08.11.2012 Aufrufe

Bewegungsbedürfnisse von Kindern in der Grundstufe - BSCW

Bewegungsbedürfnisse von Kindern in der Grundstufe - BSCW

Bewegungsbedürfnisse von Kindern in der Grundstufe - BSCW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />

Interkantonale
Hochschule
für
Heilpädagogik
Zürich
<br />

Departement
2,
Studiengang
Psychomotoriktherapie
<br />


<br />

Bachelor‐Arbeit
<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />

<strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>
<br />

<strong>von</strong>
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>
<strong>in</strong>
<strong>der</strong>
<strong>Grundstufe</strong>
<br />

Beiträge
<strong>der</strong>
Psychomotorik

<br />

zur
Gestaltung
des
<strong>Grundstufe</strong>nalltags
<br />

E<strong>in</strong>gereicht
<strong>von</strong>:
 Elsbeth
Zybach
<br />

Begleitung:

 lic.
phil.
Myrtha
Häusler
<br />

Datum:
 
 21.
Februar
2010



Abstract<br />

Welche <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>? Wie kann <strong>der</strong> Grundstu-<br />

fenalltag aus psychomotorischer Sicht gestaltet werden, um diesen Bedürfnissen gerecht zu<br />

werden? Zur Beantwortung dieser Fragen erstellten achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> (9 Mädchen und 9<br />

Knaben) e<strong>in</strong>er <strong>Grundstufe</strong>nklasse aus dem Kanton Zürich zunächst Zeichnungen, <strong>in</strong> welchen<br />

sie ihre Bewegungswünsche zum Ausdruck brachten. Anschliessend wurden dreizehn K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong> (8 Mädchen und 5 Knaben) auf <strong>der</strong> Grundlage ihrer Zeichnungen und anhand e<strong>in</strong>es Leit-<br />

faden-Interviews zu ihren Bewegungswünschen befragt. Zeichnungen und Interviews wurden<br />

qualitativ ausgewertet. Daraus wurden Empfehlungen für die Gestaltung <strong>von</strong> bedürfnisorien-<br />

tierten Bewegungsaktivitäten formuliert, die sich auch unter den gegebenen, nicht optimalen<br />

räumlichen Verhältnissen <strong>in</strong> den <strong>Grundstufe</strong>nalltag <strong>in</strong>tegrieren lassen.<br />

1


Dank<br />

Bei e<strong>in</strong>er Arbeit wie <strong>der</strong> vorliegenden waren natürlicherweise e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Personen<br />

<strong>in</strong>volviert. Ihnen allen möchte ich danken für die wertvollen Beiträge und die Hilfen, die sie<br />

geleistet haben:<br />

Ich danke den Lehrpersonen <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> 1 , an welcher ich den praktischen Teil me<strong>in</strong>er<br />

Arbeit durchführen konnte. Ohne ihr Interesse an me<strong>in</strong>er Thematik und ohne ihr Entgegen-<br />

kommen wäre es nicht möglich gewesen, die vorliegende Arbeit zu realisieren. Vor allem<br />

aber danke ich den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong> für ihre Offenheit und ihre Bereitschaft, ihre<br />

Bewegungswünsche zu zeichnen und mit mir darüber zu sprechen.<br />

Für ihre stets ermutigende fachliche Begleitung und die vielen hilfreichen Anregungen danke<br />

ich Frau lic. phil. Myrtha Häusler. Und schliesslich bedanke ich mich herzlich bei me<strong>in</strong>em<br />

Mann Markus Wagner für das Korrekturlesen und Formatieren dieser Arbeit.<br />

1 Aus Gründen des Daten- und des Persönlichkeitsschutzes erwähne ich <strong>in</strong> dieser Arbeit nicht, <strong>in</strong> welcher<br />

Schulgeme<strong>in</strong>de bzw. <strong>in</strong> welchem Schulhaus ich den empirischen Teil durchgeführt habe.<br />

Ich habe auch die Namen aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t, die im Rahmen dieser Arbeit Zeichnungen angefertigt<br />

haben und die ich <strong>in</strong>terviewt habe.<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

1. E<strong>in</strong>leitung........................................................................................................................... 5<br />

1.1. E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>s Thema................................................................................................... 5<br />

1.2. Problemdef<strong>in</strong>ition und Fragestellung............................................................................. 7<br />

1.3. Methodik und Aufbau <strong>der</strong> Arbeit.................................................................................... 8<br />

2. Theoretischer Teil.......................................................................................................... 11<br />

2.1. Die <strong>Grundstufe</strong>............................................................................................................ 11<br />

2.1.1. Das Modell <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>.................................................................................... 11<br />

2.1.2. Integration <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>.................................................................................. 13<br />

2.2. Die Bedeutung <strong>von</strong> Bewegung für die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung......................................17<br />

2.2.1. Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Aspekte <strong>der</strong> Bewegung........................................................ 19<br />

2.2.2. Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes..................................................................20<br />

2.2.3. För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Entwicklung....................................................................... 21<br />

2.2.4. Sprachför<strong>der</strong>ung durch Bewegung......................................................................... 22<br />

2.2.5. Bewegung und Kognition....................................................................................... 22<br />

2.2.6. Zusammenfassung: Bewegungsaktivitäten für e<strong>in</strong>e umfassende Entwicklung.............. 24<br />

2.3. Psychomotorik als pädagogisch-therapeutisches Angebot......................................... 24<br />

2.3.1. Selbstverständnis und Positionierung <strong>der</strong> Psychomotorik / Psychomotoriktherapie..... 24<br />

2.3.2. Psychomotorik als son<strong>der</strong>pädogisches Angebot zur Unterstützung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

mit beson<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>- und Bildungsbedürfnissen................................................................. 29<br />

2.3.3. Psychomotorische Prävention................................................................................ 30<br />

2.4. Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegt: Die Untersuchung <strong>von</strong> Kuhn (2007a)...................................... 33<br />

3. Empirischer Teil............................................................................................................. 36<br />

3.1. Falle<strong>in</strong>heit und Umfeldbeschreibung........................................................................... 36<br />

3.1.1. Auswahl <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit......................................................................................... 36<br />

3.1.2. Beschreibung <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit.................................................................................. 38<br />

3.1.3. Umfeldbeschreibung.....................................................................................................39<br />

3.2. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen............................................................................................... 43<br />

3.2.1. Erstellung <strong>der</strong> Zeichnungen................................................................................... 43<br />

3.2.2. Auswertung <strong>der</strong> Zeichnungen................................................................................ 45<br />

3.3. Die Interviews.............................................................................................................. 46<br />

3.3.1. Durchführung <strong>der</strong> Interviews.................................................................................. 46<br />

3.3.2. Auswertung <strong>der</strong> Interviews..................................................................................... 49<br />

3


4. Ergebnisse...................................................................................................................... 52<br />

4.1. Ergebnisse aus den Zeichnungen............................................................................... 52<br />

4.1.1. Zeichnungselemente............................................................................................. 52<br />

4.1.2. Aus den Zeichnungselementen <strong>in</strong>terpretierte Bewegungsaktivitäten............................. 53<br />

4.2. Ergebnisse aus den Interviews................................................................................... 54<br />

4.2.1. Bewegungswünsche............................................................................................. 54<br />

4.2.2. Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach verschiedenen Themen geordnet.................................... 56<br />

4.3. Zusammenfassung <strong>der</strong> Zeichnungs- und Interviewergebnisse................................... 60<br />

4.3.1. Thematische Zusammenstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche........................................... 60<br />

4.3.2. K<strong>in</strong>dzentrierte Zusammenstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche....................................... 62<br />

5. Diskussion....................................................................................................................... 67<br />

5.1. Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse...................................................................................... 67<br />

5.2. Schlussfolgerungen..................................................................................................... 70<br />

5.2.1. Allgeme<strong>in</strong>e Schlussfolgerungen............................................................................. 70<br />

5.2.2. Schlussfolgerungen für die psychomotorische Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>..................... 71<br />

5.3. Empfehlungen für die Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten..................................... 73<br />

5.4. Reflexion über den empirischen Teil <strong>der</strong> Arbeit.......................................................... 77<br />

5.5. Schlussbemerkungen.................................................................................................. 78<br />

Literaturverzeichnis........................................................................................................... 80<br />

ANHANG A........................................................................................................................... 84<br />

Anhang 1: Übersicht Falle<strong>in</strong>heit <strong>Grundstufe</strong>nklasse.............................................................. 85<br />

Anhang 2: Stundenplan <strong>Grundstufe</strong> Schuljahr 2009/2010.................................................... 86<br />

Anhang 3: Skizze Innenraum................................................................................................. 87<br />

Anhang 4: Skizze Aussenraum.............................................................................................. 88<br />

Anhang 5: Interview-Leitfaden............................................................................................... 89<br />

Anhang 6: Eltern-Informationsbrief........................................................................................ 91<br />

Anhang 7: Angaben zur Autor<strong>in</strong>............................................................................................. 92<br />

ANHANG B (separates Dossier)<br />

- Übersicht Falle<strong>in</strong>heit <strong>Grundstufe</strong>nklasse<br />

- Übersicht <strong>der</strong> Zeichnungselemente<br />

- Übersicht Bewegungswünsche und an<strong>der</strong>e Aktivitätswünsche<br />

- K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen<br />

- Interviewprotokolle<br />

- Aussagen aus den Interviews (Reduktion II)<br />

- Aussagen aus den Interviews zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus<br />

den Zeichnungen<br />

4


1.1. E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>s Thema<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> Natur aus auf Bewegung angelegt.<br />

Bewegung ist e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>dliches Grundbedürfnis<br />

Remo Largo (<strong>in</strong> Largo und Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 124)<br />

«K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong> und K<strong>in</strong><strong>der</strong> wollen rennen, klettern, spr<strong>in</strong>gen und toben. Sie wollen dies<br />

vor allem, weil es ihnen Freude und Spass macht, sie brauchen es aber auch, weil sie nur<br />

über Bewegungstätigkeiten ihre Umwelt und sich selbst kennenlernen können». So be-<br />

schreibt Zimmer (2008, S. 7) das natürliche Bewegungsbedürfnis <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und macht<br />

damit auch klar, dass Bewegung nicht nur e<strong>in</strong> Grundbedürfnis <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ist, son<strong>der</strong>n auch<br />

e<strong>in</strong>e Notwendigkeit für e<strong>in</strong>e gesunde, ganzheitliche Entwicklung. In <strong>der</strong> Folge zeigt Zimmer<br />

(a.a.O., S. 11f.), wie aber nicht nur das Leben <strong>der</strong> Erwachsenen, son<strong>der</strong>n auch das <strong>der</strong> K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong> durch das Sitzen geprägt ist. Wir seien e<strong>in</strong>e «Sitzgesellschaft», <strong>in</strong> welcher die Stühle zu<br />

den wichtigsten E<strong>in</strong>richtungsgegenständen gehörten, und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konsequenz seien unsere<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten «Sitzk<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten» und unsere Schulen «Sitzschulen».<br />

Nun ist es zwar selbstverständlich, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Unterricht nicht e<strong>in</strong>fach je<strong>der</strong>zeit «spr<strong>in</strong>-<br />

gen und toben» können, wie sie gerade möchten. Es ist aber fragwürdig, die für das Lernen<br />

notwendige Ruhe und Konzentration mit statischem Sitzen «erzw<strong>in</strong>gen» zu wollen. Und so<br />

ist denn Zimmer (a.a.O., S. 13) überzeugt:<br />

«Sitzen ist we<strong>der</strong> gesund noch för<strong>der</strong>t es die Konzentration. Im Gegenteil, es beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

sie geradezu. K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen Bewegung – und dies nicht nur an dafür vorhergesehe-<br />

nen Orten und zu bestimmten Zeiten, son<strong>der</strong>n überall dort, wo sie sich aufhalten. Nur<br />

wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> ausreichend Bewegungsmöglichkeiten haben, können sie auch zu Ruhe<br />

und Konzentration f<strong>in</strong>den».<br />

Schon während <strong>der</strong> Zeit, als ich als Primarlehrperson tätig war, hat mich die Frage beschäf-<br />

tigt, wie ich den Unterricht so gestalten und organisieren kann, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihr natürli-<br />

ches Bewegungsbedürfnis möglichst nicht unterdrücken müssen. Ich denke, dass es vielfäl-<br />

tige Möglichkeiten gibt, e<strong>in</strong>em langen, passiven und den Körper belastenden Sitzen «das<br />

Pr<strong>in</strong>zip Bewegung» (Thiel, Teubert und Kle<strong>in</strong>dienst-Cachay, 2006, S. 13) entgegenzusetzen<br />

und die Bewegungse<strong>in</strong>schränkungen im Schulalltag auf e<strong>in</strong> notwendiges M<strong>in</strong>imum zu be-<br />

5


grenzen. O<strong>der</strong> mit den Worten <strong>von</strong> Illi (1991): «Unterricht mit so viel Dynamik bzw. Bewe-<br />

gung wie möglich und nur so viel Statik bzw. Ruhe wie nötig» (S.27).<br />

«Bewegte Schule» als pädagogische Antwort auf die «Bewegungsmangelgesellschaft» (Bal-<br />

ster, 2003, S. 74)<br />

Me<strong>in</strong>e Ausbildung zur Primarlehrer<strong>in</strong> absolvierte ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit, als die Thematik <strong>der</strong> «Be-<br />

wegten Schule» «im Kommen» war. Im Vor<strong>der</strong>grund für die Begründung für mehr Bewegung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule standen damals v.a. gesundheitliche Argumentationen (vgl. Illi, 1991). Es wur-<br />

de nach mehr Bewegung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule verlangt, um Haltungsschäden zu vermeiden, o<strong>der</strong><br />

als Prophylaxe angesichts des Phänomens <strong>der</strong> zunehmenden Fettleibigkeit und des Über-<br />

gewichts bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />

Die «Bewegte Schule» för<strong>der</strong>t nicht nur die Gesundheit, son<strong>der</strong>n ist e<strong>in</strong> Beitrag zu e<strong>in</strong>er<br />

ganzheitlichen Entwicklung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

In <strong>der</strong> aktuellen Diskussion s<strong>in</strong>d mittlerweile neben die mediz<strong>in</strong>isch-orthopädische Begrün-<br />

dung für e<strong>in</strong>e «Bewegte Schule» auch an<strong>der</strong>e Argumentationen getreten. So führen Thiel,<br />

Teubert und Kle<strong>in</strong>dienst-Cachay (2006, S. 28ff.) e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Begründungsmustern für<br />

e<strong>in</strong>e «Bewegte Schule» auf. Entwicklungs- und lerntheoretische Aspekte zeigten, dass Be-<br />

wegung e<strong>in</strong>e spannungs- und aggressionsabbauende Wirkung habe, das Lernen för<strong>der</strong>e und<br />

den Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzepts und Selbstwertgefühls unterstütze. Aus e<strong>in</strong>er<br />

sozialökologischen Perspektive solle e<strong>in</strong>e «Bewegte Schule» Interventionsmassnahmen<br />

gegen Defizite <strong>der</strong> heutigen Lebenssituation bereitstellen, die durch e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Bewe-<br />

gungse<strong>in</strong>schränkungen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> gekennzeichnet sei (vgl. dazu auch Hüttenmoser & De-<br />

gen-Zimmermann, 1995; Rethorst, 2003, S. 117; Largo und Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 124). Thiel,<br />

Teubert und Kle<strong>in</strong>dienst-Cachay (2006) sehen die Schule dazu als ideal an, da sie als zen-<br />

traler Lebensort Angebote und Gelegenheiten zum ganzheitlichen Erfahrungserwerb anbiete,<br />

die im Alltag so nicht mehr möglich seien. Und schliesslich thematisierten schulprogrammati-<br />

sche Begründungsmuster die Schule als Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum, <strong>in</strong> welchem<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> so <strong>in</strong>dividuell und so ganzheitlich wie möglich geför<strong>der</strong>t würden. Für K<strong>in</strong><strong>der</strong> sei es<br />

zunehmend schwierig, <strong>in</strong> ihrer Lebensumwelt k<strong>in</strong>dgemässe physische Umgebungsbed<strong>in</strong>-<br />

gungen anzutreffen und sie seien so <strong>in</strong> ihrer natürlichen Bewegungsentwicklung beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t.<br />

Deshalb sei «auch die Institution Schule verstärkt gefor<strong>der</strong>t, neben dem klassischen Sport-<br />

unterricht auch <strong>in</strong> den kognitiven Lernfächern Bewegung so oft wie möglich zu arrangieren»<br />

(S. 38).<br />

Es geht also darum, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule und im Unterricht Bed<strong>in</strong>gungen zu schaffen, damit K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

ihre eigenen, natürlicherweise vorhandenen Bewegungsimpulse entfalten und sich physisch<br />

und psychisch optimal entwickeln können.<br />

6


Die Aktualität dieser Thematik zeigt sich u.a. am Projekt «K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Bewegung» <strong>der</strong> Pädago-<br />

gischen Hochschule <strong>der</strong> Fachhochschule Nordwestschweiz, welches im Schuljahr<br />

2007/2008 durchgeführt wurde und welches die Bewegungsentwicklung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, die<br />

Bewegungsför<strong>der</strong>ung und die Chancen <strong>der</strong> Bewegung für die schulische Laufbahn zum In-<br />

halt hatte (Högger, 2009).<br />

1.2. Problemdef<strong>in</strong>ition und Fragestellung<br />

Ausgangslage<br />

Im Sommer 2008 lernte ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Praktikum im Rahmen <strong>der</strong> Ausbildung zur Psychomoto-<br />

riktherapeut<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Grundstufe</strong>nklasse (siehe dazu Kap. 2.1.) e<strong>in</strong>er Zürcher Schulgeme<strong>in</strong>de 1<br />

kennen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong>nklasse konnten bis vor e<strong>in</strong>em Jahr den Gang und den<br />

E<strong>in</strong>gangsbereich vor ihrem Klassenzimmer für ihre spontanen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> nut-<br />

zen. Die dazu benötigten Bewegungsmaterialien wurden im Gang gelagert. Aus feuerpolizei-<br />

lichen Gründen wurde dies dann aber verboten. Der <strong>Grundstufe</strong>nklasse stand damit weniger<br />

Raum für spontane Bewegungsaktivitäten zur Verfügung als bis anh<strong>in</strong>. Laut Lehrpersonen ist<br />

im Vergleich zu an<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>n das Raumangebot grundsätzlich eher knapp bemes-<br />

sen. Auch Eltern haben sich über die nicht optimalen Platzverhältnisse <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong><br />

beklagt. <strong>Grundstufe</strong>nlokalitäten sollten aber den Interessen und (Bewegungs-) Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> entsprechen (siehe Kap. 2.1.1.). Dies bedeutet, dass sie genügend Raum und<br />

Nischen bieten sollten für spontanes Bewegen und Spielen, für experimentelles Handeln,<br />

aber auch für ruhiges und <strong>in</strong>dividuelles Lernen.<br />

Forschungs<strong>in</strong>teresse und Fragestellung<br />

Die <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen hatten schon während me<strong>in</strong>es Praktikums betont, dass sie es<br />

begrüssen würden, vermehrt mit e<strong>in</strong>er Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse zusammen-<br />

zuarbeiten. Die Notwendigkeit, mehr bedürfnisorientierte Bewegungsmöglichkeiten und<br />

-angebote unter den gegebenen, nicht optimalen Platzverhältnissen zu schaffen, hat mich<br />

schliesslich auf das Thema me<strong>in</strong>er Bachelor-Arbeit gebracht.<br />

Im Juni 2009 meldete ich bei den <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen me<strong>in</strong> Interesse an, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu<br />

ihren Bewegungsvorstellungen und -wünschen zu befragen und daraus Vorschläge für e<strong>in</strong>e<br />

Optimierung <strong>der</strong> vorhandenen Bewegungsmöglichkeiten abzuleiten. Sehr wichtig war mir<br />

dabei <strong>der</strong> Aspekt, nicht e<strong>in</strong>fach «<strong>von</strong> oben her» (top-down-Ansatz) e<strong>in</strong> «pfannenfertiges»<br />

Bewegungsför<strong>der</strong>ungs-Programm zu entwickeln o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zuführen, son<strong>der</strong>n die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu<br />

1 Aus Gründen des Daten- und des Persönlichkeitsschutzes erwähne ich <strong>in</strong> dieser Arbeit nicht, <strong>in</strong><br />

welcher Schulgeme<strong>in</strong>de bzw. <strong>in</strong> welchem Schulhaus ich den empirischen Teil durchgeführt habe.<br />

Ich habe auch die Namen aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t, die im Rahmen dieser Arbeit Zeichnungen angefertigt<br />

haben und die ich <strong>in</strong>terviewt habe.<br />

7


fragen, wie sie sich Bewegung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> vorstellten und wünschten. Durch das E<strong>in</strong>-<br />

br<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>perspektive, e<strong>in</strong>er «Sicht <strong>von</strong> unten» (bottom-up-Ansatz), wollte ich die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> als Akteure, als «Bewegungsexperten» ernst nehmen und ihnen ermöglichen, ihre<br />

<strong>in</strong>dividuellen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <strong>in</strong> den <strong>Grundstufe</strong>nalltag zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Ziel me<strong>in</strong>er Arbeit war also, die Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> aufzunehmen, ihre spezifi-<br />

schen, <strong>in</strong>dividuellen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> zu eruieren und daraus - unter Berücksichtigung<br />

e<strong>in</strong>er psychomotorischen Perspektive - für die Lehrpersonen Empfehlungen zur Unterrichts-<br />

und Raumgestaltung zu formulieren. Die <strong>Grundstufe</strong> ist geprägt <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>en Hete-<br />

rogenität bezüglich Alter, Entwicklungs- und Leistungsstand sowie sozialem und kulturellem<br />

H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> (siehe Kap. 2.1.2.). Ich g<strong>in</strong>g daher <strong>von</strong> <strong>der</strong> Annahme aus, dass die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> auch unterschiedliche Bewegungswünsche haben. Diese heteroge-<br />

nen Ansprüche, zu welchen auch die Integration <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen<br />

beiträgt, wollte ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Empfehlungen mit berücksichtigen.<br />

E<strong>in</strong>ige dieser Vorschläge werde ich - ausserhalb des Rahmens dieser Bachelor-Arbeit - im<br />

Frühl<strong>in</strong>gsquartal 2010 zusammen mit den Lehrpersonen <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong>nklasse prak-<br />

tisch umsetzen. Auch hier wird es wichtig se<strong>in</strong>, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> die Gestaltung <strong>der</strong> Bewegungs-<br />

aktivitäten mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Mit <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit suche ich Antworten auf die folgenden Fragen:<br />

1. Welche Bewegungswünsche bzw. <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er aus-<br />

gewählten <strong>Grundstufe</strong>nklasse?<br />

2. Wie kann <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nalltag aus psychomotorischer Sicht gestaltet werden,<br />

um diesen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n gerecht zu werden?<br />

1.3. Methodik und Aufbau <strong>der</strong> Arbeit<br />

Beschreibung des Vorgehens und <strong>der</strong> gewählten Methoden<br />

Nachdem die Idee für die Bachelor-Arbeit «geboren» war, g<strong>in</strong>g es darum herauszuf<strong>in</strong>den,<br />

mit welchem Vorgehen, mit welchen Methoden ich me<strong>in</strong>e Forschungsfragen am besten<br />

beantworten könnte. Schon <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em frühen Stadium <strong>der</strong> Arbeit hatte ich die Idee, dass die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Bewegungswünsche zeichnen könnten. Angeregt worden zu diesem Vorgehen<br />

war ich u.a. durch Zeichnungen, <strong>in</strong> welchen K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus verschiedenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und den<br />

8


ersten fünf Klassen <strong>der</strong> Primarschule <strong>von</strong> Balzers ihren Schulweg gezeichnet hatten<br />

(Hüttenmoser, o.J.). Bei <strong>der</strong> Literaturrecherche b<strong>in</strong> ich dann auf das Buch «Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> be-<br />

wegt» <strong>von</strong> Kuhn (2007a) gestossen.<br />

In e<strong>in</strong>em umfassenden, mehrjährigen Forschungsprogramm hat Kuhn (a.a.O.) die Frage<br />

untersucht, wie sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Schule vorstellen, wenn es die Möglichkeit gäbe, Lernen mit<br />

Bewegung zu verknüpfen. In e<strong>in</strong>er Methodenkomb<strong>in</strong>ation aus thematischer K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung<br />

und fokussiertem, episodischem Interview am Bild wurden im Zeitraum <strong>von</strong> 1998 bis 2000<br />

395 K<strong>in</strong><strong>der</strong> (Zweit- bis Sechstklässler) gebeten, je drei Bil<strong>der</strong> - e<strong>in</strong>es zum Klassenzimmerun-<br />

terricht, e<strong>in</strong>es zum Pausenhof und e<strong>in</strong>es zum Sportunterricht - zu malen (ausführliche Dar-<br />

stellung siehe Kap. 2.4.). Damit hatte ich e<strong>in</strong>e ideale Orientierungsgrundlage mit vielen wert-<br />

vollen Anregungen für die praktische Ausführung me<strong>in</strong>er Arbeit gefunden. Ich entschloss<br />

mich ebenfalls dazu, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Bewegungswünsche zeichnen zu lassen und sie dann<br />

anhand dieser Zeichnungen und gestützt auf e<strong>in</strong>en Leitfaden zu <strong>in</strong>terviewen. Anschliessend<br />

wertete ich die Zeichnungen und die Interviews <strong>in</strong> Anlehnung an die Methode <strong>der</strong> qualitativen<br />

Inhaltsanalyse (Mayr<strong>in</strong>g, 2002) durch Verdichtung, Kategorienbildung und Interpretation aus.<br />

Aufbau <strong>der</strong> Arbeit<br />

Das zweite Kapitel dieser Arbeit dient dazu, wichtige Begriffe und theoretische Eckpfeiler<br />

vorzustellen. Die E<strong>in</strong>bettung <strong>der</strong> <strong>von</strong> mir gewählten Thematik <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> bed<strong>in</strong>gt, dass<br />

ich dieses neue, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versuchsphase bef<strong>in</strong>dliche Schule<strong>in</strong>gangsmodell e<strong>in</strong>gehend vorstelle<br />

und die für das Verständnis me<strong>in</strong>er Arbeit relevanten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen erläutere. Dazu<br />

gehören auch Themen wie Heterogenität und Integration, welche das soziale Schulmilieu als<br />

e<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>tergrundbed<strong>in</strong>gung bei <strong>der</strong> Durchführung me<strong>in</strong>es Vorhabens verstehen lässt. E<strong>in</strong>e<br />

Grundlage ist die Darstellung <strong>der</strong> zentralen Bedeutung, welche Bewegung für die k<strong>in</strong>dliche<br />

Entwicklung und das Lernen hat. E<strong>in</strong> wichtiger Teil dieses Kapitels ist es zu zeigen, mit wel-<br />

chem Selbstverständnis und mit welchen Möglichkeiten die Psychomotorik und die Psycho-<br />

motoriktherapeut<strong>in</strong>nen zur Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsangeboten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> beitra-<br />

gen können. Und schliesslich stelle ich, wie schon erwähnt, das Forschungsprojekt <strong>von</strong> Kuhn<br />

(2007a) vor, an welchem ich mich bei <strong>der</strong> praktischen Durchführung me<strong>in</strong>er Arbeit orientiert<br />

habe.<br />

Der empirische, dritte Teil <strong>der</strong> Arbeit widmet sich zunächst <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> «Falle<strong>in</strong>-<br />

heit», also <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die an dieser Untersuchung teilgenommen haben und des Grundstu-<br />

fenumfeldes. Es folgen die Erläuterung <strong>der</strong> verwendeten Methoden und Arbeits<strong>in</strong>strumente<br />

sowie e<strong>in</strong>e ausführlichen Darstellung <strong>der</strong> praktischen Durchführung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen,<br />

<strong>der</strong> Interviews und <strong>der</strong>en Auswertung.<br />

9


Die Zusammenstellung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichungen und <strong>der</strong> Inter-<br />

views dient als Grundlage für die zusammenfassende Darstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche<br />

<strong>der</strong> befragten <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>. Dieses vierte Kapitel ist Ausgangspunkt für die anschlie-<br />

ssende Diskussion und die Schlussfolgerungen, welche <strong>in</strong> praktische Empfehlungen für die<br />

Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten münden. Es ist e<strong>in</strong> Ziel dieser Arbeit zu zeigen, wie<br />

sich die Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> durch entsprechende Bewegungsangebote und -<br />

anreize zum<strong>in</strong>dest teilweise realisieren lassen.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Rückblick auf den empirischen Teil <strong>der</strong> Arbeit und mit e<strong>in</strong>igen abschliessenden<br />

Gedanken beende ich die Arbeit.<br />

10


2.1. Die <strong>Grundstufe</strong><br />

2.1.1. Das Modell <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

2. Theoretischer Teil<br />

Die Bildungslandschaft Schweiz ist <strong>in</strong> Bewegung. Die Verän<strong>der</strong>ungen – ausgelöst durch ge-<br />

sellschaftliche Entwicklungen und neue pädagogische und psychologische Erkenntnisse -<br />

betreffen auch die Institution Schule. Die Diskussionen um den Bericht «Bildung und Erzie-<br />

hung <strong>der</strong> vier- bis achtjährigen K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz» <strong>der</strong> Schweizerischen Konferenz <strong>der</strong><br />

kantonalen Erziehungsdirektoren EDK (1997) haben gezeigt, dass die Schule<strong>in</strong>gangsphase<br />

bezüglich Strukturen und Zielsetzungen e<strong>in</strong>er Neugestaltung und -ausrichtung bedarf. Mit<br />

dem herkömmlichen Schule<strong>in</strong>tritt vom K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>in</strong> die Unterstufe kann dem Umstand,<br />

dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen mitbr<strong>in</strong>gen und dass <strong>der</strong> Ent-<br />

wicklungsstand <strong>in</strong>nerhalb gleicher Altersgruppen oft weit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegt (Largo und Beg-<br />

l<strong>in</strong>ger, 2009), nicht mehr entsprochen werden. Die Notwendigkeit, die beiden Stufen päd-<br />

agogisch-didaktisch und organisatorisch näher zusammenzubr<strong>in</strong>gen bewirkte, dass neue<br />

Schul- und Unterrichtsmodelle gesucht wurden.<br />

E<strong>in</strong> schweizweites Schulentwicklungsprojekt<br />

Im Jahr 2002 hat die Erziehungsdirektoren-Konferenz <strong>der</strong> Ostschweizer Kantone und des<br />

Fürstentums Liechtenste<strong>in</strong> (EDK-Ost) das Entwicklungsprojekt «Erziehung und Bildung <strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten und Unterstufe» - bekannt als «edk-ost-4bis8» - lanciert, das sich mit <strong>der</strong> <strong>in</strong>halt-<br />

lichen und organisatorischen Neuausrichtung <strong>der</strong> Schule<strong>in</strong>gangsstufe befasst. In breit ange-<br />

legten Schulversuchen werden neue Schule<strong>in</strong>gangsmodelle erprobt, überprüft und ausge-<br />

wertet. An diesem grössten Schulentwicklungsprojekt <strong>der</strong> Deutschschweiz beteiligen sich<br />

alle deutsch- und gemischtsprachigen Kantone <strong>der</strong> Schweiz und das Fürstentum Liechten-<br />

ste<strong>in</strong>. Das <strong>in</strong>terkantonale Projekt wird 2010 abgeschlossen (Abschlusstagung am 23. Juni<br />

2010).<br />

Zwei Modelle: <strong>Grundstufe</strong> und Basisstufe<br />

In den Kantonen werden unterschiedliche Schule<strong>in</strong>gangsmodelle erprobt. In <strong>der</strong> Regel treten<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit vier Jahren <strong>in</strong> die so genannte <strong>Grundstufe</strong> o<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Basisstufe e<strong>in</strong>. Die Basis-<br />

stufe dauert vier Jahre und be<strong>in</strong>haltet neben den zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenjahren die erste und die<br />

zweite Klasse. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können zwischen drei und fünf Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Basisstufe verblei-<br />

11


en. Die <strong>Grundstufe</strong> dauert drei Jahre und umfasst den K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten und die erste Klasse.<br />

Sie kann aber auch <strong>in</strong> zwei o<strong>der</strong> vier Jahren absolviert werden.<br />

Beiden Modellen ist geme<strong>in</strong>sam,<br />

• dass die Klassen <strong>von</strong> zwei Lehrpersonen geme<strong>in</strong>sam geführt werden;<br />

• dass vier bis achtjährige K<strong>in</strong><strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam unterrichtet werden und die traditionellen<br />

Jahrgangsklassen nicht mehr bestehen;<br />

• dass <strong>der</strong> Übergang <strong>in</strong> die Anschlussstufe fliessend verläuft und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> je nach<br />

Entwicklungsstand zu e<strong>in</strong>em flexiblen Zeitpunkt <strong>in</strong> die zweite beziehungsweise dritte<br />

Klasse wechseln können.<br />

Die Situation im Kanton Zürich<br />

Im Kanton Zürich wird die <strong>Grundstufe</strong> seit Sommer 2004 <strong>in</strong> 27 Geme<strong>in</strong>den er-<br />

probt. Grundlagen für die Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Lehrplan des K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartens und<br />

die Lehrziele <strong>der</strong> ersten Klasse. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen den Unterricht vormittags während vier<br />

Stunden; im Jahr vor dem Übergang <strong>in</strong> die zweite Klasse werden zusätzlich an zwei Nach-<br />

mittagen pro Woche je zwei Lektionen erteilt. In rund <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Unterrichtszeit werden<br />

die altersgemischten K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen <strong>von</strong> zwei Lehrpersonen (e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten- und e<strong>in</strong>e<br />

Primarlehrperson) geme<strong>in</strong>sam im Teamteach<strong>in</strong>g unterrichtet. Für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit speziellen För-<br />

<strong>der</strong>bedürfnissen kann e<strong>in</strong>e <strong>Grundstufe</strong>nklasse e<strong>in</strong> nach oben begrenztes Pensum an Schuli-<br />

scher Heilpädagogik (3 Lektionen) <strong>in</strong> Anspruch nehmen. Zusätzlich stehen e<strong>in</strong>er Klasse ma-<br />

ximal 3 Wochenstunden Therapie (Logopädie, Psychomotorik o<strong>der</strong> Psychotherapie) zur Ver-<br />

fügung (siehe dazu Kap 2.1.2.). Empfohlen wird e<strong>in</strong>e Klassengrösse <strong>von</strong> 22 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> (Bil-<br />

dungsdirektion des Kantons Zürich, 2004).<br />

Die erste Phase des Projekts dauerte <strong>von</strong> 2004-2009. Im November 2007 beschloss <strong>der</strong><br />

Regierungsrat des Kantons Zürich, die Versuchsphase bis Ende Schuljahr 2011/2012 zu<br />

verlängern.<br />

Didaktische Innovationen<br />

Der Unterricht <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> f<strong>in</strong>det nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fächern statt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden<br />

durch unterschiedliche Angebote <strong>in</strong> ihrer Entwicklung und <strong>in</strong> ihren Interessen unterstützt und<br />

geför<strong>der</strong>t. Es besteht e<strong>in</strong> ausgewogener Wechsel zwischen dem freien Spiel, dem spieleri-<br />

schen Lernen und dem systematisch-zielorientierten Lernen. Die E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Kultur-<br />

techniken Lesen, Schreiben und Rechnen erfolgt flexibel und orientiert sich am Lernstand<br />

und den Bedürfnissen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> – nicht an <strong>der</strong>en Alter.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Innen- und Aussenräume <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

E<strong>in</strong> wichtiger Aspekt für die Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> ist die Raumgestaltung, denn sie hat<br />

E<strong>in</strong>fluss auf das allgeme<strong>in</strong>e Wohlbef<strong>in</strong>den, den Umgang mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und mit dem Material<br />

12


sowie auf die Klassendynamik. Ausführlich werden die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Innen- und<br />

Aussenräume <strong>in</strong> den Papieren «Grundannahmen zur Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» (Bildungsdi-<br />

rektion des Kantons Zürich, 2005a, S.13) und «Räume <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» (Bildungsdirektion<br />

des Kantons Zürich, o.J.) beschrieben.<br />

<strong>Grundstufe</strong>nlokale sollen den Interessen und Bedürfnissen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> entsprechen. Sie sol-<br />

len Raum bieten für spontanes Spielen, experimentelles Handeln, Bewegung, aber auch für<br />

ruhiges, konzentriertes Arbeiten und Lernen. Für den Innenraum setzt dies e<strong>in</strong>en Hauptraum<br />

und m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegralen Gruppenraum mit direktem Zugang voraus. Die Räume<br />

haben klar strukturierte Arbeits- und Bewegungsflächen sowie Freiräume und Nischen für<br />

den <strong>in</strong>dividuellen Rückzug. Die E<strong>in</strong>richtung soll flexibel se<strong>in</strong> und verschiedene multifunktiona-<br />

le Aktivitätsbereiche ermöglichen, die den variierenden Unterrichtssett<strong>in</strong>gs angepasst wer-<br />

den können. Bezüglich <strong>der</strong> Raumgrösse werden 90m 2 für den Hauptraum und 25m 2 für den<br />

Nebenraum als optimal angesehen.<br />

Wichtig ist auch e<strong>in</strong> direkter und für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> selbstständig machbarer Kontakt zwischen<br />

Innen- und Aussenräumen. Naturnah gestaltete Aussenräume und Umgebungen – mit Ele-<br />

menten wie Wasser, Sand, Erde, mit Kontakt zur Pflanzen- und Tierwelt - bieten erweiterte<br />

Erlebnis- und Experimentiermöglichkeiten. Sie s<strong>in</strong>d mit herausfor<strong>der</strong>nden Bewegungsange-<br />

boten zu gestalten, die den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> unterschiedlichste Körper- und S<strong>in</strong>neserfahrungen er-<br />

möglichen.<br />

2.1.2. Integration <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

Bekenntnis zu Heterogenität und Integration<br />

In den «Grundannahmen zur Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» <strong>der</strong> Bildungsdirektion des Kantons<br />

Zürich (2005a, S. 4) heisst es: «In <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> besuchen alle [Hervorhebung d. Verf.]<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam den Unterricht. Integration und konstruktiver Umgang mit Heterogenität<br />

s<strong>in</strong>d grundlegende Pr<strong>in</strong>zipien und werden im Alltag gelebt». Die gleiche Haltung kommt <strong>in</strong><br />

knapper Form auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leitidee 2 des Rahmenkonzepts <strong>Grundstufe</strong> und Basisstufe <strong>der</strong><br />

EDK-Ost (2007) zum Ausdruck: «Die Basisstufe [bzw. <strong>Grundstufe</strong>. Anm. d. Verf.] sagt Ja zu<br />

Heterogenität und Integration» (S. 13). Dieses klare Bekenntnis ist e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong>.<br />

<strong>Grundstufe</strong>nklassen zeichnen sich dadurch aus, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> verschieden Alters, mit unter-<br />

schiedlichsten Entwicklungs- und Leistungsständen und mit verschiedensten sozio-<br />

kulturellen und sprachlichen H<strong>in</strong>tergründen geme<strong>in</strong>sam unterrichtet werden. Heterogenität<br />

heisst, dass e<strong>in</strong> ganzes Spektrum <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bildungsbedürfnissen anzu-<br />

treffen ist und (<strong>in</strong>dividuell) geför<strong>der</strong>t werden will: Von <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit sprachlichem För<strong>der</strong>bedarf<br />

13


(z.B. mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund) über K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Verhaltensauffälligkeiten und sozial-<br />

emotionalen Bee<strong>in</strong>trächtigungen bis h<strong>in</strong> zu hochbegabten <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> u.v.m.. Heterogenität be-<br />

deutet auch, dass – so weit wie möglich - K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit leichteren und schwereren Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>un-<br />

gen (z.B. Seh- und Hörbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen, geistige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen, Körperbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen) <strong>in</strong>te-<br />

griert s<strong>in</strong>d.<br />

Ke<strong>in</strong>e separate Son<strong>der</strong>schulung mehr<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen, die bis jetzt – nach e<strong>in</strong>er punktuellen Abklärung <strong>der</strong><br />

Schulfähigkeit - zurückgestellt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> separate E<strong>in</strong>führungsklassen, Son<strong>der</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />

o<strong>der</strong> –klassen e<strong>in</strong>geteilt wurden, sollen <strong>in</strong>tegriert werden. E<strong>in</strong> Ziel <strong>der</strong> Integration ist auch,<br />

dass das Führen dieser separaten – und separierenden – E<strong>in</strong>richtungen h<strong>in</strong>fällig werden soll<br />

(EDK-Ost, 2007).<br />

Die Reduktion <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>klassen zu Gunsten e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrativen Unterstützung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

mit beson<strong>der</strong>em Bildungsbedarf wird <strong>in</strong> praktisch allen Kantonen <strong>der</strong> Deutschschweiz auf-<br />

grund <strong>der</strong> Interkantonalen Vere<strong>in</strong>barung über die Zusammenarbeit im Bereich <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>-<br />

pädagogik (EDK, 2007) angestrebt und realisiert. Auslöser für diese Entwicklung war die<br />

Neugestaltung des F<strong>in</strong>anzausgleichs und <strong>der</strong> Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen<br />

(NFA), nach welcher die F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schulung nicht mehr durch die Schweizeri-<br />

sche Invalidenversicherung, son<strong>der</strong>n durch die Kantone übernommen wird.<br />

Integration und Inklusion<br />

«Die <strong>Grundstufe</strong> hat die Inklusion und/o<strong>der</strong> Integration <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>-<br />

bedarf zum Ziel», heisst es im «Konzept För<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» <strong>der</strong> Bildungsdirektion<br />

des Kantons Zürich (2005b, S. 3f.). Die Begriffe Integration und Inklusion, h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong>en<br />

Verwendung und Inhalt grosse Une<strong>in</strong>heitlichkeit und Verwirrung herrscht, weil sie teils gleich<br />

bedeutend, teils unterschiedlich verwendet werden (Häusler, 2006, S. 15) , bedürfen e<strong>in</strong>er<br />

Klärung. Ich orientiere mich dabei an Häusler (2006, S. 14ff.), die sich <strong>in</strong> ihren Erläuterungen<br />

v.a. auf Bürli (2005) bezieht.<br />

E<strong>in</strong> wesentliches Element <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition schulischer Integration ist das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> möglichst<br />

wenig e<strong>in</strong>schränkenden Umgebung. Menschen erhalten ihren beson<strong>der</strong>en Bildungsbedürf-<br />

nissen entsprechend Unterstützung aus e<strong>in</strong>em Kont<strong>in</strong>uum abgestufter Zusatzangebote. Die-<br />

ses Pr<strong>in</strong>zip hat den Nachteil, dass die Def<strong>in</strong>ition <strong>von</strong> An<strong>der</strong>sse<strong>in</strong> (z.B. Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, beson-<br />

<strong>der</strong>er Bildungsbedarf) vorausgesetzt wird (zur Problematik dieser Etikettierung siehe auch<br />

Strasser, 2006). So werden Menschen mit e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gruppe Nichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

ter e<strong>in</strong>bezogen, ohne dass sich das Schulsystem grundlegend än<strong>der</strong>n muss.<br />

Inklusive Schule geht dagegen vom Konzept <strong>der</strong> «Schule für alle» aus. Das bedeutet zum<br />

Beispiel, dass alle Schüler unabhängig <strong>von</strong> ihren <strong>in</strong>dividuellen Voraussetzungen die Regel-<br />

schule <strong>in</strong> ihrer Nachbarschaft besuchen können. Dieses Konzept ist <strong>von</strong> <strong>der</strong> Salamanca-<br />

14


Erklärung <strong>der</strong> UNESCO (1994) <strong>in</strong>spiriert. In e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>klusiven Schulsystem sollen die unter-<br />

schiedlichsten Mehr- und M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten <strong>von</strong> vornhere<strong>in</strong> gut aufgehoben se<strong>in</strong>, seien dies Ler-<br />

nende mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen bzw. Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Lernende aus ethnisch-<br />

sprachlichen M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten. Grundlage <strong>der</strong> pädagogischen Bemühungen ist somit die Indivi-<br />

dualität und die Heterogenität <strong>der</strong> Schülerschaft.<br />

Integration gel<strong>in</strong>gt (nicht ganz)<br />

Gemäss dem Lagebericht <strong>der</strong> EDK-Ost (2008) kann <strong>der</strong> Anspruch <strong>der</strong> Integration <strong>von</strong> K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong>n mit beson<strong>der</strong>em Bildungsbedarf <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>gelöst werden. Die frühe Diagno-<br />

se <strong>von</strong> Lernschwierigkeiten werde durch die Schulische Heilpädagog<strong>in</strong>/den Schulischen<br />

Heilpädagogen sichergestellt und das Integrieren <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, die im herkömmlichen Sy-<br />

stem e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führungsklasse besucht hätten, gel<strong>in</strong>ge. Ebenfalls würden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Schulver-<br />

suchsklassen K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em erhöhten beson<strong>der</strong>en Bildungsbedarf ohne Probleme <strong>in</strong>te-<br />

griert. Grundsätzlich müsse jedoch auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Basis-/<strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Augen-<br />

merk auf die Sprachför<strong>der</strong>ung und auf die Unterstützung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> aus bildungsfernem<br />

Umfeld gelegt werden. Dazu liege noch ke<strong>in</strong>e abschliessende Beurteilung vor (S. 13).<br />

Es fällt auf, dass <strong>in</strong> diesem Lagebericht - unter dem Aspekt <strong>der</strong> Integration - K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Lern-<br />

schwierigkeiten und mit erhöhtem Bildungsbedarf z.B. im Bereich <strong>der</strong> Sprache angesprochen<br />

s<strong>in</strong>d, dass jedoch K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit verschiedenen Formen körperlicher o<strong>der</strong> geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

kaum erwähnt s<strong>in</strong>d. Zwar berichtet e<strong>in</strong>e qualitative Fallstudie (Wagner-Willi & Widmer-Wolf,<br />

2008) auch z.B. <strong>von</strong> <strong>der</strong> Integration e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des mit «Down-Syndrom». In <strong>der</strong> Realität des<br />

<strong>Grundstufe</strong>n-Schulversuchs sei es aber so, dass e<strong>in</strong>ige Kantone <strong>in</strong> ihrem Grund-<br />

/Basisstufenkonzept die Integration <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit «Schulschwierigkeiten» befürworteten,<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit «Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung» während <strong>der</strong> Schulversuchsphase aber ausschlössen, sagt Böh-<br />

ler-Kreitlow (2003) und sie fragt kritisch, ob <strong>der</strong> Slogan «Basis-Stufe – e<strong>in</strong>e Schule für alle»<br />

wirklich gelte o<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>er leeren Hülle verflache.<br />

Grenzen <strong>der</strong> Integration<br />

E<strong>in</strong>e Schule auf «Biegen und Brechen» für alle hält Böhler-Kreitlow (2003) für fragwürdig.<br />

So sieht auch die EDK (1997) die Möglichkeit, dass für «K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die ganz beson<strong>der</strong>s auf-<br />

wändiger und spezifischer Betreuung und För<strong>der</strong>ung bedürfen», Ausnahmen gelten können<br />

(S. 27). Böhler-Kreitlow (2003) sieht dadurch den weiteren Bedarf an Son<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtungen,<br />

z.B. <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Kompetenzzentren, untermauert (siehe dazu auch Strasser, 2006, S. 13).<br />

Erhielten diese e<strong>in</strong>e klare E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung für fachkompetente Unterstützungen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

Integration, so bestehe die Aussicht für e<strong>in</strong>e annähernd optimale För<strong>der</strong>ung und Begleitung<br />

<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen. Ersche<strong>in</strong>e jedoch e<strong>in</strong>e Integration trotz aller Un-<br />

terstützungsmöglichkeiten für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ungeeignet, so sei angezeigt, e<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>schulung<br />

anzustreben (Böhler-Kreitlow, 2003).<br />

15


Auch das Rahmenkonzept <strong>Grundstufe</strong> und Basisstufe <strong>der</strong> EDK-Ost (2007) geht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Leitidee 2 da<strong>von</strong> aus, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen, welche ohne starke Unter-<br />

stützung nicht am Unterricht teilnehmen könnten, gemäss kantonalen Bestimmungen zusätz-<br />

lich betreut werden müssten. Das schliesse auch den Entscheid über e<strong>in</strong>e Zuweisung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Son<strong>der</strong>schulung nicht aus. Diese Entscheidungen sollten jedoch auf dem Grundsatz basie-<br />

ren, dass Separation beson<strong>der</strong>s begründet werden müsse und dass Integration die Normali-<br />

tät darstelle (S. 13).<br />

Voraussetzungen für Integration und Inklusion <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen<br />

In e<strong>in</strong>em Positionspapier zuhanden des Projekts 4bis8 <strong>der</strong> EDK-Ost hat Häusler (2006) aus-<br />

führlich beschrieben, was das neue Schulmodell für den E<strong>in</strong>bezug und die zusätzliche Un-<br />

terstützung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit (schweren) Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen (wie geistige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, Körper-<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung usw.) bedeutet und wie die Fachpersonen (Heilpädagogische Früherziehung,<br />

Schulische Heilpädagogik, Schulpsychologischer Dienst u.a.) e<strong>in</strong>bezogen werden sollten.<br />

Die Integration e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung setzt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Beurteilung des E<strong>in</strong>zel-<br />

falles voraus. Es gilt zu beurteilen, ob es zum Wohl des K<strong>in</strong>des ist, wenn es – im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>tegrativen Son<strong>der</strong>schulung - <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> <strong>in</strong>tegriert o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>schule ge-<br />

schult wird. In die Entscheidung werden pädagogische Kriterien e<strong>in</strong>bezogen (a.a.O., S. 34).<br />

Bei <strong>der</strong> Integration e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schulbedürftigkeit<br />

müssen zusätzliche Ressourcen gesprochen und dem betreffenden K<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuell zugeteilt<br />

werden. Bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit e<strong>in</strong>er klar feststellbaren Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung (wie Sehbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, Gehör-<br />

losigkeit) werden spezialisierte Fachpersonen beigezogen, welche sowohl das K<strong>in</strong>d wie auch<br />

die Lehrpersonen und die schulisch-heilpädagogische Fachperson beraten (a.a.O., S. 35).<br />

Verschiedene Forschungsergebnisse zeigen, dass das Gel<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>tegrativ-<strong>in</strong>klusiver Schu-<br />

lung nur bed<strong>in</strong>gt vom Schweregrad e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung abhängt. Entscheidend s<strong>in</strong>d aber e<strong>in</strong>e<br />

adäquate pädagogische Gestaltung <strong>der</strong> Lernsituation, die E<strong>in</strong>stellungen <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />

sowie die Verän<strong>der</strong>barkeit des Schulsystems (a.a.O., S. 15). Nicht unwesentlich ist dabei<br />

auch die Erkenntnis, dass nichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> ihren schulischen Leistungen nicht be-<br />

e<strong>in</strong>trächtigt werden und an sozialer Kompetenz gew<strong>in</strong>nen (a.a.O., S. 15).<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Lehrpersonen und Ressourcen<br />

Die Umsetzung des Integrationsgedankens stellt vielfältige und hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

<strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen, an ihre Kompetenzen und Lehrmethoden. Dies verlangt <strong>in</strong>terdis-<br />

zipl<strong>in</strong>äres Denken und Handeln und es ist klar, dass diese Aufgabe nur <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em multipro-<br />

fessionellen Team und unter Beizug <strong>von</strong> Fachpersonen verschiedener Bereiche bewältigt<br />

werden kann. Der Aspekt <strong>der</strong> Zusammenarbeit bekommt im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>en<br />

neuen Stellenwert. Es ist wichtig, dass die geme<strong>in</strong>samen und die <strong>in</strong>dividuellen Verantwort-<br />

lichkeiten sowohl im Team als auch gegenüber den beigezogenen Fachpersonen geklärt und<br />

transparent gemacht werden (EDK-Ost, 2007, S. 42).<br />

16


Die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen es notwendig, dass die <strong>Grundstufe</strong>nlehrperso-<br />

nen <strong>in</strong> ihrer Aufgabe unterstützt werden. Deshalb haben <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen gemäss<br />

«Konzept För<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>» <strong>der</strong> Bildungsdirektion des Kantons Zürich (2005b)<br />

verschiedene Möglichkeiten des Beizugs <strong>von</strong> kollegialer und fachlicher Beratung (u.a. Inter-<br />

vision, Beratung durch Schulische Heilpädagog<strong>in</strong>/Schulischen Heilpädagogen, Logopä-<br />

d<strong>in</strong>/Logopäden, Psychomotorik-Therapeut<strong>in</strong>/-Therapeuten, Schulpsychologischen Dienst,<br />

Fachteam, Schulentwicklung, Supervision, Projektberater<strong>in</strong>nen VSA). Der Zugang zu diesen<br />

Ressourcen soll e<strong>in</strong>fach se<strong>in</strong>.<br />

Noch ist nicht klar, wie weit die <strong>Grundstufe</strong> den Anspruch, den ihre Initianten bezüglich Inte-<br />

gration (und Inklusion) formuliert haben, wirklich für alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>lösen und umsetzen kann.<br />

Der Wille, dies aber so weitgehend wie möglich zu realisieren, ist spürbar.<br />

2.2. Die Bedeutung <strong>von</strong> Bewegung für die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung<br />

Bewegung ist nach Zimmer (2006, S. 26) e<strong>in</strong>e elementare Ausdrucksform <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. Sie<br />

zeigen damit ihre Lebensfreude und ihre Vitalität. K<strong>in</strong><strong>der</strong> rennen und spr<strong>in</strong>gen, steigen und<br />

klettern, schaukeln und balancieren, wo auch immer sie dazu Gelegenheit haben. Sie tun<br />

dies aus Lust an <strong>der</strong> Tätigkeit und den damit verbundenen Empf<strong>in</strong>dungen. Sie tun dies aber<br />

auch aus Interesse an den D<strong>in</strong>gen, mit denen sie umgehen und <strong>der</strong>en Funktionsweise sie<br />

kennen lernen wollen. Bewegung und Spiel s<strong>in</strong>d dem K<strong>in</strong>d angemessene Formen, sich mit<br />

<strong>der</strong> personalen und materialen Umwelt ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen, auf sie e<strong>in</strong>zuwirken und die<br />

Welt zu begreifen. Damit ist Bewegung e<strong>in</strong> wichtiges Medium <strong>der</strong> Erfahrung und Aneignung<br />

<strong>der</strong> Wirklichkeit und bietet vielfältige Gelegenheiten für e<strong>in</strong>e ganzheitliche, die Selbstständig-<br />

keitsentwicklung för<strong>der</strong>nde Bildung und Erziehung. Regelmässige Bewegung för<strong>der</strong>t nicht<br />

nur das körperliche und psychische Wohlbef<strong>in</strong>den. Sie verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t auch die motorische Un-<br />

ruhe und erhöht damit wahrsche<strong>in</strong>lich die Lernbereitschaft. E<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dgerechte Schule re-<br />

spektiert das Bewegungsbedürfnis <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und <strong>in</strong>tegriert es <strong>in</strong> den Unterricht (Largo und<br />

Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 135).<br />

Zur Bewegungsentwicklung<br />

Nach Scheid (2009, S. 288f.) ist die Bewegungsentwicklung im Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dalter (Lebensjahre 1<br />

bis 3) <strong>von</strong> <strong>der</strong> Aneignung vielfältiger, elementarer Bewegungsmuster gekennzeichnet. Der<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> motorischen Entwicklung im frühen K<strong>in</strong>desalter (Lebensjahre 3 bis 7) liegt<br />

bei <strong>der</strong> Vervollkommnung dieser Bewegungsformen.<br />

Im Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dalter eignet sich das K<strong>in</strong>d vielfältige Bewegungsformen an wie zum Beispiel Ge-<br />

hen, Laufen und Spr<strong>in</strong>gen, Klettern und Steigen. Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Greifbewegungen<br />

entwickeln sich auch Bewegungsformen wie Werfen und Fangen. Varianten wie Ziehen,<br />

17


Stossen, Hängen, Schw<strong>in</strong>gen und Schaukeln kommen später dazu. Im frühen K<strong>in</strong>desalter<br />

werden diese Bewegungsformen dann «perfektioniert». Scheid nennt für die Vervollkomm-<br />

nung <strong>der</strong> Bewegungsformen folgende charakteristische Aspekte (a.a.O., S. 288):<br />

• Die schnelle quantitative Leistungssteigerung und die deutliche Qualitätsverbesse-<br />

rung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewegungsausführung.<br />

• Die beträchtliche Zunahme <strong>der</strong> variablen Verfügbarkeit <strong>in</strong> unterschiedlichen Situatio-<br />

nen und die Komb<strong>in</strong>ation erster erlernter Bewegungsformen, zumeist verknüpft mit<br />

dem Gehen und Laufen (z.B. Gehen verbunden mit Ziehen und Schieben, Laufen<br />

und Hüpfen im Wechsel, Prellen e<strong>in</strong>es Balles im Gehen).<br />

Zu beachten gilt, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> bereits <strong>in</strong> den ersten Lebensjahren sehr verschieden ent-<br />

wickeln, dass damit auch die Bewegungsentwicklung sehr <strong>in</strong>dividuell und variabel verläuft<br />

und dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge auch die motorische Leistungsfähigkeit im Schulalter sehr unterschied-<br />

lich se<strong>in</strong> kann. Ob dann K<strong>in</strong><strong>der</strong> als ungeschickt bezeichnet werden o<strong>der</strong> nicht, ist nach Largo<br />

(Largo und Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 133) vor allem e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Toleranz <strong>von</strong> Eltern und Lehr-<br />

personen.<br />

Festzuhalten gilt auch , dass die <strong>in</strong>dividuelle Variabilität <strong>der</strong> Bewegungsentwicklung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Zusammenhang mit den materialen und sozialen Umweltbed<strong>in</strong>gungen steht (Scheid, 2009,<br />

S. 291). Scheid nennt als soziokulturelle E<strong>in</strong>flussfaktoren auf die Bewegungsentwicklung:<br />

• sozioökonomische Faktoren (z.B. sozialer Status);<br />

• materiale Umwelt (z.B. Stadt/Land, Wohnungsgrösse, Spielorte und -geräte);<br />

• familiale Umwelt (z.B. elterliche Erziehungse<strong>in</strong>stellung, Geschwister, Bewegungs-<br />

und Sportaktivitäten);<br />

• soziale Umwelt (z.B. K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, Sportvere<strong>in</strong>);<br />

• För<strong>der</strong>- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme (z.B. Bewegungsk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, psychomotorische<br />

För<strong>der</strong>ung) (a.a.O., S. 295).<br />

Bewegung als zentraler Aspekt <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e ganze Reihe <strong>von</strong> Begründungsl<strong>in</strong>ien und viele Versuche, Bewegung als zentra-<br />

len Aspekt <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung zu systematisieren (z.B. Thiel, Teubert & Kle<strong>in</strong>dienst-<br />

Cachay, 2006. S. 23ff.; Zimmer, 1999a, S. 15; Zimmer, 2006, S. 26f.). Ich werde <strong>in</strong> diesem<br />

Kapitel fünf Bereiche herausgreifen und beschreiben: Den gesundheitsför<strong>der</strong>nden Aspekt<br />

<strong>der</strong> Bewegung, den E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Bewegung auf die Entwicklung e<strong>in</strong>es positiven Selbstkon-<br />

zeptes und auf die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Entwicklung sowie den Aspekt <strong>der</strong> Sprachförde-<br />

rung durch Bewegung. Am Beispiel des Zusammenhangs zwischen Bewegung und Kogniti-<br />

on zeigt sich abschliessend, dass die Interpretation <strong>von</strong> Forschungsergebnissen <strong>in</strong> diesem<br />

Bereich nicht unproblematisch ist.<br />

18


2.2.1. Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Aspekte <strong>der</strong> Bewegung<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> müssen sich, um sich gesund entwickeln zu können, regelmässig bewegen. Nur so<br />

erhält <strong>der</strong> Organismus die zur Ausbildung leistungsfähiger Organe notwendigen Reize. Be-<br />

wegung regt das Herz-Kreislaufsystem an, tra<strong>in</strong>iert die Muskulatur und verbessert die Koor-<br />

d<strong>in</strong>ationsfähigkeit. Dazu müssen K<strong>in</strong><strong>der</strong> täglich Gelegenheit haben, sich körperlich zu ver-<br />

ausgaben und so quasi im Spiel funktionelle Reize zu setzen (Zimmer, 1999a, S. 52). Bei<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> hängen Gesundheit und Wohlbef<strong>in</strong>den eng mit den Bed<strong>in</strong>gungen zusammen, denen<br />

sie <strong>in</strong> ihrer alltäglichen Lebensumwelt ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Zimmer (a.a.O., S. 53) sieht e<strong>in</strong>en<br />

Zusammenhang zwischen den zunehmenden E<strong>in</strong>schränkungen <strong>der</strong> Spiel- und Bewegungs-<br />

möglichkeiten <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Technisierung und Motorisierung <strong>der</strong> Gesellschaft und e<strong>in</strong>em Ver-<br />

lust an unmittelbaren körperlich-s<strong>in</strong>nlichen Erfahrungen, was sich ihrer Me<strong>in</strong>ung nach <strong>in</strong> ge-<br />

häuft auftretenden Haltungs- und Bewegungsauffälligkeiten nie<strong>der</strong>schlägt. Aber auch <strong>in</strong> Stö-<br />

rungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahrnehmungsverarbeitung, <strong>in</strong> Verhaltensauffälligkeiten, mangeln<strong>der</strong> Konzen-<br />

trationsfähigkeit und Hyperaktivität sieht sie Symptome, die sich auf die spezifische Lebens-<br />

und Erfahrungswelt <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zurückführen lassen.<br />

Viele gesundheitliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen und Entwicklungsauffälligkeiten <strong>der</strong> frühen K<strong>in</strong>d-<br />

heit s<strong>in</strong>d nach Zimmer (2009b) als Zivilisationskrankheiten zu verstehen, die präventiv bee<strong>in</strong>-<br />

flussbar s<strong>in</strong>d (vgl. dazu Kap. 2.3.3.). E<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielt dabei die Bewegungsförde-<br />

rung, denn viele <strong>der</strong> oben genannten Symptome können auch auf Bewegungsmangel zu-<br />

rückgeführt werden. Auf den <strong>in</strong>dividuellen Entwicklungsstand und auf die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> abgestimmte Bewegungsangebote, die freiwillig, selbstgesteuert und ohne Angst zu<br />

versagen genutzt werden können, s<strong>in</strong>d somit Teil e<strong>in</strong>er umfassenden Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />

Gleichzeitig sollten nach Zimmer (1999a, S. 57) auch die folgenden Aspekte beachtet wer-<br />

den:<br />

• Vermeiden <strong>von</strong> zu langen Sitz- und Ruhephasen;<br />

• Alternativen zum Sitzen auf Stühlen f<strong>in</strong>den, so dass die Körperposition <strong>von</strong> den K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong>n selbst entsprechend ihren Bedürfnissen geän<strong>der</strong>t werden kann;<br />

• den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> das Draussenspielen ermöglichen;<br />

• möglichst häufig Gelegenheiten zum Barfusslaufen geben.<br />

Beson<strong>der</strong>e Beachtung sollten nach Zimmer (a.a.O., S. 55f.) jene K<strong>in</strong><strong>der</strong> f<strong>in</strong>den, die Entwick-<br />

lungsdefizite aufweisen (z.B. motorisch, sprachlich), unter konstitutionellen Beson<strong>der</strong>heiten<br />

(z.B. Übergewicht) leiden o<strong>der</strong> sich nur wenig zutrauen. Gerade für diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> stellt Bewe-<br />

gung e<strong>in</strong> wirksames Mittel zur Entwicklungsför<strong>der</strong>ung dar. Dabei geht es weniger (defizitori-<br />

entiert) um die Behebung ihrer spezifischen Schwächen, son<strong>der</strong>n vor allem (ressourcenori-<br />

entiert) um die Stärkung ihres Selbstwertgefühls (vgl. Kap. 2.2.2.) und die Integration dieser<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> die Gruppe. Neben regelmässigen zeitlich festgelegten Bewegungszeiten, die <strong>von</strong><br />

19


den Lehrpersonen geplant und betreut werden, bieten sich dazu offene, freie Bewegungsge-<br />

legenheiten an (a.a.O., S. 163ff.; Högger, 2009, S. 8ff.).<br />

2.2.2. Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes<br />

Durch Bewegungshandlungen lernen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich selber kennen. Sie erhalten Rückmel-<br />

dungen über das, was sie können. Sie erfahren Erfolg und Misserfolg und erkennen, dass<br />

sie ihn selbst bewirkt haben. Gleichzeitig erfahren sie, was an<strong>der</strong>e ihnen zutrauen und wie<br />

sie <strong>von</strong> ihrer sozialen Umwelt e<strong>in</strong>geschätzt werden Diese Erfahrungen tragen zur Bildung<br />

des Selbstkonzeptes bei, zu E<strong>in</strong>stellungen und Überzeugungen zur eigenen Person. E<strong>in</strong><br />

positives Selbstkonzept kann sich zum Beispiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Überzeugung zeigen, dass man be-<br />

stimmte Anfor<strong>der</strong>ungen bewältigen kann (Zimmer, 2006, S. 63).<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil des Selbstkonzeptes ist nach Zimmer (a.a.O., S. 63) die Selbst-<br />

wirksamkeit: Ich kann etwas bewirken und führe den Erfolg e<strong>in</strong>er Handlung auf me<strong>in</strong>e eigene<br />

Person zurück. Dadurch erhalte ich e<strong>in</strong> Gefühl <strong>von</strong> Kompetenz und Sicherheit. Gerade <strong>in</strong><br />

Bewegungshandlungen, <strong>in</strong> Spielsituationen und bei Bewegungsaufgaben können K<strong>in</strong><strong>der</strong> die<br />

Ursache bestimmter Effekte bei sich selber sehen, sie können e<strong>in</strong> Handlungsergebnis auf die<br />

eigene Anstrengung und das eigene Können zurückführen. Solche Erfahrungen bilden die<br />

Basis für das Selbstvertrauen, das Vertrauen <strong>in</strong> die eigenen Fähigkeiten.<br />

Mit den folgenden Massnahmen kann die Lehrperson den Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkon-<br />

zeptes för<strong>der</strong>n (a.a.O., S. 64ff.):<br />

• die eigenen Stärken erkennen helfen;<br />

• Möglichkeiten schaffen, <strong>in</strong> denen das K<strong>in</strong>d Selbstwirksamkeit erfahren kann;<br />

• Die Eigenaktivität und die Selbsttätigkeit för<strong>der</strong>n;<br />

• vorschnelle Hilfeleistungen vermeiden;<br />

• das K<strong>in</strong>d unabhängig <strong>von</strong> se<strong>in</strong>en Leistung wertschätzen;<br />

• Vergleiche mit an<strong>der</strong>en vermeiden und stattdessen <strong>in</strong>dividuelle Bezugsnormen set-<br />

zen.<br />

Positive Bewegungserfahrungen können vor allem bei jüngeren <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> wesentlich dazu<br />

beitragen, dass sie e<strong>in</strong> realistisches, aber leistungszuversichtliches Selbstbild aufbauen. Un-<br />

abhängig <strong>von</strong> ihrer objektiven Leistungsfähigkeit können sie so die Voraussetzungen für<br />

Selbstvertrauen und Selbstbewusstse<strong>in</strong> entwickeln (a.a.O., S. 30). Wichtig ist auch, dass die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit diesen Aktivitäten Grenzbereiche austesten können. Daher sollte die Möglichkeit<br />

bestehen, auch e<strong>in</strong>mal Wagnisse und Risiken e<strong>in</strong>zugehen. Wagnissituationen wie zum Bei-<br />

spiel auf Spielgeräte o<strong>der</strong> Bäume klettern o<strong>der</strong> auf schmalen, wackligen Baumstämmen o<strong>der</strong><br />

Balken balancieren, tragen zur Stärkung des Selbstbewusstse<strong>in</strong>s und des Selbstwertgefühls<br />

20


ei. Risikoreiche Situationen s<strong>in</strong>d für K<strong>in</strong><strong>der</strong> spannend und tragen zur Spielfreude und zur<br />

motorischen Entwicklung bei. Die Bewältigung anfor<strong>der</strong>ungsreicher Situationen för<strong>der</strong>t auch<br />

die Risikokompetenz (vgl. dazu Vetter, Kuhnen und Lens<strong>in</strong>g-Conrady, 2008). Dies kann zur<br />

Unfallverhütung auch ausserhalb des Unterrichts beitragen. Selbstverständlich sollten für<br />

risikoreiche Situationen Regeln gelten, die den K<strong>in</strong><strong>der</strong> vertraut s<strong>in</strong>d und die Sicherheit sollte<br />

so weit als möglich gewährleistet se<strong>in</strong> (Högger, 2009, S. 47).<br />

2.2.3. För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Entwicklung<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen K<strong>in</strong><strong>der</strong>, um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e soziale Geme<strong>in</strong>schaft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen zu können. Gerade<br />

altersgemischte Gruppen, wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> anzutreffen s<strong>in</strong>d, bieten die Chance, sich<br />

gegenseitig zu helfen, <strong>von</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu lernen und sich auf die jeweiligen Fähigkeiten jünge-<br />

rer o<strong>der</strong> älterer K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>zustellen. Bewegungsangebote und Bewegungsspiele s<strong>in</strong>d dazu<br />

beson<strong>der</strong>s gut geeignet, denn sie be<strong>in</strong>halten zahlreiche Situationen, die es erfor<strong>der</strong>lich ma-<br />

chen, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich mit ihren Spielpartnern ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen, Konflikte lösen, Rollen<br />

übernehmen, Spielregeln aushandeln und diese anerkennen. Gleichzeitig bilden altersge-<br />

mischte Gruppen e<strong>in</strong> ideales Übungs- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsfeld für das Akzeptieren <strong>von</strong> Schwäche-<br />

ren und Stärkeren und für das Übernehmen <strong>von</strong> Verantwortung für an<strong>der</strong>e (Zimmer, 2006, S.<br />

59).<br />

Zimmer (1999a, S. 33) zählt e<strong>in</strong>e Reihe sozialer Kompetenzen auf, die durch Spiel und Be-<br />

wegung erworben werden können:<br />

• Soziale Sensibilität (z.B. die Bedürfnisse an<strong>der</strong>er Erkennen und im eigenen Verhalten<br />

berücksichtigen)<br />

• Regelverständnis (z.B. vere<strong>in</strong>barte Regeln verstehen und e<strong>in</strong>halten)<br />

• Kontakt- und Kooperationsfähigkeit (z.B. geme<strong>in</strong>sam Aufgaben lösen und an<strong>der</strong>en<br />

helfen)<br />

• Frustrationstoleranz (z.B. mit Verlieren und Misserfolgen umgehen lernen)<br />

• Toleranz und Rücksichtsnahme (z.B. die An<strong>der</strong>sartigkeit an<strong>der</strong>er respektieren,<br />

Schwächere <strong>in</strong>s Spiel <strong>in</strong>tegrieren und auf sie Rücksicht nehmen)<br />

Die Annahme, dass sich regelmässige Bewegungsangebote positiv auf die soziale Entwick-<br />

lung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> auswirken, belegt Zimmer (2006, S. 22f.) mit verschiedenen Studien. So<br />

zeigten K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die e<strong>in</strong>en Sportk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten besuchten, nicht nur bessere Ergebnisse im Mo-<br />

toriktest als die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Kontrollk<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten. Sie schnitten auch h<strong>in</strong>sichtlich ihrer sozia-<br />

len Entwicklung besser ab und waren zum Beispiel rücksichtsvoller, hilfsbereiter und koope-<br />

rativer.<br />

21


2.2.4. Sprachför<strong>der</strong>ung durch Bewegung<br />

«Sprachför<strong>der</strong>ung braucht Bewegung», lautet das Credo <strong>von</strong> Zimmer (2009a). Der Sprach-<br />

erwerb ist e<strong>in</strong> Lernprozess, <strong>der</strong> durch die aktive Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung des K<strong>in</strong>des mit se<strong>in</strong>er<br />

materialen und sozialen Umwelt geprägt ist. Dabei ist Bewegungshandeln auf vielfältige<br />

Weise Ausgangspunkt sprachlicher Prozesse:<br />

• In Bewegungssett<strong>in</strong>gs kommunizieren K<strong>in</strong><strong>der</strong> ausgiebig, etwa um sich über die Aus-<br />

gestaltung ihres Vorhabens zu verständigen. Sie haben also viele Gelegenheiten, um<br />

Sprechrhythmus und Sprachmelodie, Artikulation und Lautbildung zu üben. Und im<br />

vertieften Spiel können auch K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Sprachschwierigkeiten ihre Hemmungen ab-<br />

legen (vgl. Högger, 2009, S. 70ff.).<br />

• Bei Bewegungsaktivitäten machen K<strong>in</strong><strong>der</strong> vielfältige und immer wie<strong>der</strong> neue Erfah-<br />

rungen mit Gegenständen, Tätigkeiten und <strong>der</strong> Umsetzung eigener Ideen. Sie lernen<br />

Wortbedeutungen und Begriffskategorien kennen und erweitern ihren Wortschatz.<br />

Dies ist nachhaltiger, als wenn dieselben Wortbedeutungen nur verbal o<strong>der</strong> mit Bil-<br />

<strong>der</strong>n kennengelernt werden.<br />

• Auch rhythmische Erfahrungen unterstützen die Entwicklung des Sprechrhythmus. So<br />

lassen sich mit Versen und Lie<strong>der</strong>n körperliche und sprachliche Rhythmen komb<strong>in</strong>ie-<br />

ren. Die rhythmische Betonung <strong>von</strong> Lauten und Silben unterstützt dabei die Entwick-<br />

lung <strong>der</strong> phonologischen Bewusstheit.<br />

• Und nicht zuletzt ermöglichen Bewegungsaktivitäten auch den symbolischen, non-<br />

verbalen Ausdruck. Dies erleichtert fremdsprachigen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> das Mitspielen und da-<br />

mit die Integration <strong>in</strong> die Gruppe (Högger, 2009, S. 13).<br />

Nicht nur durch offene (Bewegungs-)Sett<strong>in</strong>gs, son<strong>der</strong>n auch durch die bewusste Inszenie-<br />

rung <strong>von</strong> bewegungsorientierten Sprachlernprozessen können die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> ihren sprachli-<br />

chen Kompetenzen unterstützt werden. Damit werden alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> erreicht. Dies ist beson-<br />

<strong>der</strong>s wichtig für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die aufgrund ihrer sozialen und kulturellen Herkunft und ihrer <strong>in</strong>-<br />

dividuellen Voraussetzungen e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>en Unterstützung bedürfen (Zimmer, 2009a, S.<br />

17). Die bewegungsorientierte Sprachför<strong>der</strong>ung, die an den Kompetenzen des K<strong>in</strong>des an-<br />

setzt und nicht an se<strong>in</strong>en Schwächen, ist gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er multikulturellen <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong><br />

wichtiger Aspekt.<br />

2.2.5. Bewegung und Kognition<br />

Bewegung eröffnet dem K<strong>in</strong>d den Zugang zur Welt. Mit dem Erwerb vielseitiger Erfahrungen<br />

durch das Medium Bewegung kann es se<strong>in</strong>e Handlungsfähigkeiten erweitern. Durch Bewe-<br />

gungsaktivitäten gelangt es zu e<strong>in</strong>em eigenständigen Wissen über se<strong>in</strong>e Umwelt. Zimmer<br />

22


(2006, S. 55f.) zeigt, dass die kognitive Entwicklung des K<strong>in</strong>des stark auf Bewegungs- und<br />

Wahrnehmungsvorgängen beruht. So eignet sich das K<strong>in</strong>d die Welt nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie über<br />

das Denken und Vorstellen an, son<strong>der</strong>n vor allem über se<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>ne, über se<strong>in</strong>e unmittelba-<br />

ren Handlungen und über se<strong>in</strong>en Körper. Körper- und Bewegungserfahrungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel verbunden mit <strong>der</strong> Erfahrung <strong>von</strong> D<strong>in</strong>gen und Gegenständen. Zum Beispiel erfahren<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass e<strong>in</strong> run<strong>der</strong> Gegenstand wie e<strong>in</strong> Ball wegrollt, e<strong>in</strong> eckiger wie e<strong>in</strong> Würfel aber<br />

liegenbleibt. O<strong>der</strong> sie stellen beim Spielen mit e<strong>in</strong>em Ball fest, dass das Prellen nicht nur <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Grösse und vom Gewicht des Balles abhängt, son<strong>der</strong>n dass sich das Verhalten des Bal-<br />

les auch je nach Untergrund än<strong>der</strong>n kann. Bewusst o<strong>der</strong> unbewusst nimmt das K<strong>in</strong>d bei<br />

Spiel- und Bewegungshandlungen also die Eigenschaften <strong>von</strong> Gegenständen und se<strong>in</strong>er<br />

Umwelt wahr. E<strong>in</strong>e vielfältige und abwechslungsreich gestaltete materiale Umwelt mit variie-<br />

renden Handlungsbed<strong>in</strong>gungen ermöglicht dem K<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Kenntnissen und<br />

Erfahrungen zu erwerben. Experimentieren, erforschend mit den Objekten <strong>der</strong> Umwelt um-<br />

gehen, selbstständig Erfahrungen sammeln können: dies s<strong>in</strong>d wichtige Bauste<strong>in</strong>e für die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Intelligenz. Bewegung spielt dabei e<strong>in</strong>e zentrale Rolle (a.a.O., S. 56).<br />

Annahmen zum Zusammenhang <strong>von</strong> Motorik und Kognition<br />

Mit neurobiologischen bzw. physiologischen Ansätze sowie mit entwicklungs- bzw. lerntheo-<br />

retische Ansätzen zeigen Burrmann und Stucke (2009, S. 263f.) zwei theoretische Zugänge,<br />

welche die Wirkung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten auf kognitive Merkmale plausibel machen:<br />

Neurobiologische Ansätze gehen da<strong>von</strong> aus, dass e<strong>in</strong>e enge Verschaltung zerebraler Zen-<br />

tren besteht, so dass bei <strong>der</strong> Aktivierung e<strong>in</strong>es Bereichs (z.B. durch motorische Aktivitäten)<br />

zugleich an<strong>der</strong>e Bereiche angesprochen werden. In entwicklungstheoretischen Ansätzen<br />

wird angenommen, dass Bewegung und körperliche Aktivitäten Lernerfahrungen ermögli-<br />

chen, die die kognitive Entwicklung unterstützen o<strong>der</strong> sogar grundlegend für sie s<strong>in</strong>d.<br />

Kritische Anmerkungen zu den Studien im Bereich Motorik und Kognition<br />

Burrmann und Stucke (2009, S. 272) machen darauf aufmerksam, dass vor allem ältere Stu-<br />

dien zum K<strong>in</strong>desalter häufig auf korrelativen Untersuchungsdesigns basieren. Diese zeigen<br />

(fast) durchweg positive Korrelationen zwischen motorischen und kognitiven Merkmalen.<br />

Neuere Untersuchungen lassen aber vermuten, dass <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Motorik<br />

und Kognition gerade unter dem Entwicklungsaspekt wesentlich komplizierter und vielschich-<br />

tiger ist, als oft angenommen wurde. Die Stärke des Zusammenhangs wird durch weitere<br />

E<strong>in</strong>flussgrössen, wie Alter und Entwicklungsstand des K<strong>in</strong>des, Art <strong>der</strong> Aufgabe sowie materi-<br />

elle und personelle Umgebungsvariablen mo<strong>der</strong>iert. Zwar belegen Interventionsprogramme<br />

im Vorschul- und Schulalter, die <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie konzipiert wurden, um motorische Merkmale<br />

zu schulen, positive Begleiteffekte, z.B. im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Verbesserung kognitiver Merk-<br />

male. Körperliche Aktivitäten könnten aber auch direkt zur Stärkung des Selbstvertrauens<br />

23


und zum Abbau sozialer Ängste führen und dadurch <strong>in</strong>direkt Verbesserung <strong>in</strong> den kognitiven<br />

Leistungen bewirken.<br />

2.2.6. Zusammenfassung: Bewegungsaktivitäten für e<strong>in</strong>e umfassende Entwick-<br />

lung<br />

In Anlehnung an Högger (2009, S. 12) kann die Bedeutung <strong>der</strong> Bewegung für die Entwick-<br />

lung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>in</strong> den folgenden Punkten zusammengefasst werden:<br />

• Bewegungsaktivitäten zielen nicht nur auf die motorische Entwicklung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Es<br />

geht auch nicht isoliert um die Prävention <strong>von</strong> Übergewicht, Haltungsschwächen<br />

o<strong>der</strong> späteren Herz-Kreislaufproblemen. Im Fokus steht die umfassende Entwicklung<br />

<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit all den Facetten, die durch Bewegungsaktivitäten erreicht werden.<br />

• Bewegungsaktivitäten stärken das Selbstbewusstse<strong>in</strong> und die Selbstständigkeit.<br />

• Bewegungsaktivitäten wecken und för<strong>der</strong>n die Kreativität <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Sie entwickeln<br />

Handlungsplanung und Problemlösefähigkeiten. Sie lernen zu verhandeln, zu koope-<br />

rieren, zu teilen und Kompromisse zu schliessen.<br />

• Bewegungsaktivitäten tragen zur Sprachentwicklung bei. In Spiel und Bewegung<br />

kommunizieren die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>tensiv mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, sie entwickeln ihren Wortschatz und<br />

ihre Ausdrucksfähigkeit.<br />

• In Bewegungsaktivitäten verarbeiten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Themen, die sie beschäftigen. Sie<br />

entdecken, wie die Welt funktioniert und wie sie selber auf ihre Mit- und Umwelt e<strong>in</strong>-<br />

wirken können.<br />

2.3. Psychomotorik als pädagogisch-therapeutisches Angebot<br />

2.3.1. Selbstverständnis und Positionierung <strong>der</strong> Psychomotorik / Psychomoto-<br />

riktherapie<br />

Die Psychomotorik kennt verschiedenen Ursprünge und Ansätze, welche sich unterschied-<br />

lich entwickelt haben (vgl. dazu Fischer, 2009, S. 13ff.). Die Psychomotorik gibt es nicht. Die<br />

Psychomotorik hat e<strong>in</strong>e grosse Vielfalt <strong>von</strong> Methoden und Konzepten <strong>in</strong> die praktische Arbeit<br />

<strong>in</strong>tegriert (Vetter, Uehli und Kranz, 2008). Fischer (2009, S. 239ff.) hat verschiedene Ansätze<br />

<strong>der</strong> Psychomotorik mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichen. Er fasst zusammen, dass alle Ansätze als ober-<br />

stes Ziel die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesamtpersönlichkeit des K<strong>in</strong>des betonen und ihnen e<strong>in</strong> ganz-<br />

heitliches Menschenbild zugrunde liegt. Fischer nennt als geme<strong>in</strong>sames Leitmotiv die Orien-<br />

tierung am K<strong>in</strong>d, an dessen Entwicklung und an se<strong>in</strong>er Lebenswelt. Vor allem bei älteren<br />

Ansätzen würden e<strong>in</strong>e strukturierte und funktionellere Vorgehensweise bevorzugt. Ziel sei<br />

24


ei diesen vor allem die Verbesserung <strong>der</strong> Wahrnehmungs- und Bewegungsprozesse sowie<br />

<strong>der</strong> Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit. Die Orientierung an den Bedürfnissen und<br />

Nöten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und die Notwendigkeit, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu ermutigen und ihr Selbstvertrauen zu<br />

verbessern, sei vorhanden. Diese Ansätze seien aber vor allem e<strong>in</strong> therapeutenzentriertes<br />

Lern- und Übungsangebot.<br />

Aktuelle Ansätze <strong>der</strong> Psychomotorik<br />

Schwerpunkte <strong>in</strong> den aktuellen Ansätzen seien, so Fischer (a.a.O., S. 239f.), das Schaffen<br />

<strong>von</strong> erlebnisorientierten, bedeutungs- und handlungsgebundenen Situationen, welche das<br />

K<strong>in</strong>d zur aktiven Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Umwelt anregen können. Es gebe auch per-<br />

sönlichkeitsför<strong>der</strong>nde Ansätze. Diese orientierten sich vor allem an den k<strong>in</strong>dlichen Stärken<br />

und Ressourcen. Die therapeutische Beziehung sei durch e<strong>in</strong>en eher partnerschaftlichen<br />

Dialog geprägt.<br />

Für Zimmer (2006, S.62) stehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychomotorik erlebnisorientierte Bewegungsange-<br />

bote im Vor<strong>der</strong>grund. Die Art und Weise, wie K<strong>in</strong><strong>der</strong> Bewegung und auch Materialien ent-<br />

decken können, sei das typische <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychomotorik. Zimmer führt folgende Ziele <strong>der</strong> psy-<br />

chomotorischen För<strong>der</strong>ung auf (a.a.O., S. 66f.):<br />

• Aufbau e<strong>in</strong>er positive Beziehung zu sich selbst und damit zum eigenen Körper.<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigentätigkeit des K<strong>in</strong>des und Anregung zum selbstständigen Han-<br />

deln.<br />

• Erweiterung <strong>der</strong> Handlungskompetenz und <strong>der</strong> Kommunikationsfähigkeit durch Erfah-<br />

rungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe.<br />

Psychomotorik / Psychomotoriktherapie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz bzw. im Kanton Zürich<br />

.In <strong>der</strong> Deutschschweiz ist die Psychomotorik seit ihren Anfängen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Heil- und Son<strong>der</strong>-<br />

pädagogik verortet. Traditionell f<strong>in</strong>det Psychomotorik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Deutschschweiz als fallbezogene<br />

E<strong>in</strong>zeltherapie o<strong>der</strong> als Therapie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>gruppe <strong>von</strong> zwei bis vier <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> statt. Sie wird<br />

hier Psychomotoriktherapie genannt.<br />

Durch die Verän<strong>der</strong>ungen im Bildungsbereich s<strong>in</strong>d nun auch <strong>der</strong> Berufsauftrag und mögli-<br />

cherweise auch das Selbstverständnis <strong>der</strong> Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong> im Wandel begriffen.<br />

Am 1. Januar 2004 ist das Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsgleichstellungsgesetz (BehiG) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz <strong>in</strong><br />

Kraft getreten. Dar<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> Paragraph enthalten, <strong>der</strong> die adäquate Schulung beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlicher gesetzlich verankert. Mit <strong>der</strong> Annahme des neuen Volksschulgeset-<br />

zes im Februar 2005 (Kanton Zürich) haben sich die Stimmberechtigten für e<strong>in</strong> vermehrt <strong>in</strong>-<br />

tegrativ ausgerichtetes son<strong>der</strong>pädagogisches Angebot an den Volksschulen ausgesprochen.<br />

Der ganze heil- und son<strong>der</strong>pädagogische Bereich gehört seither neu zum Bildungsauftrag<br />

<strong>der</strong> Volksschule.<br />

25


Die Psychomotoriktherapie ist im son<strong>der</strong>pädagogischen Grundangebot enthalten. Sie wird je<br />

nach Kanton und Situation bis zu e<strong>in</strong>em bestimmten Kont<strong>in</strong>gent als generelle Ressource<br />

zugeteilt, um die Tragfähigkeit <strong>der</strong> Regelschule zu erhöhen. Psychomotoriktherapie kann<br />

aber auch durch e<strong>in</strong> Anspruchsberechtigungsverfahren <strong>in</strong>dividuell zugesprochen werden<br />

(EDK, 2007). Festzuhalten bleibt, dass Psychomotoriktherapie im Bildungsbereich verankert<br />

ist.<br />

Begriffsklärung Psychomotorik / Psychomotoriktherapie<br />

An dieser Stelle möchte ich die Begriffe Psychomotorik und Psychomotoriktherapie klären<br />

und erläutern, wie ich diese <strong>in</strong> dieser Arbeit weiterverwende.<br />

Zimmer (1999b, S. 21f.) zeigt drei verschiedene Sichtweisen zum Begriff Psychomotorik auf:<br />

• Psychomotorik als Arbeitsbereich experimenteller psychologischer Wahrnehmungs-<br />

forschung.<br />

• Psychomotorik als E<strong>in</strong>heit körperlich-motorischer und psychisch-geistiger Prozesse.<br />

Diese Auffassung <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Bewegung als E<strong>in</strong>heit <strong>von</strong> Erleben, Denken, Fühlen<br />

und Handeln zeigt nach Zimmer, dass zwischen diesen Bereichen nicht nur Zusam-<br />

menhänge, son<strong>der</strong>n auch Wechselwirkungsprozesse bestehen.<br />

• Psychomotorik als Bezeichnung für e<strong>in</strong> pädagogisch-therapeutisches Konzept. Hier<br />

wird über das Mittel <strong>der</strong> Bewegung versucht, e<strong>in</strong>e Beziehung zum K<strong>in</strong>d aufzubauen,<br />

se<strong>in</strong>e psychische Bef<strong>in</strong>dlichkeit positiv zu bee<strong>in</strong>flussen und se<strong>in</strong>e Gesamtentwicklung<br />

zu unterstützen. Dabei wird die Wechselwirkung zwischen psychischen und motori-<br />

schen Prozessen genutzt.<br />

Zimmer (a.a.O., S. 21) weist auch darauf h<strong>in</strong>, dass das Eigenschaftswort psychomotorisch<br />

auf den allgeme<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen körperlichen und seelischen Prozessen h<strong>in</strong>-<br />

deutet. In dieser Arbeit verwende ich den Begriff Psychomotorik bzw. das Eigenschaftswort<br />

psychomotorisch, wenn ich das Konzept/das Fachgebiet bzw. das Konzept/das Fachgebiet<br />

betreffend me<strong>in</strong>e.<br />

Psychomotoriktherapie, psychomotorische För<strong>der</strong>ung und psychomotorische Prävention<br />

Aktuell wird im Kanton Zürich zwischen Psychomotoriktherapie, psychomotorischer Förde-<br />

rung und psychomotorischer Prävention unterschieden (Bildungsdirektion des Kantons Zü-<br />

rich, 2007). Die folgende Begriffsunterscheidung gilt auch für die vorliegende Arbeit:<br />

• Das typische Sett<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Psychomtoriktherapie ist die ambulante E<strong>in</strong>zel- o<strong>der</strong> Grup-<br />

pentherapie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er speziellen therapeutischen Infrastruktur (Therapieraum). Es wird<br />

k<strong>in</strong>d- bzw. fallbezogen <strong>in</strong>terveniert. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> diesem Sett<strong>in</strong>g haben e<strong>in</strong>en ausge-<br />

wiesenen psychomotorischen För<strong>der</strong>bedarf.<br />

• Die psychomotorische För<strong>der</strong>ung versteht sich <strong>in</strong>tegrativ, als E<strong>in</strong>zelför<strong>der</strong>ung im<br />

Klassenverband, als För<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen <strong>der</strong> Klasse o<strong>der</strong> als Arbeit mit <strong>der</strong><br />

26


ganzen Klasse. Auch bei diesen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ist <strong>der</strong> För<strong>der</strong>bedarf ausgewiesen und es<br />

wird k<strong>in</strong>d- o<strong>der</strong> fallbezogen <strong>in</strong>terveniert.<br />

• Die psychomotorische Prävention ist e<strong>in</strong>e fachbezogene Intervention, wobei <strong>der</strong> Be-<br />

darf bei mehreren <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> ganzen Klasse liegen kann. Es kann auch e<strong>in</strong><br />

Beratungsbedarf auf Seiten <strong>der</strong> Lehrperson vorliegen.<br />

Ich werde im folgenden drei «offizielle» Def<strong>in</strong>itionen vorstellen und anschliessend zeigen,<br />

wie diese Def<strong>in</strong>itionen im Zuge e<strong>in</strong>er verän<strong>der</strong>ten Bildungslandschaft ergänzt werden können<br />

und welche Positionierung sich für die Psychomotorik als Teilbereich <strong>der</strong> Heil- und Son<strong>der</strong>-<br />

pädagogik daraus ergibt.<br />

Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich HfH (2009)<br />

«Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und Psychomotoriktherapeuten arbeiten mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, Ju-<br />

gendlichen mit speziellem För<strong>der</strong>bedarf und vere<strong>in</strong>zelt auch mit Erwachsenen, im speziellen<br />

im Arbeitsfeld Alter. Im Rahmen <strong>der</strong> Umgestaltung des Volksschulgesetzes arbeiten Psy-<br />

chomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und Psychomotoriktherapeuten vermehrt <strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrativen und prä-<br />

ventiven Sett<strong>in</strong>gs. Die Psychomotoriktherapie ist e<strong>in</strong> pädagogisch-therapeutisches Konzept<br />

<strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklungsför<strong>der</strong>ung, bei dem Spiel und Bewegung als zentrale Erfahrungs-<br />

und Interaktionsmedien e<strong>in</strong>gesetzt werden. Ziel ist e<strong>in</strong>e ganzheitliche För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Persön-<br />

lichkeitsentwicklung <strong>in</strong> den Dimensionen <strong>der</strong> Ich-, Sach- und Sozialkompetenz. Die Absol-<br />

venten und Absolvent<strong>in</strong>nen des Studiengangs führen Therapien und För<strong>der</strong>massnahmen<br />

durch, machen Abklärungen, beraten und begleiten Betroffene und ihr soziales Umfeld. Da-<br />

bei arbeiten sie eng mit den Erziehungsberechtigten, Behörden und an<strong>der</strong>en Fachkräften<br />

zusammen. Ausserdem s<strong>in</strong>d sie am <strong>in</strong>tegrativen Schulunterricht beteiligt.»<br />

Def<strong>in</strong>ition des Schweizerischen Verbandes <strong>der</strong> Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –<br />

therapeuten astp (2009)<br />

In <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des astp wird das Zusammenwirken <strong>von</strong> menschlicher Bewegung, Seele<br />

und Geist betont. Dabei wird die menschliche Bewegung als Ausdrucksmittel <strong>der</strong> Persönlich-<br />

keit, als Grundlage zum Erwerb kognitiver Fähigkeiten und als funktionales Geschehen be-<br />

trachtet. Generelles Ziel <strong>der</strong> Psychomotoriktherapie ist die Erweiterung des Selbstbildes so-<br />

wie <strong>der</strong> Handlungs- und <strong>der</strong> Interaktionskompetenz durch vielfältige Körper- und Bewe-<br />

gungserfahrungen.<br />

Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Bildungsdirektion des Kantons Zürich (2007)<br />

Gemäss <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Bildungsdirektion des Kantons Zürich befasst sich die psychomo-<br />

torische Therapie mit den Regelmässigkeiten und Auffälligkeiten <strong>der</strong> Bewegungsentwicklung<br />

und des Bewegungsverhaltens. Ziel <strong>der</strong> psychomotorischen Therapie ist es, die bewegungs-<br />

auffälligen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen <strong>in</strong> ihrer motorischen Entwicklung zu unterstützen, ihre<br />

27


Fähigkeiten <strong>in</strong> den Bereichen Grobmotorik, Fe<strong>in</strong>motorik und Grafomotorik zu för<strong>der</strong>n und sie<br />

so <strong>in</strong> ihrem Selbstvertrauen zu stärken.<br />

Gerade diese letzte Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Bildungsdirektion sche<strong>in</strong>t mir nicht unproblematisch zu<br />

se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition, die vor allem Probleme und Auffälligkeiten beschreibt, kann missver-<br />

standen werden. Nach Vetter, Uehli und Kranz (2008, S. 28) bestehe dabei die Gefahr, dass<br />

man Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und -therapeuten auf diejenigen reduziere, die nur dann<br />

gefragt würden, wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich an<strong>der</strong>s bewegten als an<strong>der</strong>e. In <strong>der</strong> Folge werde <strong>der</strong> Auf-<br />

trag <strong>der</strong> Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und -therapeuten fälschlicherweise lediglich dar<strong>in</strong><br />

gesehen, Bewegungsabläufe zu optimieren.<br />

Positionierung <strong>der</strong> Psychomotorik<br />

Vetter, Uehli und Kranz (a.a.O., S. 29) geben im H<strong>in</strong>blick auf die Positionierung <strong>der</strong> Psycho-<br />

motorik folgende Def<strong>in</strong>ition: «Psychomotorik ermöglicht die Herstellung o<strong>der</strong> Sicherung <strong>von</strong><br />

heterogenen Entwicklungskontexten und <strong>in</strong>dividuell optimalen Entwicklungsverläufen durch<br />

Bewegungsangebote, die Kompetenz erweiternd im H<strong>in</strong>blick auf Entwicklung, Lernen, Bil-<br />

dung und Erziehung s<strong>in</strong>d.» O<strong>der</strong>, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Satz zusammengefasst: «Psychomotorik sichert<br />

Teilhabe über Bewegung» (Vetter, 2009, S. 64).<br />

In <strong>der</strong> Schule lassen sich immer noch starke Tendenzen zur Homogenisierung beobachten,<br />

die sich im Wunsch <strong>von</strong> Lehrpersonen äussern, Problemschüler wegdelegieren zu können.<br />

Es kann, so Vetter, Uehli & und Kranz (2008, S. 29), e<strong>in</strong>e Aufgabe speziell <strong>der</strong> Psychomoto-<br />

riktherapie se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Selbstverständnis dieser Tendenz entgegenzuwirken. Die<br />

Psychomotoriktherapie kann Angebote verschiedenster Art bereit stellen, um Heterogenität<br />

und Verbleib dieser Schüler im System zu ermöglichen. Dabei richten sich diese Angebote<br />

nicht nur an das K<strong>in</strong>d selbst, son<strong>der</strong>n auch an die Eltern, an Lehrpersonen und an an<strong>der</strong>e<br />

bee<strong>in</strong>flussende Faktoren im Kontext des K<strong>in</strong>des. Das bed<strong>in</strong>gt, dass nicht nur die Arbeit im<br />

Therapieraum zur Praxis e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen Psychomotoriktherapie gehört, son<strong>der</strong>n z.B. auch<br />

Hilfen im Unterricht, die Beratung <strong>von</strong> Lehrpersonen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e spezielles Pausenplatzange-<br />

bot.<br />

Das Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal <strong>der</strong> Psychomotorik<br />

Die unbestrittene Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Psychomotorik liegt laut Vetter (2007) dar<strong>in</strong>, dass Inter-<br />

ventionen beim K<strong>in</strong>d selbst und <strong>in</strong> dessen Umwelt immer im Kontext <strong>von</strong> Bewegung zu se-<br />

hen s<strong>in</strong>d. Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –therapeuten s<strong>in</strong>d die Fachpersonen, die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

umfassend und orig<strong>in</strong>är im Bewegungsverhalten beobachten. Und schliesslich s<strong>in</strong>d Bewe-<br />

gung und Spiel die zentralen Medien <strong>der</strong> psychomotorischen Arbeit bzw. die Mittel <strong>der</strong> psy-<br />

chomotorischen Intervention (a.a.O., S. 27; Vetter, 2009, S. 64).<br />

Festzuhalten bleibt, dass es gerade e<strong>in</strong>e Eigenheit <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> ist, durch Integration und<br />

Heterogenität <strong>der</strong> erwähnten Homogenisierungstendenz entgegenzuwirken. Die <strong>Grundstufe</strong><br />

28


ietet geradezu ideale Voraussetzungen für die psychomotorische Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mo<strong>der</strong>nen<br />

Verständnis.<br />

2.3.2. Psychomotorik als son<strong>der</strong>pädagogisches Angebot zur Unterstützung<br />

<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>- und Bildungsbedürfnissen<br />

Nach <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des Schweizer Zentrums für Heil und Son<strong>der</strong>pädagogik (o.J.) liegt e<strong>in</strong><br />

beson<strong>der</strong>er Bildungsbedarf dann vor, wenn festgestellt wird, dass die Schulung e<strong>in</strong>er Person<br />

e<strong>in</strong>geschränkt o<strong>der</strong> gefährdet ist o<strong>der</strong> dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d dem Unterricht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regelschule ohne<br />

spezifische Unterstützung nicht, nicht mehr, noch nicht o<strong>der</strong> nie wird folgen können.<br />

Die ICF ermöglicht e<strong>in</strong>e neue Sichtweise des Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsbegriffs<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit den gleichen Funktionse<strong>in</strong>schränkungen o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er gleichen Syndrombe-<br />

zeichnung können e<strong>in</strong>en sehr unterschiedlichen För<strong>der</strong>bedarf aufweisen. Die schädigungs-<br />

betonten Kriterien <strong>der</strong> Invalidenversicherung und die syndrombezogenen Kriterien <strong>der</strong> Inter-<br />

national Classification of Deseases ICD-10 gaben aber nur ungenügende H<strong>in</strong>weise auf den<br />

tatsächlichen Entwicklungs- und För<strong>der</strong>bedarf. Von <strong>der</strong> World Health Organization WHO<br />

wurde 2001 mit <strong>der</strong> ICF (International Classification of Function, Impairment and Health) e<strong>in</strong><br />

Klassifikationssystem <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und Gesundheit vorgelegt, mit<br />

welchem sich die funktionale Gesundheit <strong>von</strong> Menschen beschreiben lässt. Diese Klassifika-<br />

tion dient als geme<strong>in</strong>same Sprache aller an e<strong>in</strong>em För<strong>der</strong>prozess e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des beteiligten<br />

Fachpersonen.<br />

Dem auf dieser Basis entwickelten «Standardisierten Abklärungsverfahren zur Ermittlung<br />

des <strong>in</strong>dividuellen För<strong>der</strong>bedarfs» (vgl. dazu Hollenweger und Lienhard, 2009) liegt e<strong>in</strong> Ver-<br />

ständnis zugrunde, welches Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Person selber verortet, son<strong>der</strong>n die<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung als das Ergebnis <strong>der</strong> Interaktion zwischen e<strong>in</strong>er Person und ihrem Lebenskon-<br />

text darstellt. Der Begriff «Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung» wird also relativ zu den Lebensbereichen gedacht<br />

und verliert <strong>in</strong> diesem Verständnis se<strong>in</strong>e Absolutheit. Es werden drei Dimensionen unter-<br />

schieden: Schädigung (impairment) <strong>von</strong> Organen, Bee<strong>in</strong>trächtigung (disability) aufgrund <strong>der</strong><br />

Schädigung, Benachteiligung (handicap) <strong>in</strong> gesellschaftlicher H<strong>in</strong>sicht. Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung me<strong>in</strong>t<br />

demnach alle Nachteile, welche sich aus den gesellschaftlichen Gegebenheiten im Zusam-<br />

menhang mit e<strong>in</strong>er Bee<strong>in</strong>trächtigung ergeben (Liesen, 2007).<br />

Ressourcenorientierte Sicht <strong>der</strong> Psychomotorik<br />

Die Heil- und Son<strong>der</strong>pädagogik erlebte durch diese Sichtweise e<strong>in</strong>en wichtigen Perspekti-<br />

venwechsel. Lebenswelt und Kontextbed<strong>in</strong>gungen treten vermehrt <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund, <strong>der</strong><br />

eher an Defiziten orientierte Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsbegriff wird neu gesehen. Die Entscheidung für<br />

e<strong>in</strong>e son<strong>der</strong>pädagogische Unterstützung fällt nicht mehr aufgrund e<strong>in</strong>er (defizitorientierten)<br />

29


Diagnose, son<strong>der</strong>n aufgrund e<strong>in</strong>er phänomenologischen Beschreibung <strong>von</strong> Stärken, Res-<br />

sourcen und Problemen (vgl. Vetter und Sammann, 2009). Zur Zeit werden zur Feststellung<br />

e<strong>in</strong>es psychomotorischen För<strong>der</strong>bedarfs o<strong>der</strong> für die psychomotorische För<strong>der</strong>diagnostik<br />

verschiedene <strong>in</strong>formelle und standardisierte Verfahren <strong>in</strong> verschiedenen Entwicklungsberei-<br />

chen e<strong>in</strong>gesetzt, z.B. <strong>in</strong> den Bereichen Motorik und Wahrnehmung, Grafomotorik und im<br />

Bereich des Selbstkonzepts. Kenntnisse über die emotionale und soziale Entwicklung,<br />

Kenntnisse im Bereich <strong>der</strong> Spielentwicklung und Informationen <strong>von</strong> Eltern, Schulpsycholo-<br />

gen, Lehrpersonen, Schulischen Heilpädagogen, Logopäden fliessen <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>schätzung e<strong>in</strong><br />

(Häusler, 2009).<br />

Psychomotorik orientiert sich <strong>in</strong> ihrer Sichtweise immer an den Stärken und den Ressourcen<br />

des K<strong>in</strong>des. Die Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong> bietet Spiel-, Bewegungs- und Materialangebote<br />

an, welche v.a. die Entwicklung im sozialen, emotionalen und motorischen Bereich ermögli-<br />

chen können. Anzumerken gilt, dass gerade im therapeutischen Sett<strong>in</strong>g die Beziehungsge-<br />

staltung e<strong>in</strong> wichtiger Faktor ist. In <strong>der</strong> Psychomotorik geht es um die Deutung und das Ver-<br />

stehen <strong>von</strong> Bewegung im Kontext des K<strong>in</strong>des (Vetter, Uehli und Kranz, 2008). Die Psycho-<br />

motoriktherapeut<strong>in</strong>, welche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegrierten Sett<strong>in</strong>g arbeitet, weiss um die verschiede-<br />

nen Lern- und Entwicklungsstände <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, sie kann <strong>in</strong> ihrer Intervention auf Individualität<br />

darauf e<strong>in</strong>gehen und bemüht sich, Spiele und Bewegungsangebote so zu gestalten, dass<br />

diese für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> «barrierefrei» s<strong>in</strong>d und soziale Kontakte ermöglichen.<br />

2.3.3. Psychomotorische Prävention<br />

Im Konzept für den Unterricht und die För<strong>der</strong>ung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>bedarf im<br />

Schulversuch <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> wird als Aufgabe <strong>der</strong> Psychomotoriktherapie und <strong>der</strong> psycho-<br />

motorischen För<strong>der</strong>ung unter an<strong>der</strong>em die Planung und Durchführung präventiver Mass-<br />

nahmen zur Bewegungsför<strong>der</strong>ung genannt (Bildungsdirektion des Kantons Zürich, 2005b).<br />

Prävention gehört <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> ganz klar zum Berufsauftrag <strong>der</strong> Psychomotorikthera-<br />

peuten. Ich def<strong>in</strong>iere nun zuerst den Begriff Prävention und gehe dann auf allgeme<strong>in</strong>e Ziele<br />

<strong>der</strong> Prävention e<strong>in</strong>. Anschliessend stelle ich e<strong>in</strong>ige didaktische Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong><br />

Bewegungserziehung vor, welche e<strong>in</strong>e präventionsför<strong>der</strong>nde Arbeit unterstützen.<br />

Def<strong>in</strong>ition des Begriffs Prävention<br />

Häufig erfolgt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Prävention <strong>in</strong> die nicht immer e<strong>in</strong>deutig zu trennenden Be-<br />

reiche <strong>der</strong> Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Die Arten <strong>der</strong> Prävention <strong>in</strong> dieser E<strong>in</strong>-<br />

teilung folgen dem Zeitpunkt des E<strong>in</strong>setzens und <strong>der</strong> Zielrichtung <strong>der</strong> Massnahmen. Nach<br />

<strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des Bundesamtes für Gesundheit (o.J.) s<strong>in</strong>d mit Prävention alle Massnahmen<br />

geme<strong>in</strong>t, die ergriffen werden, um e<strong>in</strong>e Krankheit, e<strong>in</strong> Gesundheitsproblem o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e unge-<br />

wollte Entwicklung zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Die Primärprävention setzt zeitlich vor dem Auftreten <strong>von</strong><br />

30


Symptomen e<strong>in</strong>. Sie wendet sich an Personen, bei denen das zu verhütende Problem noch<br />

nicht aufgetreten ist sowie an <strong>der</strong>en Umfeld. Die Sekundärprävention befasst sich mit <strong>der</strong><br />

frühzeitigen Erkennung <strong>von</strong> Symptomen und zielt auf e<strong>in</strong>e Beendigung o<strong>der</strong> Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Problematik. Sie wendet sich an gefährdete Personen und <strong>der</strong>en Umwelt. Die Tertiärprä-<br />

vention richtet sich an Personen, die bereits <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Problematik betroffen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Stärkung <strong>der</strong> Ressourcen<br />

Aus e<strong>in</strong>er salutogenetischen Perspektive gilt es nach Zimmer (2009b, S. 151), die Stärken<br />

und Ressourcen e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des zu erkennen, se<strong>in</strong>e Potenziale zu entdecken und diese weiter<br />

auszubauen. Solche gesundheitswirksamen Ressourcen s<strong>in</strong>d Schutzfaktoren, die über den<br />

Körper und die Bewegung aufgebaut und unterstützt werden können. Zimmer unterscheidet<br />

dabei unterschiedliche Bereiche:<br />

• Physische Gesundheitsressourcen<br />

Hier geht es z.B. um die Stärkung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems, die<br />

Kräftigung <strong>der</strong> Muskulatur, die Stärkung des Immunsystems o<strong>der</strong> die Stärkung des Haltungs-<br />

und Bewegungsapparates.<br />

• Psychosoziale Gesundheitsressourcen<br />

Dieser Aspekt be<strong>in</strong>haltet z.B. die Unterstützung beim Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzep-<br />

tes, die Vermittlung <strong>von</strong> Selbstvertrauen auch bei schwierigen Aufgabenstellungen, den Um-<br />

gang mit Erfolg und Misserfolg, das Gefühl des Angenommense<strong>in</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe und die<br />

soziale Unterstützung.<br />

För<strong>der</strong>ung des Selbstkonzepts stärkt die Resilienz<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Rolle im Rahmen <strong>der</strong> psychosozialen Ressourcen nimmt die För<strong>der</strong>ung des<br />

Selbstkonzepts e<strong>in</strong>. Bewegungsangebote können bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> die För<strong>der</strong>ung personaler<br />

Ressourcen unterstützen und zum Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes beitragen (vgl.<br />

dazu Kap. 2.2.2.). Bewegungsangebote können dazu beitragen, dass das K<strong>in</strong>d aus dem Ver-<br />

trauen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e verfügbare und «beherrschbare» Umwelt und aus dem Zutrauen <strong>der</strong> sozialen<br />

Umgebung (Eltern, Erzieher/<strong>in</strong>, an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>) <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Fähigkeiten und Tüchtigkeit heraus<br />

e<strong>in</strong> positives Selbstkonzept entwickelt. Und damit, dass e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d (präventiv) unterschiedli-<br />

che Wege aufgezeigt werden, wie es mit Belastungen erfolgreich umgehen und diese mei-<br />

stern kann, s<strong>in</strong>d auch die wesentlichen Bauste<strong>in</strong>e zur Resilienz gelegt (wobei mit Resilienz<br />

die Fähigkeit geme<strong>in</strong>t ist, Belastungen und Entwicklungsaufgaben erfolgreich zu bewältigen<br />

und schwierigen Lebensumständen nicht hilflos ausgeliefert zu se<strong>in</strong> (vgl. dazu Rönnau und<br />

Fröhlich-Gildhoff, 2009).<br />

31


Prävention und Psychomotorik<br />

Die Ziele <strong>der</strong> Prävention und die Ideen <strong>der</strong> Psychomotorik lassen sich gut mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ver-<br />

b<strong>in</strong>den. Nach Jucker-Keller (2009) setzen sich Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Präven-<br />

tion dafür e<strong>in</strong>, die allgeme<strong>in</strong>en Bed<strong>in</strong>gungen für die K<strong>in</strong>desentwicklung zu verbessern. Dazu<br />

werden bewegungs- und beziehungsför<strong>der</strong>nde Angebote geschaffen. Dies kann auf <strong>der</strong><br />

Ebene <strong>von</strong> Strukturen (Verhältnisprävention) o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Personen (Verhaltens-<br />

prävention) geschehen. Die psychomotorische Primärprävention zielt auf e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Entwicklungsmöglichkeiten h<strong>in</strong>. Die psychomotorische Sekundärpräventi-<br />

on hat die Früherkennung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit möglichen Entwicklungsauffälligkeiten im Fokus.<br />

Die psychomotorische Tertiärprävention hat zum Ziel, K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er Therapie<strong>in</strong>dikation zu<br />

stabilisieren und Rückfälle zu verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Didaktische Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Bewegungserziehung<br />

Ich nenne nun e<strong>in</strong>ige Pr<strong>in</strong>zipen, wie Bewegungsangebote gestaltet se<strong>in</strong> können, damit mög-<br />

lichst viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er heterogenen Gruppe partizipieren können. Dabei orientiere ich mich<br />

an den sechs Pr<strong>in</strong>zipien, die Zimmer (2006, S. 65ff.) für die Bewegungserziehung <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

gärten ausgearbeitet hat.<br />

• K<strong>in</strong>dgemässheit: Bewegungsangebote sollen auf die Interessen, Bedürfnisse und<br />

Fähigkeiten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> abgestimmt se<strong>in</strong>. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sollen auf dem Niveau ihrer Fä-<br />

higkeiten zum Handeln herausgefor<strong>der</strong>t se<strong>in</strong>. Unerwartete und überraschende Ange-<br />

bote wecken die Neugierde und den Entdeckergeist. Vertraute Angebote können die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> anregen, diese zu variieren und nach ihren Ideen abzuän<strong>der</strong>n.<br />

• Offenheit: Bei geplanten Angeboten soll den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> Raum für spontane E<strong>in</strong>fälle ge-<br />

lassen werden.<br />

• Freiwilligkeit: Die Bewegungsangebote sollen freiwillig se<strong>in</strong>. Es gibt K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche<br />

e<strong>in</strong>e längere Anlaufzeit benötigen und sich erst allmählich auf e<strong>in</strong> Angebot e<strong>in</strong>lassen.<br />

Auch Beobachten und Zuschauen ist Beteiligung am Geschehen. E<strong>in</strong> Rückzug aus<br />

dem Geschehen sollte möglich se<strong>in</strong>.<br />

• Orientierung an <strong>der</strong> Erlebniswelt des K<strong>in</strong>des: K<strong>in</strong><strong>der</strong> br<strong>in</strong>gen ihre eigenen Erlebnisse<br />

mit. Bewegungsangebote werden oft <strong>in</strong> Rollenspiele e<strong>in</strong>gebunden. So können K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

die Themen, welche sie beschäftigen, e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und bearbeiten.<br />

• Entscheidungsfreiheit: K<strong>in</strong><strong>der</strong> sollen die Möglichkeit <strong>der</strong> Selbstbestimmung haben.<br />

Sie sollen wählen können, was sie tun möchten. Der Entscheidungsspielraum darf<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> we<strong>der</strong> über- noch unterfor<strong>der</strong>n.<br />

• Selbsttätigkeit: Das K<strong>in</strong>d soll selbsttätig handeln können. Nur wenn nicht bei jedem<br />

Problem sofort e<strong>in</strong>gegriffen wird und alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt<br />

32


werden, können Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> und Entscheidungskompetenz wach-<br />

sen.<br />

2.4. Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegt: Die Untersuchung <strong>von</strong> Kuhn (2007a)<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Grundlage für den empirischen Teil me<strong>in</strong>er Arbeit stellte das Buch «Was K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong> bewegt» <strong>von</strong> Kuhn (2007a) dar. Bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Methoden orientierte ich mich stark an<br />

se<strong>in</strong>em Vorgehen. Ich stelle hier deshalb die Arbeit Kuhns zusammenfassend vor.<br />

Die Projektidee<br />

Auslöser <strong>der</strong> Forschungs- und Habilitationsarbeit «Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegt» des Sportwissen-<br />

schaftlers Peter Kuhn war die Initiative «Bewegte Grundschule», die 1997 <strong>in</strong> Bayern startete.<br />

Es gibt viele Ideen, Vorschläge o<strong>der</strong> Konzepte zur Bewegten Schule. Dabei wird weitgehend<br />

<strong>von</strong> den Gedanken <strong>von</strong> Erwachsenen geschlossen, was für die Schule und für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gut<br />

se<strong>in</strong> könnte. Ganz bewusst wollte Kuhn deshalb dieser Sicht «<strong>von</strong>-oben-her» die Sicht <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> gegenüberstellen und die subjektive Perspektive <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er gründlichen, empi-<br />

rischen Überprüfung unterziehen. Zusammen mit e<strong>in</strong>em zwölfköpfigen Projektteam g<strong>in</strong>g<br />

Kuhn also <strong>der</strong> Frage nach, welche Wünsche und Vorstellungen K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu Bewegung, Spiel<br />

und Sport <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule haben. Wie stellten sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Schule vor, wenn es die Mög-<br />

lichkeit gäbe, Lernen mit Bewegung zu verknüpfen?<br />

Die Untersuchungsanlage<br />

Das Untersuchungsdesign war sehr aufwändig. Kuhn führte se<strong>in</strong> Projekt im Zeitraum <strong>von</strong><br />

1998 bis 2000 <strong>in</strong> acht unterschiedlich grossen Orten <strong>in</strong> verschiedenen Regionen Bayerns<br />

durch (= acht Teilstudien). Dabei wurden alle Jahreszeiten berücksichtigt. Pro Ort wurden<br />

zwei Klassen aus verschiedenen Jahrgangsstufen ausgewählt. Insgesamt nahmen 395 K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong> (198 Mädchen und 197 Knaben) aus sechzehn Klassen im Alter <strong>von</strong> sieben bis zwölf<br />

Jahren am Projekt teil. Als Untersuchungsmethode wählte Kuhn e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation <strong>von</strong> the-<br />

matischer K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung und fokussiertem, episodischem Interview am Bild.<br />

Die thematische K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung<br />

Alle 395 K<strong>in</strong><strong>der</strong> (= Gesamtstichprobe) wurden gebeten, ihre Wünsche <strong>in</strong> je drei Bil<strong>der</strong> - e<strong>in</strong>es<br />

zum Klassenzimmerunterricht, e<strong>in</strong>es zum Pausenhof und e<strong>in</strong>es zum Sportunterricht - zu ma-<br />

len. Dabei g<strong>in</strong>g Kuhn <strong>von</strong> <strong>der</strong> erkenntnistheoretischen Annahme aus, dass Zeichnungen, die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf die Bitte h<strong>in</strong>, ihre Wünsche zu malen, angefertigt haben, auch tatsächlich ihre<br />

Wünsche wi<strong>der</strong>spiegeln. Hierfür verwendete er als Rahmengeschichte e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne Ab-<br />

wandlung des klassischen «Drei-Wünsche-frei»-Schemas: An Stelle e<strong>in</strong>er Fee (auf diese<br />

Figur reagierten K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erprobungsphase mit Befremden) bat das ausserirdische K<strong>in</strong>d<br />

«Leo», die Bewegungswunschbil<strong>der</strong> zu malen (a.a.O., S. 46ff.). Die Zeichnungen wurden<br />

33


unter Anleitung e<strong>in</strong>es Projektteam-Mitglieds im Klassenzimmer erstellt.<br />

Das fokussierte, episodische Interview<br />

Durch e<strong>in</strong>e gezielte Auswahl aus <strong>der</strong> Gesamtstichprobe wurde e<strong>in</strong>e zweite Stichprobe <strong>von</strong><br />

32 Mädchen und 32 Jungen ausgewählt (je zwei Mädchen und zwei Jungen pro Klasse).<br />

Diese Interviewstichprobe wurde sehr sorgfältig nach den Bild-Kriterien Vielfalt (<strong>der</strong> gezeich-<br />

neten Aktivitäten), Beson<strong>der</strong>heit (aussergewöhnliche Aktivitäten) und Darstellungsqualität<br />

(Raumorganisation, Farbausdruck und Detailgenauigkeit) zusammengestellt. Es wurde da-<br />

<strong>von</strong> ausgegangen, dass diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> hohes Reflexionsniveau und e<strong>in</strong> gutes verbales<br />

Ausdruckpotential besässen und deshalb für die Interviews beson<strong>der</strong>s geeignet seien. Die<br />

Interviews wurden – <strong>von</strong> den dazu speziell geschulten Projektteam-Mitglie<strong>der</strong>n - zwei bis vier<br />

Wochen nach Abgabe <strong>der</strong> Zeichnung bei den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu Hause durchgeführt.<br />

Die Interviews wurden durch e<strong>in</strong>en offenen Leitfaden unterstützt. Dieser benannte lediglich<br />

weit gefasste Themenkomplexe als Gesprächsanregungen, die nichts festlegten, son<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>en offenen Rahmen für das Interview absteckten. Das Interview musste also nicht strikt<br />

nach e<strong>in</strong>er zuvor festgelegten Reihenfolge <strong>der</strong> Fragen verlaufen. Die e<strong>in</strong>zelnen Themen-<br />

komplexe konnten auch offen gehaltene Erzählauffor<strong>der</strong>ungen enthalten. So konnten die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre subjektiven E<strong>in</strong>schätzungen und Erfahrungen anhand <strong>von</strong> konkreten Schil<strong>der</strong>un-<br />

gen <strong>von</strong> Erlebnissen und anhand <strong>von</strong> Beispielen darstellen (a.a.O., S. 58).<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Interviews<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>er qualitativen Inhaltsanalyse zugänglich, die sich an verschie-<br />

denen Rastern orientieren kann. Kuhn g<strong>in</strong>g bei se<strong>in</strong>er Auswertung <strong>in</strong> fünf Schritten vor<br />

(a.a.O., S. 50):<br />

1. Ganzheitlicher Zugriff auf die Bildaussage;<br />

2. Deskriptive Identifikation <strong>der</strong> Bildelemente;<br />

3. Interpretative Erschliessung des Ortes des Geschehens, <strong>der</strong> Beziehungen <strong>der</strong> Per-<br />

sonen und <strong>der</strong> Aktivität(en);<br />

4. Interpretative Zuordnung <strong>von</strong> Bildmotiven;<br />

5. Klassifikation <strong>von</strong> Bildthemen.<br />

Kuhn war sich dabei bewusst, dass er beim Versuch, die Bildbotschaft des K<strong>in</strong>des zu rekon-<br />

struieren, die Perspektive des K<strong>in</strong>des nie ganz e<strong>in</strong>holen konnte. Es sei aber möglich, sich<br />

«durch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>fühlung <strong>in</strong> die Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Interviews dem, was das K<strong>in</strong>d an<br />

Wünschen und Vorstellungen zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen will, weitgehend anzunähern» (a.a.O.,<br />

S. 51).<br />

Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Interviews orientierte sich Kuhn an den qualitativ-<strong>in</strong>haltsanalytischen<br />

Grundformen <strong>der</strong> «Zusammenfassung» und «Strukturierung» bei Mayr<strong>in</strong>g (1990, S. 86) und<br />

an dem <strong>von</strong> Lamnek (1995, S.114-124) dargestellten <strong>in</strong>terpretativ-reduktiven Verfahren.<br />

34


Die Auswertung erfolgte <strong>in</strong> fünf Schritten:<br />

1. Transkription <strong>der</strong> Tonbandaufnahme;<br />

2. Festhalten des thematischen Verlaufs;<br />

3. Themenorientierte Darstellung des e<strong>in</strong>zelnen Gesprächsverlaufs;<br />

4. Erstellen e<strong>in</strong>er Themenmatrix (Überblick über die thematischen Gehalte aller Inter-<br />

views);<br />

5. Generalisierende Analyse durch den Vergleich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelanalysen.<br />

Für den Text <strong>der</strong> Ergebnisdarstellung kopierte Kuhn K<strong>in</strong><strong>der</strong>aussagen, die zusammen e<strong>in</strong><br />

Thema bildeten, aus den Transkriptionen heraus, stellte sie (ggf. nach sprachlicher «Glät-<br />

tung») räumlich zusammen und überschrieb sie mit e<strong>in</strong>er repräsentativen thematischen Aus-<br />

sage e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, die aus e<strong>in</strong>em Bild o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Gespräch stammte (Kuhn, 2007a, S.<br />

60f.).<br />

Die Projekt-Ergebnisse<br />

Die Qu<strong>in</strong>tessenz <strong>der</strong> Ergebnisse des Projekts fasste Kuhn auf se<strong>in</strong>er Website «wask<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

bewegt» so zusammen: Wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> über die Gestaltung ihrer Schule zu entscheiden hät-<br />

ten, so würden sie e<strong>in</strong>en Ort des Lebens und Lernens entwickeln, <strong>der</strong> die Pr<strong>in</strong>zipien Bewe-<br />

gungsfreiheit, Handlungsorientierung und Selbstbestimmung <strong>in</strong>tegriert (Internet:<br />

http://www.wask<strong>in</strong><strong>der</strong>bewegt.de/ [2.1.2010]).<br />

Die Äusserungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zeigten, dass sie sich mehr Handlungs- und Gestaltungskompe-<br />

tenz zutrauen, als ihnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>von</strong> Erwachsenen zugetraut wird. Beson<strong>der</strong>s deutlich<br />

wurde dies <strong>in</strong> den Ergebnissen zum Klassenzimmerunterricht. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>vorstellungen <strong>von</strong><br />

e<strong>in</strong>em Klassenzimmerunterricht mit ausgewogenen Lern- und Bewegungsbed<strong>in</strong>gungen las-<br />

sen sich <strong>in</strong> drei Pr<strong>in</strong>zipien bündeln:<br />

• Bewegungsfreiheit am Arbeitsplatz;<br />

• Wechsel <strong>von</strong> Arbeits- und Bewegungsphasen;<br />

• Verknüpfung <strong>von</strong> Lernen und Bewegung (Kuhn, 2007a, S. 85ff.).<br />

Kuhn (2007b, S. 398) ist überzeugt, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegen wollen. «Dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> heute<br />

‹bewegungsfaul› s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e ablehnende Haltung gegenüber Bewegung, Spiel und Sport<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule haben, ist mir nicht begegnet. Aber K<strong>in</strong><strong>der</strong> wollen über Bewegung, Spiel und<br />

Sport <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule auch selbst entscheiden dürfen. Dazu brauchen sie uns Lehrkräfte als<br />

Organisatoren, Mo<strong>der</strong>atoren, Helfer, Schlichter und Berater.»<br />

35


3. Empirischer Teil<br />

Im ersten Kapitel dieses Teils erläutere ich, wie ich die Falle<strong>in</strong>heit – das heisst die Grundstu-<br />

fenklasse bzw. die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die an dieser Untersuchung teilgenommen haben – ausgewählt<br />

habe und ich beschreibe e<strong>in</strong>ige ausgewählte Aspekte dieser Falle<strong>in</strong>heit. Ich gebe auch e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige (schulische) Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> ausgewählten <strong>Grundstufe</strong>nklasse.<br />

Im folgenden Kapitel beschreibe ich, wie ich bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen vor-<br />

gegangen b<strong>in</strong> und wie ich diese ausgewertet habe. Die Beschreibung <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Interviews und <strong>der</strong>en Auswertung bilden das letzte Kapitel dieses Teils.<br />

3.1. Falle<strong>in</strong>heit und Umfeldbeschreibung<br />

3.1.1. Auswahl <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit<br />

Für den empirischen Teil me<strong>in</strong>er Bachelor-Arbeit wählte ich e<strong>in</strong>e <strong>Grundstufe</strong>nklasse e<strong>in</strong>er<br />

Zürcher Schulgeme<strong>in</strong>de aus. Ich kannte die Klasse und die lokalen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Praktikum her, welches ich im Rahmen des Studiums Psychomotoriktherapie absolviert hat-<br />

te. Die Lehrpersonen hatten schon damals den eher knapp bemessenen Klassenraum be-<br />

klagt. Ich hatte im Praktikum selber erfahren, dass dieser <strong>Grundstufe</strong>nklasse eher wenig<br />

Innenraum zur Verfügung stand. So fehlte z.B. e<strong>in</strong>e freie Bewegungsfläche für Tanz- o<strong>der</strong><br />

Bewegungsspiele. Für e<strong>in</strong>ige Aktivitäten wurde deshalb auch <strong>der</strong> Gang (Gar<strong>der</strong>obe) vor dem<br />

Hauptraum genutzt. Dort stand unter an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> zum Hüpfen bereit. Zeitweilig<br />

war e<strong>in</strong>e Hängematte aufgehängt und es hatte e<strong>in</strong>e Ecke mit verschiedenen Materialien zum<br />

Bauen. Die Lehrpersonen achteten sehr darauf, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> ihren Bewe-<br />

gungsbedürfnissen nachgehen konnten.<br />

Durch feuerpolizeiliche Verordnungen darf nun aber ab August 2008 <strong>der</strong> Schulhausgang<br />

nicht mehr wie bis anh<strong>in</strong> für spontane <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> und an<strong>der</strong>e Aktivitäten genutzt<br />

werden. Vor allem darf ke<strong>in</strong> brennbares Material <strong>in</strong> diesem Gang vorhanden se<strong>in</strong> (gemäss<br />

Abwart nur 1m 2 brennbares Material). Die <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong> hatten also durch diese E<strong>in</strong>-<br />

schränkung schlechtere räumliche Bed<strong>in</strong>gungen und damit weniger Möglichkeiten, ihren Be-<br />

wegungsbedürfnissen nachzugehen.<br />

Die <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen hatten schon während me<strong>in</strong>es Praktikums betont, dass sie es<br />

begrüssen würden, vermehrt mit e<strong>in</strong>er Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse zusammen<br />

36


zu arbeiten. So meldete ich mich im Juni 2009 bei ihnen und fragte sie, ob ich im Rahmen<br />

me<strong>in</strong>er Bachelor-Arbeit die <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong> über ihre Bewegungswünsche befragen dürf-<br />

te. Das Ziel sei, aus psychomotorischer Sicht Vorschläge für die Gestaltung des Grundstu-<br />

fenalltags unter den neuen Voraussetzungen zu machen. Die Klassenzusammensetzung<br />

stand zu diesem Zeitpunkt für das neue Schuljahr noch nicht fest. Im September 2009 mach-<br />

te ich e<strong>in</strong>en ersten Hospitationsbesuch. Seit August waren drei K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>em Bil-<br />

dungsbedarf <strong>in</strong> die Klasse aufgenommen worden. Die heterogene Gruppe und die nicht ganz<br />

optimalen räumlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verlangten nach kreativen Lösungen. Ich hatte<br />

aber nicht vor, e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>en «pfannenfertigen» Vorschlag zu machen. Mir war es <strong>von</strong> An-<br />

fang an wichtig, bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>von</strong> Vorschlägen die Perspektive <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>zu-<br />

beziehen und sie nach ihren Bewegungswünschen zu fragen.<br />

Me<strong>in</strong>e erste Idee war, unter an<strong>der</strong>em auch aus zeitlichen Gründen, für die Befragung e<strong>in</strong>e<br />

Stichprobe aus <strong>der</strong> Klasse zu ziehen, z.B. Mädchen und Jungen aus je<strong>der</strong> Jahrgangsstufe<br />

o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> ohne und mit beson<strong>der</strong>en Bildungsbedarf. <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

können aber sehr unterschiedlich und auch die Entwicklungsstände können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em be-<br />

stimmten Alter sehr verschieden se<strong>in</strong>. Es wäre schwierig gewesen, aus dieser Klasse e<strong>in</strong>e<br />

s<strong>in</strong>nvolle Auswahl zu treffen. Ich wollte aber auch nicht wie Kuhn (2007a, S. 76ff.) anhand<br />

<strong>der</strong> Zeichnungen K<strong>in</strong><strong>der</strong> für die Interviews auslesen. Er war unter an<strong>der</strong>em da<strong>von</strong> ausge-<br />

gangen, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche mehr Aktivitäten zeichnen, e<strong>in</strong>e stärker reflektierte Vorstellung<br />

e<strong>in</strong>er «Bewegten Schule» haben und dass dies dann im Gespräch erleichternd sei, weil auch<br />

<strong>in</strong>haltlich auf mehrere Aktivitäten Bezug genommen werden könnte.<br />

Ich entschloss mich dazu, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Arbeit möglichst viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu Wort kommen zu las-<br />

sen, um die ganze Palette an Bewegungswünschen <strong>der</strong> Klasse aufzeigen zu können. Dies<br />

entspricht ja auch e<strong>in</strong>em übergeordneten Ziel <strong>der</strong> Psychomotorik, alle Beteiligten mit ihren<br />

Wünschen und Ressourcen e<strong>in</strong>zubeziehen und sie <strong>in</strong> ihrer Eigenart zu berücksichtigen. Ich<br />

g<strong>in</strong>g auch da<strong>von</strong> aus, dass alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf ihre Art kommunikationsfähig s<strong>in</strong>d und dass wir <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Dialog kommen könnten.<br />

Schliesslich stellten alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse e<strong>in</strong>e Zeichnung her. Rund zwei Wochen nach<br />

dem Erstellen <strong>der</strong> Zeichnung befragte ich dreizehn <strong>von</strong> achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em Leitfaden-<br />

Interview anhand <strong>der</strong> Zeichnung zu ihren Bewegungswünschen. Fünf K<strong>in</strong><strong>der</strong> waren zur Zeit<br />

<strong>der</strong> Befragung krank o<strong>der</strong> es war vom Zeitpunkt o<strong>der</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> aktuellen Situation her nicht<br />

möglich, sie zu <strong>in</strong>terviewen.<br />

37


3.1.2. Beschreibung <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit (Übersicht im Anhang 1)<br />

Die folgenden Angaben zur <strong>Grundstufe</strong>nklasse und zu den e<strong>in</strong>zelnen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, die an <strong>der</strong><br />

Untersuchung teilnahmen, erhob ich <strong>von</strong> September bis Dezember 2009 <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Gesprächen mit den Lehrpersonen. Nähere Angaben und Informationen zu den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

konnte ich aus Datenschutzgründen nicht erhalten, dazu hätte es die E<strong>in</strong>willigung <strong>der</strong> Eltern<br />

gebraucht. Ich beschreibe <strong>in</strong> diesem Kapitel die Zusammensetzung <strong>der</strong> Klasse, nenne Klas-<br />

sengrösse, Alter und Geschlecht <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, nehme Bezug auf ihren sprachlichen H<strong>in</strong>ter-<br />

grund und gehe kurz auf die beson<strong>der</strong>en Bildungsbedürfnisse e<strong>in</strong>, welche e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Klasse haben. Ich beschreibe ganz grob den sozioökonomischen H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

die E<strong>in</strong>bettung <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> <strong>in</strong>s Quartier. Ich beschreibe auch die Gestaltung des Unter-<br />

richts, das Lehrpersonenteam und ihre pädagogische Grundausrichtung. Anschliessend be-<br />

schreibe ich die Innen- und Aussenräume <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, da diese e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

Realisierbarkeit <strong>der</strong> Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben können. Zum Schluss dieses<br />

Unterkapitels stelle ich auch noch die <strong>von</strong> den Lehrpersonen genannten Vor- und Nachteile<br />

<strong>der</strong> bestehenden Räumlichkeiten dar. Die Beschreibung <strong>der</strong> Falle<strong>in</strong>heit und <strong>der</strong> Rahmenbe-<br />

d<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse s<strong>in</strong>d ausführlich, damit sich die Leser<strong>in</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Leser<br />

dieser Arbeit e<strong>in</strong> gutes Bild <strong>der</strong> Situation machen kann.<br />

Klassengrösse<br />

Aktuell besuchen achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> diese <strong>Grundstufe</strong>nklasse. Vier K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen das erste<br />

<strong>Grundstufe</strong>njahr, acht K<strong>in</strong><strong>der</strong> das zweite und sechs K<strong>in</strong><strong>der</strong> das dritte <strong>Grundstufe</strong>njahr. Die<br />

Klassengrösse wurde den räumlichen Bed<strong>in</strong>gungen entsprechend festgelegt. Mit achtzehn<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> entspricht die Klassengrösse nicht ganz <strong>der</strong> Norm e<strong>in</strong>er <strong>Grundstufe</strong>nklasse im Kan-<br />

ton Zürich. <strong>Grundstufe</strong>nklassen werden hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mit e<strong>in</strong>er Gruppengrösse <strong>von</strong><br />

zwanzig bis fünfundzwanzig <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> geführt.<br />

Alter und Geschlecht <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Die <strong>Grundstufe</strong>nklasse zeichnet sich gemäss <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> durch e<strong>in</strong>e grosse<br />

Altersheterogenität aus. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> waren im November 2009 zwischen 5;1 und 7;8 Jahre<br />

alt. Die e<strong>in</strong>e Hälfte <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse s<strong>in</strong>d Knaben, die an<strong>der</strong>e Mädchen.<br />

Auch <strong>in</strong> jedem <strong>Grundstufe</strong>njahr ist die Anzahl <strong>der</strong> Mädchen und Knaben gleich.<br />

Sprachen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse<br />

Die Klasse ist e<strong>in</strong>e sprachgemischte Geme<strong>in</strong>schaft. Erstsprachen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse s<strong>in</strong>d Philippi-<br />

nisch, Albanisch, Französisch, Portugiesisch, e<strong>in</strong>e afrikanische Sprache, Kurdisch, Serbo-<br />

kroatisch und Türkisch. Sechs <strong>der</strong> achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> sprechen Deutsch als Zweit- o<strong>der</strong> Dritt-<br />

sprache. Fünf K<strong>in</strong><strong>der</strong> wachsen mit zwei Erstsprachen auf, <strong>von</strong> welchen e<strong>in</strong>e Deutsch ist.<br />

Sieben K<strong>in</strong><strong>der</strong> wachsen mit Deutsch als e<strong>in</strong>ziger Sprache auf. Die Sprachstände <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>d sehr unterschiedlich. Der Unterricht f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Standardsprache Deutsch<br />

38


statt. Mit e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> wird z.T. auch Mundart gesprochen. Deutsch als Zweitsprache<br />

(DaZ) wird im regulären Unterricht geför<strong>der</strong>t. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen noch an e<strong>in</strong>em zusätz-<br />

lichen Nachmittag den DaZ-Unterricht zusammen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>der</strong> Schule<strong>in</strong>heit.<br />

Exkurs zur Begriffsklärung Erstsprache, Zweitsprache und Fremdsprache nach Neugebauer und Nodari<br />

(2002, S. 14ff.)<br />

• Die Erstsprache ist die Sprache, welche e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d als erste lernt. Die Erstsprache ist meistens die<br />

Sprache <strong>der</strong> Eltern. Manchmal wird umgangssprachlich dafür auch <strong>der</strong> Begriff «Muttersprache»<br />

verwendet. Erstsprachen werden <strong>in</strong> vielen Sprachkulturen meist <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Dialekten erworben.<br />

Im Vorschulalter und Schulalter erwerben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> dann die Standardsprache.<br />

• Die Zweitsprache ist jene Sprache, welche e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d erwirbt, um an e<strong>in</strong>er Sprachgeme<strong>in</strong>schaft teil-<br />

haben zu können. Sie ist die Sprache, welche e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ausserhalb <strong>der</strong> familiären Umgebung er-<br />

wirbt. Die Zweitsprache wird mit <strong>der</strong> Zeit oft zur stärkeren Sprache, d.h. die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben höhere<br />

Kompetenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zweit- als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erstsprache.<br />

• Die Fremdsprache ist jede Sprache, welche e<strong>in</strong>e Person lernt, um sich mit Personen e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en<br />

Sprachgeme<strong>in</strong>schaft verständigen zu können. Fremdsprachen s<strong>in</strong>d nicht Teil <strong>der</strong> aktuellen Le-<br />

benswelt <strong>der</strong> Lernenden.<br />

Beson<strong>der</strong>e Bildungsbedürfnisse<br />

Drei K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen die <strong>Grundstufe</strong>nklasse im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er vollzeitlichen, <strong>in</strong>tegrativen Son-<br />

<strong>der</strong>schulung. Sie weisen e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Bildungsbedarf bzw. e<strong>in</strong>en sehr hohen pädago-<br />

gischen För<strong>der</strong>bedarf auf. E<strong>in</strong>es dieser K<strong>in</strong><strong>der</strong> kommuniziert mit Lauten, Gestik, Mimik und<br />

Gebärden (nach Portmann, 2006). E<strong>in</strong> zweites K<strong>in</strong>d kann sich mit Hilfe <strong>der</strong> Lautsprache <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> Zweiwortsätzen ausdrücken. Das dritte K<strong>in</strong>d kann sich gut verbal mitteilen. Die<br />

aktive Bewegungsfähigkeit ist bei ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschränkt. Mit dem Schulischen<br />

Heilpädagogen, Herrn C., führte ich anfangs Dezember e<strong>in</strong> Gespräch zu den Bewegungsvor-<br />

lieben <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche <strong>in</strong>tegrativ geschult werden. Er gab mir aus se<strong>in</strong>er Perspektive Aus-<br />

kunft, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne tun. Diese Aussagen werde ich im Ergebnisteil auch darstellen.<br />

E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse werden durch die Schulische Heilpädagog<strong>in</strong> unterstützt. Zwei K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse mit erschwertem Spracherwerb besuchen zudem die Logopädie (je e<strong>in</strong>e Lek-<br />

tion E<strong>in</strong>zeltherapie und e<strong>in</strong>e Lektion <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zweiersituation). E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d besucht die Psychomo-<br />

toriktherapie an <strong>der</strong> zuständigen Psychomotorik-Therapiestelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulgeme<strong>in</strong>de.<br />

3.1.3. Umfeldbeschreibung<br />

Sozioökonomischer H<strong>in</strong>tergrund und Wohnquartier<br />

Die sozioökonomischen H<strong>in</strong>tergründe <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d unterschiedlich und gemäss Aussagen<br />

<strong>der</strong> Lehrpersonen gut durchmischt. Die Schule bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Quartier mit Wohn-<br />

blocks und E<strong>in</strong>familienhäusern. Das Quartier gilt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de als k<strong>in</strong><strong>der</strong>freundlich. Die<br />

öffentlichen Spielplätze auf dem Schulhausareal s<strong>in</strong>d gut erreichbar. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> müssen<br />

39


<strong>von</strong> ihrem Wohnort aus e<strong>in</strong>e stark befahrene Strasse überqueren, um <strong>in</strong> die Schule zu ge-<br />

langen. Zu Fuss benötigen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> für ihren Schulweg ungefähr 5 bis 10 M<strong>in</strong>uten. Drei<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche <strong>in</strong>tegrativ geschult werden, werden mit e<strong>in</strong>em Taxi <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> geführt.<br />

Sie wohnen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Quartieren <strong>der</strong> Schulgeme<strong>in</strong>de.<br />

Unterrichtsumfang<br />

Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> besuchen den Unterricht vormittags während vier Lektionen <strong>von</strong> 08.05 bis 11.50<br />

Uhr. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> des zweiten <strong>Grundstufe</strong>njahres besuchen den Unterricht an e<strong>in</strong>em Nachmit-<br />

tag, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> des dritten <strong>Grundstufe</strong>njahres an zwei Nachmittagen pro Woche für zwei Lek-<br />

tionen.<br />

Die Gestaltung des Unterrichts<br />

Die Strukturierung <strong>der</strong> Unterrichtszeit wird unterschiedlich vorgenommen. Es gibt Tage, an<br />

welchen die ganze Klasse im Morgenkreis beg<strong>in</strong>nt. An an<strong>der</strong>en Tagen arbeiten die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

zuerst am Wochenplan und <strong>der</strong> Morgenkreis f<strong>in</strong>det später statt. Die Struktur <strong>der</strong> aktuellen<br />

Tages- und Wochengestaltung ist an <strong>der</strong> Tafel mit Piktogrammen visualisiert, die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

können sich dort orientieren. Der Tagesplan wird immer auch im ersten Morgenkreis bespro-<br />

chen. Im Kreis werden auch geme<strong>in</strong>sam Spiele e<strong>in</strong>geführt und gespielt, Lie<strong>der</strong> gesungen,<br />

Geschichten erzählt, verschiedene D<strong>in</strong>ge gezeigt und erklärt.<br />

E<strong>in</strong> Mal am Morgen f<strong>in</strong>det meist auch e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Unterrichtsteil statt. Dies kann vor<br />

o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> grossen Pause se<strong>in</strong>. Das Lernen am geme<strong>in</strong>samen Gegenstand wird <strong>in</strong> dieser<br />

Klasse praktiziert, d.h. die K<strong>in</strong><strong>der</strong> arbeiten auf unterschiedlichem Niveau am gleichen The-<br />

ma. Sie lernen zum Teil auch <strong>in</strong> verschiedenen Lernstandsgruppen. Für e<strong>in</strong>ige Tätigkeiten<br />

werden die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch nach Jahrgangsstufen gruppiert.<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> arbeiten mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>dividuellen Wochenplan. Im Wochenplan s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> den Lehr-<br />

personen verschiedene Aufgaben für jedes K<strong>in</strong>d zusammengestellt. Die Lehrpersonen ach-<br />

ten darauf, dass die Aufgaben so gestaltet s<strong>in</strong>d, dass beim Lösen <strong>der</strong> Aufgabenstellungen<br />

auch verschiedene S<strong>in</strong>neskanäle angesprochen werden. Im Wochenplan gibt es v.a. Aufga-<br />

ben zum Aufbau <strong>der</strong> Kulturtechniken. Je nach K<strong>in</strong>d und Situation werden die Aktivitäten <strong>von</strong><br />

den Lehrpersonen mehr o<strong>der</strong> weniger stark gesteuert. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können meist auch ihren<br />

Arbeitsplatz frei wählen.<br />

In <strong>der</strong> Regel haben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> täglich «Atelier». Das Atelier entspricht gemäss Lehrpersonen<br />

dem Freispiel im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten. Im Atelier haben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> freie Wahl <strong>der</strong> Aktivität. Die K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong> können zudem wählen, mit wem zusammen sie die Aktivität machen wollen.<br />

Kurz vor zehn Uhr isst die Klasse geme<strong>in</strong>sam den Znüni im Klassenzimmer. Wer mit Essen<br />

fertig ist, geht nach draussen <strong>in</strong> die Pause. Diese dauert <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>e Viertelstunde.<br />

Manchmal bleibt die Klasse auch noch etwas länger draussen zum Spielen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> spie-<br />

40


len an ihren selbst gewählten Spielen weiter o<strong>der</strong> die Klasse macht zusammen e<strong>in</strong> Spiel. Am<br />

Schluss <strong>der</strong> Pause treffen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Lehrpersonen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreis, e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zählt,<br />

ob wie<strong>der</strong> alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe da s<strong>in</strong>d.<br />

Am Schluss des Morgens gibt es jeweils e<strong>in</strong>e Aufräumphase. K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche ihre Sachen<br />

erledigt haben, begeben sich <strong>in</strong> den Sitzkreis und spielen e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Spiel. Diese<br />

Kreisspiele haben sich sehr gut etabliert. Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> spielen hier sehr gerne mit und <strong>in</strong>itiieren<br />

die Spiele selber. Im Schlusskreis können die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, wenn sie möchten, auch noch e<strong>in</strong>e<br />

ihrer Arbeiten zeigen o<strong>der</strong> etwas vom Morgen erzählen. Hier werden auch Beson<strong>der</strong>heiten<br />

für den Nachmittag o<strong>der</strong> für den nächsten Tag besprochen.<br />

Die <strong>Grundstufe</strong>nklasse arbeitet auch immer wie<strong>der</strong> klassenübergreifend mit den beiden an-<br />

<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>nklassen zusammen, welche zur gleichen Schule<strong>in</strong>heit gehören. Die e<strong>in</strong>e<br />

Klasse bef<strong>in</strong>det sich im gleichen Gebäude, die an<strong>der</strong>e <strong>Grundstufe</strong>nklasse im benachbarten<br />

Schulhaus. Die Klasse führt auch kle<strong>in</strong>ere Projekte mit an<strong>der</strong>en Klassen <strong>der</strong> nebenstehen-<br />

den Primarschule durch. Vor Weihnachten erzählte z.B. je e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d aus <strong>der</strong> sechsten Klasse<br />

immer zwei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> aus <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>e Geschichte. M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Mal im Quartal<br />

verbr<strong>in</strong>gt die Klasse e<strong>in</strong>en Morgen im Wald.<br />

Das Lehrpersonenteam<br />

Die Klasse wird durch zwei <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen unterrichtet. Das Pensum <strong>der</strong> beiden<br />

Lehrpersonen beträgt gesamthaft 36 Wochenlektionen. An drei Vormittagen und an e<strong>in</strong>em<br />

Nachmittag s<strong>in</strong>d beide Lehrpersonen anwesend. Die Lehrpersonen pflegen verschiedene<br />

Formen des Unterrichtens und <strong>der</strong> Zusammenarbeit. In <strong>der</strong> Klasse unterrichtet an 3 Wochen-<br />

lektionen e<strong>in</strong>e Schulische Heilpädagog<strong>in</strong>. Je nach Situation arbeitet sie mit <strong>der</strong> ganzen Klas-<br />

se, mit Gruppen o<strong>der</strong> unterstützt e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei ihren Tätigkeiten. An <strong>der</strong> Klasse unter-<br />

richtet seit letztem Sommer an fünf Vormittagen und e<strong>in</strong>em Nachmittag pro Woche auch e<strong>in</strong><br />

Schulischer Heilpädagoge. Se<strong>in</strong> Wochenpensum beträgt 22 Lektionen. Diese Ressource<br />

wurde <strong>der</strong> Klasse zugesprochen, da drei K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrative Son<strong>der</strong>schulung erhalten.<br />

Der Schulische Heilpädagoge trägt die Hauptverantwortung für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>in</strong>tegrier-<br />

ten <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>. Er för<strong>der</strong>t und begleitet die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse, <strong>in</strong> Gruppen o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>zelsituationen (Stundenplan und Präsenz <strong>der</strong> Lehrpersonen im Anhang 2).<br />

Die Haltung <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />

Die Lehrpersonen betonen, dass <strong>der</strong> Unterricht den Bedürfnissen, Möglichkeiten und Vor-<br />

aussetzungen jedes K<strong>in</strong>des gerecht werden soll. Gleichzeitig suchen sie nach Unterrichts-<br />

formen, welche geme<strong>in</strong>sames Lernen ermöglichen. Sie s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Überzeugung, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> lernen. Die Lehrpersonen sehen ihre Rolle als Lernbegleiter. Ziel ist es, die e<strong>in</strong>-<br />

zelnen K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuell zu för<strong>der</strong>n und auch den Austausch zwischen den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu er-<br />

möglichen.<br />

41


Räumliche Bed<strong>in</strong>gungen<br />

• Innenraum (Skizze Innenraum im Anhang 3)<br />

Die <strong>Grundstufe</strong>nklasse nutzt e<strong>in</strong>en ehemaligen K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten als <strong>Grundstufe</strong>nraum. Die Un-<br />

terrichtsräume liegen im Parterre. Im ersten Stock bef<strong>in</strong>det sich noch e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Grundstu-<br />

fenklasse. Der Hausabwart bewohnt mit se<strong>in</strong>er Familie auch e<strong>in</strong>en Teil des Gebäudes. Das<br />

Gebäude wurde anfangs <strong>der</strong> 60er Jahren erbaut. Lei<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Grundrisspläne auff<strong>in</strong>d-<br />

bar, we<strong>der</strong> beim Schulhausabwart noch im Archiv <strong>der</strong> Primarschulverwaltung. Von <strong>der</strong> zu-<br />

ständigen Person <strong>der</strong> Schulpflege (Ressort Bau und Liegenschaften) erhielt ich folgende<br />

Flächenangaben für das Raumangebot dieser <strong>Grundstufe</strong>:<br />

- Nutzungsfläche Innenbereich: 92 m 2<br />

- Hauptraum: 83 m 2<br />

- Gruppenraum: 9 m 2<br />

- Materialraum: 9 m 2 (wird z.T. auch als Gruppenraum genutzt)<br />

- Gar<strong>der</strong>obe: 27 m 2<br />

Die Innene<strong>in</strong>richtung besteht aus quadratischen Tischen (Höhe 58 cm), Bänken und Stühlen<br />

(Höhe 34 cm). Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Höhe nicht verstellbar. Es gibt mobile Regale mit Spiel-<br />

und Lernmaterialien, welche z.T. als Raumteiler dienen. E<strong>in</strong>e Wand zum Malen ist immer<br />

vorhanden. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben e<strong>in</strong> eigenes Sitzkissen im Kreis und e<strong>in</strong>e eigene Schublade.<br />

Gebrauchsmaterialien (z.B. Papier, Farbstifte, Leim) und Werkzeuge (z.B. Scheren) s<strong>in</strong>d für<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gut zugänglich. Spiele, Bücher und Lernmaterialien s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> halboffenen Regalen<br />

auch für die kle<strong>in</strong>eren K<strong>in</strong><strong>der</strong> gut erreichbar.<br />

• Aussenraum (Skizze Aussenraum im Anhang 4)<br />

Der Aussenraum umfasst e<strong>in</strong>e Fläche <strong>von</strong> ca. 600 m 2 . Er ist terrassenförmig angelegt. Es<br />

gibt e<strong>in</strong>en oberen Bereich mit e<strong>in</strong>em Teerbelag und e<strong>in</strong>en unteren mit Rasen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

haben für vielfältige Bewegungsanlässe e<strong>in</strong>e Lorbeerhecke zur Verfügung. Diese verb<strong>in</strong>det<br />

den oberen mit dem unteren Teil. Als ich im September e<strong>in</strong>en Schulbesuch machte, nutzten<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> die Hecke zum Klettern und zum Verstecken. E<strong>in</strong>er Dreiergruppe <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

diente die Hecke im Rollenspiel als Haus. Im W<strong>in</strong>ter und bei Regenwetter dürfen die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

wegen <strong>der</strong> Ausrutschgefahr nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lorbeerhecke herumklettern.<br />

Im Aussenbereich bef<strong>in</strong>det sich auch e<strong>in</strong> grosser, langer Sandkasten. In e<strong>in</strong>em Häuschen<br />

s<strong>in</strong>d verschiedenen Spielsachen verstaut. Es hat Sandspielzeug (Schaufeln, Förmchen,<br />

Kessel, Spritzkannen), Stelzen, verschiedene Bälle, zwei kle<strong>in</strong>e Fussballtore, Rössligeschir-<br />

re. Es gibt auch e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Brunnen, <strong>in</strong> welchem <strong>in</strong> <strong>der</strong> wärmeren Jahreszeit Wasser<br />

fliesst. Beim Ausgang <strong>in</strong> den Aussenbereich gibt es unter dem Vordach e<strong>in</strong>en geschützten<br />

Platz mit e<strong>in</strong>em alten Tisch, <strong>der</strong> z.B. zum Werken genutzt wird.<br />

42


Der untere Teil des Aussenraumes liegt ca. 2.5 Meter tiefer als <strong>der</strong> obere. Erreichbar ist er<br />

vom Hartplatz aus über e<strong>in</strong> schmales Wegle<strong>in</strong>. Hier gibt es e<strong>in</strong>e Schaukelvorrichtung mit<br />

e<strong>in</strong>er Sitzschaukel. Es gibt hier auch e<strong>in</strong> paar Bäume und Sträucher und freie Rasen- und<br />

Wiesenflächen. Der Aussenraum wird auch <strong>von</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>nklasse genutzt,<br />

welche sich im gleichen Gebäude bef<strong>in</strong>det (Klassengrösse auch 18 K<strong>in</strong><strong>der</strong>).<br />

Vor- und Nachteile <strong>der</strong> Innen- und Aussenräume aus Sicht <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />

Vorzüge im Innenbereich s<strong>in</strong>d die grossen Fenster, welche den Raum hell und freundlich<br />

ersche<strong>in</strong>en lassen und den Blick <strong>in</strong>s Grüne ermöglichen. Die Lehrpersonen wünschen sich<br />

im Innenraum mehr Nischen, mehr Nebenräume und e<strong>in</strong>en grösseren Gruppenraum. Pup-<br />

penecke, Bauecke, Werkecke, Ecken für Rollenspiele könnten nicht permanent aufgestellt<br />

bleiben. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Werkraum zum Schleifen, Sägen und Nageln wäre wünschenswert. Auch<br />

fehlt die Möglichkeit zum Kochen und Backen. Zudem fehlt im Innenraum e<strong>in</strong>e grössere,<br />

freie Bewegungsfläche. Die Nähe zur Turnhalle ist e<strong>in</strong> klarer Vorzug. Der Schulische Heil-<br />

pädagoge wünscht sich e<strong>in</strong>en stillen Raum, <strong>in</strong> welchen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>mal zurück-<br />

ziehen könnten. Er vermisst v.a. auch e<strong>in</strong>en Ort, wo die Hängematte ausgebreitet aufge-<br />

hängt werden könnte.<br />

Die Lehrpersonen schätzen den grossen Garten mit den Bäumen und dem Sandkasten und<br />

dass sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> frei rund um das Haus bewegen können. Vom Hauptraum gibt es aber<br />

lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>en direkten Ausgang <strong>in</strong> den Aussenbereich. Geschätzt wird auch das ruhige Quar-<br />

tier, <strong>in</strong> welchem sich die Schulhausanlage bef<strong>in</strong>det. Autolärm ist hier kaum hörbar.<br />

3.2. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen<br />

3.2.1. Erstellung <strong>der</strong> Zeichnungen<br />

Ende November und anfangs Dezember 2009 war ich an drei Vormittagen für die Instruktion<br />

und die Erstellung <strong>der</strong> Zeichnungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. K<strong>in</strong><strong>der</strong> bedürfen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ke<strong>in</strong>er<br />

beson<strong>der</strong>en Anregung zum Zeichnen, sie zeichnen gern. Neben spontanen Anlässen kön-<br />

nen Zeichenhandlungen auch durch Aufträge <strong>in</strong>itiiert werden, mit welchen man Aufschlüsse<br />

über das Denken und Fühlen e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des erhalten kann. Das Instrument <strong>der</strong> «thematischen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung» dient <strong>der</strong> Erhebung <strong>von</strong> Vorstellungen über aktuelle und zukünftige Zu-<br />

stände und Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Lebenswelt <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. In <strong>der</strong> Zeichnung manifestiert sich die<br />

Realität k<strong>in</strong>dlichen Lebens. Die Methode <strong>der</strong> thematischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung kommt <strong>der</strong> Ori-<br />

g<strong>in</strong>alität und Individualität des K<strong>in</strong>des entgegen und lässt <strong>der</strong> kreativen Umsetzung e<strong>in</strong>es<br />

Themas freien Raum (Kuhn 2007, S. 43).<br />

43


Die Instruktion für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung nahm ich <strong>in</strong> Gruppen zu je drei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> vor. Dies<br />

schien mir s<strong>in</strong>nvoll, da e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> Deutsch als Zweitsprache sprechen und ich den<br />

Sprachstand <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nur ungefähr kannte. In <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppe konnten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach-<br />

fragen, wenn sie etwas nicht verstanden hatten. Ich konnte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppe auch <strong>in</strong>dividu-<br />

eller auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>en Bildungsbedarf e<strong>in</strong>gehen. Die Kle<strong>in</strong>gruppen stellte<br />

ich nach Jahrgangsstufen zusammen, Knaben und Mädchen getrennt.<br />

Den Knaben Leo <strong>in</strong>struierte ich für die Herstellung <strong>der</strong> Zeichnung e<strong>in</strong>zeln, da er bei <strong>der</strong><br />

Gruppen<strong>in</strong>struktion kurzfristig abwesend war. Ich hatte anschliessend auch noch Zeit, mit<br />

ihm Ball zu spielen und auf den Spielplatz des nebenstehenden Schulhauses zu gehen. Das<br />

Mädchen Car<strong>in</strong>a war zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Zeichnungsherstellung krank. Bei ihr fand das Inter-<br />

view während des Zeichnens statt. Felix wurde bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Zeichnung durch den<br />

Schulischen Heilpädagogen unterstützt.<br />

Kuhn (2007a, S. 46ff.) verwendete als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Zeichnungsaufgabe die Geschichte <strong>von</strong><br />

e<strong>in</strong>em ausserirdischen K<strong>in</strong>d, welches mit e<strong>in</strong>er Wunschmasch<strong>in</strong>e auf die Erde kommt und<br />

Wünsche <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> aufnimmt. Ich entschied mich für e<strong>in</strong>e «Wunsch-Fee» <strong>in</strong> <strong>der</strong> Figur des<br />

Sternchens Stella. Stella ist e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Handpuppe, welche sich sehr für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und ihre<br />

Wünsche <strong>in</strong>teressiert. Ich führte Stella bereits beim Hospitationsbesuch im September e<strong>in</strong>.<br />

Mich selber führte ich e<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem ich den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> erklärte, dass ich zusammen mit an<strong>der</strong>en<br />

erwachsenen Personen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schule gehe. In dieser Schule würden wir darüber nachden-<br />

ken, wie K<strong>in</strong><strong>der</strong> lernen und was K<strong>in</strong><strong>der</strong> den ganzen Tag gerne machten. Es habe dort auch<br />

ganz viele Bücher, <strong>in</strong> denen viel über K<strong>in</strong><strong>der</strong> und ihre Wünsche geschrieben sei. Lei<strong>der</strong> habe<br />

es <strong>in</strong> dieser Schule aber ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>, mit denen ich darüber sprechen könne. Darum seien<br />

ich und Stella hierher gekommen, um <strong>von</strong> ihnen zu hören, was sie denn gerne alles machen<br />

würden.<br />

Rahmenhandlung zum Zeichnungsauftrag<br />

Zur weiteren Heranführung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> an die Thematik<br />

benutzte ich e<strong>in</strong>e Rahmenhandlung mit Handpuppen.<br />

Ich wählte e<strong>in</strong>e Knaben- und e<strong>in</strong>e Mädchenfigur, mit<br />

denen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> vielleicht identifizieren konnten.<br />

Stella hatte die beiden Handpuppen Paolo und Madita<br />

<strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> auf Besuch mitgebracht. Paolo und<br />

Madita begrüssten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und sagten, dass es<br />

ihnen hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> sehr gut gefalle. Sie<br />

erzählten, dass auch sie e<strong>in</strong>e <strong>Grundstufe</strong> besuchten.<br />

Sie würden sehr gerne dorth<strong>in</strong> gehen. Madita und<br />

Paolo berichteten den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> weiter, wie e<strong>in</strong><br />

Unterrichtsmorgen <strong>in</strong> ihrer <strong>Grundstufe</strong> ablaufe. Beide Figuren sagten, dass sie sich sehr ger-<br />

44


ne bewegen würden. Sie könnten sich <strong>in</strong> ihrer <strong>Grundstufe</strong> sehr viel und auf verschiedene<br />

Arten bewegen, draussen im Garten, aber auch dr<strong>in</strong>nen im Zimmer. Paolo sagte, dass er<br />

gerne klettere, baue und renne. Madita sagte, dass sie sehr gerne mit dem Ball spiele und<br />

renne. Sie könnten sich jeweils wünschen, was sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen möchten.<br />

Nachdem Madita und Paolo ihre Erzählung beendet hatten, lud Stella die K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>, jetzt<br />

selber ihre Wünsche und Ideen, wie sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> gern bewegen möchten und<br />

wie diese gestaltet se<strong>in</strong> könnte, mitzuteilen. Da sie noch nicht so gut lesen könne, sei sie<br />

froh, wenn die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Wünsche zeichnen würden. Stella sagte, dass sie an den Wün-<br />

schen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr <strong>in</strong>teressiert sei. Sie bemerkte aber auch, dass vielleicht nicht alle<br />

Wünsche <strong>in</strong> Erfüllung gehen könnten.<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wurden nun auch <strong>von</strong> mir gebeten und ermuntert, ihre Wünsche zu zeichnen. Sie<br />

erhielten e<strong>in</strong> weisses Blatt Papier (DIN A4) und konnten wählen, ob sie mit Filz- o<strong>der</strong> Farb-<br />

stiften zeichnen wollten. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchten mehr Platz und machten noch e<strong>in</strong>e zweite<br />

o<strong>der</strong> dritte Zeichnung. Ich war bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Zeichnungen im Gruppenraum anwe-<br />

send.<br />

Die E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Zeichnungsaufgabe dauerte bei je<strong>der</strong> Gruppe ca. 10 M<strong>in</strong>uten. Die K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong> zeichneten dann zwischen 10 und 30 M<strong>in</strong>uten. Während des Zeichnens sprachen die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> z.T. auch mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Florian konnte sich nicht zum Zeichnen entschliessen. Er<br />

nahm se<strong>in</strong> Blatt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e persönliche Schublade und zeichnete se<strong>in</strong>en Wunsch im Verlauf <strong>der</strong><br />

folgenden Woche auf. Die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> begannen nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung zügig mit Zeich-<br />

nen.<br />

3.2.2. Auswertung <strong>der</strong> Zeichnungen (alle K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen im Anhang B)<br />

Kuhn (2007a) unterzog die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen e<strong>in</strong>er aufwändigen, <strong>in</strong>haltsanalytischen Aus-<br />

wertung. Im Rahmen dieser Arbeit konnte ich dies nicht leisten. Die Zeichnungen sollten mir<br />

vor allem als «Türöffner» für die Leitfaden<strong>in</strong>terviews dienen. Die Zeichnungselemente <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen habe ich nach folgenden Motiven kategorisiert (<strong>in</strong> Anlehnung an Kuhn,<br />

a.a.O., S. 49ff.):<br />

• Gegenstände<br />

• Personen<br />

• Tiere, Pflanzen und Naturphänomene<br />

• grafische Symbole<br />

• soziale Situationen<br />

45


Aus den Zeichnungen <strong>in</strong>terpretierte ich dann Bewegungsaktivitäten und auch an<strong>der</strong>e Aktivi-<br />

täten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und bündelte diese zu folgenden Unterkategorien:<br />

Rutschaktivitäten, Schaukelaktivitäten, Hüpf- und Sprungaktivitäten, Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen,<br />

Kletteraktivitäten, Fallaktivitäten, Drehaktivitäten, Balancieraktivitäten, Ballspielaktivitäten,<br />

Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft, Aktivitäten im Wasser, Fahraktivitäten, Zeichnungs- und Malaktivitä-<br />

ten, Bau- und Konstruktionsaktivitäten, Musikaktivitäten, Entspannungsaktivitäten.<br />

Zum Teil erschlossen sich mir die Zeichnungsgehalte auch erst nach dem Interview und ich<br />

ergänzte o<strong>der</strong> präzisierte diese dann rückwirkend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeichnungsauswertung.<br />

3.3. Die Interviews<br />

3.3.1. Durchführung <strong>der</strong> Interviews<br />

Für me<strong>in</strong> Vorhaben, die <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> auf <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> zu eruieren,<br />

bot sich e<strong>in</strong>e Befragung an. Grundlage für die Interviews waren die Zeichnungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Nach Kuhn (2007a) haben sich teilstandardisierte Interviews (Leitfaden-Interviews) und nar-<br />

rative Interviews als geeignete Interviewformen für die Forschung mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> erwiesen.<br />

Kuhn wählte für se<strong>in</strong>e Untersuchung e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus episodischem und fokussiertem<br />

(Leitfaden-)Interview. Dabei f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Fokussierung auf e<strong>in</strong>en bestimmten Gesprächsge-<br />

genstand statt. Gleichzeitig sollten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>fach erzählen können, wie sie sich<br />

Bewegung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule vorstellten. Kernpunkt <strong>der</strong> episodischen Interviewtechnik bildeten<br />

die regelmässige Auffor<strong>der</strong>ung zum Erzählen <strong>von</strong> Situationen. Im Interview verb<strong>in</strong>det sich<br />

dabei jeweils e<strong>in</strong>e Frage-Antwort-Sequenz mit e<strong>in</strong>er Erzählauffor<strong>der</strong>ung (Kuhn, a.a.O., S.<br />

41f.). Für die Befragung habe ich den <strong>von</strong> Kuhn entworfenen Interviewleitfaden (a.a.O.,<br />

S. 59) an me<strong>in</strong>e spezifische Fragestellung und an die Zielgruppe angepasst bzw. vere<strong>in</strong>-<br />

facht.<br />

Aufbau des Leitfaden<strong>in</strong>terviews (Anhang 5)<br />

Der Leitfaden besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil be<strong>in</strong>haltet Fragen rund um die Zeich-<br />

nung. Der zweite Teil be<strong>in</strong>haltet Fragen über weitere Themen wie Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong>, spontaner Aktivitätswunsch, wenn ke<strong>in</strong>e Schule stattf<strong>in</strong>den würde und Wünsche zur<br />

Gestaltung e<strong>in</strong>es Schulhauses. Bei e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> fragte ich auch nach <strong>der</strong> Liebl<strong>in</strong>gsaktivi-<br />

tät im Turnen und auf dem Spielplatz.<br />

Die erste Frage im ersten Teil sollte als Erzählstimulus dienen und bezog sich allgeme<strong>in</strong> auf<br />

die Geschehnisse auf <strong>der</strong> Zeichnung. Ich stellte im weiteren Fragen zur sozialen Situation,<br />

zu den Gefühlen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei den gezeichneten Bewegungsaktivitäten und ich fragte auch<br />

nach den Begründungen für ihre Bewegungswünschen. Auch die Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />

46


sprach ich an. E<strong>in</strong>e Frage g<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Realisierbarkeit <strong>der</strong> Wünsche nach. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gaben<br />

Auskunft über ihren wichtigsten, momentanen Bewegungswunsch. E<strong>in</strong>e Frage beschäftigte<br />

sich mit dem Blick <strong>von</strong> Erwachsenen auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Die Fragen nach <strong>der</strong> spontanen Freizeitaktivität habe ich angefügt, um allenfalls zu erfahren,<br />

was e<strong>in</strong> momentanes Interesse o<strong>der</strong> Bedürfnis e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des se<strong>in</strong> könnte. Die Frage nach<br />

den Wünschen an e<strong>in</strong> Schulhaus habe ich gestellt, um Informationen <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu<br />

erhalten, <strong>in</strong> welcher Art Schulhaus sie sich wohl fühlen würden. Bei e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> habe ich<br />

auch noch nach den Liebl<strong>in</strong>gsaktivitäten im Turnen o<strong>der</strong> auf dem Spielplatz gefragt, um so<br />

noch weitere Information zu ihren Vorlieben und Interessen zu erhalten.<br />

Zum praktischen Vorgehen<br />

Mitte Dezember 2009 <strong>in</strong>terviewte ich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>zeln anhand <strong>der</strong> Fragen des Leitfadens.<br />

Die Interviews nahm ich auf Tonband auf. Die Erstellung <strong>der</strong> Zeichnungen und die Befragung<br />

lagen zeitlich gut zwei Wochen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Für die Tonbandaufnahmen holte ich bei den<br />

Eltern schriftlich das E<strong>in</strong>verständnis e<strong>in</strong> (Eltern-Informationsbrief im Anhang 6). Zum Befra-<br />

gungszeitpunkt waren e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> krank o<strong>der</strong> nicht anwesend. Ihre Bewegungswünsche<br />

konnte ich nur durch die Zeichnung erfassen.<br />

Die Gespräche liefen ungestört und unbee<strong>in</strong>flusst <strong>von</strong> Drittpersonen ab. Die Interviews dau-<br />

erten zwischen 12 und 19 M<strong>in</strong>uten. Mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d dauerte das Gespräch fünf M<strong>in</strong>uten. Bei<br />

e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong>d verband ich Zeichnungsherstellung und das Interview mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Ich<br />

fragte die K<strong>in</strong><strong>der</strong> vor dem Interview, ob wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Standardsprache Deutsch o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Mundart<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> sprechen wollten. E<strong>in</strong> Mädchen mit Deutsch als Zweitsprache wollte das Ge-<br />

spräch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Standardsprache führen, alle an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> wählten Mundart.<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> hatten die Gelegenheit, das beim Interview e<strong>in</strong>gesetzte Ton-Aufnahmegerät spie-<br />

lerisch zu erkunden. Sie machten da<strong>von</strong> unterschiedlich Gebrauch. Ich habe mich auch be-<br />

müht, e<strong>in</strong>e vertrauensvolle, freundliche Gesprächsatmosphäre zu schaffen und bewusst un-<br />

terstützend, ermutigend, geduldig, zugewandt und rücksichtsvoll zu se<strong>in</strong> (vgl. Kuhn, 2007, S.<br />

42). Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> kannten mich schon <strong>von</strong> den vorgängigen Schulbesuchen her, bei welchen<br />

ich an ihrem Morgen- und Abschlusskreis teilnehmen konnte, beim Znüni im Kreis dabei war<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause draussen mit ihnen spielte.<br />

Die Bereitschaft <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, zum Interview zu kommen und über ihre Wünsche zu sprechen,<br />

schätzte ich als hoch e<strong>in</strong>. Die Unterstützung durch die Lehrpersonen war sehr hilfreich. So<br />

beteiligten sich Lehrpersonen zum Beispiel an <strong>der</strong> Gestaltung <strong>von</strong> Übergängen, <strong>in</strong>dem sie<br />

e<strong>in</strong>e Bemerkung zu Stella machten («Stella wartet schon auf Dich»). Die Lehrpersonen wa-<br />

ren me<strong>in</strong>er Arbeit gegenüber sehr offen. Sie zeigten sich flexibel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gestaltung des Un-<br />

terrichtsgeschehens an den Tagen, an welchen ich für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung und die Inter-<br />

views anwesend war. Für die Interviews stellten sie ihren Gruppenraum zur Verfügung.<br />

47


Die Fragen des Leitfadens dienten mir zur Orientierung. Ich habe sie den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und den<br />

Gegebenheiten entsprechend ausgewählt. Ich schnitt auch nicht bei allen K<strong>in</strong><strong>der</strong> alle The-<br />

men des Leitfadens an. Manchmal verlief e<strong>in</strong> Gespräch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e etwas an<strong>der</strong>e Richtung als<br />

geplant. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> schweiften beim Erzählen auch ab und mussten wie<strong>der</strong> «zurückge-<br />

holt» werden. Es gab auch immer wie<strong>der</strong> Gesprächssequenzen, welche zuerst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eher<br />

undef<strong>in</strong>ierbare Richtung g<strong>in</strong>gen, dann aber doch <strong>in</strong>haltlich auf e<strong>in</strong> Bewegungsbedürfnis ver-<br />

wiesen.<br />

Bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit Deutsch als Zweitsprache habe ich die Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> oft wie<strong>der</strong>holt<br />

o<strong>der</strong> die Antwort paraphrasiert. Damit wollte ich überprüfen, ob ich die Aussagen richtig ver-<br />

standen habe. Bei e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> habe ich nachgefragt, wenn ich etwas nicht verstanden<br />

habe. Nonverbale Signale <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> habe ich versucht, wahrzunehmen. Bei unklaren Äu-<br />

sserungen me<strong>in</strong>erseits reagierten e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em fragenden Gesichtsausdruck.<br />

Manchmal hatte ich auch zu viele Informationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Frage gepackt. Dann musste ich die<br />

Frage nochmals an<strong>der</strong>s formulieren. Ich habe versucht, den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit Wertschätzung zu<br />

begegnen. Im Gespräch wollte ich wirklich etwas über ihre <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> erfahren.<br />

Mit ihren Antworten gaben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch sehr Persönliches <strong>von</strong> sich preis. Das Sprechen<br />

über die Bewegungswünsche war den meisten <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gut möglich.<br />

Die Handpuppen «Stella», «Madita» und «Paolo» waren während des Interviews im Grup-<br />

penraum präsent. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> begrüssten die Figuren beim E<strong>in</strong>treten <strong>in</strong> den Raum <strong>von</strong> sich<br />

aus. Es entwickelte sich meist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Begrüssungsgespräch. Die Handpuppen trugen zu<br />

e<strong>in</strong>er guten Gesprächsatmosphäre bei. Auch sie zeigten sich <strong>in</strong>teressiert an den Zeichnun-<br />

gen und Wünschen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Die meisten K<strong>in</strong><strong>der</strong> kamen durch den gewählten E<strong>in</strong>stieg und mittels ihrer Zeichnung gut <strong>in</strong>s<br />

Erzählen. E<strong>in</strong>ige waren <strong>von</strong> Anfang an sehr mitteilsam, an<strong>der</strong>e brauchten e<strong>in</strong>e Anwärmpha-<br />

se und kamen erst nach e<strong>in</strong>er gewissen Zeit <strong>in</strong>s Erzählen. Wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e waren und blieben<br />

eher etwas zurückhaltend. Grundsätzlich habe ich gemerkt, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> es sich gewohnt<br />

waren, mit Fragen umzugehen und e<strong>in</strong>en Dialog zu führen. Fragen stellen dürfen und gefragt<br />

werden gehören zur «Kultur» <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong>. Bei <strong>der</strong> Frage, was Erwachsene <strong>von</strong> K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong>n denken, hörten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr aufmerksam zu. Ich hatte aber das Gefühl, dass die<br />

meisten diese Frage nicht richtig verstanden. Die Aussagen zu diesem Bereich nahm ich<br />

dann auch nicht <strong>in</strong> die Auswertung auf.<br />

Im Interviewteil g<strong>in</strong>g es darum zu erfahren, welche Bewegungswünsche die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> haben. Gerade bei den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit speziellem För<strong>der</strong>bedarf s<strong>in</strong>d verschiedene<br />

Vorgehensweisen, sich dem Phänomen <strong>der</strong> Bewegungswünsche zu nähern, sicher s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Nach me<strong>in</strong>em Hospitationsbesuch im September realisierte ich, dass sich zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong> verbal<br />

nur wenig mitteilen konnten und vor allem über Gestik und Mimik kommunizierten. Ich ent-<br />

48


schloss mich, mit diesen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> nach <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Zeichnung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ihnen ange-<br />

messener Art und Weise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Dialog zu treten. Mit Klara führte ich, wie schon oben er-<br />

wähnt, nur e<strong>in</strong> kurzes Gespräch. Philip zeigte ich se<strong>in</strong>e Zeichnung und fragte ihn, ob er sich<br />

noch an se<strong>in</strong>e Zeichnung er<strong>in</strong>nern würde. Er schaute mich an und nickte. Ich sagte, er habe<br />

e<strong>in</strong>e Schaukel gezeichnet. Ich fragte Philip, was er denn sonst noch gerne spiele <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong>. Er nahm mich am Arm und g<strong>in</strong>g mit mir <strong>in</strong> den Gang. Dort holte er sich e<strong>in</strong>en<br />

Ball und es ergab sich e<strong>in</strong> Fussballspiel.<br />

3.3.2. Auswertung <strong>der</strong> Interviews (Interviewprotokolle im Anhang B)<br />

Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Interviews b<strong>in</strong> ich <strong>in</strong> den folgenden Schritten vorgegangen:<br />

1) Transkription<br />

Zuerst transkribierte ich die Tonband-Aufnahmen <strong>der</strong> Interviews wörtlich. Ich übertrug me<strong>in</strong>e<br />

Fragen und die Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> «normales» Schriftdeutsch. E<strong>in</strong>ige typische Be-<br />

wegungswörter, z.B. «gigampfe» o<strong>der</strong> «gireizle», gab ich <strong>in</strong> Dialekt wie<strong>der</strong>. Satzbaufehler<br />

liess ich zum Teil stehen. Als zusätzliche Informationen vermerkte ich nur die längeren Pau-<br />

sen.<br />

2) Strukturierung des Materials<br />

Die Strukturierung des Materials erfolgte nach <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> «Qualitativen Inhaltsanaly-<br />

se» anhand e<strong>in</strong>es Kategorien-Rasters (strukturierte Inhaltsanalyse nach Mayr<strong>in</strong>g, 2008). Ich<br />

strukturierte das Material pro Interview nach den folgenden Kategorien (mit Kürzeln), die sich<br />

aus den Fragen und Themen des Leitfaden<strong>in</strong>terviews ergaben:<br />

• Bewegungswünsche (BW)<br />

• Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

• Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

• Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

• Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

• Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

• Realität / Realisierbarkeit <strong>der</strong> Wünsche (R)<br />

• Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

• Sonstige Wünsche(SW)<br />

• An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

• Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

• Freizeitaktivitäten (FZ)<br />

• Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

49


Zusätzlich zu den Themen des Leitfadens nahm ich noch die Kategorie «An<strong>der</strong>e Aktivitäten /<br />

Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)» auf. Hier berücksichtigte ich z.B. auch die Kul-<br />

turtechniken und Tätigkeiten wie Bauen und Konstruieren.<br />

3) Reduktion und Verdichtung des Materials und Herstellen e<strong>in</strong>er Übersicht pro K<strong>in</strong>d<br />

Anschliessend reduzierte und verdichtete ich das Material und stellte pro K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Übersicht<br />

mit den reduzierten Aussagen zu den Themen des Leitfadens dar. Zum Teil habe ich hier<br />

orig<strong>in</strong>ale Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>gefügt, welche mir sehr aussagekräftig erschienen. Auf<br />

dieser Übersicht pflegte ich auch die <strong>von</strong> mir aus den Zeichnungen <strong>in</strong>terpretierten Bewe-<br />

gungswünsche e<strong>in</strong>. In dieser Auswertung ist nicht ersichtlich, ob e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d sich zu e<strong>in</strong>em<br />

Thema nicht geäussert hat o<strong>der</strong> ob dieses Thema gar nicht erst angesprochen wurde.<br />

4) Erstellung e<strong>in</strong>er Übersicht <strong>der</strong> Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Themen geordnet<br />

Als nächstes stellte ich die Aussagen aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Themen zusammen und machte e<strong>in</strong>e<br />

Zusammenfassung pro Thema.<br />

5) Zusammenstellung aller Bewegungswünsche aus allen Interviews<br />

Ich machte auch e<strong>in</strong>e Zusammenstellung aller Bewegungswünschen aus allen Interviews,<br />

und zwar nach den Kategorien «Bewegungswünsche», «Wichtigster Bewegungswunsch für<br />

die <strong>Grundstufe</strong>» und «Bewegungswünsche aus dem Turnen». Diese Zusasmmenstellung<br />

ordnete ich nach folgenden Unterkategorien:<br />

• Laufaktivitäten<br />

• Kletteraktivitäten<br />

• Rutschaktivitäten<br />

• Schaukelaktivitäten<br />

• Schaukel und Fallaktivitäten<br />

• Kletter- und Fallaktivitäten<br />

• Sprung- und Hüpfaktivitäten<br />

• Balancieraktivitäten<br />

• Drehaktivitäten<br />

• Aktivitäten im Wasser<br />

• Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft<br />

• Ballaktivitäten<br />

• Fahr-, Roll- und Gleitaktivitäten<br />

• Spielformen<br />

Auch die «An<strong>der</strong>en Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong>» teilte ich <strong>in</strong> Unterkategorien e<strong>in</strong>:<br />

• Bau- und Konstruktionsaktivitäten<br />

• Musikaktivitäten<br />

• Kulturtechniken, Werken und Gestalten<br />

50


• Rollenspiele und an<strong>der</strong>e Spiele<br />

• Computer<br />

6) Erstellung e<strong>in</strong>er Übersicht pro K<strong>in</strong>d mit den Bewegungswünschen, den <strong>in</strong>terpretierten Be-<br />

wegungswünschen aus <strong>der</strong> Zeichnung und den an<strong>der</strong>en Aktivitätswünschen<br />

Als letztes erstellte ich für jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Übersicht, <strong>in</strong> welcher die <strong>in</strong>terpretierten<br />

Bewegungswünsche aus <strong>der</strong> Zeichnung, die Interviewaussagen zu den<br />

Bewegungswünschen und die Aktivitätswünsche aus Zeichnung und Interview ersichtlich<br />

s<strong>in</strong>d. Hier wurden auch die K<strong>in</strong><strong>der</strong> berücksichtigt, mit welchen ich ke<strong>in</strong> Interview hatte<br />

machen können.<br />

51


4. Ergebnisse<br />

Die Ergebnisse aus den Zeichnungen und den Interviews stelle ich folgen<strong>der</strong>massen dar: In<br />

e<strong>in</strong>em ersten Kapitel (4.1.) gebe e<strong>in</strong>en Überblick darüber, was die achtzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong>nklasse gezeichnet haben, geordnet nach den vorkommenden Zeichnungsele-<br />

menten. Danach stelle ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aufzählung die aus diesen Elementen <strong>in</strong>terpretierten Be-<br />

wegungsaktivitäten dar. Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Interviews (Kap. 4.2.) stelle ich zunächst die<br />

Aussagen zu den Bewegungswünschen <strong>der</strong> dreizehn <strong>in</strong>terviewten K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach Themen zu-<br />

sammen. Die Aussagen zu weiteren, zum Teil nicht speziell den Bewegungswünschen zu-<br />

zuordnenden Themen s<strong>in</strong>d separat dargestellt. In e<strong>in</strong>er Zusammenfassung (Kap. 4.3.)<br />

fliessen dann die aus den Zeichnungen und den Interviews <strong>in</strong>terpretierten Bewegungswün-<br />

sche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zusammen: Zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er thematischen Übersicht, und dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

k<strong>in</strong>dzentrierten, grafischen Darstellung. E<strong>in</strong>e Zusammenstellung <strong>der</strong> Zeichnungen und <strong>der</strong><br />

transkribierten Interviews f<strong>in</strong>det sich im Anhang B (separates Dossier).<br />

4.1. Ergebnisse aus den Zeichnungen<br />

Die meisten Zeichnungen br<strong>in</strong>gen den Wunsch nach e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren Bewegungsaktivi-<br />

täten zum Ausdruck. Ich gebe zuerst e<strong>in</strong>e Zusammenstellung da<strong>von</strong>, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ge-<br />

samthaft gezeichnet haben. Diese Ergebnisse stelle ich geordnet nach den Kategorien «Ge-<br />

genstände», «Personen und soziale Situationen», «Tiere», Pflanzen und Naturphänomene»<br />

sowie «grafische Symbole» dar. Anschliessend <strong>in</strong>terpretiere ich daraus Bewegungsaktivitä-<br />

ten. (Zeichnungen <strong>von</strong> achtzehn <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

4.1.1. Zeichnungselemente<br />

Gegenstände (<strong>in</strong> Klammer die Häufigkeit <strong>der</strong> gezeichneten Gegenstände)<br />

Kreisel (1); Sprossenwand mit Weichsprungmatte (4); Kletterwand (1); Sprossenleiter (2);<br />

Kletterhaus (mit Kam<strong>in</strong> und Rauch) mit Leiter, Stuhl und Rutschbahn (1); Rutschbahn mit<br />

Sprossenleiter (2); Spiralrutschbahn (1); Spiralrutschbahn mit Wasserbecken (1); Wasser-<br />

rutschbahn mit Wasserbecken (1); Schaukelvorrichtung mit Sitzschaukel (3); Sitzschaukel<br />

(2); Schaukelr<strong>in</strong>ge (1); Hängematte (1); Balkenschaukel (2); Balancierseil (1); Balancierlang-<br />

bank (1); Balancierlangbank <strong>in</strong> zwei Schwedenkästen e<strong>in</strong>gehängt mit Matte (1); Trampol<strong>in</strong><br />

(4); Trampol<strong>in</strong> mit Weichsprungmatte (1); Hüpfball (1); Schwungseil (1); Spr<strong>in</strong>gseil (1); Ball<br />

52


(2); Fussball (2); Fussballtor (2); Trott<strong>in</strong>ett (1); Legobauste<strong>in</strong> (1); Gitarre (1) Malutensilien<br />

(1); Spielanlage für Töffs, Autos und E<strong>in</strong>senbahn (1); Bett (1); Burg (1); Haus (1).<br />

Personen und soziale Situationen<br />

Auf dreizehn Zeichnungen s<strong>in</strong>d Szenen mit e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren Personen dargestellt. Dar-<br />

gestellt s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei ihren Bewegungsaktivitäten. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben sich selbst bei <strong>der</strong><br />

Ausübung verschiedener Aktivitäten gezeichnet. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben sich selbst mit Freun-<br />

den und Freund<strong>in</strong>nen beim Spielen dargestellt. Lehrpersonen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e dargestellt (ausser<br />

auf <strong>der</strong> Zeichnung, bei welcher das zeichnende K<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e Lehrperson unterstützt wur-<br />

de).<br />

Tiere, Pflanzen, Naturphänomene (<strong>in</strong> Klammer die Häufigkeiten <strong>der</strong> gezeichneten Elemente)<br />

Auf zehn Zeichnungen haben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Tiere, Pflanzen und Naturphänomene gezeichnet.<br />

Fünf Zeichnungen enthalten Tiere (1 Fisch, 1 Walfisch, 2 Mäuse, 1 Katze, Vögel, 2 Schmet-<br />

terl<strong>in</strong>ge). Vier Zeichnungen enthalten Pflanzen (5 Bäume, 2 Wiesen, Blumen). Acht Zeich-<br />

nungen enthalten Naturphänomene (zwei Mal Wasser, 5 Sonnen, 5 Himmel).<br />

Grafische Symbole (<strong>in</strong> Klammer die Häufigkeit <strong>der</strong> gezeichneten Elemente)<br />

Auf vier Zeichnungen s<strong>in</strong>d Symbole dargestellt (2 Muster, 1 Symbol für «Atelier», Punkte für<br />

«gumpen»).<br />

4.1.2. Aus den Zeichnungselementen <strong>in</strong>terpretierte Bewegungsaktivitäten (<strong>in</strong>kl.<br />

an<strong>der</strong>e Aktivitäten)<br />

Bewegungsaktivitäten (<strong>in</strong> Klammer die Häufigkeit <strong>der</strong> <strong>in</strong>terpretierten Aktivität)<br />

Rutschaktivitäten: Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen (1) / Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrut-<br />

schen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen (1) / Wasserrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen und <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen (1). Schaukelaktivitäten: auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln (5)<br />

/ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hängematte schw<strong>in</strong>gen (1) / Schaukelr<strong>in</strong>ge turnen (1) / auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel<br />

gigampfen (2). Hüpf- und Sprungaktivitäten: seilspr<strong>in</strong>gen (2) / vom Trampol<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e Mat-<br />

te spr<strong>in</strong>gen (1) / auf beiden Be<strong>in</strong>en gumpen (1) / mit e<strong>in</strong>em Hüpfball hüpfen (1). Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen: Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen (5). Kletteraktivitäten: mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter auf e<strong>in</strong>en<br />

Baum steigen (2) /e<strong>in</strong>e Kletterwand h<strong>in</strong>aufklettern (1) / auf e<strong>in</strong>em Baum herumklettern (1).<br />

Kletter- und Fallaktivitäten: auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte<br />

h<strong>in</strong>unterfallen lassen (2) / auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und auf e<strong>in</strong>e Weichsprung-<br />

matte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen (2). Kletter- und Rutschaktivitäten: e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufstei-<br />

gen und e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen (3) / e<strong>in</strong>e Leiter (Stuhl) im Spielhaus h<strong>in</strong>aufstei-<br />

gen und auf e<strong>in</strong>er Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen (1). Drehaktivitäten: <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreisel dre-<br />

hen (1). Balancieraktivitäten: auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren (2) / auf e<strong>in</strong>em Seil balancie-<br />

ren (1). Ballspielaktivitäten: Fussball spielen (3) / mit e<strong>in</strong>em Ball spielen (2). Aktivitäten <strong>in</strong><br />

53


<strong>der</strong> Luft: fliegen (2). Aktivitäten im Wasser: schwimmen (1). Fahraktivitäten: Trott<strong>in</strong>ett<br />

fahren (1).<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten<br />

Zeichnungs- und Malaktivitäten: zeichnen (2) / malen (1). Bau- und Konstruktionsaktivi-<br />

täten: Lego spielen (1) / bauen (1). Musikaktivitäten: Musik machen (1). Entspannungsak-<br />

tivitäten: im Bett liegen (1).<br />

4.2. Ergebnisse aus den Interviews<br />

Zunächst s<strong>in</strong>d überblicksartig die Bewegungswünsche aus den Themen des Interview-<br />

Leitfadens zusammengestellt: «Bewegungswunsch», «Wichtigster Bewegungswunsch»,<br />

«Bewegungswunsch aus dem Turnen» und «Bewegungswünsche aus sozialer Situation».<br />

Die Wünsche s<strong>in</strong>d nach Bewegungsaktivitäten kategorisiert. Es folgen die Zusammenfas-<br />

sungen <strong>der</strong> Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu verschiedenen Themen. (Interviews mit 13 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

4.2.1. Bewegungswünsche (zusammengestellt nach Kategorien)<br />

Ballspielaktivitäten<br />

Fussball spielen mit zwei Toren (Peter) / Fussball spielen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> (Tobias) /<br />

Fussball spielen (Klara, Philip); mit dem Ball mit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Mädchen spielen (Klara) /<br />

mit den Füssen zu Musik mit dem Ball spielen (Car<strong>in</strong>a) / <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Schwedenkasten aus mit<br />

e<strong>in</strong>em Ball e<strong>in</strong>en Basketballkorb treffen (Tobias)<br />

Rutschaktivitäten<br />

Rutschbahn rutschen (Mart<strong>in</strong>, Mirjam, Isabel) / Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen (Peter)<br />

Sprung- und Hüpfaktivitäten<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen (Mirjam, Isabel, Car<strong>in</strong>a, N<strong>in</strong>a) / auf e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und auf e<strong>in</strong>e<br />

Matte weiter spr<strong>in</strong>gen (N<strong>in</strong>a) / gumpen auf zwei Füssen (Klara) / h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen (Klara) /<br />

hüpfen (Fiona) / seilspr<strong>in</strong>gen (Fiona) / gumpen auf e<strong>in</strong>em Hüpfball (Fiona)<br />

Schaukelaktivitäten<br />

an Schaukelr<strong>in</strong>gen turnen (Peter) / schaukeln auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel, «gireizle» (Peter, Isa-<br />

bel, Klara) / auf <strong>der</strong> Balkenschaukel schaukeln, «gigampfe» (Isabel) / auf e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong>- und<br />

herschw<strong>in</strong>gen (Anna) / <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hängematte schaukeln (Felix)<br />

Aktivitäten im Wasser<br />

schwimmen (Michael, Peter) / im Wasser herumgumpen (Michael) / tauchen (Michael) / h<strong>in</strong>-<br />

auf- und h<strong>in</strong>untertauchen (Michael) / durch e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen (Michael)<br />

54


Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft<br />

fliegen (Fiona, Anna)<br />

Kletteraktivitäten<br />

e<strong>in</strong>e Leiter h<strong>in</strong>aufklettern (Mirjam, Isabel) / auf e<strong>in</strong>em Kletterbaum klettern (Isabel) / auf ei-<br />

nem Baum herumklettern (Fiona) / mit e<strong>in</strong>er Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum h<strong>in</strong>aufsteigen (Anna) /<br />

klettern (Klara, Florian) / im Gebüsch klettern (Mart<strong>in</strong>)<br />

Kletter- und Fallaktivitäten<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen (Peter, Mirjam) / Sprossenwand<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen (Isabel)<br />

Schaukel- und Fallaktivitäten<br />

mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong>- und herschw<strong>in</strong>gen und sich fallen lassen (Fiona)<br />

Drehaktivitäten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreisel drehen (N<strong>in</strong>a), im Bodenkreisel drehen (Felix)<br />

Balancieraktivitäten<br />

auf e<strong>in</strong>em Bänkle<strong>in</strong> balancieren (Mirjam, Fiona, Anna, Julia) / auf e<strong>in</strong>em Seil balancieren<br />

(Anna) / Stelzen laufen (Car<strong>in</strong>a)<br />

Fahr-, Roll- und Gleitaktivitäten<br />

Schlittschuh laufen (Julia) / Velo fahren (Julia)<br />

Laufaktivitäten<br />

joggen (Anna) / laufen (Klara)<br />

Spielformen<br />

Bodenhöcklis spielen (Mart<strong>in</strong>, Mirjam) / Spiel «Körperstellungen erraten» (N<strong>in</strong>a) / «Pferd»<br />

spielen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> (Fiona) / auf dem Spielplatz spielen (Klara) / Eishockey spielen<br />

(Tobias) / Landhockey spielen (Tobias) / Mattenlauf (Peter) / Fangis spielen (Tobias, Fiona,<br />

Julia) / Frisbee spielen (Klara) / Bumerang spielen (Klara)<br />

Die folgenden Ausssagen zu drei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> stammen nicht aus Interviews, son<strong>der</strong>n aus dem Gespräch<br />

mit dem Schulischen Heilpädagogen Herrn C.. Sie s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> die oben stehende Zusammenstellung<br />

e<strong>in</strong>geflossen:<br />

Felix: Er liebt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hängematte zu se<strong>in</strong> und dar<strong>in</strong> zu schw<strong>in</strong>gen. Im Moment wählt er oft den roten<br />

Bodenkreisel und dreht sich <strong>in</strong> diesem.<br />

Philip: Er spielt gerne Fussball. Er liebt Drehbewegungen.<br />

Klara: Bewegungsaktivitäten wie klettern, gumpen, schaukeln, laufen liebt sie sehr. Sie spielt auch<br />

gerne Fussball. Auch mag sie das Spiel mit dem Bumerang o<strong>der</strong> mit dem Frisbee.<br />

55


4.2.2. Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach verschieden Themen geordnet<br />

Wichtigster Bewegungswunsch (Aussagen <strong>von</strong> 6 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

Fiona möchte seilspr<strong>in</strong>gen. Mirjam und N<strong>in</strong>a möchten im Atelier Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen. N<strong>in</strong>a<br />

wünscht sich auch noch unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Kreisel zum Drehen. Isabel kann sich nicht ent-<br />

scheiden, sie würde gerne alles machen können. Tobias und Roman möchten am liebsten<br />

Fussball spielen. Roman möchte am liebsten e<strong>in</strong>e «Rutschbahn mit Tornados» haben. Er<br />

möchte aber auch die Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte fallen lassen.<br />

Als liebsten Wunsch nennt Mart<strong>in</strong> das Spiel «Bodehöcklis»: «E<strong>in</strong>er macht Musik und dann<br />

tanzen wir, und wenn die Musik aufhört, muss man schnell auf den Boden runter sitzen.»<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (Aussagen <strong>von</strong> 8 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

Julia, Tobias und Fiona lieben Fangisspiele. Tobias möchte <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Schwedenkasten<br />

aus e<strong>in</strong>en Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Basketballkorb werfen. Fiona möchte auf e<strong>in</strong>en Schwedenkasten<br />

steigen, sich mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen und sich dann fallen lassen. Anna möch-<br />

te auf e<strong>in</strong>em Knopf im Tau stehen und sich h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen lassen. Sie möchte auch<br />

auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren, welche auf e<strong>in</strong>er Weichbodenmatte liegt. Peter möchte Mat-<br />

tenlauf machen. Er möchte e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte fallen<br />

lassen. Isabel und Peter möchten die Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

Car<strong>in</strong>a möchte frei zu Musik mit den Füssen mit e<strong>in</strong>em Ball spielen und wenn die Musik<br />

stoppt, sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle an e<strong>in</strong>en bestimmten Ort begeben. Klara möchte Fussball spie-<br />

len.<br />

Begründungen <strong>der</strong> Bewegungswünsche (Aussagen <strong>von</strong> 6 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

«Das mache ich e<strong>in</strong>fach gerne», «es soll Spass se<strong>in</strong>», «weil es schnell geht», «das macht<br />

Spass», «ich mache es e<strong>in</strong>fach gerne», «weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist» und «weil ich`s gern ha-<br />

be», dies s<strong>in</strong>d die Begründungen <strong>von</strong> Peter, Mart<strong>in</strong>, Mirjam, Isabel, N<strong>in</strong>a und Fiona für<br />

e<strong>in</strong>ige ihrer Bewegungswünsche. Fiona möchte balancieren, gumpen auf e<strong>in</strong>em Ball, seil-<br />

spr<strong>in</strong>gen, fliegen, malen, klettern, weil sie es gern hat. Isabel möchte gireizle, Rutschbahn<br />

fahren und gigampfe, weil sie es gerne macht. Bei Mart<strong>in</strong> sollen die Bewegungsaktivitäten<br />

Spass machen und es soll lustig se<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e Begründung, warum ihm Rutschen Spass berei-<br />

tet: «Du gumpisch, und da rutscht es mega streng». Er spr<strong>in</strong>gt gerne Seil, weil ihm das Gum-<br />

pen Spass macht. Peter möchte die grosse Matte h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen, weil<br />

er es gerne macht. Und Rutschbahn fahren macht ihm e<strong>in</strong>fach Spass. Mirjam ist fröhlich<br />

beim H<strong>in</strong>unterrutschen, «weil es schnell geht». Das Spiel Bodenhöcklis macht ihr e<strong>in</strong>fach<br />

Spass. N<strong>in</strong>a möchte vom Trampol<strong>in</strong> auf die Matte spr<strong>in</strong>gen, weil es ihr Wunsch ist.<br />

Gefühle bei Bewegungsaktivitäten (Aussagen <strong>von</strong> 8 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

Sechs K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen Freude als empfundenes Gefühl, wenn sie sich bewegen o<strong>der</strong> spielen.<br />

Fiona fühlt sich auch «schön». Mart<strong>in</strong> ist glücklich beim Seilspr<strong>in</strong>gen. Mirjam ist fröhlich<br />

56


eim H<strong>in</strong>unterrutschen. Bei Isabel haben es die K<strong>in</strong><strong>der</strong> lustig, wenn sie mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> spielen.<br />

Sie beschreibt ihren Spass beim Gireizle so: «Wenn ich bei <strong>der</strong> Gigampfe fest ufe und abe<br />

tue, dänn lupfts eim». Peter f<strong>in</strong>det es ganz e<strong>in</strong>fach cool: «Da kann ich h<strong>in</strong>aufklettern und da<br />

oben die Matte halten und da tätscht man so h<strong>in</strong>unter und das ist ganz cool.» Anna fühlt sich<br />

traurig, wenn das Turnen vorüber ist: Sie sagt: «Wenn wir <strong>in</strong> die Turnhalle gehen und dann<br />

ist es fertig, dann b<strong>in</strong> ich immer traurig, weil wir nicht länger können.» Bei N<strong>in</strong>a freuen sich<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ganz e<strong>in</strong>fach über den neuen Spielplatz.<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (Aussagen <strong>von</strong> 8 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen bei Ballspielaktivitäten und bei Bau- und Konstruktionsspielen (z.B. Küge-<br />

libahn bauen), dass sie gerne mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammenspielen. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen<br />

ihre Spielpartner<strong>in</strong>nen explizit mit Namen. Sie sprechen auch vom Spiel mit den Freunden.<br />

So sagt Peter: «Ich spiele auch gerne mit me<strong>in</strong>en Freunden.» Fiona möchte mit an<strong>der</strong>en<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> «Pferd spielen».<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Lehrkräfte (Aussagen <strong>von</strong> 5 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

Die Lehrpersonen nehmen aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> verschiedene Rollen e<strong>in</strong>: Mitspieler-,<br />

Zuschauer-, Anleitungs und Aufpasserrolle. Michael me<strong>in</strong>t: «Aha, die wäre im Schulhaus<br />

dort drüben. Es wäre e<strong>in</strong> Tunnel bis <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> gebaut. Sie könnte herüberkommen<br />

und sagen: Weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Rutschbahn, weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Rutschbahn.» Anna me<strong>in</strong>t: «Sie wäre<br />

h<strong>in</strong>ter dem Baum versteckt. E<strong>in</strong>e wäre da oben, und e<strong>in</strong>e wäre da. Und sie suchen die ande-<br />

ren.»<br />

Realisierbarkeit <strong>der</strong> Wünsche (Aussagen <strong>von</strong> 10 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> könnten sich gewisse Bewegungsaktivitäten nur draussen vorstellen, weil es <strong>in</strong><br />

den Innenräumen dafür zu eng ist. Peter me<strong>in</strong>t, dass e<strong>in</strong>e Rutschbahn dr<strong>in</strong>nen möglich wä-<br />

re, wenn man e<strong>in</strong>en Tunnel nach unten bauen würde. Schaukel und Schaukelr<strong>in</strong>ge müssten<br />

auf jeden Fall draussen se<strong>in</strong>: «Es ist viel zu eng, da würde man h<strong>in</strong>ten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tätschen. Es<br />

braucht dann e<strong>in</strong> grösseres Schulhaus, wie dort drüben.» Wenn das Zimmer grösser wäre,<br />

könnte man das Balancierseil spannen, me<strong>in</strong>t Anna. Für Fiona und Mart<strong>in</strong> ist Seil spr<strong>in</strong>gen<br />

auch nur draussen möglich, weil es draussen mehr Platz hat. Florian me<strong>in</strong>t, «es hat fast<br />

ke<strong>in</strong>en Platz hier, um e<strong>in</strong>e Burg zu bauen». Isabel f<strong>in</strong>det, dass man gireizle, Rutschbahn<br />

fahren und gigampfe eher draussen als dr<strong>in</strong>nen könne. Anna denkt, dass ihre Wünsche im<br />

Innenraum nicht realisiert werden könnten: «Es hat ke<strong>in</strong>en Baum, e<strong>in</strong>e Leiter haben wir<br />

schon, aber diese ist nicht da zum Spielen. Sie ist da, wenn man oben etwas aufhängen<br />

will.» N<strong>in</strong>a könnte sich ihre Wünsche im Innenraum vorstellen: «Also, da zwei Trampol<strong>in</strong>s<br />

und da so e<strong>in</strong> Kreisel, wo man draufsitzen kann und dann drüllt es. Und da wäre e<strong>in</strong> Hoch-<br />

haus, wo man schauen kann und dann herumgumpen.» Michael hätte gerne e<strong>in</strong>e Unterwas-<br />

sergrundstufe zum Tauchen. Er gibt aber zu bedenken, dass man, falls es Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> habe, nicht mehr basteln könne. Mart<strong>in</strong> me<strong>in</strong>t, dass e<strong>in</strong>e Wasserrutsche grund-<br />

57


sätzlich möglich wäre, aber man müsste e<strong>in</strong>e Badehose anziehen. Mirjam könnte es sich<br />

vorstellen, im Innenraum etwas zum H<strong>in</strong>aufklettern und zum H<strong>in</strong>unterrutschen zu haben. Das<br />

Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren ist bei ihr für das Turnen gedacht. Sie könnte es sich aber auch<br />

vorstellen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause o<strong>der</strong> während des Ateliers zu balancieren. Fionas Balancierwunsch<br />

auf dem Bänkle<strong>in</strong> kann nicht realisiert werden, «weil wir hier ke<strong>in</strong> solches haben». Auch bei<br />

Tobias fehlt etwas, um Landhockey spielen zu können: «Wir haben ke<strong>in</strong>e Stickers, weisst<br />

du.»<br />

Verschiedene Aktivitätswünsche (Aussagen <strong>von</strong> 11 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

• Bau- und Konstruktionsaktivitäten<br />

Klara möchte mit Legos e<strong>in</strong> Häuschen bauen. Sie baut auch gerne mit Holzklötzen. Tobias<br />

möchte mit Legos nach Plan bauen, z.B. Autos. Er möchte auch e<strong>in</strong>e Burg bauen. Er sagt:<br />

«Und noch mit diesen Bauklötzen dort draussen bauen, dies mache ich noch ziemlich ger-<br />

ne.» Auch Philip baut gerne mit den Holzklötzen. Peter möchte mit verschiedenen Legos<br />

gross und rund bauen können. Florian, Peter, Tobias möchten e<strong>in</strong>e Kügelibahn bauen.<br />

• Musik machen<br />

Peter möchte Musik machen. Julia mag es, mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammen zu s<strong>in</strong>gen.<br />

• Kulturtechniken, Werken und Gestalten<br />

Peter und Mart<strong>in</strong> möchten Mathematik machen. Peter möchte auch schreiben und etwas<br />

falten. Klara, Julia, Anna, Tobias, Fiona, Peter und N<strong>in</strong>a möchten gerne zeichnen und<br />

malen. Mart<strong>in</strong> möchte «schön zeichnen». Peter, Tobias, Anna und Klara möchten basteln.<br />

Anna möchte auch gerne weben.<br />

• Rollenspiele und an<strong>der</strong>e Spiele<br />

N<strong>in</strong>a möchte e<strong>in</strong>fach spielen. Michael möchte e<strong>in</strong>en Kampf mit e<strong>in</strong>em Wal auszutragen. Er<br />

möchte auch auf e<strong>in</strong>em Piratenschiff Piraten spielen. Auch Felix spielt gerne Rollenspiele<br />

mit Tieren. Florian möchte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> mit den Gormitis (Fantasy-Spielfiguren) spielen<br />

können. Mart<strong>in</strong> möchte fischen und am Computer spielen.<br />

Die folgenden Ausssagen zu drei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> stammen nicht aus Interviews, son<strong>der</strong>n aus dem Gespräch<br />

mit dem Schulischen Heilpädagogen Herrn C.. Sie s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> die oben stehende Zusammenstellung<br />

e<strong>in</strong>geflossen:<br />

Felix: Er spielt gerne Rollenspiele mit Tieren.<br />

Philip: Er baut gerne mit den Holzklötzen. Er wirft auch gerne D<strong>in</strong>ge weg und schaut, wie sich diese<br />

verhalten.<br />

Klara: Sie baut gerne mit den Holzklötzen.<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (Aussagen <strong>von</strong> 10 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

Isabel möchte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> viele Spielsachen haben. Sie wünscht sich wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Kletterbaum im Garten. Sie me<strong>in</strong>t: «Ja weisch, wir haben da e<strong>in</strong>en alten Baum gehabt, jetzt<br />

58


haben sie ihn weg getan... und jetzt haben wir ihn nicht mehr, dieser wäre eigentlich noch<br />

cool zum Spielen gewesen.» Das Schulhaus <strong>von</strong> Peter wäre wie das bestehende auch<br />

«dick» gebaut mit Heizung, Schrank und Gestell. In <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> <strong>von</strong> Michael hätte es viel<br />

Wasser, es hätte auch e<strong>in</strong>en Spielplatz mit e<strong>in</strong>em Piratenschiff. Das Schulhaus könnte auch<br />

e<strong>in</strong>e Ritterburg se<strong>in</strong>. Mart<strong>in</strong> wünscht sich e<strong>in</strong> «weich» gebautes Schulhaus mit vielen Türen<br />

und mit e<strong>in</strong>em Bett. Es hätte auch viele Sachen zum Spielen. Mirjam wünscht sich Zimmer<br />

und e<strong>in</strong>e Küche zum Kochen. Bei N<strong>in</strong>a hätte es e<strong>in</strong>en Kreisel im Innenraum, Tischle<strong>in</strong>, Mal-<br />

unterlagen, Malstifte, Blätter zum Malen. Das Schulhaus <strong>von</strong> Tobias hätte e<strong>in</strong> Dach, e<strong>in</strong>e<br />

Mauer und Fenster. E<strong>in</strong> Fussballfeld hätte im Innenraum nicht Platz. Wenn er aber e<strong>in</strong> «et-<br />

was verrückter» Schulhausbauer wäre, so hätte es Gras und e<strong>in</strong> Goal im Innenraum. Bei<br />

Fiona müssten dr<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Rutschbahn, e<strong>in</strong>e Malecke, e<strong>in</strong> Matheheft und e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil<br />

vorhanden se<strong>in</strong>. Draussen hätte es etwas zum Rutschen und e<strong>in</strong>en Ball. Annas Schulhaus<br />

hätte e<strong>in</strong>e Türe. An <strong>der</strong> Decke wären Engelchen aufgehängt. Es hätte Tische mit Farbstiften,<br />

Filzstiften und Papier. Es hätte Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und Tische. Und es hätte e<strong>in</strong> Balancierseil<br />

und «da wäre so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man im Atelier h<strong>in</strong>aufstiegen und oben<br />

spielen.» Bei Florian hätte es ganz viel Platz im Schulhaus.<br />

Sonstige Wünsche (Aussagen <strong>von</strong> 6 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

N<strong>in</strong>a möchte am Morgen etwas länger im Bett liegen bleiben können. Michael möchte wäh-<br />

rend des Ateliers Wasser haben. Mart<strong>in</strong> möchte mit dem «Spi<strong>der</strong>man» Fangis und Bode-<br />

höcklis spielen. Er möchte selber e<strong>in</strong> «Spi<strong>der</strong>man» se<strong>in</strong> «und dass man mich beissen könnte<br />

und dass es mir nichts machen würde.» Fiona möchte e<strong>in</strong>en Teddybären haben, <strong>der</strong> auch <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> dabei wäre. Auch Peter wünscht sich Kuscheltiere <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Anna<br />

möchte im Baum mit e<strong>in</strong>em Eichhörnchen spielen.<br />

Aussagen zum Freizeitverhalten (Aussagen <strong>von</strong> 13 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

Peter: mit dem Bru<strong>der</strong> Gitarre spielen / im Verkehrshaus se<strong>in</strong> / mit Legos, Autos und Auto-<br />

bahn spielen / dr<strong>in</strong>nen und draussen spielen / mit Freunden zum Fussball spielen abmachen<br />

/ mit dem Bru<strong>der</strong> Fussball spielen. Michael: mit dem Vater spielen / mit <strong>der</strong> Mutter und ei-<br />

nem Freund «Verste<strong>in</strong>erle» spielen. Mart<strong>in</strong>: mit dem Bru<strong>der</strong> Bodehöcklis spielen / Playstati-<br />

on spielen / mit dem Kollegen draussen Fangis spielen / tanzen zur Musik se<strong>in</strong>es Bru<strong>der</strong>s /<br />

Velo fahren. Mirjam: mit Puppen spielen / bei <strong>der</strong> Freund<strong>in</strong> zu Hause Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen.<br />

Isabel: mit dem Vater und <strong>der</strong> Schwester «Rössli» (Huckepack) spielen / im Garten mit <strong>der</strong><br />

Schwester auf dem Kletterbaum spielen / turnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Meitliriege. N<strong>in</strong>a: schlitteln / draussen<br />

spielen / etwas mit ihrem Bru<strong>der</strong> im Garten spielen. Tobias: Fussball spielen / mit Legos<br />

Brücken bauen / mit <strong>der</strong> Eisenbahn spielen / Fangis im Garten spielen / spielt lieber drau-<br />

ssen als dr<strong>in</strong>nen / Tennis spielen. Florian: mit <strong>der</strong> Schwester mit den Schlümpfen (Spielfigu-<br />

ren) spielen / mit den Gormiti-Figuren (Fantasy-Spielfiguren) spielen. Fiona: Mit <strong>der</strong> Schwe-<br />

ster «Lehrer<strong>in</strong>» und «Mami und Papi» spielen / spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen / Rutsch-<br />

59


ahn fahren auf dem Schulhausspielplatz. Anna: e<strong>in</strong> wenig spielen / bei Regenwetter dr<strong>in</strong>-<br />

nen spielen und bei schönem Wetter draussen / Schlittschuh laufen / Pony reiten / für Mami<br />

e<strong>in</strong>e Zeichnung machen. Car<strong>in</strong>a: spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen / Fernseh schauen /<br />

gumpen («ich möchte immer gerne auf dem Bett herum gumpen, aber me<strong>in</strong>e Mutter sagt<br />

ne<strong>in</strong>») / Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen. Julia: Velo fahren / Schlittschuh laufen. Klara: mit <strong>der</strong> Mutter<br />

mit den Legos spielen.<br />

Spontaner Freizeitwunsch (Aussagen <strong>von</strong> 8 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>)<br />

Peter: mit dem Bru<strong>der</strong> und Freunden zu Freunden nach Hause gehen und mit Autos spielen.<br />

Michael: mit e<strong>in</strong>em Freund abmachen und Käpslipistole spielen. Mirjam: malen. Isabel:<br />

«Rössli» (Huckepack) spielen. N<strong>in</strong>a: im W<strong>in</strong>ter im Schnee spielen, im Sommer seilspr<strong>in</strong>gen<br />

o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Schaukel schaukeln. Tobias: mit Autos spielen. Fiona: mit e<strong>in</strong>em Ball spielen<br />

Anna: nach Hause spielen gehen, weben, e<strong>in</strong>e Kordel drehen.<br />

4.3. Zusammenfassung <strong>der</strong> Zeichnungs- und Interviewergebnisse<br />

4.3.1. Thematische Zusammenstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche (und an<strong>der</strong>er<br />

gewünschter Aktivitäten)<br />

Top-Bewegungswünsche<br />

Schaukeln, schw<strong>in</strong>gen, rutschen, steigen, klettern, balancieren, spr<strong>in</strong>gen und gumpen <strong>in</strong> al-<br />

len Variationen: Dies s<strong>in</strong>d Bewegungsaktivitäten, welche <strong>von</strong> vielen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gewünscht wer-<br />

den. Sie br<strong>in</strong>gen dies <strong>in</strong> ihren Zeichnungen und <strong>in</strong> den Interviewaussagen zum Ausdruck.<br />

Bei vielen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ist klettern e<strong>in</strong> Bewegungswunsch. Sie möchten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Baum o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Gebüsch herumklettern, e<strong>in</strong>e Sprossenwand o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>auf- o<strong>der</strong><br />

auch h<strong>in</strong>unterklettern. Klettern wird auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen und sich<br />

fallen lassen genannt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben gesamthaft 4 Sprossenwände, 5 Sprossenleitern<br />

(mit o<strong>der</strong> ohne Rutschbahn), 1 Kletterwand und 5 Bäume gezeichnet. Auch gireizlen auf ei-<br />

ner Schaukel, schaukeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hängematte o<strong>der</strong> schw<strong>in</strong>gen mit e<strong>in</strong>em Tau wird als<br />

Wunschaktivität oft genannt o<strong>der</strong> gezeichnet.<br />

Sprung- und Hüpfaktivitäten werden <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>in</strong> allen Varianten genannt: Spr<strong>in</strong>gen<br />

auf dem Trampol<strong>in</strong>, seilspr<strong>in</strong>gen, hüpfen auf e<strong>in</strong>em Ball, h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen. Vier K<strong>in</strong><strong>der</strong> äu-<br />

ssern den Wunsch, balancieren zu können. So wünscht sich Mirjam «e<strong>in</strong> Bänkle<strong>in</strong>, wo man<br />

so vorsichtig gehen muss.» E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich auch komb<strong>in</strong>ierte Bewegungsaktivi-<br />

täten, z.B. mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen und sich fallen lassen. Auch Fahr-, Roll-,<br />

Gleit- und Drehaktivitäten werden gewünscht.<br />

60


Bewegung im Freien<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zeichnen sich bei ihren Bewegungsaktivitäten auch im Freien. Der Wunsch, sich<br />

draussen aufhalten und spielen zu können, kommt <strong>in</strong> den Aussagen und auch <strong>in</strong> den Zeich-<br />

nungen zum Ausdruck: So wurden zum Beispiel Sonnen, Himmel, Bäume, Gras und Tiere<br />

gezeichnet.<br />

Bewegungsspiele mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich auch Bewegungsspiele mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, wie Fussball spielen,<br />

zusammen mit e<strong>in</strong>em Schwungseil seilspr<strong>in</strong>gen. Auch Fangis <strong>in</strong> verschiedenen Variationen<br />

wird oft genannt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich auch verschiedene Kreisspiele.<br />

Begründungen für Bewegungswünsche<br />

Die Begründungen für die Bewegungsaktivitäten lauten: «Das mache ich e<strong>in</strong>fach gerne», «es<br />

soll Spass se<strong>in</strong>», «weil es schnell geht», «das macht Spass», «ich mache es e<strong>in</strong>fach gerne»,<br />

«weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist» und «weil ich`s gern habe».<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen Gefühle <strong>der</strong> Freude und <strong>der</strong> Lust, welche sie bei Bewegungsaktivitäten<br />

empf<strong>in</strong>den. So macht es Isabel Spass, wenn sie beim Gireizle ganz fest angibt o<strong>der</strong> es ge-<br />

fällt ihr beim Gigampfen: «Wenn ich fest ufe und abe tue, dänn lupfts eim». Auch sagen die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass sie Freude empf<strong>in</strong>den und es lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> haben, wenn sie mit an<strong>der</strong>en<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammen spielen.<br />

Bewegungen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Elementen<br />

Drei Mädchen zeichnen o<strong>der</strong> nennen fliegen als e<strong>in</strong>en Bewegungswunsch. Zwei Knaben<br />

möchten sich im Wasser bewegen und schwimmen und tauchen können.<br />

Bewegen zu Musik<br />

E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen Bewegungsspiele und Bewegungsaktivitäten, welche sie gerne zu<br />

Musik ausführen, z.B. «Bodehöcklis» und mit den Füssen zu Musik e<strong>in</strong>en Ball führen.<br />

Realisierbarkeit <strong>der</strong> Bewegungswünsche<br />

E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> sagen, dass es für ihre gewünschten Bewegungsaktivitäten zu eng sei im<br />

Schulhaus. Sie wünschten sich e<strong>in</strong> grösseres Schulhaus mit mehr Platz. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können<br />

sich im Rahmen des Unterrichtsgefässes «Atelier» vorstellen, gewünschte Bewegungsaktivi-<br />

täten auszuführen. N<strong>in</strong>a wünscht sich, im «Atelier» wie<strong>der</strong> Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen zu können.<br />

So sagt sie im Interview ziemlich vehement: «E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> haben wir schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grund-<br />

stufe. Sie sollen es e<strong>in</strong> wenig mehr aufstellen. Das ist das, was ich sagen wollte.»<br />

Bauen, konstruieren, malen, zeichnen, gestalten<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zeichnen o<strong>der</strong> nennen auch bauen und konstruieren als Wunsch. Mehrere Kna-<br />

ben nennen z.B. «Kügelibahn bauen» als Wunsch. Auch das Bauen mit Holzklötzen und<br />

61


Legos wird <strong>von</strong> e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gewünscht. Viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen Zeichnen und Malen als<br />

Wünsche. Basteln wird <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> oft genannt.<br />

Freizeitaktivitäten<br />

In ihrer Freizeit verabreden sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne mit Freunden zum Spielen. Sie spielen<br />

auch gerne mit Eltern und Geschwistern. Auch draussen spielen Sie gerne. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

können zu Hause im eigenen Garten spielen. Es gibt K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche explizit erwähnen, dass<br />

sie bei schönem Wetter draussen und bei schlechtem Wetter dr<strong>in</strong>nen spielen. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

erwähnen, dass sie zu Hause Rollenspiele machen.<br />

4.3.2. K<strong>in</strong><strong>der</strong>zentrierte Zusammenstellung <strong>der</strong> Bewegungswünsche (und an<strong>der</strong>er<br />

gewünschter Aktivitäten)<br />

Legende<br />

Bewegungswünsche <strong>in</strong>terpretiert aus den Zeichnungen<br />

Bewegungswünsche aus den Interviewaussagen<br />

an<strong>der</strong>e Aktivitätswünsche zusammengestellt aus den Interviews und den Zeichnungen<br />

Fussball spielen<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand klettern<br />

mit Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen<br />

mit Schaukelr<strong>in</strong>gen turnen<br />

Fussball spielen<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

an Schaukelr<strong>in</strong>gen turnen<br />

auf Sitzschaukel schaukeln<br />

schwimmen<br />

Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern<br />

mit e<strong>in</strong>er Matte fallen lassen<br />

Mattenlauf<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />

schwimmen<br />

Fussball spielen<br />

Peter<br />

Lego spielen<br />

Musik machen<br />

Kügelibahn bauen<br />

schreiben<br />

malen<br />

basteln<br />

falten<br />

rechnen<br />

Michael<br />

im Wasser herumgumpen<br />

tauchen<br />

schwimmen<br />

kämpfen mit e<strong>in</strong>em Wal<br />

auf e<strong>in</strong>em Piratenschiff<br />

Piraten spielen<br />

62


seilspr<strong>in</strong>gen<br />

Wasserrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

Rutschbahn rutschen<br />

im Gebüsch klettern<br />

Bodehöcklis spielen<br />

Mart<strong>in</strong><br />

zeichnen<br />

fischen<br />

am Computer spielen<br />

rechnen<br />

auf Langbank balancieren<br />

auf Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern<br />

sich mit Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

Leiter h<strong>in</strong>aufsteigen<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

auf Sitzschaukel schaukeln<br />

auf Baum h<strong>in</strong>aufklettern<br />

gigampfen<br />

Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufklettern<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

auf Sitzschaukel schaukeln<br />

Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />

Mirjam<br />

Atelier<br />

Leiter h<strong>in</strong>aufklettern<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

auf Bänkle<strong>in</strong> balancieren<br />

Bodenhöcklis spielen<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit Matte h<strong>in</strong>unterfallen<br />

lassen<br />

Isabel<br />

gireizle<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

gigampfen<br />

auf Kletterbaum klettern<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />

N<strong>in</strong>a<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

vom Trampol<strong>in</strong> auf Matte spr<strong>in</strong>gen<br />

<strong>in</strong> Kreisel drehen<br />

<strong>von</strong> Sprossenwand auf Matte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und auf Matte weiter spr<strong>in</strong>gen<br />

Kreisspiel: Körperstellungen erraten<br />

<strong>in</strong> Kreisel drehen<br />

im Bett liegen<br />

malen<br />

spielen<br />

63


Tobias<br />

klettern<br />

mit Legos bauen<br />

malen<br />

Kügelibahn bauen<br />

Autobahn bauen<br />

basteln<br />

zeichnen<br />

Fussball spielen<br />

Eishockey spielen<br />

Landhockey spielen<br />

<strong>von</strong> Schwedenkasten aus mit Ball <strong>in</strong> Basketballkorb treffen<br />

Fangis spielen<br />

L<strong>in</strong>us<br />

(Burg)<br />

Florian<br />

Burg bauen<br />

Kügelibahn bauen<br />

mit Gormitis (Fantasy-Spielfiguren) spielen<br />

mit Autos, Töffs und Eisenbahn spielen<br />

Felix<br />

Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

<strong>in</strong> Hängematte schw<strong>in</strong>gen<br />

gigampfen<br />

64


seilspr<strong>in</strong>gen<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

mit Hüpfball hüpfen<br />

fliegen<br />

mit Ball spielen<br />

Fiona<br />

balancieren<br />

mit Sprossenleiter auf Baum steigen<br />

joggen<br />

auf Tauknopf stehen und schw<strong>in</strong>gen<br />

malen<br />

seilspr<strong>in</strong>gen<br />

balancieren<br />

gumpen auf Hüpfball<br />

fliegen<br />

<strong>von</strong> Schwedenkasten mit Tau h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen und<br />

fallen lassen<br />

auf Baum herumklettern<br />

hüpfen<br />

Pferd spielen<br />

Fangis spielen<br />

auf Seil balancieren<br />

mit Sprossenleiter auf Baum steigen<br />

Reg<strong>in</strong>a<br />

Trott<strong>in</strong>ett fahren<br />

mit Sprossenleiter auf Baum steigen<br />

fliegen<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

weben<br />

malen<br />

basteln<br />

Anna<br />

Car<strong>in</strong>a<br />

Stelzen laufen<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

mit den Füssen zu Musik mit Ball spielen<br />

65


auf Sitzschaukel schaukeln<br />

auf Langbank balancieren<br />

balancieren<br />

Velo fahren<br />

Schlittschuh laufen<br />

Fangis<br />

Julia<br />

mit Bällen spielen<br />

auf Sitzschaukel schaukeln<br />

gumpen<br />

Philip<br />

Klara<br />

auf Gireizli schaukeln<br />

auf Spielplatz spielen<br />

h<strong>in</strong>untergumpen<br />

mit Ball spielen<br />

gumpen<br />

Fussball spielen<br />

Leo<br />

auf Sitzschaukel schaukeln<br />

Kletterwand h<strong>in</strong>aufklettern<br />

Fussballball spielen<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

malen<br />

zeichnen<br />

mit Legos Häuschen bauen<br />

basteln<br />

malen<br />

s<strong>in</strong>gen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

66


5.1. Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

5. Diskussion<br />

Die <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> erstellten Zeichnungen br<strong>in</strong>gen me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach die Individualität<br />

und die Orig<strong>in</strong>alität jedes e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>des gut zum Ausdruck. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben die Zeich-<br />

nungen aus ihrer Vorstellung heraus gestaltet und damit auch etwas Persönliches <strong>von</strong> sich,<br />

<strong>von</strong> ihren Erfahrungen und Wünschen zum Ausdruck gebracht. Sowohl die momentane Ver-<br />

fassung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> als auch ihre zeichnerischen Fähigkeiten spielten e<strong>in</strong>e Rolle bei <strong>der</strong> Er-<br />

stellung.<br />

Bewegungswünsche bzw. <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong><br />

Zeichnung und Interview s<strong>in</strong>d natürlich nur Momentaufnahmen. Ich gehe da<strong>von</strong> aus, dass<br />

das, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nonverbal (durch Zeichnungen) und verbal (<strong>in</strong> den Interviews) an Bewe-<br />

gungswünschen zum Ausdruck gebracht haben, auch ihre dah<strong>in</strong>ter liegenden (Bewegungs-)<br />

Bedürfnisse 1 spiegelt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben v.a. elementare Bewegungsformen (vgl. Kap. 2.2.)<br />

gewünscht. Sie möchten zum Beispiel klettern, rutschen, sich drehen und schaukeln. E<strong>in</strong>e<br />

Bewegungsaktivität kann aus verschiedenen Gründen und aus verschiedenen Bedürfnissen<br />

heraus gewünscht werden.<br />

Elementare Bewegungsformen<br />

Schaukeln auf dem «Gireizli», Rutschbahn fahren, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hängematte schaukeln o<strong>der</strong> klet-<br />

tern gehören zu den Bewegungsaktivitäten, welche viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne ausüben. Praktisch<br />

alle K<strong>in</strong><strong>der</strong>, ob mit o<strong>der</strong> ohne speziellen För<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Bildungsbedarf, lieben die gleichen<br />

Bewegungsaktivitäten.<br />

Rutschen ist e<strong>in</strong>e elementare Bewegungsform, welche oft genannt wurde. Rutschen auf <strong>der</strong><br />

Rutschbahn kann man auf ganz viele Arten und Weisen: im Sitzen, <strong>in</strong> Bauch- und Rückenla-<br />

ge, mit dem Kopf o<strong>der</strong> mit den Füssen voran o<strong>der</strong> stehend. In den verschiedenen Rutschpo-<br />

sitionen erfährt das K<strong>in</strong>d auch verschiedene Auflageflächen se<strong>in</strong>es Körpers. So kann z.B. die<br />

Rückenseite, welche nicht im Blickfeld des K<strong>in</strong>des ist, <strong>in</strong>tensiv gespürt werden. Erfahren<br />

werden kann auf e<strong>in</strong>er Rutschbahn auch e<strong>in</strong> Moment <strong>der</strong> Beschleunigung, <strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>dig-<br />

keit und e<strong>in</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger starkes Bremsmoment am Ende <strong>der</strong> Rutschphase. Gerade<br />

1 Im Wort «Bedürfnis» steckt nach Duden die Bedeutung «nötig haben» und hat die Grundbedeutung<br />

des «dürfen» bis heute bewahrt. Aber nicht alles, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> eigentlich «nötig haben», was ihnen<br />

also e<strong>in</strong> Grundbedürfnis ist, ist ihnen auch erlaubt und können sie realisieren.<br />

67


das Erleben <strong>von</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit sche<strong>in</strong>t vielen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu gefallen. Mart<strong>in</strong> drückt se<strong>in</strong>e Er-<br />

fahrung beim Rutschbahn fahren so aus: «Du gumpisch, und dänn gaht es mega sträng.»<br />

Man kann e<strong>in</strong>e Rutsche natürlich auch wie<strong>der</strong> h<strong>in</strong>aufgehen. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d kann Stolz empf<strong>in</strong>den,<br />

wenn es e<strong>in</strong>e steile Rutschbahn aus eigener Kraft wie<strong>der</strong> h<strong>in</strong>aufklettern konnte.<br />

Auch Schaukeln zählt zu den elementaren Bewegungsformen. Schaukeln auf e<strong>in</strong>em «Gireiz-<br />

li» kann durch die gleichförmige, rhythmische Vor- und Zurückbewegung beruhigen. Viele<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> summen o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>gen auf e<strong>in</strong>er Schaukel.<br />

Erfahren und Erkennen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> wählen Bewegungsaktivitäten wie Schaukeln, Rutschen, Klettern, Balancieren o<strong>der</strong><br />

Hüpfen auch, weil sie daraus verschiedene Erkenntnisse ziehen und vielfältige Körpererfah-<br />

rungen machen können. Dies formuliert e<strong>in</strong> Mädchen so: «Wenn ich bei <strong>der</strong> Gigampfe (Bal-<br />

kenschaukel) fest ufe und abe tue, dänn lupfts eim.»<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> machen durch Bewegungsaktivitäten auch räumliche Erfahrungen. E<strong>in</strong> Knabe kom-<br />

mentiert se<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fantasie vorgestellten Tauchgang <strong>in</strong> <strong>der</strong> «Unterwassergrundstufe» so:<br />

«...und dann hat es e<strong>in</strong> Loch und da geht man da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und nimmt e<strong>in</strong>e Tauchermaske...Ja,<br />

und dann geht man da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, dann geht man <strong>in</strong>s Loch und man geht h<strong>in</strong>unter, dann geht<br />

man h<strong>in</strong>auf und dann geht man <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Tunnel...».<br />

Begründungen für Bewegungswünsche<br />

«Weil ich’s gern habe», sagen e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> als Begründung für ihre Bewegungsaktivitäten<br />

und Wünsche. Die Freude und die Lust an <strong>der</strong> Sache kommen damit zum Ausdruck. K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

profitieren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>von</strong> den Angeboten, die sie selbstbestimmt wählen und ausführen<br />

können.<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nennen oft positive Emotionen wie Freude und Spass, die sie bei den Bewe-<br />

gungsaktivitäten erleben. Sie fühlen sich dabei fröhlich, glücklich o<strong>der</strong> auch «schön.» Zu<br />

beachten gilt, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> im <strong>Grundstufe</strong>nalter e<strong>in</strong>en sehr unterschiedlichen Wortschatz zur<br />

Verfügung haben, um Emotionen zum Ausdruck zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Bedürfnis nach Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

Mart<strong>in</strong>, knapp sieben jährig, wünschte sich e<strong>in</strong> «weich» gebautes Schulhaus. Ob er mit<br />

weich bequem geme<strong>in</strong>t hat? E<strong>in</strong>e «Schule zum Wohlfühlen»? Mart<strong>in</strong> wünschte sich auch e<strong>in</strong><br />

Bett <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule. Vielleicht steckt h<strong>in</strong>ter diesem Wunsch das Bedürfnis nach e<strong>in</strong>er Nische,<br />

<strong>in</strong> die er sich zurückziehen, sich entspannen, sich ausruhen, sich geborgen fühlen kann.<br />

Entgegen den Stimmen aus e<strong>in</strong>em bestimmten politischen Lager, welche das sich Wohlfüh-<br />

len <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule für unnötig halten, sche<strong>in</strong>t mir – völlig unwissenschaftlich gesprochen - das<br />

Wohlfühlen geradezu e<strong>in</strong>e Vorbed<strong>in</strong>gung für gutes Lernen zu se<strong>in</strong>.<br />

68


Umgang mit Risiko, mutig se<strong>in</strong>, etwas bewältigen können<br />

Anna möchte gerne mit e<strong>in</strong>er Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum steigen. Sie weiss zwar, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>e Leiter vorhanden ist, «... aber die ist nicht da zum Spielen. Sie ist da, wenn<br />

man oben [an <strong>der</strong> Decke] etwas aufhängen will.» Es ist sicher so, dass e<strong>in</strong>ige Gegenstände<br />

e<strong>in</strong> gewisses Risikopotential <strong>in</strong> sich bergen. Gleichzeitig ist es aber wichtig, sich an gewisse<br />

Gegenstände und an potentiell riskante Situationen heranzutasten, um die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Risikokompetenz zu unterstützen (vgl. Kap. 2.2.2.). E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben sich Bewegungsak-<br />

tivitäten aus dem Turnen gewünscht, welche viel Mut brauchen, z.B. hoch h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen. Solche Bewegungsaktivitäten kennen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zum Teil aus dem Ideen-<br />

fundus des «Mut-tut-gut»-Projekts (Baumann, 2001), durch welches sie nachhaltige Erfah-<br />

rungen und Erlebnisse machen konnten.<br />

Bewegungsspiele mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> möchten auch mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> spielen. Fangis und auch Ballspiele s<strong>in</strong>d sehr<br />

beliebt, sowohl bei jüngeren als auch älteren <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, bei Knaben und Mädchen. Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Freizeit treffen sich viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit ihren «Gspänlis» und spielen zusammen.<br />

Realisierbarkeit <strong>der</strong> Wünsche, E<strong>in</strong>schätzungsvermögen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Dass «verrückte» Wünsche wie z.B. e<strong>in</strong> Unterwasserk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten nicht realisierbar s<strong>in</strong>d, ist<br />

den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> auch klar. Manchmal s<strong>in</strong>d sie aber auch erstaunt darüber, dass etwas sche<strong>in</strong>bar<br />

Verrücktes möglich se<strong>in</strong> kann. Als ich <strong>der</strong> fünfjährigen Julia erzählte, es gäbe Schulzimmer<br />

mit e<strong>in</strong>er Rutschbahn, kommentierte sie: «Du me<strong>in</strong>e Güte». K<strong>in</strong><strong>der</strong> f<strong>in</strong>den möglicherweise<br />

das «normal», was sie kennen. Sie können sich aber gut Vorstellungen darüber machen, wie<br />

etwas auch noch se<strong>in</strong> könnte.<br />

Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit<br />

Das «Atelier» sche<strong>in</strong>t sehr attraktiv und beliebt zu se<strong>in</strong>. Viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> nahmen bei ihren Be-<br />

wegungswünschen Bezug auf dieses Unterrichtsgefäss. Das «Atelier» steht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundstu-<br />

fenklasse ansche<strong>in</strong>end für «Freiraum haben» und «machen können, was man möchte und<br />

mit wem man möchte». Die Selbstbestimmung ist im «Atelier» hoch, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können hier<br />

ihre Bedürfnisse eigenständig wahrnehmen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> bauen und konstruieren auch gerne.<br />

«Kügelibahn bauen» sche<strong>in</strong>t vor allem für e<strong>in</strong>ige Knaben sehr attraktiv zu se<strong>in</strong>. Ebenso ist<br />

das Bauen mit Holzklötzen und Legos beliebt. Sie machen dies auch gerne zusammen mit<br />

an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />

Bedürfnis, draussen zu spielen<br />

Auf den Zeichnungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d viele «Aussenelemente» aus <strong>der</strong> Pflanzen- und aus<br />

<strong>der</strong> Tierwelt dargestellt. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> halten sich bei ihren Bewegungsaktivitäten grundsätzlich<br />

gerne draussen auf. Sie schätzen den Kontakt mit Elementen wie Wasser und Erde o<strong>der</strong> zur<br />

69


Pflanzen- und Tierwelt. Sie können diese Elemente erkunden und mit ihnen experimentieren<br />

und dabei die unterschiedlichsten Körper- und S<strong>in</strong>neserfahrungen machen (vgl. Kap. 2.1.1.).<br />

Die erste Forschungsfrage me<strong>in</strong>er Arbeit lässt sich nun, knapp zusammengefasst, wie<br />

folgt beantworten:<br />

Welche Bewegungswünsche bzw. <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er ausgewählten<br />

<strong>Grundstufe</strong>nklasse?<br />

• Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich vor allem Bewegungsaktivitäten wie Rutschen, Schaukeln,<br />

Spr<strong>in</strong>gen und Hüpfen. Sie wünschen sich auch Kletter- und Fallaktivitäten sowie Balan-<br />

cieraktivitäten.<br />

• Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wünschen sich Bewegungsspiele, welche sie geme<strong>in</strong>sam mit an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong>n spielen können. Beliebt s<strong>in</strong>d Ball- und Fangisspiele.<br />

• In <strong>der</strong> Untersuchung ist klar zum Ausdruck gekommen: Die <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong> – so ver-<br />

schieden sie s<strong>in</strong>d - wünschen sich gleiche Bewegungsaktivitäten.<br />

5.2. Schlussfolgerungen<br />

5.2.1. Allgeme<strong>in</strong>e Schlussfolgerungen<br />

Teilhabe über Bewegung<br />

Über Bewegungsaktivitäten ist es <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> möglich, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> Kontakt zu kommen. Hier<br />

liegen me<strong>in</strong>es Erachtens auch Chancen und Möglichkeiten e<strong>in</strong>er gel<strong>in</strong>genden Integration und<br />

Inklusion: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben geme<strong>in</strong>same Interessen und Erlebnisse. Vielfältige Kontakte<br />

können aufgebaut und gefestigt werden. Bei geme<strong>in</strong>samen Bewegungsanlässen können<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> lernen, aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zuzugehen, Rücksicht zu nehmen und an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrer An-<br />

<strong>der</strong>sartigkeit zu akzeptieren.<br />

Die Heterogenität <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse stellt me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach e<strong>in</strong>e grosse Herausfor-<br />

<strong>der</strong>ung dar. Verschiedene Lern-, Spiel- und Bewegungssituationen s<strong>in</strong>d wichtig, damit alle<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> dieser heterogenen Gruppen angesprochen werden können. Die Angebote können so<br />

gestaltet se<strong>in</strong>, dass sie die Beteiligung aller K<strong>in</strong><strong>der</strong> zulassen. Anfor<strong>der</strong>ungen sollen den un-<br />

terschiedlichen Entwicklungsständen entsprechend gestellt werden.<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbstkompetenz<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> wissen recht gut, was sie können und was sie lernen möchten. Sie sollten wo immer<br />

und so weit wie möglich <strong>in</strong> die Gestaltung <strong>der</strong> Unterrichts und <strong>der</strong> Bewegungsanlässe mit<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden. Das Berücksichtigen ihrer Wünsche und Vorstellungen trägt dazu bei,<br />

70


das Gefühl <strong>der</strong> Selbstwirksamkeit zu stärken und den Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzep-<br />

tes zu för<strong>der</strong>n (vgl. Kap.2.2.2.). Im <strong>Grundstufe</strong>nalltag wird all dies sicher angestrebt. Gleich-<br />

zeitig ist es e<strong>in</strong>e anspruchsvolle Vorgabe, die wohl nicht immer ganz erfüllt werden kann.<br />

Integration durch Kommunikation<br />

Es ist wichtig, den sprachlichen Ausdruck <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>n. Gerade K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit För<strong>der</strong>-<br />

bedarf im sprachlich-kommunikativen Bereich können gut <strong>von</strong> Bewegungsanlässen profitie-<br />

ren, bei welchen man auf vielfältige Art und Weise kommunizieren und se<strong>in</strong>e Wünsche und<br />

Bedürfnisse ausdrücken muss. Gleichzeitig kann auch e<strong>in</strong>e nonverbale Kommunikation für<br />

alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> reizvoll se<strong>in</strong>. Es gibt viele nonverbale Spielformen, welche <strong>in</strong>tensive Kontakte<br />

zwischen den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ermöglichen. Bewegungsspiele mit symbolischem, nonverbalem Aus-<br />

druck erleichtern gerade fremdsprachigen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> das Mitspielen und för<strong>der</strong>n damit die Inte-<br />

gration <strong>in</strong> die Gruppe.<br />

«Atelier» = Freiraum<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse lieben das Unterrichtsgefäss «Atelier». Hier können sie<br />

ihren Bedürfnissen gemäss frei entscheiden, welche Aktivität sie ausüben und wen sie dabei<br />

mit e<strong>in</strong>beziehen möchten. «Atelier» ist für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> fast e<strong>in</strong> Zauberwort. Es steht für Frei-<br />

und Spielraum haben und selbst bestimmen können. Auch hier wird Eigenständigkeit und<br />

Selbstwirksamkeit geför<strong>der</strong>t.<br />

5.2.2. Schlussfolgerungen für die psychomotorische Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –therapeuten s<strong>in</strong>d Fachpersonen für pädagogisch-<br />

therapeutische Bewegungsangebote. Sie können die <strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen sowie die<br />

an<strong>der</strong>en, <strong>in</strong> den <strong>Grundstufe</strong>nalltag e<strong>in</strong>bezogenen Fachkräfte bei <strong>der</strong> Gestaltung und bei <strong>der</strong><br />

praktischen Durchführung <strong>von</strong> k<strong>in</strong>d- und bedürfnisgerechten Bewegungsangeboten beraten<br />

und unterstützen. Sie können auch beratend und praktisch mitwirken bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>von</strong><br />

bewegungsfreundlichen Innen- und Aussenräumen sowie bei <strong>der</strong> Beschaffung <strong>von</strong> Materiali-<br />

en und Geräten mit hohem Bewegungsanreiz. Natürlich bieten sie auch selber Bewegungs-<br />

aktivitäten an. Im <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Schulteam nehmen Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –<br />

therapeuten mit ihrem bewegungsbezogenen Fachwissen e<strong>in</strong>en wichtigen Platz e<strong>in</strong>.<br />

Freiräume schaffen<br />

Bewegungspausen o<strong>der</strong> Bewegungszeiten können zwar e<strong>in</strong>geplant, Bewegung kann aber<br />

nicht e<strong>in</strong>fach so verordnet werden. K<strong>in</strong><strong>der</strong> profitieren <strong>von</strong> den Angeboten, wenn sie diese<br />

selber wählen können und auch wirklich wahrnehmen möchten. E<strong>in</strong>e Grundannahme des<br />

Projekts «K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Bewegung» (Högger, 2009) war zum Beispiel , dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie Anleitung zur Bewegung brauchen, son<strong>der</strong>n Freiräume, um ihre Impulse entfalten zu<br />

71


können. Dazu beitragen können Innen- und Aussenräume, die bewegungsfreundlich e<strong>in</strong>ge-<br />

richtet und mit anregendem Material ausgestattet s<strong>in</strong>d. Und natürlich brauchen die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

auch zeitliche Freiräume, um die vorhandenen Möglichkeiten nutzen zu können.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit speziellen Bedürfnissen unterstützen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit speziellen Bedürfnissen brauchen gezielte För<strong>der</strong>massnahmen. Gerade für diese<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d vielfältige Spiel- und Bewegungsangebote wichtig, <strong>in</strong> denen sie selbsttätig und<br />

eigenaktiv handeln können. Vielleicht benötigen sie bei e<strong>in</strong>er Bewegungsaktivität e<strong>in</strong>e spezi-<br />

elle Hilfestellung. O<strong>der</strong> es kann ihnen durch e<strong>in</strong>e angepasste Anfor<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Verän-<br />

<strong>der</strong>ung bei e<strong>in</strong>em Spielgerät e<strong>in</strong> Erfolgserlebnis ermöglicht werden. Psychomotoriktherapeu-<br />

t<strong>in</strong>nen und –therapeuten können hier die Arbeit <strong>der</strong> Schulischen Heilpädagogen und an<strong>der</strong>er<br />

Fachpersonen unterstützen.<br />

Bewegungsorientierte Gestaltung des Unterrichts<br />

E<strong>in</strong>e bewegungsorientierte Gestaltung des Unterrichts ist im Schulversuch <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

sehr gut möglich. Das <strong>Grundstufe</strong>nmodell bietet grundsätzlich gute Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />

um den <strong>in</strong>dividuellen <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerecht zu werden. In <strong>der</strong> <strong>von</strong> mir<br />

untersuchten <strong>Grundstufe</strong>nklasse s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs die Platzverhältnisse im Innenraum (Haupt-<br />

raum) ziemlich knapp. Bewegungsaktivitäten können im Rahmen des Wochenplans o<strong>der</strong> des<br />

«Ateliers» angeboten o<strong>der</strong> ermöglicht werden.<br />

Individualität berücksichtigen<br />

Bei geme<strong>in</strong>samen Bewegungsanlässen, zum Beispiel bei Kreisspielen, s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>dividuellen<br />

Voraussetzungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu berücksichtigen. Das Angebot muss sorgfältig ausgewählt<br />

und gestaltet werden, so dass nicht e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> irgendwie benachteiligt und ausge-<br />

schlossen wird. Gewisse Handlungse<strong>in</strong>schränkungen, z.B. bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>de-<br />

rung, sche<strong>in</strong>en auch Grenzen zu setzen. Manchmal muss man aber auch e<strong>in</strong>fach etwas<br />

ausprobieren und ist dann erstaunt, dass es trotz aller Bedenken gut funktioniert.<br />

Klassenübergreifende Aktivitäten<br />

Geme<strong>in</strong>same, auch klassenübergreifende Aktivitäten för<strong>der</strong>n den Zusammenhalt und das<br />

Vertrauen unter den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. Dies wird <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong> schon praktiziert. E<strong>in</strong> Beispiel<br />

wäre, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> sechsten Klasse aus dem benachbarten Schulhaus bei e<strong>in</strong>em Teil<br />

des Auf- o<strong>der</strong> Abbauens für e<strong>in</strong>e sogenannte «Mut-tut-gut-Stunde» behilflich se<strong>in</strong> und die<br />

jüngeren K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei den Aktivitäten unterstützen könnten. Dies wurde me<strong>in</strong>es Wissens <strong>in</strong><br />

dieser Schule<strong>in</strong>heit auch schon praktiziert und wird wie<strong>der</strong> aufgenommen.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mitgestalten lassen<br />

Das Bedürfnis <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, selber entscheiden zu können, was, mit wem und wie lange sie<br />

etwas tun möchten, ist so weit wie möglich Ernst zu nehmen. Dies schliesst natürlich nicht<br />

aus, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch lernen müssen, sich z.B. an zeitliche Strukturen zu halten. Gerade <strong>der</strong><br />

72


Umgang mit Zeit o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Umgang mit Übergängen und Wechseln kann e<strong>in</strong>igen K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong>n Schwierigkeiten bereiten. Es gibt K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche hier Unterstützung brauchen.<br />

5.3. Empfehlungen für die Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten<br />

Mit den folgenden Empfehlungen beantworte ich die zweite Forschungsfrage me<strong>in</strong>er<br />

Arbeit:<br />

Wie kann <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nalltag aus psychomotorischer Sicht gestaltet werden, um den Be-<br />

wegungsbedürfnissen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerecht zu werden?<br />

Zur Ausgangssituation dieser Arbeit gehört, dass <strong>der</strong> <strong>von</strong> mir untersuchten <strong>Grundstufe</strong>nklas-<br />

se 2 nur wenig Innenraum für spontane Bewegungsaktivitäten zur Verfügung steht. Verschärft<br />

wurde die Situation, nachdem auch <strong>der</strong> Gang nur noch e<strong>in</strong>geschränkt genutzt werden konnte<br />

(vgl. Kapitel 1.2.). Sowohl die Lehrpersonen als auch die K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass es<br />

im <strong>Grundstufe</strong>nzimmer für viele D<strong>in</strong>ge zu eng ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch mit<br />

den nicht optimalen Raumverhältnissen den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> das Ausüben verschiedener Bewe-<br />

gungsaktvitäten ermöglicht werden kann. Gerade im Rahmen des Ateliers ist es möglich,<br />

(zeitlich beschränkte) Bewegungsposten e<strong>in</strong>zurichten. Damit die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Bewegungsbe-<br />

dürfnisse möglichst je<strong>der</strong>zeit und spontan ausleben können, müssten auch gewisse Kom-<br />

promisse e<strong>in</strong>gegangen werden. E<strong>in</strong>e une<strong>in</strong>geschränkte, spontane Nutzung des Innenraums<br />

für Bewegungsaktivitäten ist aber nicht möglich. Ich sehe aber e<strong>in</strong> grosses Potenzial <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>tensiven Nutzung des Aussenraums.<br />

Bei <strong>der</strong> Lösung <strong>der</strong> «Bewegungsfrage» s<strong>in</strong>d alle Lehr- und Fachpersonen gefor<strong>der</strong>t, die <strong>in</strong><br />

die Betreuung dieser <strong>Grundstufe</strong>nklasse <strong>in</strong>volviert s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e zentrale Rolle nimmt sicher<br />

auch <strong>der</strong> Schulhaus-Abwart e<strong>in</strong>. Es ist auch zu überlegen, ob und wie die Eltern <strong>in</strong> die Ge-<br />

staltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitäten e<strong>in</strong>bezogen werden können. E<strong>in</strong> zentrales Anliegen ist<br />

und bleibt aber, dass die Wünsche und Me<strong>in</strong>ungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Planung und bei <strong>der</strong><br />

Gestaltung <strong>der</strong> Bewegungsaktivitäten berücksichtigt werden.<br />

Die folgenden Empfehlungen beziehen sich grundsätzlich auf die Situation vor Ort. E<strong>in</strong>ige<br />

Empfehlungen s<strong>in</strong>d allgeme<strong>in</strong>er Natur und könnten auch für an<strong>der</strong>e Orte und Situationen<br />

hilfreich se<strong>in</strong>. Grundlage <strong>der</strong> Empfehlungen s<strong>in</strong>d die Pr<strong>in</strong>zipien zur Bewegungserziehung <strong>von</strong><br />

2 Mit «<strong>Grundstufe</strong>nklasse» bzw. «<strong>Grundstufe</strong>» ist <strong>in</strong> diesem Kapitel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel immer die <strong>von</strong> mir<br />

untersuchte <strong>Grundstufe</strong>nklasse geme<strong>in</strong>t.<br />

73


Zimmer (2006) (siehe Kap. 2.3.3.). Massgeblich berücksichtige ich aber natürlich die durch<br />

Zeichnungen und Interviews festgestellten Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Die meisten Vorschläge lassen sich kostenneutral o<strong>der</strong> günstig umsetzen. Es gibt aber auch<br />

Empfehlungen, welche mit Kosten verbunden s<strong>in</strong>d und mittelfristig geplant werden müssten<br />

(Budget, Absprachen mit Schulleitung, Absprachen mit Behörden).<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Bewegungsangebote<br />

Es ist darauf zu achten, dass die Bewegungsangebote so gestaltet s<strong>in</strong>d, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> den<br />

Grad e<strong>in</strong>er Bewegungsherausfor<strong>der</strong>ung ihren Voraussetzungen entsprechend wählen kön-<br />

nen. Jedem K<strong>in</strong>d sollen Erfolgserlebnisse ermöglicht werden. K<strong>in</strong><strong>der</strong> lernen <strong>von</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und<br />

können e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zum Ausprobieren anregen. Darüber, was schwierig o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach ist, ent-<br />

scheiden sie selber. Vielleicht schaut e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zuerst auch nur den an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu und<br />

probiert erst etwas später aus.<br />

Natürlich gibt es «fixfertige» Bewegungsgeräte, welche für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> angeschafft werden<br />

könnten. Viel reizvoller ist es aber, den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> (e<strong>in</strong>fache) Materialien anzubieten, mit wel-<br />

chen sie experimentierend verschiedenste Bewegungsformen ausprobieren können. Ich<br />

könnte mir vorstellen, dass im Spielhaus e<strong>in</strong> Rollwagen (o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufswagen) mit allerlei<br />

Materialien zum Bauen und Konstruieren bereitstehen würde. Im Garten o<strong>der</strong> auch unter<br />

dem Vordach hat es Platz, um e<strong>in</strong>e Bewegungsbaustelle e<strong>in</strong>zurichten. Der Garten ist gut<br />

abgegrenzt, so dass gewisse Materialien auch e<strong>in</strong>mal liegen gelassen werden können, um<br />

am nächsten Tag weiter zu bauen. Bei e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Nutzung des Aussenraumes für Be-<br />

wegungsaktivitäten ist sicher auch die Unterstützung durch den Abwart wichtig. Es ist zu<br />

hoffen, dass er sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bewegungsbegeisterung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> anstecken lässt und sie bei<br />

<strong>der</strong> Realisierung ihrer Bewegungswünsche unterstützt.<br />

Konkrete Vorschläge (Liste bitte zusammen mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ergänzen!)<br />

Angebote zum Rutschen<br />

• Man könnte den Niveauunterschied <strong>von</strong> oberen zum unteren Gartenteil nutzen. Vom<br />

oberen <strong>in</strong> den unteren Teil könnte e<strong>in</strong>e Rutschbahn <strong>in</strong>stalliert werden. Dies wäre si-<br />

cher e<strong>in</strong>e vielleicht etwas teure Angelegenheit, aber diese Umgestaltung würde sich<br />

lohnen. Vielleicht könnte man auch e<strong>in</strong>e Rutsch- und «Kraxelböschung» e<strong>in</strong>richten.<br />

Schmutzig werden macht nicht krank. Es würde sich aber die Frage nach e<strong>in</strong>er Art<br />

«Schleuse» bei <strong>der</strong> Rückkehr <strong>in</strong> den Innenraum stellen.<br />

Angebote zum Balancieren<br />

• Zwei Harasse und e<strong>in</strong> darüber gelegter Balken könnten als Balanciergerät dienen.<br />

• E<strong>in</strong> alter, liegen<strong>der</strong> Baustamm wäre e<strong>in</strong>e ideale, herausfor<strong>der</strong>nde Balanciermöglich-<br />

keit. E<strong>in</strong> Ahorn im vor<strong>der</strong>en Bereich des Gartens wird bald umgesägt. Ich habe den<br />

74


Abwart im Januar darauf angesprochen, ob es nicht die Möglichkeit gäbe, e<strong>in</strong>en Teil<br />

des Stammes im unteren Bereich des Gartens liegen zu lassen. Ich werde diese Idee<br />

weiterverfolgen und mit den Lehrpersonen und dem Abwart noch e<strong>in</strong>mal darüber<br />

sprechen.<br />

• Im oberen Bereich des Gartens s<strong>in</strong>d zwei Bänkle<strong>in</strong> fest montiert. Diese könnten auch<br />

als Balancierobjekte genutzt werden (Vielleicht e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung treffen: nur mit<br />

sauberen Schuhen o<strong>der</strong> im Sommer barfuss betreten).<br />

• E<strong>in</strong>e Slackl<strong>in</strong>e (breites Band zum Balancieren) könnte gut im unteren Teil des Gar-<br />

tens zwischen Schaukelvorrichtung und Ahorn gespannt werden (Kosten ca. 200 Fr.).<br />

• Alte Bettflaschen mit etwas Wasser gefüllt ergeben e<strong>in</strong> billiges Balanciergerät.<br />

• Balancierstangen aufstellen<br />

• Verschiedene Stelzen mit unterschiedlich hohen o<strong>der</strong> verstellbaren Tritten.<br />

• Balancieren auf kle<strong>in</strong>en Fässern.<br />

Angebote zum Hüpfen, Spr<strong>in</strong>gen, «Gumpen»<br />

• Verschiedenfarbige Seile können zum Spr<strong>in</strong>gen anregen.<br />

• Auf dem Hartplatz könnten (auch <strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>) verschiedenen Bodenhüpfspiele<br />

aufgemalt werden. Für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche die Zahlen noch nicht kennen, könnten die<br />

Hüpffel<strong>der</strong> mit verschiedenen Farben angemalt werden.<br />

• Das Trampol<strong>in</strong> könnte vielleicht auch e<strong>in</strong>mal draussen aufgestellt werden.<br />

• Teile e<strong>in</strong>es Baumstammes könnten auch zum Spr<strong>in</strong>gen und «Gumpen» anregen.<br />

• Gummitwists zur Verfügung stellen<br />

Angebote zum Klettern<br />

• Die Lorbeerhecke eignet sich im Sommer und bei trockenem Wetter wun<strong>der</strong>bar zum<br />

Klettern und Kraxeln.<br />

• Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben auf ihren Zeichnungen viele Leitern und Sprossenwände gezeich-<br />

net. Vielleicht steht noch irgendwo <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haushalt e<strong>in</strong>e Leiter herum, welche die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> zum Klettern gebrauchen könnten.<br />

• Draussen könnte alternativ zur Sitzschaukel auch e<strong>in</strong> Strickleiter aufgehängt werden.<br />

• An e<strong>in</strong>e Haus-Aussenwand könnten Klettergriffe zum «Boul<strong>der</strong>n» (freies Klettern<br />

knapp über dem Boden) montiert werden.<br />

Angebote zum Drehen<br />

• Grosse, stabile Kartonröhren zum H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>liegen. Diese könnten im Innenraum o<strong>der</strong><br />

Rückzugsorte<br />

bei trockenem Wetter auch draussen verwendet werden.<br />

E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben explizit o<strong>der</strong> implizit ihr Bedürfnis nach Rückzug mitgeteilt. Es gibt K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong>, welche auf Aussenreize manchmal etwas empf<strong>in</strong>dlich reagieren. E<strong>in</strong> Rückzugsort e<strong>in</strong>zu-<br />

75


ichten, z.B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Zeltes o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Tunnelröhre käme ihnen entge-<br />

gen. Vielleicht lässt sich unter dem Fensterbrett <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ecke bei <strong>der</strong> Malwand mit e<strong>in</strong>em Tuch<br />

e<strong>in</strong>e Ecke abschirmen. Ich würde auch hier die K<strong>in</strong><strong>der</strong> selber fragen, wo im Zimmer sie sich<br />

gerne ausruhen möchten. Mit <strong>der</strong> ganzen Gruppe könnte e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> «Luftballonbett» e<strong>in</strong>ge-<br />

richtet werden (Bettdeckenbezug gefüllt mit Luftballons). Im Garten könnte (zusammen mit<br />

den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>) e<strong>in</strong> Weidehäuschen aufgebaut werden. E<strong>in</strong> solches braucht am Anfang ziem-<br />

lich viel Pflege. Vielleicht könnten hier auch Eltern um Mithilfe gebeten werden.<br />

Bewegung, Kommunikation und Sprache<br />

In <strong>der</strong> Klasse erwerben viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> Deutsch als Zweit- o<strong>der</strong> Drittsprache. Es macht S<strong>in</strong>n<br />

Sprach- und Bewegungsför<strong>der</strong>ung mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu verb<strong>in</strong>den (vgl. Kap. 2.2.4.). Gerade bei<br />

räumlichen Begriffen (z.B. oben auf <strong>der</strong> Leiter stehen) kann es z.B. sehr reizvoll se<strong>in</strong>, diese<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewegung zu erfahren und sie dann auch zu benennen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können lernen,<br />

Tätigkeiten, welche ihnen Spass machen, zu benennen. K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Wortschatz, um ihre Bewegungswünsche formulieren zu können. Bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, welche sich<br />

über Gesten und Mimik mitteilen, könnte es e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit se<strong>in</strong>, Bewegungswünsche<br />

und verschiedene Spielformen auf Fotos o<strong>der</strong> als Piktogramme (je nach Symbolverständnis<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>) visualisiert zur Verfügung zu haben. So könnten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch Kontextunab-<br />

hängig e<strong>in</strong> Bedürfnis anmelden.<br />

Zum Mobiliar im Innenbereich<br />

Die <strong>Grundstufe</strong> ist sicher ke<strong>in</strong>e «Sitzschule» und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben die Möglichkeit, für ver-<br />

schiedene Tätigkeiten die <strong>von</strong> ihnen gewünschte Position frei zu wählen. Dennoch muss den<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> für gewisse Tätigkeit angepasstes Mobiliar zur Verfügung stehen. Tische und Stühle<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong> nicht höhenverstellbar. Dies wäre aber unbed<strong>in</strong>gt nötig, da die<br />

Grösse <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr unterschiedlich ist. Gerade bei fe<strong>in</strong>- und grafomotorischen Tätigkei-<br />

ten ist es wichtig, e<strong>in</strong>e stabile Haltung e<strong>in</strong>nehmen zu können. Auch hier gilt es, vom K<strong>in</strong>d her<br />

zu denken und zusammen mit ihm herauszuf<strong>in</strong>den, welche Haltung optimal ist. Es wäre aber<br />

nicht nötig, für die ganze Klasse verstellbares, sperriges Mobiliar anzuschaffen. Drei o<strong>der</strong><br />

vier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe verstellbare Arbeitstische und Stühle könnten genügen.<br />

Umgang mit verschiedenen Elementen<br />

Der Aussenbereich bietet genügend Platz für e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Feuerstelle. Der Sandbereich ist<br />

grosszügig angelegt. Hier könnte man vielleicht e<strong>in</strong>en Teil überdachen (Zeltplane/-segel), so<br />

dass auch bei schlechtem Wetter e<strong>in</strong> Sand- und Matschbereich zur Verfügung stehen würde.<br />

Sehr wünschenswert wäre es, wenn häufiger und <strong>in</strong> regelmässigen Abständen e<strong>in</strong> Waldmor-<br />

gen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Waldtag realisiert werden könnte («Der Wald ist das Eldorado für bewegungs-<br />

freudige K<strong>in</strong><strong>der</strong>». Largo und Begl<strong>in</strong>ger, 2009, S. 127).<br />

76


5.4. Reflexion über den empirischen Teil <strong>der</strong> Arbeit<br />

Zur gewählten Methode (K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnung und Interview)<br />

Die <strong>von</strong> Kuhn (2007a) untersuchten K<strong>in</strong><strong>der</strong> waren im Alter <strong>von</strong> sieben bis zwölf Jahren. E<strong>in</strong><br />

grosser Teil <strong>von</strong> ihnen verfügte damit sowohl im zeichnerischen als auch im sprachlichen<br />

Ausdruck über höherer Kompetenzen als die <strong>von</strong> mir untersuchten <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>. Auch<br />

hatte Kuhn für das Interview gezielt nur K<strong>in</strong><strong>der</strong> ausgesucht, <strong>der</strong>en Zeichnung e<strong>in</strong>e hohe ge-<br />

stalterische Vielfalt aufwies. Dabei war er da<strong>von</strong> ausgegangen, dass diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch über<br />

hohe kommunikative Kompetenzen verfügten. Ich hatte mich h<strong>in</strong>gegen entschlossen, alle<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, unabhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> «Qualität» <strong>der</strong> Zeichnung und <strong>der</strong> kommunikativen Kompetenz<br />

zu <strong>in</strong>terviewen. Die damit verbundenen Probleme wie die zum Teil schwierigere Interpretati-<br />

on <strong>der</strong> Zeichnungen o<strong>der</strong> Verstehens- und Ausdrucksschwierigkeiten seitens <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

nahm ich dabei <strong>in</strong> kauf. Der Zugang zu den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mittels Zeichnung und Interview sche<strong>in</strong>t<br />

mir aber auch im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> dem Alter und dem Kenntnisstand <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> angemessen und<br />

für das Herausf<strong>in</strong>den ihrer <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> geeignet zu se<strong>in</strong>.<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zeichneten gerne und gleichzeitig eigneten sich die Zeichnungen vorzüglich als<br />

«Türöffner», um mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> – auch schon während <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Zeichnung – <strong>in</strong><br />

Kontakt zu treten und <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen. Ich denke, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> grundsätzlich<br />

verstanden hatten, worum es bei <strong>der</strong> Zeichnung und bei me<strong>in</strong>en Fragen g<strong>in</strong>g. Die Komb<strong>in</strong>a-<br />

tion <strong>von</strong> Interviewleitfaden und Nachfragen, während dem die K<strong>in</strong><strong>der</strong> am Erzählen waren, hat<br />

sich gut bewährt. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass diese Art <strong>der</strong> Untersuchung doch<br />

e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destmass an Sprachvermögen voraussetzt. Bei sehr heterogenen Klassen und sehr<br />

unterschiedlichen kommunikativen Kompetenzen sowie bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit speziellem För<strong>der</strong>-<br />

bedarf müssen die verwendeten methodische Verfahren gut bedacht se<strong>in</strong>.<br />

Grundsätzlich habe ich gemerkt, dass sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> gewählten <strong>Grundstufe</strong>nklasse aber<br />

gewohnt s<strong>in</strong>d, mit Fragen umzugehen. Fragen stellen dürfen und gefragt werden gehören<br />

zur «Kultur» <strong>in</strong> dieser <strong>Grundstufe</strong>. Gerade das offene Lernklima <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Grundstufe</strong> för<strong>der</strong>t<br />

die kommunikativen Kompetenzen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> spüren, dass man sie wertschätzt und sie mit<br />

ihren Anliegen ernst nimmt.<br />

Zur Vorbereitung<br />

Die Durchführung e<strong>in</strong>es Pretests wäre sicher s<strong>in</strong>nvoll und hilfreich gewesen. Ich hätte so den<br />

Interview-Leitfaden noch e<strong>in</strong>mal überdenken und eventuell ungeeignete Fragen ausfiltern<br />

können. Auch me<strong>in</strong>e Interviewtechnik hätte ich damit vor <strong>der</strong> eigentlichen Untersuchung<br />

überprüfen und verbessern können (z.B. zur Vermeidung <strong>von</strong> Suggestivfragen).<br />

Zur Durchführung<br />

Hilfreich für die praktische Durchführung war sicher, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und ich uns schon vor<br />

77


dem Erstellen <strong>der</strong> Zeichnungen und vor den Interviews kennengelernt hatten und ich ihnen<br />

nicht mehr ganz fremd war. Die Handpuppen för<strong>der</strong>ten und unterstützten bei den meisten<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> die Dialogbereitschaft. Stella, Paolo und Madita waren sozusagen «auf Augenhöhe»<br />

mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und schufen e<strong>in</strong> Brücke zwischen mir und den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />

Ich war neugierig darauf, was die K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Interview erzählen würden. Gleichzeitig versuch-<br />

te ich, möglichst unvore<strong>in</strong>genommen und neutral zu se<strong>in</strong>. Dennoch ist anzunehmen, dass ich<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> durch me<strong>in</strong>e Art zu Fragen auch da und dort «gesteuert» habe. So g<strong>in</strong>g ich zum<br />

Beispiel <strong>von</strong> <strong>der</strong> Annahme aus, dass sie sich grundsätzlich gerne bewegen, wenn man ihnen<br />

die Möglichkeit dazu gibt und sie auch machen lässt.<br />

Zur Auswertung<br />

Die Frage nach <strong>der</strong> Gültigkeit (Validität) des Erhebungsverfahrens ist auch die Frage da-<br />

nach, ob ich mit me<strong>in</strong>er Interpretation <strong>der</strong> Zeichnungen und mit den Interviews wirklich die<br />

Bewegungswünsche <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> erfragt und verstanden habe. Um möglichst sicher zu gehen,<br />

dass ich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> richtig verstanden hatte, hatte ich mich bemüht, bei Unklarheiten noch<br />

e<strong>in</strong>mal nachzufragen. Sowohl bei <strong>der</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen als<br />

auch bei <strong>der</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Interviews konnte ich aber sicher nicht den<br />

Standard <strong>von</strong> Kuhn (2007a) erreichen, <strong>der</strong> sowohl die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichungen als auch die Inter-<br />

views parallel <strong>von</strong> mehreren Personen auswerten liess, die Ergebnisse vergleichen und so<br />

e<strong>in</strong>en Konsens verschiedener Gutachter erreichen konnte. In diesem S<strong>in</strong>ne haben me<strong>in</strong>e<br />

Interpretationen e<strong>in</strong>en stark subjektiven Charakter. Auch ist me<strong>in</strong>e Untersuchung im Pr<strong>in</strong>zip<br />

we<strong>der</strong> (statistisch) repräsentativ noch generalisierbar. Die Fragestellung war zu sehr auf e<strong>in</strong>e<br />

speziell ausgewählte <strong>Grundstufe</strong>nklasse bzw. auf e<strong>in</strong>e ganz spezielle Situation zugeschnit-<br />

ten. Trotzdem glaube – o<strong>der</strong> hoffe – ich, dass die gewonnenen Erkenntnisse zu den Bewe-<br />

gungswünschen <strong>von</strong> <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>n und die daraus abgeleiteten Empfehlungen über<br />

dieses Klasse h<strong>in</strong>aus <strong>von</strong> Interesse und <strong>von</strong> Nutzen se<strong>in</strong> können.<br />

5.5. Schlussbemerkungen<br />

Über die Zukunft <strong>der</strong> Schule wird zur Zeit viel diskutiert. Das <strong>Grundstufe</strong>n-Projekt fällt mit<br />

vielen Verän<strong>der</strong>ungen im Bildungsbereich zusammen. Verän<strong>der</strong>ungen und Umgestaltungen<br />

br<strong>in</strong>gen immer Turbulenzen und Unsicherheiten mit sich. Es braucht Mut, zum Wohl und zur<br />

optimalen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen und es braucht<br />

Tatkraft und e<strong>in</strong>en langen Atem aller Beteiligten, diese erfolgreich umzusetzen.<br />

Ich b<strong>in</strong> persönlich sehr vom Modell <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> überzeugt. Die <strong>Grundstufe</strong> erfüllt alle<br />

Voraussetzungen, um <strong>der</strong> Heterogenität <strong>von</strong> Schulklassen, <strong>der</strong> Individualität <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

dem Anspruch e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen För<strong>der</strong>ung gerecht zu werden. Die For<strong>der</strong>ung nach Inte-<br />

78


gration und Inklusion kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>gelöst werden. Ich hoffe deshalb, dass <strong>der</strong><br />

Schulversuch <strong>der</strong> Grund- bzw. Basisstufe nicht e<strong>in</strong>fach ausläuft, son<strong>der</strong>n dass dieses Modell<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft zum Standard wird. Wichtig wäre natürlich auch, dass grundsätzliche Ideen<br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> wie zum Beispiel die Flexibilität und die Durchlässigkeit <strong>in</strong> den nachfolgenden<br />

Schulstufen ihre Fortsetzung f<strong>in</strong>den.<br />

Die Fachpersonen <strong>der</strong> Psychomotorik sollen sich unbed<strong>in</strong>gt an <strong>der</strong> Diskussion um die Schul-<br />

entwicklung beteiligen und ihre spezifische Sichtweise e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Die psychomotorische<br />

Arbeit <strong>in</strong> verschiedenen Sett<strong>in</strong>gs und mit verschiedenen Ansätzen nimmt e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>. Impulse aus <strong>der</strong> Psychomotorik können auf vielfältige Weise <strong>in</strong><br />

die Arbeit mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und Klassen und <strong>in</strong> die Gestaltung des Schulalltags e<strong>in</strong>fliessen.<br />

Die vorliegende Arbeit hat gezeigt, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> im <strong>Grundstufe</strong>nalltag vielfältige Spiel-<br />

und Bewegungsmöglichkeiten wünschen. Sie haben dazu ihre eigenen Ideen und Vorstel-<br />

lungen und können diese auch zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen. Es ist nun e<strong>in</strong> wichtiger Teil <strong>der</strong> prak-<br />

tischen Umsetzung <strong>der</strong> Empfehlungen, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> die Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsaktivitä-<br />

ten und -räumen mit e<strong>in</strong>zubeziehen, sie mitentscheiden und mitgestalten zu lassen.<br />

Gleichzeitig ist es ist wichtig, dass alle <strong>in</strong> die Gestaltung des <strong>Grundstufe</strong>nalltags <strong>in</strong>volvierten<br />

Personen (Lehrpersonen, Schulische Heilpädagogen und –pädagog<strong>in</strong>nen, Therapeut<strong>in</strong>nen<br />

und Therapeuten, Eltern, Abwarte, Schulleiter, Behördenmitglie<strong>der</strong>) um die elementare Be-<br />

deutung <strong>von</strong> Bewegung für die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung wissen. Dieses Wissen zu vermitteln,<br />

die Personen im Umfeld <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> für die <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu sensi-<br />

bilisieren und bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>von</strong> Bewegungsangeboten mitzuwirken, gehört zum Berufs-<br />

und Beratungsauftrag <strong>von</strong> Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und –therapeuten. Sie s<strong>in</strong>d nicht<br />

nur Fachpersonen für Bewegung, sie s<strong>in</strong>d auch «Anwälte» für die <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong><br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

79


Literaturverzeichnis<br />

Balster, K. (2003). K<strong>in</strong><strong>der</strong>welt = Bewegungswelt o<strong>der</strong> nicht? – e<strong>in</strong>e Ausstellung. motorik, 4,<br />

S. 174-185.<br />

Baumann, H. (2001). Mut tut gut. Bewegen, riskieren, erleben auf <strong>der</strong> Basisstufe. Bern:<br />

SVSS.<br />

Bildungsdirektion Kanton Zürich (2004). Schulversuch <strong>Grundstufe</strong>. Rahmenkonzept (vom 15.<br />

03.04). Internet: http://www.vsa.zh.ch/<strong>in</strong>ternet/bi/vsa/de/projekte/<strong>Grundstufe</strong>.html [4.1.2010].<br />

Bildungsdirektion Kanton Zürich (2005a). Grundannahmen zur Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Internet:<br />

http://www.vsa.zh.ch/<strong>in</strong>ternet/bi/vsa/de/projekte/<strong>Grundstufe</strong>.html [4.1.2010].<br />

Bildungsdirektion Kanton Zürich (2005b). Unterricht und För<strong>der</strong>ung für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>em<br />

För<strong>der</strong>bedarf im Schulversuch «<strong>Grundstufe</strong> des Kantons Zürich». Internet:<br />

http://www.vsa.zh.ch/<strong>in</strong>ternet/bi/vsa/de/projekte/<strong>Grundstufe</strong>.html [4.1.2010].<br />

Bildungsdirektion Kanton Zürich (2007). Angebote für Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit beson<strong>der</strong>en<br />

pädagogischen Bedürfnissen. Psychomotorische Therapie. Internet:<br />

http://www.vsa.zh.ch/<strong>in</strong>ternet/bi/vsa/de/Schulbetrieb/Son<strong>der</strong>paeda/ordner3.SubConta<strong>in</strong>erList.<br />

SubConta<strong>in</strong>er1.ContentConta<strong>in</strong>erList.0013.DownloadFile.pdf?CFC_cK=1265404712180<br />

[20.8.2009].<br />

Bildungsdirektion Kanton Zürich (Hrsg.). (o.J.). Räume <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Zürich: Bildungsdirektion<br />

des Kantons Zürich, Volksschulamt.<br />

Böhler-Kreitlow, D. (2003). Grund- und Basisstufe - (k)e<strong>in</strong>e Chance für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>en<br />

Bedürfnissen? Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 12, S. 27-34.<br />

Bundesamt für Gesundheit (o.J.). Prävention. Internet:<br />

http://www.bag.adm<strong>in</strong>.ch/themen/drogen/00039/00598/<strong>in</strong>dex.html?lang=de [4.1.2010].<br />

Bürli, A. (Hrsg.). (2005). Heil- und Son<strong>der</strong>pädagogik im Rahmen des schweizerischen Bildungswesens.<br />

Ausgangslage und Perspektiven. Bern: Generalsekretariat EDK.<br />

Burrmann, U. & Stucke, C. (2009). Zusammenhänge zwischen motorischen und kognitiven<br />

Merkmalen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung. In J. Baur, K. Bös, A. Conzelmann & R. S<strong>in</strong>ger (Hrsg.),<br />

Handbuch Motorische Entwicklung (S. 261-273). Schorndorf: Hofmann.<br />

EDK (Hrsg.). (1997). Bildung und Erziehung <strong>der</strong> vier- bis achtjährigen K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Bern: EDK.<br />

EDK (2007). Interkantonale Vere<strong>in</strong>barung über die Zusammenarbeit im Bereich <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>pädagogik.<br />

Internet:<br />

http://www.edudoc.ch/static/web/arbeiten/son<strong>der</strong>paed/kurz<strong>in</strong>fo_son<strong>der</strong>_d.pdf [17.7.2009].<br />

EDK-Ost (2007). Leitideen zum Rahmenkonzept <strong>Grundstufe</strong> und Basisstufe. Internet:<br />

http://www.edudoc.ch/record/26121/files/EDK-Ost_Arbeitspapier_farb.pdf [17.1.2009].<br />

EDK-Ost (2008). Lagebericht Erfahrungen und Erkenntnisse <strong>der</strong> Projektkommission 4bis8<br />

<strong>der</strong> EDK-Ost und Partnerkantone. Internet:<br />

80


http://edudoc.ch/record/30308/files/Lagebericht_PK_4bis8_EDK-Ost_Juni__2008.pdf<br />

[4.1.2010].<br />

Fischer, K. (2009). E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Psychomotorik. München: Re<strong>in</strong>hardt.<br />

Häusler, M. (2006). Die Grund- und Basisstufe als <strong>in</strong>tegratives und <strong>in</strong>dividualisierendes<br />

Schulmodell: Konsequenzen für die Unterstützung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bildungsbedürfnissen<br />

und Auswirkungen auf die Gestaltung des son<strong>der</strong>pädagogischen Angebotes.<br />

Internet: http://www.hfh.ch/webautor-data/70/positionspapierf_mhaeusler.pdf [4.1.2010].<br />

Häusler, M. (2009). För<strong>der</strong>diagnostischer Bericht. Unveröffentlichtes Skript, Interkantonale<br />

Hochschule für Heilpädagogik Zürich.<br />

Högger, D. (2009). K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Bewegung. Hölste<strong>in</strong>: Verlag LCH Lehrmittel 4bis8.<br />

Hollenweger, J. & Lienhard, P. (2009). Das «Standardisierte Abklärungsverfahren»: Konzeption<br />

und nächste Schritte. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 10, S. 6-14.<br />

Hott<strong>in</strong>ger, U. (2006). Positionspapier «Rahmenkonzept für e<strong>in</strong>e Didaktik für altersheterogene<br />

E<strong>in</strong>gangsstufenklassen». Fachhochschule Nordwestschweiz, Pädagogische Hochschule<br />

Solothurn.<br />

Hüttenmoser, M. & Degen-Zimmermann, U. (1995). Lebensräume für K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Empirische<br />

Untersuchungen zur Bedeutung des Wohnumfeldes für den Alltag und die Entwicklung <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Zürich: Bericht 70 des NFP «Stadt und Verkehr».<br />

Hüttenmoser, M. (o.J.). Ich gehe, also b<strong>in</strong> ich! Forschungs- und Dokumentationsstelle K<strong>in</strong>d<br />

und Umwelt. Internet: http://www.k<strong>in</strong>dundumwelt.ch/de/_files/VCLBalzers.pdf [4.1.2010].<br />

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich. (o.J.). Psychomotoriktherapie. Internet:<br />

http://www.hfh.ch/content-n45-sD.html [20.7.2009].<br />

Illi, U. (1991). Sitzen als Belastung. Aspekte des Sitzens. E<strong>in</strong>e Lehrunterlage. Zumikon:<br />

SVSS.<br />

Jucker-Keller, D. (2009). Grundlagen psychomotorischer Prävention. Unveröffentlichtes<br />

Skript, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich.<br />

Kuhn, P. (2007a). Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegt. Berl<strong>in</strong>: LIT.<br />

Kuhn, P. (2007b). Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegt o<strong>der</strong>: Welche Vorstellungen haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Bewegten Schule? In R. Hildebrandt-Stramann (Hrsg.), Bewegte Schule – Schule bewegt<br />

gestalten (S. 383-400). Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Verlag Hohengehren.<br />

Kuhn, P. (o.J.). wask<strong>in</strong><strong>der</strong>bewegt. Internet: http://www.wask<strong>in</strong><strong>der</strong>bewegt.de [4.1.2010].<br />

Lamnek, S. (1995). Qualitative Sozialforschung. Band 2: Methoden und Techniken. We<strong>in</strong>heim:<br />

Psychologie Verlags Union.<br />

Largo, R.H. & Begl<strong>in</strong>ger, M. (2009). Schülerjahre. München: Piper.<br />

Liesen, C. (2007). Integration und Inklusion. Unveröffentlichtes Skript, Interkantonale Hochschule<br />

für Heilpädagogik Zürich.<br />

Mayr<strong>in</strong>g, P. (1990). E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die qualitative Sozialforschung. München: Psychologie<br />

Verlags Union.<br />

Mayr<strong>in</strong>g, P. (2002). E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die qualitative Sozialforschung. We<strong>in</strong>heim: Beltz.<br />

81


Mayr<strong>in</strong>g, P. (2008). Qualitative Inhaltsanalyse. We<strong>in</strong>heim: Beltz.<br />

Neugebauer, C. & Nodari, C. (2002). Pipapo. Deutsch für fremdsprachige K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche.<br />

Kommentar. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons Zürich.<br />

Portmann, A. (2006). Wenn mir die Worte fehlen. Luzern: Vere<strong>in</strong> Projekt «Wenn mir die Worte<br />

fehlen».<br />

Rethorst, S. (2003). Der motorische Leistungsstand <strong>von</strong> 3- bis 7-Jährigen gestern und heute.<br />

motorik, 3, S. 117-126.<br />

Rönnau, M. & Fröhlich-Gildhoff, K. (2009). K<strong>in</strong><strong>der</strong> stärken – Resilienzför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte.<br />

In M. Behr, D. Hölldampf & D. Hüsson (Hrsg.), Psychotherapie mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und<br />

Jugendlichen (S. 121-133). Gött<strong>in</strong>gen: Hogrefe.<br />

Scheid, V. (2009). Motorische Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> frühen K<strong>in</strong>dheit. In J. Baur, K. Bös, A. Conzelmann<br />

& R. S<strong>in</strong>ger (Hrsg.), Handbuch Motorische Entwicklung (S. 281-300). Schorndorf:<br />

Hofmann.<br />

Schweizerischer Verband <strong>der</strong> Psychomotoriktherapeut<strong>in</strong>nen und -therapeuten (2009). Berufsbild.<br />

Internet: http://astp.ch/berufsverband/berufsbild/ [17.8.2009].<br />

Schweizer Zentrum für Heil- und Son<strong>der</strong>pädagogik (o.J.). Heil- und Son<strong>der</strong>pädagogik. Internet:<br />

http://www.csps-szh.ch/heil-und-son<strong>der</strong>paedagogik.html [4.1.2010].<br />

Strasser, U. (2006). E<strong>in</strong>e Schule für alle: Integration und Inklusion auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz?<br />

Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 3, S. 6-14.<br />

Thiel, A., Teubert, H. & Kle<strong>in</strong>dienst-Cachay, C. (2006). Die «Bewegte Schule» auf dem Weg<br />

<strong>in</strong> die Praxis. Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Verlag Hohengehren.<br />

UNESCO (1994). Die Salamanca-Erklärung und <strong>der</strong> Aktionsrahmen zur Pädagogik für beson<strong>der</strong>e<br />

Bedürfnisse. Internet: http://bidok.uibk.ac.at/library/unesco-salamanca.html<br />

[4.1.2010].<br />

Vetter, M. (2007). Wie sich die Psychomotorik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Heil- und Son<strong>der</strong>pädagogik def<strong>in</strong>iert. In<br />

Th. Buchmann (Hrsg.), Psychomotorik-Therapie und <strong>in</strong>dividuelle Entwicklung (S. 25-28).<br />

Luzern: Edition SZH/CSPS.<br />

Vetter, M. (2009). Welche Ziele verfolgt Psychomotorik im Gesellschafts- und Bildungskontext?<br />

Zeitschrift motorik, 2, S. 59-66.<br />

Vetter, M., Kuhnen, U. & Lens<strong>in</strong>g-Conrady (2008). RiskKids. Wie Psychomotorik hilft, Risiken<br />

zu meistern. Dortmund: borgmann.<br />

Vetter, M. & Samman, K. (2009). Diagnostik: Core-Sets <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychomotorik? Schweizerische<br />

Zeitschrift für Heilpädagogik, 7-8, S.26-34.<br />

Vetter, M., Uehli, B. & Kranz, I. (2008). Psychomotorik und Bologna. Schweizerische Zeitschrift<br />

für Heilpädagogik, 2, S.26-33.<br />

Wagner-Willi, M. &Widmer-Wolf, P. (2008). Integration <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen Schule<strong>in</strong>gangsstufe -<br />

e<strong>in</strong>e qualitative Fallstudie im Kanton Zürich Internet:<br />

https://www.zora.uzh.ch/5435/2/Wagner_Widmer_SZH_10-2008V.pdf [4.1.2010].<br />

Zimmer, R. (1999a). Handbuch <strong>der</strong> Bewegungserziehung. Didaktisch-methodische Grundlagen<br />

und Ideen für die Praxis. Freiburg im Breisgau: Her<strong>der</strong>.<br />

82


Zimmer, R. (1999b). Handbuch <strong>der</strong> Psychomotorik. Theorie und Praxis <strong>der</strong> psychomotorischen<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. Freiburg im Breisgau: Her<strong>der</strong>.<br />

Zimmer, R. (2006). Alles über den Bewegungsk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten. Freiburg im Breisgau: Her<strong>der</strong>.<br />

Zimmer, R. (2008). Schafft die Stühle ab! Was K<strong>in</strong><strong>der</strong> durch Bewegung lernen. Freiburg im<br />

Breisgau: Her<strong>der</strong>.<br />

Zimmer, R. (2009a). Handbuch Sprachför<strong>der</strong>ung durch Bewegung. Freiburg im Breisgau:<br />

Her<strong>der</strong>.<br />

Zimmer, R. (2009b). Gesundheitserziehung <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten. In D. Wulfhorst & K. Hurrelmann.<br />

(Hrsg.), Handbuch Gesundheitserziehung (S. 146-159). Bern: Huber.<br />

83


Anhang A<br />

84


Anhang 2: Stundenplan <strong>Grundstufe</strong> Schuljahr 2009/2010<br />

Zeit<br />

08:05<br />

bis<br />

08:50<br />

09:05<br />

bis<br />

09:50<br />

10:10<br />

bis<br />

10.55<br />

11:05<br />

bis<br />

11:50<br />

13:45<br />

bis<br />

14:30<br />

14:40<br />

bis<br />

15:25<br />

Montag<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

Legende zu den Abkürzungen<br />

GS: <strong>Grundstufe</strong><br />

LP*: Lehrperson <strong>Grundstufe</strong> Frau A.<br />

LP**: Lehrperson <strong>Grundstufe</strong> Frau B.<br />

HP*: Schulischer Heilpädagoge Herr C.<br />

HP**: Schulische Heilpädagog<strong>in</strong> Frau D.<br />

Tu: Turnen<br />

Sw: Schwimmen<br />

Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

GS 1,2,3<br />

GS3: MGS<br />

LP*,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*;HP*,HP**<br />

GS 1,2,3<br />

LP*;HP*,HP**<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,HP*<br />

GS 3<br />

LP*<br />

GS 3<br />

LP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

GS 3: Tu/Sw<br />

LP*,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

GS 3: Turnen<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 2,3<br />

LP*,LP**,HP*,H<br />

P**<br />

GS 2,3<br />

LP*,LP**,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

Turnen<br />

LP*,HP*<br />

GS 1,2,3<br />

LP*,HP*<br />

86


Anhang 5: Interview-Leitfaden<br />

Interview-Leitfaden (angelehnt an Kuhn, 2007, S. 59)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Angaben<br />

- Lauf-Nr.<br />

- Name<br />

- Alter<br />

- Geschlecht<br />

- Datum<br />

- Ort des Gesprächs<br />

- Dauer<br />

- Bemerkungen<br />

Inputs für Gespräch über die Zeichnung<br />

Erzählstimulus<br />

Du hast ja tolle Ideen. Was geschieht denn hier auf De<strong>in</strong>er Zeichnung?<br />

Wie stellst Du Dir das genau vor?<br />

Begründungen <strong>der</strong> Bewegungswünsche<br />

Und wie me<strong>in</strong>st Du das genau? Und warum möchtest Du das gerne?<br />

Was f<strong>in</strong>dest du toll daran?<br />

Soziale Situation<br />

Und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> spielen da mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>? Was spielen sie da?<br />

S<strong>in</strong>d da jetzt lauter Mädchen / Knaben drauf?<br />

Wer ist alles da auf dem Bild?<br />

Gefühle<br />

Und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> freuen sich da?<br />

Und das K<strong>in</strong>d hier ist traurig?<br />

Wie fühlen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> / Wie fühlst Du Dich da gerade?<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />

Ist da auch e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong> drauf?<br />

Wo wäre z.B. Frau A., wenn Du am Spielen wärst?<br />

Realität / Realisierbarkeit<br />

Wie sieht das hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> aus? Kannst Du dies hier alles machen?<br />

Was denkst Du: wäre es möglich, so etwas hier zu machen?<br />

Könntest Du Dir es vorstellen, dies z.B. als Atelier-Posten zu machen?<br />

89


Sonstige Wünsche<br />

Und wünschst Du Dir sonst noch etwas?<br />

Wichtigster Wunsch<br />

Jetzt schauen wir uns noch e<strong>in</strong>mal De<strong>in</strong> Bild an: Wenn Du Stella (Handpüppchen) e<strong>in</strong>en<br />

Wunsch sagen könntest, was würdest Du Dir wünschen?<br />

Inputs für weitere Themen<br />

Freizeit<br />

Was machst Du denn so <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Freizeit? Was machst Du, wenn Du frei hast / wenn Du<br />

ke<strong>in</strong>e Schule hast?<br />

Machst Du das lieber draussen o<strong>der</strong> dr<strong>in</strong>nen?<br />

Möchtest Du dies auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule machen können?<br />

Spontaner Aktivitätswunsch<br />

Was würdest Du am liebsten machen, wenn heute die Schule ausfallen würde?<br />

Wünsche an e<strong>in</strong> Schulhaus<br />

Stell Dir vor, Du wärst e<strong>in</strong>e «Schulhausbauer<strong>in</strong>» o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> «Schulhausbauer». Wie würdest du<br />

e<strong>in</strong> Schulhaus bauen, so dass es Dir und an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ganz gut gefallen würde?<br />

Wie würdest Du dieses Schulhaus e<strong>in</strong>richten?<br />

Blick <strong>der</strong> Erwachsenen auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Erwachsenen denken <strong>von</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich gerne bewegen.<br />

O<strong>der</strong> wie ist dies bei Dir? Bewegst Du Dich wirklich gerne?<br />

Liebl<strong>in</strong>gsaktivitäten im Turnen<br />

Was machst Du gerne im Turnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle?<br />

Liebl<strong>in</strong>gsaktivitäten auf dem Spielplatz<br />

Was machst Du gerne auf dem Spielplatz?<br />

90


Anhang 6: Eltern-Informationsbrief<br />

Zürich, 30. Oktober 2009<br />

Information an die Eltern <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse <strong>von</strong> Frau A. und Frau B.<br />

Schulhaus E.<br />

Liebe Eltern<br />

Ich b<strong>in</strong> Student<strong>in</strong> an <strong>der</strong> HfH <strong>in</strong> Zürich (Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik) im<br />

Studiengang Psychomotoriktherapie. Im Rahmen me<strong>in</strong>er Abschlussarbeit setze ich mich mit<br />

<strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n <strong>von</strong> <strong>Grundstufe</strong>nk<strong>in</strong><strong>der</strong>n im Schulalltag ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Ich werde<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu ihren <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n befragen.<br />

Für die Befragung habe ich die <strong>Grundstufe</strong>nklasse <strong>von</strong> Frau A. und Frau B. ausgewählt. Aus<br />

e<strong>in</strong>em früheren Praktikum (Sommer 2008) kenne ich diese <strong>Grundstufe</strong>nklasse. Ich habe<br />

diese Klasse ausgewählt, weil ich mit e<strong>in</strong>igen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> und den örtlichen Verhältnissen schon<br />

etwas vertraut b<strong>in</strong>.<br />

Hier e<strong>in</strong>ige Angaben zum geplanten Vorgehen:<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden e<strong>in</strong>e Zeichnung zu ihren <strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>n anfertigen. E<strong>in</strong>ige<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> werde ich anschliessend zu ihren Zeichnungen befragen. Um die Befragung<br />

auswerten zu können, werde ich Tonbandaufnahmen machen. Die Tonbandaufnahmen<br />

werde ich nur zu Auswertungszwecken verwenden und werde diese nicht an Drittpersonen<br />

weitergeben. Auch werden die Aussagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> anonymisiert <strong>in</strong> die Abschlussarbeit<br />

e<strong>in</strong>fliessen.<br />

Für die Tonbandaufnahmen brauche ich Ihre E<strong>in</strong>willigung. Ich bitte Sie deshalb,<br />

untenstehenden Talon auszufüllen und Ihrem K<strong>in</strong>d bis nächsten Dienstag, 3. November,<br />

wie<strong>der</strong> mit <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> zu geben. Vielen Dank.<br />

Für die Befragung werde ich voraussichtlich im November jeweils am Freitagmorgen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> anwesend se<strong>in</strong>. Falls Sie Fragen haben, dürfen Sie sich gerne an die<br />

<strong>Grundstufe</strong>nlehrpersonen wenden.<br />

Mit freundlichen Grüssen<br />

Elsbeth Zybach<br />

✂--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Bestätigung<br />

(Bitte bis Dienstag, 3. November 2009, ausfüllen und Ihrem K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong><br />

mitgeben. Danke!)<br />

Name des K<strong>in</strong>des: _________________________________________<br />

Ja, ich gebe die E<strong>in</strong>willigung für Tonbandaufnahmen me<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des.<br />

Ne<strong>in</strong>, ich gebe ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>willigung für Tonbandaufnahmen me<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des.<br />

Ort, Datum: ...................................................................<br />

Unterschrift e<strong>in</strong>es Elternteils: ...................................................................<br />

91


Anhang 7: Angaben zur Autor<strong>in</strong><br />

Beruflicher Lebenslauf<br />

Elsbeth Zybach, Jg. 1968. Ausgebildet als Primarlehrperson am Sem<strong>in</strong>ar Spiez. Drei Jahre<br />

Berufstätigkeit auf <strong>der</strong> Unterstufe, auch mit mehrstufigen Klassen. Dreijährige Vollzeitausbil-<br />

dung zur Gymnastik- /Bewegungspädagog<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Gymnastik Diplom-Schule Basel. Fünf-<br />

e<strong>in</strong>halb Jahre Praxiserfahrung im Bereich Bewegungstherapie an e<strong>in</strong>er Schule für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit<br />

e<strong>in</strong>er Körper- und Mehrfachbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. E<strong>in</strong> Jahr Tätigkeit als Lehrperson im Bereich <strong>in</strong>te-<br />

grative schulische För<strong>der</strong>ung mit Unterstufen- und Mittelstufenk<strong>in</strong><strong>der</strong>n, drei Jahre Tätigkeit<br />

als Lehrperson für Deutsch als Zweitsprache an e<strong>in</strong>er Primarschule mit <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>der</strong> Unter-<br />

und Mittelstufe.<br />

92



<br />


<br />


<br />


<br />

Interkantonale
Hochschule
für
Heilpädagogik
Zürich
<br />

Departement
2,
Studiengang
Psychomotoriktherapie
<br />


<br />

Bachelor‐Arbeit
<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />

<strong>Bewegungsbedürfnisse</strong>
<br />

<strong>von</strong>
<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>
<strong>in</strong>
<strong>der</strong>
<strong>Grundstufe</strong>
<br />

Beiträge
<strong>der</strong>
Psychomotorik

<br />

zur
Gestaltung
des
<strong>Grundstufe</strong>nalltags
<br />


<br />

ANHANG
B
<br />

Übersichten
<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen
<br />

Interview‐Protokolle
<br />


<br />

E<strong>in</strong>gereicht
<strong>von</strong>:
 Elsbeth
Zybach
<br />

Begleitung:

 lic.
phil.
Myrtha
Häusler
<br />

Datum:
 
 21.
Februar
2010



Inhaltsverzeichnis ANHANG B<br />

Übersichten, K<strong>in</strong><strong>der</strong>zeichnungen, Interview-Protokolle*<br />

*Bei <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, mit welchen ke<strong>in</strong>e Interviews durchgeführt wurden, fehlen die entspre-<br />

chenden Dokumente.<br />

Übersicht Falle<strong>in</strong>heit <strong>Grundstufe</strong>nklasse....................................................................... 2<br />

Übersicht <strong>der</strong> Zeichnungselemente (mit <strong>in</strong>terpretierten Bewegungsaktivitäten)............. 3<br />

Übersicht Bewegungswünsche und an<strong>der</strong>e Aktivitätswünsche<br />

aus Zeichnungen und Interviews..................................................................................... 6<br />

01 Peter...................................................................................................................................9<br />

02 Michael............................................................................................................................ 22<br />

03 Mart<strong>in</strong>............................................................................................................................... 35<br />

04 Mirjam.............................................................................................................................. 50<br />

05 Isabel............................................................................................................................... 65<br />

06 N<strong>in</strong>a.................................................................................................................................. 78<br />

07 Tobias.............................................................................................................................. 90<br />

08 Florian............................................................................................................................102<br />

09 L<strong>in</strong>us...............................................................................................................................112<br />

10 Felix................................................................................................................................ 115<br />

11 Fiona.............................................................................................................................. 118<br />

12 Reg<strong>in</strong>a........................................................................................................................... 131<br />

13 Anna............................................................................................................................... 134<br />

14 Car<strong>in</strong>a............................................................................................................................ 147<br />

15 Philip.............................................................................................................................. 158<br />

16 Leo..................................................................................................................................161<br />

17 Julia................................................................................................................................ 164<br />

18 Klara............................................................................................................................... 173<br />

1


ANHANG B: Übersicht Falle<strong>in</strong>heit <strong>Grundstufe</strong>nklasse (Stand November 2009)<br />

Lauf-Nr. Vorname Alter<br />

(Ende Nov.<br />

2009)<br />

GS-<br />

Klasse<br />

Zeichnungs-<br />

datum<br />

Interview-<br />

datum<br />

Sprachen<br />

Erstsprache = ES<br />

Zweitsprache = ZS<br />

01 Peter 7J. 8M. 3. 04.12.2009 14.12.2009 Philipp<strong>in</strong>isch (ES)<br />

Deutsch (ES)<br />

02 Michael 7J. 2M. 3. 27.11.2009 14.12.2009 Deutsch (ES)<br />

Englisch (ES)<br />

03 Mart<strong>in</strong> 6J. 11M. 3. 27.11.2009 15.12.2009 Albanisch (ES)<br />

Deutsch (ZS)<br />

04 Mirjam 6J. 9M. 3. 27.112009 15.12.2009 Philipp<strong>in</strong>isch (ES)<br />

Deutsch (ES)<br />

05 Isabel 6J. 8M. 3. 27.11.2009 14.12.2009 Deutsch (ES)<br />

06 N<strong>in</strong>a 6J. 8M. 3. 27.11.2009 14.12.2009 Deutsch (ES)<br />

07 Tobias 6J. 2M. 2. 26.11.2009 15.12.2009 Deutsch (ES)<br />

Französisch (ES)<br />

08 Florian 6J. 3M. 2. 26.11.2009 15.12.2009 Deutsch (ES)<br />

09 L<strong>in</strong>us 5J. 9M. 2. 26.11.2009 - Deutsch (ES)<br />

Griechisch (ES)<br />

10 Felix 6J. 5M. 2. 26.11.2009 - Serbokroatisch (ES)<br />

Deutsch (ZS)<br />

11 Fiona 5J. 11M. 2. 26.11.2009 15.12.2009 Türkisch (ES)<br />

Kurdisch (ES)<br />

Deutsch (ZS)<br />

12 Reg<strong>in</strong>a 6J. 1M. 2. 26.11.2009 - Türkisch (ES)<br />

Deutsch (ZW)<br />

13 Anna 6J. 1M. 2. 26.11.2009 15.12.2009 Deutsch (ES)<br />

Bemerkungen<br />

Spracherwerb erschwert<br />

Spracherwerb erschwert<br />

Interview aus zeitlichen Gründen<br />

nicht mehr möglich<br />

Interview zum geplanten<br />

Zeitpunkt nicht passend;<br />

<strong>in</strong>tegrative Son<strong>der</strong>schulung<br />

Interview aus zeitlichen Gründen<br />

nicht mehr möglich<br />

14 Car<strong>in</strong>a 5J. 7M. 2. 14.12.2009 14.12.2009 Deutsch (ES) krank bei Zeichnungs<strong>in</strong>struktion<br />

15 Philip 5.J. 3M. 1. 04.12.2009 - Portugiesisch (ES)<br />

Deutsch (ZS)<br />

spricht e<strong>in</strong>ige Laute,<br />

Verständigung über Gesten;<br />

<strong>in</strong>tegrative Son<strong>der</strong>schulung<br />

16 Leo 5J. 2M. 1. 27.11.2009 - Afrikan. Spr. (ES) zum geplanten Interviewzeitpunkt<br />

Deutsch (ZS)<br />

nicht anwesend<br />

17 Julia 5J. 1M. 1. 27.11.2009 15.12.2009 Deutsch (ES) Interview zusammen mit Anna<br />

18 Klara 5J. 3M. 1. 04.12.2009 15.12.2009 Deutsch (ES) E<strong>in</strong>-, Zweiwortsätze, versteht<br />

e<strong>in</strong>iges aus dem Kontext;<br />

<strong>in</strong>tegrative Son<strong>der</strong>schulung<br />

2


ANHANG B: Übersicht <strong>der</strong> Zeichnungselemente (mit <strong>in</strong>terpretierten<br />

Bewegungsaktivitäten)<br />

Zeichnungsnummer und Name<br />

des K<strong>in</strong>des (bei Nr. mit Zusatz<br />

a,b,c: mehrere Zeichnungen)<br />

Zeichnungselemente: Gegenstände (G.); Personen<br />

(P.); Tiere, Pflanzen, Naturphänomene (N.);<br />

Symbole (S.); Soziale Situation (Soz.); <strong>in</strong>terpretierte<br />

Bewegungsaktivität (iBA.); an<strong>der</strong>e Aktivitäten (AA.)<br />

01 Peter G.: Sprossenwand mit zwei Weichsprungmatten;<br />

Spiralrutschbahn; Spiralrutschbahn mit Wasserbecken;<br />

Schaukelr<strong>in</strong>ge; Fussball, Fussballtor; Gitarre;<br />

Legobauste<strong>in</strong><br />

P.: fünf<br />

Soz.: zwei Personen machen Musik; e<strong>in</strong>e Person klettert<br />

e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>auf und e<strong>in</strong>e Person liegt auf e<strong>in</strong>er<br />

Weichsprungmatte; e<strong>in</strong>e Person spielt mit e<strong>in</strong>em Fussball<br />

iBA.: auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand klettern und sich mit e<strong>in</strong>er<br />

Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen; Spiralrutschbahn<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen; Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen und<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen; Schaukelr<strong>in</strong>ge turnen;<br />

Fussball spielen<br />

AA.: Lego spielen; Musik machen<br />

02a,b Michael<br />

G.: Fussballtor<br />

P.: zwei<br />

N.: Wasser; Himmel<br />

Soz.: e<strong>in</strong>e Person schwimmt auf e<strong>in</strong>er Wasserwelle; e<strong>in</strong>e<br />

Person steht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fussballtor<br />

iBA.: schwimmen; Fussball spielen<br />

03 Mart<strong>in</strong> G.: bogenförmige Wasserrutschbahn mit Wasserbecken;<br />

langes Schwungseil<br />

P.: vier<br />

N.: Fisch, Wasser<br />

S.: Gittermuster<br />

Soz.: e<strong>in</strong>e Person rutscht e<strong>in</strong>e Wasserrutschbahn<br />

h<strong>in</strong>unter; zwei Personen schw<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> Seil, e<strong>in</strong>e dritte<br />

Person spr<strong>in</strong>gt darüber<br />

iBA.: seilspr<strong>in</strong>gen; Wasserrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen;<br />

AA.: zeichnen<br />

04a,b,c Mirjam G.: Balancierlangbank <strong>in</strong> zwei Schwedenkasten<br />

e<strong>in</strong>gehängt mit Matte; Sprossenwand mit<br />

Weichsprungmatte;<br />

Kletterhaus mit Leiter und Stuhl, Rutschbahn, Kam<strong>in</strong> und<br />

Rauch; Trampol<strong>in</strong>; Rutschbahn mit Sprossenleiter;<br />

Schaukelvorrichtung mit zwei Sitzschaukeln<br />

P.: drei<br />

N.: Baum mit Ästen und Astloch; Sonne<br />

Soz.: e<strong>in</strong>e Person balanciert auf e<strong>in</strong>er Langbank; e<strong>in</strong>e<br />

Person rutscht e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unter; e<strong>in</strong>e Person<br />

schaukelt auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel<br />

iBA.: auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren; auf e<strong>in</strong>e<br />

Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte<br />

h<strong>in</strong>unterfallen lassen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; e<strong>in</strong>e Leiter<br />

(o<strong>der</strong> mit Hilfe e<strong>in</strong>es Stuhls) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spielhaus<br />

h<strong>in</strong>aufsteigen und auf e<strong>in</strong>er Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen;<br />

e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen und e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />


 3<br />


h<strong>in</strong>unterrutschen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; auf<br />

e<strong>in</strong>em Baum herumklettern<br />

05a,b Isabel G.: Schaukelvorrichtung mit Sitzschaukel; Rutschbahn mit<br />

Sprossenleiter; Balkenschaukel; Sprossenwand mit<br />

Weichsprungmatte<br />

P.: fünf<br />

N.: Grashügel<br />

Soz.: zwei Personen gigampfen auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel;<br />

e<strong>in</strong>e Person rutscht e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unter; e<strong>in</strong>e<br />

Person schaukelt auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel (Gireizli), e<strong>in</strong>e<br />

Person steht oben auf e<strong>in</strong>er Sprossenwand<br />

iBA.: auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel gigampfen; e<strong>in</strong>e<br />

Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufklettern und e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; auf<br />

e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und auf e<strong>in</strong>e<br />

Weichsprungmatte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />

06a,b N<strong>in</strong>a G.: Sprossenwand mit Weichsprungmatte; Kreisel;<br />

Trampol<strong>in</strong> mit Weichsprungmatte; Bett<br />

P.: drei<br />

N.: Himmel<br />

S.: Atelierposten<br />

Soz.: e<strong>in</strong>e Person spr<strong>in</strong>gt auf e<strong>in</strong>em Trampol<strong>in</strong>; e<strong>in</strong>e<br />

Person spr<strong>in</strong>gt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Sprossenwand auf e<strong>in</strong>e<br />

Weichsprungmatte; e<strong>in</strong>e Person liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bett<br />

iBA: Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; vom Trampol<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e Matte<br />

spr<strong>in</strong>gen; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreisel drehen; <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Sprossenwand auf e<strong>in</strong>e Weichbodenmatte<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen;<br />

AA: im Bett liegen<br />

07 Tobias S.: Muster<br />

AA.: zeichnen (?)<br />

08 Florian G.: Burg<br />

AA.: e<strong>in</strong>e Burg bauen<br />

09 L<strong>in</strong>us G.: drei Spielanlagen mit Töffs, Eisenbahnen und „Hotvil-<br />

Autos“<br />

10 Felix (mit Unterstützung <strong>der</strong><br />

Lehrperson gezeichnet)<br />

AA: <strong>in</strong> Spielanlagen mit Autos, Töffs, Eisenbahn spielen<br />

G.: Rutschbahn mit Sprossenleiter; Balkenschaukel;<br />

Hängematte<br />

P.: neun<br />

N.: Walfisch<br />

iBA.: e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen und e<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hängematte<br />

schw<strong>in</strong>gen; auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel gigampfen<br />

11 Fiona G.: Trampol<strong>in</strong>; Spr<strong>in</strong>gseil; Hüpfball; Ball; Malutensilien:<br />

P<strong>in</strong>sel Farbstifte, zwei Blätter Papier;<br />

P.: vier<br />

N.: Baum; Sonne; Schmetterl<strong>in</strong>g;<br />

Soz.: e<strong>in</strong>e Person fliegt; e<strong>in</strong>e Person spr<strong>in</strong>gt auf dem<br />

Trampol<strong>in</strong>; e<strong>in</strong>e Person steht neben dem Hüpfball; e<strong>in</strong>e<br />

Person bef<strong>in</strong>det sich neben dem Spr<strong>in</strong>gseil<br />

iBA.: seilspr<strong>in</strong>gen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; mit e<strong>in</strong>em Hüpfball<br />

hüpfen; fliegen; mit e<strong>in</strong>em Ball spielen<br />

AA.: malen<br />

12 Reg<strong>in</strong>a G.: Sprossenleiter; Trott<strong>in</strong>ett; Haus<br />

P.: zwei<br />

N.: Sonne; Himmel; Gras; drei Blumen; Baum mit Äpfeln;<br />

zwei Mäuse; Vögel; Schmetterl<strong>in</strong>g<br />


 4<br />


Soz.: e<strong>in</strong>e Person fliegt; e<strong>in</strong>e Person fährt Trott<strong>in</strong>ett<br />

iBA.: Trott<strong>in</strong>ett fahren; mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter auf e<strong>in</strong>en<br />

Baum steigen; fliegen<br />

13 Anna G.: Balancierseil, Sprossenleiter<br />

P.: e<strong>in</strong>e<br />

N.: Sonne, Himmel, Baum<br />

Soz.: e<strong>in</strong> Person balanciert auf e<strong>in</strong>em Seil<br />

iBA.: auf e<strong>in</strong>em Seil balancieren; mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter<br />

auf e<strong>in</strong>en Baum steigen<br />

14 Car<strong>in</strong>a G.: Trampol<strong>in</strong><br />

N.: Sonne; Himmel; Katze; Baum<br />

iBA.: Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

15 Philip G.: Sitzschaukel (Gireizli)<br />

iBA.: auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln<br />

16 Leo G.: Schaukelvorrichtung mit zwei Sitzschaukeln;<br />

Kletterwand; Fussball; Trampol<strong>in</strong><br />

P.: e<strong>in</strong>e<br />

Soz.: e<strong>in</strong>e Person spr<strong>in</strong>gt auf dem Trampol<strong>in</strong><br />

iBA.: auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; e<strong>in</strong>e Kletterwand<br />

h<strong>in</strong>aufklettern; Fussball spielen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

17 Julia G.: Balancierlangbank<br />

P.: e<strong>in</strong>e<br />

Soz.: e<strong>in</strong>e Person balanciert über e<strong>in</strong>e Langbank<br />

iBA.: auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren<br />

18a,b Klara G.: Sitzschaukeln (Gireizli); Haus; Bälle<br />

P.: zwei<br />

S.: Punkte für „gumpen“<br />

iBA.: mit Bällen spielen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel (Gireizli)<br />

schaukeln; gumpen<br />


 5<br />


ANHANG B: Übersicht Bewegungswünsche und an<strong>der</strong>e Aktivitätswünsche aus<br />

Zeichnungen (Z) und Interviews (I)<br />

01 Peter 7J.8M.<br />

02 Michael 7J.2M.<br />

03 Mart<strong>in</strong> 6J.11M.<br />

10 Felix 6J.5M.<br />

rutschen Z;I Z;I Z;I Z;I<br />

08 Florian6.J.3M.<br />

07 Tobias 6J.2M.<br />

09 L<strong>in</strong>us 5J.9M.<br />

“gireizlen” I Z Z Z Z;I Z;I<br />

“gigampfen” Z Z;I<br />

schw<strong>in</strong>gen Tau,<br />

Schaukelr<strong>in</strong>ge<br />

Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen<br />

“gumpen” auf<br />

Hüpfball<br />

15 Philip 5J.3M.<br />

16 Leo 5J.2M.<br />

04 Mirjam 6J.9M.<br />

05 Isabel 6J.8M.<br />

06 N<strong>in</strong>a 6J.8M.<br />

12 Reg<strong>in</strong>a 6J.1M.<br />

Z;I I<br />

13 Anna 6J.1M.<br />

11 Fiona 5J.11M.<br />

14 Car<strong>in</strong>a 5J.7M.<br />

Z Z;I I Z;I Z Z;I<br />

seilspr<strong>in</strong>gen Z Z;I<br />

hüpfen I<br />

gumpen auf<br />

zwei Füssen<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen I<br />

klettern I Z<br />

h<strong>in</strong>aufklettern<br />

Sprossenleiter<br />

klettern im<br />

Baum/Gebüsch<br />

klettern und<br />

fallen lassen<br />

schaukeln und<br />

fallen lassen<br />

Z;I Z;I Z Z;I<br />

I Z I I<br />

Z;I Z;I Z;I Z<br />

fliegen Z I Z;I<br />

drehen <strong>in</strong><br />

Kreisel<br />

balancieren auf<br />

Seil o<strong>der</strong> Bank<br />

Z;I<br />

Z;I<br />

I<br />

18 Klara 5J.3M.<br />

Z;I<br />

17 Julia 5J.1M.<br />

Z;I Z;I I Z;I<br />

Stelzen laufen I<br />

Schlittschuh und<br />

Velo fahren<br />

schwimmen und<br />

tauchen<br />

I Z;I<br />

I<br />

6


01 Peter 7J.8M.<br />

02 Michael 7J.2M.<br />

03 Mart<strong>in</strong> 6J.11M.<br />

10 Felix 6J.5M.<br />

08 Florian6.J.3M.<br />

07 Tobias 6J.2M.<br />

09 L<strong>in</strong>us 5J.9M.<br />

Fussball spielen Z;I Z I Z I<br />

spielen mit dem<br />

Ball<br />

zielen mit Ball I<br />

15 Philip 5J.3M.<br />

16 Leo 5J.2M.<br />

Bodenhöcklis I I<br />

Körperstellungen<br />

erraten<br />

Pferd spielen I<br />

auf Spielplatz<br />

spielen<br />

Eis-,<br />

Landhockey<br />

spielen<br />

Mattenlauf I<br />

I<br />

04 Mirjam 6J.9M.<br />

05 Isabel 6J.8M.<br />

06 N<strong>in</strong>a 6J.8M.<br />

I<br />

12 Reg<strong>in</strong>a 6J.1M.<br />

13 Anna 6J.1M.<br />

11 Fiona 5J.11M.<br />

14 Car<strong>in</strong>a 5J.7M.<br />

18 Klara 5J.3M.<br />

Z I Z;I<br />

Fangis spielen I I I<br />

joggen I<br />

bauen mit Legos Z;I I I<br />

Kügelibahn<br />

bauen<br />

Burg, Autobahn<br />

bauen<br />

I I I<br />

Z;I I<br />

Musik machen Z;I I<br />

rechnen I I<br />

schreiben I<br />

zeichnen und<br />

malen<br />

I Z;I Z;I I I Z;I I I<br />

basteln I I I I<br />

falten I<br />

weben I<br />

I<br />

17 Julia 5J.1M.<br />

7


01 Peter 7J.8M.<br />

02 Michael 7J.2M.<br />

03 Mart<strong>in</strong> 6J.11M.<br />

10 Felix 6J.5M.<br />

08 Florian6.J.3M.<br />

kämpfen mit<br />

Wal<br />

I<br />

Piraten auf P.<br />

Schiff spielen<br />

I<br />

Spielen mit<br />

Fantasyfiguren I<br />

spielen I<br />

fischen I<br />

spielen am<br />

Computer<br />

I<br />

im Bett liegen Z;I<br />

Autos, Töff,<br />

Eisenbahn sp.<br />

schaukeln <strong>in</strong><br />

Hängematte<br />

Trott<strong>in</strong>ett<br />

fahren<br />

Z<br />

07 Tobias 6J.2M.<br />

09 L<strong>in</strong>us 5J.9M.<br />

Z<br />

15 Philip 5J.3M.<br />

16 Leo 5J.2M.<br />

04 Mirjam 6J.9M.<br />

05 Isabel 6J.8M.<br />

06 N<strong>in</strong>a 6J.8M.<br />

12 Reg<strong>in</strong>a 6J.1M.<br />

Z<br />

13 Anna 6J.1M.<br />

11 Fiona 5J.11M.<br />

14 Car<strong>in</strong>a 5J.7M.<br />

18 Klara 5J.3M.<br />

17 Julia 5J.1M.<br />

8


01 Peter<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />

Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

9


Interview-Protokoll Laufnr.: 01<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Peter Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 7 Jahre 8 Monate<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 16:56 Datum: 14.12.2009<br />

Bemerkungen: spricht zwei Erstsprachen; Spracherwerb erschwert; spricht teilweise schnell, macht z.T. Lautauslassungen; sehr kommunikativ und offen<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

Peter, du kannst ganz laut und 00:00<br />

deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />

Peter<br />

Ich suche de<strong>in</strong>e Zeichnung<br />

heraus, die ich und Stella<br />

ausgewählt haben.<br />

Weisst du noch, was du<br />

gezeichnet hast, Peter?<br />

Es ist halt schon e<strong>in</strong> Weilchen<br />

her, gell.<br />

Ich schaue manchmal auf me<strong>in</strong>e<br />

Blätter, weil ich auch nicht alle<br />

Fragen im Kopf habe.<br />

Also, Stella hat ja gesagt, dass<br />

man sich alles wünschen darf,<br />

was man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule gerne<br />

machen würde; also wie du dich<br />

gerne bewegen würdest,<br />

zwischendurch o<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>em<br />

Atelier-Posten o<strong>der</strong> so.<br />

Du hast ja ganz tolle Ideen.<br />

Kannst Du noch sagen, was „das<br />

da“ ist? Man sieht dies auf dem<br />

Aufnahmegerät nicht.<br />

Und wie stellst du dir dies genau<br />

vor, wie du das hier machen<br />

könntest?<br />

Und warum möchtest du das<br />

00:59<br />

01:17<br />

Ja.<br />

Mh.<br />

Ich mache am liebsten das da und das da und Musikschule und Rutschi<br />

und Fussball.<br />

Die grosse Matte h<strong>in</strong>auf und h<strong>in</strong>unter.<br />

(Ke<strong>in</strong>e Antwort).<br />

BW: Peter möchte gerne<br />

Fussball spielen und die<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterfahren.<br />

Er würde auch gerne die<br />

grosse Matte h<strong>in</strong>aufklettern<br />

und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

AAW: Peter geht gerne <strong>in</strong><br />

die Musikschule.<br />

BEG: Peter möchte die<br />

grosse Matte h<strong>in</strong>aufklettern<br />

und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen, weil<br />

BW: Fussball<br />

spielen;<br />

Rutschbahn<br />

h<strong>in</strong>unterfahren; die<br />

grosse Matte<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

AAW: Musik<br />

machen.<br />

BEG: Die grosse<br />

Matte<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

11


genau machen?<br />

Macht es e<strong>in</strong>fach Spass?<br />

Du hast zu Hause ganz viele?<br />

Und da hat es K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Spielen<br />

die mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>?<br />

Und da hat es auch noch Leute,<br />

o<strong>der</strong>?<br />

Ganz lang was, was muss man<br />

da?<br />

Und kannst du dir auch<br />

vorstellen, wenn alles möglich<br />

wäre <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, dass<br />

man auch e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />

hätte?<br />

Das würde dir gefallen, wenn es<br />

da draussen e<strong>in</strong>e Rutschi hätte?<br />

Es hat ke<strong>in</strong>e, o<strong>der</strong>?<br />

Du möchtest e<strong>in</strong>e so richtig<br />

grosse?<br />

Aha, so richtig zum Drehen?<br />

Du hast da viele Wünsche für die<br />

<strong>Grundstufe</strong> gezeichnet, was du<br />

hier gerne machen möchtest.<br />

Hat es auch noch e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong><br />

auf <strong>der</strong> Zeichnung?<br />

Was macht denn die?<br />

Das mache ich e<strong>in</strong>fach gerne.<br />

1:50 Mh. Und das mit <strong>der</strong> Rutsche macht mir auch e<strong>in</strong>fach Spass und<br />

Musikschule. Und Lego. Da habe ich ganz viel zu Hause.<br />

02:03<br />

Ich spiele auch gerne mit me<strong>in</strong>en Freunden. Fussball, so.<br />

02:17 Da hat es e<strong>in</strong>e Rutschi, zum Drehen, und da muss man ganz lange (bis<br />

man anfängt) herunter(zu)fallen, und wenn man heruntergefallen ist, geht<br />

man da weiter.<br />

02:49<br />

03:25<br />

Ganz lang drehen. Und wer hat meisten dreht, hat gewonnen im Rutschi.<br />

Da b<strong>in</strong> ich mal gegangen, das ist <strong>in</strong> Holland. Und das ist wie<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Amerika, da ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige Male (h<strong>in</strong>)geflogen.<br />

Ja. Fussball haben wir schon. Ja, und mir gefällt es, wenn es da so e<strong>in</strong>e<br />

Rutschi hätte dah<strong>in</strong>ten.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Das gibt es nicht so viel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, Rutschi.<br />

Ja, und so Tornados.<br />

Und da b<strong>in</strong> ich auch mal gegangen, und das ist nah, <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Ja.<br />

Da.<br />

Die sagt, wie ich richtig Musik machen muss, wenn ich da spiele.<br />

er es gerne macht. h<strong>in</strong>unterspirngen,<br />

weil er es gerne<br />

BEG: Rutschbahn fahren<br />

macht ihm e<strong>in</strong>fach Spass.<br />

AW: Lego spielen macht<br />

Peter Spass.<br />

BW/SOZ: Peter spielt gerne<br />

mit se<strong>in</strong>en Freunden<br />

Fussball.<br />

BW: E<strong>in</strong>e Rutschi zum<br />

Drehen (Spiralrutschbahn).<br />

BW: Wenn alles möglich<br />

wäre <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS, dann könnte<br />

Peter es sich gut vorstellen,<br />

e<strong>in</strong>e Rutschbahn dr<strong>in</strong>nen zu<br />

haben. Er möchte am<br />

liebsten e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />

mit Tornados.<br />

LP: Die Lehrer<strong>in</strong> leitet Peter<br />

beim Musik machen an.<br />

macht.<br />

BEG: Rutschbahn<br />

fahren macht ihm<br />

e<strong>in</strong>fach Spass.<br />

BW/SOZ: Mit<br />

Freunden Fussball<br />

spielen.<br />

BW:<br />

Spiralrutschbahn<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen.<br />

BW: Rutschbahn<br />

mit Tornados<br />

(Spiralrutschbahn).<br />

LP: Anleitung beim<br />

Musik machen.<br />

12


Du möchtest auch gerne Musik<br />

machen?<br />

Ah, mit dem Bru<strong>der</strong>.<br />

Und diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>, freuen die sich<br />

da o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die traurig?<br />

Was genau f<strong>in</strong>den sie da cool?<br />

Aha, das ist dann für die<br />

Grossen?<br />

Wieso? Würde dies nicht auch<br />

für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> zweiten und<br />

dritten <strong>Grundstufe</strong> gehen?<br />

Du me<strong>in</strong>st, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> ersten<br />

und zweiten <strong>Grundstufe</strong> könnten<br />

das noch gar nicht?<br />

Möchtest du <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

auch noch schwimmen können?<br />

Auch als Atelierposten?<br />

Das würdest du auch gerne<br />

machen?<br />

Und stimmt das? Hat er recht<br />

gehabt?<br />

Du hast vorh<strong>in</strong> gesagt, dass man<br />

hier nicht Rutschbahn fahren<br />

kann. Welche <strong>von</strong> diesen<br />

Sachen kannst du hier alles<br />

machen?<br />

03:57<br />

04:30<br />

04:39<br />

04:45<br />

05:00<br />

05:14<br />

Mh. Ich mache immer auch e<strong>in</strong> bisschen Gitarre. Mit dem Bru<strong>der</strong>.<br />

Ja, freuen. Me<strong>in</strong>e Freunde f<strong>in</strong>den das cool.<br />

Rutschi, Fussball, Musikschule, Lego und Schwimmen – nur für die Dritte.<br />

Die Zweite nur d’Rutschi und das und das.<br />

Weil die tun hier richtig schwimmen (Peter zeigt auf die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

Zeichnung).<br />

Ne<strong>in</strong>. Die haben (können) nicht richtig schwimmen.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Ich f<strong>in</strong>de es auch cool, etwas mit Bauen, e<strong>in</strong>e Kügelibahn.<br />

Mir hat <strong>der</strong> Samichlaus gesagt, ich sei e<strong>in</strong> guter Kügelibahn-Bauer.<br />

Ja, mit me<strong>in</strong>em Freunden.<br />

Fussball, Lego, R<strong>in</strong>g, Rutschi, und Schwimmen b<strong>in</strong> ich am Lernen.<br />

FZ: Peter spielt mit se<strong>in</strong>em<br />

Bru<strong>der</strong> auch e<strong>in</strong> bisschen<br />

Gitarre.<br />

GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> (Freunde)<br />

freuen sich. Sie f<strong>in</strong>den<br />

Rutschbahn, Fussball,<br />

Schwimmen und mit Lego<br />

spielen cool.<br />

BW: Peter möchte <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS<br />

auch schwimmen können.<br />

AAW: Peter f<strong>in</strong>det es cool,<br />

wenn er im Atelier etwas<br />

bauen kann, z.B. e<strong>in</strong>e<br />

Kügelibahn.<br />

FZ: Mit dem<br />

Bru<strong>der</strong> Gitarre<br />

spielen.<br />

GEF: Freude. Cool<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

BW: Schwimmen.<br />

AAW: Kügelibahn<br />

bauen.<br />

13


Du, hier kannst du aber nicht<br />

ganz alles machen, o<strong>der</strong>?<br />

Ich habe noch e<strong>in</strong>e Frage:<br />

Wenn du Schulhausbauer wärest<br />

und Schulhause<strong>in</strong>richter,<br />

weisst du, was das ist?<br />

Es gibt Leute, die bauen für die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> Schulhäuser und dann<br />

richten sie diese Schulhäuser<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Weisst du was E<strong>in</strong>richten<br />

bedeutet?<br />

Wenn du jetzt e<strong>in</strong><br />

Schulhausbauer wärst...<br />

Aha, du würdest, wenn du gross<br />

bist, lieber das machen?<br />

Arbeitet de<strong>in</strong> Vater auf <strong>der</strong><br />

Bank?<br />

Ah, bei e<strong>in</strong>er Versicherung.<br />

Möchtest du das später auch<br />

gerne machen?<br />

Wenn du jetzt e<strong>in</strong><br />

Schulhausbauer wärest - Paolo<br />

möchte vielleicht auch mal<br />

Schulhausbauer werden - wie<br />

würdest du e<strong>in</strong> Schulhaus<br />

bauen, so dass es den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

ganz gut gefällt?<br />

Aha, so e<strong>in</strong> Gestell.<br />

Und gibt es etwas, was es hier<br />

nicht hat und was du dir<br />

wünschen würdest?<br />

Vielleicht <strong>von</strong> diesen Sachen<br />

(Zeichnung).<br />

05:42<br />

06:06<br />

06:28<br />

06:54<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ah, das hab ich mal im Fernsehen gesehen, das f<strong>in</strong>d ich auch cool<br />

....Ich habe geme<strong>in</strong>t, (..?..) wie me<strong>in</strong> Papa arbeiten, und Geld so.<br />

Ne<strong>in</strong>, er rechnet, wenn jemand e<strong>in</strong>en Unfall gemacht hat<br />

Ja.<br />

Wie dieses da, ganz dick gebaut und e<strong>in</strong>e Heizung und so e<strong>in</strong> Schrank,<br />

und so D<strong>in</strong>g, um Sachen dr<strong>in</strong> zu versorgen.<br />

E<strong>in</strong> bisschen mehr <strong>von</strong> diesen R<strong>in</strong>gen zum Turnen und Lego und Fussball<br />

mit zwei Toren.<br />

SH: Als Schulhausbauer<br />

würde Peter das Schulhaus,<br />

wie das bestehende bauen.<br />

Das Schulhaus wäre ganz<br />

„dick“ gebaut (mit dicken<br />

Mauern). Es hätte e<strong>in</strong>e<br />

Heizung, e<strong>in</strong>en Schrank und<br />

e<strong>in</strong> Gestell, um D<strong>in</strong>ge zu<br />

versorgen.<br />

BW: Peter möchte öfters an<br />

den R<strong>in</strong>gen turnen. Peter<br />

möchte eigentlich mehr<br />

Fussball spielen. Er möchte<br />

für das Spiel zwei Tore<br />

haben.<br />

SH: E<strong>in</strong> „dick“<br />

gebautes<br />

Schulhaus mit<br />

Heizung, Schrank,<br />

Gestell.<br />

BW: Fussball<br />

spielen mit zwei<br />

Toren;<br />

Schaukelr<strong>in</strong>g<br />

turnen.<br />

14


Du könnst dir also e<strong>in</strong>e Schule<br />

vorstellen mit richtigen Toren, die<br />

immer aufgestellt s<strong>in</strong>d?<br />

Und e<strong>in</strong>e Bauecke mit vielen<br />

Legos?<br />

Und e<strong>in</strong>e Rutschbahn, vielleicht<br />

hier im Zimmer?<br />

Ja, du magst diese Tornados,<br />

gell? Machst du gerne so Drülli-<br />

Sachen?<br />

Und vielleicht sogar <strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e<br />

Schaukel?<br />

Könnte man diese da irgendwo<br />

aufhängen?<br />

Fändest du es auch toll, wenn<br />

man da dr<strong>in</strong>nen R<strong>in</strong>ge hätte?<br />

Wenn es mehr Platz hätte,<br />

fändest du das dann toll?<br />

Aha, dann wünschtest du dir e<strong>in</strong><br />

grösseres Schulhaus, <strong>in</strong> dem<br />

diese Sachen Platz hätten?<br />

Kommt dir sonst noch etwas <strong>in</strong><br />

den S<strong>in</strong>n? Vielleicht etwas, das<br />

du nicht gezeichnet hast?<br />

Ah ja. Was haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> sonst<br />

noch gerne.<br />

7:37<br />

08:12<br />

08:34<br />

8:47<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

Mh, ja., da müsste man unten e<strong>in</strong>en Tunnel bauen, da bauen wir e<strong>in</strong>en<br />

Tunnel unten. Da rutschen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> Mal h<strong>in</strong>unter, da unten gehen<br />

sie <strong>in</strong> den Tunnel. Da gibt es e<strong>in</strong> paar Loop<strong>in</strong>gs und Tornados.<br />

Ja.<br />

Und e<strong>in</strong>e Schaukel käme auch noch h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Ja, dr<strong>in</strong>nen auch. Schau vielleicht da, vielleicht da. Und da mit den R<strong>in</strong>gen<br />

an den Seilen.<br />

Ne<strong>in</strong>. Da daussen vielleicht. Da macht man so e<strong>in</strong>en Stab und dann<br />

könnte man das so machen.<br />

Es ist viel zu eng, da würde man h<strong>in</strong>ten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tätschen.<br />

Es braucht dann e<strong>in</strong> grösseres Schulhaus, wie dort drüben.<br />

Ja.<br />

Kuscheltiere und für das Malen etwas, das haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> ja auch gerne.<br />

Noch basteln, und etwas zum Falten. D<strong>in</strong>g so, zeigen wie wir falten<br />

können. Und Mathehefte, Schreibhefte. Und was haben wir sonst noch?<br />

AAW: Er möchte öfters mit<br />

den Legos bauen.<br />

R: Würde e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />

<strong>in</strong> die GS kommen, so<br />

müsste man e<strong>in</strong>en Tunnel<br />

nach unten bauen. E<strong>in</strong>e<br />

Schaukel und R<strong>in</strong>ge an<br />

Seilen kämen auch noch <strong>in</strong><br />

die GS.<br />

BW: Peter möchte auch e<strong>in</strong>e<br />

Schaukel <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS haben.<br />

R: Vielleicht müsste man<br />

das mit <strong>der</strong> Schaukel und<br />

den R<strong>in</strong>gen besser draussen<br />

machen, da es <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS<br />

viel zu eng sei. Man würde<br />

sonst h<strong>in</strong>ten<br />

„h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tätschen“.Es bräuchte<br />

e<strong>in</strong> grösseres Schulhaus.<br />

SW: In <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> hätte<br />

es auch noch Kuscheltiere.<br />

AAW: Es hätte auch etwas<br />

für das Malen, Basteln und<br />

Falten.<br />

AAW: Mathehefte und<br />

Schreibhefte hätte es auch.<br />

AAW: Mit Legos<br />

bauen.<br />

R: Rutschbahn<br />

dr<strong>in</strong>nen möglich,<br />

wenn man e<strong>in</strong>en<br />

Tunnel nach unten<br />

bauen würde.<br />

BW: Schaukel.<br />

R: Schaukel und<br />

Schaukelr<strong>in</strong>ge<br />

besser draussen,<br />

im Schulhaus ist<br />

es zu eng. Es<br />

braucht e<strong>in</strong><br />

grösserers<br />

Schulhaus.<br />

SW: Kuscheltiere.<br />

AAW: Etwas zum<br />

Malen, Basteln<br />

Falten.<br />

AAW: Mathematik<br />

machen und<br />

schreiben.<br />

15


Ah, für den „W“. Ist dies <strong>der</strong> neue<br />

Buchstabe, den ihr gelernt habt?<br />

Du kannst schon e<strong>in</strong> wenig<br />

lesen, gell?<br />

Gut, Peter, magst du noch e<strong>in</strong><br />

bisschen mit mir sprechen?<br />

Mich nimmt es noch wun<strong>der</strong>,<br />

was du gerne machst, wenn du<br />

nicht Schule hast, also <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er<br />

Freizeit. Verstehst du das Wort<br />

Freizeit?<br />

Und was machst du, wenn du<br />

nach Hause kommst. Was<br />

spielst du zu Hause?<br />

Ah, das ist de<strong>in</strong> Wunsch, <strong>der</strong><br />

dann vielleicht <strong>in</strong> Erfüllung geht.<br />

Spielst du lieber draussen o<strong>der</strong><br />

dr<strong>in</strong>nen?<br />

Was spielst du denn, wenn du<br />

draussen bist, Peter?<br />

Ist de<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong> jünger o<strong>der</strong> älter<br />

als du?<br />

Er ist schon achtzehn?<br />

Aha, sucht er noch etwas zum<br />

Arbeiten? Und jetzt hat er Zeit,<br />

um mit Dir zu spielen.<br />

09:17<br />

09:37<br />

09:47<br />

10:06<br />

10:42<br />

Ja, Mathehefte und das neue Matheheft. Und das Schreibheft, das neue<br />

für den W.<br />

Mh (Ja).<br />

Ja.<br />

Eigentlich möchte ich immer im Verkehrshaus arbeiten.<br />

Lego und Auto und Autobahn. Und zu Weihnachten bekomme ich so e<strong>in</strong><br />

D<strong>in</strong>g, weiss ich nicht, so e<strong>in</strong> Game. Das kann man dann so bewegen. Ich<br />

weiss nicht was das ist.<br />

Ja.<br />

Dr<strong>in</strong>nen und draussen, beides.<br />

Fussball. Mit me<strong>in</strong>en Freunden kann ich mal abmachen, dann kann ich<br />

mal Fussball spielen. O<strong>der</strong> wenn ich nicht mit Freunden abmachen kann,<br />

so kann ich mal mit me<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> spielen.<br />

Er ist älter. Er ist schon achtzehn.<br />

Ja. Er hat immer noch Zeit für mich. Er muss noch nicht arbeiten. Der<br />

Papi sucht noch etwas zum Arbeiten.<br />

Ja. Er hat schon e<strong>in</strong> wenig Schule. Er spricht noch nicht so gut Deutsch.<br />

FZ: Peter möchte eigentlich<br />

immer im Verkehrshaus<br />

se<strong>in</strong>. Am liebsten spielt er zu<br />

Hause mit Legos, Autos und<br />

<strong>der</strong> Autobahn. Zu<br />

Weihnachten wünscht er<br />

sich e<strong>in</strong> Game.<br />

FZ: Peter spielt sowohl<br />

gerne dr<strong>in</strong>nen, wie auch<br />

draussen.<br />

Er macht gerne mit se<strong>in</strong>en<br />

Freunden zum Fussball<br />

spielen ab. Wenn er nicht<br />

mit se<strong>in</strong>en Freunden<br />

abmachen kann, so spielt er<br />

manchmal auch mit se<strong>in</strong>em<br />

Bru<strong>der</strong> Fussball.<br />

FZ: Im<br />

Verkehrshaus<br />

se<strong>in</strong>. Spiel mit<br />

Legos, Autos,<br />

Autobahn und<br />

e<strong>in</strong>em Game.<br />

FZ: Dr<strong>in</strong>nen und<br />

draussen spielen.<br />

Mit se<strong>in</strong>en<br />

Freunden zum<br />

Fussball spielen<br />

abmachen. Mit<br />

se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong><br />

Fussball spielen.<br />

16


Ja, Peter, wenn jetzt heute die<br />

Schule ausfallen würde, wenn du<br />

e<strong>in</strong>fach gerade frei hättest, was<br />

würdest du jetzt am liebsten<br />

machen?<br />

Was würdet ihr denn spielen,<br />

wenn du jetzt gerade mit ihnen<br />

spielen könntest?<br />

Ich habe noch e<strong>in</strong>e Frage: Die<br />

Erwachsenen, also die grossen<br />

Leute, auch die Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />

Lehrer, die denken immer, dass<br />

sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne bewegen? Ist<br />

das bei Dir auch so, o<strong>der</strong> ist das<br />

an<strong>der</strong>s?<br />

Aha, du spielst gerne. Also was<br />

spielst du denn gerne? Von<br />

diesen gezeichneten Sachen<br />

o<strong>der</strong> noch an<strong>der</strong>e Sachen.<br />

Gezeichnet?<br />

Und <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, kannst<br />

Du hier auch bauen?<br />

Aha, du würdest gerne etwas<br />

Grosses bauen.<br />

Wie gross möchtest du denn<br />

diesen Turm bauen?<br />

11:42<br />

12:04<br />

13:09<br />

Möchtest du denn auch, dass 13:17<br />

Mit me<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> und me<strong>in</strong>en Freunden etwas spielen gehen. Ins Haus<br />

me<strong>in</strong>er Freunde spielen gehen.<br />

Mit den Autos.<br />

Bei mir ist es auch so, also ich spiele gerne.<br />

Ja , ich spiele e<strong>in</strong>fach gerne mit den Legos und mit den Autos.<br />

Ja, ich habe schon manches Mal e<strong>in</strong>en Menschen gebaut, so gross<br />

gemacht.<br />

Ne<strong>in</strong> mit den Legos gebaut.<br />

Ja. Ich spiele eigentlich nicht so viel Legos. Es hat nicht so viele Legos mit<br />

denen man gross bauen kann.<br />

Ja, e<strong>in</strong>en grossen Turm, aber es nicht so runde Legos. Die braucht man,<br />

aber es geht nicht.<br />

Etwa so, bis da oben.<br />

SFZW: Wenn Peter könnte,<br />

so würde er jetzt gleich mit<br />

se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> zu Freunden<br />

nach Hause gehen und dort<br />

mit Autos spielen.<br />

AAW: Peter spielt e<strong>in</strong>fach<br />

gerne mit Legos und Autos.<br />

AAW: In <strong>der</strong> GS kann Peter<br />

auch mit Legos bauen, aber<br />

es hat hier nicht so viele<br />

und so viel verschiedene<br />

Legos, um wirklich gross<br />

und rund bauen zu können.<br />

SFZW: Bei<br />

Freunden zu<br />

Hause mit Autos<br />

spielen.<br />

AAW: Spiel mit<br />

Legos und Autos.<br />

AAW. Mit vielen<br />

verschiedenen<br />

Legos gross und<br />

rund bauen<br />

können.<br />

17


man h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen könnte?<br />

Jetzt schauen wir noch e<strong>in</strong>mal<br />

de<strong>in</strong>e schöne Zeichnung an.<br />

Wenn du jetzt Stella sagen<br />

könntest, was du unbed<strong>in</strong>gt hier<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> haben<br />

möchtest <strong>von</strong> diesen Sachen,<br />

was du toll o<strong>der</strong> lässig fändest...<br />

Und wenn du nur e<strong>in</strong>en Wunsch<br />

hättest. Welcher wäre <strong>der</strong><br />

grösste Wunsch.<br />

Aha, e<strong>in</strong>e Rutsche mit dem<br />

Tornado.<br />

Gut, danke Peter, dass du so<br />

schön erzählt hast. De<strong>in</strong> Wunsch<br />

ist jetzt auf dem Gerät<br />

aufgenommen. Du weisst Peter,<br />

dass nicht alle Wünsche <strong>in</strong><br />

Erfüllung gehen können, o<strong>der</strong>?<br />

Aber diese Wünsche, die du da<br />

gezeichnet hast gehen vielleicht<br />

nicht alle <strong>in</strong> Erfüllung.<br />

Etwas habe ich noch vergessen<br />

zu fragen. Was machst du ganz<br />

gern im Turnen, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Turnhalle?<br />

Ah, e<strong>in</strong> Mattenlauf ist das.<br />

Könntest du dir auch vorstellen,<br />

dass es im Atelier e<strong>in</strong>en Posten<br />

gäbe, wo du h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen könntest.<br />

13:35<br />

14:40<br />

14:44<br />

15:06<br />

15:26<br />

Ne<strong>in</strong>, das ist zu schwierig, da fallen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gleich runter.<br />

Ich möchte lieber so e<strong>in</strong> Bett machen, so e<strong>in</strong> Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bett<br />

machen.<br />

...Rutschi, Fussball und das da.<br />

Diese Rutsche mit dem Tornado.<br />

Ja.<br />

Ja, aber an Weihnachten schon und auch am Geburtstag.<br />

Mh (Ja).<br />

Das da (zeigt auf Sprossenwand und Matte) und das mit den vier Matten<br />

und mit werfen und wenn man e<strong>in</strong>e ganze Runde geschafft hat.<br />

Ja.<br />

WBW: Peter nennt zuerst<br />

drei D<strong>in</strong>ge: Rutschbahn mit<br />

den Tornados, Fussball<br />

spielen und h<strong>in</strong>aufklettern<br />

und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

Müsste er sich wirklich nur<br />

für etwas entscheiden, so<br />

würde er sich e<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn mit vielen<br />

Tornados wünschen.<br />

BW/TU: Peter mag das Spiel<br />

Mattenlauf. Er mag es, die<br />

Sprossenwand<br />

h<strong>in</strong>aufzuklettern und<br />

h<strong>in</strong>unter zu spr<strong>in</strong>gen. Peter<br />

klettert auch gerne e<strong>in</strong>e<br />

Matte h<strong>in</strong>auf und lässt sich<br />

dann auf die fallende Matte<br />

fallen.<br />

WBW:<br />

Spiralrutschbahn;<br />

Fussball spielen;<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterspirngen.<br />

BW/TU:<br />

Mattenlauf;<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen;<br />

sich mit e<strong>in</strong>er<br />

Matte fallen<br />

lassen.<br />

18


Und wie fändest du das?<br />

Was ist eigentlich das Tolle beim<br />

H<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen?<br />

Das gefällt dir.<br />

Das braucht aber auch e<strong>in</strong> wenig<br />

Mut, o<strong>der</strong>?<br />

Diesen hast du aber, gell?<br />

Von wie hoch kannst du denn<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen?<br />

Ist dies ganz zu oberst bei <strong>der</strong><br />

Sprossenwand?<br />

Wer ist denn dieser Knabe, bist<br />

du das?<br />

Gut, dann haben wir fertig<br />

gesprochen. Danke, dass ich mit<br />

dir sprechen durfte. Es war sehr<br />

<strong>in</strong>teressant. Wenn du möchtest,<br />

kannst du hier auf die Stopp-<br />

Taste drücken.<br />

15:52<br />

16:16<br />

16:50<br />

Cool. Aber Mattenlauf f<strong>in</strong>de ich auch noch cool.<br />

Da kann ich h<strong>in</strong>aufklettern und da oben die Matte halten und da tätscht<br />

man so h<strong>in</strong>unter und das ist ganz cool.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Von da.<br />

Ja und dieser Knabe ist auf <strong>der</strong> Matte.<br />

Ja, auf <strong>der</strong> Matte b<strong>in</strong> ich und dies ist me<strong>in</strong> Freund, <strong>der</strong> h<strong>in</strong>aufgeklettert ist.<br />

Ja.<br />

GEF: Peter f<strong>in</strong>det es cool,<br />

wenn er mit e<strong>in</strong>er Matte<br />

h<strong>in</strong>unterfallen kann<br />

SOZ/BW: Peter und se<strong>in</strong><br />

Freund klettern die<br />

Sprossenwand h<strong>in</strong>auf und<br />

lassen sich mit <strong>der</strong> Matte<br />

fallen und liegen auf <strong>der</strong><br />

Matte.<br />

GEF: Cool, wenn<br />

er mit e<strong>in</strong>er Matte<br />

h<strong>in</strong>unterfallen<br />

(h<strong>in</strong>untertätschen)<br />

kann.<br />

SOZ/BW: Mit<br />

e<strong>in</strong>em Freund die<br />

Sprossenwand<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

mit e<strong>in</strong>er Matte<br />

h<strong>in</strong>unterfallen<br />

lassen.<br />

19


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

01 Peter<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Fussball spielen mit zwei Toren / Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterfahren / an Schaukelr<strong>in</strong>gen<br />

turnen / schaukeln auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukeln / schwimmen<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

wichtigster Wunsch: Spiralrutschbahn fahren („Rutschbahn mit Tornados“) / Fussball spielen<br />

/ h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

die grosse Matte h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen, weil er es gerne macht („Das mache<br />

ich e<strong>in</strong>fach gerne“) / Rutschbahn fahren macht ihm e<strong>in</strong>fach Spass<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

mit Freunden Fussball spielen („Ich spiele auch gerne mit me<strong>in</strong>en Freunden“) / mit e<strong>in</strong>em<br />

Freund die Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und mit e<strong>in</strong>e Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

Freude / cooles Bef<strong>in</strong>den / cool, wenn er mit e<strong>in</strong>er Matter h<strong>in</strong>unterfallen kann („da kann ich<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und da oben die Matte halten und da tätscht man so h<strong>in</strong>unter und das ist ganz<br />

cool“)<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

anleiten beim Musik machen<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

Rutschbahn dr<strong>in</strong>nen möglich, wenn man e<strong>in</strong>en Tunnel nach unten bauen würde / Schaukel<br />

und Schaukelr<strong>in</strong>ge draussen, weil es im Schulhaus zu eng ist<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

Mattenlauf / h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen / sich mit e<strong>in</strong>er Matte fallen lassen<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

Kuscheltiere <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Musik machen / mit verschiedenen Legos gross und rund bauen können / Kügelibahn bauen<br />

/ Mathematik machen / schreiben / malen / basteln / falten<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

wie das bestehende Schulhaus, auch so „dick“ gebaut mit Heizung, Schrank und Gestell<br />

Freizeit (FZ)<br />

mit dem Bru<strong>der</strong> Gitarre spielen / im Verkehrshaus se<strong>in</strong> / mit Legos, Autos und Autobahn<br />

spielen / dr<strong>in</strong>nen und draussen spielen / mit Freunden zum Fussball spielen abmachen / mit<br />

dem Bru<strong>der</strong> Fussball spielen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

mit dem Bru<strong>der</strong> und Freunden zu Freunden nach Hause gehen und mit Autos spielen<br />

20


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

01 Peter<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

Peters wichtigste Wünsche s<strong>in</strong>d „Rutschbahn fahren mit Tornados“, Fussball spielen, am<br />

liebsten mit zwei Toren und mit se<strong>in</strong>en Freunden. Er liebt es auch, auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand<br />

zu klettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte h<strong>in</strong>unterfallen zu lassen. „Das mache ich e<strong>in</strong>fach gerne“,<br />

sagt er dazu. „Da kann ich h<strong>in</strong>aufklettern und da oben die Matte halten und da tätscht man<br />

so h<strong>in</strong>unter und das ist ganz cool“. Peter möchte auch e<strong>in</strong>e Spiralrutschbahn haben und <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen. „Ja, und mir gefällt es, wenn es da so e<strong>in</strong>e Rutschi hätte,<br />

dah<strong>in</strong>ten“. Rutschbahn fahren macht ihm e<strong>in</strong>fach Spass. Er würde auch gerne mehr an den<br />

Schaukelr<strong>in</strong>gen turnen. Im Turnen liebt Peter das Spiel „Mattenlauf“. Er würde gerne öfters<br />

schwimmen.<br />

Se<strong>in</strong> Schulhaus wäre wie das bestehende Schulhaus auch so „dick“ gebaut mit e<strong>in</strong>er<br />

Heizung, e<strong>in</strong>em Schrank und e<strong>in</strong>em Gestell. Es hätte auch Kuscheltiere <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

und für das Malen etwas, „das haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> ja auch gern“. Im Schulhaus wäre e<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn möglich, wenn man e<strong>in</strong>en Tunnel nach unten bauen würde. E<strong>in</strong>e Schaukel und<br />

Schaukelr<strong>in</strong>ge kämen auch noch h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Die müssten aber vielleicht doch besser draussen<br />

se<strong>in</strong>, weil es im Schulhaus zu eng ist.<br />

Peter macht gerne Musik. Er liebt es, mit verschiedenen Legos gross und rund zu bauen. Er<br />

baut gerne mit se<strong>in</strong>en Freunden zusammen, z.B. e<strong>in</strong>e Kügelibahn. Er macht auch gerne<br />

Mathematik, schreibt, malt, bastelt und faltet gerne.<br />

Hätte Peter jetzt gerade ke<strong>in</strong>e Schule, so würde er mit dem Bru<strong>der</strong> und Freunden zu<br />

Freunden nach Hause gehen und mit Autos spielen. „Ich spiele auch gerne mit me<strong>in</strong>en<br />

Freunden“.<br />

In <strong>der</strong> Freizeit spielt Peter mit dem Bru<strong>der</strong> Gitarre. Er möchte auch am liebsten den ganzen<br />

Tag im Verkehrshaus se<strong>in</strong>. Er baut gerne mit Legos, und spielt mit Autos und Autobahn. Er<br />

spielt gerne dr<strong>in</strong>nen und draussen. Er spielt mit dem Bru<strong>der</strong> Fussball o<strong>der</strong> macht gerne mit<br />

Freunden zum Fussball spielen ab.<br />

(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand klettern und sich mit e<strong>in</strong>er Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen;<br />

Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; Spiralrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Wasserbecken landen; Schaukelr<strong>in</strong>ge turnen; Fussball spielen; Lego spielen; Musik machen<br />

21


02 Michael<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />

aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

22


Interview-Protokoll Laufnr.: 02<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Michael Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 7 Jahre 2 Monate<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 15:51 Datum: 14.12.2009<br />

Bemerkungen: Sehr erkältet, hustet oft während dem Interview; spricht zwei Erstsprachen; Spracherwerb ist erschwert; e<strong>in</strong> aktueller Todesfall <strong>in</strong> <strong>der</strong> näheren Verwandtschaft<br />

beschäftigt ihn sehr.<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

Siehst du, jetzt kommt da die<br />

Fünf, und hier zeigt es die Zeit<br />

an. Jetzt kannst du zuerst laut<br />

und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />

sagen, damit wir wissen wer da<br />

00:00<br />

spricht und erzählt.<br />

Michael<br />

Dieses Gerät liegt jetzt e<strong>in</strong>fach<br />

da, das stört uns nicht, das sieht<br />

aus wie e<strong>in</strong> Telefon.<br />

Ja, dies ist noch de<strong>in</strong><br />

Nachname. Kannst du eigentlich<br />

Englisch, Michael?<br />

So, jetzt suchen wir da de<strong>in</strong>e<br />

Zeichnung. Weisst du noch, was<br />

du gezeichnet hast.<br />

Ah, da schau, hier ist de<strong>in</strong>e<br />

Zeichnung. Ja, du hast ja da<br />

e<strong>in</strong>e ganz tolle Idee für die<br />

<strong>Grundstufe</strong>. Weisst du noch,<br />

was du da gezeichnet hast?<br />

Genau. Wie stellst du dir das<br />

vor, hier dr<strong>in</strong>?<br />

Ah, im Atelier könntest du etwas<br />

mit Wasser machen?<br />

Du würdest das ganze Zimmer<br />

mit Wasser füllen? Und dann<br />

könnte man im Atelier den<br />

Wasserposten auslesen.<br />

00:43<br />

00:59<br />

Ell<strong>in</strong>gton<br />

Ja.<br />

F<strong>in</strong>dest du sie nicht?<br />

Wasser.<br />

Im Atelier.<br />

Ja. Da könnte man aber dann nicht mehr basteln.<br />

Ja, und wenn man basteln möchte, geht man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Raum, wo es ke<strong>in</strong><br />

SW: Michael möchte<br />

Wasser haben. Er könnte es<br />

sich vorstellen während des<br />

Ateliers etwas mit Wasser<br />

zu machen.<br />

R: Wäre die GS voll Wasser,<br />

könnte man nicht mehr<br />

basteln.<br />

SW: Wasser haben <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> GS, während des<br />

Ateliers.<br />

R: Falls Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

GS wäre, könnte man<br />

nicht mehr basteln.<br />

25


Du würdest dir aber Wasser<br />

wünschen?<br />

Du würdest dir aber Wasser<br />

wünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>.<br />

Was würdest du denn im<br />

Wasser machen, o<strong>der</strong> was<br />

würdest du mit dem Wasser<br />

machen?<br />

Ah, da wärst du wie e<strong>in</strong> Fisch?<br />

Jetzt hast du da ke<strong>in</strong>en Wal<br />

gezeichnet, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d?<br />

Sehe ich das richtig?<br />

Soll ich raten?<br />

Ist es e<strong>in</strong> Knabe o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

Mädchen?<br />

Ist dies vielleicht Michael?<br />

Ja, du hast mir ja diese<br />

Geschichte mit den Gespenstern<br />

vorher gezeigt.<br />

Ja, aber jetzt s<strong>in</strong>d wir bei de<strong>in</strong>er<br />

Zeichnung.<br />

Und ich schaue manchmal e<strong>in</strong><br />

wenig auf dieses Blatt, weil ich<br />

nicht alle Fragen auswendig im<br />

Kopf habe.<br />

Hat es auch noch Lehrpersonen<br />

auf <strong>der</strong> Zeichnung?<br />

E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ist auf <strong>der</strong> Zeichnung,<br />

also du.<br />

Wasser hat.<br />

01:47 Ja, und man müsste e<strong>in</strong>fach alles h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong>den, wo dass es ke<strong>in</strong><br />

Wasser hat. Und hier dr<strong>in</strong>, könnte es auch Wasser geben.<br />

02:07<br />

03:34<br />

Eh, herumgumpen wie e<strong>in</strong> Fisch. Und tauchen und schwimmen und<br />

unter Wasser gehen und schlafe.<br />

Und e<strong>in</strong> Wal kommt.<br />

Ja, welches K<strong>in</strong>d ist das? (Fragt mich.)<br />

Ja.<br />

Es ist e<strong>in</strong> Knabe.<br />

Jaaa. Da steht auch me<strong>in</strong> Name: M-I-CH-A--E-L. Ich habe im Fall auf<br />

e<strong>in</strong>em Papier e<strong>in</strong>e Geschichte geschrieben.<br />

Was?<br />

Mh.<br />

BW: Michael möchte, dass<br />

das GS-Zimmer mit Wasser<br />

gefüllt wäre. Michael möchte<br />

wie e<strong>in</strong> Fisch im Wasser<br />

herumgumpen, Michael<br />

möchte tauchen,<br />

schwimmen.<br />

AAW: Michael stellt sich<br />

auch vor, dass er unter<br />

Wasser schläft.<br />

AAW: Michael kämpft mit<br />

e<strong>in</strong>em Wal.<br />

BW: Im Wasser<br />

herumgumpen;<br />

tauchen; schwimmen.<br />

AAW: Unter Wasser<br />

schlafen.<br />

AAW: Kampf mit e<strong>in</strong>em<br />

Wal.<br />

26


Und hat es irgendwo noch e<strong>in</strong>e<br />

Lehrer<strong>in</strong> auf <strong>der</strong> Zeichnung?<br />

Wo wäre denn diese?<br />

Ah, da wäre e<strong>in</strong> Tunnel und die<br />

Lehrer<strong>in</strong> könnte unten<br />

durchgehen und dir etwas<br />

sagen. Habe ich es richtig<br />

verstanden?<br />

Ja, und dieser Knabe auf <strong>der</strong><br />

Zeichnung, welcher Michael<br />

heisst, freut er sich o<strong>der</strong> welche<br />

Gefühle hat er?<br />

Du hoffst, dass du dir weh<br />

machen könntest? Und was<br />

würde dann <strong>der</strong> Wal machen?<br />

Aha, du denkst, dass es da<br />

unten vielleicht e<strong>in</strong> wenig<br />

gefährlich und vielleicht auch e<strong>in</strong><br />

wenig spannend se<strong>in</strong> könnte?<br />

Hast du das geme<strong>in</strong>t?<br />

Bist du e<strong>in</strong> wenig neugierig, was<br />

es da unten alles gibt?<br />

Aha, du möchtest gerne mit dem<br />

Wal kämpfen. Möchtest du<br />

zeigen, wie stark dass du bist?<br />

Me<strong>in</strong>st du das?<br />

Wow, e<strong>in</strong> Kampf mit dem Wal.<br />

Also, dann bist du da eigentlich<br />

e<strong>in</strong> wenig e<strong>in</strong> Mutiger? Habe ich<br />

04:28<br />

05:07<br />

05:50<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Aha, die wäre im Schulhaus dort drüben. Es wäre e<strong>in</strong> Tunnel bis <strong>in</strong> die<br />

<strong>Grundstufe</strong> gebaut. Sie könnte herüberkommen und sagen: Weg <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Rutschbahn, weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Rutschbahn.<br />

Ja.<br />

Er hat so das Gefühl, dass er h<strong>in</strong>untergehen möchte, dass er tauchen<br />

gehen möchte. Ich weiss, dass ich mich weh machen könnte. Ich hoffe,<br />

dass ich mir weh machen könnte, weil e<strong>in</strong> Wal hier ist.<br />

Der Wal würde mich <strong>in</strong> den Po beissen.<br />

Ja.<br />

.....Ich kann da weh machen und dann habe ich super „power“, um mit<br />

dem Wal zu kämpfen.<br />

...und <strong>der</strong> Wal.<br />

LP: Michael hat ke<strong>in</strong>e<br />

Lehrperson gezeichnet. Die<br />

Lehrperson wäre im an<strong>der</strong>en<br />

Schulhaus und käme durch<br />

e<strong>in</strong>en Tunnel <strong>in</strong>s<br />

Wassergrundstufenzimmer.<br />

Hier würde sie e<strong>in</strong>e<br />

Aufsichtsfunktion<br />

übernehmen.<br />

GEF: Michael hat Angst,<br />

dass er sich weh machen<br />

könnte im Kampf mit dem<br />

Wal. Er hätte aber sehr viel<br />

Kraft und Mut („Power““), um<br />

mit dem Wal zu kämpfen.<br />

LP: Würde<br />

Aufsichtsfunktion<br />

übernehmen.<br />

GEF: Angst und Mut<br />

(„Power“) im Kampf mit<br />

dem Wal.<br />

27


es richtig verstanden?<br />

Gut, du brauchst da e<strong>in</strong> wenig<br />

Mut, und du hast gerne Wasser,<br />

o<strong>der</strong>?<br />

Hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> kann man<br />

ja nicht so Wasser h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun.<br />

Stell dir e<strong>in</strong>mal vor, du wärst e<strong>in</strong><br />

Schulhausbauer, o<strong>der</strong> jemand<br />

<strong>der</strong> das Schulhaus e<strong>in</strong>richten<br />

würde. Wie würdest du das<br />

machen, so dass es den<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, also dir, ganz gut<br />

gefällt?<br />

Wasser h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun. Also wie e<strong>in</strong><br />

Hallenbad?<br />

Oh, es wäre e<strong>in</strong>e Schule e<strong>in</strong>fach<br />

zum Tauchen.<br />

Also man könnte dort<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gehen....<br />

„Touche“?<br />

Ah, e<strong>in</strong>e Maske...<br />

Was würdest du denn so auf<br />

dem Spielplatz spielen?<br />

Ah mit den Piraten. Wie würde<br />

es auf diesem Spielplatz mit den<br />

Piraten aussehen?<br />

06:02<br />

06:12<br />

06:43<br />

07:26<br />

Mh.<br />

Wasser h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun.<br />

Alles voll Wasser und man müsste nur tauchen können.<br />

Ja, vielleicht kann dort h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gehen....wwwwh...<br />

Jaaa, und dann hat es e<strong>in</strong> Loch und da geht man da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und nimmt<br />

e<strong>in</strong>e „Tauchemachdske“...<br />

....Machdske<br />

Ja und dann geht man da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und dann geht man <strong>in</strong>s Loch und dann<br />

geht man h<strong>in</strong>unter und dann geht man h<strong>in</strong>auf, dann geht man <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Tunnel, dann geht man sich föhnen, dann geht man baden und dann<br />

geht man auf die Decke und dann macht man... und dann kann man<br />

noch so auf e<strong>in</strong>en Spielplatz und dann kann man noch so e<strong>in</strong> Spiel<br />

machen.<br />

Piraten.<br />

Das ist e<strong>in</strong> Piratenschiff.<br />

SH: Michael wünscht sich<br />

e<strong>in</strong> Schulhaus gefüllt mit<br />

Wasser. Man müsste <strong>in</strong><br />

diesem Schulhaus tauchen.<br />

Alle würden e<strong>in</strong>e<br />

Tauchermaske tragen.<br />

BW: Michael stellt sich vor<br />

wie er <strong>in</strong> dierser<br />

Unterwasserwelt taucht. Er<br />

würde h<strong>in</strong>auf- und<br />

h<strong>in</strong>untertauchen. Er würde<br />

durch e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen.<br />

AAW: Michael würde sich<br />

nach dem Tauchen die<br />

Haare föhnen und auf e<strong>in</strong>e<br />

Decke gehen. Danach<br />

würde er auf e<strong>in</strong>em<br />

Spielplatz Piraten spielen.<br />

SH:<br />

Unterwassergrundstufe<br />

zum Tauchen.<br />

BW: H<strong>in</strong>auf- und<br />

h<strong>in</strong>untertauchen, durch<br />

e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen.<br />

AAW: Haare föhnen;<br />

auf e<strong>in</strong>em Spielplatz<br />

mit e<strong>in</strong>em Piratenschiff<br />

Piraten spielen.<br />

28


Aha e<strong>in</strong> Schiff. Spannend, de<strong>in</strong>e<br />

Ideen.<br />

Wenn du jetzt e<strong>in</strong> Schulhaus<br />

bauen würdest für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, o<strong>der</strong><br />

dieses Schulhaus e<strong>in</strong>richten<br />

könntest, würdest du dir sonst<br />

noch etwas wünschen ausser<br />

Wasser?<br />

Etwas, das du gerne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Schulhaus hättest, etwas, das<br />

ganz lässig wäre.<br />

Du möchtest das Schulhaus<br />

umbauen?<br />

Ja, wie würdest du es<br />

umbauen?<br />

Aha, du würdest e<strong>in</strong> Schulhaus<br />

bauen, <strong>in</strong> dem man Ritterburg<br />

spielen könnte? Habe ich dies<br />

richtig verstanden?<br />

Magst du noch Michael?<br />

Mittel. So e<strong>in</strong> wenig.<br />

Jetzt habe ich da noch e<strong>in</strong> paar<br />

Fragen, welche mich<br />

<strong>in</strong>teressieren. Auch Stella hat<br />

gesagt, dass es sie sehr wun<strong>der</strong><br />

nimmt. Was machst du ganz<br />

gerne <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Freizeit?<br />

Weisst du was Freizeit<br />

bedeutet? Es ist die Zeit, wenn<br />

du ke<strong>in</strong>e Schule hast, und<br />

machen kannst, was du<br />

möchtest.<br />

07:55<br />

08:44<br />

Mh.....<br />

Umbauen.<br />

Dann würde ich da e<strong>in</strong>e Schulritterburg, Bomben und Pistole und guten<br />

Räubern machen.<br />

Ja. Ja. Ja. Ja. Ja.<br />

Ja, mittel.<br />

Ja.<br />

Ah, ich mache...<br />

Mit me<strong>in</strong>em Dady spielen.<br />

Wir gehen auf den Flughafen, auf den richtigen. Und dort hat er e<strong>in</strong><br />

Auf dem Spielplatz hätte es<br />

e<strong>in</strong> Piratenschiff.<br />

SH: Neben <strong>der</strong><br />

Unterwassergrundstufe kann<br />

sich Michael die <strong>Grundstufe</strong><br />

auch als e<strong>in</strong>e Ritterburg<br />

vorstellen, mit Bomben,<br />

Pistolen, und guten<br />

Räubern.<br />

FZ: In se<strong>in</strong>er Freizeit spielt<br />

Michael gerne mit se<strong>in</strong>em<br />

Vater.<br />

SH:<br />

Unterwassergrundstufe<br />

und Ritterburg.<br />

FZ: Mit se<strong>in</strong>em Vater<br />

spielen.<br />

29


Was spielt ihr denn?<br />

Ja, ich habe gehört, dass de<strong>in</strong>e<br />

Gotte gestorben ist. Da s<strong>in</strong>d alle<br />

traurig... A. und du s<strong>in</strong>d<br />

Freunde?<br />

Das ist gut, wenn A. dich als<br />

Freund hat...<br />

Ja, Michael. Wenn jetzt heute<br />

die Schule ausfallen würde, weil<br />

alle Lehrer<strong>in</strong>nen kránk wären,<br />

was würdest du jetzt machen zu<br />

Hause.<br />

Wenn du frei hättest, was<br />

würdest du jetzt gerade<br />

machen?<br />

Was würdet ihr denn spielen?<br />

Ah, da habt ihr euch etwas<br />

gestritten?<br />

Was würdest du heute mit E.<br />

spielen, wenn ihr Zeit hättet und<br />

abgemacht hättet?<br />

Würdet ihr dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong><br />

draussen spielen?<br />

Und wenn es Sommer wäre,<br />

10:50<br />

richtiges Spässchen gemacht. Und dann hat er gesagt: Schau ich habe<br />

e<strong>in</strong>en Koffer –er hat alles auf Englisch gesagt- schau ich habe e<strong>in</strong>en<br />

Koffer, okay, okay, und dann gehen wir mit dem Lift...aber du hast ja<br />

ke<strong>in</strong>e Billett, ja Billette aber Tickets ja...und dann habe ich auf Englisch<br />

gesagt: Warum müssen wir auf das Flugzeug. E<strong>in</strong>fach komm, weil<br />

jemand gestorben ist. Und ich habe es voll vergessen, ich habe es voll<br />

vergessen, dass me<strong>in</strong>e Gotte gestorben ist. Und A. ist me<strong>in</strong> Freund<br />

(Sohn <strong>der</strong> Gotte).<br />

Ja.<br />

Hh...<br />

Pause.<br />

Dann würde ich machen.... eh... mit E. abmachen und sagen wir spielen<br />

etwas.....<br />

Im Fall, wir haben e<strong>in</strong>mal frei gehabt und wir haben abgemacht...Wir<br />

haben uns etwas geprügelt. E. hat gesagt, es sei e<strong>in</strong> Theater, aber es<br />

war ke<strong>in</strong> Theater.<br />

Hmmm...<br />

Ich würde mit e<strong>in</strong>er Käpslipistole spielen.<br />

Dr<strong>in</strong>nen.<br />

SFZW: Hätte Michael frei,<br />

würde er sofort mit Freund<br />

E. abmachen.<br />

Freizeit: Michael und se<strong>in</strong>e<br />

Freund spielen mit <strong>der</strong><br />

Mutter <strong>von</strong> Michael<br />

SFZW: Mit e<strong>in</strong>em<br />

Freund abmachen und<br />

Käpslipistole spielen.<br />

Freizeit: Mit Mutter und<br />

Freund „Verste<strong>in</strong>erle“<br />

spielen.<br />

30


was würdet ihr draussen<br />

spielen?<br />

Ist dies e<strong>in</strong> Spiel, welches ihr<br />

manchmal spielt?<br />

Die erwachsenen Leute, ich<br />

o<strong>der</strong> die Lehrer<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> die<br />

Mütter o<strong>der</strong> Väter denken<br />

immer, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne<br />

bewegen? Ist dies bei Dir auch<br />

so o<strong>der</strong> ist dies bei Dir an<strong>der</strong>s?<br />

Aber bewegen tust du dich auch<br />

gerne?<br />

Der Papi macht dies nicht so<br />

viel. Aber weisst du, die<br />

Erwachsenen denken <strong>von</strong> den<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> - kannst du dies<br />

begreifen - die denken <strong>von</strong> den<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> viel<br />

Bewegung brauchen.<br />

Aha <strong>der</strong> Papi denkt, dass er dich<br />

noch mehr pflegen möchte. Was<br />

ist den pflegen?<br />

Du bist doch nicht krank.<br />

Ja Michael. Die Erwachsenen<br />

wollen e<strong>in</strong>fach ganz gut zu den<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> schauen. Me<strong>in</strong>st du<br />

das?<br />

Das stimmt. Ich denke auch,<br />

dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> Bewegung<br />

brauchen. O<strong>der</strong> möchtest du<br />

den ganzen Tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl<br />

12:50<br />

13:25<br />

Draussen? Hätten wir e<strong>in</strong>en Supertrick gemacht. Wir würden es so<br />

machen, dass wir so gefroren s<strong>in</strong>d, aber im Boden, und Mama würde mit<br />

uns aufwecken.<br />

Ja.<br />

Bei mir ist es an<strong>der</strong>s. Die Eltern pflegen mich und machen mich wie<strong>der</strong><br />

gesund... (Anmerkung ez: Michael hat ansche<strong>in</strong>end statt bewegen,<br />

pflegen verstanden)<br />

Mmh...Der Papi macht dies nicht so viel.<br />

Ja, aber <strong>der</strong> Papi denkt immer, ich wett me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d noch mehr pflegen.<br />

Neiii<strong>in</strong>. Weist du, ehrlich gesagt. Wenn du krank bist, möchte ich dich<br />

pflegen, wenn du gesund bist möchte ich dich krank machen, wenn ich<br />

krank....<br />

Mh.<br />

manchmal das Spiel<br />

„Verste<strong>in</strong>erle“.<br />

31


sitzen?<br />

So wie jetzt? Würdest du denn<br />

nicht e<strong>in</strong> wenig unruhig werden,<br />

plötzlich?<br />

Denkst du nicht?<br />

Gut Samuel, dann haben wir<br />

jetzt da zusammen gesprochen.<br />

Danke vielmal, dass du da so<br />

gut erzählt hast.<br />

Ja, man hört es. Aber ich werde<br />

es erst zu Hause anhören. Sonst<br />

wird plötzlich etwas <strong>von</strong><br />

unserem Gespräch gelöscht und<br />

dann hätte ich e<strong>in</strong> Problem.<br />

Ah, etwas wollte ich dich noch<br />

fragen, was ist denn für dich<br />

Spass? Wann hast du Spass,<br />

wann geht es dir gut, wann<br />

gefällt es dir gut?<br />

Ist sie am Mittag schon zu<br />

Hause?<br />

Und dann bleibt sie über<br />

Weihnachten.<br />

Schön.<br />

Also, jetzt kannst du hier noch<br />

ausschalten, wenn du möchtest.<br />

Hier beim Stopp.<br />

14:39<br />

15:09<br />

Ja.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Hört man es jetzt da drauf?<br />

Mmh..(nicht verstanden).<br />

......das Lustigste.....<br />

Wenn dann heute die Grossmutter kommt.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Tschüss, sali K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

32


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

02 Michael<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Michael (02): im Wasser herumgumpen / tauchen / h<strong>in</strong>auf- und h<strong>in</strong>untertauchen / durch<br />

e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen / schwimmen („eh, herumgumpen wie e<strong>in</strong> Fisch, und tauchen und<br />

schwimmen und unter Wasser gehen“)<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

-<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

-<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

-<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

-<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

Michael (02): Aufsichtsfunktion übernehmen<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

Michael (02): falls Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> wäre, könnte man nicht mehr basteln<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

-<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

Michael (02): Wasser haben, während des Ateliers<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Michael (02): unter Wasser schlafen / Kampf mit e<strong>in</strong>em Wal / Haare föhnen / auf e<strong>in</strong>em<br />

Piratenschiff Piraten spielen<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

Michael (02): Unterwassergrundstufe zum Tauchen / Ritterburg<br />

Freizeit (FZ)<br />

Michael (02): mit dem Vater spielen / mit Mutter und e<strong>in</strong>em Freund „Verste<strong>in</strong>erle“ spielen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

Michael (02): mit e<strong>in</strong>em Freund abmachen und Käpslipistole spielen<br />

33


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

02 Michael<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

Michael möchte das Element Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> haben. So würde er gerne:<br />

“Herumgumpen wie e<strong>in</strong> Fisch, und tauchen und schwimmen und unter Wasser gehen“.<br />

Er würde auch gerne h<strong>in</strong>auf- und h<strong>in</strong>unter- und durch e<strong>in</strong>en Tunnel tauchen. Michael würde<br />

auch unter Wasser schlafen, er müsste auch mit e<strong>in</strong>em Wal kämpfen.<br />

Michael hätte gerne e<strong>in</strong>e Unterwassergrundstufe zum Tauchen. Er gibt aber zu bedenken,<br />

falls es Wasser <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> hätte, könnte man nicht mehr basteln. Michael möchte <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> auch Ritterburg o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>em Piratenschiff Piraten spielen.<br />

In <strong>der</strong> Freizeit spielt Michael gerne mit se<strong>in</strong>em Vater. Mit se<strong>in</strong>er Mutter und e<strong>in</strong>em Freund<br />

spielt er gerne das Spiel „Verste<strong>in</strong>erle“. Wenn Michael heute ke<strong>in</strong>e Schule hätte, so würde er<br />

mit e<strong>in</strong>em Freund abmachen und Käpslipistole spielen<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

schwimmen; Fussball spielen<br />

34


03 Mart<strong>in</strong><br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />

Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus den Zeichnung<br />

35


Interview-Protokoll Laufnr.: 03<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Mart<strong>in</strong> Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 6 Jahre 11 Monate<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 17:07 Datum: 14.12.2009<br />

Bemerkungen: Deutsch als Zweitsprache; spricht z.T. schnell; war nicht ganz e<strong>in</strong>fach zum Verstehen; war sehr stak erkältet; sehr aufmerksam dabei, Wortf<strong>in</strong>dungen<br />

möglicherweise nicht ganz e<strong>in</strong>fach<br />

Frage Zeit Text-Orig<strong>in</strong>al Reduktion I Reduktion II<br />

Mart<strong>in</strong>, könnest du noch ganz<br />

laut und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />

00.00<br />

sagen.<br />

Mart<strong>in</strong><br />

Es ist noch wichtig, dass ich<br />

de<strong>in</strong>en Namen gut höre auf dem<br />

Gerät. Manchmal tönt die<br />

Stimme etwas an<strong>der</strong>s, wenn<br />

man sie aufnimmt und so b<strong>in</strong> ich<br />

dann ganz sicher, dass da <strong>der</strong><br />

Mart<strong>in</strong> spricht.<br />

Ich suche de<strong>in</strong>e Zeichnung<br />

heraus, die ich und Stella<br />

ausgewählt haben. Es ist schon<br />

e<strong>in</strong>e Weile her, dass du sie<br />

gezeichnet hast.<br />

Weisst du noch, was du<br />

gezeichnet hast, Mart<strong>in</strong>?<br />

Es ist halt schon e<strong>in</strong> Weilchen<br />

her, gell.<br />

Ah da ist sie. Schau e<strong>in</strong>mal<br />

Er<strong>in</strong>nerst du dich?<br />

Was passiert denn da alles?<br />

Rutschbahn rutschen.<br />

00:25<br />

00:58<br />

01:28<br />

Ja.<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>). Vergessen.<br />

Ja.<br />

Ich locke mit dem Seil e<strong>in</strong>en Fisch an, Rutschbahn rutschen und hier so<br />

schön zeichnen. Noch e<strong>in</strong> Muster.<br />

AAW: Mart<strong>in</strong> möchte<br />

fischen, er lockt mit e<strong>in</strong>er<br />

Angelschnur e<strong>in</strong>en Fisch an.<br />

BW: Mart<strong>in</strong> möchte<br />

Rutschbahn rutschen.<br />

AAW: Mart<strong>in</strong> möchte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

GS auch schön zeichnen.<br />

AAW: Fischen.<br />

BW: Rutschbahn<br />

rutschen.<br />

AAW: Schön<br />

zeichnen.<br />

37


Du hast ja ganz tolle Ideen. Wie<br />

stellst du dir das vor, wie man<br />

dies hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

machen könnte?<br />

Wie könnte es vielleicht se<strong>in</strong>? Es<br />

muss nicht funktionieren. Du<br />

könntest ja e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e<br />

Idee sagen.<br />

Es soll Spass se<strong>in</strong>?<br />

Spass soll es se<strong>in</strong>. Aha. Was<br />

me<strong>in</strong>st du denn genau mit<br />

Spass?<br />

Und diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Freuen die<br />

sich?<br />

Gefällt es ihnen da?<br />

O<strong>der</strong> bist du da alle<strong>in</strong>e auf dem<br />

Bild.<br />

Ah, das bist du. Da am<br />

Rutschen.<br />

Und hier am Seilspr<strong>in</strong>gen.<br />

Und da die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>, s<strong>in</strong>d<br />

dies alles Knaben o<strong>der</strong><br />

Mädchen? O<strong>der</strong> beides?<br />

S<strong>in</strong>d es e<strong>in</strong>fach Knaben, o<strong>der</strong><br />

hast du jemand ganz bestimmtes<br />

gezeichnet?<br />

Und e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong>, ist da auch<br />

e<strong>in</strong>e drauf?<br />

Wo wären den die Lehrer<strong>in</strong>nen.<br />

Was würden die machen <strong>in</strong><br />

01:40<br />

02:10<br />

02:24<br />

03:21<br />

(studiert)<br />

Weiss ich nicht.<br />

Es soll Spass se<strong>in</strong>.<br />

Ja.<br />

Lustig.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Das b<strong>in</strong> ich und da.<br />

Und hier b<strong>in</strong> ich.<br />

Ja.<br />

Knaben.<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

BEG: Die D<strong>in</strong>ge, welche<br />

Mart<strong>in</strong> sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

wünscht, sollen Spass<br />

machen („se<strong>in</strong>“).<br />

Es soll lustig se<strong>in</strong>.<br />

GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> freuen sich<br />

bei den Aktivitäten.<br />

SOZ: Mart<strong>in</strong> hat sich bei den<br />

Aktivitäten gezeichnet, er<br />

spielt mit an<strong>der</strong>en Knaben<br />

zusammen.<br />

BEG: Es soll<br />

Spass machen.<br />

Es soll lustig se<strong>in</strong>.<br />

GEF: Freude <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei den<br />

Aktivitäten.<br />

SOZ: Mart<strong>in</strong> spielt<br />

mit an<strong>der</strong>en<br />

Knaben<br />

zusammen.<br />

38


dieser Zeit, wo du Seil spr<strong>in</strong>gst<br />

o<strong>der</strong> h<strong>in</strong>unterrutschst?<br />

Würden sie euch zuschauen?<br />

Könnten sie auch mithelfen?<br />

Vielleicht hätten sie auch Spass,<br />

da h<strong>in</strong>unter zu rutschen.<br />

Und diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>, wie fühlen die<br />

sich hier?<br />

Weil sie sich so bewegen<br />

können?<br />

Und denkst du, dass man diese<br />

Spiele, die du gezeichnet hast,<br />

hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen<br />

könnte?<br />

Ne<strong>in</strong> o<strong>der</strong> ja. Ich habe dich nicht<br />

verstanden.<br />

Warum nicht?<br />

Das müsste man draussen<br />

machen? Was hast du gesagt?<br />

Die Badehose könnte man aber<br />

vielleicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gar<strong>der</strong>obe<br />

anziehen?<br />

Und das hier (Seilspr<strong>in</strong>gen)?<br />

Könnte man dies hier machen?<br />

Eigentlich schon. Dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong><br />

draussen?<br />

Ja, zeichnen könntest du dr<strong>in</strong>nen<br />

machen.<br />

03:52<br />

04:17<br />

04:35<br />

05:08<br />

Am besten da.<br />

Sie würden zuschauen, wie wir das machen.<br />

Ja.<br />

Glücklich.<br />

Mh (Ja).<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Dafür müsste man die Badehosen anziehen (nuschelt etwas).<br />

Ne<strong>in</strong>, für das Nasse müsste man die Badehosen anhaben.<br />

Ja.<br />

Draussen, Und das könnte man <strong>in</strong>nen machen.<br />

LP: Sie würden zuschauen,<br />

wie die K<strong>in</strong><strong>der</strong> spielen. Sie<br />

könnten auch mitmachen.<br />

GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d<br />

glücklich beim Seilspr<strong>in</strong>gen.<br />

R: Die Bewegungswünsche<br />

und an<strong>der</strong>en Wünsche s<strong>in</strong>d<br />

für Mart<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS nicht<br />

machbar. Man müsste für<br />

die Wasserrutsche sicher<br />

e<strong>in</strong>e Badehose anziehen.<br />

Zeichnen könnte man<br />

dr<strong>in</strong>nen. Seilspr<strong>in</strong>gen<br />

müsste man aber sicher<br />

draussen. Es hat draussen<br />

mehr Platz.<br />

LP: Zuschauen<br />

o<strong>der</strong> mitspielen.<br />

GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

fühlen sich<br />

glücklich beim<br />

Seilspr<strong>in</strong>gen.<br />

R: Nicht machbar,<br />

man müsste bei<br />

<strong>der</strong> Wasserrutsche<br />

sicher e<strong>in</strong>e<br />

Badehose<br />

anziehen.<br />

Zeichen könnte<br />

man dr<strong>in</strong>nen.<br />

Seilspr<strong>in</strong>gen aber<br />

draussen, weil es<br />

draussen mehr<br />

Platz hat.<br />

39


Warum dies hier eher draussen?<br />

Genau wegen dem Platz. Es hat<br />

halt hier nicht so viel Platz.<br />

Wenn es jetzt hier sehr viel Platz<br />

hätte? Was würdest du dir noch<br />

wünschen?<br />

Spi<strong>der</strong>man. Was würde denn<br />

dieser Spi<strong>der</strong>man machen?<br />

Was denn?<br />

Würdest du das auch gerne mit<br />

ihm machen?<br />

Bodehöcklis. So lässig. Machst<br />

du das gerne?<br />

Wie geht denn das?<br />

Aha.<br />

Der muss draussen bleiben, <strong>der</strong><br />

scheidet aus.<br />

Und das würdest du hier auch<br />

gerne machen?<br />

O<strong>der</strong> kann man dies nur im<br />

Turnen spielen?<br />

Und hier, könnte man es hier<br />

auch spielen?<br />

In <strong>der</strong> Pause. O<strong>der</strong> habt ihr es<br />

hier auch schon mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

gespielt?<br />

Ah, ihr könntet es zeichnen, wie<br />

05:36<br />

06:01<br />

06:47<br />

Es hat nicht mehr Platz.<br />

Und dies kann man auch draussen machen.<br />

Spi<strong>der</strong>man.<br />

Spielen.<br />

Fangis.<br />

Mh (ja). Und Bodehöcklis.<br />

Ja.<br />

E<strong>in</strong>er macht Musik und dann tanzen wir. Und wenn die Musik aufhört,<br />

muss man schnell auf den Boden runter sitzen.<br />

Und wer <strong>der</strong> Letzte ist, <strong>der</strong> muss draussen bleiben.<br />

Ja.<br />

Wir können es auch im Turnen.<br />

Ja, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause oben.<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Wir könnten es zeichnen.<br />

Wir könnten es zeichnen.<br />

SW: Mart<strong>in</strong> wünscht sich<br />

noch Spi<strong>der</strong>man. Mart<strong>in</strong><br />

würde gerne mit dem<br />

Spi<strong>der</strong>man <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS Fangis<br />

und Bodehöcklis spielen.<br />

SW: Mit dem<br />

Spi<strong>der</strong>man Fangis<br />

und Bodehöcklis<br />

spielen.<br />

40


ihr dies spielt.<br />

Aber vielleicht auch hier <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> spielen, dieses<br />

Bodehöcklis, o<strong>der</strong>?<br />

Ja, über den Spass haben wir<br />

schon gesprochen. Was genau<br />

macht denn hier beim Rutschen<br />

Spass?<br />

Aha, es lupft dich e<strong>in</strong> wenig <strong>in</strong><br />

die Höhe. Also du machst e<strong>in</strong>en<br />

Gump. Und dann rutscht es sehr<br />

schnell? Me<strong>in</strong>st du so?<br />

Das macht Spass?<br />

Und was macht hier Spass beim<br />

Seil?<br />

Wenn du gumpen kannst?<br />

Gumpst du mit beiden Be<strong>in</strong>en,<br />

o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em? O<strong>der</strong> wie<br />

machst du das?<br />

Mit e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong>.<br />

Ja, Mart<strong>in</strong>, ich habe noch e<strong>in</strong>e<br />

Frage zum Überlegen.<br />

Es gibt ja Leute, welche<br />

Schulhäuser bauen, Männer und<br />

Frauen, Schulhausbauer und<br />

Schulhausbauer<strong>in</strong>nen.<br />

Wenn du jetzt e<strong>in</strong><br />

Schulhausbauer wärest, kannst<br />

du dir dies vorstellen? Wenn du<br />

jetzt e<strong>in</strong> Schulhaus bauen<br />

könntest, wie würdest du das<br />

Schulhaus bauen, so dass es<br />

allen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gefällt?<br />

06:57<br />

07:40<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

Du gumpisch. Und da rutscht es mega streng.<br />

Ja.<br />

Gumpen.<br />

Auch Gumpen.<br />

Mh (Ja).<br />

Ich gumpe mit e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong>.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Mega weich.<br />

BEG: Mart<strong>in</strong> empf<strong>in</strong>det auf<br />

<strong>der</strong> Rutschbahn Spass,<br />

wenn es ihn <strong>in</strong> die Luft spickt<br />

und wenn er dann sehr<br />

schnell h<strong>in</strong>unter rutscht.<br />

BEG: Beim Seilspr<strong>in</strong>gen<br />

mag Mart<strong>in</strong>, dass er<br />

Gumpen kann. Dies macht<br />

ihm Spass.<br />

SH: Das Schulhaus müsste<br />

BEG: Rutschen<br />

macht Spass, weil<br />

es e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> die<br />

Luft spickt und weil<br />

man schnell<br />

h<strong>in</strong>unterrutscht.<br />

BEG: Mart<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gt gerne Seil,<br />

weil ihm das<br />

Gumpen Spass<br />

macht.<br />

SH: Es wäre weich<br />

41


Weich?<br />

Habe ich es richtig verstanden?<br />

Weich?<br />

Ja, was denn alles zum Spielen?<br />

Was am liebsten?<br />

Und wie würdest du das<br />

Schulhaus sonst noch bauen?<br />

Mit vielen Türen?<br />

Ah, e<strong>in</strong> Bett hätte es auch noch<br />

dr<strong>in</strong>?<br />

Um was zu machen?<br />

O<strong>der</strong> zum Ausruhen?<br />

Ja, möchtest du manchmal <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong> wenig schlafen.<br />

Ruhst du dich denn manchmal<br />

auf dem Sofa e<strong>in</strong> wenig aus?<br />

Du bist e<strong>in</strong> wenig erkältet.<br />

(Gespräch über Nastuch).<br />

Gut, Mart<strong>in</strong>. magst du noch e<strong>in</strong><br />

wenig mit mir sprechen?<br />

E<strong>in</strong> wenig noch? Es geht nicht<br />

mehr so lange.<br />

Es nimmt mich noch wun<strong>der</strong>,<br />

was du machst, wenn du frei<br />

hast, also wenn du ke<strong>in</strong>e Schule<br />

08:17<br />

08:40<br />

09:08<br />

10:10<br />

10:19<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Und mega viel zum Spielen.<br />

Alles. Tutti.<br />

Bodehöcklis.<br />

Und mega viel Türen.<br />

Mega gross mit Bett.<br />

Ja.<br />

Zum Schlafen.<br />

Zum Schlafen. Und sonst nichts.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ja. Mh.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ja.<br />

für Mart<strong>in</strong> sehr weich gebaut<br />

se<strong>in</strong>. Es hätte auch Mega<br />

viel zum Spielen im<br />

Schulhaus. Es gäbe viele<br />

Türen und auch e<strong>in</strong> Bett<br />

zum Schlafen.<br />

WBW: Se<strong>in</strong> liebster Wunsch<br />

zum Spielen ist Bodehöcklis.<br />

gebaut. Es wären<br />

viele Sachen zum<br />

Spielen dr<strong>in</strong>. Es<br />

gäbe viele Türen<br />

und e<strong>in</strong> Bett zum<br />

Schlafen.<br />

WBW:Bodehöcklis.<br />

42


hast? Was spielst du gerne?<br />

Kannst du das zu Hause auch<br />

spielen?<br />

Aber hast du noch e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schwester?<br />

Ist er älter o<strong>der</strong> jünger als du?<br />

Kannst du mit ihm Bodehöcklis<br />

spielen.<br />

Was spielt ihr denn sonst noch<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, ihr beiden?<br />

Dies spielt man ja dr<strong>in</strong>nen. Gibt<br />

es auch D<strong>in</strong>ge, welche ihr<br />

draussen spielt?<br />

Ah, jetzt ist zu kalt, um draussen<br />

zu spielen. Aber vielleicht im<br />

Sommer, o<strong>der</strong> wenn es nicht so<br />

kalt ist....<br />

Mit dem Kollegen. Was spielt ihr<br />

denn?<br />

Ja?<br />

Könnt ihr bei euch auch<br />

irgendwo h<strong>in</strong>aufklettern, o<strong>der</strong><br />

so?<br />

Würdest du hier manchmal<br />

gerne e<strong>in</strong> wenig klettern?<br />

Ja, im W<strong>in</strong>ter ist es verboten,<br />

weil es rutschig ist, o<strong>der</strong>?<br />

Aber du würdest gerne klettern?<br />

10:10<br />

11:41<br />

Bodenhöcklis.<br />

Mh (Ja).<br />

Ich habe noch e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>.<br />

Er ist älter.<br />

Ja, er ist acht. Er heisst D.<br />

Playstation.<br />

Ne<strong>in</strong>, jetzt ist es kalt.<br />

Spiele ich mit dem Kollege.<br />

Fangis.<br />

Ja.<br />

Ja, aber es ist verboten.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

FZ: Mart<strong>in</strong> spielt auch <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Freizeit gerne<br />

Bodehöcklis. Er spielt es mit<br />

se<strong>in</strong>em älteren Bru<strong>der</strong>.<br />

Mart<strong>in</strong> spielt Playstation <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Freizeit. Wenn es<br />

nicht so kalt ist wie jetzt,<br />

dann spielt Mart<strong>in</strong> auch<br />

gerne Fangis draussen mit<br />

e<strong>in</strong>em Kollegen.<br />

FZ: Mit dem<br />

Bru<strong>der</strong><br />

Bodehöcklis<br />

spielen;<br />

Playstation<br />

spielen; mit dem<br />

Kollengen<br />

draussen Fangis<br />

spielen.<br />

43


Das hast du auf de<strong>in</strong>er<br />

Zeichnung nicht gezeichnet,<br />

o<strong>der</strong>?<br />

Du kletterst also auch gern?<br />

Was machst du sonst noch gern<br />

mit Bewegung?<br />

Ja.<br />

Du Mart<strong>in</strong>, die erwachsenen<br />

Leute, Frauen und Männer, o<strong>der</strong><br />

die Lehrer<strong>in</strong>nen, und ich auch,<br />

wir denken, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

sehr gerne bewegen. Jetzt wollte<br />

ich dich fragen, ist dies so, o<strong>der</strong><br />

ist dies bei dir an<strong>der</strong>s? Bewegst<br />

du dich gerne, o<strong>der</strong> eher<br />

weniger?<br />

Ja, du bewegst dich gerne. Und<br />

was machst du denn gerne?<br />

Tanzen? Von dem hast du ja<br />

noch gar nichts erzählt. Wo<br />

tanzest du denn, o<strong>der</strong> wann?<br />

Oh, so lässig. Kannst du dies<br />

manchmal <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

auch machen?<br />

Nicht. Aber würdest du gerne?<br />

Warum nicht?<br />

Hast du nicht auch das Gefühl,<br />

die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> hätten auch<br />

Spass am Tanzen.<br />

12:08<br />

12:20<br />

12:38<br />

13:15<br />

13:41<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ja.<br />

Nichts. Ah doch Computer spielen und rechnen.<br />

Ich bewege mich gerne.<br />

Tanzen.<br />

D. (Bru<strong>der</strong>) macht mit dem Computer Musik und dann tanzen wir.<br />

Mm (ne<strong>in</strong>).<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

(Pause).<br />

Mm (ne<strong>in</strong>). (Mart<strong>in</strong> lächelt etwas verlegen).<br />

BW: Mart<strong>in</strong> klettert gerne im<br />

Lorbeerbaumgebüsch<br />

herum. Im W<strong>in</strong>ter haben<br />

dies die Lehrpersonen<br />

verboten. Die Äste s<strong>in</strong>d sehr<br />

rutschig und es sei zu<br />

gefährlich für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

AAW: Mart<strong>in</strong> rechnet gerne.<br />

Mart<strong>in</strong> spielt auch gerne am<br />

Computer.<br />

FZ: Mart<strong>in</strong> tanzt gerne <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Freizeit. Se<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong><br />

macht Musik und Mart<strong>in</strong><br />

tanzt dazu.<br />

BW: Im Gebüsch<br />

klettern.<br />

AAW: Rechnen;<br />

am Computer<br />

spielen.<br />

FZ: Tanzen zu <strong>der</strong><br />

Musik se<strong>in</strong>es<br />

Bru<strong>der</strong>s.<br />

44


O<strong>der</strong> wäre es e<strong>in</strong> wenig<br />

schwierig, wenn sie dir beim<br />

Tanzen zuschauen würden?<br />

Lächelst du wegen dem so?<br />

Aha, aber wenn du das gerne<br />

machst, dann könntest du das<br />

doch machen?<br />

Ich habe nicht gewusst, dass du<br />

gerne tanzt.<br />

Du kannst sicher gut tanzen.<br />

Und du hast gerne Musik?<br />

Du bist also nicht e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d,<br />

welches e<strong>in</strong>fach nur gerne sitzt?<br />

Schon nicht. Dann denke ich<br />

dies richtig <strong>von</strong> dir, dass du dich<br />

auch gerne bewegst?<br />

Und so e<strong>in</strong> wenig still sitzen,<br />

machst du das manchmal schon<br />

auch.<br />

O<strong>der</strong> möchtest du denn ganzen<br />

Tag sitzen?<br />

Ah Mart<strong>in</strong>, ich wollte dich noch<br />

fragen, wie es ist mit Velo<br />

fahren.<br />

Kannst du Velo fahren?<br />

Oh je. Wer kann es dir denn<br />

flicken?<br />

Kann man es nicht flicken?<br />

Ist es so sehr kaputt?<br />

14:05<br />

14:30<br />

14:50<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

Ja.<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mh (Ja).<br />

Ja.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Gut.<br />

Ja, aber me<strong>in</strong> Velo ist kaputt.<br />

Ke<strong>in</strong>er. Me<strong>in</strong> Vater kauft e<strong>in</strong> Neues.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ja. Es hat drei Löcher.<br />

FZ: Mart<strong>in</strong> fährt auch gerne<br />

Velo. Im Moment ist das<br />

Velo lei<strong>der</strong> kaputt. Es hat<br />

drei Löcher. Niemand flickt<br />

das Velo. Se<strong>in</strong> Vater kauft<br />

ihm e<strong>in</strong> neues Velo.<br />

FZ: Velo fahren,<br />

das Velo ist lei<strong>der</strong><br />

im Moment kaputt.<br />

45


Und diese kann man nicht mehr<br />

flicken.<br />

Aber dann kauft er vielleicht<br />

e<strong>in</strong>en neuen Reifen?<br />

Mart<strong>in</strong>, feiert ihr Weihnacht zu<br />

Hause o<strong>der</strong> ist dies ke<strong>in</strong> Fest bei<br />

Dir?<br />

Ich frage wegen den Wünschen.<br />

Man kann sich manchmal etwas<br />

wünschen, vielleicht auf den<br />

Geburtstag o<strong>der</strong> so...<br />

Wenn du jetzt e<strong>in</strong>en Wunsch<br />

hättest bei Stella: Was würdest<br />

du dir wünschen, <strong>von</strong> den<br />

Sachen, welche du hier gerne<br />

machen möchtest, zum<br />

Bewegen o<strong>der</strong> Spielen? Was<br />

wäre de<strong>in</strong> grösster Wunsch?<br />

Ich weiss nicht, ob es <strong>in</strong><br />

Erfüllung geht, alles geht nicht <strong>in</strong><br />

Erfüllung, aber wünschen kann<br />

man immer etwas.<br />

Ah, dass du e<strong>in</strong> Spi<strong>der</strong>man<br />

wärst.<br />

Aha, dass man dich beissen<br />

würde und es würde dir nichts<br />

tun. Du wärst also unverletzlich?<br />

Was würde denn dieser<br />

Spi<strong>der</strong>man gerne machen? Was<br />

wäre <strong>der</strong> grösste Wunsch <strong>von</strong><br />

diesem Spi<strong>der</strong>man?<br />

Hast du e<strong>in</strong>e Idee? Du weisst es<br />

vielleicht nicht, aber vielleicht<br />

hast du e<strong>in</strong>e Idee?<br />

15:30<br />

15:45<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Mh (ja).<br />

Mm (ne<strong>in</strong>).<br />

Dass ich e<strong>in</strong> Spi<strong>der</strong>man b<strong>in</strong>.<br />

Und dass man mich beissen könnte und dass es mir nichts machen<br />

würde.<br />

Mh (Ja).<br />

Ich weiss es nicht.<br />

WBW: Mart<strong>in</strong> möchte gerne<br />

e<strong>in</strong> Spi<strong>der</strong>mann se<strong>in</strong>. Er<br />

wäre unverletzlich.<br />

WBW: E<strong>in</strong><br />

unverletzlicher<br />

Spi<strong>der</strong>mann se<strong>in</strong>.<br />

46


Weisst du es nicht? Vielleicht<br />

fliegt o<strong>der</strong> gumpt er gerne o<strong>der</strong><br />

spr<strong>in</strong>gt gerne mit dem Seil.<br />

Ja, dass ist auch e<strong>in</strong>e Antwort.<br />

Du weisst es e<strong>in</strong>fach, nicht, gell.<br />

Gut, danke Mart<strong>in</strong>. Es war<br />

<strong>in</strong>teressant, mit dir zu sprechen.<br />

Danke, dass du mit mir<br />

gesprochen hast.<br />

Schalten wir noch das Gerät aus.<br />

Du kannst da auf Stopp drücken,<br />

wenn du möchtest.<br />

16:39 Ich habe ke<strong>in</strong>e Idee.<br />

16:55<br />

Ich weiss es nicht.<br />

Mh (Ja).<br />

47


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

03 Mart<strong>in</strong><br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): Rutschbahn rutschen / im Gebüsch klettern<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): Bodehöcklis spielen („e<strong>in</strong>er macht Musik und dann tanzen wir, und wenn die<br />

Musik aufhört, muss man schnell auf den Boden runter sitzen“)<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): es soll Spass machen („es soll Spass se<strong>in</strong>“) / es soll lustig se<strong>in</strong> / rutschen macht<br />

Spass, weil es e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> die Luft spickt und weil man schnell h<strong>in</strong>unterrutscht („du gumpisch,<br />

und da rutscht es mega streng“) / Seilspr<strong>in</strong>gen, weil ihm das Gumpen Spass macht<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): spielt mit an<strong>der</strong>en Knaben zusammen<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): Freude / glücklich beim Seilspr<strong>in</strong>gen<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): zuschauen / mitspielen<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): bei <strong>der</strong> Wasserrutsche müsste man die Badehose anziehen / Seilspr<strong>in</strong>gen<br />

draussen, weil es draussen mehr Platz hat<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

-<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): mit Spi<strong>der</strong>man Fangis und Bodehöcklis spielen / e<strong>in</strong> unverletzlicher Spi<strong>der</strong>man<br />

se<strong>in</strong> („und dass man mich beissen könnte und dass es mir nichts machen würde“)<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): fischen / am Computer spielen / schön zeichnen / rechnen<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): „weich“ gebaut / viele Sachen zum Spielen / viele Türen und e<strong>in</strong> Bett<br />

Freizeit (FZ)<br />

Mart<strong>in</strong> (03): mit dem Bru<strong>der</strong> Bodehöcklis spielen / Playstation spielen / mit dem Kollegen<br />

draussen Fangis spielen / tanzen zur Musik se<strong>in</strong>es Bru<strong>der</strong>s / Velo fahren<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

-<br />

48


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

03 Mart<strong>in</strong><br />

Mart<strong>in</strong> gibt als liebsten Wunsch Bodehöcklis spielen an. Er erklärt dieses Spiel so: „E<strong>in</strong>er<br />

macht Musik und dann tanzen wir, und wenn die Musik aufhört, muss man schnell auf den<br />

Boden runter sitzen“. Mart<strong>in</strong> wünscht sich auch e<strong>in</strong>e Wasserrutschbahn. Dazu me<strong>in</strong>t er: „Du<br />

gumpisch, und da rutscht es mega streng“. Mart<strong>in</strong> möchte auch gerne im Gebüsch<br />

herumklettern.<br />

Er möchte auch mit an<strong>der</strong>en Knaben zusammen seilspr<strong>in</strong>gen. Die Knaben freuen sich beim<br />

Seilspr<strong>in</strong>gen und s<strong>in</strong>d glücklich dabei. Ihm macht das Gumpen Spass. Seilspr<strong>in</strong>gen könnte<br />

man aber nur draussen, weil es dort mehr Platz hat. Die D<strong>in</strong>ge, welche er sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> wünscht, sollen Spass „se<strong>in</strong>“ und es soll lustig se<strong>in</strong>.<br />

Mart<strong>in</strong> möchte gerne mit Spi<strong>der</strong>man Fangis und Bodehöcklis spielen. Er möchte auch e<strong>in</strong><br />

Spi<strong>der</strong>man se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> unverletzlicher „und dass man mich beissen könnte und dass es mir<br />

nichts machen würde“. Mart<strong>in</strong> möchte auch fischen, am Computer spielen, rechnen und<br />

„schön“ zeichnen.<br />

Se<strong>in</strong> Schulhaus wäre „ mega weich“ gebaut. Es hätte viele Sachen zum Spielen, viele Türen<br />

und e<strong>in</strong> Bett.<br />

In <strong>der</strong> Freizeit spielt Mart<strong>in</strong> mit dem Bru<strong>der</strong> Bodehöcklis und Playstation. Er liebt es, mit dem<br />

Kollegen draussen Fangis zu spielen. Er tanzt auch gerne zur Musik se<strong>in</strong>es Bru<strong>der</strong>s. Er fährt<br />

auch gerne Velo.<br />

(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

seilspr<strong>in</strong>gen; Wasserrutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wasserbecken landen;<br />

zeichnen<br />

49


04 Mirjam<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />

Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

50


Interview-Protokoll Laufnr.: 04<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Mirjam Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 6 Jahre 9 Monate<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 16:47 Datum: 15.12.2009<br />

Bemerkungen: sehr aufmerksam beim Gespräch dabei; spricht leise und schnell; wächst mit zwei Erstsprachen auf; versteht und spricht ziemlich gut Deutsch<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

Kannst Du zuerst e<strong>in</strong>mal laut und 00:00<br />

deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />

Mirjam.<br />

Also M., weisst du noch, was du<br />

gezeichnet hast?<br />

Du hast zwei gemacht. Welche<br />

wollen wir zuerst anschauen?<br />

Ja, M,. du hast ja ganz tolle<br />

Ideen, was man da alles machen<br />

könnte.<br />

Und wie stellst du dir das vor,<br />

was man da machen könnte?<br />

Du hast dir da etwas gewünscht<br />

zum Spielen, weisst du noch?<br />

Wie denkst du dir das? Was<br />

passiert auf dem Bild?<br />

Was passiert da?<br />

Ah, H<strong>in</strong>unterrutschen, das<br />

würdest du dir wünschen.<br />

E<strong>in</strong> Haus, wo man<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen kann.<br />

Und wie kommt man da h<strong>in</strong>auf?<br />

Also du hättest gerne e<strong>in</strong> Haus,<br />

wo man h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen kann?<br />

Könnte man das da <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> machen?<br />

00:25<br />

00:48<br />

01:12<br />

01:32<br />

Mh (Ja).<br />

Die da.<br />

(Pause).<br />

Mh (Ja).<br />

Da kann man h<strong>in</strong>unterrutschen.<br />

Ja, e<strong>in</strong> Haus, wo man h<strong>in</strong>unterrutschen kann.<br />

Mit dieser Leiter.<br />

Mh (Ja).<br />

BW: Mirjam wünscht sich e<strong>in</strong><br />

Haus, bei dem sie mit e<strong>in</strong>er<br />

Leiter h<strong>in</strong>aufklettern und auf<br />

e<strong>in</strong>er Rutschbahn<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen kann (wie<br />

auf e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />

Spielplatz).<br />

BW: E<strong>in</strong> Haus,<br />

bei dem sie mit<br />

e<strong>in</strong>er Leiter<br />

h<strong>in</strong>aufklettern<br />

und auf e<strong>in</strong>er<br />

Rutschbahn<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

kann.<br />

54


Was denkst du?<br />

Nicht. Warum nicht?<br />

In <strong>der</strong> Pause könnte man das<br />

machen? O<strong>der</strong> wie hast du das<br />

geme<strong>in</strong>t?<br />

Dort drüben auf dem Spielplatz<br />

hat es so etwas, o<strong>der</strong> nicht?<br />

Aber du würdest dir so etwas<br />

wünschen?<br />

Und wenn man sich jetzt ganz<br />

fest etwas wünschen könnte,<br />

egal ob es geht o<strong>der</strong> nicht,<br />

könntest du dir vorstellen, das<br />

man das hier im Zimmer machen<br />

könnte?<br />

Irgendwo h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen?<br />

Fändest Du das toll?<br />

Du, spielst du hier ganz alle<strong>in</strong>e?<br />

Und sonst hat es noch an<strong>der</strong>e<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die dabei wären?<br />

Ah, du hast e<strong>in</strong>e Schwester.<br />

Ist sie älter o<strong>der</strong> jünger als du?<br />

Viel älter?<br />

Wie heisst sie?<br />

Kam sie auch hier <strong>in</strong> die<br />

<strong>Grundstufe</strong>?<br />

Das Mädchen da drauf (auf <strong>der</strong><br />

Zeichnung), o<strong>der</strong> du (hier auf <strong>der</strong><br />

Zeichnung), freut sie sich o<strong>der</strong> ist<br />

02:12<br />

Ää (Ne<strong>in</strong>).<br />

Es hat Pause.<br />

Dort drüben hats Spielplatz.<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

02:32 Mh (Ja).<br />

03:25<br />

Me<strong>in</strong>e Schwester.<br />

Älter.<br />

Zwei Jahre älter.<br />

V.<br />

Ne<strong>in</strong>, <strong>in</strong> die zweite Klasse.<br />

R: Mirjam könnte es sich<br />

vorstellen, dass man hier <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen könnte. Sie<br />

fände es toll, wenn sie dies<br />

machen könnte.<br />

SOZ: Mirjam spielt alle<strong>in</strong>e.<br />

R: Könnte es sich<br />

vorstellen, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

GS etwas zum<br />

h<strong>in</strong>aufklettern<br />

und<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen<br />

zu haben.<br />

SOZ: Spielt<br />

alle<strong>in</strong>e.<br />

55


sie eher traurig?<br />

Und warum ist sie fröhlich?<br />

Vielleicht weil sie da<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen kann, o<strong>der</strong>?<br />

O<strong>der</strong> wie fühlst du dich, wenn du<br />

hier so h<strong>in</strong>unterrutschen kannst?<br />

Fröhlich, ja. Warum?<br />

Weil es so schnell geht.<br />

Kannst du hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

irgendwo h<strong>in</strong>aufklettern und<br />

h<strong>in</strong>unterrutschen?<br />

Nicht?<br />

Und würdest du das gern<br />

machen?<br />

Wow, möchtest du dies auch?<br />

Und dann hast du gesagt: Kann<br />

ich auch so e<strong>in</strong>es haben. O<strong>der</strong><br />

was hast du gesagt?<br />

Nichts. Ja.<br />

Das wäre vielleicht noch etwas<br />

lässiges, gell?<br />

Ja, das Mädchen da ist fröhlich,<br />

vielleicht hat sie auch e<strong>in</strong><br />

bisschen Spass zum<br />

H<strong>in</strong>unterrutschen.<br />

O<strong>der</strong> was ist für dich Spass?<br />

04:05<br />

04:35<br />

04:50<br />

Dann habe ich noch e<strong>in</strong>e Frage: 05:10<br />

Fröhlich.<br />

Mh (??).<br />

Fröhlich.<br />

Weil es schnell geht.<br />

Mh (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mh (Ja).<br />

Me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> hat dies zu Hause (Haus mit Rutschbahn).<br />

Ich habe mal e<strong>in</strong>es gesehen.<br />

Beim Restaurant.<br />

Nichts.<br />

Mh (Ja).<br />

Dass ich h<strong>in</strong>unterrutschen kann.<br />

GEF: Mirjam ist fröhlich beim<br />

H<strong>in</strong>unterrutschen.<br />

BEG: Mirjam fühlt sich<br />

fröhlich beim<br />

H<strong>in</strong>unterrutschen, weil es so<br />

schnell geht.<br />

GEF: Fröhlich<br />

beim<br />

H<strong>in</strong>unterrutschen<br />

BEG: Mirjam fühlt<br />

sich fröhlich beim<br />

H<strong>in</strong>unterrutschen,<br />

weil es so schnell<br />

geht.<br />

56


Weisst du schon, was du werden<br />

möchtest, wenn du gross bist?<br />

Weisst du es noch nicht? Du<br />

hast ja auch noch e<strong>in</strong> bisschen<br />

Zeit, gell.<br />

Es gibt Leute, die Schulhäuser<br />

bauen für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Du wärest e<strong>in</strong>e<br />

Schulhausbauer<strong>in</strong>.<br />

Wie würdest Du e<strong>in</strong> Schulhaus<br />

für K<strong>in</strong><strong>der</strong> bauen? Was müsste<br />

es da dr<strong>in</strong> haben, was du gut<br />

fändest o<strong>der</strong> was dir gut gefallen<br />

würde.<br />

E<strong>in</strong>e Küche? Wofür denn e<strong>in</strong>e<br />

Küche?<br />

Damit man Kochen kann <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schule?<br />

Ja, das ist e<strong>in</strong>e ganz gute Idee,<br />

das hat es hier nicht, gell. Aber<br />

es wäre e<strong>in</strong>e gute Idee e<strong>in</strong>er<br />

Schulhausbauer<strong>in</strong>.<br />

Und was müsste es sonst noch<br />

so haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schulhaus?<br />

Es kann auch e<strong>in</strong> bisschen<br />

etwas Verrücktes se<strong>in</strong>.<br />

O<strong>der</strong> e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>gang wie e<strong>in</strong>e Leiter<br />

und e<strong>in</strong>e Rutschbahn als<br />

Ausgang? Zum Beispiel.<br />

O<strong>der</strong> was hast du noch für<br />

Ideen?<br />

Also es kann auch etwas se<strong>in</strong>,<br />

das vielleicht nicht geht, weisst<br />

du.<br />

05:33<br />

06:28<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Zimmer.<br />

E<strong>in</strong>e Küche<br />

Zum Kochen.<br />

Ja.<br />

(Pause)<br />

Ich weiss nicht.<br />

SH: Mirjam sagt, dass es im<br />

Schulhaus Zimmer und e<strong>in</strong>e<br />

Küche zum Kochen haben<br />

sollte.<br />

SH: Im<br />

Schulhaus sollte<br />

es Zimmer und<br />

e<strong>in</strong>e Küche zum<br />

Kochen haben.<br />

57


Weisst Du es gerade nicht?<br />

Und dann hast du ja hier sonst<br />

noch etwas gezeichnet.<br />

Ah, das ist e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>. Und<br />

das fändest du auch gut, wenn<br />

es das hier hätte.<br />

Gell, M., ihr habt ja manchmal so<br />

Atelier.<br />

Was würdest du dir wünschen<br />

für das Atelier. Weisst du, so<br />

Sachen zum Bewegen?<br />

O<strong>der</strong> könnt ihr das manchmal im<br />

Atelier, etwas auslesen, zum<br />

Bewegen. Trampol<strong>in</strong> o<strong>der</strong> so?<br />

Aber fändest du das auch noch<br />

gut, wenn man etwas auslesen<br />

könnte?<br />

Was wäre das dann zum<br />

Beispiel?<br />

Weisst du es gerade nicht?<br />

Jetzt wollen wir noch e<strong>in</strong>mal auf<br />

die an<strong>der</strong>e Seite schauen. Willst<br />

du drehen?<br />

Oh, was hast du hier alles<br />

gezeichnet?<br />

Kannst du es noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong><br />

bisschen sagen?<br />

Ah, vorsichtig laufen.<br />

Also etwas, wo man e<strong>in</strong> wenig<br />

aufpassen muss.<br />

06:50<br />

07:17<br />

07:27<br />

08:09<br />

Ääh.<br />

E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>.<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mh (Ja).<br />

Weiss nicht.<br />

Da ist das Bänkle<strong>in</strong>, wo man so vorsichtig laufen muss.<br />

BW: Mirjam fände es gut,<br />

wenn es e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> GS hätte.<br />

BW: Mirjam wünscht sich e<strong>in</strong><br />

Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren.<br />

BW: Trampol<strong>in</strong>.<br />

BW: Bänkle<strong>in</strong><br />

zum Balancieren.<br />

58


Und das würdest du dir auch hier<br />

wünschen?<br />

Im Turnen.<br />

Und wenn es jetzt hier wäre, und<br />

du könntest es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause o<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Atelier, als Posten<br />

auslesen? Würdest du es<br />

auslesen?<br />

Und hier hast du noch e<strong>in</strong>mal<br />

etwas gezeichnet.<br />

Aha, das ist das, was ihr<br />

manchmal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle<br />

gemacht habt?<br />

Also dann steht man da, und<br />

dann steht man dah<strong>in</strong>ter, so bei<br />

<strong>der</strong> Matte und dann lässt man<br />

sich so h<strong>in</strong>unterfallen.<br />

Ah, genau, ich er<strong>in</strong>nere mich, als<br />

Frau B. noch da war, da haben<br />

wir doch mal drüben im Turnen<br />

etwas gemacht, und dann hast<br />

du doch de<strong>in</strong>en Fuss e<strong>in</strong><br />

bisschen verletzt beim<br />

Mattenwagen.<br />

Weisst du das noch?<br />

Das ist ganz lange her. Du bist<br />

mit dem Fuss an den<br />

Mattenwagen gekommen.<br />

Weisst du nicht mehr? Es ist<br />

zum Glück nichts passiert. Das<br />

ist aber schon sehr lange her. Da<br />

warst du noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten<br />

<strong>Grundstufe</strong> und etwa so kle<strong>in</strong>.<br />

Magst du noch e<strong>in</strong> bisschen<br />

08:44<br />

09:01<br />

09:27<br />

10:03<br />

Ne<strong>in</strong>, im Turnen.<br />

Mh (Ja).<br />

E<strong>in</strong>e Matte und e<strong>in</strong>e Leiter.<br />

Da kann man h<strong>in</strong>stehen, wenn man zu kle<strong>in</strong> ist, dann so mitreiten und<br />

runterfallen lassen.<br />

Mh (Ja).<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mh (Ja).<br />

R: Mirjam kann sich e<strong>in</strong><br />

Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren<br />

zuerst nur im Turnen<br />

vorstellen.<br />

R: Mirjam könnte es sich<br />

auch vorstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause<br />

o<strong>der</strong> im Atelier zu<br />

balancieren.<br />

BW: Mirjam möchte gerne<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit<br />

e<strong>in</strong>er Matte h<strong>in</strong>unterfallen<br />

lassen.<br />

R: E<strong>in</strong> Bänkle<strong>in</strong><br />

zum Balancieren<br />

wäre im Turnen<br />

möglich. Sie<br />

könnte es sich<br />

auch vorstellen,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause o<strong>der</strong><br />

während des<br />

Ateliers zu<br />

balancieren.<br />

BW:<br />

H<strong>in</strong>aufklettern<br />

und sich mit e<strong>in</strong>er<br />

Matte<br />

h<strong>in</strong>unterfallen<br />

lassen.<br />

59


sprechen? E<strong>in</strong> bisschen? Wir<br />

haben nicht mehr so lange.<br />

Also, Mirjam, wenn du frei hast,<br />

was spielst du am liebsten?<br />

Mit Puppen, ja.<br />

Hat es hier auch e<strong>in</strong>e<br />

Puppenecke?<br />

Spielst du hier manchmal auch<br />

mit den Puppen?<br />

Ah, da hat es gar ke<strong>in</strong>e Puppen?<br />

Du möchtest so richtige Puppen?<br />

De<strong>in</strong>e Schwester hat nur zwei<br />

und du hast ganz viele?<br />

Ah, sie ist schon e<strong>in</strong> bisschen zu<br />

gross.<br />

Darfst du mit ihren beiden<br />

Puppen spielen?<br />

Ja.<br />

Wenn jetzt heute Nachmittag<br />

ke<strong>in</strong>e Schule gewesen wäre o<strong>der</strong><br />

wenn heute morgen ke<strong>in</strong>e<br />

Schule gewesen wäre, und wenn<br />

die Lehrer<strong>in</strong>nen krank gewesen<br />

wären, was hättest du dann am<br />

liebsten spielen wollen?<br />

Wenn jetzt alle gesagt hätten:<br />

Oh, Mirjam, du kannst<br />

heimgehen: Was hättest du dann<br />

spielen wollen o<strong>der</strong> machen?<br />

Hast du e<strong>in</strong>e Idee?<br />

Mit den Puppen spielen o<strong>der</strong> so?<br />

10:08<br />

10:40<br />

11:35<br />

12:17<br />

Mh (Ja).<br />

Mit Puppen.<br />

Mh (Ja).<br />

Da hat es ke<strong>in</strong>e Puppen.<br />

Da hat es nur so Babys.<br />

Ich habe zu Hause. Ganz viele.<br />

Me<strong>in</strong>e Schwester hat zwei.<br />

Sie spielt gar nicht mit Puppen.<br />

Sie ist acht.<br />

Manchmal. Sie ist schon bald neun. Sie ist älter. Ich b<strong>in</strong> sieben und sie ist<br />

neun.<br />

(denkt nach)<br />

Malen.<br />

FZ: Mirjam spielt <strong>in</strong> ihrer<br />

Freizeit am liebsten mit<br />

Puppen.<br />

SFZW: Malen.<br />

FZ: Mit Puppen<br />

spielen.<br />

SFZW: Malen.<br />

60


Malen. Ah, das machst du auch<br />

noch gerne. Gut, das ist auch<br />

etwas Schönes.<br />

Dann nimmt mich noch etwas<br />

wun<strong>der</strong>.<br />

Die erwachsenen Leute, die<br />

Lehrer<strong>in</strong>nen, Mamma o<strong>der</strong> Papa<br />

o<strong>der</strong> ich, die denken <strong>von</strong> den<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> gerne<br />

bewegen.?<br />

Ist das bei dir auch so o<strong>der</strong> ist<br />

das bei dir an<strong>der</strong>s?<br />

Und so herumspr<strong>in</strong>gen tust du<br />

das gerne?<br />

Bodenhöcklis?<br />

Und habt ihr das Bodenhöcklis<br />

im Turnen gemacht?<br />

Weisst du es nicht mehr?<br />

Das f<strong>in</strong>dest du lässig?<br />

Bekommst Du auch Sachen zu<br />

Weihnachten?<br />

(Gespräch über<br />

Weihnachtsgeschenke)<br />

Wenn du <strong>von</strong> Stella noch etwas<br />

wünschen könntest, was du hier<br />

gerne machen möchtest, also<br />

z.B. balancieren o<strong>der</strong><br />

12:30<br />

13:21<br />

14:08<br />

14:50<br />

Ja.<br />

Mh (Ja).<br />

Mmh (??).<br />

Mmh (??).<br />

Wenn ich Geburtstag habe, dann mache ich Bodenhöcklis. Und wer<br />

gewonnen hat, bekommt etwas.<br />

Ich habe immer fast gewonnen beim Bodenhöcklis letztes Jahr.<br />

Hm?<br />

In <strong>der</strong> Musikschule macht man Bodehöcklis.<br />

Das macht Spass.<br />

Ja.<br />

Mami hat schon Weihnachtspäckli.<br />

BW: Bodenhöcklis spielen.<br />

BEG: Bodenhöcklis spielen<br />

macht Spass.<br />

BW:<br />

Bodenhöcklis<br />

spielen.<br />

BEG:<br />

Bodenhöcklis<br />

macht Spass.<br />

61


h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen. Was würdest<br />

du dir wünschen, was du hier<br />

ganz gerne machen würdest?<br />

Und was wäre <strong>in</strong> diesem Atelier<br />

vielleicht für e<strong>in</strong> Posten, den du<br />

toll fändest? Zum Bewegen?<br />

Etwas zum Balancieren o<strong>der</strong><br />

zum H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen? Zum<br />

Klettern und Rutschen?<br />

Du hättest nur e<strong>in</strong>en Wunsch.<br />

Ja, das könnte man vielleicht<br />

irgendwie machen, im Atelier.<br />

E<strong>in</strong> grosses im Garten?<br />

Aha.<br />

El<strong>in</strong>a...<br />

Darfst du manchmal zu ihnen<br />

spielen gehen?<br />

Aha.<br />

Dann geht ihr dort zu Besuch<br />

und dann könnt ihr zusammen<br />

hüpfen.<br />

Schön.<br />

Also, Mirjam, ich danke dir<br />

vielmals für die D<strong>in</strong>ge, die du<br />

erzählt hast. Es war schön, mit<br />

dir zu sprechen.<br />

15:48<br />

16:25<br />

Atelier.<br />

Weiss es nicht.<br />

Trampol<strong>in</strong>.<br />

Me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong>es.<br />

Mh. (Ja)<br />

Und sie hat e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>. Ich weiss nicht wie er heisst.<br />

Ich weiss nicht wie sie heissen.<br />

Sie heissen Mel<strong>in</strong>a und Mark.<br />

Mel<strong>in</strong>a und Mark<br />

Die haben e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>. Und manchmal gehen wir zu ihnen auf Besuch.<br />

Mh (Ja).<br />

AAW: Mirjam nennt als<br />

liebster Wunsch Atelier.<br />

WBW: Trampol<strong>in</strong> im Atelier.<br />

FZ: Mirjam geht manchmal<br />

zu ihrer Freund<strong>in</strong> auf<br />

Besuch. Sie spr<strong>in</strong>gen dann<br />

Trampol<strong>in</strong>.<br />

AAW: Liebster<br />

Wunsch ist<br />

Atelier.<br />

WBW: Trampol<strong>in</strong><br />

im Atelier.<br />

FZ: Bei <strong>der</strong><br />

Freund<strong>in</strong> zu<br />

Hause Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen.<br />

62


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

04 Mirjam<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Mirjam (04): e<strong>in</strong> Haus mit e<strong>in</strong>er Leiter, um h<strong>in</strong>auf zu klettern und e<strong>in</strong>er Rutschbahn um<br />

h<strong>in</strong>unter zu rutschen / Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen / Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren („da ist das Bänkle<strong>in</strong>,<br />

wo man so vorsichtig laufen muss“)/ Bodenhöcklis spielen / h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er<br />

Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen („da kann man h<strong>in</strong>stehen, wenn man zu kle<strong>in</strong> ist, dann so<br />

mitreiten und runterfallen lassen“)<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

Mirjam (04): Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen im Atelier<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

Mirjam (04): fröhlich beim H<strong>in</strong>unterrutschen, weil es schnell geht („weil es schnell geht“) /<br />

Bodenhöcklis macht Spass („das macht Spass“)<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

Mirjam (04): spielt alle<strong>in</strong>e<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

Mirjam (04): fröhlich, beim H<strong>in</strong>unterrutschen<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

-<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

Mirjam (04): könnte es sich vorstellen im Innenraum etwas zum H<strong>in</strong>aufklettern und zum<br />

H<strong>in</strong>unterrutschen zu haben / Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren im Turnen, auch vorstellbar <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Pause o<strong>der</strong> während Atelier<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

-<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

-<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Mirjam (04): Atelier<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

Mirjam (04): Zimmer und e<strong>in</strong>e Küche zum Kochen<br />

Freizeit (FZ)<br />

Mirjam (04): mit Puppen spielen / bei <strong>der</strong> Freund<strong>in</strong> zu Hause Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

Mirjam (04): malen<br />

63


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

04 Mirjam<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

Mirjam wünscht sich e<strong>in</strong> Haus mit e<strong>in</strong>er Leiter, um h<strong>in</strong>auf zu klettern und mit e<strong>in</strong>er<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unter zu rutschen. Mirjam ist fröhlich beim H<strong>in</strong>unterrutschen, „weil es schnell<br />

geht.“<br />

Mirjam möchte auch gerne Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>ge, dies ist ihr wichtigster Wunsch. Sie wünscht<br />

sich auch e<strong>in</strong> „ Bänkle<strong>in</strong>, wo man so vorsichtig laufen muss.“ Sie liebt es, Bodenhöcklis zu<br />

spielen, weil es Spass macht. Sie möchte auch h<strong>in</strong>aufklettern und mit e<strong>in</strong>er Matte „dann so<br />

mitreiten und runterfallen lassen.“<br />

In ihrem Schulhaus wünscht sie sich Zimmer und e<strong>in</strong>e Küche zum Kochen. Sie könnte es<br />

sich vorstellen, im Innenraum etwas zum H<strong>in</strong>aufklettern und zum H<strong>in</strong>unterrutschen zu haben.<br />

Das Bänkle<strong>in</strong> zum Balancieren ist für das Turnen gedacht, sie könnte es sich aber auch<br />

vorstellen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause o<strong>der</strong> während Ateliers zu balancieren.<br />

In <strong>der</strong> Freizeit spielt Mirjam gerne mit Puppen. Manchmal geht sie auch bei <strong>der</strong> Freund<strong>in</strong> zu<br />

Hause Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen. Wenn Mirjam heute ke<strong>in</strong>e Schule hätte, so würde sie am liebsten<br />

malen.<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren; auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und sich mit e<strong>in</strong>er<br />

Matte h<strong>in</strong>unterfallen lassen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; e<strong>in</strong>e Leiter (o<strong>der</strong> mit Hilfe e<strong>in</strong>es Stuhls) <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Spielhaus h<strong>in</strong>aufsteigen und auf e<strong>in</strong>er Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; e<strong>in</strong>e<br />

Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen und e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel<br />

schaukeln; auf e<strong>in</strong>em Baum herumklettern<br />

64


05 Isabel<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />

aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

65


Interview-Protokoll Laufnr.: 05<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Isabel Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 6 Jahre 8 Monat<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 19:26 Datum: 14.12.2009<br />

Bemerkungen: zuerst etwas zurückhaltend, dann mitteilsamer; überlegt sich ihre Antworten; ist sehr aufmerksam beim Gespräch dabei<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

Kannst Du noch ganz laut und 00:00<br />

deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen?<br />

Isabel<br />

Und wie alt bist du?<br />

Du hast da ja ganz tolle D<strong>in</strong>ge<br />

gezeichnet, was du dir wünschst.<br />

Stella, hast du gesehen? (Stella:)<br />

Ja, ich habe die Zeichnung ja<br />

auch ausgelesen.<br />

Und wie stellst du dir das genau<br />

vor?<br />

Mmh und gigampfe, genau. Und<br />

warum möchtest du das gerne<br />

machen?<br />

Ja, das sehe ich hier auch. Bist<br />

du das hier? O<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d da noch<br />

an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>?<br />

O<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d es Freund<strong>in</strong>nen?<br />

Hmm? Diese Mädchen mit den<br />

Schwänzchen, dies bist vielleicht<br />

schon du, o<strong>der</strong>?<br />

Ist da auch e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong> drauf?<br />

Was würde wohl Frau A.<br />

(Lehrperson) me<strong>in</strong>en, wenn du<br />

diese Sachen hier dr<strong>in</strong>nen<br />

machen wolltest?<br />

Und warum denkst du, dass man<br />

diese D<strong>in</strong>ge eher draussen<br />

machen könnte?<br />

Wenn du ganz fest wünschen<br />

00:18<br />

Sechs.<br />

Gireizle, Rutschbahn fahren und gigampfe.<br />

Ich mache es e<strong>in</strong>fach gerne.<br />

Ich weiss es nicht.<br />

Hm (Ich weiss es nicht).<br />

01:44 Ne<strong>in</strong>.<br />

Ich glaube eher draussen.<br />

Hmm...<br />

BW: Isabel wünscht sich<br />

gireizle (mit <strong>der</strong> Sitzschaukel<br />

schaukeln), Rutschbahn<br />

fahren und gigampfe (mit<br />

e<strong>in</strong>er Balkenschaukel).<br />

BEG: Isabel möchte gireizle,<br />

Rutschbahn fahren und<br />

gigampfe, weil sie es e<strong>in</strong>fach<br />

gerne macht.<br />

R: Die gewünschten<br />

Aktivitäten <strong>von</strong> Isabel<br />

könnten eher draussen<br />

gemacht werden.<br />

BW: mit <strong>der</strong><br />

Sitzschaukel<br />

schaukeln<br />

(gireizle),<br />

Rutschbahn<br />

fahren und<br />

gigampfe.<br />

BEG: Möchte<br />

„gireizle“,<br />

Rutschbahn<br />

fahren und<br />

„gigampfe“, weil<br />

sie es gerne<br />

macht.<br />

R: Gireizle,<br />

Rutschbahn<br />

fahren und<br />

gigampfe<br />

könnten eher<br />

draussen statt<br />

dr<strong>in</strong>nen gemacht<br />

werden.<br />

68


könntest und wenn es hier<br />

vielleicht auch e<strong>in</strong> wenig mehr<br />

Platz hätte, fändest du es lässig,<br />

wenn hier e<strong>in</strong>e Rutschbahn und<br />

e<strong>in</strong> Giereizli wären?<br />

Kannst du dir das vorstellen?<br />

Ja, ich frage e<strong>in</strong>mal weiter.<br />

Und diese Mädchen, du hast<br />

vorh<strong>in</strong> gesagt, dass du nicht<br />

genau wissest, wer dies sei;<br />

freuen sich diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>?<br />

O<strong>der</strong> wie fühlt sich dieses<br />

Mädchen da?<br />

Und wohl diese hier?<br />

Dann haben sie e<strong>in</strong> wenig Spass<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>?<br />

Was ist für dich eigentlich<br />

Spass?<br />

Ah, das macht Spass. Und was<br />

macht Dir sonst noch Spass? Du<br />

kannst etwas <strong>von</strong> <strong>der</strong> Zeichnung<br />

nennen, o<strong>der</strong> etwas, das dir jetzt<br />

gerade <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n kommt.<br />

Fest angeben, und es gibt so<br />

richtig Tempo. O<strong>der</strong> was macht<br />

Dir sonst noch Spass?<br />

Ah, dies sieht man hier auf <strong>der</strong><br />

Zeichnung. Das macht dir Spass,<br />

wenn es dich so h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong> die<br />

Luft nimmt und e<strong>in</strong> wenig den Po<br />

lupft. Hast du dann das Gefühl,<br />

Hmmm.<br />

Ne<strong>in</strong>, eigenltich nicht.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Es ist lustig.<br />

Sie haben es lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Ja.<br />

Wenn ich beim Gireizle ganz fest angebe.<br />

Wenn ich bei <strong>der</strong> Gigampfe fest ufe und abe tue, dänn lupfts eim.<br />

GEF: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben es<br />

lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

GEF: Isabel hat Spass,<br />

wenn sie beim „Gireizle“<br />

ganz fest angibt.<br />

GEF: Es macht ihr Spass,<br />

wenn Isabel beim<br />

Gigampfen stark angibt und<br />

sie <strong>in</strong> die Luft gespickt wird.<br />

GEF: Es lustig<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

haben<br />

GEF: Fest<br />

angeben beim<br />

Gireizle macht<br />

Spass.<br />

GEF: Bei fetstem<br />

Angeben <strong>in</strong> die<br />

Luft gespickt zu<br />

werden, macht<br />

Spass.<br />

69


dass du dann e<strong>in</strong>en Moment<br />

fliegst? O<strong>der</strong> was ist das für e<strong>in</strong><br />

Gefühl, kannst du dies noch e<strong>in</strong><br />

wenig näher zu sagen<br />

versuchen?<br />

Ich weiss, was du me<strong>in</strong>st, es<br />

spickt e<strong>in</strong>em so, o<strong>der</strong>? Und das<br />

ist lustig....Ja.<br />

Wie sieht dies hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

aus? Du sagtest vorh<strong>in</strong>, dass<br />

man diese D<strong>in</strong>ge eher draussen<br />

machen könne. Kannst du diese<br />

D<strong>in</strong>ge hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS machen?<br />

Und jetzt im W<strong>in</strong>ter? Habt ihr es<br />

auch draussen?<br />

Könnt ihr dies <strong>in</strong> <strong>der</strong> grossen<br />

Pause wünschen und<br />

aufhängen, o<strong>der</strong> macht ihr dies<br />

nicht?<br />

Im W<strong>in</strong>ter eher nicht. Aber<br />

möchtest du auch im W<strong>in</strong>ter so<br />

Sachen machen können? Also,<br />

wenn jetzt e<strong>in</strong> Gireizli hängen<br />

würde und es wäre Pause,<br />

möchtest du gerade darauf<br />

sitzen und schaukeln?<br />

Isabel, stell dir e<strong>in</strong>mal vor, dass<br />

du e<strong>in</strong>e Schulhausbauer<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e Schulhause<strong>in</strong>richter<strong>in</strong> wärst.<br />

Kannst du dir dies vorstellen?<br />

Wie würdest du e<strong>in</strong> Schulhaus<br />

machen, so dass es dir und den<br />

an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ganz gut<br />

gefallen würde?<br />

05:00<br />

06:20<br />

(Pause).<br />

Mh (Ja).<br />

Also, wir haben Turnstangen auf dem Pausenplatz und dort hat es solche<br />

D<strong>in</strong>ger, wo man das Gireizli aufhängen kann (zeigt durchs Fenster).<br />

Wir haben eigentlich schon e<strong>in</strong> Gireizli. Im W<strong>in</strong>ter ist es im kle<strong>in</strong>en<br />

Häuschen.<br />

Im W<strong>in</strong>ter eher nicht.<br />

Ja, vielleicht schon.<br />

Mh.<br />

Spielsachen.<br />

BW: Isabel würde gerne<br />

gireizle.<br />

SH: Es hätte e<strong>in</strong>fach<br />

Spielsachen.<br />

BW: Gireizle.<br />

SH: Es hätte<br />

e<strong>in</strong>fach<br />

70


Ah es hätte Spielsachen <strong>in</strong><br />

de<strong>in</strong>em Schulhaus. Welche Art<br />

<strong>von</strong> Spielsachen denn?<br />

Da frage ich noch etwas weiter,<br />

vielleicht sprechen wir später<br />

nochmals über die Spielsachen.<br />

Also Isabel, eigentlich nimmt<br />

mich und Stella noch wun<strong>der</strong>,<br />

was du denn so alles machst,<br />

wenn du frei hast. Also dann,<br />

wenn du zu Hause bist und ke<strong>in</strong>e<br />

Schule hast.<br />

Mmh, fe<strong>in</strong>. Ja, jetzt ist<br />

Weihnachtszeit und da bäckt<br />

man Guezli.<br />

Und sonst wenn du frei hast, was<br />

spielst du so?<br />

Ist de<strong>in</strong>e Schwester jünger als<br />

du?<br />

Aha, dann bückt <strong>der</strong> Vater sich<br />

so und ihr seid alles Rössli.<br />

Aha, so wie Huckepack und<br />

dann ist er de<strong>in</strong> Rössli?<br />

Ihr spielt also gerne Rössli<br />

zuhause. Schön.<br />

Habt ihr zu Hause e<strong>in</strong>en<br />

Spielplatz o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Garten, wo<br />

ihr spielen könnt?<br />

Toll, würdest du dir hier auch so<br />

e<strong>in</strong>en Kletterbaum wünschen?<br />

Also hattet ihr e<strong>in</strong>en hier <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schule?<br />

07:50<br />

E<strong>in</strong>fach Spielsachen.<br />

...(Pause)...<br />

Guezli backen. dies haben wir gestern gerade gemacht.<br />

Der Papi bückt sich, und dann spielen wir mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> „Rössli“. Me<strong>in</strong>e<br />

Schwester spielt dann mit.<br />

Sie ist älter.<br />

Ne<strong>in</strong>, er bückt sich so und dann nimmt er mich auf den Rücken.<br />

Ja, und L. (Schwester) ist dann das kle<strong>in</strong>e Rössli.<br />

Ja, und auch noch e<strong>in</strong>en Kletterbaum. Me<strong>in</strong>e Schwester und ich spielen<br />

dort.<br />

Ja weisch, wir hatten hier e<strong>in</strong>en alten Baum da gehabt, jetzt haben sie ihn<br />

weg getan.<br />

Ja, und jetzt haben wir ihn nicht mehr, dieser wäre eigentlich noch cool<br />

FZ: Isabel spielt mit ihrem<br />

Vater und <strong>der</strong> Schwester<br />

„Rössli“ (Huckepack).<br />

FZ: Isabel hat zu Hause<br />

e<strong>in</strong>en Garten mit e<strong>in</strong>em<br />

Kletterbaum. Sie spielt mir<br />

ihrer Schwester.<br />

Spielsachen.<br />

FZ: Mit dem<br />

Vater und <strong>der</strong><br />

Schwester<br />

„Rössli“<br />

(Huckepack<br />

spielen).<br />

FZ: Im Garten mit<br />

<strong>der</strong> Schwester<br />

auf dem<br />

Kletterbaum<br />

spielen.<br />

71


Also e<strong>in</strong>en richtigen Kletterbaum.<br />

Wo war denn dieser<br />

Kletterbaum?<br />

Lag o<strong>der</strong> stand <strong>der</strong> Baum.<br />

Warum haben sie denn diesen<br />

Baum weggenommen?<br />

Hat euch niemand etwas darüber<br />

gesagt, dass dieser Baum<br />

weggenommen wird?<br />

Habt ihr mit Frau A. (Lehrperson)<br />

darüber gesprochen?<br />

Habt ihr sie gefragt, wo <strong>der</strong><br />

Baum ist?<br />

Ich werde mit ihr darüber<br />

sprechen, diese Geschichte mit<br />

dem Baum nimmt mich wun<strong>der</strong>.<br />

Fändest du es toll, wenn wie<strong>der</strong><br />

so e<strong>in</strong> Baum da wäre, also zum<br />

Klettern?<br />

Klettern braucht etwas Mut,<br />

o<strong>der</strong>? Bist du auch mutig zum<br />

H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

Ah, wenn es nicht zu hoch ist.<br />

Würdest du jetzt da z.B. <strong>von</strong><br />

dieser Höhe (ca. 2 Meter)<br />

herunterspr<strong>in</strong>gen?<br />

Fändest du es auch toll, wenn du<br />

z.B. e<strong>in</strong>en Gumpiposten machen<br />

könntest?<br />

Habt ihr denn das Trampol<strong>in</strong><br />

schon länger nicht mehr<br />

10:30<br />

zum Spielen gewesen.<br />

Es hat so e<strong>in</strong>en Abdruck dort vorne, dort war er gewesen (zeigt aus dem<br />

Fenster).<br />

Er ist schon gelegen.<br />

Das weiss ich nicht, Wir g<strong>in</strong>gen an e<strong>in</strong>em Tag h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> den Garten und<br />

da war er weg.<br />

Ne<strong>in</strong>, er war e<strong>in</strong>fach plötzlich weg.<br />

Mmm.<br />

Mmm. Ich weiss es nicht mehr.<br />

Ja schon.<br />

Hm (Ja).<br />

Ja. E<strong>in</strong>fach wenn es nicht zu hoch ist.<br />

Weiss ich nicht.<br />

Wir haben auch noch das Trampol<strong>in</strong>. Ich weiss jetzt e<strong>in</strong>fach nicht, wo es<br />

ist.<br />

BEW: Isabel würde gerne<br />

wie<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>em<br />

Kletterbaum herumklettern<br />

können.<br />

SH: Isabel hätte gerne<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Kletterbaum im<br />

Garten <strong>der</strong> GS.<br />

BW: Isabel würde während<br />

BEW. Auf e<strong>in</strong>em<br />

Kletterbaum<br />

klettern können.<br />

SH: Wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Kletterbaum<br />

haben.<br />

BW: Trampol<strong>in</strong><br />

72


gebraucht?<br />

Hast du dir jeweils den Bienli-<br />

Posten im Atelier gewünscht?<br />

Wie fändest du es, wenn du im<br />

Atelier wie<strong>der</strong> Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen könntest?<br />

Du Isabel, wenn jetzt heute ke<strong>in</strong>e<br />

Schule wäre, was würdest du am<br />

liebsten tun heute, zu Hause?<br />

Wie<strong>der</strong> mit dem Papa? Vielleicht<br />

hätte <strong>der</strong> Papa auch frei.<br />

Die erwachsenen Leute denken<br />

<strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass sich<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr gerne bewegen. Ist<br />

dies bei dir auch so. o<strong>der</strong> ist dies<br />

bei dir an<strong>der</strong>s? Bewegst du dich<br />

gerne?<br />

O<strong>der</strong> würdest du lieber dann<br />

ganzen tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl<br />

sitzen?<br />

Ah Turnen. Du ihr geht ja<br />

manchmal noch <strong>in</strong> die Turnhalle<br />

Ah, <strong>in</strong> die Meitliriege gehst du<br />

auch noch..<br />

Seid ihr da auch drüben <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Turnhalle.<br />

Was macht ihr denn so?<br />

Was machst du denn am<br />

liebsten?<br />

Gibt es etwas das du extrem<br />

gerne machst, und dass du auch<br />

11.56<br />

13.05<br />

Früher als ich noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten war, da hatte es so e<strong>in</strong> Bienli im Atelier,<br />

wo e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> darauf war. Jetzt hat es eben ke<strong>in</strong>es mehr.<br />

Ja.<br />

Gut.<br />

Rössli spielen<br />

Das ist egal, wenn <strong>der</strong> Papa nicht kommt. L (Schwester) könnte sich dann<br />

auch so kle<strong>in</strong> machen und ich kann so darauf sitzen.<br />

Ja, schon.<br />

Lieber Turnen.<br />

Meitliriege.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Turnen.<br />

Ich weiss es nicht.<br />

des Ateliers auch wie<strong>der</strong><br />

gerne Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen.<br />

SFZW: Am liebsten würde<br />

Isabel Rössli spielen.<br />

FZ: Isabel geht <strong>in</strong> die<br />

Meitliturnriege.<br />

spr<strong>in</strong>gen<br />

während des<br />

Ateliers.<br />

SFZW: Rössli<br />

spielen.<br />

FZ:<br />

Meitliturnriege.<br />

73


hier gerne machen würdest?<br />

Weißt du es gerade nicht,<br />

vielleicht kommt dir ja später<br />

noch etwas <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n.<br />

Isabel ihr hattet doch früher <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> GS im Turnen diese Posten<br />

<strong>von</strong> Mut tut gut.<br />

Ja, zum Beispiel. Er<strong>in</strong>nerst du<br />

dich noch daran.<br />

Macht ihr dies nicht mehr?<br />

Was stellt ihr denn auf? O<strong>der</strong><br />

was machst du gerne <strong>von</strong> diesen<br />

Sachen, welche ihr aufstellt?<br />

Würdest du <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal gerne diesen<br />

Posten mit <strong>der</strong> Sprossenwand<br />

machen?<br />

Jetzt schauen wir nochmals de<strong>in</strong><br />

Bild an.<br />

Oh ja, das haben wir ja noch gar<br />

nicht angeschaut. Gut das du es<br />

sagst. Oh ja du hast da<br />

gezeichnet. Was geschieht denn<br />

hier auf <strong>der</strong> Zeichnung?<br />

Ah, das war ja de<strong>in</strong> erster<br />

Wunsch, den du gezeichnet<br />

hast. Das bist schon du hier auf<br />

dem Bild, o<strong>der</strong>?<br />

Und wie fühlst du dich hier?<br />

Also eher traurig, o<strong>der</strong> eher<br />

fröhlich?<br />

Und braucht es da oben<br />

14.45<br />

15:35<br />

Mmm (studiert).<br />

Ah, mit <strong>der</strong> Sprossenwand, wo man h<strong>in</strong>auklettern kann und wie<strong>der</strong><br />

h<strong>in</strong>unterrunterspr<strong>in</strong>gen kann.<br />

Nicht mehr so fest.<br />

Ja, ich weiss nicht. Wir stellen eigentlich immer etwas auf.<br />

Ich weiss nicht, alle Sachen gleich gerne.<br />

Ja, vielleicht schon.<br />

H<strong>in</strong>ten drauf ist auch noch etwas.<br />

Das ist eben dies mit dem H<strong>in</strong>aufklettern und dem H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

Ja.<br />

Ich weiss es gerade nicht.<br />

Schon eher fröhlich.<br />

BW/TU: Isabel würde gerne<br />

wie<strong>der</strong> den Posten <strong>von</strong> Mut<br />

tut gut machen, wo man die<br />

Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettert<br />

und h<strong>in</strong>unter auf e<strong>in</strong>e<br />

Weichbodenmatte spr<strong>in</strong>g.t<br />

BW: H<strong>in</strong>aufklettern und<br />

H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

BW/TU:<br />

Sprossenwand<br />

h<strong>in</strong>aufklettern<br />

und<br />

h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

BW:<br />

H<strong>in</strong>aufklettern<br />

und<br />

H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

74


vielleicht e<strong>in</strong> wenig Mut? Ja<br />

Wenn du jetzt Stella e<strong>in</strong>en 16;38<br />

Wusch sagen könntest, was<br />

würdest du dir <strong>von</strong> diesen<br />

Bewegungssachen für die GS<br />

wünschen?<br />

...Pause...<br />

Ist es schwierig, dich für etwas<br />

zu entscheiden?<br />

Also wenn du jetzt im Atelier<br />

auslesen könntest, was würde es<br />

denn se<strong>in</strong>?<br />

Möchtest du alles machen<br />

können?<br />

Ja, dann kommt mir im Moment<br />

auch gerade nichts mehr <strong>in</strong> den<br />

S<strong>in</strong>n zum Fragen. Es war<br />

spannend mit dir sprechen zu<br />

können. Möchtest du noch etwas<br />

erzählen?<br />

Ja wir s<strong>in</strong>d fertig. Es ist noch Zeit<br />

für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

sechsten Klasse kommen ja<br />

dann um neun Uhr und erzählen<br />

euch Geschichten. Hat euch<br />

Frau A. (Lehrperson) schon<br />

etwas da<strong>von</strong> gesagt?<br />

Hoffentlich habe ich jetzt nichts<br />

verraten! Sie wird es euch<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich jetzt dann gleich<br />

sagen.<br />

Und ich nehme noch L.<br />

Danke. Ich hole sie dann. Jetzt<br />

schaue ich da, ob es unser<br />

Gespräch wirklich aufgenommen<br />

hat. Ja. Möchtest du da auf die<br />

Stopp-Taste drücken?<br />

18.34<br />

Hm (studiert).<br />

Hm (studiert).<br />

Eigentlich schon. Ich mache eben alles gerne.<br />

Ne<strong>in</strong>, s<strong>in</strong>d wir jetzt fertig? Nimmst du noch e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d?<br />

Ne<strong>in</strong> noch nicht.<br />

Soll ich sie holen?<br />

Ja.<br />

WBW: Isabel kann sich nicht<br />

für e<strong>in</strong>en Bewegungswunsch<br />

entscheiden. Sie möchte<br />

alles machen können, weil<br />

sie alles gerne macht.<br />

WBW: Kann sich<br />

nicht<br />

entscheiden, sie<br />

würde gerne<br />

alles machen.<br />

75


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

05 Isabel<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Isabel (05): gireizle (mit <strong>der</strong> Sitzschaukel schaukeln) / Rutschbahn fahren / gigampfen (auf<br />

<strong>der</strong> Balkenschaukel schaukeln) / auf e<strong>in</strong>em Kletterbaum klettern können / Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen während des Ateliers / Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

Isabel (05): kann sich nicht entscheiden, sie würde gerne alles machen können<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

Isabel (05): möchte gireizle, Rutschbahn fahren und gigampfe, weil sie es gerne macht („ich<br />

mache es e<strong>in</strong>fach gerne“)<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

-<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

Isabel (05): die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben es lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> / fest angeben beim Gireizle macht Spass<br />

/ bei starkem Angeben <strong>in</strong> die Luft gespickt zu werden, macht Spass („wenn ich bei <strong>der</strong><br />

Gigampfe fest ufe und abe tue, dänn lupfts eim“)<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

-<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

Isabel (05): gireizle, Rutschbahn fahren und gigampfe könnten eher draussen statt dr<strong>in</strong>nen<br />

gemacht werden<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

Isabel (05): Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

-<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

-<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

Isabel (05): viele Spielsachen / wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Kletterbaum im Garten zum Spielen haben („Ja<br />

weisch, wir hatten hier e<strong>in</strong>en alten Baum da gehabt, jetzt haben sie ihn weg getan... und jetzt<br />

haben wir ihn nicht mehr, dieser wäre eigentlich noch cool zum Spielen gewesen.“)<br />

Freizeit (FZ)<br />

Isabel (05): mit dem Vater und <strong>der</strong> Schwester „Rössli“ (Huckepack) spielen / im Garten mit<br />

<strong>der</strong> Schwester auf dem Kletterbaum spielen / turnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Meitliriege<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

Isabel (05): „Rössli“ (Huckepack) spielen<br />

76


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

05 Isabel<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

Isabel möchte gireizle und Rutschbahn fahren. Sie begründet ihre Wünsche so: „Ich mache<br />

es e<strong>in</strong>fach gerne“ und es macht ihr Spass „wenn ich beim Gireizle ganz fest angebe“.<br />

Gigampfen macht ihr auch Spass. Sie sagt: „Wenn ich bei <strong>der</strong> Gigampfe fest ufe und abe<br />

tue, dänn lupfts eim.“ Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben es lustig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bei ihren Aktivitäten.<br />

Sie möchte auch auf e<strong>in</strong>em Kletterbaum klettern können, Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen während des<br />

Ateliers und die Sprossenwand h<strong>in</strong>aufklettern und h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

In ihrem Schulhaus hätte es viele Spielsachen. Gireizle, Rutschbahn fahren und gigampfe<br />

könnten eher draussen statt dr<strong>in</strong>nen gemacht werden. Sie wünscht sich auch wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Kletterbaum im Garten zum Spielen. Sie erzählt: „Ja weisch, wir hatten hier e<strong>in</strong>en alten<br />

Baum gehabt, jetzt haben sie ihn weg getan... und jetzt haben wir ihn nicht mehr, dieser<br />

wäre eigentlich noch cool zum Spielen gewesen.“<br />

In ihrer Freizeit spielt Isabel gerne mit dem Vater und <strong>der</strong> Schwester „Rössli“ (Huckepack).<br />

Sie spielt auch gerne im Garten mit <strong>der</strong> Schwester auf dem Kletterbaum. Sie geht auch <strong>in</strong> die<br />

Meitliriege zum Turnen. Wenn Isabel heute ke<strong>in</strong>e Schule hätte, würde sie am liebsten Rössli<br />

spielen.<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel gigampfen; e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufklettern und e<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; auf e<strong>in</strong>e Sprossenwand<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und auf e<strong>in</strong>e Weichsprungmatte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen<br />

77


06 N<strong>in</strong>a<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />

Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

78


Interview-Protokoll Laufnr.: 06<br />

Name des K<strong>in</strong>des: N<strong>in</strong>a Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 6 Jahre 8 Monate<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 11:46 Datum: 14.12.2009<br />

Bemerkungen: sehr aufgeweckt und präsent beim Sprechen; antwortet prompt und klar; wollte an diesem kalten Morgen beim Gespräch auf dem warmen Ofen sitzen<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

Jetzt kannst du e<strong>in</strong>mal laut und 00:00<br />

deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />

N<strong>in</strong>a<br />

Also N<strong>in</strong>a, Stella hat de<strong>in</strong>e<br />

Zeichnung ausgelesen, weil sie<br />

ihr so gut gefallen hat. Weisst du<br />

noch, was du da gezeichnet<br />

hast?<br />

Da, schau e<strong>in</strong>mal.<br />

Genau. Und dies s<strong>in</strong>d ja alles<br />

Wünsche, welche du dir hier<br />

vorstellen könntest...<br />

..und am Morgen im Bett liegen.<br />

Ist das dieser Wunsch?<br />

Ah, da h<strong>in</strong>ten hast du es<br />

gezeichnet.<br />

...ja das Atelier.<br />

Manchmal schaue ich etwas auf<br />

diesen Zettel, weil ich nicht alle<br />

Fragen im Kopf habe.<br />

Warum möchtest du das gerne?<br />

Mit dem Trampol<strong>in</strong> h<strong>in</strong> und her<br />

spr<strong>in</strong>gen?<br />

Weil es lässig ist, o<strong>der</strong> warum?<br />

Diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die du gezeichnet<br />

hast, spielen die mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>?<br />

01:15<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ja, hier konnte man auf das Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und da auch. Da konnte<br />

man so h<strong>in</strong>überspr<strong>in</strong>gen.<br />

....ja und noch e<strong>in</strong> wenig am Morgen im Bett liegen.<br />

Ne<strong>in</strong> dieser.<br />

...und das Atelier....<br />

Ja.<br />

Weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist.<br />

Weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist.<br />

Ja, das s<strong>in</strong>d Isabel und ich.<br />

BW: N<strong>in</strong>a wünscht sich, auf<br />

e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> zu spr<strong>in</strong>gen<br />

und auf e<strong>in</strong>e Matte h<strong>in</strong>über<br />

zu spr<strong>in</strong>gen.<br />

SW: N<strong>in</strong>a wäre gerne etwas<br />

länger im Bett geblieben.<br />

BEG: N<strong>in</strong>a möchte gerne<br />

vom Trampol<strong>in</strong> auf die Matte<br />

spr<strong>in</strong>gen, weil es ihr Wunsch<br />

ist.<br />

SOZ: N<strong>in</strong>a spielt mit Isabel.<br />

BW: Auf e<strong>in</strong><br />

Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen und auf<br />

e<strong>in</strong>e Matte weiter<br />

spr<strong>in</strong>gen.<br />

SW: Etwas<br />

länger im Bett<br />

liegen bleiben.<br />

BEG: Möchte<br />

vom Trampol<strong>in</strong><br />

auf die Matte<br />

spr<strong>in</strong>gen, weil es<br />

ihr Wunsch ist.<br />

SOZ: Mit e<strong>in</strong>em<br />

an<strong>der</strong>en<br />

81


Welches K<strong>in</strong>d bist denn du?<br />

Ah, und das Isabel. Also ihr<br />

beiden Mädchen spielt da<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Hat es auch noch irgendwie e<strong>in</strong>e<br />

Lehrer<strong>in</strong> da drauf.<br />

Wo wären denn diese, wenn du<br />

da so am Gumpen wärst?<br />

Was würden sie machen?<br />

O<strong>der</strong> vielleicht auch e<strong>in</strong>fach<br />

zuschauen.<br />

Du kannst ja aber auch schon<br />

selber auf dich aufpassen.<br />

Und diese beiden Mädchen da.<br />

Freuen sie sich, o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d sie<br />

eher traurig, was haben sie ...(für<br />

Gefühle)<br />

Ah, auf dem Pausenplatz.<br />

Könntest du dir auch vorstellen,<br />

dass diese D<strong>in</strong>ge da <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> wären, wenn man<br />

sich dies wünschen könnte.<br />

Wie genau würde es denn<br />

aussehen, ungefähr?<br />

Also etwas mit gumpen. Das<br />

machst du gern?<br />

Wie sieht es jetzt da bei dir <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schule aus. Kannst du diese<br />

D<strong>in</strong>ge alle machen?<br />

02:12<br />

02:44<br />

03:09<br />

(Zeigt).<br />

Ja.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Da wären sie. Hier e<strong>in</strong>e und da e<strong>in</strong>e.<br />

Aufpassen.<br />

Ja, vielleicht.<br />

Ja.<br />

....sie freuen sich, weil es e<strong>in</strong>en neuen Spielplatz gegeben hat, auf dem<br />

Pausenplatz.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Also da zwei Trampol<strong>in</strong>e und da so e<strong>in</strong> Kreisel, wo man draufsitzen kann<br />

und dann drüllt es. Und da wäre e<strong>in</strong> Hochhaus, wo man schauen kann<br />

und dann herumgumpen (zeigt).<br />

Ja.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

LP: Es wären zwei<br />

Lehrpersonen da, welche<br />

aufpassen würden. Sie<br />

würden vielleicht auch nur<br />

Zuschauen.<br />

GEF: Die Mädchen freuen<br />

sich, weil es e<strong>in</strong>en neuen<br />

Spielplatz gegeben hat.<br />

R: N<strong>in</strong>a könnte es sich<br />

vorstellen, dass ihre<br />

Wünsche im Innenraum <strong>der</strong><br />

GS realisiert werden<br />

könnten.<br />

Mädchen.<br />

LP: Aufpassen<br />

und zuschauen.<br />

GEF: Freude am<br />

neuen<br />

Spielplatz.<br />

R: Könnte sich<br />

ihre Wünsche im<br />

Innenraum<br />

vorstellen: zwei<br />

Trampol<strong>in</strong>s,<br />

e<strong>in</strong>en Kreisel<br />

zum<br />

Daraufsitzen, e<strong>in</strong><br />

Hochhaus zum<br />

Schauen und<br />

82


Was kannst du hier alles<br />

machen, was du ganz lässig<br />

f<strong>in</strong>dest, mit Bewegen?<br />

Welche Spiele denn?<br />

Also so e<strong>in</strong> Spiel, bei dem man<br />

so Figuren macht. Kannst du mir<br />

das Spiel nachher e<strong>in</strong>mal<br />

zeigen?<br />

Also e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d hat e<strong>in</strong>e Karte...<br />

Und dieses Spiel kannst du hier<br />

machen und das f<strong>in</strong>dest du<br />

lässig.<br />

Möchtest du dies auch noch<br />

öfters spielen.<br />

Wann kannst du dieses Spiel<br />

jeweils hier machen?<br />

Du hast vorh<strong>in</strong> gesagt, dass sich<br />

diese Mädchen hier freuen. Was<br />

ist denn für dich eigentlich<br />

Spass?<br />

Aha, wenn es so wäre, dann<br />

hättest du Spass.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Frage habe ich<br />

noch. Es gibt Leute, die für<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> Schulhäuser bauen und<br />

e<strong>in</strong>richten.<br />

Wenn du jetzt so e<strong>in</strong>e<br />

Schulhausbauer<strong>in</strong>, es gibt auch<br />

Frauen die dies machen, wenn<br />

du jetzt so jemand wärest, was<br />

04:22<br />

04:36<br />

05:00<br />

Spiele.<br />

Z.B. hat da e<strong>in</strong>es Karten und dann sagt das an<strong>der</strong>e, das möchte ich<br />

machen. So und macht so (zeigt e<strong>in</strong>e Standwaage) und dann müssen die<br />

an<strong>der</strong>en „herausraten“.<br />

Ja, es ist im an<strong>der</strong>en Zimmer.<br />

...ja, und dann kann es schauen und dann kann es zeigen und dann<br />

macht das K<strong>in</strong>d, welches am Schauen ist z.B. das Flugi<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Im Kreis.<br />

Dass es da diese neuen Sachen gegeben hat.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

BW: N<strong>in</strong>a f<strong>in</strong>det das<br />

Bewegungsspiel<br />

Körperstellungen erraten<br />

ganz lässig. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

spielen es im Kreis.<br />

darauf<br />

herumgumpen.<br />

BW: Kreisspiel<br />

Körperstellungen<br />

erraten.<br />

83


würdest du für diese K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

unbed<strong>in</strong>gt bauen und e<strong>in</strong>richten?<br />

Und <strong>von</strong> diesen<br />

Bewegungssachen, würdest du<br />

auch z.B. e<strong>in</strong>en Kreisel <strong>in</strong>s<br />

Zimmer h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stellen für die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Und was vielleicht noch.. wenn<br />

du jetzt ganz frei wärst...<br />

O<strong>der</strong> was würdest du dir bei dir<br />

zu Hause wünschen. Etwas das<br />

du dr<strong>in</strong>nen immer machen<br />

könntest?<br />

Trampol<strong>in</strong> vielleicht?<br />

Das möchtest du mit dem sagen.<br />

Wie stellst du dir denn das vor,<br />

wie man dies machen könnte,<br />

e<strong>in</strong> wenig mehr aufstellen...<br />

Könnten denn da alle K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>fach daraufgumpen, o<strong>der</strong><br />

wie?<br />

Aber da müsste man ja dann<br />

immer warten. Wartest du denn<br />

gerne?<br />

Dann könntest du den an<strong>der</strong>en<br />

zuschauen, vielleicht.<br />

Magst du noch?<br />

Noch e<strong>in</strong> wenig?<br />

Was machst du ganz gerne,<br />

wenn du frei hast, wenn du ke<strong>in</strong>e<br />

05:50<br />

06:15<br />

06:56<br />

07:03<br />

Tischle<strong>in</strong> und Malunterlagen und Malstifte und Blätter, wo sie malen<br />

können.<br />

Ja.<br />

Mmh, weiss ich nöd.<br />

E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> haben wir hier schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Sie sollen es e<strong>in</strong><br />

wenig mehr aufstellen. Das ist das, was ich sagen wollte.<br />

Ja.<br />

E<strong>in</strong>e Kolonne und dann immer e<strong>in</strong>es.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ja.<br />

SH/AAW: Es hätte Tischle<strong>in</strong>,<br />

Malunterlagen, Malstifte und<br />

Blätter, wo die K<strong>in</strong><strong>der</strong> malen<br />

können.<br />

SH: N<strong>in</strong>a könnte es sich<br />

auch vorstellen, e<strong>in</strong>en<br />

Kreisel im Innenraum zu<br />

haben.<br />

BW: In <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

könnten die Lehrpersonen<br />

das Trampol<strong>in</strong> wie<strong>der</strong> etwas<br />

mehr aufstellen.<br />

SH/AAW:<br />

Tischle<strong>in</strong>,<br />

Malunterlagen,<br />

Malstifte und<br />

Blätter, zum<br />

Malen.<br />

SH: E<strong>in</strong>en<br />

Kreisel im<br />

Innenraum wäre<br />

auch möglich.<br />

BW: Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen.<br />

84


Schule hast?<br />

Im Schnee wälzen, o<strong>der</strong> was<br />

hast du gesagt? Spielen?<br />

Ah, schlitteln. Und wenn es<br />

Sommer ist, was machst du ganz<br />

gerne?<br />

(Gespräch über Geburtstag)<br />

Ja, N<strong>in</strong>a, spielst du lieber<br />

dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> draussen, wenn du<br />

frei hast?<br />

Draussen. Was machst du denn<br />

draussen?<br />

Schlitteln und sonst noch? Also<br />

habt ihr e<strong>in</strong>en grossen Garten zu<br />

Hause.<br />

Was spielst du denn dort im<br />

Garten?<br />

Was würdest du draussen<br />

spielen?<br />

Wenn heute ke<strong>in</strong>e Schule wäre,<br />

wenn jetzt gerade frei wäre, also<br />

wenn die Lehrer<strong>in</strong>nen krank<br />

wären, was würdest du am<br />

liebsten spielen gehen?<br />

Könnt ihr hier Schaukeln?<br />

Machst du das manchmal?<br />

Ist es nicht immer aufgestellt?<br />

08:00<br />

08:32<br />

08:44<br />

Chli im Schnee schlitteln, wenn es W<strong>in</strong>ter ist.<br />

Ne<strong>in</strong>, schlitteln.<br />

Auf März warte ich ganz gerne, weil ich Geburtstag habe.<br />

Draussen.<br />

Schlitteln.<br />

Spiele.<br />

Ja.<br />

Öpis spiele mit me<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong><br />

(jemand kommt re<strong>in</strong> und geht wie<strong>der</strong> raus).<br />

Ich weiss es nicht.<br />

Im W<strong>in</strong>ter im Schnee und im Sommer würde ich spr<strong>in</strong>gseilen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

Schaukel.<br />

Ja, dort unten.<br />

Wenn es aufgestellt ist.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

FZ: Im W<strong>in</strong>ter schlittelt N<strong>in</strong>a<br />

gerne.<br />

FZ: N<strong>in</strong>a spielt gerne<br />

draussen.<br />

FZ: Sie spielt gerne mit<br />

ihrem Bru<strong>der</strong> Garten.<br />

SFZW: Falls N<strong>in</strong>a frei hätte,<br />

würde sie im W<strong>in</strong>ter im<br />

Schnee spielen und im<br />

Sommer seilspr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong><br />

auf <strong>der</strong> Schaukel schaukeln.<br />

FZ: Schlitteln.<br />

FZ: Draussen<br />

spielen.<br />

FZ: Etwas mit<br />

ihrem Bru<strong>der</strong> im<br />

Garten spielen.<br />

SFZW: Im<br />

W<strong>in</strong>ter im<br />

Schnee spielen,<br />

im Sommer<br />

seilspr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong><br />

auf <strong>der</strong> Schaukel<br />

schaukeln.<br />

85


Du hast gesagt, dass du mit<br />

Isabel spielst. Ist dies fast e<strong>in</strong><br />

wenig de<strong>in</strong>e Zwill<strong>in</strong>gsschwester.<br />

Hast du auch noch Schwestern?<br />

Ist er älter?<br />

N<strong>in</strong>a, die Erwachsenen Leute,<br />

auch die Lehrer<strong>in</strong>nen, denken<br />

<strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass sich<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr gerne bewegen.<br />

Stimmt dies?<br />

Bewegen sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht<br />

gerne?<br />

Ihr bewegt euch nicht gerne?<br />

Aber du hast ja da lauter so<br />

Sachen gezeichnet.<br />

Was?<br />

Weisst du was mit bewegen<br />

geme<strong>in</strong>t Ist? Spielen, rennen,<br />

klettern. Dies ist mit Bewegen<br />

geme<strong>in</strong>t.<br />

Aber würdest du denn lieber den<br />

ganzen Tag auf dem Stuhl<br />

sitzen?<br />

Eben dies denken die<br />

Erwachsenen. Sie denken, dass<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> sicher nicht den ganzen<br />

Tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl sitzen<br />

wollen.<br />

Was wollen denn K<strong>in</strong><strong>der</strong> vor<br />

allem machen?<br />

Was spielen?<br />

09:18<br />

09:43<br />

10:37<br />

E<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>.<br />

Er ist vier. Er ist kle<strong>in</strong>er<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ne<strong>in</strong>, ich und Isabel nicht.<br />

Aber wir bewegen uns trotzdem nicht gerne.<br />

Aber wir bewegen uns trotzdem nicht gern.<br />

Doch.<br />

Spielen.<br />

Neeeei<strong>in</strong>.<br />

Ja.<br />

Spielen.<br />

Weiss ich nicht.<br />

AAW: K<strong>in</strong><strong>der</strong> wollen spielen.<br />

AAW: Spielen.<br />

86


Du hast vorh<strong>in</strong> auch schon etwas<br />

gesagt.<br />

E<strong>in</strong>fach spielen.<br />

Du hast da ganz tolle Sachen<br />

gezeichnet. An <strong>der</strong> Weihnacht<br />

hat man vielleicht verschiedene<br />

Wünsche, welche <strong>in</strong> Erfüllung<br />

gehen. Und ob diese Wünsche<br />

hier <strong>in</strong> Erfüllung gehen, dies<br />

kann ich nicht versprechen. Das<br />

habe ich gesagt. Aber wenn du<br />

jetzt Stella de<strong>in</strong>en wichtigsten<br />

Wunsch sagen könntest <strong>von</strong><br />

diesen Sachen hier, was wäre<br />

das?<br />

Wie funktioniert dieser Kreisel?<br />

Hier hat es ke<strong>in</strong>en solchen<br />

Kreisel, nirgends, o<strong>der</strong>?<br />

Aber du würdest gerne etwas<br />

zum Drehen haben?<br />

Super, danke vielmal. Jetzt<br />

werden wir hier noch<br />

ausschalten.<br />

10:55<br />

Ne<strong>in</strong>. Weiss ich nicht.<br />

Hmmm.<br />

Der Kreisel.<br />

Da hat es so e<strong>in</strong>en Stamm, und dann kann man hier drehen.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

O<strong>der</strong> sonst dieses Trampol<strong>in</strong>.<br />

WBW: N<strong>in</strong>as wichtigster<br />

Wunsch wäre e<strong>in</strong>en Kreisel<br />

zum Drehen zu haben o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>.<br />

WBW: E<strong>in</strong>en<br />

Kreisel zum<br />

Drehen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

Trampol<strong>in</strong>.<br />

87


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

06 N<strong>in</strong>a<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

N<strong>in</strong>a (06): auf e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und auf e<strong>in</strong>e Matte weiter spr<strong>in</strong>gen / Kreisspiel<br />

Körperstellungen erraten / Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen („E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>, das haben wir schon <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong>. Sie sollen es e<strong>in</strong> wenig mehr aufstellen. Das ist das, was ich sagen wollte.“)<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

N<strong>in</strong>a (06): e<strong>in</strong>en Kreisel zum Drehen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> zum Spr<strong>in</strong>gen<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

N<strong>in</strong>a (06): möchte vom Trampol<strong>in</strong> auf die Matte spr<strong>in</strong>gen, weil es ihr Wunsch ist („weil es<br />

me<strong>in</strong> Wunsch ist“)<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

N<strong>in</strong>a (06): spielt mit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Mädchen<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

N<strong>in</strong>a (06): Freude am neuen Spielplatz<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

N<strong>in</strong>a (06): aufpassen / zuschauen<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

N<strong>in</strong>a (06): könnte sich ihre Wünsche im Innenraum vorstellen: zwei Trampol<strong>in</strong>s, e<strong>in</strong>en Kreisel<br />

zum Daraufsitzen, e<strong>in</strong> Hochhaus zum Schauen und darauf herumgumpen („Also, da zwei<br />

Trampol<strong>in</strong>s und da so e<strong>in</strong> Kreisel, wo man draufsitze kann und dann drüllt es. Und da wäre<br />

e<strong>in</strong> Hochhaus, wo man schauen kann und dann herumgumpen.“)<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

-<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

N<strong>in</strong>a (06): am Morgen etwas länger im Bett liegen bleiben können<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

N<strong>in</strong>a (06): malen / spielen<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

N<strong>in</strong>a (06): Tischle<strong>in</strong>, Malunterlagen, Malstifte, Blätter zum Malen / Kreisel im Innenraum<br />

Freizeit (FZ)<br />

N<strong>in</strong>a (06): schlitteln / draussen spielen / etwas mit ihrem Bru<strong>der</strong> im Garten spielen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

N<strong>in</strong>a (06): im W<strong>in</strong>ter im Schnee spielen, im Sommer seilspr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Schaukel<br />

schaukeln<br />

88


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

06 N<strong>in</strong>a<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

N<strong>in</strong>a möchte auf e<strong>in</strong>em Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen und auf e<strong>in</strong>e Matte weiter spr<strong>in</strong>gen. Sie möchte<br />

dies tun, „weil es me<strong>in</strong> Wunsch ist.“ Sie möchte grundsätzlich etwas mehr Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen können. Sie sagt: „E<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>, das haben wir schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Sie<br />

sollen es e<strong>in</strong> wenig mehr aufstellen. Das ist das, was ich sagen wollte.“ Neben dem<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen nennt sie als wichtigsten Wunsch auch e<strong>in</strong>en Kreisel zum Drehen.<br />

Sie mag das Kreisspiel „Körperstellungen erraten“. N<strong>in</strong>a spielt mit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Mädchen.<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> freuen sich, weil sie e<strong>in</strong>en neuen Spielplatz haben.<br />

N<strong>in</strong>a könnte sich ihre Wünsche im Innenraum vorstellen: „Also, da zwei Trampol<strong>in</strong>s und da<br />

so e<strong>in</strong> Kreisel, wo man draufsitzen kann und dann drüllt es. Und da wäre e<strong>in</strong> Hochhaus, wo<br />

man schauen kann und dann herumgumpen.“<br />

N<strong>in</strong>a malt und spielt gerne. Am Morgen möchte sie manchmal etwas länger im Bett bleiben<br />

können.<br />

In ihrem Schulhaus müsste es Tischle<strong>in</strong>, Malunterlagen, Malstifte, Blätter zum Malen haben.<br />

Es hätte auch e<strong>in</strong>en Kreisel zum Drehen im Innenraum.<br />

In ihrer Freizeit schlittelt N<strong>in</strong>a gerne. Sie spielt gerne draussen. Manchmal spielt sie auch<br />

gerne etwas mit ihrem Bru<strong>der</strong> im Garten.<br />

Hätte N<strong>in</strong>a heute ke<strong>in</strong>e Schule, so würde sie draussen im Schnee spielen. Wäre es Sommer,<br />

so würde sie gerne seilspr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> schaukeln.<br />

(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; vom Trampol<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e Matte spr<strong>in</strong>gen; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreisel drehen; <strong>von</strong><br />

e<strong>in</strong>er Sprossenwand auf e<strong>in</strong>e Weichbodenmatte h<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen; im Bett liegen<br />

89


07 Tobias<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />

Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

90


Interview-Protokoll Laufnr.: 07<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Tobias Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 6 Jahre 2 Monate<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 13:59 Datum: 15.12.2009<br />

Bemerkungen: sehr aufmerksam; überlegt e<strong>in</strong> Weilchen, bevor er etwas sagt; stellt aktiv Fragen; hat auf <strong>der</strong> Zeichnung e<strong>in</strong> Muster und ke<strong>in</strong>e Bewegungswünsche gezeichnet;<br />

wächst mit zwei Erstsprachen auf; spricht sehr gut Deutsch<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

Du bist heute das zweite K<strong>in</strong>d. 0:00 Mh (Ja).<br />

Jetzt könntest du e<strong>in</strong>mal ganz<br />

laut und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />

sagen.<br />

Gut. Jetzt nimmt dieses Gerät<br />

uns e<strong>in</strong>fach auf. Ich kann nicht<br />

so schnell schreiben, darum<br />

nehmen wir das auf.<br />

Ne<strong>in</strong>, dies hast du nicht<br />

gemacht, aber jetzt suche ich<br />

de<strong>in</strong>e Zeichnung. Du bist <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

zweiten <strong>Grundstufe</strong>, o<strong>der</strong>?<br />

Ne<strong>in</strong>, dies hat Reg<strong>in</strong>a gemacht.<br />

Ah, hier.<br />

Tobias, ja so jetzt stimmt es.<br />

Ja, er ist gestern zu mir<br />

gekommen.<br />

Ah ja, Tobias und manchmal<br />

lese ich hier etwas ab, ich habe<br />

nicht alle Fragen im Kopf.<br />

Also Tobias, du hast e<strong>in</strong> Muster<br />

gezeichnet.<br />

Die Aufgabe ist ja eigentlich<br />

gewesen, dass du Sachen<br />

zeichnest, welche du gerne <strong>in</strong><br />

01:24<br />

Ich heisse Tobias.<br />

Das habe ich nicht gemacht (zeigt auf e<strong>in</strong>e Zeichnung).<br />

Hat dies Fiona gemacht?<br />

Reg<strong>in</strong>a.<br />

Ja, dies habe ich gemacht.<br />

Ist Peter auch schon zu dir gekommen?<br />

Mh (Ja).<br />

Mit Schwarz, Gelb, Violett, Rot, Blau, Dunkelblau, Grün und noch Weiss.<br />

92


<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen würdest,<br />

also bewegen o<strong>der</strong> spielen.<br />

Und du hast dann dieses schöne<br />

Muster gezeichnet. Jetzt würden<br />

wir e<strong>in</strong>fach über diese D<strong>in</strong>ge<br />

sprechen, die du gerne machst<br />

o<strong>der</strong> gerne machen würdest.<br />

Also, Stella hat ja gesagt, dass<br />

es sie wun<strong>der</strong> nimmt, was du<br />

gerne machen würdest hier dr<strong>in</strong>.<br />

Und man kann sich auch e<strong>in</strong>ige<br />

Sachen wünschen.<br />

Was könntest du dir vorstellen,<br />

was du gerne hier dr<strong>in</strong>nen<br />

machen würdest. Auch wenn es<br />

vielleicht nicht gehen würde.<br />

Was spielst du am liebsten?<br />

Aha, Fussball. Könntest du dir<br />

vorstellen, dass man dies auch<br />

dr<strong>in</strong>nen spielen würde?<br />

Und kannst du denn manchmal<br />

hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule Fussball<br />

spielen?<br />

Mit wem spielst du denn<br />

Fussball?<br />

Ah, da hat es noch an<strong>der</strong>e<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>. S<strong>in</strong>d es Buben und<br />

Mädchen zusammen?<br />

Du spielst dann noch mit den<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>.<br />

Nur kurz, um Grüezi zu sagen.<br />

Ich glaube es sieht ziemlich<br />

ähnlich aus wie da unten.<br />

01:50<br />

02:28<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

Hmm (überlegt).<br />

Also am liebsten spiele ich Fussball.<br />

Ja.<br />

Ja, auf dem Pausenplatz.<br />

Mit Peter und mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>von</strong> oben (an<strong>der</strong>e <strong>Grundstufe</strong>).<br />

Ja.<br />

Ja. Warst du noch die da oben (<strong>in</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Grundstufe</strong>)?<br />

Ja.<br />

FZ: Tobias spielt am liebsten<br />

Fussball.<br />

BW/SOZ: Tobias spielt<br />

Fussball mit Peter und den<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

GS.<br />

FZ: Fussball<br />

spielen.<br />

BW//SOZ:<br />

Fussball spielen<br />

mit an<strong>der</strong>en<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />

93


Was könntest du dir sonst noch<br />

vorstellen, zum Spielen?<br />

Etwas das es hier draussen<br />

vielleicht nicht hat.<br />

Was würdest du noch gerne<br />

machen?<br />

Mit Legos bauen. Und kannst du<br />

dies hier manchmal machen?<br />

Ah so gut. Machst du dies<br />

manchmal auch zu Hause?<br />

Ah, super. Was baust du denn?<br />

Hotvil-Autos? Habe ich es richtig<br />

verstanden.<br />

Ah so..<br />

Ja Tobias, wenn wir schon beim<br />

Bauen s<strong>in</strong>d... Es gibt<br />

erwachsene Leute, Frauen und<br />

Männer, welche Schulhäuser<br />

bauen.<br />

Was möchtest du e<strong>in</strong>mal<br />

werden, wenn du gross bist?<br />

Fussballer. Dann spielst du aber<br />

dann schon sehr gerne Fussball.<br />

Eben es gibt Leute, welche<br />

Schulhausbauer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d und<br />

auch Schulhäuser für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>richten. Wenn du jetzt so e<strong>in</strong><br />

Schulhausbauer wärst –kannst<br />

du dir dies vorstellen?<br />

03:12<br />

03:45<br />

04:08<br />

Hmm (überlegt).<br />

Lego bauen.<br />

Ja, ich kann sogar dies machen, wie es da oben e<strong>in</strong>es hat, mit e<strong>in</strong>em Plan<br />

bauen (zeigt auf e<strong>in</strong>e Legokiste im Gestell).<br />

Ja, zu Hause habe ich e<strong>in</strong>e riesige Schachtel. Dann kann ich alles<br />

aufbauen.<br />

Solche „Hotvil-Autos“.<br />

Ja. Solche Lego-Hotvils. Weisst du nicht solche, mit denen man auf e<strong>in</strong>er<br />

Bahn fahren kann. E<strong>in</strong>fach so zum Bauen. Weisst du, man baut es<br />

e<strong>in</strong>fach.<br />

Ja.<br />

Fussballer. Fussballer will ich werden.<br />

Mh (Ja).<br />

Ja. Mh.<br />

AAW: Tobias würde gerne<br />

mit Legos bauen nach<br />

e<strong>in</strong>em Plan bauen.<br />

FZ: Er baut mit Legos nach<br />

Plan „Hotvil-Autos“.<br />

AAW: Mit Legos<br />

nach e<strong>in</strong>em Plan<br />

bauen.<br />

FZ: Nach Plan<br />

Autos bauen.<br />

94


Worauf würdest du beim Bauen<br />

schauen?<br />

Auf e<strong>in</strong>en Plan würdest du<br />

schauen beim Bauen, genau.<br />

Und wie würdest du dieses<br />

Schulhaus bauen, so dass es<br />

den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gefällt. Wie würdest<br />

du das machen?<br />

Aha, Fenster müsste es haben,<br />

e<strong>in</strong> Dach und e<strong>in</strong>e Mauer hätte<br />

es. Und hätte es vielleicht auch<br />

Platz für e<strong>in</strong> Fussballfeld im<br />

Schulhaus?<br />

Also man darf sich alles e<strong>in</strong><br />

bisschen wünschen.<br />

Aha, das wäre dann vielleicht<br />

schon e<strong>in</strong> wenig e<strong>in</strong> verrücktes<br />

Schulhaus.<br />

Aber angenommen, du wärst e<strong>in</strong><br />

wenig e<strong>in</strong> verrückter<br />

Schulhausbauer, kannst du dir<br />

das vorstellen?<br />

Also wie würde denn dieses<br />

Schulhaus aussehen?<br />

Zum Beispiel. Hätte es denn<br />

noch an<strong>der</strong>e Sachen <strong>in</strong> diesem<br />

Schulhaus, welche den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

o<strong>der</strong> dir gefallen würden?<br />

Aha, es müsste auch irgend e<strong>in</strong>e<br />

Bauecke geben, wo man bauen<br />

kann.<br />

05:22<br />

05:52<br />

6:24<br />

Auf e<strong>in</strong>en Plan.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Dach und e<strong>in</strong>er Mauer und Fenster.<br />

Neeee<strong>in</strong>.<br />

Ich glaube es eben nicht, dass so e<strong>in</strong> grosses Fussballfeld da Platz hätte.<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

Ja.<br />

Mit Gras dr<strong>in</strong> und mit Goal dr<strong>in</strong>.<br />

Mh (Ja).<br />

Ne<strong>in</strong>, nicht so. Malen mit P<strong>in</strong>sel. Und noch mit diesen Bauklötzen dort<br />

draussen bauen, dies mache ich noch ziemlich gerne.<br />

Wir bauen immer e<strong>in</strong>e Autobahn im Atelier<br />

SH: Tobias würde e<strong>in</strong><br />

Schulhaus mit e<strong>in</strong>em Dach,<br />

e<strong>in</strong>er Mauer und Fenstern<br />

bauen.<br />

SH: E<strong>in</strong> Fussballfeld hätte im<br />

Schulhaus nicht Platz.<br />

SH: Wenn er aber e<strong>in</strong> „etwas<br />

verrückter“ Schulhausbauer<br />

wäre, so hätte es Gras und<br />

e<strong>in</strong> Goal im Schulhaus.<br />

AAW: Tobias möchte gerne<br />

mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel malen. Er<br />

möchte auch gerne mit<br />

Bauklötzen e<strong>in</strong>e<br />

Chügelibahn o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Autobahn bauen.<br />

SH: würde e<strong>in</strong>e<br />

Dach, e<strong>in</strong>e<br />

Mauer und<br />

Fenster haben.<br />

SH: E<strong>in</strong><br />

Fussballfeld<br />

hätte im<br />

Innenraum nicht<br />

Platz.<br />

SH: Wenn er e<strong>in</strong><br />

„etwas<br />

verrückter<br />

Schulhausbauer“<br />

wäre, so hätte es<br />

Gras und e<strong>in</strong><br />

Goal im<br />

Innenraum.<br />

AAW: Malen mit<br />

e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel. Mit<br />

Bauklötzen e<strong>in</strong>e<br />

Chügelibahn und<br />

Autobahn bauen.<br />

95


Ja?<br />

Ah, so im Atelier. Was würdest<br />

du dir manchmal noch im Atelier<br />

als Posten wünschen?<br />

Basteln. Gibt es sonst noch<br />

etwas... Ich weiss jetzt auch<br />

nicht, vielleicht Fussball, o<strong>der</strong>...<br />

Das würdest du dir auch noch<br />

wünschen?<br />

Me<strong>in</strong>st du das wäre dann<br />

möglich im Atelier, dass man als<br />

Posten Landhockey nehmen<br />

könnte?<br />

Aha, aber dies wäre noch etwas,<br />

welches du gern hättest.<br />

Ist dies alles gewesen?<br />

Ich habe auch nicht mehr so viel<br />

zum Fragen, aber magst du noch<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Moment, Tobias?<br />

Mich nimmt eigentlich noch<br />

wun<strong>der</strong>, was du zu Hause gerne<br />

spielst o<strong>der</strong> bewegst. Also du<br />

hast vorh<strong>in</strong> gesagt, dass du<br />

gerne mit den Legos baust. Gibt<br />

es sonst noch etwas?<br />

Ja.<br />

Spielst du eigentlich lieber<br />

dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> lieber draussen?<br />

Dann habt ihr e<strong>in</strong>en Garten zu<br />

Hause, wo du spielen kannst.<br />

Hast du denn noch Geschwister,<br />

07:03<br />

07:30<br />

08:05<br />

und so mit den Chügeli (Murmeln).<br />

Basteln.<br />

Ja, Eishockey, Landhockey.<br />

Mh (Ja).<br />

Ne<strong>in</strong>, wir haben ja ke<strong>in</strong>e Sticker(Stöcke?), weisst du.<br />

Ja. So und jetzt habe ich nichts mehr gern. Ich me<strong>in</strong>e, dies ist jetzt alles<br />

gewesen.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Fussball, Brücken bauen mit Legos, Eisenbahn spielen.<br />

Eigentlich lieber draussen. Fangis spiele ich noch ziemlich gerne,<br />

draussen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Garten.<br />

AAW: Im Atelier würde<br />

Tobias auch gerne basteln.<br />

BW: Er würde sich auch<br />

Eishockey o<strong>der</strong> Landhockey<br />

wünschen.<br />

R: Landhockey könnte man<br />

nicht spielen, weil es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

GS ke<strong>in</strong>e Stöcke zum<br />

Spielen hat.<br />

FZ: Tobias spielt gerne<br />

Fussball. Er baut zu Hause<br />

auch gerne Brücken und<br />

spielt mit <strong>der</strong> Eisenbahn.<br />

FZ: Tobias spielt lieber<br />

draussen als dr<strong>in</strong>nen. Er<br />

spielt gerne Fangis<br />

draussen im Garten.<br />

AAW: Basteln.<br />

BW: Eishockey<br />

o<strong>der</strong><br />

Landhockey.<br />

R: Landhockey<br />

nicht möglich,<br />

weil es ke<strong>in</strong>e<br />

Stöcke zum<br />

Spielen hat.<br />

FZ: Fussball<br />

spielen. Mit<br />

Legos Brücken<br />

bauen, mit <strong>der</strong><br />

Eisenbahn<br />

spielen.<br />

FZ: Spielt lieber<br />

draussen als<br />

dr<strong>in</strong>nen. Fangis<br />

im Garten<br />

96


mit denen du spielen kannst?<br />

Ah, e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>.<br />

(Gespräch über Bru<strong>der</strong>)<br />

Wenn du heute frei hättest<br />

Tobias, wenn die Lehrer<strong>in</strong> krank<br />

wäre o<strong>der</strong> wenn ke<strong>in</strong>e Schule<br />

wäre...<br />

Ah, also wenn du heute frei<br />

hättest, was würdest du jetzt<br />

gerade spielen?<br />

Das wäre heute de<strong>in</strong> Wunsch.<br />

Tobias, ich habe noch etwas<br />

an<strong>der</strong>es zum Überlegen: Die<br />

erwachsenen Leute, also Lehrer<br />

o<strong>der</strong> auch Eltern, die denken <strong>von</strong><br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

sehr gerne bewegen.<br />

Ist dies bei dir auch so? O<strong>der</strong> ist<br />

dies bei dir an<strong>der</strong>s?<br />

O<strong>der</strong> würdest du lieber den<br />

ganzen Tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl<br />

sitzen.<br />

Aber du denkst auch, dass es für<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wichtig ist, dass sie<br />

sich genügend bewegen<br />

können?<br />

Gell, die Erwachsenen s<strong>in</strong>d ja<br />

nicht mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Ich weiss,<br />

dass ich mich als K<strong>in</strong>d sehr<br />

gerne bewegt habe. Plötzlich<br />

wird man gross und man er<strong>in</strong>nert<br />

sich vielleicht nicht mehr daran.<br />

Darum ist es wichtig, <strong>von</strong> den<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zu wissen, ob es immer<br />

noch so ist, vielleicht hat sich<br />

09:03<br />

09:27<br />

10:05<br />

Ne<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>.<br />

Der ist schon gross, etwa vier. Und ich b<strong>in</strong> sechs.<br />

Ah, Tennis spiele ich noch gerne.<br />

Mmm (überlegt). Auto.<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

Ja, ich denke es auch so.<br />

Ne<strong>in</strong>, sonst wird es mir viel zu langweilig.<br />

Mh (Ja).<br />

FZ: Tobias spielt gerne<br />

Tennis.<br />

SFZW: Tobias würde mit<br />

Autos spielen.<br />

spielen.<br />

FZ: Tennis<br />

spielen.<br />

SFZW: Mit Autos<br />

spielen.<br />

97


das ja verän<strong>der</strong>t.<br />

O<strong>der</strong> was denkst denn du?<br />

Stella hat ja de<strong>in</strong>e schöne<br />

Zeichnung ausgelesen und hat<br />

gesagt, dass du sehr schöne<br />

Muster machen kannst.<br />

Stella nimmt es eigentlich noch<br />

wun<strong>der</strong>, was du am liebsten<br />

machst.<br />

Wenn du jetzt e<strong>in</strong>en Wunsch an<br />

Stella hättest, also etwas das du<br />

hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> machen<br />

möchtest, im Atelier o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Pause, etwas, das du e<strong>in</strong>fach<br />

gerne machen würdest, was<br />

wäre das?<br />

Also das würdest du gerne<br />

machen?<br />

Oh, etwas habe ich noch<br />

vergessen: Was machst du<br />

eigentlich ganz gerne im Turnen.<br />

Bist du denn e<strong>in</strong> Schneller, e<strong>in</strong><br />

schneller Knabe?<br />

Kannst du ganz schnell rennen?<br />

Was kannst du sonst noch ganz<br />

gut?<br />

Ja, also Plan lesen kannst du<br />

noch.<br />

Du, und letztes Jahr habt ihr<br />

doch im Turnen bei Frau B. so<br />

Posten <strong>von</strong> „Mut tut gut“<br />

gemacht. Weisst du noch?<br />

Was hast du dort am liebsten<br />

10:49<br />

11:44<br />

Ja, mh.<br />

Das wäre basteln und mit den Bauklötzen bauen, das wäre im Atelier.<br />

Und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause Fussball spielen.<br />

Ja.<br />

Fangis spielen. Ich will meistens Fänger se<strong>in</strong>. Das f<strong>in</strong>de ich so lässig.<br />

Ja.<br />

Mh (Ja).<br />

Sonst kann ich nicht mehr so, so gut Sachen machen.<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

WBW: Als wichtigster<br />

Wunsch nennt Tobias<br />

Fussball spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Pause.<br />

AAW: Als wichtigster<br />

Wunsch für das Atelier<br />

nennt Tobias basteln und<br />

mit den Bauklötzen bauen.<br />

BW/TU: Tobias spielt gerne<br />

Fangis.<br />

WBW: Fussball<br />

spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Pause.<br />

AAW: Basteln<br />

und mit<br />

Bauklötzen<br />

bauen.<br />

BW/TU: Fangis<br />

spielen.<br />

98


gemacht? Kannst du dich noch<br />

er<strong>in</strong>nern?<br />

Und so h<strong>in</strong>aufklettern, Machst du<br />

solche Sachen auch gerne?<br />

Ah so auf e<strong>in</strong>en Kasten konntest<br />

Du h<strong>in</strong>aufklettern.<br />

So wie e<strong>in</strong> breites Bänkle<strong>in</strong>,<br />

Schwedenkasten sagt man dem,<br />

War es oben so gelb.<br />

Daran er<strong>in</strong>nerst du dich noch.<br />

Möchtest du dies wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal<br />

machen<br />

Also Tobias, danke für de<strong>in</strong>e<br />

Sachen, die du gesagt hast.<br />

Ja. Hier könntest du auch noch<br />

abschalten, wenn du möchtest,<br />

da auf Stopp, du kannst ja schon<br />

etwas lesen....<br />

13:26<br />

Ne<strong>in</strong>, nicht mehr so gut.<br />

Ah jetzt weiss ich es. Da b<strong>in</strong> ich mit dem Ball auf etwas h<strong>in</strong>aufgeklettert.<br />

Und dort musste ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Basketballkorb h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>treffen. Weisst du,<br />

damit es nicht so hoch war b<strong>in</strong> ich auf etwas h<strong>in</strong>aufgeklettert.<br />

Er war aber noch ziemlich breit.<br />

Mh (Ja).<br />

Er war etwa <strong>von</strong> da bis da.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Bitte. Soll ich Florian holen gehen?<br />

BW/TU: Tobias er<strong>in</strong>nert sich<br />

an e<strong>in</strong>en Posten aus „Mut tut<br />

gut“: Von e<strong>in</strong>em<br />

Schwedenkasten aus, mit<br />

e<strong>in</strong>em Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Basketballkorb treffen. Er<br />

möchte dies wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal<br />

machen.<br />

BW/TU: Von<br />

e<strong>in</strong>em<br />

Schwedenkasten<br />

aus mit e<strong>in</strong>em<br />

Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Basketballkorb<br />

treffen.<br />

99


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

07 Tobias<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Tobias (07): Fussball spielen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> / Eishockey spielen / Landhockey spielen<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

Tobias (07): Fussball spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

-<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

Tobias (07): Fussball spielen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

-<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

-<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

Tobias (07): Landhockey spielen ist nicht möglich, da es <strong>in</strong> <strong>der</strong> GS ke<strong>in</strong>e Stöcke zum Spielen<br />

habe („wir haben ke<strong>in</strong>e Stickers, weißt du“)<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

Tobias (07): Fangis spielen / <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Schwedenkasten aus mit e<strong>in</strong>em Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Basketballkorb treffen<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

-<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Tobias (07): mit Legos nach e<strong>in</strong>em Plan bauen, z.B. Autos / malen mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel / mit<br />

Bauklötzen e<strong>in</strong>e Chügelibahn und Autobahn bauen („Und noch mit diesen Bauklötzen dort<br />

draussen bauen, dies mache ich noch ziemlich gerne.“)/ basteln<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

Tobias (07): es würde e<strong>in</strong> Dach, e<strong>in</strong>e Mauer und Fenster haben / e<strong>in</strong> Fussballfeld hätte im<br />

Innenraum nicht Platz, wenn er aber e<strong>in</strong> „etwas verrückter“ Schulhausbauer wäre, so hätte<br />

es Gras und e<strong>in</strong> Goal im Innenraum<br />

Freizeit (FZ)<br />

Tobias (07): Fussball spielen / mit Legos Brücken bauen / mit <strong>der</strong> Eisenbahn spielen / Fangis<br />

im Garten spielen / spielt lieber draussen als dr<strong>in</strong>nen / Tennis spielen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

Tobias (07): mit Autos spielen<br />

100


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

07 Tobias<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

Tobias spielt am liebsten Fussball. So nennt er als wichtigsten Wunsch, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pause mit den<br />

an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> Fussball spielen zu können. Er möchte auch Eishockey und Landhockey<br />

spielen. Er denkt, dass Landhockey spielen nicht möglich sei: „Wir haben ke<strong>in</strong>e Stöcke,<br />

weißt du“. Im Turnen spielt er gerne Fangis. Er möchte im Turnen wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal den Posten<br />

machen, wo man <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Schwedenkasten aus mit e<strong>in</strong>em Ball <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Basketballkorb<br />

treffen muss.<br />

Tobias baut gerne mit Legos nach e<strong>in</strong>em Plan, z.B. Autos. Er malt gerne mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel<br />

und bastelt gerne. „Und noch mit diesen Bauklötzen dort draussen bauen, dies mache ich<br />

noch ziemlich gerne“, z.B. e<strong>in</strong>e Autobahn o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Chügelibahn.<br />

Se<strong>in</strong> Schulhaus hätte e<strong>in</strong> Dach, e<strong>in</strong>e Mauer und Fenster. E<strong>in</strong> Fussballfeld hätte im<br />

Innenraum sicher nicht Platz, wenn er aber e<strong>in</strong> etwas verrückter Schulhausbauer wäre, so<br />

hätte es Gras und e<strong>in</strong> Goal im Innenraum.<br />

In se<strong>in</strong>er Freizeit spielt Tobias gerne Fussball. Er baut mit Legos z.B. Brücken, spielt mit <strong>der</strong><br />

Eisenbahn. Er spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen, z.B. Fangis im Garten. Tobias spielt auch<br />

Tennis. Hätte Tobias heute ke<strong>in</strong>e Schule, so würde er mit Autos spielen.<br />

(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

zeichnen<br />

101


08 Florian<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />

Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

102


Interview-Protokoll Laufnr.: 08<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Florian Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 6 Jahre 3 Monate<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 13:22 Datum: 15.12.2009<br />

Bemerkungen: aufmerksam; <strong>in</strong>teressierte sich sehr für die Handpuppen; stellt Rückfragen<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

...Hier zeigt es an, wie lange wir 0:00<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> sprechen...<br />

Ja.<br />

Jetzt kannst du e<strong>in</strong>mal ganz laut<br />

und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />

Hier s<strong>in</strong>d die Sekunden.<br />

sagen.<br />

Florian<br />

Du hast ja da diese Burg<br />

gezeichnet. Wie stellst du dir<br />

dies mit dieser Burg <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> vor.<br />

Könntest du diese Burg zu<br />

Hause im Zimmer bauen?<br />

Du kannst also bei dir zu Hause<br />

e<strong>in</strong>e solche Burg bauen. Womit<br />

denn? Welche D<strong>in</strong>ge zum Bauen<br />

hast du?<br />

Hast du Legos o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Sachen?<br />

O<strong>der</strong> baust du auch mit Tüchern<br />

und Matratzen?<br />

Könntest du dir auch vorstellen<br />

hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> e<strong>in</strong>e Burg<br />

zu bauen?<br />

Fändest du dies noch lässig,<br />

wenn du hier e<strong>in</strong>e Burg bauen<br />

könntest?<br />

Machst du das manchmal?<br />

01:05<br />

Zu Hause bauen.<br />

Ja.<br />

Pause.<br />

Legos.<br />

Mit Legos.<br />

Ja.<br />

Es hat fast ke<strong>in</strong>en Platz hier, um e<strong>in</strong>e Burg zu bauen.<br />

AAW: Florian möchte e<strong>in</strong>e<br />

Burg bauen.<br />

R/AAW: Es hat zu wenig<br />

Platz, um e<strong>in</strong>e Burg zu<br />

bauen.<br />

AAW: E<strong>in</strong>e Burg<br />

bauen.<br />

R/AAW: Es hat<br />

zu wenig Platz,<br />

um e<strong>in</strong>e Burg zu<br />

104


Florian, kannst du noch sagen,<br />

warum dass du gerne baust?<br />

Was f<strong>in</strong>dest du lässig beim<br />

Bauen?<br />

Baust du auch mit an<strong>der</strong>en<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammen?<br />

Mit welchen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> baust du<br />

denn?<br />

Du hast dich und euch jetzt nicht<br />

gezeichnet. Wenn ihr jetzt<br />

zusammen spielt, freut ihr euch<br />

o<strong>der</strong> seid ihr traurig o<strong>der</strong>...<br />

Ja, Florian, du baust gerne<br />

Burgen. Jetzt gibt es<br />

erwachsene Leute, die bauen<br />

gerne Schulhäuser. Wenn du<br />

jetzt e<strong>in</strong> Schulhaubauer wärst,<br />

kannst du dir dies vorstellen?<br />

Wie würdest du dieses<br />

Schulhaus bauen, so dass es<br />

den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> ganz gut gefallen<br />

würde <strong>in</strong> diesem Schulhaus?<br />

Es darf auch e<strong>in</strong> wenig e<strong>in</strong><br />

verrücktes Schulhaus se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>es<br />

das man vielleicht noch nie<br />

gesehen hat.<br />

Vielleicht könnten wir e<strong>in</strong> wenig<br />

e<strong>in</strong>e Idee<br />

„zusammensp<strong>in</strong>tisieren“? Das<br />

bedeutet, e<strong>in</strong> wenig e<strong>in</strong>e Idee<br />

02:39<br />

03:33<br />

03:45<br />

Ja. O<strong>der</strong> mit Bauklötzen könnte man auch draussen (im Gang) bauen.<br />

Mh (Ja).<br />

Meistens bauen wir e<strong>in</strong>e Kügelibahn mit den Bauklötzen.<br />

Da kann man e<strong>in</strong>e Schanzen machen und dann gumpt es (die Marmel).<br />

Mh (Ja).<br />

Mit Peter, Tobias, L<strong>in</strong>us und Michael.<br />

Freuen.<br />

Ja.<br />

Mh (Ja).<br />

(Pause).<br />

Dies weiss ich noch nicht.<br />

AAW: Florian baut gerne mit<br />

vier an<strong>der</strong>en Knaben e<strong>in</strong>e<br />

Kügelibahn.<br />

GEF: Die Knaben freuen<br />

sich, wenn sie mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

bauen.<br />

bauen.<br />

AAW:<br />

Kügelibahn mit<br />

an<strong>der</strong>en Knaben<br />

bauen.<br />

GEF: Freude.<br />

105


auszudenken.<br />

Was würdest du denn machen<br />

mit diesem Platz. Wofür würde<br />

es denn mehr Platz brauchen?<br />

Ich habe noch e<strong>in</strong> paar Fragen,<br />

aber magst du noch mit mir<br />

sprechen?<br />

Mich nimmt eigentlich noch<br />

wun<strong>der</strong>, was du <strong>in</strong> <strong>der</strong> Freizeit<br />

machst, also wenn du ke<strong>in</strong>e<br />

Schule hast.<br />

Freizeit ist diese Zeit, wo du frei<br />

hast zum Spielen und du<br />

machen kannst, was du<br />

möchtest.<br />

Ah, du hast noch e<strong>in</strong>e<br />

Schwester.<br />

Oben <strong>in</strong> <strong>der</strong> dritten <strong>Grundstufe</strong>?<br />

Ah, sie ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten und ist<br />

oben <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>?<br />

Gleicht ihr euch ganz fest.<br />

Spielst du manchmal mit de<strong>in</strong>er<br />

Zwill<strong>in</strong>gsschwester?<br />

Was spielt ihr denn?<br />

Ah, ...<br />

Ja, mit diesen haben wir als<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> auch gespielt. Das s<strong>in</strong>d<br />

doch die Figürchen mit den<br />

blauen Kappen.<br />

05:46<br />

07:23<br />

Es hätte ganz viel Platz.<br />

Dies weiss ich noch nicht.<br />

Jaja.<br />

Was ist Freizeit?<br />

Ich habe noch e<strong>in</strong>e Schwester<br />

Sie ist eben oben.<br />

Ne<strong>in</strong>, wir s<strong>in</strong>d Zwill<strong>in</strong>ge.<br />

Ja.<br />

Ja. Ich b<strong>in</strong> grösser.<br />

Ja.<br />

Jeweils mit den Schlümpfen.<br />

Kennst du die Schlümpfe.<br />

Die s<strong>in</strong>d lustig, gell?<br />

SH: Florian würde e<strong>in</strong><br />

Schulhaus bauen, wo es<br />

ganz viel Platz hätte.<br />

FZ: Florian und se<strong>in</strong>e<br />

Schwester spielen <strong>in</strong> ihrer<br />

Freizeit mit den Schlümpfen.<br />

SH. Es hätte<br />

ganz viel Platz<br />

im Schulhaus.<br />

FZ: Mit <strong>der</strong><br />

Schwester mit<br />

den Schlümpfen<br />

spielen.<br />

106


Ja. Was spielt ihr sonst noch zu<br />

Hause, wenn ihr frei habt<br />

?<br />

Habt ihr e<strong>in</strong>en Garten zu Hause?<br />

Drei Gärten.<br />

Ah, würdest du dir jetzt auch<br />

etwas <strong>von</strong> zu Hause, hierher<br />

wünschen? Etwas, das du lässig<br />

f<strong>in</strong>dest. Etwas, da du auch gerne<br />

hier vielleicht im Atelier spielen<br />

möchtest?<br />

Gormiti? Ne<strong>in</strong>.<br />

Würdest du hier manchmal<br />

gerne mit den Gormitis spielen?<br />

Was würdest du denn mit diesen<br />

spielen?<br />

Aha. Steht da drauf was man<br />

spielt?<br />

Florian, vorh<strong>in</strong> hast du gesagt,<br />

dass du zu Hause noch klettern<br />

kannst. Wie ist es hier?<br />

Im W<strong>in</strong>ter dürft ihr, so me<strong>in</strong>e ich,<br />

nicht.<br />

Aber würdest du dir dies<br />

wünschen, dass du manchmal<br />

e<strong>in</strong>fach so klettern könntest?<br />

Und sonst, was würdest du dir<br />

09:02<br />

Hm (studiert).<br />

Ja, drei Stück.<br />

Ja, weißt du, e<strong>in</strong>er ist oben.<br />

E<strong>in</strong>er ist oben und dort hat es e<strong>in</strong>e Treppe, welche runter geht. Dort hat es<br />

nochmals e<strong>in</strong>en. Und beim letzten hat es noch e<strong>in</strong> wenig mehr Treppen<br />

und dort ist auch nochmals e<strong>in</strong> Garten.<br />

Wir haben auch noch e<strong>in</strong>e Rutschbahn und e<strong>in</strong> Häuschen und e<strong>in</strong>en<br />

Baum zum Klettern.<br />

Kennst du „Gormiti“?<br />

Ich habe solche. Dies s<strong>in</strong>d so gefährliche Männchen. Ich habe etwa 15.<br />

Ja, mh.<br />

Weisst du, es hat noch Karten.<br />

Mh (Ja).<br />

Ja, ich kann auf dem Baum klettern.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ja, schon.<br />

FZ: Florian spielt gerne mit<br />

den „Gormitis“.<br />

BW: Forian möchte<br />

manchmal gerne klettern.<br />

FZ: Mit Gormitis<br />

spielen<br />

(Fantasy-<br />

Spielfiguren).<br />

BW: Klettern.<br />

107


sonst noch wünschen zum<br />

Bewegen und Spielen?<br />

Ja, denke nur nach.<br />

Ja, genau. Die sehen auch aus,<br />

als würden sie gerade denken,<br />

o<strong>der</strong>?<br />

Gefallen sie dir?<br />

Möchtest du Stella noch e<strong>in</strong>en<br />

Wunsch sagen, was du hier noch<br />

gerne machen würdest?<br />

Ihr könnt ja hier schon viele<br />

Sachen machen. Aber vielleicht<br />

gibt es etwas, das du sehr gerne<br />

machen würdest und hier nicht<br />

kannst.<br />

Mit diesen würdest du hier gerne<br />

spielen.<br />

Ich habe noch etwas an<strong>der</strong>es<br />

zum Überlegen:<br />

Die erwachsenen Leute, also<br />

Lehrer o<strong>der</strong> auch Eltern, die<br />

denken <strong>von</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>, dass<br />

sich K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr gerne bewegen<br />

und auch Bewegung brauchen.<br />

Ist dies bei dir auch so? O<strong>der</strong> ist<br />

dies bei dir an<strong>der</strong>s. Was me<strong>in</strong>st<br />

du da dazu?<br />

Ist es bei dir an<strong>der</strong>s. Brauchst du<br />

ke<strong>in</strong>e Bewegung?<br />

O<strong>der</strong> könntest du dir vorstellen,<br />

den ganzen Tag auf e<strong>in</strong>em Stuhl<br />

zu sitzen?<br />

10:00<br />

11:08<br />

Ich denke nach.<br />

Die haben die gleichen Augen (Handpuppen Madita und Paolo).<br />

Mh (Ja).<br />

S<strong>in</strong>d dies.... Gell, dies s<strong>in</strong>d Puppen?<br />

Die s<strong>in</strong>d herzig.<br />

Ja.<br />

(Pause).<br />

Eigentlich mit den Gormiti.<br />

Ja, mh.<br />

Bei mir ist es an<strong>der</strong>s.<br />

Pause.<br />

Ne<strong>in</strong>. Nur e<strong>in</strong> bisschen.<br />

AAW: Florian möchte gerne<br />

mit den Gormitis <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> spielen können.<br />

AAW: Mit den<br />

Gormitis spielen.<br />

108


Aber du denkst auch, dass es für<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> wichtig ist, sich<br />

bewegen zu können?<br />

Habe ich dich schon nach<br />

de<strong>in</strong>em wichtigsten Wunsch<br />

gefragt? Ah, ja die Gormitis.<br />

Und wie schreibt man das?<br />

Du kannst schon lesen?<br />

So geschrieben: GORMITI?<br />

Wie sehen denn diese Gormitis<br />

aus?<br />

Aha. Kauft man die so? Aber<br />

dann nimmt man sie schon raus<br />

zum Spielen, o<strong>der</strong>?<br />

Kannst du e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e<br />

Gormitifigur zum Zeigen<br />

mitbr<strong>in</strong>gen, ich kenn sie nicht,<br />

Also Florian, danke für de<strong>in</strong>e<br />

Sachen, die du gesagt hast. Es<br />

war <strong>in</strong>teressant mit dir zu<br />

sprechen.<br />

Wenn du möchtest, kannst du<br />

hier wie<strong>der</strong> abstellen.<br />

10:49<br />

13:08<br />

Mh.<br />

Ja.<br />

G-O-R-M-I-T-I<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Päckchen.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

109


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

08 Florian<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Florian (08): klettern<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

-<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

-<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

Florian (08): Kügelibahn mit an<strong>der</strong>en Knaben bauen<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

Florian (08): Freude<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

-<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

Florian (08): es hätte zu wenig Platz, um e<strong>in</strong>e Burg zu bauen („es hat fast ke<strong>in</strong>en Platz hier,<br />

um e<strong>in</strong>e Burg zu bauen“)<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

-<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Florian (08): e<strong>in</strong>e Burg bauen / Kügelibahn mit an<strong>der</strong>en Knaben bauen / mit den Gormitis<br />

spielen (Fantasy-Spielfiguren)<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

Florian (08): es hätte ganz viel Platz im Schulhaus<br />

Freizeit (FZ)<br />

Florian (08): mit <strong>der</strong> Schwester mit den Schlümpfen (Spielfiguren) spielen / mit den Gormiti-<br />

Figuren (Fantasy-Spielfiguren) spielen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

-<br />

110


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

08 Florian<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

Florian möchte manchmal auch klettern können.<br />

Florian möchte gerne e<strong>in</strong>e Burg bauen. Er sagt: „Es hat fast ke<strong>in</strong>en Platz hier, um e<strong>in</strong>e Burg<br />

zu bauen“. In se<strong>in</strong>em Schulhaus hätte ganz viel Platz.<br />

Er liebt es auch, mit den an<strong>der</strong>en Knaben e<strong>in</strong>e Kügelibahn zu bauen. Die Knaben freuen<br />

sich, wenn sie zusammen spielen. Er möchte auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> mit den Gormitis<br />

(Fantasy-Spielfiguren) spielen können.<br />

In se<strong>in</strong>er Freizeit spielt Florian gerne mit se<strong>in</strong>er Schwester mit den Schlümpfen (Spielfiguren)<br />

und mit den Gormiti-Figuren (Fantasy-Spielfiguren).<br />

(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

e<strong>in</strong>e Burg bauen<br />

111


09 L<strong>in</strong>us<br />

• (Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

112


(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

09 L<strong>in</strong>us<br />

(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

<strong>in</strong> Spielanlagen mit Autos, Töffs, Eisenbahn spielen<br />

114


10 Felix<br />

• Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

und Aussagen aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />

115


Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

und Aussagen aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />

10 Felix<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

e<strong>in</strong>e Sprossenleiter h<strong>in</strong>aufsteigen und e<strong>in</strong>e Rutschbahn h<strong>in</strong>unterrutschen; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Hängematte schw<strong>in</strong>gen; auf e<strong>in</strong>er Balkenschaukel gigampfen<br />

Aussagen betreffend Bewegungsvorlieben <strong>von</strong> Felix aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />

Er liebt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hängematte zu se<strong>in</strong> und dar<strong>in</strong> zu schaukeln. Er spielt gerne Rollenspiele<br />

mit Tieren. Im Moment wählt er oft den roten Kreisel und bewegt sich <strong>in</strong> diesem.<br />

117


11 Fiona<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)<br />

Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

118


Interview-Protokoll Laufnr.: 11<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Fiona Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 5 Jahre 11 Monate<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 16:25 Datum: 15.12.2009<br />

Bemerkungen: wächst mit zwei Erstsprachen auf; Deutsch als Zweitsprache; Interview <strong>in</strong> Standardsprache Deutsch, <strong>von</strong> Fiona so gewünscht; spricht sehr leise; Aussprache<br />

sehr klar; spricht <strong>von</strong> sich aus wenig, ist aber sehr präsent<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

Jetzt kannst du e<strong>in</strong>mal laut und 00:00<br />

deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen<br />

Fiona<br />

Also Fiona, du hast ja hier ganz<br />

tolle Ideen gezeichnet. Was<br />

geschieht auf de<strong>in</strong>er Zeichnung?<br />

Du balancierst im Turnen.<br />

Würdest dies auch gerne hier<br />

machen.<br />

Was geschieht denn noch,<br />

Fiona?<br />

Du malst.<br />

Du malst mit dem P<strong>in</strong>sel. Genau.<br />

Was geschieht sonst noch alles<br />

auf de<strong>in</strong>er Zeichnung?<br />

Ja, mit dem Hüpfball, gell.<br />

Und hier geschieht, so glaube<br />

ich, noch etwas Lustiges. Was<br />

passiert denn da?<br />

Ja, du fliegst. Wünschst du dir<br />

dies?<br />

Ezgi, kennst du alle Wörter auf<br />

Deutsch?<br />

Ja? Sonst fragst du e<strong>in</strong>fach.<br />

Du kletterst hier auf dem Baum.<br />

Das hast du noch gezeichnet.<br />

01:05<br />

Ich balanciere im Turnen.<br />

Mh (Ja).<br />

Male.<br />

Ich male mit dem P<strong>in</strong>sel.<br />

Ich gumpe.<br />

Mh (Ja).<br />

Ich spr<strong>in</strong>gseile.<br />

Ich fliege.<br />

Ja, ich wünsche fliegen.<br />

Mh (ja).<br />

Mh (ja).<br />

Ich klettere auf dem Baum.<br />

BW: Fiona möchte gerne<br />

balancieren, gumpen auf<br />

e<strong>in</strong>em Hüpfball,<br />

seilspr<strong>in</strong>gen.<br />

Fiona möchte gerne fliegen.<br />

Fiona möchte gerne<br />

gumpen.<br />

AAW: Fiona möchte gerne<br />

mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel malen.<br />

BW: Fiona möchte gerne auf<br />

e<strong>in</strong>em Baum klettern. Fiona<br />

möchte gerne mit e<strong>in</strong>em Ball<br />

spielen.<br />

BW: Balancieren,<br />

gumpen auf e<strong>in</strong>em<br />

Hüpfball,<br />

seilspr<strong>in</strong>gen,<br />

fliegen.<br />

AAW: mit dem<br />

P<strong>in</strong>sel malen.<br />

BW: Auf e<strong>in</strong>em<br />

Baum<br />

herumklettern.<br />

120


Du spielst mit dem Ball.<br />

Warum möchtest du diese<br />

Sachen gerne machen?<br />

Macht es Dir Spass?<br />

Was ist für Dich Spass?<br />

Und da diese K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die du<br />

gezeichnet hast, spielen die<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>? S<strong>in</strong>d dies alles<br />

Mädchen? O<strong>der</strong> wer ist das?<br />

Bist du das?<br />

Das bist du auch?<br />

Bist du ganz alle<strong>in</strong>e am Spielen?<br />

O<strong>der</strong> spielst du manchmal auch<br />

mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />

Du hast es hier nicht gezeichnet,<br />

gell.<br />

Was könntest du mit an<strong>der</strong>en<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> spielen?<br />

Pferd spielen, habe ich dies<br />

richtig verstanden?<br />

Du hast ja hier für Stella die<br />

Wünsche aufgezeichnet. Die<br />

Wünsche könnte man vielleicht<br />

e<strong>in</strong>mal im Atelier machen, e<strong>in</strong>en<br />

Posten mit balancieren o<strong>der</strong> so.<br />

Denkst du es wäre möglich, so<br />

etwas hier zu machen?<br />

Fehlt etwas?<br />

02:35<br />

03:44<br />

Ball.<br />

Ja.<br />

Weil ich`s gern habe.<br />

Mh.<br />

Spr<strong>in</strong>gseilen.<br />

(Pause).<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

Ja, auch mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />

Pferd<br />

Mh.<br />

Überlegt.<br />

(Pause).<br />

BEG: Fiona möchte<br />

balancieren, gumpen auf<br />

e<strong>in</strong>em Ball, seilspr<strong>in</strong>gen,<br />

fliegen, malen, klettern, weil<br />

sie es gern hat.<br />

Am meisten Spass macht ihr<br />

seilspr<strong>in</strong>gen.<br />

SOZ/BW: Fiona spielt mit<br />

an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. Sie spielt<br />

mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> „Pferd“.<br />

BEG:Balancieren,<br />

gumpen auf e<strong>in</strong>em<br />

Ball, seilspr<strong>in</strong>gen,<br />

fliegen, malen,<br />

klettern, weil sie es<br />

gern hat.<br />

Am liebsten hat sie<br />

seilspr<strong>in</strong>gen.<br />

SOZ/BW: Spielt mit<br />

an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

„Pferd“.<br />

121


Hast du me<strong>in</strong>e Frage<br />

verstanden?<br />

Warum könnte man dies nicht<br />

hier im Atelier machen?<br />

Ah, weil es nichts zum<br />

Balancieren hat. Aber würdest<br />

du dir dies als Atelierposten<br />

wünschen?<br />

Gell, ich habe gesagt, Wünsche<br />

können nicht immer <strong>in</strong> Erfüllung<br />

gehen. Aber vielleicht könnte<br />

man hier doch so etwas machen.<br />

Ich muss es mir überlegen und<br />

auch mit Frau A. besprechen.<br />

Was könnte man auch noch als<br />

Atelierposten nehmen?<br />

Was würdest du dir noch<br />

wünschen, auch wenn es jetzt<br />

nicht geht.<br />

Ja, malen. Das könnt ihr hier<br />

schon machen. Was würdest du<br />

dir sonst noch wünschen?<br />

Als Atelierposten?<br />

Das könnte man schon machen.<br />

Mit dem Hüfball o<strong>der</strong> wie?<br />

Ist da auch noch e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong><br />

drauf?<br />

Was würde denn die Lehrer<strong>in</strong><br />

machen, wenn du an e<strong>in</strong>em<br />

Atelierposten wärst?<br />

(Pause).<br />

Weil wir hier ke<strong>in</strong> solches haben.<br />

Mh. Ja.<br />

Malen.<br />

Hüpfen.<br />

Mh (ja).<br />

Ja.<br />

Ne<strong>in</strong>, so.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

(Pause).<br />

R: Man könnte im Atelier<br />

nicht balancieren, weil es<br />

nichts zum Balancieren hat.<br />

AAW: Fiona würde im Atelier<br />

auch gerne malen.<br />

BW: Fiona würde auch<br />

gerne hüpfen.<br />

R: Balancieren<br />

wäre nicht möglich,<br />

weil es nichts zum<br />

Balancieren hat.<br />

AAW: Malen.<br />

BW: Hüpfen.<br />

LP: Zuschauen.<br />

122


Würde sie auch hüpfen o<strong>der</strong><br />

zuschauen?<br />

Du, und diese Mädchen, das bist<br />

ja du. Freut sich dieses Mädchen<br />

hier o<strong>der</strong> ist es traurig?<br />

Wie fühlt es sich hier?<br />

Verstehst du das Wort fühlen?<br />

Hat es e<strong>in</strong> gutes Gefühl?<br />

So, das habe ich schon gefragt,<br />

ob man diese Sachen hier<br />

machen kann. Möchtest du auch<br />

noch an<strong>der</strong>e Sachen hier<br />

machen, die du nicht gezeichnet<br />

hast? Vielleicht ist dir ja noch<br />

etwas <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n gekommen.<br />

Es kann auch e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong><br />

Wunsch se<strong>in</strong>?<br />

Ah, du wünschst dir e<strong>in</strong>en<br />

Teddybär.<br />

Und <strong>der</strong> wäre dann auch mit Dir<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule.<br />

Julia hat heute e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> die<br />

Schule mitgenommen. Hast du<br />

ihn gesehen?<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Frage habe ich<br />

noch. Es gibt Leute, die<br />

Schulhäuser für K<strong>in</strong><strong>der</strong> bauen.<br />

Wenn du jetzt so e<strong>in</strong>e<br />

Schulhausbauer<strong>in</strong> wärst, wie<br />

würdest du für diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

05:50<br />

07:12<br />

Zuschauen.<br />

Es freut sich.<br />

Schön.<br />

Mh. Ja.<br />

(Pause).<br />

(Pause).<br />

E<strong>in</strong>en Teddybär.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

LP: Die Lehrperson würde<br />

zuschauen.<br />

GEF: Das Mädchen freut<br />

sich. Das Mädchen fühlt sich<br />

schön.<br />

SW: Fiona wünscht sich<br />

e<strong>in</strong>en Teddybären <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schule.<br />

GEF: Freude. Sich<br />

schön fühlen.<br />

SW: Teddybär <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schule.<br />

123


Schulhaus bauen, so dass es<br />

ihnen gefallen würde?<br />

O<strong>der</strong> was hätte es alles im<br />

Schulzimmer, das den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

gefallen würde?<br />

Hast du e<strong>in</strong>e Idee?<br />

Würdest du vielleicht e<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stellen?<br />

Und was noch, es wäre alles<br />

möglich. So dass es den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

sehr, sehr gut geht und so dass<br />

sie Spass haben.<br />

Oh, e<strong>in</strong>e Malecke. Das würdest<br />

du auch machen. Und was denn<br />

noch?<br />

E<strong>in</strong> Matheheft. Und würdest du<br />

auch noch etwas zum Bewegen<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stellen?<br />

Natürlich, e<strong>in</strong> Sprigseil hätte es<br />

auch, das macht dir ja Spass.<br />

Was würdest du denn draussen<br />

noch h<strong>in</strong>stellen?<br />

Das magst du?<br />

Magst du noch e<strong>in</strong> wenig mit mir<br />

sprechen?<br />

Mich und Stella nimmt es noch<br />

wun<strong>der</strong>, was du denn<br />

<strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Freizeit machst. Weißt<br />

du was Freizeit ist?<br />

08:10<br />

09:31<br />

(Pause).<br />

Hm.<br />

(Pause).<br />

Oh ja, e<strong>in</strong>e Rutschbahn.<br />

E<strong>in</strong>e Malecke.<br />

E<strong>in</strong>e Matheheft.<br />

E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil.<br />

Etwas zum Rutschen und e<strong>in</strong>en Ball.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Mh.<br />

SH: Fiona könnte es sich<br />

vorstellen, wenn im<br />

Schulzimmer auch e<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn wäre.<br />

Sie würde auch e<strong>in</strong>e<br />

Malecke e<strong>in</strong>richten.<br />

Es hätte auch e<strong>in</strong> Matheheft.<br />

Es hätte auch e<strong>in</strong> Sprigseil<br />

Draussen hätte es etwas<br />

zum Rutschen und e<strong>in</strong>en<br />

Ball.<br />

SH: E<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn im<br />

Schulzimmer.<br />

Malecke Matheheft,<br />

e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil.<br />

Draussen etwas<br />

zum Rutschen und<br />

e<strong>in</strong> Ball.<br />

124


Also was machst du gerne, wenn<br />

du ke<strong>in</strong>e Schule hast, wenn du<br />

frei hast?<br />

Ist E. de<strong>in</strong>e Schwester? Sie war<br />

doch vorletztes Jahr auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong>?<br />

Was spielt ihr denn zusammen.<br />

Ah, und du bist die Lehrer<strong>in</strong> und<br />

E. die Schüler<strong>in</strong>?<br />

...und du die Schüler<strong>in</strong>.<br />

Was spielt ihr sonst noch, wenn<br />

ihr frei habt?<br />

Und dann bist du Mami und sie<br />

Papi?<br />

Umgekehrt, o<strong>der</strong> je nach dem?<br />

Ja, Fiona, spielst du lieber<br />

draussen o<strong>der</strong> lieber dr<strong>in</strong>nen?<br />

Habt ihr zu Hause e<strong>in</strong>en<br />

Spielplatz draussen?<br />

O<strong>der</strong> geht ihr manchmal auf den<br />

Schulhausplatz zum Spielen?<br />

Was spielst du dann auf dem<br />

Schulhausplatz am liebsten?<br />

Ah, rutschen. Dies hast du gar<br />

nicht gezeichnet. Das machst du<br />

auch gern?<br />

Wenn heute ke<strong>in</strong>e Schule wäre,<br />

wenn jetzt gerade frei wäre, also<br />

wenn die Lehrer<strong>in</strong>nen krank<br />

10:50<br />

11:35<br />

Mit E. spielen.<br />

Ja, jetzt geht sie <strong>in</strong> die dritte Klasse.<br />

Lehrer<strong>in</strong>.<br />

Mh. E. ist die Lehrer<strong>in</strong>.<br />

Mh.<br />

Mami und Papi.<br />

Pause.<br />

Mmh (??).<br />

Dr<strong>in</strong>nen.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Mh (Ja).<br />

Rutschen.<br />

Ja.<br />

FZ: Fiona spielt mit ihrer<br />

Schwester „Lehrer<strong>in</strong>“ und<br />

„Mami und Papi“.<br />

FZ: Fiona spielt lieber<br />

dr<strong>in</strong>nen als draussen.<br />

FZ: Manchmal geht Fiona<br />

auch auf den<br />

Schulhausspielplatz und<br />

fährt am liebsten<br />

Rutschbahn.<br />

FSZW: Fiona würde mit<br />

e<strong>in</strong>em Ball spielen.<br />

FZ: Mit <strong>der</strong><br />

Schwester<br />

„Lehrer<strong>in</strong>“ und<br />

„Mami und Papi“<br />

spielen.<br />

FZ: spielt lieber<br />

dr<strong>in</strong>nen als<br />

draussen.<br />

FZ: Rutschbahn<br />

fahren auf dem<br />

Schulhausspielplatz<br />

FSZW. Mit e<strong>in</strong>em<br />

Ball spielen.<br />

125


wären, was würdest du am<br />

liebsten spielen gehen?<br />

Fiona, die Erwachsenen Leute,<br />

auch die Lehrer<strong>in</strong>nen, denken<br />

<strong>von</strong> den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>, dass sich<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> sehr gerne bewegen. Ist<br />

die bei dir auch so, o<strong>der</strong> ist es<br />

an<strong>der</strong>s?<br />

Aber würdest du denn lieber den<br />

ganzen Tag auf dem Stuhl<br />

sitzen?<br />

Man kann sich Sachen<br />

wünschen, du hast dir auch<br />

e<strong>in</strong>en Teddybären gewünscht.<br />

Wenn du jetzt Stella e<strong>in</strong>en<br />

Wunsch sagen könntest <strong>von</strong><br />

diesen Sachen hier, was wäre<br />

de<strong>in</strong> grösster Wunsch? Was<br />

würdest du dir für die <strong>Grundstufe</strong><br />

wünschen?<br />

Spr<strong>in</strong>gseil würdest du dir<br />

wünschen. Wo könnte man dies<br />

hier machen auf <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>?<br />

Und hat es dr<strong>in</strong>nen auch Platz.<br />

Vielleicht im Gang.<br />

Ah, Spr<strong>in</strong>gseil ist e<strong>in</strong> schöner<br />

Wunsch.<br />

Ah Fiona, Ich habe dich noch<br />

vergessen zu fragen, was du<br />

denn am liebsten im Turnen<br />

machst?<br />

Und früher hattet ihr so Mut tut<br />

gut Posten bei Frau B. Kannst du<br />

dich er<strong>in</strong>nern? So mit klettern<br />

12:00<br />

10:55<br />

13:48<br />

14:04<br />

Ball.<br />

(Pause).<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Spr<strong>in</strong>gseil.<br />

Draussen ist Platz.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Fangen.<br />

WBW: Fiona möchte am<br />

liebsten seilspr<strong>in</strong>gen.<br />

R: Fiona kann es sich<br />

vorstellen, draussen Seil zu<br />

spr<strong>in</strong>gen, weil es dort Platz<br />

hat.<br />

BW/TU: Im Turnen spielt<br />

Fiona am liebsten Fangis.<br />

WBW:<br />

Seilspr<strong>in</strong>gen.<br />

R: Seilspr<strong>in</strong>gen ist<br />

draussen möglich.<br />

BW/TU: Fangis<br />

spielen.<br />

126


und herunterspr<strong>in</strong>gen. Was hast<br />

du <strong>von</strong> diesen Posten am<br />

liebsten gemacht?<br />

Mit Heben und zur an<strong>der</strong>en Seite<br />

gehen? Kannst du mir dies noch<br />

erklären? Ich weiss noch nicht<br />

genau welchen Posten du<br />

me<strong>in</strong>st.<br />

Du, weißt wie es aussieht, gell?<br />

Wollen wir es zeichnen?<br />

Möchtest du es hier zeichnen?<br />

Ah, dass ist e<strong>in</strong> Tau.<br />

Und dann schw<strong>in</strong>gst du zur<br />

an<strong>der</strong>en Seite? Steigst du<br />

irgendwo h<strong>in</strong>auf und dann<br />

schw<strong>in</strong>gst....<br />

Da steigst du h<strong>in</strong>auf.<br />

Ah, dann hältst du etwas und<br />

schw<strong>in</strong>gst h<strong>in</strong>über. Ist dies <strong>der</strong><br />

Affenschwanz?<br />

Möchtest du dies wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal<br />

machen?<br />

Gut Fiona. Das wärs dann.<br />

Danke vielmal. Es war<br />

<strong>in</strong>teressant mit dir zu sprechen.<br />

Möchtest du noch etwas sagen?<br />

O<strong>der</strong> kommt dir sonst noch<br />

etwas <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n, was du gern<br />

spielen o<strong>der</strong> bewegen möchtest,<br />

welches de<strong>in</strong> Wunsch ist?<br />

E<strong>in</strong> Teddybär.<br />

15:47<br />

Mit Heben (Halten) und zur an<strong>der</strong>en Seite gehen.<br />

Pause<br />

(Fiona zeichnet).<br />

Hier hebt man...<br />

Ja. Da steig ich h<strong>in</strong>auf.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

E<strong>in</strong> Teddybär.<br />

BW/TU: Fiona er<strong>in</strong>nert sich<br />

an den „Mut tut gut-Posten“<br />

bei dem man auf e<strong>in</strong>en<br />

Schwedenkasten steigt, e<strong>in</strong><br />

Tau ergreift und sich<br />

schw<strong>in</strong>gen lässt und sich auf<br />

e<strong>in</strong>e Weichbodenmatte<br />

fallen lässt.<br />

SW: Der wichtigste Wunsch<br />

für Fiona wäre e<strong>in</strong>en<br />

Teddybären zu bekommen.<br />

BW/TU: auf e<strong>in</strong>en<br />

Schwedenkasten<br />

steigen, sich mit<br />

e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und<br />

her schw<strong>in</strong>gen und<br />

sich dann fallen<br />

lassen.<br />

SW: E<strong>in</strong>en<br />

Teddybären zu<br />

bekommen.<br />

127


Ja. Vielen Dank Fiona. Es war<br />

sehr spannend mit dir zu<br />

sprechen und du hast e<strong>in</strong>e sehr<br />

schöne Zeichnung gemacht.<br />

Oh, es ist Zeit für die Pause.<br />

Gut, du kannst schon lesen?<br />

Dort wo es Stopp heisst, kannst<br />

du draufdrücken....<br />

Mh (Ja).<br />

128


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

11 Fiona<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Fiona (11): balancieren / gumpen auf e<strong>in</strong>em Hüpfball / seilspr<strong>in</strong>gen / fliegen / auf e<strong>in</strong>em<br />

Baum herumklettern / hüpfen / „Pferd“ spielen<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

Fiona (11): seilspr<strong>in</strong>gen<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

Fiona (11): balancieren, gumpen auf e<strong>in</strong>em Ball, seilspr<strong>in</strong>gen, fliegen, malen, klettern, weil<br />

sie es gern hat („weil ich`s gern habe“)<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

Fiona (11): mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> „Pferd“ spielen<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

Fiona (11): Freude / sich schöne fühlen<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

Fiona (11): zuschauen<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

Fiona (11): balancieren wäre nicht möglich, weil es <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> nichts zum Balancieren<br />

hat / Seilspr<strong>in</strong>gen ist draussen möglich, dr<strong>in</strong>nen wegen dem Platz nicht<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

Fiona (11): Fangis spielen / auf e<strong>in</strong>en Schwedenkasten steigen, sich mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und<br />

her schw<strong>in</strong>gen und sich dann fallen lassen<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

Fiona (11): e<strong>in</strong>en Teddybären bekommen, <strong>der</strong> auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> dabei wäre<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Fiona (11): mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel malen<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

Fiona (11): e<strong>in</strong>e Rutschbahn, e<strong>in</strong>e Malecke, e<strong>in</strong> Matheheft, e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil müssten im<br />

dr<strong>in</strong>nen vorhanden se<strong>in</strong>, draussen hätte es etwas zum Rutschen und e<strong>in</strong>en Ball<br />

Freizeit (FZ)<br />

Fiona (11): Mit <strong>der</strong> Schwester „Lehrer<strong>in</strong>“ und „Mami und Papi“ spielen / spielt lieber dr<strong>in</strong>nen<br />

als draussen / Rutschbahn fahren auf dem Schulhausspielplatz<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

Fiona (11): mit e<strong>in</strong>em Ball spielen<br />

129


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und (Bewegungs-)Aktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

11 Fiona<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

Fiona würde gerne auf e<strong>in</strong>em Bänkle<strong>in</strong> balancieren, auf e<strong>in</strong>em Hüpfball gumpen, fliegen, auf<br />

e<strong>in</strong>em Baum herumklettern, hüpfen und mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> „Pferd“ spielen. Seilspr<strong>in</strong>gen ist<br />

ihr wichtigster Wunsch für die <strong>Grundstufe</strong>. Sie nennt folgenden Grund, warum sie diese<br />

D<strong>in</strong>ge gerne machten möchte: „Weil ich`s gern habe“. Bei diesen Aktivitäten freut sie sich<br />

und fühlt sich schön dabei.<br />

Im Turnen würde sie gerne Fangis spielen. Sie liebt es auch, auf e<strong>in</strong>en Schwedenkasten zu<br />

steigen und sich mit e<strong>in</strong>em Tau h<strong>in</strong> und her zu schw<strong>in</strong>gen und sich dann fallen zu lassen.<br />

Balancieren wäre nur im Turnen möglich, weil es <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> nichts zum Balancieren<br />

hat. Seilspr<strong>in</strong>gen wäre nur draussen möglich, dr<strong>in</strong>nen wäre zu wenig Platz.<br />

Fiona malt gerne mit e<strong>in</strong>em P<strong>in</strong>sel.<br />

Fiona wünscht sich e<strong>in</strong>en Teddybären, <strong>der</strong> auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> dabei wäre.<br />

In ihrem Schulhaus hätte es e<strong>in</strong>e Rutschbahn, e<strong>in</strong>e Malecke, e<strong>in</strong> Matheheft. E<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>gseil<br />

müsste auch vorhanden se<strong>in</strong>. Draussen hätte es etwas zum Rutschen und e<strong>in</strong>en Ball.<br />

In ihrer Freizeit spielt Fiona gerne mit <strong>der</strong> Schwester Rollenspiele wie „Lehrer<strong>in</strong>“ und „Mami<br />

und Papi“. Sie spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen. Sie mag es auch, auf dem<br />

Schulhausspielplatz Rutschbahn zu fahren.<br />

Wenn Fiona heute frei hätte, so würde sie am liebsten mit e<strong>in</strong>em Ball spielen.<br />

(Bewegungs-)Aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

seilspr<strong>in</strong>gen; Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen; mit e<strong>in</strong>em Hüpfball hüpfen; fliegen; mit e<strong>in</strong>em Ball spielen,<br />

malen<br />

130


12 Reg<strong>in</strong>a<br />

• Zeichnung<br />

• Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

131


Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

12 Reg<strong>in</strong>a<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

Trott<strong>in</strong>ett fahren; mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter auf e<strong>in</strong>en Baum steigen; fliegen<br />

133


13 Anna<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />

aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

134


Interview-Protokoll Laufnr.: 13<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Anna Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 6 Jahre 1 Monat<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 18:46 Datum: 15.12.2009<br />

Bemerkungen: hat ihr Stofftier, e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hund dabei; ist sehr mitteilsam und aufmerksam<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

Anna, könnest du zuerst ganz<br />

laut und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />

sagen.<br />

Ich schaue manchmal auf<br />

me<strong>in</strong>en Zettel. Da habe ich e<strong>in</strong><br />

paar Fragen aufgeschrieben.<br />

Ich habe nicht alle Fragen im<br />

Kopf und darum schaue ich da<br />

manchmal aus dieses Blatt.<br />

Ja. Ich suche de<strong>in</strong>e Zeichnung<br />

heraus, die ich und Stella<br />

ausgewählt haben. Wuff<br />

(Stofftier) kann ja dann vielleicht<br />

auch noch etwas sagen.<br />

Vielleicht hat er auch noch e<strong>in</strong>e<br />

Idee.<br />

Du hast ja da ganz tolle Ideen,<br />

was man hier machen könnte.<br />

Und wie stellst du dir das genau<br />

vor?<br />

Ah, dies würdest du gerne<br />

machen.<br />

Und könntest du dir auch<br />

vorstellen, diese Sachen hier<br />

dr<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> zu<br />

machen?<br />

Nicht?<br />

01:07<br />

Anna.<br />

Ja. Man kann nicht alles im Kopf behalten. Nur m<strong>in</strong>destens drei<br />

Sachen.<br />

Ja.<br />

Mh (Ja).<br />

Ich gehe hier über das Seil und dann könnte ich da <strong>in</strong> den Baum<br />

h<strong>in</strong>aufklettern und könnte mit e<strong>in</strong>em Eichhörnchen spielen gehen.<br />

Genau.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

BW: Anna möchte über e<strong>in</strong><br />

Seil balancieren. Sie<br />

möchte mit e<strong>in</strong>er Leiter auf<br />

e<strong>in</strong>en Baum h<strong>in</strong>aufsteigen.<br />

SW: Sie möchte im Baum<br />

mit e<strong>in</strong>em Eichhörnchen<br />

spielen gehen.<br />

BW: Balancieren; mit e<strong>in</strong>er<br />

Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum<br />

h<strong>in</strong>aufsteigen.<br />

SW: Im Baum mit e<strong>in</strong>em<br />

Eichhörnchen spielen.<br />

R: Auf e<strong>in</strong>en Baum<br />

steigen, ist nicht möglich,<br />

136


Und warum nicht?<br />

Aber könntest du dir auch<br />

vorstellen, dass man dies hier<br />

dr<strong>in</strong>nen machen könnte.<br />

Angenommen, es hätte hier<br />

mehr Platz.<br />

Zu Hause.<br />

Ah ja, habt ihr vielleicht so e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> breites Band zu Hause?<br />

Vielleicht so e<strong>in</strong> Slackl<strong>in</strong>e?<br />

Ja, das ist schon noch etwas<br />

schwierig. Warum ist es<br />

schwierig?<br />

Ja, das schwankt so e<strong>in</strong> wenig<br />

h<strong>in</strong> und her.<br />

Wer wird „verruckt“?<br />

Wenn es nicht funktioniert wirst<br />

du „verruckt“.<br />

Ah, wenn D. dich stört. Wer ist<br />

denn D.?<br />

Ist er jünger o<strong>der</strong> älter als du?<br />

Könntest du nicht mit ihm<br />

spielen?<br />

02:05<br />

Es hat ke<strong>in</strong>en Baum. E<strong>in</strong>e Leiter haben wir schon, aber diese ist nicht<br />

da zum Spielen. Sie ist da, wenn man oben etwas aufhängen will.<br />

Ich fände es super. E<strong>in</strong> ganz grosses Zimmer und hier könnte man<br />

jetzt dieses Seil machen. Ich habe auch e<strong>in</strong>es.<br />

Ja. Da kann man darüber gehen.<br />

Ja.<br />

Ja. Aber es ist etwas schwierig.<br />

E<strong>in</strong>fach weil es so schwankt (gwagelet).<br />

D. „müpft“ mich immer e<strong>in</strong> wenig herum. (Anna sagt dies ganz schnell.<br />

Ich habe dies erst bei <strong>der</strong> Transkription verstanden).<br />

Und dann werde ich immer „verruckt“.<br />

Dann werde ich „verruckt“. Aber dann schimpfe ich nicht. Dann gehe<br />

ich h<strong>in</strong>unter und sage es.<br />

Ne<strong>in</strong>, wenn D. mich stört.<br />

Me<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong>.<br />

Er ist älter. Dann gehe ich h<strong>in</strong>unter und sage es und dann muss er<br />

h<strong>in</strong>unter und dann kann ich ganz alle<strong>in</strong>e.<br />

Wenn ich ihn etwas frage, z.B. „Darf ich <strong>in</strong> de<strong>in</strong> Zimmer kommen und<br />

e<strong>in</strong>e Kassette holen“, dann sagt er: Mmh. Ist ruhig und sagt e<strong>in</strong>fach<br />

R: Anna me<strong>in</strong>t ihre<br />

Wünsche seien nicht<br />

realisierbar, weil es ke<strong>in</strong>en<br />

Baum gäbe. E<strong>in</strong>e Leiter<br />

hätte es schon, aber die sei<br />

nicht zum Spielen da.<br />

Wenn es e<strong>in</strong> ganz grosses<br />

Zimmer hätte, dann könnte<br />

man dieses Balancierseil<br />

spannen.<br />

da es ke<strong>in</strong>en Baum gibt.<br />

E<strong>in</strong>e Leiter gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

GS, aber die ist nicht zum<br />

Spielen da. Wenn das<br />

Zimmer grösser wäre,<br />

könnte man das<br />

Balancierseil spannen.<br />

137


Also Anna, du balancierst hier<br />

auf <strong>der</strong> Zeichnung. Machst du<br />

das ganz alle<strong>in</strong>e?<br />

Könntest du dir vorstellen, dass<br />

da vielleicht noch an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

dazu kämen, welche da auch<br />

balancieren würden?<br />

E<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong> hast du nicht<br />

gezeichnet, gell. Wo wäre dann<br />

z.B. die Lehrer<strong>in</strong>, wenn du<br />

balancieren würdest?<br />

Ah, die würde sich h<strong>in</strong>ter dem<br />

Baum verstecken.<br />

Ah, die Lehrer<strong>in</strong>nen würden<br />

mitspielen?<br />

Und Anna, freust du dich hier,<br />

o<strong>der</strong> bist du traurig?<br />

Es sieht so aus. Also dann<br />

machst du das gerne?<br />

Also fühlst du dich gut, wenn du<br />

da oben balancieren kannst?<br />

Also ist das auch e<strong>in</strong> wenig wie<br />

Spass haben?<br />

Es ist e<strong>in</strong> wenig Spass.haben.<br />

O<strong>der</strong> was ist für dich genau<br />

Spass?<br />

Könntest du dann überallh<strong>in</strong><br />

fliegen?<br />

03:31<br />

03:50<br />

04:58<br />

nichts.<br />

Mh. (Ja).<br />

(ke<strong>in</strong>e Antwort?)<br />

Sie wäre h<strong>in</strong>ter dem Baum versteckt.<br />

E<strong>in</strong>e wäre da oben, und e<strong>in</strong>e wäre da. Und sie suchen die an<strong>der</strong>en.<br />

Und ich b<strong>in</strong> auch am Suchen. Aber jetzt gehe ich zuerst über das Seil.<br />

Und dann würde ich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> (<strong>in</strong> die Baumkrone) schauen.<br />

Mh (Ja).<br />

Ich freue mich.<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

(Pause).<br />

Ja Spass.<br />

....wenn ich fliegen könnte.<br />

Ja.<br />

LP: Diese wären h<strong>in</strong>ter dem<br />

Baum versteckt. Sie würden<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> beim<br />

Versteckspiel suchen.<br />

GEF: Anna empf<strong>in</strong>det<br />

Freude beim Balancieren.<br />

GEF: Anna würde Spass<br />

haben, wenn sie liegen<br />

könnte.<br />

LP: Mitspieler<strong>in</strong>nen<br />

(Versteckspiel)<br />

GEF: Freude beim<br />

Balancieren.<br />

GEF: Spass haben, wenn<br />

sie fliegen könnte<br />

138


Wir haben darüber gesprochen,<br />

dass man hier vielleicht<br />

balancieren könnte, wenn es<br />

e<strong>in</strong> wenig mehr Platz hätte.<br />

O<strong>der</strong> vielleicht im Gang?<br />

Gibt es noch an<strong>der</strong>e Sachen,<br />

welche du dir z.B. als<br />

Atelierposten wünschen<br />

würdest, zum Bewegen, zum<br />

Spielen?<br />

Ah, das machst du jetzt gerade.<br />

Und sonst so zum Bewegen?<br />

...ah joggen. Also e<strong>in</strong> wenig<br />

herumspr<strong>in</strong>gen.<br />

Wenn es regnet, dann gehst du<br />

nicht h<strong>in</strong>aus.<br />

Spielst du lieber dr<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong><br />

draussen?<br />

Fändest du auch toll, wenn man<br />

im Atelier Schlittschuh laufen<br />

wünschen könnte?<br />

Also Anna, was möchtest du<br />

e<strong>in</strong>mal werden, wenn du gross<br />

bist. Weißt du das schon?<br />

Ponywärter<strong>in</strong>. Kennst du dich<br />

denn schon aus mit Ponys.<br />

Gehst du manchmal reiten?<br />

Ja, wenn du möchtest.<br />

05:15<br />

06:40<br />

07:00<br />

Mit dem Webrahmen. Ich b<strong>in</strong> nämlich gerade daran (am Weben).<br />

Malen, was ich so machen könnte zum Bewegen... und basteln.<br />

Und dann e<strong>in</strong> wenig joggen...<br />

Ja, das mache ich gerne. Aber wenn es regnet, gehe ich nicht h<strong>in</strong>aus.<br />

Ne<strong>in</strong>. Ausser wenn ich <strong>in</strong> die Schule muss.<br />

Wenn es regnet, dann spiele ich dr<strong>in</strong>nen und wenn die Sonne sche<strong>in</strong>t,<br />

dann gehe ich am liebsten Schlittschuh laufen und b<strong>in</strong> draussen.<br />

Das kann man nicht. Das ist nur so kurz (Zeitdauer des Ateliers).<br />

Ponywärter<strong>in</strong>.<br />

Mh (Ja).<br />

Vorerst noch gehen (führen).<br />

Der Lehrer, dem die Ponys gehören, hat mir etwas verraten. Soll ich<br />

es sagen?<br />

Wenn man die Be<strong>in</strong>e fest zusammenklemmt, dann rennen die Ponys.<br />

AAW: Anna möchte gerne<br />

weben, malen, basteln.<br />

BW: Anna möchte e<strong>in</strong><br />

wenig joggen.<br />

FZ: Wenn es regnet spielt<br />

Anna lieber dr<strong>in</strong>nen. Bei<br />

schönem Wetter gehst sie<br />

gerne Schlittschuh laufen.<br />

AAW: Weben, malen,<br />

basteln.<br />

BW: Joggen.<br />

FZ: Bei Regenwetter<br />

dr<strong>in</strong>nen spielen. Bei<br />

schönem Wetter draussen<br />

Schlittschuh laufen.<br />

139


Ah, das hat er dir verraten,<br />

wenn man auf das Pony sitzt<br />

und die Be<strong>in</strong>e fest<br />

zusammenklemmt, dann rennen<br />

sie.<br />

Gehorchen diese Ponys auf<br />

dieses Zeichen?<br />

Ah, wenn sie e<strong>in</strong>em gut kennen<br />

und etwas Vertrauen haben.<br />

Also Ponywärter<strong>in</strong> möchtest du<br />

vielleicht werden.<br />

Ja, das kann immer noch<br />

Wechseln. Man kann e<strong>in</strong>fach<br />

e<strong>in</strong>en Wunsch haben, e<strong>in</strong>e<br />

Idee.<br />

Es gibt ja Leute, die bauen<br />

Schulhäuser für K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Wenn<br />

du so e<strong>in</strong>e Schulhausbauer<strong>in</strong><br />

wärst, wie würdest du e<strong>in</strong><br />

Schulhaus bauen, so dass es<br />

den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> gefallen würde?<br />

Was hätte es <strong>in</strong> dieser Schule?<br />

...und Neocolor zum Malen.<br />

Was hätte es sonst noch <strong>in</strong><br />

dieser Schule?<br />

Ja, und vorher hattest du ja<br />

gesagt, dass du gerne<br />

balancieren würdest.<br />

Und etwas zum Klettern. O<strong>der</strong><br />

was noch?<br />

08:15<br />

Ja, vielleicht nicht bei allen Menschen. Erst wenn man sie etwas<br />

pflegt.<br />

Ich weiss noch nicht genau.<br />

Ja.<br />

Ich würde hier e<strong>in</strong>e Türe machen und dann so.<br />

So Engelchen aufgehängt. Es hätte so Tische mit Farbstiften,<br />

Filzstiften und Neocolor zum Malen.<br />

...und Papier.<br />

Bänkle<strong>in</strong>, auf die man sitzen kann und Stühle, Tische.<br />

So e<strong>in</strong> Balancierseil. So e<strong>in</strong> Slackl<strong>in</strong>e.<br />

Ja, da wäre so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man im Atelier<br />

h<strong>in</strong>aufsteigen und oben spielen.<br />

FZ: Anna geht zum<br />

Ponyreiten.<br />

SH: Ich würde e<strong>in</strong>e Türe<br />

machen. Es wären<br />

Engelchen aufgehängt. Es<br />

hätte tische mit Farbstiften,<br />

Filzstiften und Papier. Es<br />

hätte Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und<br />

Tische. Und es hätte e<strong>in</strong><br />

Balancierseil (Slackl<strong>in</strong>e). Es<br />

hätte auch so etwas wie e<strong>in</strong><br />

Baum, dann könnte man<br />

h<strong>in</strong>aufsteigen und oben<br />

spielen.<br />

FZ: Pony reiten.<br />

SH: Das Schulhaus hätte<br />

e<strong>in</strong>e Türe, an <strong>der</strong> Decke<br />

wären Engelchen<br />

aufgehängt. Es hätte<br />

Tische mit Farbstiften,<br />

Filzstiften und Papier. Es<br />

hätte Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und<br />

Tische. Und es hätte e<strong>in</strong><br />

Balancierseil<br />

(Slackl<strong>in</strong>e=Balancierband).<br />

Es hätte auch so etwas<br />

wie e<strong>in</strong> Baum, dann<br />

könnte man h<strong>in</strong>aufsteigen<br />

und oben spielen.<br />

140


Aha. So etwas wie e<strong>in</strong>e<br />

Galerie?<br />

Dies ist e<strong>in</strong>e Art Balkon im<br />

Haus.<br />

Habt ihr dies vielleicht zu<br />

Hause.<br />

Das würdest du dir wünschen,<br />

etwas wo man so h<strong>in</strong>aufsteigen<br />

könnte.<br />

Magst du noch e<strong>in</strong> wenig<br />

sprechen?<br />

Du hast schon gesagt, dass du<br />

gerne Slackl<strong>in</strong>e läufst.<br />

Was machst du sonst noch<br />

gerne, wenn du frei hast? Also<br />

wenn du ke<strong>in</strong>e Schule hast o<strong>der</strong><br />

Freizeit? Weißt du was das<br />

Wort Freizeit bedeutet?<br />

Wenn jetzt heute gar ke<strong>in</strong>e<br />

Schule wäre, wenn frei wäre,<br />

vielleicht wäre e<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong><br />

krank. Was würdest du jetzt<br />

gerade spielen wollen? Wenn<br />

jetzt jemand sagen würde: Es<br />

ist ke<strong>in</strong>e Schule. Was würdest<br />

du jetzt gerade machen?<br />

Ja, und was spielen?<br />

Ah, darauf hättest du gerade<br />

Lust.<br />

Ich hätte noch zwei, drei weitere<br />

D<strong>in</strong>ge zum Fragen.<br />

Die Erwachsenen, also die<br />

grossen Leute, auch die<br />

Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer, die<br />

10:15<br />

11:25<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mh. (?)<br />

Ja.<br />

Mh (Ja).<br />

Ja, wenn man ke<strong>in</strong>e Schule hat. Dann mache ich für das Mami e<strong>in</strong>e<br />

Zeichnung und spiele e<strong>in</strong> wenig.<br />

Nach Hause spielen gehen.<br />

E<strong>in</strong>en Webrahmen machen und e<strong>in</strong>e Kordel.<br />

Ja.<br />

FZ: Anna malt gerne für das<br />

Mami e<strong>in</strong>e Zeichnung. Sie<br />

spielt gerne e<strong>in</strong> wenig.<br />

SFZW: Anna würde nach<br />

Hause spielen gehen, sie<br />

würde weben und e<strong>in</strong>e<br />

Kordel drehen.<br />

FZ: Für Mami e<strong>in</strong>e<br />

Zeichnung machen.<br />

SFZW: Nach Hause<br />

spielen gehen, weben,<br />

Kordel drehen.<br />

141


denken immer, dass sich K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

gerne bewegen? Ist das bei Dir<br />

auch so, o<strong>der</strong> ist das an<strong>der</strong>s?<br />

Ja, wie denn.<br />

Hast du die Frage verstanden?<br />

Die grossen Leute waren ja<br />

auch e<strong>in</strong>mal K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Die wollten<br />

auch spr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> klettern und<br />

solche D<strong>in</strong>ge machen.<br />

Ja. Und brauchen K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Bewegung? O<strong>der</strong> möchten<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> den ganzen Tag sitzen?<br />

Also nicht den ganzen Tag<br />

e<strong>in</strong>fach nur still sitzen.<br />

Stella möchte gerne <strong>von</strong> dir<br />

noch hören, was denn de<strong>in</strong><br />

wichtigster Wunsch wäre hier <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, zum Machen<br />

o<strong>der</strong> zum Bewegen.<br />

E<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>er.<br />

(Gespräch über Weihnachten).<br />

Also ke<strong>in</strong> Slackl<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> so.<br />

Ah, weißt du für hier, für die<br />

<strong>Grundstufe</strong>. Hier hast du ja ke<strong>in</strong><br />

Slackl<strong>in</strong>e.<br />

Möchtest du denn das hier nicht<br />

auch manchmal machen?<br />

Ja, ihr könnt ja hier lässige<br />

Sachen machen.<br />

Du hast ja <strong>von</strong> Madita und<br />

13:10<br />

14:51<br />

E<strong>in</strong> wenig an<strong>der</strong>s.<br />

Ich weiss nicht.<br />

Manchmal gehen sie auf den Hügel und rennen h<strong>in</strong>unter.<br />

Sie brauchen e<strong>in</strong> wenig etwas zum Bewegen.<br />

Mmh (?).<br />

(Pause).<br />

Eigentlich gar nichts.<br />

Ah das haben wir schon.<br />

Aber zu Hause.<br />

In <strong>der</strong> Schule mache ich an<strong>der</strong>e D<strong>in</strong>ge als zu Hause. Zu Hause kann<br />

ich dann das machen.<br />

142


Paolo gehört, dass sie sehr<br />

gerne <strong>in</strong> die <strong>Grundstufe</strong> gehen<br />

und dass sie doch manchmal<br />

etwas an<strong>der</strong>es machen würden.<br />

Madita kann sich ja fast nicht<br />

still halten. Sie würde am<br />

liebsten den ganzen Tag<br />

herumturnen.<br />

Aha.<br />

Was f<strong>in</strong>dest du denn ganz<br />

lässig?<br />

Was hast du mit dem Fuss<br />

berührt?<br />

So weit h<strong>in</strong>auf konntest du?<br />

Wow.<br />

Diese Sachen würdest du gerne<br />

machen.<br />

Würdest du das gerne noch<br />

vermehrt machen, so<br />

schaukeln?<br />

Also schmal.<br />

Ah, und euch ist es gelungen<br />

oben zu bleiben.<br />

Ja. Früher hattet ihr ja noch bei<br />

Frau B. und Frau K. im Turnen<br />

so Posten aufgestellt.<br />

Wenn wir <strong>in</strong> die Turnhalle gehen und dann ist es fertig und dann b<strong>in</strong><br />

ich immer traurig, weil wir nicht länger können.<br />

Ja, weil es so lässig ist, immer b<strong>in</strong> ich dann traurig.<br />

Früher hatten wir so e<strong>in</strong> Seil, dann R<strong>in</strong>gle<strong>in</strong> daran. Dann konnten wir<br />

so die Be<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun und dann oben halten. Und dann konnten wir<br />

„gigampfen“. Und dann konnte ich mit dem Fuss so die Decke<br />

berühren.<br />

Die Decke. Es war e<strong>in</strong> so langes Seil.<br />

Ja. Ich b<strong>in</strong> nicht runtergefallen.<br />

Ja. Frau K. hat mir angegeben. Dann kamen an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> dran.<br />

Mh (Ja). E<strong>in</strong>mal hatten wir so e<strong>in</strong>e Bank. Dann haben wir sie<br />

umgedreht und dann war es doch mega so breit (zeigt e<strong>in</strong> paar cm).<br />

Ja. Und dann s<strong>in</strong>d Isabel und ich darauf gewesen und dann s<strong>in</strong>d wir<br />

zusammengestossen und dann haben wir uns e<strong>in</strong>fach so gehalten.<br />

Die an<strong>der</strong>en s<strong>in</strong>d alle runtergefallen.<br />

Und dann hat alles so gewackelt, so gewackelt. Und dann b<strong>in</strong> ich<br />

e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>übergerannt. Es ist gar nichts passiert.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

GEF: Anna f<strong>in</strong>det das<br />

Turnen lässig. Wenn das<br />

Turnen fertig ist, ist Anna<br />

traurig, weil sie nicht länger<br />

turnen kann.<br />

BW/TU: In die<br />

Schaukelr<strong>in</strong>ge sitzen und<br />

schaukeln.<br />

BW/TU: Langbank zum<br />

Balancieren auf e<strong>in</strong>er<br />

Weichbodenmatte.<br />

GEF: Fndet Turnen lässig,<br />

ist es vorbei, ist sie traurig,<br />

weil sie nicht länger turnen<br />

kann.<br />

BW/TU: In die<br />

Schaukelr<strong>in</strong>ge sitzen und<br />

schaukeln.<br />

BW/TU: Langbank zum<br />

Balancieren auf e<strong>in</strong>er<br />

Weichbodenmatte.<br />

143


Du err<strong>in</strong>nerst dich noch daran?<br />

Was würdest du denn da<strong>von</strong><br />

noch immer gerne machen?<br />

Hatte es auch Posten, welche<br />

Mut gebraucht haben?<br />

Hast du das gerne gemacht?<br />

So etwas f<strong>in</strong>dest du auch toll<br />

zum Machen?<br />

Also, du wärst lieber noch<br />

länger an diesem Posten<br />

geblieben?<br />

Wow. Darauf gestanden.<br />

Ja, das stimmt.<br />

Und möchtest du diese Sachen<br />

<strong>von</strong> denen du erzählt hast<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal machen.<br />

Gut, danke Anna, es war sehr<br />

<strong>in</strong>teressant mit dir zu sprechen.<br />

Dann stellen wir das Gerät<br />

wie<strong>der</strong> ab und wenn du<br />

möchtest kannst du hier auf die<br />

Stopp-Taste drücken.<br />

18:30<br />

Da hatten wir so Posten. (Anna sagt etwas das ich nicht verstehe.)<br />

Mh. H<strong>in</strong>unterspr<strong>in</strong>gen.<br />

...und eben dieses Gireizli. Wenn man Angst hat, dass man wie<strong>der</strong><br />

h<strong>in</strong>unterfällt, dies braucht auch Mut.<br />

...auch wenn ich lieber mehr wollte, dann hat Frau B. aber gerufen:<br />

„Wechseln“. Dann musste man zum nächsten Posten.<br />

Mh. Mh. Mh. (Ja).<br />

Und Affenschwanz. Da hatten wir so e<strong>in</strong>en Stuhl, und da war so e<strong>in</strong><br />

Knopf dr<strong>in</strong> und ich b<strong>in</strong> da drauf gestanden.<br />

Ja. Das braucht aber noch Kraft, um sich halten zu können.<br />

Ja, sicher.<br />

Mh (Ja).<br />

Ja.<br />

BW/TU: Auf e<strong>in</strong>en Knopf im<br />

Tau stehen und h<strong>in</strong> und her<br />

schw<strong>in</strong>gen.<br />

BW/TU: Auf e<strong>in</strong>en Knopf<br />

im Tau stehen und h<strong>in</strong> und<br />

her schw<strong>in</strong>gen.<br />

144


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

13 Anna<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Anna (13): balancieren / mit e<strong>in</strong>er Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum h<strong>in</strong>aufsteigen / joggen<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

-<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

-<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

-<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

Anna (13): Freude beim Balancieren / f<strong>in</strong>det Turnen lässig, ist es vorbei, ist sie traurig, weil<br />

sie nicht länger turnen kann („Wenn wir <strong>in</strong> die Turnhalle gehen und dann ist es fertig und<br />

dann b<strong>in</strong> ich immer traurig, weil wir nicht länger können.“)<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

Anna (13): mitspielen<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

Anna (13): Auf e<strong>in</strong>en Baum steigen, ist nicht möglich, da es ke<strong>in</strong>en Baum gibt, e<strong>in</strong>e Leiter<br />

gibt es, aber die ist nicht zum Spielen da. Wenn das Zimmer grösser wäre, könnte man das<br />

Balancierseil spannen.<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

Anna (13): Langbank zum Balancieren auf e<strong>in</strong>er Weichbodenmatte / auf e<strong>in</strong>em Knopf im Tau<br />

stehen und h<strong>in</strong> und her schw<strong>in</strong>gen<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

Anna (13): im Baum mit e<strong>in</strong>em Eichhörnchen spielen<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Anna (13): weben / malen / basteln<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

Anna (13): Das Schulhaus hätte e<strong>in</strong>e Türe, an <strong>der</strong> Decke wären Engelchen aufgehängt. Es<br />

hätte Tische mit Farbstiften, Filzstiften und Papier. Es hätte Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und Tische.<br />

Und es hätte e<strong>in</strong> Balancierseil. Es hätte auch so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man<br />

h<strong>in</strong>aufsteigen und oben spielen. („Da wäre so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man im<br />

Atelier h<strong>in</strong>aufstiegen und oben spielen.“)<br />

Freizeit (FZ)<br />

Anna (13): e<strong>in</strong> wenig spielen / bei Regenwetter dr<strong>in</strong>nen spielen und bei schönem Wetter<br />

draussen Schlittschuh laufen / Pony reiten / für Mami e<strong>in</strong>e Zeichnung machen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

Anna (13): nach Hause spielen gehen, weben, e<strong>in</strong>e Kordel drehen<br />

145


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

13 Anna<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

Anna würde gerne auf e<strong>in</strong>em Seil balancieren. Sie spürt Freude, wenn sie balanciert. Wäre<br />

das Zimmer grösser, könnte man das Balancierseil hier spannen.<br />

Sie würde gerne mit e<strong>in</strong>er Leiter auf e<strong>in</strong>en Baum h<strong>in</strong>aufsteigen und dort mit Eichhörnchen<br />

spielen. Auf e<strong>in</strong>en Baum steigen sei aber nicht möglich, da es hier ke<strong>in</strong>en Baum gibt. E<strong>in</strong>e<br />

Leiter gibt es, aber die sei nicht zum Spielen da. Sie hätte Spass, wenn sie fliegen könnte.<br />

Im Turnen würde Anna gerne wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal auf e<strong>in</strong>em Knopf im Tau stehen und h<strong>in</strong> und her<br />

schw<strong>in</strong>gen. Anna f<strong>in</strong>det Turnen lässig, sie würde gerne länger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle bleiben. Sie<br />

sagt: „Wenn wir <strong>in</strong> die Turnhalle gehen und dann ist es fertig und dann b<strong>in</strong> ich immer traurig,<br />

weil wir nicht länger können.“<br />

Anna webt, malt, bastelt gerne.<br />

Ihr Schulhaus hätte e<strong>in</strong>e Türe, an <strong>der</strong> Decke wären Engelchen aufgehängt. Es hätte Tische<br />

mit Farbstiften, Filzstiften und Papier. Es hätte auch Bänkle<strong>in</strong>, Stühle und Tische. Und es<br />

hätte e<strong>in</strong> Balancierseil. Es hätte auch so etwas wie e<strong>in</strong> Baum, dann könnte man<br />

h<strong>in</strong>aufsteigen und oben spielen. „Da wäre so etwas wie e<strong>in</strong>en Baum, dann könnte man im<br />

Atelier h<strong>in</strong>aufstiegen und oben spielen.“<br />

Anna spielt <strong>in</strong> ihrer Freizeit gerne e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> wenig. Bei Regenwetter spielt sie lieber dr<strong>in</strong>nen<br />

und bei schönem Wetter fährt sie draussen gerne Schlittschuh. Sie geht auch zum Pony<br />

reiten. Sie malt auch gerne für Mami e<strong>in</strong>e Zeichnung. Wenn heute ke<strong>in</strong>e Schule wäre, so<br />

würde sie nach Hause spielen gehen, weben und e<strong>in</strong>e Kordel drehen.<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

auf e<strong>in</strong>em Seil balancieren; mit e<strong>in</strong>er Sprossenleiter auf e<strong>in</strong>en Baum steigen<br />

146


14 Car<strong>in</strong>a<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />

aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

147


Interview-Protokoll Laufnr.: 14<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Car<strong>in</strong>a Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 5 Jahre 7 Monate<br />

Interview-Ort: Klassenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 14:15 Datum: 14.12.2009<br />

Bemerkungen: Car<strong>in</strong>a war zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Zeichnungsherstellung krank. Zeichnungsherstellung und Interview f<strong>in</strong>den gleichzeitig statt; ist sehr munter und mitteilsam dabei;<br />

sie macht Spielvorschläge; sie zeichnet sehr konzentriert; bei e<strong>in</strong>igen Frage unterbricht sie manchmal das Zeichnen, hält <strong>in</strong>ne und gibt e<strong>in</strong>e Antwort und zeichnet dann weiter.<br />

Wir s<strong>in</strong>d im Klassenraum, da die Klasse nicht anwesend ist<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

00:00 (Car<strong>in</strong>a zeichnet).<br />

Also, jetzt b<strong>in</strong> ich gespannt, was<br />

du da für Wünsche aufzeichnest.<br />

Also es gehen nicht immer alle<br />

Wünsche <strong>in</strong> Erfüllung, o<strong>der</strong>.<br />

Und die ganze Klasse und ich<br />

werden nochmals eure Wünsche<br />

besprechen. Ich spreche dann<br />

auch noch mit Frau K. und dann<br />

schauen wir, was wir hier <strong>von</strong><br />

euren Wünschen machbar wäre.<br />

Aber du darfst e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>mal<br />

alles zeichnen, was du dir zum<br />

Bewegen und Spielen wünschen<br />

würdest.<br />

Ich b<strong>in</strong> sehr neugierig zu wissen,<br />

was K<strong>in</strong><strong>der</strong>, wie du gerne<br />

machen. Stella ist auch sehr<br />

neugierg.<br />

Stella: Jawohl, Car<strong>in</strong>a, was<br />

zeichnest du wohl, ich b<strong>in</strong><br />

gespannt.<br />

Wirst das du?<br />

02:04<br />

Aha, und dann br<strong>in</strong>gt das Christk<strong>in</strong>dle<strong>in</strong> diese Sachen.<br />

Das siehst du jetzt dann gerade.<br />

02:52 Ja genau, machen wir doch e<strong>in</strong> Spiel. Ich zeichne etwas und du musst du<br />

musst es dann herausraten.<br />

Willst du jetzt schon herausraten?<br />

(Car<strong>in</strong>a zeichnet e<strong>in</strong> Gesicht). Weißt du was es ist?<br />

149


O<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Mädchen?<br />

E<strong>in</strong> Löwe?<br />

E<strong>in</strong> Büsi?<br />

Hättest du gerne e<strong>in</strong> Büsi, hier <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>.<br />

Aber hättest du hier <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> auch gerne e<strong>in</strong> Büsi?<br />

wenn du wünschen könntest?<br />

Ah, Netti ist de<strong>in</strong>e Katze?<br />

Mh. Ja, dass ist de<strong>in</strong>e Katze.<br />

Was würdest du sonst noch<br />

gerne spielen?<br />

O<strong>der</strong> was würdest du hier gerne<br />

spielen, wenn da e<strong>in</strong> Spielplatz<br />

wäre?<br />

Ah, mit den Stelzen. Oh,<br />

möchtest du das noch zeichnen?<br />

Willst du nicht versuchen?<br />

Du könntest ja e<strong>in</strong>fach zwei<br />

„Stecken“ zeichnen.<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Aha.<br />

Also, bist du auch gerne<br />

draussen?<br />

04:20<br />

05:15<br />

Ne<strong>in</strong>, es wird e<strong>in</strong> Tier.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ne<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Tier, welches spitze Öhrchen hat.<br />

Genau.<br />

Ne<strong>in</strong>, wir haben nur Mäuse, bei Herrn Maurer (Abwart <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>)<br />

oben. Aber ich habe e<strong>in</strong> Büsi zu Hause.<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>). Die würde die ganze Zeit „Miau, Miau“ machen. So wie Netti,<br />

die macht auch immer „Miau“ am Morgen.<br />

Nur me<strong>in</strong>e. Wenn jemand sie streicheln möchte, dann muss man mich<br />

fragen kommen.<br />

Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />

Mit den Stelzen<br />

Mm (Mm). Ne<strong>in</strong> kann ... Ne<strong>in</strong> ich kann eben ke<strong>in</strong>e Stelzen malen.<br />

Mh.<br />

Ja, aber weißt du wieso? Aber weißt du wieso ich hier e<strong>in</strong>en Himmel<br />

mache?<br />

Weil me<strong>in</strong>e Katze, die darf auch nach draussen gehen.<br />

(Car<strong>in</strong>a malt e<strong>in</strong>en Himmel). Möchtest du mir helfen?<br />

He?<br />

BW: Car<strong>in</strong>a würde gerne <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> mit Stelzen<br />

laufen.<br />

FZ: Car<strong>in</strong>a spielt <strong>in</strong> ihrer<br />

Freizeit gerne dr<strong>in</strong>nen.<br />

BW: Stelzen<br />

laufen.<br />

FZ: Spielt lieber<br />

dr<strong>in</strong>nen als<br />

draussen.<br />

150


Also bist du auch gerne<br />

draussen?<br />

Mmh (Ja).<br />

Und was spielst du denn zu<br />

Hause am liebsten?<br />

Öh, schon? Aber nicht die ganze<br />

Zeit, o<strong>der</strong>?<br />

Und was sagt dann de<strong>in</strong>e<br />

Mutter?<br />

Soll ich dir helfen?<br />

Du, wenn du dann nicht vor dem<br />

Fernseher „hockst“ -also das<br />

hast du so gesagt- was spielst<br />

du denn sonst noch?<br />

Gumpst du vielleicht geren, o<strong>der</strong><br />

bist...<br />

Aha, aber das würdest du gerne<br />

machen?<br />

Mmh (Ja). Also so Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen, fändest du das lässig?<br />

Mmh (Wie)?<br />

Aber dann könntest du ja schon<br />

richtig darauf herumgumpen?<br />

Warum sagt sie denn Ne<strong>in</strong>?<br />

05:26<br />

06:12<br />

Ne<strong>in</strong>, ich b<strong>in</strong> lieber gerne zu Hause.<br />

Oh, jetzt ist mir <strong>der</strong> Deckel runtergefallen.<br />

Mh. Mh. (Summt). Ich mache am liebsten...Ich tue am liebsten immer vor<br />

dem Fernsehen hocken.<br />

Doch bis am Mittag.<br />

Jem. Jetzt müssen wir den Fernsehen abstellen, aber ich sage eben<br />

immer: die ganze Zeit... weißt du ich mache es eben jetzt gerade.<br />

Ach dieser blöde Deckel.<br />

Er geht mir immer ab, es geht schon.<br />

Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />

Ich möchte immer gerne auf dem Bett herum gumpen, aber me<strong>in</strong>e Mutter<br />

sagt ne<strong>in</strong>.<br />

Mh (Ja).<br />

Ja, aber ich habe e<strong>in</strong> mega krasses Bett. Schau. Okay, es ist fast so dick<br />

wie hier (breit).<br />

E<strong>in</strong>fach, me<strong>in</strong> Bett ist <strong>von</strong> hier bis... so dick... bis da... bis wie<strong>der</strong> zu hier.<br />

Von da bis...<br />

Ja, aber das Mami sagt immer Ne<strong>in</strong>.<br />

Weißt du, wir haben so e<strong>in</strong> Netz zu Hause <strong>in</strong> unserem Keller. Und dann<br />

sage ich immer, du kannst doch das Netz holen. Zum rundherum tun.<br />

FZ: Am liebsten sitzt sie zu<br />

Hause vor dem Fernsehen<br />

und schaut fern.<br />

FZ: Car<strong>in</strong>a möchte am<br />

liebsten zu Hause auf dem<br />

Bett herumgumpen. Aber<br />

ihre Mutter erlaubt es ihr<br />

nicht.<br />

FZ: Fernseh<br />

schauen.<br />

FZ. Gumpen.<br />

151


Ah, hat sie vielleicht Angst, dass<br />

du daneben spr<strong>in</strong>gst?<br />

Und du Car<strong>in</strong>a, du kannst ja da<br />

den Himmel fertig malen. Ich<br />

frage dich e<strong>in</strong>fach noch e<strong>in</strong> paar<br />

Sachen.<br />

Was machst du denn ganz<br />

gerne, wenn ihr Turnen habt?<br />

Was f<strong>in</strong>dest du cool?<br />

Aha, das machst du gern.<br />

Ja.<br />

Du Lea...<br />

Ich nehme die Zeichnung zuerst<br />

mir. Stella und ich schauen sie<br />

nochmals an. Und dann gebe ich<br />

sie dir dann wie<strong>der</strong> zurück.<br />

Car<strong>in</strong>a, etwas wollte ich dich<br />

noch fragen?<br />

Wenn du jetzt e<strong>in</strong> Schulhaus<br />

bauen würdest, wie würdest du<br />

es bauen, so dass es dir ganz<br />

gut gefallen würde. Also es<br />

könnte e<strong>in</strong> Wunschschulhaus<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />

Also würdest du e<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tun, o<strong>der</strong>...?<br />

Es gibt Schulen, da hat es e<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn?<br />

07:38<br />

Ähä.<br />

Mh (Ja).<br />

Beim Turnen f<strong>in</strong>de ich cool, wenn wir mit Bällen e<strong>in</strong> wenig Fussball<br />

spielen können und e<strong>in</strong> wenig mit dem Ball etwas machen. Und wenn sie<br />

die Musik abgestellt hat, dann müssen wir schnell irgendwo wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Ecke gehen.<br />

Ja, und <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong> am letzten ist, <strong>der</strong> muss mit dem Ball e<strong>in</strong> wenig auf<br />

die Seite gehen und dort etwas machen.<br />

08:29 Darf ich dann diese Zeichnung behalten, die man gemacht hat?<br />

(Car<strong>in</strong>a mallt noch). Hhm (Was)?<br />

Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />

E<strong>in</strong>e Rutschbahn?<br />

Im Raum?<br />

BW/TU: Im Turnen spielt sie<br />

gerne mit den Bällen e<strong>in</strong><br />

wenig Fussball zu Musik.<br />

Wenn die Musik stoppt,<br />

müssen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

bestimmte Ecke gehen. Wer<br />

übrig bleibt, muss e<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe lösen.<br />

SH: Car<strong>in</strong>a weiss nicht, wie<br />

sie e<strong>in</strong> Schulhaus bauen<br />

würde.<br />

SH/R: Sie kann es sich nicht<br />

vorstellen, e<strong>in</strong>e Rutschbahn<br />

im Schulzimmer zu haben.<br />

BW/TU: Frei zu<br />

Musik mit den<br />

Füssen Ball<br />

spielen, wenn<br />

die Musik stoppt,<br />

sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Turnhalle an<br />

e<strong>in</strong>en<br />

bestimmten Ort<br />

begeben.<br />

SH: Weiss nicht,<br />

wie sie e<strong>in</strong><br />

Schulhaus<br />

bauen würde.<br />

SH/R: Kann es<br />

sich nicht<br />

vorstellen, e<strong>in</strong>e<br />

Rutschbahn im<br />

152


Im Raum, ja.<br />

Wie fändest du das?<br />

Was fändest du sonst noch toll<br />

im Raum zu haben?<br />

Etwas zum Spielen?<br />

Vielleicht etwas <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Spielplatz?<br />

E<strong>in</strong>e Rutschbahn fändest du<br />

schon lässig, o<strong>der</strong> vielleicht<br />

Stelzen im Raum?<br />

Was fändest du noch lässig?<br />

O<strong>der</strong> willst du vielleicht noch e<strong>in</strong><br />

wenig darüber nachdenken?<br />

E<strong>in</strong> Trampl<strong>in</strong>?<br />

Me<strong>in</strong>st du <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gar<strong>der</strong>obe?<br />

Macht ihr denn das manchmal?<br />

Und jetzt nicht mehr?<br />

Fädest du das lässig, wenn es<br />

dies wie<strong>der</strong> auf dem<br />

Wochenplan gäbe?<br />

Möchtest du es vielleicht noch<br />

zeichnen, damit wir es nicht<br />

vergessen?<br />

Willst du noch e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong><br />

zeichnen?<br />

09:32<br />

Du me<strong>in</strong>e Güte.<br />

Hm (Wie)?<br />

Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />

Ke<strong>in</strong>e Ahnung. Dies weiss ich nicht mehr so.<br />

Mh (Ja).<br />

Ke<strong>in</strong>e Ahnung.<br />

Mh (Ja). (Car<strong>in</strong>a malt).<br />

09:49 E<strong>in</strong> Trampo<strong>in</strong> wäre schon cool für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Mh (Ja).<br />

Aber dann müsste man es dort h<strong>in</strong>tun, dort wo die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich ausziehen.<br />

Dor müsste man es h<strong>in</strong>stellen.<br />

Mh (Ja).<br />

Ja, das hat es e<strong>in</strong>mal gegeben, auf dem Wochenplan.<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Ja.<br />

Hm (?).<br />

Ich kann eben Ke<strong>in</strong>es zeichnen.<br />

BW: Car<strong>in</strong>a fände es cool,<br />

wenn es e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> hätte.<br />

Schulzimmer zu<br />

haben.<br />

BW: Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen.<br />

153


Versuche doch e<strong>in</strong>fach, ich<br />

komme dann schon draus aus<br />

de<strong>in</strong>er Zeichnung.<br />

Das sieht man doch, dass dies<br />

e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong> ist.<br />

Ja, genau, dies weißt du dann<br />

gut.<br />

E<strong>in</strong> richtiges Trampol<strong>in</strong>netz. Ja,<br />

das muss dort dicht se<strong>in</strong>.<br />

Ja, könntest du. O<strong>der</strong> möchtest<br />

du dich noch zeichnen da darauf.<br />

Möchtest du dich noch<br />

zeichnen? O<strong>der</strong> wo gumpst du?<br />

Ui, nichts, gar nichts darunter. Ist<br />

denn das gefährlich?<br />

Ja. Mmh (Ja).<br />

Fändest du das toll, wenn es <strong>von</strong><br />

diesen auch hier hätte?<br />

Wenn du mitten am Morgen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schule e<strong>in</strong>fach so Trampol<strong>in</strong><br />

gumpen könntest, wie wäre denn<br />

das?<br />

Und mit den Stelzen gehen, hast<br />

du noch gesagt.<br />

Möchtest du nicht doch noch die<br />

Stelzen zeichnen, damit wir sie<br />

nicht vergessen?<br />

10:56<br />

11:45<br />

12:50<br />

Ich komme schon draus. Nur mit Orange...<br />

(Car<strong>in</strong>a zeichnet e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>).<br />

Da hat es doch immer so e<strong>in</strong> Netz auf dem Boden.<br />

(Car<strong>in</strong>a zeichnet).<br />

Ich könnte es auch ausmalen.<br />

He?<br />

(Malt).<br />

Weißt du, es gibt ja auch Trampol<strong>in</strong>s, ohne Netze darunter, dort hat es<br />

nichts.<br />

Ne<strong>in</strong>. Und es gibt auch mega schwierige Trampol<strong>in</strong>s, schau, ich mache es<br />

h<strong>in</strong>ten drauf. Es gibt so grosse Trampol<strong>in</strong>s aber dort, ich mache nur so<br />

e<strong>in</strong>en Strich. Und dort müssen wir so darübergumpen, ganz hoch.<br />

Solche habe ich auch e<strong>in</strong>mal gesehen.<br />

Mh. Ja.<br />

Ja, gut.<br />

Mh (Ja).<br />

154


Ich drängle jetzt e<strong>in</strong> wenig. Weißt<br />

du warum? Um neun Uhr<br />

kommen die grossen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

erzählen euch Geschichten.<br />

Weißt du das schon?<br />

Jetzt dann gerade.<br />

Kannst du noch schnell die<br />

Stelzen zeichnen?<br />

E<strong>in</strong>fach, damit ich es nicht<br />

vergesse. Ich f<strong>in</strong>de dies e<strong>in</strong>e<br />

tolle Idee.<br />

„Läufst“ du denn manchmal <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Pause auch mit den Stelzen?<br />

Würdest du vielleicht im Atelier<br />

auch gerne Stelzen laufen?<br />

Mmh (Ja).<br />

So, Car<strong>in</strong>a, ich glaube die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>d gekommen. Jetzt ist es Zeit<br />

für dich h<strong>in</strong>über zu gehen. Bist<br />

du gerade fertig geworden?<br />

Also, ich schreibe hier noch<br />

„Stelzen“ h<strong>in</strong>.<br />

Tschüss, es war schön mit dir zu<br />

sprechen.<br />

13:07<br />

13:25<br />

Aha.<br />

Ja, Frau K. hat es uns gesagt.<br />

Wann ist neun?<br />

Okay.<br />

(Car<strong>in</strong>a malt weiter).<br />

Mh (Ja).<br />

Mh (Ja).<br />

Zu Hause haben wir im Keller e<strong>in</strong> Trampol<strong>in</strong>. Da gumpe ich manchmal.<br />

Auch so e<strong>in</strong> grosses.<br />

Und mit e<strong>in</strong>em Netz darunter.<br />

Ja, ich b<strong>in</strong> fertig. Das reicht.<br />

Ja, die kann ich nicht zeichnen.<br />

Ja.<br />

FZ: Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen.<br />

FZ: Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen.<br />

155


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

14 Car<strong>in</strong>a<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Car<strong>in</strong>a (14): Stelzen laufen / Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

-<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

-<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

-<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

-<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

-<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

-<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

Car<strong>in</strong>a (14): frei zu Musik mit den Füssen mit e<strong>in</strong>em Ball spielen und wenn die Musik stoppt,<br />

sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle an e<strong>in</strong>en bestimmten Ort begeben<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

-<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

-<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

-<br />

Freizeit (FZ)<br />

Car<strong>in</strong>a (14): Spielt lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen / Fernseh schauen / gumpen („ich möchte<br />

immer gerne auf dem bett herum gumpen, aber me<strong>in</strong>e Mutter sagt ne<strong>in</strong>“) / Trampol<strong>in</strong><br />

spr<strong>in</strong>gen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

-<br />

156


Aussagen aus dem Interview und Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong><br />

Zeichnung<br />

14 Car<strong>in</strong>a<br />

Aussagen aus dem Interview<br />

Car<strong>in</strong>a möchte gerne Stelzen laufen. Sie möchte auch gerne Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen. Sie spielt<br />

gerne mit Bällen. Sie sagt: „Beim Turnen f<strong>in</strong>de ich cool, wenn wir mit Bällen e<strong>in</strong> wenig<br />

Fussball spielen können und e<strong>in</strong> wenig mit dem Ball etwas machen. Und wenn sie die Musik<br />

abgestellt hat, dann müssen wir schnell irgendwo wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ecke gehen“.<br />

In <strong>der</strong> Freizeit spielt Car<strong>in</strong>a lieber dr<strong>in</strong>nen als draussen. Sie schaut gerne Fernsehen. Sie<br />

liebt es auch zu gumpen: „Ich möchte immer gerne auf dem Bett herum gumpen, aber me<strong>in</strong>e<br />

Mutter sagt ne<strong>in</strong>“. Sie spr<strong>in</strong>gt auch gerne Trampol<strong>in</strong>.<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

157


15 Philip<br />

• Zeichnung<br />

• Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung; Aussagen aus<br />

dem Gespräch mit Herrn C.;<br />

Gelegenheitsbeobachtungen <strong>von</strong> E. Zybach<br />

158


Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung; Aussagen aus dem<br />

Gespräch mit Herrn C.; Gelegenheitsbeobachtungen <strong>von</strong> E. Zybach<br />

15 Philip<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln<br />

Aussagen betreffend Bewegungsvorlieben <strong>von</strong> Leo aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />

Zu Philip: Er baut gerne mit den Holzbauklötzen. Er spielt gerne Fussball. Er wirft auch gerne<br />

D<strong>in</strong>ge weg und schaut, wie sich diese verhalten. Er liebt Drehbewegungen.<br />

Gelegenheitsbeobachtungen <strong>von</strong> E. Zybach<br />

Zwei Wochen nach <strong>der</strong> Zeichnungsherstellung zeige ich Leo se<strong>in</strong>e Zeichnung. Er zeigt mir<br />

mit e<strong>in</strong>er Gesten (nach Portmann) das Schaukelzeichen an. Er führt mich dann <strong>in</strong> den Gang<br />

und zeigt mir e<strong>in</strong>en Ball und beg<strong>in</strong>nt aus eigener Initiative e<strong>in</strong> Fussballspiel mit mir.<br />

Etwas später holt er vier Kartonröhren und beg<strong>in</strong>nt damit zu spielen. Irgendwo hat er e<strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>es Kettelchen gefunden, diese lässt er immer wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Kartonröhre fallen. Es<br />

entwickelt sich dann etwas später e<strong>in</strong> Versteckspiel mit <strong>der</strong> Kette und den Kartonröhren. Wir<br />

wechseln uns ab mit verstecken und mit suchen.<br />

Im Spielkreis beobachte ich, wie Philip sich sehr engagiert an den Spielen beteiligt, bei<br />

denen etwas verteilt o<strong>der</strong> weitergegeben wird. In verschiedenen Situationen beobachte ich<br />

auch, wie Philip Anlauf nimmt, sich auf die Knie fallen und sich dann etwas über den Boden<br />

rutschen lässt. Er lacht dabei.<br />

160


16 Leo<br />

• Zeichnung<br />

• Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

161


Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

16 Leo<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung (iBA)<br />

Leo (16): auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel schaukeln; e<strong>in</strong>e Kletterwand h<strong>in</strong>aufklettern; Fussball spielen;<br />

Trampol<strong>in</strong> spr<strong>in</strong>gen<br />

Zusätzliche Informationen<br />

Nach <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Zeichnung hatte ich mit Leo noch etwas Zeit, da die Klasse noch<br />

beim Weihnachtss<strong>in</strong>gen war. Leo möchte mit mir Fussball spielen. Wir spielen draussen.<br />

Anschliessend gehen wir auch noch auf e<strong>in</strong>en benachbarten Spielplatz. Leo klettert dort e<strong>in</strong><br />

paar Mal über e<strong>in</strong> Kletterbogengerüst. Zuoberst lässt er sich auch e<strong>in</strong> paar Mal hangeln und<br />

spr<strong>in</strong>gt aus <strong>der</strong> Höhe h<strong>in</strong>unter.<br />

163


17 Julia<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />

aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

164


Interview-Protokoll Laufnr.: 17<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Julia Angaben zum K<strong>in</strong>d: Knabe, 5 Jahre 1 Monat<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 12:06 Datum: 15.12.2009<br />

Bemerkungen: eher noch zurückhaltend <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>, wollte nur mit ihrer Freundl<strong>in</strong> Anna, aus <strong>der</strong> zweiten <strong>Grundstufe</strong>, zum Interview kommen; Anna webt und ist e<strong>in</strong>fach<br />

dabei; <strong>in</strong>teressiert an Handpuppen, flüstert Antworten zuerst ihrer Freund<strong>in</strong>, verliert dann ihre Scheu und wird mitteilsamer<br />

Frage Zeit Antwort Reduktion I Reduktion II<br />

Julia, könnest du zuerst ganz<br />

laut und deutlich de<strong>in</strong>en Namen<br />

00:00<br />

sagen.<br />

(Pause. Sie sagt nichts).<br />

Soll Anna de<strong>in</strong>en Namen sagen?<br />

Julia, wo ist wohl de<strong>in</strong>e<br />

Zeichnung? Sagst du stopp,<br />

wenn de<strong>in</strong>e Zeichnung kommt.<br />

Ist das de<strong>in</strong>e?<br />

Diese?<br />

Diese?<br />

Diese hast du gezeichnet,<br />

genau?<br />

Also Julia, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong><br />

könnt ihr ja ganz viele lässige<br />

Sachen machen.<br />

Du hast hier etwas gezeichnet,<br />

das du dir wünschest. Was<br />

denn?<br />

Ist es balancieren?<br />

Anna was me<strong>in</strong>st du?<br />

Hast du das Julia bei Anna zu<br />

Hause schon gesehen?<br />

Aha.<br />

00:36<br />

Ja.<br />

Anna: Julia<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mh (Ja).<br />

Ja.<br />

(Julia sagt nichts).<br />

(Julia sagt nichts).<br />

Anna: Ist es Slackl<strong>in</strong>e? Weißt du das ist so e<strong>in</strong> Band, wo man balancieren<br />

kann.<br />

Anna: Ne<strong>in</strong> Julia war noch nie bei mir, nur ich bei ihr zu Hause.<br />

166


Du Julia würdest manchmal also<br />

gerne balancieren?<br />

Würdest du diese gerne alle<strong>in</strong>e<br />

machen, o<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>en<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> zusammen?<br />

Ah mit wem denn noch?<br />

E<strong>in</strong>fach mit an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>, ja.<br />

Julia, hast du noch e<strong>in</strong>e<br />

Schwester o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong>?<br />

Ist sie älter o<strong>der</strong> jünger als du?<br />

Ist es noch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e?<br />

Kann sie schon gehen?<br />

Und rennen kann sie auch<br />

schon?<br />

Ah, „gwaglet“ sie noch e<strong>in</strong> wenig<br />

und fällt sie manchmal um?<br />

Du Julia und was kannst du denn<br />

schon ganz gut?<br />

Ja was? Ohne Stützredli, o<strong>der</strong><br />

noch mit Stützredli?<br />

Und möchtest du dies manchmal<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> auch machen?<br />

Weißt du noch, Stella hat ja<br />

gesagt, man könne Wünsche<br />

sagen.<br />

01:52<br />

02:14<br />

02:55<br />

(Julia sagt nichts).<br />

Mit an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Mh (??).<br />

E<strong>in</strong>e Schwester.<br />

Sie ist jünger.<br />

Sie ist zwei.<br />

Ja.<br />

Ja.<br />

Also man versteht sie nicht immer ganz gut (ez: Ich verstehe: Sie steht<br />

noch nicht so ganz gut. Ich merke dies erst bei <strong>der</strong> Transkription).<br />

Hm (??).<br />

Velo fahren.<br />

Ne<strong>in</strong>, ohne.<br />

BW: Julias Wunsch ist es, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> GS balancieren zu<br />

können.<br />

SOZ: Sie würde gerne mit<br />

an<strong>der</strong>n <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> balancieren.<br />

FZ: Julia sagt <strong>von</strong> sich, dass<br />

sie ganz gut Velo fahren<br />

könne. Sie fährt ohne<br />

Stützredli.<br />

BW:<br />

Balancieren.<br />

SOZ: mit an<strong>der</strong>n<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

balancieren.<br />

FZ: Velo fahren.<br />

167


Also, wenn du jetzt hier e<strong>in</strong> Velo<br />

hättest und da oben auf Platz<br />

herumfahren könntest, wie<br />

fändest du das?<br />

Also Velo fahren kannst du gut,<br />

was kannst du sonst noch gut?<br />

Oh, dass kannst du auch schon<br />

gut.<br />

Ja, da würde das Eis <strong>der</strong><br />

Schlittschuhbahn gerade<br />

schmelzen.<br />

Schlittschuh laufen kannst du<br />

also schon. Oh, fändest du dies<br />

auch noch lässig, wenn du hier<br />

auf dem Pausenplatz<br />

Schlittschuh laufen könntest.<br />

Du Julia, ich habe noch sonst<br />

e<strong>in</strong>e Frage?<br />

Was machst du noch gerne?<br />

Was denn? Schlittschuh laufen,<br />

Velo fahren...<br />

Und im Turnen, was machst du<br />

gerne?<br />

Bist du am Studieren?<br />

Anna, weißt du vielleicht was<br />

Julia ganz gerne im Turnen<br />

macht?<br />

03:39<br />

04:30<br />

05:50<br />

Gut.<br />

Schlittschuh laufen.<br />

Ja.<br />

Hier dr<strong>in</strong>n ist sehr warm.<br />

Ja.<br />

Jaaaa.<br />

(Unterbrechung Anna wegen Spielzeug Schmetterl<strong>in</strong>g).<br />

(Ke<strong>in</strong>e Antwort).<br />

(Ke<strong>in</strong>e Antwort).<br />

Julia zu Anna: Soll ich es dir flüstern?<br />

Anna: Ja.<br />

BW: Julia fände es gut,<br />

wenn sie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Grundstufe</strong> Velo fahren<br />

könnte.<br />

FZ: Julia sagt <strong>von</strong> sich, dass<br />

sie auch gut Schlittschuh<br />

laufen kann.<br />

BW: Julia fände es lässig,<br />

wenn sie auf dem<br />

Pausenplatz Schlittschuh<br />

laufen könnte.<br />

BW: Velo fahren.<br />

FZ: Schlittschuh<br />

laufen.<br />

BW: Schlittschuh<br />

laufen.<br />

168


Julia, hast du sonst noch etwas<br />

zum Flüstern:<br />

Verschiedene Fangis machst du<br />

also ganz gerne.<br />

Gibt es sonst noch D<strong>in</strong>ge welche<br />

du <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle gerne<br />

machst, welche man vielleicht<br />

nur dort machen kannst.<br />

Gespräch über Pony.<br />

Also Tamara, hast du sonst noch<br />

e<strong>in</strong>en Wunsch, was du gerne<br />

machen möchtest, zum Beispiel<br />

im Atelier?<br />

Ah, malen.<br />

Und vielleicht auch noch etwas<br />

zum Bewegen?<br />

Also Julia, Velo fahren kannst du<br />

gut, was machst du denn sonst<br />

noch gerne, wenn du Zeit hast?<br />

Habt ihr e<strong>in</strong>en Garten zu Hause?<br />

Was kannst du dort alles<br />

machen, das du lässig f<strong>in</strong>dest?<br />

Ah, dann habt ihr e<strong>in</strong>en<br />

Gemüsegarten, mit Salat und so.<br />

06:30<br />

07:45<br />

09:30<br />

10:44<br />

(Julia flüstert Anna <strong>in</strong>s Ohr).<br />

Anna: Chäferlifangis<br />

(Julia flüstert Anna <strong>in</strong>s Ohr).<br />

Anna: Banenfangis.<br />

Ja.<br />

(Julia flüstert Anna).<br />

Anna: Ich habe nicht alles verstanden?<br />

Anna: Affenschwanz?<br />

(Antwort unklar).<br />

Malen.<br />

(Anna schneidet e<strong>in</strong>en Faden ab, Julia schaut zu und hilft).<br />

(Pause).<br />

Ja.<br />

Ich darf jeweils im Sommer <strong>von</strong> me<strong>in</strong>em Liebl<strong>in</strong>gssalat abschneiden<br />

gehen.<br />

Ja. Und es s<strong>in</strong>d Erdbeeren gewachsen, die grossen s<strong>in</strong>d nicht gekommen,<br />

nur die kle<strong>in</strong>en.<br />

BW/TU: Im Turnen macht<br />

Julia gerne Chäferli- und<br />

Bananenfangis.<br />

AAW: Im Atelier würde Julia<br />

gerne malen.<br />

BW/TU: Chäferli-<br />

und<br />

Bananenfangis.<br />

AAW: Malen.<br />

169


Gut Julia, jetzt haben wir e<strong>in</strong><br />

wenig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesprochen.<br />

Schauen wir doch nochmals<br />

de<strong>in</strong>e schöne Zeichnung an.<br />

Du würdest dir also wünschen,<br />

dass du manchmal e<strong>in</strong> wenig<br />

balancieren könntes.<br />

Möchtest du noch etwas<br />

erzählen?<br />

Gut, dann machen wir hier fertig.<br />

Du kannst hier auf die Stopp-<br />

Taste drücken, wenn du<br />

möchtest.<br />

18:30<br />

(Anna spricht über ihren Garten).<br />

Anna gell du hast e<strong>in</strong> Flugi zu Hause.<br />

Anna: Ja, e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> das man sich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>setzten kann (Anna erzählt noch<br />

mehr <strong>von</strong> diesem Flugzeug).<br />

Mh (Ja).<br />

Ja.<br />

Mm (Ne<strong>in</strong>).<br />

Mh (Ja).<br />

170


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

17 Julia<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Julia (17): balancieren / Velo fahren / Schlittschuh laufen<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

-<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

-<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

Julia (17): mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> balancieren<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

-<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

-<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

-<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

Julia (17): Chäferli- und Bananenfangis<br />

Sonstige Wünsche (SW)<br />

-<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Julia (17): malen<br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

-<br />

Freizeit (FZ)<br />

Julia (17): Velo fahren / Schlittschuh laufen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

-<br />

171


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

17 Julia<br />

Aussagen aus dem Interview zusammengefasst<br />

Julia möchte gerne mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> balancieren. Sie möchte auch gerne Velo fahren<br />

und Schlittschuhlaufen. Im Turnen möchte sie gerne Chäferli- und Bananenfangis spielen.<br />

Sie möchte gerne malen.<br />

In <strong>der</strong> Freizeit fährt sie Velo o<strong>der</strong> läuft Schlittschuh.<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

auf e<strong>in</strong>er Langbank balancieren<br />

172


18 Klara<br />

• Zeichnung<br />

• Interview-Protokoll<br />

• Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

• Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungs-<br />

aktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung; Aussagen aus dem<br />

Gespräch mit Herrn C.<br />

173


Interview-Protokoll Laufnr.: 18<br />

Name des K<strong>in</strong>des: Klara Angaben zum K<strong>in</strong>d: Mädchen, 5 Jahre 3 Monate<br />

Interview-Ort: Gruppenraum <strong>Grundstufe</strong> Interview-Dauer: 05:18 Datum: 15.12.2009<br />

Bemerkungen: wollte unbed<strong>in</strong>gt zum Interview kommen; sie war sehr neugierig auf die Handpuppen; während des Interviews wollte sie zeichnen, sie kommentierte ihr Zeichnen<br />

fortlaufend und gab freudig Auskunft, sie spricht <strong>in</strong> E<strong>in</strong>- und Zweiwortsätzen, ihrem Sprachstand entsprechend; e<strong>in</strong>ige Antworten gibt sie klar und prompt, an<strong>der</strong>e verstand ich nur<br />

ansatzweise; als sie die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> das Znünilied s<strong>in</strong>gen hörte, stand sie auf und wollte zu den an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

Frage<br />

Klara, du kannst e<strong>in</strong>mal laut und<br />

deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />

Sagst du de<strong>in</strong>en Namen.<br />

Also wie heisst du?<br />

Zeit Antwort<br />

Mh (Ja).<br />

Reduktion I Reduktion II<br />

Also Klara. Du hast ja da vor<br />

langer Zeit etwas gezeichnet,<br />

was du gerne spielen würdest.<br />

Ja, du hast mit den Stiften<br />

gemalt.<br />

Und weißt du, was du hier<br />

gezeichnet hast? Es ist schon<br />

lange her.<br />

E<strong>in</strong> Gireizli hast du gezeichnet.<br />

Was würdest du noch gerne auf<br />

dem Spielplatz machen?<br />

Und was machst du dort?<br />

Und was denn?<br />

Kletterst du gerne, o<strong>der</strong> spr<strong>in</strong>gst<br />

du gerne h<strong>in</strong>unter?<br />

Braucht dies etwas Mut?<br />

Du zeichnest gerne?<br />

Schau was du da noch gesagt<br />

hast: Du schaukelst gerne mit<br />

dem Klara, Gireizli. du kannst Das e<strong>in</strong>mal hast du laut und<br />

gezeichnet.<br />

deutlich de<strong>in</strong>en Namen sagen.<br />

Sagst du de<strong>in</strong>en Namen.<br />

Ja genau.<br />

00:38<br />

00:52<br />

01:00<br />

Klara.<br />

Mit Stift.<br />

Mh.<br />

In de Spielplatz.<br />

Spielen.<br />

Mh.<br />

„Abegumpe“.<br />

Hm (?).<br />

Zeichnen.<br />

Ja.<br />

Gireizi.<br />

Mh (Ja).<br />

BW: Klara schaukelt gern<br />

auf dem Gireizli. Klara spielt<br />

gerne auf dem Spielplatz.<br />

BW. Klara gumpt gerne<br />

h<strong>in</strong>unter.<br />

AAW: Als Klara Stifte sieht,<br />

möchte sie zeichnen.<br />

BW: Auf dem<br />

Gireizli<br />

schaukeln. Auf<br />

dem Spielplatz<br />

spielen.<br />

BW: H<strong>in</strong>unter<br />

gumpen.<br />

AAW. Zeichnen.<br />

176


Du und Klara, was spielst du<br />

denn zu Hause ganz gerne?<br />

Was spielt ihr denn mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>?<br />

Und baut ihr e<strong>in</strong> Haus.<br />

Und was spielst du sonst noch<br />

gerne?<br />

Ah, hast du gerade e<strong>in</strong>en<br />

gezeichnet?<br />

Mit wem spielst du denn mit dem<br />

Ball?<br />

Mit Fiona?<br />

Aha. Super.<br />

Du Klara, ihr geht doch<br />

manchmal <strong>in</strong>s Turnen <strong>in</strong> die<br />

Turnhalle.<br />

Ja, du möchtest gerne Znüni<br />

essen gehen. Ich frage dich nur<br />

noch etwas.<br />

Em....Was spielst du gerne <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Turnhalle? ..o<strong>der</strong> turnen?<br />

Ja, was denn?<br />

Ah jetzt habt ihr S<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Turnhalle.<br />

Und wenn du mit den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

spielst, was machst du ganz<br />

gerne?<br />

Du spielst gerne Fussball?<br />

Jaa. Super.<br />

Und Du Klara, was noch. ihr geht doch<br />

manchmal <strong>in</strong>s Turnen <strong>in</strong> die<br />

Und Turnhalle. tust du auch gerne, ja.<br />

01:42<br />

02.04<br />

02.24<br />

02.24<br />

Mit em Mami.<br />

Lego.<br />

Ja e<strong>in</strong> Haus bauen.<br />

Mmmmm.....Bölle.<br />

Bölle.<br />

Mit Fiona.<br />

Ja.<br />

Etwas s<strong>in</strong>gen gehen (habe dies erst beim Transkribieren verstanden;<br />

Klara me<strong>in</strong>t das Weihnachtss<strong>in</strong>gen nach <strong>der</strong> Znünipause) nach dem Znüni<br />

essen.<br />

Turnen.<br />

Mmh....S<strong>in</strong>gen.<br />

So Fussball spielen.<br />

Jaa.<br />

S<strong>in</strong>gen.<br />

Mit Etwas den s<strong>in</strong>gen <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. gehen (habe dies erst beim Transkribieren verstanden;<br />

Klara me<strong>in</strong>t das Weihnachtss<strong>in</strong>gen nach <strong>der</strong> Znünipause) nach dem Znüni<br />

FZ: Zu Hause spielt sie gern<br />

mit ihrer Mutter mit den<br />

Legos.<br />

BW: Klara spielt gerne mit<br />

dem Ball, mit Bällen.<br />

SOZ: Klara spielt gerne mit<br />

Fiona, e<strong>in</strong>em Mädchen aus<br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>nklasse, mit<br />

dem Ball.<br />

AAW: Klara s<strong>in</strong>gt<br />

ansche<strong>in</strong>end gerne. Sie<br />

nennt das<br />

Weihnachtss<strong>in</strong>gen, als ich<br />

sie frage, was sie gerne im<br />

Turnen macht. Das<br />

Weihnachtss<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>det im<br />

Dezember <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turnhalle<br />

statt.<br />

BW/TU: Klara spielt gerne<br />

Fussball.<br />

AAW: Klara s<strong>in</strong>gt<br />

FZ: Mit <strong>der</strong><br />

Mutter mit den<br />

Legos spielen.<br />

BW: Mit dem<br />

Ball spielen.<br />

SOZ: Ball<br />

spielen mit<br />

e<strong>in</strong>em Mädchen<br />

aus <strong>der</strong> GS<br />

AAW: S<strong>in</strong>gen mit<br />

an<strong>der</strong>en<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />

BW/TU: Fussball<br />

spielen.<br />

SW: S<strong>in</strong>gen mit<br />

an<strong>der</strong>en<br />

<strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />

AAW: S<strong>in</strong>gen mit<br />

177


Was machst du sonst noch<br />

gerne?<br />

Mit den Legos e<strong>in</strong> Häuschen<br />

bauen.<br />

Machst du das gerne?<br />

Und ich glaube, da hast du dich<br />

gezeichnet.<br />

Bist du das?<br />

Das ist Klara.<br />

Klara, hast du noch e<strong>in</strong>en Bru<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schwester?<br />

E<strong>in</strong>e Schwester.<br />

Ist er grösser als du? O<strong>der</strong> ist er<br />

bei Mami zu Hause?<br />

Ja. Ou ja.<br />

Habe ich es richtig verstanden?<br />

Was machst du hier noch ganz<br />

gerne <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>?<br />

Basteln Toll.<br />

Ja, du kannst noch malen.<br />

So.<br />

Und Gireizli spielst du also gerne<br />

und Schaukeln.<br />

Und gumpen.<br />

So gut. Willst du die dies auch<br />

noch zeichnen?<br />

Das ist Gumpen. Ich schreibe es<br />

noch an. G-U-M-P-E-N.<br />

Wo gumpst du denn gerne?<br />

Das heisst gumpen.<br />

03:23<br />

03:53<br />

04.18<br />

Mit Legos Häuschen bauen.<br />

Ja, schau.<br />

Ja.<br />

Klara.<br />

Schwester.<br />

(K<strong>in</strong><strong>der</strong>?) heisset Toni.<br />

Ja. Mit dem Taxi.<br />

Jaa.<br />

Eh... Basteln.<br />

Farbstift (? o<strong>der</strong> Wasserfarbe) malen.<br />

Schau da, das da<br />

Du....(?) und gumpe.<br />

Ja.<br />

(Klara zeichnet e<strong>in</strong>en Punkt für gumpen.<br />

Gumpen.<br />

Tus gen gumpen.<br />

AAW: Klara baut gerne mit<br />

Legos e<strong>in</strong> Häuschen.<br />

AAW: Klara bastelt gerne <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong>. Sie malt<br />

gerne mit Farbstiften.<br />

BW: Klara gumpt gerne.<br />

AAW: Mit Legos<br />

e<strong>in</strong> Häuschen<br />

bauen.<br />

AAW: Basteln.<br />

Malen mit<br />

Farbstiften.<br />

BW: Gumpen.<br />

178


Auf den Be<strong>in</strong>en? O<strong>der</strong> wie<br />

gumpen?<br />

Ah, so gumpen. So gut.<br />

Das machst du gerne?<br />

Gut also.<br />

Jetzt essen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihren<br />

Znüni.<br />

Danke vielmal, dass ich mit dir<br />

sprechen konnte. Es war schön<br />

mit dir sprechen zu können.<br />

04:42<br />

Gug, bei den Be<strong>in</strong>en so (Klara zeigt es vor).<br />

So, so<br />

Ja.<br />

(lauscht zur Tür, hört die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> das Znünilied s<strong>in</strong>gen. Steht auf<br />

und geht zur Tür).<br />

So.<br />

).<br />

179


Aussagen aus dem Interview (Reduktion II)<br />

18 Klara<br />

Bewegungswünsche (BW)<br />

Klara (18): auf dem Gireizli schaukeln / auf dem Spielplatz spielen / „h<strong>in</strong>untergumpen“ / mit<br />

dem Ball spielen / gumpen („tus gen gumpen“)<br />

Wichtigster Bewegungswunsch für die <strong>Grundstufe</strong> (WBW)<br />

-<br />

Begründungen für Bewegungswünsche (BEG)<br />

-<br />

Soziale Situation bei Bewegungswünschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundstufe</strong> (SOZ)<br />

Klara (18): mit e<strong>in</strong>em ganz bestimmten Mädchen Ball spielen („mit Fiona“)<br />

Gefühle bei Bewegungswünschen und Bewegungsaktivitäten (GEF)<br />

-<br />

Rolle <strong>der</strong> Lehrpersonen bei Bewegungswünschen und an<strong>der</strong>en Aktivitäten (LP)<br />

-<br />

Realität / Realisierbarkeit (R)<br />

-<br />

Bewegungswünsche aus dem Turnen (BW/TU)<br />

Klara (18): Fussball spielen („so Fussball spielen“)<br />

Sonstige (SW)<br />

-<br />

An<strong>der</strong>e Aktivitäten / Aktivitätswünsche für die <strong>Grundstufe</strong> (AAW)<br />

Klara (18): zeichnen / mit Legos e<strong>in</strong> Häuschen bauen / basteln / malen mit Farbstiften /<br />

s<strong>in</strong>gen mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />

Wünsche an das Schulhaus und an die Schulhausumgebung (SH)<br />

-<br />

Freizeit (FZ)<br />

Klara (18): mit <strong>der</strong> Mutter mit den Legos spielen<br />

Spontaner Freizeitwunsch (SFZW)<br />

-<br />

180


Aussagen aus dem Interview zusammengefasst und Bewegungsaktivitäten<br />

<strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung; Aussagen aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />

18 Klara<br />

Aussagen aus dem Interview<br />

Klara möchte gerne auf dem Gireizli schaukeln. Sie spielt gerne auf dem Spielplatz. Sie<br />

gumpt gerne auf zwei Füssen und gumpt auch gerne irgendwo h<strong>in</strong>unter. Sie sagt: „Tus gen<br />

gumpen“.<br />

Sie spielt gerne mit Bällen und spielt auch gerne Fussball. Sie nennt Fiona als<br />

Spielpartner<strong>in</strong>.<br />

Klara zeichnet und malt gerne. Klara mag es mit Legos e<strong>in</strong> Häuschen zu bauen. Sie s<strong>in</strong>gt<br />

auch gerne mit an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>.<br />

Zu Hause spielt Klara gerne zusammen mit ihrer Mutter mit den Legos.<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong>terpretiert aus <strong>der</strong> Zeichnung<br />

mit Bällen spielen; auf e<strong>in</strong>er Sitzschaukel (Gireizli) schaukeln; gumpen<br />

Aussagen betreffend Bewegungsvorlieben <strong>von</strong> Klara aus dem Gespräch mit Herrn C.<br />

Sie baut gerne mit den Holzklötzen. Klettern, gumpen, schaukeln, laufen liebt sie sehr. Sie<br />

spielt auch gerne Fussball. Auch mag sie das Spiel mit e<strong>in</strong>em Bumerang und e<strong>in</strong>em Frisbee.<br />

181

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!