Bayerns Tor zur Welt - travelfilm.de
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<strong>Bayerns</strong> <strong>Tor</strong> <strong>zur</strong> <strong>Welt</strong>
Inhalt<br />
Flughafen-Porträt 2<br />
Flughafen München – ein Luftverkehrsdrehkreuz 6<br />
Flughafenbetrieb 10<br />
Non Aviation 18<br />
Wirtschaftsfaktor Flughafen 20<br />
Verkehrsanbindung 24<br />
Umweltschutz 28<br />
Veranstaltungsort Flughafen 34<br />
Chronik 36<br />
1
Lage<br />
28,5 km nordöstlich <strong>de</strong>s Zentrums <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>shauptstadt München,<br />
448 m Höhe über <strong>de</strong>m Meeresspiegel (NN)<br />
Flughafenbezugspunkt<br />
48° 21’ 17“ Nord<br />
11° 47’ 15“ Ost<br />
Inbetriebnahme<br />
17. Mai 1992<br />
Fläche<br />
1 500 Hektar<br />
davon 1 000 Hektar Grünfläche<br />
(ca. 60 Prozent <strong>de</strong>s Gesamtgelän<strong>de</strong>s)<br />
Bepflanzung<br />
ca. 6 000 Großbäume<br />
im Flughafengelän<strong>de</strong><br />
Straßen- und Schienennetz<br />
im Flughafen<br />
30 km öffentliche Straßen,<br />
50 km Betriebsstraßen,<br />
6,9 km Schienennetz<br />
Arbeitsplätze am Flughafen<br />
2004: ca. 23 300<br />
2010: ca. 31 400<br />
Unternehmen am Flughafen<br />
2004: ca. 530<br />
Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen<br />
zwei parallele, 4 000 m lange und 60 m<br />
breite Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen,<br />
2 300 m Abstand, Versatz um 1 500 m<br />
Tower<br />
78 m hoch<br />
Flughafen-Porträt<br />
Flughafen München – Franz Josef Strauß<br />
Terminal 1<br />
Kapazität:<br />
über 20 Millionen Passagiere pro Jahr<br />
1 081 m lang, 198 000 m 2 Bruttogrundfläche,<br />
150 Check-in-Schalter<br />
Kapazität <strong>de</strong>r Gepäckför<strong>de</strong>ranlage:<br />
19 200 Koffer pro Stun<strong>de</strong><br />
Terminal 2<br />
Kapazität:<br />
20 –25 Millionen Passagiere pro Jahr<br />
Pierlänge: 980 m, 260 000 m 2 Bruttogrundfläche,<br />
140 Check-in-Schalter<br />
Kapazität <strong>de</strong>r Gepäckför<strong>de</strong>ranlage:<br />
15 000 Koffer pro Stun<strong>de</strong><br />
Zentralbereich mit<br />
unterirdischem S-Bahnhof<br />
46 000 m 2 Bruttogrundfläche,<br />
37 Check-in-Schalter<br />
München Airport Center (MAC)<br />
Dienstleistungs- und<br />
Kommunikationszentrum<br />
10 000 m 2 Dienstleistungsfläche,<br />
21 000 m 2 Bürofläche,<br />
10 000 m 2 Forum<br />
Parkbereiche<br />
4 Parkhäuser, 6 Tiefgaragen,<br />
Urlauber- und Besucherparkplätze<br />
insgesamt 20 000 Stellplätze<br />
(davon ca. 16 500 überdacht)<br />
Mietwagencenter<br />
1 800 Stellplätze<br />
Passagiervorfeld West<br />
600 000 m 2 , 60 Abstellpositionen,<br />
19 Fluggastbrücken direkt am Terminal 1,<br />
14 Einsteige-Stationen<br />
Passagiervorfeld Ost<br />
760 000 m 2 , 75 Abstellpositionen,<br />
24 Fluggastbrücken direkt am Terminal 2,<br />
4 gebäu<strong>de</strong>nahe Positionen für Regionalflugzeuge,<br />
47 Einsteige-Stationen<br />
Allgemeine Luftfahrt/General Aviation<br />
Terminal: 60 m lang, 40 m breit,<br />
4 350 m 2 Bruttogrundfläche<br />
170 Kfz-Stellplätze<br />
Vorfeld: 120 000 m 2 , 50 Abstellpositionen<br />
Flugzeughalle: 270 m lang, 40 m breit,<br />
10 800 m 2 Fläche<br />
2<br />
Frachtterminal<br />
520 m lang, 108 m breit,<br />
115 000 m 2 Bruttogrundfläche,<br />
490 m überdachte La<strong>de</strong>rampe für Lkw,<br />
Kapazität: 270 000 t pro Jahr,<br />
erweiterbar auf 1 Million Tonnen pro Jahr<br />
in Bau: Frachthalle mit 4 400 m 2<br />
(Fertigstellung: Herbst 2005)<br />
Vorfeld Luftfracht/Luftpost<br />
66 500 m 2 , 14 Abstellpositionen bzw.<br />
Abstellpositionen für 7 Boeing 747-400<br />
Frachter<br />
Wartung<br />
Hangar 1: 300 m lang, 100 m breit (mit<br />
Hallenanbauten), 28 600 m 2 Grundfläche<br />
(mit Hallenanbauten), <strong>Tor</strong>höhe 22 m<br />
Hangar 3: 300 m lang, 80 m breit,<br />
24 000 m 2 Grundfläche, <strong>Tor</strong>höhe 22 m<br />
Hangar 4: 150 m lang, 80 m breit,<br />
12 000 m 2 Grundfläche, <strong>Tor</strong>höhe 22 m<br />
Wartungsvorfeld<br />
230 000 m 2 Gesamtfläche,<br />
80 000 m 2 reine Abstellfläche<br />
Lärmschutzanlage für<br />
Triebwerksprobeläufe<br />
105 m lang, 72 breit, 20 m hoch,<br />
5 300 m 2 Grundfläche<br />
Tanklager<br />
5 Hochtanks, Fassungsvermögen<br />
insgesamt: 30 000 m 2 Kerosin<br />
Unterflur-Betankungssystem:<br />
440 Zapfstellen
26<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
24<br />
25<br />
Besucherpark<br />
Versorgungszentrale mit Blockheizkraftwerk<br />
Passagiervorfeld West<br />
Terminal 1<br />
23<br />
22<br />
21<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Mietwagencenter<br />
Zentralbereich<br />
Kempinski Hotel Airport München<br />
Start- und Lan<strong>de</strong>bahn Nord<br />
Abflug/Ankunft F<br />
2<br />
20<br />
19<br />
1<br />
3<br />
18<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
Feuerwache Nord<br />
Allgemeine Luftfahrt<br />
Wertstoffzentrum<br />
Passagiervorfeld Ost<br />
3<br />
4<br />
5<br />
16<br />
6<br />
17<br />
15<br />
7<br />
1
4<br />
9<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
13<br />
Terminal 2<br />
10<br />
8<br />
München Airport Center (MAC)<br />
Start- und Lan<strong>de</strong>bahn Süd<br />
Tower<br />
Feuerwache Süd<br />
11<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
Vorfeld Luftfracht und Luftpost<br />
Frachtterminal<br />
Hangar 1<br />
Wartungsvorfeld<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
4<br />
12<br />
Hangar 3<br />
Lärmschutzanlage fürTriebwerksprobeläufe<br />
Hangar 4<br />
Tanklager
Flughafenbetreiber<br />
Flughafen München GmbH (FMG)<br />
Gesellschafter <strong>de</strong>r FMG<br />
Freistaat Bayern 51 %<br />
Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland 26 %<br />
Stadt München 23 %<br />
Beteiligungsunternehmen <strong>de</strong>r Flughafen München GmbH<br />
aerogate München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH<br />
AeroGround Flughafen München Aviation Support GmbH<br />
AFBG Augsburger Flughafen Betriebs-GmbH<br />
Allresto Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH<br />
Bayern Facility Management GmbH<br />
CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH<br />
Cargogate Flughafen München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH<br />
EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH<br />
eurotra<strong>de</strong> Flughafen München Han<strong>de</strong>ls-GmbH<br />
FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co oHG<br />
FMV – Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH<br />
MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH<br />
MUC Ground Services Flughafen München GmbH<br />
Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co oHG<br />
Terminal 2 Holding GmbH<br />
Verkehrsergebnisse 2004 2003 2002<br />
Passagieraufkommen gesamt 26 835 231 24 214 250 23 188 478<br />
davon gewerblicher Verkehr 26 814 505 24 193 304 23 163 720<br />
Flugzeugbewegungen gesamt 383 110 355 602 344 405<br />
davon gewerblicher Verkehr 370 534 343 027 330 888<br />
Luftfracht-Umschlag gesamt (t) 309 828 246 585 245 398<br />
davon geflogene Luftfracht (t) 170 828 140 585 144 398<br />
Trucking (t) 139 000 106 000 101 000<br />
Luftpost-Umschlag (t) 21 339 21 960 22 486<br />
2004 2003 2002<br />
Fluggesellschaften<br />
im regelmäßigen Verkehr 110 104 101<br />
Flugziele im<br />
regelmäßigen Verkehr 237 223 226<br />
5
Flughafen München – ein Luftverkehrsdrehkreuz<br />
Der Luftverkehr am Flughafen München<br />
entwickelt sich mit einer außeror<strong>de</strong>ntlichen<br />
Dynamik. Beleg dafür sind die beachtlichen<br />
Zuwachsraten, die bei <strong>de</strong>n Flugzeugbewegungen,<br />
<strong>de</strong>m Passagieraufkommen<br />
und <strong>de</strong>r Luftfracht in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />
erzielt wur<strong>de</strong>n.<br />
Wur<strong>de</strong>n 1992, <strong>de</strong>m Jahr <strong>de</strong>r Eröffnung<br />
<strong>de</strong>s Flughafens München am neuen<br />
Standort, rund 12 Millionen Passagiere<br />
registriert, so waren es im Jahr 2004 über<br />
26,8 Millionen. Damit festigte <strong>de</strong>r Münchner<br />
Airport seinen zweiten Platz unter <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>utschen Verkehrsflughäfen. Mit diesen<br />
26,8 Millionen Fluggästen hat <strong>de</strong>r Flughafen<br />
das Vorjahresergebnis um eindrucksvolle<br />
2,6 Millionen bzw. knapp elf Prozent<br />
übertroffen – und damit die größte Passagiermehrung<br />
in seiner Geschichte erzielt.<br />
Prognosen zufolge wer<strong>de</strong>n im Jahr 2010<br />
jährlich rund 38 Millionen Passagiere<br />
erwartet, 2015 sollen es circa 48 Millionen<br />
Fluggäste sein.<br />
Aufschlussreich ist auch ein Vergleich<br />
<strong>de</strong>r Flugbewegungen: Wur<strong>de</strong>n 1992 am<br />
Münchner Flughafen rund 192 000 Starts<br />
und Landungen abgewickelt, so waren<br />
es 2004 bereits über 383 000. Und während<br />
im Jahr 1992 insgesamt 96 000 Tonnen<br />
Luftfracht umgeschlagen wur<strong>de</strong>n, lag<br />
diese Zahl 2004 bei über 309 000 Tonnen.<br />
6<br />
In <strong>de</strong>n europäischen Top Ten<br />
Auch im internationalen Vergleich schnei<strong>de</strong>t<br />
MUC – so lautet <strong>de</strong>r so genannte Drei-<br />
Letter-Co<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Münchner Flughafens –<br />
gut ab: 2004 behauptete er seinen achten<br />
Platz unter <strong>de</strong>n „Top Ten“ <strong>de</strong>r europäischen<br />
Verkehrsflughäfen. Mehr noch: Kein<br />
an<strong>de</strong>rer europäischer Flughafen unter <strong>de</strong>n<br />
zehn besten konnte – wie <strong>de</strong>r Münchner<br />
Airport – im Jahr 2004 eine zweistellige<br />
Zuwachsrate bei <strong>de</strong>n Passagieren erzielen.<br />
Zum Vergleich: 1992 rangierte er noch<br />
auf Rang 14, 1997 auf Platz 10.<br />
Doch auch im weltweiten Vergleich<br />
besteht <strong>de</strong>r Münchner Flughafen: Auf <strong>de</strong>r<br />
<strong>Welt</strong>rangliste hat er sich dank seiner<br />
hohen Wachstumsraten vom 51. Platz im<br />
Jahr 1992 auf die Position 33 im Jahr<br />
2003 vorgeschoben.<br />
Wesentlicher Grund für diese erfolgreiche<br />
und dynamische Entwicklung <strong>de</strong>s Luftverkehrs<br />
am Flughafen München ist seine<br />
Funktion als „Hub“, also als Drehkreuz. Zur<br />
Erklärung: „Hub“ ist die englische Übersetzung<br />
von „Nabe“ und steht im übertragenen<br />
Sinn für einen „zentralen Verteiler“,<br />
also für einen Flughafen, <strong>de</strong>r räumliches<br />
Zentrum eines Hub-and-Spokes-Systems<br />
(Spoke = Speiche bzw. Zubringer)<br />
ist.<br />
An<strong>de</strong>rs ausgedrückt: Immer mehr Passagiere<br />
lan<strong>de</strong>n am Münchner Flughafen,<br />
um von hier aus auf Flüge in alle <strong>Welt</strong> umzusteigen.
33 Prozent sind Umsteiger<br />
Damit hat das gemeinsame Hub-Konzept<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München GmbH, also<br />
<strong>de</strong>r Betreibergesellschaft <strong>de</strong>s Flughafens,<br />
und <strong>de</strong>r Deutschen Lufthansa AG bereits<br />
Früchte getragen. Mit einem optimierten<br />
Angebot ist München zunehmend<br />
als Umsteigerflughafen für in- und ausländische<br />
Passagiere interessant.<br />
Die Zahlen belegen es: Waren im Eröffnungsjahr<br />
<strong>de</strong>s neuen Flughafens, also<br />
1992, rund elf Prozent <strong>de</strong>r Fluggäste<br />
Umsteiger, so wechselten 2004 bereits<br />
33 Prozent aller Fluggäste in München<br />
das Flugzeug. Wie die Fluggastumfrage<br />
aus <strong>de</strong>m gleichen Jahr ergab, kamen<br />
57 Prozent <strong>de</strong>r Umsteiger aus <strong>de</strong>m Ausland,<br />
um von München aus wie<strong>de</strong>rum<br />
ins Ausland zu fliegen, 22 Prozent trafen<br />
aus <strong>de</strong>m Ausland ein und flogen zu<br />
einem inner<strong>de</strong>utschen Ziel weiter, 21 Prozent<br />
kamen aus <strong>de</strong>m Inland und flogen ins<br />
Ausland weiter, während weniger als ein<br />
Prozent München als Umsteigeflughafen<br />
für Flüge innerhalb Deutschlands nutzten.<br />
Noch <strong>de</strong>utlicher ist <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Umsteiger<br />
bei <strong>de</strong>n Fluggästen <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Lufthansa, <strong>de</strong>r im Jahr 1996 bei 32 Prozent<br />
und im Jahr 2003 bereits bei 45 Prozent<br />
lag.<br />
Dies wie auch die Tatsache, dass in München<br />
die Hälfte aller Starts und Landungen<br />
von <strong>de</strong>r Deutschen Lufthansa und ihren<br />
Co<strong>de</strong>-Share-Partnern durchgeführt wird,<br />
beweisen das Engagement <strong>de</strong>r Airline<br />
in München.<br />
7<br />
München ist zweites LH-Drehkreuz<br />
Die Deutsche Lufthansa ist damit ihrem<br />
Ziel, <strong>de</strong>n Münchner Airport zu ihrem zweiten<br />
gleichwertigen Drehkreuz in Deutschland<br />
auszubauen, einen großen Schritt<br />
näher gekommen: München und Frankfurt<br />
fungieren als funktional gleichwertige Verteilerknoten.<br />
Dadurch gewinnt Lufthansa<br />
in erheblichem Umfang zusätzliche Kapazitäten<br />
für ihren Hub-Verkehr und jenen ihrer<br />
Partner innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>r<br />
„Star Alliance“. Gemeinsam mit ihren Partnern<br />
kann sie nun eine Vielzahl zusätzlicher<br />
Umsteigeverbindungen anbieten, die<br />
in Frankfurt schon aus Kapazitätsgrün<strong>de</strong>n<br />
nicht mehr realisiert wer<strong>de</strong>n können.<br />
Für <strong>de</strong>n stetig wachsen<strong>de</strong>n Hubverkehr<br />
<strong>de</strong>r Lufthansa und ihrer Partner ist <strong>de</strong>r<br />
Flughafen München mit <strong>de</strong>m Terminal 2<br />
optimal gerüstet. Das Terminal 2, mit <strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r Münchner Airport seine Kapazität auf<br />
jährlich 50 Millionen Passagiere verdoppelt,<br />
kommt einer Premiere gleich: Europaweit<br />
zum ersten Mal übernehmen ein<br />
Flughafenbetreiber – die Flughafen München<br />
GmbH – und eine Airline – die Deutsche<br />
Lufthansa AG – gemeinsam die unternehmerische<br />
Verantwortung für <strong>de</strong>n<br />
Bau und <strong>de</strong>n Betrieb eines Passagierabfertigungsgebäu<strong>de</strong>s.<br />
Das Gemeinschaftsprojekt bringt für bei<strong>de</strong><br />
Seiten Vorteile: Die Lufthansa und ihre<br />
Partner innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>r „Star<br />
Alliance“ nutzen das Terminal exklusiv. Von<br />
Vorteil ist dabei, dass das neue Abfertigungsgebäu<strong>de</strong><br />
auf die spezifischen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Hubverkehrs <strong>de</strong>r Lufthansa<br />
ausgerichtet und daher ein effizienter Verteilerknoten<br />
im Streckennetz <strong>de</strong>r weltweit<br />
operieren<strong>de</strong>n Airline-Allianz ist.<br />
Die Flughafen München GmbH wie<strong>de</strong>rum<br />
bin<strong>de</strong>t durch dieses gemeinsame Projekt<br />
die größte nationale Airline und ihre<br />
internationalen Partner langfristig an <strong>de</strong>n<br />
Flughafen.
I<strong>de</strong>ale Lösungen im Terminal 1<br />
Hinzu kommt, dass vom Terminal 2 auch<br />
die an<strong>de</strong>ren Fluggesellschaften profitieren,<br />
<strong>de</strong>nn: Das Terminal 1, das für <strong>de</strong>n Punktzu-Punkt-Verkehr<br />
vorgesehen ist, bietet<br />
nun für die Drehkreuze <strong>de</strong>r Ferienfluggesellschaften,<br />
für die klassischen Liniendienste<br />
etablierter Gesellschaften sowie<br />
für die Niedrigpreis-Airlines jeweils passen<strong>de</strong>,<br />
nachfragespezifische Lösungen.<br />
Grund hierfür ist seine modulare, <strong>de</strong>zentrale<br />
Struktur, die eine Sortierung <strong>de</strong>r Fluggesellschaften<br />
nach Verkehrsschwerpunkten<br />
möglich macht. So kann nun auch das Serviceangebot<br />
besser auf die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Verkehrsarten und Zielgruppen zugeschnitten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Das beste Umsteigerterminal Europas<br />
Gemeinsames Ziel <strong>de</strong>r Flughafen München<br />
GmbH und <strong>de</strong>r Deutschen Lufthansa AG<br />
war es, <strong>de</strong>n Standort München zu einer<br />
auch langfristig wettbewerbsfähigen Luftverkehrsdrehscheibe<br />
zu entwickeln. Mit<br />
<strong>de</strong>m Terminal 2 am Münchner Flughafen<br />
wur<strong>de</strong> erstmals ein Abfertigungsgebäu<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>r ersten Planungsphase an gezielt<br />
und systematisch als Drehscheibe konzipiert.<br />
Das Ergebnis ist ein hochmo<strong>de</strong>rnes<br />
Abfertigungssystem mit höchsten Komfortund<br />
Servicestandards, das <strong>de</strong>n Fluggästen<br />
ermöglicht, innerhalb von nur 30 Minuten<br />
umzusteigen.<br />
Flughafen München – ein Luftverkehrsdrehkreuz<br />
Diese im internationalen Vergleich erstklassige<br />
Minimum-Connecting-Time gewährleistet<br />
das Hub-Control-Center (HCC). In<br />
dieser bereichsübergreifen<strong>de</strong>n Schaltzentrale<br />
wirken rund 30 Fachleute aus <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nen operativen Fel<strong>de</strong>rn – vom<br />
FMG-Bo<strong>de</strong>nverkehrsdienst über die FMG-<br />
Verkehrszentrale und die Lufthansa-Station<br />
bis hin <strong>zur</strong> Lufthansa- und City Line-Maintenance<br />
– zusammen, um gemeinsam das<br />
Abfertigungsgeschehen, also die Passagier-,<br />
die Gepäck- und die Vorfeldprozesse,<br />
zu koordinieren und so die Hubqualitäten<br />
<strong>de</strong>s Münchner Flughafens zu stärken, <strong>de</strong>r<br />
mit <strong>de</strong>m Terminal 2 das schnellste und<br />
beste Umsteigerterminal in Europa besitzt.<br />
8<br />
Die Be<strong>de</strong>utung Münchens als Drehkreuz<br />
unterstreicht Lufthansa aber auch immer<br />
wie<strong>de</strong>r durch die Aufnahme neuer Langstreckenverbindungen<br />
und durch kontinuierliche<br />
Frequenzerhöhungen im Europa-<br />
und Inlandsverkehr.
Einzugsgebiet reicht bis Norditalien<br />
Von diesem Angebot und <strong>de</strong>r Ausweitung<br />
<strong>de</strong>r Flugverbindungen im kontinentalen<br />
und interkontinentalen Flugverkehr profitieren<br />
neben <strong>de</strong>n Umsteigern natürlich auch<br />
die Reisen<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Einzugsgebiet <strong>de</strong>s<br />
Airports.<br />
Zu diesem unmittelbaren Einzugsgebiet,<br />
das rund 22 Millionen Einwohner umfasst,<br />
zählt im Wesentlichen ganz Süd<strong>de</strong>utschland,<br />
es reicht im Westen über Stuttgart<br />
und im Nor<strong>de</strong>n weit über Nürnberg hinaus.<br />
Hinzu kommen weite Teile Österreichs,<br />
Gebiete <strong>de</strong>r Schweiz und Tschechiens.<br />
Weil viele Passagiere sogar aus <strong>de</strong>m oberitalienischen<br />
Raum kommen, wird München<br />
auch als <strong>de</strong>r „nördlichste italienische<br />
Flughafen“ bezeichnet.<br />
Circa 89 Prozent <strong>de</strong>r Einsteiger kommen<br />
aus Bayern, so das Ergebnis <strong>de</strong>r Fluggastbefragung<br />
aus <strong>de</strong>m Jahr 2004. Zwei Drittel<br />
davon aus Oberbayern und von ihnen wie<strong>de</strong>rum<br />
36 Prozent aus München. Der Rest<br />
entfällt auf Passagiere aus Schwaben, Nie<strong>de</strong>rbayern<br />
und <strong>de</strong>n nordbayerischen Regierungsbezirken.<br />
Drei Prozent <strong>de</strong>r Einsteiger<br />
haben ihren Wohnsitz in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg,<br />
sechs Prozent kommen aus <strong>de</strong>m<br />
benachbarten Ausland, ein Prozent aus<br />
Sachsen. Die restlichen Fluggäste sind insbeson<strong>de</strong>re<br />
aus <strong>de</strong>m übrigen Deutschland.<br />
9<br />
Die meisten <strong>de</strong>r ausländischen Passagiere,<br />
die in München ihren Rückflug antreten,<br />
kommen aus Großbritannien und <strong>de</strong>n USA.<br />
Sie machen zusammen 36,6 Prozent aller<br />
im Ausland wohnen<strong>de</strong>n Fluggäste aus. Es<br />
folgen zahlenmäßig Passagiere aus Frankreich,<br />
Spanien und Italien.
Flughafenbetrieb<br />
Sicherheit beim Flugbetrieb und eine<br />
schnelle, reibungslose Abfertigung zwischen<br />
Landung und Start – am Flughafen<br />
München ist bei<strong>de</strong>s gewährleistet. Dank<br />
seiner Infrastruktur und seiner Einrichtungen,<br />
die <strong>de</strong>m neuesten Stand <strong>de</strong>r Technik<br />
entsprechen.<br />
Zwei Bahnen – viele Vorteile<br />
Vorteile bringt bereits das Start- und Lan<strong>de</strong>bahnsystem<br />
mit sich. Die bei<strong>de</strong>n<br />
4 000 Meter langen und 60 Meter breiten<br />
Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen verlaufen in<br />
einem Abstand von 2 300 Metern parallel<br />
zueinan<strong>de</strong>r nahezu in Ost-West-Richtung<br />
und sind gegenseitig um 1 500 Meter<br />
versetzt. Diese Anordnung macht einen<br />
weitgehend unabhängigen Flugbetrieb auf<br />
bei<strong>de</strong>n Bahnen möglich und stellt sicher,<br />
dass das hohe Verkehrsaufkommen zügig<br />
abgewickelt wer<strong>de</strong>n kann. Auf bei<strong>de</strong>n<br />
Bahnen sind bis zu 88 Starts und Landungen<br />
pro Stun<strong>de</strong> möglich, die geplante Kapazität<br />
liegt bei 98 Bewegungen in <strong>de</strong>r<br />
Stun<strong>de</strong>.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r Bahnlänge können selbst<br />
Langstreckenflugzeuge ohne Beschränkung<br />
bei Gewicht und Reichweite starten.<br />
Erst mit zwei Bahnen ist außer<strong>de</strong>m ein<br />
regelmäßiger und pünktlicher Flugbetrieb<br />
auch dann garantiert, wenn z. B. auf einer<br />
Bahn Schnee geräumt wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Rollwege verbin<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n Start- und<br />
Lan<strong>de</strong>bahnen mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Vorfel<strong>de</strong>rn. Mit seinen 760 000 Quadratmetern<br />
ist das Vorfeld Ost das größte.<br />
Es bietet Platz für 75 Flugzeuge, 24 Positionen<br />
sind über Fluggastbrücken direkt<br />
mit <strong>de</strong>m Terminal 2 verbun<strong>de</strong>n. Das Vorfeld<br />
West ist 600 000 Quadratmeter groß.<br />
Dort können 60 Flugzeuge abgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
19 davon direkt am Terminal 1.<br />
10<br />
Lan<strong>de</strong>n auch bei dichtem Nebel<br />
Selbstverständlich verfügt <strong>de</strong>r Flughafen<br />
München über mo<strong>de</strong>rnste Navigationsund<br />
Anflughilfen, so dass <strong>de</strong>r Flugverkehr<br />
selbst bei schlechter Sicht o<strong>de</strong>r dichtem<br />
Nebel sicher abgewickelt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Möglich macht dies das Instrumentenlan<strong>de</strong>system<br />
(ILS), das im Wesentlichen<br />
aus <strong>de</strong>m Kurs- und Gleitwegsen<strong>de</strong>r sowie<br />
<strong>de</strong>m Vor- und Haupteinflugzeichen besteht.<br />
Und so funktioniert es: Der Lan<strong>de</strong>kurssen<strong>de</strong>r<br />
mit einer Reichweite von 47 Kilometern<br />
gibt <strong>de</strong>m Piloten über einen<br />
Funkstrahl die richtige Richtung <strong>zur</strong> Lan<strong>de</strong>bahn<br />
an. Der Gleitwegsen<strong>de</strong>r reicht 19 Kilometer<br />
weit und informiert über die Einhaltung<br />
<strong>de</strong>s korrekten Sinkfluges in einem<br />
Winkel von circa drei Grad. Durch optische<br />
und akustische Signale wird <strong>de</strong>r Pilot in<br />
<strong>de</strong>r letzten Flugphase auf die Lan<strong>de</strong>bahn<br />
hingeführt. Das Voreinflugzeichen steht<br />
sieben Kilometer, das Haupteinflugzeichen<br />
einen Kilometer vor <strong>de</strong>m Beginn<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>bahn.<br />
Voraussetzung für die Instrumentenlandung<br />
sind eine entsprechen<strong>de</strong> Lizenz <strong>de</strong>s<br />
Piloten und die Ausrüstung <strong>de</strong>s Flugzeuges<br />
mit <strong>de</strong>m erfor<strong>de</strong>rlichen technischen<br />
Gerät. Die Einrichtungen am Flughafen<br />
München sind so ausgelegt, dass die Kriterien<br />
<strong>de</strong>r Internationalen Zivilluftfahrtorganisation<br />
(ICAO) für <strong>de</strong>n Betrieb in <strong>de</strong>r<br />
Stufe IIIb erfüllt wer<strong>de</strong>n. Das heißt:<br />
Ein Anflug ist bei einer Sichtweite von<br />
min<strong>de</strong>stens 50 Metern möglich.<br />
Computersimulation
Rollen und parken<br />
Auch nach <strong>de</strong>r Landung wird Sicherheit<br />
am Flughafen München groß geschrieben.<br />
Lotsen leiten die Jets im direkten Funkkontakt<br />
mit <strong>de</strong>m Piloten über die Rollwege<br />
und Vorfel<strong>de</strong>r. Bei schlechtem Wetter<br />
und in <strong>de</strong>r Nacht führt zusätzlich ein Rollleitsystem<br />
aus blockweise schaltbaren,<br />
in die Rollwege und Vorfel<strong>de</strong>r eingelassenen<br />
grünen, gelben und roten Lampen die<br />
Flugzeuge <strong>zur</strong> endgültigen Parkposition.<br />
Über 130 automatische Andocksysteme<br />
helfen, die Jets richtig „einzuparken“. Sie<br />
bestehen aus Anzeigetafeln, die mit ihrem<br />
Flugzeugsymbol und einem senkrechten<br />
Mittelbalken <strong>de</strong>m Piloten die I<strong>de</strong>allinie angeben<br />
und beim Erreichen <strong>de</strong>s richtigen<br />
Haltepunkts ein „Stop“ signalisieren.<br />
Während auf <strong>de</strong>m Vorfeld <strong>de</strong>s Terminals 1<br />
die genaue Position <strong>de</strong>s Flugzeuges mit<br />
Hilfe von Induktivschleifen im Bo<strong>de</strong>n<br />
ermittelt wird, wer<strong>de</strong>n hierfür auf <strong>de</strong>m Terminal<br />
2-Vorfeld Laserstrahlen eingesetzt.<br />
Die Zukunft heißt Airbus A 380<br />
Auch für die Zukunft ist <strong>de</strong>r Münchner Airport<br />
bestens gerüstet: Als erster Flughafen<br />
Europas ist er offiziell für <strong>de</strong>n Verkehr<br />
mit Großraumflugzeugen vom Typ Airbus<br />
A 380 zugelassen wor<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet,<br />
er ist für Flugzeuge mit einer Spannweite<br />
von bis zu 80 Metern ausgelegt, verfügt<br />
über die erfor<strong>de</strong>rlichen Maße <strong>de</strong>r Bahnen<br />
und Rollwege, die nötige Tragfähigkeit <strong>de</strong>r<br />
Betonflächen – und über ein Terminal 2, an<br />
<strong>de</strong>m schon jetzt zwei größere Abstellpositionen<br />
für <strong>de</strong>n A 380 vorgesehen sind.<br />
Seine bis zu 800 Passagiere können über<br />
drei Fluggastbrücken, die an bei<strong>de</strong>n Seiten<br />
<strong>de</strong>s Großraumflugzeuges andocken,<br />
die Maschine verlassen. Aber auch am Terminal<br />
1 soll <strong>de</strong>r Airbus A 380 – nach einigen<br />
Umbaumaßnahmen – Platz fin<strong>de</strong>n.<br />
11<br />
Und über allem <strong>de</strong>r Tower<br />
Der Tower beherbergt die technischen Einrichtungen<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Flugsicherung<br />
GmbH (DFS), die Vorfeldkontrolle <strong>de</strong>r Flughafen<br />
München GmbH (FMG) und <strong>de</strong>n<br />
Deutschen Wetterdienst (DWD). Von ihm<br />
aus wird <strong>de</strong>r Betrieb im An- und Abflugbereich<br />
und am Bo<strong>de</strong>n gesteuert und kontrolliert.<br />
Arbeitsplatz <strong>de</strong>r Fluglotsen ist die „Kontrollturmkanzel“,<br />
von <strong>de</strong>r aus die Lotsen selbst<br />
die äußersten Punkte <strong>de</strong>r Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen<br />
frei einsehen können. Da stören<strong>de</strong><br />
Reflexionen nicht auftreten dürfen, weisen<br />
die Fenster <strong>de</strong>r Glaskanzel eine Neigung<br />
von 15 Grad nach außen auf. Auf <strong>de</strong>m Dach<br />
<strong>de</strong>s Towers ist die ASDE-Antenne (Airport<br />
Surface Detection Equipment) für <strong>de</strong>n<br />
Bo<strong>de</strong>nradar <strong>de</strong>s Flughafens installiert.<br />
Der Tower ist mit <strong>de</strong>n Rechnern im Gebäu<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r DFS Regionalstelle München verbun<strong>de</strong>n,<br />
die das gesamte Fluginformationsgebiet<br />
München, das in etwa <strong>de</strong>m<br />
Luftraum Süd<strong>de</strong>utschlands entspricht,<br />
kontrolliert.<br />
An <strong>de</strong>n Rollbrücken „übergeben“ die<br />
Fluglotsen die Jets an die Vorfeldkontrolle<br />
<strong>de</strong>r FMG. Sie leitet und kontrolliert im<br />
Funkkontakt mit <strong>de</strong>n Piloten <strong>de</strong>n gesamten<br />
rollen<strong>de</strong>n Verkehr auf <strong>de</strong>n Vorfel<strong>de</strong>rn.
Flughafenbetrieb<br />
12<br />
Zwischen Landung und Start<br />
„Bo<strong>de</strong>nzeit“ heißt die Standzeit eines Flugzeugs<br />
zwischen Landung und erneutem<br />
Start. Sie dauert am Flughafen München<br />
für eine Boeing 747 nur 45 Minuten bei<br />
voller Ladung. Für das Regionalflugzeug<br />
Fokker 50 gar nur 20 Minuten. In dieser<br />
Zeit müssen zahlreiche Aufgaben erfüllt<br />
wer<strong>de</strong>n – vom Bo<strong>de</strong>nverkehrsdienst <strong>de</strong>r<br />
Flughafen München GmbH (FMG) mit seinen<br />
rund 2 000 Mitarbeitern und privaten<br />
Unternehmen. Ihre Mitarbeiter sind im<br />
Schichtdienst rund um die Uhr im Einsatz.<br />
Zu ihren Aufgaben gehört die Beför<strong>de</strong>rung<br />
von Passagieren und Flugpersonal in Bussen<br />
und Son<strong>de</strong>rfahrzeugen, das Be- und<br />
Entla<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Flugzeuge, <strong>de</strong>r Transport<br />
von Fracht und Post, die Gepäcksortierung,<br />
die Frischwasserversorgung und Reinigung<br />
<strong>de</strong>r Flugzeuge bis hin <strong>zur</strong> Toilettenund<br />
Müllentsorgung. Für das leibliche<br />
Wohl <strong>de</strong>r Fluggäste sorgen Cateringunternehmen,<br />
die sich am Flughafen München<br />
etabliert haben. In <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nzeit bela<strong>de</strong>n<br />
ihre Mitarbeiter das Flugzeug mit Speisen<br />
und Getränken – vom Snack bis zum Drei-<br />
Gänge-Menü. Durchschnittlich fin<strong>de</strong>n<br />
täglich rund 995 Flugzeugabfertigungen<br />
statt.
Kerosin „aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n“<br />
30 000 Kubikmeter Kerosin fassen die fünf<br />
Hochtanks am Münchner Flughafen.<br />
Das Kerosin wird über eine unterirdische<br />
Pipeline direkt aus <strong>de</strong>r Raffinerie o<strong>de</strong>r per<br />
Schiene über einen eigenen Gleisanschluss<br />
angeliefert. Das Tanklager ist absolut<br />
umweltsicher: An keiner Stelle kann Treibstoff<br />
ins Grundwasser gelangen.<br />
Die Treibstoffversorgung <strong>de</strong>r Flugzeuge erfolgt<br />
über ein Unterflur-Betankungssystem,<br />
also über 440 Zapfstellen, auch<br />
„Pits“ genannt, die an die unterirdische<br />
Ringleitung angeschlossen sind. Mit<br />
Ausnahme <strong>de</strong>r Versorgung von Privatfliegern<br />
wer<strong>de</strong>n somit auf <strong>de</strong>m Flughafen<br />
keine Tanklastzüge eingesetzt. Statt <strong>de</strong>ssen<br />
zapfen Dispenserfahrzeuge direkt am<br />
Flugzeug die „Tankstelle im Bo<strong>de</strong>n“ an,<br />
filtern <strong>de</strong>n Treibstoff, regulieren <strong>de</strong>n Leitungsdruck<br />
und messen die Betankungsmenge.<br />
Auf diese Weise wird eine Boeing<br />
747 in nur 30 Minuten vollständig betankt.<br />
Strom aus <strong>de</strong>r „Steckdose“<br />
Flugzeuge brauchen Strom für Instrumente,<br />
Beleuchtung und Klimaanlage. In <strong>de</strong>r<br />
Luft sind sie „Selbstversorger“. Wenn sie<br />
parken, beziehen sie <strong>de</strong>n Strom aber aus<br />
Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit und <strong>de</strong>s<br />
Umweltschutzes quasi aus <strong>de</strong>r „Steckdose“.<br />
Den 400-Hertz-Strom liefert eine<br />
Bo<strong>de</strong>nbordstromanlage. Sie kann je<strong>de</strong>n<br />
Jet mit einer elektrischen Leistung von<br />
90 Kilovoltampere versorgen.<br />
Gepäck kommt sicher an<br />
Tausen<strong>de</strong> von Gepäckstücken ankommen<strong>de</strong>r,<br />
abfliegen<strong>de</strong>r und umsteigen<strong>de</strong>r Passagiere<br />
sind je<strong>de</strong>n Tag schnell, zuverlässig<br />
und sicher zu schleusen – vom Check-in-<br />
Schalter zum richtigen Flugzeug und in<br />
Gegenrichtung vom Flugzeug zum richtigen<br />
Ausgabegepäckband. Dafür, dass<br />
alles klappt, sorgen in bei<strong>de</strong>n Terminals<br />
ausgeklügelte Gepäcksysteme, die miteinan<strong>de</strong>r<br />
verbun<strong>de</strong>n sind und präzise wie ein<br />
Uhrwerk funktionieren.<br />
Herzstück dieses Systems ist imTerminal 2<br />
eine 40 Kilometer lange Gepäckför<strong>de</strong>ranlage,<br />
die pro Stun<strong>de</strong> 15 000 Koffer mit<br />
einer Geschwindigkeit von bis zu sieben<br />
Metern pro Sekun<strong>de</strong> beför<strong>de</strong>rt. Ihr Transportnetz<br />
erstreckt sich über zwei Ebenen<br />
auf einer Fläche von rund 50 000 Quadratmetern.<br />
Im Terminal 1 bewegt eine zehn<br />
Kilometer lange, weitverzweigte För<strong>de</strong>rbandanlage<br />
19 200 Koffer pro Stun<strong>de</strong>.<br />
Sperrgepäck wird an separaten Schaltern<br />
aufgegeben und gelangt durch eigene<br />
Transportsysteme zu Abnahmestationen,<br />
von <strong>de</strong>nen aus es manuell verla<strong>de</strong>n wird.<br />
Für <strong>de</strong>n Winter gerüstet<br />
In <strong>de</strong>r kalten Jahreszeit müssen Startbahnen,<br />
Rollwege und Vorfel<strong>de</strong>r enteist<br />
wer<strong>de</strong>n. Eine Arbeit, die von insgesamt<br />
350 Mitarbeitern <strong>de</strong>r Flughafen München<br />
GmbH und externen Kräften im Schichtdienst<br />
erledigt wird. Selbst bei extremen<br />
Witterungsverhältnissen kann <strong>de</strong>r Flugbetrieb<br />
am Münchner Airport zumin<strong>de</strong>st<br />
auf einer Bahn fast durchgängig aufrechterhalten<br />
wer<strong>de</strong>n. Um für die jeweilige<br />
Betriebsrichtung die erfor<strong>de</strong>rlichen Startund<br />
Lan<strong>de</strong>bahnen sowie Rollwege zu<br />
räumen wer<strong>de</strong>n insgesamt nur 25 Minuten<br />
benötigt.<br />
13<br />
Messungen an <strong>de</strong>n Flugbetriebsflächen,<br />
ein Glatteis-Frühwarnsystem und die<br />
Daten vom Wetterdienst sorgen dafür,<br />
dass die Räumteams auch bei bevorstehen<strong>de</strong>n<br />
Wetterän<strong>de</strong>rungen rechtzeitig alarmiert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Alle Sprüh- und Streufahrzeuge sind mit<br />
GPS-Technik ausgerüstet. Mit Hilfe dieser<br />
satellitengesteuerten Elektronik können<br />
alle Sprüh- und Streuvorgänge zeit- und<br />
ortsgenau festgehalten wer<strong>de</strong>n, was einen<br />
noch effizienteren Einsatz von Streumitteln<br />
auf vereisten Flächen ermöglicht und<br />
Enteisungsmittel spart.<br />
Aus Umweltschutzgrün<strong>de</strong>n kommen im<br />
Normalfall Schneepflüge und Räumfahrzeuge<br />
zum Einsatz. Nur bei starker Vereisung<br />
<strong>de</strong>r Oberfläche wer<strong>de</strong>n Sprühmittel<br />
verwen<strong>de</strong>t. Die abtauen<strong>de</strong> Flüssigkeit<br />
wird bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>r Startbahnen aufgefangen<br />
und kontrolliert zum Klärwerk in<br />
Eitting weitergeleitet.<br />
In unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>r Startbahnköpfe<br />
wer<strong>de</strong>n die Flugzeuge vor <strong>de</strong>m Start<br />
enteist. In einem Kanalsystem, das die<br />
Enteisungsflächen umgibt, wird das von<br />
<strong>de</strong>n Flugzeugen abtropfen<strong>de</strong> Enteisungsund<br />
Schmelzwasser aufgefangen und <strong>zur</strong><br />
Recyclinganlage transportiert, wo es zu<br />
neu verwendbarem Enteisungsmittel aufbereitet<br />
wird.
Im Fall eines (Not-)Falles<br />
Flughafenbetrieb<br />
Löschen ist nur eine Aufgabe <strong>de</strong>r Flughafenfeuerwehr,<br />
die rund um die Uhr einsatzbereit<br />
ist und vom Landratsamt Freising<br />
als Werksfeuerwehr anerkannt wur<strong>de</strong>.<br />
Neben <strong>de</strong>r Feuerbekämpfung ist sie<br />
auch zuständig für technische Hilfeleistungen<br />
aller Art und Feuersicherheitswachen.<br />
Einer Empfehlung <strong>de</strong>r Internationalen<br />
Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) zufolge,<br />
muss je<strong>de</strong>r Punkt auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n vier<br />
Kilometer langen Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen<br />
innerhalb von 180 Sekun<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m<br />
Alarm erreicht wer<strong>de</strong>n können. Um das zu<br />
gewährleisten, gibt es zwei Feuerwachen.<br />
Die Ausrüstung <strong>de</strong>r rund 200 Mann starken<br />
Flughafenfeuerwehr entspricht selbstverständlich<br />
<strong>de</strong>m neuesten, mo<strong>de</strong>rnsten<br />
Stand.<br />
Eindrucksvoll hat sie übrigens ihr Einsatztempo<br />
nachgewiesen: Das 38 Tonnen<br />
schwere Flughafenlöschfahrzeug vom TYP<br />
„FLF 80/135“ erreicht eine Spitzengeschwindigkeit<br />
von 141,3 Kilometer pro<br />
Stun<strong>de</strong> – bei einer Beschleunigung von 0<br />
auf 80 Stun<strong>de</strong>nkilometer in 21,1 Sekun<strong>de</strong>n.<br />
Ein <strong>Welt</strong>rekord im Dienst <strong>de</strong>r Sicherheit,<br />
<strong>de</strong>r außer<strong>de</strong>m im Guinness-Buch <strong>de</strong>r<br />
Rekor<strong>de</strong> steht.<br />
Zertifizierung bürgt für Qualität<br />
Service und Qualität wer<strong>de</strong>n groß geschrieben<br />
am Flughafen München. Beweis sind<br />
die Zertifizierungen nach <strong>de</strong>r international<br />
anerkannten Qualitätsnorm DIN EN ISO<br />
9001 bzw. 9002. Vorweisen können die<br />
Zertifikate die Cargogate Flughafen München,<br />
Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen,<br />
sowie die Gesellschaft für Enteisen<br />
und Flugzeugschleppen am Flughafen<br />
München. Bei<strong>de</strong> sind Beteiligungsgesellschaften<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München GmbH<br />
(FMG).<br />
Mit einem renommierten Gütesiegel wur<strong>de</strong><br />
die Flughafen München GmbH Anfang<br />
2002 für ihre Leistungen bei <strong>de</strong>r Verkehrsabwicklung<br />
ausgezeichnet: Die Bo<strong>de</strong>nverkehrsdienste,<br />
die Terminal- und Passagierdienste,<br />
die Verkehrsdienste sowie die<br />
Verkehrsleitung <strong>de</strong>s Münchner Flughafens<br />
hatten sich erstmals gemeinsam einem<br />
Zertifizierungsverfahren unterzogen und<br />
erfüllen nunmehr die internationale Qualitätsnorm<br />
DIN EN ISO 9001-2000.<br />
Seit Mitte 2004 sind ferner dieTechnik und<br />
die Flughafenfeuerwehr zertifiziert. Erfolgreich<br />
geprüft wur<strong>de</strong>n auch die Abteilungen<br />
Verkehrs- und Betriebsplanung sowie die<br />
kaufmännische Steuerung. Damit verfügt<br />
nun <strong>de</strong>r gesamte Bereich Verkehrsbetrieb<br />
undTechnik <strong>de</strong>r Flughafen München GmbH<br />
über eine systematische Qualitätssicherung.<br />
Zum technischen Bereich zählen unter an<strong>de</strong>rem<br />
das Gebäu<strong>de</strong>management, <strong>de</strong>r<br />
Hochbau, die Maschinen- und Fahrzeugtechnik<br />
aber auch die Energieversorgung<br />
und <strong>de</strong>r Landschaftsbau.<br />
14<br />
Im Herzen <strong>de</strong>s Airports<br />
Der Passagierbereich <strong>de</strong>s Flughafens München<br />
bietet, was Fluggäste zu Recht erwarten:<br />
kurze Wege, schnelle Information<br />
und perfekten Service. Wer mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zum Flughafen<br />
kommt, „lan<strong>de</strong>t“ im Zentralbereich. Vom<br />
unterirdischen S-Bahnhof führen Rolltreppen<br />
und Aufzüge und vom Linienbusbahnhof<br />
nur ein paar Schritte <strong>zur</strong> Check-in-<br />
Ebene <strong>de</strong>s Zentralbereichs.<br />
Dort gibt es auf zwei Ebenen eine Vielzahl<br />
an Service-Einrichtungen. Dazu zählen<br />
Check-in-Schalter, <strong>de</strong>r Meeting Point, die<br />
Zentrale Information, das Service Center,<br />
das Fundbüro, Banken, Mutter- und Kind-<br />
Bereiche, Restaurants, zahlreiche Lä<strong>de</strong>n<br />
und eine Kapelle. Mit rund hun<strong>de</strong>rt Schaltern<br />
von Reisebüros und -veranstaltern<br />
fin<strong>de</strong>t sich dort auch <strong>de</strong>r größte Reisemarkt<br />
Süd<strong>de</strong>utschlands.
Von hier aus in alle <strong>Welt</strong><br />
Zwei Terminals sind am Münchner Airport<br />
die „<strong>Tor</strong>e <strong>zur</strong> <strong>Welt</strong>“. Das 1081 Meter lange<br />
Terminal 1 glie<strong>de</strong>rt sich in die vier baulich<br />
gleichen Module A, B, C und D, die jeweils<br />
über einen Ankunfts- und einen Abflugbereich<br />
verfügen, und <strong>de</strong>n Ankunftsbereich<br />
E. Das Beson<strong>de</strong>re: Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bereiche<br />
A bis D stellt sozusagen einen<br />
„Flughafen im Kleinen“ dar – mit Einrichtungen<br />
wie Check-in-Schaltern, Kontrollstellen<br />
für Sicherheit, Pass und Zoll bis hin<br />
zu Warteräumen und Gepäckausgaben.<br />
Und – ein weiterer Komfort: Alle Abfertigungseinrichtungen<br />
befin<strong>de</strong>n sich auf nur<br />
einer Ebene.<br />
Das Terminal 1 mit seinen insgesamt 150<br />
Check-in-Schaltern hat außer<strong>de</strong>m zahlreiche<br />
Informations- und Ticketschalter, Geschäfte<br />
und Snackbars aufzuweisen. Dort befin<strong>de</strong>n<br />
sich auch Duty Free/Travel Value-Shops,<br />
das Medizinische Zentrum bzw. die Flughafenklinik<br />
und mehrere Lounges.<br />
Im Gegensatz zum Terminal 1 mit seinem<br />
modularen Konzept fin<strong>de</strong>n Passagiere im<br />
Terminal 2 alle Abfertigungsleistungen in<br />
<strong>de</strong>r zentralen Halle. Sie verfügt über 24<br />
Ticketschalter, 140 Check-in-Möglichkeiten,<br />
eine Hauptinformation, ein Lufthansa-<br />
Service-Center und Curbsi<strong>de</strong>-Check-in-<br />
Schalter für First-Class- und Business-Passagiere.<br />
Das Terminal 2 ist nach einem 3-Ebenen-<br />
Konzept aufgebaut: Die Ebene 03 ist die<br />
Ankunftsebene, auf <strong>de</strong>r die ankommen<strong>de</strong>n<br />
Passagiere ihr Gepäck entgegennehmen<br />
können, die Ebene 04 ist für Abflüge im<br />
Schengen-Verkehr vorgesehen, während<br />
sich die Gates und Warteräume für Passagiere,<br />
<strong>de</strong>ren Flugziele außerhalb <strong>de</strong>r<br />
Schengengemeinschaft liegen, auf <strong>de</strong>r<br />
Ebene 05 befin<strong>de</strong>n.<br />
Selbstverständlich fin<strong>de</strong>n sich im Terminal<br />
2 auch komfortabel ausgestattete Lufthansa-Lounges<br />
sowie rund 110 Geschäfte mit<br />
hochwertigen Waren und gastronomische<br />
Einrichtungen mit internationaler aber<br />
auch bayerischer Küche.<br />
Platz auch für die „Kleinen“<br />
„König“ ist <strong>de</strong>r Passagier auch bei <strong>de</strong>r<br />
Allgemeinen Luftfahrt. Starten und lan<strong>de</strong>n<br />
dürfen am Münchner Flughafen alle Flugzeuge<br />
mit einem Höchstabfluggewicht<br />
über zwei Tonnen im Instrumentenflugbetrieb,<br />
die nicht im planmäßigen Linienund<br />
Charterverkehr im Einsatz sind.<br />
15<br />
Im Terminal <strong>de</strong>r „General Aviation“ fin<strong>de</strong>t<br />
<strong>de</strong>r Privatflieger unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>n Zoll,<br />
Bun<strong>de</strong>sgrenzschutz, Warteräume und<br />
Abfertigungseinrichtungen. Untergebracht<br />
sind dort auch Büros von Unternehmen,<br />
die Flugzeuge o<strong>de</strong>r Hubschrauber vermieten,<br />
sowie Räume <strong>de</strong>r Rettungsflugdienste<br />
und Taxiflug-Firmen.<br />
Eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Frachtdrehscheibe<br />
Eine positive Entwicklung kann <strong>de</strong>r Flughafen<br />
München im Bereich <strong>de</strong>r Luftfracht<br />
vorweisen: Das Aufkommen <strong>de</strong>r geflogenen<br />
Luftfracht betrug im Jahr 2004 exakt<br />
170 828 Tonnen, was einer Steigerung um<br />
21,5 Prozent gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr entspricht.<br />
Inklusive <strong>de</strong>r getruckten Luftfrachtsendungen<br />
wur<strong>de</strong> 2004 sogar eine<br />
Gesamtmenge von 309 828 Tonnen auf<br />
<strong>de</strong>m Münchner Flughafen umgeschlagen –<br />
ein neuer Rekord in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s<br />
Airports.<br />
Diese guten Ergebnisse sind unter an<strong>de</strong>rem<br />
auf die neuen Interkontinentalstrecken<br />
im Passagierverkehr <strong>zur</strong>ückzuführen,<br />
die für <strong>de</strong>n Transport von Beila<strong>de</strong>fracht<br />
äußerst attraktiv sind. Immerhin wer<strong>de</strong>n<br />
mittlerweile zwei von drei Tonnen Luftfracht<br />
auf solchen Interkontinentalstrecken<br />
beför<strong>de</strong>rt. Sehr gut angenommen<br />
wer<strong>de</strong>n sowohl die zusätzlichen Kapazitäten<br />
auf <strong>de</strong>n neuen Verbindungen im Passagierverkehr<br />
als auch die neuen Frachterverbindung<br />
von Cathay Pacific Cargo und<br />
Emirates SkyCargo.
Flughafenbetrieb<br />
Hinzu kommt, dass sich auch das Frachteinzugsgebiet<br />
vergrößert hat. Galt München<br />
bislang vorwiegend als Abgangsund<br />
Zielflughafen für <strong>de</strong>n Luftfrachtmarkt<br />
in Süd<strong>de</strong>utschland, so entwickelt sich <strong>de</strong>r<br />
Airport zunehmend als Frachtdrehscheibe<br />
für <strong>de</strong>n süd<strong>de</strong>utschen Raum, Österreich,<br />
Ungarn, Schweiz, Norditalien und <strong>de</strong>n<br />
neuen EU-Län<strong>de</strong>rn Tschechische Republik<br />
und Polen.<br />
Wichtige Impulse erhält das Frachtgeschäft<br />
vom Ausbau <strong>de</strong>s Drehscheibenverkehrs<br />
<strong>de</strong>r Lufthansa, wobei hier insbeson<strong>de</strong>re<br />
die neuen Langstrecken nach Nordamerika<br />
und Asien für einen <strong>de</strong>utlichen<br />
Zuwachs bei <strong>de</strong>r Beila<strong>de</strong>fracht sorgen.<br />
Gleichzeitig tragen auch namhafte Luftverkehrsgesellschaften<br />
wie z.B. Emirates,<br />
Qatar Airways, Etihad Airways, Delta Air<br />
Lines, Air China und Thai Airways durch<br />
neue bzw. zusätzliche Verbindungen <strong>zur</strong><br />
positiven Entwicklung im Frachtverkehr<br />
bei.<br />
Auch <strong>de</strong>m Terminal 2 kommt im Hinblick<br />
auf die künftige Frachtentwicklung eine<br />
strategische Be<strong>de</strong>utung zu. Analog zum<br />
Kapazitätsgewinn im Passagierverkehr,<br />
<strong>de</strong>n die Lufthansa und ihre Partner in <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahren sukzessive für neue<br />
Strecken und Verbindungen nutzen wer<strong>de</strong>n,<br />
entstehen durch das zweite Abfertigungsgebäu<strong>de</strong><br />
auch zusätzliche Kapazitäten<br />
für die Beila<strong>de</strong>fracht. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Lufthansa angekündigte Ausbau<br />
<strong>de</strong>s Münchner Langstreckennetzes<br />
wird zu einer weiteren und dauerhaften<br />
Belebung <strong>de</strong>s Frachtverkehrs führen.<br />
Erweiterungen sind notwendig<br />
Rund hun<strong>de</strong>rt Luftfrachtspeditionen haben<br />
sich direkt in <strong>de</strong>m Frachtzentrum <strong>de</strong>s Flughafens<br />
München o<strong>de</strong>r im engeren Umfeld<br />
nie<strong>de</strong>rgelassen. Spediteure als unverzichtbare<br />
Partner <strong>de</strong>r Industrie und Fluggesellschaften<br />
managen über 95 Prozent aller<br />
Luftfrachtsendungen.<br />
16<br />
Das Frachtzentrum ist die erste Adresse<br />
für alle Unternehmen aus <strong>de</strong>r Luftfrachtindustrie,<br />
wie z.B. die Speditionsunternehmen<br />
und Abfertigungsgesellschaften Lufthansa<br />
Cargo, Cargogate und Swissport,<br />
die Fluggesellschaften und Express-Carrier,<br />
die General Sales Agents, Trucking-Unternehmen,<br />
Verpackungsdienstleister, Zollbehör<strong>de</strong>n,<br />
Grenzkontrollstelle und viele<br />
an<strong>de</strong>re Logistikdienstleister mehr.<br />
Mit seiner Bruttogrundfläche von 115 000<br />
Quadratmetern und <strong>de</strong>r 490 Meter langen,<br />
überdachten La<strong>de</strong>rampe ist das<br />
Frachtzentrum auf eine Jahreskapazität<br />
von 270 000 Tonnen ausgelegt, die jedoch<br />
auf eine Million Tonnen erweitert wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
Um für die dynamische Frachtentwicklung<br />
dauerhaft gerüstet zu sein, wird <strong>de</strong>r<br />
Cargobereich ausgebaut: So wer<strong>de</strong>n im<br />
Osten <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Frachtterminals<br />
auf einer Fläche von circa 4 400 Quadratmetern<br />
zusätzliche Hallenkapazitäten für<br />
Express-Carrier geschaffen. Die planmäßige<br />
Inbetriebnahme <strong>de</strong>r neuen Umschlaghalle,<br />
von <strong>de</strong>r insbeson<strong>de</strong>re FedEx, DHL<br />
und UPS profitieren wer<strong>de</strong>n, ist für Herbst<br />
2005 vorgesehen. Auch TNT expandiert<br />
am Standort München und hat am Flughafen<br />
bereits eine eigene Halle im Frachtterminal<br />
bezogen.<br />
Darüber hinaus entstehen gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Cargoterminal weitere Büro- und Lagerflächen<br />
sowie Stellplätze für Lkw. In<br />
<strong>de</strong>r konkreten Planungsphase befin<strong>de</strong>t<br />
sich auch eine neue Infrastruktur für die<br />
Abfertigung von Perishables – also temperaturempfindlichen<br />
Waren – sowie von leben<strong>de</strong>n<br />
Kleintieren.
Luftpost leicht rückläufig<br />
Über 21330 Tonnen Luftpost wur<strong>de</strong>n 2004<br />
am Flughafen München umgeschlagen.<br />
Insgesamt ist die Menge an Luftpost leicht<br />
rückläufig. Verantwortlich hierfür ist die<br />
Strukturreform <strong>de</strong>r Deutschen Post AG, die<br />
dazu führte, dass ein beträchtlicher Teil <strong>de</strong>r<br />
bisher als Luftpost beför<strong>de</strong>rten Post auf die<br />
Straße verlegt wur<strong>de</strong>.<br />
Wartung im Dienst <strong>de</strong>r Sicherheit<br />
Die Sicherheit <strong>de</strong>r Passagiere steht bei<br />
allen Fluggesellschaften an erster Stelle.<br />
Eine regelmäßige und äußerst genaue<br />
Wartung <strong>de</strong>r Maschinen ist <strong>de</strong>shalb unerlässlich.<br />
Auf <strong>de</strong>m Flughafen München<br />
haben mehrere große Fluggesellschaften<br />
ihre Wartungsbasis.<br />
Die drei großen Wartungshallen, im Fachjargon<br />
„Hangars“ genannt, sind maßgeschnei<strong>de</strong>rt<br />
für <strong>de</strong>n Bedarf ihrer Benutzer.<br />
Der von <strong>de</strong>r Deutschen Lufthansa belegte<br />
Hangar 1 besitzt – einschließlich <strong>de</strong>r Hallenanbauten<br />
– eine Grundfläche von über<br />
28 000 Quadratmeter. Dies entspricht fünf<br />
nebeneinan<strong>de</strong>r liegen<strong>de</strong>n Fußballfel<strong>de</strong>rn.<br />
Bis zu sechs Jumbos vomTyp einer Boeing<br />
747 können darin gleichzeitig gewartet<br />
wer<strong>de</strong>n. Vier so genannte Gebäu<strong>de</strong>taschen<br />
o<strong>de</strong>r „Pockets“ an <strong>de</strong>r Rückwand <strong>de</strong>s<br />
Hangars bieten Platz für das fast 20 Meter<br />
in die Höhe ragen<strong>de</strong> Heckleitwerk einer<br />
Boeing 747.<br />
17<br />
Den 24 000 Quadratmeter großen Hangar 3<br />
teilen sich die Deutsche BA und LTU. In<br />
dieser Halle fin<strong>de</strong>n gleichzeitig fünf Flugzeuge<br />
vom Typ Boeing 757 und sechs Jets<br />
von Typ MD 83 Platz. Ein Teil <strong>de</strong>s 12 000<br />
Quadratmeter großen Hangars 4 wird von<br />
<strong>de</strong>r Polizeihubschrauberstaffel München<br />
genutzt, <strong>de</strong>r „Rest“ wird für Großveranstaltungen<br />
vermietet. An <strong>de</strong>r Rückseite<br />
<strong>de</strong>r Wartungshallen sind Werkstätten, Material-<br />
und Betriebsstofflager sowie Büros<br />
untergebracht.<br />
Anlage dämpft <strong>de</strong>n Lärm<br />
Eine Beson<strong>de</strong>rheit ist die Anlage für Triebwerksprobeläufe.<br />
Diese wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />
nachts durchgeführt, da die Maschinen<br />
tagsüber <strong>zur</strong> Verfügung stehen<br />
müssen. Mit Rücksichtnahme auf die benachbarten<br />
Wohngebiete hat die Flughafen<br />
München GmbH dafür eine 6,6 Millionen<br />
Euro teure Lärmschutzanlage gebaut.<br />
Obwohl die hallenartige Stahlkonstruktion<br />
hinten und vorne offen ist, dringt durch die<br />
spezielle Bauweise kaum Schall nach<br />
außen: 20 Zentimeter dicke Stahlbetonwän<strong>de</strong><br />
und zehn Zentimeter dicke Akustikpaneele<br />
an Innenwän<strong>de</strong>n und Decke<br />
sowie die konische Form sorgen für eine<br />
konsequente Schallbrechung und -dämmung.
Non Aviation<br />
Flughäfen sind längst nicht mehr nur Ankunfts-,<br />
Abflug- und Umsteigeorte. Sie haben<br />
sich von reinen Verkehrsanlagen zu<br />
multifunktionalen Dienstleistungs- und<br />
Kommunikationszentren entwickelt. Flughäfen<br />
von heute sind auch Konferenz-,<br />
Präsentations- und Veranstaltungsort,<br />
gastronomische Erlebniswelt und Einkaufsmeile.<br />
Sieben Tage pro Woche geöffnet<br />
Attraktive Geschäfte und kulinarische<br />
Highlights fin<strong>de</strong>n Passagiere und Besucher<br />
am Münchner Airport vor. Internationale<br />
Markennamen sind ebenso vertreten<br />
wie Waren traditionsreicher Unternehmen<br />
aus <strong>de</strong>r Region – ein Branchenmix, <strong>de</strong>r<br />
allen Anfor<strong>de</strong>rungen eines großen europäischen<br />
Hub-Flughafens gerecht wird.<br />
Ob Geschenke, Lebensmittel und Feinkost,<br />
Blumen, Mo<strong>de</strong>, Schmuck, ob ein Besuch<br />
beim Friseur o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Spielothek –<br />
bei diesem Angebot kommt bei Passagieren,<br />
Besuchern und Abholern gewiss keine<br />
Langeweile auf. Ein beson<strong>de</strong>rer Service:<br />
Alle Lä<strong>de</strong>n sind an sieben Tagen in<br />
<strong>de</strong>r Woche zwischen 7.30 und 21 Uhr für<br />
die Kun<strong>de</strong>n da. Ein Tipp für Nachtschwärmer:<br />
Noch länger hat die Flughafen-Diskothek<br />
„Night-Flight“ geöffnet.<br />
Ein Maximum an gastronomischer Abwechslung<br />
ist am Münchner Flughafen garantiert:<br />
Die Palette reicht von Fastfood<br />
bis zum Fünf-Gänge-Menü. Einzigartig:<br />
Das „Airbräu“ kann sogar mit einer eigenen<br />
Brauerei und somit frisch gebrautem<br />
Bier aufwarten.<br />
Am Flughafen München befin<strong>de</strong>t sich<br />
außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r größte Reisemarkt Süd<strong>de</strong>utschlands.<br />
Ob Nur-Flug, Last-Minute<br />
o<strong>de</strong>r Pauschalreise – an rund 60 Countern<br />
renommierter Reisebüros und -veranstalter<br />
bleiben keine Wünsche offen.<br />
München Airport Center<br />
Die bei<strong>de</strong>n L-förmigen, sechs Stockwerke<br />
hohen Gebäu<strong>de</strong>flügel <strong>de</strong>s München Airport<br />
Centers (MAC) umschließen ein rund<br />
10 000 Quadratmeter großes Forum. Es<br />
wird genutzt für Veranstaltungen aller Art:<br />
für Ausstellungen, Fahrzeugpräsentationen,<br />
Konzerte und verschie<strong>de</strong>ne an<strong>de</strong>re<br />
Events wie z.B. <strong>de</strong>n jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Weihnachtsmarkt.<br />
Das Gebäu<strong>de</strong> selbst mit seiner spektakulären<br />
Dachkonstruktion wird zu zwei<br />
Drittel für Büros genutzt. Auf rund 18 000<br />
18<br />
Quadratmetern sind dort namhafte Unternehmen<br />
ebenso zu fin<strong>de</strong>n wie Ausstellungsräume<br />
von Autofirmen, ein Ärztecenter,<br />
eine physikalische Praxis und Vertretungen<br />
von Krankenkassen.<br />
Das Kongresszentrum „municon“ run<strong>de</strong>t<br />
das umfassen<strong>de</strong> Dienstleistungsangebot<br />
im MAC ab. Es kann mit 26 Tagungsräumen<br />
von 21 bis 210 Quadratmetern aufwarten,<br />
mit drei Lounges, Ruheräumen,<br />
einem Restaurant und natürlich mit einem<br />
mo<strong>de</strong>rnen Konferenzservice, <strong>de</strong>r höchsten<br />
Ansprüchen genügt.<br />
Von Aigner bis Zegna<br />
Zum ultimativen Shopping-Vergnügen la<strong>de</strong>n<br />
am Flughafen München mehr als 130<br />
Geschäfte ein. Gilt dies im Terminal 1 vor<br />
allem für <strong>de</strong>n öffentlichen Bereich, so liegt<br />
<strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>s kommerziellen Angebotes<br />
im Terminal 2 nach <strong>de</strong>n Passagierund<br />
Handgepäckkontrollen. Die Umsteiger,<br />
die einen Großteil <strong>de</strong>r Passagiere im<br />
Terminal 2 stellen, haben dort Zugang zu<br />
rund 70 Prozent <strong>de</strong>r Lä<strong>de</strong>n und gastronomischen<br />
Einrichtungen.<br />
Elegante Geschäfte international bekannter<br />
Designer wie Bogner, Bvlgari, Boss,<br />
Escada, Hermès o<strong>de</strong>r René Lezard sind<br />
am Flughafen München ebenso vertreten<br />
wie Markenartikel von Esprit, Marc O'Polo,<br />
Goertz, Timberland o<strong>de</strong>r Benetton.<br />
Nicht zu vergessen das großzügige Angebot<br />
in <strong>de</strong>n Duty Free- und Travel Value-<br />
Shops. Neben Mo<strong>de</strong>- und Souvenirlä<strong>de</strong>n<br />
gibt es unter an<strong>de</strong>rem einen Lufthansa<br />
WorldShop, einen Beate Uhse Erotikshop,<br />
Schmuck- und Brillengeschäfte, Banken,<br />
eine Apotheke und einen E<strong>de</strong>ka-Supermarkt.<br />
Lage und Auswahl <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls-<br />
und Gastronomieangebotes sind<br />
gleichermaßen auf Fluggäste sowie Abholer,<br />
Besucher und Flughafenbeschäftigte<br />
zugeschnitten.
Hendl und Sushi<br />
Passen<strong>de</strong>s für je<strong>de</strong>n Geschmack bieten<br />
die gastronomischen Einrichtungen am<br />
Münchner Flughafen. Da wäre zum Beispiel<br />
eine Münchner Institution schlechthin:<br />
das „Hofbräuhaus“. Direkt daneben<br />
liegt das Asia-Restaurant „Mangostin“ mit<br />
Sushi-Box und Wok-Noo<strong>de</strong>l-Bar. Im Ankunftsbereich<br />
lässt es sich in <strong>de</strong>r mit Bildschirmen<br />
für Sportveranstaltungen ausgestatteten<br />
„Erdinger Sportsbar“ bequem<br />
auf die ankommen<strong>de</strong>n Fluggäste warten.<br />
All dies und noch viel mehr fin<strong>de</strong>t sich –<br />
für je<strong>de</strong>rmann zugänglich – im öffentlichen<br />
Bereich <strong>de</strong>s Terminals 2. Zu <strong>de</strong>n Highlights<br />
im Terminal 1 zählt das Restaurant „Il<br />
Mondo“ mit seinen exquisiten Speisen inklusive<br />
Blick aufs Vorfeld.<br />
Neben zahlreichen Snackbars und Cafés<br />
im nicht-öffentlichen Bereich <strong>de</strong>s Terminals<br />
1 bietet <strong>de</strong>r Abflugbereich <strong>de</strong>s Terminals 2<br />
etablierte Kaffeehauskonzepte wie beispielsweise<br />
„Wiener’s“ und „Aran“. Fischrestaurants<br />
wie Seefood Sylt sowie Restaurants<br />
wie „Dallmayr“, „Käfer“ o<strong>de</strong>r<br />
„Piazza Monaco“ run<strong>de</strong>n das abwechslungsreiche<br />
Gastronomieangebot ab.<br />
Service nonstop<br />
Service am Flughafen München – das ist<br />
aber noch viel mehr als Geschäfte und<br />
Restaurants. Das ist z.B. auch ein Kfz-Service,<br />
<strong>de</strong>n mehrere Autofirmen und eine<br />
Tankstelle anbieten: Beson<strong>de</strong>rs Geschäftsreisen<strong>de</strong><br />
schätzen es, wenn sie morgens<br />
vor <strong>de</strong>m Abflug ihr Auto <strong>zur</strong> Inspektion<br />
o<strong>de</strong>r Reparatur bringen und es abends<br />
wie<strong>de</strong>r abholen können.<br />
Service – das ist auch das Medizinische<br />
Zentrum, eine eigene Flughafenklinik, das<br />
sind Babywickelräume, Kin<strong>de</strong>rspielecken<br />
und -betreuungsmöglichkeiten im MAC<br />
Kin<strong>de</strong>rland gleich neben BurgerKing, Duschen<br />
und das Service-Center im Zentralbereich,<br />
das rund um die Uhr geöffnet hat.<br />
Neben so flughafenspezifischen Dienstleistungen<br />
wie Gepäckaufbewahrung und<br />
Gar<strong>de</strong>robenservice können dort auch<br />
Fahrkarten gekauft, Dokumente gefaxt<br />
o<strong>de</strong>r kopiert und Gegenstän<strong>de</strong> für an<strong>de</strong>re<br />
hinterlegt wer<strong>de</strong>n. Wer noch schnell einen<br />
Krankenschein benötigt, eine Telefonkarte<br />
kaufen o<strong>de</strong>r ein Kleidungsstück reinigen<br />
lassen will – im Service-Center kein Problem.<br />
Neben diesen klassischen Dienstleistungen<br />
gibt es am Münchner Airport aber<br />
auch eine breite Palette zeitgemäßer Online-Angebote:<br />
zum Beispiel einen Online-<br />
Shop und ein Reiseportal.<br />
19<br />
Hotel mit allem Komfort<br />
Der Flughafen München – so vielfältig und<br />
lebendig wie eine Stadt. Auch ein Hotel<br />
darf da nicht fehlen: das Kempinski Hotel<br />
Airport München mit seinen fünf Sternen.<br />
Seine bei<strong>de</strong>n Hauptgebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n<br />
durch eine 1400 Quadratmeter große Atriumhalle<br />
verbun<strong>de</strong>n, die bis <strong>zur</strong> Decke verglast<br />
und mit riesigen Palmen begrünt ist.<br />
Beeindruckend wie die Architektur ist<br />
auch das Angebot: Das Hotel umfasst 343<br />
Zimmer und 46 Suiten, alle exklusiv ausgestattet<br />
mit schalldichten Fenstern, TV<br />
mit Flugplananzeige, Schreibtische und<br />
Faxanschluss. Hinzu kommen 30 Konferenz-<br />
und Tagungsräume und für die Entspannung<br />
ein Indoor- und ein Whirlpool,<br />
eine Poolbar, Massagemöglichkeit und<br />
Fitnessräume sowie zwei Restaurants,<br />
Bars und eine Hoteltiefgarage.
Wirtschaftsfaktor Flughafen<br />
Der Luftverkehr in Deutschland verzeichnet<br />
seit Jahren ein positives Wachstum,<br />
das allerdings durch <strong>de</strong>n Irakkrieg, SARS<br />
und die anhalten<strong>de</strong> Konjunkturschwäche<br />
Rückschläge hinnehmen musste. Dass <strong>de</strong>r<br />
Flughafen München nur in mo<strong>de</strong>rater<br />
Form von <strong>de</strong>n rezessiven Ten<strong>de</strong>nzen in <strong>de</strong>r<br />
Branche betroffen war, verdankt er vor allem<br />
seiner Drehscheibenfunktion.<br />
20<br />
Flughafen als Arbeitgeber<br />
Internationale Flughäfen sind be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
Arbeitgeber. Nicht nur die Flughafenbetreiber<br />
selbst, son<strong>de</strong>rn auch die verschie<strong>de</strong>nen<br />
auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> ansässigen Unternehmen<br />
bieten eine Vielzahl an Arbeitsplätzen.<br />
So ist es auch am Flughafen München:<br />
2003, <strong>de</strong>m Jahr <strong>de</strong>r letzten Arbeitsstättenerhebung<br />
am Münchner Airport, waren<br />
23 320 Menschen in <strong>de</strong>n 531 Behör<strong>de</strong>n<br />
und Unternehmen, die sich am Airport<br />
nie<strong>de</strong>rgelassen haben, beschäftigt. Seit<br />
<strong>de</strong>r ersten Arbeitsstättenerhebung <strong>de</strong>r<br />
Flughafen München GmbH (FMG) im Jahr<br />
1993 – also kurz nach <strong>de</strong>r Inbetriebnahme<br />
<strong>de</strong>s neuen Flughafens –, bei <strong>de</strong>r rund<br />
15 100 Beschäftigte registriert wur<strong>de</strong>n,<br />
hat sich die Zahl <strong>de</strong>r Arbeitnehmer somit<br />
um knapp 55 Prozent erhöht.<br />
Für das Jahr 2010 wird mit rund 40 000<br />
Beschäftigten am Flughafen München<br />
gerechnet, während für 2015 sogar etwa<br />
45 000 Arbeitnehmer prognostiziert<br />
wer<strong>de</strong>n.
Attraktive Arbeitsplätze<br />
Vielfältig sind die Arbeitsbereiche und<br />
Branchen, <strong>de</strong>nen die Firmen und <strong>de</strong>ren<br />
Beschäftigte am Airport zuzuordnen sind.<br />
Vertreten sind Airlines ebenso wie Behör<strong>de</strong>n,<br />
das Hotel- und Gaststättengewerbe,<br />
Speditionen, Banken, Wartungsfirmen<br />
und natürlich Unternehmen, die unmittelbar<br />
mit <strong>de</strong>m Flughafenbetrieb zu tun<br />
haben. Größter Arbeitgeber ist die Flughafen<br />
München GmbH (FMG) mit rund<br />
4 900 Beschäftigten. Zum Konzern, also <strong>zur</strong><br />
FMG und ihren Beteiligungsunternehmen,<br />
gehören sogar rund 7 100 Mitarbeiter.<br />
Auch die berufliche Ausbildung hat einen<br />
hohen Stellenwert am Flughafen München.<br />
In 31 Ausbildungsberufen bereiten<br />
sich über 500 Nachwuchskräfte auf das<br />
Berufsleben vor. Allein die Flughafen München<br />
GmbH bil<strong>de</strong>te im Jahr 2003 rund 120<br />
junge Menschen aus. Neben traditionellen<br />
Ausbildungsberufen gibt es auch neue Berufsbil<strong>de</strong>r<br />
wie das <strong>de</strong>s Mechatronikers<br />
bzw. – seit 2002 – <strong>de</strong>s Mechatronikers mit<br />
<strong>de</strong>r Fachrichtung „Mobile Airportsysteme“.<br />
Arbeitnehmer aus <strong>de</strong>m Umland<br />
Viele Arbeitnehmer kommen aus <strong>de</strong>m<br />
Umland. Während 1994 noch 32,4 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Flughafenbeschäftigten in <strong>de</strong>n unmittelbar<br />
angrenzen<strong>de</strong>n Landkreisen Freising<br />
und Erding wohnten, waren es 2003 bereits<br />
37,3 Prozent. Zum Vergleich: 18,8<br />
Prozent <strong>de</strong>r Arbeitnehmer am Flughafen<br />
kamen aus <strong>de</strong>r Stadt München. Diese<br />
Zahlen beweisen, welch enormes Beschäftigungspotenzial<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München<br />
aufweist und welche Be<strong>de</strong>utung er<br />
für die Umlandbevölkerung in beschäftigungspolitischer<br />
Hinsicht besitzt.<br />
Die wirtschaftlichen Auswirkungen <strong>de</strong>s<br />
Flughafens spiegeln sich auch in <strong>de</strong>r Höhe<br />
<strong>de</strong>r Arbeitslöhne wi<strong>de</strong>r. Im Jahr 2003 verdienten<br />
die 23 320 Beschäftigten <strong>de</strong>r 531<br />
Unternehmen brutto insgesamt rund 699<br />
Millionen Euro. Pro Tag und Mitarbeiter<br />
entspricht dies rund 85 Euro Lohn bzw.<br />
Gehalt. In dieser Summe, die auf einer Arbeitsstättenerhebung<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München<br />
GmbH basiert, sind Arbeitgeberanteile<br />
und Aufwendungen für die Altersversorgung<br />
nicht enthalten.<br />
21
Wirtschaftsfaktor Flughafen<br />
Airport sichert Arbeitsplätze<br />
Doch <strong>de</strong>r Flughafen bietet als „Jobmaschine“<br />
nicht nur sichere Arbeitsplätze, er<br />
schafft auch Arbeitsplätze in <strong>de</strong>r Region<br />
und darüber hinaus. Eine umfangreiche Dokumentation<br />
<strong>de</strong>s Dachverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r europäischen<br />
Verkehrsflughäfen „Airport<br />
Council International“ aus <strong>de</strong>m Jahr 2004<br />
illustriert die Schlüsselrolle, die <strong>de</strong>n Flughäfen<br />
im Hinblick auf die regionale Wirtschaftsentwicklung<br />
an ihren Standorten zukommt.<br />
Laut dieser Studie gewinnt ein Flughafen,<br />
<strong>de</strong>r sein Passagieraufkommen um eine<br />
Million steigert, durchschnittlich 950 Arbeitsplätze<br />
hinzu. Wie die Untersuchung<br />
weiter belegt, entstehen mit je<strong>de</strong>m neuen<br />
Arbeitsplatz am Airport 2,1 weitere Arbeitsplätze<br />
außerhalb <strong>de</strong>s Flughafens, die vom<br />
Betrieb <strong>de</strong>r Verkehrsanlage abhängig sind.<br />
Das Gebiet, das in bis zu 30 Minuten Fahrzeit<br />
vom Flughafen aus erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
kann, hat durch <strong>de</strong>n Airport einen rapi<strong>de</strong>n<br />
Entwicklungsschub erhalten, heißt es in<br />
<strong>de</strong>r Studie <strong>zur</strong> Münchner Wachstumsdynamik.<br />
22<br />
So vergab die FMG allein im Jahr 2003 Aufträge<br />
im Wert von über 51 Millionen Euro<br />
an Unternehmen aus <strong>de</strong>n Landkreisen Freising<br />
und Erding. Handwerksbetriebe und<br />
Dienstleister aus <strong>de</strong>r Region wer<strong>de</strong>n auch<br />
in Zukunft umfassend in das Airportgewerbe<br />
eingebun<strong>de</strong>n sein.<br />
Einwohnerzuwachs im Umland<br />
In <strong>de</strong>n 71 Städten und Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Flughafenumlan<strong>de</strong>s leben über 500 000<br />
Menschen. Die Region ist Sitz wichtiger<br />
Unternehmen mit rund 300 000 Arbeitsplätzen.<br />
Bis zum Jahr 2015 wird die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Einwohner voraussichtlich um etwa<br />
46 000 und die Zahl <strong>de</strong>r Beschäftigten um<br />
etwa 49 000 zunehmen. Im Flughafenumland<br />
fin<strong>de</strong>t also ein spürbares Wachstum<br />
statt, das <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>r durchschnittlichen<br />
Entwicklung in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
liegt.<br />
Dass die Flughafennachbarn sich an ihrem<br />
Wohnort wohl fühlen, ergab eine Studie<br />
<strong>de</strong>r NFO Infratest Wirtschaftsforschung<br />
GmbH aus <strong>de</strong>m Jahr 2003. Demnach gaben<br />
88 Prozent <strong>de</strong>r Befragten aus 26 Umlandgemein<strong>de</strong>n<br />
an, gerne in <strong>de</strong>r Flughafenregion<br />
zu leben. Die wirtschaftliche Lage<br />
stuften 82 Prozent als „gut“ o<strong>de</strong>r „sehr<br />
gut“ ein. Vier von fünf Befragten bewerteten<br />
die Ansiedlung <strong>de</strong>s Flughafens insgesamt<br />
als positiv für sich selbst bzw. für <strong>de</strong>n<br />
Wohnort.
Nähe zum Airport entschei<strong>de</strong>nd<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r also, dass das Flughafenumland<br />
nur geringe Arbeitslosenquoten<br />
aufzuweisen hat: Im Jahr 2003 lag die Arbeitslosenquote<br />
in Freising und Erding<br />
drei Prozent unter <strong>de</strong>n bayerischen Durchschnittswerten.<br />
Seit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>s Flughafens haben<br />
sich zahlreiche Unternehmen in Flughafennähe<br />
angesie<strong>de</strong>lt. Sie profitieren vom<br />
Flughafen in mehrerlei Hinsicht. Neben <strong>de</strong>n<br />
direkten Verflechtungen mit <strong>de</strong>m Flughafen<br />
in Form von Kun<strong>de</strong>n- und Lieferbeziehungen<br />
ist für sie <strong>de</strong>r Flughafen auch<br />
Umschlagplatz für ihre Fracht, außer<strong>de</strong>m<br />
nutzen sie ihn für Geschäftsreisen. Vor<br />
allem für Expressdienste und Speditionen<br />
ist eine enge Anbindung unverzichtbar.<br />
Der gewünschten und notwendigen Nähe<br />
zum Flughafen München wur<strong>de</strong> Rechnung<br />
getragen: Über 990 Hektar gewerbliche<br />
Bauflächen stehen <strong>de</strong>rzeit im Flughafenumland<br />
<strong>zur</strong> Verfügung. Flughafennahe<br />
Gewerbeflächen sind vor allem für jene<br />
Unternehmen wichtig, die <strong>de</strong>n Flughafen<br />
schnellstmöglich erreichen müssen, um<br />
mit ihrer Logistik wettbewerbsfähig sein<br />
zu können.<br />
Nachbar Flughafen<br />
In seiner Umlandpolitik setzt <strong>de</strong>r Flughafen<br />
München auf einen offenen Dialog mit<br />
<strong>de</strong>n benachbarten Städten und Gemein<strong>de</strong>n.<br />
Ein Beispiel sind die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Gesprächsrun<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren etabliert wur<strong>de</strong>n:<br />
Mit <strong>de</strong>r Verkehrserschließung, <strong>de</strong>r öffentlichen<br />
Infrastruktur sowie <strong>de</strong>r Siedlungsund<br />
Arbeitsplatzentwicklung in <strong>de</strong>r Flughafenregion<br />
befasst sich seit 2000 das Flughafen-Forum,<br />
<strong>de</strong>m vor allem Kommunalpolitiker,<br />
Vertreter von Interessensverbän<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München GmbH sowie<br />
als Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r bayerische Wirtschafts-<br />
und Verkehrsminister angehören.<br />
Darüber hinaus dienen die seit 2004 zweimal<br />
jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Nachbarschaftstreffen<br />
mit Mandatsträgern aus<br />
<strong>de</strong>n Landkreisen Erding und Freising <strong>de</strong>m<br />
Informationsaustausch zwischen Flughafen<br />
und Anrainergemein<strong>de</strong>n.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r offenen Umlandkommunikation<br />
stellen sich die Führungskräfte <strong>de</strong>r<br />
FMG außer<strong>de</strong>m regelmäßigen Diskussionen<br />
mit Bürgerinitiativen aus <strong>de</strong>r Region.<br />
Schließlich betreibt die FMG mit Wirtschaftsakteuren<br />
aus <strong>de</strong>m Umland gemeinsame<br />
Projekte mit <strong>de</strong>m Ziel, die Firmen<br />
am Flughafen-Campus auf wirtschaftlicher<br />
Ebene mit <strong>de</strong>m Mittelstand <strong>de</strong>r Region zu<br />
vernetzen.<br />
23<br />
Dialog mit <strong>de</strong>n Bürgern<br />
Ein konstruktiver Dialog mit <strong>de</strong>n Bürgern<br />
aus <strong>de</strong>r Region ist auch das Anliegen <strong>de</strong>s<br />
Umlandbeauftragten <strong>de</strong>r FMG, <strong>de</strong>r in seinem<br />
Umlandbüro zusammen mit zwei<br />
Mitarbeiterinnen Ansprechpartner für die<br />
Flughafenanrainer ist. Die Möglichkeit, Beschwer<strong>de</strong>n,<br />
Bitten und Anregungen vorbringen<br />
zu können, wird von <strong>de</strong>n Nachbargemein<strong>de</strong>n<br />
sehr positiv aufgenommen.<br />
Der Umlandbeauftragte kümmert sich zu<strong>de</strong>m<br />
schwerpunktmäßig um folgen<strong>de</strong> Bereiche.<br />
Er knüpft und pflegt Kontakte, leistet<br />
Lobbyarbeit hinsichtlich <strong>de</strong>r weiteren<br />
Schienen- und Straßenanbindung <strong>de</strong>s<br />
Flughafens und beschäftigt sich mit <strong>de</strong>r<br />
infrastrukturellen Entwicklung <strong>de</strong>r Region.
Verkehrsanbindung<br />
Viele Wege führen zum Flughafen München,<br />
<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Straße und auf <strong>de</strong>r Schiene<br />
zu erreichen ist. Von <strong>de</strong>n Passagieren<br />
reisen 47 Prozent mit <strong>de</strong>m eigenen Pkw an,<br />
31 Prozent kommen mit <strong>de</strong>r S-Bahn, zehn<br />
Prozent lassen sich mit einem Taxi bringen<br />
und jeweils sechs Prozent nehmen einen<br />
Mietwagen o<strong>de</strong>r einen Bus. Dieser Modal-Split<br />
wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Flughafen<br />
München GmbH im Jahr 2004 durchgeführten<br />
Fluggastbefragung ermittelt.<br />
24<br />
Der Flughafen München ist über vier Autobahnanschlüsse<br />
<strong>de</strong>r Autobahn A 92 München-Deggendorf<br />
zu erreichen. Angebun<strong>de</strong>n<br />
ist er damit auch an die Autobahn A 9<br />
München-Nürnberg. Im Osten führt die so<br />
genannte Flughafentangente Ost (FTO)<br />
zum Airport, die allerdings noch nicht vollständig<br />
fertiggestellt ist. Über sie und die<br />
Autobahn A 94 München-Passau ist er aus<br />
<strong>de</strong>m südostbayerischen Raum erreichbar.<br />
Über die A 9 wie<strong>de</strong>rum und die Münchner<br />
Ostumfahrung A 99 sowie die A 8 ist<br />
schließlich auch das österreichische Einzugsgebiet<br />
um Salzburg verkehrsgünstig<br />
angebun<strong>de</strong>n. Zu <strong>de</strong>n Autobahnen kommen<br />
mehrere Bun<strong>de</strong>s- und Staatsstraßen,<br />
die ebenfalls zum Münchner Airport<br />
führen.
Konsequenter Straßenausbau<br />
Das Verkehrswachstum am Airport hat<br />
zweifelsohne auch einen Verkehrsanstieg<br />
auf <strong>de</strong>r Straße <strong>zur</strong> Folge. Als effizient<br />
hat sich hierbei das mo<strong>de</strong>rne Verkehrsleitsystem<br />
auf <strong>de</strong>r Autobahn A 9 München-<br />
Nürnberg erwiesen, das zu einer Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Staus, einer Beruhigung <strong>de</strong>s<br />
Verkehrsablaufes und einer <strong>de</strong>utlichen<br />
Reduzierung <strong>de</strong>r Unfallhäufigkeit auf dieser<br />
stark frequentierten Autobahn geführt hat.<br />
Angesichts <strong>de</strong>s auch künftig zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
Anstiegs <strong>de</strong>s Passagieraufkommens<br />
am Münchner Flughafen – darin sind sich<br />
Politiker und die Flughafen München<br />
GmbH einig – muss das Straßennetz konsequent<br />
ausgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg<br />
konnte bereits verwirklicht wer<strong>de</strong>n: <strong>de</strong>r<br />
sechsspurige Ausbau <strong>de</strong>r A 92 im sieben<br />
Kilometer langen, von einer hohen Verkehrsdichte<br />
geprägten Abschnitt zwischen<br />
<strong>de</strong>m Autobahnkreuz Neufahrn und <strong>de</strong>r Anschlussstelle<br />
Flughafen. Vorangetrieben<br />
wird ferner die Fertigstellung <strong>de</strong>r Flughafentangente<br />
Ost.<br />
Von diesen Verbesserungen <strong>de</strong>r Straßenanbindung<br />
profitieren neben <strong>de</strong>n Autofahrern<br />
natürlich auch jene Passagiere, die<br />
mit Bussen und Transferdiensten aus <strong>de</strong>m<br />
Einzugsgebiet <strong>de</strong>s Flughafens, also aus<br />
ganz Süd<strong>de</strong>utschland, Teilen Österreichs<br />
und Norditaliens, zum Flughafen kommen.<br />
Effizientes Parkleitsystem<br />
Wer mit <strong>de</strong>m Auto zum Flughafen fährt,<br />
fin<strong>de</strong>t ein sinnvoll geglie<strong>de</strong>rtes System<br />
von großzügig dimensioniertenTiefgaragen,<br />
Parkhäusern und Parkplätzen vor. So sind<br />
für Kurzzeitparker direkt an <strong>de</strong>n Abflugund<br />
Ankunftsbereichen Haltezonen ausgewiesen.<br />
In unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
Terminals liegen Tiefgaragen und Parkhäuser<br />
mit eigenen Parkplätzen für behin<strong>de</strong>rte<br />
Fluggäste, die eine Ermäßigung auf die<br />
Parktarife erhalten.<br />
Zum selbstverständlichen Komfort gehören<br />
ein automatisches Parkleitsystem,<br />
die Möglichkeit, direkt mit <strong>de</strong>r Kreditkarte<br />
bezahlen zu können, und ein Parkservice<br />
rund um die Uhr.<br />
Beson<strong>de</strong>rs günstig ist <strong>de</strong>r Urlauberparkplatz<br />
P 41. Wer hier sein Auto parkt, kann<br />
mit <strong>de</strong>m Bus o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r S-Bahn kostenlos<br />
zu <strong>de</strong>n Terminals und <strong>zur</strong>ück fahren.<br />
25
Verkehrsanbindung<br />
26<br />
Im 10-Minuten-Takt zum Airport<br />
Natürlich ist <strong>de</strong>r Münchner Airport auch<br />
auf <strong>de</strong>r Schiene zu erreichen: Im Zehn-<br />
Minuten-Takt verkehren die S 1 und die<br />
S 8 zwischen <strong>de</strong>m Flughafen und <strong>de</strong>r<br />
bayerischen Lan<strong>de</strong>shauptstadt. Durch<br />
diese S-Bahnen ist <strong>de</strong>r Airport an das<br />
400 Kilometer lange Streckennetz <strong>de</strong>r<br />
Münchner S-Bahnen angebun<strong>de</strong>n. Stationen<br />
<strong>de</strong>r Flughafen-S-Bahnen sind unter<br />
an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r Münchner Ostbahnhof, <strong>de</strong>r<br />
Hauptbahnhof sowie Pasing, wo <strong>de</strong>r<br />
Reisen<strong>de</strong> auf die Regional- und Fernzüge<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Bahn umsteigen kann.<br />
Der Flughafen München hat seine auf<br />
Passagierkomfort und Effizienz ausgelegte<br />
Infrastruktur und seine Ausbaureserven<br />
<strong>de</strong>r Tatsache zu verdanken, dass er vollständig<br />
neu auf <strong>de</strong>r „grünen Wiese“ entstan<strong>de</strong>n<br />
ist. Das bringt aber auch einen<br />
Nachteil mit sich: Der Airport hat keine<br />
Fernbahnanbindung. Das Ziel <strong>de</strong>r Flughafen<br />
München GmbH ist daher <strong>de</strong>r<br />
Anschluss an das nationale und internationale<br />
Streckennetz <strong>de</strong>r Bahn. Dazu zählt<br />
z. B. die Anbindung an die Fernstrecke<br />
nach Mühldorf und Salzburg. Mit ihr könnte<br />
eine Reihe von IC/ICE- und Fernzügen<br />
direkt über <strong>de</strong>n Flughafen geführt wer<strong>de</strong>n,<br />
was die Vernetzung von Schiene und Luft<br />
verbessern wür<strong>de</strong>.
Um die Attraktivität <strong>de</strong>r Schienenanbindung<br />
weiter zu steigern, ist <strong>de</strong>r Anschluss an<br />
die Bahnstrecken nach Landshut, Regensburg<br />
bzw. Passau im Gespräch. Grünes<br />
Licht wur<strong>de</strong> mittlerweile vom Bayerischen<br />
Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr<br />
und Technologie für <strong>de</strong>n so genannten<br />
S-Bahn-Ringschluss, also <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r<br />
Münchner S-Bahnlinie S 6 vom bisherigen<br />
Endpunkt Erding zum Flughafen und weiter<br />
<strong>zur</strong> S 1 nach Freising, gegeben. Das<br />
Projekt soll noch in diesem Jahrzehnt realisiert<br />
wer<strong>de</strong>n und die Anbindung Ost- und<br />
Nordostbayerns an <strong>de</strong>n Flughafen sichern.<br />
Wie ernst es <strong>de</strong>r Flughafen München GmbH<br />
mit <strong>de</strong>n Ausbauprojekten ist, beweist die<br />
Tatsache, dass bei <strong>de</strong>n Tunnelbauwerken,<br />
die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m zweiten<br />
Terminal gebaut wur<strong>de</strong>n, zwei für <strong>de</strong>n<br />
Schienenverkehr gedacht sind. So wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong> S-Bahn-Tunnel, <strong>de</strong>r früher<br />
im Zentralbereich en<strong>de</strong>te, nach Osten<br />
erweitert, realisiert wur<strong>de</strong> ferner eine Vorhaltemaßnahme<br />
für einen späteren Fernbahnanschluss.<br />
Transrapid als effiziente Lösung<br />
Unbestritten ist die Notwendigkeit einer<br />
schnellen Nonstop-Verbindung zwischen<br />
München und <strong>de</strong>m Flughafen. Und so<br />
wird <strong>de</strong>rzeit auch die Einführung einer<br />
Express-Bahn diskutiert, wobei die Fahrzeit<br />
zwischen <strong>de</strong>m Airport und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />
weniger als 30 Minuten<br />
betragen wür<strong>de</strong>.<br />
Eine optimierte Schienenanbindung wird –<br />
so die Erwartungen – dazu führen, dass<br />
künftig zwischen 35 und 40 Prozent aller<br />
Fluggäste mit <strong>de</strong>r Bahn an- bzw. abreisen.<br />
Im Gespräch ist auch <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>s<br />
Transrapid, <strong>de</strong>r im 10-Minuten-Takt München<br />
mit <strong>de</strong>m Airport in nur zehn Minuten<br />
verbin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Nach Auffassung <strong>de</strong>r<br />
Flughafen München GmbH bietet diese<br />
Magnetbahnverbindung eine effiziente<br />
und langfristig wirksame Lösung für die<br />
Anbindung <strong>de</strong>s Flughafens an die Münchner<br />
Innenstadt und das überregionale<br />
Fernbahnnetz. Außer<strong>de</strong>m erhielte <strong>de</strong>r<br />
Flughafen eine Fernbahnanbindung, die<br />
<strong>de</strong>r Qualität eines eigenen Flughafenbahnhofes<br />
entspräche.<br />
Nutznießer <strong>de</strong>r Magnetbahn wäre indirekt<br />
auch die Flughafenregion, da <strong>de</strong>r Transrapid<br />
<strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong>n, die mit <strong>de</strong>m<br />
öffentlichen Verkehrsmittel zum Airport fahren,<br />
<strong>de</strong>utlich steigern und dadurch zu<br />
einer spürbaren Entlastung <strong>de</strong>r Zufahrtsstraßen<br />
zum Flughafen führen wür<strong>de</strong>.<br />
27
Umweltschutz<br />
Bau, Betrieb und Erweiterungen von Flughafenanlagen<br />
be<strong>de</strong>uten Eingriffe in <strong>de</strong>n<br />
Naturhaushalt. Ziel <strong>de</strong>r Flughafen München<br />
GmbH (FMG) ist es jedoch, die Umweltbelastungen<br />
so niedrig wie möglich zu halten.<br />
Bereits bei Planung und Bau <strong>de</strong>s Flughafens<br />
hat sie darauf geachtet, ökonomische und<br />
ökologische Interessen miteinan<strong>de</strong>r in Einklang<br />
zu bringen. Diese Zielsetzung verfolgt<br />
sie nun auch im täglichen Flughafenbetrieb.<br />
Auszeichnung für <strong>de</strong>n Umweltschutz<br />
Im Jahr 2000 ist die FMG <strong>de</strong>m Umweltpakt<br />
Bayern, einer freiwilligen Vereinbarung zugunsten<br />
eines verstärkten Umweltschutzes<br />
im Freistaat, beigetreten. Im Zentrum dieser<br />
Vereinbarung steht das Bekenntnis aller<br />
Beteiligten, sich für ein „nachhaltiges Wirtschaften<br />
im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt“ einzusetzen.<br />
Die Flughafen München GmbH ist von <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>shauptstadt München als einer <strong>de</strong>r<br />
„Ökoprofit-Betriebe“ <strong>de</strong>s Jahres 2003/2004<br />
ausgezeichnet wor<strong>de</strong>n. Der Name „Ökoprofit“<br />
steht für ein ökologisches Projekt<br />
für integrierte Umwelttechnik <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt,<br />
mit <strong>de</strong>m Münchner Unternehmen<br />
bei <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Umweltschutzes<br />
unterstützt wer<strong>de</strong>n sollen. Im<br />
Rahmen dieses Projektes wer<strong>de</strong>n betriebliche<br />
Maßnahmen erarbeitet, die <strong>zur</strong> Umweltentlastung<br />
und gleichzeitig zu Kosteneinsparungen<br />
beitragen. Mit <strong>de</strong>r Auszeichnung<br />
wur<strong>de</strong> ein umfangreiches Maßnahmenpaket<br />
honoriert, das die FMG <strong>zur</strong> Verbesserung<br />
<strong>de</strong>s betrieblichen Umweltschutzes<br />
vorgelegt hatte. Die Auszeichnung<br />
zum Ökoprofit-Unternehmen gilt als<br />
Einstieg in ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem<br />
nach <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r<br />
EG-Öko-Auditverordnung.<br />
Die FMG gehört schließlich auch zu <strong>de</strong>n<br />
Preisträgern <strong>de</strong>s von E.ON Bayern im Jahr<br />
2002 verliehenen Energieför<strong>de</strong>rpreises.<br />
Der von <strong>de</strong>m Unternehmen ausgelobte<br />
Wettbewerb prämierte zukunftsweisen<strong>de</strong><br />
I<strong>de</strong>en und Engagements im Bereich Umweltschutz<br />
und Ressourcenschonung. Die<br />
Flughafen München GmbH wur<strong>de</strong> für das<br />
Wasserstoffprojekt ausgezeichnet.<br />
<strong>Welt</strong>weit einmaliges Pilotprojekt<br />
Im Rahmen dieses innovativen Projektes<br />
haben sich elf Partner mit Unterstützung<br />
<strong>de</strong>s Freistaates Bayern in einer Arbeitsgemeinschaft<br />
– <strong>de</strong>r ARGEMUC Wasserstoffprojekt<br />
Flughafen München – zusammengeschlossen,<br />
um <strong>de</strong>n Einsatz von Wasserstoff<br />
im Verkehrsbereich unter praxisnahen<br />
Bedingungen zu testen. Bereits seit 1999<br />
ist <strong>de</strong>r Airport Schauplatz für dieses Projekt.<br />
Die FMG stellte das Gelän<strong>de</strong> für eine Wasserstofftankstelle<br />
<strong>zur</strong> Verfügung, betreibt<br />
darüber hinaus selbst drei mit Wasserstoff<br />
angetriebene Passagierbusse und sorgt<br />
außer<strong>de</strong>m für <strong>de</strong>n Strom <strong>zur</strong> elektrolytischen<br />
Wasserstofferzeugung.<br />
Da in <strong>de</strong>r Wasserstofftankstelle auch<br />
die Elektrolyse-Anlage <strong>zur</strong> Erzeugung von<br />
gasförmigem Wasserstoff integriert ist,<br />
entstand am Flughafen München ein<br />
geschlossenes System aus Herstellung,<br />
Betankung und Verbrauch <strong>de</strong>s alternativen<br />
und zukunftsträchtigen Energieträgers.<br />
Neben <strong>de</strong>r Bereitstellung von gasförmigem<br />
Wasserstoff im nicht-öffentlichen Bereich,<br />
steht im öffentlich zugänglichen Teil <strong>de</strong>r<br />
Tankstelle auch flüssiger Wasserstoff <strong>zur</strong><br />
Verfügung, <strong>de</strong>r extern angeliefert wird.<br />
28<br />
Die FMG erhofft sich von <strong>de</strong>m weltweit<br />
einmaligen Pilotprojekt <strong>de</strong>n Nachweis<br />
einer sicheren, zuverlässigen und wirtschaftlichen<br />
Nutzung <strong>de</strong>s Energieträgers<br />
Wasserstoff. In <strong>de</strong>r Beteiligung an diesem<br />
Feldversuch sieht das Unternehmen einen<br />
weiteren Beitrag zum möglichst umweltschonen<strong>de</strong>n<br />
Betrieb eines Verkehrsflughafens.
Lärmmessungen rund um die Uhr<br />
Der Flugbetrieb geht nicht geräuschlos vonstatten,<br />
doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten,<br />
die Lärmbelästigung möglichst gering<br />
zu halten. Dies beginnt schon bei <strong>de</strong>r Startund<br />
Lan<strong>de</strong>bahnkonfiguration bzw. <strong>de</strong>n von<br />
<strong>de</strong>r Flugsicherung festgelegten Abflugrouten,<br />
die in <strong>de</strong>r näheren Umgebung <strong>de</strong>s Flughafens<br />
über möglichst dünn besie<strong>de</strong>ltes<br />
Gebiet führen.<br />
Dennoch wer<strong>de</strong>n die Geräuschpegel ständig<br />
überwacht. Dies geschieht mit Hilfe<br />
von 16 stationären Messstellen, die in<br />
einem Umkreis von rund zwanzig Kilometern<br />
um <strong>de</strong>n Flughafen liegen. Die Messergebnisse<br />
belegen: Trotz <strong>de</strong>s gestiegenen<br />
Verkehrsaufkommens nahm 2003 die<br />
Anzahl <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs lauten Einzelschallpegel<br />
ab. Auch bei <strong>de</strong>n Dauerschallpegeln<br />
gab es eine Stagnation bzw. sogar einen<br />
leichten Rückgang zu verzeichnen.<br />
62 Millionen Euro für <strong>de</strong>n Schallschutz<br />
Beispielhaft ist das Schallschutzprogramm<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München GmbH. Nach ihm<br />
bestehen Ansprüche von Flughafennachbarn<br />
auf Schallschutz dann, wenn innerhalb<br />
<strong>de</strong>r festgelegten Schutzgebiete durch Anund<br />
Abflüge von Flugzeugen im Inneren<br />
von Aufenthalts- und Schlafräumen bei geschlossenen<br />
Fenstern Einzelschallpegel<br />
von 55 dB(A) überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />
Insgesamt 62 Millionen Euro zahlte die<br />
Flughafen München GmbH für die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Schallschutzmaßnahmen, also für<br />
<strong>de</strong>n Einbau von mehr als 21 000 Schallschutzfenstern<br />
und rund 20 000 Lüftern.<br />
29
Leise zahlen weniger<br />
Umweltschutz<br />
Auch durch ihre lärmorientierten Lan<strong>de</strong>gebühren<br />
sorgt die FMG dafür, dass sich die<br />
Lärmbelästigung in Grenzen hält. Die Flugzeugtypen<br />
wer<strong>de</strong>n je nach ermittelten<br />
durchschnittlichen Start- und Lan<strong>de</strong>typenpegeln<br />
in Lärmklassen eingeteilt. Jets in<br />
<strong>de</strong>r niedrigsten Lärmkategorie zahlen<br />
achtmal weniger als Jets <strong>de</strong>r höchsten<br />
Lärmkategorie.<br />
Zusätzlich gibt es eine weitere Reduzierung<br />
beim gewichtsabhängigen Teil <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>gebühren für beson<strong>de</strong>rs leise Flugzeuge<br />
<strong>de</strong>r so genannten Bonusliste, die<br />
das Bun<strong>de</strong>sverkehrsministerium, unterstützt<br />
durch Messergebnisse <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Verkehrsflughäfen, herausgegeben<br />
hat.<br />
2002 war das erste Jahr, in <strong>de</strong>m die im<br />
April 2001 eingeführte neue Nachtflugregelung<br />
vollständig zum Tragen kam. Die<br />
neue Regelung bietet zwar die Möglichkeit,<br />
mehr nächtliche Flugbewegungen als<br />
vorher durchführen zu können, doch sind<br />
die Auflagen zum Schutz <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
strenger gewor<strong>de</strong>n. Zu ihnen zählt zum<br />
Beispiel die Einführung eines Lärmkontingents,<br />
das nicht überschritten wer<strong>de</strong>n<br />
darf. Fortlaufen<strong>de</strong> Messungen gewährleisten<br />
die Einhaltung <strong>de</strong>r Auflagen.<br />
Stationäre und mobile Messungen<br />
Die Haupterzeuger von Luftschadstoffen<br />
am Flughafen sind die Flugzeuge und<br />
die Kraftfahrzeuge. Von <strong>de</strong>n Schadstoffmengen<br />
aus <strong>de</strong>m Kfz-Verkehr resultiert<br />
etwa die Hälfte aus <strong>de</strong>m Autoverkehr <strong>de</strong>r<br />
an- und abreisen<strong>de</strong>n Fluggäste. Der Rest<br />
entsteht durch <strong>de</strong>n betrieblichen Kfz-Verkehr<br />
und <strong>de</strong>n Kfz-Verkehr <strong>de</strong>r Flughafenmitarbeiter<br />
und -besucher.<br />
30<br />
Rund um die Uhr gemessen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb<br />
am Flughafen München die Konzentration<br />
von Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid,<br />
Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid,<br />
Schwebstaub, Kohlenwasserstoffen, Ozon<br />
und BTX-Kohlenwasserstoffen. Zusätzlich<br />
wer<strong>de</strong>n mobile Messungen an wechseln<strong>de</strong>n<br />
Standorten im Flughafenbereich vorgenommen.<br />
Wie sich bei <strong>de</strong>n Messungen zeigte, waren<br />
die Werte jahreszeitlichen Schwankungen<br />
unterworfen, doch lagen sie bei fast allen<br />
Schadstoffen im unteren bis mittleren Bereich.<br />
Lediglich beim Stickstoffdioxid wur<strong>de</strong><br />
im Langzeitvergleich seit 1992 eine geringe<br />
kontinuierliche Steigerung ermittelt.<br />
Die Ursache hierfür sind die <strong>de</strong>utlichen<br />
Zuwächse <strong>de</strong>r letzten Jahre beim Passagieraufkommen,<br />
<strong>de</strong>n Flugzeugbewegungen<br />
und beim Straßenverkehr auf <strong>de</strong>m<br />
Flughafengelän<strong>de</strong>, die dazu führten, dass<br />
<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Flughafenbetrieb bedingte<br />
Schadstoffausstoß angestiegen ist.
Nutzung <strong>de</strong>r Abwärme<br />
Auch ein Flughafen muss rund um die Uhr<br />
mit Energie versorgt wer<strong>de</strong>n. Kernstück ist<br />
am Münchner Airport das Blockheizkraftwerk,<br />
das nach <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r Kraft-Wärme-Kopplung<br />
arbeitet. Neun mit Erdgas betriebene<br />
Verbrennungsmotore erzeugen mit<br />
ihren Generatoren rund die Hälfte <strong>de</strong>s am<br />
Flughafen benötigten Stroms. Die anfallen<strong>de</strong><br />
Motorenabwärme <strong>de</strong>ckt im Winter die<br />
Grundlast <strong>de</strong>s Heizbedarfs <strong>de</strong>s Flughafens<br />
ab.<br />
Im Sommer wird die Wärme mit nachgeschalteten<br />
Absorptionskältemaschinen in<br />
Kälte umgewan<strong>de</strong>lt, die <strong>zur</strong> Gebäu<strong>de</strong>klimatisierung<br />
eingesetzt wird. So wird mit<br />
<strong>de</strong>n flughafeneigenen Energieerzeugungsund<br />
Umwandlungsanlagen eine Primärenergienutzung<br />
von über 80 Prozent erreicht.<br />
Das Blockheizkraftwerk wird im Wesentlichen<br />
mit Erdgas betrieben und <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>n<br />
Grundlastbedarf an Strom, Wärme und Kälte<br />
sowie die Notstromversorgung ab. Die<br />
Spitzenlast an Strom und Fernwärme wird<br />
von einem nahe gelegenen Kohlekraftwerk<br />
ge<strong>de</strong>ckt.<br />
So wenig Abfall wie möglich<br />
„Vermei<strong>de</strong>n, Vermin<strong>de</strong>rn, Verwerten und<br />
Entsorgen“ – auf diesen vier Säulen basiert<br />
das Abfallwirtschaftskonzept am Flughafen<br />
München. Wo immer es möglich ist, wird<br />
die Entstehung von Abfall vermie<strong>de</strong>n.<br />
Wertstoffe wie Papier, Glas, Holz, Kunststoffe<br />
und Metall wer<strong>de</strong>n am Entstehungsort,<br />
sprich in <strong>de</strong>n einzelnen Bereichen wie<br />
Verwaltung, Technik, Passagierabfertigung,<br />
Fracht und Wartung, in unterschiedlichen<br />
Trennsystemen gesammelt und <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rverwertung<br />
zugeführt. Ihr Anteil macht<br />
wegen <strong>de</strong>r konsequenten Trennung mehr<br />
als die Hälfte <strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>r Abfallwirtschaft<br />
erfassten Materialien aus.<br />
Die Gewerbeabfälle aus <strong>de</strong>m gesamten<br />
Flughafenbereich übernehmen die Entsorgungseinrichtungen<br />
<strong>de</strong>r Landkreise Erding<br />
und Freising. Flugzeugabfälle müssen<br />
gemäß <strong>de</strong>r seuchenhygienischen Bestimmungen<br />
in einer Verbrennungsanlage entsorgt<br />
wer<strong>de</strong>n, was in München geschieht.<br />
Der Son<strong>de</strong>rmüll aus <strong>de</strong>m Flughafenbetrieb<br />
und <strong>de</strong>r Flugzeugwartung wird über<br />
die „Gesellschaft <strong>zur</strong> Beseitigung von<br />
Son<strong>de</strong>rmüll in Bayern“ (GSB) entsorgt.<br />
In Küchen und Restaurants am Flughafen<br />
München wer<strong>de</strong>n die organischen Abfälle<br />
getrennt gesammelt und <strong>zur</strong> Verwertung<br />
an einen Schweinemastbetrieb weitergeleitet.<br />
Die durch die Pflege <strong>de</strong>s Grünlan<strong>de</strong>s<br />
am Flughafen anfallen<strong>de</strong>n „Bioabfälle“<br />
(z. B. Grasschnitt) wer<strong>de</strong>n kompostiert.<br />
31<br />
Die Flughafen München GmbH hat eine<br />
variable Gebührenstaffelung für die Entsorgung<br />
entwickelt. Ziel ist es, <strong>de</strong>n am<br />
Flughafen ansässigen Unternehmen und<br />
ihren Beschäftigten einen zusätzlichen Anreiz<br />
<strong>zur</strong> Abfallvermeidung zu geben.
Umweltschutz<br />
Beim Abwasser alles klar<br />
Selbstverständlich fallen auf einem Flughafen<br />
große Mengen von Abwasser an.<br />
Sie wer<strong>de</strong>n in die Kläranlage Eitting geleitet,<br />
die vom Abwasserzweckverband<br />
„Erdinger Moos“, <strong>de</strong>m außer<strong>de</strong>m zwölf<br />
Kommunen angehören, betrieben wird.<br />
Die vom Flughafen eingeleitete Abwassermenge<br />
setzt sich aus häuslichen Abwässern,<br />
Enteisungsabwasser und Regenwasser<br />
zusammen.<br />
Im Winter müssen mehrere Millionen Quadratmeter<br />
Fläche (Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen,<br />
Rollwege, Vorfel<strong>de</strong>r) von Schnee und Eis<br />
befreit wer<strong>de</strong>n. Im Normalfall kommen<br />
dabei Schneepflüge und Räumfahrzeuge<br />
zum Einsatz. Wenn es die Witterung aber<br />
erfor<strong>de</strong>rt, wer<strong>de</strong>n auch chemische Enteisungsmittel<br />
auf Basis von Formiaten eingesetzt.<br />
Das Enteisungsabwasser wird aufgefangen<br />
und zum Klärwerk in Eitting weitergeleitet.<br />
32<br />
Bo<strong>de</strong>nbakterien bei <strong>de</strong>r Arbeit<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Rollwege wird das Enteisungsabwasser<br />
durch das so genannte<br />
„Abbausystem Gelän<strong>de</strong>“ gereinigt. Entlang<br />
<strong>de</strong>r leicht geneigten Rollbahnen wur<strong>de</strong><br />
eine 20 Meter breite Dichtmatte in einer<br />
Tiefe von einem Meter in das Erdreich<br />
verlegt. Auf diese wasserundurchlässige<br />
Schicht wur<strong>de</strong> Kies aufgebracht. Die darin<br />
enthaltenen Bo<strong>de</strong>nbakterien sind in <strong>de</strong>r<br />
Lage, das Glykol in unschädliches Wasser<br />
und Kohlendioxid umzuwan<strong>de</strong>ln. Eingebaute<br />
Sanddämme sorgen dafür, dass<br />
das Wasser so lange in <strong>de</strong>r Kiesschicht<br />
verbleibt, bis die Bo<strong>de</strong>nbakterien „ihre<br />
Arbeit“ getan haben. Das am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Dichtschicht ins Erdreich versickern<strong>de</strong><br />
Wasser ist unschädlich.<br />
Auch Flugzeuge müssen regelmäßig gereinigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Das hierbei anfallen<strong>de</strong><br />
Abwasser – immerhin rund 5 000 Liter pro<br />
Jet – wird in <strong>de</strong>r flughafeneigenen Waschwasserreinigungsanlage<br />
so gereinigt,<br />
dass es an die Kanalisation abgegeben<br />
wer<strong>de</strong>n kann.
Pflanzung heimischer Bäume<br />
Der Bau <strong>de</strong>s Flughafens hatte zwangsläufig<br />
Eingriffe in <strong>de</strong>n Naturhaushalt <strong>zur</strong> Folge. Allerdings<br />
wur<strong>de</strong> das Erdinger Moos schon<br />
lange vor <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>s neuen Münchner<br />
Flughafens intensiv landwirtschaftlich genutzt,<br />
es war also keineswegs mehr unberührte<br />
Natur. Um <strong>de</strong>nnoch die ökologisch<br />
negativen Auswirkungen möglichst gering<br />
zu halten, wur<strong>de</strong>n Ausgleichsmaßnahmen<br />
durchgeführt: in <strong>de</strong>r Flughafenrandzone<br />
und vor allem im Flughafenumland.<br />
Doch auch am Flughafengelän<strong>de</strong> selbst<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Natur Rechnung getragen: Gut<br />
60 Prozent <strong>de</strong>s Flughafengelän<strong>de</strong>s, also<br />
rund 1 000 Hektar, sind begrünt. Insgesamt<br />
wur<strong>de</strong>n am Flughafen circa 6 000<br />
Großbäume gepflanzt. Die Gesamtkosten<br />
für Landschaftsbaumaßnahmen innerhalb<br />
<strong>de</strong>s Flughafengelän<strong>de</strong>s belaufen sich auf<br />
über 25 Millionen Euro.<br />
Die Flughafenrandzone bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Übergang<br />
zwischen <strong>de</strong>m Flughafengelän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r<br />
freien Landschaft. Dort entstand eine artenreiche<br />
Pufferzone zwischen <strong>de</strong>n großen<br />
monostrukturierten Flugbetriebsflächen<br />
und <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n, landwirtschaftlich<br />
genutzten Fluren.<br />
Es wur<strong>de</strong>n knapp 90 Hektar Gehölzflächen<br />
und rund 110 Hektar Rasen- und Wiesenflächen<br />
angelegt. Insgesamt wur<strong>de</strong>n über<br />
5 000 Großbäume und rund eine Million<br />
Bäume und Sträucher gepflanzt, allesamt<br />
standortgerechte heimische Gehölze<br />
wie z. B. Birken, Wei<strong>de</strong>n, Eschen, Pappeln<br />
und Erlen. Die Landschaftsbaumaßnahmen<br />
in diesem Bereich kamen auf weitere<br />
22 Millionen Euro.<br />
Grünzug um <strong>de</strong>n Flughafen<br />
Die ökologischen Ersatzmaßnahmen im<br />
weiteren Flughafenumland verteilen sich<br />
auf einem Gebiet von über 5 000 Hektar.<br />
Die eigentlichen Ausgleichsflächen umfassen<br />
rund 355 Hektar. Das entspricht circa<br />
23 Prozent <strong>de</strong>r Gesamtfläche <strong>de</strong>s Flughafens.<br />
Diese Maßnahmen kamen – einschließlich<br />
Grun<strong>de</strong>rwerb, Planungs- und<br />
Baukosten – auf knapp 30 Millionen Euro.<br />
33<br />
Die Ausgleichsflächen sind Bestandteil<br />
eines Grünzuges rund um <strong>de</strong>n Flughafen.<br />
Dieses Biotopverbundsystem setzt sich zusammen<br />
aus Korridoren mit extensiven<br />
Magerwiesen, Hochstau<strong>de</strong>nfluren, Feuchtstandorten<br />
(Röhrichtflächen und neu geschaffene<br />
Amphibienlaichgewässer), Waldparzellen<br />
und Gebüschstreifen. Insgesamt<br />
wur<strong>de</strong>n 18 Kilometer Uferstreifen naturnah<br />
gestaltet, 510 000 standorttypische Bäume<br />
und über eine Million Sträucher gepflanzt<br />
sowie 2,5 Hektar Laichgewässer neu angelegt.
Längst hat sich <strong>de</strong>r Flughafen München zu<br />
einem be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Besuchermagneten<br />
entwickelt: Mit circa einer halben Million<br />
Besuchern pro Jahr gehört er zu einem <strong>de</strong>r<br />
beliebtesten Ausflugsziele <strong>Bayerns</strong>. Nicht<br />
nur ausgesprochene Luftfahrt-Fans und<br />
technikbegeisterte Fachleute, auch viele interessierte<br />
Laien möchten diesen mo<strong>de</strong>rnen<br />
Verkehrsflughafen hautnah erleben.<br />
Flughafen als Besuchermagnet<br />
Eine beson<strong>de</strong>re Attraktion ist <strong>de</strong>r Besucherpark<br />
mit seinem vielseitigen Angebot, das<br />
sowohl Information als auch Freizeitspaß<br />
für die ganze Familie verspricht. Ein Highlight<br />
ist das Besucherzentrum „Dimension<br />
M“. Multi-Media-Technik erschließt hier<br />
<strong>de</strong>m Besucher außergewöhnliche Einblicke<br />
in die facettenreiche <strong>Welt</strong> eines mo<strong>de</strong>rnen<br />
Verkehrsflughafens. Per Touchscreen kann<br />
<strong>de</strong>r Airport-Interessierte interaktiv seine eigene<br />
Route auf einer Rundreise durch die<br />
verschie<strong>de</strong>nen Betriebsbereiche <strong>de</strong>s Flughafens<br />
wählen. Im benachbarten Airport<br />
Shop fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Luftfahrt-Fan zu<strong>de</strong>m eine<br />
große Auswahl an Souvenirs, Flugzeugmo<strong>de</strong>llen<br />
und Fachliteratur.<br />
Veranstaltungsort Flughafen<br />
Oldtimer und Rundfahrten<br />
Der Besucherpark vereint alle Aspekte <strong>de</strong>r<br />
Luftfahrt: Die High-Tech-Atmosphäre eines<br />
internationalen Verkehrsflughafens wird dabei<br />
ebenso greifbar wie die Luftfahrtgeschichte,<br />
die in Gestalt von historischen<br />
Flugzeugen wie <strong>de</strong>r Ju 52, <strong>de</strong>r Douglas<br />
DC-3 und <strong>de</strong>r Lockheed Super Constellation<br />
repräsentiert wird. Diese Klassiker <strong>de</strong>r<br />
Luftfahrt können hier besichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Als beson<strong>de</strong>res Erlebnis wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Kabine<br />
Tonbandaufnahmen aus <strong>de</strong>r Pionierzeit<br />
<strong>de</strong>r Fliegerei und historische Wochenschauberichte<br />
eingespielt. Spektakuläre Flugmanöver<br />
mit mo<strong>de</strong>rnstem Fluggerät erleben<br />
die Besucher im benachbarten Action-Kino.<br />
Einen beeindrucken<strong>de</strong>n Überblick über das<br />
Vorfeldgeschehen am Münchner Flughafen<br />
bietet schließlich <strong>de</strong>r 28 Meter hohe Aussichtshügel.<br />
Ausflügler, die <strong>de</strong>n Flugbetrieb und die<br />
Flugzeugabfertigung dagegen aus unmittelbarer<br />
Nähe beobachten wollen, haben dazu<br />
bei einer zwölf Kilometer langen Flughafen-<br />
Rundfahrt im vollklimatisierten Reisebus<br />
Gelegenheit. Sachkundige Mitarbeiter vermitteln<br />
einen „Blick hinter die Kulissen“, in<strong>de</strong>m<br />
sie die Flughafenanlagen sowie die<br />
wichtigsten Betriebsvorgänge erläutern.<br />
34<br />
Kein Ausflugsziel ohne Gastronomie: Unmittelbar<br />
neben <strong>de</strong>m Besucherzentrum erwartet<br />
die Besucher mit <strong>de</strong>m Restaurant<br />
„Ikarus“ ein gemütliches Ausflugslokal mit<br />
bayerischer Küche und einer großen Sonnenterrasse.<br />
Ein Kin<strong>de</strong>rspielplatz sorgt darüber<br />
hinaus auch bei <strong>de</strong>n kleinsten Besuchern<br />
für viel Abwechslung.<br />
Im Terminal 2 bzw. von <strong>de</strong>r dortigen 800<br />
Quadratmeter großen Besucherterrasse<br />
aus können Besucher <strong>de</strong>n Betrieb auf <strong>de</strong>m<br />
Vorfeld Ost „hautnah“ verfolgen. Neben<br />
diesem Flughafengeschehen „live“ gibt es<br />
dort selbstverständlich auch eine gastronomische<br />
Einrichtung und einen Shop mit<br />
Souvenirs rund um die Fliegerei. Den<br />
Zugang zu dieser Aussichtsplattform bil<strong>de</strong>t<br />
ein so genannter „Sky-Walk“, eine leicht<br />
ansteigen<strong>de</strong> Glasröhre, die durch das<br />
Terminal aufwärts führt und bereits auf<br />
<strong>de</strong>m Weg nach oben einen Blick auf das<br />
Geschehen im Terminal selbst gewährt –<br />
eine Attraktion für sich.<br />
Ein beliebter Messestandort<br />
Die Vielschichtigkeit eines Flughafens zeigt<br />
sich auch in <strong>de</strong>r Fülle an Veranstaltungen,<br />
die hier durchgeführt wer<strong>de</strong>n können. So<br />
ist <strong>de</strong>r Flughafen München immer wie<strong>de</strong>r<br />
Schauplatz zahlreicher regionaler, überregionaler<br />
und weltweiter Messen. Ein Beispiel<br />
ist die „Inter Airport Europe“, die weltweit<br />
führen<strong>de</strong> Fachmesse für Flughafentechnologie<br />
und Dienstleistungen an Flughäfen,<br />
die im Oktober 2003 bereits zum dritten<br />
Mal in Folge am Münchner Airport stattfand<br />
und in <strong>de</strong>ren Rahmen über 500 Aussteller<br />
aus 24 Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Fachbesuchern ihre<br />
Spitzentechnologie präsentierten.<br />
Der Flughafen München ist aber auch<br />
Schauplatz von Weihnachtsmärkten, Bandwettbewerben<br />
und -auftritten, Marathonläufen<br />
und Oldtimertreffen sowie an<strong>de</strong>ren<br />
Veranstaltungen <strong>de</strong>r unterschiedlichsten Art.
Kunst am Flughafen<br />
Und auch das passt zusammen: Flughafen<br />
und Kunst. So wur<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n neuen Münchner<br />
Flughafen ein Gesamtkonzept entwickelt,<br />
das sich auf <strong>de</strong>n Flughafen als<br />
Ganzes erstreckt, aber auch <strong>de</strong>n Außenbereich,<br />
also die Landschaft, mit einbezieht.<br />
Dieses so genannte „integrierte Kunstkonzept“<br />
setzte <strong>de</strong>n Schwerpunkt im Terminal<br />
1, in <strong>de</strong>m Kunstwerke zu sehen<br />
sind, die zum einen die Internationalität<br />
<strong>de</strong>s Flughafens wi<strong>de</strong>rspiegeln, zum an<strong>de</strong>ren<br />
aber auch die kulturelle Tradition <strong>Bayerns</strong><br />
bzw. das Lokalkolorit <strong>de</strong>s Standortes<br />
aufgreifen.<br />
Beispiele sind unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r „Reisen<strong>de</strong><br />
aus <strong>de</strong>r Geschichte“ im Zentralbereich,<br />
eine lebensgroße, auf einem Hocker sitzen<strong>de</strong><br />
Figur <strong>de</strong>s bayerischen „Märchenkönigs“<br />
Ludwig II, von Prof. Dr. Karl Schlamminger<br />
aus München, Lichtkunstobjekte<br />
von Ingo Maurer, München, sowie verschie<strong>de</strong>ne<br />
Kunstobjekte in <strong>de</strong>n gastronomischen<br />
Bereichen. Auf <strong>de</strong>r Ebene 03 <strong>de</strong>s<br />
Terminals 1 setzt <strong>de</strong>r amerikanische Künstler<br />
Keith Sonnier farbige Akzente: Bunte<br />
Leuchtstoffröhren sorgen für die Beleuchtung<br />
<strong>de</strong>s Verbindungsganges und tauchen<br />
die Passagiere in eine Art „Lichtbad“.<br />
Kunst wird es auch im neuen Terminal 2<br />
geben – an <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> <strong>de</strong>r zentralen<br />
Halle, auf <strong>de</strong>r Fläche zwischen <strong>de</strong>m München<br />
Airport Center und <strong>de</strong>m Terminal 2<br />
sowie in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Lichthöfen am Übergang<br />
zum Hotel Kempinski und zum Parkhaus<br />
P 20. Dem Konzept zufolge wer<strong>de</strong>n<br />
sich die Kunstwerke durch Qualität, Originalität<br />
und Monumentalität auszeichnen,<br />
sie sollen in <strong>de</strong>r Lage sein, die I<strong>de</strong>ntität<br />
<strong>de</strong>s Flughafens zu akzentuieren sowie die<br />
<strong>Welt</strong>offenheit <strong>de</strong>s Projektes und seine<br />
architektonische Qualität zu interpretieren<br />
und zu <strong>de</strong>monstrieren. Und sie sollen im<br />
Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Architektur und<br />
<strong>de</strong>m Charakter <strong>de</strong>r Landschaft, die <strong>de</strong>n<br />
Flughafen umgibt, entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Sakrale Kunst fin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r ökumenischen<br />
Christophorus-Kapelle im Zentralbereich,<br />
in <strong>de</strong>r „Licht und Glas“ das zentrale<br />
Thema sind.<br />
35<br />
ZwischenTower und München Airport<br />
Center platziert ist eine elfTonnen schwere<br />
Eisenkugel, die <strong>de</strong>r Erdinger Künstler<br />
Rudolf L. Reiter als Zeichen seines Jahrtausendprojekts<br />
schuf. Unweit <strong>de</strong>s Flughafens<br />
schließlich liegt das Erdzeichen von Wilhelm<br />
Hol<strong>de</strong>ried, München, genannt eine „Insel<br />
für die Zeit“. Dieses monumentale Relief<br />
aus Kieswällen und Furchen erschließt sich<br />
im vollen Umfang nur <strong>de</strong>n Fluggästen unmittelbar<br />
nach <strong>de</strong>m Start o<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r Landung.<br />
Und natürlich ist <strong>de</strong>r Flughafen auch<br />
Schauplatz <strong>de</strong>r unterschiedlichsten Gemäl<strong>de</strong>-,<br />
Skulpturen- und Fotoausstellungen.<br />
Der Flughafen – ein Ort <strong>de</strong>r Begegnung.<br />
Auch auf künstlerischem und gesellschaftlichem<br />
Gebiet.
Chronik<br />
25. Oktober 1939<br />
Die Verlegung <strong>de</strong>s zivilen Luftverkehrs<br />
vom Flugplatz Oberwiesenfeld auf<br />
<strong>de</strong>n neuen Flughafen München-Riem ist<br />
abgeschlossen.<br />
9. April 1945<br />
Die Flughafenanlagen wer<strong>de</strong>n bei<br />
Bombenangriffen fast vollständig zerstört.<br />
6. April 1948<br />
Eine DC-3 <strong>de</strong>r Pan American World Airways<br />
lan<strong>de</strong>t als erstes Verkehrsflugzeug nach<br />
<strong>de</strong>m Krieg in München-Riem.<br />
12. Oktober 1949<br />
Die Flughafen München-Riem GmbH wird<br />
gegrün<strong>de</strong>t, Wulf-Diether Graf zu Castell zu<br />
<strong>de</strong>ren Geschäftsführer ernannt.<br />
1. April 1955<br />
Nach Rückgabe <strong>de</strong>r Lufthoheit an die<br />
Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland nimmt die<br />
Deutsche Lufthansa <strong>de</strong>n inner<strong>de</strong>utschen<br />
Linienverkehr von und nach München auf.<br />
29. Oktober 1958<br />
Zur Inbetriebnahme <strong>de</strong>r um 700 auf 2 600<br />
Meter verlängerten Start- und Lan<strong>de</strong>bahn<br />
lan<strong>de</strong>t erstmals ein Düsenverkehrsflugzeug<br />
auf <strong>de</strong>m Münchner Flughafen. Es ist<br />
eine Caravelle <strong>de</strong>r Air France.<br />
28. Dezember 1962<br />
Erstmals erreicht das Münchner Passagieraufkommen<br />
innerhalb eines Jahres die Ein-<br />
Millionen-Grenze.<br />
8. März 1963<br />
Gründung <strong>de</strong>r Kommission „Standort<br />
Großflughafen München“, die unter <strong>de</strong>m<br />
Vorsitz von Richard Oechsle 20 potenzielle<br />
Areale für einen neuen Airport überprüft.<br />
Hauptgrün<strong>de</strong> für die Entscheidung, einen<br />
neuen Flughafen zu bauen:<br />
1. Keine Ausbaumöglichkeiten in München-<br />
Riem, weil <strong>de</strong>r Flughafen bereits an bebautes<br />
Gebiet grenzte.<br />
2.Die Nähe <strong>zur</strong> Münchner Innenstadt als<br />
Risiko (Flugzeugabsturz am 17.12.1960<br />
bei <strong>de</strong>r St. Pauls-Kirche mit 52 Toten,<br />
davon 32 Trambahnfahrgäste).<br />
3.Zunahme <strong>de</strong>r Lärmbelästigung für das<br />
dichtbesie<strong>de</strong>lte Flughafenumland durch<br />
das höhere Verkehrsaufkommen.<br />
26. Oktober 1964<br />
Die so genannte Oechsle-Kommission<br />
übergibt ihren Abschlussbericht, in <strong>de</strong>m<br />
drei für die Ansiedlung eines Flughafens<br />
in Frage kommen<strong>de</strong> Standorte vorgeschlagen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
28. Juli 1966<br />
Der Arbeitskreis Flughafen München<br />
spricht die Empfehlung aus, <strong>de</strong>n neuen<br />
Münchner Flughafen im Hofoldinger<br />
Forst anzulegen.<br />
18. Oktober 1966<br />
Der Bayerische Ministerrat leitet das<br />
Raumordnungsverfahren für <strong>de</strong>n<br />
neuen Flughafen München am Standort<br />
Hofoldinger Forst ein.<br />
31. Dezember 1966<br />
Mit einem Fluggastaufkommen von 2,009<br />
Millionen überschreitet <strong>de</strong>r Riemer Flughafen<br />
erstmals die Zwei-Millionen-Grenze.<br />
11. Oktober 1967<br />
Das Raumordnungsverfahren wird auf <strong>de</strong>n<br />
Standort Erding-Nord ausge<strong>de</strong>hnt.<br />
36<br />
17. Dezember 1968<br />
Die Gesellschafterversammlung <strong>de</strong>r Flughafen<br />
München-Riem GmbH beschließt die<br />
Umbenennung <strong>de</strong>s Unternehmens in Flughafen<br />
München GmbH (FMG). Die FMG erhält<br />
zugleich <strong>de</strong>n Auftrag, <strong>de</strong>n neuen Flughafen<br />
München II zu planen und zu bauen.<br />
5. August 1969<br />
Die Bayerische Staatsregierung trifft die<br />
Entscheidung, dass <strong>de</strong>r neue Flughafen<br />
am so genannten Standort Erding-Nord<br />
gebaut wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Grün<strong>de</strong>:<br />
1. Um rund 158 Millionen Euro niedrigere<br />
Kosten als am zunächst vorgesehenen<br />
Standort Hofolding.<br />
2.Gesichtspunkte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>splanung.<br />
11. August 1969<br />
Beginn <strong>de</strong>r Baumaßnahmen <strong>zur</strong> Erneuerung<br />
und Verlängerung <strong>de</strong>r Start- und Lan<strong>de</strong>bahn<br />
am Riemer Flughafen. Der Flugbetrieb ruht<br />
für drei Wochen.<br />
14. August 1969<br />
Die FMG beantragt die luftrechtliche<br />
Genehmigung für <strong>de</strong>n neuen Verkehrsflughafen<br />
im Erdinger Moos.<br />
21. April 1971<br />
Inbetriebnahme einer neuen Ankunftshalle<br />
am Riemer Flughafen.<br />
4. Mai 1972<br />
Abschluss <strong>de</strong>r Überbrückungsmaßnahmen<br />
auf <strong>de</strong>m Riemer Flughafen: Die erweiterten<br />
Passagierabfertigungsanlagen wer<strong>de</strong>n<br />
in Betrieb genommen. Die Abfertigungskapazität<br />
beträgt damit etwa 6,5 Millionen<br />
Passagiere pro Jahr.<br />
1. Januar 1973<br />
Neuer Hauptgeschäftsführer <strong>de</strong>r Flughafen<br />
München GmbH wird Hermann Reichart.
19. November 1973<br />
Neben <strong>de</strong>m Freistaat Bayern und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />
München wird die Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
Deutschland dritter Gesellschafter<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München GmbH.<br />
9. Mai 1974<br />
Der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft<br />
und Verkehr erteilt die luftrechtliche<br />
Genehmigung für die Errichtung <strong>de</strong>s<br />
neuen Flughafens München am Standort<br />
Erding-Nord/Freising.<br />
4. Juni 1974<br />
Die Flughafen München GmbH beantragt<br />
bei <strong>de</strong>r Regierung von Oberbayern die<br />
Durchführung <strong>de</strong>s Planfeststellungsverfahrens<br />
für <strong>de</strong>n neuen Flughafen.<br />
27. November 1975<br />
Die Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn und die Flughafen<br />
München GmbH unterzeichnen einen<br />
Vertrag über <strong>de</strong>n Anschluss <strong>de</strong>s neuen Flughafens<br />
an das bestehen<strong>de</strong> S-Bahn-Netz.<br />
28. November 1977<br />
Erstmals überschreitet das Passagieraufkommen<br />
<strong>de</strong>s Riemer Flughafens die Fünf-<br />
Millionen-Grenze.<br />
8. Juli 1979<br />
Die Regierung von Oberbayern erlässt<br />
<strong>de</strong>n Planfeststellungsbeschluss für<br />
<strong>de</strong>n neuen Flughafen München und<br />
erklärt ihn für „sofort vollziehbar“.<br />
29. April 1980<br />
Beginn <strong>de</strong>s Prozesses über die Zulässigkeit<br />
<strong>de</strong>r Planungen für <strong>de</strong>n neuen Münchner<br />
Flughafen vor <strong>de</strong>r 17. Kammer <strong>de</strong>s<br />
Münchner Verwaltungsgerichts.<br />
31. Oktober 1980<br />
Das Münchner Verwaltungsgericht bestätigt<br />
die sofortige Vollziehbarkeit <strong>de</strong>s Planfeststellungsbeschlusses<br />
für <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>s neuen<br />
Flughafens.<br />
3. November 1980<br />
Mit <strong>de</strong>n Bauarbeiten für <strong>de</strong>n neuen Flughafen<br />
München wird begonnen.<br />
16. April 1981<br />
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof<br />
(VGH) verfügt einen Baustopp, in<strong>de</strong>m er<br />
die „sofortige Vollziehbarkeit“ <strong>de</strong>s Planfeststellungsbeschlusses<br />
für <strong>de</strong>n neuen<br />
Flughafen aufhebt. Begrün<strong>de</strong>t wird das<br />
Urteil hauptsächlich mit zu großem Gelän<strong>de</strong>verbrauch.<br />
27. Mai 1981<br />
Die Klagen gegen die Flughafenplanung<br />
wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r 17. Kammer <strong>de</strong>s Münchner<br />
Verwaltungsgerichts mit geringen Ausnahmen<br />
<strong>zur</strong>ückgewiesen. Dennoch bleibt<br />
<strong>de</strong>r Baustopp weiterhin in Kraft.<br />
16. Oktober 1981<br />
Die Flughafen München GmbH beantragt<br />
bei <strong>de</strong>r Regierung von Oberbayern eine<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Planfeststellungsbeschlusses<br />
für <strong>de</strong>n neuen Flughafen. Die modifizierte<br />
Planung sieht einen <strong>de</strong>utlich<br />
verringerten Flächenbedarf und nur noch<br />
zwei Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen vor.<br />
November 1982<br />
Die geän<strong>de</strong>rten Planungsunterlagen für<br />
<strong>de</strong>n neuen Flughafen München liegen<br />
in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n im Umland <strong>de</strong>s neuen<br />
Flughafens <strong>zur</strong> Stellungnahme aus.<br />
30. Mai 1984<br />
Das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht in Berlin<br />
bestätigt die Rechtmäßigkeit <strong>de</strong>s Planfeststellungsbeschlusses<br />
für <strong>de</strong>n neuen<br />
Münchner Flughafen aus <strong>de</strong>m Jahr 1979.<br />
37<br />
7. Juni 1984<br />
Die Regierung von Oberbayern erlässt<br />
einen Planän<strong>de</strong>rungsbeschluss für <strong>de</strong>n<br />
neuen Flughafen.<br />
13. Juli 1984<br />
Der Freistaat Bayern und die Flughafen<br />
München GmbH beantragen beim<br />
bayerischen Verwaltungsgerichtshof die<br />
Aufhebung <strong>de</strong>s Baustopps.<br />
8. März 1985<br />
Der bayerische Verwaltungsgerichtshof<br />
hebt <strong>de</strong>n Baustopp für <strong>de</strong>n neuen Flughafen<br />
auf.<br />
25. März 1985<br />
Die Bauarbeiten im Erdinger Moos wer<strong>de</strong>n<br />
wie<strong>de</strong>r aufgenommen.<br />
5. Dezember 1986<br />
Das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht in Berlin<br />
weist die Revisionen von 14 Klägern<br />
<strong>zur</strong>ück und erklärt die Planung <strong>de</strong>s neuen<br />
Münchner Flughafens in dritter und letzter<br />
Instanz endgültig für rechtmäßig.<br />
24. März 1987<br />
Eröffnung eines Informationszentrums<br />
auf <strong>de</strong>r Baustelle <strong>de</strong>s neuen Flughafens.<br />
15. Juli 1988<br />
Roman Rittweger wird neuer Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München<br />
GmbH.<br />
10. November 1988<br />
Richtfest für <strong>de</strong>n Tower und das Zentralgebäu<strong>de</strong><br />
am neuen Münchner Flughafen.<br />
31. Dezember 1988<br />
Erstmals überschreitet das Passagieraufkommen<br />
in Riem die 10-Millionen-Grenze.
Chronik<br />
11. September 1989<br />
Richtfest für das Terminal <strong>de</strong>s neuen<br />
Flughafens.<br />
1. Januar 1991<br />
Willi Hermsen wird neuer Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München GmbH.<br />
17. Februar 1992<br />
Beginn eines achtwöchigen Probebetriebs<br />
auf <strong>de</strong>m neuen Flughafen.<br />
15. März 1992<br />
Der erste von insgesamt 13 „Publikumstagen“<br />
auf <strong>de</strong>m neuen Münchner Flughafen.<br />
11. Mai 1992<br />
Offizieller Festakt <strong>zur</strong> Eröffnung <strong>de</strong>s<br />
neuen Flughafens.<br />
16. Mai 1992<br />
Letzter Betriebstag auf <strong>de</strong>m Flughafen<br />
München-Riem und Beginn <strong>de</strong>r Betriebsverlagerung<br />
vom alten zum 30 Kilometer<br />
entfernten neuen Standort mit fast 700<br />
Lastkraftwagen und rund 5 000 Mitwirken<strong>de</strong>n.<br />
Kurz vor Mitternacht erlischt<br />
die Anflugbefeuerung <strong>de</strong>s über 52 Jahre<br />
alten Airports.<br />
17. Mai 1992<br />
Der neue Flughafen München nimmt planmäßig<br />
<strong>de</strong>n Betrieb auf.<br />
26. Mai 1992<br />
Unter <strong>de</strong>m Motto „Danke Riem“ feiert<br />
die FMG mit 1 500 Gästen in Tru<strong>de</strong>ring<br />
Abschied von <strong>de</strong>m langjährigen Flughafenstandort.<br />
17. Mai 1994<br />
Zwei Jahre nach Inbetriebnahme <strong>de</strong>s<br />
neuen Flughafens wird das Kempinski<br />
Hotel Airport München eröffnet.<br />
22. März 1995<br />
Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung<br />
<strong>de</strong>r FMG beschließen die<br />
Realisierung <strong>de</strong>s München Airport Centers,<br />
mit <strong>de</strong>m das Dienstleistungsangebot <strong>de</strong>s<br />
Flughafens gestärkt wer<strong>de</strong>n soll.<br />
26. Oktober 1995<br />
Die Deutsche Lufthansa gibt auf einer<br />
Pressekonferenz bekannt, dass sie <strong>de</strong>n<br />
Münchner Flughafen zu ihrem zweiten<br />
Drehkreuz (Hub) ausbauen wird.<br />
24. Januar 1996<br />
Ursula Krause aus Weilheim wird als<br />
50millionste Flugreisen<strong>de</strong> seit <strong>de</strong>r<br />
Eröffnung <strong>de</strong>s Airports auf <strong>de</strong>m Flughafen<br />
München begrüßt.<br />
24. Juni 1996<br />
Grundsteinlegung für das München<br />
Airport Center.<br />
15. Dezember 1997<br />
Die FMG verschickt die Unterlagen zum<br />
Architektenwettbewerb für das Terminal 2<br />
<strong>de</strong>s Münchner Flughafens.<br />
30. April 1998<br />
Die Flughafen München GmbH und die<br />
Deutsche Lufthansa AG vereinbaren in<br />
einem „Memorandum of Un<strong>de</strong>rstanding“,<br />
das geplante Terminal 2 gemeinsam zu<br />
bauen, zu betreiben und zu finanzieren.<br />
13. Mai 1998<br />
Richtfest für das München Airport Center.<br />
22. Juli 1998<br />
Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung<br />
<strong>de</strong>r FMG beauftragen das<br />
Architektenbüro Koch und Partner, München,<br />
mit <strong>de</strong>r Planung und Realisierung<br />
<strong>de</strong>s neuen Abfertigungsgebäu<strong>de</strong>s.<br />
38<br />
18. November 1998<br />
Raffaela Dus aus Treviso wird als<br />
100 000 000. Flugreisen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m<br />
Münchner Flughafen begrüßt.<br />
14. September 1999<br />
Feierliche Eröffnung <strong>de</strong>s München Airport<br />
Centers.<br />
12. Oktober 1999<br />
Die Flughafen München GmbH wird<br />
50 Jahre alt.<br />
14. April 2000<br />
Grundsteinlegung für dasTerminal 2 und damit<br />
Auftakt für die größte Baumaßnahme<br />
seit Eröffnung <strong>de</strong>s Münchner Flughafens.<br />
6. Oktober 2000<br />
Der 30. Airbus A 340 <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Lufthansa AG wird im Beisein von Jürgen<br />
Weber, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Lufthansa,<br />
und Willi Hermsen, Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Flughafen München GmbH,<br />
in München ausgeliefert.<br />
31. Dezember 2000<br />
Zu diesem Stichtag waren – einer Arbeitsstättenerhebung<br />
zufolge – am Münchner<br />
Flughafen erstmals mehr als 20 000 Arbeitnehmer<br />
in 471 am Flughafen ansässigen<br />
Unternehmen beschäftigt. Größter Arbeitgeber<br />
am Airport ist nach wie vor die Flughafen<br />
München GmbH (FMG) mit über<br />
4 000 Arbeitnehmern. Einschließlich <strong>de</strong>r<br />
Beteiligungsunternehmen beschäftigt <strong>de</strong>r<br />
FMG-Konzern weit über 6 000 Mitarbeiter.
25. März 2001<br />
In <strong>de</strong>r Sommerflugplanperio<strong>de</strong> übernimmt<br />
<strong>de</strong>r Münchner Flughafen eine zentrale Verteilerfunktion<br />
im <strong>de</strong>utschen Luftverkehrssystem.<br />
Die Flughäfen München und<br />
Frankfurt wer<strong>de</strong>n von Lufthansa erstmals<br />
als funktional gleichwertige Luftverkehrsdrehkreuze<br />
genutzt.<br />
26. November 2001<br />
Richtfest für das Terminal 2 am Münchner<br />
Flughafen.<br />
17. Mai 2002<br />
Der Flughafen München feiert <strong>de</strong>n<br />
zehnten Jahrestag seiner Eröffnung am<br />
neuen Standort.<br />
1. September 2002<br />
Dr. Michael Kerkloh wird neuer Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>r Flughafen<br />
München GmbH.<br />
ab Januar 2003<br />
Probebetrieb im Terminal 2.<br />
27. Juni 2003<br />
Offizieller Festakt <strong>zur</strong> Eröffnung <strong>de</strong>s<br />
neuen Terminals 2.<br />
29. Juni 2003<br />
Das Terminal 2 wird in Betrieb genommen.<br />
31. Dezember 2003<br />
Insgesamt waren am Flughafen München<br />
zu diesem Stichtag 23 320 Arbeitnehmer in<br />
531 Unternehmen tätig. Wie eine Arbeitsstättenerhebung<br />
weiter ergab, ist <strong>de</strong>r<br />
FMG-Konzern mit 7 248 Mitarbeitern zum<br />
einen <strong>de</strong>r größte Arbeitgeber am Flughafen,<br />
zum an<strong>de</strong>ren hat er mit einer Zunahme<br />
um über 1100 Beschäftigte seit <strong>de</strong>r<br />
letzten Erhebung im Jahr 2000 die meisten<br />
neuen Stellen geschaffen.<br />
7. April 2004<br />
Der Münchner Flughafen erfüllt die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r internationalen Luftfahrtorganisation<br />
ICAO und ist daher als erster Airport<br />
Europas offiziell für <strong>de</strong>n Verkehr mit<br />
Luftfahrzeugen vom Typ Airbus A 380 zugelassen<br />
wor<strong>de</strong>n. Kriterien für die Zulassung<br />
sind unter an<strong>de</strong>rem die Länge und Breite<br />
<strong>de</strong>r Start- und Lan<strong>de</strong>bahnen, die Breite <strong>de</strong>r<br />
Rollwege, aber auch die Tragfähigkeit <strong>de</strong>r<br />
Betonflächen. Der A 380 hat eine Spannweite<br />
von 79,80 Metern und bis zu 800<br />
Sitzplätze.<br />
39
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Flughafen München GmbH<br />
Konzernbereich<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Postfach 23 17 55<br />
85326 München<br />
www.munich-airport.<strong>de</strong><br />
Redaktion/Text:<br />
Dr. Reingard Schöttl<br />
Helene Hergt<br />
Interne Kommunikation<br />
und Publikationen<br />
Fotos:<br />
Peter Bock-Schroe<strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>sministerium <strong>de</strong>r Finanzen<br />
Hermann Dörre<br />
Alex Tino Frie<strong>de</strong>l<br />
Dr. Werner Hennies<br />
Kayser-Thre<strong>de</strong> GmbH<br />
Kai Mahrholz<br />
Lutz Marold<br />
Jürgen Naglik<br />
Felix L. Steck<br />
Herbert Stolz<br />
US Air Force<br />
XXLuftbild<br />
Gestaltung:<br />
Frank Chavanon<br />
Design & Kommunikation<br />
Fürstenfeldbruck<br />
Helene Hergt (FMG)<br />
Judith Hofstetter (FMG)<br />
Druck:<br />
Peschke Druck, München<br />
Juni 2005