Bewegungsbedürfnisse von Kindern in der Grundstufe - BSCW
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Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich <br />
Departement 2, Studiengang Psychomotoriktherapie <br />
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Bachelor‐Arbeit <br />
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<strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <br />
<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> <br />
Beiträge <strong>der</strong> Psychomotorik <br />
zur Gestaltung des <strong>Grundstufe</strong>nalltags <br />
E<strong>in</strong>gereicht <strong>von</strong>: Elsbeth Zybach <br />
Begleitung: lic. phil. Myrtha Häusler <br />
Datum: 21. Februar 2010
Abstract<br />
Welche <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>? Wie kann <strong>der</strong> Grundstu-<br />
fenalltag aus psychomotorischer Sicht gestaltet werden, um diesen Bedürfnissen gerecht zu<br />
werden? Zur Beantwortung dieser Fragen erstellten achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> (9 Mädchen und 9<br />
Knaben) e<strong>in</strong>er <strong>Grundstufe</strong>nklasse aus dem Kanton Zürich zunächst Zeichnungen, <strong>in</strong> welchen<br />
sie ihre Bewegungswünsche zum Ausdruck brachten. Anschliessend wurden dreizehn K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong> (8 Mädchen und 5 Knaben) auf <strong>der</strong> Grundlage ihrer Zeichnungen und anhand e<strong>in</strong>es Leit-<br />
faden-Interviews zu ihren Bewegungswünschen befragt. Zeichnungen und Interviews wurden<br />
qualitativ ausgewertet. Daraus wurden Empfehlungen für die Gestaltung <strong>von</strong> bedürfnisorien-<br />
tierten Bewegungsaktivitäten formuliert, die sich auch unter den gegebenen, nicht optimalen<br />
räumlichen Verhältnissen <strong>in</strong> den <strong>Grundstufe</strong>nalltag <strong>in</strong>tegrieren lassen.<br />
1
Dank<br />
Bei e<strong>in</strong>er Arbeit wie <strong>der</strong> vorliegenden waren natürlicherweise e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Personen<br />
<strong>in</strong>volviert. Ihnen allen möchte ich danken für die wertvollen Beiträge und die Hilfen, die sie<br />
geleistet haben:<br />
Ich danke den Lehrpersonen <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> 1 , an welcher ich den praktischen Teil me<strong>in</strong>er<br />
Arbeit durchführen konnte. Ohne ihr Interesse an me<strong>in</strong>er Thematik und ohne ihr Entgegen-<br />
kommen wäre es nicht möglich gewesen, die vorliegende Arbeit zu realisieren. Vor allem<br />
aber danke ich den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong> für ihre Offenheit und ihre Bereitschaft, ihre<br />
Bewegungswünsche zu zeichnen und mit mir darüber zu sprechen.<br />
Für ihre stets ermutigende fachliche Begleitung und die vielen hilfreichen Anregungen danke<br />
ich Frau lic. phil. Myrtha Häusler. Und schliesslich bedanke ich mich herzlich bei me<strong>in</strong>em<br />
Mann Markus Wagner für das Korrekturlesen und Formatieren dieser Arbeit.<br />
1 Aus Gründen des Daten- und des Persönlichkeitsschutzes erwähne ich <strong>in</strong> dieser Arbeit nicht, <strong>in</strong> welcher<br />
Schulgeme<strong>in</strong>de bzw. <strong>in</strong> welchem Schulhaus ich den empirischen Teil durchgeführt habe.<br />
Ich habe auch die Namen aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t, die im Rahmen dieser Arbeit Zeichnungen angefertigt<br />
haben und die ich <strong>in</strong>terviewt habe.<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
1. E<strong>in</strong>leitung........................................................................................................................... 5<br />
1.1. E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>s Thema................................................................................................... 5<br />
1.2. Problemdef<strong>in</strong>ition und Fragestellung............................................................................. 7<br />
1.3. Methodik und Aufbau <strong>der</strong> Arbeit.................................................................................... 8<br />
2. Theoretischer Teil.......................................................................................................... 11<br />
2.1. Die <strong>Grundstufe</strong>............................................................................................................ 11<br />
2.1.1. Das Modell <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>.................................................................................... 11<br />
2.1.2. Integration <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>.................................................................................. 13<br />
2.2. Die Bedeutung <strong>von</strong> Bewegung für die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung......................................17<br />
2.2.1. Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Aspekte <strong>der</strong> Bewegung........................................................ 19<br />
2.2.2. Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes..................................................................20<br />
2.2.3. För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Entwicklung....................................................................... 21<br />
2.2.4. Sprachför<strong>der</strong>ung durch Bewegung......................................................................... 22<br />
2.2.5. Bewegung und Kognition....................................................................................... 22<br />
2.2.6. Zusammenfassung: Bewegungsaktivitäten für e<strong>in</strong>e umfassende Entwicklung.............. 24<br />
2.3. Psychomotorik als pädagogisch-therapeutisches Angebot......................................... 24<br />
2.3.1. Selbstverständnis und Positionierung <strong>der</strong> Psychomotorik / Psychomotoriktherapie..... 24<br />
2.3.2. Psychomotorik als son<strong>der</strong>pädogisches Angebot zur Unterstützung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
mit beson<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>- und Bildungsbedürfnissen................................................................. 29<br />
2.3.3. Psychomotorische Prävention................................................................................ 30<br />
2.4. Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegt: Die Untersuchung <strong>von</strong> Kuhn (2007a)...................................... 33<br />
3. Empirischer Teil............................................................................................................. 36<br />
3.1. Falle<strong>in</strong>heit und Umfeldbeschreibung........................................................................... 36<br />
3.1.1. Auswahl <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit......................................................................................... 36<br />
3.1.2. Beschreibung <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit.................................................................................. 38<br />
3.1.3. Umfeldbeschreibung.....................................................................................................39<br />
3.2. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen............................................................................................... 43<br />
3.2.1. Erstellung <strong>der</strong> Zeichnungen................................................................................... 43<br />
3.2.2. Auswertung <strong>der</strong> Zeichnungen................................................................................ 45<br />
3.3. Die Interviews.............................................................................................................. 46<br />
3.3.1. Durchführung <strong>der</strong> Interviews.................................................................................. 46<br />
3.3.2. Auswertung <strong>der</strong> Interviews..................................................................................... 49<br />
3
4. Ergebnisse...................................................................................................................... 52<br />
4.1. Ergebnisse aus den Zeichnungen............................................................................... 52<br />
4.1.1. Zeichnungselemente............................................................................................. 52<br />
4.1.2. Aus den Zeichnungselementen <strong>in</strong>terpretierte Bewegungsaktivitäten............................. 53<br />
4.2. Ergebnisse aus den Interviews................................................................................... 54<br />
4.2.1. Bewegungswünsche............................................................................................. 54<br />
4.2.2. Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach verschiedenen Themen geordnet.................................... 56<br />
4.3. Zusammenfassung <strong>der</strong> Zeichnungs- und Interviewergebnisse................................... 60<br />
4.3.1. Thematische Zusammenstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche........................................... 60<br />
4.3.2. K<strong>in</strong>dzentrierte Zusammenstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche....................................... 62<br />
5. Diskussion....................................................................................................................... 67<br />
5.1. Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse...................................................................................... 67<br />
5.2. Schlussfolgerungen..................................................................................................... 70<br />
5.2.1. Allgeme<strong>in</strong>e Schlussfolgerungen............................................................................. 70<br />
5.2.2. Schlussfolgerungen für die psychomotorische Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>..................... 71<br />
5.3. Empfehlungen für die Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten..................................... 73<br />
5.4. Reflexion über den empirischen Teil <strong>der</strong> Arbeit.......................................................... 77<br />
5.5. Schlussbemerkungen.................................................................................................. 78<br />
Literaturverzeichnis........................................................................................................... 80<br />
ANHANG A........................................................................................................................... 84<br />
Anhang 1: Übersicht Falle<strong>in</strong>heit <strong>Grundstufe</strong>nklasse.............................................................. 85<br />
Anhang 2: Stundenplan <strong>Grundstufe</strong> Schuljahr 2009/2010.................................................... 86<br />
Anhang 3: Skizze Innenraum................................................................................................. 87<br />
Anhang 4: Skizze Aussenraum.............................................................................................. 88<br />
Anhang 5: Interview-Leitfaden............................................................................................... 89<br />
Anhang 6: Eltern-Informationsbrief........................................................................................ 91<br />
Anhang 7: Angaben zur Autor<strong>in</strong>............................................................................................. 92<br />
ANHANG B (separates Dossier)<br />
- Übersicht Falle<strong>in</strong>heit <strong>Grundstufe</strong>nklasse<br />
- Übersicht <strong>der</strong> Zeichnungselemente<br />
- Übersicht Bewegungswünsche und an<strong>der</strong>e Aktivitätswünsche<br />
- K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen<br />
- Interviewprotokolle<br />
- Aussagen aus den Interviews (Reduktion II)<br />
- Aussagen aus den Interviews zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus<br />
den Zeichnungen<br />
4
1.1. E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>s Thema<br />
1. E<strong>in</strong>leitung<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> Natur aus auf Bewegung angelegt.<br />
Bewegung ist e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>dliches Grundbedürfnis<br />
Remo Largo (<strong>in</strong> Largo und Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 124)<br />
«K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong> und K<strong>in</strong><strong>der</strong> wollen rennen, klettern, spr<strong>in</strong>gen und toben. Sie wollen dies<br />
vor allem, weil es ihnen Freude und Spass macht, sie brauchen es aber auch, weil sie nur<br />
über Bewegungstätigkeiten ihre Umwelt und sich selbst kennenlernen können». So be-<br />
schreibt Zimmer (2008, S. 7) das natürliche Bewegungsbedürfnis <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und macht<br />
damit auch klar, dass Bewegung nicht nur e<strong>in</strong> Grundbedürfnis <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ist, son<strong>der</strong>n auch<br />
e<strong>in</strong>e Notwendigkeit für e<strong>in</strong>e gesunde, ganzheitliche Entwicklung. In <strong>der</strong> Folge zeigt Zimmer<br />
(a.a.O., S. 11f.), wie aber nicht nur das Leben <strong>der</strong> Erwachsenen, son<strong>der</strong>n auch das <strong>der</strong> K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong> durch das Sitzen geprägt ist. Wir seien e<strong>in</strong>e «Sitzgesellschaft», <strong>in</strong> welcher die Stühle zu<br />
den wichtigsten E<strong>in</strong>richtungsgegenständen gehörten, und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konsequenz seien unsere<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten «Sitzk<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten» und unsere Schulen «Sitzschulen».<br />
Nun ist es zwar selbstverständlich, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Unterricht nicht e<strong>in</strong>fach je<strong>der</strong>zeit «spr<strong>in</strong>-<br />
gen und toben» können, wie sie gerade möchten. Es ist aber fragwürdig, die für das Lernen<br />
notwendige Ruhe und Konzentration mit statischem Sitzen «erzw<strong>in</strong>gen» zu wollen. Und so<br />
ist denn Zimmer (a.a.O., S. 13) überzeugt:<br />
«Sitzen ist we<strong>der</strong> gesund noch för<strong>der</strong>t es die Konzentration. Im Gegenteil, es beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />
sie geradezu. K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen Bewegung – und dies nicht nur an dafür vorhergesehe-<br />
nen Orten und zu bestimmten Zeiten, son<strong>der</strong>n überall dort, wo sie sich aufhalten. Nur<br />
wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> ausreichend Bewegungsmöglichkeiten haben, können sie auch zu Ruhe<br />
und Konzentration f<strong>in</strong>den».<br />
Schon während <strong>der</strong> Zeit, als ich als Primarlehrperson tätig war, hat mich die Frage beschäf-<br />
tigt, wie ich den Unterricht so gestalten und organisieren kann, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihr natürli-<br />
ches Bewegungsbedürfnis möglichst nicht unterdrücken müssen. Ich denke, dass es vielfäl-<br />
tige Möglichkeiten gibt, e<strong>in</strong>em langen, passiven und den Körper belastenden Sitzen «das<br />
Pr<strong>in</strong>zip Bewegung» (Thiel, Teubert und Kle<strong>in</strong>dienst-Cachay, 2006, S. 13) entgegenzusetzen<br />
und die Bewegungse<strong>in</strong>schränkungen im Schulalltag auf e<strong>in</strong> notwendiges M<strong>in</strong>imum zu be-<br />
5
grenzen. O<strong>der</strong> mit den Worten <strong>von</strong> Illi (1991): «Unterricht mit so viel Dynamik bzw. Bewe-<br />
gung wie möglich und nur so viel Statik bzw. Ruhe wie nötig» (S.27).<br />
«Bewegte Schule» als pädagogische Antwort auf die «Bewegungsmangelgesellschaft» (Bal-<br />
ster, 2003, S. 74)<br />
Me<strong>in</strong>e Ausbildung zur Primarlehrer<strong>in</strong> absolvierte ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit, als die Thematik <strong>der</strong> «Be-<br />
wegten Schule» «im Kommen» war. Im Vor<strong>der</strong>grund für die Begründung für mehr Bewegung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule standen damals v.a. gesundheitliche Argumentationen (vgl. Illi, 1991). Es wur-<br />
de nach mehr Bewegung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule verlangt, um Haltungsschäden zu vermeiden, o<strong>der</strong><br />
als Prophylaxe angesichts des Phänomens <strong>der</strong> zunehmenden Fettleibigkeit und des Über-<br />
gewichts bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />
Die «Bewegte Schule» för<strong>der</strong>t nicht nur die Gesundheit, son<strong>der</strong>n ist e<strong>in</strong> Beitrag zu e<strong>in</strong>er<br />
ganzheitlichen Entwicklung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
In <strong>der</strong> aktuellen Diskussion s<strong>in</strong>d mittlerweile neben die mediz<strong>in</strong>isch-orthopädische Begrün-<br />
dung für e<strong>in</strong>e «Bewegte Schule» auch an<strong>der</strong>e Argumentationen getreten. So führen Thiel,<br />
Teubert und Kle<strong>in</strong>dienst-Cachay (2006, S. 28ff.) e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Begründungsmustern für<br />
e<strong>in</strong>e «Bewegte Schule» auf. Entwicklungs- und lerntheoretische Aspekte zeigten, dass Be-<br />
wegung e<strong>in</strong>e spannungs- und aggressionsabbauende Wirkung habe, das Lernen för<strong>der</strong>e und<br />
den Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzepts und Selbstwertgefühls unterstütze. Aus e<strong>in</strong>er<br />
sozialökologischen Perspektive solle e<strong>in</strong>e «Bewegte Schule» Interventionsmassnahmen<br />
gegen Defizite <strong>der</strong> heutigen Lebenssituation bereitstellen, die durch e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Bewe-<br />
gungse<strong>in</strong>schränkungen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> gekennzeichnet sei (vgl. dazu auch Hüttenmoser & De-<br />
gen-Zimmermann, 1995; Rethorst, 2003, S. 117; Largo und Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 124). Thiel,<br />
Teubert und Kle<strong>in</strong>dienst-Cachay (2006) sehen die Schule dazu als ideal an, da sie als zen-<br />
traler Lebensort Angebote und Gelegenheiten zum ganzheitlichen Erfahrungserwerb anbiete,<br />
die im Alltag so nicht mehr möglich seien. Und schliesslich thematisierten schulprogrammati-<br />
sche Begründungsmuster die Schule als Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum, <strong>in</strong> welchem<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> so <strong>in</strong>dividuell und so ganzheitlich wie möglich geför<strong>der</strong>t würden. Für K<strong>in</strong><strong>der</strong> sei es<br />
zunehmend schwierig, <strong>in</strong> ihrer Lebensumwelt k<strong>in</strong>dgemässe physische Umgebungsbed<strong>in</strong>-<br />
gungen anzutreffen und sie seien so <strong>in</strong> ihrer natürlichen Bewegungsentwicklung beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t.<br />
Deshalb sei «auch die Institution Schule verstärkt gefor<strong>der</strong>t, neben dem klassischen Sport-<br />
unterricht auch <strong>in</strong> den kognitiven Lernfächern Bewegung so oft wie möglich zu arrangieren»<br />
(S. 38).<br />
Es geht also darum, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule und im Unterricht Bed<strong>in</strong>gungen zu schaffen, damit K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
ihre eigenen, natürlicherweise vorhandenen Bewegungsimpulse entfalten und sich physisch<br />
und psychisch optimal entwickeln können.<br />
6
Die Aktualität dieser Thematik zeigt sich u.a. am Projekt «K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Bewegung» <strong>der</strong> Pädago-<br />
gischen Hochschule <strong>der</strong> Fachhochschule Nordwestschweiz, welches im Schuljahr<br />
2007/2008 durchgeführt wurde und welches die Bewegungsentwicklung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, die<br />
Bewegungsför<strong>der</strong>ung und die Chancen <strong>der</strong> Bewegung für die schulische Laufbahn zum In-<br />
halt hatte (Högger, 2009).<br />
1.2. Problemdef<strong>in</strong>ition und Fragestellung<br />
Ausgangslage<br />
Im Sommer 2008 lernte ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Praktikum im Rahmen <strong>der</strong> Ausbildung zur Psychomoto-<br />
riktherapeut<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Grundstufe</strong>nklasse (siehe dazu Kap. 2.1.) e<strong>in</strong>er Zürcher Schulgeme<strong>in</strong>de 1<br />
kennen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong>nklasse konnten bis vor e<strong>in</strong>em Jahr den Gang und den<br />
E<strong>in</strong>gangsbereich vor ihrem Klassenzimmer für ihre spontanen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> nut-<br />
zen. Die dazu benötigten Bewegungsmaterialien wurden im Gang gelagert. Aus feuerpolizei-<br />
lichen Gründen wurde dies dann aber verboten. Der <strong>Grundstufe</strong>nklasse stand damit weniger<br />
Raum für spontane Bewegungsaktivitäten zur Verfügung als bis anh<strong>in</strong>. Laut Lehrpersonen ist<br />
im Vergleich zu an<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>n das Raumangebot grundsätzlich eher knapp bemes-<br />
sen. Auch Eltern haben sich über die nicht optimalen Platzverhältnisse <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong><br />
beklagt. <strong>Grundstufe</strong>nlokalitäten sollten aber den Interessen und (Bewegungs-) Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> entsprechen (siehe Kap. 2.1.1.). Dies bedeutet, dass sie genügend Raum und<br />
Nischen bieten sollten für spontanes Bewegen und Spielen, für experimentelles Handeln,<br />
aber auch für ruhiges und <strong>in</strong>dividuelles Lernen.<br />
Forschungs<strong>in</strong>teresse und Fragestellung<br />
Die <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen hatten schon während me<strong>in</strong>es Praktikums betont, dass sie es<br />
begrüssen würden, vermehrt mit e<strong>in</strong>er Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse zusammen-<br />
zuarbeiten. Die Notwendigkeit, mehr bedürfnisorientierte Bewegungsmöglichkeiten und<br />
-angebote unter den gegebenen, nicht optimalen Platzverhältnissen zu schaffen, hat mich<br />
schliesslich auf das Thema me<strong>in</strong>er Bachelor-Arbeit gebracht.<br />
Im Juni 2009 meldete ich bei den <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen me<strong>in</strong> Interesse an, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu<br />
ihren Bewegungsvorstellungen und -wünschen zu befragen und daraus Vorschläge für e<strong>in</strong>e<br />
Optimierung <strong>der</strong> vorhandenen Bewegungsmöglichkeiten abzuleiten. Sehr wichtig war mir<br />
dabei <strong>der</strong> Aspekt, nicht e<strong>in</strong>fach «<strong>von</strong> oben her» (top-down-Ansatz) e<strong>in</strong> «pfannenfertiges»<br />
Bewegungsför<strong>der</strong>ungs-Programm zu entwickeln o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zuführen, son<strong>der</strong>n die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu<br />
1 Aus Gründen des Daten- und des Persönlichkeitsschutzes erwähne ich <strong>in</strong> dieser Arbeit nicht, <strong>in</strong><br />
welcher Schulgeme<strong>in</strong>de bzw. <strong>in</strong> welchem Schulhaus ich den empirischen Teil durchgeführt habe.<br />
Ich habe auch die Namen aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t, die im Rahmen dieser Arbeit Zeichnungen angefertigt<br />
haben und die ich <strong>in</strong>terviewt habe.<br />
7
fragen, wie sie sich Bewegung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> vorstellten und wünschten. Durch das E<strong>in</strong>-<br />
br<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>perspektive, e<strong>in</strong>er «Sicht <strong>von</strong> unten» (bottom-up-Ansatz), wollte ich die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> als Akteure, als «Bewegungsexperten» ernst nehmen und ihnen ermöglichen, ihre<br />
<strong>in</strong>dividuellen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <strong>in</strong> den <strong>Grundstufe</strong>nalltag zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Ziel me<strong>in</strong>er Arbeit war also, die Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> aufzunehmen, ihre spezifi-<br />
schen, <strong>in</strong>dividuellen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> zu eruieren und daraus - unter Berücksichtigung<br />
e<strong>in</strong>er psychomotorischen Perspektive - für die Lehrpersonen Empfehlungen zur Unterrichts-<br />
und Raumgestaltung zu formulieren. Die <strong>Grundstufe</strong> ist geprägt <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>en Hete-<br />
rogenität bezüglich Alter, Entwicklungs- und Leistungsstand sowie sozialem und kulturellem<br />
H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> (siehe Kap. 2.1.2.). Ich g<strong>in</strong>g daher <strong>von</strong> <strong>der</strong> Annahme aus, dass die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> auch unterschiedliche Bewegungswünsche haben. Diese heteroge-<br />
nen Ansprüche, zu welchen auch die Integration <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen<br />
beiträgt, wollte ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Empfehlungen mit berücksichtigen.<br />
E<strong>in</strong>ige dieser Vorschläge werde ich - ausserhalb des Rahmens dieser Bachelor-Arbeit - im<br />
Frühl<strong>in</strong>gsquartal 2010 zusammen mit den Lehrpersonen <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong>nklasse prak-<br />
tisch umsetzen. Auch hier wird es wichtig se<strong>in</strong>, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> die Gestaltung <strong>der</strong> Bewegungs-<br />
aktivitäten mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
Mit <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit suche ich Antworten auf die folgenden Fragen:<br />
1. Welche Bewegungswünsche bzw. <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er aus-<br />
gewählten <strong>Grundstufe</strong>nklasse?<br />
2. Wie kann <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nalltag aus psychomotorischer Sicht gestaltet werden,<br />
um diesen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n gerecht zu werden?<br />
1.3. Methodik und Aufbau <strong>der</strong> Arbeit<br />
Beschreibung des Vorgehens und <strong>der</strong> gewählten Methoden<br />
Nachdem die Idee für die Bachelor-Arbeit «geboren» war, g<strong>in</strong>g es darum herauszuf<strong>in</strong>den,<br />
mit welchem Vorgehen, mit welchen Methoden ich me<strong>in</strong>e Forschungsfragen am besten<br />
beantworten könnte. Schon <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em frühen Stadium <strong>der</strong> Arbeit hatte ich die Idee, dass die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Bewegungswünsche zeichnen könnten. Angeregt worden zu diesem Vorgehen<br />
war ich u.a. durch Zeichnungen, <strong>in</strong> welchen K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus verschiedenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und den<br />
8
ersten fünf Klassen <strong>der</strong> Primarschule <strong>von</strong> Balzers ihren Schulweg gezeichnet hatten<br />
(Hüttenmoser, o.J.). Bei <strong>der</strong> Literaturrecherche b<strong>in</strong> ich dann auf das Buch «Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> be-<br />
wegt» <strong>von</strong> Kuhn (2007a) gestossen.<br />
In e<strong>in</strong>em umfassenden, mehrjährigen Forschungsprogramm hat Kuhn (a.a.O.) die Frage<br />
untersucht, wie sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Schule vorstellen, wenn es die Möglichkeit gäbe, Lernen mit<br />
Bewegung zu verknüpfen. In e<strong>in</strong>er Methodenkomb<strong>in</strong>ation aus thematischer K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung<br />
und fokussiertem, episodischem Interview am Bild wurden im Zeitraum <strong>von</strong> 1998 bis 2000<br />
395 K<strong>in</strong><strong>der</strong> (Zweit- bis Sechstklässler) gebeten, je drei Bil<strong>der</strong> - e<strong>in</strong>es zum Klassenzimmerun-<br />
terricht, e<strong>in</strong>es zum Pausenhof und e<strong>in</strong>es zum Sportunterricht - zu malen (ausführliche Dar-<br />
stellung siehe Kap. 2.4.). Damit hatte ich e<strong>in</strong>e ideale Orientierungsgrundlage mit vielen wert-<br />
vollen Anregungen für die praktische Ausführung me<strong>in</strong>er Arbeit gefunden. Ich entschloss<br />
mich ebenfalls dazu, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Bewegungswünsche zeichnen zu lassen und sie dann<br />
anhand dieser Zeichnungen und gestützt auf e<strong>in</strong>en Leitfaden zu <strong>in</strong>terviewen. Anschliessend<br />
wertete ich die Zeichnungen und die Interviews <strong>in</strong> Anlehnung an die Methode <strong>der</strong> qualitativen<br />
Inhaltsanalyse (Mayr<strong>in</strong>g, 2002) durch Verdichtung, Kategorienbildung und Interpretation aus.<br />
Aufbau <strong>der</strong> Arbeit<br />
Das zweite Kapitel dieser Arbeit dient dazu, wichtige Begriffe und theoretische Eckpfeiler<br />
vorzustellen. Die E<strong>in</strong>bettung <strong>der</strong> <strong>von</strong> mir gewählten Thematik <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> bed<strong>in</strong>gt, dass<br />
ich dieses neue, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versuchsphase bef<strong>in</strong>dliche Schule<strong>in</strong>gangsmodell e<strong>in</strong>gehend vorstelle<br />
und die für das Verständnis me<strong>in</strong>er Arbeit relevanten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen erläutere. Dazu<br />
gehören auch Themen wie Heterogenität und Integration, welche das soziale Schulmilieu als<br />
e<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>tergrundbed<strong>in</strong>gung bei <strong>der</strong> Durchführung me<strong>in</strong>es Vorhabens verstehen lässt. E<strong>in</strong>e<br />
Grundlage ist die Darstellung <strong>der</strong> zentralen Bedeutung, welche Bewegung für die k<strong>in</strong>dliche<br />
Entwicklung und das Lernen hat. E<strong>in</strong> wichtiger Teil dieses Kapitels ist es zu zeigen, mit wel-<br />
chem Selbstverständnis und mit welchen Möglichkeiten die Psychomotorik und die Psycho-<br />
motoriktherapeut<strong>in</strong>nen zur Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsangeboten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> beitra-<br />
gen können. Und schliesslich stelle ich, wie schon erwähnt, das Forschungsprojekt <strong>von</strong> Kuhn<br />
(2007a) vor, an welchem ich mich bei <strong>der</strong> praktischen Durchführung me<strong>in</strong>er Arbeit orientiert<br />
habe.<br />
Der empirische, dritte Teil <strong>der</strong> Arbeit widmet sich zunächst <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> «Falle<strong>in</strong>-<br />
heit», also <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die an dieser Untersuchung teilgenommen haben und des Grundstu-<br />
fenumfeldes. Es folgen die Erläuterung <strong>der</strong> verwendeten Methoden und Arbeits<strong>in</strong>strumente<br />
sowie e<strong>in</strong>e ausführlichen Darstellung <strong>der</strong> praktischen Durchführung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen,<br />
<strong>der</strong> Interviews und <strong>der</strong>en Auswertung.<br />
9
Die Zusammenstellung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichungen und <strong>der</strong> Inter-<br />
views dient als Grundlage für die zusammenfassende Darstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche<br />
<strong>der</strong> befragten <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>. Dieses vierte Kapitel ist Ausgangspunkt für die anschlie-<br />
ssende Diskussion und die Schlussfolgerungen, welche <strong>in</strong> praktische Empfehlungen für die<br />
Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten münden. Es ist e<strong>in</strong> Ziel dieser Arbeit zu zeigen, wie<br />
sich die Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> durch entsprechende Bewegungsangebote und -<br />
anreize zum<strong>in</strong>dest teilweise realisieren lassen.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Rückblick auf den empirischen Teil <strong>der</strong> Arbeit und mit e<strong>in</strong>igen abschliessenden<br />
Gedanken beende ich die Arbeit.<br />
10
2.1. Die <strong>Grundstufe</strong><br />
2.1.1. Das Modell <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
2. Theoretischer Teil<br />
Die Bildungslandschaft Schweiz ist <strong>in</strong> Bewegung. Die Verän<strong>der</strong>ungen – ausgelöst durch ge-<br />
sellschaftliche Entwicklungen und neue pädagogische und psychologische Erkenntnisse -<br />
betreffen auch die Institution Schule. Die Diskussionen um den Bericht «Bildung und Erzie-<br />
hung <strong>der</strong> vier- bis achtjährigen K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz» <strong>der</strong> Schweizerischen Konferenz <strong>der</strong><br />
kantonalen Erziehungsdirektoren EDK (1997) haben gezeigt, dass die Schule<strong>in</strong>gangsphase<br />
bezüglich Strukturen und Zielsetzungen e<strong>in</strong>er Neugestaltung und -ausrichtung bedarf. Mit<br />
dem herkömmlichen Schule<strong>in</strong>tritt vom K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>in</strong> die Unterstufe kann dem Umstand,<br />
dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen mitbr<strong>in</strong>gen und dass <strong>der</strong> Ent-<br />
wicklungsstand <strong>in</strong>nerhalb gleicher Altersgruppen oft weit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegt (Largo und Beg-<br />
l<strong>in</strong>ger, 2009), nicht mehr entsprochen werden. Die Notwendigkeit, die beiden Stufen päd-<br />
agogisch-didaktisch und organisatorisch näher zusammenzubr<strong>in</strong>gen bewirkte, dass neue<br />
Schul- und Unterrichtsmodelle gesucht wurden.<br />
E<strong>in</strong> schweizweites Schulentwicklungsprojekt<br />
Im Jahr 2002 hat die Erziehungsdirektoren-Konferenz <strong>der</strong> Ostschweizer Kantone und des<br />
Fürstentums Liechtenste<strong>in</strong> (EDK-Ost) das Entwicklungsprojekt «Erziehung und Bildung <strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten und Unterstufe» - bekannt als «edk-ost-4bis8» - lanciert, das sich mit <strong>der</strong> <strong>in</strong>halt-<br />
lichen und organisatorischen Neuausrichtung <strong>der</strong> Schule<strong>in</strong>gangsstufe befasst. In breit ange-<br />
legten Schulversuchen werden neue Schule<strong>in</strong>gangsmodelle erprobt, überprüft und ausge-<br />
wertet. An diesem grössten Schulentwicklungsprojekt <strong>der</strong> Deutschschweiz beteiligen sich<br />
alle deutsch- und gemischtsprachigen Kantone <strong>der</strong> Schweiz und das Fürstentum Liechten-<br />
ste<strong>in</strong>. Das <strong>in</strong>terkantonale Projekt wird 2010 abgeschlossen (Abschlusstagung am 23. Juni<br />
2010).<br />
Zwei Modelle: <strong>Grundstufe</strong> und Basisstufe<br />
In den Kantonen werden unterschiedliche Schule<strong>in</strong>gangsmodelle erprobt. In <strong>der</strong> Regel treten<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit vier Jahren <strong>in</strong> die so genannte <strong>Grundstufe</strong> o<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Basisstufe e<strong>in</strong>. Die Basis-<br />
stufe dauert vier Jahre und be<strong>in</strong>haltet neben den zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenjahren die erste und die<br />
zweite Klasse. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können zwischen drei und fünf Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Basisstufe verblei-<br />
11
en. Die <strong>Grundstufe</strong> dauert drei Jahre und umfasst den K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten und die erste Klasse.<br />
Sie kann aber auch <strong>in</strong> zwei o<strong>der</strong> vier Jahren absolviert werden.<br />
Beiden Modellen ist geme<strong>in</strong>sam,<br />
• dass die Klassen <strong>von</strong> zwei Lehrpersonen geme<strong>in</strong>sam geführt werden;<br />
• dass vier bis achtjährige K<strong>in</strong><strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam unterrichtet werden und die traditionellen<br />
Jahrgangsklassen nicht mehr bestehen;<br />
• dass <strong>der</strong> Übergang <strong>in</strong> die Anschlussstufe fliessend verläuft und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> je nach<br />
Entwicklungsstand zu e<strong>in</strong>em flexiblen Zeitpunkt <strong>in</strong> die zweite beziehungsweise dritte<br />
Klasse wechseln können.<br />
Die Situation im Kanton Zürich<br />
Im Kanton Zürich wird die <strong>Grundstufe</strong> seit Sommer 2004 <strong>in</strong> 27 Geme<strong>in</strong>den er-<br />
probt. Grundlagen für die Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Lehrplan des K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartens und<br />
die Lehrziele <strong>der</strong> ersten Klasse. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen den Unterricht vormittags während vier<br />
Stunden; im Jahr vor dem Übergang <strong>in</strong> die zweite Klasse werden zusätzlich an zwei Nach-<br />
mittagen pro Woche je zwei Lektionen erteilt. In rund <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Unterrichtszeit werden<br />
die altersgemischten K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen <strong>von</strong> zwei Lehrpersonen (e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten- und e<strong>in</strong>e<br />
Primarlehrperson) geme<strong>in</strong>sam im Teamteach<strong>in</strong>g unterrichtet. Für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit speziellen För-<br />
<strong>der</strong>bedürfnissen kann e<strong>in</strong>e <strong>Grundstufe</strong>nklasse e<strong>in</strong> nach oben begrenztes Pensum an Schuli-<br />
scher Heilpädagogik (3 Lektionen) <strong>in</strong> Anspruch nehmen. Zusätzlich stehen e<strong>in</strong>er Klasse ma-<br />
ximal 3 Wochenstunden Therapie (Logopädie, Psychomotorik o<strong>der</strong> Psychotherapie) zur Ver-<br />
fügung (siehe dazu Kap 2.1.2.). Empfohlen wird e<strong>in</strong>e Klassengrösse <strong>von</strong> 22 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> (Bil-<br />
dungsdirektion des Kantons Zürich, 2004).<br />
Die erste Phase des Projekts dauerte <strong>von</strong> 2004-2009. Im November 2007 beschloss <strong>der</strong><br />
Regierungsrat des Kantons Zürich, die Versuchsphase bis Ende Schuljahr 2011/2012 zu<br />
verlängern.<br />
Didaktische Innovationen<br />
Der Unterricht <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> f<strong>in</strong>det nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fächern statt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden<br />
durch unterschiedliche Angebote <strong>in</strong> ihrer Entwicklung und <strong>in</strong> ihren Interessen unterstützt und<br />
geför<strong>der</strong>t. Es besteht e<strong>in</strong> ausgewogener Wechsel zwischen dem freien Spiel, dem spieleri-<br />
schen Lernen und dem systematisch-zielorientierten Lernen. Die E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Kultur-<br />
techniken Lesen, Schreiben und Rechnen erfolgt flexibel und orientiert sich am Lernstand<br />
und den Bedürfnissen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> – nicht an <strong>der</strong>en Alter.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an Innen- und Aussenräume <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
E<strong>in</strong> wichtiger Aspekt für die Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> ist die Raumgestaltung, denn sie hat<br />
E<strong>in</strong>fluss auf das allgeme<strong>in</strong>e Wohlbef<strong>in</strong>den, den Umgang mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und mit dem Material<br />
12
sowie auf die Klassendynamik. Ausführlich werden die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Innen- und<br />
Aussenräume <strong>in</strong> den Papieren «Grundannahmen zur Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» (Bildungsdi-<br />
rektion des Kantons Zürich, 2005a, S.13) und «Räume <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» (Bildungsdirektion<br />
des Kantons Zürich, o.J.) beschrieben.<br />
<strong>Grundstufe</strong>nlokale sollen den Interessen und Bedürfnissen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> entsprechen. Sie sol-<br />
len Raum bieten für spontanes Spielen, experimentelles Handeln, Bewegung, aber auch für<br />
ruhiges, konzentriertes Arbeiten und Lernen. Für den Innenraum setzt dies e<strong>in</strong>en Hauptraum<br />
und m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegralen Gruppenraum mit direktem Zugang voraus. Die Räume<br />
haben klar strukturierte Arbeits- und Bewegungsflächen sowie Freiräume und Nischen für<br />
den <strong>in</strong>dividuellen Rückzug. Die E<strong>in</strong>richtung soll flexibel se<strong>in</strong> und verschiedene multifunktiona-<br />
le Aktivitätsbereiche ermöglichen, die den variierenden Unterrichtssett<strong>in</strong>gs angepasst wer-<br />
den können. Bezüglich <strong>der</strong> Raumgrösse werden 90m 2 für den Hauptraum und 25m 2 für den<br />
Nebenraum als optimal angesehen.<br />
Wichtig ist auch e<strong>in</strong> direkter und für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> selbstständig machbarer Kontakt zwischen<br />
Innen- und Aussenräumen. Naturnah gestaltete Aussenräume und Umgebungen – mit Ele-<br />
menten wie Wasser, Sand, Erde, mit Kontakt zur Pflanzen- und Tierwelt - bieten erweiterte<br />
Erlebnis- und Experimentiermöglichkeiten. Sie s<strong>in</strong>d mit herausfor<strong>der</strong>nden Bewegungsange-<br />
boten zu gestalten, die den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> unterschiedlichste Körper- und S<strong>in</strong>neserfahrungen er-<br />
möglichen.<br />
2.1.2. Integration <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
Bekenntnis zu Heterogenität und Integration<br />
In den «Grundannahmen zur Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» <strong>der</strong> Bildungsdirektion des Kantons<br />
Zürich (2005a, S. 4) heisst es: «In <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> besuchen alle [Hervorhebung d. Verf.]<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam den Unterricht. Integration und konstruktiver Umgang mit Heterogenität<br />
s<strong>in</strong>d grundlegende Pr<strong>in</strong>zipien und werden im Alltag gelebt». Die gleiche Haltung kommt <strong>in</strong><br />
knapper Form auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leitidee 2 des Rahmenkonzepts <strong>Grundstufe</strong> und Basisstufe <strong>der</strong><br />
EDK-Ost (2007) zum Ausdruck: «Die Basisstufe [bzw. <strong>Grundstufe</strong>. Anm. d. Verf.] sagt Ja zu<br />
Heterogenität und Integration» (S. 13). Dieses klare Bekenntnis ist e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong>.<br />
<strong>Grundstufe</strong>nklassen zeichnen sich dadurch aus, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> verschieden Alters, mit unter-<br />
schiedlichsten Entwicklungs- und Leistungsständen und mit verschiedensten sozio-<br />
kulturellen und sprachlichen H<strong>in</strong>tergründen geme<strong>in</strong>sam unterrichtet werden. Heterogenität<br />
heisst, dass e<strong>in</strong> ganzes Spektrum <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bildungsbedürfnissen anzu-<br />
treffen ist und (<strong>in</strong>dividuell) geför<strong>der</strong>t werden will: Von <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit sprachlichem För<strong>der</strong>bedarf<br />
13
(z.B. mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund) über K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Verhaltensauffälligkeiten und sozial-<br />
emotionalen Bee<strong>in</strong>trächtigungen bis h<strong>in</strong> zu hochbegabten <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> u.v.m.. Heterogenität be-<br />
deutet auch, dass – so weit wie möglich - K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit leichteren und schwereren Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>un-<br />
gen (z.B. Seh- und Hörbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen, geistige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen, Körperbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen) <strong>in</strong>te-<br />
griert s<strong>in</strong>d.<br />
Ke<strong>in</strong>e separate Son<strong>der</strong>schulung mehr<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen, die bis jetzt – nach e<strong>in</strong>er punktuellen Abklärung <strong>der</strong><br />
Schulfähigkeit - zurückgestellt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> separate E<strong>in</strong>führungsklassen, Son<strong>der</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />
o<strong>der</strong> –klassen e<strong>in</strong>geteilt wurden, sollen <strong>in</strong>tegriert werden. E<strong>in</strong> Ziel <strong>der</strong> Integration ist auch,<br />
dass das Führen dieser separaten – und separierenden – E<strong>in</strong>richtungen h<strong>in</strong>fällig werden soll<br />
(EDK-Ost, 2007).<br />
Die Reduktion <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>klassen zu Gunsten e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrativen Unterstützung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
mit beson<strong>der</strong>em Bildungsbedarf wird <strong>in</strong> praktisch allen Kantonen <strong>der</strong> Deutschschweiz auf-<br />
grund <strong>der</strong> Interkantonalen Vere<strong>in</strong>barung über die Zusammenarbeit im Bereich <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>-<br />
pädagogik (EDK, 2007) angestrebt und realisiert. Auslöser für diese Entwicklung war die<br />
Neugestaltung des F<strong>in</strong>anzausgleichs und <strong>der</strong> Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen<br />
(NFA), nach welcher die F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schulung nicht mehr durch die Schweizeri-<br />
sche Invalidenversicherung, son<strong>der</strong>n durch die Kantone übernommen wird.<br />
Integration und Inklusion<br />
«Die <strong>Grundstufe</strong> hat die Inklusion und/o<strong>der</strong> Integration <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>-<br />
bedarf zum Ziel», heisst es im «Konzept För<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» <strong>der</strong> Bildungsdirektion<br />
des Kantons Zürich (2005b, S. 3f.). Die Begriffe Integration und Inklusion, h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong>en<br />
Verwendung und Inhalt grosse Une<strong>in</strong>heitlichkeit und Verwirrung herrscht, weil sie teils gleich<br />
bedeutend, teils unterschiedlich verwendet werden (Häusler, 2006, S. 15) , bedürfen e<strong>in</strong>er<br />
Klärung. Ich orientiere mich dabei an Häusler (2006, S. 14ff.), die sich <strong>in</strong> ihren Erläuterungen<br />
v.a. auf Bürli (2005) bezieht.<br />
E<strong>in</strong> wesentliches Element <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition schulischer Integration ist das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> möglichst<br />
wenig e<strong>in</strong>schränkenden Umgebung. Menschen erhalten ihren beson<strong>der</strong>en Bildungsbedürf-<br />
nissen entsprechend Unterstützung aus e<strong>in</strong>em Kont<strong>in</strong>uum abgestufter Zusatzangebote. Die-<br />
ses Pr<strong>in</strong>zip hat den Nachteil, dass die Def<strong>in</strong>ition <strong>von</strong> An<strong>der</strong>sse<strong>in</strong> (z.B. Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, beson-<br />
<strong>der</strong>er Bildungsbedarf) vorausgesetzt wird (zur Problematik dieser Etikettierung siehe auch<br />
Strasser, 2006). So werden Menschen mit e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gruppe Nichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />
ter e<strong>in</strong>bezogen, ohne dass sich das Schulsystem grundlegend än<strong>der</strong>n muss.<br />
Inklusive Schule geht dagegen vom Konzept <strong>der</strong> «Schule für alle» aus. Das bedeutet zum<br />
Beispiel, dass alle Schüler unabhängig <strong>von</strong> ihren <strong>in</strong>dividuellen Voraussetzungen die Regel-<br />
schule <strong>in</strong> ihrer Nachbarschaft besuchen können. Dieses Konzept ist <strong>von</strong> <strong>der</strong> Salamanca-<br />
14
Erklärung <strong>der</strong> UNESCO (1994) <strong>in</strong>spiriert. In e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>klusiven Schulsystem sollen die unter-<br />
schiedlichsten Mehr- und M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten <strong>von</strong> vornhere<strong>in</strong> gut aufgehoben se<strong>in</strong>, seien dies Ler-<br />
nende mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen bzw. Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Lernende aus ethnisch-<br />
sprachlichen M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten. Grundlage <strong>der</strong> pädagogischen Bemühungen ist somit die Indivi-<br />
dualität und die Heterogenität <strong>der</strong> Schülerschaft.<br />
Integration gel<strong>in</strong>gt (nicht ganz)<br />
Gemäss dem Lagebericht <strong>der</strong> EDK-Ost (2008) kann <strong>der</strong> Anspruch <strong>der</strong> Integration <strong>von</strong> K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong>n mit beson<strong>der</strong>em Bildungsbedarf <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>gelöst werden. Die frühe Diagno-<br />
se <strong>von</strong> Lernschwierigkeiten werde durch die Schulische Heilpädagog<strong>in</strong>/den Schulischen<br />
Heilpädagogen sichergestellt und das Integrieren <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, die im herkömmlichen Sy-<br />
stem e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führungsklasse besucht hätten, gel<strong>in</strong>ge. Ebenfalls würden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Schulver-<br />
suchsklassen K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em erhöhten beson<strong>der</strong>en Bildungsbedarf ohne Probleme <strong>in</strong>te-<br />
griert. Grundsätzlich müsse jedoch auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Basis-/<strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Augen-<br />
merk auf die Sprachför<strong>der</strong>ung und auf die Unterstützung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> aus bildungsfernem<br />
Umfeld gelegt werden. Dazu liege noch ke<strong>in</strong>e abschliessende Beurteilung vor (S. 13).<br />
Es fällt auf, dass <strong>in</strong> diesem Lagebericht - unter dem Aspekt <strong>der</strong> Integration - K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Lern-<br />
schwierigkeiten und mit erhöhtem Bildungsbedarf z.B. im Bereich <strong>der</strong> Sprache angesprochen<br />
s<strong>in</strong>d, dass jedoch K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit verschiedenen Formen körperlicher o<strong>der</strong> geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
kaum erwähnt s<strong>in</strong>d. Zwar berichtet e<strong>in</strong>e qualitative Fallstudie (Wagner-Willi & Widmer-Wolf,<br />
2008) auch z.B. <strong>von</strong> <strong>der</strong> Integration e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des mit «Down-Syndrom». In <strong>der</strong> Realität des<br />
<strong>Grundstufe</strong>n-Schulversuchs sei es aber so, dass e<strong>in</strong>ige Kantone <strong>in</strong> ihrem Grund-<br />
/Basisstufenkonzept die Integration <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit «Schulschwierigkeiten» befürworteten,<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit «Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung» während <strong>der</strong> Schulversuchsphase aber ausschlössen, sagt Böh-<br />
ler-Kreitlow (2003) und sie fragt kritisch, ob <strong>der</strong> Slogan «Basis-Stufe – e<strong>in</strong>e Schule für alle»<br />
wirklich gelte o<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>er leeren Hülle verflache.<br />
Grenzen <strong>der</strong> Integration<br />
E<strong>in</strong>e Schule auf «Biegen und Brechen» für alle hält Böhler-Kreitlow (2003) für fragwürdig.<br />
So sieht auch die EDK (1997) die Möglichkeit, dass für «K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die ganz beson<strong>der</strong>s auf-<br />
wändiger und spezifischer Betreuung und För<strong>der</strong>ung bedürfen», Ausnahmen gelten können<br />
(S. 27). Böhler-Kreitlow (2003) sieht dadurch den weiteren Bedarf an Son<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtungen,<br />
z.B. <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Kompetenzzentren, untermauert (siehe dazu auch Strasser, 2006, S. 13).<br />
Erhielten diese e<strong>in</strong>e klare E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung für fachkompetente Unterstützungen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />
Integration, so bestehe die Aussicht für e<strong>in</strong>e annähernd optimale För<strong>der</strong>ung und Begleitung<br />
<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen. Ersche<strong>in</strong>e jedoch e<strong>in</strong>e Integration trotz aller Un-<br />
terstützungsmöglichkeiten für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ungeeignet, so sei angezeigt, e<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>schulung<br />
anzustreben (Böhler-Kreitlow, 2003).<br />
15
Auch das Rahmenkonzept <strong>Grundstufe</strong> und Basisstufe <strong>der</strong> EDK-Ost (2007) geht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Leitidee 2 da<strong>von</strong> aus, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen, welche ohne starke Unter-<br />
stützung nicht am Unterricht teilnehmen könnten, gemäss kantonalen Bestimmungen zusätz-<br />
lich betreut werden müssten. Das schliesse auch den Entscheid über e<strong>in</strong>e Zuweisung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Son<strong>der</strong>schulung nicht aus. Diese Entscheidungen sollten jedoch auf dem Grundsatz basie-<br />
ren, dass Separation beson<strong>der</strong>s begründet werden müsse und dass Integration die Normali-<br />
tät darstelle (S. 13).<br />
Voraussetzungen für Integration und Inklusion <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />
In e<strong>in</strong>em Positionspapier zuhanden des Projekts 4bis8 <strong>der</strong> EDK-Ost hat Häusler (2006) aus-<br />
führlich beschrieben, was das neue Schulmodell für den E<strong>in</strong>bezug und die zusätzliche Un-<br />
terstützung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit (schweren) Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen (wie geistige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, Körper-<br />
beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung usw.) bedeutet und wie die Fachpersonen (Heilpädagogische Früherziehung,<br />
Schulische Heilpädagogik, Schulpsychologischer Dienst u.a.) e<strong>in</strong>bezogen werden sollten.<br />
Die Integration e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung setzt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Beurteilung des E<strong>in</strong>zel-<br />
falles voraus. Es gilt zu beurteilen, ob es zum Wohl des K<strong>in</strong>des ist, wenn es – im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>tegrativen Son<strong>der</strong>schulung - <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> <strong>in</strong>tegriert o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>schule ge-<br />
schult wird. In die Entscheidung werden pädagogische Kriterien e<strong>in</strong>bezogen (a.a.O., S. 34).<br />
Bei <strong>der</strong> Integration e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schulbedürftigkeit<br />
müssen zusätzliche Ressourcen gesprochen und dem betreffenden K<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuell zugeteilt<br />
werden. Bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit e<strong>in</strong>er klar feststellbaren Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung (wie Sehbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, Gehör-<br />
losigkeit) werden spezialisierte Fachpersonen beigezogen, welche sowohl das K<strong>in</strong>d wie auch<br />
die Lehrpersonen und die schulisch-heilpädagogische Fachperson beraten (a.a.O., S. 35).<br />
Verschiedene Forschungsergebnisse zeigen, dass das Gel<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>tegrativ-<strong>in</strong>klusiver Schu-<br />
lung nur bed<strong>in</strong>gt vom Schweregrad e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung abhängt. Entscheidend s<strong>in</strong>d aber e<strong>in</strong>e<br />
adäquate pädagogische Gestaltung <strong>der</strong> Lernsituation, die E<strong>in</strong>stellungen <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />
sowie die Verän<strong>der</strong>barkeit des Schulsystems (a.a.O., S. 15). Nicht unwesentlich ist dabei<br />
auch die Erkenntnis, dass nichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> ihren schulischen Leistungen nicht be-<br />
e<strong>in</strong>trächtigt werden und an sozialer Kompetenz gew<strong>in</strong>nen (a.a.O., S. 15).<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an Lehrpersonen und Ressourcen<br />
Die Umsetzung des Integrationsgedankens stellt vielfältige und hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />
<strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen, an ihre Kompetenzen und Lehrmethoden. Dies verlangt <strong>in</strong>terdis-<br />
zipl<strong>in</strong>äres Denken und Handeln und es ist klar, dass diese Aufgabe nur <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em multipro-<br />
fessionellen Team und unter Beizug <strong>von</strong> Fachpersonen verschiedener Bereiche bewältigt<br />
werden kann. Der Aspekt <strong>der</strong> Zusammenarbeit bekommt im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>en<br />
neuen Stellenwert. Es ist wichtig, dass die geme<strong>in</strong>samen und die <strong>in</strong>dividuellen Verantwort-<br />
lichkeiten sowohl im Team als auch gegenüber den beigezogenen Fachpersonen geklärt und<br />
transparent gemacht werden (EDK-Ost, 2007, S. 42).<br />
16
Die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen es notwendig, dass die <strong>Grundstufe</strong>nlehrperso-<br />
nen <strong>in</strong> ihrer Aufgabe unterstützt werden. Deshalb haben <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen gemäss<br />
«Konzept För<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» <strong>der</strong> Bildungsdirektion des Kantons Zürich (2005b)<br />
verschiedene Möglichkeiten des Beizugs <strong>von</strong> kollegialer und fachlicher Beratung (u.a. Inter-<br />
vision, Beratung durch Schulische Heilpädagog<strong>in</strong>/Schulischen Heilpädagogen, Logopä-<br />
d<strong>in</strong>/Logopäden, Psychomotorik-Therapeut<strong>in</strong>/-Therapeuten, Schulpsychologischen Dienst,<br />
Fachteam, Schulentwicklung, Supervision, Projektberater<strong>in</strong>nen VSA). Der Zugang zu diesen<br />
Ressourcen soll e<strong>in</strong>fach se<strong>in</strong>.<br />
Noch ist nicht klar, wie weit die <strong>Grundstufe</strong> den Anspruch, den ihre Initianten bezüglich Inte-<br />
gration (und Inklusion) formuliert haben, wirklich für alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>lösen und umsetzen kann.<br />
Der Wille, dies aber so weitgehend wie möglich zu realisieren, ist spürbar.<br />
2.2. Die Bedeutung <strong>von</strong> Bewegung für die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung<br />
Bewegung ist nach Zimmer (2006, S. 26) e<strong>in</strong>e elementare Ausdrucksform <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. Sie<br />
zeigen damit ihre Lebensfreude und ihre Vitalität. K<strong>in</strong><strong>der</strong> rennen und spr<strong>in</strong>gen, steigen und<br />
klettern, schaukeln und balancieren, wo auch immer sie dazu Gelegenheit haben. Sie tun<br />
dies aus Lust an <strong>der</strong> Tätigkeit und den damit verbundenen Empf<strong>in</strong>dungen. Sie tun dies aber<br />
auch aus Interesse an den D<strong>in</strong>gen, mit denen sie umgehen und <strong>der</strong>en Funktionsweise sie<br />
kennen lernen wollen. Bewegung und Spiel s<strong>in</strong>d dem K<strong>in</strong>d angemessene Formen, sich mit<br />
<strong>der</strong> personalen und materialen Umwelt ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen, auf sie e<strong>in</strong>zuwirken und die<br />
Welt zu begreifen. Damit ist Bewegung e<strong>in</strong> wichtiges Medium <strong>der</strong> Erfahrung und Aneignung<br />
<strong>der</strong> Wirklichkeit und bietet vielfältige Gelegenheiten für e<strong>in</strong>e ganzheitliche, die Selbstständig-<br />
keitsentwicklung för<strong>der</strong>nde Bildung und Erziehung. Regelmässige Bewegung för<strong>der</strong>t nicht<br />
nur das körperliche und psychische Wohlbef<strong>in</strong>den. Sie verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t auch die motorische Un-<br />
ruhe und erhöht damit wahrsche<strong>in</strong>lich die Lernbereitschaft. E<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dgerechte Schule re-<br />
spektiert das Bewegungsbedürfnis <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und <strong>in</strong>tegriert es <strong>in</strong> den Unterricht (Largo und<br />
Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 135).<br />
Zur Bewegungsentwicklung<br />
Nach Scheid (2009, S. 288f.) ist die Bewegungsentwicklung im Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dalter (Lebensjahre 1<br />
bis 3) <strong>von</strong> <strong>der</strong> Aneignung vielfältiger, elementarer Bewegungsmuster gekennzeichnet. Der<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> motorischen Entwicklung im frühen K<strong>in</strong>desalter (Lebensjahre 3 bis 7) liegt<br />
bei <strong>der</strong> Vervollkommnung dieser Bewegungsformen.<br />
Im Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dalter eignet sich das K<strong>in</strong>d vielfältige Bewegungsformen an wie zum Beispiel Ge-<br />
hen, Laufen und Spr<strong>in</strong>gen, Klettern und Steigen. Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Greifbewegungen<br />
entwickeln sich auch Bewegungsformen wie Werfen und Fangen. Varianten wie Ziehen,<br />
17
Stossen, Hängen, Schw<strong>in</strong>gen und Schaukeln kommen später dazu. Im frühen K<strong>in</strong>desalter<br />
werden diese Bewegungsformen dann «perfektioniert». Scheid nennt für die Vervollkomm-<br />
nung <strong>der</strong> Bewegungsformen folgende charakteristische Aspekte (a.a.O., S. 288):<br />
• Die schnelle quantitative Leistungssteigerung und die deutliche Qualitätsverbesse-<br />
rung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewegungsausführung.<br />
• Die beträchtliche Zunahme <strong>der</strong> variablen Verfügbarkeit <strong>in</strong> unterschiedlichen Situatio-<br />
nen und die Komb<strong>in</strong>ation erster erlernter Bewegungsformen, zumeist verknüpft mit<br />
dem Gehen und Laufen (z.B. Gehen verbunden mit Ziehen und Schieben, Laufen<br />
und Hüpfen im Wechsel, Prellen e<strong>in</strong>es Balles im Gehen).<br />
Zu beachten gilt, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> bereits <strong>in</strong> den ersten Lebensjahren sehr verschieden ent-<br />
wickeln, dass damit auch die Bewegungsentwicklung sehr <strong>in</strong>dividuell und variabel verläuft<br />
und dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge auch die motorische Leistungsfähigkeit im Schulalter sehr unterschied-<br />
lich se<strong>in</strong> kann. Ob dann K<strong>in</strong><strong>der</strong> als ungeschickt bezeichnet werden o<strong>der</strong> nicht, ist nach Largo<br />
(Largo und Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 133) vor allem e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Toleranz <strong>von</strong> Eltern und Lehr-<br />
personen.<br />
Festzuhalten gilt auch , dass die <strong>in</strong>dividuelle Variabilität <strong>der</strong> Bewegungsentwicklung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Zusammenhang mit den materialen und sozialen Umweltbed<strong>in</strong>gungen steht (Scheid, 2009,<br />
S. 291). Scheid nennt als soziokulturelle E<strong>in</strong>flussfaktoren auf die Bewegungsentwicklung:<br />
• sozioökonomische Faktoren (z.B. sozialer Status);<br />
• materiale Umwelt (z.B. Stadt/Land, Wohnungsgrösse, Spielorte und -geräte);<br />
• familiale Umwelt (z.B. elterliche Erziehungse<strong>in</strong>stellung, Geschwister, Bewegungs-<br />
und Sportaktivitäten);<br />
• soziale Umwelt (z.B. K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, Sportvere<strong>in</strong>);<br />
• För<strong>der</strong>- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme (z.B. Bewegungsk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, psychomotorische<br />
För<strong>der</strong>ung) (a.a.O., S. 295).<br />
Bewegung als zentraler Aspekt <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung<br />
Es gibt e<strong>in</strong>e ganze Reihe <strong>von</strong> Begründungsl<strong>in</strong>ien und viele Versuche, Bewegung als zentra-<br />
len Aspekt <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung zu systematisieren (z.B. Thiel, Teubert & Kle<strong>in</strong>dienst-<br />
Cachay, 2006. S. 23ff.; Zimmer, 1999a, S. 15; Zimmer, 2006, S. 26f.). Ich werde <strong>in</strong> diesem<br />
Kapitel fünf Bereiche herausgreifen und beschreiben: Den gesundheitsför<strong>der</strong>nden Aspekt<br />
<strong>der</strong> Bewegung, den E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Bewegung auf die Entwicklung e<strong>in</strong>es positiven Selbstkon-<br />
zeptes und auf die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Entwicklung sowie den Aspekt <strong>der</strong> Sprachförde-<br />
rung durch Bewegung. Am Beispiel des Zusammenhangs zwischen Bewegung und Kogniti-<br />
on zeigt sich abschliessend, dass die Interpretation <strong>von</strong> Forschungsergebnissen <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich nicht unproblematisch ist.<br />
18
2.2.1. Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Aspekte <strong>der</strong> Bewegung<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> müssen sich, um sich gesund entwickeln zu können, regelmässig bewegen. Nur so<br />
erhält <strong>der</strong> Organismus die zur Ausbildung leistungsfähiger Organe notwendigen Reize. Be-<br />
wegung regt das Herz-Kreislaufsystem an, tra<strong>in</strong>iert die Muskulatur und verbessert die Koor-<br />
d<strong>in</strong>ationsfähigkeit. Dazu müssen K<strong>in</strong><strong>der</strong> täglich Gelegenheit haben, sich körperlich zu ver-<br />
ausgaben und so quasi im Spiel funktionelle Reize zu setzen (Zimmer, 1999a, S. 52). Bei<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> hängen Gesundheit und Wohlbef<strong>in</strong>den eng mit den Bed<strong>in</strong>gungen zusammen, denen<br />
sie <strong>in</strong> ihrer alltäglichen Lebensumwelt ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Zimmer (a.a.O., S. 53) sieht e<strong>in</strong>en<br />
Zusammenhang zwischen den zunehmenden E<strong>in</strong>schränkungen <strong>der</strong> Spiel- und Bewegungs-<br />
möglichkeiten <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Technisierung und Motorisierung <strong>der</strong> Gesellschaft und e<strong>in</strong>em Ver-<br />
lust an unmittelbaren körperlich-s<strong>in</strong>nlichen Erfahrungen, was sich ihrer Me<strong>in</strong>ung nach <strong>in</strong> ge-<br />
häuft auftretenden Haltungs- und Bewegungsauffälligkeiten nie<strong>der</strong>schlägt. Aber auch <strong>in</strong> Stö-<br />
rungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahrnehmungsverarbeitung, <strong>in</strong> Verhaltensauffälligkeiten, mangeln<strong>der</strong> Konzen-<br />
trationsfähigkeit und Hyperaktivität sieht sie Symptome, die sich auf die spezifische Lebens-<br />
und Erfahrungswelt <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zurückführen lassen.<br />
Viele gesundheitliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen und Entwicklungsauffälligkeiten <strong>der</strong> frühen K<strong>in</strong>d-<br />
heit s<strong>in</strong>d nach Zimmer (2009b) als Zivilisationskrankheiten zu verstehen, die präventiv bee<strong>in</strong>-<br />
flussbar s<strong>in</strong>d (vgl. dazu Kap. 2.3.3.). E<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielt dabei die Bewegungsförde-<br />
rung, denn viele <strong>der</strong> oben genannten Symptome können auch auf Bewegungsmangel zu-<br />
rückgeführt werden. Auf den <strong>in</strong>dividuellen Entwicklungsstand und auf die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> abgestimmte Bewegungsangebote, die freiwillig, selbstgesteuert und ohne Angst zu<br />
versagen genutzt werden können, s<strong>in</strong>d somit Teil e<strong>in</strong>er umfassenden Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />
Gleichzeitig sollten nach Zimmer (1999a, S. 57) auch die folgenden Aspekte beachtet wer-<br />
den:<br />
• Vermeiden <strong>von</strong> zu langen Sitz- und Ruhephasen;<br />
• Alternativen zum Sitzen auf Stühlen f<strong>in</strong>den, so dass die Körperposition <strong>von</strong> den K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong>n selbst entsprechend ihren Bedürfnissen geän<strong>der</strong>t werden kann;<br />
• den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> das Draussenspielen ermöglichen;<br />
• möglichst häufig Gelegenheiten zum Barfusslaufen geben.<br />
Beson<strong>der</strong>e Beachtung sollten nach Zimmer (a.a.O., S. 55f.) jene K<strong>in</strong><strong>der</strong> f<strong>in</strong>den, die Entwick-<br />
lungsdefizite aufweisen (z.B. motorisch, sprachlich), unter konstitutionellen Beson<strong>der</strong>heiten<br />
(z.B. Übergewicht) leiden o<strong>der</strong> sich nur wenig zutrauen. Gerade für diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> stellt Bewe-<br />
gung e<strong>in</strong> wirksames Mittel zur Entwicklungsför<strong>der</strong>ung dar. Dabei geht es weniger (defizitori-<br />
entiert) um die Behebung ihrer spezifischen Schwächen, son<strong>der</strong>n vor allem (ressourcenori-<br />
entiert) um die Stärkung ihres Selbstwertgefühls (vgl. Kap. 2.2.2.) und die Integration dieser<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> die Gruppe. Neben regelmässigen zeitlich festgelegten Bewegungszeiten, die <strong>von</strong><br />
19
den Lehrpersonen geplant und betreut werden, bieten sich dazu offene, freie Bewegungsge-<br />
legenheiten an (a.a.O., S. 163ff.; Högger, 2009, S. 8ff.).<br />
2.2.2. Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes<br />
Durch Bewegungshandlungen lernen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich selber kennen. Sie erhalten Rückmel-<br />
dungen über das, was sie können. Sie erfahren Erfolg und Misserfolg und erkennen, dass<br />
sie ihn selbst bewirkt haben. Gleichzeitig erfahren sie, was an<strong>der</strong>e ihnen zutrauen und wie<br />
sie <strong>von</strong> ihrer sozialen Umwelt e<strong>in</strong>geschätzt werden Diese Erfahrungen tragen zur Bildung<br />
des Selbstkonzeptes bei, zu E<strong>in</strong>stellungen und Überzeugungen zur eigenen Person. E<strong>in</strong><br />
positives Selbstkonzept kann sich zum Beispiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Überzeugung zeigen, dass man be-<br />
stimmte Anfor<strong>der</strong>ungen bewältigen kann (Zimmer, 2006, S. 63).<br />
E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil des Selbstkonzeptes ist nach Zimmer (a.a.O., S. 63) die Selbst-<br />
wirksamkeit: Ich kann etwas bewirken und führe den Erfolg e<strong>in</strong>er Handlung auf me<strong>in</strong>e eigene<br />
Person zurück. Dadurch erhalte ich e<strong>in</strong> Gefühl <strong>von</strong> Kompetenz und Sicherheit. Gerade <strong>in</strong><br />
Bewegungshandlungen, <strong>in</strong> Spielsituationen und bei Bewegungsaufgaben können K<strong>in</strong><strong>der</strong> die<br />
Ursache bestimmter Effekte bei sich selber sehen, sie können e<strong>in</strong> Handlungsergebnis auf die<br />
eigene Anstrengung und das eigene Können zurückführen. Solche Erfahrungen bilden die<br />
Basis für das Selbstvertrauen, das Vertrauen <strong>in</strong> die eigenen Fähigkeiten.<br />
Mit den folgenden Massnahmen kann die Lehrperson den Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkon-<br />
zeptes för<strong>der</strong>n (a.a.O., S. 64ff.):<br />
• die eigenen Stärken erkennen helfen;<br />
• Möglichkeiten schaffen, <strong>in</strong> denen das K<strong>in</strong>d Selbstwirksamkeit erfahren kann;<br />
• Die Eigenaktivität und die Selbsttätigkeit för<strong>der</strong>n;<br />
• vorschnelle Hilfeleistungen vermeiden;<br />
• das K<strong>in</strong>d unabhängig <strong>von</strong> se<strong>in</strong>en Leistung wertschätzen;<br />
• Vergleiche mit an<strong>der</strong>en vermeiden und stattdessen <strong>in</strong>dividuelle Bezugsnormen set-<br />
zen.<br />
Positive Bewegungserfahrungen können vor allem bei jüngeren <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> wesentlich dazu<br />
beitragen, dass sie e<strong>in</strong> realistisches, aber leistungszuversichtliches Selbstbild aufbauen. Un-<br />
abhängig <strong>von</strong> ihrer objektiven Leistungsfähigkeit können sie so die Voraussetzungen für<br />
Selbstvertrauen und Selbstbewusstse<strong>in</strong> entwickeln (a.a.O., S. 30). Wichtig ist auch, dass die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit diesen Aktivitäten Grenzbereiche austesten können. Daher sollte die Möglichkeit<br />
bestehen, auch e<strong>in</strong>mal Wagnisse und Risiken e<strong>in</strong>zugehen. Wagnissituationen wie zum Bei-<br />
spiel auf Spielgeräte o<strong>der</strong> Bäume klettern o<strong>der</strong> auf schmalen, wackligen Baumstämmen o<strong>der</strong><br />
Balken balancieren, tragen zur Stärkung des Selbstbewusstse<strong>in</strong>s und des Selbstwertgefühls<br />
20
ei. Risikoreiche Situationen s<strong>in</strong>d für K<strong>in</strong><strong>der</strong> spannend und tragen zur Spielfreude und zur<br />
motorischen Entwicklung bei. Die Bewältigung anfor<strong>der</strong>ungsreicher Situationen för<strong>der</strong>t auch<br />
die Risikokompetenz (vgl. dazu Vetter, Kuhnen und Lens<strong>in</strong>g-Conrady, 2008). Dies kann zur<br />
Unfallverhütung auch ausserhalb des Unterrichts beitragen. Selbstverständlich sollten für<br />
risikoreiche Situationen Regeln gelten, die den K<strong>in</strong><strong>der</strong> vertraut s<strong>in</strong>d und die Sicherheit sollte<br />
so weit als möglich gewährleistet se<strong>in</strong> (Högger, 2009, S. 47).<br />
2.2.3. För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Entwicklung<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen K<strong>in</strong><strong>der</strong>, um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e soziale Geme<strong>in</strong>schaft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen zu können. Gerade<br />
altersgemischte Gruppen, wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> anzutreffen s<strong>in</strong>d, bieten die Chance, sich<br />
gegenseitig zu helfen, <strong>von</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu lernen und sich auf die jeweiligen Fähigkeiten jünge-<br />
rer o<strong>der</strong> älterer K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>zustellen. Bewegungsangebote und Bewegungsspiele s<strong>in</strong>d dazu<br />
beson<strong>der</strong>s gut geeignet, denn sie be<strong>in</strong>halten zahlreiche Situationen, die es erfor<strong>der</strong>lich ma-<br />
chen, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich mit ihren Spielpartnern ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen, Konflikte lösen, Rollen<br />
übernehmen, Spielregeln aushandeln und diese anerkennen. Gleichzeitig bilden altersge-<br />
mischte Gruppen e<strong>in</strong> ideales Übungs- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsfeld für das Akzeptieren <strong>von</strong> Schwäche-<br />
ren und Stärkeren und für das Übernehmen <strong>von</strong> Verantwortung für an<strong>der</strong>e (Zimmer, 2006, S.<br />
59).<br />
Zimmer (1999a, S. 33) zählt e<strong>in</strong>e Reihe sozialer Kompetenzen auf, die durch Spiel und Be-<br />
wegung erworben werden können:<br />
• Soziale Sensibilität (z.B. die Bedürfnisse an<strong>der</strong>er Erkennen und im eigenen Verhalten<br />
berücksichtigen)<br />
• Regelverständnis (z.B. vere<strong>in</strong>barte Regeln verstehen und e<strong>in</strong>halten)<br />
• Kontakt- und Kooperationsfähigkeit (z.B. geme<strong>in</strong>sam Aufgaben lösen und an<strong>der</strong>en<br />
helfen)<br />
• Frustrationstoleranz (z.B. mit Verlieren und Misserfolgen umgehen lernen)<br />
• Toleranz und Rücksichtsnahme (z.B. die An<strong>der</strong>sartigkeit an<strong>der</strong>er respektieren,<br />
Schwächere <strong>in</strong>s Spiel <strong>in</strong>tegrieren und auf sie Rücksicht nehmen)<br />
Die Annahme, dass sich regelmässige Bewegungsangebote positiv auf die soziale Entwick-<br />
lung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> auswirken, belegt Zimmer (2006, S. 22f.) mit verschiedenen Studien. So<br />
zeigten K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die e<strong>in</strong>en Sportk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten besuchten, nicht nur bessere Ergebnisse im Mo-<br />
toriktest als die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Kontrollk<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten. Sie schnitten auch h<strong>in</strong>sichtlich ihrer sozia-<br />
len Entwicklung besser ab und waren zum Beispiel rücksichtsvoller, hilfsbereiter und koope-<br />
rativer.<br />
21
2.2.4. Sprachför<strong>der</strong>ung durch Bewegung<br />
«Sprachför<strong>der</strong>ung braucht Bewegung», lautet das Credo <strong>von</strong> Zimmer (2009a). Der Sprach-<br />
erwerb ist e<strong>in</strong> Lernprozess, <strong>der</strong> durch die aktive Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung des K<strong>in</strong>des mit se<strong>in</strong>er<br />
materialen und sozialen Umwelt geprägt ist. Dabei ist Bewegungshandeln auf vielfältige<br />
Weise Ausgangspunkt sprachlicher Prozesse:<br />
• In Bewegungssett<strong>in</strong>gs kommunizieren K<strong>in</strong><strong>der</strong> ausgiebig, etwa um sich über die Aus-<br />
gestaltung ihres Vorhabens zu verständigen. Sie haben also viele Gelegenheiten, um<br />
Sprechrhythmus und Sprachmelodie, Artikulation und Lautbildung zu üben. Und im<br />
vertieften Spiel können auch K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Sprachschwierigkeiten ihre Hemmungen ab-<br />
legen (vgl. Högger, 2009, S. 70ff.).<br />
• Bei Bewegungsaktivitäten machen K<strong>in</strong><strong>der</strong> vielfältige und immer wie<strong>der</strong> neue Erfah-<br />
rungen mit Gegenständen, Tätigkeiten und <strong>der</strong> Umsetzung eigener Ideen. Sie lernen<br />
Wortbedeutungen und Begriffskategorien kennen und erweitern ihren Wortschatz.<br />
Dies ist nachhaltiger, als wenn dieselben Wortbedeutungen nur verbal o<strong>der</strong> mit Bil-<br />
<strong>der</strong>n kennengelernt werden.<br />
• Auch rhythmische Erfahrungen unterstützen die Entwicklung des Sprechrhythmus. So<br />
lassen sich mit Versen und Lie<strong>der</strong>n körperliche und sprachliche Rhythmen komb<strong>in</strong>ie-<br />
ren. Die rhythmische Betonung <strong>von</strong> Lauten und Silben unterstützt dabei die Entwick-<br />
lung <strong>der</strong> phonologischen Bewusstheit.<br />
• Und nicht zuletzt ermöglichen Bewegungsaktivitäten auch den symbolischen, non-<br />
verbalen Ausdruck. Dies erleichtert fremdsprachigen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> das Mitspielen und da-<br />
mit die Integration <strong>in</strong> die Gruppe (Högger, 2009, S. 13).<br />
Nicht nur durch offene (Bewegungs-)Sett<strong>in</strong>gs, son<strong>der</strong>n auch durch die bewusste Inszenie-<br />
rung <strong>von</strong> bewegungsorientierten Sprachlernprozessen können die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> ihren sprachli-<br />
chen Kompetenzen unterstützt werden. Damit werden alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> erreicht. Dies ist beson-<br />
<strong>der</strong>s wichtig für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die aufgrund ihrer sozialen und kulturellen Herkunft und ihrer <strong>in</strong>-<br />
dividuellen Voraussetzungen e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>en Unterstützung bedürfen (Zimmer, 2009a, S.<br />
17). Die bewegungsorientierte Sprachför<strong>der</strong>ung, die an den Kompetenzen des K<strong>in</strong>des an-<br />
setzt und nicht an se<strong>in</strong>en Schwächen, ist gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er multikulturellen <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong><br />
wichtiger Aspekt.<br />
2.2.5. Bewegung und Kognition<br />
Bewegung eröffnet dem K<strong>in</strong>d den Zugang zur Welt. Mit dem Erwerb vielseitiger Erfahrungen<br />
durch das Medium Bewegung kann es se<strong>in</strong>e Handlungsfähigkeiten erweitern. Durch Bewe-<br />
gungsaktivitäten gelangt es zu e<strong>in</strong>em eigenständigen Wissen über se<strong>in</strong>e Umwelt. Zimmer<br />
22
(2006, S. 55f.) zeigt, dass die kognitive Entwicklung des K<strong>in</strong>des stark auf Bewegungs- und<br />
Wahrnehmungsvorgängen beruht. So eignet sich das K<strong>in</strong>d die Welt nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie über<br />
das Denken und Vorstellen an, son<strong>der</strong>n vor allem über se<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>ne, über se<strong>in</strong>e unmittelba-<br />
ren Handlungen und über se<strong>in</strong>en Körper. Körper- und Bewegungserfahrungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Regel verbunden mit <strong>der</strong> Erfahrung <strong>von</strong> D<strong>in</strong>gen und Gegenständen. Zum Beispiel erfahren<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass e<strong>in</strong> run<strong>der</strong> Gegenstand wie e<strong>in</strong> Ball wegrollt, e<strong>in</strong> eckiger wie e<strong>in</strong> Würfel aber<br />
liegenbleibt. O<strong>der</strong> sie stellen beim Spielen mit e<strong>in</strong>em Ball fest, dass das Prellen nicht nur <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Grösse und vom Gewicht des Balles abhängt, son<strong>der</strong>n dass sich das Verhalten des Bal-<br />
les auch je nach Untergrund än<strong>der</strong>n kann. Bewusst o<strong>der</strong> unbewusst nimmt das K<strong>in</strong>d bei<br />
Spiel- und Bewegungshandlungen also die Eigenschaften <strong>von</strong> Gegenständen und se<strong>in</strong>er<br />
Umwelt wahr. E<strong>in</strong>e vielfältige und abwechslungsreich gestaltete materiale Umwelt mit variie-<br />
renden Handlungsbed<strong>in</strong>gungen ermöglicht dem K<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Kenntnissen und<br />
Erfahrungen zu erwerben. Experimentieren, erforschend mit den Objekten <strong>der</strong> Umwelt um-<br />
gehen, selbstständig Erfahrungen sammeln können: dies s<strong>in</strong>d wichtige Bauste<strong>in</strong>e für die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Intelligenz. Bewegung spielt dabei e<strong>in</strong>e zentrale Rolle (a.a.O., S. 56).<br />
Annahmen zum Zusammenhang <strong>von</strong> Motorik und Kognition<br />
Mit neurobiologischen bzw. physiologischen Ansätze sowie mit entwicklungs- bzw. lerntheo-<br />
retische Ansätzen zeigen Burrmann und Stucke (2009, S. 263f.) zwei theoretische Zugänge,<br />
welche die Wirkung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten auf kognitive Merkmale plausibel machen:<br />
Neurobiologische Ansätze gehen da<strong>von</strong> aus, dass e<strong>in</strong>e enge Verschaltung zerebraler Zen-<br />
tren besteht, so dass bei <strong>der</strong> Aktivierung e<strong>in</strong>es Bereichs (z.B. durch motorische Aktivitäten)<br />
zugleich an<strong>der</strong>e Bereiche angesprochen werden. In entwicklungstheoretischen Ansätzen<br />
wird angenommen, dass Bewegung und körperliche Aktivitäten Lernerfahrungen ermögli-<br />
chen, die die kognitive Entwicklung unterstützen o<strong>der</strong> sogar grundlegend für sie s<strong>in</strong>d.<br />
Kritische Anmerkungen zu den Studien im Bereich Motorik und Kognition<br />
Burrmann und Stucke (2009, S. 272) machen darauf aufmerksam, dass vor allem ältere Stu-<br />
dien zum K<strong>in</strong>desalter häufig auf korrelativen Untersuchungsdesigns basieren. Diese zeigen<br />
(fast) durchweg positive Korrelationen zwischen motorischen und kognitiven Merkmalen.<br />
Neuere Untersuchungen lassen aber vermuten, dass <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Motorik<br />
und Kognition gerade unter dem Entwicklungsaspekt wesentlich komplizierter und vielschich-<br />
tiger ist, als oft angenommen wurde. Die Stärke des Zusammenhangs wird durch weitere<br />
E<strong>in</strong>flussgrössen, wie Alter und Entwicklungsstand des K<strong>in</strong>des, Art <strong>der</strong> Aufgabe sowie materi-<br />
elle und personelle Umgebungsvariablen mo<strong>der</strong>iert. Zwar belegen Interventionsprogramme<br />
im Vorschul- und Schulalter, die <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie konzipiert wurden, um motorische Merkmale<br />
zu schulen, positive Begleiteffekte, z.B. im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Verbesserung kognitiver Merk-<br />
male. Körperliche Aktivitäten könnten aber auch direkt zur Stärkung des Selbstvertrauens<br />
23
und zum Abbau sozialer Ängste führen und dadurch <strong>in</strong>direkt Verbesserung <strong>in</strong> den kognitiven<br />
Leistungen bewirken.<br />
2.2.6. Zusammenfassung: Bewegungsaktivitäten für e<strong>in</strong>e umfassende Entwick-<br />
lung<br />
In Anlehnung an Högger (2009, S. 12) kann die Bedeutung <strong>der</strong> Bewegung für die Entwick-<br />
lung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>in</strong> den folgenden Punkten zusammengefasst werden:<br />
• Bewegungsaktivitäten zielen nicht nur auf die motorische Entwicklung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Es<br />
geht auch nicht isoliert um die Prävention <strong>von</strong> Übergewicht, Haltungsschwächen<br />
o<strong>der</strong> späteren Herz-Kreislaufproblemen. Im Fokus steht die umfassende Entwicklung<br />
<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit all den Facetten, die durch Bewegungsaktivitäten erreicht werden.<br />
• Bewegungsaktivitäten stärken das Selbstbewusstse<strong>in</strong> und die Selbstständigkeit.<br />
• Bewegungsaktivitäten wecken und för<strong>der</strong>n die Kreativität <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Sie entwickeln<br />
Handlungsplanung und Problemlösefähigkeiten. Sie lernen zu verhandeln, zu koope-<br />
rieren, zu teilen und Kompromisse zu schliessen.<br />
• Bewegungsaktivitäten tragen zur Sprachentwicklung bei. In Spiel und Bewegung<br />
kommunizieren die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>tensiv mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, sie entwickeln ihren Wortschatz und<br />
ihre Ausdrucksfähigkeit.<br />
• In Bewegungsaktivitäten verarbeiten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Themen, die sie beschäftigen. Sie<br />
entdecken, wie die Welt funktioniert und wie sie selber auf ihre Mit- und Umwelt e<strong>in</strong>-<br />
wirken können.<br />
2.3. Psychomotorik als pädagogisch-therapeutisches Angebot<br />
2.3.1. Selbstverständnis und Positionierung <strong>der</strong> Psychomotorik / Psychomoto-<br />
riktherapie<br />
Die Psychomotorik kennt verschiedenen Ursprünge und Ansätze, welche sich unterschied-<br />
lich entwickelt haben (vgl. dazu Fischer, 2009, S. 13ff.). Die Psychomotorik gibt es nicht. Die<br />
Psychomotorik hat e<strong>in</strong>e grosse Vielfalt <strong>von</strong> Methoden und Konzepten <strong>in</strong> die praktische Arbeit<br />
<strong>in</strong>tegriert (Vetter, Uehli und Kranz, 2008). Fischer (2009, S. 239ff.) hat verschiedene Ansätze<br />
<strong>der</strong> Psychomotorik mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichen. Er fasst zusammen, dass alle Ansätze als ober-<br />
stes Ziel die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesamtpersönlichkeit des K<strong>in</strong>des betonen und ihnen e<strong>in</strong> ganz-<br />
heitliches Menschenbild zugrunde liegt. Fischer nennt als geme<strong>in</strong>sames Leitmotiv die Orien-<br />
tierung am K<strong>in</strong>d, an dessen Entwicklung und an se<strong>in</strong>er Lebenswelt. Vor allem bei älteren<br />
Ansätzen würden e<strong>in</strong>e strukturierte und funktionellere Vorgehensweise bevorzugt. Ziel sei<br />
24
ei diesen vor allem die Verbesserung <strong>der</strong> Wahrnehmungs- und Bewegungsprozesse sowie<br />
<strong>der</strong> Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit. Die Orientierung an den Bedürfnissen und<br />
Nöten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und die Notwendigkeit, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu ermutigen und ihr Selbstvertrauen zu<br />
verbessern, sei vorhanden. Diese Ansätze seien aber vor allem e<strong>in</strong> therapeutenzentriertes<br />
Lern- und Übungsangebot.<br />
Aktuelle Ansätze <strong>der</strong> Psychomotorik<br />
Schwerpunkte <strong>in</strong> den aktuellen Ansätzen seien, so Fischer (a.a.O., S. 239f.), das Schaffen<br />
<strong>von</strong> erlebnisorientierten, bedeutungs- und handlungsgebundenen Situationen, welche das<br />
K<strong>in</strong>d zur aktiven Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Umwelt anregen können. Es gebe auch per-<br />
sönlichkeitsför<strong>der</strong>nde Ansätze. Diese orientierten sich vor allem an den k<strong>in</strong>dlichen Stärken<br />
und Ressourcen. Die therapeutische Beziehung sei durch e<strong>in</strong>en eher partnerschaftlichen<br />
Dialog geprägt.<br />
Für Zimmer (2006, S.62) stehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychomotorik erlebnisorientierte Bewegungsange-<br />
bote im Vor<strong>der</strong>grund. Die Art und Weise, wie K<strong>in</strong><strong>der</strong> Bewegung und auch Materialien ent-<br />
decken können, sei das typische <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychomotorik. Zimmer führt folgende Ziele <strong>der</strong> psy-<br />
chomotorischen För<strong>der</strong>ung auf (a.a.O., S. 66f.):<br />
• Aufbau e<strong>in</strong>er positive Beziehung zu sich selbst und damit zum eigenen Körper.<br />
• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigentätigkeit des K<strong>in</strong>des und Anregung zum selbstständigen Han-<br />
deln.<br />
• Erweiterung <strong>der</strong> Handlungskompetenz und <strong>der</strong> Kommunikationsfähigkeit durch Erfah-<br />
rungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe.<br />
Psychomotorik / Psychomotoriktherapie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz bzw. im Kanton Zürich<br />
.In <strong>der</strong> Deutschschweiz ist die Psychomotorik seit ihren Anfängen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Heil- und Son<strong>der</strong>-<br />
pädagogik verortet. Traditionell f<strong>in</strong>det Psychomotorik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Deutschschweiz als fallbezogene<br />
E<strong>in</strong>zeltherapie o<strong>der</strong> als Therapie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>gruppe <strong>von</strong> zwei bis vier <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> statt. Sie wird<br />
hier Psychomotoriktherapie genannt.<br />
Durch die Verän<strong>der</strong>ungen im Bildungsbereich s<strong>in</strong>d nun auch <strong>der</strong> Berufsauftrag und mögli-<br />
cherweise auch das Selbstverständnis <strong>der</strong> Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong> im Wandel begriffen.<br />
Am 1. Januar 2004 ist das Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsgleichstellungsgesetz (BehiG) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz <strong>in</strong><br />
Kraft getreten. Dar<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> Paragraph enthalten, <strong>der</strong> die adäquate Schulung beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlicher gesetzlich verankert. Mit <strong>der</strong> Annahme des neuen Volksschulgeset-<br />
zes im Februar 2005 (Kanton Zürich) haben sich die Stimmberechtigten für e<strong>in</strong> vermehrt <strong>in</strong>-<br />
tegrativ ausgerichtetes son<strong>der</strong>pädagogisches Angebot an den Volksschulen ausgesprochen.<br />
Der ganze heil- und son<strong>der</strong>pädagogische Bereich gehört seither neu zum Bildungsauftrag<br />
<strong>der</strong> Volksschule.<br />
25
Die Psychomotoriktherapie ist im son<strong>der</strong>pädagogischen Grundangebot enthalten. Sie wird je<br />
nach Kanton und Situation bis zu e<strong>in</strong>em bestimmten Kont<strong>in</strong>gent als generelle Ressource<br />
zugeteilt, um die Tragfähigkeit <strong>der</strong> Regelschule zu erhöhen. Psychomotoriktherapie kann<br />
aber auch durch e<strong>in</strong> Anspruchsberechtigungsverfahren <strong>in</strong>dividuell zugesprochen werden<br />
(EDK, 2007). Festzuhalten bleibt, dass Psychomotoriktherapie im Bildungsbereich verankert<br />
ist.<br />
Begriffsklärung Psychomotorik / Psychomotoriktherapie<br />
An dieser Stelle möchte ich die Begriffe Psychomotorik und Psychomotoriktherapie klären<br />
und erläutern, wie ich diese <strong>in</strong> dieser Arbeit weiterverwende.<br />
Zimmer (1999b, S. 21f.) zeigt drei verschiedene Sichtweisen zum Begriff Psychomotorik auf:<br />
• Psychomotorik als Arbeitsbereich experimenteller psychologischer Wahrnehmungs-<br />
forschung.<br />
• Psychomotorik als E<strong>in</strong>heit körperlich-motorischer und psychisch-geistiger Prozesse.<br />
Diese Auffassung <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Bewegung als E<strong>in</strong>heit <strong>von</strong> Erleben, Denken, Fühlen<br />
und Handeln zeigt nach Zimmer, dass zwischen diesen Bereichen nicht nur Zusam-<br />
menhänge, son<strong>der</strong>n auch Wechselwirkungsprozesse bestehen.<br />
• Psychomotorik als Bezeichnung für e<strong>in</strong> pädagogisch-therapeutisches Konzept. Hier<br />
wird über das Mittel <strong>der</strong> Bewegung versucht, e<strong>in</strong>e Beziehung zum K<strong>in</strong>d aufzubauen,<br />
se<strong>in</strong>e psychische Bef<strong>in</strong>dlichkeit positiv zu bee<strong>in</strong>flussen und se<strong>in</strong>e Gesamtentwicklung<br />
zu unterstützen. Dabei wird die Wechselwirkung zwischen psychischen und motori-<br />
schen Prozessen genutzt.<br />
Zimmer (a.a.O., S. 21) weist auch darauf h<strong>in</strong>, dass das Eigenschaftswort psychomotorisch<br />
auf den allgeme<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen körperlichen und seelischen Prozessen h<strong>in</strong>-<br />
deutet. In dieser Arbeit verwende ich den Begriff Psychomotorik bzw. das Eigenschaftswort<br />
psychomotorisch, wenn ich das Konzept/das Fachgebiet bzw. das Konzept/das Fachgebiet<br />
betreffend me<strong>in</strong>e.<br />
Psychomotoriktherapie, psychomotorische För<strong>der</strong>ung und psychomotorische Prävention<br />
Aktuell wird im Kanton Zürich zwischen Psychomotoriktherapie, psychomotorischer Förde-<br />
rung und psychomotorischer Prävention unterschieden (Bildungsdirektion des Kantons Zü-<br />
rich, 2007). Die folgende Begriffsunterscheidung gilt auch für die vorliegende Arbeit:<br />
• Das typische Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Psychomtoriktherapie ist die ambulante E<strong>in</strong>zel- o<strong>der</strong> Grup-<br />
pentherapie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er speziellen therapeutischen Infrastruktur (Therapieraum). Es wird<br />
k<strong>in</strong>d- bzw. fallbezogen <strong>in</strong>terveniert. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> diesem Sett<strong>in</strong>g haben e<strong>in</strong>en ausge-<br />
wiesenen psychomotorischen För<strong>der</strong>bedarf.<br />
• Die psychomotorische För<strong>der</strong>ung versteht sich <strong>in</strong>tegrativ, als E<strong>in</strong>zelför<strong>der</strong>ung im<br />
Klassenverband, als För<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen <strong>der</strong> Klasse o<strong>der</strong> als Arbeit mit <strong>der</strong><br />
26
ganzen Klasse. Auch bei diesen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ist <strong>der</strong> För<strong>der</strong>bedarf ausgewiesen und es<br />
wird k<strong>in</strong>d- o<strong>der</strong> fallbezogen <strong>in</strong>terveniert.<br />
• Die psychomotorische Prävention ist e<strong>in</strong>e fachbezogene Intervention, wobei <strong>der</strong> Be-<br />
darf bei mehreren <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> ganzen Klasse liegen kann. Es kann auch e<strong>in</strong><br />
Beratungsbedarf auf Seiten <strong>der</strong> Lehrperson vorliegen.<br />
Ich werde im folgenden drei «offizielle» Def<strong>in</strong>itionen vorstellen und anschliessend zeigen,<br />
wie diese Def<strong>in</strong>itionen im Zuge e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten Bildungslandschaft ergänzt werden können<br />
und welche Positionierung sich für die Psychomotorik als Teilbereich <strong>der</strong> Heil- und Son<strong>der</strong>-<br />
pädagogik daraus ergibt.<br />
Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich HfH (2009)<br />
«Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und Psychomotoriktherapeuten arbeiten mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, Ju-<br />
gendlichen mit speziellem För<strong>der</strong>bedarf und vere<strong>in</strong>zelt auch mit Erwachsenen, im speziellen<br />
im Arbeitsfeld Alter. Im Rahmen <strong>der</strong> Umgestaltung des Volksschulgesetzes arbeiten Psy-<br />
chomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und Psychomotoriktherapeuten vermehrt <strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrativen und prä-<br />
ventiven Sett<strong>in</strong>gs. Die Psychomotoriktherapie ist e<strong>in</strong> pädagogisch-therapeutisches Konzept<br />
<strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklungsför<strong>der</strong>ung, bei dem Spiel und Bewegung als zentrale Erfahrungs-<br />
und Interaktionsmedien e<strong>in</strong>gesetzt werden. Ziel ist e<strong>in</strong>e ganzheitliche För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Persön-<br />
lichkeitsentwicklung <strong>in</strong> den Dimensionen <strong>der</strong> Ich-, Sach- und Sozialkompetenz. Die Absol-<br />
venten und Absolvent<strong>in</strong>nen des Studiengangs führen Therapien und För<strong>der</strong>massnahmen<br />
durch, machen Abklärungen, beraten und begleiten Betroffene und ihr soziales Umfeld. Da-<br />
bei arbeiten sie eng mit den Erziehungsberechtigten, Behörden und an<strong>der</strong>en Fachkräften<br />
zusammen. Ausserdem s<strong>in</strong>d sie am <strong>in</strong>tegrativen Schulunterricht beteiligt.»<br />
Def<strong>in</strong>ition des Schweizerischen Verbandes <strong>der</strong> Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –<br />
therapeuten astp (2009)<br />
In <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des astp wird das Zusammenwirken <strong>von</strong> menschlicher Bewegung, Seele<br />
und Geist betont. Dabei wird die menschliche Bewegung als Ausdrucksmittel <strong>der</strong> Persönlich-<br />
keit, als Grundlage zum Erwerb kognitiver Fähigkeiten und als funktionales Geschehen be-<br />
trachtet. Generelles Ziel <strong>der</strong> Psychomotoriktherapie ist die Erweiterung des Selbstbildes so-<br />
wie <strong>der</strong> Handlungs- und <strong>der</strong> Interaktionskompetenz durch vielfältige Körper- und Bewe-<br />
gungserfahrungen.<br />
Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Bildungsdirektion des Kantons Zürich (2007)<br />
Gemäss <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Bildungsdirektion des Kantons Zürich befasst sich die psychomo-<br />
torische Therapie mit den Regelmässigkeiten und Auffälligkeiten <strong>der</strong> Bewegungsentwicklung<br />
und des Bewegungsverhaltens. Ziel <strong>der</strong> psychomotorischen Therapie ist es, die bewegungs-<br />
auffälligen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen <strong>in</strong> ihrer motorischen Entwicklung zu unterstützen, ihre<br />
27
Fähigkeiten <strong>in</strong> den Bereichen Grobmotorik, Fe<strong>in</strong>motorik und Grafomotorik zu för<strong>der</strong>n und sie<br />
so <strong>in</strong> ihrem Selbstvertrauen zu stärken.<br />
Gerade diese letzte Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Bildungsdirektion sche<strong>in</strong>t mir nicht unproblematisch zu<br />
se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition, die vor allem Probleme und Auffälligkeiten beschreibt, kann missver-<br />
standen werden. Nach Vetter, Uehli und Kranz (2008, S. 28) bestehe dabei die Gefahr, dass<br />
man Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und -therapeuten auf diejenigen reduziere, die nur dann<br />
gefragt würden, wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich an<strong>der</strong>s bewegten als an<strong>der</strong>e. In <strong>der</strong> Folge werde <strong>der</strong> Auf-<br />
trag <strong>der</strong> Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und -therapeuten fälschlicherweise lediglich dar<strong>in</strong><br />
gesehen, Bewegungsabläufe zu optimieren.<br />
Positionierung <strong>der</strong> Psychomotorik<br />
Vetter, Uehli und Kranz (a.a.O., S. 29) geben im H<strong>in</strong>blick auf die Positionierung <strong>der</strong> Psycho-<br />
motorik folgende Def<strong>in</strong>ition: «Psychomotorik ermöglicht die Herstellung o<strong>der</strong> Sicherung <strong>von</strong><br />
heterogenen Entwicklungskontexten und <strong>in</strong>dividuell optimalen Entwicklungsverläufen durch<br />
Bewegungsangebote, die Kompetenz erweiternd im H<strong>in</strong>blick auf Entwicklung, Lernen, Bil-<br />
dung und Erziehung s<strong>in</strong>d.» O<strong>der</strong>, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Satz zusammengefasst: «Psychomotorik sichert<br />
Teilhabe über Bewegung» (Vetter, 2009, S. 64).<br />
In <strong>der</strong> Schule lassen sich immer noch starke Tendenzen zur Homogenisierung beobachten,<br />
die sich im Wunsch <strong>von</strong> Lehrpersonen äussern, Problemschüler wegdelegieren zu können.<br />
Es kann, so Vetter, Uehli & und Kranz (2008, S. 29), e<strong>in</strong>e Aufgabe speziell <strong>der</strong> Psychomoto-<br />
riktherapie se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Selbstverständnis dieser Tendenz entgegenzuwirken. Die<br />
Psychomotoriktherapie kann Angebote verschiedenster Art bereit stellen, um Heterogenität<br />
und Verbleib dieser Schüler im System zu ermöglichen. Dabei richten sich diese Angebote<br />
nicht nur an das K<strong>in</strong>d selbst, son<strong>der</strong>n auch an die Eltern, an Lehrpersonen und an an<strong>der</strong>e<br />
bee<strong>in</strong>flussende Faktoren im Kontext des K<strong>in</strong>des. Das bed<strong>in</strong>gt, dass nicht nur die Arbeit im<br />
Therapieraum zur Praxis e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen Psychomotoriktherapie gehört, son<strong>der</strong>n z.B. auch<br />
Hilfen im Unterricht, die Beratung <strong>von</strong> Lehrpersonen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e spezielles Pausenplatzange-<br />
bot.<br />
Das Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal <strong>der</strong> Psychomotorik<br />
Die unbestrittene Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Psychomotorik liegt laut Vetter (2007) dar<strong>in</strong>, dass Inter-<br />
ventionen beim K<strong>in</strong>d selbst und <strong>in</strong> dessen Umwelt immer im Kontext <strong>von</strong> Bewegung zu se-<br />
hen s<strong>in</strong>d. Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –therapeuten s<strong>in</strong>d die Fachpersonen, die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
umfassend und orig<strong>in</strong>är im Bewegungsverhalten beobachten. Und schliesslich s<strong>in</strong>d Bewe-<br />
gung und Spiel die zentralen Medien <strong>der</strong> psychomotorischen Arbeit bzw. die Mittel <strong>der</strong> psy-<br />
chomotorischen Intervention (a.a.O., S. 27; Vetter, 2009, S. 64).<br />
Festzuhalten bleibt, dass es gerade e<strong>in</strong>e Eigenheit <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> ist, durch Integration und<br />
Heterogenität <strong>der</strong> erwähnten Homogenisierungstendenz entgegenzuwirken. Die <strong>Grundstufe</strong><br />
28
ietet geradezu ideale Voraussetzungen für die psychomotorische Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mo<strong>der</strong>nen<br />
Verständnis.<br />
2.3.2. Psychomotorik als son<strong>der</strong>pädagogisches Angebot zur Unterstützung<br />
<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>- und Bildungsbedürfnissen<br />
Nach <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des Schweizer Zentrums für Heil und Son<strong>der</strong>pädagogik (o.J.) liegt e<strong>in</strong><br />
beson<strong>der</strong>er Bildungsbedarf dann vor, wenn festgestellt wird, dass die Schulung e<strong>in</strong>er Person<br />
e<strong>in</strong>geschränkt o<strong>der</strong> gefährdet ist o<strong>der</strong> dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d dem Unterricht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regelschule ohne<br />
spezifische Unterstützung nicht, nicht mehr, noch nicht o<strong>der</strong> nie wird folgen können.<br />
Die ICF ermöglicht e<strong>in</strong>e neue Sichtweise des Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsbegriffs<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit den gleichen Funktionse<strong>in</strong>schränkungen o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er gleichen Syndrombe-<br />
zeichnung können e<strong>in</strong>en sehr unterschiedlichen För<strong>der</strong>bedarf aufweisen. Die schädigungs-<br />
betonten Kriterien <strong>der</strong> Invalidenversicherung und die syndrombezogenen Kriterien <strong>der</strong> Inter-<br />
national Classification of Deseases ICD-10 gaben aber nur ungenügende H<strong>in</strong>weise auf den<br />
tatsächlichen Entwicklungs- und För<strong>der</strong>bedarf. Von <strong>der</strong> World Health Organization WHO<br />
wurde 2001 mit <strong>der</strong> ICF (International Classification of Function, Impairment and Health) e<strong>in</strong><br />
Klassifikationssystem <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und Gesundheit vorgelegt, mit<br />
welchem sich die funktionale Gesundheit <strong>von</strong> Menschen beschreiben lässt. Diese Klassifika-<br />
tion dient als geme<strong>in</strong>same Sprache aller an e<strong>in</strong>em För<strong>der</strong>prozess e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des beteiligten<br />
Fachpersonen.<br />
Dem auf dieser Basis entwickelten «Standardisierten Abklärungsverfahren zur Ermittlung<br />
des <strong>in</strong>dividuellen För<strong>der</strong>bedarfs» (vgl. dazu Hollenweger und Lienhard, 2009) liegt e<strong>in</strong> Ver-<br />
ständnis zugrunde, welches Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Person selber verortet, son<strong>der</strong>n die<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung als das Ergebnis <strong>der</strong> Interaktion zwischen e<strong>in</strong>er Person und ihrem Lebenskon-<br />
text darstellt. Der Begriff «Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung» wird also relativ zu den Lebensbereichen gedacht<br />
und verliert <strong>in</strong> diesem Verständnis se<strong>in</strong>e Absolutheit. Es werden drei Dimensionen unter-<br />
schieden: Schädigung (impairment) <strong>von</strong> Organen, Bee<strong>in</strong>trächtigung (disability) aufgrund <strong>der</strong><br />
Schädigung, Benachteiligung (handicap) <strong>in</strong> gesellschaftlicher H<strong>in</strong>sicht. Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung me<strong>in</strong>t<br />
demnach alle Nachteile, welche sich aus den gesellschaftlichen Gegebenheiten im Zusam-<br />
menhang mit e<strong>in</strong>er Bee<strong>in</strong>trächtigung ergeben (Liesen, 2007).<br />
Ressourcenorientierte Sicht <strong>der</strong> Psychomotorik<br />
Die Heil- und Son<strong>der</strong>pädagogik erlebte durch diese Sichtweise e<strong>in</strong>en wichtigen Perspekti-<br />
venwechsel. Lebenswelt und Kontextbed<strong>in</strong>gungen treten vermehrt <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund, <strong>der</strong><br />
eher an Defiziten orientierte Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsbegriff wird neu gesehen. Die Entscheidung für<br />
e<strong>in</strong>e son<strong>der</strong>pädagogische Unterstützung fällt nicht mehr aufgrund e<strong>in</strong>er (defizitorientierten)<br />
29
Diagnose, son<strong>der</strong>n aufgrund e<strong>in</strong>er phänomenologischen Beschreibung <strong>von</strong> Stärken, Res-<br />
sourcen und Problemen (vgl. Vetter und Sammann, 2009). Zur Zeit werden zur Feststellung<br />
e<strong>in</strong>es psychomotorischen För<strong>der</strong>bedarfs o<strong>der</strong> für die psychomotorische För<strong>der</strong>diagnostik<br />
verschiedene <strong>in</strong>formelle und standardisierte Verfahren <strong>in</strong> verschiedenen Entwicklungsberei-<br />
chen e<strong>in</strong>gesetzt, z.B. <strong>in</strong> den Bereichen Motorik und Wahrnehmung, Grafomotorik und im<br />
Bereich des Selbstkonzepts. Kenntnisse über die emotionale und soziale Entwicklung,<br />
Kenntnisse im Bereich <strong>der</strong> Spielentwicklung und Informationen <strong>von</strong> Eltern, Schulpsycholo-<br />
gen, Lehrpersonen, Schulischen Heilpädagogen, Logopäden fliessen <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>schätzung e<strong>in</strong><br />
(Häusler, 2009).<br />
Psychomotorik orientiert sich <strong>in</strong> ihrer Sichtweise immer an den Stärken und den Ressourcen<br />
des K<strong>in</strong>des. Die Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong> bietet Spiel-, Bewegungs- und Materialangebote<br />
an, welche v.a. die Entwicklung im sozialen, emotionalen und motorischen Bereich ermögli-<br />
chen können. Anzumerken gilt, dass gerade im therapeutischen Sett<strong>in</strong>g die Beziehungsge-<br />
staltung e<strong>in</strong> wichtiger Faktor ist. In <strong>der</strong> Psychomotorik geht es um die Deutung und das Ver-<br />
stehen <strong>von</strong> Bewegung im Kontext des K<strong>in</strong>des (Vetter, Uehli und Kranz, 2008). Die Psycho-<br />
motoriktherapeut<strong>in</strong>, welche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegrierten Sett<strong>in</strong>g arbeitet, weiss um die verschiede-<br />
nen Lern- und Entwicklungsstände <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, sie kann <strong>in</strong> ihrer Intervention auf Individualität<br />
darauf e<strong>in</strong>gehen und bemüht sich, Spiele und Bewegungsangebote so zu gestalten, dass<br />
diese für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> «barrierefrei» s<strong>in</strong>d und soziale Kontakte ermöglichen.<br />
2.3.3. Psychomotorische Prävention<br />
Im Konzept für den Unterricht und die För<strong>der</strong>ung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>bedarf im<br />
Schulversuch <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> wird als Aufgabe <strong>der</strong> Psychomotoriktherapie und <strong>der</strong> psycho-<br />
motorischen För<strong>der</strong>ung unter an<strong>der</strong>em die Planung und Durchführung präventiver Mass-<br />
nahmen zur Bewegungsför<strong>der</strong>ung genannt (Bildungsdirektion des Kantons Zürich, 2005b).<br />
Prävention gehört <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> ganz klar zum Berufsauftrag <strong>der</strong> Psychomotorikthera-<br />
peuten. Ich def<strong>in</strong>iere nun zuerst den Begriff Prävention und gehe dann auf allgeme<strong>in</strong>e Ziele<br />
<strong>der</strong> Prävention e<strong>in</strong>. Anschliessend stelle ich e<strong>in</strong>ige didaktische Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong><br />
Bewegungserziehung vor, welche e<strong>in</strong>e präventionsför<strong>der</strong>nde Arbeit unterstützen.<br />
Def<strong>in</strong>ition des Begriffs Prävention<br />
Häufig erfolgt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Prävention <strong>in</strong> die nicht immer e<strong>in</strong>deutig zu trennenden Be-<br />
reiche <strong>der</strong> Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Die Arten <strong>der</strong> Prävention <strong>in</strong> dieser E<strong>in</strong>-<br />
teilung folgen dem Zeitpunkt des E<strong>in</strong>setzens und <strong>der</strong> Zielrichtung <strong>der</strong> Massnahmen. Nach<br />
<strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des Bundesamtes für Gesundheit (o.J.) s<strong>in</strong>d mit Prävention alle Massnahmen<br />
geme<strong>in</strong>t, die ergriffen werden, um e<strong>in</strong>e Krankheit, e<strong>in</strong> Gesundheitsproblem o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e unge-<br />
wollte Entwicklung zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Die Primärprävention setzt zeitlich vor dem Auftreten <strong>von</strong><br />
30
Symptomen e<strong>in</strong>. Sie wendet sich an Personen, bei denen das zu verhütende Problem noch<br />
nicht aufgetreten ist sowie an <strong>der</strong>en Umfeld. Die Sekundärprävention befasst sich mit <strong>der</strong><br />
frühzeitigen Erkennung <strong>von</strong> Symptomen und zielt auf e<strong>in</strong>e Beendigung o<strong>der</strong> Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Problematik. Sie wendet sich an gefährdete Personen und <strong>der</strong>en Umwelt. Die Tertiärprä-<br />
vention richtet sich an Personen, die bereits <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Problematik betroffen<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Stärkung <strong>der</strong> Ressourcen<br />
Aus e<strong>in</strong>er salutogenetischen Perspektive gilt es nach Zimmer (2009b, S. 151), die Stärken<br />
und Ressourcen e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des zu erkennen, se<strong>in</strong>e Potenziale zu entdecken und diese weiter<br />
auszubauen. Solche gesundheitswirksamen Ressourcen s<strong>in</strong>d Schutzfaktoren, die über den<br />
Körper und die Bewegung aufgebaut und unterstützt werden können. Zimmer unterscheidet<br />
dabei unterschiedliche Bereiche:<br />
• Physische Gesundheitsressourcen<br />
Hier geht es z.B. um die Stärkung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems, die<br />
Kräftigung <strong>der</strong> Muskulatur, die Stärkung des Immunsystems o<strong>der</strong> die Stärkung des Haltungs-<br />
und Bewegungsapparates.<br />
• Psychosoziale Gesundheitsressourcen<br />
Dieser Aspekt be<strong>in</strong>haltet z.B. die Unterstützung beim Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzep-<br />
tes, die Vermittlung <strong>von</strong> Selbstvertrauen auch bei schwierigen Aufgabenstellungen, den Um-<br />
gang mit Erfolg und Misserfolg, das Gefühl des Angenommense<strong>in</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe und die<br />
soziale Unterstützung.<br />
För<strong>der</strong>ung des Selbstkonzepts stärkt die Resilienz<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Rolle im Rahmen <strong>der</strong> psychosozialen Ressourcen nimmt die För<strong>der</strong>ung des<br />
Selbstkonzepts e<strong>in</strong>. Bewegungsangebote können bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> die För<strong>der</strong>ung personaler<br />
Ressourcen unterstützen und zum Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes beitragen (vgl.<br />
dazu Kap. 2.2.2.). Bewegungsangebote können dazu beitragen, dass das K<strong>in</strong>d aus dem Ver-<br />
trauen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e verfügbare und «beherrschbare» Umwelt und aus dem Zutrauen <strong>der</strong> sozialen<br />
Umgebung (Eltern, Erzieher/<strong>in</strong>, an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>) <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Fähigkeiten und Tüchtigkeit heraus<br />
e<strong>in</strong> positives Selbstkonzept entwickelt. Und damit, dass e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d (präventiv) unterschiedli-<br />
che Wege aufgezeigt werden, wie es mit Belastungen erfolgreich umgehen und diese mei-<br />
stern kann, s<strong>in</strong>d auch die wesentlichen Bauste<strong>in</strong>e zur Resilienz gelegt (wobei mit Resilienz<br />
die Fähigkeit geme<strong>in</strong>t ist, Belastungen und Entwicklungsaufgaben erfolgreich zu bewältigen<br />
und schwierigen Lebensumständen nicht hilflos ausgeliefert zu se<strong>in</strong> (vgl. dazu Rönnau und<br />
Fröhlich-Gildhoff, 2009).<br />
31
Prävention und Psychomotorik<br />
Die Ziele <strong>der</strong> Prävention und die Ideen <strong>der</strong> Psychomotorik lassen sich gut mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ver-<br />
b<strong>in</strong>den. Nach Jucker-Keller (2009) setzen sich Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Präven-<br />
tion dafür e<strong>in</strong>, die allgeme<strong>in</strong>en Bed<strong>in</strong>gungen für die K<strong>in</strong>desentwicklung zu verbessern. Dazu<br />
werden bewegungs- und beziehungsför<strong>der</strong>nde Angebote geschaffen. Dies kann auf <strong>der</strong><br />
Ebene <strong>von</strong> Strukturen (Verhältnisprävention) o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Personen (Verhaltens-<br />
prävention) geschehen. Die psychomotorische Primärprävention zielt auf e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Entwicklungsmöglichkeiten h<strong>in</strong>. Die psychomotorische Sekundärpräventi-<br />
on hat die Früherkennung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit möglichen Entwicklungsauffälligkeiten im Fokus.<br />
Die psychomotorische Tertiärprävention hat zum Ziel, K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er Therapie<strong>in</strong>dikation zu<br />
stabilisieren und Rückfälle zu verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />
Didaktische Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Bewegungserziehung<br />
Ich nenne nun e<strong>in</strong>ige Pr<strong>in</strong>zipen, wie Bewegungsangebote gestaltet se<strong>in</strong> können, damit mög-<br />
lichst viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er heterogenen Gruppe partizipieren können. Dabei orientiere ich mich<br />
an den sechs Pr<strong>in</strong>zipien, die Zimmer (2006, S. 65ff.) für die Bewegungserziehung <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />
gärten ausgearbeitet hat.<br />
• K<strong>in</strong>dgemässheit: Bewegungsangebote sollen auf die Interessen, Bedürfnisse und<br />
Fähigkeiten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> abgestimmt se<strong>in</strong>. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sollen auf dem Niveau ihrer Fä-<br />
higkeiten zum Handeln herausgefor<strong>der</strong>t se<strong>in</strong>. Unerwartete und überraschende Ange-<br />
bote wecken die Neugierde und den Entdeckergeist. Vertraute Angebote können die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> anregen, diese zu variieren und nach ihren Ideen abzuän<strong>der</strong>n.<br />
• Offenheit: Bei geplanten Angeboten soll den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> Raum für spontane E<strong>in</strong>fälle ge-<br />
lassen werden.<br />
• Freiwilligkeit: Die Bewegungsangebote sollen freiwillig se<strong>in</strong>. Es gibt K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche<br />
e<strong>in</strong>e längere Anlaufzeit benötigen und sich erst allmählich auf e<strong>in</strong> Angebot e<strong>in</strong>lassen.<br />
Auch Beobachten und Zuschauen ist Beteiligung am Geschehen. E<strong>in</strong> Rückzug aus<br />
dem Geschehen sollte möglich se<strong>in</strong>.<br />
• Orientierung an <strong>der</strong> Erlebniswelt des K<strong>in</strong>des: K<strong>in</strong><strong>der</strong> br<strong>in</strong>gen ihre eigenen Erlebnisse<br />
mit. Bewegungsangebote werden oft <strong>in</strong> Rollenspiele e<strong>in</strong>gebunden. So können K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
die Themen, welche sie beschäftigen, e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und bearbeiten.<br />
• Entscheidungsfreiheit: K<strong>in</strong><strong>der</strong> sollen die Möglichkeit <strong>der</strong> Selbstbestimmung haben.<br />
Sie sollen wählen können, was sie tun möchten. Der Entscheidungsspielraum darf<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> we<strong>der</strong> über- noch unterfor<strong>der</strong>n.<br />
• Selbsttätigkeit: Das K<strong>in</strong>d soll selbsttätig handeln können. Nur wenn nicht bei jedem<br />
Problem sofort e<strong>in</strong>gegriffen wird und alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt<br />
32
werden, können Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> und Entscheidungskompetenz wach-<br />
sen.<br />
2.4. Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegt: Die Untersuchung <strong>von</strong> Kuhn (2007a)<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Grundlage für den empirischen Teil me<strong>in</strong>er Arbeit stellte das Buch «Was K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong> bewegt» <strong>von</strong> Kuhn (2007a) dar. Bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Methoden orientierte ich mich stark an<br />
se<strong>in</strong>em Vorgehen. Ich stelle hier deshalb die Arbeit Kuhns zusammenfassend vor.<br />
Die Projektidee<br />
Auslöser <strong>der</strong> Forschungs- und Habilitationsarbeit «Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegt» des Sportwissen-<br />
schaftlers Peter Kuhn war die Initiative «Bewegte Grundschule», die 1997 <strong>in</strong> Bayern startete.<br />
Es gibt viele Ideen, Vorschläge o<strong>der</strong> Konzepte zur Bewegten Schule. Dabei wird weitgehend<br />
<strong>von</strong> den Gedanken <strong>von</strong> Erwachsenen geschlossen, was für die Schule und für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gut<br />
se<strong>in</strong> könnte. Ganz bewusst wollte Kuhn deshalb dieser Sicht «<strong>von</strong>-oben-her» die Sicht <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> gegenüberstellen und die subjektive Perspektive <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er gründlichen, empi-<br />
rischen Überprüfung unterziehen. Zusammen mit e<strong>in</strong>em zwölfköpfigen Projektteam g<strong>in</strong>g<br />
Kuhn also <strong>der</strong> Frage nach, welche Wünsche und Vorstellungen K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu Bewegung, Spiel<br />
und Sport <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule haben. Wie stellten sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Schule vor, wenn es die Mög-<br />
lichkeit gäbe, Lernen mit Bewegung zu verknüpfen?<br />
Die Untersuchungsanlage<br />
Das Untersuchungsdesign war sehr aufwändig. Kuhn führte se<strong>in</strong> Projekt im Zeitraum <strong>von</strong><br />
1998 bis 2000 <strong>in</strong> acht unterschiedlich grossen Orten <strong>in</strong> verschiedenen Regionen Bayerns<br />
durch (= acht Teilstudien). Dabei wurden alle Jahreszeiten berücksichtigt. Pro Ort wurden<br />
zwei Klassen aus verschiedenen Jahrgangsstufen ausgewählt. Insgesamt nahmen 395 K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong> (198 Mädchen und 197 Knaben) aus sechzehn Klassen im Alter <strong>von</strong> sieben bis zwölf<br />
Jahren am Projekt teil. Als Untersuchungsmethode wählte Kuhn e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation <strong>von</strong> the-<br />
matischer K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung und fokussiertem, episodischem Interview am Bild.<br />
Die thematische K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung<br />
Alle 395 K<strong>in</strong><strong>der</strong> (= Gesamtstichprobe) wurden gebeten, ihre Wünsche <strong>in</strong> je drei Bil<strong>der</strong> - e<strong>in</strong>es<br />
zum Klassenzimmerunterricht, e<strong>in</strong>es zum Pausenhof und e<strong>in</strong>es zum Sportunterricht - zu ma-<br />
len. Dabei g<strong>in</strong>g Kuhn <strong>von</strong> <strong>der</strong> erkenntnistheoretischen Annahme aus, dass Zeichnungen, die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf die Bitte h<strong>in</strong>, ihre Wünsche zu malen, angefertigt haben, auch tatsächlich ihre<br />
Wünsche wi<strong>der</strong>spiegeln. Hierfür verwendete er als Rahmengeschichte e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne Ab-<br />
wandlung des klassischen «Drei-Wünsche-frei»-Schemas: An Stelle e<strong>in</strong>er Fee (auf diese<br />
Figur reagierten K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erprobungsphase mit Befremden) bat das ausserirdische K<strong>in</strong>d<br />
«Leo», die Bewegungswunschbil<strong>der</strong> zu malen (a.a.O., S. 46ff.). Die Zeichnungen wurden<br />
33
unter Anleitung e<strong>in</strong>es Projektteam-Mitglieds im Klassenzimmer erstellt.<br />
Das fokussierte, episodische Interview<br />
Durch e<strong>in</strong>e gezielte Auswahl aus <strong>der</strong> Gesamtstichprobe wurde e<strong>in</strong>e zweite Stichprobe <strong>von</strong><br />
32 Mädchen und 32 Jungen ausgewählt (je zwei Mädchen und zwei Jungen pro Klasse).<br />
Diese Interviewstichprobe wurde sehr sorgfältig nach den Bild-Kriterien Vielfalt (<strong>der</strong> gezeich-<br />
neten Aktivitäten), Beson<strong>der</strong>heit (aussergewöhnliche Aktivitäten) und Darstellungsqualität<br />
(Raumorganisation, Farbausdruck und Detailgenauigkeit) zusammengestellt. Es wurde da-<br />
<strong>von</strong> ausgegangen, dass diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> hohes Reflexionsniveau und e<strong>in</strong> gutes verbales<br />
Ausdruckpotential besässen und deshalb für die Interviews beson<strong>der</strong>s geeignet seien. Die<br />
Interviews wurden – <strong>von</strong> den dazu speziell geschulten Projektteam-Mitglie<strong>der</strong>n - zwei bis vier<br />
Wochen nach Abgabe <strong>der</strong> Zeichnung bei den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu Hause durchgeführt.<br />
Die Interviews wurden durch e<strong>in</strong>en offenen Leitfaden unterstützt. Dieser benannte lediglich<br />
weit gefasste Themenkomplexe als Gesprächsanregungen, die nichts festlegten, son<strong>der</strong>n<br />
e<strong>in</strong>en offenen Rahmen für das Interview absteckten. Das Interview musste also nicht strikt<br />
nach e<strong>in</strong>er zuvor festgelegten Reihenfolge <strong>der</strong> Fragen verlaufen. Die e<strong>in</strong>zelnen Themen-<br />
komplexe konnten auch offen gehaltene Erzählauffor<strong>der</strong>ungen enthalten. So konnten die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre subjektiven E<strong>in</strong>schätzungen und Erfahrungen anhand <strong>von</strong> konkreten Schil<strong>der</strong>un-<br />
gen <strong>von</strong> Erlebnissen und anhand <strong>von</strong> Beispielen darstellen (a.a.O., S. 58).<br />
Die Auswertung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Interviews<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>er qualitativen Inhaltsanalyse zugänglich, die sich an verschie-<br />
denen Rastern orientieren kann. Kuhn g<strong>in</strong>g bei se<strong>in</strong>er Auswertung <strong>in</strong> fünf Schritten vor<br />
(a.a.O., S. 50):<br />
1. Ganzheitlicher Zugriff auf die Bildaussage;<br />
2. Deskriptive Identifikation <strong>der</strong> Bildelemente;<br />
3. Interpretative Erschliessung des Ortes des Geschehens, <strong>der</strong> Beziehungen <strong>der</strong> Per-<br />
sonen und <strong>der</strong> Aktivität(en);<br />
4. Interpretative Zuordnung <strong>von</strong> Bildmotiven;<br />
5. Klassifikation <strong>von</strong> Bildthemen.<br />
Kuhn war sich dabei bewusst, dass er beim Versuch, die Bildbotschaft des K<strong>in</strong>des zu rekon-<br />
struieren, die Perspektive des K<strong>in</strong>des nie ganz e<strong>in</strong>holen konnte. Es sei aber möglich, sich<br />
«durch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>fühlung <strong>in</strong> die Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Interviews dem, was das K<strong>in</strong>d an<br />
Wünschen und Vorstellungen zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen will, weitgehend anzunähern» (a.a.O.,<br />
S. 51).<br />
Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Interviews orientierte sich Kuhn an den qualitativ-<strong>in</strong>haltsanalytischen<br />
Grundformen <strong>der</strong> «Zusammenfassung» und «Strukturierung» bei Mayr<strong>in</strong>g (1990, S. 86) und<br />
an dem <strong>von</strong> Lamnek (1995, S.114-124) dargestellten <strong>in</strong>terpretativ-reduktiven Verfahren.<br />
34
Die Auswertung erfolgte <strong>in</strong> fünf Schritten:<br />
1. Transkription <strong>der</strong> Tonbandaufnahme;<br />
2. Festhalten des thematischen Verlaufs;<br />
3. Themenorientierte Darstellung des e<strong>in</strong>zelnen Gesprächsverlaufs;<br />
4. Erstellen e<strong>in</strong>er Themenmatrix (Überblick über die thematischen Gehalte aller Inter-<br />
views);<br />
5. Generalisierende Analyse durch den Vergleich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelanalysen.<br />
Für den Text <strong>der</strong> Ergebnisdarstellung kopierte Kuhn K<strong>in</strong><strong>der</strong>aussagen, die zusammen e<strong>in</strong><br />
Thema bildeten, aus den Transkriptionen heraus, stellte sie (ggf. nach sprachlicher «Glät-<br />
tung») räumlich zusammen und überschrieb sie mit e<strong>in</strong>er repräsentativen thematischen Aus-<br />
sage e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, die aus e<strong>in</strong>em Bild o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Gespräch stammte (Kuhn, 2007a, S.<br />
60f.).<br />
Die Projekt-Ergebnisse<br />
Die Qu<strong>in</strong>tessenz <strong>der</strong> Ergebnisse des Projekts fasste Kuhn auf se<strong>in</strong>er Website «wask<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />
bewegt» so zusammen: Wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> über die Gestaltung ihrer Schule zu entscheiden hät-<br />
ten, so würden sie e<strong>in</strong>en Ort des Lebens und Lernens entwickeln, <strong>der</strong> die Pr<strong>in</strong>zipien Bewe-<br />
gungsfreiheit, Handlungsorientierung und Selbstbestimmung <strong>in</strong>tegriert (Internet:<br />
http://www.wask<strong>in</strong><strong>der</strong>bewegt.de/ [2.1.2010]).<br />
Die Äusserungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zeigten, dass sie sich mehr Handlungs- und Gestaltungskompe-<br />
tenz zutrauen, als ihnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>von</strong> Erwachsenen zugetraut wird. Beson<strong>der</strong>s deutlich<br />
wurde dies <strong>in</strong> den Ergebnissen zum Klassenzimmerunterricht. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>vorstellungen <strong>von</strong><br />
e<strong>in</strong>em Klassenzimmerunterricht mit ausgewogenen Lern- und Bewegungsbed<strong>in</strong>gungen las-<br />
sen sich <strong>in</strong> drei Pr<strong>in</strong>zipien bündeln:<br />
• Bewegungsfreiheit am Arbeitsplatz;<br />
• Wechsel <strong>von</strong> Arbeits- und Bewegungsphasen;<br />
• Verknüpfung <strong>von</strong> Lernen und Bewegung (Kuhn, 2007a, S. 85ff.).<br />
Kuhn (2007b, S. 398) ist überzeugt, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegen wollen. «Dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> heute<br />
‹bewegungsfaul› s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e ablehnende Haltung gegenüber Bewegung, Spiel und Sport<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule haben, ist mir nicht begegnet. Aber K<strong>in</strong><strong>der</strong> wollen über Bewegung, Spiel und<br />
Sport <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule auch selbst entscheiden dürfen. Dazu brauchen sie uns Lehrkräfte als<br />
Organisatoren, Mo<strong>der</strong>atoren, Helfer, Schlichter und Berater.»<br />
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3. Empirischer Teil<br />
Im ersten Kapitel dieses Teils erläutere ich, wie ich die Falle<strong>in</strong>heit – das heisst die Grundstu-<br />
fenklasse bzw. die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die an dieser Untersuchung teilgenommen haben – ausgewählt<br />
habe und ich beschreibe e<strong>in</strong>ige ausgewählte Aspekte dieser Falle<strong>in</strong>heit. Ich gebe auch e<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige (schulische) Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> ausgewählten <strong>Grundstufe</strong>nklasse.<br />
Im folgenden Kapitel beschreibe ich, wie ich bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen vor-<br />
gegangen b<strong>in</strong> und wie ich diese ausgewertet habe. Die Beschreibung <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Interviews und <strong>der</strong>en Auswertung bilden das letzte Kapitel dieses Teils.<br />
3.1. Falle<strong>in</strong>heit und Umfeldbeschreibung<br />
3.1.1. Auswahl <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit<br />
Für den empirischen Teil me<strong>in</strong>er Bachelor-Arbeit wählte ich e<strong>in</strong>e <strong>Grundstufe</strong>nklasse e<strong>in</strong>er<br />
Zürcher Schulgeme<strong>in</strong>de aus. Ich kannte die Klasse und die lokalen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Praktikum her, welches ich im Rahmen des Studiums Psychomotoriktherapie absolviert hat-<br />
te. Die Lehrpersonen hatten schon damals den eher knapp bemessenen Klassenraum be-<br />
klagt. Ich hatte im Praktikum selber erfahren, dass dieser <strong>Grundstufe</strong>nklasse eher wenig<br />
Innenraum zur Verfügung stand. So fehlte z.B. e<strong>in</strong>e freie Bewegungsfläche für Tanz- o<strong>der</strong><br />
Bewegungsspiele. Für e<strong>in</strong>ige Aktivitäten wurde deshalb auch <strong>der</strong> Gang (Gar<strong>der</strong>obe) vor dem<br />
Hauptraum genutzt. Dort stand unter an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> zum Hüpfen bereit. Zeitweilig<br />
war e<strong>in</strong>e Hängematte aufgehängt und es hatte e<strong>in</strong>e Ecke mit verschiedenen Materialien zum<br />
Bauen. Die Lehrpersonen achteten sehr darauf, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> ihren Bewe-<br />
gungsbedürfnissen nachgehen konnten.<br />
Durch feuerpolizeiliche Verordnungen darf nun aber ab August 2008 <strong>der</strong> Schulhausgang<br />
nicht mehr wie bis anh<strong>in</strong> für spontane <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> und an<strong>der</strong>e Aktivitäten genutzt<br />
werden. Vor allem darf ke<strong>in</strong> brennbares Material <strong>in</strong> diesem Gang vorhanden se<strong>in</strong> (gemäss<br />
Abwart nur 1m 2 brennbares Material). Die <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong> hatten also durch diese E<strong>in</strong>-<br />
schränkung schlechtere räumliche Bed<strong>in</strong>gungen und damit weniger Möglichkeiten, ihren Be-<br />
wegungsbedürfnissen nachzugehen.<br />
Die <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen hatten schon während me<strong>in</strong>es Praktikums betont, dass sie es<br />
begrüssen würden, vermehrt mit e<strong>in</strong>er Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse zusammen<br />
36
zu arbeiten. So meldete ich mich im Juni 2009 bei ihnen und fragte sie, ob ich im Rahmen<br />
me<strong>in</strong>er Bachelor-Arbeit die <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong> über ihre Bewegungswünsche befragen dürf-<br />
te. Das Ziel sei, aus psychomotorischer Sicht Vorschläge für die Gestaltung des Grundstu-<br />
fenalltags unter den neuen Voraussetzungen zu machen. Die Klassenzusammensetzung<br />
stand zu diesem Zeitpunkt für das neue Schuljahr noch nicht fest. Im September 2009 mach-<br />
te ich e<strong>in</strong>en ersten Hospitationsbesuch. Seit August waren drei K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>em Bil-<br />
dungsbedarf <strong>in</strong> die Klasse aufgenommen worden. Die heterogene Gruppe und die nicht ganz<br />
optimalen räumlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verlangten nach kreativen Lösungen. Ich hatte<br />
aber nicht vor, e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>en «pfannenfertigen» Vorschlag zu machen. Mir war es <strong>von</strong> An-<br />
fang an wichtig, bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>von</strong> Vorschlägen die Perspektive <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>zu-<br />
beziehen und sie nach ihren Bewegungswünschen zu fragen.<br />
Me<strong>in</strong>e erste Idee war, unter an<strong>der</strong>em auch aus zeitlichen Gründen, für die Befragung e<strong>in</strong>e<br />
Stichprobe aus <strong>der</strong> Klasse zu ziehen, z.B. Mädchen und Jungen aus je<strong>der</strong> Jahrgangsstufe<br />
o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> ohne und mit beson<strong>der</strong>en Bildungsbedarf. <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
können aber sehr unterschiedlich und auch die Entwicklungsstände können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em be-<br />
stimmten Alter sehr verschieden se<strong>in</strong>. Es wäre schwierig gewesen, aus dieser Klasse e<strong>in</strong>e<br />
s<strong>in</strong>nvolle Auswahl zu treffen. Ich wollte aber auch nicht wie Kuhn (2007a, S. 76ff.) anhand<br />
<strong>der</strong> Zeichnungen K<strong>in</strong><strong>der</strong> für die Interviews auslesen. Er war unter an<strong>der</strong>em da<strong>von</strong> ausge-<br />
gangen, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche mehr Aktivitäten zeichnen, e<strong>in</strong>e stärker reflektierte Vorstellung<br />
e<strong>in</strong>er «Bewegten Schule» haben und dass dies dann im Gespräch erleichternd sei, weil auch<br />
<strong>in</strong>haltlich auf mehrere Aktivitäten Bezug genommen werden könnte.<br />
Ich entschloss mich dazu, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Arbeit möglichst viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu Wort kommen zu las-<br />
sen, um die ganze Palette an Bewegungswünschen <strong>der</strong> Klasse aufzeigen zu können. Dies<br />
entspricht ja auch e<strong>in</strong>em übergeordneten Ziel <strong>der</strong> Psychomotorik, alle Beteiligten mit ihren<br />
Wünschen und Ressourcen e<strong>in</strong>zubeziehen und sie <strong>in</strong> ihrer Eigenart zu berücksichtigen. Ich<br />
g<strong>in</strong>g auch da<strong>von</strong> aus, dass alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf ihre Art kommunikationsfähig s<strong>in</strong>d und dass wir <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Dialog kommen könnten.<br />
Schliesslich stellten alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse e<strong>in</strong>e Zeichnung her. Rund zwei Wochen nach<br />
dem Erstellen <strong>der</strong> Zeichnung befragte ich dreizehn <strong>von</strong> achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em Leitfaden-<br />
Interview anhand <strong>der</strong> Zeichnung zu ihren Bewegungswünschen. Fünf K<strong>in</strong><strong>der</strong> waren zur Zeit<br />
<strong>der</strong> Befragung krank o<strong>der</strong> es war vom Zeitpunkt o<strong>der</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> aktuellen Situation her nicht<br />
möglich, sie zu <strong>in</strong>terviewen.<br />
37
3.1.2. Beschreibung <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit (Übersicht im Anhang 1)<br />
Die folgenden Angaben zur <strong>Grundstufe</strong>nklasse und zu den e<strong>in</strong>zelnen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, die an <strong>der</strong><br />
Untersuchung teilnahmen, erhob ich <strong>von</strong> September bis Dezember 2009 <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Gesprächen mit den Lehrpersonen. Nähere Angaben und Informationen zu den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
konnte ich aus Datenschutzgründen nicht erhalten, dazu hätte es die E<strong>in</strong>willigung <strong>der</strong> Eltern<br />
gebraucht. Ich beschreibe <strong>in</strong> diesem Kapitel die Zusammensetzung <strong>der</strong> Klasse, nenne Klas-<br />
sengrösse, Alter und Geschlecht <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, nehme Bezug auf ihren sprachlichen H<strong>in</strong>ter-<br />
grund und gehe kurz auf die beson<strong>der</strong>en Bildungsbedürfnisse e<strong>in</strong>, welche e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Klasse haben. Ich beschreibe ganz grob den sozioökonomischen H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
die E<strong>in</strong>bettung <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> <strong>in</strong>s Quartier. Ich beschreibe auch die Gestaltung des Unter-<br />
richts, das Lehrpersonenteam und ihre pädagogische Grundausrichtung. Anschliessend be-<br />
schreibe ich die Innen- und Aussenräume <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, da diese e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die<br />
Realisierbarkeit <strong>der</strong> Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben können. Zum Schluss dieses<br />
Unterkapitels stelle ich auch noch die <strong>von</strong> den Lehrpersonen genannten Vor- und Nachteile<br />
<strong>der</strong> bestehenden Räumlichkeiten dar. Die Beschreibung <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit und <strong>der</strong> Rahmenbe-<br />
d<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse s<strong>in</strong>d ausführlich, damit sich die Leser<strong>in</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Leser<br />
dieser Arbeit e<strong>in</strong> gutes Bild <strong>der</strong> Situation machen kann.<br />
Klassengrösse<br />
Aktuell besuchen achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> diese <strong>Grundstufe</strong>nklasse. Vier K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen das erste<br />
<strong>Grundstufe</strong>njahr, acht K<strong>in</strong><strong>der</strong> das zweite und sechs K<strong>in</strong><strong>der</strong> das dritte <strong>Grundstufe</strong>njahr. Die<br />
Klassengrösse wurde den räumlichen Bed<strong>in</strong>gungen entsprechend festgelegt. Mit achtzehn<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> entspricht die Klassengrösse nicht ganz <strong>der</strong> Norm e<strong>in</strong>er <strong>Grundstufe</strong>nklasse im Kan-<br />
ton Zürich. <strong>Grundstufe</strong>nklassen werden hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mit e<strong>in</strong>er Gruppengrösse <strong>von</strong><br />
zwanzig bis fünfundzwanzig <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> geführt.<br />
Alter und Geschlecht <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Die <strong>Grundstufe</strong>nklasse zeichnet sich gemäss <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> durch e<strong>in</strong>e grosse<br />
Altersheterogenität aus. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> waren im November 2009 zwischen 5;1 und 7;8 Jahre<br />
alt. Die e<strong>in</strong>e Hälfte <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse s<strong>in</strong>d Knaben, die an<strong>der</strong>e Mädchen.<br />
Auch <strong>in</strong> jedem <strong>Grundstufe</strong>njahr ist die Anzahl <strong>der</strong> Mädchen und Knaben gleich.<br />
Sprachen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse<br />
Die Klasse ist e<strong>in</strong>e sprachgemischte Geme<strong>in</strong>schaft. Erstsprachen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse s<strong>in</strong>d Philippi-<br />
nisch, Albanisch, Französisch, Portugiesisch, e<strong>in</strong>e afrikanische Sprache, Kurdisch, Serbo-<br />
kroatisch und Türkisch. Sechs <strong>der</strong> achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> sprechen Deutsch als Zweit- o<strong>der</strong> Dritt-<br />
sprache. Fünf K<strong>in</strong><strong>der</strong> wachsen mit zwei Erstsprachen auf, <strong>von</strong> welchen e<strong>in</strong>e Deutsch ist.<br />
Sieben K<strong>in</strong><strong>der</strong> wachsen mit Deutsch als e<strong>in</strong>ziger Sprache auf. Die Sprachstände <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
s<strong>in</strong>d sehr unterschiedlich. Der Unterricht f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Standardsprache Deutsch<br />
38
statt. Mit e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> wird z.T. auch Mundart gesprochen. Deutsch als Zweitsprache<br />
(DaZ) wird im regulären Unterricht geför<strong>der</strong>t. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen noch an e<strong>in</strong>em zusätz-<br />
lichen Nachmittag den DaZ-Unterricht zusammen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>der</strong> Schule<strong>in</strong>heit.<br />
Exkurs zur Begriffsklärung Erstsprache, Zweitsprache und Fremdsprache nach Neugebauer und Nodari<br />
(2002, S. 14ff.)<br />
• Die Erstsprache ist die Sprache, welche e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d als erste lernt. Die Erstsprache ist meistens die<br />
Sprache <strong>der</strong> Eltern. Manchmal wird umgangssprachlich dafür auch <strong>der</strong> Begriff «Muttersprache»<br />
verwendet. Erstsprachen werden <strong>in</strong> vielen Sprachkulturen meist <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Dialekten erworben.<br />
Im Vorschulalter und Schulalter erwerben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> dann die Standardsprache.<br />
• Die Zweitsprache ist jene Sprache, welche e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d erwirbt, um an e<strong>in</strong>er Sprachgeme<strong>in</strong>schaft teil-<br />
haben zu können. Sie ist die Sprache, welche e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ausserhalb <strong>der</strong> familiären Umgebung er-<br />
wirbt. Die Zweitsprache wird mit <strong>der</strong> Zeit oft zur stärkeren Sprache, d.h. die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben höhere<br />
Kompetenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zweit- als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erstsprache.<br />
• Die Fremdsprache ist jede Sprache, welche e<strong>in</strong>e Person lernt, um sich mit Personen e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en<br />
Sprachgeme<strong>in</strong>schaft verständigen zu können. Fremdsprachen s<strong>in</strong>d nicht Teil <strong>der</strong> aktuellen Le-<br />
benswelt <strong>der</strong> Lernenden.<br />
Beson<strong>der</strong>e Bildungsbedürfnisse<br />
Drei K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen die <strong>Grundstufe</strong>nklasse im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er vollzeitlichen, <strong>in</strong>tegrativen Son-<br />
<strong>der</strong>schulung. Sie weisen e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Bildungsbedarf bzw. e<strong>in</strong>en sehr hohen pädago-<br />
gischen För<strong>der</strong>bedarf auf. E<strong>in</strong>es dieser K<strong>in</strong><strong>der</strong> kommuniziert mit Lauten, Gestik, Mimik und<br />
Gebärden (nach Portmann, 2006). E<strong>in</strong> zweites K<strong>in</strong>d kann sich mit Hilfe <strong>der</strong> Lautsprache <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> Zweiwortsätzen ausdrücken. Das dritte K<strong>in</strong>d kann sich gut verbal mitteilen. Die<br />
aktive Bewegungsfähigkeit ist bei ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschränkt. Mit dem Schulischen<br />
Heilpädagogen, Herrn C., führte ich anfangs Dezember e<strong>in</strong> Gespräch zu den Bewegungsvor-<br />
lieben <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche <strong>in</strong>tegrativ geschult werden. Er gab mir aus se<strong>in</strong>er Perspektive Aus-<br />
kunft, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne tun. Diese Aussagen werde ich im Ergebnisteil auch darstellen.<br />
E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse werden durch die Schulische Heilpädagog<strong>in</strong> unterstützt. Zwei K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse mit erschwertem Spracherwerb besuchen zudem die Logopädie (je e<strong>in</strong>e Lek-<br />
tion E<strong>in</strong>zeltherapie und e<strong>in</strong>e Lektion <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zweiersituation). E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d besucht die Psychomo-<br />
toriktherapie an <strong>der</strong> zuständigen Psychomotorik-Therapiestelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulgeme<strong>in</strong>de.<br />
3.1.3. Umfeldbeschreibung<br />
Sozioökonomischer H<strong>in</strong>tergrund und Wohnquartier<br />
Die sozioökonomischen H<strong>in</strong>tergründe <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d unterschiedlich und gemäss Aussagen<br />
<strong>der</strong> Lehrpersonen gut durchmischt. Die Schule bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Quartier mit Wohn-<br />
blocks und E<strong>in</strong>familienhäusern. Das Quartier gilt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de als k<strong>in</strong><strong>der</strong>freundlich. Die<br />
öffentlichen Spielplätze auf dem Schulhausareal s<strong>in</strong>d gut erreichbar. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> müssen<br />
39
<strong>von</strong> ihrem Wohnort aus e<strong>in</strong>e stark befahrene Strasse überqueren, um <strong>in</strong> die Schule zu ge-<br />
langen. Zu Fuss benötigen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> für ihren Schulweg ungefähr 5 bis 10 M<strong>in</strong>uten. Drei<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche <strong>in</strong>tegrativ geschult werden, werden mit e<strong>in</strong>em Taxi <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> geführt.<br />
Sie wohnen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Quartieren <strong>der</strong> Schulgeme<strong>in</strong>de.<br />
Unterrichtsumfang<br />
Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen den Unterricht vormittags während vier Lektionen <strong>von</strong> 08.05 bis 11.50<br />
Uhr. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> des zweiten <strong>Grundstufe</strong>njahres besuchen den Unterricht an e<strong>in</strong>em Nachmit-<br />
tag, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> des dritten <strong>Grundstufe</strong>njahres an zwei Nachmittagen pro Woche für zwei Lek-<br />
tionen.<br />
Die Gestaltung des Unterrichts<br />
Die Strukturierung <strong>der</strong> Unterrichtszeit wird unterschiedlich vorgenommen. Es gibt Tage, an<br />
welchen die ganze Klasse im Morgenkreis beg<strong>in</strong>nt. An an<strong>der</strong>en Tagen arbeiten die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
zuerst am Wochenplan und <strong>der</strong> Morgenkreis f<strong>in</strong>det später statt. Die Struktur <strong>der</strong> aktuellen<br />
Tages- und Wochengestaltung ist an <strong>der</strong> Tafel mit Piktogrammen visualisiert, die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
können sich dort orientieren. Der Tagesplan wird immer auch im ersten Morgenkreis bespro-<br />
chen. Im Kreis werden auch geme<strong>in</strong>sam Spiele e<strong>in</strong>geführt und gespielt, Lie<strong>der</strong> gesungen,<br />
Geschichten erzählt, verschiedene D<strong>in</strong>ge gezeigt und erklärt.<br />
E<strong>in</strong> Mal am Morgen f<strong>in</strong>det meist auch e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Unterrichtsteil statt. Dies kann vor<br />
o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> grossen Pause se<strong>in</strong>. Das Lernen am geme<strong>in</strong>samen Gegenstand wird <strong>in</strong> dieser<br />
Klasse praktiziert, d.h. die K<strong>in</strong><strong>der</strong> arbeiten auf unterschiedlichem Niveau am gleichen The-<br />
ma. Sie lernen zum Teil auch <strong>in</strong> verschiedenen Lernstandsgruppen. Für e<strong>in</strong>ige Tätigkeiten<br />
werden die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch nach Jahrgangsstufen gruppiert.<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> arbeiten mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>dividuellen Wochenplan. Im Wochenplan s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> den Lehr-<br />
personen verschiedene Aufgaben für jedes K<strong>in</strong>d zusammengestellt. Die Lehrpersonen ach-<br />
ten darauf, dass die Aufgaben so gestaltet s<strong>in</strong>d, dass beim Lösen <strong>der</strong> Aufgabenstellungen<br />
auch verschiedene S<strong>in</strong>neskanäle angesprochen werden. Im Wochenplan gibt es v.a. Aufga-<br />
ben zum Aufbau <strong>der</strong> Kulturtechniken. Je nach K<strong>in</strong>d und Situation werden die Aktivitäten <strong>von</strong><br />
den Lehrpersonen mehr o<strong>der</strong> weniger stark gesteuert. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können meist auch ihren<br />
Arbeitsplatz frei wählen.<br />
In <strong>der</strong> Regel haben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> täglich «Atelier». Das Atelier entspricht gemäss Lehrpersonen<br />
dem Freispiel im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten. Im Atelier haben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> freie Wahl <strong>der</strong> Aktivität. Die K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong> können zudem wählen, mit wem zusammen sie die Aktivität machen wollen.<br />
Kurz vor zehn Uhr isst die Klasse geme<strong>in</strong>sam den Znüni im Klassenzimmer. Wer mit Essen<br />
fertig ist, geht nach draussen <strong>in</strong> die Pause. Diese dauert <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>e Viertelstunde.<br />
Manchmal bleibt die Klasse auch noch etwas länger draussen zum Spielen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> spie-<br />
40
len an ihren selbst gewählten Spielen weiter o<strong>der</strong> die Klasse macht zusammen e<strong>in</strong> Spiel. Am<br />
Schluss <strong>der</strong> Pause treffen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Lehrpersonen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreis, e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zählt,<br />
ob wie<strong>der</strong> alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe da s<strong>in</strong>d.<br />
Am Schluss des Morgens gibt es jeweils e<strong>in</strong>e Aufräumphase. K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche ihre Sachen<br />
erledigt haben, begeben sich <strong>in</strong> den Sitzkreis und spielen e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Spiel. Diese<br />
Kreisspiele haben sich sehr gut etabliert. Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> spielen hier sehr gerne mit und <strong>in</strong>itiieren<br />
die Spiele selber. Im Schlusskreis können die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, wenn sie möchten, auch noch e<strong>in</strong>e<br />
ihrer Arbeiten zeigen o<strong>der</strong> etwas vom Morgen erzählen. Hier werden auch Beson<strong>der</strong>heiten<br />
für den Nachmittag o<strong>der</strong> für den nächsten Tag besprochen.<br />
Die <strong>Grundstufe</strong>nklasse arbeitet auch immer wie<strong>der</strong> klassenübergreifend mit den beiden an-<br />
<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>nklassen zusammen, welche zur gleichen Schule<strong>in</strong>heit gehören. Die e<strong>in</strong>e<br />
Klasse bef<strong>in</strong>det sich im gleichen Gebäude, die an<strong>der</strong>e <strong>Grundstufe</strong>nklasse im benachbarten<br />
Schulhaus. Die Klasse führt auch kle<strong>in</strong>ere Projekte mit an<strong>der</strong>en Klassen <strong>der</strong> nebenstehen-<br />
den Primarschule durch. Vor Weihnachten erzählte z.B. je e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d aus <strong>der</strong> sechsten Klasse<br />
immer zwei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> aus <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>e Geschichte. M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Mal im Quartal<br />
verbr<strong>in</strong>gt die Klasse e<strong>in</strong>en Morgen im Wald.<br />
Das Lehrpersonenteam<br />
Die Klasse wird durch zwei <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen unterrichtet. Das Pensum <strong>der</strong> beiden<br />
Lehrpersonen beträgt gesamthaft 36 Wochenlektionen. An drei Vormittagen und an e<strong>in</strong>em<br />
Nachmittag s<strong>in</strong>d beide Lehrpersonen anwesend. Die Lehrpersonen pflegen verschiedene<br />
Formen des Unterrichtens und <strong>der</strong> Zusammenarbeit. In <strong>der</strong> Klasse unterrichtet an 3 Wochen-<br />
lektionen e<strong>in</strong>e Schulische Heilpädagog<strong>in</strong>. Je nach Situation arbeitet sie mit <strong>der</strong> ganzen Klas-<br />
se, mit Gruppen o<strong>der</strong> unterstützt e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei ihren Tätigkeiten. An <strong>der</strong> Klasse unter-<br />
richtet seit letztem Sommer an fünf Vormittagen und e<strong>in</strong>em Nachmittag pro Woche auch e<strong>in</strong><br />
Schulischer Heilpädagoge. Se<strong>in</strong> Wochenpensum beträgt 22 Lektionen. Diese Ressource<br />
wurde <strong>der</strong> Klasse zugesprochen, da drei K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrative Son<strong>der</strong>schulung erhalten.<br />
Der Schulische Heilpädagoge trägt die Hauptverantwortung für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>in</strong>tegrier-<br />
ten <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>. Er för<strong>der</strong>t und begleitet die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse, <strong>in</strong> Gruppen o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>zelsituationen (Stundenplan und Präsenz <strong>der</strong> Lehrpersonen im Anhang 2).<br />
Die Haltung <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />
Die Lehrpersonen betonen, dass <strong>der</strong> Unterricht den Bedürfnissen, Möglichkeiten und Vor-<br />
aussetzungen jedes K<strong>in</strong>des gerecht werden soll. Gleichzeitig suchen sie nach Unterrichts-<br />
formen, welche geme<strong>in</strong>sames Lernen ermöglichen. Sie s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Überzeugung, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> lernen. Die Lehrpersonen sehen ihre Rolle als Lernbegleiter. Ziel ist es, die e<strong>in</strong>-<br />
zelnen K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuell zu för<strong>der</strong>n und auch den Austausch zwischen den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu er-<br />
möglichen.<br />
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Räumliche Bed<strong>in</strong>gungen<br />
• Innenraum (Skizze Innenraum im Anhang 3)<br />
Die <strong>Grundstufe</strong>nklasse nutzt e<strong>in</strong>en ehemaligen K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten als <strong>Grundstufe</strong>nraum. Die Un-<br />
terrichtsräume liegen im Parterre. Im ersten Stock bef<strong>in</strong>det sich noch e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Grundstu-<br />
fenklasse. Der Hausabwart bewohnt mit se<strong>in</strong>er Familie auch e<strong>in</strong>en Teil des Gebäudes. Das<br />
Gebäude wurde anfangs <strong>der</strong> 60er Jahren erbaut. Lei<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Grundrisspläne auff<strong>in</strong>d-<br />
bar, we<strong>der</strong> beim Schulhausabwart noch im Archiv <strong>der</strong> Primarschulverwaltung. Von <strong>der</strong> zu-<br />
ständigen Person <strong>der</strong> Schulpflege (Ressort Bau und Liegenschaften) erhielt ich folgende<br />
Flächenangaben für das Raumangebot dieser <strong>Grundstufe</strong>:<br />
- Nutzungsfläche Innenbereich: 92 m 2<br />
- Hauptraum: 83 m 2<br />
- Gruppenraum: 9 m 2<br />
- Materialraum: 9 m 2 (wird z.T. auch als Gruppenraum genutzt)<br />
- Gar<strong>der</strong>obe: 27 m 2<br />
Die Innene<strong>in</strong>richtung besteht aus quadratischen Tischen (Höhe 58 cm), Bänken und Stühlen<br />
(Höhe 34 cm). Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Höhe nicht verstellbar. Es gibt mobile Regale mit Spiel-<br />
und Lernmaterialien, welche z.T. als Raumteiler dienen. E<strong>in</strong>e Wand zum Malen ist immer<br />
vorhanden. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben e<strong>in</strong> eigenes Sitzkissen im Kreis und e<strong>in</strong>e eigene Schublade.<br />
Gebrauchsmaterialien (z.B. Papier, Farbstifte, Leim) und Werkzeuge (z.B. Scheren) s<strong>in</strong>d für<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gut zugänglich. Spiele, Bücher und Lernmaterialien s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> halboffenen Regalen<br />
auch für die kle<strong>in</strong>eren K<strong>in</strong><strong>der</strong> gut erreichbar.<br />
• Aussenraum (Skizze Aussenraum im Anhang 4)<br />
Der Aussenraum umfasst e<strong>in</strong>e Fläche <strong>von</strong> ca. 600 m 2 . Er ist terrassenförmig angelegt. Es<br />
gibt e<strong>in</strong>en oberen Bereich mit e<strong>in</strong>em Teerbelag und e<strong>in</strong>en unteren mit Rasen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
haben für vielfältige Bewegungsanlässe e<strong>in</strong>e Lorbeerhecke zur Verfügung. Diese verb<strong>in</strong>det<br />
den oberen mit dem unteren Teil. Als ich im September e<strong>in</strong>en Schulbesuch machte, nutzten<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> die Hecke zum Klettern und zum Verstecken. E<strong>in</strong>er Dreiergruppe <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
diente die Hecke im Rollenspiel als Haus. Im W<strong>in</strong>ter und bei Regenwetter dürfen die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
wegen <strong>der</strong> Ausrutschgefahr nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lorbeerhecke herumklettern.<br />
Im Aussenbereich bef<strong>in</strong>det sich auch e<strong>in</strong> grosser, langer Sandkasten. In e<strong>in</strong>em Häuschen<br />
s<strong>in</strong>d verschiedenen Spielsachen verstaut. Es hat Sandspielzeug (Schaufeln, Förmchen,<br />
Kessel, Spritzkannen), Stelzen, verschiedene Bälle, zwei kle<strong>in</strong>e Fussballtore, Rössligeschir-<br />
re. Es gibt auch e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Brunnen, <strong>in</strong> welchem <strong>in</strong> <strong>der</strong> wärmeren Jahreszeit Wasser<br />
fliesst. Beim Ausgang <strong>in</strong> den Aussenbereich gibt es unter dem Vordach e<strong>in</strong>en geschützten<br />
Platz mit e<strong>in</strong>em alten Tisch, <strong>der</strong> z.B. zum Werken genutzt wird.<br />
42
Der untere Teil des Aussenraumes liegt ca. 2.5 Meter tiefer als <strong>der</strong> obere. Erreichbar ist er<br />
vom Hartplatz aus über e<strong>in</strong> schmales Wegle<strong>in</strong>. Hier gibt es e<strong>in</strong>e Schaukelvorrichtung mit<br />
e<strong>in</strong>er Sitzschaukel. Es gibt hier auch e<strong>in</strong> paar Bäume und Sträucher und freie Rasen- und<br />
Wiesenflächen. Der Aussenraum wird auch <strong>von</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>nklasse genutzt,<br />
welche sich im gleichen Gebäude bef<strong>in</strong>det (Klassengrösse auch 18 K<strong>in</strong><strong>der</strong>).<br />
Vor- und Nachteile <strong>der</strong> Innen- und Aussenräume aus Sicht <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />
Vorzüge im Innenbereich s<strong>in</strong>d die grossen Fenster, welche den Raum hell und freundlich<br />
ersche<strong>in</strong>en lassen und den Blick <strong>in</strong>s Grüne ermöglichen. Die Lehrpersonen wünschen sich<br />
im Innenraum mehr Nischen, mehr Nebenräume und e<strong>in</strong>en grösseren Gruppenraum. Pup-<br />
penecke, Bauecke, Werkecke, Ecken für Rollenspiele könnten nicht permanent aufgestellt<br />
bleiben. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Werkraum zum Schleifen, Sägen und Nageln wäre wünschenswert. Auch<br />
fehlt die Möglichkeit zum Kochen und Backen. Zudem fehlt im Innenraum e<strong>in</strong>e grössere,<br />
freie Bewegungsfläche. Die Nähe zur Turnhalle ist e<strong>in</strong> klarer Vorzug. Der Schulische Heil-<br />
pädagoge wünscht sich e<strong>in</strong>en stillen Raum, <strong>in</strong> welchen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>mal zurück-<br />
ziehen könnten. Er vermisst v.a. auch e<strong>in</strong>en Ort, wo die Hängematte ausgebreitet aufge-<br />
hängt werden könnte.<br />
Die Lehrpersonen schätzen den grossen Garten mit den Bäumen und dem Sandkasten und<br />
dass sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> frei rund um das Haus bewegen können. Vom Hauptraum gibt es aber<br />
lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>en direkten Ausgang <strong>in</strong> den Aussenbereich. Geschätzt wird auch das ruhige Quar-<br />
tier, <strong>in</strong> welchem sich die Schulhausanlage bef<strong>in</strong>det. Autolärm ist hier kaum hörbar.<br />
3.2. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen<br />
3.2.1. Erstellung <strong>der</strong> Zeichnungen<br />
Ende November und anfangs Dezember 2009 war ich an drei Vormittagen für die Instruktion<br />
und die Erstellung <strong>der</strong> Zeichnungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. K<strong>in</strong><strong>der</strong> bedürfen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ke<strong>in</strong>er<br />
beson<strong>der</strong>en Anregung zum Zeichnen, sie zeichnen gern. Neben spontanen Anlässen kön-<br />
nen Zeichenhandlungen auch durch Aufträge <strong>in</strong>itiiert werden, mit welchen man Aufschlüsse<br />
über das Denken und Fühlen e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des erhalten kann. Das Instrument <strong>der</strong> «thematischen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung» dient <strong>der</strong> Erhebung <strong>von</strong> Vorstellungen über aktuelle und zukünftige Zu-<br />
stände und Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Lebenswelt <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. In <strong>der</strong> Zeichnung manifestiert sich die<br />
Realität k<strong>in</strong>dlichen Lebens. Die Methode <strong>der</strong> thematischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung kommt <strong>der</strong> Ori-<br />
g<strong>in</strong>alität und Individualität des K<strong>in</strong>des entgegen und lässt <strong>der</strong> kreativen Umsetzung e<strong>in</strong>es<br />
Themas freien Raum (Kuhn 2007, S. 43).<br />
43
Die Instruktion für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung nahm ich <strong>in</strong> Gruppen zu je drei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> vor. Dies<br />
schien mir s<strong>in</strong>nvoll, da e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> Deutsch als Zweitsprache sprechen und ich den<br />
Sprachstand <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nur ungefähr kannte. In <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppe konnten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach-<br />
fragen, wenn sie etwas nicht verstanden hatten. Ich konnte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppe auch <strong>in</strong>dividu-<br />
eller auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>en Bildungsbedarf e<strong>in</strong>gehen. Die Kle<strong>in</strong>gruppen stellte<br />
ich nach Jahrgangsstufen zusammen, Knaben und Mädchen getrennt.<br />
Den Knaben Leo <strong>in</strong>struierte ich für die Herstellung <strong>der</strong> Zeichnung e<strong>in</strong>zeln, da er bei <strong>der</strong><br />
Gruppen<strong>in</strong>struktion kurzfristig abwesend war. Ich hatte anschliessend auch noch Zeit, mit<br />
ihm Ball zu spielen und auf den Spielplatz des nebenstehenden Schulhauses zu gehen. Das<br />
Mädchen Car<strong>in</strong>a war zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Zeichnungsherstellung krank. Bei ihr fand das Inter-<br />
view während des Zeichnens statt. Felix wurde bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Zeichnung durch den<br />
Schulischen Heilpädagogen unterstützt.<br />
Kuhn (2007a, S. 46ff.) verwendete als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Zeichnungsaufgabe die Geschichte <strong>von</strong><br />
e<strong>in</strong>em ausserirdischen K<strong>in</strong>d, welches mit e<strong>in</strong>er Wunschmasch<strong>in</strong>e auf die Erde kommt und<br />
Wünsche <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> aufnimmt. Ich entschied mich für e<strong>in</strong>e «Wunsch-Fee» <strong>in</strong> <strong>der</strong> Figur des<br />
Sternchens Stella. Stella ist e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Handpuppe, welche sich sehr für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und ihre<br />
Wünsche <strong>in</strong>teressiert. Ich führte Stella bereits beim Hospitationsbesuch im September e<strong>in</strong>.<br />
Mich selber führte ich e<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem ich den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> erklärte, dass ich zusammen mit an<strong>der</strong>en<br />
erwachsenen Personen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schule gehe. In dieser Schule würden wir darüber nachden-<br />
ken, wie K<strong>in</strong><strong>der</strong> lernen und was K<strong>in</strong><strong>der</strong> den ganzen Tag gerne machten. Es habe dort auch<br />
ganz viele Bücher, <strong>in</strong> denen viel über K<strong>in</strong><strong>der</strong> und ihre Wünsche geschrieben sei. Lei<strong>der</strong> habe<br />
es <strong>in</strong> dieser Schule aber ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>, mit denen ich darüber sprechen könne. Darum seien<br />
ich und Stella hierher gekommen, um <strong>von</strong> ihnen zu hören, was sie denn gerne alles machen<br />
würden.<br />
Rahmenhandlung zum Zeichnungsauftrag<br />
Zur weiteren Heranführung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> an die Thematik<br />
benutzte ich e<strong>in</strong>e Rahmenhandlung mit Handpuppen.<br />
Ich wählte e<strong>in</strong>e Knaben- und e<strong>in</strong>e Mädchenfigur, mit<br />
denen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> vielleicht identifizieren konnten.<br />
Stella hatte die beiden Handpuppen Paolo und Madita<br />
<strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> auf Besuch mitgebracht. Paolo und<br />
Madita begrüssten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und sagten, dass es<br />
ihnen hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> sehr gut gefalle. Sie<br />
erzählten, dass auch sie e<strong>in</strong>e <strong>Grundstufe</strong> besuchten.<br />
Sie würden sehr gerne dorth<strong>in</strong> gehen. Madita und<br />
Paolo berichteten den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> weiter, wie e<strong>in</strong><br />
Unterrichtsmorgen <strong>in</strong> ihrer <strong>Grundstufe</strong> ablaufe. Beide Figuren sagten, dass sie sich sehr ger-<br />
44
ne bewegen würden. Sie könnten sich <strong>in</strong> ihrer <strong>Grundstufe</strong> sehr viel und auf verschiedene<br />
Arten bewegen, draussen im Garten, aber auch dr<strong>in</strong>nen im Zimmer. Paolo sagte, dass er<br />
gerne klettere, baue und renne. Madita sagte, dass sie sehr gerne mit dem Ball spiele und<br />
renne. Sie könnten sich jeweils wünschen, was sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen möchten.<br />
Nachdem Madita und Paolo ihre Erzählung beendet hatten, lud Stella die K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>, jetzt<br />
selber ihre Wünsche und Ideen, wie sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> gern bewegen möchten und<br />
wie diese gestaltet se<strong>in</strong> könnte, mitzuteilen. Da sie noch nicht so gut lesen könne, sei sie<br />
froh, wenn die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Wünsche zeichnen würden. Stella sagte, dass sie an den Wün-<br />
schen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr <strong>in</strong>teressiert sei. Sie bemerkte aber auch, dass vielleicht nicht alle<br />
Wünsche <strong>in</strong> Erfüllung gehen könnten.<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wurden nun auch <strong>von</strong> mir gebeten und ermuntert, ihre Wünsche zu zeichnen. Sie<br />
erhielten e<strong>in</strong> weisses Blatt Papier (DIN A4) und konnten wählen, ob sie mit Filz- o<strong>der</strong> Farb-<br />
stiften zeichnen wollten. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchten mehr Platz und machten noch e<strong>in</strong>e zweite<br />
o<strong>der</strong> dritte Zeichnung. Ich war bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Zeichnungen im Gruppenraum anwe-<br />
send.<br />
Die E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Zeichnungsaufgabe dauerte bei je<strong>der</strong> Gruppe ca. 10 M<strong>in</strong>uten. Die K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong> zeichneten dann zwischen 10 und 30 M<strong>in</strong>uten. Während des Zeichnens sprachen die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> z.T. auch mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Florian konnte sich nicht zum Zeichnen entschliessen. Er<br />
nahm se<strong>in</strong> Blatt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e persönliche Schublade und zeichnete se<strong>in</strong>en Wunsch im Verlauf <strong>der</strong><br />
folgenden Woche auf. Die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> begannen nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung zügig mit Zeich-<br />
nen.<br />
3.2.2. Auswertung <strong>der</strong> Zeichnungen (alle K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen im Anhang B)<br />
Kuhn (2007a) unterzog die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen e<strong>in</strong>er aufwändigen, <strong>in</strong>haltsanalytischen Aus-<br />
wertung. Im Rahmen dieser Arbeit konnte ich dies nicht leisten. Die Zeichnungen sollten mir<br />
vor allem als «Türöffner» für die Leitfaden<strong>in</strong>terviews dienen. Die Zeichnungselemente <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen habe ich nach folgenden Motiven kategorisiert (<strong>in</strong> Anlehnung an Kuhn,<br />
a.a.O., S. 49ff.):<br />
• Gegenstände<br />
• Personen<br />
• Tiere, Pflanzen und Naturphänomene<br />
• grafische Symbole<br />
• soziale Situationen<br />
45
Aus den Zeichnungen <strong>in</strong>terpretierte ich dann Bewegungsaktivitäten und auch an<strong>der</strong>e Aktivi-<br />
täten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und bündelte diese zu folgenden Unterkategorien:<br />
Rutschaktivitäten, Schaukelaktivitäten, Hüpf- und Sprungaktivitäten, Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen,<br />
Kletteraktivitäten, Fallaktivitäten, Drehaktivitäten, Balancieraktivitäten, Ballspielaktivitäten,<br />
Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft, Aktivitäten im Wasser, Fahraktivitäten, Zeichnungs- und Malaktivitä-<br />
ten, Bau- und Konstruktionsaktivitäten, Musikaktivitäten, Entspannungsaktivitäten.<br />
Zum Teil erschlossen sich mir die Zeichnungsgehalte auch erst nach dem Interview und ich<br />
ergänzte o<strong>der</strong> präzisierte diese dann rückwirkend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeichnungsauswertung.<br />
3.3. Die Interviews<br />
3.3.1. Durchführung <strong>der</strong> Interviews<br />
Für me<strong>in</strong> Vorhaben, die <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> auf <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> zu eruieren,<br />
bot sich e<strong>in</strong>e Befragung an. Grundlage für die Interviews waren die Zeichnungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Nach Kuhn (2007a) haben sich teilstandardisierte Interviews (Leitfaden-Interviews) und nar-<br />
rative Interviews als geeignete Interviewformen für die Forschung mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> erwiesen.<br />
Kuhn wählte für se<strong>in</strong>e Untersuchung e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus episodischem und fokussiertem<br />
(Leitfaden-)Interview. Dabei f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Fokussierung auf e<strong>in</strong>en bestimmten Gesprächsge-<br />
genstand statt. Gleichzeitig sollten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>fach erzählen können, wie sie sich<br />
Bewegung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule vorstellten. Kernpunkt <strong>der</strong> episodischen Interviewtechnik bildeten<br />
die regelmässige Auffor<strong>der</strong>ung zum Erzählen <strong>von</strong> Situationen. Im Interview verb<strong>in</strong>det sich<br />
dabei jeweils e<strong>in</strong>e Frage-Antwort-Sequenz mit e<strong>in</strong>er Erzählauffor<strong>der</strong>ung (Kuhn, a.a.O., S.<br />
41f.). Für die Befragung habe ich den <strong>von</strong> Kuhn entworfenen Interviewleitfaden (a.a.O.,<br />
S. 59) an me<strong>in</strong>e spezifische Fragestellung und an die Zielgruppe angepasst bzw. vere<strong>in</strong>-<br />
facht.<br />
Aufbau des Leitfaden<strong>in</strong>terviews (Anhang 5)<br />
Der Leitfaden besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil be<strong>in</strong>haltet Fragen rund um die Zeich-<br />
nung. Der zweite Teil be<strong>in</strong>haltet Fragen über weitere Themen wie Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong>, spontaner Aktivitätswunsch, wenn ke<strong>in</strong>e Schule stattf<strong>in</strong>den würde und Wünsche zur<br />
Gestaltung e<strong>in</strong>es Schulhauses. Bei e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> fragte ich auch nach <strong>der</strong> Liebl<strong>in</strong>gsaktivi-<br />
tät im Turnen und auf dem Spielplatz.<br />
Die erste Frage im ersten Teil sollte als Erzählstimulus dienen und bezog sich allgeme<strong>in</strong> auf<br />
die Geschehnisse auf <strong>der</strong> Zeichnung. Ich stellte im weiteren Fragen zur sozialen Situation,<br />
zu den Gefühlen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei den gezeichneten Bewegungsaktivitäten und ich fragte auch<br />
nach den Begründungen für ihre Bewegungswünschen. Auch die Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />
46
sprach ich an. E<strong>in</strong>e Frage g<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Realisierbarkeit <strong>der</strong> Wünsche nach. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gaben<br />
Auskunft über ihren wichtigsten, momentanen Bewegungswunsch. E<strong>in</strong>e Frage beschäftigte<br />
sich mit dem Blick <strong>von</strong> Erwachsenen auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Die Fragen nach <strong>der</strong> spontanen Freizeitaktivität habe ich angefügt, um allenfalls zu erfahren,<br />
was e<strong>in</strong> momentanes Interesse o<strong>der</strong> Bedürfnis e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des se<strong>in</strong> könnte. Die Frage nach<br />
den Wünschen an e<strong>in</strong> Schulhaus habe ich gestellt, um Informationen <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu<br />
erhalten, <strong>in</strong> welcher Art Schulhaus sie sich wohl fühlen würden. Bei e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> habe ich<br />
auch noch nach den Liebl<strong>in</strong>gsaktivitäten im Turnen o<strong>der</strong> auf dem Spielplatz gefragt, um so<br />
noch weitere Information zu ihren Vorlieben und Interessen zu erhalten.<br />
Zum praktischen Vorgehen<br />
Mitte Dezember 2009 <strong>in</strong>terviewte ich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>zeln anhand <strong>der</strong> Fragen des Leitfadens.<br />
Die Interviews nahm ich auf Tonband auf. Die Erstellung <strong>der</strong> Zeichnungen und die Befragung<br />
lagen zeitlich gut zwei Wochen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Für die Tonbandaufnahmen holte ich bei den<br />
Eltern schriftlich das E<strong>in</strong>verständnis e<strong>in</strong> (Eltern-Informationsbrief im Anhang 6). Zum Befra-<br />
gungszeitpunkt waren e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> krank o<strong>der</strong> nicht anwesend. Ihre Bewegungswünsche<br />
konnte ich nur durch die Zeichnung erfassen.<br />
Die Gespräche liefen ungestört und unbee<strong>in</strong>flusst <strong>von</strong> Drittpersonen ab. Die Interviews dau-<br />
erten zwischen 12 und 19 M<strong>in</strong>uten. Mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d dauerte das Gespräch fünf M<strong>in</strong>uten. Bei<br />
e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong>d verband ich Zeichnungsherstellung und das Interview mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Ich<br />
fragte die K<strong>in</strong><strong>der</strong> vor dem Interview, ob wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Standardsprache Deutsch o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Mundart<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> sprechen wollten. E<strong>in</strong> Mädchen mit Deutsch als Zweitsprache wollte das Ge-<br />
spräch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Standardsprache führen, alle an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> wählten Mundart.<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> hatten die Gelegenheit, das beim Interview e<strong>in</strong>gesetzte Ton-Aufnahmegerät spie-<br />
lerisch zu erkunden. Sie machten da<strong>von</strong> unterschiedlich Gebrauch. Ich habe mich auch be-<br />
müht, e<strong>in</strong>e vertrauensvolle, freundliche Gesprächsatmosphäre zu schaffen und bewusst un-<br />
terstützend, ermutigend, geduldig, zugewandt und rücksichtsvoll zu se<strong>in</strong> (vgl. Kuhn, 2007, S.<br />
42). Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> kannten mich schon <strong>von</strong> den vorgängigen Schulbesuchen her, bei welchen<br />
ich an ihrem Morgen- und Abschlusskreis teilnehmen konnte, beim Znüni im Kreis dabei war<br />
und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause draussen mit ihnen spielte.<br />
Die Bereitschaft <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, zum Interview zu kommen und über ihre Wünsche zu sprechen,<br />
schätzte ich als hoch e<strong>in</strong>. Die Unterstützung durch die Lehrpersonen war sehr hilfreich. So<br />
beteiligten sich Lehrpersonen zum Beispiel an <strong>der</strong> Gestaltung <strong>von</strong> Übergängen, <strong>in</strong>dem sie<br />
e<strong>in</strong>e Bemerkung zu Stella machten («Stella wartet schon auf Dich»). Die Lehrpersonen wa-<br />
ren me<strong>in</strong>er Arbeit gegenüber sehr offen. Sie zeigten sich flexibel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gestaltung des Un-<br />
terrichtsgeschehens an den Tagen, an welchen ich für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung und die Inter-<br />
views anwesend war. Für die Interviews stellten sie ihren Gruppenraum zur Verfügung.<br />
47
Die Fragen des Leitfadens dienten mir zur Orientierung. Ich habe sie den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und den<br />
Gegebenheiten entsprechend ausgewählt. Ich schnitt auch nicht bei allen K<strong>in</strong><strong>der</strong> alle The-<br />
men des Leitfadens an. Manchmal verlief e<strong>in</strong> Gespräch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e etwas an<strong>der</strong>e Richtung als<br />
geplant. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> schweiften beim Erzählen auch ab und mussten wie<strong>der</strong> «zurückge-<br />
holt» werden. Es gab auch immer wie<strong>der</strong> Gesprächssequenzen, welche zuerst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eher<br />
undef<strong>in</strong>ierbare Richtung g<strong>in</strong>gen, dann aber doch <strong>in</strong>haltlich auf e<strong>in</strong> Bewegungsbedürfnis ver-<br />
wiesen.<br />
Bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit Deutsch als Zweitsprache habe ich die Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> oft wie<strong>der</strong>holt<br />
o<strong>der</strong> die Antwort paraphrasiert. Damit wollte ich überprüfen, ob ich die Aussagen richtig ver-<br />
standen habe. Bei e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> habe ich nachgefragt, wenn ich etwas nicht verstanden<br />
habe. Nonverbale Signale <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> habe ich versucht, wahrzunehmen. Bei unklaren Äu-<br />
sserungen me<strong>in</strong>erseits reagierten e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em fragenden Gesichtsausdruck.<br />
Manchmal hatte ich auch zu viele Informationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Frage gepackt. Dann musste ich die<br />
Frage nochmals an<strong>der</strong>s formulieren. Ich habe versucht, den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit Wertschätzung zu<br />
begegnen. Im Gespräch wollte ich wirklich etwas über ihre <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> erfahren.<br />
Mit ihren Antworten gaben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch sehr Persönliches <strong>von</strong> sich preis. Das Sprechen<br />
über die Bewegungswünsche war den meisten <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gut möglich.<br />
Die Handpuppen «Stella», «Madita» und «Paolo» waren während des Interviews im Grup-<br />
penraum präsent. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> begrüssten die Figuren beim E<strong>in</strong>treten <strong>in</strong> den Raum <strong>von</strong> sich<br />
aus. Es entwickelte sich meist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Begrüssungsgespräch. Die Handpuppen trugen zu<br />
e<strong>in</strong>er guten Gesprächsatmosphäre bei. Auch sie zeigten sich <strong>in</strong>teressiert an den Zeichnun-<br />
gen und Wünschen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Die meisten K<strong>in</strong><strong>der</strong> kamen durch den gewählten E<strong>in</strong>stieg und mittels ihrer Zeichnung gut <strong>in</strong>s<br />
Erzählen. E<strong>in</strong>ige waren <strong>von</strong> Anfang an sehr mitteilsam, an<strong>der</strong>e brauchten e<strong>in</strong>e Anwärmpha-<br />
se und kamen erst nach e<strong>in</strong>er gewissen Zeit <strong>in</strong>s Erzählen. Wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e waren und blieben<br />
eher etwas zurückhaltend. Grundsätzlich habe ich gemerkt, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> es sich gewohnt<br />
waren, mit Fragen umzugehen und e<strong>in</strong>en Dialog zu führen. Fragen stellen dürfen und gefragt<br />
werden gehören zur «Kultur» <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong>. Bei <strong>der</strong> Frage, was Erwachsene <strong>von</strong> K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong>n denken, hörten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr aufmerksam zu. Ich hatte aber das Gefühl, dass die<br />
meisten diese Frage nicht richtig verstanden. Die Aussagen zu diesem Bereich nahm ich<br />
dann auch nicht <strong>in</strong> die Auswertung auf.<br />
Im Interviewteil g<strong>in</strong>g es darum zu erfahren, welche Bewegungswünsche die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> haben. Gerade bei den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit speziellem För<strong>der</strong>bedarf s<strong>in</strong>d verschiedene<br />
Vorgehensweisen, sich dem Phänomen <strong>der</strong> Bewegungswünsche zu nähern, sicher s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Nach me<strong>in</strong>em Hospitationsbesuch im September realisierte ich, dass sich zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong> verbal<br />
nur wenig mitteilen konnten und vor allem über Gestik und Mimik kommunizierten. Ich ent-<br />
48
schloss mich, mit diesen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> nach <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Zeichnung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ihnen ange-<br />
messener Art und Weise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Dialog zu treten. Mit Klara führte ich, wie schon oben er-<br />
wähnt, nur e<strong>in</strong> kurzes Gespräch. Philip zeigte ich se<strong>in</strong>e Zeichnung und fragte ihn, ob er sich<br />
noch an se<strong>in</strong>e Zeichnung er<strong>in</strong>nern würde. Er schaute mich an und nickte. Ich sagte, er habe<br />
e<strong>in</strong>e Schaukel gezeichnet. Ich fragte Philip, was er denn sonst noch gerne spiele <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong>. Er nahm mich am Arm und g<strong>in</strong>g mit mir <strong>in</strong> den Gang. Dort holte er sich e<strong>in</strong>en<br />
Ball und es ergab sich e<strong>in</strong> Fussballspiel.<br />
3.3.2. Auswertung <strong>der</strong> Interviews (Interviewprotokolle im Anhang B)<br />
Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Interviews b<strong>in</strong> ich <strong>in</strong> den folgenden Schritten vorgegangen:<br />
1) Transkription<br />
Zuerst transkribierte ich die Tonband-Aufnahmen <strong>der</strong> Interviews wörtlich. Ich übertrug me<strong>in</strong>e<br />
Fragen und die Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> «normales» Schriftdeutsch. E<strong>in</strong>ige typische Be-<br />
wegungswörter, z.B. «gigampfe» o<strong>der</strong> «gireizle», gab ich <strong>in</strong> Dialekt wie<strong>der</strong>. Satzbaufehler<br />
liess ich zum Teil stehen. Als zusätzliche Informationen vermerkte ich nur die längeren Pau-<br />
sen.<br />
2) Strukturierung des Materials<br />
Die Strukturierung des Materials erfolgte nach <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> «Qualitativen Inhaltsanaly-<br />
se» anhand e<strong>in</strong>es Kategorien-Rasters (strukturierte Inhaltsanalyse nach Mayr<strong>in</strong>g, 2008). Ich<br />
strukturierte das Material pro Interview nach den folgenden Kategorien (mit Kürzeln), die sich<br />
aus den Fragen und Themen des Leitfaden<strong>in</strong>terviews ergaben:<br />
• Bewegungswünsche (BW)<br />
• Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
• Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
• Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
• Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
• Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
• Realität / Realisierbarkeit <strong>der</strong> Wünsche (R)<br />
• Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
• Sonstige Wünsche(SW)<br />
• An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
• Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
• Freizeitaktivitäten (FZ)<br />
• Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
49
Zusätzlich zu den Themen des Leitfadens nahm ich noch die Kategorie «An<strong>der</strong>e Aktivitäten /<br />
Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)» auf. Hier berücksichtigte ich z.B. auch die Kul-<br />
turtechniken und Tätigkeiten wie Bauen und Konstruieren.<br />
3) Reduktion und Verdichtung des Materials und Herstellen e<strong>in</strong>er Übersicht pro K<strong>in</strong>d<br />
Anschliessend reduzierte und verdichtete ich das Material und stellte pro K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Übersicht<br />
mit den reduzierten Aussagen zu den Themen des Leitfadens dar. Zum Teil habe ich hier<br />
orig<strong>in</strong>ale Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>gefügt, welche mir sehr aussagekräftig erschienen. Auf<br />
dieser Übersicht pflegte ich auch die <strong>von</strong> mir aus den Zeichnungen <strong>in</strong>terpretierten Bewe-<br />
gungswünsche e<strong>in</strong>. In dieser Auswertung ist nicht ersichtlich, ob e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d sich zu e<strong>in</strong>em<br />
Thema nicht geäussert hat o<strong>der</strong> ob dieses Thema gar nicht erst angesprochen wurde.<br />
4) Erstellung e<strong>in</strong>er Übersicht <strong>der</strong> Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Themen geordnet<br />
Als nächstes stellte ich die Aussagen aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Themen zusammen und machte e<strong>in</strong>e<br />
Zusammenfassung pro Thema.<br />
5) Zusammenstellung aller Bewegungswünsche aus allen Interviews<br />
Ich machte auch e<strong>in</strong>e Zusammenstellung aller Bewegungswünschen aus allen Interviews,<br />
und zwar nach den Kategorien «Bewegungswünsche», «Wichtigster Bewegungswunsch für<br />
die <strong>Grundstufe</strong>» und «Bewegungswünsche aus dem Turnen». Diese Zusasmmenstellung<br />
ordnete ich nach folgenden Unterkategorien:<br />
• Laufaktivitäten<br />
• Kletteraktivitäten<br />
• Rutschaktivitäten<br />
• Schaukelaktivitäten<br />
• Schaukel und Fallaktivitäten<br />
• Kletter- und Fallaktivitäten<br />
• Sprung- und Hüpfaktivitäten<br />
• Balancieraktivitäten<br />
• Drehaktivitäten<br />
• Aktivitäten im Wasser<br />
• Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft<br />
• Ballaktivitäten<br />
• Fahr-, Roll- und Gleitaktivitäten<br />
• Spielformen<br />
Auch die «An<strong>der</strong>en Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong>» teilte ich <strong>in</strong> Unterkategorien e<strong>in</strong>:<br />
• Bau- und Konstruktionsaktivitäten<br />
• Musikaktivitäten<br />
• Kulturtechniken, Werken und Gestalten<br />
50
• Rollenspiele und an<strong>der</strong>e Spiele<br />
• Computer<br />
6) Erstellung e<strong>in</strong>er Übersicht pro K<strong>in</strong>d mit den Bewegungswünschen, den <strong>in</strong>terpretierten Be-<br />
wegungswünschen aus <strong>der</strong> Zeichnung und den an<strong>der</strong>en Aktivitätswünschen<br />
Als letztes erstellte ich für jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Übersicht, <strong>in</strong> welcher die <strong>in</strong>terpretierten<br />
Bewegungswünsche aus <strong>der</strong> Zeichnung, die Interviewaussagen zu den<br />
Bewegungswünschen und die Aktivitätswünsche aus Zeichnung und Interview ersichtlich<br />
s<strong>in</strong>d. Hier wurden auch die K<strong>in</strong><strong>der</strong> berücksichtigt, mit welchen ich ke<strong>in</strong> Interview hatte<br />
machen können.<br />
51
4. Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse aus den Zeichnungen und den Interviews stelle ich folgen<strong>der</strong>massen dar: In<br />
e<strong>in</strong>em ersten Kapitel (4.1.) gebe e<strong>in</strong>en Überblick darüber, was die achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong>nklasse gezeichnet haben, geordnet nach den vorkommenden Zeichnungsele-<br />
menten. Danach stelle ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aufzählung die aus diesen Elementen <strong>in</strong>terpretierten Be-<br />
wegungsaktivitäten dar. Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Interviews (Kap. 4.2.) stelle ich zunächst die<br />
Aussagen zu den Bewegungswünschen <strong>der</strong> dreizehn <strong>in</strong>terviewten K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Themen zu-<br />
sammen. Die Aussagen zu weiteren, zum Teil nicht speziell den Bewegungswünschen zu-<br />
zuordnenden Themen s<strong>in</strong>d separat dargestellt. In e<strong>in</strong>er Zusammenfassung (Kap. 4.3.)<br />
fliessen dann die aus den Zeichnungen und den Interviews <strong>in</strong>terpretierten Bewegungswün-<br />
sche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zusammen: Zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er thematischen Übersicht, und dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
k<strong>in</strong>dzentrierten, grafischen Darstellung. E<strong>in</strong>e Zusammenstellung <strong>der</strong> Zeichnungen und <strong>der</strong><br />
transkribierten Interviews f<strong>in</strong>det sich im Anhang B (separates Dossier).<br />
4.1. Ergebnisse aus den Zeichnungen<br />
Die meisten Zeichnungen br<strong>in</strong>gen den Wunsch nach e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren Bewegungsaktivi-<br />
täten zum Ausdruck. Ich gebe zuerst e<strong>in</strong>e Zusammenstellung da<strong>von</strong>, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ge-<br />
samthaft gezeichnet haben. Diese Ergebnisse stelle ich geordnet nach den Kategorien «Ge-<br />
genstände», «Personen und soziale Situationen», «Tiere», Pflanzen und Naturphänomene»<br />
sowie «grafische Symbole» dar. Anschliessend <strong>in</strong>terpretiere ich daraus Bewegungsaktivitä-<br />
ten. (Zeichnungen <strong>von</strong> achtzehn <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
4.1.1. Zeichnungselemente<br />
Gegenstände (<strong>in</strong> Klammer die Häufigkeit <strong>der</strong> gezeichneten Gegenstände)<br />
Kreisel (1); Sprossenwand mit Weichsprungmatte (4); Kletterwand (1); Sprossenleiter (2);<br />
Kletterhaus (mit Kam<strong>in</strong> und Rauch) mit Leiter, Stuhl und Rutschbahn (1); Rutschbahn mit<br />
Sprossenleiter (2); Spiralrutschbahn (1); Spiralrutschbahn mit Wasserbecken (1); Wasser-<br />
rutschbahn mit Wasserbecken (1); Schaukelvorrichtung mit Sitzschaukel (3); Sitzschaukel<br />
(2); Schaukelr<strong>in</strong>ge (1); Hängematte (1); Balkenschaukel (2); Balancierseil (1); Balancierlang-<br />
bank (1); Balancierlangbank <strong>in</strong> zwei Schwedenkästen e<strong>in</strong>gehängt mit Matte (1); Trampol<strong>in</strong><br />
(4); Trampol<strong>in</strong> mit Weichsprungmatte (1); Hüpfball (1); Schwungseil (1); Spr<strong>in</strong>gseil (1); Ball<br />
52
(2); Fussball (2); Fussballtor (2); Trott<strong>in</strong>ett (1); Legobauste<strong>in</strong> (1); Gitarre (1) Malutensilien<br />
(1); Spielanlage für Töffs, Autos und E<strong>in</strong>senbahn (1); Bett (1); Burg (1); Haus (1).<br />
Personen und soziale Situationen<br />
Auf dreizehn Zeichnungen s<strong>in</strong>d Szenen mit e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren Personen dargestellt. Dar-<br />
gestellt s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei ihren Bewegungsaktivitäten. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben sich selbst bei <strong>der</strong><br />
Ausübung verschiedener Aktivitäten gezeichnet. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben sich selbst mit Freun-<br />
den und Freund<strong>in</strong>nen beim Spielen dargestellt. Lehrpersonen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e dargestellt (ausser<br />
auf <strong>der</strong> Zeichnung, bei welcher das zeichnende K<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e Lehrperson unterstützt wur-<br />
de).<br />
Tiere, Pflanzen, Naturphänomene (<strong>in</strong> Klammer die Häufigkeiten <strong>der</strong> gezeichneten Elemente)<br />
Auf zehn Zeichnungen haben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Tiere, Pflanzen und Naturphänomene gezeichnet.<br />
Fünf Zeichnungen enthalten Tiere (1 Fisch, 1 Walfisch, 2 Mäuse, 1 Katze, Vögel, 2 Schmet-<br />
terl<strong>in</strong>ge). Vier Zeichnungen enthalten Pflanzen (5 Bäume, 2 Wiesen, Blumen). Acht Zeich-<br />
nungen enthalten Naturphänomene (zwei Mal Wasser, 5 Sonnen, 5 Himmel).<br />
Grafische Symbole (<strong>in</strong> Klammer die Häufigkeit <strong>der</strong> gezeichneten Elemente)<br />
Auf vier Zeichnungen s<strong>in</strong>d Symbole dargestellt (2 Muster, 1 Symbol für «Atelier», Punkte für<br />
«gumpen»).<br />
4.1.2. Aus den Zeichnungselementen <strong>in</strong>terpretierte Bewegungsaktivitäten (<strong>in</strong>kl.<br />
an<strong>der</strong>e Aktivitäten)<br />
Bewegungsaktivitäten (<strong>in</strong> Klammer die Häufigkeit <strong>der</strong> <strong>in</strong>terpretierten Aktivität)<br />
Rutschaktivitäten: Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen (1) / Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrut-<br />
schen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen (1) / Wasserrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen und <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen (1). Schaukelaktivitäten: auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln (5)<br />
/ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hängematte schw<strong>in</strong>gen (1) / Schaukelr<strong>in</strong>ge turnen (1) / auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel<br />
gigampfen (2). Hüpf- und Sprungaktivitäten: seilspr<strong>in</strong>gen (2) / vom Trampol<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e Mat-<br />
te spr<strong>in</strong>gen (1) / auf beiden Be<strong>in</strong>en gumpen (1) / mit e<strong>in</strong>em Hüpfball hüpfen (1). Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen: Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen (5). Kletteraktivitäten: mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter auf e<strong>in</strong>en<br />
Baum steigen (2) /e<strong>in</strong>e Kletterwand h<strong>in</strong>aufklettern (1) / auf e<strong>in</strong>em Baum herumklettern (1).<br />
Kletter- und Fallaktivitäten: auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte<br />
h<strong>in</strong>unterfallen lassen (2) / auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und auf e<strong>in</strong>e Weichsprung-<br />
matte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen (2). Kletter- und Rutschaktivitäten: e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufstei-<br />
gen und e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen (3) / e<strong>in</strong>e Leiter (Stuhl) im Spielhaus h<strong>in</strong>aufstei-<br />
gen und auf e<strong>in</strong>er Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen (1). Drehaktivitäten: <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreisel dre-<br />
hen (1). Balancieraktivitäten: auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren (2) / auf e<strong>in</strong>em Seil balancie-<br />
ren (1). Ballspielaktivitäten: Fussball spielen (3) / mit e<strong>in</strong>em Ball spielen (2). Aktivitäten <strong>in</strong><br />
53
<strong>der</strong> Luft: fliegen (2). Aktivitäten im Wasser: schwimmen (1). Fahraktivitäten: Trott<strong>in</strong>ett<br />
fahren (1).<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten<br />
Zeichnungs- und Malaktivitäten: zeichnen (2) / malen (1). Bau- und Konstruktionsaktivi-<br />
täten: Lego spielen (1) / bauen (1). Musikaktivitäten: Musik machen (1). Entspannungsak-<br />
tivitäten: im Bett liegen (1).<br />
4.2. Ergebnisse aus den Interviews<br />
Zunächst s<strong>in</strong>d überblicksartig die Bewegungswünsche aus den Themen des Interview-<br />
Leitfadens zusammengestellt: «Bewegungswunsch», «Wichtigster Bewegungswunsch»,<br />
«Bewegungswunsch aus dem Turnen» und «Bewegungswünsche aus sozialer Situation».<br />
Die Wünsche s<strong>in</strong>d nach Bewegungsaktivitäten kategorisiert. Es folgen die Zusammenfas-<br />
sungen <strong>der</strong> Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu verschiedenen Themen. (Interviews mit 13 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
4.2.1. Bewegungswünsche (zusammengestellt nach Kategorien)<br />
Ballspielaktivitäten<br />
Fussball spielen mit zwei Toren (Peter) / Fussball spielen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> (Tobias) /<br />
Fussball spielen (Klara, Philip); mit dem Ball mit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Mädchen spielen (Klara) /<br />
mit den Füssen zu Musik mit dem Ball spielen (Car<strong>in</strong>a) / <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Schwedenkasten aus mit<br />
e<strong>in</strong>em Ball e<strong>in</strong>en Basketballkorb treffen (Tobias)<br />
Rutschaktivitäten<br />
Rutschbahn rutschen (Mart<strong>in</strong>, Mirjam, Isabel) / Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen (Peter)<br />
Sprung- und Hüpfaktivitäten<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen (Mirjam, Isabel, Car<strong>in</strong>a, N<strong>in</strong>a) / auf e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und auf e<strong>in</strong>e<br />
Matte weiter spr<strong>in</strong>gen (N<strong>in</strong>a) / gumpen auf zwei Füssen (Klara) / h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen (Klara) /<br />
hüpfen (Fiona) / seilspr<strong>in</strong>gen (Fiona) / gumpen auf e<strong>in</strong>em Hüpfball (Fiona)<br />
Schaukelaktivitäten<br />
an Schaukelr<strong>in</strong>gen turnen (Peter) / schaukeln auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel, «gireizle» (Peter, Isa-<br />
bel, Klara) / auf <strong>der</strong> Balkenschaukel schaukeln, «gigampfe» (Isabel) / auf e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong>- und<br />
herschw<strong>in</strong>gen (Anna) / <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hängematte schaukeln (Felix)<br />
Aktivitäten im Wasser<br />
schwimmen (Michael, Peter) / im Wasser herumgumpen (Michael) / tauchen (Michael) / h<strong>in</strong>-<br />
auf- und h<strong>in</strong>untertauchen (Michael) / durch e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen (Michael)<br />
54
Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft<br />
fliegen (Fiona, Anna)<br />
Kletteraktivitäten<br />
e<strong>in</strong>e Leiter h<strong>in</strong>aufklettern (Mirjam, Isabel) / auf e<strong>in</strong>em Kletterbaum klettern (Isabel) / auf ei-<br />
nem Baum herumklettern (Fiona) / mit e<strong>in</strong>er Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum h<strong>in</strong>aufsteigen (Anna) /<br />
klettern (Klara, Florian) / im Gebüsch klettern (Mart<strong>in</strong>)<br />
Kletter- und Fallaktivitäten<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen (Peter, Mirjam) / Sprossenwand<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen (Isabel)<br />
Schaukel- und Fallaktivitäten<br />
mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong>- und herschw<strong>in</strong>gen und sich fallen lassen (Fiona)<br />
Drehaktivitäten<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreisel drehen (N<strong>in</strong>a), im Bodenkreisel drehen (Felix)<br />
Balancieraktivitäten<br />
auf e<strong>in</strong>em Bänkle<strong>in</strong> balancieren (Mirjam, Fiona, Anna, Julia) / auf e<strong>in</strong>em Seil balancieren<br />
(Anna) / Stelzen laufen (Car<strong>in</strong>a)<br />
Fahr-, Roll- und Gleitaktivitäten<br />
Schlittschuh laufen (Julia) / Velo fahren (Julia)<br />
Laufaktivitäten<br />
joggen (Anna) / laufen (Klara)<br />
Spielformen<br />
Bodenhöcklis spielen (Mart<strong>in</strong>, Mirjam) / Spiel «Körperstellungen erraten» (N<strong>in</strong>a) / «Pferd»<br />
spielen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> (Fiona) / auf dem Spielplatz spielen (Klara) / Eishockey spielen<br />
(Tobias) / Landhockey spielen (Tobias) / Mattenlauf (Peter) / Fangis spielen (Tobias, Fiona,<br />
Julia) / Frisbee spielen (Klara) / Bumerang spielen (Klara)<br />
Die folgenden Ausssagen zu drei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> stammen nicht aus Interviews, son<strong>der</strong>n aus dem Gespräch<br />
mit dem Schulischen Heilpädagogen Herrn C.. Sie s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> die oben stehende Zusammenstellung<br />
e<strong>in</strong>geflossen:<br />
Felix: Er liebt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hängematte zu se<strong>in</strong> und dar<strong>in</strong> zu schw<strong>in</strong>gen. Im Moment wählt er oft den roten<br />
Bodenkreisel und dreht sich <strong>in</strong> diesem.<br />
Philip: Er spielt gerne Fussball. Er liebt Drehbewegungen.<br />
Klara: Bewegungsaktivitäten wie klettern, gumpen, schaukeln, laufen liebt sie sehr. Sie spielt auch<br />
gerne Fussball. Auch mag sie das Spiel mit dem Bumerang o<strong>der</strong> mit dem Frisbee.<br />
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4.2.2. Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach verschieden Themen geordnet<br />
Wichtigster Bewegungswunsch (Aussagen <strong>von</strong> 6 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
Fiona möchte seilspr<strong>in</strong>gen. Mirjam und N<strong>in</strong>a möchten im Atelier Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen. N<strong>in</strong>a<br />
wünscht sich auch noch unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Kreisel zum Drehen. Isabel kann sich nicht ent-<br />
scheiden, sie würde gerne alles machen können. Tobias und Roman möchten am liebsten<br />
Fussball spielen. Roman möchte am liebsten e<strong>in</strong>e «Rutschbahn mit Tornados» haben. Er<br />
möchte aber auch die Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte fallen lassen.<br />
Als liebsten Wunsch nennt Mart<strong>in</strong> das Spiel «Bodehöcklis»: «E<strong>in</strong>er macht Musik und dann<br />
tanzen wir, und wenn die Musik aufhört, muss man schnell auf den Boden runter sitzen.»<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (Aussagen <strong>von</strong> 8 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
Julia, Tobias und Fiona lieben Fangisspiele. Tobias möchte <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Schwedenkasten<br />
aus e<strong>in</strong>en Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Basketballkorb werfen. Fiona möchte auf e<strong>in</strong>en Schwedenkasten<br />
steigen, sich mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen und sich dann fallen lassen. Anna möch-<br />
te auf e<strong>in</strong>em Knopf im Tau stehen und sich h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen lassen. Sie möchte auch<br />
auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren, welche auf e<strong>in</strong>er Weichbodenmatte liegt. Peter möchte Mat-<br />
tenlauf machen. Er möchte e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte fallen<br />
lassen. Isabel und Peter möchten die Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
Car<strong>in</strong>a möchte frei zu Musik mit den Füssen mit e<strong>in</strong>em Ball spielen und wenn die Musik<br />
stoppt, sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle an e<strong>in</strong>en bestimmten Ort begeben. Klara möchte Fussball spie-<br />
len.<br />
Begründungen <strong>der</strong> Bewegungswünsche (Aussagen <strong>von</strong> 6 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
«Das mache ich e<strong>in</strong>fach gerne», «es soll Spass se<strong>in</strong>», «weil es schnell geht», «das macht<br />
Spass», «ich mache es e<strong>in</strong>fach gerne», «weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist» und «weil ich`s gern ha-<br />
be», dies s<strong>in</strong>d die Begründungen <strong>von</strong> Peter, Mart<strong>in</strong>, Mirjam, Isabel, N<strong>in</strong>a und Fiona für<br />
e<strong>in</strong>ige ihrer Bewegungswünsche. Fiona möchte balancieren, gumpen auf e<strong>in</strong>em Ball, seil-<br />
spr<strong>in</strong>gen, fliegen, malen, klettern, weil sie es gern hat. Isabel möchte gireizle, Rutschbahn<br />
fahren und gigampfe, weil sie es gerne macht. Bei Mart<strong>in</strong> sollen die Bewegungsaktivitäten<br />
Spass machen und es soll lustig se<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e Begründung, warum ihm Rutschen Spass berei-<br />
tet: «Du gumpisch, und da rutscht es mega streng». Er spr<strong>in</strong>gt gerne Seil, weil ihm das Gum-<br />
pen Spass macht. Peter möchte die grosse Matte h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen, weil<br />
er es gerne macht. Und Rutschbahn fahren macht ihm e<strong>in</strong>fach Spass. Mirjam ist fröhlich<br />
beim H<strong>in</strong>unterrutschen, «weil es schnell geht». Das Spiel Bodenhöcklis macht ihr e<strong>in</strong>fach<br />
Spass. N<strong>in</strong>a möchte vom Trampol<strong>in</strong> auf die Matte spr<strong>in</strong>gen, weil es ihr Wunsch ist.<br />
Gefühle bei Bewegungsaktivitäten (Aussagen <strong>von</strong> 8 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
Sechs K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen Freude als empfundenes Gefühl, wenn sie sich bewegen o<strong>der</strong> spielen.<br />
Fiona fühlt sich auch «schön». Mart<strong>in</strong> ist glücklich beim Seilspr<strong>in</strong>gen. Mirjam ist fröhlich<br />
56
eim H<strong>in</strong>unterrutschen. Bei Isabel haben es die K<strong>in</strong><strong>der</strong> lustig, wenn sie mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> spielen.<br />
Sie beschreibt ihren Spass beim Gireizle so: «Wenn ich bei <strong>der</strong> Gigampfe fest ufe und abe<br />
tue, dänn lupfts eim». Peter f<strong>in</strong>det es ganz e<strong>in</strong>fach cool: «Da kann ich h<strong>in</strong>aufklettern und da<br />
oben die Matte halten und da tätscht man so h<strong>in</strong>unter und das ist ganz cool.» Anna fühlt sich<br />
traurig, wenn das Turnen vorüber ist: Sie sagt: «Wenn wir <strong>in</strong> die Turnhalle gehen und dann<br />
ist es fertig, dann b<strong>in</strong> ich immer traurig, weil wir nicht länger können.» Bei N<strong>in</strong>a freuen sich<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ganz e<strong>in</strong>fach über den neuen Spielplatz.<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (Aussagen <strong>von</strong> 8 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen bei Ballspielaktivitäten und bei Bau- und Konstruktionsspielen (z.B. Küge-<br />
libahn bauen), dass sie gerne mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammenspielen. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen<br />
ihre Spielpartner<strong>in</strong>nen explizit mit Namen. Sie sprechen auch vom Spiel mit den Freunden.<br />
So sagt Peter: «Ich spiele auch gerne mit me<strong>in</strong>en Freunden.» Fiona möchte mit an<strong>der</strong>en<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> «Pferd spielen».<br />
Die Rolle <strong>der</strong> Lehrkräfte (Aussagen <strong>von</strong> 5 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
Die Lehrpersonen nehmen aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> verschiedene Rollen e<strong>in</strong>: Mitspieler-,<br />
Zuschauer-, Anleitungs und Aufpasserrolle. Michael me<strong>in</strong>t: «Aha, die wäre im Schulhaus<br />
dort drüben. Es wäre e<strong>in</strong> Tunnel bis <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> gebaut. Sie könnte herüberkommen<br />
und sagen: Weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Rutschbahn, weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Rutschbahn.» Anna me<strong>in</strong>t: «Sie wäre<br />
h<strong>in</strong>ter dem Baum versteckt. E<strong>in</strong>e wäre da oben, und e<strong>in</strong>e wäre da. Und sie suchen die ande-<br />
ren.»<br />
Realisierbarkeit <strong>der</strong> Wünsche (Aussagen <strong>von</strong> 10 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> könnten sich gewisse Bewegungsaktivitäten nur draussen vorstellen, weil es <strong>in</strong><br />
den Innenräumen dafür zu eng ist. Peter me<strong>in</strong>t, dass e<strong>in</strong>e Rutschbahn dr<strong>in</strong>nen möglich wä-<br />
re, wenn man e<strong>in</strong>en Tunnel nach unten bauen würde. Schaukel und Schaukelr<strong>in</strong>ge müssten<br />
auf jeden Fall draussen se<strong>in</strong>: «Es ist viel zu eng, da würde man h<strong>in</strong>ten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tätschen. Es<br />
braucht dann e<strong>in</strong> grösseres Schulhaus, wie dort drüben.» Wenn das Zimmer grösser wäre,<br />
könnte man das Balancierseil spannen, me<strong>in</strong>t Anna. Für Fiona und Mart<strong>in</strong> ist Seil spr<strong>in</strong>gen<br />
auch nur draussen möglich, weil es draussen mehr Platz hat. Florian me<strong>in</strong>t, «es hat fast<br />
ke<strong>in</strong>en Platz hier, um e<strong>in</strong>e Burg zu bauen». Isabel f<strong>in</strong>det, dass man gireizle, Rutschbahn<br />
fahren und gigampfe eher draussen als dr<strong>in</strong>nen könne. Anna denkt, dass ihre Wünsche im<br />
Innenraum nicht realisiert werden könnten: «Es hat ke<strong>in</strong>en Baum, e<strong>in</strong>e Leiter haben wir<br />
schon, aber diese ist nicht da zum Spielen. Sie ist da, wenn man oben etwas aufhängen<br />
will.» N<strong>in</strong>a könnte sich ihre Wünsche im Innenraum vorstellen: «Also, da zwei Trampol<strong>in</strong>s<br />
und da so e<strong>in</strong> Kreisel, wo man draufsitzen kann und dann drüllt es. Und da wäre e<strong>in</strong> Hoch-<br />
haus, wo man schauen kann und dann herumgumpen.» Michael hätte gerne e<strong>in</strong>e Unterwas-<br />
sergrundstufe zum Tauchen. Er gibt aber zu bedenken, dass man, falls es Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> habe, nicht mehr basteln könne. Mart<strong>in</strong> me<strong>in</strong>t, dass e<strong>in</strong>e Wasserrutsche grund-<br />
57
sätzlich möglich wäre, aber man müsste e<strong>in</strong>e Badehose anziehen. Mirjam könnte es sich<br />
vorstellen, im Innenraum etwas zum H<strong>in</strong>aufklettern und zum H<strong>in</strong>unterrutschen zu haben. Das<br />
Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren ist bei ihr für das Turnen gedacht. Sie könnte es sich aber auch<br />
vorstellen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause o<strong>der</strong> während des Ateliers zu balancieren. Fionas Balancierwunsch<br />
auf dem Bänkle<strong>in</strong> kann nicht realisiert werden, «weil wir hier ke<strong>in</strong> solches haben». Auch bei<br />
Tobias fehlt etwas, um Landhockey spielen zu können: «Wir haben ke<strong>in</strong>e Stickers, weisst<br />
du.»<br />
Verschiedene Aktivitätswünsche (Aussagen <strong>von</strong> 11 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
• Bau- und Konstruktionsaktivitäten<br />
Klara möchte mit Legos e<strong>in</strong> Häuschen bauen. Sie baut auch gerne mit Holzklötzen. Tobias<br />
möchte mit Legos nach Plan bauen, z.B. Autos. Er möchte auch e<strong>in</strong>e Burg bauen. Er sagt:<br />
«Und noch mit diesen Bauklötzen dort draussen bauen, dies mache ich noch ziemlich ger-<br />
ne.» Auch Philip baut gerne mit den Holzklötzen. Peter möchte mit verschiedenen Legos<br />
gross und rund bauen können. Florian, Peter, Tobias möchten e<strong>in</strong>e Kügelibahn bauen.<br />
• Musik machen<br />
Peter möchte Musik machen. Julia mag es, mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammen zu s<strong>in</strong>gen.<br />
• Kulturtechniken, Werken und Gestalten<br />
Peter und Mart<strong>in</strong> möchten Mathematik machen. Peter möchte auch schreiben und etwas<br />
falten. Klara, Julia, Anna, Tobias, Fiona, Peter und N<strong>in</strong>a möchten gerne zeichnen und<br />
malen. Mart<strong>in</strong> möchte «schön zeichnen». Peter, Tobias, Anna und Klara möchten basteln.<br />
Anna möchte auch gerne weben.<br />
• Rollenspiele und an<strong>der</strong>e Spiele<br />
N<strong>in</strong>a möchte e<strong>in</strong>fach spielen. Michael möchte e<strong>in</strong>en Kampf mit e<strong>in</strong>em Wal auszutragen. Er<br />
möchte auch auf e<strong>in</strong>em Piratenschiff Piraten spielen. Auch Felix spielt gerne Rollenspiele<br />
mit Tieren. Florian möchte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> mit den Gormitis (Fantasy-Spielfiguren) spielen<br />
können. Mart<strong>in</strong> möchte fischen und am Computer spielen.<br />
Die folgenden Ausssagen zu drei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> stammen nicht aus Interviews, son<strong>der</strong>n aus dem Gespräch<br />
mit dem Schulischen Heilpädagogen Herrn C.. Sie s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> die oben stehende Zusammenstellung<br />
e<strong>in</strong>geflossen:<br />
Felix: Er spielt gerne Rollenspiele mit Tieren.<br />
Philip: Er baut gerne mit den Holzklötzen. Er wirft auch gerne D<strong>in</strong>ge weg und schaut, wie sich diese<br />
verhalten.<br />
Klara: Sie baut gerne mit den Holzklötzen.<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (Aussagen <strong>von</strong> 10 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
Isabel möchte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> viele Spielsachen haben. Sie wünscht sich wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Kletterbaum im Garten. Sie me<strong>in</strong>t: «Ja weisch, wir haben da e<strong>in</strong>en alten Baum gehabt, jetzt<br />
58
haben sie ihn weg getan... und jetzt haben wir ihn nicht mehr, dieser wäre eigentlich noch<br />
cool zum Spielen gewesen.» Das Schulhaus <strong>von</strong> Peter wäre wie das bestehende auch<br />
«dick» gebaut mit Heizung, Schrank und Gestell. In <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> <strong>von</strong> Michael hätte es viel<br />
Wasser, es hätte auch e<strong>in</strong>en Spielplatz mit e<strong>in</strong>em Piratenschiff. Das Schulhaus könnte auch<br />
e<strong>in</strong>e Ritterburg se<strong>in</strong>. Mart<strong>in</strong> wünscht sich e<strong>in</strong> «weich» gebautes Schulhaus mit vielen Türen<br />
und mit e<strong>in</strong>em Bett. Es hätte auch viele Sachen zum Spielen. Mirjam wünscht sich Zimmer<br />
und e<strong>in</strong>e Küche zum Kochen. Bei N<strong>in</strong>a hätte es e<strong>in</strong>en Kreisel im Innenraum, Tischle<strong>in</strong>, Mal-<br />
unterlagen, Malstifte, Blätter zum Malen. Das Schulhaus <strong>von</strong> Tobias hätte e<strong>in</strong> Dach, e<strong>in</strong>e<br />
Mauer und Fenster. E<strong>in</strong> Fussballfeld hätte im Innenraum nicht Platz. Wenn er aber e<strong>in</strong> «et-<br />
was verrückter» Schulhausbauer wäre, so hätte es Gras und e<strong>in</strong> Goal im Innenraum. Bei<br />
Fiona müssten dr<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Rutschbahn, e<strong>in</strong>e Malecke, e<strong>in</strong> Matheheft und e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil<br />
vorhanden se<strong>in</strong>. Draussen hätte es etwas zum Rutschen und e<strong>in</strong>en Ball. Annas Schulhaus<br />
hätte e<strong>in</strong>e Türe. An <strong>der</strong> Decke wären Engelchen aufgehängt. Es hätte Tische mit Farbstiften,<br />
Filzstiften und Papier. Es hätte Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und Tische. Und es hätte e<strong>in</strong> Balancierseil<br />
und «da wäre so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man im Atelier h<strong>in</strong>aufstiegen und oben<br />
spielen.» Bei Florian hätte es ganz viel Platz im Schulhaus.<br />
Sonstige Wünsche (Aussagen <strong>von</strong> 6 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
N<strong>in</strong>a möchte am Morgen etwas länger im Bett liegen bleiben können. Michael möchte wäh-<br />
rend des Ateliers Wasser haben. Mart<strong>in</strong> möchte mit dem «Spi<strong>der</strong>man» Fangis und Bode-<br />
höcklis spielen. Er möchte selber e<strong>in</strong> «Spi<strong>der</strong>man» se<strong>in</strong> «und dass man mich beissen könnte<br />
und dass es mir nichts machen würde.» Fiona möchte e<strong>in</strong>en Teddybären haben, <strong>der</strong> auch <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> dabei wäre. Auch Peter wünscht sich Kuscheltiere <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Anna<br />
möchte im Baum mit e<strong>in</strong>em Eichhörnchen spielen.<br />
Aussagen zum Freizeitverhalten (Aussagen <strong>von</strong> 13 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
Peter: mit dem Bru<strong>der</strong> Gitarre spielen / im Verkehrshaus se<strong>in</strong> / mit Legos, Autos und Auto-<br />
bahn spielen / dr<strong>in</strong>nen und draussen spielen / mit Freunden zum Fussball spielen abmachen<br />
/ mit dem Bru<strong>der</strong> Fussball spielen. Michael: mit dem Vater spielen / mit <strong>der</strong> Mutter und ei-<br />
nem Freund «Verste<strong>in</strong>erle» spielen. Mart<strong>in</strong>: mit dem Bru<strong>der</strong> Bodehöcklis spielen / Playstati-<br />
on spielen / mit dem Kollegen draussen Fangis spielen / tanzen zur Musik se<strong>in</strong>es Bru<strong>der</strong>s /<br />
Velo fahren. Mirjam: mit Puppen spielen / bei <strong>der</strong> Freund<strong>in</strong> zu Hause Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen.<br />
Isabel: mit dem Vater und <strong>der</strong> Schwester «Rössli» (Huckepack) spielen / im Garten mit <strong>der</strong><br />
Schwester auf dem Kletterbaum spielen / turnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Meitliriege. N<strong>in</strong>a: schlitteln / draussen<br />
spielen / etwas mit ihrem Bru<strong>der</strong> im Garten spielen. Tobias: Fussball spielen / mit Legos<br />
Brücken bauen / mit <strong>der</strong> Eisenbahn spielen / Fangis im Garten spielen / spielt lieber drau-<br />
ssen als dr<strong>in</strong>nen / Tennis spielen. Florian: mit <strong>der</strong> Schwester mit den Schlümpfen (Spielfigu-<br />
ren) spielen / mit den Gormiti-Figuren (Fantasy-Spielfiguren) spielen. Fiona: Mit <strong>der</strong> Schwe-<br />
ster «Lehrer<strong>in</strong>» und «Mami und Papi» spielen / spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen / Rutsch-<br />
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ahn fahren auf dem Schulhausspielplatz. Anna: e<strong>in</strong> wenig spielen / bei Regenwetter dr<strong>in</strong>-<br />
nen spielen und bei schönem Wetter draussen / Schlittschuh laufen / Pony reiten / für Mami<br />
e<strong>in</strong>e Zeichnung machen. Car<strong>in</strong>a: spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen / Fernseh schauen /<br />
gumpen («ich möchte immer gerne auf dem Bett herum gumpen, aber me<strong>in</strong>e Mutter sagt<br />
ne<strong>in</strong>») / Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen. Julia: Velo fahren / Schlittschuh laufen. Klara: mit <strong>der</strong> Mutter<br />
mit den Legos spielen.<br />
Spontaner Freizeitwunsch (Aussagen <strong>von</strong> 8 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />
Peter: mit dem Bru<strong>der</strong> und Freunden zu Freunden nach Hause gehen und mit Autos spielen.<br />
Michael: mit e<strong>in</strong>em Freund abmachen und Käpslipistole spielen. Mirjam: malen. Isabel:<br />
«Rössli» (Huckepack) spielen. N<strong>in</strong>a: im W<strong>in</strong>ter im Schnee spielen, im Sommer seilspr<strong>in</strong>gen<br />
o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Schaukel schaukeln. Tobias: mit Autos spielen. Fiona: mit e<strong>in</strong>em Ball spielen<br />
Anna: nach Hause spielen gehen, weben, e<strong>in</strong>e Kordel drehen.<br />
4.3. Zusammenfassung <strong>der</strong> Zeichnungs- und Interviewergebnisse<br />
4.3.1. Thematische Zusammenstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche (und an<strong>der</strong>er<br />
gewünschter Aktivitäten)<br />
Top-Bewegungswünsche<br />
Schaukeln, schw<strong>in</strong>gen, rutschen, steigen, klettern, balancieren, spr<strong>in</strong>gen und gumpen <strong>in</strong> al-<br />
len Variationen: Dies s<strong>in</strong>d Bewegungsaktivitäten, welche <strong>von</strong> vielen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gewünscht wer-<br />
den. Sie br<strong>in</strong>gen dies <strong>in</strong> ihren Zeichnungen und <strong>in</strong> den Interviewaussagen zum Ausdruck.<br />
Bei vielen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ist klettern e<strong>in</strong> Bewegungswunsch. Sie möchten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Baum o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Gebüsch herumklettern, e<strong>in</strong>e Sprossenwand o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>auf- o<strong>der</strong><br />
auch h<strong>in</strong>unterklettern. Klettern wird auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen und sich<br />
fallen lassen genannt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben gesamthaft 4 Sprossenwände, 5 Sprossenleitern<br />
(mit o<strong>der</strong> ohne Rutschbahn), 1 Kletterwand und 5 Bäume gezeichnet. Auch gireizlen auf ei-<br />
ner Schaukel, schaukeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hängematte o<strong>der</strong> schw<strong>in</strong>gen mit e<strong>in</strong>em Tau wird als<br />
Wunschaktivität oft genannt o<strong>der</strong> gezeichnet.<br />
Sprung- und Hüpfaktivitäten werden <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>in</strong> allen Varianten genannt: Spr<strong>in</strong>gen<br />
auf dem Trampol<strong>in</strong>, seilspr<strong>in</strong>gen, hüpfen auf e<strong>in</strong>em Ball, h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen. Vier K<strong>in</strong><strong>der</strong> äu-<br />
ssern den Wunsch, balancieren zu können. So wünscht sich Mirjam «e<strong>in</strong> Bänkle<strong>in</strong>, wo man<br />
so vorsichtig gehen muss.» E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich auch komb<strong>in</strong>ierte Bewegungsaktivi-<br />
täten, z.B. mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen und sich fallen lassen. Auch Fahr-, Roll-,<br />
Gleit- und Drehaktivitäten werden gewünscht.<br />
60
Bewegung im Freien<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zeichnen sich bei ihren Bewegungsaktivitäten auch im Freien. Der Wunsch, sich<br />
draussen aufhalten und spielen zu können, kommt <strong>in</strong> den Aussagen und auch <strong>in</strong> den Zeich-<br />
nungen zum Ausdruck: So wurden zum Beispiel Sonnen, Himmel, Bäume, Gras und Tiere<br />
gezeichnet.<br />
Bewegungsspiele mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich auch Bewegungsspiele mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, wie Fussball spielen,<br />
zusammen mit e<strong>in</strong>em Schwungseil seilspr<strong>in</strong>gen. Auch Fangis <strong>in</strong> verschiedenen Variationen<br />
wird oft genannt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich auch verschiedene Kreisspiele.<br />
Begründungen für Bewegungswünsche<br />
Die Begründungen für die Bewegungsaktivitäten lauten: «Das mache ich e<strong>in</strong>fach gerne», «es<br />
soll Spass se<strong>in</strong>», «weil es schnell geht», «das macht Spass», «ich mache es e<strong>in</strong>fach gerne»,<br />
«weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist» und «weil ich`s gern habe».<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen Gefühle <strong>der</strong> Freude und <strong>der</strong> Lust, welche sie bei Bewegungsaktivitäten<br />
empf<strong>in</strong>den. So macht es Isabel Spass, wenn sie beim Gireizle ganz fest angibt o<strong>der</strong> es ge-<br />
fällt ihr beim Gigampfen: «Wenn ich fest ufe und abe tue, dänn lupfts eim». Auch sagen die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass sie Freude empf<strong>in</strong>den und es lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> haben, wenn sie mit an<strong>der</strong>en<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammen spielen.<br />
Bewegungen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Elementen<br />
Drei Mädchen zeichnen o<strong>der</strong> nennen fliegen als e<strong>in</strong>en Bewegungswunsch. Zwei Knaben<br />
möchten sich im Wasser bewegen und schwimmen und tauchen können.<br />
Bewegen zu Musik<br />
E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen Bewegungsspiele und Bewegungsaktivitäten, welche sie gerne zu<br />
Musik ausführen, z.B. «Bodehöcklis» und mit den Füssen zu Musik e<strong>in</strong>en Ball führen.<br />
Realisierbarkeit <strong>der</strong> Bewegungswünsche<br />
E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> sagen, dass es für ihre gewünschten Bewegungsaktivitäten zu eng sei im<br />
Schulhaus. Sie wünschten sich e<strong>in</strong> grösseres Schulhaus mit mehr Platz. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können<br />
sich im Rahmen des Unterrichtsgefässes «Atelier» vorstellen, gewünschte Bewegungsaktivi-<br />
täten auszuführen. N<strong>in</strong>a wünscht sich, im «Atelier» wie<strong>der</strong> Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen zu können.<br />
So sagt sie im Interview ziemlich vehement: «E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> haben wir schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grund-<br />
stufe. Sie sollen es e<strong>in</strong> wenig mehr aufstellen. Das ist das, was ich sagen wollte.»<br />
Bauen, konstruieren, malen, zeichnen, gestalten<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zeichnen o<strong>der</strong> nennen auch bauen und konstruieren als Wunsch. Mehrere Kna-<br />
ben nennen z.B. «Kügelibahn bauen» als Wunsch. Auch das Bauen mit Holzklötzen und<br />
61
Legos wird <strong>von</strong> e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gewünscht. Viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen Zeichnen und Malen als<br />
Wünsche. Basteln wird <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> oft genannt.<br />
Freizeitaktivitäten<br />
In ihrer Freizeit verabreden sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne mit Freunden zum Spielen. Sie spielen<br />
auch gerne mit Eltern und Geschwistern. Auch draussen spielen Sie gerne. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
können zu Hause im eigenen Garten spielen. Es gibt K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche explizit erwähnen, dass<br />
sie bei schönem Wetter draussen und bei schlechtem Wetter dr<strong>in</strong>nen spielen. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
erwähnen, dass sie zu Hause Rollenspiele machen.<br />
4.3.2. K<strong>in</strong><strong>der</strong>zentrierte Zusammenstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche (und an<strong>der</strong>er<br />
gewünschter Aktivitäten)<br />
Legende<br />
Bewegungswünsche <strong>in</strong>terpretiert aus den Zeichnungen<br />
Bewegungswünsche aus den Interviewaussagen<br />
an<strong>der</strong>e Aktivitätswünsche zusammengestellt aus den Interviews und den Zeichnungen<br />
Fussball spielen<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand klettern<br />
mit Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen<br />
mit Schaukelr<strong>in</strong>gen turnen<br />
Fussball spielen<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
an Schaukelr<strong>in</strong>gen turnen<br />
auf Sitzschaukel schaukeln<br />
schwimmen<br />
Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern<br />
mit e<strong>in</strong>er Matte fallen lassen<br />
Mattenlauf<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />
schwimmen<br />
Fussball spielen<br />
Peter<br />
Lego spielen<br />
Musik machen<br />
Kügelibahn bauen<br />
schreiben<br />
malen<br />
basteln<br />
falten<br />
rechnen<br />
Michael<br />
im Wasser herumgumpen<br />
tauchen<br />
schwimmen<br />
kämpfen mit e<strong>in</strong>em Wal<br />
auf e<strong>in</strong>em Piratenschiff<br />
Piraten spielen<br />
62
seilspr<strong>in</strong>gen<br />
Wasserrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
Rutschbahn rutschen<br />
im Gebüsch klettern<br />
Bodehöcklis spielen<br />
Mart<strong>in</strong><br />
zeichnen<br />
fischen<br />
am Computer spielen<br />
rechnen<br />
auf Langbank balancieren<br />
auf Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern<br />
sich mit Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
Leiter h<strong>in</strong>aufsteigen<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
auf Sitzschaukel schaukeln<br />
auf Baum h<strong>in</strong>aufklettern<br />
gigampfen<br />
Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufklettern<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
auf Sitzschaukel schaukeln<br />
Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />
Mirjam<br />
Atelier<br />
Leiter h<strong>in</strong>aufklettern<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
auf Bänkle<strong>in</strong> balancieren<br />
Bodenhöcklis spielen<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit Matte h<strong>in</strong>unterfallen<br />
lassen<br />
Isabel<br />
gireizle<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
gigampfen<br />
auf Kletterbaum klettern<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />
N<strong>in</strong>a<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
vom Trampol<strong>in</strong> auf Matte spr<strong>in</strong>gen<br />
<strong>in</strong> Kreisel drehen<br />
<strong>von</strong> Sprossenwand auf Matte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und auf Matte weiter spr<strong>in</strong>gen<br />
Kreisspiel: Körperstellungen erraten<br />
<strong>in</strong> Kreisel drehen<br />
im Bett liegen<br />
malen<br />
spielen<br />
63
Tobias<br />
klettern<br />
mit Legos bauen<br />
malen<br />
Kügelibahn bauen<br />
Autobahn bauen<br />
basteln<br />
zeichnen<br />
Fussball spielen<br />
Eishockey spielen<br />
Landhockey spielen<br />
<strong>von</strong> Schwedenkasten aus mit Ball <strong>in</strong> Basketballkorb treffen<br />
Fangis spielen<br />
L<strong>in</strong>us<br />
(Burg)<br />
Florian<br />
Burg bauen<br />
Kügelibahn bauen<br />
mit Gormitis (Fantasy-Spielfiguren) spielen<br />
mit Autos, Töffs und Eisenbahn spielen<br />
Felix<br />
Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
<strong>in</strong> Hängematte schw<strong>in</strong>gen<br />
gigampfen<br />
64
seilspr<strong>in</strong>gen<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
mit Hüpfball hüpfen<br />
fliegen<br />
mit Ball spielen<br />
Fiona<br />
balancieren<br />
mit Sprossenleiter auf Baum steigen<br />
joggen<br />
auf Tauknopf stehen und schw<strong>in</strong>gen<br />
malen<br />
seilspr<strong>in</strong>gen<br />
balancieren<br />
gumpen auf Hüpfball<br />
fliegen<br />
<strong>von</strong> Schwedenkasten mit Tau h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen und<br />
fallen lassen<br />
auf Baum herumklettern<br />
hüpfen<br />
Pferd spielen<br />
Fangis spielen<br />
auf Seil balancieren<br />
mit Sprossenleiter auf Baum steigen<br />
Reg<strong>in</strong>a<br />
Trott<strong>in</strong>ett fahren<br />
mit Sprossenleiter auf Baum steigen<br />
fliegen<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
weben<br />
malen<br />
basteln<br />
Anna<br />
Car<strong>in</strong>a<br />
Stelzen laufen<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
mit den Füssen zu Musik mit Ball spielen<br />
65
auf Sitzschaukel schaukeln<br />
auf Langbank balancieren<br />
balancieren<br />
Velo fahren<br />
Schlittschuh laufen<br />
Fangis<br />
Julia<br />
mit Bällen spielen<br />
auf Sitzschaukel schaukeln<br />
gumpen<br />
Philip<br />
Klara<br />
auf Gireizli schaukeln<br />
auf Spielplatz spielen<br />
h<strong>in</strong>untergumpen<br />
mit Ball spielen<br />
gumpen<br />
Fussball spielen<br />
Leo<br />
auf Sitzschaukel schaukeln<br />
Kletterwand h<strong>in</strong>aufklettern<br />
Fussballball spielen<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
malen<br />
zeichnen<br />
mit Legos Häuschen bauen<br />
basteln<br />
malen<br />
s<strong>in</strong>gen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
66
5.1. Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
5. Diskussion<br />
Die <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> erstellten Zeichnungen br<strong>in</strong>gen me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach die Individualität<br />
und die Orig<strong>in</strong>alität jedes e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>des gut zum Ausdruck. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben die Zeich-<br />
nungen aus ihrer Vorstellung heraus gestaltet und damit auch etwas Persönliches <strong>von</strong> sich,<br />
<strong>von</strong> ihren Erfahrungen und Wünschen zum Ausdruck gebracht. Sowohl die momentane Ver-<br />
fassung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> als auch ihre zeichnerischen Fähigkeiten spielten e<strong>in</strong>e Rolle bei <strong>der</strong> Er-<br />
stellung.<br />
Bewegungswünsche bzw. <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong><br />
Zeichnung und Interview s<strong>in</strong>d natürlich nur Momentaufnahmen. Ich gehe da<strong>von</strong> aus, dass<br />
das, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nonverbal (durch Zeichnungen) und verbal (<strong>in</strong> den Interviews) an Bewe-<br />
gungswünschen zum Ausdruck gebracht haben, auch ihre dah<strong>in</strong>ter liegenden (Bewegungs-)<br />
Bedürfnisse 1 spiegelt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben v.a. elementare Bewegungsformen (vgl. Kap. 2.2.)<br />
gewünscht. Sie möchten zum Beispiel klettern, rutschen, sich drehen und schaukeln. E<strong>in</strong>e<br />
Bewegungsaktivität kann aus verschiedenen Gründen und aus verschiedenen Bedürfnissen<br />
heraus gewünscht werden.<br />
Elementare Bewegungsformen<br />
Schaukeln auf dem «Gireizli», Rutschbahn fahren, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hängematte schaukeln o<strong>der</strong> klet-<br />
tern gehören zu den Bewegungsaktivitäten, welche viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne ausüben. Praktisch<br />
alle K<strong>in</strong><strong>der</strong>, ob mit o<strong>der</strong> ohne speziellen För<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Bildungsbedarf, lieben die gleichen<br />
Bewegungsaktivitäten.<br />
Rutschen ist e<strong>in</strong>e elementare Bewegungsform, welche oft genannt wurde. Rutschen auf <strong>der</strong><br />
Rutschbahn kann man auf ganz viele Arten und Weisen: im Sitzen, <strong>in</strong> Bauch- und Rückenla-<br />
ge, mit dem Kopf o<strong>der</strong> mit den Füssen voran o<strong>der</strong> stehend. In den verschiedenen Rutschpo-<br />
sitionen erfährt das K<strong>in</strong>d auch verschiedene Auflageflächen se<strong>in</strong>es Körpers. So kann z.B. die<br />
Rückenseite, welche nicht im Blickfeld des K<strong>in</strong>des ist, <strong>in</strong>tensiv gespürt werden. Erfahren<br />
werden kann auf e<strong>in</strong>er Rutschbahn auch e<strong>in</strong> Moment <strong>der</strong> Beschleunigung, <strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>dig-<br />
keit und e<strong>in</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger starkes Bremsmoment am Ende <strong>der</strong> Rutschphase. Gerade<br />
1 Im Wort «Bedürfnis» steckt nach Duden die Bedeutung «nötig haben» und hat die Grundbedeutung<br />
des «dürfen» bis heute bewahrt. Aber nicht alles, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> eigentlich «nötig haben», was ihnen<br />
also e<strong>in</strong> Grundbedürfnis ist, ist ihnen auch erlaubt und können sie realisieren.<br />
67
das Erleben <strong>von</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit sche<strong>in</strong>t vielen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu gefallen. Mart<strong>in</strong> drückt se<strong>in</strong>e Er-<br />
fahrung beim Rutschbahn fahren so aus: «Du gumpisch, und dänn gaht es mega sträng.»<br />
Man kann e<strong>in</strong>e Rutsche natürlich auch wie<strong>der</strong> h<strong>in</strong>aufgehen. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d kann Stolz empf<strong>in</strong>den,<br />
wenn es e<strong>in</strong>e steile Rutschbahn aus eigener Kraft wie<strong>der</strong> h<strong>in</strong>aufklettern konnte.<br />
Auch Schaukeln zählt zu den elementaren Bewegungsformen. Schaukeln auf e<strong>in</strong>em «Gireiz-<br />
li» kann durch die gleichförmige, rhythmische Vor- und Zurückbewegung beruhigen. Viele<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> summen o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>gen auf e<strong>in</strong>er Schaukel.<br />
Erfahren und Erkennen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> wählen Bewegungsaktivitäten wie Schaukeln, Rutschen, Klettern, Balancieren o<strong>der</strong><br />
Hüpfen auch, weil sie daraus verschiedene Erkenntnisse ziehen und vielfältige Körpererfah-<br />
rungen machen können. Dies formuliert e<strong>in</strong> Mädchen so: «Wenn ich bei <strong>der</strong> Gigampfe (Bal-<br />
kenschaukel) fest ufe und abe tue, dänn lupfts eim.»<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> machen durch Bewegungsaktivitäten auch räumliche Erfahrungen. E<strong>in</strong> Knabe kom-<br />
mentiert se<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fantasie vorgestellten Tauchgang <strong>in</strong> <strong>der</strong> «Unterwassergrundstufe» so:<br />
«...und dann hat es e<strong>in</strong> Loch und da geht man da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und nimmt e<strong>in</strong>e Tauchermaske...Ja,<br />
und dann geht man da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, dann geht man <strong>in</strong>s Loch und man geht h<strong>in</strong>unter, dann geht<br />
man h<strong>in</strong>auf und dann geht man <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Tunnel...».<br />
Begründungen für Bewegungswünsche<br />
«Weil ich’s gern habe», sagen e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> als Begründung für ihre Bewegungsaktivitäten<br />
und Wünsche. Die Freude und die Lust an <strong>der</strong> Sache kommen damit zum Ausdruck. K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
profitieren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>von</strong> den Angeboten, die sie selbstbestimmt wählen und ausführen<br />
können.<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen oft positive Emotionen wie Freude und Spass, die sie bei den Bewe-<br />
gungsaktivitäten erleben. Sie fühlen sich dabei fröhlich, glücklich o<strong>der</strong> auch «schön.» Zu<br />
beachten gilt, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> im <strong>Grundstufe</strong>nalter e<strong>in</strong>en sehr unterschiedlichen Wortschatz zur<br />
Verfügung haben, um Emotionen zum Ausdruck zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Bedürfnis nach Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
Mart<strong>in</strong>, knapp sieben jährig, wünschte sich e<strong>in</strong> «weich» gebautes Schulhaus. Ob er mit<br />
weich bequem geme<strong>in</strong>t hat? E<strong>in</strong>e «Schule zum Wohlfühlen»? Mart<strong>in</strong> wünschte sich auch e<strong>in</strong><br />
Bett <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule. Vielleicht steckt h<strong>in</strong>ter diesem Wunsch das Bedürfnis nach e<strong>in</strong>er Nische,<br />
<strong>in</strong> die er sich zurückziehen, sich entspannen, sich ausruhen, sich geborgen fühlen kann.<br />
Entgegen den Stimmen aus e<strong>in</strong>em bestimmten politischen Lager, welche das sich Wohlfüh-<br />
len <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule für unnötig halten, sche<strong>in</strong>t mir – völlig unwissenschaftlich gesprochen - das<br />
Wohlfühlen geradezu e<strong>in</strong>e Vorbed<strong>in</strong>gung für gutes Lernen zu se<strong>in</strong>.<br />
68
Umgang mit Risiko, mutig se<strong>in</strong>, etwas bewältigen können<br />
Anna möchte gerne mit e<strong>in</strong>er Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum steigen. Sie weiss zwar, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>e Leiter vorhanden ist, «... aber die ist nicht da zum Spielen. Sie ist da, wenn<br />
man oben [an <strong>der</strong> Decke] etwas aufhängen will.» Es ist sicher so, dass e<strong>in</strong>ige Gegenstände<br />
e<strong>in</strong> gewisses Risikopotential <strong>in</strong> sich bergen. Gleichzeitig ist es aber wichtig, sich an gewisse<br />
Gegenstände und an potentiell riskante Situationen heranzutasten, um die Entwicklung <strong>der</strong><br />
Risikokompetenz zu unterstützen (vgl. Kap. 2.2.2.). E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben sich Bewegungsak-<br />
tivitäten aus dem Turnen gewünscht, welche viel Mut brauchen, z.B. hoch h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen. Solche Bewegungsaktivitäten kennen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zum Teil aus dem Ideen-<br />
fundus des «Mut-tut-gut»-Projekts (Baumann, 2001), durch welches sie nachhaltige Erfah-<br />
rungen und Erlebnisse machen konnten.<br />
Bewegungsspiele mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> möchten auch mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> spielen. Fangis und auch Ballspiele s<strong>in</strong>d sehr<br />
beliebt, sowohl bei jüngeren als auch älteren <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, bei Knaben und Mädchen. Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Freizeit treffen sich viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit ihren «Gspänlis» und spielen zusammen.<br />
Realisierbarkeit <strong>der</strong> Wünsche, E<strong>in</strong>schätzungsvermögen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Dass «verrückte» Wünsche wie z.B. e<strong>in</strong> Unterwasserk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten nicht realisierbar s<strong>in</strong>d, ist<br />
den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> auch klar. Manchmal s<strong>in</strong>d sie aber auch erstaunt darüber, dass etwas sche<strong>in</strong>bar<br />
Verrücktes möglich se<strong>in</strong> kann. Als ich <strong>der</strong> fünfjährigen Julia erzählte, es gäbe Schulzimmer<br />
mit e<strong>in</strong>er Rutschbahn, kommentierte sie: «Du me<strong>in</strong>e Güte». K<strong>in</strong><strong>der</strong> f<strong>in</strong>den möglicherweise<br />
das «normal», was sie kennen. Sie können sich aber gut Vorstellungen darüber machen, wie<br />
etwas auch noch se<strong>in</strong> könnte.<br />
Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit<br />
Das «Atelier» sche<strong>in</strong>t sehr attraktiv und beliebt zu se<strong>in</strong>. Viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> nahmen bei ihren Be-<br />
wegungswünschen Bezug auf dieses Unterrichtsgefäss. Das «Atelier» steht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundstu-<br />
fenklasse ansche<strong>in</strong>end für «Freiraum haben» und «machen können, was man möchte und<br />
mit wem man möchte». Die Selbstbestimmung ist im «Atelier» hoch, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können hier<br />
ihre Bedürfnisse eigenständig wahrnehmen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> bauen und konstruieren auch gerne.<br />
«Kügelibahn bauen» sche<strong>in</strong>t vor allem für e<strong>in</strong>ige Knaben sehr attraktiv zu se<strong>in</strong>. Ebenso ist<br />
das Bauen mit Holzklötzen und Legos beliebt. Sie machen dies auch gerne zusammen mit<br />
an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />
Bedürfnis, draussen zu spielen<br />
Auf den Zeichnungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d viele «Aussenelemente» aus <strong>der</strong> Pflanzen- und aus<br />
<strong>der</strong> Tierwelt dargestellt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> halten sich bei ihren Bewegungsaktivitäten grundsätzlich<br />
gerne draussen auf. Sie schätzen den Kontakt mit Elementen wie Wasser und Erde o<strong>der</strong> zur<br />
69
Pflanzen- und Tierwelt. Sie können diese Elemente erkunden und mit ihnen experimentieren<br />
und dabei die unterschiedlichsten Körper- und S<strong>in</strong>neserfahrungen machen (vgl. Kap. 2.1.1.).<br />
Die erste Forschungsfrage me<strong>in</strong>er Arbeit lässt sich nun, knapp zusammengefasst, wie<br />
folgt beantworten:<br />
Welche Bewegungswünsche bzw. <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er ausgewählten<br />
<strong>Grundstufe</strong>nklasse?<br />
• Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich vor allem Bewegungsaktivitäten wie Rutschen, Schaukeln,<br />
Spr<strong>in</strong>gen und Hüpfen. Sie wünschen sich auch Kletter- und Fallaktivitäten sowie Balan-<br />
cieraktivitäten.<br />
• Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich Bewegungsspiele, welche sie geme<strong>in</strong>sam mit an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong>n spielen können. Beliebt s<strong>in</strong>d Ball- und Fangisspiele.<br />
• In <strong>der</strong> Untersuchung ist klar zum Ausdruck gekommen: Die <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong> – so ver-<br />
schieden sie s<strong>in</strong>d - wünschen sich gleiche Bewegungsaktivitäten.<br />
5.2. Schlussfolgerungen<br />
5.2.1. Allgeme<strong>in</strong>e Schlussfolgerungen<br />
Teilhabe über Bewegung<br />
Über Bewegungsaktivitäten ist es <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> möglich, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> Kontakt zu kommen. Hier<br />
liegen me<strong>in</strong>es Erachtens auch Chancen und Möglichkeiten e<strong>in</strong>er gel<strong>in</strong>genden Integration und<br />
Inklusion: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben geme<strong>in</strong>same Interessen und Erlebnisse. Vielfältige Kontakte<br />
können aufgebaut und gefestigt werden. Bei geme<strong>in</strong>samen Bewegungsanlässen können<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> lernen, aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zuzugehen, Rücksicht zu nehmen und an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrer An-<br />
<strong>der</strong>sartigkeit zu akzeptieren.<br />
Die Heterogenität <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse stellt me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach e<strong>in</strong>e grosse Herausfor-<br />
<strong>der</strong>ung dar. Verschiedene Lern-, Spiel- und Bewegungssituationen s<strong>in</strong>d wichtig, damit alle<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> dieser heterogenen Gruppen angesprochen werden können. Die Angebote können so<br />
gestaltet se<strong>in</strong>, dass sie die Beteiligung aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> zulassen. Anfor<strong>der</strong>ungen sollen den un-<br />
terschiedlichen Entwicklungsständen entsprechend gestellt werden.<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbstkompetenz<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> wissen recht gut, was sie können und was sie lernen möchten. Sie sollten wo immer<br />
und so weit wie möglich <strong>in</strong> die Gestaltung <strong>der</strong> Unterrichts und <strong>der</strong> Bewegungsanlässe mit<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden. Das Berücksichtigen ihrer Wünsche und Vorstellungen trägt dazu bei,<br />
70
das Gefühl <strong>der</strong> Selbstwirksamkeit zu stärken und den Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzep-<br />
tes zu för<strong>der</strong>n (vgl. Kap.2.2.2.). Im <strong>Grundstufe</strong>nalltag wird all dies sicher angestrebt. Gleich-<br />
zeitig ist es e<strong>in</strong>e anspruchsvolle Vorgabe, die wohl nicht immer ganz erfüllt werden kann.<br />
Integration durch Kommunikation<br />
Es ist wichtig, den sprachlichen Ausdruck <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>n. Gerade K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit För<strong>der</strong>-<br />
bedarf im sprachlich-kommunikativen Bereich können gut <strong>von</strong> Bewegungsanlässen profitie-<br />
ren, bei welchen man auf vielfältige Art und Weise kommunizieren und se<strong>in</strong>e Wünsche und<br />
Bedürfnisse ausdrücken muss. Gleichzeitig kann auch e<strong>in</strong>e nonverbale Kommunikation für<br />
alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> reizvoll se<strong>in</strong>. Es gibt viele nonverbale Spielformen, welche <strong>in</strong>tensive Kontakte<br />
zwischen den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ermöglichen. Bewegungsspiele mit symbolischem, nonverbalem Aus-<br />
druck erleichtern gerade fremdsprachigen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> das Mitspielen und för<strong>der</strong>n damit die Inte-<br />
gration <strong>in</strong> die Gruppe.<br />
«Atelier» = Freiraum<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse lieben das Unterrichtsgefäss «Atelier». Hier können sie<br />
ihren Bedürfnissen gemäss frei entscheiden, welche Aktivität sie ausüben und wen sie dabei<br />
mit e<strong>in</strong>beziehen möchten. «Atelier» ist für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> fast e<strong>in</strong> Zauberwort. Es steht für Frei-<br />
und Spielraum haben und selbst bestimmen können. Auch hier wird Eigenständigkeit und<br />
Selbstwirksamkeit geför<strong>der</strong>t.<br />
5.2.2. Schlussfolgerungen für die psychomotorische Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –therapeuten s<strong>in</strong>d Fachpersonen für pädagogisch-<br />
therapeutische Bewegungsangebote. Sie können die <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen sowie die<br />
an<strong>der</strong>en, <strong>in</strong> den <strong>Grundstufe</strong>nalltag e<strong>in</strong>bezogenen Fachkräfte bei <strong>der</strong> Gestaltung und bei <strong>der</strong><br />
praktischen Durchführung <strong>von</strong> k<strong>in</strong>d- und bedürfnisgerechten Bewegungsangeboten beraten<br />
und unterstützen. Sie können auch beratend und praktisch mitwirken bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>von</strong><br />
bewegungsfreundlichen Innen- und Aussenräumen sowie bei <strong>der</strong> Beschaffung <strong>von</strong> Materiali-<br />
en und Geräten mit hohem Bewegungsanreiz. Natürlich bieten sie auch selber Bewegungs-<br />
aktivitäten an. Im <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Schulteam nehmen Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –<br />
therapeuten mit ihrem bewegungsbezogenen Fachwissen e<strong>in</strong>en wichtigen Platz e<strong>in</strong>.<br />
Freiräume schaffen<br />
Bewegungspausen o<strong>der</strong> Bewegungszeiten können zwar e<strong>in</strong>geplant, Bewegung kann aber<br />
nicht e<strong>in</strong>fach so verordnet werden. K<strong>in</strong><strong>der</strong> profitieren <strong>von</strong> den Angeboten, wenn sie diese<br />
selber wählen können und auch wirklich wahrnehmen möchten. E<strong>in</strong>e Grundannahme des<br />
Projekts «K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Bewegung» (Högger, 2009) war zum Beispiel , dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie Anleitung zur Bewegung brauchen, son<strong>der</strong>n Freiräume, um ihre Impulse entfalten zu<br />
71
können. Dazu beitragen können Innen- und Aussenräume, die bewegungsfreundlich e<strong>in</strong>ge-<br />
richtet und mit anregendem Material ausgestattet s<strong>in</strong>d. Und natürlich brauchen die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
auch zeitliche Freiräume, um die vorhandenen Möglichkeiten nutzen zu können.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit speziellen Bedürfnissen unterstützen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit speziellen Bedürfnissen brauchen gezielte För<strong>der</strong>massnahmen. Gerade für diese<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d vielfältige Spiel- und Bewegungsangebote wichtig, <strong>in</strong> denen sie selbsttätig und<br />
eigenaktiv handeln können. Vielleicht benötigen sie bei e<strong>in</strong>er Bewegungsaktivität e<strong>in</strong>e spezi-<br />
elle Hilfestellung. O<strong>der</strong> es kann ihnen durch e<strong>in</strong>e angepasste Anfor<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Verän-<br />
<strong>der</strong>ung bei e<strong>in</strong>em Spielgerät e<strong>in</strong> Erfolgserlebnis ermöglicht werden. Psychomotoriktherapeu-<br />
t<strong>in</strong>nen und –therapeuten können hier die Arbeit <strong>der</strong> Schulischen Heilpädagogen und an<strong>der</strong>er<br />
Fachpersonen unterstützen.<br />
Bewegungsorientierte Gestaltung des Unterrichts<br />
E<strong>in</strong>e bewegungsorientierte Gestaltung des Unterrichts ist im Schulversuch <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
sehr gut möglich. Das <strong>Grundstufe</strong>nmodell bietet grundsätzlich gute Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />
um den <strong>in</strong>dividuellen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerecht zu werden. In <strong>der</strong> <strong>von</strong> mir<br />
untersuchten <strong>Grundstufe</strong>nklasse s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs die Platzverhältnisse im Innenraum (Haupt-<br />
raum) ziemlich knapp. Bewegungsaktivitäten können im Rahmen des Wochenplans o<strong>der</strong> des<br />
«Ateliers» angeboten o<strong>der</strong> ermöglicht werden.<br />
Individualität berücksichtigen<br />
Bei geme<strong>in</strong>samen Bewegungsanlässen, zum Beispiel bei Kreisspielen, s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>dividuellen<br />
Voraussetzungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu berücksichtigen. Das Angebot muss sorgfältig ausgewählt<br />
und gestaltet werden, so dass nicht e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> irgendwie benachteiligt und ausge-<br />
schlossen wird. Gewisse Handlungse<strong>in</strong>schränkungen, z.B. bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>de-<br />
rung, sche<strong>in</strong>en auch Grenzen zu setzen. Manchmal muss man aber auch e<strong>in</strong>fach etwas<br />
ausprobieren und ist dann erstaunt, dass es trotz aller Bedenken gut funktioniert.<br />
Klassenübergreifende Aktivitäten<br />
Geme<strong>in</strong>same, auch klassenübergreifende Aktivitäten för<strong>der</strong>n den Zusammenhalt und das<br />
Vertrauen unter den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. Dies wird <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong> schon praktiziert. E<strong>in</strong> Beispiel<br />
wäre, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> sechsten Klasse aus dem benachbarten Schulhaus bei e<strong>in</strong>em Teil<br />
des Auf- o<strong>der</strong> Abbauens für e<strong>in</strong>e sogenannte «Mut-tut-gut-Stunde» behilflich se<strong>in</strong> und die<br />
jüngeren K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei den Aktivitäten unterstützen könnten. Dies wurde me<strong>in</strong>es Wissens <strong>in</strong><br />
dieser Schule<strong>in</strong>heit auch schon praktiziert und wird wie<strong>der</strong> aufgenommen.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> mitgestalten lassen<br />
Das Bedürfnis <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, selber entscheiden zu können, was, mit wem und wie lange sie<br />
etwas tun möchten, ist so weit wie möglich Ernst zu nehmen. Dies schliesst natürlich nicht<br />
aus, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch lernen müssen, sich z.B. an zeitliche Strukturen zu halten. Gerade <strong>der</strong><br />
72
Umgang mit Zeit o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Umgang mit Übergängen und Wechseln kann e<strong>in</strong>igen K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong>n Schwierigkeiten bereiten. Es gibt K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche hier Unterstützung brauchen.<br />
5.3. Empfehlungen für die Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten<br />
Mit den folgenden Empfehlungen beantworte ich die zweite Forschungsfrage me<strong>in</strong>er<br />
Arbeit:<br />
Wie kann <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nalltag aus psychomotorischer Sicht gestaltet werden, um den Be-<br />
wegungsbedürfnissen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerecht zu werden?<br />
Zur Ausgangssituation dieser Arbeit gehört, dass <strong>der</strong> <strong>von</strong> mir untersuchten <strong>Grundstufe</strong>nklas-<br />
se 2 nur wenig Innenraum für spontane Bewegungsaktivitäten zur Verfügung steht. Verschärft<br />
wurde die Situation, nachdem auch <strong>der</strong> Gang nur noch e<strong>in</strong>geschränkt genutzt werden konnte<br />
(vgl. Kapitel 1.2.). Sowohl die Lehrpersonen als auch die K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass es<br />
im <strong>Grundstufe</strong>nzimmer für viele D<strong>in</strong>ge zu eng ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch mit<br />
den nicht optimalen Raumverhältnissen den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> das Ausüben verschiedener Bewe-<br />
gungsaktvitäten ermöglicht werden kann. Gerade im Rahmen des Ateliers ist es möglich,<br />
(zeitlich beschränkte) Bewegungsposten e<strong>in</strong>zurichten. Damit die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Bewegungsbe-<br />
dürfnisse möglichst je<strong>der</strong>zeit und spontan ausleben können, müssten auch gewisse Kom-<br />
promisse e<strong>in</strong>gegangen werden. E<strong>in</strong>e une<strong>in</strong>geschränkte, spontane Nutzung des Innenraums<br />
für Bewegungsaktivitäten ist aber nicht möglich. Ich sehe aber e<strong>in</strong> grosses Potenzial <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>tensiven Nutzung des Aussenraums.<br />
Bei <strong>der</strong> Lösung <strong>der</strong> «Bewegungsfrage» s<strong>in</strong>d alle Lehr- und Fachpersonen gefor<strong>der</strong>t, die <strong>in</strong><br />
die Betreuung dieser <strong>Grundstufe</strong>nklasse <strong>in</strong>volviert s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e zentrale Rolle nimmt sicher<br />
auch <strong>der</strong> Schulhaus-Abwart e<strong>in</strong>. Es ist auch zu überlegen, ob und wie die Eltern <strong>in</strong> die Ge-<br />
staltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten e<strong>in</strong>bezogen werden können. E<strong>in</strong> zentrales Anliegen ist<br />
und bleibt aber, dass die Wünsche und Me<strong>in</strong>ungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Planung und bei <strong>der</strong><br />
Gestaltung <strong>der</strong> Bewegungsaktivitäten berücksichtigt werden.<br />
Die folgenden Empfehlungen beziehen sich grundsätzlich auf die Situation vor Ort. E<strong>in</strong>ige<br />
Empfehlungen s<strong>in</strong>d allgeme<strong>in</strong>er Natur und könnten auch für an<strong>der</strong>e Orte und Situationen<br />
hilfreich se<strong>in</strong>. Grundlage <strong>der</strong> Empfehlungen s<strong>in</strong>d die Pr<strong>in</strong>zipien zur Bewegungserziehung <strong>von</strong><br />
2 Mit «<strong>Grundstufe</strong>nklasse» bzw. «<strong>Grundstufe</strong>» ist <strong>in</strong> diesem Kapitel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel immer die <strong>von</strong> mir<br />
untersuchte <strong>Grundstufe</strong>nklasse geme<strong>in</strong>t.<br />
73
Zimmer (2006) (siehe Kap. 2.3.3.). Massgeblich berücksichtige ich aber natürlich die durch<br />
Zeichnungen und Interviews festgestellten Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Die meisten Vorschläge lassen sich kostenneutral o<strong>der</strong> günstig umsetzen. Es gibt aber auch<br />
Empfehlungen, welche mit Kosten verbunden s<strong>in</strong>d und mittelfristig geplant werden müssten<br />
(Budget, Absprachen mit Schulleitung, Absprachen mit Behörden).<br />
Gestaltung <strong>der</strong> Bewegungsangebote<br />
Es ist darauf zu achten, dass die Bewegungsangebote so gestaltet s<strong>in</strong>d, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> den<br />
Grad e<strong>in</strong>er Bewegungsherausfor<strong>der</strong>ung ihren Voraussetzungen entsprechend wählen kön-<br />
nen. Jedem K<strong>in</strong>d sollen Erfolgserlebnisse ermöglicht werden. K<strong>in</strong><strong>der</strong> lernen <strong>von</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und<br />
können e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zum Ausprobieren anregen. Darüber, was schwierig o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach ist, ent-<br />
scheiden sie selber. Vielleicht schaut e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zuerst auch nur den an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu und<br />
probiert erst etwas später aus.<br />
Natürlich gibt es «fixfertige» Bewegungsgeräte, welche für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> angeschafft werden<br />
könnten. Viel reizvoller ist es aber, den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> (e<strong>in</strong>fache) Materialien anzubieten, mit wel-<br />
chen sie experimentierend verschiedenste Bewegungsformen ausprobieren können. Ich<br />
könnte mir vorstellen, dass im Spielhaus e<strong>in</strong> Rollwagen (o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufswagen) mit allerlei<br />
Materialien zum Bauen und Konstruieren bereitstehen würde. Im Garten o<strong>der</strong> auch unter<br />
dem Vordach hat es Platz, um e<strong>in</strong>e Bewegungsbaustelle e<strong>in</strong>zurichten. Der Garten ist gut<br />
abgegrenzt, so dass gewisse Materialien auch e<strong>in</strong>mal liegen gelassen werden können, um<br />
am nächsten Tag weiter zu bauen. Bei e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Nutzung des Aussenraumes für Be-<br />
wegungsaktivitäten ist sicher auch die Unterstützung durch den Abwart wichtig. Es ist zu<br />
hoffen, dass er sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bewegungsbegeisterung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> anstecken lässt und sie bei<br />
<strong>der</strong> Realisierung ihrer Bewegungswünsche unterstützt.<br />
Konkrete Vorschläge (Liste bitte zusammen mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ergänzen!)<br />
Angebote zum Rutschen<br />
• Man könnte den Niveauunterschied <strong>von</strong> oberen zum unteren Gartenteil nutzen. Vom<br />
oberen <strong>in</strong> den unteren Teil könnte e<strong>in</strong>e Rutschbahn <strong>in</strong>stalliert werden. Dies wäre si-<br />
cher e<strong>in</strong>e vielleicht etwas teure Angelegenheit, aber diese Umgestaltung würde sich<br />
lohnen. Vielleicht könnte man auch e<strong>in</strong>e Rutsch- und «Kraxelböschung» e<strong>in</strong>richten.<br />
Schmutzig werden macht nicht krank. Es würde sich aber die Frage nach e<strong>in</strong>er Art<br />
«Schleuse» bei <strong>der</strong> Rückkehr <strong>in</strong> den Innenraum stellen.<br />
Angebote zum Balancieren<br />
• Zwei Harasse und e<strong>in</strong> darüber gelegter Balken könnten als Balanciergerät dienen.<br />
• E<strong>in</strong> alter, liegen<strong>der</strong> Baustamm wäre e<strong>in</strong>e ideale, herausfor<strong>der</strong>nde Balanciermöglich-<br />
keit. E<strong>in</strong> Ahorn im vor<strong>der</strong>en Bereich des Gartens wird bald umgesägt. Ich habe den<br />
74
Abwart im Januar darauf angesprochen, ob es nicht die Möglichkeit gäbe, e<strong>in</strong>en Teil<br />
des Stammes im unteren Bereich des Gartens liegen zu lassen. Ich werde diese Idee<br />
weiterverfolgen und mit den Lehrpersonen und dem Abwart noch e<strong>in</strong>mal darüber<br />
sprechen.<br />
• Im oberen Bereich des Gartens s<strong>in</strong>d zwei Bänkle<strong>in</strong> fest montiert. Diese könnten auch<br />
als Balancierobjekte genutzt werden (Vielleicht e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung treffen: nur mit<br />
sauberen Schuhen o<strong>der</strong> im Sommer barfuss betreten).<br />
• E<strong>in</strong>e Slackl<strong>in</strong>e (breites Band zum Balancieren) könnte gut im unteren Teil des Gar-<br />
tens zwischen Schaukelvorrichtung und Ahorn gespannt werden (Kosten ca. 200 Fr.).<br />
• Alte Bettflaschen mit etwas Wasser gefüllt ergeben e<strong>in</strong> billiges Balanciergerät.<br />
• Balancierstangen aufstellen<br />
• Verschiedene Stelzen mit unterschiedlich hohen o<strong>der</strong> verstellbaren Tritten.<br />
• Balancieren auf kle<strong>in</strong>en Fässern.<br />
Angebote zum Hüpfen, Spr<strong>in</strong>gen, «Gumpen»<br />
• Verschiedenfarbige Seile können zum Spr<strong>in</strong>gen anregen.<br />
• Auf dem Hartplatz könnten (auch <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>) verschiedenen Bodenhüpfspiele<br />
aufgemalt werden. Für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche die Zahlen noch nicht kennen, könnten die<br />
Hüpffel<strong>der</strong> mit verschiedenen Farben angemalt werden.<br />
• Das Trampol<strong>in</strong> könnte vielleicht auch e<strong>in</strong>mal draussen aufgestellt werden.<br />
• Teile e<strong>in</strong>es Baumstammes könnten auch zum Spr<strong>in</strong>gen und «Gumpen» anregen.<br />
• Gummitwists zur Verfügung stellen<br />
Angebote zum Klettern<br />
• Die Lorbeerhecke eignet sich im Sommer und bei trockenem Wetter wun<strong>der</strong>bar zum<br />
Klettern und Kraxeln.<br />
• Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben auf ihren Zeichnungen viele Leitern und Sprossenwände gezeich-<br />
net. Vielleicht steht noch irgendwo <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haushalt e<strong>in</strong>e Leiter herum, welche die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> zum Klettern gebrauchen könnten.<br />
• Draussen könnte alternativ zur Sitzschaukel auch e<strong>in</strong> Strickleiter aufgehängt werden.<br />
• An e<strong>in</strong>e Haus-Aussenwand könnten Klettergriffe zum «Boul<strong>der</strong>n» (freies Klettern<br />
knapp über dem Boden) montiert werden.<br />
Angebote zum Drehen<br />
• Grosse, stabile Kartonröhren zum H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>liegen. Diese könnten im Innenraum o<strong>der</strong><br />
Rückzugsorte<br />
bei trockenem Wetter auch draussen verwendet werden.<br />
E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben explizit o<strong>der</strong> implizit ihr Bedürfnis nach Rückzug mitgeteilt. Es gibt K<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong>, welche auf Aussenreize manchmal etwas empf<strong>in</strong>dlich reagieren. E<strong>in</strong> Rückzugsort e<strong>in</strong>zu-<br />
75
ichten, z.B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Zeltes o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Tunnelröhre käme ihnen entge-<br />
gen. Vielleicht lässt sich unter dem Fensterbrett <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ecke bei <strong>der</strong> Malwand mit e<strong>in</strong>em Tuch<br />
e<strong>in</strong>e Ecke abschirmen. Ich würde auch hier die K<strong>in</strong><strong>der</strong> selber fragen, wo im Zimmer sie sich<br />
gerne ausruhen möchten. Mit <strong>der</strong> ganzen Gruppe könnte e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> «Luftballonbett» e<strong>in</strong>ge-<br />
richtet werden (Bettdeckenbezug gefüllt mit Luftballons). Im Garten könnte (zusammen mit<br />
den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>) e<strong>in</strong> Weidehäuschen aufgebaut werden. E<strong>in</strong> solches braucht am Anfang ziem-<br />
lich viel Pflege. Vielleicht könnten hier auch Eltern um Mithilfe gebeten werden.<br />
Bewegung, Kommunikation und Sprache<br />
In <strong>der</strong> Klasse erwerben viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> Deutsch als Zweit- o<strong>der</strong> Drittsprache. Es macht S<strong>in</strong>n<br />
Sprach- und Bewegungsför<strong>der</strong>ung mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu verb<strong>in</strong>den (vgl. Kap. 2.2.4.). Gerade bei<br />
räumlichen Begriffen (z.B. oben auf <strong>der</strong> Leiter stehen) kann es z.B. sehr reizvoll se<strong>in</strong>, diese<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewegung zu erfahren und sie dann auch zu benennen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können lernen,<br />
Tätigkeiten, welche ihnen Spass machen, zu benennen. K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen e<strong>in</strong>en bestimmten<br />
Wortschatz, um ihre Bewegungswünsche formulieren zu können. Bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, welche sich<br />
über Gesten und Mimik mitteilen, könnte es e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit se<strong>in</strong>, Bewegungswünsche<br />
und verschiedene Spielformen auf Fotos o<strong>der</strong> als Piktogramme (je nach Symbolverständnis<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>) visualisiert zur Verfügung zu haben. So könnten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch Kontextunab-<br />
hängig e<strong>in</strong> Bedürfnis anmelden.<br />
Zum Mobiliar im Innenbereich<br />
Die <strong>Grundstufe</strong> ist sicher ke<strong>in</strong>e «Sitzschule» und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben die Möglichkeit, für ver-<br />
schiedene Tätigkeiten die <strong>von</strong> ihnen gewünschte Position frei zu wählen. Dennoch muss den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> für gewisse Tätigkeit angepasstes Mobiliar zur Verfügung stehen. Tische und Stühle<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong> nicht höhenverstellbar. Dies wäre aber unbed<strong>in</strong>gt nötig, da die<br />
Grösse <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr unterschiedlich ist. Gerade bei fe<strong>in</strong>- und grafomotorischen Tätigkei-<br />
ten ist es wichtig, e<strong>in</strong>e stabile Haltung e<strong>in</strong>nehmen zu können. Auch hier gilt es, vom K<strong>in</strong>d her<br />
zu denken und zusammen mit ihm herauszuf<strong>in</strong>den, welche Haltung optimal ist. Es wäre aber<br />
nicht nötig, für die ganze Klasse verstellbares, sperriges Mobiliar anzuschaffen. Drei o<strong>der</strong><br />
vier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe verstellbare Arbeitstische und Stühle könnten genügen.<br />
Umgang mit verschiedenen Elementen<br />
Der Aussenbereich bietet genügend Platz für e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Feuerstelle. Der Sandbereich ist<br />
grosszügig angelegt. Hier könnte man vielleicht e<strong>in</strong>en Teil überdachen (Zeltplane/-segel), so<br />
dass auch bei schlechtem Wetter e<strong>in</strong> Sand- und Matschbereich zur Verfügung stehen würde.<br />
Sehr wünschenswert wäre es, wenn häufiger und <strong>in</strong> regelmässigen Abständen e<strong>in</strong> Waldmor-<br />
gen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Waldtag realisiert werden könnte («Der Wald ist das Eldorado für bewegungs-<br />
freudige K<strong>in</strong><strong>der</strong>». Largo und Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 127).<br />
76
5.4. Reflexion über den empirischen Teil <strong>der</strong> Arbeit<br />
Zur gewählten Methode (K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung und Interview)<br />
Die <strong>von</strong> Kuhn (2007a) untersuchten K<strong>in</strong><strong>der</strong> waren im Alter <strong>von</strong> sieben bis zwölf Jahren. E<strong>in</strong><br />
grosser Teil <strong>von</strong> ihnen verfügte damit sowohl im zeichnerischen als auch im sprachlichen<br />
Ausdruck über höherer Kompetenzen als die <strong>von</strong> mir untersuchten <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>. Auch<br />
hatte Kuhn für das Interview gezielt nur K<strong>in</strong><strong>der</strong> ausgesucht, <strong>der</strong>en Zeichnung e<strong>in</strong>e hohe ge-<br />
stalterische Vielfalt aufwies. Dabei war er da<strong>von</strong> ausgegangen, dass diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch über<br />
hohe kommunikative Kompetenzen verfügten. Ich hatte mich h<strong>in</strong>gegen entschlossen, alle<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, unabhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> «Qualität» <strong>der</strong> Zeichnung und <strong>der</strong> kommunikativen Kompetenz<br />
zu <strong>in</strong>terviewen. Die damit verbundenen Probleme wie die zum Teil schwierigere Interpretati-<br />
on <strong>der</strong> Zeichnungen o<strong>der</strong> Verstehens- und Ausdrucksschwierigkeiten seitens <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
nahm ich dabei <strong>in</strong> kauf. Der Zugang zu den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mittels Zeichnung und Interview sche<strong>in</strong>t<br />
mir aber auch im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> dem Alter und dem Kenntnisstand <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> angemessen und<br />
für das Herausf<strong>in</strong>den ihrer <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> geeignet zu se<strong>in</strong>.<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zeichneten gerne und gleichzeitig eigneten sich die Zeichnungen vorzüglich als<br />
«Türöffner», um mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> – auch schon während <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Zeichnung – <strong>in</strong><br />
Kontakt zu treten und <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen. Ich denke, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> grundsätzlich<br />
verstanden hatten, worum es bei <strong>der</strong> Zeichnung und bei me<strong>in</strong>en Fragen g<strong>in</strong>g. Die Komb<strong>in</strong>a-<br />
tion <strong>von</strong> Interviewleitfaden und Nachfragen, während dem die K<strong>in</strong><strong>der</strong> am Erzählen waren, hat<br />
sich gut bewährt. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass diese Art <strong>der</strong> Untersuchung doch<br />
e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destmass an Sprachvermögen voraussetzt. Bei sehr heterogenen Klassen und sehr<br />
unterschiedlichen kommunikativen Kompetenzen sowie bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit speziellem För<strong>der</strong>-<br />
bedarf müssen die verwendeten methodische Verfahren gut bedacht se<strong>in</strong>.<br />
Grundsätzlich habe ich gemerkt, dass sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> gewählten <strong>Grundstufe</strong>nklasse aber<br />
gewohnt s<strong>in</strong>d, mit Fragen umzugehen. Fragen stellen dürfen und gefragt werden gehören<br />
zur «Kultur» <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong>. Gerade das offene Lernklima <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Grundstufe</strong> för<strong>der</strong>t<br />
die kommunikativen Kompetenzen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> spüren, dass man sie wertschätzt und sie mit<br />
ihren Anliegen ernst nimmt.<br />
Zur Vorbereitung<br />
Die Durchführung e<strong>in</strong>es Pretests wäre sicher s<strong>in</strong>nvoll und hilfreich gewesen. Ich hätte so den<br />
Interview-Leitfaden noch e<strong>in</strong>mal überdenken und eventuell ungeeignete Fragen ausfiltern<br />
können. Auch me<strong>in</strong>e Interviewtechnik hätte ich damit vor <strong>der</strong> eigentlichen Untersuchung<br />
überprüfen und verbessern können (z.B. zur Vermeidung <strong>von</strong> Suggestivfragen).<br />
Zur Durchführung<br />
Hilfreich für die praktische Durchführung war sicher, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und ich uns schon vor<br />
77
dem Erstellen <strong>der</strong> Zeichnungen und vor den Interviews kennengelernt hatten und ich ihnen<br />
nicht mehr ganz fremd war. Die Handpuppen för<strong>der</strong>ten und unterstützten bei den meisten<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> die Dialogbereitschaft. Stella, Paolo und Madita waren sozusagen «auf Augenhöhe»<br />
mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und schufen e<strong>in</strong> Brücke zwischen mir und den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />
Ich war neugierig darauf, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Interview erzählen würden. Gleichzeitig versuch-<br />
te ich, möglichst unvore<strong>in</strong>genommen und neutral zu se<strong>in</strong>. Dennoch ist anzunehmen, dass ich<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> durch me<strong>in</strong>e Art zu Fragen auch da und dort «gesteuert» habe. So g<strong>in</strong>g ich zum<br />
Beispiel <strong>von</strong> <strong>der</strong> Annahme aus, dass sie sich grundsätzlich gerne bewegen, wenn man ihnen<br />
die Möglichkeit dazu gibt und sie auch machen lässt.<br />
Zur Auswertung<br />
Die Frage nach <strong>der</strong> Gültigkeit (Validität) des Erhebungsverfahrens ist auch die Frage da-<br />
nach, ob ich mit me<strong>in</strong>er Interpretation <strong>der</strong> Zeichnungen und mit den Interviews wirklich die<br />
Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> erfragt und verstanden habe. Um möglichst sicher zu gehen,<br />
dass ich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> richtig verstanden hatte, hatte ich mich bemüht, bei Unklarheiten noch<br />
e<strong>in</strong>mal nachzufragen. Sowohl bei <strong>der</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen als<br />
auch bei <strong>der</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Interviews konnte ich aber sicher nicht den<br />
Standard <strong>von</strong> Kuhn (2007a) erreichen, <strong>der</strong> sowohl die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichungen als auch die Inter-<br />
views parallel <strong>von</strong> mehreren Personen auswerten liess, die Ergebnisse vergleichen und so<br />
e<strong>in</strong>en Konsens verschiedener Gutachter erreichen konnte. In diesem S<strong>in</strong>ne haben me<strong>in</strong>e<br />
Interpretationen e<strong>in</strong>en stark subjektiven Charakter. Auch ist me<strong>in</strong>e Untersuchung im Pr<strong>in</strong>zip<br />
we<strong>der</strong> (statistisch) repräsentativ noch generalisierbar. Die Fragestellung war zu sehr auf e<strong>in</strong>e<br />
speziell ausgewählte <strong>Grundstufe</strong>nklasse bzw. auf e<strong>in</strong>e ganz spezielle Situation zugeschnit-<br />
ten. Trotzdem glaube – o<strong>der</strong> hoffe – ich, dass die gewonnenen Erkenntnisse zu den Bewe-<br />
gungswünschen <strong>von</strong> <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>n und die daraus abgeleiteten Empfehlungen über<br />
dieses Klasse h<strong>in</strong>aus <strong>von</strong> Interesse und <strong>von</strong> Nutzen se<strong>in</strong> können.<br />
5.5. Schlussbemerkungen<br />
Über die Zukunft <strong>der</strong> Schule wird zur Zeit viel diskutiert. Das <strong>Grundstufe</strong>n-Projekt fällt mit<br />
vielen Verän<strong>der</strong>ungen im Bildungsbereich zusammen. Verän<strong>der</strong>ungen und Umgestaltungen<br />
br<strong>in</strong>gen immer Turbulenzen und Unsicherheiten mit sich. Es braucht Mut, zum Wohl und zur<br />
optimalen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen und es braucht<br />
Tatkraft und e<strong>in</strong>en langen Atem aller Beteiligten, diese erfolgreich umzusetzen.<br />
Ich b<strong>in</strong> persönlich sehr vom Modell <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> überzeugt. Die <strong>Grundstufe</strong> erfüllt alle<br />
Voraussetzungen, um <strong>der</strong> Heterogenität <strong>von</strong> Schulklassen, <strong>der</strong> Individualität <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
dem Anspruch e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen För<strong>der</strong>ung gerecht zu werden. Die For<strong>der</strong>ung nach Inte-<br />
78
gration und Inklusion kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>gelöst werden. Ich hoffe deshalb, dass <strong>der</strong><br />
Schulversuch <strong>der</strong> Grund- bzw. Basisstufe nicht e<strong>in</strong>fach ausläuft, son<strong>der</strong>n dass dieses Modell<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft zum Standard wird. Wichtig wäre natürlich auch, dass grundsätzliche Ideen<br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> wie zum Beispiel die Flexibilität und die Durchlässigkeit <strong>in</strong> den nachfolgenden<br />
Schulstufen ihre Fortsetzung f<strong>in</strong>den.<br />
Die Fachpersonen <strong>der</strong> Psychomotorik sollen sich unbed<strong>in</strong>gt an <strong>der</strong> Diskussion um die Schul-<br />
entwicklung beteiligen und ihre spezifische Sichtweise e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Die psychomotorische<br />
Arbeit <strong>in</strong> verschiedenen Sett<strong>in</strong>gs und mit verschiedenen Ansätzen nimmt e<strong>in</strong>en wichtigen<br />
Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>. Impulse aus <strong>der</strong> Psychomotorik können auf vielfältige Weise <strong>in</strong><br />
die Arbeit mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und Klassen und <strong>in</strong> die Gestaltung des Schulalltags e<strong>in</strong>fliessen.<br />
Die vorliegende Arbeit hat gezeigt, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> im <strong>Grundstufe</strong>nalltag vielfältige Spiel-<br />
und Bewegungsmöglichkeiten wünschen. Sie haben dazu ihre eigenen Ideen und Vorstel-<br />
lungen und können diese auch zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen. Es ist nun e<strong>in</strong> wichtiger Teil <strong>der</strong> prak-<br />
tischen Umsetzung <strong>der</strong> Empfehlungen, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> die Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitä-<br />
ten und -räumen mit e<strong>in</strong>zubeziehen, sie mitentscheiden und mitgestalten zu lassen.<br />
Gleichzeitig ist es ist wichtig, dass alle <strong>in</strong> die Gestaltung des <strong>Grundstufe</strong>nalltags <strong>in</strong>volvierten<br />
Personen (Lehrpersonen, Schulische Heilpädagogen und –pädagog<strong>in</strong>nen, Therapeut<strong>in</strong>nen<br />
und Therapeuten, Eltern, Abwarte, Schulleiter, Behördenmitglie<strong>der</strong>) um die elementare Be-<br />
deutung <strong>von</strong> Bewegung für die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung wissen. Dieses Wissen zu vermitteln,<br />
die Personen im Umfeld <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> für die <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu sensi-<br />
bilisieren und bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsangeboten mitzuwirken, gehört zum Berufs-<br />
und Beratungsauftrag <strong>von</strong> Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –therapeuten. Sie s<strong>in</strong>d nicht<br />
nur Fachpersonen für Bewegung, sie s<strong>in</strong>d auch «Anwälte» für die <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong><br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
79
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83
Anhang A<br />
84
Anhang 2: Stundenplan <strong>Grundstufe</strong> Schuljahr 2009/2010<br />
Zeit<br />
08:05<br />
bis<br />
08:50<br />
09:05<br />
bis<br />
09:50<br />
10:10<br />
bis<br />
10.55<br />
11:05<br />
bis<br />
11:50<br />
13:45<br />
bis<br />
14:30<br />
14:40<br />
bis<br />
15:25<br />
Montag<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
Legende zu den Abkürzungen<br />
GS: <strong>Grundstufe</strong><br />
LP*: Lehrperson <strong>Grundstufe</strong> Frau A.<br />
LP**: Lehrperson <strong>Grundstufe</strong> Frau B.<br />
HP*: Schulischer Heilpädagoge Herr C.<br />
HP**: Schulische Heilpädagog<strong>in</strong> Frau D.<br />
Tu: Turnen<br />
Sw: Schwimmen<br />
Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />
GS 1,2,3<br />
GS3: MGS<br />
LP*,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*;HP*,HP**<br />
GS 1,2,3<br />
LP*;HP*,HP**<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,HP*<br />
GS 3<br />
LP*<br />
GS 3<br />
LP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
GS 3: Tu/Sw<br />
LP*,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
GS 3: Turnen<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 2,3<br />
LP*,LP**,HP*,H<br />
P**<br />
GS 2,3<br />
LP*,LP**,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
Turnen<br />
LP*,HP*<br />
GS 1,2,3<br />
LP*,HP*<br />
86
Anhang 5: Interview-Leitfaden<br />
Interview-Leitfaden (angelehnt an Kuhn, 2007, S. 59)<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />
- Lauf-Nr.<br />
- Name<br />
- Alter<br />
- Geschlecht<br />
- Datum<br />
- Ort des Gesprächs<br />
- Dauer<br />
- Bemerkungen<br />
Inputs für Gespräch über die Zeichnung<br />
Erzählstimulus<br />
Du hast ja tolle Ideen. Was geschieht denn hier auf De<strong>in</strong>er Zeichnung?<br />
Wie stellst Du Dir das genau vor?<br />
Begründungen <strong>der</strong> Bewegungswünsche<br />
Und wie me<strong>in</strong>st Du das genau? Und warum möchtest Du das gerne?<br />
Was f<strong>in</strong>dest du toll daran?<br />
Soziale Situation<br />
Und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> spielen da mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>? Was spielen sie da?<br />
S<strong>in</strong>d da jetzt lauter Mädchen / Knaben drauf?<br />
Wer ist alles da auf dem Bild?<br />
Gefühle<br />
Und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> freuen sich da?<br />
Und das K<strong>in</strong>d hier ist traurig?<br />
Wie fühlen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> / Wie fühlst Du Dich da gerade?<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />
Ist da auch e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong> drauf?<br />
Wo wäre z.B. Frau A., wenn Du am Spielen wärst?<br />
Realität / Realisierbarkeit<br />
Wie sieht das hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> aus? Kannst Du dies hier alles machen?<br />
Was denkst Du: wäre es möglich, so etwas hier zu machen?<br />
Könntest Du Dir es vorstellen, dies z.B. als Atelier-Posten zu machen?<br />
89
Sonstige Wünsche<br />
Und wünschst Du Dir sonst noch etwas?<br />
Wichtigster Wunsch<br />
Jetzt schauen wir uns noch e<strong>in</strong>mal De<strong>in</strong> Bild an: Wenn Du Stella (Handpüppchen) e<strong>in</strong>en<br />
Wunsch sagen könntest, was würdest Du Dir wünschen?<br />
Inputs für weitere Themen<br />
Freizeit<br />
Was machst Du denn so <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Freizeit? Was machst Du, wenn Du frei hast / wenn Du<br />
ke<strong>in</strong>e Schule hast?<br />
Machst Du das lieber draussen o<strong>der</strong> dr<strong>in</strong>nen?<br />
Möchtest Du dies auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule machen können?<br />
Spontaner Aktivitätswunsch<br />
Was würdest Du am liebsten machen, wenn heute die Schule ausfallen würde?<br />
Wünsche an e<strong>in</strong> Schulhaus<br />
Stell Dir vor, Du wärst e<strong>in</strong>e «Schulhausbauer<strong>in</strong>» o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> «Schulhausbauer». Wie würdest du<br />
e<strong>in</strong> Schulhaus bauen, so dass es Dir und an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ganz gut gefallen würde?<br />
Wie würdest Du dieses Schulhaus e<strong>in</strong>richten?<br />
Blick <strong>der</strong> Erwachsenen auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Erwachsenen denken <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich gerne bewegen.<br />
O<strong>der</strong> wie ist dies bei Dir? Bewegst Du Dich wirklich gerne?<br />
Liebl<strong>in</strong>gsaktivitäten im Turnen<br />
Was machst Du gerne im Turnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle?<br />
Liebl<strong>in</strong>gsaktivitäten auf dem Spielplatz<br />
Was machst Du gerne auf dem Spielplatz?<br />
90
Anhang 6: Eltern-Informationsbrief<br />
Zürich, 30. Oktober 2009<br />
Information an die Eltern <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse <strong>von</strong> Frau A. und Frau B.<br />
Schulhaus E.<br />
Liebe Eltern<br />
Ich b<strong>in</strong> Student<strong>in</strong> an <strong>der</strong> HfH <strong>in</strong> Zürich (Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik) im<br />
Studiengang Psychomotoriktherapie. Im Rahmen me<strong>in</strong>er Abschlussarbeit setze ich mich mit<br />
<strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n <strong>von</strong> <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>n im Schulalltag ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Ich werde<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu ihren <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n befragen.<br />
Für die Befragung habe ich die <strong>Grundstufe</strong>nklasse <strong>von</strong> Frau A. und Frau B. ausgewählt. Aus<br />
e<strong>in</strong>em früheren Praktikum (Sommer 2008) kenne ich diese <strong>Grundstufe</strong>nklasse. Ich habe<br />
diese Klasse ausgewählt, weil ich mit e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und den örtlichen Verhältnissen schon<br />
etwas vertraut b<strong>in</strong>.<br />
Hier e<strong>in</strong>ige Angaben zum geplanten Vorgehen:<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden e<strong>in</strong>e Zeichnung zu ihren <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n anfertigen. E<strong>in</strong>ige<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> werde ich anschliessend zu ihren Zeichnungen befragen. Um die Befragung<br />
auswerten zu können, werde ich Tonbandaufnahmen machen. Die Tonbandaufnahmen<br />
werde ich nur zu Auswertungszwecken verwenden und werde diese nicht an Drittpersonen<br />
weitergeben. Auch werden die Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> anonymisiert <strong>in</strong> die Abschlussarbeit<br />
e<strong>in</strong>fliessen.<br />
Für die Tonbandaufnahmen brauche ich Ihre E<strong>in</strong>willigung. Ich bitte Sie deshalb,<br />
untenstehenden Talon auszufüllen und Ihrem K<strong>in</strong>d bis nächsten Dienstag, 3. November,<br />
wie<strong>der</strong> mit <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> zu geben. Vielen Dank.<br />
Für die Befragung werde ich voraussichtlich im November jeweils am Freitagmorgen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> anwesend se<strong>in</strong>. Falls Sie Fragen haben, dürfen Sie sich gerne an die<br />
<strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen wenden.<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
Elsbeth Zybach<br />
✂--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Bestätigung<br />
(Bitte bis Dienstag, 3. November 2009, ausfüllen und Ihrem K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong><br />
mitgeben. Danke!)<br />
Name des K<strong>in</strong>des: _________________________________________<br />
Ja, ich gebe die E<strong>in</strong>willigung für Tonbandaufnahmen me<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des.<br />
Ne<strong>in</strong>, ich gebe ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>willigung für Tonbandaufnahmen me<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des.<br />
Ort, Datum: ...................................................................<br />
Unterschrift e<strong>in</strong>es Elternteils: ...................................................................<br />
91
Anhang 7: Angaben zur Autor<strong>in</strong><br />
Beruflicher Lebenslauf<br />
Elsbeth Zybach, Jg. 1968. Ausgebildet als Primarlehrperson am Sem<strong>in</strong>ar Spiez. Drei Jahre<br />
Berufstätigkeit auf <strong>der</strong> Unterstufe, auch mit mehrstufigen Klassen. Dreijährige Vollzeitausbil-<br />
dung zur Gymnastik- /Bewegungspädagog<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Gymnastik Diplom-Schule Basel. Fünf-<br />
e<strong>in</strong>halb Jahre Praxiserfahrung im Bereich Bewegungstherapie an e<strong>in</strong>er Schule für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit<br />
e<strong>in</strong>er Körper- und Mehrfachbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. E<strong>in</strong> Jahr Tätigkeit als Lehrperson im Bereich <strong>in</strong>te-<br />
grative schulische För<strong>der</strong>ung mit Unterstufen- und Mittelstufenk<strong>in</strong><strong>der</strong>n, drei Jahre Tätigkeit<br />
als Lehrperson für Deutsch als Zweitsprache an e<strong>in</strong>er Primarschule mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>der</strong> Unter-<br />
und Mittelstufe.<br />
92
<br />
<br />
<br />
<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich <br />
Departement 2, Studiengang Psychomotoriktherapie <br />
<br />
Bachelor‐Arbeit <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <br />
<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> <br />
Beiträge <strong>der</strong> Psychomotorik <br />
zur Gestaltung des <strong>Grundstufe</strong>nalltags <br />
<br />
ANHANG B <br />
Übersichten <br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen <br />
Interview‐Protokolle <br />
<br />
E<strong>in</strong>gereicht <strong>von</strong>: Elsbeth Zybach <br />
Begleitung: lic. phil. Myrtha Häusler <br />
Datum: 21. Februar 2010
Inhaltsverzeichnis ANHANG B<br />
Übersichten, K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen, Interview-Protokolle*<br />
*Bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, mit welchen ke<strong>in</strong>e Interviews durchgeführt wurden, fehlen die entspre-<br />
chenden Dokumente.<br />
Übersicht Falle<strong>in</strong>heit <strong>Grundstufe</strong>nklasse....................................................................... 2<br />
Übersicht <strong>der</strong> Zeichnungselemente (mit <strong>in</strong>terpretierten Bewegungsaktivitäten)............. 3<br />
Übersicht Bewegungswünsche und an<strong>der</strong>e Aktivitätswünsche<br />
aus Zeichnungen und Interviews..................................................................................... 6<br />
01 Peter...................................................................................................................................9<br />
02 Michael............................................................................................................................ 22<br />
03 Mart<strong>in</strong>............................................................................................................................... 35<br />
04 Mirjam.............................................................................................................................. 50<br />
05 Isabel............................................................................................................................... 65<br />
06 N<strong>in</strong>a.................................................................................................................................. 78<br />
07 Tobias.............................................................................................................................. 90<br />
08 Florian............................................................................................................................102<br />
09 L<strong>in</strong>us...............................................................................................................................112<br />
10 Felix................................................................................................................................ 115<br />
11 Fiona.............................................................................................................................. 118<br />
12 Reg<strong>in</strong>a........................................................................................................................... 131<br />
13 Anna............................................................................................................................... 134<br />
14 Car<strong>in</strong>a............................................................................................................................ 147<br />
15 Philip.............................................................................................................................. 158<br />
16 Leo..................................................................................................................................161<br />
17 Julia................................................................................................................................ 164<br />
18 Klara............................................................................................................................... 173<br />
1
ANHANG B: Übersicht Falle<strong>in</strong>heit <strong>Grundstufe</strong>nklasse (Stand November 2009)<br />
Lauf-Nr. Vorname Alter<br />
(Ende Nov.<br />
2009)<br />
GS-<br />
Klasse<br />
Zeichnungs-<br />
datum<br />
Interview-<br />
datum<br />
Sprachen<br />
Erstsprache = ES<br />
Zweitsprache = ZS<br />
01 Peter 7J. 8M. 3. 04.12.2009 14.12.2009 Philipp<strong>in</strong>isch (ES)<br />
Deutsch (ES)<br />
02 Michael 7J. 2M. 3. 27.11.2009 14.12.2009 Deutsch (ES)<br />
Englisch (ES)<br />
03 Mart<strong>in</strong> 6J. 11M. 3. 27.11.2009 15.12.2009 Albanisch (ES)<br />
Deutsch (ZS)<br />
04 Mirjam 6J. 9M. 3. 27.112009 15.12.2009 Philipp<strong>in</strong>isch (ES)<br />
Deutsch (ES)<br />
05 Isabel 6J. 8M. 3. 27.11.2009 14.12.2009 Deutsch (ES)<br />
06 N<strong>in</strong>a 6J. 8M. 3. 27.11.2009 14.12.2009 Deutsch (ES)<br />
07 Tobias 6J. 2M. 2. 26.11.2009 15.12.2009 Deutsch (ES)<br />
Französisch (ES)<br />
08 Florian 6J. 3M. 2. 26.11.2009 15.12.2009 Deutsch (ES)<br />
09 L<strong>in</strong>us 5J. 9M. 2. 26.11.2009 - Deutsch (ES)<br />
Griechisch (ES)<br />
10 Felix 6J. 5M. 2. 26.11.2009 - Serbokroatisch (ES)<br />
Deutsch (ZS)<br />
11 Fiona 5J. 11M. 2. 26.11.2009 15.12.2009 Türkisch (ES)<br />
Kurdisch (ES)<br />
Deutsch (ZS)<br />
12 Reg<strong>in</strong>a 6J. 1M. 2. 26.11.2009 - Türkisch (ES)<br />
Deutsch (ZW)<br />
13 Anna 6J. 1M. 2. 26.11.2009 15.12.2009 Deutsch (ES)<br />
Bemerkungen<br />
Spracherwerb erschwert<br />
Spracherwerb erschwert<br />
Interview aus zeitlichen Gründen<br />
nicht mehr möglich<br />
Interview zum geplanten<br />
Zeitpunkt nicht passend;<br />
<strong>in</strong>tegrative Son<strong>der</strong>schulung<br />
Interview aus zeitlichen Gründen<br />
nicht mehr möglich<br />
14 Car<strong>in</strong>a 5J. 7M. 2. 14.12.2009 14.12.2009 Deutsch (ES) krank bei Zeichnungs<strong>in</strong>struktion<br />
15 Philip 5.J. 3M. 1. 04.12.2009 - Portugiesisch (ES)<br />
Deutsch (ZS)<br />
spricht e<strong>in</strong>ige Laute,<br />
Verständigung über Gesten;<br />
<strong>in</strong>tegrative Son<strong>der</strong>schulung<br />
16 Leo 5J. 2M. 1. 27.11.2009 - Afrikan. Spr. (ES) zum geplanten Interviewzeitpunkt<br />
Deutsch (ZS)<br />
nicht anwesend<br />
17 Julia 5J. 1M. 1. 27.11.2009 15.12.2009 Deutsch (ES) Interview zusammen mit Anna<br />
18 Klara 5J. 3M. 1. 04.12.2009 15.12.2009 Deutsch (ES) E<strong>in</strong>-, Zweiwortsätze, versteht<br />
e<strong>in</strong>iges aus dem Kontext;<br />
<strong>in</strong>tegrative Son<strong>der</strong>schulung<br />
2
ANHANG B: Übersicht <strong>der</strong> Zeichnungselemente (mit <strong>in</strong>terpretierten<br />
Bewegungsaktivitäten)<br />
Zeichnungsnummer und Name<br />
des K<strong>in</strong>des (bei Nr. mit Zusatz<br />
a,b,c: mehrere Zeichnungen)<br />
Zeichnungselemente: Gegenstände (G.); Personen<br />
(P.); Tiere, Pflanzen, Naturphänomene (N.);<br />
Symbole (S.); Soziale Situation (Soz.); <strong>in</strong>terpretierte<br />
Bewegungsaktivität (iBA.); an<strong>der</strong>e Aktivitäten (AA.)<br />
01 Peter G.: Sprossenwand mit zwei Weichsprungmatten;<br />
Spiralrutschbahn; Spiralrutschbahn mit Wasserbecken;<br />
Schaukelr<strong>in</strong>ge; Fussball, Fussballtor; Gitarre;<br />
Legobauste<strong>in</strong><br />
P.: fünf<br />
Soz.: zwei Personen machen Musik; e<strong>in</strong>e Person klettert<br />
e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>auf und e<strong>in</strong>e Person liegt auf e<strong>in</strong>er<br />
Weichsprungmatte; e<strong>in</strong>e Person spielt mit e<strong>in</strong>em Fussball<br />
iBA.: auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand klettern und sich mit e<strong>in</strong>er<br />
Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen; Spiralrutschbahn<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen; Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen und<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen; Schaukelr<strong>in</strong>ge turnen;<br />
Fussball spielen<br />
AA.: Lego spielen; Musik machen<br />
02a,b Michael<br />
G.: Fussballtor<br />
P.: zwei<br />
N.: Wasser; Himmel<br />
Soz.: e<strong>in</strong>e Person schwimmt auf e<strong>in</strong>er Wasserwelle; e<strong>in</strong>e<br />
Person steht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fussballtor<br />
iBA.: schwimmen; Fussball spielen<br />
03 Mart<strong>in</strong> G.: bogenförmige Wasserrutschbahn mit Wasserbecken;<br />
langes Schwungseil<br />
P.: vier<br />
N.: Fisch, Wasser<br />
S.: Gittermuster<br />
Soz.: e<strong>in</strong>e Person rutscht e<strong>in</strong>e Wasserrutschbahn<br />
h<strong>in</strong>unter; zwei Personen schw<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> Seil, e<strong>in</strong>e dritte<br />
Person spr<strong>in</strong>gt darüber<br />
iBA.: seilspr<strong>in</strong>gen; Wasserrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen;<br />
AA.: zeichnen<br />
04a,b,c Mirjam G.: Balancierlangbank <strong>in</strong> zwei Schwedenkasten<br />
e<strong>in</strong>gehängt mit Matte; Sprossenwand mit<br />
Weichsprungmatte;<br />
Kletterhaus mit Leiter und Stuhl, Rutschbahn, Kam<strong>in</strong> und<br />
Rauch; Trampol<strong>in</strong>; Rutschbahn mit Sprossenleiter;<br />
Schaukelvorrichtung mit zwei Sitzschaukeln<br />
P.: drei<br />
N.: Baum mit Ästen und Astloch; Sonne<br />
Soz.: e<strong>in</strong>e Person balanciert auf e<strong>in</strong>er Langbank; e<strong>in</strong>e<br />
Person rutscht e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unter; e<strong>in</strong>e Person<br />
schaukelt auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel<br />
iBA.: auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren; auf e<strong>in</strong>e<br />
Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte<br />
h<strong>in</strong>unterfallen lassen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; e<strong>in</strong>e Leiter<br />
(o<strong>der</strong> mit Hilfe e<strong>in</strong>es Stuhls) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spielhaus<br />
h<strong>in</strong>aufsteigen und auf e<strong>in</strong>er Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen;<br />
e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen und e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />
3<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; auf<br />
e<strong>in</strong>em Baum herumklettern<br />
05a,b Isabel G.: Schaukelvorrichtung mit Sitzschaukel; Rutschbahn mit<br />
Sprossenleiter; Balkenschaukel; Sprossenwand mit<br />
Weichsprungmatte<br />
P.: fünf<br />
N.: Grashügel<br />
Soz.: zwei Personen gigampfen auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel;<br />
e<strong>in</strong>e Person rutscht e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unter; e<strong>in</strong>e<br />
Person schaukelt auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel (Gireizli), e<strong>in</strong>e<br />
Person steht oben auf e<strong>in</strong>er Sprossenwand<br />
iBA.: auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel gigampfen; e<strong>in</strong>e<br />
Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufklettern und e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; auf<br />
e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und auf e<strong>in</strong>e<br />
Weichsprungmatte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />
06a,b N<strong>in</strong>a G.: Sprossenwand mit Weichsprungmatte; Kreisel;<br />
Trampol<strong>in</strong> mit Weichsprungmatte; Bett<br />
P.: drei<br />
N.: Himmel<br />
S.: Atelierposten<br />
Soz.: e<strong>in</strong>e Person spr<strong>in</strong>gt auf e<strong>in</strong>em Trampol<strong>in</strong>; e<strong>in</strong>e<br />
Person spr<strong>in</strong>gt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Sprossenwand auf e<strong>in</strong>e<br />
Weichsprungmatte; e<strong>in</strong>e Person liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bett<br />
iBA: Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; vom Trampol<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e Matte<br />
spr<strong>in</strong>gen; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreisel drehen; <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Sprossenwand auf e<strong>in</strong>e Weichbodenmatte<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen;<br />
AA: im Bett liegen<br />
07 Tobias S.: Muster<br />
AA.: zeichnen (?)<br />
08 Florian G.: Burg<br />
AA.: e<strong>in</strong>e Burg bauen<br />
09 L<strong>in</strong>us G.: drei Spielanlagen mit Töffs, Eisenbahnen und „Hotvil-<br />
Autos“<br />
10 Felix (mit Unterstützung <strong>der</strong><br />
Lehrperson gezeichnet)<br />
AA: <strong>in</strong> Spielanlagen mit Autos, Töffs, Eisenbahn spielen<br />
G.: Rutschbahn mit Sprossenleiter; Balkenschaukel;<br />
Hängematte<br />
P.: neun<br />
N.: Walfisch<br />
iBA.: e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen und e<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hängematte<br />
schw<strong>in</strong>gen; auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel gigampfen<br />
11 Fiona G.: Trampol<strong>in</strong>; Spr<strong>in</strong>gseil; Hüpfball; Ball; Malutensilien:<br />
P<strong>in</strong>sel Farbstifte, zwei Blätter Papier;<br />
P.: vier<br />
N.: Baum; Sonne; Schmetterl<strong>in</strong>g;<br />
Soz.: e<strong>in</strong>e Person fliegt; e<strong>in</strong>e Person spr<strong>in</strong>gt auf dem<br />
Trampol<strong>in</strong>; e<strong>in</strong>e Person steht neben dem Hüpfball; e<strong>in</strong>e<br />
Person bef<strong>in</strong>det sich neben dem Spr<strong>in</strong>gseil<br />
iBA.: seilspr<strong>in</strong>gen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; mit e<strong>in</strong>em Hüpfball<br />
hüpfen; fliegen; mit e<strong>in</strong>em Ball spielen<br />
AA.: malen<br />
12 Reg<strong>in</strong>a G.: Sprossenleiter; Trott<strong>in</strong>ett; Haus<br />
P.: zwei<br />
N.: Sonne; Himmel; Gras; drei Blumen; Baum mit Äpfeln;<br />
zwei Mäuse; Vögel; Schmetterl<strong>in</strong>g<br />
4<br />
Soz.: e<strong>in</strong>e Person fliegt; e<strong>in</strong>e Person fährt Trott<strong>in</strong>ett<br />
iBA.: Trott<strong>in</strong>ett fahren; mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter auf e<strong>in</strong>en<br />
Baum steigen; fliegen<br />
13 Anna G.: Balancierseil, Sprossenleiter<br />
P.: e<strong>in</strong>e<br />
N.: Sonne, Himmel, Baum<br />
Soz.: e<strong>in</strong> Person balanciert auf e<strong>in</strong>em Seil<br />
iBA.: auf e<strong>in</strong>em Seil balancieren; mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter<br />
auf e<strong>in</strong>en Baum steigen<br />
14 Car<strong>in</strong>a G.: Trampol<strong>in</strong><br />
N.: Sonne; Himmel; Katze; Baum<br />
iBA.: Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
15 Philip G.: Sitzschaukel (Gireizli)<br />
iBA.: auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln<br />
16 Leo G.: Schaukelvorrichtung mit zwei Sitzschaukeln;<br />
Kletterwand; Fussball; Trampol<strong>in</strong><br />
P.: e<strong>in</strong>e<br />
Soz.: e<strong>in</strong>e Person spr<strong>in</strong>gt auf dem Trampol<strong>in</strong><br />
iBA.: auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; e<strong>in</strong>e Kletterwand<br />
h<strong>in</strong>aufklettern; Fussball spielen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
17 Julia G.: Balancierlangbank<br />
P.: e<strong>in</strong>e<br />
Soz.: e<strong>in</strong>e Person balanciert über e<strong>in</strong>e Langbank<br />
iBA.: auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren<br />
18a,b Klara G.: Sitzschaukeln (Gireizli); Haus; Bälle<br />
P.: zwei<br />
S.: Punkte für „gumpen“<br />
iBA.: mit Bällen spielen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel (Gireizli)<br />
schaukeln; gumpen<br />
5<br />
ANHANG B: Übersicht Bewegungswünsche und an<strong>der</strong>e Aktivitätswünsche aus<br />
Zeichnungen (Z) und Interviews (I)<br />
01 Peter 7J.8M.<br />
02 Michael 7J.2M.<br />
03 Mart<strong>in</strong> 6J.11M.<br />
10 Felix 6J.5M.<br />
rutschen Z;I Z;I Z;I Z;I<br />
08 Florian6.J.3M.<br />
07 Tobias 6J.2M.<br />
09 L<strong>in</strong>us 5J.9M.<br />
“gireizlen” I Z Z Z Z;I Z;I<br />
“gigampfen” Z Z;I<br />
schw<strong>in</strong>gen Tau,<br />
Schaukelr<strong>in</strong>ge<br />
Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen<br />
“gumpen” auf<br />
Hüpfball<br />
15 Philip 5J.3M.<br />
16 Leo 5J.2M.<br />
04 Mirjam 6J.9M.<br />
05 Isabel 6J.8M.<br />
06 N<strong>in</strong>a 6J.8M.<br />
12 Reg<strong>in</strong>a 6J.1M.<br />
Z;I I<br />
13 Anna 6J.1M.<br />
11 Fiona 5J.11M.<br />
14 Car<strong>in</strong>a 5J.7M.<br />
Z Z;I I Z;I Z Z;I<br />
seilspr<strong>in</strong>gen Z Z;I<br />
hüpfen I<br />
gumpen auf<br />
zwei Füssen<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen I<br />
klettern I Z<br />
h<strong>in</strong>aufklettern<br />
Sprossenleiter<br />
klettern im<br />
Baum/Gebüsch<br />
klettern und<br />
fallen lassen<br />
schaukeln und<br />
fallen lassen<br />
Z;I Z;I Z Z;I<br />
I Z I I<br />
Z;I Z;I Z;I Z<br />
fliegen Z I Z;I<br />
drehen <strong>in</strong><br />
Kreisel<br />
balancieren auf<br />
Seil o<strong>der</strong> Bank<br />
Z;I<br />
Z;I<br />
I<br />
18 Klara 5J.3M.<br />
Z;I<br />
17 Julia 5J.1M.<br />
Z;I Z;I I Z;I<br />
Stelzen laufen I<br />
Schlittschuh und<br />
Velo fahren<br />
schwimmen und<br />
tauchen<br />
I Z;I<br />
I<br />
6
01 Peter 7J.8M.<br />
02 Michael 7J.2M.<br />
03 Mart<strong>in</strong> 6J.11M.<br />
10 Felix 6J.5M.<br />
08 Florian6.J.3M.<br />
07 Tobias 6J.2M.<br />
09 L<strong>in</strong>us 5J.9M.<br />
Fussball spielen Z;I Z I Z I<br />
spielen mit dem<br />
Ball<br />
zielen mit Ball I<br />
15 Philip 5J.3M.<br />
16 Leo 5J.2M.<br />
Bodenhöcklis I I<br />
Körperstellungen<br />
erraten<br />
Pferd spielen I<br />
auf Spielplatz<br />
spielen<br />
Eis-,<br />
Landhockey<br />
spielen<br />
Mattenlauf I<br />
I<br />
04 Mirjam 6J.9M.<br />
05 Isabel 6J.8M.<br />
06 N<strong>in</strong>a 6J.8M.<br />
I<br />
12 Reg<strong>in</strong>a 6J.1M.<br />
13 Anna 6J.1M.<br />
11 Fiona 5J.11M.<br />
14 Car<strong>in</strong>a 5J.7M.<br />
18 Klara 5J.3M.<br />
Z I Z;I<br />
Fangis spielen I I I<br />
joggen I<br />
bauen mit Legos Z;I I I<br />
Kügelibahn<br />
bauen<br />
Burg, Autobahn<br />
bauen<br />
I I I<br />
Z;I I<br />
Musik machen Z;I I<br />
rechnen I I<br />
schreiben I<br />
zeichnen und<br />
malen<br />
I Z;I Z;I I I Z;I I I<br />
basteln I I I I<br />
falten I<br />
weben I<br />
I<br />
17 Julia 5J.1M.<br />
7
01 Peter 7J.8M.<br />
02 Michael 7J.2M.<br />
03 Mart<strong>in</strong> 6J.11M.<br />
10 Felix 6J.5M.<br />
08 Florian6.J.3M.<br />
kämpfen mit<br />
Wal<br />
I<br />
Piraten auf P.<br />
Schiff spielen<br />
I<br />
Spielen mit<br />
Fantasyfiguren I<br />
spielen I<br />
fischen I<br />
spielen am<br />
Computer<br />
I<br />
im Bett liegen Z;I<br />
Autos, Töff,<br />
Eisenbahn sp.<br />
schaukeln <strong>in</strong><br />
Hängematte<br />
Trott<strong>in</strong>ett<br />
fahren<br />
Z<br />
07 Tobias 6J.2M.<br />
09 L<strong>in</strong>us 5J.9M.<br />
Z<br />
15 Philip 5J.3M.<br />
16 Leo 5J.2M.<br />
04 Mirjam 6J.9M.<br />
05 Isabel 6J.8M.<br />
06 N<strong>in</strong>a 6J.8M.<br />
12 Reg<strong>in</strong>a 6J.1M.<br />
Z<br />
13 Anna 6J.1M.<br />
11 Fiona 5J.11M.<br />
14 Car<strong>in</strong>a 5J.7M.<br />
18 Klara 5J.3M.<br />
17 Julia 5J.1M.<br />
8
01 Peter<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />
Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
9
Interview-Protokoll Laufnr.: 01<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Peter Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 7 Jahre 8 Monate<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 16:56 Datum: 14.12.2009<br />
Bemerkungen: spricht zwei Erstsprachen; Spracherwerb erschwert; spricht teilweise schnell, macht z.T. Lautauslassungen; sehr kommunikativ und offen<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
Peter, du kannst ganz laut und 00:00<br />
deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />
Peter<br />
Ich suche de<strong>in</strong>e Zeichnung<br />
heraus, die ich und Stella<br />
ausgewählt haben.<br />
Weisst du noch, was du<br />
gezeichnet hast, Peter?<br />
Es ist halt schon e<strong>in</strong> Weilchen<br />
her, gell.<br />
Ich schaue manchmal auf me<strong>in</strong>e<br />
Blätter, weil ich auch nicht alle<br />
Fragen im Kopf habe.<br />
Also, Stella hat ja gesagt, dass<br />
man sich alles wünschen darf,<br />
was man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule gerne<br />
machen würde; also wie du dich<br />
gerne bewegen würdest,<br />
zwischendurch o<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>em<br />
Atelier-Posten o<strong>der</strong> so.<br />
Du hast ja ganz tolle Ideen.<br />
Kannst Du noch sagen, was „das<br />
da“ ist? Man sieht dies auf dem<br />
Aufnahmegerät nicht.<br />
Und wie stellst du dir dies genau<br />
vor, wie du das hier machen<br />
könntest?<br />
Und warum möchtest du das<br />
00:59<br />
01:17<br />
Ja.<br />
Mh.<br />
Ich mache am liebsten das da und das da und Musikschule und Rutschi<br />
und Fussball.<br />
Die grosse Matte h<strong>in</strong>auf und h<strong>in</strong>unter.<br />
(Ke<strong>in</strong>e Antwort).<br />
BW: Peter möchte gerne<br />
Fussball spielen und die<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterfahren.<br />
Er würde auch gerne die<br />
grosse Matte h<strong>in</strong>aufklettern<br />
und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
AAW: Peter geht gerne <strong>in</strong><br />
die Musikschule.<br />
BEG: Peter möchte die<br />
grosse Matte h<strong>in</strong>aufklettern<br />
und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen, weil<br />
BW: Fussball<br />
spielen;<br />
Rutschbahn<br />
h<strong>in</strong>unterfahren; die<br />
grosse Matte<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
AAW: Musik<br />
machen.<br />
BEG: Die grosse<br />
Matte<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
11
genau machen?<br />
Macht es e<strong>in</strong>fach Spass?<br />
Du hast zu Hause ganz viele?<br />
Und da hat es K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Spielen<br />
die mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>?<br />
Und da hat es auch noch Leute,<br />
o<strong>der</strong>?<br />
Ganz lang was, was muss man<br />
da?<br />
Und kannst du dir auch<br />
vorstellen, wenn alles möglich<br />
wäre <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, dass<br />
man auch e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />
hätte?<br />
Das würde dir gefallen, wenn es<br />
da draussen e<strong>in</strong>e Rutschi hätte?<br />
Es hat ke<strong>in</strong>e, o<strong>der</strong>?<br />
Du möchtest e<strong>in</strong>e so richtig<br />
grosse?<br />
Aha, so richtig zum Drehen?<br />
Du hast da viele Wünsche für die<br />
<strong>Grundstufe</strong> gezeichnet, was du<br />
hier gerne machen möchtest.<br />
Hat es auch noch e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong><br />
auf <strong>der</strong> Zeichnung?<br />
Was macht denn die?<br />
Das mache ich e<strong>in</strong>fach gerne.<br />
1:50 Mh. Und das mit <strong>der</strong> Rutsche macht mir auch e<strong>in</strong>fach Spass und<br />
Musikschule. Und Lego. Da habe ich ganz viel zu Hause.<br />
02:03<br />
Ich spiele auch gerne mit me<strong>in</strong>en Freunden. Fussball, so.<br />
02:17 Da hat es e<strong>in</strong>e Rutschi, zum Drehen, und da muss man ganz lange (bis<br />
man anfängt) herunter(zu)fallen, und wenn man heruntergefallen ist, geht<br />
man da weiter.<br />
02:49<br />
03:25<br />
Ganz lang drehen. Und wer hat meisten dreht, hat gewonnen im Rutschi.<br />
Da b<strong>in</strong> ich mal gegangen, das ist <strong>in</strong> Holland. Und das ist wie<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
Amerika, da ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige Male (h<strong>in</strong>)geflogen.<br />
Ja. Fussball haben wir schon. Ja, und mir gefällt es, wenn es da so e<strong>in</strong>e<br />
Rutschi hätte dah<strong>in</strong>ten.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Das gibt es nicht so viel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, Rutschi.<br />
Ja, und so Tornados.<br />
Und da b<strong>in</strong> ich auch mal gegangen, und das ist nah, <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Ja.<br />
Da.<br />
Die sagt, wie ich richtig Musik machen muss, wenn ich da spiele.<br />
er es gerne macht. h<strong>in</strong>unterspirngen,<br />
weil er es gerne<br />
BEG: Rutschbahn fahren<br />
macht ihm e<strong>in</strong>fach Spass.<br />
AW: Lego spielen macht<br />
Peter Spass.<br />
BW/SOZ: Peter spielt gerne<br />
mit se<strong>in</strong>en Freunden<br />
Fussball.<br />
BW: E<strong>in</strong>e Rutschi zum<br />
Drehen (Spiralrutschbahn).<br />
BW: Wenn alles möglich<br />
wäre <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS, dann könnte<br />
Peter es sich gut vorstellen,<br />
e<strong>in</strong>e Rutschbahn dr<strong>in</strong>nen zu<br />
haben. Er möchte am<br />
liebsten e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />
mit Tornados.<br />
LP: Die Lehrer<strong>in</strong> leitet Peter<br />
beim Musik machen an.<br />
macht.<br />
BEG: Rutschbahn<br />
fahren macht ihm<br />
e<strong>in</strong>fach Spass.<br />
BW/SOZ: Mit<br />
Freunden Fussball<br />
spielen.<br />
BW:<br />
Spiralrutschbahn<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen.<br />
BW: Rutschbahn<br />
mit Tornados<br />
(Spiralrutschbahn).<br />
LP: Anleitung beim<br />
Musik machen.<br />
12
Du möchtest auch gerne Musik<br />
machen?<br />
Ah, mit dem Bru<strong>der</strong>.<br />
Und diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>, freuen die sich<br />
da o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die traurig?<br />
Was genau f<strong>in</strong>den sie da cool?<br />
Aha, das ist dann für die<br />
Grossen?<br />
Wieso? Würde dies nicht auch<br />
für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> zweiten und<br />
dritten <strong>Grundstufe</strong> gehen?<br />
Du me<strong>in</strong>st, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> ersten<br />
und zweiten <strong>Grundstufe</strong> könnten<br />
das noch gar nicht?<br />
Möchtest du <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
auch noch schwimmen können?<br />
Auch als Atelierposten?<br />
Das würdest du auch gerne<br />
machen?<br />
Und stimmt das? Hat er recht<br />
gehabt?<br />
Du hast vorh<strong>in</strong> gesagt, dass man<br />
hier nicht Rutschbahn fahren<br />
kann. Welche <strong>von</strong> diesen<br />
Sachen kannst du hier alles<br />
machen?<br />
03:57<br />
04:30<br />
04:39<br />
04:45<br />
05:00<br />
05:14<br />
Mh. Ich mache immer auch e<strong>in</strong> bisschen Gitarre. Mit dem Bru<strong>der</strong>.<br />
Ja, freuen. Me<strong>in</strong>e Freunde f<strong>in</strong>den das cool.<br />
Rutschi, Fussball, Musikschule, Lego und Schwimmen – nur für die Dritte.<br />
Die Zweite nur d’Rutschi und das und das.<br />
Weil die tun hier richtig schwimmen (Peter zeigt auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />
Zeichnung).<br />
Ne<strong>in</strong>. Die haben (können) nicht richtig schwimmen.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Ich f<strong>in</strong>de es auch cool, etwas mit Bauen, e<strong>in</strong>e Kügelibahn.<br />
Mir hat <strong>der</strong> Samichlaus gesagt, ich sei e<strong>in</strong> guter Kügelibahn-Bauer.<br />
Ja, mit me<strong>in</strong>em Freunden.<br />
Fussball, Lego, R<strong>in</strong>g, Rutschi, und Schwimmen b<strong>in</strong> ich am Lernen.<br />
FZ: Peter spielt mit se<strong>in</strong>em<br />
Bru<strong>der</strong> auch e<strong>in</strong> bisschen<br />
Gitarre.<br />
GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> (Freunde)<br />
freuen sich. Sie f<strong>in</strong>den<br />
Rutschbahn, Fussball,<br />
Schwimmen und mit Lego<br />
spielen cool.<br />
BW: Peter möchte <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS<br />
auch schwimmen können.<br />
AAW: Peter f<strong>in</strong>det es cool,<br />
wenn er im Atelier etwas<br />
bauen kann, z.B. e<strong>in</strong>e<br />
Kügelibahn.<br />
FZ: Mit dem<br />
Bru<strong>der</strong> Gitarre<br />
spielen.<br />
GEF: Freude. Cool<br />
f<strong>in</strong>den.<br />
BW: Schwimmen.<br />
AAW: Kügelibahn<br />
bauen.<br />
13
Du, hier kannst du aber nicht<br />
ganz alles machen, o<strong>der</strong>?<br />
Ich habe noch e<strong>in</strong>e Frage:<br />
Wenn du Schulhausbauer wärest<br />
und Schulhause<strong>in</strong>richter,<br />
weisst du, was das ist?<br />
Es gibt Leute, die bauen für die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> Schulhäuser und dann<br />
richten sie diese Schulhäuser<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Weisst du was E<strong>in</strong>richten<br />
bedeutet?<br />
Wenn du jetzt e<strong>in</strong><br />
Schulhausbauer wärst...<br />
Aha, du würdest, wenn du gross<br />
bist, lieber das machen?<br />
Arbeitet de<strong>in</strong> Vater auf <strong>der</strong><br />
Bank?<br />
Ah, bei e<strong>in</strong>er Versicherung.<br />
Möchtest du das später auch<br />
gerne machen?<br />
Wenn du jetzt e<strong>in</strong><br />
Schulhausbauer wärest - Paolo<br />
möchte vielleicht auch mal<br />
Schulhausbauer werden - wie<br />
würdest du e<strong>in</strong> Schulhaus<br />
bauen, so dass es den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
ganz gut gefällt?<br />
Aha, so e<strong>in</strong> Gestell.<br />
Und gibt es etwas, was es hier<br />
nicht hat und was du dir<br />
wünschen würdest?<br />
Vielleicht <strong>von</strong> diesen Sachen<br />
(Zeichnung).<br />
05:42<br />
06:06<br />
06:28<br />
06:54<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Ah, das hab ich mal im Fernsehen gesehen, das f<strong>in</strong>d ich auch cool<br />
....Ich habe geme<strong>in</strong>t, (..?..) wie me<strong>in</strong> Papa arbeiten, und Geld so.<br />
Ne<strong>in</strong>, er rechnet, wenn jemand e<strong>in</strong>en Unfall gemacht hat<br />
Ja.<br />
Wie dieses da, ganz dick gebaut und e<strong>in</strong>e Heizung und so e<strong>in</strong> Schrank,<br />
und so D<strong>in</strong>g, um Sachen dr<strong>in</strong> zu versorgen.<br />
E<strong>in</strong> bisschen mehr <strong>von</strong> diesen R<strong>in</strong>gen zum Turnen und Lego und Fussball<br />
mit zwei Toren.<br />
SH: Als Schulhausbauer<br />
würde Peter das Schulhaus,<br />
wie das bestehende bauen.<br />
Das Schulhaus wäre ganz<br />
„dick“ gebaut (mit dicken<br />
Mauern). Es hätte e<strong>in</strong>e<br />
Heizung, e<strong>in</strong>en Schrank und<br />
e<strong>in</strong> Gestell, um D<strong>in</strong>ge zu<br />
versorgen.<br />
BW: Peter möchte öfters an<br />
den R<strong>in</strong>gen turnen. Peter<br />
möchte eigentlich mehr<br />
Fussball spielen. Er möchte<br />
für das Spiel zwei Tore<br />
haben.<br />
SH: E<strong>in</strong> „dick“<br />
gebautes<br />
Schulhaus mit<br />
Heizung, Schrank,<br />
Gestell.<br />
BW: Fussball<br />
spielen mit zwei<br />
Toren;<br />
Schaukelr<strong>in</strong>g<br />
turnen.<br />
14
Du könnst dir also e<strong>in</strong>e Schule<br />
vorstellen mit richtigen Toren, die<br />
immer aufgestellt s<strong>in</strong>d?<br />
Und e<strong>in</strong>e Bauecke mit vielen<br />
Legos?<br />
Und e<strong>in</strong>e Rutschbahn, vielleicht<br />
hier im Zimmer?<br />
Ja, du magst diese Tornados,<br />
gell? Machst du gerne so Drülli-<br />
Sachen?<br />
Und vielleicht sogar <strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e<br />
Schaukel?<br />
Könnte man diese da irgendwo<br />
aufhängen?<br />
Fändest du es auch toll, wenn<br />
man da dr<strong>in</strong>nen R<strong>in</strong>ge hätte?<br />
Wenn es mehr Platz hätte,<br />
fändest du das dann toll?<br />
Aha, dann wünschtest du dir e<strong>in</strong><br />
grösseres Schulhaus, <strong>in</strong> dem<br />
diese Sachen Platz hätten?<br />
Kommt dir sonst noch etwas <strong>in</strong><br />
den S<strong>in</strong>n? Vielleicht etwas, das<br />
du nicht gezeichnet hast?<br />
Ah ja. Was haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> sonst<br />
noch gerne.<br />
7:37<br />
08:12<br />
08:34<br />
8:47<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
Mh, ja., da müsste man unten e<strong>in</strong>en Tunnel bauen, da bauen wir e<strong>in</strong>en<br />
Tunnel unten. Da rutschen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> Mal h<strong>in</strong>unter, da unten gehen<br />
sie <strong>in</strong> den Tunnel. Da gibt es e<strong>in</strong> paar Loop<strong>in</strong>gs und Tornados.<br />
Ja.<br />
Und e<strong>in</strong>e Schaukel käme auch noch h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />
Ja, dr<strong>in</strong>nen auch. Schau vielleicht da, vielleicht da. Und da mit den R<strong>in</strong>gen<br />
an den Seilen.<br />
Ne<strong>in</strong>. Da daussen vielleicht. Da macht man so e<strong>in</strong>en Stab und dann<br />
könnte man das so machen.<br />
Es ist viel zu eng, da würde man h<strong>in</strong>ten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tätschen.<br />
Es braucht dann e<strong>in</strong> grösseres Schulhaus, wie dort drüben.<br />
Ja.<br />
Kuscheltiere und für das Malen etwas, das haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> ja auch gerne.<br />
Noch basteln, und etwas zum Falten. D<strong>in</strong>g so, zeigen wie wir falten<br />
können. Und Mathehefte, Schreibhefte. Und was haben wir sonst noch?<br />
AAW: Er möchte öfters mit<br />
den Legos bauen.<br />
R: Würde e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />
<strong>in</strong> die GS kommen, so<br />
müsste man e<strong>in</strong>en Tunnel<br />
nach unten bauen. E<strong>in</strong>e<br />
Schaukel und R<strong>in</strong>ge an<br />
Seilen kämen auch noch <strong>in</strong><br />
die GS.<br />
BW: Peter möchte auch e<strong>in</strong>e<br />
Schaukel <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS haben.<br />
R: Vielleicht müsste man<br />
das mit <strong>der</strong> Schaukel und<br />
den R<strong>in</strong>gen besser draussen<br />
machen, da es <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS<br />
viel zu eng sei. Man würde<br />
sonst h<strong>in</strong>ten<br />
„h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tätschen“.Es bräuchte<br />
e<strong>in</strong> grösseres Schulhaus.<br />
SW: In <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> hätte<br />
es auch noch Kuscheltiere.<br />
AAW: Es hätte auch etwas<br />
für das Malen, Basteln und<br />
Falten.<br />
AAW: Mathehefte und<br />
Schreibhefte hätte es auch.<br />
AAW: Mit Legos<br />
bauen.<br />
R: Rutschbahn<br />
dr<strong>in</strong>nen möglich,<br />
wenn man e<strong>in</strong>en<br />
Tunnel nach unten<br />
bauen würde.<br />
BW: Schaukel.<br />
R: Schaukel und<br />
Schaukelr<strong>in</strong>ge<br />
besser draussen,<br />
im Schulhaus ist<br />
es zu eng. Es<br />
braucht e<strong>in</strong><br />
grösserers<br />
Schulhaus.<br />
SW: Kuscheltiere.<br />
AAW: Etwas zum<br />
Malen, Basteln<br />
Falten.<br />
AAW: Mathematik<br />
machen und<br />
schreiben.<br />
15
Ah, für den „W“. Ist dies <strong>der</strong> neue<br />
Buchstabe, den ihr gelernt habt?<br />
Du kannst schon e<strong>in</strong> wenig<br />
lesen, gell?<br />
Gut, Peter, magst du noch e<strong>in</strong><br />
bisschen mit mir sprechen?<br />
Mich nimmt es noch wun<strong>der</strong>,<br />
was du gerne machst, wenn du<br />
nicht Schule hast, also <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er<br />
Freizeit. Verstehst du das Wort<br />
Freizeit?<br />
Und was machst du, wenn du<br />
nach Hause kommst. Was<br />
spielst du zu Hause?<br />
Ah, das ist de<strong>in</strong> Wunsch, <strong>der</strong><br />
dann vielleicht <strong>in</strong> Erfüllung geht.<br />
Spielst du lieber draussen o<strong>der</strong><br />
dr<strong>in</strong>nen?<br />
Was spielst du denn, wenn du<br />
draussen bist, Peter?<br />
Ist de<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong> jünger o<strong>der</strong> älter<br />
als du?<br />
Er ist schon achtzehn?<br />
Aha, sucht er noch etwas zum<br />
Arbeiten? Und jetzt hat er Zeit,<br />
um mit Dir zu spielen.<br />
09:17<br />
09:37<br />
09:47<br />
10:06<br />
10:42<br />
Ja, Mathehefte und das neue Matheheft. Und das Schreibheft, das neue<br />
für den W.<br />
Mh (Ja).<br />
Ja.<br />
Eigentlich möchte ich immer im Verkehrshaus arbeiten.<br />
Lego und Auto und Autobahn. Und zu Weihnachten bekomme ich so e<strong>in</strong><br />
D<strong>in</strong>g, weiss ich nicht, so e<strong>in</strong> Game. Das kann man dann so bewegen. Ich<br />
weiss nicht was das ist.<br />
Ja.<br />
Dr<strong>in</strong>nen und draussen, beides.<br />
Fussball. Mit me<strong>in</strong>en Freunden kann ich mal abmachen, dann kann ich<br />
mal Fussball spielen. O<strong>der</strong> wenn ich nicht mit Freunden abmachen kann,<br />
so kann ich mal mit me<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> spielen.<br />
Er ist älter. Er ist schon achtzehn.<br />
Ja. Er hat immer noch Zeit für mich. Er muss noch nicht arbeiten. Der<br />
Papi sucht noch etwas zum Arbeiten.<br />
Ja. Er hat schon e<strong>in</strong> wenig Schule. Er spricht noch nicht so gut Deutsch.<br />
FZ: Peter möchte eigentlich<br />
immer im Verkehrshaus<br />
se<strong>in</strong>. Am liebsten spielt er zu<br />
Hause mit Legos, Autos und<br />
<strong>der</strong> Autobahn. Zu<br />
Weihnachten wünscht er<br />
sich e<strong>in</strong> Game.<br />
FZ: Peter spielt sowohl<br />
gerne dr<strong>in</strong>nen, wie auch<br />
draussen.<br />
Er macht gerne mit se<strong>in</strong>en<br />
Freunden zum Fussball<br />
spielen ab. Wenn er nicht<br />
mit se<strong>in</strong>en Freunden<br />
abmachen kann, so spielt er<br />
manchmal auch mit se<strong>in</strong>em<br />
Bru<strong>der</strong> Fussball.<br />
FZ: Im<br />
Verkehrshaus<br />
se<strong>in</strong>. Spiel mit<br />
Legos, Autos,<br />
Autobahn und<br />
e<strong>in</strong>em Game.<br />
FZ: Dr<strong>in</strong>nen und<br />
draussen spielen.<br />
Mit se<strong>in</strong>en<br />
Freunden zum<br />
Fussball spielen<br />
abmachen. Mit<br />
se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong><br />
Fussball spielen.<br />
16
Ja, Peter, wenn jetzt heute die<br />
Schule ausfallen würde, wenn du<br />
e<strong>in</strong>fach gerade frei hättest, was<br />
würdest du jetzt am liebsten<br />
machen?<br />
Was würdet ihr denn spielen,<br />
wenn du jetzt gerade mit ihnen<br />
spielen könntest?<br />
Ich habe noch e<strong>in</strong>e Frage: Die<br />
Erwachsenen, also die grossen<br />
Leute, auch die Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />
Lehrer, die denken immer, dass<br />
sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne bewegen? Ist<br />
das bei Dir auch so, o<strong>der</strong> ist das<br />
an<strong>der</strong>s?<br />
Aha, du spielst gerne. Also was<br />
spielst du denn gerne? Von<br />
diesen gezeichneten Sachen<br />
o<strong>der</strong> noch an<strong>der</strong>e Sachen.<br />
Gezeichnet?<br />
Und <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, kannst<br />
Du hier auch bauen?<br />
Aha, du würdest gerne etwas<br />
Grosses bauen.<br />
Wie gross möchtest du denn<br />
diesen Turm bauen?<br />
11:42<br />
12:04<br />
13:09<br />
Möchtest du denn auch, dass 13:17<br />
Mit me<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> und me<strong>in</strong>en Freunden etwas spielen gehen. Ins Haus<br />
me<strong>in</strong>er Freunde spielen gehen.<br />
Mit den Autos.<br />
Bei mir ist es auch so, also ich spiele gerne.<br />
Ja , ich spiele e<strong>in</strong>fach gerne mit den Legos und mit den Autos.<br />
Ja, ich habe schon manches Mal e<strong>in</strong>en Menschen gebaut, so gross<br />
gemacht.<br />
Ne<strong>in</strong> mit den Legos gebaut.<br />
Ja. Ich spiele eigentlich nicht so viel Legos. Es hat nicht so viele Legos mit<br />
denen man gross bauen kann.<br />
Ja, e<strong>in</strong>en grossen Turm, aber es nicht so runde Legos. Die braucht man,<br />
aber es geht nicht.<br />
Etwa so, bis da oben.<br />
SFZW: Wenn Peter könnte,<br />
so würde er jetzt gleich mit<br />
se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> zu Freunden<br />
nach Hause gehen und dort<br />
mit Autos spielen.<br />
AAW: Peter spielt e<strong>in</strong>fach<br />
gerne mit Legos und Autos.<br />
AAW: In <strong>der</strong> GS kann Peter<br />
auch mit Legos bauen, aber<br />
es hat hier nicht so viele<br />
und so viel verschiedene<br />
Legos, um wirklich gross<br />
und rund bauen zu können.<br />
SFZW: Bei<br />
Freunden zu<br />
Hause mit Autos<br />
spielen.<br />
AAW: Spiel mit<br />
Legos und Autos.<br />
AAW. Mit vielen<br />
verschiedenen<br />
Legos gross und<br />
rund bauen<br />
können.<br />
17
man h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen könnte?<br />
Jetzt schauen wir noch e<strong>in</strong>mal<br />
de<strong>in</strong>e schöne Zeichnung an.<br />
Wenn du jetzt Stella sagen<br />
könntest, was du unbed<strong>in</strong>gt hier<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> haben<br />
möchtest <strong>von</strong> diesen Sachen,<br />
was du toll o<strong>der</strong> lässig fändest...<br />
Und wenn du nur e<strong>in</strong>en Wunsch<br />
hättest. Welcher wäre <strong>der</strong><br />
grösste Wunsch.<br />
Aha, e<strong>in</strong>e Rutsche mit dem<br />
Tornado.<br />
Gut, danke Peter, dass du so<br />
schön erzählt hast. De<strong>in</strong> Wunsch<br />
ist jetzt auf dem Gerät<br />
aufgenommen. Du weisst Peter,<br />
dass nicht alle Wünsche <strong>in</strong><br />
Erfüllung gehen können, o<strong>der</strong>?<br />
Aber diese Wünsche, die du da<br />
gezeichnet hast gehen vielleicht<br />
nicht alle <strong>in</strong> Erfüllung.<br />
Etwas habe ich noch vergessen<br />
zu fragen. Was machst du ganz<br />
gern im Turnen, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Turnhalle?<br />
Ah, e<strong>in</strong> Mattenlauf ist das.<br />
Könntest du dir auch vorstellen,<br />
dass es im Atelier e<strong>in</strong>en Posten<br />
gäbe, wo du h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen könntest.<br />
13:35<br />
14:40<br />
14:44<br />
15:06<br />
15:26<br />
Ne<strong>in</strong>, das ist zu schwierig, da fallen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gleich runter.<br />
Ich möchte lieber so e<strong>in</strong> Bett machen, so e<strong>in</strong> Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bett<br />
machen.<br />
...Rutschi, Fussball und das da.<br />
Diese Rutsche mit dem Tornado.<br />
Ja.<br />
Ja, aber an Weihnachten schon und auch am Geburtstag.<br />
Mh (Ja).<br />
Das da (zeigt auf Sprossenwand und Matte) und das mit den vier Matten<br />
und mit werfen und wenn man e<strong>in</strong>e ganze Runde geschafft hat.<br />
Ja.<br />
WBW: Peter nennt zuerst<br />
drei D<strong>in</strong>ge: Rutschbahn mit<br />
den Tornados, Fussball<br />
spielen und h<strong>in</strong>aufklettern<br />
und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
Müsste er sich wirklich nur<br />
für etwas entscheiden, so<br />
würde er sich e<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn mit vielen<br />
Tornados wünschen.<br />
BW/TU: Peter mag das Spiel<br />
Mattenlauf. Er mag es, die<br />
Sprossenwand<br />
h<strong>in</strong>aufzuklettern und<br />
h<strong>in</strong>unter zu spr<strong>in</strong>gen. Peter<br />
klettert auch gerne e<strong>in</strong>e<br />
Matte h<strong>in</strong>auf und lässt sich<br />
dann auf die fallende Matte<br />
fallen.<br />
WBW:<br />
Spiralrutschbahn;<br />
Fussball spielen;<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterspirngen.<br />
BW/TU:<br />
Mattenlauf;<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen;<br />
sich mit e<strong>in</strong>er<br />
Matte fallen<br />
lassen.<br />
18
Und wie fändest du das?<br />
Was ist eigentlich das Tolle beim<br />
H<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen?<br />
Das gefällt dir.<br />
Das braucht aber auch e<strong>in</strong> wenig<br />
Mut, o<strong>der</strong>?<br />
Diesen hast du aber, gell?<br />
Von wie hoch kannst du denn<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen?<br />
Ist dies ganz zu oberst bei <strong>der</strong><br />
Sprossenwand?<br />
Wer ist denn dieser Knabe, bist<br />
du das?<br />
Gut, dann haben wir fertig<br />
gesprochen. Danke, dass ich mit<br />
dir sprechen durfte. Es war sehr<br />
<strong>in</strong>teressant. Wenn du möchtest,<br />
kannst du hier auf die Stopp-<br />
Taste drücken.<br />
15:52<br />
16:16<br />
16:50<br />
Cool. Aber Mattenlauf f<strong>in</strong>de ich auch noch cool.<br />
Da kann ich h<strong>in</strong>aufklettern und da oben die Matte halten und da tätscht<br />
man so h<strong>in</strong>unter und das ist ganz cool.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Von da.<br />
Ja und dieser Knabe ist auf <strong>der</strong> Matte.<br />
Ja, auf <strong>der</strong> Matte b<strong>in</strong> ich und dies ist me<strong>in</strong> Freund, <strong>der</strong> h<strong>in</strong>aufgeklettert ist.<br />
Ja.<br />
GEF: Peter f<strong>in</strong>det es cool,<br />
wenn er mit e<strong>in</strong>er Matte<br />
h<strong>in</strong>unterfallen kann<br />
SOZ/BW: Peter und se<strong>in</strong><br />
Freund klettern die<br />
Sprossenwand h<strong>in</strong>auf und<br />
lassen sich mit <strong>der</strong> Matte<br />
fallen und liegen auf <strong>der</strong><br />
Matte.<br />
GEF: Cool, wenn<br />
er mit e<strong>in</strong>er Matte<br />
h<strong>in</strong>unterfallen<br />
(h<strong>in</strong>untertätschen)<br />
kann.<br />
SOZ/BW: Mit<br />
e<strong>in</strong>em Freund die<br />
Sprossenwand<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
mit e<strong>in</strong>er Matte<br />
h<strong>in</strong>unterfallen<br />
lassen.<br />
19
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
01 Peter<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Fussball spielen mit zwei Toren / Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterfahren / an Schaukelr<strong>in</strong>gen<br />
turnen / schaukeln auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukeln / schwimmen<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
wichtigster Wunsch: Spiralrutschbahn fahren („Rutschbahn mit Tornados“) / Fussball spielen<br />
/ h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
die grosse Matte h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen, weil er es gerne macht („Das mache<br />
ich e<strong>in</strong>fach gerne“) / Rutschbahn fahren macht ihm e<strong>in</strong>fach Spass<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
mit Freunden Fussball spielen („Ich spiele auch gerne mit me<strong>in</strong>en Freunden“) / mit e<strong>in</strong>em<br />
Freund die Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und mit e<strong>in</strong>e Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
Freude / cooles Bef<strong>in</strong>den / cool, wenn er mit e<strong>in</strong>er Matter h<strong>in</strong>unterfallen kann („da kann ich<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und da oben die Matte halten und da tätscht man so h<strong>in</strong>unter und das ist ganz<br />
cool“)<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
anleiten beim Musik machen<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
Rutschbahn dr<strong>in</strong>nen möglich, wenn man e<strong>in</strong>en Tunnel nach unten bauen würde / Schaukel<br />
und Schaukelr<strong>in</strong>ge draussen, weil es im Schulhaus zu eng ist<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
Mattenlauf / h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen / sich mit e<strong>in</strong>er Matte fallen lassen<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
Kuscheltiere <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Musik machen / mit verschiedenen Legos gross und rund bauen können / Kügelibahn bauen<br />
/ Mathematik machen / schreiben / malen / basteln / falten<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
wie das bestehende Schulhaus, auch so „dick“ gebaut mit Heizung, Schrank und Gestell<br />
Freizeit (FZ)<br />
mit dem Bru<strong>der</strong> Gitarre spielen / im Verkehrshaus se<strong>in</strong> / mit Legos, Autos und Autobahn<br />
spielen / dr<strong>in</strong>nen und draussen spielen / mit Freunden zum Fussball spielen abmachen / mit<br />
dem Bru<strong>der</strong> Fussball spielen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
mit dem Bru<strong>der</strong> und Freunden zu Freunden nach Hause gehen und mit Autos spielen<br />
20
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
01 Peter<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
Peters wichtigste Wünsche s<strong>in</strong>d „Rutschbahn fahren mit Tornados“, Fussball spielen, am<br />
liebsten mit zwei Toren und mit se<strong>in</strong>en Freunden. Er liebt es auch, auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand<br />
zu klettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte h<strong>in</strong>unterfallen zu lassen. „Das mache ich e<strong>in</strong>fach gerne“,<br />
sagt er dazu. „Da kann ich h<strong>in</strong>aufklettern und da oben die Matte halten und da tätscht man<br />
so h<strong>in</strong>unter und das ist ganz cool“. Peter möchte auch e<strong>in</strong>e Spiralrutschbahn haben und <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen. „Ja, und mir gefällt es, wenn es da so e<strong>in</strong>e Rutschi hätte,<br />
dah<strong>in</strong>ten“. Rutschbahn fahren macht ihm e<strong>in</strong>fach Spass. Er würde auch gerne mehr an den<br />
Schaukelr<strong>in</strong>gen turnen. Im Turnen liebt Peter das Spiel „Mattenlauf“. Er würde gerne öfters<br />
schwimmen.<br />
Se<strong>in</strong> Schulhaus wäre wie das bestehende Schulhaus auch so „dick“ gebaut mit e<strong>in</strong>er<br />
Heizung, e<strong>in</strong>em Schrank und e<strong>in</strong>em Gestell. Es hätte auch Kuscheltiere <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
und für das Malen etwas, „das haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> ja auch gern“. Im Schulhaus wäre e<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn möglich, wenn man e<strong>in</strong>en Tunnel nach unten bauen würde. E<strong>in</strong>e Schaukel und<br />
Schaukelr<strong>in</strong>ge kämen auch noch h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Die müssten aber vielleicht doch besser draussen<br />
se<strong>in</strong>, weil es im Schulhaus zu eng ist.<br />
Peter macht gerne Musik. Er liebt es, mit verschiedenen Legos gross und rund zu bauen. Er<br />
baut gerne mit se<strong>in</strong>en Freunden zusammen, z.B. e<strong>in</strong>e Kügelibahn. Er macht auch gerne<br />
Mathematik, schreibt, malt, bastelt und faltet gerne.<br />
Hätte Peter jetzt gerade ke<strong>in</strong>e Schule, so würde er mit dem Bru<strong>der</strong> und Freunden zu<br />
Freunden nach Hause gehen und mit Autos spielen. „Ich spiele auch gerne mit me<strong>in</strong>en<br />
Freunden“.<br />
In <strong>der</strong> Freizeit spielt Peter mit dem Bru<strong>der</strong> Gitarre. Er möchte auch am liebsten den ganzen<br />
Tag im Verkehrshaus se<strong>in</strong>. Er baut gerne mit Legos, und spielt mit Autos und Autobahn. Er<br />
spielt gerne dr<strong>in</strong>nen und draussen. Er spielt mit dem Bru<strong>der</strong> Fussball o<strong>der</strong> macht gerne mit<br />
Freunden zum Fussball spielen ab.<br />
(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand klettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen;<br />
Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Wasserbecken landen; Schaukelr<strong>in</strong>ge turnen; Fussball spielen; Lego spielen; Musik machen<br />
21
02 Michael<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />
aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
22
Interview-Protokoll Laufnr.: 02<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Michael Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 7 Jahre 2 Monate<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 15:51 Datum: 14.12.2009<br />
Bemerkungen: Sehr erkältet, hustet oft während dem Interview; spricht zwei Erstsprachen; Spracherwerb ist erschwert; e<strong>in</strong> aktueller Todesfall <strong>in</strong> <strong>der</strong> näheren Verwandtschaft<br />
beschäftigt ihn sehr.<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
Siehst du, jetzt kommt da die<br />
Fünf, und hier zeigt es die Zeit<br />
an. Jetzt kannst du zuerst laut<br />
und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />
sagen, damit wir wissen wer da<br />
00:00<br />
spricht und erzählt.<br />
Michael<br />
Dieses Gerät liegt jetzt e<strong>in</strong>fach<br />
da, das stört uns nicht, das sieht<br />
aus wie e<strong>in</strong> Telefon.<br />
Ja, dies ist noch de<strong>in</strong><br />
Nachname. Kannst du eigentlich<br />
Englisch, Michael?<br />
So, jetzt suchen wir da de<strong>in</strong>e<br />
Zeichnung. Weisst du noch, was<br />
du gezeichnet hast.<br />
Ah, da schau, hier ist de<strong>in</strong>e<br />
Zeichnung. Ja, du hast ja da<br />
e<strong>in</strong>e ganz tolle Idee für die<br />
<strong>Grundstufe</strong>. Weisst du noch,<br />
was du da gezeichnet hast?<br />
Genau. Wie stellst du dir das<br />
vor, hier dr<strong>in</strong>?<br />
Ah, im Atelier könntest du etwas<br />
mit Wasser machen?<br />
Du würdest das ganze Zimmer<br />
mit Wasser füllen? Und dann<br />
könnte man im Atelier den<br />
Wasserposten auslesen.<br />
00:43<br />
00:59<br />
Ell<strong>in</strong>gton<br />
Ja.<br />
F<strong>in</strong>dest du sie nicht?<br />
Wasser.<br />
Im Atelier.<br />
Ja. Da könnte man aber dann nicht mehr basteln.<br />
Ja, und wenn man basteln möchte, geht man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Raum, wo es ke<strong>in</strong><br />
SW: Michael möchte<br />
Wasser haben. Er könnte es<br />
sich vorstellen während des<br />
Ateliers etwas mit Wasser<br />
zu machen.<br />
R: Wäre die GS voll Wasser,<br />
könnte man nicht mehr<br />
basteln.<br />
SW: Wasser haben <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> GS, während des<br />
Ateliers.<br />
R: Falls Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
GS wäre, könnte man<br />
nicht mehr basteln.<br />
25
Du würdest dir aber Wasser<br />
wünschen?<br />
Du würdest dir aber Wasser<br />
wünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>.<br />
Was würdest du denn im<br />
Wasser machen, o<strong>der</strong> was<br />
würdest du mit dem Wasser<br />
machen?<br />
Ah, da wärst du wie e<strong>in</strong> Fisch?<br />
Jetzt hast du da ke<strong>in</strong>en Wal<br />
gezeichnet, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d?<br />
Sehe ich das richtig?<br />
Soll ich raten?<br />
Ist es e<strong>in</strong> Knabe o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
Mädchen?<br />
Ist dies vielleicht Michael?<br />
Ja, du hast mir ja diese<br />
Geschichte mit den Gespenstern<br />
vorher gezeigt.<br />
Ja, aber jetzt s<strong>in</strong>d wir bei de<strong>in</strong>er<br />
Zeichnung.<br />
Und ich schaue manchmal e<strong>in</strong><br />
wenig auf dieses Blatt, weil ich<br />
nicht alle Fragen auswendig im<br />
Kopf habe.<br />
Hat es auch noch Lehrpersonen<br />
auf <strong>der</strong> Zeichnung?<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ist auf <strong>der</strong> Zeichnung,<br />
also du.<br />
Wasser hat.<br />
01:47 Ja, und man müsste e<strong>in</strong>fach alles h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong>den, wo dass es ke<strong>in</strong><br />
Wasser hat. Und hier dr<strong>in</strong>, könnte es auch Wasser geben.<br />
02:07<br />
03:34<br />
Eh, herumgumpen wie e<strong>in</strong> Fisch. Und tauchen und schwimmen und<br />
unter Wasser gehen und schlafe.<br />
Und e<strong>in</strong> Wal kommt.<br />
Ja, welches K<strong>in</strong>d ist das? (Fragt mich.)<br />
Ja.<br />
Es ist e<strong>in</strong> Knabe.<br />
Jaaa. Da steht auch me<strong>in</strong> Name: M-I-CH-A--E-L. Ich habe im Fall auf<br />
e<strong>in</strong>em Papier e<strong>in</strong>e Geschichte geschrieben.<br />
Was?<br />
Mh.<br />
BW: Michael möchte, dass<br />
das GS-Zimmer mit Wasser<br />
gefüllt wäre. Michael möchte<br />
wie e<strong>in</strong> Fisch im Wasser<br />
herumgumpen, Michael<br />
möchte tauchen,<br />
schwimmen.<br />
AAW: Michael stellt sich<br />
auch vor, dass er unter<br />
Wasser schläft.<br />
AAW: Michael kämpft mit<br />
e<strong>in</strong>em Wal.<br />
BW: Im Wasser<br />
herumgumpen;<br />
tauchen; schwimmen.<br />
AAW: Unter Wasser<br />
schlafen.<br />
AAW: Kampf mit e<strong>in</strong>em<br />
Wal.<br />
26
Und hat es irgendwo noch e<strong>in</strong>e<br />
Lehrer<strong>in</strong> auf <strong>der</strong> Zeichnung?<br />
Wo wäre denn diese?<br />
Ah, da wäre e<strong>in</strong> Tunnel und die<br />
Lehrer<strong>in</strong> könnte unten<br />
durchgehen und dir etwas<br />
sagen. Habe ich es richtig<br />
verstanden?<br />
Ja, und dieser Knabe auf <strong>der</strong><br />
Zeichnung, welcher Michael<br />
heisst, freut er sich o<strong>der</strong> welche<br />
Gefühle hat er?<br />
Du hoffst, dass du dir weh<br />
machen könntest? Und was<br />
würde dann <strong>der</strong> Wal machen?<br />
Aha, du denkst, dass es da<br />
unten vielleicht e<strong>in</strong> wenig<br />
gefährlich und vielleicht auch e<strong>in</strong><br />
wenig spannend se<strong>in</strong> könnte?<br />
Hast du das geme<strong>in</strong>t?<br />
Bist du e<strong>in</strong> wenig neugierig, was<br />
es da unten alles gibt?<br />
Aha, du möchtest gerne mit dem<br />
Wal kämpfen. Möchtest du<br />
zeigen, wie stark dass du bist?<br />
Me<strong>in</strong>st du das?<br />
Wow, e<strong>in</strong> Kampf mit dem Wal.<br />
Also, dann bist du da eigentlich<br />
e<strong>in</strong> wenig e<strong>in</strong> Mutiger? Habe ich<br />
04:28<br />
05:07<br />
05:50<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Aha, die wäre im Schulhaus dort drüben. Es wäre e<strong>in</strong> Tunnel bis <strong>in</strong> die<br />
<strong>Grundstufe</strong> gebaut. Sie könnte herüberkommen und sagen: Weg <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
Rutschbahn, weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Rutschbahn.<br />
Ja.<br />
Er hat so das Gefühl, dass er h<strong>in</strong>untergehen möchte, dass er tauchen<br />
gehen möchte. Ich weiss, dass ich mich weh machen könnte. Ich hoffe,<br />
dass ich mir weh machen könnte, weil e<strong>in</strong> Wal hier ist.<br />
Der Wal würde mich <strong>in</strong> den Po beissen.<br />
Ja.<br />
.....Ich kann da weh machen und dann habe ich super „power“, um mit<br />
dem Wal zu kämpfen.<br />
...und <strong>der</strong> Wal.<br />
LP: Michael hat ke<strong>in</strong>e<br />
Lehrperson gezeichnet. Die<br />
Lehrperson wäre im an<strong>der</strong>en<br />
Schulhaus und käme durch<br />
e<strong>in</strong>en Tunnel <strong>in</strong>s<br />
Wassergrundstufenzimmer.<br />
Hier würde sie e<strong>in</strong>e<br />
Aufsichtsfunktion<br />
übernehmen.<br />
GEF: Michael hat Angst,<br />
dass er sich weh machen<br />
könnte im Kampf mit dem<br />
Wal. Er hätte aber sehr viel<br />
Kraft und Mut („Power““), um<br />
mit dem Wal zu kämpfen.<br />
LP: Würde<br />
Aufsichtsfunktion<br />
übernehmen.<br />
GEF: Angst und Mut<br />
(„Power“) im Kampf mit<br />
dem Wal.<br />
27
es richtig verstanden?<br />
Gut, du brauchst da e<strong>in</strong> wenig<br />
Mut, und du hast gerne Wasser,<br />
o<strong>der</strong>?<br />
Hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> kann man<br />
ja nicht so Wasser h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun.<br />
Stell dir e<strong>in</strong>mal vor, du wärst e<strong>in</strong><br />
Schulhausbauer, o<strong>der</strong> jemand<br />
<strong>der</strong> das Schulhaus e<strong>in</strong>richten<br />
würde. Wie würdest du das<br />
machen, so dass es den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, also dir, ganz gut<br />
gefällt?<br />
Wasser h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun. Also wie e<strong>in</strong><br />
Hallenbad?<br />
Oh, es wäre e<strong>in</strong>e Schule e<strong>in</strong>fach<br />
zum Tauchen.<br />
Also man könnte dort<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gehen....<br />
„Touche“?<br />
Ah, e<strong>in</strong>e Maske...<br />
Was würdest du denn so auf<br />
dem Spielplatz spielen?<br />
Ah mit den Piraten. Wie würde<br />
es auf diesem Spielplatz mit den<br />
Piraten aussehen?<br />
06:02<br />
06:12<br />
06:43<br />
07:26<br />
Mh.<br />
Wasser h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun.<br />
Alles voll Wasser und man müsste nur tauchen können.<br />
Ja, vielleicht kann dort h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gehen....wwwwh...<br />
Jaaa, und dann hat es e<strong>in</strong> Loch und da geht man da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und nimmt<br />
e<strong>in</strong>e „Tauchemachdske“...<br />
....Machdske<br />
Ja und dann geht man da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und dann geht man <strong>in</strong>s Loch und dann<br />
geht man h<strong>in</strong>unter und dann geht man h<strong>in</strong>auf, dann geht man <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Tunnel, dann geht man sich föhnen, dann geht man baden und dann<br />
geht man auf die Decke und dann macht man... und dann kann man<br />
noch so auf e<strong>in</strong>en Spielplatz und dann kann man noch so e<strong>in</strong> Spiel<br />
machen.<br />
Piraten.<br />
Das ist e<strong>in</strong> Piratenschiff.<br />
SH: Michael wünscht sich<br />
e<strong>in</strong> Schulhaus gefüllt mit<br />
Wasser. Man müsste <strong>in</strong><br />
diesem Schulhaus tauchen.<br />
Alle würden e<strong>in</strong>e<br />
Tauchermaske tragen.<br />
BW: Michael stellt sich vor<br />
wie er <strong>in</strong> dierser<br />
Unterwasserwelt taucht. Er<br />
würde h<strong>in</strong>auf- und<br />
h<strong>in</strong>untertauchen. Er würde<br />
durch e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen.<br />
AAW: Michael würde sich<br />
nach dem Tauchen die<br />
Haare föhnen und auf e<strong>in</strong>e<br />
Decke gehen. Danach<br />
würde er auf e<strong>in</strong>em<br />
Spielplatz Piraten spielen.<br />
SH:<br />
Unterwassergrundstufe<br />
zum Tauchen.<br />
BW: H<strong>in</strong>auf- und<br />
h<strong>in</strong>untertauchen, durch<br />
e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen.<br />
AAW: Haare föhnen;<br />
auf e<strong>in</strong>em Spielplatz<br />
mit e<strong>in</strong>em Piratenschiff<br />
Piraten spielen.<br />
28
Aha e<strong>in</strong> Schiff. Spannend, de<strong>in</strong>e<br />
Ideen.<br />
Wenn du jetzt e<strong>in</strong> Schulhaus<br />
bauen würdest für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, o<strong>der</strong><br />
dieses Schulhaus e<strong>in</strong>richten<br />
könntest, würdest du dir sonst<br />
noch etwas wünschen ausser<br />
Wasser?<br />
Etwas, das du gerne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Schulhaus hättest, etwas, das<br />
ganz lässig wäre.<br />
Du möchtest das Schulhaus<br />
umbauen?<br />
Ja, wie würdest du es<br />
umbauen?<br />
Aha, du würdest e<strong>in</strong> Schulhaus<br />
bauen, <strong>in</strong> dem man Ritterburg<br />
spielen könnte? Habe ich dies<br />
richtig verstanden?<br />
Magst du noch Michael?<br />
Mittel. So e<strong>in</strong> wenig.<br />
Jetzt habe ich da noch e<strong>in</strong> paar<br />
Fragen, welche mich<br />
<strong>in</strong>teressieren. Auch Stella hat<br />
gesagt, dass es sie sehr wun<strong>der</strong><br />
nimmt. Was machst du ganz<br />
gerne <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Freizeit?<br />
Weisst du was Freizeit<br />
bedeutet? Es ist die Zeit, wenn<br />
du ke<strong>in</strong>e Schule hast, und<br />
machen kannst, was du<br />
möchtest.<br />
07:55<br />
08:44<br />
Mh.....<br />
Umbauen.<br />
Dann würde ich da e<strong>in</strong>e Schulritterburg, Bomben und Pistole und guten<br />
Räubern machen.<br />
Ja. Ja. Ja. Ja. Ja.<br />
Ja, mittel.<br />
Ja.<br />
Ah, ich mache...<br />
Mit me<strong>in</strong>em Dady spielen.<br />
Wir gehen auf den Flughafen, auf den richtigen. Und dort hat er e<strong>in</strong><br />
Auf dem Spielplatz hätte es<br />
e<strong>in</strong> Piratenschiff.<br />
SH: Neben <strong>der</strong><br />
Unterwassergrundstufe kann<br />
sich Michael die <strong>Grundstufe</strong><br />
auch als e<strong>in</strong>e Ritterburg<br />
vorstellen, mit Bomben,<br />
Pistolen, und guten<br />
Räubern.<br />
FZ: In se<strong>in</strong>er Freizeit spielt<br />
Michael gerne mit se<strong>in</strong>em<br />
Vater.<br />
SH:<br />
Unterwassergrundstufe<br />
und Ritterburg.<br />
FZ: Mit se<strong>in</strong>em Vater<br />
spielen.<br />
29
Was spielt ihr denn?<br />
Ja, ich habe gehört, dass de<strong>in</strong>e<br />
Gotte gestorben ist. Da s<strong>in</strong>d alle<br />
traurig... A. und du s<strong>in</strong>d<br />
Freunde?<br />
Das ist gut, wenn A. dich als<br />
Freund hat...<br />
Ja, Michael. Wenn jetzt heute<br />
die Schule ausfallen würde, weil<br />
alle Lehrer<strong>in</strong>nen kránk wären,<br />
was würdest du jetzt machen zu<br />
Hause.<br />
Wenn du frei hättest, was<br />
würdest du jetzt gerade<br />
machen?<br />
Was würdet ihr denn spielen?<br />
Ah, da habt ihr euch etwas<br />
gestritten?<br />
Was würdest du heute mit E.<br />
spielen, wenn ihr Zeit hättet und<br />
abgemacht hättet?<br />
Würdet ihr dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong><br />
draussen spielen?<br />
Und wenn es Sommer wäre,<br />
10:50<br />
richtiges Spässchen gemacht. Und dann hat er gesagt: Schau ich habe<br />
e<strong>in</strong>en Koffer –er hat alles auf Englisch gesagt- schau ich habe e<strong>in</strong>en<br />
Koffer, okay, okay, und dann gehen wir mit dem Lift...aber du hast ja<br />
ke<strong>in</strong>e Billett, ja Billette aber Tickets ja...und dann habe ich auf Englisch<br />
gesagt: Warum müssen wir auf das Flugzeug. E<strong>in</strong>fach komm, weil<br />
jemand gestorben ist. Und ich habe es voll vergessen, ich habe es voll<br />
vergessen, dass me<strong>in</strong>e Gotte gestorben ist. Und A. ist me<strong>in</strong> Freund<br />
(Sohn <strong>der</strong> Gotte).<br />
Ja.<br />
Hh...<br />
Pause.<br />
Dann würde ich machen.... eh... mit E. abmachen und sagen wir spielen<br />
etwas.....<br />
Im Fall, wir haben e<strong>in</strong>mal frei gehabt und wir haben abgemacht...Wir<br />
haben uns etwas geprügelt. E. hat gesagt, es sei e<strong>in</strong> Theater, aber es<br />
war ke<strong>in</strong> Theater.<br />
Hmmm...<br />
Ich würde mit e<strong>in</strong>er Käpslipistole spielen.<br />
Dr<strong>in</strong>nen.<br />
SFZW: Hätte Michael frei,<br />
würde er sofort mit Freund<br />
E. abmachen.<br />
Freizeit: Michael und se<strong>in</strong>e<br />
Freund spielen mit <strong>der</strong><br />
Mutter <strong>von</strong> Michael<br />
SFZW: Mit e<strong>in</strong>em<br />
Freund abmachen und<br />
Käpslipistole spielen.<br />
Freizeit: Mit Mutter und<br />
Freund „Verste<strong>in</strong>erle“<br />
spielen.<br />
30
was würdet ihr draussen<br />
spielen?<br />
Ist dies e<strong>in</strong> Spiel, welches ihr<br />
manchmal spielt?<br />
Die erwachsenen Leute, ich<br />
o<strong>der</strong> die Lehrer<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> die<br />
Mütter o<strong>der</strong> Väter denken<br />
immer, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne<br />
bewegen? Ist dies bei Dir auch<br />
so o<strong>der</strong> ist dies bei Dir an<strong>der</strong>s?<br />
Aber bewegen tust du dich auch<br />
gerne?<br />
Der Papi macht dies nicht so<br />
viel. Aber weisst du, die<br />
Erwachsenen denken <strong>von</strong> den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> - kannst du dies<br />
begreifen - die denken <strong>von</strong> den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> viel<br />
Bewegung brauchen.<br />
Aha <strong>der</strong> Papi denkt, dass er dich<br />
noch mehr pflegen möchte. Was<br />
ist den pflegen?<br />
Du bist doch nicht krank.<br />
Ja Michael. Die Erwachsenen<br />
wollen e<strong>in</strong>fach ganz gut zu den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> schauen. Me<strong>in</strong>st du<br />
das?<br />
Das stimmt. Ich denke auch,<br />
dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> Bewegung<br />
brauchen. O<strong>der</strong> möchtest du<br />
den ganzen Tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl<br />
12:50<br />
13:25<br />
Draussen? Hätten wir e<strong>in</strong>en Supertrick gemacht. Wir würden es so<br />
machen, dass wir so gefroren s<strong>in</strong>d, aber im Boden, und Mama würde mit<br />
uns aufwecken.<br />
Ja.<br />
Bei mir ist es an<strong>der</strong>s. Die Eltern pflegen mich und machen mich wie<strong>der</strong><br />
gesund... (Anmerkung ez: Michael hat ansche<strong>in</strong>end statt bewegen,<br />
pflegen verstanden)<br />
Mmh...Der Papi macht dies nicht so viel.<br />
Ja, aber <strong>der</strong> Papi denkt immer, ich wett me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d noch mehr pflegen.<br />
Neiii<strong>in</strong>. Weist du, ehrlich gesagt. Wenn du krank bist, möchte ich dich<br />
pflegen, wenn du gesund bist möchte ich dich krank machen, wenn ich<br />
krank....<br />
Mh.<br />
manchmal das Spiel<br />
„Verste<strong>in</strong>erle“.<br />
31
sitzen?<br />
So wie jetzt? Würdest du denn<br />
nicht e<strong>in</strong> wenig unruhig werden,<br />
plötzlich?<br />
Denkst du nicht?<br />
Gut Samuel, dann haben wir<br />
jetzt da zusammen gesprochen.<br />
Danke vielmal, dass du da so<br />
gut erzählt hast.<br />
Ja, man hört es. Aber ich werde<br />
es erst zu Hause anhören. Sonst<br />
wird plötzlich etwas <strong>von</strong><br />
unserem Gespräch gelöscht und<br />
dann hätte ich e<strong>in</strong> Problem.<br />
Ah, etwas wollte ich dich noch<br />
fragen, was ist denn für dich<br />
Spass? Wann hast du Spass,<br />
wann geht es dir gut, wann<br />
gefällt es dir gut?<br />
Ist sie am Mittag schon zu<br />
Hause?<br />
Und dann bleibt sie über<br />
Weihnachten.<br />
Schön.<br />
Also, jetzt kannst du hier noch<br />
ausschalten, wenn du möchtest.<br />
Hier beim Stopp.<br />
14:39<br />
15:09<br />
Ja.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Hört man es jetzt da drauf?<br />
Mmh..(nicht verstanden).<br />
......das Lustigste.....<br />
Wenn dann heute die Grossmutter kommt.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Tschüss, sali K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
32
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
02 Michael<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Michael (02): im Wasser herumgumpen / tauchen / h<strong>in</strong>auf- und h<strong>in</strong>untertauchen / durch<br />
e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen / schwimmen („eh, herumgumpen wie e<strong>in</strong> Fisch, und tauchen und<br />
schwimmen und unter Wasser gehen“)<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
-<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
-<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
-<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
-<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
Michael (02): Aufsichtsfunktion übernehmen<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
Michael (02): falls Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> wäre, könnte man nicht mehr basteln<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
-<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
Michael (02): Wasser haben, während des Ateliers<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Michael (02): unter Wasser schlafen / Kampf mit e<strong>in</strong>em Wal / Haare föhnen / auf e<strong>in</strong>em<br />
Piratenschiff Piraten spielen<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
Michael (02): Unterwassergrundstufe zum Tauchen / Ritterburg<br />
Freizeit (FZ)<br />
Michael (02): mit dem Vater spielen / mit Mutter und e<strong>in</strong>em Freund „Verste<strong>in</strong>erle“ spielen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
Michael (02): mit e<strong>in</strong>em Freund abmachen und Käpslipistole spielen<br />
33
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
02 Michael<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
Michael möchte das Element Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> haben. So würde er gerne:<br />
“Herumgumpen wie e<strong>in</strong> Fisch, und tauchen und schwimmen und unter Wasser gehen“.<br />
Er würde auch gerne h<strong>in</strong>auf- und h<strong>in</strong>unter- und durch e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen. Michael würde<br />
auch unter Wasser schlafen, er müsste auch mit e<strong>in</strong>em Wal kämpfen.<br />
Michael hätte gerne e<strong>in</strong>e Unterwassergrundstufe zum Tauchen. Er gibt aber zu bedenken,<br />
falls es Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> hätte, könnte man nicht mehr basteln. Michael möchte <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> auch Ritterburg o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>em Piratenschiff Piraten spielen.<br />
In <strong>der</strong> Freizeit spielt Michael gerne mit se<strong>in</strong>em Vater. Mit se<strong>in</strong>er Mutter und e<strong>in</strong>em Freund<br />
spielt er gerne das Spiel „Verste<strong>in</strong>erle“. Wenn Michael heute ke<strong>in</strong>e Schule hätte, so würde er<br />
mit e<strong>in</strong>em Freund abmachen und Käpslipistole spielen<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
schwimmen; Fussball spielen<br />
34
03 Mart<strong>in</strong><br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />
Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus den Zeichnung<br />
35
Interview-Protokoll Laufnr.: 03<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Mart<strong>in</strong> Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 6 Jahre 11 Monate<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 17:07 Datum: 14.12.2009<br />
Bemerkungen: Deutsch als Zweitsprache; spricht z.T. schnell; war nicht ganz e<strong>in</strong>fach zum Verstehen; war sehr stak erkältet; sehr aufmerksam dabei, Wortf<strong>in</strong>dungen<br />
möglicherweise nicht ganz e<strong>in</strong>fach<br />
Frage Zeit Text-Orig<strong>in</strong>al Reduktion I Reduktion II<br />
Mart<strong>in</strong>, könnest du noch ganz<br />
laut und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />
00.00<br />
sagen.<br />
Mart<strong>in</strong><br />
Es ist noch wichtig, dass ich<br />
de<strong>in</strong>en Namen gut höre auf dem<br />
Gerät. Manchmal tönt die<br />
Stimme etwas an<strong>der</strong>s, wenn<br />
man sie aufnimmt und so b<strong>in</strong> ich<br />
dann ganz sicher, dass da <strong>der</strong><br />
Mart<strong>in</strong> spricht.<br />
Ich suche de<strong>in</strong>e Zeichnung<br />
heraus, die ich und Stella<br />
ausgewählt haben. Es ist schon<br />
e<strong>in</strong>e Weile her, dass du sie<br />
gezeichnet hast.<br />
Weisst du noch, was du<br />
gezeichnet hast, Mart<strong>in</strong>?<br />
Es ist halt schon e<strong>in</strong> Weilchen<br />
her, gell.<br />
Ah da ist sie. Schau e<strong>in</strong>mal<br />
Er<strong>in</strong>nerst du dich?<br />
Was passiert denn da alles?<br />
Rutschbahn rutschen.<br />
00:25<br />
00:58<br />
01:28<br />
Ja.<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>). Vergessen.<br />
Ja.<br />
Ich locke mit dem Seil e<strong>in</strong>en Fisch an, Rutschbahn rutschen und hier so<br />
schön zeichnen. Noch e<strong>in</strong> Muster.<br />
AAW: Mart<strong>in</strong> möchte<br />
fischen, er lockt mit e<strong>in</strong>er<br />
Angelschnur e<strong>in</strong>en Fisch an.<br />
BW: Mart<strong>in</strong> möchte<br />
Rutschbahn rutschen.<br />
AAW: Mart<strong>in</strong> möchte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
GS auch schön zeichnen.<br />
AAW: Fischen.<br />
BW: Rutschbahn<br />
rutschen.<br />
AAW: Schön<br />
zeichnen.<br />
37
Du hast ja ganz tolle Ideen. Wie<br />
stellst du dir das vor, wie man<br />
dies hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
machen könnte?<br />
Wie könnte es vielleicht se<strong>in</strong>? Es<br />
muss nicht funktionieren. Du<br />
könntest ja e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e<br />
Idee sagen.<br />
Es soll Spass se<strong>in</strong>?<br />
Spass soll es se<strong>in</strong>. Aha. Was<br />
me<strong>in</strong>st du denn genau mit<br />
Spass?<br />
Und diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Freuen die<br />
sich?<br />
Gefällt es ihnen da?<br />
O<strong>der</strong> bist du da alle<strong>in</strong>e auf dem<br />
Bild.<br />
Ah, das bist du. Da am<br />
Rutschen.<br />
Und hier am Seilspr<strong>in</strong>gen.<br />
Und da die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>, s<strong>in</strong>d<br />
dies alles Knaben o<strong>der</strong><br />
Mädchen? O<strong>der</strong> beides?<br />
S<strong>in</strong>d es e<strong>in</strong>fach Knaben, o<strong>der</strong><br />
hast du jemand ganz bestimmtes<br />
gezeichnet?<br />
Und e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong>, ist da auch<br />
e<strong>in</strong>e drauf?<br />
Wo wären den die Lehrer<strong>in</strong>nen.<br />
Was würden die machen <strong>in</strong><br />
01:40<br />
02:10<br />
02:24<br />
03:21<br />
(studiert)<br />
Weiss ich nicht.<br />
Es soll Spass se<strong>in</strong>.<br />
Ja.<br />
Lustig.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Das b<strong>in</strong> ich und da.<br />
Und hier b<strong>in</strong> ich.<br />
Ja.<br />
Knaben.<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
BEG: Die D<strong>in</strong>ge, welche<br />
Mart<strong>in</strong> sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
wünscht, sollen Spass<br />
machen („se<strong>in</strong>“).<br />
Es soll lustig se<strong>in</strong>.<br />
GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> freuen sich<br />
bei den Aktivitäten.<br />
SOZ: Mart<strong>in</strong> hat sich bei den<br />
Aktivitäten gezeichnet, er<br />
spielt mit an<strong>der</strong>en Knaben<br />
zusammen.<br />
BEG: Es soll<br />
Spass machen.<br />
Es soll lustig se<strong>in</strong>.<br />
GEF: Freude <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei den<br />
Aktivitäten.<br />
SOZ: Mart<strong>in</strong> spielt<br />
mit an<strong>der</strong>en<br />
Knaben<br />
zusammen.<br />
38
dieser Zeit, wo du Seil spr<strong>in</strong>gst<br />
o<strong>der</strong> h<strong>in</strong>unterrutschst?<br />
Würden sie euch zuschauen?<br />
Könnten sie auch mithelfen?<br />
Vielleicht hätten sie auch Spass,<br />
da h<strong>in</strong>unter zu rutschen.<br />
Und diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>, wie fühlen die<br />
sich hier?<br />
Weil sie sich so bewegen<br />
können?<br />
Und denkst du, dass man diese<br />
Spiele, die du gezeichnet hast,<br />
hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen<br />
könnte?<br />
Ne<strong>in</strong> o<strong>der</strong> ja. Ich habe dich nicht<br />
verstanden.<br />
Warum nicht?<br />
Das müsste man draussen<br />
machen? Was hast du gesagt?<br />
Die Badehose könnte man aber<br />
vielleicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gar<strong>der</strong>obe<br />
anziehen?<br />
Und das hier (Seilspr<strong>in</strong>gen)?<br />
Könnte man dies hier machen?<br />
Eigentlich schon. Dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong><br />
draussen?<br />
Ja, zeichnen könntest du dr<strong>in</strong>nen<br />
machen.<br />
03:52<br />
04:17<br />
04:35<br />
05:08<br />
Am besten da.<br />
Sie würden zuschauen, wie wir das machen.<br />
Ja.<br />
Glücklich.<br />
Mh (Ja).<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Dafür müsste man die Badehosen anziehen (nuschelt etwas).<br />
Ne<strong>in</strong>, für das Nasse müsste man die Badehosen anhaben.<br />
Ja.<br />
Draussen, Und das könnte man <strong>in</strong>nen machen.<br />
LP: Sie würden zuschauen,<br />
wie die K<strong>in</strong><strong>der</strong> spielen. Sie<br />
könnten auch mitmachen.<br />
GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d<br />
glücklich beim Seilspr<strong>in</strong>gen.<br />
R: Die Bewegungswünsche<br />
und an<strong>der</strong>en Wünsche s<strong>in</strong>d<br />
für Mart<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS nicht<br />
machbar. Man müsste für<br />
die Wasserrutsche sicher<br />
e<strong>in</strong>e Badehose anziehen.<br />
Zeichnen könnte man<br />
dr<strong>in</strong>nen. Seilspr<strong>in</strong>gen<br />
müsste man aber sicher<br />
draussen. Es hat draussen<br />
mehr Platz.<br />
LP: Zuschauen<br />
o<strong>der</strong> mitspielen.<br />
GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
fühlen sich<br />
glücklich beim<br />
Seilspr<strong>in</strong>gen.<br />
R: Nicht machbar,<br />
man müsste bei<br />
<strong>der</strong> Wasserrutsche<br />
sicher e<strong>in</strong>e<br />
Badehose<br />
anziehen.<br />
Zeichen könnte<br />
man dr<strong>in</strong>nen.<br />
Seilspr<strong>in</strong>gen aber<br />
draussen, weil es<br />
draussen mehr<br />
Platz hat.<br />
39
Warum dies hier eher draussen?<br />
Genau wegen dem Platz. Es hat<br />
halt hier nicht so viel Platz.<br />
Wenn es jetzt hier sehr viel Platz<br />
hätte? Was würdest du dir noch<br />
wünschen?<br />
Spi<strong>der</strong>man. Was würde denn<br />
dieser Spi<strong>der</strong>man machen?<br />
Was denn?<br />
Würdest du das auch gerne mit<br />
ihm machen?<br />
Bodehöcklis. So lässig. Machst<br />
du das gerne?<br />
Wie geht denn das?<br />
Aha.<br />
Der muss draussen bleiben, <strong>der</strong><br />
scheidet aus.<br />
Und das würdest du hier auch<br />
gerne machen?<br />
O<strong>der</strong> kann man dies nur im<br />
Turnen spielen?<br />
Und hier, könnte man es hier<br />
auch spielen?<br />
In <strong>der</strong> Pause. O<strong>der</strong> habt ihr es<br />
hier auch schon mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
gespielt?<br />
Ah, ihr könntet es zeichnen, wie<br />
05:36<br />
06:01<br />
06:47<br />
Es hat nicht mehr Platz.<br />
Und dies kann man auch draussen machen.<br />
Spi<strong>der</strong>man.<br />
Spielen.<br />
Fangis.<br />
Mh (ja). Und Bodehöcklis.<br />
Ja.<br />
E<strong>in</strong>er macht Musik und dann tanzen wir. Und wenn die Musik aufhört,<br />
muss man schnell auf den Boden runter sitzen.<br />
Und wer <strong>der</strong> Letzte ist, <strong>der</strong> muss draussen bleiben.<br />
Ja.<br />
Wir können es auch im Turnen.<br />
Ja, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause oben.<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Wir könnten es zeichnen.<br />
Wir könnten es zeichnen.<br />
SW: Mart<strong>in</strong> wünscht sich<br />
noch Spi<strong>der</strong>man. Mart<strong>in</strong><br />
würde gerne mit dem<br />
Spi<strong>der</strong>man <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS Fangis<br />
und Bodehöcklis spielen.<br />
SW: Mit dem<br />
Spi<strong>der</strong>man Fangis<br />
und Bodehöcklis<br />
spielen.<br />
40
ihr dies spielt.<br />
Aber vielleicht auch hier <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> spielen, dieses<br />
Bodehöcklis, o<strong>der</strong>?<br />
Ja, über den Spass haben wir<br />
schon gesprochen. Was genau<br />
macht denn hier beim Rutschen<br />
Spass?<br />
Aha, es lupft dich e<strong>in</strong> wenig <strong>in</strong><br />
die Höhe. Also du machst e<strong>in</strong>en<br />
Gump. Und dann rutscht es sehr<br />
schnell? Me<strong>in</strong>st du so?<br />
Das macht Spass?<br />
Und was macht hier Spass beim<br />
Seil?<br />
Wenn du gumpen kannst?<br />
Gumpst du mit beiden Be<strong>in</strong>en,<br />
o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em? O<strong>der</strong> wie<br />
machst du das?<br />
Mit e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong>.<br />
Ja, Mart<strong>in</strong>, ich habe noch e<strong>in</strong>e<br />
Frage zum Überlegen.<br />
Es gibt ja Leute, welche<br />
Schulhäuser bauen, Männer und<br />
Frauen, Schulhausbauer und<br />
Schulhausbauer<strong>in</strong>nen.<br />
Wenn du jetzt e<strong>in</strong><br />
Schulhausbauer wärest, kannst<br />
du dir dies vorstellen? Wenn du<br />
jetzt e<strong>in</strong> Schulhaus bauen<br />
könntest, wie würdest du das<br />
Schulhaus bauen, so dass es<br />
allen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gefällt?<br />
06:57<br />
07:40<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
Du gumpisch. Und da rutscht es mega streng.<br />
Ja.<br />
Gumpen.<br />
Auch Gumpen.<br />
Mh (Ja).<br />
Ich gumpe mit e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong>.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Mega weich.<br />
BEG: Mart<strong>in</strong> empf<strong>in</strong>det auf<br />
<strong>der</strong> Rutschbahn Spass,<br />
wenn es ihn <strong>in</strong> die Luft spickt<br />
und wenn er dann sehr<br />
schnell h<strong>in</strong>unter rutscht.<br />
BEG: Beim Seilspr<strong>in</strong>gen<br />
mag Mart<strong>in</strong>, dass er<br />
Gumpen kann. Dies macht<br />
ihm Spass.<br />
SH: Das Schulhaus müsste<br />
BEG: Rutschen<br />
macht Spass, weil<br />
es e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> die<br />
Luft spickt und weil<br />
man schnell<br />
h<strong>in</strong>unterrutscht.<br />
BEG: Mart<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gt gerne Seil,<br />
weil ihm das<br />
Gumpen Spass<br />
macht.<br />
SH: Es wäre weich<br />
41
Weich?<br />
Habe ich es richtig verstanden?<br />
Weich?<br />
Ja, was denn alles zum Spielen?<br />
Was am liebsten?<br />
Und wie würdest du das<br />
Schulhaus sonst noch bauen?<br />
Mit vielen Türen?<br />
Ah, e<strong>in</strong> Bett hätte es auch noch<br />
dr<strong>in</strong>?<br />
Um was zu machen?<br />
O<strong>der</strong> zum Ausruhen?<br />
Ja, möchtest du manchmal <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong> wenig schlafen.<br />
Ruhst du dich denn manchmal<br />
auf dem Sofa e<strong>in</strong> wenig aus?<br />
Du bist e<strong>in</strong> wenig erkältet.<br />
(Gespräch über Nastuch).<br />
Gut, Mart<strong>in</strong>. magst du noch e<strong>in</strong><br />
wenig mit mir sprechen?<br />
E<strong>in</strong> wenig noch? Es geht nicht<br />
mehr so lange.<br />
Es nimmt mich noch wun<strong>der</strong>,<br />
was du machst, wenn du frei<br />
hast, also wenn du ke<strong>in</strong>e Schule<br />
08:17<br />
08:40<br />
09:08<br />
10:10<br />
10:19<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Und mega viel zum Spielen.<br />
Alles. Tutti.<br />
Bodehöcklis.<br />
Und mega viel Türen.<br />
Mega gross mit Bett.<br />
Ja.<br />
Zum Schlafen.<br />
Zum Schlafen. Und sonst nichts.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ja. Mh.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ja.<br />
für Mart<strong>in</strong> sehr weich gebaut<br />
se<strong>in</strong>. Es hätte auch Mega<br />
viel zum Spielen im<br />
Schulhaus. Es gäbe viele<br />
Türen und auch e<strong>in</strong> Bett<br />
zum Schlafen.<br />
WBW: Se<strong>in</strong> liebster Wunsch<br />
zum Spielen ist Bodehöcklis.<br />
gebaut. Es wären<br />
viele Sachen zum<br />
Spielen dr<strong>in</strong>. Es<br />
gäbe viele Türen<br />
und e<strong>in</strong> Bett zum<br />
Schlafen.<br />
WBW:Bodehöcklis.<br />
42
hast? Was spielst du gerne?<br />
Kannst du das zu Hause auch<br />
spielen?<br />
Aber hast du noch e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schwester?<br />
Ist er älter o<strong>der</strong> jünger als du?<br />
Kannst du mit ihm Bodehöcklis<br />
spielen.<br />
Was spielt ihr denn sonst noch<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, ihr beiden?<br />
Dies spielt man ja dr<strong>in</strong>nen. Gibt<br />
es auch D<strong>in</strong>ge, welche ihr<br />
draussen spielt?<br />
Ah, jetzt ist zu kalt, um draussen<br />
zu spielen. Aber vielleicht im<br />
Sommer, o<strong>der</strong> wenn es nicht so<br />
kalt ist....<br />
Mit dem Kollegen. Was spielt ihr<br />
denn?<br />
Ja?<br />
Könnt ihr bei euch auch<br />
irgendwo h<strong>in</strong>aufklettern, o<strong>der</strong><br />
so?<br />
Würdest du hier manchmal<br />
gerne e<strong>in</strong> wenig klettern?<br />
Ja, im W<strong>in</strong>ter ist es verboten,<br />
weil es rutschig ist, o<strong>der</strong>?<br />
Aber du würdest gerne klettern?<br />
10:10<br />
11:41<br />
Bodenhöcklis.<br />
Mh (Ja).<br />
Ich habe noch e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>.<br />
Er ist älter.<br />
Ja, er ist acht. Er heisst D.<br />
Playstation.<br />
Ne<strong>in</strong>, jetzt ist es kalt.<br />
Spiele ich mit dem Kollege.<br />
Fangis.<br />
Ja.<br />
Ja, aber es ist verboten.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
FZ: Mart<strong>in</strong> spielt auch <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Freizeit gerne<br />
Bodehöcklis. Er spielt es mit<br />
se<strong>in</strong>em älteren Bru<strong>der</strong>.<br />
Mart<strong>in</strong> spielt Playstation <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Freizeit. Wenn es<br />
nicht so kalt ist wie jetzt,<br />
dann spielt Mart<strong>in</strong> auch<br />
gerne Fangis draussen mit<br />
e<strong>in</strong>em Kollegen.<br />
FZ: Mit dem<br />
Bru<strong>der</strong><br />
Bodehöcklis<br />
spielen;<br />
Playstation<br />
spielen; mit dem<br />
Kollengen<br />
draussen Fangis<br />
spielen.<br />
43
Das hast du auf de<strong>in</strong>er<br />
Zeichnung nicht gezeichnet,<br />
o<strong>der</strong>?<br />
Du kletterst also auch gern?<br />
Was machst du sonst noch gern<br />
mit Bewegung?<br />
Ja.<br />
Du Mart<strong>in</strong>, die erwachsenen<br />
Leute, Frauen und Männer, o<strong>der</strong><br />
die Lehrer<strong>in</strong>nen, und ich auch,<br />
wir denken, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
sehr gerne bewegen. Jetzt wollte<br />
ich dich fragen, ist dies so, o<strong>der</strong><br />
ist dies bei dir an<strong>der</strong>s? Bewegst<br />
du dich gerne, o<strong>der</strong> eher<br />
weniger?<br />
Ja, du bewegst dich gerne. Und<br />
was machst du denn gerne?<br />
Tanzen? Von dem hast du ja<br />
noch gar nichts erzählt. Wo<br />
tanzest du denn, o<strong>der</strong> wann?<br />
Oh, so lässig. Kannst du dies<br />
manchmal <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
auch machen?<br />
Nicht. Aber würdest du gerne?<br />
Warum nicht?<br />
Hast du nicht auch das Gefühl,<br />
die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> hätten auch<br />
Spass am Tanzen.<br />
12:08<br />
12:20<br />
12:38<br />
13:15<br />
13:41<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ja.<br />
Nichts. Ah doch Computer spielen und rechnen.<br />
Ich bewege mich gerne.<br />
Tanzen.<br />
D. (Bru<strong>der</strong>) macht mit dem Computer Musik und dann tanzen wir.<br />
Mm (ne<strong>in</strong>).<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
(Pause).<br />
Mm (ne<strong>in</strong>). (Mart<strong>in</strong> lächelt etwas verlegen).<br />
BW: Mart<strong>in</strong> klettert gerne im<br />
Lorbeerbaumgebüsch<br />
herum. Im W<strong>in</strong>ter haben<br />
dies die Lehrpersonen<br />
verboten. Die Äste s<strong>in</strong>d sehr<br />
rutschig und es sei zu<br />
gefährlich für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
AAW: Mart<strong>in</strong> rechnet gerne.<br />
Mart<strong>in</strong> spielt auch gerne am<br />
Computer.<br />
FZ: Mart<strong>in</strong> tanzt gerne <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Freizeit. Se<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong><br />
macht Musik und Mart<strong>in</strong><br />
tanzt dazu.<br />
BW: Im Gebüsch<br />
klettern.<br />
AAW: Rechnen;<br />
am Computer<br />
spielen.<br />
FZ: Tanzen zu <strong>der</strong><br />
Musik se<strong>in</strong>es<br />
Bru<strong>der</strong>s.<br />
44
O<strong>der</strong> wäre es e<strong>in</strong> wenig<br />
schwierig, wenn sie dir beim<br />
Tanzen zuschauen würden?<br />
Lächelst du wegen dem so?<br />
Aha, aber wenn du das gerne<br />
machst, dann könntest du das<br />
doch machen?<br />
Ich habe nicht gewusst, dass du<br />
gerne tanzt.<br />
Du kannst sicher gut tanzen.<br />
Und du hast gerne Musik?<br />
Du bist also nicht e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d,<br />
welches e<strong>in</strong>fach nur gerne sitzt?<br />
Schon nicht. Dann denke ich<br />
dies richtig <strong>von</strong> dir, dass du dich<br />
auch gerne bewegst?<br />
Und so e<strong>in</strong> wenig still sitzen,<br />
machst du das manchmal schon<br />
auch.<br />
O<strong>der</strong> möchtest du denn ganzen<br />
Tag sitzen?<br />
Ah Mart<strong>in</strong>, ich wollte dich noch<br />
fragen, wie es ist mit Velo<br />
fahren.<br />
Kannst du Velo fahren?<br />
Oh je. Wer kann es dir denn<br />
flicken?<br />
Kann man es nicht flicken?<br />
Ist es so sehr kaputt?<br />
14:05<br />
14:30<br />
14:50<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
Ja.<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mh (Ja).<br />
Ja.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Gut.<br />
Ja, aber me<strong>in</strong> Velo ist kaputt.<br />
Ke<strong>in</strong>er. Me<strong>in</strong> Vater kauft e<strong>in</strong> Neues.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ja. Es hat drei Löcher.<br />
FZ: Mart<strong>in</strong> fährt auch gerne<br />
Velo. Im Moment ist das<br />
Velo lei<strong>der</strong> kaputt. Es hat<br />
drei Löcher. Niemand flickt<br />
das Velo. Se<strong>in</strong> Vater kauft<br />
ihm e<strong>in</strong> neues Velo.<br />
FZ: Velo fahren,<br />
das Velo ist lei<strong>der</strong><br />
im Moment kaputt.<br />
45
Und diese kann man nicht mehr<br />
flicken.<br />
Aber dann kauft er vielleicht<br />
e<strong>in</strong>en neuen Reifen?<br />
Mart<strong>in</strong>, feiert ihr Weihnacht zu<br />
Hause o<strong>der</strong> ist dies ke<strong>in</strong> Fest bei<br />
Dir?<br />
Ich frage wegen den Wünschen.<br />
Man kann sich manchmal etwas<br />
wünschen, vielleicht auf den<br />
Geburtstag o<strong>der</strong> so...<br />
Wenn du jetzt e<strong>in</strong>en Wunsch<br />
hättest bei Stella: Was würdest<br />
du dir wünschen, <strong>von</strong> den<br />
Sachen, welche du hier gerne<br />
machen möchtest, zum<br />
Bewegen o<strong>der</strong> Spielen? Was<br />
wäre de<strong>in</strong> grösster Wunsch?<br />
Ich weiss nicht, ob es <strong>in</strong><br />
Erfüllung geht, alles geht nicht <strong>in</strong><br />
Erfüllung, aber wünschen kann<br />
man immer etwas.<br />
Ah, dass du e<strong>in</strong> Spi<strong>der</strong>man<br />
wärst.<br />
Aha, dass man dich beissen<br />
würde und es würde dir nichts<br />
tun. Du wärst also unverletzlich?<br />
Was würde denn dieser<br />
Spi<strong>der</strong>man gerne machen? Was<br />
wäre <strong>der</strong> grösste Wunsch <strong>von</strong><br />
diesem Spi<strong>der</strong>man?<br />
Hast du e<strong>in</strong>e Idee? Du weisst es<br />
vielleicht nicht, aber vielleicht<br />
hast du e<strong>in</strong>e Idee?<br />
15:30<br />
15:45<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Mh (ja).<br />
Mm (ne<strong>in</strong>).<br />
Dass ich e<strong>in</strong> Spi<strong>der</strong>man b<strong>in</strong>.<br />
Und dass man mich beissen könnte und dass es mir nichts machen<br />
würde.<br />
Mh (Ja).<br />
Ich weiss es nicht.<br />
WBW: Mart<strong>in</strong> möchte gerne<br />
e<strong>in</strong> Spi<strong>der</strong>mann se<strong>in</strong>. Er<br />
wäre unverletzlich.<br />
WBW: E<strong>in</strong><br />
unverletzlicher<br />
Spi<strong>der</strong>mann se<strong>in</strong>.<br />
46
Weisst du es nicht? Vielleicht<br />
fliegt o<strong>der</strong> gumpt er gerne o<strong>der</strong><br />
spr<strong>in</strong>gt gerne mit dem Seil.<br />
Ja, dass ist auch e<strong>in</strong>e Antwort.<br />
Du weisst es e<strong>in</strong>fach, nicht, gell.<br />
Gut, danke Mart<strong>in</strong>. Es war<br />
<strong>in</strong>teressant, mit dir zu sprechen.<br />
Danke, dass du mit mir<br />
gesprochen hast.<br />
Schalten wir noch das Gerät aus.<br />
Du kannst da auf Stopp drücken,<br />
wenn du möchtest.<br />
16:39 Ich habe ke<strong>in</strong>e Idee.<br />
16:55<br />
Ich weiss es nicht.<br />
Mh (Ja).<br />
47
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
03 Mart<strong>in</strong><br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): Rutschbahn rutschen / im Gebüsch klettern<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): Bodehöcklis spielen („e<strong>in</strong>er macht Musik und dann tanzen wir, und wenn die<br />
Musik aufhört, muss man schnell auf den Boden runter sitzen“)<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): es soll Spass machen („es soll Spass se<strong>in</strong>“) / es soll lustig se<strong>in</strong> / rutschen macht<br />
Spass, weil es e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> die Luft spickt und weil man schnell h<strong>in</strong>unterrutscht („du gumpisch,<br />
und da rutscht es mega streng“) / Seilspr<strong>in</strong>gen, weil ihm das Gumpen Spass macht<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): spielt mit an<strong>der</strong>en Knaben zusammen<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): Freude / glücklich beim Seilspr<strong>in</strong>gen<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): zuschauen / mitspielen<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): bei <strong>der</strong> Wasserrutsche müsste man die Badehose anziehen / Seilspr<strong>in</strong>gen<br />
draussen, weil es draussen mehr Platz hat<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
-<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): mit Spi<strong>der</strong>man Fangis und Bodehöcklis spielen / e<strong>in</strong> unverletzlicher Spi<strong>der</strong>man<br />
se<strong>in</strong> („und dass man mich beissen könnte und dass es mir nichts machen würde“)<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): fischen / am Computer spielen / schön zeichnen / rechnen<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): „weich“ gebaut / viele Sachen zum Spielen / viele Türen und e<strong>in</strong> Bett<br />
Freizeit (FZ)<br />
Mart<strong>in</strong> (03): mit dem Bru<strong>der</strong> Bodehöcklis spielen / Playstation spielen / mit dem Kollegen<br />
draussen Fangis spielen / tanzen zur Musik se<strong>in</strong>es Bru<strong>der</strong>s / Velo fahren<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
-<br />
48
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
03 Mart<strong>in</strong><br />
Mart<strong>in</strong> gibt als liebsten Wunsch Bodehöcklis spielen an. Er erklärt dieses Spiel so: „E<strong>in</strong>er<br />
macht Musik und dann tanzen wir, und wenn die Musik aufhört, muss man schnell auf den<br />
Boden runter sitzen“. Mart<strong>in</strong> wünscht sich auch e<strong>in</strong>e Wasserrutschbahn. Dazu me<strong>in</strong>t er: „Du<br />
gumpisch, und da rutscht es mega streng“. Mart<strong>in</strong> möchte auch gerne im Gebüsch<br />
herumklettern.<br />
Er möchte auch mit an<strong>der</strong>en Knaben zusammen seilspr<strong>in</strong>gen. Die Knaben freuen sich beim<br />
Seilspr<strong>in</strong>gen und s<strong>in</strong>d glücklich dabei. Ihm macht das Gumpen Spass. Seilspr<strong>in</strong>gen könnte<br />
man aber nur draussen, weil es dort mehr Platz hat. Die D<strong>in</strong>ge, welche er sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> wünscht, sollen Spass „se<strong>in</strong>“ und es soll lustig se<strong>in</strong>.<br />
Mart<strong>in</strong> möchte gerne mit Spi<strong>der</strong>man Fangis und Bodehöcklis spielen. Er möchte auch e<strong>in</strong><br />
Spi<strong>der</strong>man se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> unverletzlicher „und dass man mich beissen könnte und dass es mir<br />
nichts machen würde“. Mart<strong>in</strong> möchte auch fischen, am Computer spielen, rechnen und<br />
„schön“ zeichnen.<br />
Se<strong>in</strong> Schulhaus wäre „ mega weich“ gebaut. Es hätte viele Sachen zum Spielen, viele Türen<br />
und e<strong>in</strong> Bett.<br />
In <strong>der</strong> Freizeit spielt Mart<strong>in</strong> mit dem Bru<strong>der</strong> Bodehöcklis und Playstation. Er liebt es, mit dem<br />
Kollegen draussen Fangis zu spielen. Er tanzt auch gerne zur Musik se<strong>in</strong>es Bru<strong>der</strong>s. Er fährt<br />
auch gerne Velo.<br />
(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
seilspr<strong>in</strong>gen; Wasserrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen;<br />
zeichnen<br />
49
04 Mirjam<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />
Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
50
Interview-Protokoll Laufnr.: 04<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Mirjam Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 6 Jahre 9 Monate<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 16:47 Datum: 15.12.2009<br />
Bemerkungen: sehr aufmerksam beim Gespräch dabei; spricht leise und schnell; wächst mit zwei Erstsprachen auf; versteht und spricht ziemlich gut Deutsch<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
Kannst Du zuerst e<strong>in</strong>mal laut und 00:00<br />
deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />
Mirjam.<br />
Also M., weisst du noch, was du<br />
gezeichnet hast?<br />
Du hast zwei gemacht. Welche<br />
wollen wir zuerst anschauen?<br />
Ja, M,. du hast ja ganz tolle<br />
Ideen, was man da alles machen<br />
könnte.<br />
Und wie stellst du dir das vor,<br />
was man da machen könnte?<br />
Du hast dir da etwas gewünscht<br />
zum Spielen, weisst du noch?<br />
Wie denkst du dir das? Was<br />
passiert auf dem Bild?<br />
Was passiert da?<br />
Ah, H<strong>in</strong>unterrutschen, das<br />
würdest du dir wünschen.<br />
E<strong>in</strong> Haus, wo man<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen kann.<br />
Und wie kommt man da h<strong>in</strong>auf?<br />
Also du hättest gerne e<strong>in</strong> Haus,<br />
wo man h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen kann?<br />
Könnte man das da <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> machen?<br />
00:25<br />
00:48<br />
01:12<br />
01:32<br />
Mh (Ja).<br />
Die da.<br />
(Pause).<br />
Mh (Ja).<br />
Da kann man h<strong>in</strong>unterrutschen.<br />
Ja, e<strong>in</strong> Haus, wo man h<strong>in</strong>unterrutschen kann.<br />
Mit dieser Leiter.<br />
Mh (Ja).<br />
BW: Mirjam wünscht sich e<strong>in</strong><br />
Haus, bei dem sie mit e<strong>in</strong>er<br />
Leiter h<strong>in</strong>aufklettern und auf<br />
e<strong>in</strong>er Rutschbahn<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen kann (wie<br />
auf e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />
Spielplatz).<br />
BW: E<strong>in</strong> Haus,<br />
bei dem sie mit<br />
e<strong>in</strong>er Leiter<br />
h<strong>in</strong>aufklettern<br />
und auf e<strong>in</strong>er<br />
Rutschbahn<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
kann.<br />
54
Was denkst du?<br />
Nicht. Warum nicht?<br />
In <strong>der</strong> Pause könnte man das<br />
machen? O<strong>der</strong> wie hast du das<br />
geme<strong>in</strong>t?<br />
Dort drüben auf dem Spielplatz<br />
hat es so etwas, o<strong>der</strong> nicht?<br />
Aber du würdest dir so etwas<br />
wünschen?<br />
Und wenn man sich jetzt ganz<br />
fest etwas wünschen könnte,<br />
egal ob es geht o<strong>der</strong> nicht,<br />
könntest du dir vorstellen, das<br />
man das hier im Zimmer machen<br />
könnte?<br />
Irgendwo h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen?<br />
Fändest Du das toll?<br />
Du, spielst du hier ganz alle<strong>in</strong>e?<br />
Und sonst hat es noch an<strong>der</strong>e<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die dabei wären?<br />
Ah, du hast e<strong>in</strong>e Schwester.<br />
Ist sie älter o<strong>der</strong> jünger als du?<br />
Viel älter?<br />
Wie heisst sie?<br />
Kam sie auch hier <strong>in</strong> die<br />
<strong>Grundstufe</strong>?<br />
Das Mädchen da drauf (auf <strong>der</strong><br />
Zeichnung), o<strong>der</strong> du (hier auf <strong>der</strong><br />
Zeichnung), freut sie sich o<strong>der</strong> ist<br />
02:12<br />
Ää (Ne<strong>in</strong>).<br />
Es hat Pause.<br />
Dort drüben hats Spielplatz.<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
02:32 Mh (Ja).<br />
03:25<br />
Me<strong>in</strong>e Schwester.<br />
Älter.<br />
Zwei Jahre älter.<br />
V.<br />
Ne<strong>in</strong>, <strong>in</strong> die zweite Klasse.<br />
R: Mirjam könnte es sich<br />
vorstellen, dass man hier <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen könnte. Sie<br />
fände es toll, wenn sie dies<br />
machen könnte.<br />
SOZ: Mirjam spielt alle<strong>in</strong>e.<br />
R: Könnte es sich<br />
vorstellen, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
GS etwas zum<br />
h<strong>in</strong>aufklettern<br />
und<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen<br />
zu haben.<br />
SOZ: Spielt<br />
alle<strong>in</strong>e.<br />
55
sie eher traurig?<br />
Und warum ist sie fröhlich?<br />
Vielleicht weil sie da<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen kann, o<strong>der</strong>?<br />
O<strong>der</strong> wie fühlst du dich, wenn du<br />
hier so h<strong>in</strong>unterrutschen kannst?<br />
Fröhlich, ja. Warum?<br />
Weil es so schnell geht.<br />
Kannst du hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
irgendwo h<strong>in</strong>aufklettern und<br />
h<strong>in</strong>unterrutschen?<br />
Nicht?<br />
Und würdest du das gern<br />
machen?<br />
Wow, möchtest du dies auch?<br />
Und dann hast du gesagt: Kann<br />
ich auch so e<strong>in</strong>es haben. O<strong>der</strong><br />
was hast du gesagt?<br />
Nichts. Ja.<br />
Das wäre vielleicht noch etwas<br />
lässiges, gell?<br />
Ja, das Mädchen da ist fröhlich,<br />
vielleicht hat sie auch e<strong>in</strong><br />
bisschen Spass zum<br />
H<strong>in</strong>unterrutschen.<br />
O<strong>der</strong> was ist für dich Spass?<br />
04:05<br />
04:35<br />
04:50<br />
Dann habe ich noch e<strong>in</strong>e Frage: 05:10<br />
Fröhlich.<br />
Mh (??).<br />
Fröhlich.<br />
Weil es schnell geht.<br />
Mh (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mh (Ja).<br />
Me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> hat dies zu Hause (Haus mit Rutschbahn).<br />
Ich habe mal e<strong>in</strong>es gesehen.<br />
Beim Restaurant.<br />
Nichts.<br />
Mh (Ja).<br />
Dass ich h<strong>in</strong>unterrutschen kann.<br />
GEF: Mirjam ist fröhlich beim<br />
H<strong>in</strong>unterrutschen.<br />
BEG: Mirjam fühlt sich<br />
fröhlich beim<br />
H<strong>in</strong>unterrutschen, weil es so<br />
schnell geht.<br />
GEF: Fröhlich<br />
beim<br />
H<strong>in</strong>unterrutschen<br />
BEG: Mirjam fühlt<br />
sich fröhlich beim<br />
H<strong>in</strong>unterrutschen,<br />
weil es so schnell<br />
geht.<br />
56
Weisst du schon, was du werden<br />
möchtest, wenn du gross bist?<br />
Weisst du es noch nicht? Du<br />
hast ja auch noch e<strong>in</strong> bisschen<br />
Zeit, gell.<br />
Es gibt Leute, die Schulhäuser<br />
bauen für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Du wärest e<strong>in</strong>e<br />
Schulhausbauer<strong>in</strong>.<br />
Wie würdest Du e<strong>in</strong> Schulhaus<br />
für K<strong>in</strong><strong>der</strong> bauen? Was müsste<br />
es da dr<strong>in</strong> haben, was du gut<br />
fändest o<strong>der</strong> was dir gut gefallen<br />
würde.<br />
E<strong>in</strong>e Küche? Wofür denn e<strong>in</strong>e<br />
Küche?<br />
Damit man Kochen kann <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Schule?<br />
Ja, das ist e<strong>in</strong>e ganz gute Idee,<br />
das hat es hier nicht, gell. Aber<br />
es wäre e<strong>in</strong>e gute Idee e<strong>in</strong>er<br />
Schulhausbauer<strong>in</strong>.<br />
Und was müsste es sonst noch<br />
so haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schulhaus?<br />
Es kann auch e<strong>in</strong> bisschen<br />
etwas Verrücktes se<strong>in</strong>.<br />
O<strong>der</strong> e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>gang wie e<strong>in</strong>e Leiter<br />
und e<strong>in</strong>e Rutschbahn als<br />
Ausgang? Zum Beispiel.<br />
O<strong>der</strong> was hast du noch für<br />
Ideen?<br />
Also es kann auch etwas se<strong>in</strong>,<br />
das vielleicht nicht geht, weisst<br />
du.<br />
05:33<br />
06:28<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Zimmer.<br />
E<strong>in</strong>e Küche<br />
Zum Kochen.<br />
Ja.<br />
(Pause)<br />
Ich weiss nicht.<br />
SH: Mirjam sagt, dass es im<br />
Schulhaus Zimmer und e<strong>in</strong>e<br />
Küche zum Kochen haben<br />
sollte.<br />
SH: Im<br />
Schulhaus sollte<br />
es Zimmer und<br />
e<strong>in</strong>e Küche zum<br />
Kochen haben.<br />
57
Weisst Du es gerade nicht?<br />
Und dann hast du ja hier sonst<br />
noch etwas gezeichnet.<br />
Ah, das ist e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>. Und<br />
das fändest du auch gut, wenn<br />
es das hier hätte.<br />
Gell, M., ihr habt ja manchmal so<br />
Atelier.<br />
Was würdest du dir wünschen<br />
für das Atelier. Weisst du, so<br />
Sachen zum Bewegen?<br />
O<strong>der</strong> könnt ihr das manchmal im<br />
Atelier, etwas auslesen, zum<br />
Bewegen. Trampol<strong>in</strong> o<strong>der</strong> so?<br />
Aber fändest du das auch noch<br />
gut, wenn man etwas auslesen<br />
könnte?<br />
Was wäre das dann zum<br />
Beispiel?<br />
Weisst du es gerade nicht?<br />
Jetzt wollen wir noch e<strong>in</strong>mal auf<br />
die an<strong>der</strong>e Seite schauen. Willst<br />
du drehen?<br />
Oh, was hast du hier alles<br />
gezeichnet?<br />
Kannst du es noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong><br />
bisschen sagen?<br />
Ah, vorsichtig laufen.<br />
Also etwas, wo man e<strong>in</strong> wenig<br />
aufpassen muss.<br />
06:50<br />
07:17<br />
07:27<br />
08:09<br />
Ääh.<br />
E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>.<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mh (Ja).<br />
Weiss nicht.<br />
Da ist das Bänkle<strong>in</strong>, wo man so vorsichtig laufen muss.<br />
BW: Mirjam fände es gut,<br />
wenn es e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> GS hätte.<br />
BW: Mirjam wünscht sich e<strong>in</strong><br />
Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren.<br />
BW: Trampol<strong>in</strong>.<br />
BW: Bänkle<strong>in</strong><br />
zum Balancieren.<br />
58
Und das würdest du dir auch hier<br />
wünschen?<br />
Im Turnen.<br />
Und wenn es jetzt hier wäre, und<br />
du könntest es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause o<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Atelier, als Posten<br />
auslesen? Würdest du es<br />
auslesen?<br />
Und hier hast du noch e<strong>in</strong>mal<br />
etwas gezeichnet.<br />
Aha, das ist das, was ihr<br />
manchmal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle<br />
gemacht habt?<br />
Also dann steht man da, und<br />
dann steht man dah<strong>in</strong>ter, so bei<br />
<strong>der</strong> Matte und dann lässt man<br />
sich so h<strong>in</strong>unterfallen.<br />
Ah, genau, ich er<strong>in</strong>nere mich, als<br />
Frau B. noch da war, da haben<br />
wir doch mal drüben im Turnen<br />
etwas gemacht, und dann hast<br />
du doch de<strong>in</strong>en Fuss e<strong>in</strong><br />
bisschen verletzt beim<br />
Mattenwagen.<br />
Weisst du das noch?<br />
Das ist ganz lange her. Du bist<br />
mit dem Fuss an den<br />
Mattenwagen gekommen.<br />
Weisst du nicht mehr? Es ist<br />
zum Glück nichts passiert. Das<br />
ist aber schon sehr lange her. Da<br />
warst du noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten<br />
<strong>Grundstufe</strong> und etwa so kle<strong>in</strong>.<br />
Magst du noch e<strong>in</strong> bisschen<br />
08:44<br />
09:01<br />
09:27<br />
10:03<br />
Ne<strong>in</strong>, im Turnen.<br />
Mh (Ja).<br />
E<strong>in</strong>e Matte und e<strong>in</strong>e Leiter.<br />
Da kann man h<strong>in</strong>stehen, wenn man zu kle<strong>in</strong> ist, dann so mitreiten und<br />
runterfallen lassen.<br />
Mh (Ja).<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mh (Ja).<br />
R: Mirjam kann sich e<strong>in</strong><br />
Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren<br />
zuerst nur im Turnen<br />
vorstellen.<br />
R: Mirjam könnte es sich<br />
auch vorstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause<br />
o<strong>der</strong> im Atelier zu<br />
balancieren.<br />
BW: Mirjam möchte gerne<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit<br />
e<strong>in</strong>er Matte h<strong>in</strong>unterfallen<br />
lassen.<br />
R: E<strong>in</strong> Bänkle<strong>in</strong><br />
zum Balancieren<br />
wäre im Turnen<br />
möglich. Sie<br />
könnte es sich<br />
auch vorstellen,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause o<strong>der</strong><br />
während des<br />
Ateliers zu<br />
balancieren.<br />
BW:<br />
H<strong>in</strong>aufklettern<br />
und sich mit e<strong>in</strong>er<br />
Matte<br />
h<strong>in</strong>unterfallen<br />
lassen.<br />
59
sprechen? E<strong>in</strong> bisschen? Wir<br />
haben nicht mehr so lange.<br />
Also, Mirjam, wenn du frei hast,<br />
was spielst du am liebsten?<br />
Mit Puppen, ja.<br />
Hat es hier auch e<strong>in</strong>e<br />
Puppenecke?<br />
Spielst du hier manchmal auch<br />
mit den Puppen?<br />
Ah, da hat es gar ke<strong>in</strong>e Puppen?<br />
Du möchtest so richtige Puppen?<br />
De<strong>in</strong>e Schwester hat nur zwei<br />
und du hast ganz viele?<br />
Ah, sie ist schon e<strong>in</strong> bisschen zu<br />
gross.<br />
Darfst du mit ihren beiden<br />
Puppen spielen?<br />
Ja.<br />
Wenn jetzt heute Nachmittag<br />
ke<strong>in</strong>e Schule gewesen wäre o<strong>der</strong><br />
wenn heute morgen ke<strong>in</strong>e<br />
Schule gewesen wäre, und wenn<br />
die Lehrer<strong>in</strong>nen krank gewesen<br />
wären, was hättest du dann am<br />
liebsten spielen wollen?<br />
Wenn jetzt alle gesagt hätten:<br />
Oh, Mirjam, du kannst<br />
heimgehen: Was hättest du dann<br />
spielen wollen o<strong>der</strong> machen?<br />
Hast du e<strong>in</strong>e Idee?<br />
Mit den Puppen spielen o<strong>der</strong> so?<br />
10:08<br />
10:40<br />
11:35<br />
12:17<br />
Mh (Ja).<br />
Mit Puppen.<br />
Mh (Ja).<br />
Da hat es ke<strong>in</strong>e Puppen.<br />
Da hat es nur so Babys.<br />
Ich habe zu Hause. Ganz viele.<br />
Me<strong>in</strong>e Schwester hat zwei.<br />
Sie spielt gar nicht mit Puppen.<br />
Sie ist acht.<br />
Manchmal. Sie ist schon bald neun. Sie ist älter. Ich b<strong>in</strong> sieben und sie ist<br />
neun.<br />
(denkt nach)<br />
Malen.<br />
FZ: Mirjam spielt <strong>in</strong> ihrer<br />
Freizeit am liebsten mit<br />
Puppen.<br />
SFZW: Malen.<br />
FZ: Mit Puppen<br />
spielen.<br />
SFZW: Malen.<br />
60
Malen. Ah, das machst du auch<br />
noch gerne. Gut, das ist auch<br />
etwas Schönes.<br />
Dann nimmt mich noch etwas<br />
wun<strong>der</strong>.<br />
Die erwachsenen Leute, die<br />
Lehrer<strong>in</strong>nen, Mamma o<strong>der</strong> Papa<br />
o<strong>der</strong> ich, die denken <strong>von</strong> den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne<br />
bewegen.?<br />
Ist das bei dir auch so o<strong>der</strong> ist<br />
das bei dir an<strong>der</strong>s?<br />
Und so herumspr<strong>in</strong>gen tust du<br />
das gerne?<br />
Bodenhöcklis?<br />
Und habt ihr das Bodenhöcklis<br />
im Turnen gemacht?<br />
Weisst du es nicht mehr?<br />
Das f<strong>in</strong>dest du lässig?<br />
Bekommst Du auch Sachen zu<br />
Weihnachten?<br />
(Gespräch über<br />
Weihnachtsgeschenke)<br />
Wenn du <strong>von</strong> Stella noch etwas<br />
wünschen könntest, was du hier<br />
gerne machen möchtest, also<br />
z.B. balancieren o<strong>der</strong><br />
12:30<br />
13:21<br />
14:08<br />
14:50<br />
Ja.<br />
Mh (Ja).<br />
Mmh (??).<br />
Mmh (??).<br />
Wenn ich Geburtstag habe, dann mache ich Bodenhöcklis. Und wer<br />
gewonnen hat, bekommt etwas.<br />
Ich habe immer fast gewonnen beim Bodenhöcklis letztes Jahr.<br />
Hm?<br />
In <strong>der</strong> Musikschule macht man Bodehöcklis.<br />
Das macht Spass.<br />
Ja.<br />
Mami hat schon Weihnachtspäckli.<br />
BW: Bodenhöcklis spielen.<br />
BEG: Bodenhöcklis spielen<br />
macht Spass.<br />
BW:<br />
Bodenhöcklis<br />
spielen.<br />
BEG:<br />
Bodenhöcklis<br />
macht Spass.<br />
61
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen. Was würdest<br />
du dir wünschen, was du hier<br />
ganz gerne machen würdest?<br />
Und was wäre <strong>in</strong> diesem Atelier<br />
vielleicht für e<strong>in</strong> Posten, den du<br />
toll fändest? Zum Bewegen?<br />
Etwas zum Balancieren o<strong>der</strong><br />
zum H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen? Zum<br />
Klettern und Rutschen?<br />
Du hättest nur e<strong>in</strong>en Wunsch.<br />
Ja, das könnte man vielleicht<br />
irgendwie machen, im Atelier.<br />
E<strong>in</strong> grosses im Garten?<br />
Aha.<br />
El<strong>in</strong>a...<br />
Darfst du manchmal zu ihnen<br />
spielen gehen?<br />
Aha.<br />
Dann geht ihr dort zu Besuch<br />
und dann könnt ihr zusammen<br />
hüpfen.<br />
Schön.<br />
Also, Mirjam, ich danke dir<br />
vielmals für die D<strong>in</strong>ge, die du<br />
erzählt hast. Es war schön, mit<br />
dir zu sprechen.<br />
15:48<br />
16:25<br />
Atelier.<br />
Weiss es nicht.<br />
Trampol<strong>in</strong>.<br />
Me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong>es.<br />
Mh. (Ja)<br />
Und sie hat e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>. Ich weiss nicht wie er heisst.<br />
Ich weiss nicht wie sie heissen.<br />
Sie heissen Mel<strong>in</strong>a und Mark.<br />
Mel<strong>in</strong>a und Mark<br />
Die haben e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>. Und manchmal gehen wir zu ihnen auf Besuch.<br />
Mh (Ja).<br />
AAW: Mirjam nennt als<br />
liebster Wunsch Atelier.<br />
WBW: Trampol<strong>in</strong> im Atelier.<br />
FZ: Mirjam geht manchmal<br />
zu ihrer Freund<strong>in</strong> auf<br />
Besuch. Sie spr<strong>in</strong>gen dann<br />
Trampol<strong>in</strong>.<br />
AAW: Liebster<br />
Wunsch ist<br />
Atelier.<br />
WBW: Trampol<strong>in</strong><br />
im Atelier.<br />
FZ: Bei <strong>der</strong><br />
Freund<strong>in</strong> zu<br />
Hause Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen.<br />
62
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
04 Mirjam<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Mirjam (04): e<strong>in</strong> Haus mit e<strong>in</strong>er Leiter, um h<strong>in</strong>auf zu klettern und e<strong>in</strong>er Rutschbahn um<br />
h<strong>in</strong>unter zu rutschen / Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen / Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren („da ist das Bänkle<strong>in</strong>,<br />
wo man so vorsichtig laufen muss“)/ Bodenhöcklis spielen / h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er<br />
Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen („da kann man h<strong>in</strong>stehen, wenn man zu kle<strong>in</strong> ist, dann so<br />
mitreiten und runterfallen lassen“)<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
Mirjam (04): Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen im Atelier<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
Mirjam (04): fröhlich beim H<strong>in</strong>unterrutschen, weil es schnell geht („weil es schnell geht“) /<br />
Bodenhöcklis macht Spass („das macht Spass“)<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
Mirjam (04): spielt alle<strong>in</strong>e<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
Mirjam (04): fröhlich, beim H<strong>in</strong>unterrutschen<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
-<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
Mirjam (04): könnte es sich vorstellen im Innenraum etwas zum H<strong>in</strong>aufklettern und zum<br />
H<strong>in</strong>unterrutschen zu haben / Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren im Turnen, auch vorstellbar <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Pause o<strong>der</strong> während Atelier<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
-<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
-<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Mirjam (04): Atelier<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
Mirjam (04): Zimmer und e<strong>in</strong>e Küche zum Kochen<br />
Freizeit (FZ)<br />
Mirjam (04): mit Puppen spielen / bei <strong>der</strong> Freund<strong>in</strong> zu Hause Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
Mirjam (04): malen<br />
63
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
04 Mirjam<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
Mirjam wünscht sich e<strong>in</strong> Haus mit e<strong>in</strong>er Leiter, um h<strong>in</strong>auf zu klettern und mit e<strong>in</strong>er<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unter zu rutschen. Mirjam ist fröhlich beim H<strong>in</strong>unterrutschen, „weil es schnell<br />
geht.“<br />
Mirjam möchte auch gerne Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>ge, dies ist ihr wichtigster Wunsch. Sie wünscht<br />
sich auch e<strong>in</strong> „ Bänkle<strong>in</strong>, wo man so vorsichtig laufen muss.“ Sie liebt es, Bodenhöcklis zu<br />
spielen, weil es Spass macht. Sie möchte auch h<strong>in</strong>aufklettern und mit e<strong>in</strong>er Matte „dann so<br />
mitreiten und runterfallen lassen.“<br />
In ihrem Schulhaus wünscht sie sich Zimmer und e<strong>in</strong>e Küche zum Kochen. Sie könnte es<br />
sich vorstellen, im Innenraum etwas zum H<strong>in</strong>aufklettern und zum H<strong>in</strong>unterrutschen zu haben.<br />
Das Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren ist für das Turnen gedacht, sie könnte es sich aber auch<br />
vorstellen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause o<strong>der</strong> während Ateliers zu balancieren.<br />
In <strong>der</strong> Freizeit spielt Mirjam gerne mit Puppen. Manchmal geht sie auch bei <strong>der</strong> Freund<strong>in</strong> zu<br />
Hause Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen. Wenn Mirjam heute ke<strong>in</strong>e Schule hätte, so würde sie am liebsten<br />
malen.<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren; auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er<br />
Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; e<strong>in</strong>e Leiter (o<strong>der</strong> mit Hilfe e<strong>in</strong>es Stuhls) <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Spielhaus h<strong>in</strong>aufsteigen und auf e<strong>in</strong>er Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; e<strong>in</strong>e<br />
Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen und e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel<br />
schaukeln; auf e<strong>in</strong>em Baum herumklettern<br />
64
05 Isabel<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />
aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
65
Interview-Protokoll Laufnr.: 05<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Isabel Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 6 Jahre 8 Monat<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 19:26 Datum: 14.12.2009<br />
Bemerkungen: zuerst etwas zurückhaltend, dann mitteilsamer; überlegt sich ihre Antworten; ist sehr aufmerksam beim Gespräch dabei<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
Kannst Du noch ganz laut und 00:00<br />
deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen?<br />
Isabel<br />
Und wie alt bist du?<br />
Du hast da ja ganz tolle D<strong>in</strong>ge<br />
gezeichnet, was du dir wünschst.<br />
Stella, hast du gesehen? (Stella:)<br />
Ja, ich habe die Zeichnung ja<br />
auch ausgelesen.<br />
Und wie stellst du dir das genau<br />
vor?<br />
Mmh und gigampfe, genau. Und<br />
warum möchtest du das gerne<br />
machen?<br />
Ja, das sehe ich hier auch. Bist<br />
du das hier? O<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d da noch<br />
an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>?<br />
O<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d es Freund<strong>in</strong>nen?<br />
Hmm? Diese Mädchen mit den<br />
Schwänzchen, dies bist vielleicht<br />
schon du, o<strong>der</strong>?<br />
Ist da auch e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong> drauf?<br />
Was würde wohl Frau A.<br />
(Lehrperson) me<strong>in</strong>en, wenn du<br />
diese Sachen hier dr<strong>in</strong>nen<br />
machen wolltest?<br />
Und warum denkst du, dass man<br />
diese D<strong>in</strong>ge eher draussen<br />
machen könnte?<br />
Wenn du ganz fest wünschen<br />
00:18<br />
Sechs.<br />
Gireizle, Rutschbahn fahren und gigampfe.<br />
Ich mache es e<strong>in</strong>fach gerne.<br />
Ich weiss es nicht.<br />
Hm (Ich weiss es nicht).<br />
01:44 Ne<strong>in</strong>.<br />
Ich glaube eher draussen.<br />
Hmm...<br />
BW: Isabel wünscht sich<br />
gireizle (mit <strong>der</strong> Sitzschaukel<br />
schaukeln), Rutschbahn<br />
fahren und gigampfe (mit<br />
e<strong>in</strong>er Balkenschaukel).<br />
BEG: Isabel möchte gireizle,<br />
Rutschbahn fahren und<br />
gigampfe, weil sie es e<strong>in</strong>fach<br />
gerne macht.<br />
R: Die gewünschten<br />
Aktivitäten <strong>von</strong> Isabel<br />
könnten eher draussen<br />
gemacht werden.<br />
BW: mit <strong>der</strong><br />
Sitzschaukel<br />
schaukeln<br />
(gireizle),<br />
Rutschbahn<br />
fahren und<br />
gigampfe.<br />
BEG: Möchte<br />
„gireizle“,<br />
Rutschbahn<br />
fahren und<br />
„gigampfe“, weil<br />
sie es gerne<br />
macht.<br />
R: Gireizle,<br />
Rutschbahn<br />
fahren und<br />
gigampfe<br />
könnten eher<br />
draussen statt<br />
dr<strong>in</strong>nen gemacht<br />
werden.<br />
68
könntest und wenn es hier<br />
vielleicht auch e<strong>in</strong> wenig mehr<br />
Platz hätte, fändest du es lässig,<br />
wenn hier e<strong>in</strong>e Rutschbahn und<br />
e<strong>in</strong> Giereizli wären?<br />
Kannst du dir das vorstellen?<br />
Ja, ich frage e<strong>in</strong>mal weiter.<br />
Und diese Mädchen, du hast<br />
vorh<strong>in</strong> gesagt, dass du nicht<br />
genau wissest, wer dies sei;<br />
freuen sich diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>?<br />
O<strong>der</strong> wie fühlt sich dieses<br />
Mädchen da?<br />
Und wohl diese hier?<br />
Dann haben sie e<strong>in</strong> wenig Spass<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>?<br />
Was ist für dich eigentlich<br />
Spass?<br />
Ah, das macht Spass. Und was<br />
macht Dir sonst noch Spass? Du<br />
kannst etwas <strong>von</strong> <strong>der</strong> Zeichnung<br />
nennen, o<strong>der</strong> etwas, das dir jetzt<br />
gerade <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n kommt.<br />
Fest angeben, und es gibt so<br />
richtig Tempo. O<strong>der</strong> was macht<br />
Dir sonst noch Spass?<br />
Ah, dies sieht man hier auf <strong>der</strong><br />
Zeichnung. Das macht dir Spass,<br />
wenn es dich so h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong> die<br />
Luft nimmt und e<strong>in</strong> wenig den Po<br />
lupft. Hast du dann das Gefühl,<br />
Hmmm.<br />
Ne<strong>in</strong>, eigenltich nicht.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Es ist lustig.<br />
Sie haben es lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />
Ja.<br />
Wenn ich beim Gireizle ganz fest angebe.<br />
Wenn ich bei <strong>der</strong> Gigampfe fest ufe und abe tue, dänn lupfts eim.<br />
GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben es<br />
lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />
GEF: Isabel hat Spass,<br />
wenn sie beim „Gireizle“<br />
ganz fest angibt.<br />
GEF: Es macht ihr Spass,<br />
wenn Isabel beim<br />
Gigampfen stark angibt und<br />
sie <strong>in</strong> die Luft gespickt wird.<br />
GEF: Es lustig<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
haben<br />
GEF: Fest<br />
angeben beim<br />
Gireizle macht<br />
Spass.<br />
GEF: Bei fetstem<br />
Angeben <strong>in</strong> die<br />
Luft gespickt zu<br />
werden, macht<br />
Spass.<br />
69
dass du dann e<strong>in</strong>en Moment<br />
fliegst? O<strong>der</strong> was ist das für e<strong>in</strong><br />
Gefühl, kannst du dies noch e<strong>in</strong><br />
wenig näher zu sagen<br />
versuchen?<br />
Ich weiss, was du me<strong>in</strong>st, es<br />
spickt e<strong>in</strong>em so, o<strong>der</strong>? Und das<br />
ist lustig....Ja.<br />
Wie sieht dies hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
aus? Du sagtest vorh<strong>in</strong>, dass<br />
man diese D<strong>in</strong>ge eher draussen<br />
machen könne. Kannst du diese<br />
D<strong>in</strong>ge hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS machen?<br />
Und jetzt im W<strong>in</strong>ter? Habt ihr es<br />
auch draussen?<br />
Könnt ihr dies <strong>in</strong> <strong>der</strong> grossen<br />
Pause wünschen und<br />
aufhängen, o<strong>der</strong> macht ihr dies<br />
nicht?<br />
Im W<strong>in</strong>ter eher nicht. Aber<br />
möchtest du auch im W<strong>in</strong>ter so<br />
Sachen machen können? Also,<br />
wenn jetzt e<strong>in</strong> Gireizli hängen<br />
würde und es wäre Pause,<br />
möchtest du gerade darauf<br />
sitzen und schaukeln?<br />
Isabel, stell dir e<strong>in</strong>mal vor, dass<br />
du e<strong>in</strong>e Schulhausbauer<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>e Schulhause<strong>in</strong>richter<strong>in</strong> wärst.<br />
Kannst du dir dies vorstellen?<br />
Wie würdest du e<strong>in</strong> Schulhaus<br />
machen, so dass es dir und den<br />
an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ganz gut<br />
gefallen würde?<br />
05:00<br />
06:20<br />
(Pause).<br />
Mh (Ja).<br />
Also, wir haben Turnstangen auf dem Pausenplatz und dort hat es solche<br />
D<strong>in</strong>ger, wo man das Gireizli aufhängen kann (zeigt durchs Fenster).<br />
Wir haben eigentlich schon e<strong>in</strong> Gireizli. Im W<strong>in</strong>ter ist es im kle<strong>in</strong>en<br />
Häuschen.<br />
Im W<strong>in</strong>ter eher nicht.<br />
Ja, vielleicht schon.<br />
Mh.<br />
Spielsachen.<br />
BW: Isabel würde gerne<br />
gireizle.<br />
SH: Es hätte e<strong>in</strong>fach<br />
Spielsachen.<br />
BW: Gireizle.<br />
SH: Es hätte<br />
e<strong>in</strong>fach<br />
70
Ah es hätte Spielsachen <strong>in</strong><br />
de<strong>in</strong>em Schulhaus. Welche Art<br />
<strong>von</strong> Spielsachen denn?<br />
Da frage ich noch etwas weiter,<br />
vielleicht sprechen wir später<br />
nochmals über die Spielsachen.<br />
Also Isabel, eigentlich nimmt<br />
mich und Stella noch wun<strong>der</strong>,<br />
was du denn so alles machst,<br />
wenn du frei hast. Also dann,<br />
wenn du zu Hause bist und ke<strong>in</strong>e<br />
Schule hast.<br />
Mmh, fe<strong>in</strong>. Ja, jetzt ist<br />
Weihnachtszeit und da bäckt<br />
man Guezli.<br />
Und sonst wenn du frei hast, was<br />
spielst du so?<br />
Ist de<strong>in</strong>e Schwester jünger als<br />
du?<br />
Aha, dann bückt <strong>der</strong> Vater sich<br />
so und ihr seid alles Rössli.<br />
Aha, so wie Huckepack und<br />
dann ist er de<strong>in</strong> Rössli?<br />
Ihr spielt also gerne Rössli<br />
zuhause. Schön.<br />
Habt ihr zu Hause e<strong>in</strong>en<br />
Spielplatz o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Garten, wo<br />
ihr spielen könnt?<br />
Toll, würdest du dir hier auch so<br />
e<strong>in</strong>en Kletterbaum wünschen?<br />
Also hattet ihr e<strong>in</strong>en hier <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Schule?<br />
07:50<br />
E<strong>in</strong>fach Spielsachen.<br />
...(Pause)...<br />
Guezli backen. dies haben wir gestern gerade gemacht.<br />
Der Papi bückt sich, und dann spielen wir mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> „Rössli“. Me<strong>in</strong>e<br />
Schwester spielt dann mit.<br />
Sie ist älter.<br />
Ne<strong>in</strong>, er bückt sich so und dann nimmt er mich auf den Rücken.<br />
Ja, und L. (Schwester) ist dann das kle<strong>in</strong>e Rössli.<br />
Ja, und auch noch e<strong>in</strong>en Kletterbaum. Me<strong>in</strong>e Schwester und ich spielen<br />
dort.<br />
Ja weisch, wir hatten hier e<strong>in</strong>en alten Baum da gehabt, jetzt haben sie ihn<br />
weg getan.<br />
Ja, und jetzt haben wir ihn nicht mehr, dieser wäre eigentlich noch cool<br />
FZ: Isabel spielt mit ihrem<br />
Vater und <strong>der</strong> Schwester<br />
„Rössli“ (Huckepack).<br />
FZ: Isabel hat zu Hause<br />
e<strong>in</strong>en Garten mit e<strong>in</strong>em<br />
Kletterbaum. Sie spielt mir<br />
ihrer Schwester.<br />
Spielsachen.<br />
FZ: Mit dem<br />
Vater und <strong>der</strong><br />
Schwester<br />
„Rössli“<br />
(Huckepack<br />
spielen).<br />
FZ: Im Garten mit<br />
<strong>der</strong> Schwester<br />
auf dem<br />
Kletterbaum<br />
spielen.<br />
71
Also e<strong>in</strong>en richtigen Kletterbaum.<br />
Wo war denn dieser<br />
Kletterbaum?<br />
Lag o<strong>der</strong> stand <strong>der</strong> Baum.<br />
Warum haben sie denn diesen<br />
Baum weggenommen?<br />
Hat euch niemand etwas darüber<br />
gesagt, dass dieser Baum<br />
weggenommen wird?<br />
Habt ihr mit Frau A. (Lehrperson)<br />
darüber gesprochen?<br />
Habt ihr sie gefragt, wo <strong>der</strong><br />
Baum ist?<br />
Ich werde mit ihr darüber<br />
sprechen, diese Geschichte mit<br />
dem Baum nimmt mich wun<strong>der</strong>.<br />
Fändest du es toll, wenn wie<strong>der</strong><br />
so e<strong>in</strong> Baum da wäre, also zum<br />
Klettern?<br />
Klettern braucht etwas Mut,<br />
o<strong>der</strong>? Bist du auch mutig zum<br />
H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
Ah, wenn es nicht zu hoch ist.<br />
Würdest du jetzt da z.B. <strong>von</strong><br />
dieser Höhe (ca. 2 Meter)<br />
herunterspr<strong>in</strong>gen?<br />
Fändest du es auch toll, wenn du<br />
z.B. e<strong>in</strong>en Gumpiposten machen<br />
könntest?<br />
Habt ihr denn das Trampol<strong>in</strong><br />
schon länger nicht mehr<br />
10:30<br />
zum Spielen gewesen.<br />
Es hat so e<strong>in</strong>en Abdruck dort vorne, dort war er gewesen (zeigt aus dem<br />
Fenster).<br />
Er ist schon gelegen.<br />
Das weiss ich nicht, Wir g<strong>in</strong>gen an e<strong>in</strong>em Tag h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> den Garten und<br />
da war er weg.<br />
Ne<strong>in</strong>, er war e<strong>in</strong>fach plötzlich weg.<br />
Mmm.<br />
Mmm. Ich weiss es nicht mehr.<br />
Ja schon.<br />
Hm (Ja).<br />
Ja. E<strong>in</strong>fach wenn es nicht zu hoch ist.<br />
Weiss ich nicht.<br />
Wir haben auch noch das Trampol<strong>in</strong>. Ich weiss jetzt e<strong>in</strong>fach nicht, wo es<br />
ist.<br />
BEW: Isabel würde gerne<br />
wie<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>em<br />
Kletterbaum herumklettern<br />
können.<br />
SH: Isabel hätte gerne<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Kletterbaum im<br />
Garten <strong>der</strong> GS.<br />
BW: Isabel würde während<br />
BEW. Auf e<strong>in</strong>em<br />
Kletterbaum<br />
klettern können.<br />
SH: Wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Kletterbaum<br />
haben.<br />
BW: Trampol<strong>in</strong><br />
72
gebraucht?<br />
Hast du dir jeweils den Bienli-<br />
Posten im Atelier gewünscht?<br />
Wie fändest du es, wenn du im<br />
Atelier wie<strong>der</strong> Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen könntest?<br />
Du Isabel, wenn jetzt heute ke<strong>in</strong>e<br />
Schule wäre, was würdest du am<br />
liebsten tun heute, zu Hause?<br />
Wie<strong>der</strong> mit dem Papa? Vielleicht<br />
hätte <strong>der</strong> Papa auch frei.<br />
Die erwachsenen Leute denken<br />
<strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass sich<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr gerne bewegen. Ist<br />
dies bei dir auch so. o<strong>der</strong> ist dies<br />
bei dir an<strong>der</strong>s? Bewegst du dich<br />
gerne?<br />
O<strong>der</strong> würdest du lieber dann<br />
ganzen tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl<br />
sitzen?<br />
Ah Turnen. Du ihr geht ja<br />
manchmal noch <strong>in</strong> die Turnhalle<br />
Ah, <strong>in</strong> die Meitliriege gehst du<br />
auch noch..<br />
Seid ihr da auch drüben <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Turnhalle.<br />
Was macht ihr denn so?<br />
Was machst du denn am<br />
liebsten?<br />
Gibt es etwas das du extrem<br />
gerne machst, und dass du auch<br />
11.56<br />
13.05<br />
Früher als ich noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten war, da hatte es so e<strong>in</strong> Bienli im Atelier,<br />
wo e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> darauf war. Jetzt hat es eben ke<strong>in</strong>es mehr.<br />
Ja.<br />
Gut.<br />
Rössli spielen<br />
Das ist egal, wenn <strong>der</strong> Papa nicht kommt. L (Schwester) könnte sich dann<br />
auch so kle<strong>in</strong> machen und ich kann so darauf sitzen.<br />
Ja, schon.<br />
Lieber Turnen.<br />
Meitliriege.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Turnen.<br />
Ich weiss es nicht.<br />
des Ateliers auch wie<strong>der</strong><br />
gerne Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen.<br />
SFZW: Am liebsten würde<br />
Isabel Rössli spielen.<br />
FZ: Isabel geht <strong>in</strong> die<br />
Meitliturnriege.<br />
spr<strong>in</strong>gen<br />
während des<br />
Ateliers.<br />
SFZW: Rössli<br />
spielen.<br />
FZ:<br />
Meitliturnriege.<br />
73
hier gerne machen würdest?<br />
Weißt du es gerade nicht,<br />
vielleicht kommt dir ja später<br />
noch etwas <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n.<br />
Isabel ihr hattet doch früher <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> GS im Turnen diese Posten<br />
<strong>von</strong> Mut tut gut.<br />
Ja, zum Beispiel. Er<strong>in</strong>nerst du<br />
dich noch daran.<br />
Macht ihr dies nicht mehr?<br />
Was stellt ihr denn auf? O<strong>der</strong><br />
was machst du gerne <strong>von</strong> diesen<br />
Sachen, welche ihr aufstellt?<br />
Würdest du <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal gerne diesen<br />
Posten mit <strong>der</strong> Sprossenwand<br />
machen?<br />
Jetzt schauen wir nochmals de<strong>in</strong><br />
Bild an.<br />
Oh ja, das haben wir ja noch gar<br />
nicht angeschaut. Gut das du es<br />
sagst. Oh ja du hast da<br />
gezeichnet. Was geschieht denn<br />
hier auf <strong>der</strong> Zeichnung?<br />
Ah, das war ja de<strong>in</strong> erster<br />
Wunsch, den du gezeichnet<br />
hast. Das bist schon du hier auf<br />
dem Bild, o<strong>der</strong>?<br />
Und wie fühlst du dich hier?<br />
Also eher traurig, o<strong>der</strong> eher<br />
fröhlich?<br />
Und braucht es da oben<br />
14.45<br />
15:35<br />
Mmm (studiert).<br />
Ah, mit <strong>der</strong> Sprossenwand, wo man h<strong>in</strong>auklettern kann und wie<strong>der</strong><br />
h<strong>in</strong>unterrunterspr<strong>in</strong>gen kann.<br />
Nicht mehr so fest.<br />
Ja, ich weiss nicht. Wir stellen eigentlich immer etwas auf.<br />
Ich weiss nicht, alle Sachen gleich gerne.<br />
Ja, vielleicht schon.<br />
H<strong>in</strong>ten drauf ist auch noch etwas.<br />
Das ist eben dies mit dem H<strong>in</strong>aufklettern und dem H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
Ja.<br />
Ich weiss es gerade nicht.<br />
Schon eher fröhlich.<br />
BW/TU: Isabel würde gerne<br />
wie<strong>der</strong> den Posten <strong>von</strong> Mut<br />
tut gut machen, wo man die<br />
Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettert<br />
und h<strong>in</strong>unter auf e<strong>in</strong>e<br />
Weichbodenmatte spr<strong>in</strong>g.t<br />
BW: H<strong>in</strong>aufklettern und<br />
H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
BW/TU:<br />
Sprossenwand<br />
h<strong>in</strong>aufklettern<br />
und<br />
h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
BW:<br />
H<strong>in</strong>aufklettern<br />
und<br />
H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
74
vielleicht e<strong>in</strong> wenig Mut? Ja<br />
Wenn du jetzt Stella e<strong>in</strong>en 16;38<br />
Wusch sagen könntest, was<br />
würdest du dir <strong>von</strong> diesen<br />
Bewegungssachen für die GS<br />
wünschen?<br />
...Pause...<br />
Ist es schwierig, dich für etwas<br />
zu entscheiden?<br />
Also wenn du jetzt im Atelier<br />
auslesen könntest, was würde es<br />
denn se<strong>in</strong>?<br />
Möchtest du alles machen<br />
können?<br />
Ja, dann kommt mir im Moment<br />
auch gerade nichts mehr <strong>in</strong> den<br />
S<strong>in</strong>n zum Fragen. Es war<br />
spannend mit dir sprechen zu<br />
können. Möchtest du noch etwas<br />
erzählen?<br />
Ja wir s<strong>in</strong>d fertig. Es ist noch Zeit<br />
für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
sechsten Klasse kommen ja<br />
dann um neun Uhr und erzählen<br />
euch Geschichten. Hat euch<br />
Frau A. (Lehrperson) schon<br />
etwas da<strong>von</strong> gesagt?<br />
Hoffentlich habe ich jetzt nichts<br />
verraten! Sie wird es euch<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich jetzt dann gleich<br />
sagen.<br />
Und ich nehme noch L.<br />
Danke. Ich hole sie dann. Jetzt<br />
schaue ich da, ob es unser<br />
Gespräch wirklich aufgenommen<br />
hat. Ja. Möchtest du da auf die<br />
Stopp-Taste drücken?<br />
18.34<br />
Hm (studiert).<br />
Hm (studiert).<br />
Eigentlich schon. Ich mache eben alles gerne.<br />
Ne<strong>in</strong>, s<strong>in</strong>d wir jetzt fertig? Nimmst du noch e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d?<br />
Ne<strong>in</strong> noch nicht.<br />
Soll ich sie holen?<br />
Ja.<br />
WBW: Isabel kann sich nicht<br />
für e<strong>in</strong>en Bewegungswunsch<br />
entscheiden. Sie möchte<br />
alles machen können, weil<br />
sie alles gerne macht.<br />
WBW: Kann sich<br />
nicht<br />
entscheiden, sie<br />
würde gerne<br />
alles machen.<br />
75
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
05 Isabel<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Isabel (05): gireizle (mit <strong>der</strong> Sitzschaukel schaukeln) / Rutschbahn fahren / gigampfen (auf<br />
<strong>der</strong> Balkenschaukel schaukeln) / auf e<strong>in</strong>em Kletterbaum klettern können / Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen während des Ateliers / Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
Isabel (05): kann sich nicht entscheiden, sie würde gerne alles machen können<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
Isabel (05): möchte gireizle, Rutschbahn fahren und gigampfe, weil sie es gerne macht („ich<br />
mache es e<strong>in</strong>fach gerne“)<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
-<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
Isabel (05): die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben es lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> / fest angeben beim Gireizle macht Spass<br />
/ bei starkem Angeben <strong>in</strong> die Luft gespickt zu werden, macht Spass („wenn ich bei <strong>der</strong><br />
Gigampfe fest ufe und abe tue, dänn lupfts eim“)<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
-<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
Isabel (05): gireizle, Rutschbahn fahren und gigampfe könnten eher draussen statt dr<strong>in</strong>nen<br />
gemacht werden<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
Isabel (05): Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
-<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
-<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
Isabel (05): viele Spielsachen / wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Kletterbaum im Garten zum Spielen haben („Ja<br />
weisch, wir hatten hier e<strong>in</strong>en alten Baum da gehabt, jetzt haben sie ihn weg getan... und jetzt<br />
haben wir ihn nicht mehr, dieser wäre eigentlich noch cool zum Spielen gewesen.“)<br />
Freizeit (FZ)<br />
Isabel (05): mit dem Vater und <strong>der</strong> Schwester „Rössli“ (Huckepack) spielen / im Garten mit<br />
<strong>der</strong> Schwester auf dem Kletterbaum spielen / turnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Meitliriege<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
Isabel (05): „Rössli“ (Huckepack) spielen<br />
76
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
05 Isabel<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
Isabel möchte gireizle und Rutschbahn fahren. Sie begründet ihre Wünsche so: „Ich mache<br />
es e<strong>in</strong>fach gerne“ und es macht ihr Spass „wenn ich beim Gireizle ganz fest angebe“.<br />
Gigampfen macht ihr auch Spass. Sie sagt: „Wenn ich bei <strong>der</strong> Gigampfe fest ufe und abe<br />
tue, dänn lupfts eim.“ Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben es lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bei ihren Aktivitäten.<br />
Sie möchte auch auf e<strong>in</strong>em Kletterbaum klettern können, Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen während des<br />
Ateliers und die Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
In ihrem Schulhaus hätte es viele Spielsachen. Gireizle, Rutschbahn fahren und gigampfe<br />
könnten eher draussen statt dr<strong>in</strong>nen gemacht werden. Sie wünscht sich auch wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Kletterbaum im Garten zum Spielen. Sie erzählt: „Ja weisch, wir hatten hier e<strong>in</strong>en alten<br />
Baum gehabt, jetzt haben sie ihn weg getan... und jetzt haben wir ihn nicht mehr, dieser<br />
wäre eigentlich noch cool zum Spielen gewesen.“<br />
In ihrer Freizeit spielt Isabel gerne mit dem Vater und <strong>der</strong> Schwester „Rössli“ (Huckepack).<br />
Sie spielt auch gerne im Garten mit <strong>der</strong> Schwester auf dem Kletterbaum. Sie geht auch <strong>in</strong> die<br />
Meitliriege zum Turnen. Wenn Isabel heute ke<strong>in</strong>e Schule hätte, würde sie am liebsten Rössli<br />
spielen.<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel gigampfen; e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufklettern und e<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und auf e<strong>in</strong>e Weichsprungmatte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />
77
06 N<strong>in</strong>a<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />
Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
78
Interview-Protokoll Laufnr.: 06<br />
Name des K<strong>in</strong>des: N<strong>in</strong>a Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 6 Jahre 8 Monate<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 11:46 Datum: 14.12.2009<br />
Bemerkungen: sehr aufgeweckt und präsent beim Sprechen; antwortet prompt und klar; wollte an diesem kalten Morgen beim Gespräch auf dem warmen Ofen sitzen<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
Jetzt kannst du e<strong>in</strong>mal laut und 00:00<br />
deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />
N<strong>in</strong>a<br />
Also N<strong>in</strong>a, Stella hat de<strong>in</strong>e<br />
Zeichnung ausgelesen, weil sie<br />
ihr so gut gefallen hat. Weisst du<br />
noch, was du da gezeichnet<br />
hast?<br />
Da, schau e<strong>in</strong>mal.<br />
Genau. Und dies s<strong>in</strong>d ja alles<br />
Wünsche, welche du dir hier<br />
vorstellen könntest...<br />
..und am Morgen im Bett liegen.<br />
Ist das dieser Wunsch?<br />
Ah, da h<strong>in</strong>ten hast du es<br />
gezeichnet.<br />
...ja das Atelier.<br />
Manchmal schaue ich etwas auf<br />
diesen Zettel, weil ich nicht alle<br />
Fragen im Kopf habe.<br />
Warum möchtest du das gerne?<br />
Mit dem Trampol<strong>in</strong> h<strong>in</strong> und her<br />
spr<strong>in</strong>gen?<br />
Weil es lässig ist, o<strong>der</strong> warum?<br />
Diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die du gezeichnet<br />
hast, spielen die mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>?<br />
01:15<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ja, hier konnte man auf das Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und da auch. Da konnte<br />
man so h<strong>in</strong>überspr<strong>in</strong>gen.<br />
....ja und noch e<strong>in</strong> wenig am Morgen im Bett liegen.<br />
Ne<strong>in</strong> dieser.<br />
...und das Atelier....<br />
Ja.<br />
Weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist.<br />
Weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist.<br />
Ja, das s<strong>in</strong>d Isabel und ich.<br />
BW: N<strong>in</strong>a wünscht sich, auf<br />
e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> zu spr<strong>in</strong>gen<br />
und auf e<strong>in</strong>e Matte h<strong>in</strong>über<br />
zu spr<strong>in</strong>gen.<br />
SW: N<strong>in</strong>a wäre gerne etwas<br />
länger im Bett geblieben.<br />
BEG: N<strong>in</strong>a möchte gerne<br />
vom Trampol<strong>in</strong> auf die Matte<br />
spr<strong>in</strong>gen, weil es ihr Wunsch<br />
ist.<br />
SOZ: N<strong>in</strong>a spielt mit Isabel.<br />
BW: Auf e<strong>in</strong><br />
Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen und auf<br />
e<strong>in</strong>e Matte weiter<br />
spr<strong>in</strong>gen.<br />
SW: Etwas<br />
länger im Bett<br />
liegen bleiben.<br />
BEG: Möchte<br />
vom Trampol<strong>in</strong><br />
auf die Matte<br />
spr<strong>in</strong>gen, weil es<br />
ihr Wunsch ist.<br />
SOZ: Mit e<strong>in</strong>em<br />
an<strong>der</strong>en<br />
81
Welches K<strong>in</strong>d bist denn du?<br />
Ah, und das Isabel. Also ihr<br />
beiden Mädchen spielt da<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />
Hat es auch noch irgendwie e<strong>in</strong>e<br />
Lehrer<strong>in</strong> da drauf.<br />
Wo wären denn diese, wenn du<br />
da so am Gumpen wärst?<br />
Was würden sie machen?<br />
O<strong>der</strong> vielleicht auch e<strong>in</strong>fach<br />
zuschauen.<br />
Du kannst ja aber auch schon<br />
selber auf dich aufpassen.<br />
Und diese beiden Mädchen da.<br />
Freuen sie sich, o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d sie<br />
eher traurig, was haben sie ...(für<br />
Gefühle)<br />
Ah, auf dem Pausenplatz.<br />
Könntest du dir auch vorstellen,<br />
dass diese D<strong>in</strong>ge da <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> wären, wenn man<br />
sich dies wünschen könnte.<br />
Wie genau würde es denn<br />
aussehen, ungefähr?<br />
Also etwas mit gumpen. Das<br />
machst du gern?<br />
Wie sieht es jetzt da bei dir <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Schule aus. Kannst du diese<br />
D<strong>in</strong>ge alle machen?<br />
02:12<br />
02:44<br />
03:09<br />
(Zeigt).<br />
Ja.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Da wären sie. Hier e<strong>in</strong>e und da e<strong>in</strong>e.<br />
Aufpassen.<br />
Ja, vielleicht.<br />
Ja.<br />
....sie freuen sich, weil es e<strong>in</strong>en neuen Spielplatz gegeben hat, auf dem<br />
Pausenplatz.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Also da zwei Trampol<strong>in</strong>e und da so e<strong>in</strong> Kreisel, wo man draufsitzen kann<br />
und dann drüllt es. Und da wäre e<strong>in</strong> Hochhaus, wo man schauen kann<br />
und dann herumgumpen (zeigt).<br />
Ja.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
LP: Es wären zwei<br />
Lehrpersonen da, welche<br />
aufpassen würden. Sie<br />
würden vielleicht auch nur<br />
Zuschauen.<br />
GEF: Die Mädchen freuen<br />
sich, weil es e<strong>in</strong>en neuen<br />
Spielplatz gegeben hat.<br />
R: N<strong>in</strong>a könnte es sich<br />
vorstellen, dass ihre<br />
Wünsche im Innenraum <strong>der</strong><br />
GS realisiert werden<br />
könnten.<br />
Mädchen.<br />
LP: Aufpassen<br />
und zuschauen.<br />
GEF: Freude am<br />
neuen<br />
Spielplatz.<br />
R: Könnte sich<br />
ihre Wünsche im<br />
Innenraum<br />
vorstellen: zwei<br />
Trampol<strong>in</strong>s,<br />
e<strong>in</strong>en Kreisel<br />
zum<br />
Daraufsitzen, e<strong>in</strong><br />
Hochhaus zum<br />
Schauen und<br />
82
Was kannst du hier alles<br />
machen, was du ganz lässig<br />
f<strong>in</strong>dest, mit Bewegen?<br />
Welche Spiele denn?<br />
Also so e<strong>in</strong> Spiel, bei dem man<br />
so Figuren macht. Kannst du mir<br />
das Spiel nachher e<strong>in</strong>mal<br />
zeigen?<br />
Also e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d hat e<strong>in</strong>e Karte...<br />
Und dieses Spiel kannst du hier<br />
machen und das f<strong>in</strong>dest du<br />
lässig.<br />
Möchtest du dies auch noch<br />
öfters spielen.<br />
Wann kannst du dieses Spiel<br />
jeweils hier machen?<br />
Du hast vorh<strong>in</strong> gesagt, dass sich<br />
diese Mädchen hier freuen. Was<br />
ist denn für dich eigentlich<br />
Spass?<br />
Aha, wenn es so wäre, dann<br />
hättest du Spass.<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Frage habe ich<br />
noch. Es gibt Leute, die für<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> Schulhäuser bauen und<br />
e<strong>in</strong>richten.<br />
Wenn du jetzt so e<strong>in</strong>e<br />
Schulhausbauer<strong>in</strong>, es gibt auch<br />
Frauen die dies machen, wenn<br />
du jetzt so jemand wärest, was<br />
04:22<br />
04:36<br />
05:00<br />
Spiele.<br />
Z.B. hat da e<strong>in</strong>es Karten und dann sagt das an<strong>der</strong>e, das möchte ich<br />
machen. So und macht so (zeigt e<strong>in</strong>e Standwaage) und dann müssen die<br />
an<strong>der</strong>en „herausraten“.<br />
Ja, es ist im an<strong>der</strong>en Zimmer.<br />
...ja, und dann kann es schauen und dann kann es zeigen und dann<br />
macht das K<strong>in</strong>d, welches am Schauen ist z.B. das Flugi<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Im Kreis.<br />
Dass es da diese neuen Sachen gegeben hat.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
BW: N<strong>in</strong>a f<strong>in</strong>det das<br />
Bewegungsspiel<br />
Körperstellungen erraten<br />
ganz lässig. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
spielen es im Kreis.<br />
darauf<br />
herumgumpen.<br />
BW: Kreisspiel<br />
Körperstellungen<br />
erraten.<br />
83
würdest du für diese K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
unbed<strong>in</strong>gt bauen und e<strong>in</strong>richten?<br />
Und <strong>von</strong> diesen<br />
Bewegungssachen, würdest du<br />
auch z.B. e<strong>in</strong>en Kreisel <strong>in</strong>s<br />
Zimmer h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stellen für die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Und was vielleicht noch.. wenn<br />
du jetzt ganz frei wärst...<br />
O<strong>der</strong> was würdest du dir bei dir<br />
zu Hause wünschen. Etwas das<br />
du dr<strong>in</strong>nen immer machen<br />
könntest?<br />
Trampol<strong>in</strong> vielleicht?<br />
Das möchtest du mit dem sagen.<br />
Wie stellst du dir denn das vor,<br />
wie man dies machen könnte,<br />
e<strong>in</strong> wenig mehr aufstellen...<br />
Könnten denn da alle K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>fach daraufgumpen, o<strong>der</strong><br />
wie?<br />
Aber da müsste man ja dann<br />
immer warten. Wartest du denn<br />
gerne?<br />
Dann könntest du den an<strong>der</strong>en<br />
zuschauen, vielleicht.<br />
Magst du noch?<br />
Noch e<strong>in</strong> wenig?<br />
Was machst du ganz gerne,<br />
wenn du frei hast, wenn du ke<strong>in</strong>e<br />
05:50<br />
06:15<br />
06:56<br />
07:03<br />
Tischle<strong>in</strong> und Malunterlagen und Malstifte und Blätter, wo sie malen<br />
können.<br />
Ja.<br />
Mmh, weiss ich nöd.<br />
E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> haben wir hier schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Sie sollen es e<strong>in</strong><br />
wenig mehr aufstellen. Das ist das, was ich sagen wollte.<br />
Ja.<br />
E<strong>in</strong>e Kolonne und dann immer e<strong>in</strong>es.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ja.<br />
SH/AAW: Es hätte Tischle<strong>in</strong>,<br />
Malunterlagen, Malstifte und<br />
Blätter, wo die K<strong>in</strong><strong>der</strong> malen<br />
können.<br />
SH: N<strong>in</strong>a könnte es sich<br />
auch vorstellen, e<strong>in</strong>en<br />
Kreisel im Innenraum zu<br />
haben.<br />
BW: In <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
könnten die Lehrpersonen<br />
das Trampol<strong>in</strong> wie<strong>der</strong> etwas<br />
mehr aufstellen.<br />
SH/AAW:<br />
Tischle<strong>in</strong>,<br />
Malunterlagen,<br />
Malstifte und<br />
Blätter, zum<br />
Malen.<br />
SH: E<strong>in</strong>en<br />
Kreisel im<br />
Innenraum wäre<br />
auch möglich.<br />
BW: Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen.<br />
84
Schule hast?<br />
Im Schnee wälzen, o<strong>der</strong> was<br />
hast du gesagt? Spielen?<br />
Ah, schlitteln. Und wenn es<br />
Sommer ist, was machst du ganz<br />
gerne?<br />
(Gespräch über Geburtstag)<br />
Ja, N<strong>in</strong>a, spielst du lieber<br />
dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> draussen, wenn du<br />
frei hast?<br />
Draussen. Was machst du denn<br />
draussen?<br />
Schlitteln und sonst noch? Also<br />
habt ihr e<strong>in</strong>en grossen Garten zu<br />
Hause.<br />
Was spielst du denn dort im<br />
Garten?<br />
Was würdest du draussen<br />
spielen?<br />
Wenn heute ke<strong>in</strong>e Schule wäre,<br />
wenn jetzt gerade frei wäre, also<br />
wenn die Lehrer<strong>in</strong>nen krank<br />
wären, was würdest du am<br />
liebsten spielen gehen?<br />
Könnt ihr hier Schaukeln?<br />
Machst du das manchmal?<br />
Ist es nicht immer aufgestellt?<br />
08:00<br />
08:32<br />
08:44<br />
Chli im Schnee schlitteln, wenn es W<strong>in</strong>ter ist.<br />
Ne<strong>in</strong>, schlitteln.<br />
Auf März warte ich ganz gerne, weil ich Geburtstag habe.<br />
Draussen.<br />
Schlitteln.<br />
Spiele.<br />
Ja.<br />
Öpis spiele mit me<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong><br />
(jemand kommt re<strong>in</strong> und geht wie<strong>der</strong> raus).<br />
Ich weiss es nicht.<br />
Im W<strong>in</strong>ter im Schnee und im Sommer würde ich spr<strong>in</strong>gseilen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />
Schaukel.<br />
Ja, dort unten.<br />
Wenn es aufgestellt ist.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
FZ: Im W<strong>in</strong>ter schlittelt N<strong>in</strong>a<br />
gerne.<br />
FZ: N<strong>in</strong>a spielt gerne<br />
draussen.<br />
FZ: Sie spielt gerne mit<br />
ihrem Bru<strong>der</strong> Garten.<br />
SFZW: Falls N<strong>in</strong>a frei hätte,<br />
würde sie im W<strong>in</strong>ter im<br />
Schnee spielen und im<br />
Sommer seilspr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong><br />
auf <strong>der</strong> Schaukel schaukeln.<br />
FZ: Schlitteln.<br />
FZ: Draussen<br />
spielen.<br />
FZ: Etwas mit<br />
ihrem Bru<strong>der</strong> im<br />
Garten spielen.<br />
SFZW: Im<br />
W<strong>in</strong>ter im<br />
Schnee spielen,<br />
im Sommer<br />
seilspr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong><br />
auf <strong>der</strong> Schaukel<br />
schaukeln.<br />
85
Du hast gesagt, dass du mit<br />
Isabel spielst. Ist dies fast e<strong>in</strong><br />
wenig de<strong>in</strong>e Zwill<strong>in</strong>gsschwester.<br />
Hast du auch noch Schwestern?<br />
Ist er älter?<br />
N<strong>in</strong>a, die Erwachsenen Leute,<br />
auch die Lehrer<strong>in</strong>nen, denken<br />
<strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass sich<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr gerne bewegen.<br />
Stimmt dies?<br />
Bewegen sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht<br />
gerne?<br />
Ihr bewegt euch nicht gerne?<br />
Aber du hast ja da lauter so<br />
Sachen gezeichnet.<br />
Was?<br />
Weisst du was mit bewegen<br />
geme<strong>in</strong>t Ist? Spielen, rennen,<br />
klettern. Dies ist mit Bewegen<br />
geme<strong>in</strong>t.<br />
Aber würdest du denn lieber den<br />
ganzen Tag auf dem Stuhl<br />
sitzen?<br />
Eben dies denken die<br />
Erwachsenen. Sie denken, dass<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> sicher nicht den ganzen<br />
Tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl sitzen<br />
wollen.<br />
Was wollen denn K<strong>in</strong><strong>der</strong> vor<br />
allem machen?<br />
Was spielen?<br />
09:18<br />
09:43<br />
10:37<br />
E<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>.<br />
Er ist vier. Er ist kle<strong>in</strong>er<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ne<strong>in</strong>, ich und Isabel nicht.<br />
Aber wir bewegen uns trotzdem nicht gerne.<br />
Aber wir bewegen uns trotzdem nicht gern.<br />
Doch.<br />
Spielen.<br />
Neeeei<strong>in</strong>.<br />
Ja.<br />
Spielen.<br />
Weiss ich nicht.<br />
AAW: K<strong>in</strong><strong>der</strong> wollen spielen.<br />
AAW: Spielen.<br />
86
Du hast vorh<strong>in</strong> auch schon etwas<br />
gesagt.<br />
E<strong>in</strong>fach spielen.<br />
Du hast da ganz tolle Sachen<br />
gezeichnet. An <strong>der</strong> Weihnacht<br />
hat man vielleicht verschiedene<br />
Wünsche, welche <strong>in</strong> Erfüllung<br />
gehen. Und ob diese Wünsche<br />
hier <strong>in</strong> Erfüllung gehen, dies<br />
kann ich nicht versprechen. Das<br />
habe ich gesagt. Aber wenn du<br />
jetzt Stella de<strong>in</strong>en wichtigsten<br />
Wunsch sagen könntest <strong>von</strong><br />
diesen Sachen hier, was wäre<br />
das?<br />
Wie funktioniert dieser Kreisel?<br />
Hier hat es ke<strong>in</strong>en solchen<br />
Kreisel, nirgends, o<strong>der</strong>?<br />
Aber du würdest gerne etwas<br />
zum Drehen haben?<br />
Super, danke vielmal. Jetzt<br />
werden wir hier noch<br />
ausschalten.<br />
10:55<br />
Ne<strong>in</strong>. Weiss ich nicht.<br />
Hmmm.<br />
Der Kreisel.<br />
Da hat es so e<strong>in</strong>en Stamm, und dann kann man hier drehen.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
O<strong>der</strong> sonst dieses Trampol<strong>in</strong>.<br />
WBW: N<strong>in</strong>as wichtigster<br />
Wunsch wäre e<strong>in</strong>en Kreisel<br />
zum Drehen zu haben o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>.<br />
WBW: E<strong>in</strong>en<br />
Kreisel zum<br />
Drehen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
Trampol<strong>in</strong>.<br />
87
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
06 N<strong>in</strong>a<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
N<strong>in</strong>a (06): auf e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und auf e<strong>in</strong>e Matte weiter spr<strong>in</strong>gen / Kreisspiel<br />
Körperstellungen erraten / Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen („E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>, das haben wir schon <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong>. Sie sollen es e<strong>in</strong> wenig mehr aufstellen. Das ist das, was ich sagen wollte.“)<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
N<strong>in</strong>a (06): e<strong>in</strong>en Kreisel zum Drehen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> zum Spr<strong>in</strong>gen<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
N<strong>in</strong>a (06): möchte vom Trampol<strong>in</strong> auf die Matte spr<strong>in</strong>gen, weil es ihr Wunsch ist („weil es<br />
me<strong>in</strong> Wunsch ist“)<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
N<strong>in</strong>a (06): spielt mit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Mädchen<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
N<strong>in</strong>a (06): Freude am neuen Spielplatz<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
N<strong>in</strong>a (06): aufpassen / zuschauen<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
N<strong>in</strong>a (06): könnte sich ihre Wünsche im Innenraum vorstellen: zwei Trampol<strong>in</strong>s, e<strong>in</strong>en Kreisel<br />
zum Daraufsitzen, e<strong>in</strong> Hochhaus zum Schauen und darauf herumgumpen („Also, da zwei<br />
Trampol<strong>in</strong>s und da so e<strong>in</strong> Kreisel, wo man draufsitze kann und dann drüllt es. Und da wäre<br />
e<strong>in</strong> Hochhaus, wo man schauen kann und dann herumgumpen.“)<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
-<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
N<strong>in</strong>a (06): am Morgen etwas länger im Bett liegen bleiben können<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
N<strong>in</strong>a (06): malen / spielen<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
N<strong>in</strong>a (06): Tischle<strong>in</strong>, Malunterlagen, Malstifte, Blätter zum Malen / Kreisel im Innenraum<br />
Freizeit (FZ)<br />
N<strong>in</strong>a (06): schlitteln / draussen spielen / etwas mit ihrem Bru<strong>der</strong> im Garten spielen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
N<strong>in</strong>a (06): im W<strong>in</strong>ter im Schnee spielen, im Sommer seilspr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Schaukel<br />
schaukeln<br />
88
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
06 N<strong>in</strong>a<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
N<strong>in</strong>a möchte auf e<strong>in</strong>em Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und auf e<strong>in</strong>e Matte weiter spr<strong>in</strong>gen. Sie möchte<br />
dies tun, „weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist.“ Sie möchte grundsätzlich etwas mehr Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen können. Sie sagt: „E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>, das haben wir schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Sie<br />
sollen es e<strong>in</strong> wenig mehr aufstellen. Das ist das, was ich sagen wollte.“ Neben dem<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen nennt sie als wichtigsten Wunsch auch e<strong>in</strong>en Kreisel zum Drehen.<br />
Sie mag das Kreisspiel „Körperstellungen erraten“. N<strong>in</strong>a spielt mit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Mädchen.<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> freuen sich, weil sie e<strong>in</strong>en neuen Spielplatz haben.<br />
N<strong>in</strong>a könnte sich ihre Wünsche im Innenraum vorstellen: „Also, da zwei Trampol<strong>in</strong>s und da<br />
so e<strong>in</strong> Kreisel, wo man draufsitzen kann und dann drüllt es. Und da wäre e<strong>in</strong> Hochhaus, wo<br />
man schauen kann und dann herumgumpen.“<br />
N<strong>in</strong>a malt und spielt gerne. Am Morgen möchte sie manchmal etwas länger im Bett bleiben<br />
können.<br />
In ihrem Schulhaus müsste es Tischle<strong>in</strong>, Malunterlagen, Malstifte, Blätter zum Malen haben.<br />
Es hätte auch e<strong>in</strong>en Kreisel zum Drehen im Innenraum.<br />
In ihrer Freizeit schlittelt N<strong>in</strong>a gerne. Sie spielt gerne draussen. Manchmal spielt sie auch<br />
gerne etwas mit ihrem Bru<strong>der</strong> im Garten.<br />
Hätte N<strong>in</strong>a heute ke<strong>in</strong>e Schule, so würde sie draussen im Schnee spielen. Wäre es Sommer,<br />
so würde sie gerne seilspr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> schaukeln.<br />
(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; vom Trampol<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e Matte spr<strong>in</strong>gen; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreisel drehen; <strong>von</strong><br />
e<strong>in</strong>er Sprossenwand auf e<strong>in</strong>e Weichbodenmatte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen; im Bett liegen<br />
89
07 Tobias<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />
Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
90
Interview-Protokoll Laufnr.: 07<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Tobias Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 6 Jahre 2 Monate<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 13:59 Datum: 15.12.2009<br />
Bemerkungen: sehr aufmerksam; überlegt e<strong>in</strong> Weilchen, bevor er etwas sagt; stellt aktiv Fragen; hat auf <strong>der</strong> Zeichnung e<strong>in</strong> Muster und ke<strong>in</strong>e Bewegungswünsche gezeichnet;<br />
wächst mit zwei Erstsprachen auf; spricht sehr gut Deutsch<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
Du bist heute das zweite K<strong>in</strong>d. 0:00 Mh (Ja).<br />
Jetzt könntest du e<strong>in</strong>mal ganz<br />
laut und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />
sagen.<br />
Gut. Jetzt nimmt dieses Gerät<br />
uns e<strong>in</strong>fach auf. Ich kann nicht<br />
so schnell schreiben, darum<br />
nehmen wir das auf.<br />
Ne<strong>in</strong>, dies hast du nicht<br />
gemacht, aber jetzt suche ich<br />
de<strong>in</strong>e Zeichnung. Du bist <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
zweiten <strong>Grundstufe</strong>, o<strong>der</strong>?<br />
Ne<strong>in</strong>, dies hat Reg<strong>in</strong>a gemacht.<br />
Ah, hier.<br />
Tobias, ja so jetzt stimmt es.<br />
Ja, er ist gestern zu mir<br />
gekommen.<br />
Ah ja, Tobias und manchmal<br />
lese ich hier etwas ab, ich habe<br />
nicht alle Fragen im Kopf.<br />
Also Tobias, du hast e<strong>in</strong> Muster<br />
gezeichnet.<br />
Die Aufgabe ist ja eigentlich<br />
gewesen, dass du Sachen<br />
zeichnest, welche du gerne <strong>in</strong><br />
01:24<br />
Ich heisse Tobias.<br />
Das habe ich nicht gemacht (zeigt auf e<strong>in</strong>e Zeichnung).<br />
Hat dies Fiona gemacht?<br />
Reg<strong>in</strong>a.<br />
Ja, dies habe ich gemacht.<br />
Ist Peter auch schon zu dir gekommen?<br />
Mh (Ja).<br />
Mit Schwarz, Gelb, Violett, Rot, Blau, Dunkelblau, Grün und noch Weiss.<br />
92
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen würdest,<br />
also bewegen o<strong>der</strong> spielen.<br />
Und du hast dann dieses schöne<br />
Muster gezeichnet. Jetzt würden<br />
wir e<strong>in</strong>fach über diese D<strong>in</strong>ge<br />
sprechen, die du gerne machst<br />
o<strong>der</strong> gerne machen würdest.<br />
Also, Stella hat ja gesagt, dass<br />
es sie wun<strong>der</strong> nimmt, was du<br />
gerne machen würdest hier dr<strong>in</strong>.<br />
Und man kann sich auch e<strong>in</strong>ige<br />
Sachen wünschen.<br />
Was könntest du dir vorstellen,<br />
was du gerne hier dr<strong>in</strong>nen<br />
machen würdest. Auch wenn es<br />
vielleicht nicht gehen würde.<br />
Was spielst du am liebsten?<br />
Aha, Fussball. Könntest du dir<br />
vorstellen, dass man dies auch<br />
dr<strong>in</strong>nen spielen würde?<br />
Und kannst du denn manchmal<br />
hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule Fussball<br />
spielen?<br />
Mit wem spielst du denn<br />
Fussball?<br />
Ah, da hat es noch an<strong>der</strong>e<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>. S<strong>in</strong>d es Buben und<br />
Mädchen zusammen?<br />
Du spielst dann noch mit den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>.<br />
Nur kurz, um Grüezi zu sagen.<br />
Ich glaube es sieht ziemlich<br />
ähnlich aus wie da unten.<br />
01:50<br />
02:28<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
Hmm (überlegt).<br />
Also am liebsten spiele ich Fussball.<br />
Ja.<br />
Ja, auf dem Pausenplatz.<br />
Mit Peter und mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>von</strong> oben (an<strong>der</strong>e <strong>Grundstufe</strong>).<br />
Ja.<br />
Ja. Warst du noch die da oben (<strong>in</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>)?<br />
Ja.<br />
FZ: Tobias spielt am liebsten<br />
Fussball.<br />
BW/SOZ: Tobias spielt<br />
Fussball mit Peter und den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
GS.<br />
FZ: Fussball<br />
spielen.<br />
BW//SOZ:<br />
Fussball spielen<br />
mit an<strong>der</strong>en<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />
93
Was könntest du dir sonst noch<br />
vorstellen, zum Spielen?<br />
Etwas das es hier draussen<br />
vielleicht nicht hat.<br />
Was würdest du noch gerne<br />
machen?<br />
Mit Legos bauen. Und kannst du<br />
dies hier manchmal machen?<br />
Ah so gut. Machst du dies<br />
manchmal auch zu Hause?<br />
Ah, super. Was baust du denn?<br />
Hotvil-Autos? Habe ich es richtig<br />
verstanden.<br />
Ah so..<br />
Ja Tobias, wenn wir schon beim<br />
Bauen s<strong>in</strong>d... Es gibt<br />
erwachsene Leute, Frauen und<br />
Männer, welche Schulhäuser<br />
bauen.<br />
Was möchtest du e<strong>in</strong>mal<br />
werden, wenn du gross bist?<br />
Fussballer. Dann spielst du aber<br />
dann schon sehr gerne Fussball.<br />
Eben es gibt Leute, welche<br />
Schulhausbauer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d und<br />
auch Schulhäuser für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>richten. Wenn du jetzt so e<strong>in</strong><br />
Schulhausbauer wärst –kannst<br />
du dir dies vorstellen?<br />
03:12<br />
03:45<br />
04:08<br />
Hmm (überlegt).<br />
Lego bauen.<br />
Ja, ich kann sogar dies machen, wie es da oben e<strong>in</strong>es hat, mit e<strong>in</strong>em Plan<br />
bauen (zeigt auf e<strong>in</strong>e Legokiste im Gestell).<br />
Ja, zu Hause habe ich e<strong>in</strong>e riesige Schachtel. Dann kann ich alles<br />
aufbauen.<br />
Solche „Hotvil-Autos“.<br />
Ja. Solche Lego-Hotvils. Weisst du nicht solche, mit denen man auf e<strong>in</strong>er<br />
Bahn fahren kann. E<strong>in</strong>fach so zum Bauen. Weisst du, man baut es<br />
e<strong>in</strong>fach.<br />
Ja.<br />
Fussballer. Fussballer will ich werden.<br />
Mh (Ja).<br />
Ja. Mh.<br />
AAW: Tobias würde gerne<br />
mit Legos bauen nach<br />
e<strong>in</strong>em Plan bauen.<br />
FZ: Er baut mit Legos nach<br />
Plan „Hotvil-Autos“.<br />
AAW: Mit Legos<br />
nach e<strong>in</strong>em Plan<br />
bauen.<br />
FZ: Nach Plan<br />
Autos bauen.<br />
94
Worauf würdest du beim Bauen<br />
schauen?<br />
Auf e<strong>in</strong>en Plan würdest du<br />
schauen beim Bauen, genau.<br />
Und wie würdest du dieses<br />
Schulhaus bauen, so dass es<br />
den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gefällt. Wie würdest<br />
du das machen?<br />
Aha, Fenster müsste es haben,<br />
e<strong>in</strong> Dach und e<strong>in</strong>e Mauer hätte<br />
es. Und hätte es vielleicht auch<br />
Platz für e<strong>in</strong> Fussballfeld im<br />
Schulhaus?<br />
Also man darf sich alles e<strong>in</strong><br />
bisschen wünschen.<br />
Aha, das wäre dann vielleicht<br />
schon e<strong>in</strong> wenig e<strong>in</strong> verrücktes<br />
Schulhaus.<br />
Aber angenommen, du wärst e<strong>in</strong><br />
wenig e<strong>in</strong> verrückter<br />
Schulhausbauer, kannst du dir<br />
das vorstellen?<br />
Also wie würde denn dieses<br />
Schulhaus aussehen?<br />
Zum Beispiel. Hätte es denn<br />
noch an<strong>der</strong>e Sachen <strong>in</strong> diesem<br />
Schulhaus, welche den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
o<strong>der</strong> dir gefallen würden?<br />
Aha, es müsste auch irgend e<strong>in</strong>e<br />
Bauecke geben, wo man bauen<br />
kann.<br />
05:22<br />
05:52<br />
6:24<br />
Auf e<strong>in</strong>en Plan.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Dach und e<strong>in</strong>er Mauer und Fenster.<br />
Neeee<strong>in</strong>.<br />
Ich glaube es eben nicht, dass so e<strong>in</strong> grosses Fussballfeld da Platz hätte.<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
Ja.<br />
Mit Gras dr<strong>in</strong> und mit Goal dr<strong>in</strong>.<br />
Mh (Ja).<br />
Ne<strong>in</strong>, nicht so. Malen mit P<strong>in</strong>sel. Und noch mit diesen Bauklötzen dort<br />
draussen bauen, dies mache ich noch ziemlich gerne.<br />
Wir bauen immer e<strong>in</strong>e Autobahn im Atelier<br />
SH: Tobias würde e<strong>in</strong><br />
Schulhaus mit e<strong>in</strong>em Dach,<br />
e<strong>in</strong>er Mauer und Fenstern<br />
bauen.<br />
SH: E<strong>in</strong> Fussballfeld hätte im<br />
Schulhaus nicht Platz.<br />
SH: Wenn er aber e<strong>in</strong> „etwas<br />
verrückter“ Schulhausbauer<br />
wäre, so hätte es Gras und<br />
e<strong>in</strong> Goal im Schulhaus.<br />
AAW: Tobias möchte gerne<br />
mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel malen. Er<br />
möchte auch gerne mit<br />
Bauklötzen e<strong>in</strong>e<br />
Chügelibahn o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Autobahn bauen.<br />
SH: würde e<strong>in</strong>e<br />
Dach, e<strong>in</strong>e<br />
Mauer und<br />
Fenster haben.<br />
SH: E<strong>in</strong><br />
Fussballfeld<br />
hätte im<br />
Innenraum nicht<br />
Platz.<br />
SH: Wenn er e<strong>in</strong><br />
„etwas<br />
verrückter<br />
Schulhausbauer“<br />
wäre, so hätte es<br />
Gras und e<strong>in</strong><br />
Goal im<br />
Innenraum.<br />
AAW: Malen mit<br />
e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel. Mit<br />
Bauklötzen e<strong>in</strong>e<br />
Chügelibahn und<br />
Autobahn bauen.<br />
95
Ja?<br />
Ah, so im Atelier. Was würdest<br />
du dir manchmal noch im Atelier<br />
als Posten wünschen?<br />
Basteln. Gibt es sonst noch<br />
etwas... Ich weiss jetzt auch<br />
nicht, vielleicht Fussball, o<strong>der</strong>...<br />
Das würdest du dir auch noch<br />
wünschen?<br />
Me<strong>in</strong>st du das wäre dann<br />
möglich im Atelier, dass man als<br />
Posten Landhockey nehmen<br />
könnte?<br />
Aha, aber dies wäre noch etwas,<br />
welches du gern hättest.<br />
Ist dies alles gewesen?<br />
Ich habe auch nicht mehr so viel<br />
zum Fragen, aber magst du noch<br />
e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Moment, Tobias?<br />
Mich nimmt eigentlich noch<br />
wun<strong>der</strong>, was du zu Hause gerne<br />
spielst o<strong>der</strong> bewegst. Also du<br />
hast vorh<strong>in</strong> gesagt, dass du<br />
gerne mit den Legos baust. Gibt<br />
es sonst noch etwas?<br />
Ja.<br />
Spielst du eigentlich lieber<br />
dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> lieber draussen?<br />
Dann habt ihr e<strong>in</strong>en Garten zu<br />
Hause, wo du spielen kannst.<br />
Hast du denn noch Geschwister,<br />
07:03<br />
07:30<br />
08:05<br />
und so mit den Chügeli (Murmeln).<br />
Basteln.<br />
Ja, Eishockey, Landhockey.<br />
Mh (Ja).<br />
Ne<strong>in</strong>, wir haben ja ke<strong>in</strong>e Sticker(Stöcke?), weisst du.<br />
Ja. So und jetzt habe ich nichts mehr gern. Ich me<strong>in</strong>e, dies ist jetzt alles<br />
gewesen.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Fussball, Brücken bauen mit Legos, Eisenbahn spielen.<br />
Eigentlich lieber draussen. Fangis spiele ich noch ziemlich gerne,<br />
draussen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Garten.<br />
AAW: Im Atelier würde<br />
Tobias auch gerne basteln.<br />
BW: Er würde sich auch<br />
Eishockey o<strong>der</strong> Landhockey<br />
wünschen.<br />
R: Landhockey könnte man<br />
nicht spielen, weil es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
GS ke<strong>in</strong>e Stöcke zum<br />
Spielen hat.<br />
FZ: Tobias spielt gerne<br />
Fussball. Er baut zu Hause<br />
auch gerne Brücken und<br />
spielt mit <strong>der</strong> Eisenbahn.<br />
FZ: Tobias spielt lieber<br />
draussen als dr<strong>in</strong>nen. Er<br />
spielt gerne Fangis<br />
draussen im Garten.<br />
AAW: Basteln.<br />
BW: Eishockey<br />
o<strong>der</strong><br />
Landhockey.<br />
R: Landhockey<br />
nicht möglich,<br />
weil es ke<strong>in</strong>e<br />
Stöcke zum<br />
Spielen hat.<br />
FZ: Fussball<br />
spielen. Mit<br />
Legos Brücken<br />
bauen, mit <strong>der</strong><br />
Eisenbahn<br />
spielen.<br />
FZ: Spielt lieber<br />
draussen als<br />
dr<strong>in</strong>nen. Fangis<br />
im Garten<br />
96
mit denen du spielen kannst?<br />
Ah, e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>.<br />
(Gespräch über Bru<strong>der</strong>)<br />
Wenn du heute frei hättest<br />
Tobias, wenn die Lehrer<strong>in</strong> krank<br />
wäre o<strong>der</strong> wenn ke<strong>in</strong>e Schule<br />
wäre...<br />
Ah, also wenn du heute frei<br />
hättest, was würdest du jetzt<br />
gerade spielen?<br />
Das wäre heute de<strong>in</strong> Wunsch.<br />
Tobias, ich habe noch etwas<br />
an<strong>der</strong>es zum Überlegen: Die<br />
erwachsenen Leute, also Lehrer<br />
o<strong>der</strong> auch Eltern, die denken <strong>von</strong><br />
den K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
sehr gerne bewegen.<br />
Ist dies bei dir auch so? O<strong>der</strong> ist<br />
dies bei dir an<strong>der</strong>s?<br />
O<strong>der</strong> würdest du lieber den<br />
ganzen Tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl<br />
sitzen.<br />
Aber du denkst auch, dass es für<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wichtig ist, dass sie<br />
sich genügend bewegen<br />
können?<br />
Gell, die Erwachsenen s<strong>in</strong>d ja<br />
nicht mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Ich weiss,<br />
dass ich mich als K<strong>in</strong>d sehr<br />
gerne bewegt habe. Plötzlich<br />
wird man gross und man er<strong>in</strong>nert<br />
sich vielleicht nicht mehr daran.<br />
Darum ist es wichtig, <strong>von</strong> den<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu wissen, ob es immer<br />
noch so ist, vielleicht hat sich<br />
09:03<br />
09:27<br />
10:05<br />
Ne<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>.<br />
Der ist schon gross, etwa vier. Und ich b<strong>in</strong> sechs.<br />
Ah, Tennis spiele ich noch gerne.<br />
Mmm (überlegt). Auto.<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
Ja, ich denke es auch so.<br />
Ne<strong>in</strong>, sonst wird es mir viel zu langweilig.<br />
Mh (Ja).<br />
FZ: Tobias spielt gerne<br />
Tennis.<br />
SFZW: Tobias würde mit<br />
Autos spielen.<br />
spielen.<br />
FZ: Tennis<br />
spielen.<br />
SFZW: Mit Autos<br />
spielen.<br />
97
das ja verän<strong>der</strong>t.<br />
O<strong>der</strong> was denkst denn du?<br />
Stella hat ja de<strong>in</strong>e schöne<br />
Zeichnung ausgelesen und hat<br />
gesagt, dass du sehr schöne<br />
Muster machen kannst.<br />
Stella nimmt es eigentlich noch<br />
wun<strong>der</strong>, was du am liebsten<br />
machst.<br />
Wenn du jetzt e<strong>in</strong>en Wunsch an<br />
Stella hättest, also etwas das du<br />
hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen<br />
möchtest, im Atelier o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Pause, etwas, das du e<strong>in</strong>fach<br />
gerne machen würdest, was<br />
wäre das?<br />
Also das würdest du gerne<br />
machen?<br />
Oh, etwas habe ich noch<br />
vergessen: Was machst du<br />
eigentlich ganz gerne im Turnen.<br />
Bist du denn e<strong>in</strong> Schneller, e<strong>in</strong><br />
schneller Knabe?<br />
Kannst du ganz schnell rennen?<br />
Was kannst du sonst noch ganz<br />
gut?<br />
Ja, also Plan lesen kannst du<br />
noch.<br />
Du, und letztes Jahr habt ihr<br />
doch im Turnen bei Frau B. so<br />
Posten <strong>von</strong> „Mut tut gut“<br />
gemacht. Weisst du noch?<br />
Was hast du dort am liebsten<br />
10:49<br />
11:44<br />
Ja, mh.<br />
Das wäre basteln und mit den Bauklötzen bauen, das wäre im Atelier.<br />
Und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause Fussball spielen.<br />
Ja.<br />
Fangis spielen. Ich will meistens Fänger se<strong>in</strong>. Das f<strong>in</strong>de ich so lässig.<br />
Ja.<br />
Mh (Ja).<br />
Sonst kann ich nicht mehr so, so gut Sachen machen.<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
WBW: Als wichtigster<br />
Wunsch nennt Tobias<br />
Fussball spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Pause.<br />
AAW: Als wichtigster<br />
Wunsch für das Atelier<br />
nennt Tobias basteln und<br />
mit den Bauklötzen bauen.<br />
BW/TU: Tobias spielt gerne<br />
Fangis.<br />
WBW: Fussball<br />
spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Pause.<br />
AAW: Basteln<br />
und mit<br />
Bauklötzen<br />
bauen.<br />
BW/TU: Fangis<br />
spielen.<br />
98
gemacht? Kannst du dich noch<br />
er<strong>in</strong>nern?<br />
Und so h<strong>in</strong>aufklettern, Machst du<br />
solche Sachen auch gerne?<br />
Ah so auf e<strong>in</strong>en Kasten konntest<br />
Du h<strong>in</strong>aufklettern.<br />
So wie e<strong>in</strong> breites Bänkle<strong>in</strong>,<br />
Schwedenkasten sagt man dem,<br />
War es oben so gelb.<br />
Daran er<strong>in</strong>nerst du dich noch.<br />
Möchtest du dies wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal<br />
machen<br />
Also Tobias, danke für de<strong>in</strong>e<br />
Sachen, die du gesagt hast.<br />
Ja. Hier könntest du auch noch<br />
abschalten, wenn du möchtest,<br />
da auf Stopp, du kannst ja schon<br />
etwas lesen....<br />
13:26<br />
Ne<strong>in</strong>, nicht mehr so gut.<br />
Ah jetzt weiss ich es. Da b<strong>in</strong> ich mit dem Ball auf etwas h<strong>in</strong>aufgeklettert.<br />
Und dort musste ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Basketballkorb h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>treffen. Weisst du,<br />
damit es nicht so hoch war b<strong>in</strong> ich auf etwas h<strong>in</strong>aufgeklettert.<br />
Er war aber noch ziemlich breit.<br />
Mh (Ja).<br />
Er war etwa <strong>von</strong> da bis da.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Bitte. Soll ich Florian holen gehen?<br />
BW/TU: Tobias er<strong>in</strong>nert sich<br />
an e<strong>in</strong>en Posten aus „Mut tut<br />
gut“: Von e<strong>in</strong>em<br />
Schwedenkasten aus, mit<br />
e<strong>in</strong>em Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Basketballkorb treffen. Er<br />
möchte dies wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal<br />
machen.<br />
BW/TU: Von<br />
e<strong>in</strong>em<br />
Schwedenkasten<br />
aus mit e<strong>in</strong>em<br />
Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Basketballkorb<br />
treffen.<br />
99
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
07 Tobias<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Tobias (07): Fussball spielen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> / Eishockey spielen / Landhockey spielen<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
Tobias (07): Fussball spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
-<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
Tobias (07): Fussball spielen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
-<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
-<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
Tobias (07): Landhockey spielen ist nicht möglich, da es <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS ke<strong>in</strong>e Stöcke zum Spielen<br />
habe („wir haben ke<strong>in</strong>e Stickers, weißt du“)<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
Tobias (07): Fangis spielen / <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Schwedenkasten aus mit e<strong>in</strong>em Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Basketballkorb treffen<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
-<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Tobias (07): mit Legos nach e<strong>in</strong>em Plan bauen, z.B. Autos / malen mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel / mit<br />
Bauklötzen e<strong>in</strong>e Chügelibahn und Autobahn bauen („Und noch mit diesen Bauklötzen dort<br />
draussen bauen, dies mache ich noch ziemlich gerne.“)/ basteln<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
Tobias (07): es würde e<strong>in</strong> Dach, e<strong>in</strong>e Mauer und Fenster haben / e<strong>in</strong> Fussballfeld hätte im<br />
Innenraum nicht Platz, wenn er aber e<strong>in</strong> „etwas verrückter“ Schulhausbauer wäre, so hätte<br />
es Gras und e<strong>in</strong> Goal im Innenraum<br />
Freizeit (FZ)<br />
Tobias (07): Fussball spielen / mit Legos Brücken bauen / mit <strong>der</strong> Eisenbahn spielen / Fangis<br />
im Garten spielen / spielt lieber draussen als dr<strong>in</strong>nen / Tennis spielen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
Tobias (07): mit Autos spielen<br />
100
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
07 Tobias<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
Tobias spielt am liebsten Fussball. So nennt er als wichtigsten Wunsch, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause mit den<br />
an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> Fussball spielen zu können. Er möchte auch Eishockey und Landhockey<br />
spielen. Er denkt, dass Landhockey spielen nicht möglich sei: „Wir haben ke<strong>in</strong>e Stöcke,<br />
weißt du“. Im Turnen spielt er gerne Fangis. Er möchte im Turnen wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal den Posten<br />
machen, wo man <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Schwedenkasten aus mit e<strong>in</strong>em Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Basketballkorb<br />
treffen muss.<br />
Tobias baut gerne mit Legos nach e<strong>in</strong>em Plan, z.B. Autos. Er malt gerne mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel<br />
und bastelt gerne. „Und noch mit diesen Bauklötzen dort draussen bauen, dies mache ich<br />
noch ziemlich gerne“, z.B. e<strong>in</strong>e Autobahn o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Chügelibahn.<br />
Se<strong>in</strong> Schulhaus hätte e<strong>in</strong> Dach, e<strong>in</strong>e Mauer und Fenster. E<strong>in</strong> Fussballfeld hätte im<br />
Innenraum sicher nicht Platz, wenn er aber e<strong>in</strong> etwas verrückter Schulhausbauer wäre, so<br />
hätte es Gras und e<strong>in</strong> Goal im Innenraum.<br />
In se<strong>in</strong>er Freizeit spielt Tobias gerne Fussball. Er baut mit Legos z.B. Brücken, spielt mit <strong>der</strong><br />
Eisenbahn. Er spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen, z.B. Fangis im Garten. Tobias spielt auch<br />
Tennis. Hätte Tobias heute ke<strong>in</strong>e Schule, so würde er mit Autos spielen.<br />
(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
zeichnen<br />
101
08 Florian<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />
Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
102
Interview-Protokoll Laufnr.: 08<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Florian Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 6 Jahre 3 Monate<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 13:22 Datum: 15.12.2009<br />
Bemerkungen: aufmerksam; <strong>in</strong>teressierte sich sehr für die Handpuppen; stellt Rückfragen<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
...Hier zeigt es an, wie lange wir 0:00<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> sprechen...<br />
Ja.<br />
Jetzt kannst du e<strong>in</strong>mal ganz laut<br />
und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />
Hier s<strong>in</strong>d die Sekunden.<br />
sagen.<br />
Florian<br />
Du hast ja da diese Burg<br />
gezeichnet. Wie stellst du dir<br />
dies mit dieser Burg <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> vor.<br />
Könntest du diese Burg zu<br />
Hause im Zimmer bauen?<br />
Du kannst also bei dir zu Hause<br />
e<strong>in</strong>e solche Burg bauen. Womit<br />
denn? Welche D<strong>in</strong>ge zum Bauen<br />
hast du?<br />
Hast du Legos o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Sachen?<br />
O<strong>der</strong> baust du auch mit Tüchern<br />
und Matratzen?<br />
Könntest du dir auch vorstellen<br />
hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>e Burg<br />
zu bauen?<br />
Fändest du dies noch lässig,<br />
wenn du hier e<strong>in</strong>e Burg bauen<br />
könntest?<br />
Machst du das manchmal?<br />
01:05<br />
Zu Hause bauen.<br />
Ja.<br />
Pause.<br />
Legos.<br />
Mit Legos.<br />
Ja.<br />
Es hat fast ke<strong>in</strong>en Platz hier, um e<strong>in</strong>e Burg zu bauen.<br />
AAW: Florian möchte e<strong>in</strong>e<br />
Burg bauen.<br />
R/AAW: Es hat zu wenig<br />
Platz, um e<strong>in</strong>e Burg zu<br />
bauen.<br />
AAW: E<strong>in</strong>e Burg<br />
bauen.<br />
R/AAW: Es hat<br />
zu wenig Platz,<br />
um e<strong>in</strong>e Burg zu<br />
104
Florian, kannst du noch sagen,<br />
warum dass du gerne baust?<br />
Was f<strong>in</strong>dest du lässig beim<br />
Bauen?<br />
Baust du auch mit an<strong>der</strong>en<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammen?<br />
Mit welchen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> baust du<br />
denn?<br />
Du hast dich und euch jetzt nicht<br />
gezeichnet. Wenn ihr jetzt<br />
zusammen spielt, freut ihr euch<br />
o<strong>der</strong> seid ihr traurig o<strong>der</strong>...<br />
Ja, Florian, du baust gerne<br />
Burgen. Jetzt gibt es<br />
erwachsene Leute, die bauen<br />
gerne Schulhäuser. Wenn du<br />
jetzt e<strong>in</strong> Schulhaubauer wärst,<br />
kannst du dir dies vorstellen?<br />
Wie würdest du dieses<br />
Schulhaus bauen, so dass es<br />
den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ganz gut gefallen<br />
würde <strong>in</strong> diesem Schulhaus?<br />
Es darf auch e<strong>in</strong> wenig e<strong>in</strong><br />
verrücktes Schulhaus se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>es<br />
das man vielleicht noch nie<br />
gesehen hat.<br />
Vielleicht könnten wir e<strong>in</strong> wenig<br />
e<strong>in</strong>e Idee<br />
„zusammensp<strong>in</strong>tisieren“? Das<br />
bedeutet, e<strong>in</strong> wenig e<strong>in</strong>e Idee<br />
02:39<br />
03:33<br />
03:45<br />
Ja. O<strong>der</strong> mit Bauklötzen könnte man auch draussen (im Gang) bauen.<br />
Mh (Ja).<br />
Meistens bauen wir e<strong>in</strong>e Kügelibahn mit den Bauklötzen.<br />
Da kann man e<strong>in</strong>e Schanzen machen und dann gumpt es (die Marmel).<br />
Mh (Ja).<br />
Mit Peter, Tobias, L<strong>in</strong>us und Michael.<br />
Freuen.<br />
Ja.<br />
Mh (Ja).<br />
(Pause).<br />
Dies weiss ich noch nicht.<br />
AAW: Florian baut gerne mit<br />
vier an<strong>der</strong>en Knaben e<strong>in</strong>e<br />
Kügelibahn.<br />
GEF: Die Knaben freuen<br />
sich, wenn sie mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
bauen.<br />
bauen.<br />
AAW:<br />
Kügelibahn mit<br />
an<strong>der</strong>en Knaben<br />
bauen.<br />
GEF: Freude.<br />
105
auszudenken.<br />
Was würdest du denn machen<br />
mit diesem Platz. Wofür würde<br />
es denn mehr Platz brauchen?<br />
Ich habe noch e<strong>in</strong> paar Fragen,<br />
aber magst du noch mit mir<br />
sprechen?<br />
Mich nimmt eigentlich noch<br />
wun<strong>der</strong>, was du <strong>in</strong> <strong>der</strong> Freizeit<br />
machst, also wenn du ke<strong>in</strong>e<br />
Schule hast.<br />
Freizeit ist diese Zeit, wo du frei<br />
hast zum Spielen und du<br />
machen kannst, was du<br />
möchtest.<br />
Ah, du hast noch e<strong>in</strong>e<br />
Schwester.<br />
Oben <strong>in</strong> <strong>der</strong> dritten <strong>Grundstufe</strong>?<br />
Ah, sie ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten und ist<br />
oben <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>?<br />
Gleicht ihr euch ganz fest.<br />
Spielst du manchmal mit de<strong>in</strong>er<br />
Zwill<strong>in</strong>gsschwester?<br />
Was spielt ihr denn?<br />
Ah, ...<br />
Ja, mit diesen haben wir als<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch gespielt. Das s<strong>in</strong>d<br />
doch die Figürchen mit den<br />
blauen Kappen.<br />
05:46<br />
07:23<br />
Es hätte ganz viel Platz.<br />
Dies weiss ich noch nicht.<br />
Jaja.<br />
Was ist Freizeit?<br />
Ich habe noch e<strong>in</strong>e Schwester<br />
Sie ist eben oben.<br />
Ne<strong>in</strong>, wir s<strong>in</strong>d Zwill<strong>in</strong>ge.<br />
Ja.<br />
Ja. Ich b<strong>in</strong> grösser.<br />
Ja.<br />
Jeweils mit den Schlümpfen.<br />
Kennst du die Schlümpfe.<br />
Die s<strong>in</strong>d lustig, gell?<br />
SH: Florian würde e<strong>in</strong><br />
Schulhaus bauen, wo es<br />
ganz viel Platz hätte.<br />
FZ: Florian und se<strong>in</strong>e<br />
Schwester spielen <strong>in</strong> ihrer<br />
Freizeit mit den Schlümpfen.<br />
SH. Es hätte<br />
ganz viel Platz<br />
im Schulhaus.<br />
FZ: Mit <strong>der</strong><br />
Schwester mit<br />
den Schlümpfen<br />
spielen.<br />
106
Ja. Was spielt ihr sonst noch zu<br />
Hause, wenn ihr frei habt<br />
?<br />
Habt ihr e<strong>in</strong>en Garten zu Hause?<br />
Drei Gärten.<br />
Ah, würdest du dir jetzt auch<br />
etwas <strong>von</strong> zu Hause, hierher<br />
wünschen? Etwas, das du lässig<br />
f<strong>in</strong>dest. Etwas, da du auch gerne<br />
hier vielleicht im Atelier spielen<br />
möchtest?<br />
Gormiti? Ne<strong>in</strong>.<br />
Würdest du hier manchmal<br />
gerne mit den Gormitis spielen?<br />
Was würdest du denn mit diesen<br />
spielen?<br />
Aha. Steht da drauf was man<br />
spielt?<br />
Florian, vorh<strong>in</strong> hast du gesagt,<br />
dass du zu Hause noch klettern<br />
kannst. Wie ist es hier?<br />
Im W<strong>in</strong>ter dürft ihr, so me<strong>in</strong>e ich,<br />
nicht.<br />
Aber würdest du dir dies<br />
wünschen, dass du manchmal<br />
e<strong>in</strong>fach so klettern könntest?<br />
Und sonst, was würdest du dir<br />
09:02<br />
Hm (studiert).<br />
Ja, drei Stück.<br />
Ja, weißt du, e<strong>in</strong>er ist oben.<br />
E<strong>in</strong>er ist oben und dort hat es e<strong>in</strong>e Treppe, welche runter geht. Dort hat es<br />
nochmals e<strong>in</strong>en. Und beim letzten hat es noch e<strong>in</strong> wenig mehr Treppen<br />
und dort ist auch nochmals e<strong>in</strong> Garten.<br />
Wir haben auch noch e<strong>in</strong>e Rutschbahn und e<strong>in</strong> Häuschen und e<strong>in</strong>en<br />
Baum zum Klettern.<br />
Kennst du „Gormiti“?<br />
Ich habe solche. Dies s<strong>in</strong>d so gefährliche Männchen. Ich habe etwa 15.<br />
Ja, mh.<br />
Weisst du, es hat noch Karten.<br />
Mh (Ja).<br />
Ja, ich kann auf dem Baum klettern.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ja, schon.<br />
FZ: Florian spielt gerne mit<br />
den „Gormitis“.<br />
BW: Forian möchte<br />
manchmal gerne klettern.<br />
FZ: Mit Gormitis<br />
spielen<br />
(Fantasy-<br />
Spielfiguren).<br />
BW: Klettern.<br />
107
sonst noch wünschen zum<br />
Bewegen und Spielen?<br />
Ja, denke nur nach.<br />
Ja, genau. Die sehen auch aus,<br />
als würden sie gerade denken,<br />
o<strong>der</strong>?<br />
Gefallen sie dir?<br />
Möchtest du Stella noch e<strong>in</strong>en<br />
Wunsch sagen, was du hier noch<br />
gerne machen würdest?<br />
Ihr könnt ja hier schon viele<br />
Sachen machen. Aber vielleicht<br />
gibt es etwas, das du sehr gerne<br />
machen würdest und hier nicht<br />
kannst.<br />
Mit diesen würdest du hier gerne<br />
spielen.<br />
Ich habe noch etwas an<strong>der</strong>es<br />
zum Überlegen:<br />
Die erwachsenen Leute, also<br />
Lehrer o<strong>der</strong> auch Eltern, die<br />
denken <strong>von</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass<br />
sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr gerne bewegen<br />
und auch Bewegung brauchen.<br />
Ist dies bei dir auch so? O<strong>der</strong> ist<br />
dies bei dir an<strong>der</strong>s. Was me<strong>in</strong>st<br />
du da dazu?<br />
Ist es bei dir an<strong>der</strong>s. Brauchst du<br />
ke<strong>in</strong>e Bewegung?<br />
O<strong>der</strong> könntest du dir vorstellen,<br />
den ganzen Tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl<br />
zu sitzen?<br />
10:00<br />
11:08<br />
Ich denke nach.<br />
Die haben die gleichen Augen (Handpuppen Madita und Paolo).<br />
Mh (Ja).<br />
S<strong>in</strong>d dies.... Gell, dies s<strong>in</strong>d Puppen?<br />
Die s<strong>in</strong>d herzig.<br />
Ja.<br />
(Pause).<br />
Eigentlich mit den Gormiti.<br />
Ja, mh.<br />
Bei mir ist es an<strong>der</strong>s.<br />
Pause.<br />
Ne<strong>in</strong>. Nur e<strong>in</strong> bisschen.<br />
AAW: Florian möchte gerne<br />
mit den Gormitis <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> spielen können.<br />
AAW: Mit den<br />
Gormitis spielen.<br />
108
Aber du denkst auch, dass es für<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wichtig ist, sich<br />
bewegen zu können?<br />
Habe ich dich schon nach<br />
de<strong>in</strong>em wichtigsten Wunsch<br />
gefragt? Ah, ja die Gormitis.<br />
Und wie schreibt man das?<br />
Du kannst schon lesen?<br />
So geschrieben: GORMITI?<br />
Wie sehen denn diese Gormitis<br />
aus?<br />
Aha. Kauft man die so? Aber<br />
dann nimmt man sie schon raus<br />
zum Spielen, o<strong>der</strong>?<br />
Kannst du e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e<br />
Gormitifigur zum Zeigen<br />
mitbr<strong>in</strong>gen, ich kenn sie nicht,<br />
Also Florian, danke für de<strong>in</strong>e<br />
Sachen, die du gesagt hast. Es<br />
war <strong>in</strong>teressant mit dir zu<br />
sprechen.<br />
Wenn du möchtest, kannst du<br />
hier wie<strong>der</strong> abstellen.<br />
10:49<br />
13:08<br />
Mh.<br />
Ja.<br />
G-O-R-M-I-T-I<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Päckchen.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
109
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
08 Florian<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Florian (08): klettern<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
-<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
-<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
Florian (08): Kügelibahn mit an<strong>der</strong>en Knaben bauen<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
Florian (08): Freude<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
-<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
Florian (08): es hätte zu wenig Platz, um e<strong>in</strong>e Burg zu bauen („es hat fast ke<strong>in</strong>en Platz hier,<br />
um e<strong>in</strong>e Burg zu bauen“)<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
-<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Florian (08): e<strong>in</strong>e Burg bauen / Kügelibahn mit an<strong>der</strong>en Knaben bauen / mit den Gormitis<br />
spielen (Fantasy-Spielfiguren)<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
Florian (08): es hätte ganz viel Platz im Schulhaus<br />
Freizeit (FZ)<br />
Florian (08): mit <strong>der</strong> Schwester mit den Schlümpfen (Spielfiguren) spielen / mit den Gormiti-<br />
Figuren (Fantasy-Spielfiguren) spielen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
-<br />
110
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
08 Florian<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
Florian möchte manchmal auch klettern können.<br />
Florian möchte gerne e<strong>in</strong>e Burg bauen. Er sagt: „Es hat fast ke<strong>in</strong>en Platz hier, um e<strong>in</strong>e Burg<br />
zu bauen“. In se<strong>in</strong>em Schulhaus hätte ganz viel Platz.<br />
Er liebt es auch, mit den an<strong>der</strong>en Knaben e<strong>in</strong>e Kügelibahn zu bauen. Die Knaben freuen<br />
sich, wenn sie zusammen spielen. Er möchte auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> mit den Gormitis<br />
(Fantasy-Spielfiguren) spielen können.<br />
In se<strong>in</strong>er Freizeit spielt Florian gerne mit se<strong>in</strong>er Schwester mit den Schlümpfen (Spielfiguren)<br />
und mit den Gormiti-Figuren (Fantasy-Spielfiguren).<br />
(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
e<strong>in</strong>e Burg bauen<br />
111
09 L<strong>in</strong>us<br />
• (Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
112
(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
09 L<strong>in</strong>us<br />
(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
<strong>in</strong> Spielanlagen mit Autos, Töffs, Eisenbahn spielen<br />
114
10 Felix<br />
• Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
und Aussagen aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />
115
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
und Aussagen aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />
10 Felix<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen und e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Hängematte schw<strong>in</strong>gen; auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel gigampfen<br />
Aussagen betreffend Bewegungsvorlieben <strong>von</strong> Felix aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />
Er liebt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hängematte zu se<strong>in</strong> und dar<strong>in</strong> zu schaukeln. Er spielt gerne Rollenspiele<br />
mit Tieren. Im Moment wählt er oft den roten Kreisel und bewegt sich <strong>in</strong> diesem.<br />
117
11 Fiona<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />
Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
118
Interview-Protokoll Laufnr.: 11<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Fiona Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 5 Jahre 11 Monate<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 16:25 Datum: 15.12.2009<br />
Bemerkungen: wächst mit zwei Erstsprachen auf; Deutsch als Zweitsprache; Interview <strong>in</strong> Standardsprache Deutsch, <strong>von</strong> Fiona so gewünscht; spricht sehr leise; Aussprache<br />
sehr klar; spricht <strong>von</strong> sich aus wenig, ist aber sehr präsent<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
Jetzt kannst du e<strong>in</strong>mal laut und 00:00<br />
deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen<br />
Fiona<br />
Also Fiona, du hast ja hier ganz<br />
tolle Ideen gezeichnet. Was<br />
geschieht auf de<strong>in</strong>er Zeichnung?<br />
Du balancierst im Turnen.<br />
Würdest dies auch gerne hier<br />
machen.<br />
Was geschieht denn noch,<br />
Fiona?<br />
Du malst.<br />
Du malst mit dem P<strong>in</strong>sel. Genau.<br />
Was geschieht sonst noch alles<br />
auf de<strong>in</strong>er Zeichnung?<br />
Ja, mit dem Hüpfball, gell.<br />
Und hier geschieht, so glaube<br />
ich, noch etwas Lustiges. Was<br />
passiert denn da?<br />
Ja, du fliegst. Wünschst du dir<br />
dies?<br />
Ezgi, kennst du alle Wörter auf<br />
Deutsch?<br />
Ja? Sonst fragst du e<strong>in</strong>fach.<br />
Du kletterst hier auf dem Baum.<br />
Das hast du noch gezeichnet.<br />
01:05<br />
Ich balanciere im Turnen.<br />
Mh (Ja).<br />
Male.<br />
Ich male mit dem P<strong>in</strong>sel.<br />
Ich gumpe.<br />
Mh (Ja).<br />
Ich spr<strong>in</strong>gseile.<br />
Ich fliege.<br />
Ja, ich wünsche fliegen.<br />
Mh (ja).<br />
Mh (ja).<br />
Ich klettere auf dem Baum.<br />
BW: Fiona möchte gerne<br />
balancieren, gumpen auf<br />
e<strong>in</strong>em Hüpfball,<br />
seilspr<strong>in</strong>gen.<br />
Fiona möchte gerne fliegen.<br />
Fiona möchte gerne<br />
gumpen.<br />
AAW: Fiona möchte gerne<br />
mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel malen.<br />
BW: Fiona möchte gerne auf<br />
e<strong>in</strong>em Baum klettern. Fiona<br />
möchte gerne mit e<strong>in</strong>em Ball<br />
spielen.<br />
BW: Balancieren,<br />
gumpen auf e<strong>in</strong>em<br />
Hüpfball,<br />
seilspr<strong>in</strong>gen,<br />
fliegen.<br />
AAW: mit dem<br />
P<strong>in</strong>sel malen.<br />
BW: Auf e<strong>in</strong>em<br />
Baum<br />
herumklettern.<br />
120
Du spielst mit dem Ball.<br />
Warum möchtest du diese<br />
Sachen gerne machen?<br />
Macht es Dir Spass?<br />
Was ist für Dich Spass?<br />
Und da diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die du<br />
gezeichnet hast, spielen die<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>? S<strong>in</strong>d dies alles<br />
Mädchen? O<strong>der</strong> wer ist das?<br />
Bist du das?<br />
Das bist du auch?<br />
Bist du ganz alle<strong>in</strong>e am Spielen?<br />
O<strong>der</strong> spielst du manchmal auch<br />
mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />
Du hast es hier nicht gezeichnet,<br />
gell.<br />
Was könntest du mit an<strong>der</strong>en<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> spielen?<br />
Pferd spielen, habe ich dies<br />
richtig verstanden?<br />
Du hast ja hier für Stella die<br />
Wünsche aufgezeichnet. Die<br />
Wünsche könnte man vielleicht<br />
e<strong>in</strong>mal im Atelier machen, e<strong>in</strong>en<br />
Posten mit balancieren o<strong>der</strong> so.<br />
Denkst du es wäre möglich, so<br />
etwas hier zu machen?<br />
Fehlt etwas?<br />
02:35<br />
03:44<br />
Ball.<br />
Ja.<br />
Weil ich`s gern habe.<br />
Mh.<br />
Spr<strong>in</strong>gseilen.<br />
(Pause).<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
Ja, auch mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />
Pferd<br />
Mh.<br />
Überlegt.<br />
(Pause).<br />
BEG: Fiona möchte<br />
balancieren, gumpen auf<br />
e<strong>in</strong>em Ball, seilspr<strong>in</strong>gen,<br />
fliegen, malen, klettern, weil<br />
sie es gern hat.<br />
Am meisten Spass macht ihr<br />
seilspr<strong>in</strong>gen.<br />
SOZ/BW: Fiona spielt mit<br />
an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. Sie spielt<br />
mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> „Pferd“.<br />
BEG:Balancieren,<br />
gumpen auf e<strong>in</strong>em<br />
Ball, seilspr<strong>in</strong>gen,<br />
fliegen, malen,<br />
klettern, weil sie es<br />
gern hat.<br />
Am liebsten hat sie<br />
seilspr<strong>in</strong>gen.<br />
SOZ/BW: Spielt mit<br />
an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
„Pferd“.<br />
121
Hast du me<strong>in</strong>e Frage<br />
verstanden?<br />
Warum könnte man dies nicht<br />
hier im Atelier machen?<br />
Ah, weil es nichts zum<br />
Balancieren hat. Aber würdest<br />
du dir dies als Atelierposten<br />
wünschen?<br />
Gell, ich habe gesagt, Wünsche<br />
können nicht immer <strong>in</strong> Erfüllung<br />
gehen. Aber vielleicht könnte<br />
man hier doch so etwas machen.<br />
Ich muss es mir überlegen und<br />
auch mit Frau A. besprechen.<br />
Was könnte man auch noch als<br />
Atelierposten nehmen?<br />
Was würdest du dir noch<br />
wünschen, auch wenn es jetzt<br />
nicht geht.<br />
Ja, malen. Das könnt ihr hier<br />
schon machen. Was würdest du<br />
dir sonst noch wünschen?<br />
Als Atelierposten?<br />
Das könnte man schon machen.<br />
Mit dem Hüfball o<strong>der</strong> wie?<br />
Ist da auch noch e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong><br />
drauf?<br />
Was würde denn die Lehrer<strong>in</strong><br />
machen, wenn du an e<strong>in</strong>em<br />
Atelierposten wärst?<br />
(Pause).<br />
Weil wir hier ke<strong>in</strong> solches haben.<br />
Mh. Ja.<br />
Malen.<br />
Hüpfen.<br />
Mh (ja).<br />
Ja.<br />
Ne<strong>in</strong>, so.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
(Pause).<br />
R: Man könnte im Atelier<br />
nicht balancieren, weil es<br />
nichts zum Balancieren hat.<br />
AAW: Fiona würde im Atelier<br />
auch gerne malen.<br />
BW: Fiona würde auch<br />
gerne hüpfen.<br />
R: Balancieren<br />
wäre nicht möglich,<br />
weil es nichts zum<br />
Balancieren hat.<br />
AAW: Malen.<br />
BW: Hüpfen.<br />
LP: Zuschauen.<br />
122
Würde sie auch hüpfen o<strong>der</strong><br />
zuschauen?<br />
Du, und diese Mädchen, das bist<br />
ja du. Freut sich dieses Mädchen<br />
hier o<strong>der</strong> ist es traurig?<br />
Wie fühlt es sich hier?<br />
Verstehst du das Wort fühlen?<br />
Hat es e<strong>in</strong> gutes Gefühl?<br />
So, das habe ich schon gefragt,<br />
ob man diese Sachen hier<br />
machen kann. Möchtest du auch<br />
noch an<strong>der</strong>e Sachen hier<br />
machen, die du nicht gezeichnet<br />
hast? Vielleicht ist dir ja noch<br />
etwas <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n gekommen.<br />
Es kann auch e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong><br />
Wunsch se<strong>in</strong>?<br />
Ah, du wünschst dir e<strong>in</strong>en<br />
Teddybär.<br />
Und <strong>der</strong> wäre dann auch mit Dir<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule.<br />
Julia hat heute e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> die<br />
Schule mitgenommen. Hast du<br />
ihn gesehen?<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Frage habe ich<br />
noch. Es gibt Leute, die<br />
Schulhäuser für K<strong>in</strong><strong>der</strong> bauen.<br />
Wenn du jetzt so e<strong>in</strong>e<br />
Schulhausbauer<strong>in</strong> wärst, wie<br />
würdest du für diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
05:50<br />
07:12<br />
Zuschauen.<br />
Es freut sich.<br />
Schön.<br />
Mh. Ja.<br />
(Pause).<br />
(Pause).<br />
E<strong>in</strong>en Teddybär.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
LP: Die Lehrperson würde<br />
zuschauen.<br />
GEF: Das Mädchen freut<br />
sich. Das Mädchen fühlt sich<br />
schön.<br />
SW: Fiona wünscht sich<br />
e<strong>in</strong>en Teddybären <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Schule.<br />
GEF: Freude. Sich<br />
schön fühlen.<br />
SW: Teddybär <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Schule.<br />
123
Schulhaus bauen, so dass es<br />
ihnen gefallen würde?<br />
O<strong>der</strong> was hätte es alles im<br />
Schulzimmer, das den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
gefallen würde?<br />
Hast du e<strong>in</strong>e Idee?<br />
Würdest du vielleicht e<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stellen?<br />
Und was noch, es wäre alles<br />
möglich. So dass es den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
sehr, sehr gut geht und so dass<br />
sie Spass haben.<br />
Oh, e<strong>in</strong>e Malecke. Das würdest<br />
du auch machen. Und was denn<br />
noch?<br />
E<strong>in</strong> Matheheft. Und würdest du<br />
auch noch etwas zum Bewegen<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stellen?<br />
Natürlich, e<strong>in</strong> Sprigseil hätte es<br />
auch, das macht dir ja Spass.<br />
Was würdest du denn draussen<br />
noch h<strong>in</strong>stellen?<br />
Das magst du?<br />
Magst du noch e<strong>in</strong> wenig mit mir<br />
sprechen?<br />
Mich und Stella nimmt es noch<br />
wun<strong>der</strong>, was du denn<br />
<strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Freizeit machst. Weißt<br />
du was Freizeit ist?<br />
08:10<br />
09:31<br />
(Pause).<br />
Hm.<br />
(Pause).<br />
Oh ja, e<strong>in</strong>e Rutschbahn.<br />
E<strong>in</strong>e Malecke.<br />
E<strong>in</strong>e Matheheft.<br />
E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil.<br />
Etwas zum Rutschen und e<strong>in</strong>en Ball.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Mh.<br />
SH: Fiona könnte es sich<br />
vorstellen, wenn im<br />
Schulzimmer auch e<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn wäre.<br />
Sie würde auch e<strong>in</strong>e<br />
Malecke e<strong>in</strong>richten.<br />
Es hätte auch e<strong>in</strong> Matheheft.<br />
Es hätte auch e<strong>in</strong> Sprigseil<br />
Draussen hätte es etwas<br />
zum Rutschen und e<strong>in</strong>en<br />
Ball.<br />
SH: E<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn im<br />
Schulzimmer.<br />
Malecke Matheheft,<br />
e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil.<br />
Draussen etwas<br />
zum Rutschen und<br />
e<strong>in</strong> Ball.<br />
124
Also was machst du gerne, wenn<br />
du ke<strong>in</strong>e Schule hast, wenn du<br />
frei hast?<br />
Ist E. de<strong>in</strong>e Schwester? Sie war<br />
doch vorletztes Jahr auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong>?<br />
Was spielt ihr denn zusammen.<br />
Ah, und du bist die Lehrer<strong>in</strong> und<br />
E. die Schüler<strong>in</strong>?<br />
...und du die Schüler<strong>in</strong>.<br />
Was spielt ihr sonst noch, wenn<br />
ihr frei habt?<br />
Und dann bist du Mami und sie<br />
Papi?<br />
Umgekehrt, o<strong>der</strong> je nach dem?<br />
Ja, Fiona, spielst du lieber<br />
draussen o<strong>der</strong> lieber dr<strong>in</strong>nen?<br />
Habt ihr zu Hause e<strong>in</strong>en<br />
Spielplatz draussen?<br />
O<strong>der</strong> geht ihr manchmal auf den<br />
Schulhausplatz zum Spielen?<br />
Was spielst du dann auf dem<br />
Schulhausplatz am liebsten?<br />
Ah, rutschen. Dies hast du gar<br />
nicht gezeichnet. Das machst du<br />
auch gern?<br />
Wenn heute ke<strong>in</strong>e Schule wäre,<br />
wenn jetzt gerade frei wäre, also<br />
wenn die Lehrer<strong>in</strong>nen krank<br />
10:50<br />
11:35<br />
Mit E. spielen.<br />
Ja, jetzt geht sie <strong>in</strong> die dritte Klasse.<br />
Lehrer<strong>in</strong>.<br />
Mh. E. ist die Lehrer<strong>in</strong>.<br />
Mh.<br />
Mami und Papi.<br />
Pause.<br />
Mmh (??).<br />
Dr<strong>in</strong>nen.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Mh (Ja).<br />
Rutschen.<br />
Ja.<br />
FZ: Fiona spielt mit ihrer<br />
Schwester „Lehrer<strong>in</strong>“ und<br />
„Mami und Papi“.<br />
FZ: Fiona spielt lieber<br />
dr<strong>in</strong>nen als draussen.<br />
FZ: Manchmal geht Fiona<br />
auch auf den<br />
Schulhausspielplatz und<br />
fährt am liebsten<br />
Rutschbahn.<br />
FSZW: Fiona würde mit<br />
e<strong>in</strong>em Ball spielen.<br />
FZ: Mit <strong>der</strong><br />
Schwester<br />
„Lehrer<strong>in</strong>“ und<br />
„Mami und Papi“<br />
spielen.<br />
FZ: spielt lieber<br />
dr<strong>in</strong>nen als<br />
draussen.<br />
FZ: Rutschbahn<br />
fahren auf dem<br />
Schulhausspielplatz<br />
FSZW. Mit e<strong>in</strong>em<br />
Ball spielen.<br />
125
wären, was würdest du am<br />
liebsten spielen gehen?<br />
Fiona, die Erwachsenen Leute,<br />
auch die Lehrer<strong>in</strong>nen, denken<br />
<strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass sich<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr gerne bewegen. Ist<br />
die bei dir auch so, o<strong>der</strong> ist es<br />
an<strong>der</strong>s?<br />
Aber würdest du denn lieber den<br />
ganzen Tag auf dem Stuhl<br />
sitzen?<br />
Man kann sich Sachen<br />
wünschen, du hast dir auch<br />
e<strong>in</strong>en Teddybären gewünscht.<br />
Wenn du jetzt Stella e<strong>in</strong>en<br />
Wunsch sagen könntest <strong>von</strong><br />
diesen Sachen hier, was wäre<br />
de<strong>in</strong> grösster Wunsch? Was<br />
würdest du dir für die <strong>Grundstufe</strong><br />
wünschen?<br />
Spr<strong>in</strong>gseil würdest du dir<br />
wünschen. Wo könnte man dies<br />
hier machen auf <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>?<br />
Und hat es dr<strong>in</strong>nen auch Platz.<br />
Vielleicht im Gang.<br />
Ah, Spr<strong>in</strong>gseil ist e<strong>in</strong> schöner<br />
Wunsch.<br />
Ah Fiona, Ich habe dich noch<br />
vergessen zu fragen, was du<br />
denn am liebsten im Turnen<br />
machst?<br />
Und früher hattet ihr so Mut tut<br />
gut Posten bei Frau B. Kannst du<br />
dich er<strong>in</strong>nern? So mit klettern<br />
12:00<br />
10:55<br />
13:48<br />
14:04<br />
Ball.<br />
(Pause).<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Spr<strong>in</strong>gseil.<br />
Draussen ist Platz.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Fangen.<br />
WBW: Fiona möchte am<br />
liebsten seilspr<strong>in</strong>gen.<br />
R: Fiona kann es sich<br />
vorstellen, draussen Seil zu<br />
spr<strong>in</strong>gen, weil es dort Platz<br />
hat.<br />
BW/TU: Im Turnen spielt<br />
Fiona am liebsten Fangis.<br />
WBW:<br />
Seilspr<strong>in</strong>gen.<br />
R: Seilspr<strong>in</strong>gen ist<br />
draussen möglich.<br />
BW/TU: Fangis<br />
spielen.<br />
126
und herunterspr<strong>in</strong>gen. Was hast<br />
du <strong>von</strong> diesen Posten am<br />
liebsten gemacht?<br />
Mit Heben und zur an<strong>der</strong>en Seite<br />
gehen? Kannst du mir dies noch<br />
erklären? Ich weiss noch nicht<br />
genau welchen Posten du<br />
me<strong>in</strong>st.<br />
Du, weißt wie es aussieht, gell?<br />
Wollen wir es zeichnen?<br />
Möchtest du es hier zeichnen?<br />
Ah, dass ist e<strong>in</strong> Tau.<br />
Und dann schw<strong>in</strong>gst du zur<br />
an<strong>der</strong>en Seite? Steigst du<br />
irgendwo h<strong>in</strong>auf und dann<br />
schw<strong>in</strong>gst....<br />
Da steigst du h<strong>in</strong>auf.<br />
Ah, dann hältst du etwas und<br />
schw<strong>in</strong>gst h<strong>in</strong>über. Ist dies <strong>der</strong><br />
Affenschwanz?<br />
Möchtest du dies wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal<br />
machen?<br />
Gut Fiona. Das wärs dann.<br />
Danke vielmal. Es war<br />
<strong>in</strong>teressant mit dir zu sprechen.<br />
Möchtest du noch etwas sagen?<br />
O<strong>der</strong> kommt dir sonst noch<br />
etwas <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n, was du gern<br />
spielen o<strong>der</strong> bewegen möchtest,<br />
welches de<strong>in</strong> Wunsch ist?<br />
E<strong>in</strong> Teddybär.<br />
15:47<br />
Mit Heben (Halten) und zur an<strong>der</strong>en Seite gehen.<br />
Pause<br />
(Fiona zeichnet).<br />
Hier hebt man...<br />
Ja. Da steig ich h<strong>in</strong>auf.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
E<strong>in</strong> Teddybär.<br />
BW/TU: Fiona er<strong>in</strong>nert sich<br />
an den „Mut tut gut-Posten“<br />
bei dem man auf e<strong>in</strong>en<br />
Schwedenkasten steigt, e<strong>in</strong><br />
Tau ergreift und sich<br />
schw<strong>in</strong>gen lässt und sich auf<br />
e<strong>in</strong>e Weichbodenmatte<br />
fallen lässt.<br />
SW: Der wichtigste Wunsch<br />
für Fiona wäre e<strong>in</strong>en<br />
Teddybären zu bekommen.<br />
BW/TU: auf e<strong>in</strong>en<br />
Schwedenkasten<br />
steigen, sich mit<br />
e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und<br />
her schw<strong>in</strong>gen und<br />
sich dann fallen<br />
lassen.<br />
SW: E<strong>in</strong>en<br />
Teddybären zu<br />
bekommen.<br />
127
Ja. Vielen Dank Fiona. Es war<br />
sehr spannend mit dir zu<br />
sprechen und du hast e<strong>in</strong>e sehr<br />
schöne Zeichnung gemacht.<br />
Oh, es ist Zeit für die Pause.<br />
Gut, du kannst schon lesen?<br />
Dort wo es Stopp heisst, kannst<br />
du draufdrücken....<br />
Mh (Ja).<br />
128
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
11 Fiona<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Fiona (11): balancieren / gumpen auf e<strong>in</strong>em Hüpfball / seilspr<strong>in</strong>gen / fliegen / auf e<strong>in</strong>em<br />
Baum herumklettern / hüpfen / „Pferd“ spielen<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
Fiona (11): seilspr<strong>in</strong>gen<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
Fiona (11): balancieren, gumpen auf e<strong>in</strong>em Ball, seilspr<strong>in</strong>gen, fliegen, malen, klettern, weil<br />
sie es gern hat („weil ich`s gern habe“)<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
Fiona (11): mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> „Pferd“ spielen<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
Fiona (11): Freude / sich schöne fühlen<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
Fiona (11): zuschauen<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
Fiona (11): balancieren wäre nicht möglich, weil es <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> nichts zum Balancieren<br />
hat / Seilspr<strong>in</strong>gen ist draussen möglich, dr<strong>in</strong>nen wegen dem Platz nicht<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
Fiona (11): Fangis spielen / auf e<strong>in</strong>en Schwedenkasten steigen, sich mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und<br />
her schw<strong>in</strong>gen und sich dann fallen lassen<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
Fiona (11): e<strong>in</strong>en Teddybären bekommen, <strong>der</strong> auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> dabei wäre<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Fiona (11): mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel malen<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
Fiona (11): e<strong>in</strong>e Rutschbahn, e<strong>in</strong>e Malecke, e<strong>in</strong> Matheheft, e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil müssten im<br />
dr<strong>in</strong>nen vorhanden se<strong>in</strong>, draussen hätte es etwas zum Rutschen und e<strong>in</strong>en Ball<br />
Freizeit (FZ)<br />
Fiona (11): Mit <strong>der</strong> Schwester „Lehrer<strong>in</strong>“ und „Mami und Papi“ spielen / spielt lieber dr<strong>in</strong>nen<br />
als draussen / Rutschbahn fahren auf dem Schulhausspielplatz<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
Fiona (11): mit e<strong>in</strong>em Ball spielen<br />
129
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
11 Fiona<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
Fiona würde gerne auf e<strong>in</strong>em Bänkle<strong>in</strong> balancieren, auf e<strong>in</strong>em Hüpfball gumpen, fliegen, auf<br />
e<strong>in</strong>em Baum herumklettern, hüpfen und mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> „Pferd“ spielen. Seilspr<strong>in</strong>gen ist<br />
ihr wichtigster Wunsch für die <strong>Grundstufe</strong>. Sie nennt folgenden Grund, warum sie diese<br />
D<strong>in</strong>ge gerne machten möchte: „Weil ich`s gern habe“. Bei diesen Aktivitäten freut sie sich<br />
und fühlt sich schön dabei.<br />
Im Turnen würde sie gerne Fangis spielen. Sie liebt es auch, auf e<strong>in</strong>en Schwedenkasten zu<br />
steigen und sich mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und her zu schw<strong>in</strong>gen und sich dann fallen zu lassen.<br />
Balancieren wäre nur im Turnen möglich, weil es <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> nichts zum Balancieren<br />
hat. Seilspr<strong>in</strong>gen wäre nur draussen möglich, dr<strong>in</strong>nen wäre zu wenig Platz.<br />
Fiona malt gerne mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel.<br />
Fiona wünscht sich e<strong>in</strong>en Teddybären, <strong>der</strong> auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> dabei wäre.<br />
In ihrem Schulhaus hätte es e<strong>in</strong>e Rutschbahn, e<strong>in</strong>e Malecke, e<strong>in</strong> Matheheft. E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil<br />
müsste auch vorhanden se<strong>in</strong>. Draussen hätte es etwas zum Rutschen und e<strong>in</strong>en Ball.<br />
In ihrer Freizeit spielt Fiona gerne mit <strong>der</strong> Schwester Rollenspiele wie „Lehrer<strong>in</strong>“ und „Mami<br />
und Papi“. Sie spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen. Sie mag es auch, auf dem<br />
Schulhausspielplatz Rutschbahn zu fahren.<br />
Wenn Fiona heute frei hätte, so würde sie am liebsten mit e<strong>in</strong>em Ball spielen.<br />
(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
seilspr<strong>in</strong>gen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; mit e<strong>in</strong>em Hüpfball hüpfen; fliegen; mit e<strong>in</strong>em Ball spielen,<br />
malen<br />
130
12 Reg<strong>in</strong>a<br />
• Zeichnung<br />
• Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
131
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
12 Reg<strong>in</strong>a<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
Trott<strong>in</strong>ett fahren; mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter auf e<strong>in</strong>en Baum steigen; fliegen<br />
133
13 Anna<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />
aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
134
Interview-Protokoll Laufnr.: 13<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Anna Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 6 Jahre 1 Monat<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 18:46 Datum: 15.12.2009<br />
Bemerkungen: hat ihr Stofftier, e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hund dabei; ist sehr mitteilsam und aufmerksam<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
Anna, könnest du zuerst ganz<br />
laut und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />
sagen.<br />
Ich schaue manchmal auf<br />
me<strong>in</strong>en Zettel. Da habe ich e<strong>in</strong><br />
paar Fragen aufgeschrieben.<br />
Ich habe nicht alle Fragen im<br />
Kopf und darum schaue ich da<br />
manchmal aus dieses Blatt.<br />
Ja. Ich suche de<strong>in</strong>e Zeichnung<br />
heraus, die ich und Stella<br />
ausgewählt haben. Wuff<br />
(Stofftier) kann ja dann vielleicht<br />
auch noch etwas sagen.<br />
Vielleicht hat er auch noch e<strong>in</strong>e<br />
Idee.<br />
Du hast ja da ganz tolle Ideen,<br />
was man hier machen könnte.<br />
Und wie stellst du dir das genau<br />
vor?<br />
Ah, dies würdest du gerne<br />
machen.<br />
Und könntest du dir auch<br />
vorstellen, diese Sachen hier<br />
dr<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> zu<br />
machen?<br />
Nicht?<br />
01:07<br />
Anna.<br />
Ja. Man kann nicht alles im Kopf behalten. Nur m<strong>in</strong>destens drei<br />
Sachen.<br />
Ja.<br />
Mh (Ja).<br />
Ich gehe hier über das Seil und dann könnte ich da <strong>in</strong> den Baum<br />
h<strong>in</strong>aufklettern und könnte mit e<strong>in</strong>em Eichhörnchen spielen gehen.<br />
Genau.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
BW: Anna möchte über e<strong>in</strong><br />
Seil balancieren. Sie<br />
möchte mit e<strong>in</strong>er Leiter auf<br />
e<strong>in</strong>en Baum h<strong>in</strong>aufsteigen.<br />
SW: Sie möchte im Baum<br />
mit e<strong>in</strong>em Eichhörnchen<br />
spielen gehen.<br />
BW: Balancieren; mit e<strong>in</strong>er<br />
Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum<br />
h<strong>in</strong>aufsteigen.<br />
SW: Im Baum mit e<strong>in</strong>em<br />
Eichhörnchen spielen.<br />
R: Auf e<strong>in</strong>en Baum<br />
steigen, ist nicht möglich,<br />
136
Und warum nicht?<br />
Aber könntest du dir auch<br />
vorstellen, dass man dies hier<br />
dr<strong>in</strong>nen machen könnte.<br />
Angenommen, es hätte hier<br />
mehr Platz.<br />
Zu Hause.<br />
Ah ja, habt ihr vielleicht so e<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> breites Band zu Hause?<br />
Vielleicht so e<strong>in</strong> Slackl<strong>in</strong>e?<br />
Ja, das ist schon noch etwas<br />
schwierig. Warum ist es<br />
schwierig?<br />
Ja, das schwankt so e<strong>in</strong> wenig<br />
h<strong>in</strong> und her.<br />
Wer wird „verruckt“?<br />
Wenn es nicht funktioniert wirst<br />
du „verruckt“.<br />
Ah, wenn D. dich stört. Wer ist<br />
denn D.?<br />
Ist er jünger o<strong>der</strong> älter als du?<br />
Könntest du nicht mit ihm<br />
spielen?<br />
02:05<br />
Es hat ke<strong>in</strong>en Baum. E<strong>in</strong>e Leiter haben wir schon, aber diese ist nicht<br />
da zum Spielen. Sie ist da, wenn man oben etwas aufhängen will.<br />
Ich fände es super. E<strong>in</strong> ganz grosses Zimmer und hier könnte man<br />
jetzt dieses Seil machen. Ich habe auch e<strong>in</strong>es.<br />
Ja. Da kann man darüber gehen.<br />
Ja.<br />
Ja. Aber es ist etwas schwierig.<br />
E<strong>in</strong>fach weil es so schwankt (gwagelet).<br />
D. „müpft“ mich immer e<strong>in</strong> wenig herum. (Anna sagt dies ganz schnell.<br />
Ich habe dies erst bei <strong>der</strong> Transkription verstanden).<br />
Und dann werde ich immer „verruckt“.<br />
Dann werde ich „verruckt“. Aber dann schimpfe ich nicht. Dann gehe<br />
ich h<strong>in</strong>unter und sage es.<br />
Ne<strong>in</strong>, wenn D. mich stört.<br />
Me<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong>.<br />
Er ist älter. Dann gehe ich h<strong>in</strong>unter und sage es und dann muss er<br />
h<strong>in</strong>unter und dann kann ich ganz alle<strong>in</strong>e.<br />
Wenn ich ihn etwas frage, z.B. „Darf ich <strong>in</strong> de<strong>in</strong> Zimmer kommen und<br />
e<strong>in</strong>e Kassette holen“, dann sagt er: Mmh. Ist ruhig und sagt e<strong>in</strong>fach<br />
R: Anna me<strong>in</strong>t ihre<br />
Wünsche seien nicht<br />
realisierbar, weil es ke<strong>in</strong>en<br />
Baum gäbe. E<strong>in</strong>e Leiter<br />
hätte es schon, aber die sei<br />
nicht zum Spielen da.<br />
Wenn es e<strong>in</strong> ganz grosses<br />
Zimmer hätte, dann könnte<br />
man dieses Balancierseil<br />
spannen.<br />
da es ke<strong>in</strong>en Baum gibt.<br />
E<strong>in</strong>e Leiter gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
GS, aber die ist nicht zum<br />
Spielen da. Wenn das<br />
Zimmer grösser wäre,<br />
könnte man das<br />
Balancierseil spannen.<br />
137
Also Anna, du balancierst hier<br />
auf <strong>der</strong> Zeichnung. Machst du<br />
das ganz alle<strong>in</strong>e?<br />
Könntest du dir vorstellen, dass<br />
da vielleicht noch an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
dazu kämen, welche da auch<br />
balancieren würden?<br />
E<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong> hast du nicht<br />
gezeichnet, gell. Wo wäre dann<br />
z.B. die Lehrer<strong>in</strong>, wenn du<br />
balancieren würdest?<br />
Ah, die würde sich h<strong>in</strong>ter dem<br />
Baum verstecken.<br />
Ah, die Lehrer<strong>in</strong>nen würden<br />
mitspielen?<br />
Und Anna, freust du dich hier,<br />
o<strong>der</strong> bist du traurig?<br />
Es sieht so aus. Also dann<br />
machst du das gerne?<br />
Also fühlst du dich gut, wenn du<br />
da oben balancieren kannst?<br />
Also ist das auch e<strong>in</strong> wenig wie<br />
Spass haben?<br />
Es ist e<strong>in</strong> wenig Spass.haben.<br />
O<strong>der</strong> was ist für dich genau<br />
Spass?<br />
Könntest du dann überallh<strong>in</strong><br />
fliegen?<br />
03:31<br />
03:50<br />
04:58<br />
nichts.<br />
Mh. (Ja).<br />
(ke<strong>in</strong>e Antwort?)<br />
Sie wäre h<strong>in</strong>ter dem Baum versteckt.<br />
E<strong>in</strong>e wäre da oben, und e<strong>in</strong>e wäre da. Und sie suchen die an<strong>der</strong>en.<br />
Und ich b<strong>in</strong> auch am Suchen. Aber jetzt gehe ich zuerst über das Seil.<br />
Und dann würde ich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> (<strong>in</strong> die Baumkrone) schauen.<br />
Mh (Ja).<br />
Ich freue mich.<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
(Pause).<br />
Ja Spass.<br />
....wenn ich fliegen könnte.<br />
Ja.<br />
LP: Diese wären h<strong>in</strong>ter dem<br />
Baum versteckt. Sie würden<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> beim<br />
Versteckspiel suchen.<br />
GEF: Anna empf<strong>in</strong>det<br />
Freude beim Balancieren.<br />
GEF: Anna würde Spass<br />
haben, wenn sie liegen<br />
könnte.<br />
LP: Mitspieler<strong>in</strong>nen<br />
(Versteckspiel)<br />
GEF: Freude beim<br />
Balancieren.<br />
GEF: Spass haben, wenn<br />
sie fliegen könnte<br />
138
Wir haben darüber gesprochen,<br />
dass man hier vielleicht<br />
balancieren könnte, wenn es<br />
e<strong>in</strong> wenig mehr Platz hätte.<br />
O<strong>der</strong> vielleicht im Gang?<br />
Gibt es noch an<strong>der</strong>e Sachen,<br />
welche du dir z.B. als<br />
Atelierposten wünschen<br />
würdest, zum Bewegen, zum<br />
Spielen?<br />
Ah, das machst du jetzt gerade.<br />
Und sonst so zum Bewegen?<br />
...ah joggen. Also e<strong>in</strong> wenig<br />
herumspr<strong>in</strong>gen.<br />
Wenn es regnet, dann gehst du<br />
nicht h<strong>in</strong>aus.<br />
Spielst du lieber dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong><br />
draussen?<br />
Fändest du auch toll, wenn man<br />
im Atelier Schlittschuh laufen<br />
wünschen könnte?<br />
Also Anna, was möchtest du<br />
e<strong>in</strong>mal werden, wenn du gross<br />
bist. Weißt du das schon?<br />
Ponywärter<strong>in</strong>. Kennst du dich<br />
denn schon aus mit Ponys.<br />
Gehst du manchmal reiten?<br />
Ja, wenn du möchtest.<br />
05:15<br />
06:40<br />
07:00<br />
Mit dem Webrahmen. Ich b<strong>in</strong> nämlich gerade daran (am Weben).<br />
Malen, was ich so machen könnte zum Bewegen... und basteln.<br />
Und dann e<strong>in</strong> wenig joggen...<br />
Ja, das mache ich gerne. Aber wenn es regnet, gehe ich nicht h<strong>in</strong>aus.<br />
Ne<strong>in</strong>. Ausser wenn ich <strong>in</strong> die Schule muss.<br />
Wenn es regnet, dann spiele ich dr<strong>in</strong>nen und wenn die Sonne sche<strong>in</strong>t,<br />
dann gehe ich am liebsten Schlittschuh laufen und b<strong>in</strong> draussen.<br />
Das kann man nicht. Das ist nur so kurz (Zeitdauer des Ateliers).<br />
Ponywärter<strong>in</strong>.<br />
Mh (Ja).<br />
Vorerst noch gehen (führen).<br />
Der Lehrer, dem die Ponys gehören, hat mir etwas verraten. Soll ich<br />
es sagen?<br />
Wenn man die Be<strong>in</strong>e fest zusammenklemmt, dann rennen die Ponys.<br />
AAW: Anna möchte gerne<br />
weben, malen, basteln.<br />
BW: Anna möchte e<strong>in</strong><br />
wenig joggen.<br />
FZ: Wenn es regnet spielt<br />
Anna lieber dr<strong>in</strong>nen. Bei<br />
schönem Wetter gehst sie<br />
gerne Schlittschuh laufen.<br />
AAW: Weben, malen,<br />
basteln.<br />
BW: Joggen.<br />
FZ: Bei Regenwetter<br />
dr<strong>in</strong>nen spielen. Bei<br />
schönem Wetter draussen<br />
Schlittschuh laufen.<br />
139
Ah, das hat er dir verraten,<br />
wenn man auf das Pony sitzt<br />
und die Be<strong>in</strong>e fest<br />
zusammenklemmt, dann rennen<br />
sie.<br />
Gehorchen diese Ponys auf<br />
dieses Zeichen?<br />
Ah, wenn sie e<strong>in</strong>em gut kennen<br />
und etwas Vertrauen haben.<br />
Also Ponywärter<strong>in</strong> möchtest du<br />
vielleicht werden.<br />
Ja, das kann immer noch<br />
Wechseln. Man kann e<strong>in</strong>fach<br />
e<strong>in</strong>en Wunsch haben, e<strong>in</strong>e<br />
Idee.<br />
Es gibt ja Leute, die bauen<br />
Schulhäuser für K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Wenn<br />
du so e<strong>in</strong>e Schulhausbauer<strong>in</strong><br />
wärst, wie würdest du e<strong>in</strong><br />
Schulhaus bauen, so dass es<br />
den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gefallen würde?<br />
Was hätte es <strong>in</strong> dieser Schule?<br />
...und Neocolor zum Malen.<br />
Was hätte es sonst noch <strong>in</strong><br />
dieser Schule?<br />
Ja, und vorher hattest du ja<br />
gesagt, dass du gerne<br />
balancieren würdest.<br />
Und etwas zum Klettern. O<strong>der</strong><br />
was noch?<br />
08:15<br />
Ja, vielleicht nicht bei allen Menschen. Erst wenn man sie etwas<br />
pflegt.<br />
Ich weiss noch nicht genau.<br />
Ja.<br />
Ich würde hier e<strong>in</strong>e Türe machen und dann so.<br />
So Engelchen aufgehängt. Es hätte so Tische mit Farbstiften,<br />
Filzstiften und Neocolor zum Malen.<br />
...und Papier.<br />
Bänkle<strong>in</strong>, auf die man sitzen kann und Stühle, Tische.<br />
So e<strong>in</strong> Balancierseil. So e<strong>in</strong> Slackl<strong>in</strong>e.<br />
Ja, da wäre so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man im Atelier<br />
h<strong>in</strong>aufsteigen und oben spielen.<br />
FZ: Anna geht zum<br />
Ponyreiten.<br />
SH: Ich würde e<strong>in</strong>e Türe<br />
machen. Es wären<br />
Engelchen aufgehängt. Es<br />
hätte tische mit Farbstiften,<br />
Filzstiften und Papier. Es<br />
hätte Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und<br />
Tische. Und es hätte e<strong>in</strong><br />
Balancierseil (Slackl<strong>in</strong>e). Es<br />
hätte auch so etwas wie e<strong>in</strong><br />
Baum, dann könnte man<br />
h<strong>in</strong>aufsteigen und oben<br />
spielen.<br />
FZ: Pony reiten.<br />
SH: Das Schulhaus hätte<br />
e<strong>in</strong>e Türe, an <strong>der</strong> Decke<br />
wären Engelchen<br />
aufgehängt. Es hätte<br />
Tische mit Farbstiften,<br />
Filzstiften und Papier. Es<br />
hätte Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und<br />
Tische. Und es hätte e<strong>in</strong><br />
Balancierseil<br />
(Slackl<strong>in</strong>e=Balancierband).<br />
Es hätte auch so etwas<br />
wie e<strong>in</strong> Baum, dann<br />
könnte man h<strong>in</strong>aufsteigen<br />
und oben spielen.<br />
140
Aha. So etwas wie e<strong>in</strong>e<br />
Galerie?<br />
Dies ist e<strong>in</strong>e Art Balkon im<br />
Haus.<br />
Habt ihr dies vielleicht zu<br />
Hause.<br />
Das würdest du dir wünschen,<br />
etwas wo man so h<strong>in</strong>aufsteigen<br />
könnte.<br />
Magst du noch e<strong>in</strong> wenig<br />
sprechen?<br />
Du hast schon gesagt, dass du<br />
gerne Slackl<strong>in</strong>e läufst.<br />
Was machst du sonst noch<br />
gerne, wenn du frei hast? Also<br />
wenn du ke<strong>in</strong>e Schule hast o<strong>der</strong><br />
Freizeit? Weißt du was das<br />
Wort Freizeit bedeutet?<br />
Wenn jetzt heute gar ke<strong>in</strong>e<br />
Schule wäre, wenn frei wäre,<br />
vielleicht wäre e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong><br />
krank. Was würdest du jetzt<br />
gerade spielen wollen? Wenn<br />
jetzt jemand sagen würde: Es<br />
ist ke<strong>in</strong>e Schule. Was würdest<br />
du jetzt gerade machen?<br />
Ja, und was spielen?<br />
Ah, darauf hättest du gerade<br />
Lust.<br />
Ich hätte noch zwei, drei weitere<br />
D<strong>in</strong>ge zum Fragen.<br />
Die Erwachsenen, also die<br />
grossen Leute, auch die<br />
Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer, die<br />
10:15<br />
11:25<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mh. (?)<br />
Ja.<br />
Mh (Ja).<br />
Ja, wenn man ke<strong>in</strong>e Schule hat. Dann mache ich für das Mami e<strong>in</strong>e<br />
Zeichnung und spiele e<strong>in</strong> wenig.<br />
Nach Hause spielen gehen.<br />
E<strong>in</strong>en Webrahmen machen und e<strong>in</strong>e Kordel.<br />
Ja.<br />
FZ: Anna malt gerne für das<br />
Mami e<strong>in</strong>e Zeichnung. Sie<br />
spielt gerne e<strong>in</strong> wenig.<br />
SFZW: Anna würde nach<br />
Hause spielen gehen, sie<br />
würde weben und e<strong>in</strong>e<br />
Kordel drehen.<br />
FZ: Für Mami e<strong>in</strong>e<br />
Zeichnung machen.<br />
SFZW: Nach Hause<br />
spielen gehen, weben,<br />
Kordel drehen.<br />
141
denken immer, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
gerne bewegen? Ist das bei Dir<br />
auch so, o<strong>der</strong> ist das an<strong>der</strong>s?<br />
Ja, wie denn.<br />
Hast du die Frage verstanden?<br />
Die grossen Leute waren ja<br />
auch e<strong>in</strong>mal K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Die wollten<br />
auch spr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> klettern und<br />
solche D<strong>in</strong>ge machen.<br />
Ja. Und brauchen K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Bewegung? O<strong>der</strong> möchten<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> den ganzen Tag sitzen?<br />
Also nicht den ganzen Tag<br />
e<strong>in</strong>fach nur still sitzen.<br />
Stella möchte gerne <strong>von</strong> dir<br />
noch hören, was denn de<strong>in</strong><br />
wichtigster Wunsch wäre hier <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, zum Machen<br />
o<strong>der</strong> zum Bewegen.<br />
E<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>er.<br />
(Gespräch über Weihnachten).<br />
Also ke<strong>in</strong> Slackl<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> so.<br />
Ah, weißt du für hier, für die<br />
<strong>Grundstufe</strong>. Hier hast du ja ke<strong>in</strong><br />
Slackl<strong>in</strong>e.<br />
Möchtest du denn das hier nicht<br />
auch manchmal machen?<br />
Ja, ihr könnt ja hier lässige<br />
Sachen machen.<br />
Du hast ja <strong>von</strong> Madita und<br />
13:10<br />
14:51<br />
E<strong>in</strong> wenig an<strong>der</strong>s.<br />
Ich weiss nicht.<br />
Manchmal gehen sie auf den Hügel und rennen h<strong>in</strong>unter.<br />
Sie brauchen e<strong>in</strong> wenig etwas zum Bewegen.<br />
Mmh (?).<br />
(Pause).<br />
Eigentlich gar nichts.<br />
Ah das haben wir schon.<br />
Aber zu Hause.<br />
In <strong>der</strong> Schule mache ich an<strong>der</strong>e D<strong>in</strong>ge als zu Hause. Zu Hause kann<br />
ich dann das machen.<br />
142
Paolo gehört, dass sie sehr<br />
gerne <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> gehen<br />
und dass sie doch manchmal<br />
etwas an<strong>der</strong>es machen würden.<br />
Madita kann sich ja fast nicht<br />
still halten. Sie würde am<br />
liebsten den ganzen Tag<br />
herumturnen.<br />
Aha.<br />
Was f<strong>in</strong>dest du denn ganz<br />
lässig?<br />
Was hast du mit dem Fuss<br />
berührt?<br />
So weit h<strong>in</strong>auf konntest du?<br />
Wow.<br />
Diese Sachen würdest du gerne<br />
machen.<br />
Würdest du das gerne noch<br />
vermehrt machen, so<br />
schaukeln?<br />
Also schmal.<br />
Ah, und euch ist es gelungen<br />
oben zu bleiben.<br />
Ja. Früher hattet ihr ja noch bei<br />
Frau B. und Frau K. im Turnen<br />
so Posten aufgestellt.<br />
Wenn wir <strong>in</strong> die Turnhalle gehen und dann ist es fertig und dann b<strong>in</strong><br />
ich immer traurig, weil wir nicht länger können.<br />
Ja, weil es so lässig ist, immer b<strong>in</strong> ich dann traurig.<br />
Früher hatten wir so e<strong>in</strong> Seil, dann R<strong>in</strong>gle<strong>in</strong> daran. Dann konnten wir<br />
so die Be<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun und dann oben halten. Und dann konnten wir<br />
„gigampfen“. Und dann konnte ich mit dem Fuss so die Decke<br />
berühren.<br />
Die Decke. Es war e<strong>in</strong> so langes Seil.<br />
Ja. Ich b<strong>in</strong> nicht runtergefallen.<br />
Ja. Frau K. hat mir angegeben. Dann kamen an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> dran.<br />
Mh (Ja). E<strong>in</strong>mal hatten wir so e<strong>in</strong>e Bank. Dann haben wir sie<br />
umgedreht und dann war es doch mega so breit (zeigt e<strong>in</strong> paar cm).<br />
Ja. Und dann s<strong>in</strong>d Isabel und ich darauf gewesen und dann s<strong>in</strong>d wir<br />
zusammengestossen und dann haben wir uns e<strong>in</strong>fach so gehalten.<br />
Die an<strong>der</strong>en s<strong>in</strong>d alle runtergefallen.<br />
Und dann hat alles so gewackelt, so gewackelt. Und dann b<strong>in</strong> ich<br />
e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>übergerannt. Es ist gar nichts passiert.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
GEF: Anna f<strong>in</strong>det das<br />
Turnen lässig. Wenn das<br />
Turnen fertig ist, ist Anna<br />
traurig, weil sie nicht länger<br />
turnen kann.<br />
BW/TU: In die<br />
Schaukelr<strong>in</strong>ge sitzen und<br />
schaukeln.<br />
BW/TU: Langbank zum<br />
Balancieren auf e<strong>in</strong>er<br />
Weichbodenmatte.<br />
GEF: Fndet Turnen lässig,<br />
ist es vorbei, ist sie traurig,<br />
weil sie nicht länger turnen<br />
kann.<br />
BW/TU: In die<br />
Schaukelr<strong>in</strong>ge sitzen und<br />
schaukeln.<br />
BW/TU: Langbank zum<br />
Balancieren auf e<strong>in</strong>er<br />
Weichbodenmatte.<br />
143
Du err<strong>in</strong>nerst dich noch daran?<br />
Was würdest du denn da<strong>von</strong><br />
noch immer gerne machen?<br />
Hatte es auch Posten, welche<br />
Mut gebraucht haben?<br />
Hast du das gerne gemacht?<br />
So etwas f<strong>in</strong>dest du auch toll<br />
zum Machen?<br />
Also, du wärst lieber noch<br />
länger an diesem Posten<br />
geblieben?<br />
Wow. Darauf gestanden.<br />
Ja, das stimmt.<br />
Und möchtest du diese Sachen<br />
<strong>von</strong> denen du erzählt hast<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal machen.<br />
Gut, danke Anna, es war sehr<br />
<strong>in</strong>teressant mit dir zu sprechen.<br />
Dann stellen wir das Gerät<br />
wie<strong>der</strong> ab und wenn du<br />
möchtest kannst du hier auf die<br />
Stopp-Taste drücken.<br />
18:30<br />
Da hatten wir so Posten. (Anna sagt etwas das ich nicht verstehe.)<br />
Mh. H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />
...und eben dieses Gireizli. Wenn man Angst hat, dass man wie<strong>der</strong><br />
h<strong>in</strong>unterfällt, dies braucht auch Mut.<br />
...auch wenn ich lieber mehr wollte, dann hat Frau B. aber gerufen:<br />
„Wechseln“. Dann musste man zum nächsten Posten.<br />
Mh. Mh. Mh. (Ja).<br />
Und Affenschwanz. Da hatten wir so e<strong>in</strong>en Stuhl, und da war so e<strong>in</strong><br />
Knopf dr<strong>in</strong> und ich b<strong>in</strong> da drauf gestanden.<br />
Ja. Das braucht aber noch Kraft, um sich halten zu können.<br />
Ja, sicher.<br />
Mh (Ja).<br />
Ja.<br />
BW/TU: Auf e<strong>in</strong>en Knopf im<br />
Tau stehen und h<strong>in</strong> und her<br />
schw<strong>in</strong>gen.<br />
BW/TU: Auf e<strong>in</strong>en Knopf<br />
im Tau stehen und h<strong>in</strong> und<br />
her schw<strong>in</strong>gen.<br />
144
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
13 Anna<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Anna (13): balancieren / mit e<strong>in</strong>er Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum h<strong>in</strong>aufsteigen / joggen<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
-<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
-<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
-<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
Anna (13): Freude beim Balancieren / f<strong>in</strong>det Turnen lässig, ist es vorbei, ist sie traurig, weil<br />
sie nicht länger turnen kann („Wenn wir <strong>in</strong> die Turnhalle gehen und dann ist es fertig und<br />
dann b<strong>in</strong> ich immer traurig, weil wir nicht länger können.“)<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
Anna (13): mitspielen<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
Anna (13): Auf e<strong>in</strong>en Baum steigen, ist nicht möglich, da es ke<strong>in</strong>en Baum gibt, e<strong>in</strong>e Leiter<br />
gibt es, aber die ist nicht zum Spielen da. Wenn das Zimmer grösser wäre, könnte man das<br />
Balancierseil spannen.<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
Anna (13): Langbank zum Balancieren auf e<strong>in</strong>er Weichbodenmatte / auf e<strong>in</strong>em Knopf im Tau<br />
stehen und h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
Anna (13): im Baum mit e<strong>in</strong>em Eichhörnchen spielen<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Anna (13): weben / malen / basteln<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
Anna (13): Das Schulhaus hätte e<strong>in</strong>e Türe, an <strong>der</strong> Decke wären Engelchen aufgehängt. Es<br />
hätte Tische mit Farbstiften, Filzstiften und Papier. Es hätte Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und Tische.<br />
Und es hätte e<strong>in</strong> Balancierseil. Es hätte auch so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man<br />
h<strong>in</strong>aufsteigen und oben spielen. („Da wäre so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man im<br />
Atelier h<strong>in</strong>aufstiegen und oben spielen.“)<br />
Freizeit (FZ)<br />
Anna (13): e<strong>in</strong> wenig spielen / bei Regenwetter dr<strong>in</strong>nen spielen und bei schönem Wetter<br />
draussen Schlittschuh laufen / Pony reiten / für Mami e<strong>in</strong>e Zeichnung machen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
Anna (13): nach Hause spielen gehen, weben, e<strong>in</strong>e Kordel drehen<br />
145
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
13 Anna<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
Anna würde gerne auf e<strong>in</strong>em Seil balancieren. Sie spürt Freude, wenn sie balanciert. Wäre<br />
das Zimmer grösser, könnte man das Balancierseil hier spannen.<br />
Sie würde gerne mit e<strong>in</strong>er Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum h<strong>in</strong>aufsteigen und dort mit Eichhörnchen<br />
spielen. Auf e<strong>in</strong>en Baum steigen sei aber nicht möglich, da es hier ke<strong>in</strong>en Baum gibt. E<strong>in</strong>e<br />
Leiter gibt es, aber die sei nicht zum Spielen da. Sie hätte Spass, wenn sie fliegen könnte.<br />
Im Turnen würde Anna gerne wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal auf e<strong>in</strong>em Knopf im Tau stehen und h<strong>in</strong> und her<br />
schw<strong>in</strong>gen. Anna f<strong>in</strong>det Turnen lässig, sie würde gerne länger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle bleiben. Sie<br />
sagt: „Wenn wir <strong>in</strong> die Turnhalle gehen und dann ist es fertig und dann b<strong>in</strong> ich immer traurig,<br />
weil wir nicht länger können.“<br />
Anna webt, malt, bastelt gerne.<br />
Ihr Schulhaus hätte e<strong>in</strong>e Türe, an <strong>der</strong> Decke wären Engelchen aufgehängt. Es hätte Tische<br />
mit Farbstiften, Filzstiften und Papier. Es hätte auch Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und Tische. Und es<br />
hätte e<strong>in</strong> Balancierseil. Es hätte auch so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man<br />
h<strong>in</strong>aufsteigen und oben spielen. „Da wäre so etwas wie e<strong>in</strong>en Baum, dann könnte man im<br />
Atelier h<strong>in</strong>aufstiegen und oben spielen.“<br />
Anna spielt <strong>in</strong> ihrer Freizeit gerne e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> wenig. Bei Regenwetter spielt sie lieber dr<strong>in</strong>nen<br />
und bei schönem Wetter fährt sie draussen gerne Schlittschuh. Sie geht auch zum Pony<br />
reiten. Sie malt auch gerne für Mami e<strong>in</strong>e Zeichnung. Wenn heute ke<strong>in</strong>e Schule wäre, so<br />
würde sie nach Hause spielen gehen, weben und e<strong>in</strong>e Kordel drehen.<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
auf e<strong>in</strong>em Seil balancieren; mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter auf e<strong>in</strong>en Baum steigen<br />
146
14 Car<strong>in</strong>a<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />
aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
147
Interview-Protokoll Laufnr.: 14<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Car<strong>in</strong>a Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 5 Jahre 7 Monate<br />
Interview-Ort: Klassenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 14:15 Datum: 14.12.2009<br />
Bemerkungen: Car<strong>in</strong>a war zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Zeichnungsherstellung krank. Zeichnungsherstellung und Interview f<strong>in</strong>den gleichzeitig statt; ist sehr munter und mitteilsam dabei;<br />
sie macht Spielvorschläge; sie zeichnet sehr konzentriert; bei e<strong>in</strong>igen Frage unterbricht sie manchmal das Zeichnen, hält <strong>in</strong>ne und gibt e<strong>in</strong>e Antwort und zeichnet dann weiter.<br />
Wir s<strong>in</strong>d im Klassenraum, da die Klasse nicht anwesend ist<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
00:00 (Car<strong>in</strong>a zeichnet).<br />
Also, jetzt b<strong>in</strong> ich gespannt, was<br />
du da für Wünsche aufzeichnest.<br />
Also es gehen nicht immer alle<br />
Wünsche <strong>in</strong> Erfüllung, o<strong>der</strong>.<br />
Und die ganze Klasse und ich<br />
werden nochmals eure Wünsche<br />
besprechen. Ich spreche dann<br />
auch noch mit Frau K. und dann<br />
schauen wir, was wir hier <strong>von</strong><br />
euren Wünschen machbar wäre.<br />
Aber du darfst e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>mal<br />
alles zeichnen, was du dir zum<br />
Bewegen und Spielen wünschen<br />
würdest.<br />
Ich b<strong>in</strong> sehr neugierig zu wissen,<br />
was K<strong>in</strong><strong>der</strong>, wie du gerne<br />
machen. Stella ist auch sehr<br />
neugierg.<br />
Stella: Jawohl, Car<strong>in</strong>a, was<br />
zeichnest du wohl, ich b<strong>in</strong><br />
gespannt.<br />
Wirst das du?<br />
02:04<br />
Aha, und dann br<strong>in</strong>gt das Christk<strong>in</strong>dle<strong>in</strong> diese Sachen.<br />
Das siehst du jetzt dann gerade.<br />
02:52 Ja genau, machen wir doch e<strong>in</strong> Spiel. Ich zeichne etwas und du musst du<br />
musst es dann herausraten.<br />
Willst du jetzt schon herausraten?<br />
(Car<strong>in</strong>a zeichnet e<strong>in</strong> Gesicht). Weißt du was es ist?<br />
149
O<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Mädchen?<br />
E<strong>in</strong> Löwe?<br />
E<strong>in</strong> Büsi?<br />
Hättest du gerne e<strong>in</strong> Büsi, hier <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>.<br />
Aber hättest du hier <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> auch gerne e<strong>in</strong> Büsi?<br />
wenn du wünschen könntest?<br />
Ah, Netti ist de<strong>in</strong>e Katze?<br />
Mh. Ja, dass ist de<strong>in</strong>e Katze.<br />
Was würdest du sonst noch<br />
gerne spielen?<br />
O<strong>der</strong> was würdest du hier gerne<br />
spielen, wenn da e<strong>in</strong> Spielplatz<br />
wäre?<br />
Ah, mit den Stelzen. Oh,<br />
möchtest du das noch zeichnen?<br />
Willst du nicht versuchen?<br />
Du könntest ja e<strong>in</strong>fach zwei<br />
„Stecken“ zeichnen.<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Aha.<br />
Also, bist du auch gerne<br />
draussen?<br />
04:20<br />
05:15<br />
Ne<strong>in</strong>, es wird e<strong>in</strong> Tier.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ne<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Tier, welches spitze Öhrchen hat.<br />
Genau.<br />
Ne<strong>in</strong>, wir haben nur Mäuse, bei Herrn Maurer (Abwart <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>)<br />
oben. Aber ich habe e<strong>in</strong> Büsi zu Hause.<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>). Die würde die ganze Zeit „Miau, Miau“ machen. So wie Netti,<br />
die macht auch immer „Miau“ am Morgen.<br />
Nur me<strong>in</strong>e. Wenn jemand sie streicheln möchte, dann muss man mich<br />
fragen kommen.<br />
Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />
Mit den Stelzen<br />
Mm (Mm). Ne<strong>in</strong> kann ... Ne<strong>in</strong> ich kann eben ke<strong>in</strong>e Stelzen malen.<br />
Mh.<br />
Ja, aber weißt du wieso? Aber weißt du wieso ich hier e<strong>in</strong>en Himmel<br />
mache?<br />
Weil me<strong>in</strong>e Katze, die darf auch nach draussen gehen.<br />
(Car<strong>in</strong>a malt e<strong>in</strong>en Himmel). Möchtest du mir helfen?<br />
He?<br />
BW: Car<strong>in</strong>a würde gerne <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> mit Stelzen<br />
laufen.<br />
FZ: Car<strong>in</strong>a spielt <strong>in</strong> ihrer<br />
Freizeit gerne dr<strong>in</strong>nen.<br />
BW: Stelzen<br />
laufen.<br />
FZ: Spielt lieber<br />
dr<strong>in</strong>nen als<br />
draussen.<br />
150
Also bist du auch gerne<br />
draussen?<br />
Mmh (Ja).<br />
Und was spielst du denn zu<br />
Hause am liebsten?<br />
Öh, schon? Aber nicht die ganze<br />
Zeit, o<strong>der</strong>?<br />
Und was sagt dann de<strong>in</strong>e<br />
Mutter?<br />
Soll ich dir helfen?<br />
Du, wenn du dann nicht vor dem<br />
Fernseher „hockst“ -also das<br />
hast du so gesagt- was spielst<br />
du denn sonst noch?<br />
Gumpst du vielleicht geren, o<strong>der</strong><br />
bist...<br />
Aha, aber das würdest du gerne<br />
machen?<br />
Mmh (Ja). Also so Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen, fändest du das lässig?<br />
Mmh (Wie)?<br />
Aber dann könntest du ja schon<br />
richtig darauf herumgumpen?<br />
Warum sagt sie denn Ne<strong>in</strong>?<br />
05:26<br />
06:12<br />
Ne<strong>in</strong>, ich b<strong>in</strong> lieber gerne zu Hause.<br />
Oh, jetzt ist mir <strong>der</strong> Deckel runtergefallen.<br />
Mh. Mh. (Summt). Ich mache am liebsten...Ich tue am liebsten immer vor<br />
dem Fernsehen hocken.<br />
Doch bis am Mittag.<br />
Jem. Jetzt müssen wir den Fernsehen abstellen, aber ich sage eben<br />
immer: die ganze Zeit... weißt du ich mache es eben jetzt gerade.<br />
Ach dieser blöde Deckel.<br />
Er geht mir immer ab, es geht schon.<br />
Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />
Ich möchte immer gerne auf dem Bett herum gumpen, aber me<strong>in</strong>e Mutter<br />
sagt ne<strong>in</strong>.<br />
Mh (Ja).<br />
Ja, aber ich habe e<strong>in</strong> mega krasses Bett. Schau. Okay, es ist fast so dick<br />
wie hier (breit).<br />
E<strong>in</strong>fach, me<strong>in</strong> Bett ist <strong>von</strong> hier bis... so dick... bis da... bis wie<strong>der</strong> zu hier.<br />
Von da bis...<br />
Ja, aber das Mami sagt immer Ne<strong>in</strong>.<br />
Weißt du, wir haben so e<strong>in</strong> Netz zu Hause <strong>in</strong> unserem Keller. Und dann<br />
sage ich immer, du kannst doch das Netz holen. Zum rundherum tun.<br />
FZ: Am liebsten sitzt sie zu<br />
Hause vor dem Fernsehen<br />
und schaut fern.<br />
FZ: Car<strong>in</strong>a möchte am<br />
liebsten zu Hause auf dem<br />
Bett herumgumpen. Aber<br />
ihre Mutter erlaubt es ihr<br />
nicht.<br />
FZ: Fernseh<br />
schauen.<br />
FZ. Gumpen.<br />
151
Ah, hat sie vielleicht Angst, dass<br />
du daneben spr<strong>in</strong>gst?<br />
Und du Car<strong>in</strong>a, du kannst ja da<br />
den Himmel fertig malen. Ich<br />
frage dich e<strong>in</strong>fach noch e<strong>in</strong> paar<br />
Sachen.<br />
Was machst du denn ganz<br />
gerne, wenn ihr Turnen habt?<br />
Was f<strong>in</strong>dest du cool?<br />
Aha, das machst du gern.<br />
Ja.<br />
Du Lea...<br />
Ich nehme die Zeichnung zuerst<br />
mir. Stella und ich schauen sie<br />
nochmals an. Und dann gebe ich<br />
sie dir dann wie<strong>der</strong> zurück.<br />
Car<strong>in</strong>a, etwas wollte ich dich<br />
noch fragen?<br />
Wenn du jetzt e<strong>in</strong> Schulhaus<br />
bauen würdest, wie würdest du<br />
es bauen, so dass es dir ganz<br />
gut gefallen würde. Also es<br />
könnte e<strong>in</strong> Wunschschulhaus<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />
Also würdest du e<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun, o<strong>der</strong>...?<br />
Es gibt Schulen, da hat es e<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn?<br />
07:38<br />
Ähä.<br />
Mh (Ja).<br />
Beim Turnen f<strong>in</strong>de ich cool, wenn wir mit Bällen e<strong>in</strong> wenig Fussball<br />
spielen können und e<strong>in</strong> wenig mit dem Ball etwas machen. Und wenn sie<br />
die Musik abgestellt hat, dann müssen wir schnell irgendwo wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Ecke gehen.<br />
Ja, und <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong> am letzten ist, <strong>der</strong> muss mit dem Ball e<strong>in</strong> wenig auf<br />
die Seite gehen und dort etwas machen.<br />
08:29 Darf ich dann diese Zeichnung behalten, die man gemacht hat?<br />
(Car<strong>in</strong>a mallt noch). Hhm (Was)?<br />
Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />
E<strong>in</strong>e Rutschbahn?<br />
Im Raum?<br />
BW/TU: Im Turnen spielt sie<br />
gerne mit den Bällen e<strong>in</strong><br />
wenig Fussball zu Musik.<br />
Wenn die Musik stoppt,<br />
müssen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
bestimmte Ecke gehen. Wer<br />
übrig bleibt, muss e<strong>in</strong>e<br />
Aufgabe lösen.<br />
SH: Car<strong>in</strong>a weiss nicht, wie<br />
sie e<strong>in</strong> Schulhaus bauen<br />
würde.<br />
SH/R: Sie kann es sich nicht<br />
vorstellen, e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />
im Schulzimmer zu haben.<br />
BW/TU: Frei zu<br />
Musik mit den<br />
Füssen Ball<br />
spielen, wenn<br />
die Musik stoppt,<br />
sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Turnhalle an<br />
e<strong>in</strong>en<br />
bestimmten Ort<br />
begeben.<br />
SH: Weiss nicht,<br />
wie sie e<strong>in</strong><br />
Schulhaus<br />
bauen würde.<br />
SH/R: Kann es<br />
sich nicht<br />
vorstellen, e<strong>in</strong>e<br />
Rutschbahn im<br />
152
Im Raum, ja.<br />
Wie fändest du das?<br />
Was fändest du sonst noch toll<br />
im Raum zu haben?<br />
Etwas zum Spielen?<br />
Vielleicht etwas <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Spielplatz?<br />
E<strong>in</strong>e Rutschbahn fändest du<br />
schon lässig, o<strong>der</strong> vielleicht<br />
Stelzen im Raum?<br />
Was fändest du noch lässig?<br />
O<strong>der</strong> willst du vielleicht noch e<strong>in</strong><br />
wenig darüber nachdenken?<br />
E<strong>in</strong> Trampl<strong>in</strong>?<br />
Me<strong>in</strong>st du <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gar<strong>der</strong>obe?<br />
Macht ihr denn das manchmal?<br />
Und jetzt nicht mehr?<br />
Fädest du das lässig, wenn es<br />
dies wie<strong>der</strong> auf dem<br />
Wochenplan gäbe?<br />
Möchtest du es vielleicht noch<br />
zeichnen, damit wir es nicht<br />
vergessen?<br />
Willst du noch e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong><br />
zeichnen?<br />
09:32<br />
Du me<strong>in</strong>e Güte.<br />
Hm (Wie)?<br />
Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />
Ke<strong>in</strong>e Ahnung. Dies weiss ich nicht mehr so.<br />
Mh (Ja).<br />
Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />
Mh (Ja). (Car<strong>in</strong>a malt).<br />
09:49 E<strong>in</strong> Trampo<strong>in</strong> wäre schon cool für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Mh (Ja).<br />
Aber dann müsste man es dort h<strong>in</strong>tun, dort wo die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich ausziehen.<br />
Dor müsste man es h<strong>in</strong>stellen.<br />
Mh (Ja).<br />
Ja, das hat es e<strong>in</strong>mal gegeben, auf dem Wochenplan.<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Ja.<br />
Hm (?).<br />
Ich kann eben Ke<strong>in</strong>es zeichnen.<br />
BW: Car<strong>in</strong>a fände es cool,<br />
wenn es e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> hätte.<br />
Schulzimmer zu<br />
haben.<br />
BW: Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen.<br />
153
Versuche doch e<strong>in</strong>fach, ich<br />
komme dann schon draus aus<br />
de<strong>in</strong>er Zeichnung.<br />
Das sieht man doch, dass dies<br />
e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> ist.<br />
Ja, genau, dies weißt du dann<br />
gut.<br />
E<strong>in</strong> richtiges Trampol<strong>in</strong>netz. Ja,<br />
das muss dort dicht se<strong>in</strong>.<br />
Ja, könntest du. O<strong>der</strong> möchtest<br />
du dich noch zeichnen da darauf.<br />
Möchtest du dich noch<br />
zeichnen? O<strong>der</strong> wo gumpst du?<br />
Ui, nichts, gar nichts darunter. Ist<br />
denn das gefährlich?<br />
Ja. Mmh (Ja).<br />
Fändest du das toll, wenn es <strong>von</strong><br />
diesen auch hier hätte?<br />
Wenn du mitten am Morgen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Schule e<strong>in</strong>fach so Trampol<strong>in</strong><br />
gumpen könntest, wie wäre denn<br />
das?<br />
Und mit den Stelzen gehen, hast<br />
du noch gesagt.<br />
Möchtest du nicht doch noch die<br />
Stelzen zeichnen, damit wir sie<br />
nicht vergessen?<br />
10:56<br />
11:45<br />
12:50<br />
Ich komme schon draus. Nur mit Orange...<br />
(Car<strong>in</strong>a zeichnet e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>).<br />
Da hat es doch immer so e<strong>in</strong> Netz auf dem Boden.<br />
(Car<strong>in</strong>a zeichnet).<br />
Ich könnte es auch ausmalen.<br />
He?<br />
(Malt).<br />
Weißt du, es gibt ja auch Trampol<strong>in</strong>s, ohne Netze darunter, dort hat es<br />
nichts.<br />
Ne<strong>in</strong>. Und es gibt auch mega schwierige Trampol<strong>in</strong>s, schau, ich mache es<br />
h<strong>in</strong>ten drauf. Es gibt so grosse Trampol<strong>in</strong>s aber dort, ich mache nur so<br />
e<strong>in</strong>en Strich. Und dort müssen wir so darübergumpen, ganz hoch.<br />
Solche habe ich auch e<strong>in</strong>mal gesehen.<br />
Mh. Ja.<br />
Ja, gut.<br />
Mh (Ja).<br />
154
Ich drängle jetzt e<strong>in</strong> wenig. Weißt<br />
du warum? Um neun Uhr<br />
kommen die grossen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
erzählen euch Geschichten.<br />
Weißt du das schon?<br />
Jetzt dann gerade.<br />
Kannst du noch schnell die<br />
Stelzen zeichnen?<br />
E<strong>in</strong>fach, damit ich es nicht<br />
vergesse. Ich f<strong>in</strong>de dies e<strong>in</strong>e<br />
tolle Idee.<br />
„Läufst“ du denn manchmal <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Pause auch mit den Stelzen?<br />
Würdest du vielleicht im Atelier<br />
auch gerne Stelzen laufen?<br />
Mmh (Ja).<br />
So, Car<strong>in</strong>a, ich glaube die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
s<strong>in</strong>d gekommen. Jetzt ist es Zeit<br />
für dich h<strong>in</strong>über zu gehen. Bist<br />
du gerade fertig geworden?<br />
Also, ich schreibe hier noch<br />
„Stelzen“ h<strong>in</strong>.<br />
Tschüss, es war schön mit dir zu<br />
sprechen.<br />
13:07<br />
13:25<br />
Aha.<br />
Ja, Frau K. hat es uns gesagt.<br />
Wann ist neun?<br />
Okay.<br />
(Car<strong>in</strong>a malt weiter).<br />
Mh (Ja).<br />
Mh (Ja).<br />
Zu Hause haben wir im Keller e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>. Da gumpe ich manchmal.<br />
Auch so e<strong>in</strong> grosses.<br />
Und mit e<strong>in</strong>em Netz darunter.<br />
Ja, ich b<strong>in</strong> fertig. Das reicht.<br />
Ja, die kann ich nicht zeichnen.<br />
Ja.<br />
FZ: Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen.<br />
FZ: Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen.<br />
155
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
14 Car<strong>in</strong>a<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Car<strong>in</strong>a (14): Stelzen laufen / Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
-<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
-<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
-<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
-<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
-<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
-<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
Car<strong>in</strong>a (14): frei zu Musik mit den Füssen mit e<strong>in</strong>em Ball spielen und wenn die Musik stoppt,<br />
sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle an e<strong>in</strong>en bestimmten Ort begeben<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
-<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
-<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
-<br />
Freizeit (FZ)<br />
Car<strong>in</strong>a (14): Spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen / Fernseh schauen / gumpen („ich möchte<br />
immer gerne auf dem bett herum gumpen, aber me<strong>in</strong>e Mutter sagt ne<strong>in</strong>“) / Trampol<strong>in</strong><br />
spr<strong>in</strong>gen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
-<br />
156
Aussagen aus dem Interview und Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong><br />
Zeichnung<br />
14 Car<strong>in</strong>a<br />
Aussagen aus dem Interview<br />
Car<strong>in</strong>a möchte gerne Stelzen laufen. Sie möchte auch gerne Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen. Sie spielt<br />
gerne mit Bällen. Sie sagt: „Beim Turnen f<strong>in</strong>de ich cool, wenn wir mit Bällen e<strong>in</strong> wenig<br />
Fussball spielen können und e<strong>in</strong> wenig mit dem Ball etwas machen. Und wenn sie die Musik<br />
abgestellt hat, dann müssen wir schnell irgendwo wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ecke gehen“.<br />
In <strong>der</strong> Freizeit spielt Car<strong>in</strong>a lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen. Sie schaut gerne Fernsehen. Sie<br />
liebt es auch zu gumpen: „Ich möchte immer gerne auf dem Bett herum gumpen, aber me<strong>in</strong>e<br />
Mutter sagt ne<strong>in</strong>“. Sie spr<strong>in</strong>gt auch gerne Trampol<strong>in</strong>.<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
157
15 Philip<br />
• Zeichnung<br />
• Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung; Aussagen aus<br />
dem Gespräch mit Herrn C.;<br />
Gelegenheitsbeobachtungen <strong>von</strong> E. Zybach<br />
158
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung; Aussagen aus dem<br />
Gespräch mit Herrn C.; Gelegenheitsbeobachtungen <strong>von</strong> E. Zybach<br />
15 Philip<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln<br />
Aussagen betreffend Bewegungsvorlieben <strong>von</strong> Leo aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />
Zu Philip: Er baut gerne mit den Holzbauklötzen. Er spielt gerne Fussball. Er wirft auch gerne<br />
D<strong>in</strong>ge weg und schaut, wie sich diese verhalten. Er liebt Drehbewegungen.<br />
Gelegenheitsbeobachtungen <strong>von</strong> E. Zybach<br />
Zwei Wochen nach <strong>der</strong> Zeichnungsherstellung zeige ich Leo se<strong>in</strong>e Zeichnung. Er zeigt mir<br />
mit e<strong>in</strong>er Gesten (nach Portmann) das Schaukelzeichen an. Er führt mich dann <strong>in</strong> den Gang<br />
und zeigt mir e<strong>in</strong>en Ball und beg<strong>in</strong>nt aus eigener Initiative e<strong>in</strong> Fussballspiel mit mir.<br />
Etwas später holt er vier Kartonröhren und beg<strong>in</strong>nt damit zu spielen. Irgendwo hat er e<strong>in</strong><br />
kle<strong>in</strong>es Kettelchen gefunden, diese lässt er immer wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Kartonröhre fallen. Es<br />
entwickelt sich dann etwas später e<strong>in</strong> Versteckspiel mit <strong>der</strong> Kette und den Kartonröhren. Wir<br />
wechseln uns ab mit verstecken und mit suchen.<br />
Im Spielkreis beobachte ich, wie Philip sich sehr engagiert an den Spielen beteiligt, bei<br />
denen etwas verteilt o<strong>der</strong> weitergegeben wird. In verschiedenen Situationen beobachte ich<br />
auch, wie Philip Anlauf nimmt, sich auf die Knie fallen und sich dann etwas über den Boden<br />
rutschen lässt. Er lacht dabei.<br />
160
16 Leo<br />
• Zeichnung<br />
• Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
161
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
16 Leo<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung (iBA)<br />
Leo (16): auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; e<strong>in</strong>e Kletterwand h<strong>in</strong>aufklettern; Fussball spielen;<br />
Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />
Zusätzliche Informationen<br />
Nach <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Zeichnung hatte ich mit Leo noch etwas Zeit, da die Klasse noch<br />
beim Weihnachtss<strong>in</strong>gen war. Leo möchte mit mir Fussball spielen. Wir spielen draussen.<br />
Anschliessend gehen wir auch noch auf e<strong>in</strong>en benachbarten Spielplatz. Leo klettert dort e<strong>in</strong><br />
paar Mal über e<strong>in</strong> Kletterbogengerüst. Zuoberst lässt er sich auch e<strong>in</strong> paar Mal hangeln und<br />
spr<strong>in</strong>gt aus <strong>der</strong> Höhe h<strong>in</strong>unter.<br />
163
17 Julia<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />
aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
164
Interview-Protokoll Laufnr.: 17<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Julia Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 5 Jahre 1 Monat<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 12:06 Datum: 15.12.2009<br />
Bemerkungen: eher noch zurückhaltend <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, wollte nur mit ihrer Freundl<strong>in</strong> Anna, aus <strong>der</strong> zweiten <strong>Grundstufe</strong>, zum Interview kommen; Anna webt und ist e<strong>in</strong>fach<br />
dabei; <strong>in</strong>teressiert an Handpuppen, flüstert Antworten zuerst ihrer Freund<strong>in</strong>, verliert dann ihre Scheu und wird mitteilsamer<br />
Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />
Julia, könnest du zuerst ganz<br />
laut und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />
00:00<br />
sagen.<br />
(Pause. Sie sagt nichts).<br />
Soll Anna de<strong>in</strong>en Namen sagen?<br />
Julia, wo ist wohl de<strong>in</strong>e<br />
Zeichnung? Sagst du stopp,<br />
wenn de<strong>in</strong>e Zeichnung kommt.<br />
Ist das de<strong>in</strong>e?<br />
Diese?<br />
Diese?<br />
Diese hast du gezeichnet,<br />
genau?<br />
Also Julia, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />
könnt ihr ja ganz viele lässige<br />
Sachen machen.<br />
Du hast hier etwas gezeichnet,<br />
das du dir wünschest. Was<br />
denn?<br />
Ist es balancieren?<br />
Anna was me<strong>in</strong>st du?<br />
Hast du das Julia bei Anna zu<br />
Hause schon gesehen?<br />
Aha.<br />
00:36<br />
Ja.<br />
Anna: Julia<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mh (Ja).<br />
Ja.<br />
(Julia sagt nichts).<br />
(Julia sagt nichts).<br />
Anna: Ist es Slackl<strong>in</strong>e? Weißt du das ist so e<strong>in</strong> Band, wo man balancieren<br />
kann.<br />
Anna: Ne<strong>in</strong> Julia war noch nie bei mir, nur ich bei ihr zu Hause.<br />
166
Du Julia würdest manchmal also<br />
gerne balancieren?<br />
Würdest du diese gerne alle<strong>in</strong>e<br />
machen, o<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>en<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammen?<br />
Ah mit wem denn noch?<br />
E<strong>in</strong>fach mit an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>, ja.<br />
Julia, hast du noch e<strong>in</strong>e<br />
Schwester o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>?<br />
Ist sie älter o<strong>der</strong> jünger als du?<br />
Ist es noch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e?<br />
Kann sie schon gehen?<br />
Und rennen kann sie auch<br />
schon?<br />
Ah, „gwaglet“ sie noch e<strong>in</strong> wenig<br />
und fällt sie manchmal um?<br />
Du Julia und was kannst du denn<br />
schon ganz gut?<br />
Ja was? Ohne Stützredli, o<strong>der</strong><br />
noch mit Stützredli?<br />
Und möchtest du dies manchmal<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> auch machen?<br />
Weißt du noch, Stella hat ja<br />
gesagt, man könne Wünsche<br />
sagen.<br />
01:52<br />
02:14<br />
02:55<br />
(Julia sagt nichts).<br />
Mit an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Mh (??).<br />
E<strong>in</strong>e Schwester.<br />
Sie ist jünger.<br />
Sie ist zwei.<br />
Ja.<br />
Ja.<br />
Also man versteht sie nicht immer ganz gut (ez: Ich verstehe: Sie steht<br />
noch nicht so ganz gut. Ich merke dies erst bei <strong>der</strong> Transkription).<br />
Hm (??).<br />
Velo fahren.<br />
Ne<strong>in</strong>, ohne.<br />
BW: Julias Wunsch ist es, <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> GS balancieren zu<br />
können.<br />
SOZ: Sie würde gerne mit<br />
an<strong>der</strong>n <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> balancieren.<br />
FZ: Julia sagt <strong>von</strong> sich, dass<br />
sie ganz gut Velo fahren<br />
könne. Sie fährt ohne<br />
Stützredli.<br />
BW:<br />
Balancieren.<br />
SOZ: mit an<strong>der</strong>n<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
balancieren.<br />
FZ: Velo fahren.<br />
167
Also, wenn du jetzt hier e<strong>in</strong> Velo<br />
hättest und da oben auf Platz<br />
herumfahren könntest, wie<br />
fändest du das?<br />
Also Velo fahren kannst du gut,<br />
was kannst du sonst noch gut?<br />
Oh, dass kannst du auch schon<br />
gut.<br />
Ja, da würde das Eis <strong>der</strong><br />
Schlittschuhbahn gerade<br />
schmelzen.<br />
Schlittschuh laufen kannst du<br />
also schon. Oh, fändest du dies<br />
auch noch lässig, wenn du hier<br />
auf dem Pausenplatz<br />
Schlittschuh laufen könntest.<br />
Du Julia, ich habe noch sonst<br />
e<strong>in</strong>e Frage?<br />
Was machst du noch gerne?<br />
Was denn? Schlittschuh laufen,<br />
Velo fahren...<br />
Und im Turnen, was machst du<br />
gerne?<br />
Bist du am Studieren?<br />
Anna, weißt du vielleicht was<br />
Julia ganz gerne im Turnen<br />
macht?<br />
03:39<br />
04:30<br />
05:50<br />
Gut.<br />
Schlittschuh laufen.<br />
Ja.<br />
Hier dr<strong>in</strong>n ist sehr warm.<br />
Ja.<br />
Jaaaa.<br />
(Unterbrechung Anna wegen Spielzeug Schmetterl<strong>in</strong>g).<br />
(Ke<strong>in</strong>e Antwort).<br />
(Ke<strong>in</strong>e Antwort).<br />
Julia zu Anna: Soll ich es dir flüstern?<br />
Anna: Ja.<br />
BW: Julia fände es gut,<br />
wenn sie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Grundstufe</strong> Velo fahren<br />
könnte.<br />
FZ: Julia sagt <strong>von</strong> sich, dass<br />
sie auch gut Schlittschuh<br />
laufen kann.<br />
BW: Julia fände es lässig,<br />
wenn sie auf dem<br />
Pausenplatz Schlittschuh<br />
laufen könnte.<br />
BW: Velo fahren.<br />
FZ: Schlittschuh<br />
laufen.<br />
BW: Schlittschuh<br />
laufen.<br />
168
Julia, hast du sonst noch etwas<br />
zum Flüstern:<br />
Verschiedene Fangis machst du<br />
also ganz gerne.<br />
Gibt es sonst noch D<strong>in</strong>ge welche<br />
du <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle gerne<br />
machst, welche man vielleicht<br />
nur dort machen kannst.<br />
Gespräch über Pony.<br />
Also Tamara, hast du sonst noch<br />
e<strong>in</strong>en Wunsch, was du gerne<br />
machen möchtest, zum Beispiel<br />
im Atelier?<br />
Ah, malen.<br />
Und vielleicht auch noch etwas<br />
zum Bewegen?<br />
Also Julia, Velo fahren kannst du<br />
gut, was machst du denn sonst<br />
noch gerne, wenn du Zeit hast?<br />
Habt ihr e<strong>in</strong>en Garten zu Hause?<br />
Was kannst du dort alles<br />
machen, das du lässig f<strong>in</strong>dest?<br />
Ah, dann habt ihr e<strong>in</strong>en<br />
Gemüsegarten, mit Salat und so.<br />
06:30<br />
07:45<br />
09:30<br />
10:44<br />
(Julia flüstert Anna <strong>in</strong>s Ohr).<br />
Anna: Chäferlifangis<br />
(Julia flüstert Anna <strong>in</strong>s Ohr).<br />
Anna: Banenfangis.<br />
Ja.<br />
(Julia flüstert Anna).<br />
Anna: Ich habe nicht alles verstanden?<br />
Anna: Affenschwanz?<br />
(Antwort unklar).<br />
Malen.<br />
(Anna schneidet e<strong>in</strong>en Faden ab, Julia schaut zu und hilft).<br />
(Pause).<br />
Ja.<br />
Ich darf jeweils im Sommer <strong>von</strong> me<strong>in</strong>em Liebl<strong>in</strong>gssalat abschneiden<br />
gehen.<br />
Ja. Und es s<strong>in</strong>d Erdbeeren gewachsen, die grossen s<strong>in</strong>d nicht gekommen,<br />
nur die kle<strong>in</strong>en.<br />
BW/TU: Im Turnen macht<br />
Julia gerne Chäferli- und<br />
Bananenfangis.<br />
AAW: Im Atelier würde Julia<br />
gerne malen.<br />
BW/TU: Chäferli-<br />
und<br />
Bananenfangis.<br />
AAW: Malen.<br />
169
Gut Julia, jetzt haben wir e<strong>in</strong><br />
wenig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesprochen.<br />
Schauen wir doch nochmals<br />
de<strong>in</strong>e schöne Zeichnung an.<br />
Du würdest dir also wünschen,<br />
dass du manchmal e<strong>in</strong> wenig<br />
balancieren könntes.<br />
Möchtest du noch etwas<br />
erzählen?<br />
Gut, dann machen wir hier fertig.<br />
Du kannst hier auf die Stopp-<br />
Taste drücken, wenn du<br />
möchtest.<br />
18:30<br />
(Anna spricht über ihren Garten).<br />
Anna gell du hast e<strong>in</strong> Flugi zu Hause.<br />
Anna: Ja, e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> das man sich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>setzten kann (Anna erzählt noch<br />
mehr <strong>von</strong> diesem Flugzeug).<br />
Mh (Ja).<br />
Ja.<br />
Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />
Mh (Ja).<br />
170
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
17 Julia<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Julia (17): balancieren / Velo fahren / Schlittschuh laufen<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
-<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
-<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
Julia (17): mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> balancieren<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
-<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
-<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
-<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
Julia (17): Chäferli- und Bananenfangis<br />
Sonstige Wünsche (SW)<br />
-<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Julia (17): malen<br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
-<br />
Freizeit (FZ)<br />
Julia (17): Velo fahren / Schlittschuh laufen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
-<br />
171
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
17 Julia<br />
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />
Julia möchte gerne mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> balancieren. Sie möchte auch gerne Velo fahren<br />
und Schlittschuhlaufen. Im Turnen möchte sie gerne Chäferli- und Bananenfangis spielen.<br />
Sie möchte gerne malen.<br />
In <strong>der</strong> Freizeit fährt sie Velo o<strong>der</strong> läuft Schlittschuh.<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren<br />
172
18 Klara<br />
• Zeichnung<br />
• Interview-Protokoll<br />
• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />
aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung; Aussagen aus dem<br />
Gespräch mit Herrn C.<br />
173
Interview-Protokoll Laufnr.: 18<br />
Name des K<strong>in</strong>des: Klara Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 5 Jahre 3 Monate<br />
Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 05:18 Datum: 15.12.2009<br />
Bemerkungen: wollte unbed<strong>in</strong>gt zum Interview kommen; sie war sehr neugierig auf die Handpuppen; während des Interviews wollte sie zeichnen, sie kommentierte ihr Zeichnen<br />
fortlaufend und gab freudig Auskunft, sie spricht <strong>in</strong> E<strong>in</strong>- und Zweiwortsätzen, ihrem Sprachstand entsprechend; e<strong>in</strong>ige Antworten gibt sie klar und prompt, an<strong>der</strong>e verstand ich nur<br />
ansatzweise; als sie die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> das Znünilied s<strong>in</strong>gen hörte, stand sie auf und wollte zu den an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
Frage<br />
Klara, du kannst e<strong>in</strong>mal laut und<br />
deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />
Sagst du de<strong>in</strong>en Namen.<br />
Also wie heisst du?<br />
Zeit Antwort<br />
Mh (Ja).<br />
Reduktion I Reduktion II<br />
Also Klara. Du hast ja da vor<br />
langer Zeit etwas gezeichnet,<br />
was du gerne spielen würdest.<br />
Ja, du hast mit den Stiften<br />
gemalt.<br />
Und weißt du, was du hier<br />
gezeichnet hast? Es ist schon<br />
lange her.<br />
E<strong>in</strong> Gireizli hast du gezeichnet.<br />
Was würdest du noch gerne auf<br />
dem Spielplatz machen?<br />
Und was machst du dort?<br />
Und was denn?<br />
Kletterst du gerne, o<strong>der</strong> spr<strong>in</strong>gst<br />
du gerne h<strong>in</strong>unter?<br />
Braucht dies etwas Mut?<br />
Du zeichnest gerne?<br />
Schau was du da noch gesagt<br />
hast: Du schaukelst gerne mit<br />
dem Klara, Gireizli. du kannst Das e<strong>in</strong>mal hast du laut und<br />
gezeichnet.<br />
deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />
Sagst du de<strong>in</strong>en Namen.<br />
Ja genau.<br />
00:38<br />
00:52<br />
01:00<br />
Klara.<br />
Mit Stift.<br />
Mh.<br />
In de Spielplatz.<br />
Spielen.<br />
Mh.<br />
„Abegumpe“.<br />
Hm (?).<br />
Zeichnen.<br />
Ja.<br />
Gireizi.<br />
Mh (Ja).<br />
BW: Klara schaukelt gern<br />
auf dem Gireizli. Klara spielt<br />
gerne auf dem Spielplatz.<br />
BW. Klara gumpt gerne<br />
h<strong>in</strong>unter.<br />
AAW: Als Klara Stifte sieht,<br />
möchte sie zeichnen.<br />
BW: Auf dem<br />
Gireizli<br />
schaukeln. Auf<br />
dem Spielplatz<br />
spielen.<br />
BW: H<strong>in</strong>unter<br />
gumpen.<br />
AAW. Zeichnen.<br />
176
Du und Klara, was spielst du<br />
denn zu Hause ganz gerne?<br />
Was spielt ihr denn mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>?<br />
Und baut ihr e<strong>in</strong> Haus.<br />
Und was spielst du sonst noch<br />
gerne?<br />
Ah, hast du gerade e<strong>in</strong>en<br />
gezeichnet?<br />
Mit wem spielst du denn mit dem<br />
Ball?<br />
Mit Fiona?<br />
Aha. Super.<br />
Du Klara, ihr geht doch<br />
manchmal <strong>in</strong>s Turnen <strong>in</strong> die<br />
Turnhalle.<br />
Ja, du möchtest gerne Znüni<br />
essen gehen. Ich frage dich nur<br />
noch etwas.<br />
Em....Was spielst du gerne <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Turnhalle? ..o<strong>der</strong> turnen?<br />
Ja, was denn?<br />
Ah jetzt habt ihr S<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Turnhalle.<br />
Und wenn du mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
spielst, was machst du ganz<br />
gerne?<br />
Du spielst gerne Fussball?<br />
Jaa. Super.<br />
Und Du Klara, was noch. ihr geht doch<br />
manchmal <strong>in</strong>s Turnen <strong>in</strong> die<br />
Und Turnhalle. tust du auch gerne, ja.<br />
01:42<br />
02.04<br />
02.24<br />
02.24<br />
Mit em Mami.<br />
Lego.<br />
Ja e<strong>in</strong> Haus bauen.<br />
Mmmmm.....Bölle.<br />
Bölle.<br />
Mit Fiona.<br />
Ja.<br />
Etwas s<strong>in</strong>gen gehen (habe dies erst beim Transkribieren verstanden;<br />
Klara me<strong>in</strong>t das Weihnachtss<strong>in</strong>gen nach <strong>der</strong> Znünipause) nach dem Znüni<br />
essen.<br />
Turnen.<br />
Mmh....S<strong>in</strong>gen.<br />
So Fussball spielen.<br />
Jaa.<br />
S<strong>in</strong>gen.<br />
Mit Etwas den s<strong>in</strong>gen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. gehen (habe dies erst beim Transkribieren verstanden;<br />
Klara me<strong>in</strong>t das Weihnachtss<strong>in</strong>gen nach <strong>der</strong> Znünipause) nach dem Znüni<br />
FZ: Zu Hause spielt sie gern<br />
mit ihrer Mutter mit den<br />
Legos.<br />
BW: Klara spielt gerne mit<br />
dem Ball, mit Bällen.<br />
SOZ: Klara spielt gerne mit<br />
Fiona, e<strong>in</strong>em Mädchen aus<br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse, mit<br />
dem Ball.<br />
AAW: Klara s<strong>in</strong>gt<br />
ansche<strong>in</strong>end gerne. Sie<br />
nennt das<br />
Weihnachtss<strong>in</strong>gen, als ich<br />
sie frage, was sie gerne im<br />
Turnen macht. Das<br />
Weihnachtss<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>det im<br />
Dezember <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle<br />
statt.<br />
BW/TU: Klara spielt gerne<br />
Fussball.<br />
AAW: Klara s<strong>in</strong>gt<br />
FZ: Mit <strong>der</strong><br />
Mutter mit den<br />
Legos spielen.<br />
BW: Mit dem<br />
Ball spielen.<br />
SOZ: Ball<br />
spielen mit<br />
e<strong>in</strong>em Mädchen<br />
aus <strong>der</strong> GS<br />
AAW: S<strong>in</strong>gen mit<br />
an<strong>der</strong>en<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />
BW/TU: Fussball<br />
spielen.<br />
SW: S<strong>in</strong>gen mit<br />
an<strong>der</strong>en<br />
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />
AAW: S<strong>in</strong>gen mit<br />
177
Was machst du sonst noch<br />
gerne?<br />
Mit den Legos e<strong>in</strong> Häuschen<br />
bauen.<br />
Machst du das gerne?<br />
Und ich glaube, da hast du dich<br />
gezeichnet.<br />
Bist du das?<br />
Das ist Klara.<br />
Klara, hast du noch e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schwester?<br />
E<strong>in</strong>e Schwester.<br />
Ist er grösser als du? O<strong>der</strong> ist er<br />
bei Mami zu Hause?<br />
Ja. Ou ja.<br />
Habe ich es richtig verstanden?<br />
Was machst du hier noch ganz<br />
gerne <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>?<br />
Basteln Toll.<br />
Ja, du kannst noch malen.<br />
So.<br />
Und Gireizli spielst du also gerne<br />
und Schaukeln.<br />
Und gumpen.<br />
So gut. Willst du die dies auch<br />
noch zeichnen?<br />
Das ist Gumpen. Ich schreibe es<br />
noch an. G-U-M-P-E-N.<br />
Wo gumpst du denn gerne?<br />
Das heisst gumpen.<br />
03:23<br />
03:53<br />
04.18<br />
Mit Legos Häuschen bauen.<br />
Ja, schau.<br />
Ja.<br />
Klara.<br />
Schwester.<br />
(K<strong>in</strong><strong>der</strong>?) heisset Toni.<br />
Ja. Mit dem Taxi.<br />
Jaa.<br />
Eh... Basteln.<br />
Farbstift (? o<strong>der</strong> Wasserfarbe) malen.<br />
Schau da, das da<br />
Du....(?) und gumpe.<br />
Ja.<br />
(Klara zeichnet e<strong>in</strong>en Punkt für gumpen.<br />
Gumpen.<br />
Tus gen gumpen.<br />
AAW: Klara baut gerne mit<br />
Legos e<strong>in</strong> Häuschen.<br />
AAW: Klara bastelt gerne <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Sie malt<br />
gerne mit Farbstiften.<br />
BW: Klara gumpt gerne.<br />
AAW: Mit Legos<br />
e<strong>in</strong> Häuschen<br />
bauen.<br />
AAW: Basteln.<br />
Malen mit<br />
Farbstiften.<br />
BW: Gumpen.<br />
178
Auf den Be<strong>in</strong>en? O<strong>der</strong> wie<br />
gumpen?<br />
Ah, so gumpen. So gut.<br />
Das machst du gerne?<br />
Gut also.<br />
Jetzt essen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihren<br />
Znüni.<br />
Danke vielmal, dass ich mit dir<br />
sprechen konnte. Es war schön<br />
mit dir sprechen zu können.<br />
04:42<br />
Gug, bei den Be<strong>in</strong>en so (Klara zeigt es vor).<br />
So, so<br />
Ja.<br />
(lauscht zur Tür, hört die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> das Znünilied s<strong>in</strong>gen. Steht auf<br />
und geht zur Tür).<br />
So.<br />
).<br />
179
Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />
18 Klara<br />
Bewegungswünsche (BW)<br />
Klara (18): auf dem Gireizli schaukeln / auf dem Spielplatz spielen / „h<strong>in</strong>untergumpen“ / mit<br />
dem Ball spielen / gumpen („tus gen gumpen“)<br />
Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />
-<br />
Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />
-<br />
Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />
Klara (18): mit e<strong>in</strong>em ganz bestimmten Mädchen Ball spielen („mit Fiona“)<br />
Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />
-<br />
Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />
-<br />
Realität / Realisierbarkeit (R)<br />
-<br />
Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />
Klara (18): Fussball spielen („so Fussball spielen“)<br />
Sonstige (SW)<br />
-<br />
An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />
Klara (18): zeichnen / mit Legos e<strong>in</strong> Häuschen bauen / basteln / malen mit Farbstiften /<br />
s<strong>in</strong>gen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />
-<br />
Freizeit (FZ)<br />
Klara (18): mit <strong>der</strong> Mutter mit den Legos spielen<br />
Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />
-<br />
180
Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />
<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung; Aussagen aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />
18 Klara<br />
Aussagen aus dem Interview<br />
Klara möchte gerne auf dem Gireizli schaukeln. Sie spielt gerne auf dem Spielplatz. Sie<br />
gumpt gerne auf zwei Füssen und gumpt auch gerne irgendwo h<strong>in</strong>unter. Sie sagt: „Tus gen<br />
gumpen“.<br />
Sie spielt gerne mit Bällen und spielt auch gerne Fussball. Sie nennt Fiona als<br />
Spielpartner<strong>in</strong>.<br />
Klara zeichnet und malt gerne. Klara mag es mit Legos e<strong>in</strong> Häuschen zu bauen. Sie s<strong>in</strong>gt<br />
auch gerne mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />
Zu Hause spielt Klara gerne zusammen mit ihrer Mutter mit den Legos.<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />
mit Bällen spielen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel (Gireizli) schaukeln; gumpen<br />
Aussagen betreffend Bewegungsvorlieben <strong>von</strong> Klara aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />
Sie baut gerne mit den Holzklötzen. Klettern, gumpen, schaukeln, laufen liebt sie sehr. Sie<br />
spielt auch gerne Fussball. Auch mag sie das Spiel mit e<strong>in</strong>em Bumerang und e<strong>in</strong>em Frisbee.<br />
181