br />

ergibt. Da sowohl das Volumen des geodätischen Balles �, als auch das zweidimensionale<br />

Volumen von � differenzierbar von ihrem Radius abhängen, ist Á Å� Î differenzierbar.<br />

Um die Ableitung ausrechnen zu können, betrachtet man die Variation eines geodätischen<br />

Balles � � Å � mit ÎÓÐ � � Î in Richtung der nach innen gerichteten Normalen �. Mit<br />

den ersten Variationsformeln für Volumen und Oberfläche gilt dann<br />

Á Å�<br />

Î �<br />

�<br />

�<br />

À ÚÓÐ �<br />

�<br />

�<br />

ÚÓÐ � � À � � À� Á Å� Î � (4.24)<br />

für alle Î � .EsistÁ� � Á Å<br />

� � und beide Funktionen sind streng monoton<br />

wachsend, was die Betrachtung der streng monoton wachsenden Umkehrfunktionen Á �Å und Á <strong>auf</strong> � �Á Å Å� ÎÓÐ �Å ℄ erlaubt. Aus (4.23) und (4.24) schließt man<br />

�<br />

was mit (4.5)<br />

� Á � Å<br />

Á � Å<br />

� � � Á� Å Î � À� � � Á Å�<br />

� �<br />

� �<br />

� Á � Å<br />

�� � � ��℄ �<br />

� �<br />

Á<br />

Å �<br />

�<br />

Á<br />

Å �<br />

� Á<br />

Å �<br />

�� � Á<br />

Å �<br />

für alle � � �Á Å� ÎÓÐ � Å ℄ impliziert. Damit gilt Á� Å � Á Å� <strong>auf</strong> � � ÎÓÐ � Å ℄ und<br />

(4.21) ist bewiesen. Bleibt noch die letzte Behauptung zu zeigen.<br />

Sei hierfür ÎÓÐ ª � Á Å� ÎÓÐ ª . Dann tritt Gleichheit auch in (4.22) ein und man erhält<br />

ÎÓÐ ª � Á Å� ÎÓÐ ª � Á� Å ÎÓÐ ª �<br />

Weil der Graph von Á Å� den Graphen von Á� Å berührt und Á� Å Á Å� � und monoton<br />

steigend <strong>auf</strong> � � ÎÓÐ � Å ist, muss Á� Å � Á Å� � � �ÎÓÐ ª ℄ gelten. Insbesondere ist<br />

À ª � �Á� Å ÎÓÐ ª � Á Å�<br />

ÎÓÐ ª � À� ÎÓÐ ª<br />

und es gilt Gleichheit in Satz 4.2.9. Folglich ist ª isometrisch zu dem geodätischen Ball �<br />

mit ÎÓÐ � �ÎÓÐ ª .<br />

Bemerkung. Eine Verallgemeinerung des Theorems 4.2.1 <strong>auf</strong> höhere Dimensionen scheitert<br />

am Beweis von Lemma 4.2.5. Eine dazu analoge Aussage scheint nicht aus dem verallgemeinerten<br />

Satz von Gauß-Bonnet zu folgen.<br />

�<br />

� �


Anhang A<br />

Eigenschaften von Sobolevräumen<br />

<strong>Die</strong>ser Abschnitt fasst grundlegende Aussagen <strong>auf</strong> Sobolevräumen zusammen. Insbesondere<br />

wird die Glättung einer Funktion definiert.<br />

Definition A.0.11. Sei ª � Ê Ò ein Gebiet und Ù Ä ÐÓ ª . Ferner sei � � Ê Ò � Ê,<br />

� Ü �<br />

wobei � so gewählt ist, dass Ê<br />

Ê Ò<br />

� ¡ �ÜÔ �Ü�<br />

¡ � �Ü� �<br />

� �� � �<br />

� Ü �Ü � gilt und �� � Ê Ò � Ê für jedes �� durch<br />

�� Ü �<br />

�Ò � Ü¡<br />

�<br />

definiert ist. Für ª� � �Ü<br />

Ù<br />

ª� � Ü� ª � �Ò�Þ ª �Ü Þ� ���bezeichnet man die Faltung<br />

� �ª�� Ê,<br />

als Glättung von Ù.<br />

Ù � Ü �<br />

Es gelten dann die folgenden Aussagen.<br />

(i) Ù � � ª� ,<br />

�<br />

ª<br />

�� Ü Ý Ù Ý �Î Ý<br />

(ii) Ist Ù stetig <strong>auf</strong> ª und Í �� ª relativ-kompakt, dann gilt Ù � � Ù gleichmäßig <strong>auf</strong> Í<br />

für � � ,<br />

(iii) Ist Ù Ä Ô<br />

ÐÓ ª � Ô � und Í �� ª, dannÙ� � Ù in Ä Ô Í für � � ,<br />

(iv) Ist Ù Ï ��Ô ª � Ô � ,soist � « Ù � � � « Ù � <strong>auf</strong> ª� für « Æ Ò � �«� ��,<br />

Ï ��Ô ª bezeichnet hierbei den Sobolevraum der Ordnung �� Ô . Funktionen Ù Ï ��Ô ª ,<br />

� Æ� Ô � , kann man lokal und global in Ï ��Ô approximieren.<br />

Satz A.0.12. Ist Í �� ª, dann gilt für � �<br />

Ù � � Ù in Ï ��Ô Í �<br />

53


Anhang A. Eigenschaften von Sobolevräumen 54<br />

Ist ª beschränkt, dann gibt es Funktionen ÙÑ Ï ��Ô ª � � ª , so dass<br />

für Ñ � gilt.<br />

ÙÑ � Ù in Ï ��Ô ª<br />

Hat ª einen glatten Rand, so gilt für Ï ��Ô ª der folgende Einbettungssatz von Sobolev.<br />

Theorem A.0.13 (Sobolevscher Einbettungssatz). Sei ª � Ê Ò beschränkt mit glattem<br />

Rand. Dann gelten die folgenden Aussagen.<br />

(i) Ist � � Ò�Ô, so ist der Sobolevraum Ï ��Ô ª stetig in Ä Ô£ ª mit Ô £ � ÒÔ� Ò �Ô<br />

eingebettet. Für Õ�Ô £ ist die Einbettung in Ä Õ ª kompakt.<br />

(ii) Ist � � Ò�Ô, soistÏ ��Ô ª stetig in � Ñ � ª mit Ñ � � �Ò�Ô℄ eingebettet.<br />

Beweise für diese Aussagen und weitere Ausführungen finden sich beispielsweise in [GiTr98,<br />

Kapitel 7].


Anhang B<br />

Flächen- und Koflächenformel<br />

Zwei für die Integrationstheorie <strong>auf</strong> dem Ê Ò oder <strong>auf</strong> Riemannschen Mannigfaltigkeiten<br />

massgebliche Integrationsformeln sind die Flächen- und Koflächenformel.<br />

Theorem B.0.14 (Flächenformel). Sei Ò � Ñ und � � Ê Ò � Ê Ñ Lipschitz-stetig und �<br />

eine nichtnegative messbare Funktion <strong>auf</strong> Ê Ò . Dann gilt für jede Lebesgue-messbare Menge<br />

� � Ê Ò �<br />

und �<br />

�<br />

Â� � Ü �Î Ü �<br />

�<br />

Ê Ñ<br />

� Ü Â� � Ü �Î Ü �<br />

À � � � �Ý� �À Ò Ý<br />

�<br />

Ê Ñ<br />

� �<br />

� Ü<br />

� �À Ò Ý �<br />

wobei � � �<br />

�<br />

Ô<br />

��Ø �� £ ��<br />

Ü � �Ý�<br />

Ò für À -fast alle Ü Ò<br />

Ê die Jacobische von � und<br />

Ý �� À � � � �Ý� die Multiplizitäts-Funktion ist. ÀÒ bezeichnet das Ò-dimensionale<br />

Hausdorff-Mass <strong>auf</strong> Ê Ñ .<br />

Theorem B.0.15 (Koflächenformel). Sei Ò � Ñ, � � Ê Ò � Ê Ñ Lipschitz-stetig und �<br />

eine nichtnegative messbare Funktion <strong>auf</strong> Ê Ò . Dann gilt für jede Lebesque-messbare Menge<br />

� � Ê Ò �<br />

und �<br />

�<br />

�<br />

Â� � Ü �Î Ü �<br />

�<br />

Ê Ñ<br />

� Ü Â� � Ü �Î Ü �<br />

À Ò Ñ � � � �Ý� �Î Ý<br />

�<br />

Ê Ñ<br />

� �<br />

� ��<br />

�<br />

Ò Ñ<br />

��À �Î Ý �<br />

wobei À Ò Ñ das Ò Ñ -dimensionale Hausdorff-Mass <strong>auf</strong> dem Ê Ò bezeichnet.<br />

<strong>Die</strong> Koflächenformel ist eine Art ’krummlinige’ Verallgemeinerung von Fubini’s Theorem.<br />

<strong>Die</strong> Flächen- und Koflächenformel mit ausführlichen Beweise findet man zum Beispiel in<br />

[EvGa92, Kapitel 3].<br />

Ersetzt man Ê Ò und Ê Ñ durch zwei Riemannsche Manigfaltigkeiten der Dimension Ò und<br />

Ñ, so bleiben die Flächen- und Koflächenformel richtig, wenn man die Jacobische von<br />

� bezüglich der gegebenen Riemannschen Metrik bildet, vgl. [Fed69, Kapitel 3.2]. Das<br />

Hausdorff-Mass <strong>auf</strong> einer Riemannschen Mannigfaltigkeit Å der Dimension Ò ist wie folgt<br />

definiert.<br />

55


Anhang B. Flächen- und Koflächenformel 56<br />

Definition B.0.16. Sei Å die Menge aller nichtleeren Teilmengen von Å und �<br />

�� sei �� eine Überdeckung von �, die aus höchstens abzählbar viele Mengen ��<br />

Å .Für<br />

Å<br />

mit ���Ñ �� � � besteht. Dann ist das Ñ-dimensionale Hausdorff-Mass ÀÑ für Ñ � Ò,<br />

durch<br />

À Ñ � � �Ñ<br />

Ñ �Ò�<br />

� �<br />

�Ò� ���Ñ ��<br />

� ��<br />

Ñ<br />

�<br />

�� ��<br />

definiert, wobei �Ñ das Volumen der Einheitskugel im Ê Ñ bezeichnet.<br />

Das Riemannsche Mass ÎÓÐ � stimmt mit dem Ò-dimensionalen Hausdorff-Mass À Ò �<br />

überein.


Anhang C<br />

Variationsformeln und<br />

Evolutionsgleichungen<br />

Für den Beweis von Lemma 4.2.6, in dem mit einer lokalen Variation von minimalen Geodäten<br />

argumentiert wird, benötigt man insbesondere die erste und zweite Variationsformel des<br />

Längenfunktionals.<br />

Sei ­ ���� �℄ � Å�Ø �� ­ Ø eine glatte Kurve in einer Riemannschen Mannigfaltigkeit Å<br />

und « ���� �℄¢ �� � � Å eine glatte Variation von ­,sodass« Ø� � ­ für alle Ø ��� �℄<br />

gilt. Bezeichnet man mit Ì das Tangentialvektorfeld und mit � das Variationsvektorfeld von<br />

­, so gilt für das Längenfunktional Ä ­× � Ê �<br />

�<br />

Variationsformel<br />

�<br />

�×<br />

¬<br />

¬ ×�<br />

Ä ­× � Ð � �� Ì � � �<br />

� � ­× Ø ��Ø der Kurven ­× � « ¡�× die erste<br />

��<br />

�<br />

� �� ÖØÌ �Ø�<br />

wobei Ð � Ä ­ und � die Metrik <strong>auf</strong> Å ist. Ist ­ eine Geodäte ist, so ist ÖØÌ � und der<br />

zweite Term verschwindet.<br />

Leitet man das Längenfunktional ein zweites Mal ab, so erhält man mit �� � � � �� Ì Ì<br />

die zweite Variationsformel<br />

�<br />

�×<br />

¬ ×�<br />

Ä ­× �<br />

��<br />

Falls die Variation durch Geodäten läuft, gilt sogar<br />

�<br />

�×<br />

¬ ×�<br />

�<br />

Ä ­× �<br />

�ÖØ ��� � Ê �� Ì Ì�� �Ø � Ö×�� Ì � � ��<br />

��<br />

�<br />

�ÖØ ��� � Ê �� Ì Ì�� ¡ �Ø�<br />

Für zwei Variationsvektorfelder � und � entlang ­ mit � �� Ì � � ��Ì � nennt man<br />

Á­ �� � �<br />

��<br />

�<br />

� ÖØ�� ÖØ� � Ê �� Ì Ì�� ¡ �Ø<br />

57


Anhang C. Variationsformeln und Evolutionsgleichungen 58<br />

die Indexform von ­. In vollständigen, einfach zusammenhängenden Riemannschen Mannigfaltigkeiten<br />

nichtpositiver Schnittkrümmung, wo keine Paare konjugierter Punkte existieren,<br />

ist die Indexform Á­ �� � � einer Geodäten ­ positiv semidefinit.<br />

Eine Herleitung der ersten und zweiten Variationsformel und weitere Ausführungen findet<br />

man zum Beispiel in [Jos98].<br />

Sei � � Ò � Å Ò eine glatte Immersion einer Hyperfläche Ò � � Ò in eine glat-<br />

te Riemannsche Mannigfaltigkeit Å Ò mit der Metrik ��. Man betrachtet eine 1-Parameter-<br />

Familie � � Ò ¢ � �Ì℄ � Å Ò von Hyperflächen Ò<br />

Ø � � ¡�Ø Ò , die ein Anfangswertproblem<br />

�<br />

Ø<br />

Ô� Ø � �� Ô� Ø � Ô Ò<br />

� Ô� � � � Ô Ò<br />

�Ø � �Ì℄�<br />

lösen, wobei � Ô� Ø die Einheisnormale in � Ô� Ø ist und � Ô� Ø eine glatte homogene symmetrische<br />

Funktion ist, die von den Hauptkrümmungen der Hyperfläche in � Ô� Ø abhängt.<br />

Dann gelten für eine Lösung Ò<br />

Ø � � ¡�Ø Ò des obigen Anfangswertproblems, nach<br />

[HuPo99, Theorem 3.2], die Evolutionsgleichungen<br />

(i) Ø ��� � ����,<br />

(ii) �� ��À �� ,<br />

Ø<br />

wobei � die induzierte Metrik <strong>auf</strong> Ò<br />

Ø ist. Dabei bezeichnet À die mittlere Krümmung,<br />

�� das induzierte Mass der Hyperfläche, ��� ist die lokale Darstellung von � und ��� �<br />

�� � Ö����� die lokale Darstellung der zweiten Fundamentalform für eine Orthonormalbasis<br />

�� � ���� �Ò � von Ì� Ô�Ø Ò<br />

Ø .


Literaturverzeichnis<br />

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Erklärung<br />

Hiermit erkläre ich, die vorliegende Arbeit selbständig und unter ausschließlicher Verwendung<br />

der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt zu haben.<br />

<strong>Tübingen</strong>, im Februar 2004

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