08.11.2012 Aufrufe

Ausgabe 08-9/2012 - Webway

Ausgabe 08-9/2012 - Webway

Ausgabe 08-9/2012 - Webway

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Herausgegeben von Gerd-Volker Weege www.buergermeisterzeitung.at | de 65. Jahrgang 8-9/<strong>2012</strong><br />

Bürgermeister<br />

Unabhängige Fachzeitung für Städte und Gemeinden<br />

Zeitung vereinigt mit:<br />

ÖSTERREICH<br />

DEUTSCHLAND<br />

KOMMUNAL<br />

KOMMUNAL<br />

P.b.b. Verlagspostamt 3002 Purkersdorf, Erscheinungsort Purkersdorf<br />

02Z032488M<br />

Kommunalpolitik • Kommunalwirtschaft • Kommunalverwaltung • Kommunalbau<br />

Kommunales Liefer- und<br />

Dienstleistungsverzeichnis<br />

Mödlhammer:<br />

Die Nummer 1<br />

der Kommunalpresse<br />

Riesiger Aufwand<br />

für Gemeinden<br />

durch neues<br />

Medientrans-<br />

parenzgesetz<br />

WASSER/ABWASSER | ENERGIE | GARTENTECH <strong>2012</strong><br />

POLITIK UND WIRTSCHAFT | RECHT & GEMEINDE


Römisch Deutsches Reich<br />

und angrenzende Staaten<br />

Thurn und Taxis-Postkarte aus dem Jahr 1786<br />

Umfasst im Wesentlichen die heutigen Staaten:<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Frankreich<br />

(Burgund, Lothringen)<br />

Polen<br />

Ungarn<br />

Tschechien<br />

Slowakei<br />

Italien<br />

(Südtirol, Lombardei)<br />

Belgien<br />

Niederlande<br />

Luxemburg


Quelle: Postkarte<br />

Thurn und Taxis<br />

Kartenhersteller:<br />

Homaennische Erben<br />

Digitalisiert von<br />

EURATLAS-Nüssli, 2011<br />

www.euratlas.com<br />

Bearbeitet von<br />

money trend Verlag,<br />

Wien, <strong>2012</strong>


www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

Ohne Heimat(gefühl) keine Liebe<br />

zum Land<br />

„Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ – Manches<br />

Mal eine Postkarte aus dem Jahr 1786 noch mehr.<br />

Denn Sie sehen die Postkarte der Thurn und Taxis,<br />

die im HRR (Heiliges Römisches Reich) u.a.<br />

Generalpostmeister in Erbfunktion waren.<br />

Die Karte zeigt die Situation an einer Schnittstelle<br />

zwischen dem kommenden Ende des HRR und dem Beginn<br />

eines neuen Zeitalters. Sie zeigt aber auch den Teil von Europa,<br />

den man aus heutiger Sicht als wirtschaftlich gesund betrachten<br />

kann.<br />

Deutschland, Österreich noch mit Südtirol und seinem Meerzugang<br />

in Trieste, die Pufferstaaten Burgund, Elsass und Lothringen<br />

zwischen Deutschland und Frankreich, die gesunden Teile Italiens<br />

wie die Gebiete um Mailand und Venedig, die spanischen<br />

Niederlande mit Brüssel und Maastricht, die Niederlande und Luxemburg.<br />

Als gesund kann man auch Teile des heutigen Polens bezeichnen,<br />

Danzig und Umland und Südschlesien mit Breslau, ehemals<br />

„österreichisches“ Gebiet des obersten Lehnsherrn, des Kaisers.<br />

Auch die Geschichte des heutigen Tschechiens, Ungarn und der<br />

Slowakei sind eng mit Österreich verbunden.<br />

Landkarten verschiedener Jahre haben etwas faszinierendes.<br />

Sie zeigen Zeit und Raum. Und im Jahre 1786 zeigen sie nach vielen<br />

furchtbaren Kriegen ein gewachsenes Gebiet – im Wesentlichen<br />

das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches (962-1806) –<br />

wobei im 17. Jh. auch noch bedeutende Reichsstädte wie Basel<br />

oder Schaffhausen in der heutigen Schweiz dazu gehört haben.<br />

Das Ende des HRR im Jahr 1806 bedeutete ein politisches Vakuum<br />

– und etliche fehlgeschlagene Versuche, den Münz- und<br />

Währungswirrwarr zu beenden. Erfolgreich war 1871 nur die Einführung<br />

der Mark mit Gründung des Deutschen Reiches.<br />

1999 bzw. 2002 sollte der jetzige Euro die Mark noch toppen.<br />

Denn endlich sollten damit währungs- und geldpolitische Kompetenzen<br />

in der EU zentralisiert werden.<br />

Aber alle vernünftigen Ansätze wurden nicht eingehalten:<br />

Staatsschulden: Das Verhältnis des öffentlichen Schuldenstandes<br />

zum Brutto-Inlandsprodukt (BIP) darf 3 Prozent nicht überschreiten.<br />

Budgetdefizit: Das Verhältnis des öffentliches Defizits zum BIP<br />

darf 3 Prozent nicht überschreiten, nur um einige Punkte zu nennen.<br />

Warum sind wir also so erstaunt, dass wir uns heute in einer<br />

sehr ernsten Situation befinden? Und vieles andere passt auch politisch<br />

ganz und gar nicht: Großbritannien und einige andere Länder<br />

kochen ihr eigenes Währungssüppchen.<br />

Mittlerweile kann Deutschland kaum noch den Rucksack der<br />

Solidarität für Europa stemmen. Ähnlich geht es den acht weiteren<br />

Nettozahlern – so auch Österreich. Und mit neuen Staatslenkern<br />

in Europa sind weitere massive Probleme aufgetaucht:<br />

Frankreich: Frankreichs Präsident, Francois Hollande, ein Halbkommunist,<br />

will den Reichen 75 Prozent Steuern aufbrummen.<br />

Betrifft mich nicht – sagen Sie. Noch nicht, doch sobald jemand<br />

dem Ideologen Hollande deutlich macht, dass von den paar Reichen<br />

kein Geld zu holen ist, kommt der Mittelstand dran, denn<br />

nur dort ist Geld zu holen... Und einige deutsche und österreichische<br />

Politiker verfolgen schon ganz gespannt die Entwicklung.<br />

Hoffentlich schauen sie richtig hin...<br />

Spanien: 50 Prozent der spanischen Jugend ist arbeitslos. Eine<br />

riesige Rentenlücke wird die Folge sein.<br />

Italien: Monti möchte, dass die italienische Regierung das Parla-<br />

KOMMENTAR<br />

AKTUELLES<br />

ment erzieht – und dass sich die Regierung nicht durch die Entscheidungen<br />

Ihrer Parlamente binden lässt.<br />

Im Klartext: Die Demokratie soll ausgeschaltet werden. Das<br />

passt gut zum Gesamtbild in Europa und macht eine große Diskrepanz<br />

deutlich: Die mündigen Bürger Europas wollen mitbestimmen.<br />

Die großen Politiker Europas wollen dagegen selbst bestimmen.<br />

Bereits 1950 formulierte der französische Währungsexperte<br />

Jacques Rueff: „L’Europe se fera par la monnaie ou ne se<br />

fera pas.“ „Europa entsteht übers Geld oder überhaupt nicht.“<br />

Gemäß der Faustformel: „Mit der Herrschaft wechselt die<br />

Währung“ ist der Schluss zulässig: „Hier herrscht fortan Europa.“<br />

Aber ganz so einfach funktioniert die Formel nicht. Denn für die<br />

Katalanen in Spanien ist Madrid ein rotes Tuch, für die Deutschen<br />

und speziell für die Bayern Berlin eine ungeheure finanzielle Belastung<br />

und die Wiener Regierung ist in den Bundesländern<br />

Österreichs alles andere als beliebt. Bereits die eigenen Hauptstädte<br />

sind fern der Heimat vor Ort – um wieviel ferner ist es der<br />

Moloch EU?<br />

Ohne Heimatgefühle gibt es keine Liebe zum eigenen Land –<br />

erst recht nicht zu den Vereinigten Staaten von Europa. Anders<br />

als in den USA: Eine gemeinsame Sprache, ein gemeinsamer Aufbau<br />

des Landes.<br />

Vergessen wir nicht: Die Vereinigten Staaten von Amerika existieren<br />

formal erst seit 1783, also nur 3 Jahre früher als die Karte<br />

von Thurn und Taxis entstand.<br />

Geben wir Europa mehr Zeit. Und gestehen wir uns ein: Wir haben<br />

uns übernommen. Auf Treibsand lässt sich kein gesundes Europa<br />

bauen. Es wird nur gehen mit ähnlich starken Volkswirtschaften<br />

in Bezug auf den Euro. Die Karte von 1786 gibt zumindest<br />

eine Richtung der gewachsenen, gesunden Gebiete vor.<br />

Deutschland selbst wird ansonsten ausscheren müssen aus dem<br />

Euro.<br />

Der Euro ist die erste Währung, die nicht nur ihre Bindung an<br />

Gold, sondern auch ihre Bindung an den Nationalstaat gelöst hat.<br />

Ein Vertrag hat den Euro geschaffen. Vertragsuntreue wird ihn<br />

genauso zerstören.<br />

P.S. Für diesen Fall liegen in den Tresoren der deutschen Bundesbank<br />

bereits die frisch gedruckten DM-Scheine. Mir selbst<br />

wären Eurodollar lieber. Damit hätten wir den gleichen Namen<br />

wie der US-Dollar, beide basierend auf der ersten Großmünze,<br />

dem Taler – erstmals geprägt 1484.<br />

Volker Weege ist seit 20 Jahren Herausgeber numismatischer Zeitschriften<br />

wie z.B. money trend und seit über 30 Jahren gleichfalls Herausgeber der<br />

ÖBZ, Österreichische Bürgermeister Zeitung.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

3


4<br />

INHALT<br />

Impressum<br />

Bürgermeister<br />

Zeitung<br />

Herausgeber und Chefredakteur:<br />

Gerd-Volker Weege (verantwortlich)<br />

eMail: v.weege@webway.at<br />

Assistent des Chefredakteurs:<br />

Stephan Hummel<br />

eMail: hummel@webway.at<br />

Redaktion und Lektorat:<br />

Christina Regen<br />

eMail: c.regen@webway.at<br />

Redaktionelle Mitarbeiter:<br />

Anna Maria Michenthaler<br />

Prof. Dr. Gerhard Poschacher<br />

Produktion:<br />

Michael Tersch, Jan Weber<br />

Anzeigenleitung:<br />

Wolfgang Slaby<br />

eMail: oebz.slaby@webway.at<br />

Vertrieb:<br />

Zofia Horowitz (Leitung)<br />

Verwaltung und Finanzen:<br />

Marie-Luise Weege (Leitung)<br />

Redaktionsbüro u. Verlagsvertretung:<br />

1180 Wien, Kutschkergasse 42,<br />

Tel.: 01/476 86, Fax: 01/476 86-21<br />

Sitz des Verlages:<br />

3002 Purkersdorf, Wiener Straße 8<br />

Medieninhaber:<br />

money trend Verlag GmbH.<br />

Geschäftsführer<br />

Gerd-Volker Weege<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Bezugspreis pro Jahr: € 154,–<br />

(inklusive 10% MwSt.)<br />

Wird nur im Abonnement verkauft. Das<br />

Abonnement läuft stets für ein Jahr weiter,<br />

wenn es nicht mindestens drei Monate<br />

vor Ablauf schriftlich abbestellt wird.<br />

Bei Behinderung ist der Verlag nicht verpflichtet,<br />

die Bezugskosten zu erstatten.<br />

Entgeltliche Einschaltungen sind mit<br />

E.E. gekennzeichnet.<br />

Unseren Meldungen liegen teilweise<br />

Berichte von APA und dpa zugrunde.<br />

Druck und Belichtung:<br />

agensketterl Druckerei GmbH,<br />

3001 Mauerbach<br />

Titelbild: Ötschergräben NÖ<br />

Geprüfte Auflage<br />

2. Halbjahr 2011 6.888<br />

Foto: Michael Tersch<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

AKTUELLES<br />

MÖDLHAMMER:<br />

Sozialer Dienst ist einzige Alternative zur Wehrpflicht 5<br />

NOCH NIE SO VIELE SCHÄDEN IN DER LANDWIRTSCHAFT<br />

Jeden zweiten Tag Hagel im Juli, Minusgrade im Mai, Dürre, Hitze und Über -<br />

schwemmungen. 6<br />

50 JAHRE HAUER-FRONTLADER<br />

Mit „open house“ Tagen am 23. und 24. Juni und einem VIP-Event am 22. Juni feierte<br />

die Firma Hauer in Statzendorf das Jubiläum anläßlich „50 Jahre Frontladerbau“. 7<br />

EUROPÄISCHER DORFERNEUERUNGSPREIS <strong>2012</strong> FÜR DIE SCHWEIZ<br />

Eine internationale und hochrangig besetzte Jury hat nach einer Besichtigung und<br />

Begutachtung vor Ort bei der abschließenden Bewertungssitzung in München die<br />

Gemeinde Vals (Graubünden) in der Schweiz zum Sieger gekürt. 12<br />

BAUERNBUND NIMMT DIE POST INS VISIER<br />

Mit dem Start der „Figl-Gespräche“, benannt nach dem ersten ÖVP-Bundeskanzler<br />

Leopold Figl (1945 bis 1953) und Bauernbund-Ikone, im Parlament, wurde die Post<br />

ins Visier genommen. 12<br />

VERDIENSTE 2010 IM MITTEL 12,79 EURO BRUTTO PRO STUNDE<br />

Laut den Ergebnissen der Verdienststrukturerhebung für das Jahr 2010 lagen die<br />

mittleren Bruttostundenverdienste (ohne Mehr- und Überstunden) der unselbständig<br />

Beschäftigten in der Privatwirtschaft bei 12,79 Euro. 13<br />

GARTENTECH <strong>2012</strong> 19-21<br />

E-Mobilität – das heurige Motto der Garten-<br />

Tech<br />

SONDERTHEMEN<br />

WASSER/ABWASSER 16-17<br />

Gewässerschutz für die nächste Generation<br />

ENERGIE 18<br />

Aus für die „Stromfresser“ unter den Kühlund<br />

Gefriergeräten<br />

KOMMUNALES LIEFER- UND DIENSTLEISTUNGSVERZEICHNIS 22-26<br />

KOMMENTARE<br />

ÖBZ: PROF. DR. GERHARD POSCHACHER<br />

POLITIK UND WIRTSCHAFT (8-9) 10<br />

BLICK IN DEN LÄNDLICHEN RAUM 10<br />

Innenpolitische Schlammschlacht<br />

Ohne Heimat(gefühl) keine Liebe zum Land<br />

ÖBZ: GERD-VOLKER WEEGE 3<br />

Die EPU-Blase: Mehrheit ohne Mehrzahl<br />

MAG. WOLFGANG LUSAK 14<br />

RECHT & GEMEINDE von Dr. Martin Kind 30-31<br />

FACHTHEMA 34-37<br />

Politikverdrossenheit – eine Gefahr für die Demokratie?<br />

Von Dr. Manfred Miller<br />

PERSONELLES 32-33<br />

DAS LÄSST AUFHORCHEN 28-29<br />

AUS ÖSTERREICHISCHEN LÄNDERN<br />

UND GEMEINDEN<br />

BURGENLAND 38<br />

Unter dem Motto „Budget to go 2013“<br />

präsentierte Landesrat Bieler am 28. Juni<br />

erstmals Zahlen, Daten und Fakten zum<br />

Budget 2013 in kurzer und prägnanter<br />

Form im Überblick.<br />

KÄRNTEN 39<br />

Die vom Kärntner Landeshauptmann<br />

Dörfler angekündigte Verfassungsklage<br />

gegen den Euro-Rettungsschirm ESM<br />

und den Fiskalpakt ist schon allein aus<br />

Formalgründen noch nicht möglich. Die<br />

beiden Staatsverträge wurden nämlich<br />

noch nicht im Bundesgesetzblatt kundgemacht.<br />

Ohne Kundmachung ist eine Klage<br />

beim Verfassungsgerichtshof (VfGH)<br />

allerdings nicht möglich.<br />

NIEDERÖSTERREICH 40-43<br />

Mit dem Infrastruktur Kosten Kalkulator<br />

NIKK für Gemeinden präsentierte Landesrat<br />

Mag. Karl Wilfing am 8. August in<br />

St. Pölten eine „wertvolle Entscheidungsgrundlage<br />

für sparsames und effizientes<br />

Vorgehen“. Vor dem Hintergrund steigender<br />

Infrastrukturkosten und dem starken<br />

Gefälle zwischen den Wiener Umlandgemeinden<br />

mit ihrer starken Bevölkerungszunahme<br />

sowie den Peripherie-<br />

Gemeinden mit ihrem demographischen<br />

Wandel hat nun die Raumordnungsabteilung<br />

beim Amt der NÖ Landesregierung<br />

gemeinsam mit Partnern den NIKK entwickelt.<br />

OBERÖSTERREICH 44-45<br />

Auch wenn intensiv am Hochwasserschutz<br />

gearbeitet wird – in Einzelfällen<br />

bringt fehlende Solidarität von Grundeigentümern<br />

Verzögerungen um bis zu<br />

acht Jahre.Wasser-Landesrat Rudi Anschober,<br />

der seit Ende 2003<br />

für den Hochwasserschutz<br />

in Ober österreich verantwortlich<br />

zeichnet, setzt auf<br />

naturnahen Hochwasserschutz,<br />

auf Schutz vor den<br />

Risiken der Natur mit der<br />

Natur.<br />

SALZBURG 46<br />

Die Eisenbahnkreuzung in Bad Vigaun<br />

ist ein Dauerbrenner der Salzburger Verkehrspolitik.<br />

Nun wurden die letzten<br />

großen Hürden auf dem Weg zu einer<br />

neuen kreuzungsfreien, sicheren, umweltfreundlichen<br />

und zukunfts taug lichen<br />

Verkehrslösung genommen.<br />

STEIERMARK 47<br />

Die von den steirischen Reformpartnern<br />

LH Franz Voves und LH-Vize Hermann<br />

Schützenhöfer im Frühjahr angekündigte<br />

Verschlankung und Neustrukturierung<br />

der Landesverwaltung wurde wie geplant<br />

mit 1. August umgesetzt.<br />

TIROL 48<br />

Am 1. August wurde der aktuelle Bericht<br />

zur Finanzlage der Tiroler Gemeinden<br />

2011 veröffentlicht.<br />

VORARLBERG 49<br />

Land- und Forstwirtschaftsbericht <strong>2012</strong><br />

vorgestellt. Das Jahr 2011 war für die<br />

Bäuerinnen und Bauern ein relativ gutes<br />

Jahr, berichteten LH Markus Wallner<br />

und Agrarlandesrat Erich Schwärzler Ende<br />

Juni im Pressefoyer.<br />

WIEN 50<br />

Experten des Verkehrsministeriums stehen<br />

der Idee „Nummerntafeln für Fahrräder“<br />

skeptisch gegenüber. „Wir glauben<br />

nicht, dass Nummerntafeln zu mehr<br />

Rücksichtnahme führen“, so Marianne<br />

Lackner, Sprecherin von Verkehrsministerin<br />

Bures. Positiv zu Nummerntafeln<br />

für Fahrräder äußerte sich hingegen die<br />

Bezirksvorsteherin der Wiener Innenstadt,<br />

Ursula Stenzel.


Mödlhammer:<br />

Riesiger Aufwand für<br />

Gemeinden durch neues<br />

Medientransparenzgesetz<br />

„Gut gemeint und schlecht getroffen.“<br />

So kommentiert Gemeindebund-Präsident<br />

Helmut<br />

Mödlhammer das neue Medientransparenzgesetz<br />

aus Sicht der<br />

Gemeinden und der kommunalen<br />

Verbände. „Anstatt mehr<br />

Transparenz bei der Vergabe von<br />

Inseraten zu schaffen, werden die<br />

Gemeinden und Gemeindeverbände<br />

mit aufwändiger zusätzlicher<br />

Bürokratie belastet“, ärgert<br />

sich der Gemeindebund-Chef<br />

über das neue Gesetz, das mit 1.<br />

Juli in Kraft getreten ist.<br />

„Andauernd beschließen die<br />

übergeordneten Ebenen neue Regeln<br />

und Gesetze, durch die der<br />

Vollziehungsaufwand in den Gemeinden<br />

ansteigt, ohne, dass der<br />

Nutzen dafür steht“, so Mödlhammer.<br />

Das Medientransparenzgesetz<br />

sei eines von vielen<br />

Beispielen. „Ein Schildbürgerstreich<br />

sondersgleichen und ein<br />

Beispiel dafür, wie man aus einem<br />

richtigen Anliegen ein bürokratisches<br />

Monster macht“, so<br />

Mödlhammer. Der Hintergrund:<br />

Kommunale Verbände, größere<br />

Gemeinden und ausgegliederte<br />

Unternehmungen müssen Inserate<br />

melden, die sie im Laufe eines<br />

Jahres schalten. „Das ist völlig in<br />

Ordnung und dient der Transparenz“,<br />

sagt Mödlhammer. „Die<br />

Menschen haben ein Recht darauf,<br />

zu wissen, wieviel die öffentliche<br />

Hand für Inserate ausgibt.“<br />

Völlig unverständlich sei hingegen,<br />

dass jene Rechtsträger,<br />

die keine Inserate schalten oder<br />

Medienkooperationen eingehen,<br />

vier Mal pro Jahr eine Leermeldung<br />

abgeben müssen. „90 Prozent<br />

jener kommunalen Verbände<br />

oder Einrichtungen, die der<br />

Rechnungshof und die RTR nun<br />

ermittelt haben, schalten niemals<br />

ein Inserat“, weiß Mödlhammer.<br />

„Der Friedhofsverband in Matrei<br />

etwa wird wohl nicht zu den<br />

großen Inseratenkunden zählen.“<br />

Insgesamt sind mehrere tausende<br />

Verbände und Einrichtungen von<br />

diesem Gesetz betroffen.<br />

Hunderte Verantwortliche müssen<br />

sich nun vier Mal pro Jahr mit<br />

einem Login und einem Pass wort<br />

irgendwo einloggen, um bekannt<br />

zu geben, dass sie nichts inseriert<br />

haben. „Tun sie das innerhalb eines<br />

zweiwöchigen Zeitfensters<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

nicht, dann drohen Strafen bis zu<br />

20.000 Euro, im Wiederholungsfall<br />

sogar bis zu 60.000 Euro“, so<br />

Mödlhammer. „Das ist mit Sicherheit<br />

kein Beitrag zur Verwaltungsreform<br />

oder zum Abbau von Bürokratie“,<br />

wettert der Gemeindebund-Chef.<br />

Das Gesetz sei in dieser<br />

Form symptomatisch dafür,<br />

wie man mehr Transparenz schaffen<br />

wolle, aber nur mehr Bürokratie<br />

erzeuge. „Zum Aufwand in<br />

den Gemeinden kommt ja auch<br />

noch der Aufwand der RTR dazu.<br />

Und alles dafür, dass man zu 90<br />

Prozent quartalsweise Leermeldungen<br />

verwaltet.“<br />

Das Phänomen überbordender<br />

Regelungswut nehme in den letzten<br />

Jahren deutlich zu, sehr oft<br />

zu Lasten der Gemeinden. „Bei<br />

der geplanten Transparenzdatenbank<br />

droht ein ähnliches bürokratisches<br />

Desaster“, so Mödlhammer.<br />

„Wir verlangen auch in<br />

dieser Hinsicht einen Belastungsstopp,<br />

sonst ist das ständige Gerede<br />

von Verwaltungsreform bloß<br />

Heuchelei.“<br />

Mödlhammer:<br />

Sozialer Dienst ist einzige<br />

Alternative zur Wehrpflicht<br />

Im Rahmen der 7. Kommunalen<br />

Sommergespräche in Bad<br />

Aussee bezeichnete Gemeindebund-Chef<br />

Helmut Mödlhammer<br />

„einen verpflichtenden sozialen<br />

Dienst als einzige Alternative zur<br />

Wehrpflicht bzw. zum Zivildienst.“<br />

Ein zeitlich begrenzter<br />

Dienst für junge Menschen sei in<br />

einem Sozialstaat wie Österreich<br />

durchaus zumutbar und gesellschaftlich<br />

wichtig, so der Gemeindebund-Präsident.<br />

„Gerade die Ereignisse der<br />

letzten Tage zeigen, wie wichtig<br />

ein funktionierender Katastrophenschutz<br />

ist, für den das Bundesheer<br />

und seine Grundwehrdiener<br />

Garanten sind.“ Wenn<br />

man schon daran denke, die<br />

Wehrpflicht abzuschaffen, dann<br />

müsse es adäquaten Ersatz in den<br />

Bereichen Katastrophenschutz<br />

und Zivildienst geben, so Mödlhammer.<br />

Konkret kann sich Mödlhammer<br />

einen sozialen Dienst im Umfang<br />

von mindestens sechs Monaten<br />

vorstellen. „Wenn die<br />

Wehrpflicht fällt, dann gibt es<br />

von heute auf morgen auch keine<br />

Zivildiener mehr, die zur Aufrechterhaltung<br />

vieler staatlicher<br />

Leistungen unentbehrlich sind“,<br />

so Mödlhammer. „Es ist unsere<br />

Verpflichtung, darüber nachzudenken,<br />

wie wir diese Leistungen<br />

weiter erbringen können,<br />

der verpflichtende Sozialdienst<br />

wäre hier eine gute Option.“<br />

Gerade die Gemeinden sind<br />

von dieser Problemstellung besonders<br />

betroffen, weil Zivildiener<br />

derzeit in vielen Einrichtungen<br />

in Gemeinden (Rettung,<br />

Krankentransport, Pflege, Betreuung)<br />

ihren Dienst versehen.<br />

„Ohne Zivildiener bzw. Sozialdienstleistende<br />

können diese<br />

Einrichtungen sofort zusperren“,<br />

stellte Mödlhammer klar.<br />

Auch gesellschaftlich hält<br />

Mödlhammer einen verpflichtenden<br />

sozialen Dienst für richtig.<br />

„In einem stark ausgebautem<br />

Wohlfahrtsstaat wie Österreich<br />

ist es nicht zu viel verlangt, wenn<br />

Menschen von der Gesellschaft<br />

nicht immer nur nehmen, sondern<br />

auch etwas geben.“<br />

Für zahlreiche Einrichtungen<br />

im Freiwilligenbereich seien Zivil-<br />

oder Sozialdienst zudem eine<br />

Überlebensfrage. „Zwei Drittel<br />

der Helfer, die dauerhaft in Rettungsorganisationen<br />

freiwillig arbeiten,<br />

haben diese Tätigkeit im<br />

Rahmen ihres Zivildienstes kennen<br />

und schätzen gelernt. Das<br />

beweist, wie wichtig diese Form<br />

der Verpflichtung und des Engagements<br />

ist.“<br />

Stronachs Parteigründung ist fix<br />

AKTUELLES<br />

Öffentlicher Schuldenstand<br />

1. Quartal <strong>2012</strong><br />

Die Staatsverschuldung betrug<br />

mit 31.03.<strong>2012</strong> nach neuesten Berechnungen<br />

von Statistik Austria<br />

222,6 Mrd. Euro oder 73,5% des<br />

Bruttoinlandsproduktes (BIP). Damit<br />

lag die Staatsverschuldung<br />

um 11,8 Mrd. Euro über dem Vorjahresquartalswert,<br />

in Relation<br />

zum BIP um 1,1 Prozentpunkte<br />

darüber. Von der Art der Verschuldung<br />

entfielen Ende März<br />

<strong>2012</strong> 182,2 Mrd. Euro auf Anleihen<br />

und 40,4 Mrd. Euro auf Kredite.<br />

Im Vergleich zum Vorquartal<br />

beträgt die Veränderung des öffentlichen<br />

Schuldenstandes für<br />

den Staat insgesamt 2,4 Prozent<br />

(5.164 Mio. Euro).<br />

Nach Gebietskörperschaften<br />

aufgeteilt ergab sich beim Bundessektor<br />

eine relative Steigerung<br />

von 2,0 Prozent (3.843 Mio.<br />

Euro).<br />

Beim Landessektor war ein Anstieg<br />

der Verschuldung um 442<br />

Mio. Euro zu beobachten. Beim<br />

Gemeindesektor stieg die Verschuldung<br />

um 4,3 Prozent (370<br />

Mio. Euro), während sie bei den<br />

Sozialversicherungsträgern um<br />

28,7 Prozent (510 Mio. Euro) im<br />

Vergleich zum Vorquartal anstieg.<br />

Der austro-kanadische Industrielle Frank<br />

Stronach wird nun doch eine eigene Partei<br />

gründen. Das kündigte er gegenüber den<br />

„Deutschen Wirtschafts Nachrichten“ an.<br />

Der Sprecher des Frank Stronach Instituts<br />

bestätigte auf APA-Anfrage diese Pläne.<br />

„Wir haben uns entschieden: In der letzten<br />

Septemberwoche werden wir die Gründung<br />

einer Partei bekanntgeben. Wir haben<br />

das Spitzenpersonal zusammen, das<br />

Parteiprogramm steht“, so Stronach gegenüber<br />

den Wirtschafts-Nachrichten.<br />

Derzeit arbeite man noch am „letzten Feinschliff des Programms“.<br />

Die „Grundprinzipien“ der Parteiarbeit sollen „Wahrheit, Transparenz<br />

und Fairness sein“, sagte Stronach. Er erwarte sich großen Zuspruch<br />

für die neue Partei, dies habe er in den vergangenen Wochen<br />

immer wieder gehört. Einmal mehr brachte er seine Ablehnung<br />

gegenüber dem Euro zum Ausdruck: Europa könne nur dann<br />

funktionieren, wenn jedes Land seine eigene Währung habe.<br />

Noch im Mai hatte Stronach erklärt, er werde keine eigene Partei<br />

gründen. Auch eine Kandidatur für den Nationalrat bezeichnete er<br />

damals als „nicht verlockend“. Ob er nun selbst an der Spitze der<br />

Partei stehen wird ist aber ebenso noch offen wie die Frage der Besetzung<br />

seines Teams oder der Antritt bei der Nationalratswahl<br />

2013. Mit Details werde man zu gegebenem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit<br />

gehen, sagte dazu der Sprecher des Instituts gegenüber<br />

der APA.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Foto: Apa<br />

5


6 AKTUELLES<br />

Österreich mit meisten<br />

Bio-Anbauflächen in<br />

der EU<br />

Österreich hat in der EU mit<br />

18,5 Prozent den höchsten Anteil<br />

an Bio-Anbauflächen. Dahinter<br />

folgt Schweden mit 12,6 Prozent,<br />

Estland kommt auf 10,5 und<br />

Tschechien auf 9,4 Prozent. Diese<br />

Zahlen stammen aus 2009.<br />

Ein in Brüssel präsentierter<br />

Sonderbericht des EU-Rechnungshofs<br />

über die Prüfung des<br />

Kontrollsystems, das Produktion,<br />

Verarbeitung, Vertrieb und Einfuhr<br />

von ökologischen/biologischen<br />

Erzeugnissen regelt, zeigt<br />

Schwachstellen auf. So sollten<br />

die Behörden der einzelnen Länder<br />

die Aufsicht über die Kontrollstellen<br />

stärker wahrnehmen.<br />

Der Informationsaustausch innerhalb<br />

der EU-Länder, zwischen<br />

den EU-Staaten und der Kommission<br />

sollte verbessert werden.<br />

Generell müssten Kontrollen<br />

verstärkt werden, um sicherstellen,<br />

dass die Unternehmer Verordnungsvorschriften<br />

hinsichtlich<br />

Jeden zweiten Tag Hagel im Juli, Minusgrade<br />

im Mai, Dürre, Hitze und Überschwemmungen:<br />

Österreichs Bauern haben heuer<br />

bereits Schäden von 120 Mio. Euro zu beklagen.<br />

Bis zum 31. Juli sind bei der Österreichischen<br />

Hagelversicherung mehr als 25.000<br />

Schadensmeldungen eingegangen – mehr als<br />

doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.<br />

„Noch nie in der 65-jährigen Unternehmensgeschichte<br />

hatten wir zu diesem Zeitpunkt so<br />

viele Schadensmeldungen“, teilte Generaldirektor<br />

Kurt Weinberger mit. Mehr als 300.000<br />

Hektar landwirtschaftliche Flächen sind bisher<br />

von den Wetterextremen betroffen. Das<br />

entspricht einem Viertel der gesamten Ackerfläche<br />

Österreichs.<br />

Besonders auffallend war der Juli. Noch nie<br />

seit Beginn der Aufzeichnungen der Zentralanstalt<br />

für Meteorologie (ZAMG) war ein Juli<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Foto: Apa<br />

der Rückverfolgbarkeit einhalten.<br />

Die Kommission ist aufgefordert,<br />

ihre Überwachung der Kontrollsysteme<br />

der Länder durch Prüfbesuche<br />

und die Zusammenstellung<br />

und Auswertung sowie sinnvolle<br />

Nutzung der erforderlichen Daten<br />

und Information zu verstärken.<br />

Generell wird dem Kontroll system<br />

ein gutes Zeugnis ausgestellt. Die<br />

Verbraucher in der EU könnten<br />

sicher sein, wenn sie einen Bioapfel<br />

oder ein Stück Bio rindfleisch<br />

in ihrem Supermarkt kaufen, dass<br />

diese Produkte nach strengen<br />

Vorschriften erzeugt wurden. Einige<br />

Schwachstellen gebe es, die<br />

ausgeräumt werden sollten, damit<br />

das Vertrauen der Verbraucher<br />

nicht untergraben werde.<br />

Bei den Sanktionen gebe es unterschiedliche<br />

Anwendungen.<br />

Die Nichterfüllung einer bestimmten<br />

Anforderung im Zusammenhang<br />

mit der Tierproduktion<br />

habe in Italien beispielsweise<br />

zur „Entziehung des Prüfsiegels<br />

für ökologische Lebensmittel“<br />

geführt. Bei einer Kontrollstelle<br />

würde dasselbe Vergehen<br />

aber nur eine „Verwarnung“<br />

nach sich ziehen. Bemängelt wurde<br />

u.a., dass nicht alle EU-Länder<br />

jährliche Durchführungsberichte<br />

über die ökologische Landwirtschaft<br />

übermitteln.<br />

Den höchsten Umsatz mit ökologisch/biologischenLebensmitteln<br />

und Getränken wiest 2009<br />

Deutschland mit 5,8 Milliarden<br />

Euro auf. Dahinter kommt Frankreich<br />

(3,04), dann Großbritannien<br />

(2,07), Italien (1,5), Spanien (0,91)<br />

und Österreich (0,87). Gemessen<br />

an der Einwohnerzahl des Landes<br />

liegt Österreich hier ebenfalls<br />

an erster Stelle.<br />

Foto: Apa<br />

Besucherrückgang auf der<br />

Wieselburger Messe<br />

Die diesjährige Wieselburger<br />

Messe Interagrar mit dem traditionellen<br />

Volksfest, die am 1. Juli<br />

<strong>2012</strong> mit mehr als 500 Ausstellern<br />

zu Ende ging, war für das Management<br />

mit einem schmerzlichen<br />

Besucherrückgang verbunden.<br />

Die große Hitze und die bereits<br />

begonnene Getreideernte waren<br />

dafür ausschlaggebend. Besonderen<br />

Anklang fand das erweiterte<br />

Forsttechnikzentrum, der<br />

zweite NÖ-Bauerntag mit mehr<br />

als 1000 Besuchern, die Landesfleckviehschau<br />

und die neue<br />

Messehalle 12 als wichtiges<br />

Inves titionsprojekt, das sich bei<br />

der 75. Jubiläumsmesse 2013 bewähren<br />

wird. Die Bau&Energie<br />

vom 28. bis 30. September <strong>2012</strong><br />

ist die nächste große Messeveranstaltung<br />

in der Braustadt Wieselburg.<br />

(GP)<br />

Höchstgericht stellt Gastund<br />

Schanigärten neu auf<br />

Ab 1. Dezember <strong>2012</strong> müssen<br />

in Österreich alle neuen Gastund<br />

Schanigärten – unabhängig<br />

von ihrer Größe – ein Betriebsanlagengenehmigungsverfahren<br />

durchlaufen.<br />

Für Gastgärten mit bis zu 75<br />

Sitzplätzen war das bisher aufgrund<br />

einer Sonderregelung im<br />

Betriebsanlagenrecht nicht erforderlich.<br />

Ein Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes<br />

hat die entsprechendeAusnahmebestimmung<br />

jedoch gekippt.<br />

„Ein Wirt, der seinen Gastgarten<br />

im dichtbesiedelten Gebiet<br />

betreiben möchte, wird mögli-<br />

Noch nie so viele Schäden in der<br />

Landwirtschaft<br />

so nass wie heuer. Außerdem gab es mit 18<br />

Hageltagen doppelt so viele wie im Vorjahr.<br />

Die schwersten Schäden richteten am 9. Juli<br />

in der Steiermark teilweise tennisballgroße<br />

Hagelkörner an – in wenigen Minuten ent-<br />

cherweise nicht mehr so leicht an<br />

die Bewilligung kommen“, fürchtet<br />

Rudolf Rumpler, Obmann der<br />

Fachgruppe Gastronomie in der<br />

NÖ Wirtschaftskammer, im Gespräch<br />

mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.<br />

Denn mit Start der<br />

Schanigartensaison 2013 werden<br />

nun alle Anrainer im Betriebsanlagengenehmigungsverfahren<br />

Parteienstellung erhalten und<br />

können dann ihre Einwände gegen<br />

den Gastgarten vorbringen.<br />

Und einige Nachbarn, die sich<br />

durch abendlichen Lärm gestört<br />

fühlen, finden sich fast immer.<br />

Für jenen Wirt, dessen Gastgarten<br />

eine unbefristete Genehmigung<br />

hat oder dessen Anlage<br />

noch vor 30. November <strong>2012</strong> von<br />

der Behörde bewilligt wird, ändert<br />

sich an den bisher geltenden<br />

Bestimmungen nichts. Alle anderen<br />

jedoch, die einen Gast- oder<br />

Schanigarten betreiben wollen,<br />

müssen ab 1. Dezember das umfangreicheBetriebsanlagengenehmigungsverfahrendurchlaufen,<br />

welches auch die Überprüfung<br />

des Lokals selbst vorsieht.<br />

Einem alteingesessenen Kaffeehaus<br />

kann dann im Zuge des Verfahrens<br />

z.B. die behördliche Auflage<br />

drohen, eine teure Lüftungsanlage<br />

einzubauen.<br />

Für Niederösterreichs Gastronomiebetriebe<br />

sind ihre geschätzten<br />

2.500 Gast- und Schanigärten<br />

ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />

Bei schönem Wetter verwandelt<br />

sich jeder einzelne verfügbare<br />

Sitzplatz im Freien in die – sprichwörtlich<br />

– klingende Münze.<br />

„Manche Betriebe erwirtschaften<br />

mit ihren Gast- und Schanigärten<br />

ein Zusatzplus von bis zu 50 Prozent“,<br />

rechnet Rumpler vor. (mm)<br />

stand in einem einzigen Bundesland ein Gesamtschaden<br />

von mehr als 5 Mio. Euro. Fast<br />

jedes Bundesland wurde heuer schon mehrere<br />

Male vom Hagel getroffen.<br />

Daneben setzte auch die Kälte den Bauern<br />

zu. Strenger Winterfrost und ein Spätfrost am<br />

18. Mai mit bis zu minus 6 Grad beschädigten<br />

großflächig Acker- und Weinkulturen im<br />

Burgenland, in Niederösterreich, der<br />

Steiermark und Wien. Gleichzeitig ächzten<br />

Ostösterreichs Landwirte unter Hitze<br />

und Trockenheit. Niederschlagsdefizite<br />

von teilweise bis zu 60 Prozent seit vergangenem<br />

Herbst sowie 23 Hitzetage<br />

(Vorjahr: 7) verursachten erhebliche Dürreschäden.<br />

Besonders Getreidekulturen<br />

im Wein- und Indus trieviertel in Niederösterreich<br />

und im Nordburgenland wurden<br />

davon in Mitleidenschaft gezogen.


50 Jahre Hauer-Frontlader<br />

Mit „open house“ Tagen am 23. und 24. Juni und einem<br />

VIP-Event am 22. Juni feierte die Firma Hauer<br />

in Statzendorf das Jubiläum anläßlich „50 Jahre<br />

Frontladerbau“.<br />

In den Festreden gratulierten<br />

unter anderem Landwirtschaftskammer-Präsident<br />

Hermann<br />

Schultes, die Bürgermeister von<br />

Statzendorf, Gerhard Reithmayr,<br />

und Malgersdorf in Deutschland,<br />

Franz Josef Weber sowie BH-<br />

Stellvertreter Andreas Pechter.<br />

Zum Interview mit Moderator<br />

Andreas Traxler kamen WK-Bezirksstellenobmann<br />

Norbert Fidler,<br />

AKNÖ-Präsident Hermann<br />

Haneder und Landesrat Stephan<br />

Pernkopf auf die Festbühne.<br />

Großer Andrang herrschte bei<br />

den „open house“ Tagen am<br />

Samstag und Sonntag. Mehr als<br />

5.000 Besucher kamen nach Statzendorf<br />

um an Betriebsführungen<br />

teilzunehmen und sich über das<br />

Unternehmen, deren innovative<br />

Produkte und die moderne Fertigungsstruktur<br />

zu informieren.<br />

Präsentiert wurden zum Beispiel<br />

die neue, moderne Lackieranlage<br />

mit automatischem Fördersystem<br />

und die neuen Montagelinien für<br />

die Maschinen. Gezeigt wurde<br />

auch die neue Premium-Frontlader-Serie<br />

„POM-VX“, die Anfang<br />

Mai dieses Jahres auf den<br />

Markt gebracht wurde.<br />

Abgerundet wurde das Jubiläum<br />

durch ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm wie eine Traktor-Oldtimer-Parade,<br />

eine Trachtenmodenschau,<br />

Frühschoppen<br />

am Sonntag sowie die große<br />

Schlussverlosung des online-Gewinnspiels,<br />

bei der ein Frontlader<br />

Parallel-o-Matic „VX-90“ als<br />

Hauptpreis zu gewinnen war.<br />

Angefangen hat alles bereits<br />

1932 mit der Gründung einer<br />

Huf- und Wagenschmiede durch<br />

Ludwig Hauer, dem Großvater<br />

des heutigen Firmenchefs. Vater<br />

Franz Hauer stieg nach Abschluß<br />

seiner Berufsausbildung zum<br />

Schmied und anschließend zum<br />

Landmaschinenbauer 1958 in<br />

den elterlichen Betrieb ein. Nach<br />

abgeschlossener Meisterprüfung<br />

und Umstellung des Betriebes<br />

auf Landmaschinenhandel und –<br />

reparatur wurde auch der Betrieb<br />

erweitert. Um sich die Arbeit<br />

bei der Schottergewinnung<br />

zu erleichtern, baute Franz Hauer<br />

seinen ersten Hecklader. 1962<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

übernahm er die Firma und baute<br />

seinen ersten Frontlader. Seinen<br />

Erfindergeist bestätigen 18<br />

Patente, die Franz Hauer seit<br />

dieser Zeit anmeldete. Mit dem<br />

Landmaschinenbau expandierte<br />

das Unternehmen rasch und erweiterte<br />

laufend die Produktpalette.<br />

1989 kaufte das Unternehmen<br />

das Anwesen einer ehemaligen<br />

Baufirma in Malgersdorf<br />

unweit von Passau und gründete<br />

die Hauer Frontlader GmbH. Auf<br />

mehr als 3.000m² werden hier<br />

die Frontlader für den deutschen<br />

Markt endgefertigt und ausgeliefert.<br />

Das Unternehmen wird<br />

von der Tochter Birgit Dürauer<br />

und Ehemann Robert geführt.<br />

2002 übernahm Ing. Ronald Hauer<br />

die Leitung des Familienunternehmens.<br />

Er treibt seit diesem<br />

Zeitpunkt die Weiterentwicklung<br />

des Produktprogramms, die<br />

Automatisierung der Arbeitsabläufe<br />

und den weiteren Werksausbau<br />

zügig voran. Auf einer<br />

verbauten Fläche von 16.500m²<br />

sind heute mehr als 140 Mitarbeiter<br />

inklusive 10 Lehrlinge beschäftigt.<br />

Die Hauptprodukte sind die<br />

Frontlader für Traktoren aller<br />

gängigen Marken in den Leis -<br />

tungsklassen von 40 bis 230 PS.<br />

Insgesamt 3.800 verschiedene<br />

Anbaukonsolen bietet Hauer<br />

zum Anbau der Frontlader an die<br />

verschiedenen Traktortypen.<br />

Weitere bewährte Produkte:<br />

Fronthubwerke von 2,8 bis 4,8 to<br />

Hubkraft, hochwertige Schneepflüge<br />

in ein-, zwei- und dreiteiliger<br />

Ausführung für den priva-<br />

AKTUELLES<br />

Auch die Vertreter der Gemeinden Statzendorf und Malgersdorf sowie der Arbeiterkammer<br />

und der Pfarre Statzendorf fanden sich als Gratulanten ein. v.l.: GR<br />

Robert Graf, AKNÖ Präs. Hermann Haneder, Vizebgm. Alois Schmiedberger, GR<br />

Alois Strasser, Caterer Franky Edlinger, BGM Franz Josef Weber, Pfarrmoderator<br />

Leopold Klekhart, BGM Gerhard Reithmayr, Sonja und Ing. Ronald Hauer, Hedwig<br />

und KR Franz Hauer.<br />

LWK-Präsident Hermann Schultes (links) und Landesrat Stephan Pernkopf gratulierten<br />

Sonja und Ing. Ronald Hauer zum Jubiläum<br />

ten und kommunalen Bereich,<br />

Splittstreuer in verschiedenen<br />

Ausführungen sowie Heckplaniergeräte<br />

für die Herstellung<br />

und Instandhaltung von Wegen<br />

in der Land- und Forstwirtschaft.<br />

Zirka 30 Prozent der Produktion<br />

werden exportiert, vor allem<br />

nach Deutschland, in die Schweiz,<br />

Skandinavien, nach Frankreich,<br />

Südtirol und auch bereits in die<br />

osteuropäischen Staaten, sogar<br />

bis nach Russland und Japan.<br />

Geblieben ist die Firmenphilosophie,<br />

dem Hauer nicht zuletzt<br />

seine Marktgeltung verdankt:<br />

den Kunden qualitativ hochwertige<br />

und technisch ausgereifte Produkte<br />

mit hoher Wertschöpfung<br />

zu bieten.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.hfl.co.at oder 02786/7104-0.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

7


8 AKTUELLES<br />

Kärntner SPÖ-Abgeordneter<br />

wechselt zu Stronach<br />

Der Kärntner SPÖ-Abgeordnete<br />

Gerhard Köfer ist aus seiner<br />

Partei ausgetreten. Er wechselt<br />

zur neuen Partei des Milliardärs<br />

Frank Stronach. Seine Ämter als<br />

direkt gewählter Spittaler Bürgermeister<br />

und Abgeordneter im<br />

Nationalrat behält er, wie sein<br />

Sprecher mitteilte. Der Kärntner<br />

SPÖ-Chef Kaiser erklärte wenig<br />

später, Köfer sei damit dem Parteiausschluss<br />

zuvorgekommen.<br />

Noch in der Früh dementierte<br />

Köfer in der „Kleinen Zeitung“<br />

vehement, dass er an einen<br />

Wechsel denke. Kaiser: „Da sich<br />

die Gerüchte verdichtet haben,<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Foto: Apa<br />

habe ich ihn angerufen und gefragt,<br />

ob etwas dran ist, das hat<br />

er bejaht.“ Er habe Köfer danach<br />

vor die Wahl gestellt, selbst aus<br />

der SPÖ auszutreten oder ausgeschlossen<br />

zu werden. Am Nachmittag<br />

sei dann ein E-Mail Köfers<br />

gekommen, in dem er seinen<br />

Austritt bekanntgegeben habe.<br />

Zugleich sei ein Austritts-Mail an<br />

den SPÖ-Parlamentsklub gegangen.<br />

Als Begründung habe Köfer<br />

ihm gegenüber angegeben, er<br />

wolle mit 51 Jahren noch etwas<br />

Neues beginnen, sagte Kaiser.<br />

„Mir persönlich tut sein Schritt<br />

leid, man muss aber auch sagen,<br />

dass Köfer inhaltlich, etwa beim<br />

ESM oder Euro, nicht die Linie<br />

der SPÖ und der Bundesregierung<br />

geteilt hat.“<br />

Möglicherweise habe bei dessen<br />

Entscheidung auch die Änderung<br />

des Parteistatuts eine Rolle<br />

gespielt. Die Kärntner SPÖ hat<br />

beim letzten Parteitag beschlossen,<br />

dass Bürgermeister in Gemeinden<br />

mit mehr als 10.000 Einwohnern<br />

künftig kein überregionales<br />

politisches Amt wie Nationalratsabgeordneter<br />

mehr bekleiden<br />

dürfen. Köfer wäre daher<br />

im kommenden Jahr vor der<br />

Wahl gestanden, sein Bürgermeisteramt<br />

abzugeben oder nicht<br />

mehr für den Nationalrat kandidieren<br />

zu dürfen.<br />

Kaiser will nun rasch die Ortspartei<br />

in Spittal erneuern,<br />

Österreicher wünschen sich neue Wirtschaftsordnung<br />

Acht von zehn Bürgern in Österreich wünschen sich unter dem Eindruck<br />

der europaweiten Wirtschafts- und Verschuldungskrise eine<br />

neue Wirtschaftsordnung. Das geht aus einer Studie im Auftrag der<br />

Bertelsmann-Stiftung hervor. Nur etwa jeder vierte Befragte vertraut<br />

demnach im Kampf gegen die Wirtschafts- und Verschuldungskrise<br />

in die „Selbstheilungskräfte<br />

der Märkte“.<br />

Uneins sind sich die Bürger<br />

darüber, wie der beste Weg<br />

aus der aktuellen Krise in Europa<br />

aussehen könnte.<br />

Während 42 Prozent ein deutliches<br />

wirtschaftliches Wachstum<br />

in Europa als Lösung ansehen,<br />

plädieren 37 Prozent<br />

für einen strikten staatlichen<br />

Sparkurs. 21 Prozent haben<br />

keine konkrete Vorstellung<br />

über eine Lösung.<br />

Langfristig gesehen stellt eine<br />

deutliche Mehrheit infrage, ob<br />

„immer mehr Wirtschaftswachstum<br />

das Wichtigste ist“.<br />

Zwar halten knapp acht von<br />

Gerüchte, wonach einige Gemeinderäte<br />

mit Köfer mit aus der<br />

SPÖ austreten würden, habe er<br />

zwar gehört, wisse aber nichts<br />

Genaues. „Klar ist bei uns, wer<br />

für eine andere Partei kandidieren<br />

will, hat in der Sozialdemokratie<br />

keinen Platz mehr“, betonte<br />

der Parteichef. Er forderte Köfer<br />

zudem auf, sein Abgeordnetenmandat<br />

der SPÖ zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Stronach fischt nach<br />

Abgeordneten wie einst<br />

Lugner<br />

Frank Stronach ist gerade dabei,<br />

sein Wahlkampf-Team zusammenzustellen.<br />

Da man sich<br />

mit drei Abgeordneten im Köcher<br />

das lästige Sammeln von Unterstützungserklärungen<br />

der Bevölkerung<br />

spart, sind Mandatare<br />

viel wert. Mit Ex-SPÖ-Klubmitglied<br />

Gerhard Köfer hat er schon<br />

einen Mann an Bord, der ehemalige<br />

BZÖler Robert Lugar dürfte<br />

folgen. Kaum jemand zweifelt<br />

daran, dass sich jemand Dritter<br />

finden wird.<br />

Stronachs Vorbild bei diesem<br />

Zug durch die Abgeordneten-<br />

Bänke ist Richard Lugner. Der<br />

Baumeister hatte nach seinem<br />

Überraschungserfolg bei der<br />

Bundespräsidentenwahl 1998 mit<br />

rund zehn Prozent der Stimmen<br />

Lunte gerochen und wollte ein<br />

Jahr später mit der Liste „Die<br />

Unabhängigen“ (DU) den Einzug<br />

in den Nationalrat schaffen. Da<br />

sich das Sammeln von Unterstützungserklärungen<br />

schwierig gestaltete,<br />

mühte sich Lugner, drei<br />

Abgeordnete zu überzeugen, was<br />

auch in letzter Minute gelang.<br />

Freilich war dieses Bemühen<br />

auch mit einem vermeintlichen<br />

Skandal verbunden. Der Grün-<br />

Abgeordnete Andreas Wabl behauptete,<br />

dass Lugner ihm für eine<br />

Unterschrift 150.000 Schilling<br />

geboten habe. Der Parteigründer<br />

bestritt das auch gar nicht, sprach<br />

aber von einem Scherz. Ermittlungen<br />

der Staatsanwaltschaft<br />

wurden schließlich mangels an<br />

Beweisen eingestellt.<br />

Fündig wurde Lugner nicht im<br />

grünen sondern im blauen Lager.<br />

Heinz Anton Marolt, Elfriede<br />

Madl und Anton Blünegger unterstützten<br />

den „Unabhängigen“<br />

– jeweils Abgeordnete, die<br />

nach freiheitlichen Angaben keinen<br />

wählbaren Listenplatz bekommen<br />

hätten. Genützt hat<br />

letztlich alles nichts. Die „Unabhängigen“<br />

gingen beim Urnengang<br />

1999 mit 1,02 Prozent unter.<br />

In der ÖVP will man die<br />

Gerüchte nicht glauben, wonach<br />

Stronach schwarze Abgeordnete<br />

für seine Partei abwerben könnte.<br />

Man werde „keinen einzigen“<br />

Abgeordneten verlieren, zeigte<br />

sich der Zweite Nationalratspräsident<br />

Neugebauer im Gespräch<br />

mit der APA überzeugt.<br />

zehn Befragten daran fest, wirtschaftliches Wachstum sei grundsätzlich<br />

„sehr wichtig“ oder „wichtig“ für die Lebensqualität der Gesellschaft.<br />

Allerdings glauben 56 Prozent nicht daran, dass Wachstum die<br />

eigene Lebensqualität steigere. Gegenüber einer Befragung im Jahr<br />

2010 ging zudem der Anteil derjenigen, die wirtschaftliches Wachstum<br />

als „sehr wichtig“ für die Lebensqualität in der Gesellschaft einschätzen<br />

um 14 Prozentpunkte zurück.<br />

79 Prozent der Österreicher<br />

sind laut der Studie zudem der<br />

Meinung, dass es möglich ist,<br />

den Zuwachs an materiellem<br />

Wohlstand der Bevölkerung<br />

mit dem Schutz der Umwelt<br />

und einem sorgsamen Umgang<br />

mit Ressourcen zu verbinden.<br />

Nur jeder Siebente (13<br />

Prozent) ist der Meinung, dass<br />

für den Erhalt der politischen<br />

Stabilität ein Zuwachs an materiellem<br />

Wohlstand in der Bevölkerung<br />

auch zulasten der<br />

Umwelt gehe könne oder zu<br />

einer weiteren hohen Verschuldung<br />

führe dürfe.<br />

Wachstum oder Mäßigung? Foto: Apa


Piratenpartei fängt<br />

personell wieder neu an<br />

Während sich Frank Stronach<br />

mit seiner Parteigründung derzeit<br />

großer medialer Aufmerksamkeit<br />

erfreut, sind die anderen chancenreichen<br />

Außenseiter bei der<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

nächsten Nationalratswahl derzeit<br />

wohl froh, nicht allzu groß in<br />

der Öffentlichkeit vorzukommen.<br />

Denn bei den Piraten geht es personell<br />

rund. In den vergangenen<br />

Wochen sind gleich drei der fünf<br />

Vorstandsmitglieder abhanden<br />

gekommen.<br />

Vorstand Rodrigo Jorquera (re.) mit Stephan Raab, der die Segel strich Foto: Apa<br />

Offen in eine gemeinsame Zukunft<br />

Festschrift 50 Jahre Gemeindeverfassungsnovelle<br />

Die Gemeindeverfassungsnovelle und die<br />

Verankerung der kommunalen Selbstverwaltung<br />

1962 waren wichtige Schritte, um der<br />

Bedeutung der Städte und Gemeinden in unserem<br />

Staatswesen gerecht zu werden. Doch<br />

die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen<br />

Tatsachen haben sich in den letzten<br />

50 Jahren gravierend geändert.<br />

Die vorliegende Publikation zeigt eine<br />

Auswahl von zentralen Problemstellungen<br />

der Gemeindeautonomie. Die einzelnen<br />

Beiträge behandeln:<br />

- Aufgaben der Hoheitsverwaltung,<br />

- kommunale Daseinsvorsorge<br />

sowie<br />

- demokratie- und finanzpolitische<br />

Themen.<br />

Herausgegeben von Dr. Arno<br />

Kahl, mit Beiträgen von: Prof.<br />

Dr. Helfried Bauer, Mag. Caroline<br />

Bonn, Mag. Daniela Fraiß,<br />

Ass.-Prof. Dr. Karim Giese, Dr.<br />

Martin Huber, Univ.-Prof. Dr.<br />

Wie nachbesetzt wird, ist noch<br />

nicht endgültig geklärt, sagte Rodrigo<br />

Jorquera, einer der beiden<br />

verbliebenen Vorstände auf Anfrage<br />

der APA. Begonnen hatten<br />

die Probleme Ende Juli, Anfang<br />

August. Da legte Stephan Raab<br />

seine Funktion im Vorstand<br />

zurück, nachdem aus seiner Sicht<br />

ein von ihm initiiertes Online-Voting<br />

getürkt worden war. Gerhard<br />

Kleineberg verabschiedete<br />

sich im Verlauf dieser Diskussion<br />

ebenfalls und nun folgte auch<br />

noch Jonas Reindl, der via Twitter<br />

mitteilte: „Habe die Nase voll<br />

gehabt. Ich kann einfach das Amt<br />

nicht mehr mit gutem Gewissen<br />

ausführen.“<br />

Jorquera will in den Personalabgängen<br />

keine Krise sehen. Die<br />

Piraten seien „genauso stabil wie<br />

vorher“. Denn der Vorstand sei<br />

nicht mit jenem traditioneller Parteien<br />

zu vergleichen, sondern eigentlich<br />

nur ein Administratoren-<br />

Team für das, was die Basis be-<br />

AKTUELLES<br />

schließe. Dass mit Stronach nun<br />

ein weiterer Kontrahent um Protestwählerstimmen<br />

auftritt, hält<br />

Jorquera für kein Problem. Man<br />

solle nicht auf andere schauen<br />

sondern auf die eigene Partei, die<br />

mit ihrem Fokus auf Basis-Demokratie<br />

als einzige eine tatsächliche<br />

Änderung der politischen Gegebenheiten<br />

erreichen könne.<br />

Wie es personell weitergeht,<br />

soll demnächst entschieden werden.<br />

Denkbar wäre, dass den drei<br />

Aussteigern zwei Nachrücker folgen,<br />

die bei der letzten Bundesversammlung<br />

ebenfalls die 50<br />

Prozent Zustimmung erreicht hatten,<br />

aber eben nicht Top-5 und<br />

deshalb nicht im Vorstand waren.<br />

Allenfalls könnte die personelle<br />

Neuaufstellung auch bei einer<br />

Bundesgeneralversammlung geschehen.<br />

Die nächste ist in zwei Monaten<br />

in Graz angesetzt und sollte<br />

sich eigentlich nur Inhaltlichem<br />

widmen.<br />

Jetzt ist die Katze aus dem Sack:<br />

SPÖ will Dauer-Solidarabgabe und Erbschaftssteuer<br />

Die SPÖ bringt sich in Sachen Vermögensabgaben in Stellung: Laut<br />

„Presse“ sollen Forderungen nach einer unbefristeten Verlängerung<br />

der sogenannten Solidarabgabe sowie der Einführung einer neuen<br />

Form von Erbschafts- und Schenkungssteuern Teil einer „Gerechtigkeits“-Kampagne<br />

der SPÖ werden.<br />

Die beiden Punkte sollen in einem Leitantrag für den SPÖ-Parteitag<br />

zusammengefasst werden, kündigte SP-Bundesgeschäftsführer<br />

Günther Kräuter gegenüber der Zeitung an.<br />

Abgesegnet werden soll der Leitantrag beim Parteitag am 20. September,<br />

so die „Presse“. Bei Erbschafts- und Schenkungssteuer soll eine<br />

Freigrenze von einer Million Euro gelten, sagte Kräuter. Die derzeit<br />

auf 2013 bis 2016 befristete Solidarabgabe von höheren Einkommen<br />

will die SPÖ auch über 2016 hinaus weiterlaufen lassen.<br />

Es gehe bei den Punkten um eine „ganz entscheidende Zielsetzung“<br />

sowohl im Hinblick auf die künftige Regierungsarbeit als auch auf die<br />

nächste Steuerreform, sagte Kräuter zur „Presse“. Dass Vermögende<br />

zur Bewältigung der Krise und zur Reduktion der Staatsschulden zahlen<br />

müssen, sei etwas, „was die Bevölkerung europaweit immer stärker<br />

fordert“, so der Bundesgeschäftsführer.<br />

Arno Kahl, Ao. Univ.-<br />

Prof. Dr. Ferdinand Karlhofer,<br />

Ao. Univ.-Prof. HR<br />

Dr. Hans Neuhofer, Dr.<br />

Johannes Schmid, Univ.-<br />

Prof. Dr. Erich Thöni, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dr. Gudrun<br />

Trauner und Priv.-Doz.<br />

Dr. Wolfgang Wessely,<br />

LL.M.<br />

Erschienen bei Manz,<br />

276 S. € 48,-<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

9


10 AKTUELLES<br />

Wer in der Urlaubszeit mit<br />

dem Rad unterwegs war,<br />

Wanderungen unternahm, vor<br />

der Hitze in Seen und Bädern<br />

Zuflucht suchte oder kühle Gastgärten vorzog, konnte immer<br />

wieder hören: Alle Politiker sind Gauner. Sogar der<br />

Text für eine neue Bundeshymne „Land der Nehmer, Land der Geber,<br />

Land der Kriecher, Land der Streber, Land der Schieber, schmiergeldreich<br />

…“ war zu hören oder wurde bei Stammtischen vorgelesen. Immer mehr<br />

Menschen ziehen sich, angewidert von den Fakten, die der parlamentarische<br />

Untersuchungsausschuss zutage förderte und im Brennglas der Vorkommnisse<br />

in Kärnten noch deutlicher wurden, in die Resignation zurück.<br />

Die innenpolitische Schlammschlacht lässt für die nächsten Wochen<br />

und ein Jahr vor den Nationalratswahlen nichts Gutes erwarten. Leicht<br />

möglich, dass bei den Urnengängen 2013 schon die Hälfte der wahlberechtigten<br />

Bürger zuhause bleibt und von den anderen 50 Prozent sich<br />

viele für Protestparteien entscheiden. Eine kleinformatige Zeitung, nach<br />

wie vor die größte Medienorgel im Lande, bringt schon den erfolgreichen<br />

austro-kanadischen Unternehmer Frank Stronach, der die Gründung einer<br />

eigenen Partei ankündigte, in Stellung. Er kann seine unkonventionellen<br />

Ideen für mehr Demokratie und weniger Bürokratie wöchentlich<br />

und mit steigender Zustimmung publizieren. Regierungsparteien und<br />

Opposition stehen der zunehmenden Wut und Enttäuschung der Bür -<br />

gerInnen ziemlich hilflos gegenüber. Stronachs Parteigründung wird<br />

auch deshalb in den nächsten Monaten ein bestimmendes innenpolitisches<br />

Thema sein.<br />

Mut statt Wut<br />

Trotz zufrieden stellender Wirtschaftsdaten nehmen die Sorgen der Menschen<br />

zu, die Skepsis gegenüber dem Euro steigt und die Zukunft der Europäischen<br />

Union wird nicht mehr so positiv beurteilt wie vor einem Jahr.<br />

Die Wirtschafts- und Finanzkrise 2011/<strong>2012</strong><br />

haben die Eurozone erheblich geschwächt<br />

und deutlich gemacht, dass viele Staaten über<br />

ihre Verhältnisse gelebt haben. Die Wirtschaftspolitik<br />

steht im Euroraum vor großen<br />

Herausforderungen, ökonomische Prognosen<br />

sind schwierig. Der von den Staats- und Regierungschefs<br />

vereinbarte und in den meisten<br />

Mitgliedsstaaten der EU im Parlament beschlossene<br />

Euro-Rettungsfonds (ESM) sowie<br />

der Fiskalpakt lösten in den vergangenen<br />

Monaten heftige Reaktionen in der Politik<br />

aus. Mit 700 Milliarden Euro ist der ESM dotiert,<br />

Deutschland trägt mit 21,7 Milliarden<br />

Bareinzahlung und einem Haftungsrahmen<br />

von 168,3 Milliarden Euro die Hauptlast. Das<br />

Verfassungsgericht in Karlsruhe überprüft die<br />

Rechtmäßigkeit der Beschlüsse im Bundestag<br />

und Bundesrat. Österreich trägt mit einer<br />

Bareinzahlung von 2,2 Milliarden Euro und<br />

Haftungen von 17,3 Milliarden Euro zum ESM<br />

bei, die Gesetze wurden im Nationalrat beschlossen,<br />

vom Bundespräsidenten unterschrieben,<br />

der Verfassungsgerichtshof prüft.<br />

Seine Erkenntnis wird aber an der politischen<br />

Entscheidung nichts ändern.<br />

Dem neuen „Wirtschaftsbericht <strong>2012</strong>“ sind<br />

positive Perspektiven und vorteilhafte Positionen<br />

Österreichs zu entnehmen. Die Wirtschaft<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

BLICK IN DEN LÄNDLICHEN RAUM<br />

Einer Umfrage der Österreichischen Gesell-<br />

Innenpolitische Schlammschlacht schaft für Europapolitik ist zu entnehmen, dass<br />

Von Prof. Dr. Gerhard Poschacher 53 Prozent der Befragten sogar bereit wären,<br />

mehr Kompetenzen an die EU abzugeben, um<br />

die Eurokrise leichter bewältigen zu können. Die deutsche CDU-Kanzlerin<br />

Angela Merkel wird immer mehr zum Feindbild Europas aufgebaut, wenn<br />

sie darauf verweist, dass für die deutsche Wirtschaft und den Staatshaushalt<br />

nicht alles verkraftbar ist. Der Verfassungsgerichtshof in Karlsruhe<br />

prüft die Rechtmäßigkeit des Europäischen Stabilitätsfonds (ESM), was in<br />

anderen EU-Ländern mit Sorge gesehen, von den Gegnern der Schuldenpolitik<br />

aber begrüßt wird.<br />

Vor einigen Wochen sorgte die ÖVP am Höhepunkt der Debatte über den<br />

europäischen Fiskalpakt mit einer Schmähschrift gegen Rot/Grün für erhebliche<br />

Irritationen, auch in der eigenen Partei. Während die SPÖ angesichts<br />

der Parkpickerl-Turbulenzen in Wien eher zurückhaltend reagierte,<br />

zeigten sich die Grünen erbost und sprachen von rüpelhaften Polterern in<br />

der ÖVP. Die SPÖ bereitet wiederum eine Fibel gegen die FPÖ vor, die<br />

Volkspartei plant Ähnliches, während die grüne Eva, gelegentlich zu<br />

schnell, mit einer Österreichtour Bürgernähe vermitteln und durch Zuhören<br />

lernen möchte. „Mut statt Wut“ ist eine Aktion politisch Interessierter<br />

Künstler, Wirtschaftstreibender und Sportler, die mit Plakaten und Werbespots<br />

ähnlich wie die von Altpolitikern gegründete Initiative „Mein Österreich“<br />

das beschädigte Vertrauen vieler Menschen am vorherrschenden politischen<br />

System durch notwendige Reformen wieder zurück gewinnen<br />

möchte. Den Streithanseln in den Parteien und den Schreibern von Fibeln<br />

und Schmähschriften ist ein Blick in die „Rede über Österreich“ von Anton<br />

Wildgans zu empfehlen. Der große Dichter schrieb sie elf Jahre nach<br />

Gründung der Ersten Republik 1929 und erteilte Aufwieglern und Wortradikalisten<br />

eine Abfuhr. Anton Wildgans (1881 bis 1932): „Der österreichische<br />

Mensch ist in seiner Sprache konziliant, weltmännisch und europäisch.“<br />

POLITIK UND WIRTSCHAFT (8-9)<br />

Österreichs vorteilhafte Position<br />

hat von den internationalen Verflechtungen<br />

erhebliche Vorteile. Ökonomen rechnen für<br />

das laufende Jahr mit einem Wachstum des<br />

Bruttoinlandsprodukts zwischen real 0,6 und<br />

0,8 Prozent, für 2013 mit etwa 1,3 bis 1,7 Prozent.<br />

Die Arbeitslosenquote dürfte heuer und<br />

2013 mit 7 Prozent relativ hoch bleiben, die<br />

Verbraucherpreise werden<br />

<strong>2012</strong> und 2013 etwa um jeweils<br />

2 Prozent ansteigen. Die<br />

privaten Konsumausgaben<br />

dürften sich real in beiden<br />

Jahren um 1 Prozent erhöhen.<br />

Mit dem Konsolidierungsprogramm<br />

<strong>2012</strong> bis 2016 stellte<br />

die Bundesregierung die Weichen<br />

für eine dauerhafte Stabilisierung<br />

der Staatsausgaben.<br />

Das strukturelle Defizit<br />

des Budgets soll bis 2016 auf<br />

0,4 Prozent des BIP gesenkt<br />

werden. Der „Wirtschaftsbericht<br />

<strong>2012</strong>“, eine Pflichtlektüre<br />

für die Kommunalpolitiker,<br />

informiert ausführlich über<br />

die ökonomische Entwicklung<br />

Österreichs, die Budget-<br />

politik und über die Forschungsausgaben, die<br />

Aufwendungen für den Ausbau der Infrastruktur,<br />

die Handelsverflechtungen (Export<br />

und Import) und enthält auch ein ausführliches<br />

Kapitel über die Energie-, Umwelt- und<br />

Klimapolitik. Im Jahre 2010 trugen erneuerbare<br />

Energien schon 26,4 Prozent zum Bruttoinlandsverbrauch<br />

bei. Damit liegt Österreich<br />

innerhalb der EU an dritter Stelle. Fast<br />

6.000 Projekte, bedeutend<br />

für Regionen und Gemeinden,<br />

mit einem Investitionsvolumen<br />

von 1,3 Milliarden<br />

Euro wurden mit 281<br />

Millionen Euro öffentlicher<br />

Gelder gefördert. Hervorzuheben<br />

sind vor allem die<br />

Wasserwirtschaft und der<br />

Ausbau erneuerbarer Energiequellen.<br />

Im aktuellen<br />

Wirtschaftsbericht wird<br />

auch festgestellt, dass der<br />

Umweltsektor bereits 11,8<br />

Prozent zum BIP beisteuert<br />

und 209.800 Personen in<br />

der umweltorientierten Produktion<br />

und im Dienstleis -<br />

tungssektor tätig sind.<br />

Prof. Dr. Gerhard Poschacher


Kubota Winterdiensttraktoren von 14 bis 140 PS<br />

zu Aktionspreisen ab € 10.920 inkl. MwSt.<br />

Kubota und Esch-Technik bieten für die anstehende<br />

Wintersaison ein umfangreiches<br />

Kommunaltraktorenprogramm von 14 bis 140<br />

PS an. Die einzelnen Traktoren können mit unterschiedlichsten<br />

Zusatzgeräten ausgerüstet<br />

werden und können so alle anfallenden Winterdiensttätigkeiten<br />

in den österreichischen Städten<br />

und Gemeinden professionell und zuverlässig<br />

erledigen. So stehen unterschiedlichste<br />

Schneeschilder, Schneefräsen, Streugeräte,<br />

Kehrmaschinen etc. zur Verfügung.<br />

Zusätzlich gibt es nun für kurze Zeit einzelne<br />

Modelle zu besonders günstigen Aktionspreisen!<br />

So zum Beispiel den Kubota B 1220 Diesel-<br />

Allradtraktor mit Fronthydraulik und hydraulischem<br />

Schneeschild ab unglaublichen € 10.920<br />

inkl. MwSt. Aufgrund der kompakten Abmessungen<br />

und des idealen Preis-/Leistungsverhältnisses<br />

eignet sich dieses Modell z.B. optimal<br />

für die Schneeräumung in und um Wohnhausanlagen.<br />

Mit mehr Leistung und Komfort steht das Modell<br />

Kubota B 1820 zu einem Aktionspreis von €<br />

18.490 exkl. MwSt. zur Verfügung. Der Kubota<br />

B 1820 verfügt über einen 18 PS 3-Zylinder Kubota<br />

Dieselmotor, Komfortkabine, Servolenkung,<br />

Fronthydraulik, hydr. Schneeschild 1,25<br />

m und einen 120 Liter Universalstreuer Kunststoff/Inox/Verzinkt.<br />

Alle Kubota Traktoren sind ausgerüstet mit<br />

den bekannt zuverlässigen und effizienten Kubota<br />

Flüster-Dieselmotoren, mit professionellen<br />

Kubota Synchrongetrieben bzw. Hydrostatantrieben<br />

und umfangreichen Komfortfunktionen.<br />

Alle Traktoren lassen sich einfach und<br />

schnell für den Sommerdienst umrüsten. Mit<br />

Original-Kubota-Zubehörgeräten wie Mähwerken,<br />

Gras- und Laubsauger, Frontlader, etc. ste-<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

STV-Serie STV-Serie<br />

32-42 PS<br />

B-Serie<br />

14-30 PS<br />

L-Serie<br />

42-60 PS<br />

AKTUELLES<br />

hen die Kubota Traktoren dann auch in kürzester<br />

Zeit für den wirtschaftlichen Sommereinsatz<br />

zur Verfügung.<br />

Für weitere Details und eine persönliche Vorführung<br />

der Maschinen stehen Ihnen die Mitarbeiter<br />

von Esch-Technik an den Standorten St.<br />

Veit/Glan, Wien und Marchtrenk/ Linz sowie<br />

ca. 50 Händler österreichweit zur Verfügung.<br />

Esch-Technik<br />

Maschinenhandels GmbH<br />

9300 St. Veit/Glan, Tel.: 04212 2960-0<br />

1230 Wien, Tel.: 01 6162300<br />

4614 Marchtrenk/Linz, Tel.: 07243 51500<br />

E-Mail: office@esch-technik.at<br />

www.esch-technik.at<br />

Kompliment. In Ihrer Gemeinde lebts sich auch<br />

im Winter gut. Straßen und Wege sind einfach<br />

tiptop geräumt.<br />

M-Serie<br />

66-134 PS<br />

Kubota Kommunaltraktoren und Geländetransporter<br />

1000-fach bewährt in Österreich!<br />

Kommunaltraktoren<br />

von KUBOTA KUBOTA sind<br />

da Ihr Trumpf:<br />

zuverlässige und<br />

leistungsstarke<br />

Partner, die für<br />

optimalen Winterdienst<br />

stehen.<br />

Besuchen Sie unsere permanenten Ausstellungen in den Vertriebszentren: www.esch-technik.at<br />

9300 St. Veit/Glan, 04212/29600•1230 Wien, 01/6162300•4614 Marchtrenk/Linz, 07243/51500<br />

www.kht-thaller.at<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

11


12 AKTUELLES<br />

Europäischer Dorferneuerungspreis<br />

<strong>2012</strong> für die<br />

Schweiz<br />

Der Wettbewerb um den Europäischen<br />

Dorferneuerungspreis<br />

<strong>2012</strong> ist entschieden: Eine internationale<br />

und hochrangig besetzte<br />

Jury hat nach einer Besichtigung<br />

und Begutachtung vor Ort<br />

bei der abschließenden Bewertungssitzung<br />

in München die Gemeinde<br />

Vals (Graubünden) in der<br />

Schweiz zum Sieger gekürt. „Vals<br />

hat auf ganzheitliche, zahlreiche<br />

ökonomische, ökologische und<br />

gesellschaftliche Aspekte berücksichtigende<br />

Weise Maßnahmen<br />

gesetzt, die vorbildlich und zukunftsorientiert<br />

sind“, betonte<br />

Niederösterreichs Landeshauptmann<br />

Erwin Pröll. Er ist Vorsitzender<br />

der Europäischen ARGE<br />

Landentwicklung und Dorferneuerung.<br />

Vals ist eine rund 1000<br />

Einwohner zählende Gemeinde<br />

im deutschsprachigen Teil der<br />

Schweiz, auf 1250 Meter Seehöhe<br />

gelegen. Es ist ein Ort am Ende<br />

eines engen, von steilen Hängen<br />

umgebenen Tales.<br />

Die Jury beurteilte 29 Einreichungen<br />

aus ganz Europa. Neben<br />

der Siegergemeinde Vals haben<br />

noch 11 weitere Orte die Auswahl<br />

in die höchste Kategorie geschafft.<br />

Alle 4 österreichischen<br />

Einreichungen, nämlich Allhartsberg<br />

(NÖ), Krimml (Salzburg), St.<br />

Ulrich am Pillersee (Tirol) und<br />

Weißensee (Kärnten) wurden von<br />

der Jury in die erste Kategorie<br />

eingereiht. Die Preisverleihung<br />

mit einer mehrtägigen Veranstaltung<br />

und einem großen europäi-<br />

Bauernbund nimmt die Post ins Visier<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

schem Dorffest findet vom 20. bis<br />

22. September in der Siegergemeinde<br />

2011, nämlich in Langen -<br />

egg (Vorarlberg), statt. (GP)<br />

Ernst Scheiber – Vor- und<br />

Querdenker für den ländlichen<br />

Raum<br />

Ende Juni <strong>2012</strong> übergab Ernst<br />

Scheiber (68), von 1978 bis 2007<br />

Geschäftsführer der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Land- und<br />

Forstwirtschaftliche Politik (ab<br />

1993 Ökosoziales Forum) und seit<br />

1980 auch Geschäftsführer des<br />

„Club Niederösterreich“, diese<br />

Aufgabe an Theres Friewald-Hofbauer.<br />

Der umtriebige Agrarmanager<br />

ist ein unermüdlicher<br />

Kämpfer für eine ökologische Energiewende.<br />

Der ländliche Raum,<br />

die Entwicklung der Berggebiete<br />

und die Zukunft der Gemeinden<br />

waren ihm während seines<br />

ganzen beruflichen Wirkens ein<br />

großes Anliegen.<br />

Im Rahmen seiner Aktivitäten<br />

hat Ernst Scheiber mehr als 100<br />

Symposien und Fachtagungen<br />

organisiert und rund 1000 Pressekonferenzen<br />

ausgerichtet. Er war<br />

für die österreichische Agrarpolitik<br />

Vor- und Querdenker und hinterließ<br />

unter anderem mit der Koordinierung<br />

der Aktion des Bauernbundes<br />

„Lebenschancen im<br />

ländlichen Raum“ (1982) ein heute<br />

noch aktuelles Programm.<br />

Ernst Scheiber stand auch an der<br />

Wiege des Österreichischen Biomasseverbandes,<br />

dem er von 1995<br />

bis 2011 ebenfalls als Geschäftsführer<br />

vorstand und entscheidend<br />

zur ökologischen Energiewende<br />

in Österreich beitrug. Zusammen<br />

Mit dem Start der „Figl-Gespräche“, benannt nach dem ersten ÖVP-<br />

Bundeskanzler Leopold Figl (1945 bis 1953) und Bauernbund-Ikone,<br />

im Parlament, wurde die Post ins Visier genommen. Rund zwei Drittel<br />

der ÖVP-Bürgermeister haben im Bauernbund ihre politische<br />

Heimat, der sich mit „Forum Land“ auch als Anwalt der Regionen<br />

außerhalb der Städte versteht. „In den vergangenen Jahren haben<br />

Länder und Gemeinden Geld in die Hand genommen, um die Poststrukturen<br />

zu erhalten. Es besteht aber der Eindruck, dass der ländliche<br />

Raum mittlerweile zu den Benachteiligten zählt.“ Mit dieser offenen<br />

Analyse konfrontierte Jakob Auer, Präsident des Bauernbundes,<br />

den Generaldirektor der Österreichischen Post, Georg Pölzl. Der<br />

Rückgang der Postämter im ländlichen Raum, vor allem in entlegenen<br />

Gebieten, ist auch für die bäuerlichen Familien oft schwierig zu<br />

verkraften, weil Postpartner (Gasthöfe, Geschäfte) immer schwieriger<br />

zu finden sind. Von den derzeit 600 Postämtern sollen aus Kostengründen<br />

und notwendiger Personaleinsparungen – jährlich 600<br />

bis 800 – weitere 100 geschlossen werden. Postgeneral Georg Pölzl<br />

appellierte an die Bürgermeister, bei der Suche nach Postpartnern –<br />

mit Josef Riegler und dem deutschen<br />

Zukunftsforscher Franz Josef<br />

Radermacher entwarf er das<br />

Konzept für eine ökosoziale<br />

Marktwirtschaft als Schlüssel zu<br />

einer weltweiten nachhaltigen<br />

Entwicklung. Aus Anlass seines<br />

Ausscheidens als Geschäftsführer<br />

des Club Niederösterreich, dessen<br />

Präsident Landeshauptmann<br />

Erwin Pröll ist, erschien als Heft<br />

1/<strong>2012</strong> die Publikation „Standpunkte“<br />

mit den wichtigsten<br />

Kommentaren zur Entwicklung<br />

des ländlichen Raumes, des Klimawandels<br />

und über Vorteile einer<br />

auf nachwachsende Rohstoffe<br />

basierenden Energiepolitik. Die<br />

Publikation ist eine Sammlung legendärer<br />

Kommentare in verschiedenen<br />

Publikationen und<br />

Zeitschriften, unter anderem in<br />

der von ihm gegründeten „Ökoenergie“.<br />

Jeder der Artikel in der<br />

48 Seiten starken Broschüre, die<br />

beim Club NÖ (1010 Wien, Bartensteingasse<br />

4/16 oder<br />

info@clubnoe.at) zu beziehen ist,<br />

ist Dank Ernst Scheibers pointierten<br />

Formulierungen ein Lesegenuss.<br />

Gerhard Poschacher<br />

Bäuerliche Betriebe<br />

sichern außerlandwirtschaftliche<br />

Arbeitsplätze<br />

Dem im Lebensministerium fertig<br />

gestellten Grünen Bericht<br />

<strong>2012</strong>, der am 11. September der<br />

Bundesregierung vorgelegt und<br />

anschließend den parlamentarischen<br />

Beratungen zugeleitet wird,<br />

ist zu entnehmen, dass die bäuerlichen<br />

Betriebe im abgelaufenen<br />

Jahr 7,96 Milliarden Euro Gesamtausgaben<br />

tätigten. Diese Investi-<br />

tionen sind um mehr als das Dreifache<br />

höher als die Fördermittel<br />

mit rund 2,27 Milliarden Euro. Etwa<br />

54 Prozent der Gesamtausgaben<br />

entfielen auf Zukäufe von der<br />

Industrie und dem Gewerbe und<br />

trugen zur Arbeitsplatzsicherung<br />

in diesen Sektoren bei. Allein für<br />

bauliche Investitionen wurden<br />

860 Millionen Euro aufgewendet,<br />

für den Ankauf und die Erhaltung<br />

von Maschinen gaben die Betriebe<br />

2011 etwa 1,19 Milliarden Euro<br />

aus.<br />

Der Landwirtschaft flossen in<br />

dem abgelaufenen Jahr im Rahmen<br />

der Marktordnungen 757<br />

Millionen Euro (33 Prozent des<br />

Agrarbudgets) für 114.400 Betriebe<br />

zu. Fast 100 Lebensmittelbetriebe<br />

profitierten auch davon.<br />

Von den Marktordnungsausgaben<br />

entfielen 82 Prozent auf die<br />

Betriebsprämie. Für die ländliche<br />

Entwicklung wurden 2011 fast<br />

1147 Millionen Euro (54 Prozent<br />

des Agrarbudgets), davon 561<br />

Millionen Euro EU-Mittel, für<br />

125.500 Betriebe ausgegeben.<br />

Die wichtigsten Fördermaßnahmen<br />

waren die Aufwendungen<br />

für das Umweltprogramm und<br />

die Ausgleichszulage in benachteiligten<br />

Gebieten, für die 833<br />

Millionen Euro aufgewendet wurden.<br />

Allein auf die flächenstarken<br />

Bundesländer Niederösterreich<br />

und Oberösterreich entfielen<br />

fast 51 Prozent der gesamten<br />

Förderausgaben, während die<br />

von benachteiligten Gebieten dominierten<br />

Bundesländer Kärnten,<br />

Salzburg, Tirol und Vorarlberg<br />

zusammen nur etwa 28 Prozent<br />

der Fördermittel erhielten.<br />

Gerhard Poschacher<br />

<strong>2012</strong> etwa 1000 – behilflich zu sein. In einer regen und lebhaften<br />

Diskussion wurde aber darauf verwiesen, dass die Schwindsucht auf<br />

dem Lande nicht nur das fortschreitende Bauernsterben betrifft, sondern<br />

auch immer mehr Einzelgeschäfte in den Ortskernen und auch<br />

Wirtshäuser zusperren. Viele Postpartner beklagen außerdem die<br />

mangelnde Vergütung für ihre Dienstleistungen. Insgesamt werden<br />

aber Postpartner gut angenommen, auch wenn nicht nur in den<br />

Städten, sondern vor allem in kleinen Bergbauerngemeinden darüber<br />

geklagt wurde, dass die Zustellungen zu spät erfolgen und deshalb<br />

so manches Begräbnis versäumt wurde. Postgeneral Georg<br />

Pölzl: „Wir arbeiten daran, die Zustellung innerhalb von zwei Tagen<br />

zu garantieren.“ Mit den „Figl-Gesprächen“ startete der Bauernbund<br />

eine neue Veranstaltungs- und Diskussionsserie zu aktuellen<br />

Problemen des ländlichen Raumes und möchte damit das Andenken<br />

an den nur mit 63 Jahren 1965 verstorbenen Republikgründer aufrechterhalten.<br />

Leopold Figl war auch Präsident des Nationalrats,<br />

Landeshauptmann in Niederösterreich und legendärer Bauernbunddirektor<br />

in der Zwischenkriegszeit. Als Außenminister unterzeichnete<br />

er 1955 mit den heute noch unvergessenen Worten „Österreich ist<br />

frei!“ den Staatsvertrag. Gerhard Poschacher


Verdienste 2010 im Mittel 12,79 Euro brutto pro Stunde<br />

Laut den Ergebnissen der Verdienststrukturerhebung<br />

für das<br />

Jahr 2010 lagen die mittleren<br />

Bruttostundenverdienste (ohne<br />

Mehr- und Überstunden) der unselbständig<br />

Beschäftigten in der<br />

Privatwirtschaft bei 12,79 Euro.<br />

Im Produzierenden Bereich waren<br />

die Verdienste mit 13,98 Euro<br />

traditionell höher als im Dienstleistungsbereich<br />

mit 12,01 Euro.<br />

Starke Unterschiede zeigen sich<br />

laut Statistik Austria zwischen<br />

den einzelnen Branchen: Am<br />

höchsten waren die Verdienste in<br />

der Energieversorgung (21,33 Euro),<br />

im Bereich Erbringung von<br />

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen<br />

(18,86 Euro) und im<br />

Bereich Information und Kommunikation<br />

(18,55 Euro). Die niedrigsten<br />

Bruttostundenverdienste<br />

wurden in der Beherbergung und<br />

Gastronomie (7,89 Euro) gezahlt.<br />

Differenziert nach einzelnen Berufsgruppen<br />

lagen die Verdienste<br />

von Führungskräften mit 27,32<br />

Euro erwartungsgemäß an der<br />

Spitze, gefolgt von Beschäftigten<br />

in akademischen Berufen mit 19,48<br />

Euro, Fachkräften in technischen<br />

und gleichrangigen nichttechnischen<br />

Berufen mit 16,72 Euro sowie<br />

Bürokräften und verwandten<br />

Berufen mit 13,31 Euro. Personen<br />

in Handwerks- und verwandten<br />

Berufen verdienten 13,16 Euro,<br />

Beschäftigte in Dienstleistungsberufen<br />

sowie Verkäuferinnen und<br />

Verkäufer 9,76 Euro, Hilfsarbeitskräfte<br />

9,12 Euro brutto pro Stunde.<br />

Die Bruttostundenverdienste der<br />

Frauen waren gemessen am Median<br />

in allen erhobenen Branchen<br />

und Berufsgruppen niedriger als<br />

die der Männer. Allgemein lagen<br />

die Verdienste der Frauen mit<br />

11,04 Euro um 21,1 Prozent unter<br />

jenen der Männer mit 13,99 Euro.<br />

Bei der letzten Erhebung für das<br />

Jahr 2006 waren es noch 22,7 Prozent;<br />

das ergibt einen leichten<br />

Freude mit dem Jungbauern -<br />

kalender 2013<br />

Im Juli <strong>2012</strong> boten zehn Kalendermodels in<br />

Wien schon den Vorgeschmack auf den<br />

Jungbauernkalender 2013, der in den vergangenen<br />

Jahren für so manche Freude und<br />

Augenweide in Büros und öffentlichen Räumen<br />

sorgte. Der Jungbauernkalender 2013,<br />

so verspricht die Jungbauernschaft des<br />

Österreichischen Bauernbundes, verbindet<br />

Lebendigkeit und ansprechende Kalender-<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

Rückgang von 1,6 Prozentpunkten<br />

in vier Jahren. Insbesondere in<br />

den Altersgruppen ab 30 Jahren<br />

bleiben die Verdienste der Frauen<br />

deutlich hinter jenen der Männer<br />

zurück. Die Gliederung nach Altersgruppen<br />

zeigt zwar insgesamt<br />

eine Steigerung der Verdienste<br />

mit zunehmendem Alter, der Anstieg<br />

der Verdienste war bei Frauen<br />

allerdings nicht so stark wie bei<br />

Männern. Während 20- bis 29jährige<br />

Frauen im Mittel 10,00 Euro<br />

und damit um rund 15 Prozent<br />

weniger verdienten als Männer in<br />

dieser Altersgruppe (11,70 Euro),<br />

lagen die Verdienste der Frauen<br />

im Alter von 50 bis 59 Jahren bei<br />

11,45 Euro und somit um 28 Prozent<br />

unter jenen der Männer mit<br />

15,95 Euro. Eine starke Steigerung<br />

der Verdienste sowohl für Männer<br />

als auch Frauen bewirkt hingegen<br />

das Senioritätsprinzip, wonach mit<br />

der Dauer der Zugehörigkeit zum<br />

Unternehmen die Verdienste steigen.<br />

Im Vergleich zu Beschäftigten<br />

mit einer Unternehmenszugehörigkeit<br />

von unter einem Jahr<br />

verdienten Beschäftigte mit einer<br />

Dauer von 10 bis 19 Jahren um 45<br />

Prozent mehr und Beschäftigte mit<br />

30 und mehr Jahren fast das Doppelte<br />

(96 Prozent). Bei Frauen mit<br />

langer Unternehmenszugehörigkeit<br />

war der Anstieg stärker als<br />

bei Männern, sodass sich die Verdienste<br />

von Frauen und Männern<br />

mit zunehmender Dauer<br />

annähern. Es erreichten jedoch<br />

AKTUELLES<br />

nur rund 2 Prozent der Frauen und<br />

6 Prozent der Männer eine Zugehörigkeit<br />

zum Unternehmen<br />

von 30 und mehr Jahren.<br />

Einen eindeutig positiven Einfluss<br />

auf die Höhe der Verdienste<br />

hat die Ausbildung: Während Beschäftigte<br />

mit höchstens Pflichtschulabschluss<br />

9,67 Euro brutto<br />

pro Stunde verdienten, lagen die<br />

mittleren Verdienste von Personen<br />

mit einem Lehrabschluss mit<br />

12,42 Euro um rund 28 Prozent<br />

darüber. Beschäftigte mit BHS-<br />

Matura verdienten mit 15,18 Euro<br />

um rund 22 Prozent mehr als Absolventinnen<br />

und Absolventen einer<br />

Lehre. Der Abschluss einer<br />

Universität oder Fachhochschule<br />

brachte mit 20,45 Euro im Mittel<br />

ein Plus von 35 Prozent gegen -<br />

über einem BHS-Abschluss.<br />

Bruttostundenverdienste (2010) Median in Euro nach Altersgruppen, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und<br />

Bildungsabschluss<br />

kulissen, in denen 12 Mädchen posierten.<br />

Beim Fotoshooting in Wien warben<br />

fünf Mädchen und fünf Burschen<br />

für den nächstjährigen Kalender, wobei<br />

darauf verwiesen wurde, dass keine<br />

Landwirtschaft in Europa jünger ist<br />

als die österreichische. Jährlich übernehmen<br />

1400 junge Bäuerinnen oder<br />

Bauern den Hof von ihren Eltern.<br />

Der Jungbauernkalender 2013 kann<br />

bereits unter www.jungbauernkalender.at<br />

bestellt werden. (GP)<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

13


14 AKTUELLES<br />

Die EPU-Blase: Mehrheit ohne Mehrzahl<br />

Von Mag. Wolfgang Lusak<br />

(Lobby-Coach und Managementberater)<br />

Lange habe ich gebraucht, bis mir klar geworden ist, was<br />

mich an der geläufigen Bezeichnung „Ein-Personen-Unternehmen“<br />

stört: Es ist die gedankenlose und verräterische<br />

Verwendung der Mehrzahl für das Wort „Person“ darin. Bei<br />

der ursprünglichen statistischen Kategorisierung hat man wohl von<br />

1.000-Personen-Unternehmen, von 10-Personen-Unternehmen usw.<br />

heruntergezählt und bei der Benennung der Unternehmen mit nur<br />

einer Person schlichtweg die Form der Einzahl „vergessen“. Weil in<br />

der Wirtschaft die tief verwurzelte Einstellung vorherrscht, dass ein<br />

„richtiges“ Unternehmen eben Mitarbeiter hat? Grammatikalisch<br />

wie sachlich richtig müsste EPU ausgeschrieben „Eine-Person-Unternehmen“<br />

heißen. Diese Richtigstellung darf jetzt nicht als bloße<br />

Spitzfindigkeit abgetan werden, denn sie führt uns vielleicht auf die<br />

Spur eines fundamentalen Missverstehens, eines nicht Wahrnehmens<br />

des eigentlichen Wesens der EPU.<br />

„Wir haben immer sehr viele Anmeldungen zu EPU-Veranstaltungen,<br />

aber dann kommen viele einfach nicht, sie sind schwer erreichbar<br />

und mobilisierbar“, haben mir WKO-Organisatoren gesagt. Sätze<br />

wie „Eigentlich hat mich das AMS nach meiner Kündigung in die<br />

Selbständigkeit gedrängt“ und „Ich hab es satt, bei EPU-Netzwerk-<br />

Events anderen EPU meine Visitkarte zu geben“ habe ich von Einzel-Unternehmern<br />

gehört. Ich weiß nicht, ob diese Aussagen repräsentativ<br />

sind, aber sie haben ziemlich verzweifelt geklungen. Denn<br />

wenn es durchaus auch EPU mit Visionen und Biss in der Durchsetzung<br />

gibt, wenn unzählige großzügige EPU-Leistungen von der<br />

WKO in den Bereichen Qualifizierung, Coaching, Netzwerken, etc.<br />

angeboten werden: Alle in unserer Wirtschaft Verantwortlichen<br />

werden nicht darum herum kommen dringend darüber nachzuden-<br />

Politiker und Wissenschaftler<br />

Aus Anlass der Vollendung des 75. Lebensjahres<br />

von Manfried Welan wurde an<br />

der Universität für Bodenkultur in Wien von<br />

Rektor Martin H. Gerzabek das Buch „Ein<br />

Diener der Zweiten Republik“ (Österreichischer<br />

Kunst- und Kulturverlag, 240 Seiten,<br />

Wien <strong>2012</strong>; Preis: 38 Euro) präsentiert. Der<br />

bekannte Rechtswissenschafter und ÖVP-Politiker<br />

war ab 1968/69 jahrzehntelang als<br />

Professor an der Universität für Bodenkultur<br />

tätig und wurde mehrmals als Rektor gewählt.<br />

Als Vorsitzender der Österreichischen<br />

Rektorenkonferenz von 1979 bis 1981 plädierte<br />

er für mehr Internationalität der Universitäten<br />

und eine ausreichende finanzielle<br />

Ausstattung. Ein halbes Jahrhundert ist Manfried<br />

Welan als Hochschullehrer, ÖVP-Politiker<br />

und Publizist tätig. Er war Zeitzeuge mit<br />

reichen Erfahrungen in verschiedenen Institutionen<br />

und Organisationen (Verfassungsgerichtshof,<br />

Wirtschaftskammer) und hat sich<br />

besonders auch für Demokratie, Umweltschutz<br />

sowie die Förderung von Kultur und<br />

Wissenschaft eingesetzt.<br />

Im vorliegenden Buch, das nahtlos an<br />

seine Biografie „Ein Kind meiner Zeit“ an -<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

KOMMENTAR<br />

POLITISCHES BUCH DES MONATS (8-9)<br />

schließt, zieht der bekannte Verfassungsexperte<br />

Bilanz über sein bisheriges berufliches<br />

und politisches Wirken als Wiener Gemeinderat,<br />

Stadtrat, Mitglied der Landesregierung<br />

und als einer der Präsidenten im Gemeindeparlament<br />

der Bundeshauptstadt.<br />

Bundespräsident Heinz Fischer würdigt Manfried<br />

Welan in seinem Vorwort als profunden<br />

Juristen, Politikwissenschafter und Hochschulpolitiker.<br />

Das Staatsoberhaupt bestätigt<br />

fruchtbare Diskussionen und, trotz unterschiedlicher<br />

weltanschaulicher Standpunkte,<br />

einen stets wertvollen und tiefgründigen Gedankenaustausch<br />

mit Manfried Welan. In<br />

seinen Erinnerungen schildert er unterhaltsam,<br />

kritisch und auch mahnend die Zeit als<br />

Professor und Rektor an der Universität für<br />

Bodenkultur und die Auseinandersetzungen<br />

mit der damaligen SPÖ-Wissenschaftsminis -<br />

terin Hertha Firnberg, die mit der Alma Mater<br />

Viridis, mit der grünen Universität, nie<br />

viel Freude hatte. Die Lebensuniversität, von<br />

den Studierenden liebevoll BOKU genannt,<br />

erfreut sich heute großer Zustimmung mit<br />

jährlich steigenden Hörerzahlen. Vor 140<br />

Jahren wurde mit weniger als 100 Studierenden<br />

begonnen, heute sind es mehr als 10.000.<br />

Für politisch Interessierte sind Manfried<br />

ken, wie die rasant wachsenden EPU – derzeit ca. 270.000 –<br />

mit ihrer schon 2013 kommenden Mehrheit in der WKO<br />

nicht zu einer gefährlichen Blase werden, sondern ihre Zukunft<br />

im Interesse der ganzen Gesellschaft positiv gestalten<br />

können.<br />

Sie sind ja eine extrem inhomogene Gruppe, diese EPU: Dynamische<br />

Startups, die den baldigen Aufbau eines Betriebes<br />

mit vielen Mitarbeitern im Visier haben; clevere Geschäftsleute<br />

und „Ich-AGs“, die alleine sehr gut zu recht kommen;<br />

fröhlich-naive Aussteiger und Erfinder, die sich irgendwie verwirklichen<br />

wollen; dringend Arbeit suchende Junge, denen nur der Weg<br />

in die Working-Poor-Selbständigkeit übrig blieb; verunsicherte ältere<br />

Manager und Angestellte, die plötzlich ohne Job dagestanden<br />

sind und unfreiwillig zu Beratern mutierten; Hausfrauen, die was<br />

dazu verdienen wollen oder müssen. Es gibt EPU, welche für Konsumenten<br />

und vermutlich noch mehr, die B2B unterwegs sind. Wir<br />

haben sehr viele vergleichbare Dienstleister darunter, die extrem<br />

von der Gesamt-Konjunktur abhängig sind und am unteren Rand<br />

der Sozialpyramide herumkrebsen. Es gibt noch viele weitere Segmente.<br />

Die Fragen sind: Kennen wir die Anteile der einzelnen Untergruppen?<br />

Gibt es ein segmentiertes Angebot für deren spezifische<br />

Bedürfnisse? Wie können sie in ihrer realen Situation und Befindlichkeit<br />

unterstützt werden?<br />

Ich glaube, dass in der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft<br />

ein völliges Umdenken in der Betrachtung, Wertschätzung und Unterstützung<br />

der EPU Eingang finden sollte. Dass wir spezifische neue<br />

branchen- und Landesgrenzen-überschreitende Rahmenbedingungen,<br />

Strukturen und Leistungsmodelle in den Bereichen Ausbildung,<br />

Sozialversicherung, Förderung, Besteuerung, Finanzierung, Lobbying,<br />

etc. für sie brauchen. Es könnte mit dem kleinen Schritt beginnen,<br />

dass wir sie richtig als „Eine-Person-Unternehmen“ ansprechen.<br />

Dass wir in ihrer Mehrheit das für unsere zukünftige Gesellschaft so<br />

bedeutende Individuum erkennen. Damit keine EPU-Blase aufgeht.<br />

Welans beruflicher Werdegang, Begegnungen<br />

und der Gedankenaustausch mit bedeutenden<br />

Politikern wie Helmut Zilk, Erhard<br />

Busek, Franz Fischler, Alois Mock, Kurt<br />

Waldheim und Thomas Klestil spannend zu<br />

lesen. Natürlich hatte Manfried Welan als<br />

Rektor der Universität für Bodenkultur auch<br />

mit dem Landwirtschaftsministerium<br />

viel zu tun. Ich erinnere<br />

mich noch als enger<br />

Mitarbeiter des<br />

damaligen SPÖ-<br />

Agrarministers Günter<br />

Haiden an die unterschiedlichenAuffassungen<br />

über die<br />

wissenschaftliche Begleitung<br />

der Politik für<br />

den ländlichen Raum<br />

und die Bergbauerngebiete. Manfried Welan<br />

wollte ein vom Landwirtschaftsministerium<br />

unterstütztes Institut an der Universität für<br />

Bodenkultur, Bundesminister Günter Haiden<br />

entschied sich 1978 für die Gründung der<br />

Bundesanstalt für Bergbauernfragen in seinem<br />

Ressort.<br />

Prof. Dr. Gerhard Poschacher


Flexible Lichtsteuerung mit Schréder Licht-Telemanagement<br />

Projektanforderungen<br />

Nachdem die Entscheidung über eine<br />

Neuinstallation der Außenbeleuchtung auf<br />

dem Campus der technischen Universität<br />

Inns bruck durch die Bundesimmobiliengesellschaft<br />

Innsbruck gefallen war, wurden folgende<br />

Anforderungen festgelegt:<br />

- Erhebliche Energieeinsparung gegenüber<br />

der Altanlage.<br />

- Alle eingesetzten Leuchten sollten mit neuester<br />

LED-Technologie ausgestattet sein.<br />

- Modernes Design der Leuchten.<br />

- Flexible Steuerungs- und Überwachungsmöglichkeit<br />

der Anlage.<br />

Durchführung<br />

Zur Ausführung gekommen ist ein Beleuchtungskonzept<br />

von AE Schréder mit drei verschiedenen,<br />

auf die Beleuchtungssituation angepassten,<br />

LED-Leuchtentypen.<br />

CALLA LED mit<br />

Schréder - OWLET Telemanagement<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

SENSO mit<br />

Schréder - OWLET Telemanagement<br />

WIR HABEN DIE PASSENDE<br />

LÖSUNG FÜR SIE!<br />

AE Schréder GmbH - Oberlaaer Straße 253 - 1230 Wien - Austria<br />

Tel.: +43 1 61433 0 - Fax: +43 1 61433 - 5<br />

Email: info@aeschreder.at<br />

www.aeschreder.at<br />

AKTUELLES<br />

Im Bereich der Wege, Straßen und Plätze<br />

wurden die LED-Leuchtentypen Calla LED<br />

und Senso, auf den Parkplätzen wurde der<br />

LED-Scheinwerfer Neos 1 LED eingesetzt.<br />

Insgesamt wurden in der ersten Ausbaustufe<br />

73 Leuchten auf dem Gelände installiert. Der<br />

weitere Ausbau der Anlage erfolgt heuer.<br />

Flexible Steuerung<br />

Die vom Auftraggeber gewünschte Möglichkeit<br />

der flexiblen Steuerung der gesamten<br />

Anlage wurde mit dem Schréder Telemanagementsystem<br />

„OWLET“ ausgeführt. Mit diesem<br />

Telemanagementsystem können folgende<br />

Funktionen gesteuert und überwacht werden:<br />

- Ein- und Ausschaltzeitpunkte<br />

- Absenkung der Beleuchtungsstärke<br />

- Programmierung von beliebigen Beleuchtungssituationen<br />

Schréder - OWLET Telemanagement<br />

Da jede Leuchte mit einem eigenen Empfänger<br />

ausgestattet ist, kann man jede einzelne<br />

Leuchte bzw. ganze Teilbereiche der Anlage<br />

steuern. Die Programmierung erfolgt über<br />

einen zentralen Computer. Sämtliche Anlagenparameter<br />

können zusätzlich über ein<br />

Smartphone oder einen Tablet-PC gesteuert<br />

werden.<br />

Der Betreiber der Anlage stellt dieser, von<br />

AE Schréder konzipierten Anlage, ein hervorragendes<br />

Zeugnis aus.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

15


16 WASSER/ABWASSER<br />

Gewässerschutz für die nächste Generation<br />

Seit dem Startschuss von Obmann Vzbgm.<br />

Karl Reiterer zu Jahresbeginn 2010 wurde<br />

von der Arbeitsgemeinschaft VKA Ternitz –<br />

Alpine – Ginzler – Landsteiner mit Hochdruck<br />

an der Errichtung der biologischen Reinigungsanlage<br />

in Ternitz gearbeitet. Bereits am<br />

1. November 2011, nach nur 21 Monaten Bauzeit,<br />

konnte die Kläranlage fertiggestellt und<br />

die Funktionsmeldung an die Förderstellen<br />

des Bundes und Landes NÖ weitergeleitet<br />

werden.<br />

Das Projekt von DI Schattovits sieht die Erweiterung<br />

der Kläranlage von 32.000 EW auf<br />

41.000 EW vor. Durch die Neuerrichtung von<br />

Die NÖ Energie- und Umweltagentur bietet –<br />

in Kooperation mit der ÖVGW (Österreichische<br />

Vereinigung für das Gas- und Wasserfach)<br />

und dem Amt der NÖ Landesregierung<br />

– Ausbildungen für BetreiberInnen von kleinen<br />

Wasserversorgungsanlagen an. Die<br />

nächs ten Kurse finden am 6. September in St.<br />

Pölten und von 17. bis 19. September in der<br />

Nähe von Zwettl statt.<br />

Sauberes Wasser ist unser wertvollstes Gut.<br />

Dementsprechend hoch sind die Anforderungen<br />

an das Trinkwasser, die in Österreich<br />

durch das Lebensmittelrecht und die Trinkwasserverordnung<br />

geregelt sind und die für<br />

alle öffentlichen WasserversorgerInnen gelten.<br />

Darunter fallen alle Personen, die Wasser<br />

an Dritte abgeben oder Trinkwasser in einem<br />

Lebensmittelbetrieb verwenden.<br />

Um kleinere und mittlere WasserversorgerInnen<br />

zu schulen, veranstaltet die Energie- und<br />

Umweltagentur Kurse, die speziell auf die<br />

Anforderungen von BetreiberInnen dieser<br />

Anlagen abgestimmt sind. Darunter sind oftmals<br />

nicht nur Genossenschaften und Wassergemeinschaften,<br />

sondern auch Heurigenund<br />

Buschenschankbetriebe, Ab Hof-Verkäufer,<br />

Direktvermarkter oder Beherbergungsbetriebe.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

2 Belebungsbecken und 2 Nachklärbecken<br />

wurde die Kläranlage an den neuesten Stand<br />

der Technik angepasst und die Reinigungsleistung<br />

wesentlich verbessert.<br />

Das Herzstück der Anlage ist die fast 500<br />

m² große Mehrzweckhalle, in der die maschinelle<br />

Ausrüstung für die Schlammbehandlung,<br />

die Waschanlage für das Kanalräumgut<br />

sowie die Übernahmestation für<br />

häusliche Senkgrubeninhalte untergebracht<br />

sind. In diesem Gebäude befinden sich<br />

außerdem die Werkstatt, ein Labor sowie die<br />

Gebläsestation für die Luftversorgung der<br />

Belebungsanlage.<br />

Schulungen für<br />

WasserversorgerInnen<br />

Foto, Quelle: Monika Kupka, „die umweltberatung“<br />

Mit dem im Betriebsgebäude aufgestellten<br />

Blockheizkraftwerk wird das bei der<br />

Schlammfaulung entstehende Methangas zur<br />

Erzeugung von elektrischer und thermischer<br />

Energie genutzt. Dazu steht ein Gasmotor für<br />

die Erzeugung von 60 kW elektrischer Energie<br />

sowie ein Gasbrenner zur Wärmeerzeugung<br />

zur Verfügung. Wie im seit Jänner <strong>2012</strong><br />

laufenden Probebetrieb dokumentiert ist, wird<br />

pro Tag bis zu 1.400 kWh elektrische Energie<br />

erzeugt, das ist mehr als die Hälfte des Strombedarfs<br />

auf der Kläranlage. „Diese Energiemenge<br />

würde ausreichen, um 100 Einfamilienhäuser<br />

oder 150 Wohnungen mit elektrischem<br />

Strom zu versorgen“, ergänzt Verbandsobmann<br />

Vzbgm. Karl Reiterer.<br />

Für die in 2 Bauabschnitten errichtete Belebungsanlage,<br />

zwei Rundbecken mit jeweils<br />

25 m Durchmesser sowie die beiden Nachklärbecken<br />

mit 27,5 m Durchmesser, waren<br />

Erdbewegungen von über 20.000 m³ Aushubmaterial<br />

nötig. Insgesamt wurden mehr als<br />

2.500 m³ Beton verarbeitet und fast 4 km Leitungen<br />

und Kanäle unterirdisch verlegt.<br />

Die Baukosten für die Errichtung der Verbandskläranlage<br />

betragen rund € 7.700.000.<br />

Einschließlich der <strong>Ausgabe</strong>n für die Vorarbeiten,<br />

die Örtliche Bauaufsicht und den Nebenkosten<br />

ist mit Gesamtinvestitionskosten von<br />

etwas mehr als 8 Millionen € zu rechnen.<br />

Mit einen Tag der offenen Tür am 7. September<br />

<strong>2012</strong> geht die modernste Anlage zur<br />

Abwasserreinigung der NÖ Südregion offiziell<br />

in Betrieb. Dadurch ist garantiert, dass der<br />

Abwasserverband Mittleres Schwarzatal auch<br />

für die kommenden Generationen einen wesentlichen<br />

Beitrag für den Umwelt- und Gewässerschutz<br />

leisten kann.<br />

Die nächsten Schulungen finden im September<br />

statt:<br />

Grundunterweisung: Basis-Ausbildung, Donnerstag,<br />

6. September <strong>2012</strong>, 9-17 Uhr, St. Pölten,<br />

Kostenbeitrag: € 90,–.<br />

Dieser Kurs gilt als fachliche Schulung des<br />

Personals für Wasserversorgungsanlagen, die<br />

bis zu 10 m³ Trinkwasser pro Tag abgeben.<br />

Wasserwartkurs: vertiefte Basis-Ausbildung<br />

Montag, 17. September <strong>2012</strong> bis Mittwoch,<br />

19. September <strong>2012</strong>, in Friedersbach bei<br />

Zwettl, Kostenbeitrag: € 265,–.<br />

Der Wasserwartkurs richtet sich an Personen,<br />

die für den Betrieb von Wasserversorgungsanlagen<br />

verantwortlich sind. Solche Anlagen<br />

geben mehr als 10 m 3 und bis zu 100 m 3 Wasser<br />

pro Tag ab und versorgen zwischen 50<br />

und 500 Personen. Die Seminare werden in<br />

Kooperation mit der ÖVGW (Österreichische<br />

Vereinigung für das Gas- und Wasserfach)<br />

und dem Amt der NÖ Landesregierung – Abteilung<br />

Umwelthygiene von der Energie- und<br />

Umweltagentur NÖ organisiert.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

Energie- und Umweltagentur NÖ, Grenzgasse<br />

10, 3100 St. Pölten.<br />

www.enu.at/veranstaltungen, 02742 219 19<br />

oder office@enu.at


Neues Spritzguss-Zubehör für leichteres Arbeiten<br />

Die Firma Bauernfeind ist als<br />

österreichischer Rohrproduzent<br />

ständig bemüht, seinen Kunden<br />

ein innovatives und qualitativ<br />

hochwertiges Rohrsystem anzubieten.<br />

Das neue System der PP-MEGA-Formstücke im Überblick<br />

Aus diesem Grund wurde heuer<br />

viel Zeit und Geld in die Entwicklung<br />

und Fertigung der neuen<br />

Spritzguss-Serien DN/ID 100<br />

und 150 investiert, damit sich das<br />

Unternehmen auch weiterhin im<br />

Rohrsektor stark behaupten kann.<br />

Spritzguss-Zubehör mit<br />

KnowHow<br />

Bei der Entwicklung der<br />

neuen Spritzguss-Formteile<br />

wurde besonders darauf geachtet,<br />

dass die Handhabung<br />

für die Kunden auf der Baustelle<br />

vereinfacht wird.<br />

Die neuen Spritzguss-<br />

Formteile DN/ID 100 und 150<br />

mm sind beidseitig gemufft.<br />

Dies ist vor allem bei Sammelleitungen<br />

zB.: Dachrinnenabwasser<br />

und Dränageleitungen<br />

oder bei Rohrstrecken,<br />

bei denen zahlreiche<br />

Formstücke benötigt<br />

werden, ein entscheidender<br />

Vorteil. Denn vorher<br />

benötigte man verschiedensten<br />

Längen an PVC-Rohren<br />

oder zahlreiche Verbindungsmuffen,<br />

um eine Rohrleitung<br />

zu bauen. Jetzt<br />

benötigt man nur mehr die<br />

PP-MEGA-Rohre mit 3 m<br />

oder 6 m und die neuen<br />

Spritzguss-Formteile. Dabei<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

werden die benötigten Rohrlängen<br />

einfach von der 6 m Rohrstange<br />

abgelängt und zwischen<br />

den Formstücken eingebaut.<br />

Durch diese Arbeitsweise kann<br />

man Rohr um Rohr und Formteile<br />

um Formteile einfach und schnell<br />

verlegen, ohne dabei unnötige<br />

Rohrabfälle zu produzieren.<br />

Weiters bietet die Firma Bauernfeind<br />

ein einheitliches Muffensystem<br />

für die gesamten PP-ME-<br />

GA-Rohr und PP- MEGA-Drän<br />

Die Rohrstücke werden passgenau zugeschnitten<br />

Einheitliches Muffensystem für das gesamte<br />

Rohre und Dränagensystem<br />

Systeme an. Diese Vereinheitlichung<br />

wurde auch bei den Formstücken<br />

fortgeführt. Dadurch können<br />

sämtliche Formstücke gleichzeitig<br />

für Rohre und Dränagen<br />

eingesetzt werden.<br />

PP-MEGA-Rohr<br />

������������������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������������<br />

�������������������������������� ��������������������������������������������<br />

��������<br />

��<br />

�����������������������<br />

������������������� ������<br />

���<br />

��������������������<br />

��<br />

PPP-MEGA-Drän<br />

P-MEGA-Dr<br />

ä än<br />

WASSER/ABWASSER<br />

Dieses einheitliche System für<br />

Rohre und Dränagen und der<br />

Wegfall der verschiedenen Kurzlängen<br />

ersparen dem Kunden viel<br />

unnötigen Ärger aber auch viele<br />

Kosten durch eine stark vereinfachte<br />

Lagerhaltung.<br />

„Das Hochlastrohr S22“<br />

Spritzguss-Formstücke<br />

ormstücke<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

���������������������������������� ������������������ ���������������<br />

��������������������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

��������������<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

������<br />

Vorteil<br />

e:<br />

��������������������������������������������<br />

��������<br />

�<br />

����������������������������������������������<br />

��������������������������������������������<br />

Eine zusätzliche Weiterentwicklung<br />

wurde beim kleinsten<br />

Rohr vollzogen. Das PP-<br />

MEGA-Rohr und Drän DN/ID<br />

100 mm gibt es in Zukunft<br />

auch mit der Ringsteifigkeit<br />

S22 und verstärkter Innenwand.<br />

Die Ringsteifigkeit ist daher<br />

mehr als das 5-fache höher,<br />

als beim herkömmlichen PVC-<br />

Rohr SN4. Dies ist besonders<br />

bei starken Belastungen von<br />

großem Vorteil. Außerdem bietet<br />

die verstärkte Innenschicht<br />

eine höhere Abriebssicherheit.<br />

Mehr Information über unsere<br />

Neuheiten und Produkte<br />

finden Sie unter www.bauernfeind.co.at<br />

oder erhalten Sie<br />

unter 07277/2598.<br />

BBAUERNFEIND<br />

A U E R<br />

R N F E I N D<br />

B<br />

Der österreichische Rohrproduzent<br />

bauernfeind<br />

����������������������������������������������������������������<br />

S12<br />

����������������������������������������������������������������������<br />

�������������<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

������<br />

���<br />

������������������������������������<br />

��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ���<br />

�����<br />

NEU<br />

���������<br />

����������������������������������� �����<br />

�����������<br />

���<br />

www.bauernfeind.co.at www.<br />

.co.at 0<br />

72 77<br />

/<br />

25<br />

25 98<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

17


18 ENERGIE<br />

Initiative „Licht“ on tour<br />

Die Hoch-Zeit der Glühbirne ist vorüber.<br />

Neue Lampentechnologien, die energieeffizienter<br />

und kostensparender sind, erobern den<br />

Markt – und die Gemeinden.<br />

Die Roadshow „Neue kommunale Beleuchtung“<br />

geht im September bereits zum dritten<br />

Mal auf Tour durch Österreich. Mehr als 1.000<br />

zufriedene Teilnehmer/innen waren in den<br />

ersten beiden Durchgängen von der Professionalität<br />

und vom individuellen Service angetan.<br />

Das Thema „Licht“ rückte vor zwei Jahren<br />

verstärkt in den Fokus, nachdem von der EU<br />

die ErP-Richtlinie (Energy-related Products)<br />

verabschiedet wurde, die bis 2017 vorsieht, in<br />

der öffentlichen Innen- und Außenbeleuchtung<br />

veraltete Technologien umzurüsten. Der<br />

Austausch ineffizienter Beleuchtung in Österreich<br />

wird dabei maßgeblich zur Erreichung<br />

der klimapolitischen Ziele beitragen, denn die<br />

CO2-Emissionen reduzieren sich um rund 1,8<br />

Mio. Tonnen pro Jahr.<br />

Modernes Licht für Österreichs Gemeinden<br />

Die Veranstaltungsreihe „Kommunale Beleuchtung:<br />

Innovativ, nachhaltig und leistbar“<br />

wird von der UFH-Altlampen GmbH gemeinsam<br />

mit dem FEEI – Fachverband der Elektround<br />

Elektronikindustrie, dem Österreichischen<br />

Gemeindebund, der Kommunalkredit<br />

Austria und der Bundesinnung der Elektriker<br />

veranstaltet. Im Rahmen der Roadshows 2010<br />

und 2011 folgten bereits mehr als 1.000 Vertreter/innen<br />

aus Städten und Gemeinden der<br />

Einladung.<br />

Im Rahmen dieser Informationsveranstaltungen<br />

erklären Licht-Experten/innen aktuel-<br />

Seit 1. Juli dürfen Kühl- und Gefriergeräte,<br />

die besonders viel Strom verbrauchen,<br />

nicht mehr in den Handel.<br />

Geräte der Energieeffizienzklasse<br />

A, die sich bereits im Handel befinden,<br />

dürfen nur noch abverkauft<br />

werden. Für den Klimaschutz ist das<br />

ein wichtiger Beitrag: Denn die energieeffizientesten<br />

Kühlgeräte, die<br />

derzeit auf dem Markt sind (Kategorie<br />

A+++), verbrauchen um rund 60<br />

Prozent weniger Strom als die nun<br />

auslaufenden A-Geräte. Bei der<br />

zweitbesten Kategorie A++ beträgt<br />

die Ersparnis rund 40 Prozent.<br />

Seit 1. Juli müssen sämtliche in Europa<br />

produzierten bzw. importierten<br />

Geräte zumindest die Klasse A+ erfüllen.<br />

„Energiefresser“ der Klassen<br />

B, C und D sind schon zu früheren<br />

Zeitpunkten aus dem Handel verschwunden.<br />

Tipp des Umweltministeriums:<br />

Beim Kauf eines neuen<br />

Kühl- und Gefriergeräts sollte man<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

le Trends und zeigen Einsparpotenziale auf,<br />

die sich durch raschen Umstieg auf energieeffizientere<br />

Technologien ergeben. Wirtschaftlichkeit,<br />

Amortisation und Nachhaltigkeit<br />

werden anhand von Best-Practice-Beispielen<br />

für Innen- und Außenbeleuchtung demonstriert.<br />

Experten/innen beraten über Auswahl<br />

und Zugang der richtigen Finanzierung und<br />

Förderung.<br />

Mehr Licht – weniger Kosten<br />

Die Initiative zeigt deutlich, dass der Umstieg<br />

auf moderne Beleuchtung nicht nur mit<br />

Kosten, sondern gleichzeitig auch mit Chancen<br />

verbunden ist: Das Energieeinsparungspotenzial<br />

einer durchschnittlichen Gemeinde<br />

durch die Umrüstung auf moderne Beleuchtungskörper<br />

liegt bei bis zu 50 Prozent, die<br />

Kostenersparnis bei 30 Prozent. Damit rechnet<br />

sich in jedem Fall die Investition.<br />

Aus für die „Stromfresser“ unter den Kühl- und Gefriergeräten<br />

Als Kompetenzzentrum für das kommunale<br />

und infrastrukturnahe Projektgeschäft hat die<br />

Kommunalkredit seit Beginn der Roadshow<br />

mit der Finanzierungsinitiative „Licht“ eine<br />

Aktion initiiert, die sich für Gemeinden und<br />

Städte rechnet. Um anstehende Innen- und<br />

Außenbeleuchtungsprojekte umzusetzen und<br />

gleichzeitig auf Sicht Kosten zu sparen, macht<br />

es Sinn, sich mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen.<br />

Ob ein eher kleineres Projekt<br />

angedacht wird oder die gesamte Straßenbeleuchtung<br />

erneuert werden sollte, es gibt<br />

maßgeschneiderte Varianten. Dabei kooperiert<br />

die Kommunalkredit mit Energieversorgungsunternehmen<br />

und Lichtanbietern. Ferner<br />

gibt es unter bestimmen Gesichtspunkten<br />

auch die Möglichkeit, für die geplante Investition<br />

eine Förderung zu erhalten.<br />

Mehr Informationen zum Thema finden Sie<br />

unter www.kommunalkredit.at, www.gemeindebund.at,<br />

www.feei.at<br />

auf jeden Fall ein wirklich effizientes<br />

Gerät der Klasse A+++ oder A++<br />

wählen. Selbst die im Handel erhältlichen<br />

Geräte der Klasse A+ entsprechen<br />

keineswegs mehr dem Stand<br />

der Technik.<br />

Kühl- und Gefriergeräte sind rund<br />

um die Uhr im Einsatz. Bei ihnen<br />

verbirgt sich daher großes Stromsparpotenzial,<br />

dessen Nutzung sich<br />

auch finanziell bemerkbar macht.<br />

Über eine Lebensdauer von 15 Jahren<br />

spart man durch den Kauf eines<br />

haushaltsüblichen Gerätes der Top-<br />

Kategorie A+++ rund 680 Euro gegenüber<br />

einem A-Gerät. Zwischen<br />

den Kategorien A++ und A beträgt<br />

die Ersparnis etwa 470 Euro.<br />

Alte Kühlgeräte haben ausgedient: Seit<br />

1. Juli dürfen Geräte der Klasse A nicht<br />

mehr in den Handel<br />

Foto: Karl-Heinz Laube/pixelio.de<br />

Foto: THORN


Alle Fotos GartenTech: Wolfgang Slaby GartenTech<br />

<strong>2012</strong><br />

Auf Initiative der MA 48, in der Stadt Wien<br />

zuständig für den Einkauf von technischen<br />

Geräten und Fahrzeugen, fand in Zusammenarbeit<br />

mit anderen Magistratsabteilungen am<br />

20. und 21. Juni die „GartenTech <strong>2012</strong>“ statt.<br />

Die Fachschau für Kommunalgeräte, die von<br />

der Stadt Wien zur Betreuung und Pflege von<br />

E-Mobilität – das heurige Motto der GartenTech<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

Wiens Grünflächen, Wäldern, Wiesen und<br />

Parks eingesetzt werden, ging wie jedes Jahr<br />

beim Ernst-Happel-Stadion über die Bühne.<br />

„Die Stadt Wien legt größten Wert auf den Einsatz<br />

von umweltfreundlichen Geräten, der ökologische<br />

Aspekt ist uns sowohl bei der Anschaffung<br />

als auch im laufenden Betrieb ein zentrales<br />

Anliegen. Es freut mich besonders, dass die<br />

E-Mobilität mit den ausgestellten E-Fahrzeugen<br />

auch hier einen so großen Stellenwert bei<br />

den Ausstellern einnimmt“, so Umweltstadt-<br />

GARTENTECH<br />

rätin Ulli Sima bei der Eröffnung. Josef Thon,<br />

Leiter der in Wien für den Einkauf von technischen<br />

Geräten und Fahrzeugen zuständigen<br />

MA 48, betonte die gestiegenen Anforderungen<br />

an die Herstellerfirmen: „Die „Garten-<br />

Tech“ bietet den Kunden, also den verschiedenen<br />

Magistratsabteilungen, die Möglichkeit,<br />

ihre Wünsche im Sinne des Umweltschutzes direkt<br />

bei den Herstellern zu deponieren. Somit<br />

können ökologische und gleichzeitig auch<br />

praktische Lösungen gemeinsam erarbeitet<br />

werden.“ Für die Betreuung<br />

der rund 20.000.000<br />

Quadratmeter Grünfläche<br />

in Wien setzt die Stadt<br />

derzeit rund 200 Rasentraktoren<br />

und<br />

Großflächenmäher, 600<br />

Handrasenmäher und<br />

1.000 Forstgeräte wie Motorsägen<br />

und Heckenscheren<br />

sowie 150 Muli-<br />

Kleinfahrzeuge ein.<br />

Aussteller spenden über<br />

20.000 Euro für soziale<br />

Projekte<br />

Die bei der GartenTech<br />

ausstellenden Firmen –<br />

heuer insgesamt 41 –<br />

spenden traditionellerweise<br />

für einen guten<br />

Zweck. Umweltstadträtin<br />

Sima übergab dieses Jahr<br />

Kicker-Legende Herbert<br />

„Schneckerl“ Prohaska,<br />

Willi Resetarits und Alfred<br />

Dorfer Schecks in<br />

der Höhe von je 6.833,33<br />

Euro für soziale Projekte.<br />

Alfred Dorfer unterstützt<br />

damit den Fond Dorfer<br />

für bedürftige Studenten,<br />

Prohaska eine sozial bedürftige<br />

Familie und Willi<br />

Resetarits „sein“ Integrationshaus.<br />

Der neue smart fortwo electric drive www.pappas.at<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

19


20 GARTENTECH<br />

Dipl. Ing. Josef Thon (MA 48) „besetzte“ auch heuer wieder die Fahrzeuge von<br />

John Deere. www.johndeere.at<br />

Stefan Lösch von Berger-Maschinen Schwanenstadt präsentierte u.a. auch die<br />

Johnston Kehrmaschine: VT 650 18 t mit 250 PS aufgebaut auf einem MAN.<br />

www.berger-maschinen.at<br />

Dipl. Ing. Josef Thon und Ing. Gerhard Zisch von MAN.<br />

www.mantruckandbus.at<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

www.kahlbacher.com<br />

M-U-T gewinnt – und mit ihr alle anderen! Denn die Hochdruckspül und Saugefahrzeuge<br />

Type 229 der M-U-T verfügen über eine eingebaute Wasserrückgewinnungsanlage,<br />

die es ermöglicht das aufgenommene Schmutzwasser erneut zur Kanalspülung<br />

zu verwenden. Dies spart nicht nur Zeit und Geld sondern ist auch umweltschonend<br />

da kein Trinkwasser vergeudet wird und somit ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung<br />

unserer überaus wichtigen Ressource Wasser geleistet wird. www.m-u-t.at<br />

www.pappas.at


Stangl Reinigungs- und Kommunaltechnik war wieder mit Hako-Maschinen und<br />

Multicar-Fahrzeugen für vielseitige Einsätze vertreten.<br />

www.kommunalmaschinen.at<br />

Auch die Kommunalprofis Geotrac und Unitrac von Lindner waren auf der Gartentech<br />

vertreten. www.lindner-traktoren.at<br />

Stadträtin Ulli Sima, Herbert Prochaska und Alfred Dorfer überreichen eine<br />

großzügige Spende und machen es sich auf dem brandneuen TORO Groundsmaster<br />

3400 am Stand der Prochaska Handels GmbH bequem. www.prochaska.eu<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

Verlässliche Partner der MA 48<br />

GARTENTECH<br />

Hoher Besuch und Begeisterung bei AZ-TECH: Dipl.-Ing. Josef Thon (Leiter MA<br />

48, dritter v.l. im Bild) mit dem AZ-TECH Führungsteam (Hannes Ninaus, Irmgard<br />

Jahn, Mag. Siegwald Töfferl). www.az-tech.at<br />

www.springer.eu<br />

MA48er Erich Koza neben Josef Thon auf dem neuen TORO Groundsmaster<br />

3400 und Prochaska-Geschäftsführer Dr. Andreas Heger haben auch bei 35°<br />

eine super Laune bei der Gartentech <strong>2012</strong>. www.prochaska.eu<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

21


22 Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis<br />

A<br />

Abfallentsorgung<br />

AVE Österreich GmbH<br />

4063 Hörsching, Flughafenstraße 8<br />

Telefon 050/283-0, Fax-DW 4212<br />

eMail: oesterreich@ave.at<br />

www.ave.at<br />

AVE Österreich GmbH Standorte:<br />

Andrichsfurt<br />

4754 Andrichsfurt, Furth 41<br />

Telefon 050/283 220, Fax-DW 2210<br />

eMail: andrichsfurt@ave.at<br />

Bad Ischl<br />

4821 Bad Ischl, Sulzbach 212<br />

Telefon 050/283 200, Fax-DW 2010<br />

eMail: badischl@ave.at<br />

Bad Mitterndorf<br />

8983 Bad Mitterndorf, Zauchen 156<br />

Telefon 050/283 300, Fax-DW 3010<br />

eMail: badmitterndorf@ave.at<br />

Braunau<br />

5280 Braunau, Industriezeile 30<br />

Telefon 050/283 260, Fax-DW 2610<br />

eMail: braunau@ave.at<br />

Fürnitz<br />

9586 Fürnitz, Industriestraße 16<br />

Telefon 050/283 670, Fax-DW 6710<br />

eMail: fuernitz@ave.at<br />

Gleisdorf<br />

8200 Gleisdorf, Mühlgasse 79 - 81<br />

Telefon 050/283 310, Fax-DW 3110<br />

eMail: gleisdorf@ave.at<br />

Hörsching<br />

4063 Hörsching, Flughafenstraße 8<br />

Telefon 050/283 420, Fax-DW 4210<br />

eMail: hoersching@ave.at<br />

Katsdorf<br />

4223 Katsdorf, Ruhstetten 58<br />

Telefon 050/283 460, Fax-DW 4610<br />

eMail: katsdorf@ave.at<br />

Kitzbühel<br />

6370 Kitzbühel, St. Johannerstraße 47<br />

Telefon 050/283 270, Fax-DW 2710<br />

eMail: kitzbuehel@ave.at<br />

Lenzing<br />

4860 Lenzing, p.A. Lenzing AG<br />

Telefon 050/283 560, Fax-DW 5610<br />

eMail: lenzing@ave.at<br />

Linz<br />

4020 Linz, Köglstraße 10<br />

Telefon 050/283 400, Fax-DW 4010<br />

4030 Linz, Bäckermühlweg 46<br />

Telefon 050/283 410, Fax-DW 4110<br />

eMail: linz@ave.at<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Mühldorf<br />

9814 Mühldorf, Gewerbegebiet 1<br />

Telefon 050/283 660, Fax-DW 6610<br />

eMail: muehldorf@ave.at<br />

Ötztal<br />

6430 Ötztal, Wiesrainstraße 29<br />

Telefon 050/283 510, Fax-DW 5110<br />

eMail: oetztal@ave.at<br />

Redlham<br />

4846 Redlham, Gewerbepark West 40<br />

Telefon 050/283 150, Fax-DW 1510<br />

eMail: redlham@ave.at<br />

Salzburg<br />

5020 Salzburg, Rettenlackstraße 2<br />

Telefon 050/283 250, Fax-DW 2510<br />

eMail: salzburg@ave.at<br />

Steyr<br />

4400 Steyr, W.-Schaumbergerstraße 2<br />

Haagerstraße 64-68<br />

Telefon 050/283 450, Fax-DW 4510<br />

eMail: steyr@ave.at<br />

St. Pölten<br />

3100 St. Pölten, Linzer Straße 80<br />

Telefon 050/283 500, Fax-DW 5010<br />

eMail: stpoelten@ave.at<br />

Timelkam<br />

4850 Timelkam, Mühlfeld 2<br />

Telefon 050/283 180, Fax-DW 1810<br />

eMail: timelkam@ave.at<br />

Wels<br />

4600 Wels, Boschstr. 34a<br />

Telefon 050/283 710, Fax-DW 7110<br />

4600 Wels, Mitterhoferstraße 100<br />

Telefon 050/283 700, Fax-DW 7010<br />

eMail: wels@ave.at<br />

Wien<br />

1110 Wien, Wildpretstraße 25<br />

1220 Wien, Gotramgasse 6<br />

Telefon 050/283 600, Fax-DW 6010<br />

eMail: wien@ave.at<br />

Zirl<br />

6170 Zirl, Salzstraße 5a<br />

Telefon 050/283 530, Fax-DW 5310<br />

eMail: zirl@ave.at<br />

TEXTLINK und<br />

BANNERWERBUNG<br />

mit direktem<br />

Link zu Ihrer Homepage auf<br />

www.buergermeisterzeitung.at<br />

Kein Problem! Tel.: 01/47 686-27


Absperrungen/Poller<br />

Moravia Verkehrssicherung GmbH<br />

1030 Wien, Boerhaavegasse 7<br />

Kontakt: Günther Svoboda<br />

Telefon 01/7134724<br />

Fax 01/7130378<br />

eMail: service@moravia.at<br />

www.moravia.at<br />

B<br />

Berufs-PSA-Business-Kleidung<br />

Ötscher Berufskleidung Götzl GmbH<br />

3300 Amstetten<br />

Ötscherplatz 1<br />

Kontakt: Herr Dipl.-Ing. Jäger<br />

Telefon 07472/647 44-0, Fax-DW 48<br />

eMail: info@oetscher.com<br />

www.oetscher.com<br />

www.onlineshop-oetscher.com<br />

Bürgermeisterpension<br />

VBV-Pensionskasse AG<br />

1020 Wien<br />

Obere Donaustraße 49 - 53<br />

Kontakt: Manfred Sirny<br />

Telefon 01/240 10-0<br />

Fax 01/240 10-7280<br />

eMail: office@vbv.at<br />

www.vbv.at<br />

E<br />

Energie-Contracting<br />

Bioenergie Niederösterreich Gen.m.b.H.<br />

3100 St. Pölten,<br />

Bräuhausgasse 3<br />

Kontakt: Dipl.Ing. Christian Mayerhofer<br />

Telefon 02742/35 22 34-0<br />

Fax-DW 4<br />

eMail: office@bioenergie-noe.at<br />

www.agrarplus.at<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis<br />

Energie-Beratung<br />

Agrar Plus Ges.m.b.H.<br />

3100 St. Pölten<br />

Bräuhausgasse 3<br />

Kontakt: Dipl.Ing. Christian Mayerhofer<br />

Telefon 02742/35 22 34-0<br />

Fax-DW 4<br />

eMail: office@agrarplus.at<br />

www.agrarplus.at<br />

F<br />

Fahnen<br />

Fahnen-Gärtner GmbH<br />

5730 Mittersill<br />

Kürsingerdamm 6<br />

Kontakt: Elisabeth Proßegger<br />

Telefon 06562/6247-0<br />

Fax 06562/6247-7<br />

eMail: office@fahnen-gaertner.com<br />

www.fahnen-gaertner.com<br />

Finanzierung<br />

Kommunalfinanzierung und Finanzberatung<br />

HYPO NOE Gruppe Bank AG<br />

Public Finance<br />

3100 St. Pölten<br />

Kremser Gasse 20<br />

Kontakt:<br />

Stv. Vorstand DI Wolfgang Viehauser<br />

Telefon +43 (0) 5 90 910-1382<br />

eMail: wolfgang.viehauser@hyponoe.at<br />

www.hyponoe.at<br />

K<br />

Kanalreinigung<br />

Franz Sturmbauer Ges.m.b.H.<br />

4060 Leonding, Aichbergstraße 31<br />

Kontakt: Franz Sturmbauer<br />

Telefon 0732/78 10 00<br />

Fax 0732/777 20 17<br />

www.sturmbauer.at<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

23


24 Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis<br />

Kommunalgeräte<br />

Franz Hauer GmbH & CoKG<br />

3125 Statzendorf<br />

Werksstraße 6<br />

Kontakt: Ing. Josef Engelhart<br />

Telefon 02786/7104-627<br />

Fax 02786/7104-15<br />

eMail: technik@hfl.co.at<br />

www.hfl.co.at<br />

Kommunalmaschinen und -geräte<br />

Toro | Kioti | Wiedenmann | Canycom<br />

PROCHASKA Handels GMBH<br />

1210 Wien<br />

Pilzgasse 31<br />

Kontakt: Dr. Andreas Heger<br />

(Geschäftsführer)<br />

Telefon 01/278 51 00<br />

Fax 01/278 51 00-20<br />

eMail: sales@prochaska.eu<br />

www.prochaska.eu<br />

Kommunalmaschinen und -geräte<br />

AZ-TECH Austrowaren Zimmer HandelsgmbH<br />

1230 Wien, Carlbergergasse 66<br />

Telefon 01/86303-6, Fax-240<br />

eMail: verkauf@az-tech.at<br />

www.az-tech.at<br />

Kommunal- & Industrietechnik zu folgenden<br />

Markenprodukten:<br />

ISEKI, HOLDER, BUCHER schörling, LADOG, MAN,<br />

EZ-GO, JACOBSEN, RANSOMES, MEGA, REDEXIM,<br />

EVERRIS, ECHO<br />

Prok. Hannes Ninaus<br />

Verkaufsleiter<br />

mobil 0664/619 66 50<br />

eMail: ninaus@az-tech.at<br />

Irmgard Jahn<br />

Leiterin Innendienst<br />

mobil 0664/564 66 37<br />

eMail: jahn@az-tech.at<br />

Servicestützpunkte:<br />

Zentrale:<br />

1230 Wien, Carlbergergasse 66<br />

Telefon 01/86303 - 4<br />

Fax 01/86303 - 270<br />

eMail: service@zimmer.at<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Stützpunkt Leonding:<br />

4060 Leonding, Paschinger Straße 34<br />

Telefon 0664/619 66 52, Fax 0732/678650<br />

eMail: leonding@zimmer.at<br />

Stützpunkt Obertrum:<br />

5162 Obertrum am See, Außerwall 5a<br />

Telefon 06219/7232, Fax 06219/7395<br />

Telefon 0664/545 95 24<br />

Stützpunkt Leibnitz:<br />

AZ TECHNIK Inh. Helmut Potnik<br />

8435 Wagna-Leibnitz, Marburgerstraße 109<br />

Telefon + Fax 03452/71561<br />

eMail: az-technik@gmx.at<br />

Stützpunkt Klagenfurt:<br />

9020 Klagenfurt, Rosentaler Straße 48<br />

Telefon 0664/176 53 89, Fax 0463/507 97 915<br />

Kommunaltraktoren<br />

CNH Österreich GmbH<br />

4300 St. Valentin<br />

Steyrer Straße 32<br />

Kontakt: August Schönhuber<br />

Telefon 0676/88<strong>08</strong>6 333<br />

Fax 07435/500-381<br />

eMail: august.schoenhuber@cnh.com<br />

www.steyr-traktoren.com<br />

www.caseih.com<br />

Kommunaltraktoren<br />

Traktorenwerk Lindner Ges.m.b.H.<br />

6250 Kundl<br />

Ing. Hermann-Lindner Straße 4<br />

Kontakt: Mag. Markus Inwinkl<br />

Telefon 05338/7420-110, Fax-DW 333<br />

eMail: verkauf@lindner-traktoren.at<br />

www.lindner-traktoren.at<br />

Kunststoff-Rohrysteme<br />

Pipelife Austria GmbH & Co KG<br />

2355 Wiener Neudorf<br />

IZ-NÖ-SÜD, Straße 1, Obj. 27<br />

Kontakt: Zentrale<br />

Telefon 02236/6702-0<br />

Fax 02236/6702-670<br />

eMail: office@pipelife.at<br />

www.pipelife.at


Kunststoffrohrsysteme<br />

POLOPLAST GmbH & Co. KG<br />

4060 Leonding, Poloplaststraße 1<br />

Kontakt: Martin Winkler<br />

Leitung Verkauf Österreich<br />

Telefon 0732/38 86-0, Fax-DW 9<br />

eMail: verkauf.inland@poloplast.com<br />

www.poloplast.com<br />

Verkaufsteam Tiefbau<br />

Gebiet Wien, Burgenland, Niederösterreich<br />

Bernd Trost<br />

mobil 0664/82 75 176<br />

eMail: trost.bernd@poloplast.com<br />

Gebiet Oberösterreich, Niederösterreich West<br />

Rudolf Katzmayr<br />

mobil 0664/53 28 904<br />

eMail: katzmayr.rudolf@poloplast.com<br />

Gebiet Salzburg, Tirol Ost, Osttirol<br />

Ing. Hermann Troppmair<br />

mobil 0664/10 20 703<br />

eMail: troppmair.hermann@poloplast.com<br />

Gebiet Tirol West, Vorarlberg<br />

Ing. Peter Oparian<br />

mobil 0664/16 29 264<br />

eMail: oparian.peter@poloplast.com<br />

Gebiet Kärnten, Steiermark<br />

Ing. Manfred Trink<br />

mobil 0664/82 75 159<br />

eMail: trink.manfred@poloplast.com<br />

M<br />

money trend Verlag<br />

Monatsmagazine, Bücherprogramm<br />

money trend Verlag GesmbH<br />

3002 Purkersdorf, Wiener Straße 8<br />

1180 Wien, Kutschkergasse 42<br />

Kontakt Bücherprogramm: Marie-Luise Weege<br />

Telefon 01/476 86-13, Fax-DW 21<br />

Kontakt money trend: Zuzanna Stauffer<br />

Telefon 01/476 86-53, Fax-DW 21<br />

eMail: moneytrend@moneytrend.at<br />

www.moneytrend.at<br />

Kontakt ÖBZ: Wolfgang Slaby<br />

Telefon 01/476 86-27, Fax-DW 21<br />

eMail: oebz.slaby@webway.at<br />

www.buergermeisterzeitung.at<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis<br />

Müllwagen, Kehrmaschinen,<br />

Kanalreinigungsaufbauten, Transporter<br />

GAT GesmbH<br />

1220 Wien, Percostraße 22<br />

Kontakt: Dkfm. Wolf-Dieter Primavesi<br />

Telefon 01/258 99 90<br />

Fax 01/258 99 90-9<br />

eMail: office@gat.at<br />

www.gat.at<br />

P<br />

Pensionskasse<br />

Valida Pension AG<br />

1020 Wien, Ernst-Melchior-Gasse 22<br />

Kontakt:<br />

Pensionskassenlösungen<br />

für Bürgermeister und<br />

Vertragsbedienstete<br />

Telefon 01/316 48 1804<br />

Fax 01/316 48 66 1804<br />

Mag. Josef Rebhann<br />

eMail: josef.rebhann@valida.at<br />

www.valida.at<br />

Problemstoffbox<br />

Schnauer<br />

Raumzellenbau GmbH & Co KG<br />

3500 Krems<br />

Hafenstraße 57<br />

Kontakt: Alexander Schnauer<br />

Telefon 02732/888-222, Fax-DW 17<br />

eMail: garage@schnauer.at<br />

www.schnauer.at<br />

R<br />

Rohrsysteme<br />

Bauernfeind GmbH<br />

4730 Waizenkirchen<br />

Gewerbepark 2<br />

Kontakt: Dietmar Steinbruckner<br />

Telefon 07277/2598<br />

Fax 07277/2598-25<br />

eMail: office@bauernfeind.co.at<br />

www.bauernfeind.co.at<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

25


26 Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis<br />

S<br />

Schwimmbadtechnik<br />

BWT Austria GmbH<br />

5310 Mondsee, Walter-Simmer-Straße 4<br />

Kontakt: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Ettinger<br />

stv. Geschäftsführer<br />

Leitung Schwimmbadtechnik,<br />

Kundendienst<br />

Telefon 06232/5011-0<br />

Fax 06232/4058<br />

eMail: office@bwt.at<br />

www.bwt.at<br />

Spielplatz<br />

Katz & Klumpp Ges.m.b.H<br />

9586 Fürnitz bei Villach<br />

Kontakt: Mag. Hannsjörg Ritter<br />

Telefon 04257/2131-35<br />

Fax 04257/2131-75<br />

eMail: office@katzklumpp.at<br />

www.spielanlagen.at<br />

V<br />

Verkehrszeichen<br />

Forster Verkehrs- und Werbetechnik GmbH<br />

3340 Waidhofen/Ybbs<br />

Weyrer Straße 135<br />

Telefon 07442/501-0<br />

Kontakt: Sabine Felbauer DW 243<br />

Edith Herrnegger DW 238<br />

Christoph Wagner DW 346<br />

Fax 07442/501-200<br />

eMail: verkehrstechnik@forster.at<br />

www.forster.at<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

W<br />

Wasserrohrnetz-Optimierung<br />

50% Förderung – Digitaler Leitungskataster<br />

Netzinformationssystem, Wasserverlustanalyse, Lecksuche,<br />

Rohrnetzberechnung, Planerstellung<br />

SETEC Engineering GMBH & CO KG<br />

9020 Klagenfurt, Feldkirchner Straße 50<br />

Kontakt: Ing. Albin Planegger<br />

(Verkaufsleitung)<br />

Telefon 0463/58 <strong>08</strong>-0<br />

Fax-DW 5<br />

eMail: info@setec.at<br />

www.setec.at<br />

Wasserversorgung und Wasserentsorgung<br />

Duktus Tiroler Rohrsysteme GmbH<br />

6060 Hall in Tirol<br />

Innsbrucker Straße 51<br />

Kontakt: Prok. Thomas Schleicher<br />

Telefon 05223/503-0<br />

Fax 05223/43619<br />

eMail: thomas.schleicher@duktus.com<br />

www.duktus.com<br />

Winterdienstgeräte<br />

ZAUGG AG EGGIWIL<br />

CH-3537 Eggiwil/Schweiz, Holzmatt<br />

Kontakt: Benjamin Steiner<br />

Telefon +41 34 491 81 11<br />

Fax +41 34 491 81 71<br />

eMail: bsteiner@zaugg-ag.ch<br />

oder info@zaugg-ag.ch<br />

www.zaugg-ag.ch<br />

www.buergermeisterzeitung.at | www.buergermeisterzeitung.info<br />

Portal für Bund, Länder, Städte und Gemeinden


Bremsen ja, aber mit Maß und Ziel<br />

<strong>Ausgabe</strong>n kürzen, Schulden abbauen, Defizite reduzieren:<br />

Das sind die Hauptaufgaben, die die österreichischen<br />

Gemeinden auf ihrem Budgetpfad bis<br />

2016 erfüllen müssen. Die Bank Austria begleitet<br />

mit sachkundiger Beratung, dem „Kommunal-<br />

Forum“ und ihren bewährten Praxisplanern.<br />

Herr Figl, worum geht es bei<br />

der vielzitierten „Schuldenbremse“?<br />

Mit der Schuldenbremse soll<br />

das strukturelle Defizit in Österreich<br />

reduziert werden. Im Rahmen<br />

des vom Parlament Anfang<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

Juli verabschiedeten Stabilitäts -<br />

pakts sind jetzt nicht nur der<br />

Bund, sondern auch die Länder<br />

und Gemeinden dazu angehalten,<br />

die öffentliche Verschuldung<br />

bis Ende 2016 schrittweise zu verringern.<br />

Ab 2017 darf die jährli-<br />

Wolfgang Figl, Leiter Public Sector in der UniCredit Bank Austria AG<br />

Finanzverschuldung der Gemeinden: Veränderung in Prozent jeweils zum Vorjahr,<br />

ohne Wien. Quelle: Bericht über die öffentlichen Finanzen 2011 / Staatsschuldenausschuss<br />

Was steckt hinter der „Schuldenbremse“?<br />

che Neuverschuldung nicht mehr<br />

als 0,45 Prozent des österreichischen<br />

Bruttoinlandsprodukts betragen.<br />

Die Staatsschulden müssen<br />

auf die Maastricht-Vorgaben<br />

von maximal 60 Prozent des BIP<br />

zurückgeführt werden.<br />

Was bedeutet das für die Gemeinden?<br />

Sie müssen ihr strukturelles<br />

Defizit ab 2017 auf maximal 0,1<br />

Prozent begrenzt halten. Da<br />

könnte man jetzt meinen, dass<br />

das nicht unbedingt eine Herausforderung<br />

darstellt, weil die Gemeinden<br />

ohnehin schon seit 2010<br />

auf der Schuldenbremse stehen<br />

und damit zum Sparmeister der<br />

Nation geworden sind. Laut Rechnungshof<br />

haben sie 2011 sogar<br />

einen Überschuss von 0,15 Prozent<br />

des BIP oder rund 390 Millionen<br />

Euro erwirtschaftet. Einzeln<br />

betrachtet gibt es aber eine<br />

Reihe von Gemeinden, die sich<br />

bis 2017 sehr aktiv mit dem Thema<br />

strukturelles Defizit auseinandersetzen<br />

müssen.<br />

Wie weiß eine Gemeinde, ob<br />

sie ein strukturelles Defizit hat?<br />

Das lässt sich aus dem Rechnungsabschluss<br />

der Gemeinde<br />

herleiten. Das strukturelle Defizit<br />

ist die um den Effekt von Konjunkturschwankungen<br />

bereinigte<br />

AKTUELLES<br />

Zur Harmonisierung der europäischen Finanz- und Wirtschaftspolitik<br />

hat die EU 2011 eine neue wirtschaftspolitische Steuerungsarchitektur<br />

geschaffen, die den Stabilitäts- und Wachstumspakt von<br />

Maastricht ergänzt. Ziel ist die wirtschaftspolitische Stabilisierung<br />

des Euroraumes, um potenzielle finanzielle Krisen eines Staates<br />

frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten<br />

zu können. Damit sollen Konsequenzen vermieden werden,<br />

wie sie zum Beispiel aktuell in Griechenland zu beobachten sind.<br />

Die neue Steuerungsarchitektur führt u.a. dazu, dass auch in Österreich<br />

verstärkt Bemühungen gesetzt werden, das Budgetdefizit und<br />

vor allem die Staatsverschuldung wieder auf das Niveau zu senken,<br />

das in den Verträgen von Maastricht bzw. in den Bestimmungen<br />

zur neuen Steuerungsarchitektur vereinbart wurde. Ein Instrument<br />

zur Erreichung dieses Zieles ist die „Schuldenbremse“.<br />

Neuverschuldung der Gemeinde.<br />

Etwaige durch Krisenzeiten bedingte<br />

Zusatzkosten werden<br />

ebenso herausgerechnet wie in<br />

Boomphasen erzielte zusätzliche<br />

Einnahmen. Was bleibt, ist ein<br />

relativ verlässlicher Indikator für<br />

die grundsätzliche Gesundheit<br />

des Gemeindehaushalts. Er gibt<br />

Auskunft darüber, ob die Neuverschuldung<br />

nur dank zusätzlicher<br />

Steuereinnahmen gesunken<br />

ist oder ob tatsächlich Strukturreformen<br />

hinter der Defizitreduktion<br />

stehen.<br />

Eine Rechenaufgabe für Spezialisten?<br />

Keineswegs. Wir sind gerade<br />

dabei, in Zusammenarbeit mit<br />

dem KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung<br />

einen Praxisplaner<br />

zu entwickeln, der genau diese<br />

Herleitung auf einfache Art<br />

und Weise ermöglicht. Dieser<br />

neuer Praxisplaner – mittlerweile<br />

der sechste in unserer Reihe der<br />

Praxisplaner – wird im Rahmen<br />

der KommunalForen der Bank<br />

Austria Mitte Oktober vorgestellt.<br />

Bei diesen Veranstaltungen haben<br />

Gemeindevertreterinnen und<br />

Gemeindevertreter die Möglichkeit,<br />

sich zu strukturverbessernden<br />

Maßnahmen auszutauschen<br />

und beraten zu lassen.<br />

Wichtige Termine – nicht versäumen!<br />

Wie schon in den vergangenen Jahren veranstaltet die Bank Austria<br />

auch heuer wieder in Kooperation mit dem Städtebund, dem<br />

Gemeindebund und dem KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung<br />

ihr „KommunalForum“. Es findet am 15.10.212 in Innsbruck und<br />

am 18.10.<strong>2012</strong> in St. Pölten statt. Nähere Informationen dazu gibt<br />

es bei Ihrer Gemeindebetreuerin bzw. Ihrem Gemeindebetreuer<br />

auf publicsector.bankaustria.at oder unter Tel. 05 05 05-41691.<br />

Nähere Informationen zu den Praxisplanern der Bank Austria finden<br />

Sie hier: www.praxisplaner.at.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

27


28 AKTUELLES<br />

Österreicher fühlen sich in<br />

EU nicht gut vertreten<br />

Die Österreicher fühlen sich in<br />

der EU von der Bundesregierung<br />

nicht gut vertreten. Nur jeder<br />

hundertste Österreicher gibt ihr<br />

ein „sehr gut“. „Genügend“ und<br />

„nicht genügend“ addieren sich<br />

dagegen zu 50 Prozent, wie aus<br />

einer Market-Umfrage für den<br />

„Standard“ hervorgeht. Die relativ<br />

höchste Zufriedenheit äußern<br />

demnach die erklärten Anhänger<br />

der SPÖ, die niedrigste bekennende<br />

Freiheitliche.<br />

„Wie werden von der Bundesregierung<br />

die österreichischen Interessen<br />

in Brüssel vertreten? Sagen<br />

Sie das bitte anhand von<br />

Schulnoten, wo 1 ,sehr gut’ bedeutet<br />

und 5 ,nicht genügend’.“<br />

Diese Frage legte das Linzer Institut<br />

Anfang Juli 403 Wahlberechtigten<br />

vor – und ermittelte eine<br />

Durchschnittsnote von 3,58. 22<br />

Prozent fühlen Österreichs Interessen<br />

überhaupt nicht vertreten,<br />

vor vier Jahren meinten das nur<br />

16 Prozent.<br />

Die Skepsis gegenüber der Europapolitik<br />

setzt sich auch in der<br />

Einschätzung einzelner Parteien<br />

fort. Keiner einzigen Partei wird<br />

von einer Mehrheit eine realistische<br />

und durchsetzbare Politik<br />

zugetraut: Die Linie von BZÖ und<br />

FPÖ wird von jeweils mehr als 60<br />

Prozent der Befragten als nicht<br />

realistisch eingeschätzt. Die Europa-Ziele<br />

der Grünen werden<br />

von 58 Prozent abgelehnt, die der<br />

SPÖ von 49 und die der ÖVP von<br />

47 Prozent. Jeweils 38 Prozent<br />

der Befragten erachten die Politik<br />

von SPÖ und ÖVP dagegen als<br />

realistisch und durchsetzbar.<br />

Auf die Frage, ob sich die Befragten<br />

eher als Österreicher oder<br />

eher als Europäer fühlten, sagte<br />

nur eine kleine Minderheit von<br />

drei Prozent, sich ausschließlich<br />

als Europäer zu sehen. 35 Prozent<br />

als „Österreicher und Europäer“,<br />

und 58 Prozent fühlen sich nur<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Foto: APA<br />

als Österreicher. Diese Anteile<br />

sind seit Jahren etwa gleich groß,<br />

die Gruppe der „nur Österreicher“<br />

sieht sich aber besonders<br />

schlecht in Brüssel vertreten.<br />

Als größter Vorteil der EU-Mitgliedschaft<br />

wird – von 74 Prozent<br />

– das Reisen ohne Pass und<br />

Grenzkontrolle genannt. An zweiter<br />

Stelle kommt die gemeinsame<br />

Währung, auch wenn der Euro<br />

zuletzt an Wertschätzung verloren<br />

hat.<br />

„Aerographit“ – leichtestes<br />

Material der Welt<br />

Eine Feder ist ein schwerer<br />

Brocken verglichen mit dem neuen<br />

Leichtgewichts-Weltrekordler:<br />

Eine extrem geringe Dichte von<br />

0,2 Milligramm je Kubikzentimeter<br />

hat das leichteste Material<br />

der Welt, das Wissenschafter aus<br />

Kiel und Hamburg entwickelt haben.<br />

Über das „Aerographit“ berichten<br />

sie im Fachmagazin „Advanced<br />

Materials“.<br />

Es handelt sich um ein Netzwerk<br />

aus porösen Kohlenstoffröhrchen,<br />

die dreidimensional<br />

auf Nano- und Mikroebene ineinander<br />

verwachsen sind. „Es<br />

wiegt fast nichts“, sagte Prof.<br />

Rainer Adelung von der Technischen<br />

Fakultät der Kieler Universität.<br />

„Es ist auch leitfähig und<br />

lässt sich leicht zusammendrücken.“<br />

Für das ultraleichte Material<br />

mit seiner großen Oberfläche gebe<br />

es viele mögliche Anwendungsfelder,<br />

sagte Karl Schulte<br />

von der Technischen Universität<br />

Hamburg-Harburg. Das Aerographit<br />

könne etwa für die Elektronikbranche<br />

interessant sein. So<br />

könnten Akkus und Batterien<br />

länger halten, eine größere Kapazität<br />

haben und leichter werden<br />

– ein Vorteil für die E-Mobilität.<br />

Bei Kunststoffen lasse sich eine<br />

höhere Bruchfestigkeit erreichen,<br />

und für den Leichtbau könnten<br />

Kunststoffe elektrisch leitfähig<br />

gemacht werden. Damit lasse<br />

sich verhindern, dass Funken<br />

überspringen, wenn man elektrisch<br />

aufgeladen ist – etwa wenn<br />

man sich ins Auto setzt. Auch bei<br />

Untersuchungen zur Lichtabsorption<br />

könnten Forscher von dem<br />

Material profitieren: Weil es sehr<br />

gut Licht absorbiert, könnte es<br />

DAS LÄSST AUFHORCHEN<br />

für sogenannte Vergleichsstandards<br />

genutzt werden. Etwa zur<br />

Frage: Welches Licht erzeugt eine<br />

Lampe?<br />

„Es geht nicht um die Wäscheklammer,<br />

sondern um kompliziertere<br />

Strukturen – Tausende,<br />

Zehntausende von Produkten,<br />

die man als Verbraucher oft gar<br />

nicht sieht“, erklärte Schulte.<br />

Das Zusammenspiel der mechanischen,<br />

physikalischen und optischen<br />

Eigenschaften müsse untersucht<br />

werden: „Das sind Fragen<br />

der Zukunft.“<br />

Aerographit ist zwar ultraleicht,<br />

aber stabil. „Es zerfällt<br />

nicht, man kann es in die Hand<br />

nehmen“, betonte Schulte. Die<br />

Forscher fassen das Material – eine<br />

Art Nanoschaumstruktur – mit<br />

einer Pinzette an, gelagert wird<br />

es in Plexiglas. Aufpassen muss<br />

man nur, dass es bei einem Luftzug<br />

nicht wegweht.<br />

Wie lange wird Aerographit<br />

wohl noch das leichteste Material<br />

der Welt bleiben? „Einige<br />

Zeit“, vermutet Schulte. Danach<br />

werde es möglicherweise „marginale<br />

Veränderungen“ geben.<br />

Agrarförderungen in USA<br />

dreimal so hoch wie in EU<br />

Eine Studie der in Paris beheimateten<br />

Denkfabrik momagri<br />

(mouvement pour une organisation<br />

mondiale de l'agriculture)<br />

kommt zu dem Schluss, dass die<br />

Landwirtschaft in den USA gemessen<br />

an der Bevölkerung fast<br />

dreimal so stark subventioniert<br />

wird wie in Europa. In absoluten<br />

Zahlen flossen demnach 2010 umgerechnet<br />

137,7 Mrd. Euro in die<br />

US-Landwirtschaft und 76 Mrd.<br />

Euro in die EU-Landwirtschaft.<br />

Pro Kopf waren es damit 422<br />

Euro in den USA und 151 Euro in<br />

der EU. Der Abstand sei seit 20<strong>08</strong><br />

laufend gestiegen, so die Studie.<br />

Mehr als die Hälfte der Förderungen<br />

in den USA entfiel 2010<br />

mit 94 Mrd. Dollar auf interne<br />

Foto: APA<br />

Nahrungsmittelhilfe, heißt es in<br />

einer Mitteilung von momagri.<br />

Diese gelte zwar offiziell als Sozialleistung,<br />

sei aber in Wahrheit<br />

eine Subvention für den US-amerikanischen<br />

Agrar- und Lebensmittelsektor.<br />

In Europa stellen<br />

hingegen die direkten Beihilfen<br />

zum Lebensstandard mit 64 Prozent<br />

(48,5 Mrd. Euro) den<br />

Löwenanteil der Agrarförderungen.<br />

Darunter fallen insbesondere<br />

Betriebsprämien.<br />

Zwischen 2005 und 2010 sind<br />

nach Berechnung von momagri<br />

die Agrarsubventionen in der EU<br />

nur um 8,5 Prozent, von 70,4 Mrd.<br />

Euro auf 76,3 Mrd. Euro, gestiegen.<br />

In den USA hingegen um<br />

gut die Hälfte von 107,9 Mrd.<br />

Dollar auf 172,8 Mrd. Dollar darunter<br />

14,9 Mrd. Dollar an Effekten<br />

aus der Wechselkurspolitik.<br />

In Europa sei das Agrarfördersystem<br />

auf die Unterstützung der<br />

Bauern ausgerichtet, aber von<br />

Produktion und Marktpreisen<br />

entkoppelt. Damit könne man<br />

nicht effizient auf Preisschwankungen<br />

reagieren, kritisiert momagri.<br />

Die ab 2013 angekündigte<br />

Agrarreform werde dieses Problem<br />

noch verschärfen. Werde<br />

nicht gegengesteuert, werde es<br />

zu einer wachsenden Importabhängigkeit<br />

bei Lebensmitteln<br />

kommen.<br />

Deutscher Bürgermeister<br />

weist Männerparkplätze aus<br />

Die meiste Werbung erzielt<br />

man mit provokanten Geschlechterklischees<br />

– hat sich wohl der<br />

deutsche Bürgermeister von Triberg<br />

im Schwarzwald gedacht<br />

und in einem Parkhaus kurzerhand<br />

zwei Männerparkplätze<br />

ausgewiesen. „Die Stellplätze<br />

sind sehr schwer zu befahren“, so<br />

Gallus Strobel (CDU). „Da haben<br />

wir die Idee gehabt, daraus welche<br />

für Männer zu machen.“<br />

Zwar seien sie nicht enger als<br />

andere Stellplätze. „Das sind aber<br />

die einzigen im Parkhaus, in die<br />

man rückwärts einparken muss“,<br />

sagte Architekt Mattias Huismann.<br />

Ein Marssymbol – das Zeichen<br />

für Männlichkeit in Form eines<br />

Kreises mit einem Pfeil nach<br />

rechts oben – kennzeichne den<br />

Männerparkplatz. Die Aktion sei<br />

mit einem Augenzwinkern zu sehen<br />

– und ganz im Sinne der


Gleichberechtigung, sagte Strobel:<br />

Schließlich gebe es in dem<br />

Parkhaus auch zehn Frauenparkplätze.<br />

Mögliche empörte Reaktionen<br />

nimmt der Bürgermeister gerne<br />

in Kauf. „Ich freue mich darüber,<br />

das ist ein toller Marketing-Gag“,<br />

sagte Strobel. Und: „Natürlich<br />

dürfen da auch Frauen parken.“<br />

Strache distanzierte sich von<br />

Ex-FPÖ-Chef Haider<br />

FPÖ-Chef Strache hat sich<br />

kürzlich klar vom früheren, inzwischen<br />

verstorbenen FPÖ-Parteiobmann<br />

Haider distanziert.<br />

Dieser sei zwar angetreten, um<br />

das über Jahre gewachsene System<br />

des Machtmissbrauchs aufzubrechen,<br />

wurde aber offenbar<br />

selbst „korrumpierbar“, nahm<br />

Strache bei einer Pressekonferenz<br />

in Wien erstmals zu den Korruptionsfällen<br />

in Kärnten Stellung.<br />

Für Neuwahlen nannte er Bedingungen,<br />

unter anderem die<br />

Begrenzung der Wahlkampfkosten.<br />

Den Zeitpunkt – ob Herbst<br />

oder das nächste Frühjahr – für<br />

etwaige vorgezogene Wahlen<br />

ließ er dabei offen.<br />

Mit dem Kärntner Landeshauptmann<br />

Dörfler und dem designierten<br />

FPK-Obmann Kurt<br />

Scheuch sei man sich einig: Erstens<br />

brauche es gesetzliche Rahmenbedingungen,<br />

damit im<br />

Wahlkampf keine neuen Grauzonen<br />

entstehen können. Zweitens<br />

sollen die Kontrollrechte für den<br />

Landesrechnungshof ausgebaut<br />

werden. Gefordert wird weiters<br />

ein „Demokratiepaket für den<br />

Landtag“, mit dem kleine Fraktionen<br />

mehr Möglichkeiten erhalten<br />

sollen, etwa was die<br />

Schwelle für den Klubstatus betrifft.<br />

Zuletzt dürfe nicht verhindert<br />

werden, dass die Kärntner<br />

Landesregierung eine Verfassungsklage<br />

gegen den Euro-Rettungsschirm<br />

ESM einbringen<br />

könne.<br />

Dörfler solle diese vier Punkte<br />

nun mit den anderen Parteien<br />

diskutieren. „Ich bin guter Dinge,<br />

das man sich hier zusammensetzt<br />

und schnell zu einem Einvernehmen<br />

kommt“, zeigte sich<br />

Generalsekretär Kickl überzeugt.<br />

In einer Rückblende ist für<br />

Strache klar, zwar sei Jörg Hai-<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

der ursprünglich angetreten, um<br />

das System, in dem rot-schwarzer<br />

Proporz und Parteibuch vor<br />

Qualifikation zähle, aufzubrechen:<br />

„Er scheiterte aber letztlich<br />

und wurde selbst Teil des Systems.“<br />

20<strong>08</strong>, kurz vor Haiders<br />

Unfalltod, kam es übrigens zur<br />

Aussöhnung zwischen Haider<br />

und Strache und einer Annäherung<br />

der beiden Parteien. Davon<br />

ist allerdings nichts mehr zu sehen.<br />

Kickl räumte ein: „Ich gebe zu,<br />

dass es (in Österreich, Anm.) bei<br />

der Rücktrittskultur Entwicklungsbedarf<br />

gibt.“ Über den<br />

Nachfolger von Uwe Scheuch<br />

werden die Parteimitglieder demokratisch<br />

entscheiden, so Strache.<br />

Rund 300 Tote in Österreichs<br />

Bergen im Jahr<br />

In Österreichs Bergen sterben<br />

im Jahr durchschnittlich 300 Menschen<br />

– im Vergleich zu 550 Verkehrstoten<br />

eine relativ hohe Zahl,<br />

wurde beim „Alpingipfel“ in<br />

Puchberg am Schneeberg festgehalten.<br />

Sensibilisierung für und<br />

Information über die Gefahren<br />

von alpinen Outdoor-Sportarten<br />

ist das gemeinsame Ziel von Alpinpolizei,<br />

Bergrettung, Innenministerium<br />

und Kuratorium für alpine<br />

Sicherheit.<br />

Im alpinen Gelände ereigneten<br />

sich im Zeitraum von 1. November<br />

2010 bis 31. Oktober 2011 insgesamt<br />

8.287 polizeilich bekanntgewordene<br />

Unfälle. Davon endeten<br />

304 tödlich. Das ist der höchste<br />

Wert seit Beginn der statistischen<br />

Erfassung vor mehr als 20<br />

Jahren. Aufgrund des geringeren<br />

Unfallaufkommens in diesem<br />

Winter sind die Zahlen im laufenden<br />

Jahr rückläufig, u.a. sank die<br />

Zahl der Kollisionen auf Skipisten.<br />

Die meisten tödlichen Unfälle<br />

passieren mit über 30 Prozent<br />

beim Wandern, Hauptursachen<br />

DAS LÄSST AUFHORCHEN<br />

Foto: APA<br />

sind auf interne Notfälle, Stolpern<br />

und Stürzen zurückzuführen<br />

– 90 Prozent der Opfer sind Männer,<br />

sagte Kuratoriumsvorsitzender<br />

Karl Gabl. Er betonte die Eigenverantwortung<br />

der Menschen,<br />

sprach sich aber zugleich gegen<br />

jede Kriminalisierung des Alpinsports<br />

aus.<br />

Mangelnde Bergausstattung<br />

sei – im Gegensatz zu oft noch<br />

fehlender Lawinenausrüstung –<br />

heutzutage kein Thema mehr,<br />

war man sich laut Gabl einig. Einer<br />

der wichtigsten Faktoren ist<br />

allerdings das Wetter. Im Durchschnitt<br />

400 Menschen pro Jahr<br />

verirren sich im alpinen Gelände<br />

oder werden als abgängig gemeldet,<br />

was große, oft hubschrauberunterstützte<br />

Suchaktionen auslöst.<br />

Im Alpinsport würden besondere<br />

Emotionen ausgelöst. Robert<br />

Weiss, Vizepräsident des österreichischen<br />

Bergrettungsdienstes,<br />

verwies darauf, dass das Out door-<br />

Geschäft boome und es die Menschen<br />

verstärkt in die Berge ziehe,<br />

der Großglockner etwa sei<br />

unter Bergsteigern in ganz Europa<br />

bekannt.<br />

IWF besorgt über politische<br />

Krise in Rumänien<br />

Der IWF hat sich besorgt über<br />

die politische Krise in Rumänien<br />

geäußert. „Ehrlich gesagt sind<br />

wir ein wenig besorgt wegen dieser<br />

Situation und wegen der Auswirkungen,<br />

die die aktuelle politische<br />

Situation auf die Wirtschaft<br />

hat“, sagte der IWF-Rumänien-<br />

Unterhändler Erik de Vrijer vor<br />

einem Treffen mit dem kommissarischen<br />

Staatspräsidenten<br />

Rumäniens, Crin Antonescu.<br />

Der IWF prüft derzeit, ob Rumänien<br />

Auflagen im Zusammenhang<br />

mit einem laufenden Kredit von<br />

3,6 Milliarden Euro erfüllt hat.<br />

Rumänien steckt wegen eines<br />

umstrittenen laufenden Amtsenthebungsverfahrens<br />

gegen den<br />

zuletzt 2009 gewählten Staatspräsidenten<br />

Basescu in einer politischen<br />

Krise.<br />

Die seit Monaten andauernde<br />

Machtkämpfe zwischen Basescu<br />

und der Regierung des sozialistischen<br />

Ministerpräsidenten Ponta<br />

haben laut Experten zu einer<br />

deutlichen Wechselkurs-Entwertung<br />

der Landeswährung Leu ge-<br />

Foto: APA<br />

AKTUELLES<br />

führt. Rumäniens Nationalbankchef<br />

Mugur Isarescu hatte<br />

die politischen Kontrahenten eindringlich<br />

aufgerufen, den Streit<br />

zu beenden, um die Märkte zu<br />

beruhigen. „Wer unfähig ist zum<br />

Dialog, soll nach Hause gehen“,<br />

sagte der sonst sehr zurückhaltende<br />

Isarescu.<br />

Die Venedig-Kommission des<br />

Europarates bekräftigte indes ihre<br />

Besorgnis über die Unabhängigkeit<br />

der Justiz in Rumänien.<br />

Der Vorsitzende der Kommission,<br />

Gianni Buquicchio, teilte in einer<br />

Presseerklärung mit, er habe vom<br />

rumänischen Verfassungsgericht<br />

zusätzliche Informationen über<br />

anhaltenden Druck und Drohungen<br />

gegen einzelne Richter erhalten.<br />

Mehr als 200 Millionen<br />

Drogenkonsumenten<br />

Weltweit konsumieren innerhalb<br />

eines Jahres mehr als 200<br />

Millionen Menschen illegale Drogen.<br />

Gefährdet sind speziell jene<br />

Personen, die ständig riskanten<br />

Suchtgiftkonsum – zum Beispiel<br />

durch Injizieren von Opiaten wie<br />

Heroin – haben. Pro Jahr sterben<br />

weltweit rund 200.000 Menschen<br />

durch Heroin, Kokain etc.<br />

„Drogenmissbrauch und illegaler<br />

Drogenhandel haben weiterhin<br />

eine sehr negative Auswirkung<br />

auf Entwicklung und<br />

Stabilität in aller Welt“, stellte<br />

anlässlich des Welt-Drogentages<br />

UNO-Generalsekrektär Ban<br />

Ki Moon fest. Im Vergleich zu illegalen<br />

Drogen ist allerdings<br />

weltweit die Problematik legaler<br />

Drogen gesundheitlich um<br />

Potenzen größer: In Österreich<br />

stehen 25.000 bis 37.000 Menschen<br />

mit riskantem Opiatgebrauch<br />

rund 350.000 Alkoholiker<br />

gegenüber. Ein Viertel der<br />

Österreicher – somit an die zwei<br />

Millionen Menschen – haben<br />

zumindest problematischen Alkoholkonsum.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

29


30 RECHT UND GEMEINDE<br />

Parteistellung übergan-<br />

Verpflichtung gem § 64 Abs 1 lit trifft, dass „ein Beteiligter von<br />

§Dr. a Wr BauO im Lageplan nicht die der Anberaumung der Verhand-<br />

Martin Kind<br />

gener Nachbarn<br />

Namen aller Eigentümer der belung voraussichtlich Kenntnis er-<br />

Die Anknüpfung an einen unnachbarten Liegenschaften einlangt“. Auch die in § 127 Abs 8 entscheiden hat. Gem § 69 Abs 2<br />

tauglichen Zeitpunkt, nämlich trägt. Der Gesetzgeber gibt mit Wr BauO vorgesehene Verpflich- Wr BauO sind ua die Gründe, die<br />

der Anzeige des Baubeginns, in der erwähnten Verpflichtung tung, auf der Baustelle bis zur für die Abweichung sprechen,<br />

der Wr BauO bei der Regelung gem § 64 Abs 1 lit a Wr BauO al- Vollendung des Baues eine bau- mit den Gründen, die dagegen<br />

der Erlangung der Parteistellung so dem Bauwerber eine gewisse behördliche Bestätigung darü- sprechen, abzuwägen.“<br />

übergangener Nachbarn durch Mitverantwortung für die ber, dass es sich um eine befugte Den – auf den seinerzeitigen<br />

Geltendmachung von Einwen- lückenlose Ladung aller Nach- Bauführung handelt, so aus- Einleitungsbeschluss gestützten<br />

dungen bis längstens drei Monabarn. Entsteht in einem Fall wie zuhängen, dass sie von der Ver- – Argumenten des VwGH setzt<br />

te nach dem angezeigten Baube- dem vorliegenden das Risiko eikehrsfläche aus deutlich sichtbar die LReg entgegen, dass es zu<br />

ginn ist unsachlich und daher nes Wegfalls der Baubewilligung und lesbar ist, wurde durch die keinen Überschneidungen zwi-<br />

verfassungswidrig.<br />

aufgrund eines erst nachträgli- Novelle LGBl 42/1996 beseitigt. schen den Anwendungsberei-<br />

2002 wurde die Bewilligung chen Tätigwerdens übergange- VfGH 2.10.2007, G 4/07<br />

chen der beiden Bestimmungen<br />

zum Ausbau eines Dachgener Nachbarn, erscheint es nicht<br />

komme; daher sei das parallele<br />

schoßes in Wien beantragt. Der sachgerecht, die Interessen des Abweichungen bei<br />

Bestehen der beiden Systeme<br />

Magistrat der Stadt Wien über- Bauwerbers derart überzube-<br />

sachlich gerechtfertigt. Es besteprüfte<br />

die Angaben des Bauwerwerten, nämlich auch und gera- Bauhöhe<br />

he keine Wahlmöglichkeit des<br />

bers nicht, lud zur mündlichen de für diesen Fall eine kurze ab- Das Absehen von den in der Bauwerbers zwischen den bei-<br />

Bauverhandlung nur die im Lasolute Frist für nachträgliche Wr BauO sonst geltenden Vorden Verfahrensarten. Bei Vorliegeplan<br />

ausgewiesenen Nach- Nachbareinwendungen vorzuseaussetzungen für die Abweigen der in § 75 Abs 9 Wr BauO<br />

barn und erteilte mit Bescheid hen, deren Beginn für den Nachchung von Bebauungsvorschrif- angeführten Voraussetzungen<br />

die beantragte Baubewilligung. barn nicht in jedem Fall erkennten bei der Zulässigkeit solcher könne nur diese Bestimmung zur<br />

Daraufhin ersuchten übergangebar sein muss.<br />

Abweichungen hinsichtlich der Anwendung kommen, nicht jene<br />

Nachbarn – darunter die nun- Wenn die Wr LReg darüber Gebäudehöhe ist verfassungsdoch § 69 Wr BauO. Des Weitemehrigen<br />

Beschwerdeführer – hinaus ins Treffen führt, dass die widrig.ren<br />

werde im vorletzten Satz des<br />

um Zustellung des Baubewilli- Bestimmung des § 42 Abs 3 AVG, Der VwGH beantragt die Auf- § 75 Abs 9 Wr BauO explizit ausgungsbescheides.<br />

Gegen den die ebenso das vorliegende Prohebung des § 75 Abs 9 Wr BauO, geführt, dass die Genehmigung<br />

Baubewilligungsbescheid erhoblem der übergangenen Partei weil er eine sachliche Rechtferti- einer weiteren Überschreitung<br />

ben sie in der Folge Berufung, behandle, im Vergleich zu § 134 gung dafür vermisse, dass § 75 der Gebäudehöhe nach § 69 Wr<br />

die jedoch mit der Begründung Abs 4 Wr BauO eine strengere Abs 9 leg cit vom – ebenfalls ei- BauO nicht zulässig sei. Weiters<br />

als unzulässig zurückgewiesen Regelung enthalte, da nach diene Überschreitung der zulässi- sei darauf hinzuweisen, dass §<br />

wurde, dass für einen solchen ser Bestimmung lediglich bis zur gen Gebäudehöhe ermöglichen- 75 Abs 9 Wr BauO ohnehin nur<br />

Fall – Unterbleiben der Ladung Rechtskraft der Entscheidung den – System des § 69 Wr BauO in den Bauklassen III und IV –<br />

zu der mündlichen Verhandlung die Erhebung von nachträgli- abweicht.<br />

dh bei der Gebäudehöhe zwi-<br />

im Baubewilligungsverfahren – § chen Einwendungen und damit Der VfGH hegte in seinem dem schen 9 m und 21 m – zur An-<br />

134 Abs 4 Wr BauO vorsehe, dass die Wiedererlangung der Partei- Erkenntnis VfSlg 16.049/2000 wendung kommt, sodass eine<br />

der Nachbar, wenn er der Behörstellung möglich sei, übersieht vorangegangen Einleitungsbe- Überschreitung der zulässigen<br />

de nachweist, dass er ohne sein sie den normativen Zusammenschluss noch folgendes Beden- Gebäudehöhe um maximal 1,50<br />

Verschulden daran gehindert hang, in dem diese Bestimmung ken gegen § 75 Abs 9 Wr BauO, m in den meisten Fällen nach §<br />

war, die Parteistellung nach § steht. § 42 Abs 3 AVG („Quasi- auf das er jedoch im Gesetzes - 69 Wr BauO als „unwesentlich“<br />

134 Abs 3 leg cit zu erlangen, Wiedereinsetzung“) kommt bei prüfungsverfahren wegen Vor- anzusehen wäre und daher im<br />

seine Einwendungen iSd § 134a Unterlassung der Erhebung von liegens anderer Aufhebungs- Ergebnis ebenfalls einer Bewilli-<br />

Wr BauO gegen die Bauführung Einwendungen durch eine Negründe nicht mehr einging: gung zugänglich wäre.<br />

auch nach dem Abschluss der benpartei, die nicht „rechtzeitig „Durch § 75 Abs 9 Wr BauO wird Mit dieser Argumentation ge-<br />

mündlichen Verhandlung bis die Verständigung von der An- die Anwendung der Bestimmung lingt es der LReg nicht, die sach-<br />

längstens drei Monate nach dem beraumung der Verhandlung er- des § 69 Abs 1 lit m Wr BauO ausliche Rechtfertigung der Rege-<br />

angezeigten Baubeginn (§ 124 halten“ hat, nur zum Tragen, geschlossen und damit eine Diflung des § 75 Abs 9 Wr BauO dar-<br />

Abs 2 Wr BauO) vorbringen kön- wenn die mündliche Verhandferenzierung zwischen Gebäuzutun. Gerade das Argument,<br />

ne und von diesem Zeitpunkt des lung gewissermaßen doppelt den, die der Regelung des § 75 dass es sich beim Überschreiten<br />

Vorbringens dieser Einwendun- kundgemacht wurde, wobei es Abs 9 Wr BauO unterliegen und der Gebäudehöhe gem § 75 Abs<br />

gen an Partei sei. Eine spätere dem Gesetzgeber ein Anliegen anderen Bauten geschaffen. Für 9 Wr BauO in den meisten Fällen<br />

Erlangung der Parteistellung sei war, dass durch die gewählte diese Differenzierung scheint um eine unwesentliche Über-<br />

demnach ausgeschlossen. Aus Kundmachungsform „ein Betei- keine sachliche Rechtfertigung schreitung handeln werde, zeigt,<br />

Anlass dieses Verfahrens beligter von der Anberaumung der zu bestehen. Es ist für den VfGH dass es nicht erforderlich ist, die<br />

schloss der VfGH die Verfas- Verhandlung voraussichtlich vorläufig nicht einzusehen, wes- Überschreitung der Gebäusungsmäßigkeit<br />

des § 134 Abs 4 Kenntnis erlangt“ (vgl § 42 Abs halb ein Überschreiten der Gedehöhe um 1,5 m nicht an die im<br />

Wr BauO zu prüfen.<br />

1 letzter Satz AVG). Dem Argubäudehöhe bei den im § 75 Abs § 69 Wr BauO normierten allge-<br />

Der vorliegende Fall zeigt, dass ment, dass diese Regelung stren- 9 Wr BauO genannten Gebäumeinen Voraussetzungen für Ab-<br />

die geprüfte Bestimmung nicht ger sei als die in Prüfung gezoden ohne jede weitere Vorausweichungen von Bebauungsvor-<br />

zu einem sachlichen Ausgleich gene Regelung, ist also nicht zu setzung zulässig sein soll, schriften zu binden. Während §<br />

der von der Wr LReg ins Treffen folgen. Denn die Wr BauO ent- während sonst für ein Über- 75 Abs 9 Wr BauO als Vorausset-<br />

geführten Interessen führt. Der hält keine Bestimmungen über schreiten der Gebäudehöhe gem zungen für die Vergrößerung der<br />

Grund für das „Übergehen“ von die Kundmachung der Durch- § 69 Abs 1 lit m Wr BauO die Gebäudehöhe vorsieht, dass das<br />

Nachbarn bei der Ladung zur führung von Bauverhandlungen, Behörde nach Maßgabe des § 69 örtliche Stadtbild nicht beein-<br />

Bauverhandlung kann typischer- die den entsprechenden Rege- Abs 2 Wr BauO über die Zulästrächtigt wird und dass die Beweise<br />

gerade darin liegen, dass lungen des AVG gleichkommen sigkeit der Abweichungen von baubarkeit der Nachbargrund-<br />

der Bauwerber entgegen der würden, was die Eignung be- den Bebauungsvorschriften zu flächen nicht vermindert werden<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong>


RECHT UND GEMEINDE 31<br />

darf, sieht § 69 Wr BauO darüber vorsieht, wenn das Verfahren zu Spielraum im Bereich der Bewer- - 6000 m² großen Grundstücksteil<br />

hinaus noch weitere Vorausset- seiner Ermittlung sachgerecht ist tung größer wird.<br />

im Gebiet der von den drei klazungen<br />

vor (zB keine grundle- und es in der Tat um die Über- Die festgestellte Verfassungsgenden Jagdpächtern gepachtegende<br />

Veränderung der beabtragung bzw den Erwerb von widrigkeit des § 19 Abs 2 ErbStG ten Genossenschaftsjagd entfalsichtigten<br />

Flächennutzung und land- und forstwirtschaftlichen wäre allerdings durch eine Auften. An ca 25 bis 35 Spieltagen<br />

Aufschließung). Vor allem aber Betrieben geht. Der VfGH stellte hebung bloß dieser Bestimmung pro Jahr werden im Schnitt zwi-<br />

sind die Gründe, die für die Ab- in seinem Erkenntnis auch nicht nicht beseitigt. Diese Aufhebung schen 25.000 und 35.000 Schuss<br />

weichung sprechen, mit den das System der Einheitsbewer- hätte zur Konsequenz, dass abgegeben.<br />

Gründen, die dagegen sprechen tung an sich in Frage: „Ein Be- Grundbesitz – angesichts des Dadurch tritt eine Beunruhi-<br />

abzuwägen, wobei auf den konwertungsverfahren, welches das Fehlens substanzieller Freibeträgung des Wildes ein. Ob auch eisensgemäßen<br />

Baubestand der Ziel verfolgt, die Werte für bege oder anderer Entlastungsrene Reduktion des Wildbestands<br />

betroffenen Liegenschaft und stimmte wirtschaftliche Einheiten gelungen – dem steuerpflichti- auf den Betrieb des Paintballder<br />

Nachbarliegenschaften so- oder Wirtschaftsgüter zu begen Mobiliar- und Finanzvermö- Spiels zurückzuführen ist, ist unwie<br />

auf den Umstand, dass die stimmten Stichtagen mit verbindgen gleichgestellt wäre und klar. Allerdings ist die von die-<br />

Ausnahmebewilligung nur für licher Wirkung für einen länge- schlechter behandelt würde als sem Spiel ausgehende Störung<br />

die Bestanddauer des Baues gilt, ren Zeitraum und mehrere Steu- jene Vermögenswerte, für deren mancher Wildarten als erheblich<br />

Bedacht zu nehmen ist. Schließern festzustellen, dient ohne Erwerb der Gesetzgeber aus- einzustufen und geeignet eine<br />

lich ist zu berücksichtigen, ob Zweifel der Verwaltungsökonodrücklich Befreiungen oder Be- Reduktion des Wildbestands im<br />

die Abweichung einer zeitmie.“ Die Bedenken des VfGH günstigungen vorsieht. Für die- näheren Umfeld des Spielfelds<br />

gemäßen Ausstattung des kon- gingen vielmehr dahin, dass ses Ergebnis sah der VfGH keine herbeizuführen. Die Kläger besensgemäßen<br />

Baubestandes des durch den jahrelangen Verzicht sachliche Rechtfertigung.<br />

gehrten daher die Unterlassung<br />

geplanten Baues dienlich ist. Der auf die Hauptfeststellungen die Der VfGH pflichtete der Mei- von Paintball-Spielen.<br />

Gesetzgeber hat mit § 69 Wr Bemessungsgrundlagen des nung der BReg bei, dass § 2 Abs Die Jagdgesetze (hier: das<br />

BauO ein System der Abwei- Grundbesitzes ungeachtet der 2 Z 4 ErbStG das Ziel verfolgt, Niederösterreichische) untersachungen<br />

von Bebauungsvor- pauschalen Anhebungen für eine Abfindungen, die von dritten Pergen jagdfremden Personen, also<br />

schriften geschaffen, von dem er sachgerechte Erhebung der Erbsonen für den Verzicht auf den solchen, die von den Jagdaus -<br />

ohne ersichtliche sachliche schaftssteuer nicht (mehr) geeig- Pflichtteilsanspruch gewährt wer- übungsberechtigten zur Jagd we-<br />

Rechtfertigung abweicht.<br />

net sind. Diese Vermutung wurden, als vom Erblasser zugewender zugelassen noch für diese ver-<br />

VfGH 9.3.2007, G103/05 ua de im Verfahren vor dem VfGH det einzuordnen. Die Aufhebung wendet werden, jede Verfolgung<br />

bestätigt.<br />

dieser Vorschrift könnte bewir- oder Beunruhigung des Wildes.<br />

Einheitswert im Erb-<br />

Die Vorschrift des § 19 Abs 2 ken, dass in solchen Abfindungs- Umgekehrt ist in der Regel jeder<br />

ErbStG hat – so fasst der VfGH fällen kein Erwerb von Todes we- befugt, im Einzelnen aufgezählschafts-<br />

und Schenkungs- zusammen – zur Folge, dass es gen vom Erblasser, sondern eine tes Wild durch verschiedene Vorsteuergesetz<br />

für die Belastung mit Erbschafts- Schenkung von der die Abfinrichtungen von seinem Grund-<br />

Die Bewertungsregel für steuer im Fall des Erwerbs von dung leistenden Person an den stück fernzuhalten und daraus zu<br />

Grundbesitz nach Einheitswerten Grundbesitz nicht darauf an- Empfänger der Abfindung ange- vertreiben.<br />

ist verfassungswidrig, sodass § 1 kommt, was jemand heute ernommen wird. Für den VfGH Der OGH hat nun bereits aus-<br />

Abs 1 Z 1 ErbStG aufgehoben wirbt, sondern welcher Wert dem folgte daraus, dass zur Vermeigesprochen, dass ein Jagdberech-<br />

wird, da die unterschiedlichen Grundbesitz vor Jahrzehnten beidung derartiger Konsequenzen tigter gegen die Störungen inner-<br />

Steuerbelastungen sachlich nicht zulegen war bzw beigelegt wur- die Aufhebung des § 1 Abs 1 Z 1 halb seiner rechtlichen Befugnis-<br />

gerechtfertigt sind.<br />

de. Ein solches Ergebnis hält der ErbStG geboten ist, zumal die se mit Verwaltungsanzeigen rea-<br />

Die beschwerdeführende Erbin VfGH für gleichheitswidrig. Es verfassungsrechtlichen Bedengieren kann. Er kann aber auch<br />

verzichtete auf ihren Pflichtteils - werde auch nicht dadurch gleichken in gleicher Weise für die an- Unterlassungsklagen einbringen.<br />

anspruch, wofür sie eine Ausheitskonform, dass Grundbesitz deren in § 2 ErbStG genannten Die Berechtigung zur Abwehr<br />

gleichszahlung iHv € 8<strong>08</strong>.146,33 anderen Steuerbelastungen un- Tatbestände zutreffen.<br />

störender Einflüsse auf das<br />

erhielt, auf deren Grundlage das terliegt. Diese müssten je für sich VfGH 7.3.2007, G 54/06<br />

Jagdrevier sei auch dann gege-<br />

Finanzamt die ErbSt vorschrieb. sachlich gerechtfertigt sein und<br />

ben, wenn eine konkrete Beunru-<br />

Die ErbSt der restlichen Erben würden ihrerseits nicht eine (will- Paintball im Wald<br />

higung nicht nachgewiesen wur-<br />

wurde hingegen von den viel kürlich ausgestaltete) Schonung<br />

de, aber dem Verhalten die Eig-<br />

niedrigeren 3-fachen Einheits- des Grundbesitzes im Bereich Paintball ist ein Mannschaftsnung innewohnt, das Wild zu<br />

werten des im Nachlass befindli- der Erbschaftssteuer rechtfertisport, bei dem Gegenspieler mit stören und damit den Jagdbetrieb<br />

chen Grundvermögens gem § 19 gen.<br />

Hilfe von Druckluft- oder Gas- zu beeinträchtigen.<br />

Abs 2 ErbStG berechnet. Hätte Angesichts der vielfältigen druckmarkierern und Farbge- In diesem Zusammenhang wur-<br />

die beschwerdeführende Erbin Schwierigkeiten der Bewertung schossen markiert werden. In den etwa sowohl Nachtsafaris<br />

auch ein Grundstück erhalten, von Grundbesitz erachtete es der Kärnten ist der Betrieb von Paint- aber unter Umständen auch<br />

wäre die ErbSt vom 3-fachen Ein- VfGH als zulässig, ein Bewerball-Anlagenbewilligungspflich- Mountainbikefahren vom OGH<br />

heitswert der Grundstücke ermittungsverfahren zu wählen, das tig; in den anderen Bundeslän- als solche Verrichtungen angesetelt<br />

worden. Es kam schließlich verwaltungsökonomischen Andern fehlen einschlägige Vorhen. Hierbei ist für die Berechti-<br />

zur Beschwerde an den VfGH (B forderungen gerecht wird, und schriften. Allerdings heißt das gung zur Abwehr störender Ein-<br />

3391/05) wegen Bedenken iZm mit Typisierungen und Schätzun- nicht, dass das Paintball-Spiel daflüsse auf das Jagdrevier durch<br />

Art 7 B-VG, der VfGH hob gen zu arbeiten. Der Spielraum mit im freien Gelände oder Wald den Jagdpächter nicht von Be-<br />

schließlich von Amts wegen den des Gesetzgebers sei umso ge- erlaubt ist.<br />

lang, ob das Wild durch eine be-<br />

gesamten Grundtatbestand der ringer, je erheblicher die mit der Im Gegenteil, wie jüngst der stimmte Radtour konkret beunru-<br />

ErbSt auf.<br />

Bemessungsgrundlage verbun- Oberste Gerichtshof (9 Ob higt wurde. Maßgebend ist nur,<br />

Der VfGH äußerte keine Bedenen Steuerfolgen sind, woraus 15/11p) entschied. Der wesentli- ob dem Radfahren im Jagdrevier<br />

denken dagegen, dass der Ge- folge, dass mit der Einführung che Sachverhalt lässt sich dahin an sich die Eignung innewohnt,<br />

setzgeber bei land- und forstwirt- oder Erhöhung von (beträchtli- zusammenfassen, dass sich die das Wild stören und somit auch<br />

schaftlichen Betrieben die Bechen) Freibeträgen und/oder Aktivitäten des beklagten Paint- den Jagdbetrieb beeinträchtigen<br />

wertung nach einem Ertragswert Senkung der Steuersätze der ball-Vereins auf einem etwa 5500 zu können.<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de§<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong>


32 PERSONELLES<br />

Auszeichnungen für engagierte Steyrerinnen<br />

und Steyrer<br />

Bürgermeister Gerald Hackl überreichte am 21. Juni<br />

im Festsaal des Rathauses Ehrenzeichen an Steyrerinnen<br />

und Steyrer, die sich in den Bereichen Kultur, Soziales<br />

und Ehrenamt für die Stadt verdient gemacht haben.<br />

Mit dem Ehrenzeichen der Stadt Steyr für besondere<br />

Leistungen im kulturellen Bereich wurden Günter<br />

Dunst, Maria Klein, Klaus Lehner und Till Mairhofer<br />

ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen für besondere Leistungen<br />

im Sozialen Bereich überreichte Bürgermeister<br />

Hackl an Ernst Lattner, dem langjährigen Obmann des<br />

Vereins Lebenshilfe Oberösterreich, Arbeitsgruppe<br />

Steyr. Mit dem Ehrenzeichen der Stadt Steyr für ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten wurden Karl Mader, Erich Schmoll<br />

und Erika Strutzenberger geehrt.<br />

„Sie haben mit Herz, Verstand und Leidenschaft Leis -<br />

tungen für die Gemeinschaft erbracht, die weit über das<br />

normale Maß hinausgehen“, unterstrich Bürgermeister<br />

Hackl die Verdienste der Geehrten, „wir brauchen Sie<br />

mehr denn je als Vorbilder, die andere Menschen anregen,<br />

es Ihnen gleich zu tun“.<br />

Sitzend von links. Till Mayrhofer, Erich Schmoll, Erika Strutzenberger,<br />

Maria Klein, Karl Mader, Klaus Lehner, Stadtrat Dr.<br />

Michael Schodermayr. Stehend mittlere Reihe von links: Gemeinderätin<br />

Mag. Michaela Frech, Gemeinderat Roman Eichhübl,<br />

Bürgermeister Gerald Hackl, Ernst Lattner, Stadträtin Ingrid<br />

Weixlberger, Günter Dunst, Vizebürgermeister Walter Oppl.<br />

Stehend obere Reihe von links: Gemeinderat Josef Holzer,<br />

Stadtrat Dr. Helmut Zöttl, Vizebürgermeister Gunter Mayrhofer,<br />

Vizebürgermeister Wilhelm Hauser und Stadtrat Markus Spöck.<br />

Italiens Regierung führt Frauenquote ein<br />

Italienische Frauen sollen in Unternehmen verstärkt<br />

Schlüsselrollen übernehmen. In börsenotierten Betrieben<br />

mit staatlicher Beteiligung sollen Frauen künftig<br />

20 Prozent (ab 2015 30 Prozent) der Aufsichtsräte stellen.<br />

Mit diesem Beschluss will die Regierung ein Gesetz<br />

umsetzen, das bereits im vergangenen Jahr vom<br />

Parlament verabschiedet worden war. Unternehmen,<br />

die sich nicht an diese Vorschriften halten, drohen<br />

Strafen bis zu einer Million Euro sowie die Auflösung<br />

des Aufsichtsrats.<br />

Steyregg<br />

Nach Rücktritt von Bürgermeister Buchner wurde<br />

Mag. Johann Würzburger (Steyregger Bürgerinitiative<br />

für Umwelt und Lebensqualität) am 15. Juli <strong>2012</strong> bei der<br />

Stichwahl gegen den SPÖ-Kandidaten Gerhard Hintringer<br />

mit 53,5 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister<br />

gewählt.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Foto: Paul Hamm GmbH<br />

Trauer in Baden:<br />

Altbürgermeister Viktor Wallner ist tot<br />

Der langjährige Bürgermeister der<br />

Stadt Baden (23.4.1965 – 9.11.1988) starb<br />

im 90. Lebensjahr in der Nacht von 21.<br />

auf 22. Juli.<br />

LAbg. und Bgm. a.D. HR Mag. Viktor<br />

Wallner wurde 1922 in Wien geboren. In<br />

den Jahren 1940 bis 1945 leistete er seinen<br />

Militärdienst, bei dem er seinen<br />

rechten Arm verlor. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg studierte er an der Universität<br />

Wien Germanistik und Geschichte und<br />

begann bereits 1947 mit dem Lehramt.<br />

Der Magister Phil. war in den Jahren<br />

1968 bis 1982 Direktor am Badener Gymnasium<br />

in der Biondekgasse.<br />

Politik und Heimat -<br />

kunde<br />

Ab 1960 war er Stadtrat<br />

in Baden, von 1965<br />

bis 1988 – somit 23 Jahre<br />

lang – Bürgermeister<br />

der Stadt. Als prononcierter<br />

Autor brachte er<br />

zahlreiche heimatkundliche<br />

Publikationen mit<br />

dem Schwerpunkt auf<br />

seine Heimatstadt Baden<br />

heraus.<br />

1968 bis 1990 war<br />

Wallner Präsident des<br />

Österreichischen Heilbäder- und Kurorteverbandes.<br />

In den Jahren 1970 bis 1982<br />

war er zusätzlich Vizepräsident des<br />

Österreichischen Städtebundes.<br />

Ing. Dr. Friedrich Pammer wurde bei<br />

der Landtagssitzung vom 5. Juli <strong>2012</strong> mit<br />

Wirksamkeit vom 1. Jänner 2013 mit den<br />

Stimmen aller 56 Abgeordneten einstimmig<br />

zum Nachfolger von Dr. Helmut<br />

Brückner bestellt. Der gebürtige Linzer<br />

Friedrich Pammer, Jahrgang 1957, kehrt<br />

damit nach einer fast 30jährigen Tätigkeit<br />

im Bundesrechnungshof nach Oberö-<br />

Die höchste politische Funktion übte<br />

er von 11. Juli 1974 bis 4. November 1983<br />

als Abgeordneter des Niederösterreichischen<br />

Landtages in der X. und XI. Legislaturperiode<br />

aus. Wallner ist der Vater<br />

der Schriftstellerin Marlene Streeruwitz.<br />

Noch im hohen Alter lud Wallner regelmäßig<br />

zu Lesungen und Matinéen. Bis zuletzt<br />

war der Publikumsandrang ungebrochen.<br />

Er war Mitbegründer des Badener<br />

Hilfswerkes und Träger zahlreicher Auszeichnungen,<br />

darunter: Ehrenbürger der<br />

Stadt Baden, Goldener Ehrenring der Stadt<br />

Baden, Großes Silbernes Ehrenzeichen für<br />

Verdienste um die Republik Österreich,<br />

Ehrenobmann der ÖVP Baden.<br />

LAbg. und Bgm. a.D. HR Mag. Wallner starb<br />

im 90. Lebensjahr in der Nacht von 21. auf<br />

22. Juli <strong>2012</strong> nach einem erfüllten Leben in<br />

seiner Heimatstadt Baden. Foto: psb/archiv<br />

Oberösterreich:<br />

Dr. Friedrich Pammer neuer Landesrechnungshofdirektor<br />

sterreich zurück, wo er – nach der HTL<br />

für Tiefbau – neben einer Tätigkeit in der<br />

Unterabteilung Wasserwirtschaft im Amt<br />

der Oö. Landesregierung an der Johannes<br />

Kepler Universität 1982 das Studium<br />

der Rechtswissenschaften abgeschlossen<br />

hat. 1983 wechselte Pammer als Prüfer in<br />

den Rechnungshof nach Wien. Zuletzt<br />

war Pammer als stellvertretender Sektionsleiter<br />

und Leiter<br />

der Abteilung für Bauangelegenheiten<br />

schwerpunktmäßig für<br />

Prüfungen im BauundInfrastrukturbereich<br />

verantwortlich.<br />

V.l.: KO Mag. Günther<br />

Steinkellner, KO Mag.<br />

Thomas Stelzer, LTPräs.<br />

Friedrich Bernhofer, Ing.<br />

Dr. Friedrich Pammer,<br />

KO Mag. Gertraud Jahn,<br />

KO Dipl-Päd. Gottfried<br />

Hirz Foto: Land OÖ/Kauder


BZÖ Burgenland:<br />

Dieter Herist zum geschäftsführenden Landesobmann gewählt<br />

Der 44-jährige Rechnitzer Dieter Herist<br />

wurde am 12. Juli vom BZÖ-Bündnisteam<br />

Burgenland einstimmig zum geschäftsführenden<br />

Obmann des BZÖ Burgenland<br />

gewählt und hat mittlerweile<br />

auch sämtliche Funktionen des BZÖ-<br />

Chefs übernommen. Herist folgt damit<br />

Jörg Steiner nach, der aus beruflichen<br />

Gründen diese Funktion nicht mehr ausübt.<br />

Dieter Herist arbeitet seit 2007 als<br />

Fachreferent für die Bereiche Arbeit, Soziales,<br />

Verkehr und Infrastruktur im<br />

BZÖ-Parlamentsklub und ist seit dem<br />

Vorjahr mit dem Untersuchungsaus-<br />

Ehrungen in Wiener Neustadt<br />

Am 21. Juni <strong>2012</strong> fand im Festsaal der<br />

Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt<br />

die Verleihung von Ehrenringen und Ehrenzeichen<br />

an verdiente Wiener Neustädter<br />

Persönlichkeiten statt. Bürgermeister<br />

Bernhard Müller, BA, und Stadtrat<br />

Dipl.-Ing. Franz Dinhobl ehrten dabei<br />

folgende Wiener NeustädterInnen:<br />

Ehrenzeichen gingen an: Pflegedirektorin<br />

i.R. Ulrike Balcar, Unternehmer und<br />

„Kauftreff“-Gründungsobmann Helmuth<br />

Bezecny, Gemeinderat a.D. Alfred<br />

Handlhofer, Musikschuldirektor Mag.<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

schuss betraut. Er hat schon bisher die<br />

Landessprecher-Aufgaben wahrgenommen<br />

und wird die Funktion des geschäftsführenden<br />

Obmannes ehrenamtlich<br />

ausüben.<br />

Im Burgenland sind laut Herist eine<br />

verstärkte Kontrolle und dringende<br />

Struktur-Reformen ein Gebot der Stunde,<br />

denn auch bei den Wahl- und Bürgerrechten<br />

wurde kaum etwas getan.<br />

Die burgenländische Bevölkerung kann<br />

nach wie vor viel zu wenig in wichtigen<br />

Fragen und Entscheidungen mitbestimmen<br />

und wird durch bloße Ankündigungen<br />

von SPÖ und ÖVP stets vertröstet.<br />

Raoul Herget, Pädagogin und Fachinspektorin<br />

Reg.-Rätin Ilse Novakovics,<br />

Gemeinderat a.D. Heinz Pfann, Gemeinderat<br />

a.D. Josef Rosecker<br />

Gemeinderätin a.D. Barbara Steurer,<br />

Dienststellenleiter i.R. Reg.-Rat Helmut<br />

Svihalek, BA<br />

Den Ehrenring verliehen bekamen:<br />

Stadtrat a.D. Karl Bauer, Stadtrat a.D. Direktor<br />

i.R. OSR Manfred Fenz, Stadtrat<br />

a.D. Hofrat Dkfm. Mag. Johann Fleischmann,<br />

Stadtrat a.D. Wilhelm Grafl, Stadtrat<br />

a.D. Horst Pammer, Stadtrat a.D. Abg.<br />

zum NÖ Landtag a.D. Oberst i.R. Karl<br />

Pietsch.<br />

PERSONELLES<br />

Mihalits neuer Direktor des Landes-Rechnungshofes<br />

Mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP wurde Mag.<br />

Andreas Mihalits bei der heutigen Landtagssitzung zum<br />

neuen Landes-Rechnungshofdirektor gewählt. Mihalits<br />

folgt Franz Katzmann nach und wird sein Amt am 1.<br />

August <strong>2012</strong> antreten. Eingerichtet wurde der Landesrechnungshof<br />

auf Grundlage des burgenländischen<br />

Landes-Rechnungshof-Gesetzes am 7. Februar 2002.<br />

Die Funktion des Direktors wurde damals auf zehn Jahre<br />

beschränkt. Die Grünen und die FPÖ, die bereits im<br />

Vorfeld Kritik am Verfahren zur Bestellung des neuen<br />

LRH-Direktors übten, scheiterten<br />

mit ihrem Antrag, die Wahl des<br />

LHR-Direktors von der Tagesordnung<br />

der Landtagssitzung zu nehmen<br />

und zogen bereits vor der<br />

Wahl aus dem Landtag aus. Die<br />

Freie Bürgerliste (FBL) enthielt<br />

sich der Stimme.<br />

Mag. Andreas Mihalits wurde zum<br />

neuen LRH-Direktor gewählt<br />

Bruno Rossmann folgt<br />

Van der Bellen im Nationalrat<br />

Der frühere Grüne Budgetsprecher<br />

Bruno Rossmann ist in den<br />

Nationalrat zurückgekehrt. Er<br />

übernimmt das Mandat von Alexander<br />

Van der Bellen, der künftig<br />

im Wiener Gemeinderat sitzt.<br />

Rossmann ist AK-Experte.<br />

Tiroler Naturfreunde-Chef wird SPÖ-<br />

Landesrat<br />

Der bisherige Chef der Tiroler Naturfreunde, Thomas<br />

Pupp, wird neues SPÖ-Mitglied in der Tiroler Landesregierung.<br />

Der 50-jährige Innsbrucker wird die Agenden<br />

Wohnbauförderung, Sport und Naturschutz des scheidenden<br />

LHStv. Hannes Gschwentner übernehmen. Diese<br />

Entscheidung des Landesparteivorstandes verkündete<br />

der designierte Tiroler SPÖ-Vorsitzende und Soziallandesrat<br />

Gerhard Reheis nach der Sitzung am 2. August in<br />

Innsbruck. Für Pupp stimmten 22 der 27 anwesenden<br />

Vorstandsmitglieder. Der Naturfreunde-Chef soll bei der<br />

nächsten Landtagssitzung nach der Sommerpause angelobt<br />

werden. Pupp meinte, er sei sehr „zufrieden“ mit<br />

dem Ergebnis und sehe sich nicht als reiner Quereinsteiger.<br />

Es habe immer eine „ideologische Verwurzelung“<br />

mit der SPÖ bestanden. Gschwentner hatte am 25. Juni<br />

seinen Rücktritt als Landesparteivorsitzender bekanntgegeben.<br />

Einen Tag später kündigte der 54-Jährige zudem<br />

an, ganz aus der Landespolitik ausscheiden zu wollen. Er<br />

sah eine hundertprozentige Unterstützung aus der Partei<br />

nicht mehr gegeben. Bei der Landtagswahl 20<strong>08</strong> mussten<br />

die Sozialdemokraten massive Verluste hinnehmen. Die<br />

SPÖ sackte von 25,85 auf 15,46 Prozent ab.<br />

www.buergermeisterzeitung.info<br />

Portal für Städte und Gemeinden<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

33


34 FACHTHEMA<br />

Politikverdrossenheit – eine Gefahr für die Demokratie?<br />

Zwei in Folge unter merkwürdigen Umständen zurück<br />

getretene Bundespräsidenten, Diätenerhöhungen<br />

für die Parlamentarier, Gehaltserhöhung für die<br />

Bundesregierung, kleinliches Gezänk auf allen politischen<br />

Ebenen. Der tägliche Blick in die Medien hinterlässt<br />

bei vielen Zeitgenossen den Eindruck, dass<br />

Politik nur noch eine Abfolge von Skandalen bzw.<br />

Skandälchen ist, ein Selbstbedienungsladen für die<br />

Politiker, bestenfalls eine Veranstaltung, in der die<br />

Unfähigkeit und Unentschlossenheit der Politiker<br />

dokumentiert wird – man denke nur an die zunehmende<br />

Staatsverschuldung bzw. an die Finanzkrise.<br />

Kein Wunder also, dass die Bürgerinnen und Bürger<br />

den Wahlen fern bleiben, der Politik und den Politikern<br />

misstrauen. Wo liegen die Ursachen, wo die<br />

Gefahren? Dies sind nur einige Fragen, denen mit<br />

diesem Beitrag nachgegangen werden soll.<br />

Fragestellungen<br />

Obwohl die mit „Politikverdrossenheit“ erklärten Erscheinungen<br />

auch zuvor bekannt waren, tauchte der Begriff erst Ende der 1980er-<br />

Jahre erstmalig in der bundesdeutschen Debatte auf. Die Gesellschaft<br />

für deutsche Sprache erklärte es 1992 zum Wort des Jahres und zwei<br />

Jahre später fand es Eingang in den Duden. Daneben sind auch verwandte<br />

Wörter wie Staats-, Politiker- oder Parteienverdrossenheit entstanden<br />

1 . Die wissenschaftliche Be schäftigung mit der Politikverdrossenheit<br />

ist inzwischen unüberschaubar geworden. Sie ist eingebettet in<br />

die bereits in den 70er-Jahren geführte Unregierbarkeitsdebatte und<br />

den in den meisten westlichen Ländern beobachtbaren Niedergang<br />

der Parteien. Zu unterscheiden sind mehrere Analyseebenen: die Gesamtgesellschaft,<br />

die Parteien, die Medien und schließ lich die Interessenverbände.<br />

Eine Demokratie kann auf Dauer nur dann bestehen, wenn sie von<br />

den Bürgern gewollt und unterstützt wird. Wenn sich aber die Bürger<br />

von der Politik abwenden und ihr die Unter stützung entziehen, dann<br />

ist sie gefährdet. Die individuelle Politikverdrossenheit der Bürger wird<br />

auf diese Weise zu einer Bedrohung für die Funktionsfähigkeit und<br />

Stabilität von Staat und Gesellschaft 2 . Andererseits: Das politische Sys -<br />

tem Russlands ist nicht „demokratischer“ als das der USA, weil in<br />

Russland die Wahlbeteiligung regelmäßig über 80 Prozent und in den<br />

USA nur knapp über 50 Prozent liegt. Die tatsächlichen oder nur vermeintlichen<br />

Indikatoren für Politikverdrossenheit gilt es immer auch zu<br />

hinterfragen.<br />

Von Politikverdrossenheit zu reden ist angesichts der politischen Zustände<br />

leicht. Der Begriff hat als Zusammenfassung verschiedenster<br />

negativer Haltungen gegenüber „der Politik“ Konjunktur, sei es für<br />

Uninteressiertheit, für Distanz oder für Ablehnung. Die Art und Weise<br />

des Verhältnisses zur Politik, in der sich Verdrossenheit artikuliert,<br />

kann sehr unterschiedlich sein: Sie kommt zum Ausdruck zum einen in<br />

einer Distanz zum Politischen, die sich in einer geringen individuellen<br />

Zuwendung und Beschäftigung mit Politik äußert; zum anderen – auf<br />

der Einstellungsebene gegenüber politischen „Objekten“ – in Unzufriedenheit<br />

mit poli tischen Vorgängen, mit Ergebnissen politischer Entscheidungen<br />

oder mit Politikern bzw. Poli tikergruppen insgesamt. Und<br />

schließlich lassen sich solche Phänomene ausmachen, die als gewissermaßen<br />

generalisierte Unzufriedenheit, geringes oder fehlendes Vertrauen<br />

in den Politikprozess oder gegenüber Institutionen der Politik<br />

als kumulierte Enttäuschung von Output-Erwartungen verstanden<br />

werden können 3 .<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Von Dr. Manfred Miller<br />

Ansehen der Politiker / Vertrauen in die Institutionen<br />

Die Unzufriedenheit mit der Politik in Deutschland ist so hoch wie<br />

nie. Eine stern-Umfrage kommt zu desaströsen Ergebnissen für Politiker<br />

und Parteien: Mehr als drei Viertel der Befragten finden sie<br />

sprunghaft und unberechenbar. Wer meint, dass die Politiker ihren Job<br />

gut machen, ist in der Minderheit. Die Frustration der Bürger über die<br />

Volksvertreter wächst. Für das Hamburger Magazin fragt das Forsa-Institut<br />

regelmäßig, was das größte Problem des Landes sei. Auf diese<br />

Frage ohne Antwortvorgabe nennen derzeit spontan 35 Prozent die<br />

Unzufriedenheit über Politiker und Parteien 4 . Rund zwei Drittel der Befragten<br />

meinen, dass die Politiker eher auf ihren eigenen Vorteil bedacht<br />

seien. Zwei Drittel sagen aber auch, dass die Volksvertreter angesichts<br />

einer komplizierter werdenden Welt über fordert seien. Nur<br />

ein Viertel der Bürger ist der Ansicht, die Politiker hätten die Probleme<br />

in Deutschland relativ gut im Griff 5 .<br />

Die Mehrheit der Bundesbürger ist dem ARD-“Deutschlandtrend“<br />

zufolge auch mit der Demokratie in Deutschland unzufrieden. Erstmals<br />

gaben mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Menschen bei der Befragung<br />

an, mit der Art und Weise, wie die Demokratie in Deutschland<br />

funktioniert, nicht zufrieden zu sein. Das seien 12 Prozentpunkte mehr<br />

als im September 2005. Zwei Drittel der Bundesbürger (66 Prozent)<br />

klagten bei der Befragung den Angaben zufolge über fehlende Gerechtigkeit.<br />

Das seien vier Prozentpunkte mehr als noch im September<br />

2006 6 .<br />

Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im Zeitraum zwischen<br />

dem 4. bis 17. Februar 2011 einen repräsentativen Querschnitt der gesamtdeutschen<br />

Bevölkerung (1803 Personen ab 16 Jahren) zum Thema<br />

Berufsprestige befragt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Ärzteschaft ihre<br />

Spitzenposition souverän verteidigen konnte. Stolze 82 Prozent der<br />

Befragten zollten dem Berufsstand des Arztes Respekt und Anerkennung;<br />

ein unan gefochtener erster Platz. Die Silbermedaille holten sich<br />

die Krankenschwestern mit 67 Pro zent, während Lehrer (42 Prozent)<br />

und Handwerker (41 Prozent) an Bronze schnuppern dürfen. Ganze<br />

sechs Prozent der Befragten sehen im Beruf des Politikers noch etwas<br />

Anerkennenswertes. Un beliebter sind nur noch Banker und TV-Moderatoren,<br />

die mit jeweils schlappen vier Pro zent gemeinsam die rote Laterne<br />

tragen 7 .<br />

Bei Jugendlichen ist die Politikverdrossenheit noch ausgeprägter.<br />

Das Ergebnis der 14. Shell-Jugendstudie von 2002 lautet: “Inzwischen<br />

bezeichnen sich nur noch 30 Prozent der Jugend lichen zwischen 12<br />

und 25 Jahren als politisch interessiert. Für die Jugendlichen zwischen<br />

15 und 24 Jahren liegt für die Entwicklung des politischen Interesses<br />

im Rahmen der früheren Shell Jugendstudien eine Zeitreihe vor. Danach<br />

ist der Anteil der politisch interessierten Jugendlichen von 55<br />

Prozent im Jahre 1984 bzw. sogar 57 Prozent 1991 inzwischen auf 34<br />

Prozent gesunken.<br />

Politik ist für viele Teenager eine „black box“: Sie können das politische<br />

Geschehen nicht nach vollziehen. Dies sei auch ein Grund dafür,<br />

warum sie sich selbst nicht politisch engagieren. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine Untersuchung von Wissenschaftlern der Berliner Hoch -<br />

schule für Kommunikation und Design im Auftrag der SPD-nahen<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung. Danach sind fast 60 Prozent davon überzeugt,<br />

dass Politiker absichtlich eine abgehobene Sprache benutzen. Damit<br />

werde bewusst eine Distanz zur normalen Be völkerung ge schaffen.<br />

Viele der befragten Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren empfinden<br />

die häufigen rhetorischen Floskeln und beschönigenden Begriffe in Politikerreden<br />

als unehr lich oder sogar als Lüge. Fast zwei Drittel der Befragten<br />

wollen nicht darauf vertrauen, dass Politiker die richtigen Entscheidungen<br />

treffen. Auch die Abläufe des politischen Geschäfts sind<br />

für die meisten nicht nachvollziehbar. Allerdings spielt Politik in dieser<br />

Altersgruppe keine große Rolle. Im privaten Alltag sprechen fast drei<br />

Viertel aller Mädchen und über die Hälfte aller Jungen kaum über die-


ses Thema. In Zeitungen und online informieren sich danach 42 Prozent<br />

der Mädchen und 23 Prozent der Jungen über Schlagzeilen nur<br />

ober flächlich über politische Vorgänge. Ebenso viele sind der Ansicht,<br />

dass die Berichterstattung in den Medien zu kompliziert sei. Grundlage<br />

der Studie sind Befragungen in 27 Schulen sowie die Auswertung<br />

von über 30.000 Online-Fragebogen 8 .<br />

Entwicklung der Parteimitgliedschaften<br />

Die Zahl der Parteimitglieder erhöhte sich bei der SPD zwischen<br />

1960 und 1975 von über 600.000 auf über 1 Mio. und fiel dann bis 1990<br />

auf ca. 900.000 zurück, bis sich der Mit gliederschwund verschärfte. Die<br />

CDU konnte die Zahl ihrer Mitglieder von gut 200.000 im Jahr 1960<br />

auf über 700.000 in den 80er-Jahren erhöhen. Ein Mitgliederschwund<br />

ist zwar auch bei der CDU erkennbar, fällt im Vergleich zur SPD jedoch<br />

längst nicht so ins Gewicht.<br />

Man könnte nun vermuten, dass die Folgen des Mitgliederschwunds<br />

für die Parteien vor allem finanzieller Natur sind. Die Mitgliedsbeiträge<br />

haben jedoch an Bedeutung verloren. Den größten Anteil an den<br />

Einnahmen machen Mitgliedsbeiträge bei den Linken aus (39,2 Prozent),<br />

gefolgt von der CDU (28,13 Prozent) und der SPD (27,86 Prozent).<br />

Deutlich weniger angewiesen auf Beiträge sind die Liberalen<br />

(22,49 Prozent), die Grünen (20,7 Prozent) und die CSU (18,93 Prozent)<br />

9 .<br />

Deutsche Parteimitglieder sind meist männlich, älter und gebildet 10 .<br />

Während die Ent scheidung über einen Parteibeitritt letztlich auf Vermutungen<br />

über die mit der Partei mitgliedschaft verbundenen Vor- und<br />

Nachteile basiert, können diese nach dem Beitritt auf der Grundlage<br />

eigener Erfahrungen realistisch eingeschätzt werden. Hieraus können<br />

im Einzelfall Enttäuschungen resultieren, die einen Parteiaustritt nach<br />

sich ziehen 11 .<br />

Entwicklung der Parteimitgliedschaften 1990-2010<br />

CDU 1<br />

SPD 2<br />

CSU FDP GRÜNE 3<br />

LINKE 4<br />

n % n % n % n % n % n %<br />

1990 789.609 – 943.402 – 186.198 – 168.217 – 41.316 – 280.882 –<br />

1991 751.163 -4,9 919.871 -2,5 184.513 -0,9 140.031 -16,8 38.873 -5,9 172.579 -38,6<br />

1992 713.846 -5,0 885.958 -3,7 181.758 -1,5 103.505 -26,1 36.320 -6,6 146.742 -15,0<br />

1993 685.343 -4,0 861.480 -2,8 177.289 -2,5 94.197 -9,0 39.761 9,5 131.406 -10,5<br />

1994 671.497 -2,0 849.374 -1,4 176.250 -0,6 87.992 -6,6 43.899 10,4 123.751 -5,8<br />

1995 657.643 -2,1 817.650 -3,7 179.647 1,9 80.431 -8,6 46.410 5,7 114.940 -7,1<br />

1996 645.786 -1,8 792.773 -3,0 178.573 -0,6 75.038 -6,7 48.034 3,5 105.029 -8,6<br />

1997 631.700 -2,2 776.183 -2,1 178.457 -0,1 69.621 -7,2 48.980 2,0 98.624 -6,1<br />

1998 626.342 -0,8 775.036 -0,1 178.755 0,2 67.897 -2,5 51.812 5,8 94.627 -4,1<br />

1999 638.056 1,9 755.066 -2,6 183.569 2,7 64.407 -5,1 49.488 -4,5 88.594 -6,4<br />

2000 616.722 -3,3 734.667 -2,7 181.021 -1,4 62.721 -2,6 46.631 -5,8 83.475 -5,8<br />

2001 604.135 -2,0 717.513 -2,3 177.661 -1,9 64.063 2,1 44.053 -5,5 77.845 -6,7<br />

2002 594.391 -1,6 693.894 -3,3 177.705 0,0 66.560 3,9 43.881 -0,4 70.805 -9.0<br />

2003 587.244 -1,2 650.798 -6,2 176.989 -0,4 65.192 -2,1 44.052 0,4 65.753 -7,1<br />

2004 579.526 -1,3 605.807 -6,9 172.892 -2,3 64.146 -1,6 44.322 0,6 61.385 -6,6<br />

2005 571.881 -1,3 590.485 -2,5 170.117 -1,6 65.022 1,4 45.105 1,8 61.270 -0,2<br />

2006 553.896 -3,1 561.239 -5,0 166.928 -1,9 64.880 -0,2 44.677 -0,9 60.338 -1,5<br />

2007 536.668 -3,1 539.861 -3,8 166.392 -0,3 64.078 -1,2 44.320 -0,8 71.711 18,8<br />

20<strong>08</strong> 528.972 -1,4 520.970 -3,5 162.232 -2,5 65.600 2,4 45.<strong>08</strong>9 1,7 75.968 5,9<br />

2009 521.149 -1,5 512.520 -1,6 159.198 -1,9 72.116 9,9 48.171 6.8 78.046 2,7<br />

2010<br />

Veränd.<br />

505.314 -3,0 502.062 -2,0 153.890 -3,3 68.541 -5,0 52.991 10,0 73.658 -5,6<br />

zu 1990 -284.295 -36,0 -441.340 -46,8 -32.3<strong>08</strong> -17,4 -99.676 -59,3 11.675 28,3 -207.224 -73,8<br />

1) Am 31.12.1990 waren erst wenige ostdeutsche Mitglieder in der Zentralen Mitgliederkartei der CDU ertfasst, die<br />

Erfassung wurde im Oktober 1991 abgeschlossen. Bestand für Ostdeutschland 1990 (134.409) daher nicht<br />

nach der Mitgliederstatistik, sondern nach dem Bericht der CDU-Bundesgeschäftsstelle zum 2. Parteitag der CDU am<br />

14.-17.12 1991 in Dresden (S 24).<br />

2) Durch EDV-Umstellung Anfang 1998 sind insges. 5.240 Mitglieder verlorengegangen.<br />

3) 1993: Vereinigung mit Bündnis 90; Mitgliedergewinn seit 1998: 2,3%.<br />

4) 1990 bestanden noch keine westdeutschen Landesverbände, Schätzung der westdeutschen Mitgliederzahl (etwa<br />

600).<br />

Quelle Niedermayer Oskar: Parteimitglieder in Deutschland: Version 2011. Arbeitshefte a. d. Otto Stammer Zentrum Nr.<br />

18, FU Berlin 2011.<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

Wahlen<br />

FACHTHEMA<br />

Häufig wird die Wahlbeteiligung als Indikator für Politikmüdigkeit<br />

bzw. Politikverdrossenheit interpretiert, ja als Gefahr für die Demokratie.<br />

Bei näherem Hinsehen scheint die Ent wicklung gar nicht so dramatisch<br />

zu sein. Seit Gründung der Bundesrepublik bewegt sich die<br />

Beteiligung an Bundestagswahlen um die 80 Prozent-Marke herum.<br />

Bundestagswahlen, Beteiligung in Prozent 12<br />

Deutlich geringer fällt die Beteiligung an den Landtagswahlen aus,<br />

nachfolgend am Beispiel Baden-Württembergs dargestellt, wo sich die<br />

Wahlbeteiligung immerhin auch noch zwischen 60 und 80 Prozent bewegt.<br />

Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen 1952 bis 2011 in Baden-<br />

Württemberg 13<br />

Wie in anderen Bundesländern auch, liegt die Wahlbeteiligung bei<br />

Landtagswahlen deutlich unter der bei Bundestagswahlen. Aus der<br />

1 Wikipedia, Eintrag „Politikverdrossenheit“.<br />

2 Wolling 1999.<br />

3 Gaiser/Gille/Krüger/de Rijke 2000.<br />

4 http://www.stern.de/politik/deutschland/stern-umfrage-vertrauen-in-die-politik-schrumpft-rapide-1681035.html<br />

5 http://www.focus.de/politik/deutschland/politik-politikverdrossenheit-sohoch-wie-nie_aid_624058.html<br />

6 http://www.stern.de/politik/deutschland/umfrage-mehrheit-mit-demokratieunzufrieden-575486.html<br />

7 http://www.artikelmagazin.de/wirtschaft/karriere/die-allensbacher-berufsprestige-skala-2011-schlechte-nachrichten-fuer-pfarrer-und-politiker.html<br />

8 http://www.focus.de/schule/familie/politik-und-jugend-teenager-vertrauenpolitikern-nicht_aid_641411.html<br />

9 de.wikipedia.org/wiki/Parteienfinanzierung, die Zahlen beziehen sich auf das<br />

Jahr 20<strong>08</strong>.<br />

10 http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-05/partei-mitglieder-studie<br />

11 Vgl. Niedermayer 2011.<br />

12 Quelle: Wikipedia, Eintrag „Wahlbeteiligung“.<br />

13 Hin, Monika: Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg seit 1952, in: Statistisches<br />

Monatsheft Baden-Württemberg 4/<strong>2012</strong>, S. 104 ff. (105). 1952 erfolgte<br />

die Wahl zur Verfassungsgebenden Landesversammlung.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

35


36 FACHTHEMA<br />

Grafik ergibt sich, dass die Wahlbeteiligung stark schwankt, insgesamt<br />

zwar abnimmt, jedoch nicht so dramatisch wie erwartet sinkt. Zum Teil<br />

ist dies auf den steigenden Anteil der über 60-jährigen Wähler bzw.<br />

Wahlberechtigten zurückzuführen. Stellte diese Bevölkerungsgruppe<br />

1980 noch 25,5 Prozent der Wahl berechtigten, stieg ihr Anteil 2011 auf<br />

31,8 Prozent. In gleichem Maße hat sich der Anteil der Wahlberechtigten<br />

zwischen 18 und 34 Jahren reduziert. Stellte diese Gruppe im Jahr<br />

1980 noch 30 Prozent, so waren es 2011 nur noch 23,1 Prozent. Relativ<br />

konstant geblieben ist da gegen die Gruppe der Wahlberechtigten zwischen<br />

35 und 59. Ihr Anteil stieg von 44,4 Pro zent im Jahr 1980 auf<br />

45,1 Prozent im Jahr 2011 14 . Die Wahlbeteiligung der Männer ist übrigens<br />

(noch) höher als die der Frauen.<br />

Die Beteiligung an den letzten Bundestags- und Landtagswahlen in<br />

Baden-Württemberg lag niedriger als noch in den 70er und 80er-Jahren.<br />

Allerdings stieg die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl 2011<br />

gegenüber der Landtagswahl 2006 wieder deutlich von 53,4 Prozent<br />

auf 66,3 Prozent an 15 . Bei den Europawahlen war die Wahlbeteiligung,<br />

die von 1979 bis 2009 zwischen 40,6 und 66,4 Prozent pendelte, immer<br />

deutlich niedriger als bei den Bundestags- und Landtagswahlen. Europawahlen<br />

werden deshalb von Wahlforschern oftmals als „Low-Interest-Wahlen“<br />

be zeichnet. Auch an Gemeinderats- und Kreistagswahlen<br />

in Baden-Württemberg beteiligen sich deutlich weniger Bürgerinnen<br />

und Bürger als bei Bundestags- und Landtagswahlen.<br />

In Österreich weist die Beteiligung bei den Nationalratswahlen deutliche<br />

Einbrüche auf. Ähnliches gilt für die Schweiz, wobei dort in jüngerer<br />

Zeit ein gewisser Anstieg zu ver zeichnen ist.<br />

Österreich: Wahlbeteiligung bei den Nationalratswahlen 16<br />

Schweiz, Wahlbeteiligung bei Nationalratswahlen 17<br />

Im halb-direktdemokratischen System der Schweiz sind die Bürger<br />

nicht nur berechtigt, den Nationalrat zu wählen, sondern können auch<br />

über Abstimmungen direkten Einfluss auf die Regierungstätigkeit nehmen.<br />

Als Souverän wird das Volk bis zu vier mal jährlich zu Wahlen<br />

oder Abstimmungen an die Urnen gerufen. Die Wahlbeteiligung in der<br />

Schweiz gilt als eine der niedrigsten in einem demokratischen Land.<br />

Auch in den USA ist die Wahlbeteiligung bei Präsidentschafts- und<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Parlamentswahlen signifikant niedriger als im europäischen Durchschnitt.<br />

Dabei wird die Wahlbeteiligung allerdings über zeichnet, da<br />

Voraussetzung für das Wahlrecht die Eintragung in das Wählerverzeichnis<br />

ist. Wer sich nicht in ein Wahlverzeichnis eintragen lässt, nimmt zwar<br />

nicht an der Wahl teil, wird aber nicht als Nichtwähler gezählt.<br />

USA, Beteiligung an den Präsidentschaftswahlen 18<br />

Theoretische Hintergründe<br />

David Easton bezeichnet das politische System in seiner Politischen<br />

System theorie als eine komplexe Häufung von Vorgehen, durch die<br />

die Inputs aus den jeweiligen Umwelten der Systeme (environment) in<br />

das politische System eingehen. Jenes System wandelt sie in bestimmte<br />

Outputs um, für die Menschen sichtbar als Strategien, Ent -<br />

scheidungen oder Um setzungen. Der untere Pfeil im nachfolgenden<br />

Schaubild wird von Easton als „feedback“ be zeichnet und meint die<br />

informationelle Rückkopplung der Outputs an die zukünftigen Inputs.<br />

Unter Inputs versteht man Forderungen (demands) und Unter -<br />

stützungsleistungen (supports). Die Politiker und Autoritäten treffen innerhalb<br />

des politischen Systems Ent scheidungen, welche für die Gesellschaft<br />

verpflichtend und gültig sind.<br />

Easton geht davon aus, dass die eigentlichen Prozesse und Abläufe im<br />

Inneren der Regierungsgewalt und deren Entscheidungsbereiche nicht<br />

einsehbar sind. Er bezeichnet die Umsetzung von Inputs in Outputs als<br />

„black box“. Aus diesem Grund sieht man laut Easton nur das Ergebnis<br />

von Entscheidungen politischer Inhalte, jedoch nicht deren Zustande -<br />

kommen, und kann daher diesen Verlauf auch nicht beurteilen. An dieser<br />

Stelle treten die Medien und der gut recherchierte Journalismus in<br />

Kraft, die mit aller Macht versuchen, jene Undurchschaubarkeit politischer<br />

Entwicklungen und Prozesse nachzuvollziehen und zu durchschauen.<br />

Easton ist der Meinung, dass das politische System verantwortlich<br />

ist für verbindliche Zuweisung von Werten und Gütern und der Mobilisierung<br />

von Ressourcen. Es muss eine Lösung offen gelegt werden,<br />

die die Erwartungen und Interessen der Gesellschaft befriedigt, da diese<br />

sonst als Störungs- oder Stressfaktoren das System negativ beein flussen.<br />

Das System muss außerdem durch Kooperation Vertrauen und Legitimation<br />

ge winnen, um das Interesse an der Politik weiterhin für sich gewinnen<br />

zu können. Die Unter stützung des Sys tems wird durch persönliches<br />

Engagement oder in Form von Steuern, Spenden bzw. Stiftungen sichtbar.<br />

Allgemeine Systemzuwendung und Akzeptanz beruht vor allem auf<br />

Wertbindungen, die auf gelungenen Sozialisations- und Entkulturationsprozessen<br />

aufbauen. Dieses generalisierte Systemvertrauen gewährlei-<br />

14 Ebd.<br />

15 Winfried Kretschmann wurde der erste grüne Ministerpräsident in Deutschland.<br />

16 Wikipedia, Eintrag „Wahlbeteiligung“<br />

17 Wikipedia, Eintrag „Wahlbeteiligung“.<br />

18 Wikipedia, Eintrag „Wahlbeteiligung“:<br />

19 Nach Easton 1965, S. 32.<br />

20 So noch Gaiser/Gille/Krüger/de Rijke 2000.<br />

21 Patzelt 2001.<br />

22 http://www.heise.de/tp/blogs/8/151989


stet systemische Kontinuität, auch bei Regierungs- und Politikwechseln,<br />

da sich in ihm ein fort wirkendes Gemeinschafts gefühl („we-feeling“)<br />

ausdrückt, das die wichtigsten gesellschaftlichen Sphären umfasst. Nicht<br />

zu vergessen sei, dass auch ein entscheidender Einfluss von Parteien<br />

und politisch aktiven Mitgliedern ausgeht.<br />

Konzept der politischen Unterstützung nach Easton 19<br />

Lösungsansätze<br />

Von einer klaren Zustimmung zur Grundidee der Demokratie und<br />

deren zentralen Grund prinzipien 20 kann in Deutschland nur noch bedingt<br />

gesprochen werden. Das Gleichgewicht in dem von EASTON<br />

beschriebenen System ist ins Wanken geraten. Mit Patzelt ist man<br />

gleichwohl versucht, von einer Reihe von Missverständnissen zu sprechen<br />

21 . Tatsächlich stehen viele Urteile über unser Regierungssystem<br />

auf sehr ungefestigtem Grund. So glaubt gerade die Hälfte der Deutschen,<br />

von Gewaltenteilung schon etwas gehört zu haben. Was Föderalismus<br />

ist, wissen 59 Prozent nicht; vom Rest machen vierzehn Prozent<br />

falsche An gaben. Vierzig Prozent der Deutschen können nichts<br />

oder nur Falsches über den Bundesrat äußern. Vom Bundestag, den<br />

die Bürger doch alle vier Jahre wählen und welcher die der Öffentlichkeit<br />

am leichtesten zugängliche Verfassungsinstitution ist, sagen gut<br />

sechzig Pro zent der Deutschen, sie würden über seine Arbeitsweise zu<br />

wenig erfahren. Ohne weitere Hinweise konnten denn auch 58 Prozent<br />

keinerlei Angaben machen, wo denn – außer im fernsehbekannten<br />

Plenarsaal – die Arbeit des Bundestages stattfinde. Auch gibt ein Fünftel<br />

der Deutschen freimütig zu, Politik kaum zu verstehen, und schreibt<br />

sich ein gutes Drittel allenfalls mittelmäßiges Politikverständnis zu.<br />

Eine Forderung könnte also lauten: Der politische Bildungsstand<br />

muss erhöht werden! Doch wie soll das geschehen? Einen Bildungsauftrag<br />

gibt es für die Schulen und Hochschulen, jedoch nicht für die Medien.<br />

Zudem ist fraglich, ob ein höherer Kenntnisstand über das Funktionieren<br />

der Demokratie und ihrer zentralen Institutionen tatsächlich<br />

zu einer höheren Akzeptanz führen würde. Und: ein zentraler Indikator<br />

für die Politikverdrossenheit, nämlich die Wahlbeteiligung, liefert<br />

gar keine so schlechten Werte, besonders im internationalen Vergleich.<br />

Erfolgversprechender scheint daher der Ansatz, nach den Ursachen<br />

für den An sehens- und Vertrauensverlust gegenüber den Politikern<br />

und den politischen Institutionen zu fragen. Gerade die Wahlerfolge<br />

der Piraten zeigen, dass es selbst bei den jüngeren Wählern<br />

durchaus eine Bereitschaft gibt, zu wählen und sich politisch zu engagieren.<br />

Vieles deutet also darauf hin, dass die Inhalte und Erscheinungsformen<br />

der Politik zu überdenken sind.<br />

Leider landen wir in diesem Zusammenhang bei einem sehr komplexen<br />

und vielschichtigen Gewirr an möglichen Ursachen für die Politikverdrossenheit,<br />

deren Behebung möglicher weise die Politik auch wieder<br />

interessanter bzw. glaubhafter machen könnte. Selbst verständlich tragen<br />

Korruption, Finanzskandale und Affären zu einem Ansehensverlust<br />

der Politik bei. Selbstverständlich macht der langwierige und für den<br />

Laien kaum verständ liche Gesetz gebungsprozess die Politik nicht at-<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

FACHTHEMA<br />

traktiver, selbstverständlich auch nicht die offensichtliche Machtlosigkeit<br />

der Politik in einigen zentralen Problemfeldern der Gesell schaft wie<br />

etwa der Arbeitslosigkeit oder der Finanzkrise. Allein an das Verant wor -<br />

tungsbewusstsein der Politiker zu appellieren wird jedoch nicht ausreichen,<br />

allein eine Verjüngung der Politik ebenfalls nicht. Die Erfolge der<br />

Piraten, überwiegend auch der Grünen, in den neuen Bundesländern<br />

schließlich der Linken, beruhen ja gerade auf den Forderungen nach einem<br />

Systemwechsel. Man wird sich mit dem Gedanken vertraut machen<br />

müssen, dass ein be achtlicher Teil der Bevölkerung keine Reparatur<br />

des Systems, sondern dessen grundlegende Umgestaltung möchte.<br />

Weniger umstritten sind einige Patentrezepte, die immer als Ausweg<br />

aus der Krise genannt werden: mehr Transparenz, die Einführung plebiszitärer<br />

Elemente. Davon wird eine Stärkung der (direkten) Demokratie,<br />

eine Belebung der politischen Diskussion, eine Verminderung<br />

oligarchischer Tendenzen in der Politik und damit insgesamt eine bessere<br />

Ermittlung der ge sellschaftlichen Interessen erwartet. Zu bedenken<br />

ist allerdings, dass eine Stärkung der direkten Demokratie zu einer<br />

Schwächung der repräsentativen Demokratie führt, die zugegeben<br />

in der Krise steckt, aber gegenüber direkt-demokratisch gewonnenen<br />

Ent scheidungen nicht a priori schlechter ist. Plebiszitäre Elemente<br />

können zwar die Legitimität der Entscheidungen erhöhen, sie können<br />

aber auch zu irrationalen Entscheidungen führen, da der Bürger meist<br />

nicht über den notwendigen Sachverstand verfügt, um etwa über die<br />

finanzielle Unterstützung Griechenlands abzustimmen.<br />

Auf wenig Widerstand stoßen auch Forderungen, mehr Wahlen und<br />

Abstimmungen über Internet zu ermöglichen. Zu diesem Themenbereich<br />

gibt es bereits seit geraumer Zeit Literatur in großem Umfang, allerdings<br />

auch noch eine Vielzahl von technischen und vor allem – wie<br />

das in Deutschland so üblich ist – auch rechtlichen Problemen.<br />

Abzulehnen sind dagegen Forderungen wie die nach einer Absenkung<br />

der Sperrklausel (Fünfprozent-Hürde) von fünf auf drei Prozent<br />

oder auch nach einer Verkürzung der Wahl perioden. Kürzere Wahlperioden<br />

stehen im Widerspruch zur notwendigen Professionalität, die<br />

auch ein Parlament leisten muss; eine Reduzierung der Sperrklausel<br />

würde die Arbeitsfähig keit der Parlamente gefährden. Nicht umsonst<br />

hat der frühere Bundespräsident Roman Herzog jüngst sogar eine Erhöhung<br />

der Sperrklausel gefordert, da nach seiner Ansicht von den<br />

kleinen Parteien eine Gefährdung der Demokratie ausgeht 22 .<br />

Literatur<br />

• 14. Shell Jugendstudie: Jugend 2002 – Zwischen pragmatischem<br />

Idealismus und robustem Materialismus, Fischer, Frankfurt am Main<br />

2002.<br />

• Arzheimer, Kai: Politikverdrossenheit. Bedeutung, Verwendung und<br />

empirische Relevanz eines politikwissenschaftlichen Begriffs, Westdeutscher<br />

Verlag, Opladen 2002.<br />

• Easton, David: A Systems Analysis of Political Life, New York u. a.<br />

1965<br />

• Gaiser, Wolfgang/ Gille, Martine/Krüger, Winfried/ Rijke, Johann<br />

de: Politikver drossen heit in Ost und West? in: Aus Politik und Zeitgeschichte<br />

(APuZ), B 19–20/2000.<br />

• Huth, Iris: Politische Verdrossenheit: Erscheinungsformen und Ursachen<br />

als Heraus forderungen für das politische System und die politische<br />

Kultur der Bundesrepublik Deutschland im 21. Jahrhundert,<br />

Dissertation, Universität Münster 2003, LIT, Münster 2004.<br />

• Lösche, Peter: Parteienverdrossenheit ohne Ende? Polemik gegen<br />

das Lamentieren deutscher Politiker, Journalisten, Politikwissenschaftler<br />

und Staatsrechtler. In: ZParl. 26, 1995, S. 149–159.<br />

• Niedermayer, Oskar: Parteimitgliedschaften im Jahr 2010, in: Zeitschrift<br />

für Parlamentsfragen, 42 (2011) 2, S. 365-383<br />

• Patzelt, Werner J.: Deutschlands latenter Verfassungskonflikt. Politikverdrossenheit<br />

ent steht durch Missverständnisse, in: PM (Politische<br />

Meinung) 379/01.<br />

• Pickel, Gert: Jugend und Politikverdrossenheit. Zwei Kulturen im<br />

Deutschland nach der Ver einigung, Leske + Budrich, Opladen 2002.<br />

• Wolling, Jens: Politikverdrossenheit durch Massenmedien? Der Einfluss<br />

der Medien auf die Einstellungen der Bürger zur Politik, Westdeutscher<br />

Verlag, Opladen 1999.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

37


38 BURGENLAND | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />

Heugraben:<br />

Feierliche Verleihung des<br />

Gemeindewappens<br />

Beim traditionellen „Heufest“<br />

am 8. Juli wurde heuer gleich<br />

doppelt gefeiert. LH-Stv. Franz<br />

Steindl überreichte in seiner<br />

Funktion als Gemeindereferent<br />

im Rahmen eines Festaktes gemeinsam<br />

mit LH Hans Niessl das<br />

Wappen an Bürgermeister Josef<br />

Bauer. Zum Empfang der Ehrengäste<br />

spielte der Musikverein<br />

Stronsdorf. Nach dem Festakt<br />

wurde das Wappen von Pfarrer<br />

Stanislaw Swieca gesegnet. Das<br />

Wappen ist in Rot-Gold gehalten.<br />

Die gekreuzten zwei goldenen<br />

Sensen sollen das Symbol für den<br />

Namen Heugraben – (Heuein-<br />

Bürgermeister Josef Bauer und Jugendliche<br />

mit dem Gemeindewappen<br />

Sichere Wege für Burgenlands<br />

Schulkinder<br />

Wo lauern auf dem Schulweg die Gefahren<br />

im Straßenverkehr?<br />

Kinder, Eltern und Schulleiter der Volksschulen<br />

des Bezirkes Neusiedl am See haben<br />

den Versuch unternommen, Antworten auf<br />

diese komplexe Frage zu finden und erarbeiteten<br />

gemeinsam im Schuljahr 2011/12 Gefahrenstellen<br />

in ihren Gemeinden.<br />

Landeshauptmann Hans Niessl und DI<br />

Thomas Leiter, KFV-Landesstellenleiter Burgenland,<br />

konnten am 28. Juni <strong>2012</strong> der Siegerschule<br />

Jois, im Rahmen eines Schulfestes<br />

mit Helmi & Co, Schulwegpläne für ihre Gemeinde<br />

übergeben.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

bringung – das Gras musste<br />

früher mit Sensen gemäht werden).<br />

Die Glocke steht für die<br />

Kirche, die ungefähr aus dem<br />

Jahre 1540 stammt und bis heute<br />

unversehrt erhalten geblieben<br />

ist. Die Glocke wurde in Kriegszeiten<br />

immer wieder im Moor<br />

oder auf anderen Plätzen versteckt.<br />

Budgetrede zum<br />

Voranschlag 2013<br />

Unter dem Motto „Budget to go<br />

2013“ präsentierte Landesrat Bieler<br />

am 28. Juni erstmals Zahlen,<br />

Daten und Fakten zum Budget<br />

2013 in kurzer und prägnanter<br />

Form im Überblick.<br />

Der ordentliche Landesvoranschlag<br />

2013 sieht Einnahmen in<br />

Höhe von 1.029.122.400 Euro vor,<br />

welchen <strong>Ausgabe</strong>n in Höhe von<br />

1.041.122.400 Euro gegenüber<br />

stehen. Der Abgang in Höhe von<br />

12 Millionen Euro soll im Jahr<br />

2014 auf 6 Millionen Euro reduziert,<br />

der Landesvoranschlag 2015<br />

bereits wieder ausgeglichen budgetiert<br />

werden. Gegenüber dem<br />

Landesvoranschlag <strong>2012</strong> wurde<br />

der Abgang um 4 Millionen Euro<br />

reduziert. Der außerordentliche<br />

Landesvoranschlag 2013<br />

sieht Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n<br />

in Höhe von<br />

22.968.000 Euro vor. Die<br />

Fondsgebarung ist im<br />

Landesvoranschlag 2013<br />

mit 4.079.100 Euro ausgeglichen.<br />

Die <strong>Ausgabe</strong>n im<br />

Landesvoranschlag 2013<br />

haben sich damit gegen -<br />

über dem Landesvoranschlag<br />

<strong>2012</strong> um 7,1 Millionen<br />

Euro netto erhöht.<br />

Im Bundesvergleich war unser<br />

Bundesland von den negativen<br />

Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />

aufgrund der gezielt gesetzten<br />

Gegenmaßnahmen des Landes,<br />

wie die Kraftpakete, Bildungsmaßnahmen,Risikokapitalfonds<br />

oder des Fonds für Arbeit<br />

und Wirtschaft (FAWI), am geringsten<br />

betroffen. „Trotz schwierigstem<br />

internationalen und nationalen<br />

Umfeld und konsequentem<br />

Konsolidierungskurs haben<br />

wir auf gezielte Investitionen gesetzt,<br />

um Wirtschaftswachstum<br />

zu ermöglichen, Arbeitsplätze zu<br />

sichern und die Lebensqualität<br />

im Burgenland für jeden einzelnen<br />

so hoch wie möglich zu halten.<br />

Das Burgenland hat mit einem<br />

gemäßigten Konsolidierungspfad<br />

gezeigt, dass es möglich ist, zu<br />

konsolidieren, ohne die Wirtschaft<br />

abzuwürgen und Arbeitsplätze<br />

zu gefährden. Diese Maßnahmen<br />

bremsen im Jahr 2013<br />

die <strong>Ausgabe</strong>ndynamik und ermöglichen<br />

es, gegenüber den ursprünglich<br />

prognostizierten Finanzplanwerten<br />

ausgabenseitig<br />

wesentlich niedriger zu budgetieren.<br />

Ohne Wirtschaftswachstum<br />

und Beschäftigung führen die<br />

sinnvollsten Konsolidierungsschritte<br />

in ein sinnloses Kaputtsparen.<br />

Wir setzen daher auf<br />

nachhaltiges Investieren und mutiges<br />

Reformieren“, betonte der<br />

Finanzreferent.<br />

Die größte <strong>Ausgabe</strong>nsteigerung<br />

im Gesundheits- und Sozialbereich<br />

in Höhe von 15,1 Millionen<br />

Euro konnte überwiegend<br />

durch Einsparungen im Verwaltungs-<br />

und Personalbereich sowie<br />

durch Einsparungen im Finanzbereich<br />

kompensiert werden. Im<br />

Bereich Straßen- und Wasserbau<br />

sind die <strong>Ausgabe</strong>n für den Bau<br />

nahezu unverändert geblieben.<br />

Die Einsparungen beziehen sich<br />

auf den Personalbereich. Synergieeffekte<br />

durch die Bewirtschaftung<br />

in der Baudirektion schlagen<br />

sich positiv im Budget nieder.<br />

Das Ausloten von Sparpotentialen<br />

und die Umsetzung von<br />

kos tenminimierenden Maßnahmen<br />

sind zu kontinuierlichen Prozessen<br />

geworden, die seit 2010<br />

deutlich die <strong>Ausgabe</strong>ndynamik<br />

bremsen. Betrug die <strong>Ausgabe</strong>nsteigerung<br />

von 2011 auf <strong>2012</strong><br />

noch 27,7 Millionen Euro, so sind<br />

es von <strong>2012</strong> auf 2013 nur noch 7,1<br />

Millionen Euro. Dies entspricht<br />

einer moderaten Steigerung. Die<br />

Linie des Finanzplanes wurde<br />

beibehalten. Ohne Konsolidierungsmaßnahmen<br />

wären die <strong>Ausgabe</strong>n<br />

im Budget 2013 um 115,5<br />

Millionen Euro und im Jahr 2015<br />

bereits um 150,2 Millionen Euro<br />

höher.<br />

Der Stand der Finanzschulden<br />

des Landes wird 2013 voraussichtlich<br />

einen Anstieg um 12 Millionen<br />

Euro auf 279,5 Millionen<br />

Euro erfahren. Gleichzeitig konnte<br />

die Neuverschuldung vom LVA<br />

<strong>2012</strong> auf den LVA 2013 um 4 Millionen<br />

Euro reduziert werden.<br />

„Der Anstieg der Landesschulden<br />

ist angesichts der zum Teil<br />

weiterhin explodierenden Schuldenanstiege<br />

in vielen anderen<br />

Staaten, Regionen und Kommunen<br />

als vergleichsweise moderat<br />

anzusehen. Ein großer Teil der<br />

Landes-Finanzschulden ist auf<br />

lange Sicht gegen eine mit einem<br />

möglichen künftigen Inflationsanstieg<br />

verbundene Zinserhöhung<br />

abgesichert“, so Bieler<br />

abschließend.<br />

Landeshauptmann<br />

Hans<br />

Niessl und DI<br />

Thomas Leiter,<br />

KFV-Landesstellenleiter<br />

Burgenland,<br />

mit Kindern<br />

der Siegerschule<br />

Jois<br />

Foto:<br />

Bgld. Landesmedienservice


FPK-Chef Scheuch zieht<br />

sich aus Politik zurück<br />

Uwe Scheuch, FPK-Chef und<br />

Landeshauptmannstellvertreter in<br />

Kärnten, hat am 1. August vor<br />

Journalisten seinen Rückzug aus<br />

der Politik angekündigt. Er begründete<br />

den Schritt damit, dass<br />

er genug von der „Hetze“ gegen<br />

seine Person habe und kritisierte<br />

die Medien scharf. Sein Nachfolger<br />

als Parteichef und in der Landesregierung<br />

wird sein Bruder<br />

Kurt Scheuch. FPK-Klubobmann<br />

wird Gernot Darmann.<br />

Zugesetzt hatten Uwe Scheuch<br />

in letzter Zeit vor allem juristische<br />

Probleme. 2011 war er wegen<br />

Korruption in der „Part of the<br />

game“-Affäre zu 18 Monaten teilbedingter<br />

Haft verurteilt worden.<br />

Das Oberlandesgericht hob das<br />

Urteil wegen eines Formfehlers<br />

auf. Vor wenigen Wochen wurde<br />

er erneut verurteilt. Der Spruch<br />

Die Unternehmen haben entschieden. In 34<br />

Gemeinden werden künftig diese die alleinige<br />

Verantwortung für den Tourismus tragen.<br />

Ich habe schon mehrfach geäußert,<br />

dass die Gemeinden grundsätzlich mit den<br />

Zielen des neuen Tourismusgesetzes konform<br />

gehen. Alleine die legistische Umsetzung<br />

und der Umgang mit den Gemeinden<br />

Foto: Apa<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

ist nicht rechtskräftig. Aber es<br />

laufen weitere Ermittlungen der<br />

Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

gegen Scheuch.<br />

Erst einen Tag vor seinem<br />

Rücktritt war bekanntgeworden,<br />

dass nun auch wegen versuchter<br />

Geldwäsche im Zusammenhang<br />

mit der Causa Birnbacher gegen<br />

Scheuch Ermittlungen aufgenommen<br />

wurden. Scheuch selbst hatte<br />

stets sämtliche Vorwürfe<br />

zurückgewiesen und sich als unschuldig<br />

bezeichnet.<br />

ESM-Verfassungsklage<br />

frühestens im September<br />

Die vom Kärntner Landeshauptmann<br />

Dörfler angekündigte<br />

Verfassungsklage gegen den Euro-Rettungsschirm<br />

ESM und den<br />

Fiskalpakt ist schon allein aus<br />

Formalgründen noch nicht möglich.<br />

Die beiden Staatsverträge<br />

wurden nämlich noch nicht im<br />

Bundesgesetzblatt kundgemacht.<br />

Ohne Kundmachung ist eine Klage<br />

beim Verfassungsgerichtshof<br />

(VfGH) allerdings nicht möglich.<br />

Wird das Gesetz vorher angefochten,<br />

müsste der VfGH die Verfassungsbeschwerde<br />

aus Formalgründen<br />

zurückweisen, wie der<br />

Dekan der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät an der Universität<br />

Wien, Heinz Mayer, gegenüber<br />

der APA sagt. „Die Kundmachung<br />

würde ich (für eine Verfassungsklage,<br />

Anm.) wohl als notwendig<br />

erachten“, betont Mayer. Ein nicht<br />

kundgemachtes Gesetz gehöre<br />

nämlich formal noch nicht zum<br />

dem Rechtsbestand der Republik:<br />

„Daher kann ich es auch nicht anfechten.<br />

Ohne Kundmachung gibt<br />

es kein Gesetz.“<br />

Bundespräsident Heinz Fischer<br />

hat ESM und Fiskalpakt am 17.<br />

Juli unterzeichnet, im Bundesgesetzblatt<br />

kundgemacht wurden<br />

die beiden Staatsverträge seither<br />

allerdings noch nicht. Allzu bald<br />

ist damit auch nicht zu rechnen.<br />

Im Kanzleramt hieß es dazu auf<br />

AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | KÄRNTEN<br />

APA-Anfrage nämlich, die Kundmachung<br />

werde erst erfolgen,<br />

wenn die Verträge in Kraft treten.<br />

Im Fall des ESM wird das<br />

frühestens Mitte September so<br />

weit sein, wenn das deutsche Verfassungsgericht<br />

seine diesbezügliche<br />

Prüfung abgeschlossen hat.<br />

Und der Fiskalpakt tritt erst in<br />

Kraft, wenn er von zwölf Staaten<br />

ratifiziert wurde.<br />

Damit liegen die von der Opposition<br />

angekündigten Verfassungsklagen<br />

auf Eis. Zur Erinnerung:<br />

FPÖ, Grüne und BZÖ wollen<br />

im Nationalrat eine gemeinsame<br />

Klage gegen den Fiskalpakt<br />

einbringen, der den EU-<br />

Staaten eine strenge Budgetdisziplin<br />

verordnet. Die FPK will über<br />

die Kärntner Landesregierung,<br />

wo sie über eine absolute Mehrheit<br />

verfügt, sowohl den ESM als<br />

auch den Fiskalpakt vor die Verfassungsrichter<br />

bringen.<br />

Burgstaller für Neuwahlen<br />

in Kärnten<br />

Salzburgs Landeshauptfrau<br />

Burgstaller spricht sich für rasche<br />

Neuwahlen in Kärnten aus.<br />

Außerdem sind aus ihrer Sicht<br />

weitere Rücktritte fällig, und zwar<br />

von allen, die in die Causa Birn-<br />

Gemeindebundpräsident Bgm. Ferdinand Vouk:<br />

Verbände übernehmen in 34 Gemeinden Tourismusagenden<br />

ruft berechtigte Kritik hervor. Ohne auf unsere<br />

Argumente, die wir mehrmals im Landtag<br />

vorgetragen haben, einzugehen, werden<br />

bestehende Strukturen zerschlagen,<br />

werden Finanzströme umgeleitet.<br />

Die Zukunft wird zeigen, ob die Gemeinden<br />

mit ihren Sorgen recht behalten werden.<br />

Sicher aber ist, dass wir im Sinne der<br />

Foto: Apa<br />

bacher involviert seien. Im Interview<br />

mit der APA stellte sie auch<br />

ihre neuerliche Kandidatur im<br />

Jahr 2014 in Aussicht und kündigte<br />

eine Reparatur des vom<br />

Verfassungsgerichtshof aufgehobenen<br />

Bettelverbotes an.<br />

„Es ist unerträglich, was da alles<br />

an die Oberfläche gespült<br />

wurde. Es zeigt natürlich schon<br />

auch, dass da ein System dahinterstand“,<br />

sagte Burgstaller zu<br />

den aktuellen Ereignissen in<br />

Kärnten. „Wenn so viele Regierungsmitglieder<br />

angepatzt sind,<br />

teilweise schon Verfahren am<br />

Hals haben, ist es im Sinne einer<br />

allgemein politischen Hygiene<br />

Zeit für eine Neuwahl. Im Übrigen<br />

geht es uns alle was an, denn<br />

der Generalverdacht betrifft dann<br />

immer alle Politiker.“<br />

Auf die Frage nach weiteren<br />

Rücktritten sagte Burgstaller: „In<br />

der Politik brauchen wir wieder<br />

mehr Moral, daher sollte sich jeder<br />

in den Spiegel schauen. Wer<br />

immer bei den Deals rund um dieses<br />

Birnbacher-Gutachten mit dabei<br />

war oder davon gewusst hat,<br />

sollte rasch den Hut nehmen. Das<br />

ist vom Versuch her eine derartige<br />

Übertretung des politischen<br />

Anstands, dass es keinen Grund<br />

gibt, einen Tag länger in der Politik<br />

zu bleiben.“<br />

Bisher hatte die Landeshauptfrau<br />

stets offen gelassen, ob sie<br />

bei der nächsten Landtagswahl<br />

2014 noch einmal für die SPÖ ins<br />

Rennen gehen wird. Nun ließ sie<br />

ein neuerliches Antreten durchklingen:<br />

„Die Wahrscheinlichkeit<br />

dafür ist sehr groß, aber entschieden<br />

wird es 2013 auf dem Parteitag“,<br />

sagte sie.<br />

Das vom VfGH kürzlich aufgehobene<br />

Salzburger Bettelverbot<br />

soll der Landtag laut Burgstaller<br />

nach Möglichkeit schon in seiner<br />

ersten Sitzung im Herbst reparieren.<br />

Salzburg werde sich dabei<br />

stark an jenen Bundesländern<br />

orientieren, deren Bestimmungen<br />

der VfGH nicht aufgehoben hat.<br />

Bürgerinnen und Bürger alles unternehmen<br />

werden, den Tourismus auch zukünftig tatkräftig<br />

im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />

zu unterstützen. Das noch viel Aufklärungsarbeit<br />

notwendig ist, zeigt auch der Umstand,<br />

dass nur 16 Prozent der Wahlberechtigten<br />

an der ersten Urabstimmung teilgenommen<br />

haben.<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

39


40 NIEDERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />

„Vereinsfreundlichste<br />

Gemeinde im Bezirk <strong>2012</strong>“<br />

Auch heuer wurde in Kooperation<br />

zwischen dem Service Freiwillige,<br />

der NÖ Dorf- und Stadterneuerung,<br />

der NÖ Landesakademie<br />

und den NÖ Nachrichten<br />

(NÖN) der Wettbewerb „Vereinsfreundlichste<br />

Gemeinde im Bezirk"<br />

durchgeführt. Knapp 100<br />

Gemeinden haben sich am diesjährigen<br />

Wettbewerb beteiligt,<br />

der nach der kürzlich erfolgten<br />

Jurysitzung auch bereits entschieden<br />

ist.<br />

Bewertet wurden Kriterien wie<br />

die Anzahl der Vereine, die finanzielle<br />

und ideelle Unterstützung<br />

des Vereinslebens sowie<br />

besondere Aktionen für die Vereine.<br />

Als Preis erhalten die Siegergemeinden<br />

eine Doppelseite<br />

in den NÖN, die Preisüberrei-<br />

In der Herzogenburger Straße in St. Pölten<br />

wurde am 8. August der Spatenstich für die<br />

neue Zentrale der Arbeiterkammer Niederösterreich<br />

vorgenommen. Ab 2016 wird<br />

dort das neue Büro der niederösterreichischen<br />

Arbeiterkammer seinen Betrieb aufnehmen.<br />

Auch der ÖGB Niederösterreich<br />

wird in das neue Haus<br />

einziehen.<br />

Für Landeshauptmann<br />

Dr. Erwin Pröll ist die<br />

Übersiedlung der Arbeiterkammer<br />

von Wien<br />

nach St. Pölten ein<br />

„wichtiger Schritt zur<br />

Komplettierung der Landeshauptstadt".<br />

Der Präsident der ArbeiterkammerNiederösterreich,<br />

Hermann Haneder,<br />

sprach von einer „Investition<br />

in die Zukunft“,<br />

mit dem Spatenstich beginne<br />

die „größte bauliche<br />

Veränderung für die<br />

Arbeiterkammer Niederösterreich“.<br />

Der St. Pöltner Bürgermeister<br />

Mag. Matthias St-<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Foto: Abteilung für Presse & Öffentlichkeitsarbeit<br />

chung wird Landeshauptmann<br />

Dr. Erwin Pröll im Herbst im<br />

Landtagsitzungssaal in St. Pölten<br />

vornehmen.<br />

Siegergemeinden <strong>2012</strong> sind St.<br />

Valentin (Bezirk Amstetten),<br />

Schönau an der Triesting (Bezirk<br />

Baden), Prellenkirchen (Bezirk<br />

Bruck an der Leitha), Bad Pirawarth<br />

(Bezirk Gänserndorf), St.<br />

Martin (Bezirk Gmünd), Grabern<br />

(Bezirk Hollabrunn), Japons (Bezirk<br />

Horn), Sierndorf (Bezirk Korneuburg),<br />

Rohrendorf bei Krems<br />

(Bezirk Krems), St. Veit an der<br />

Gölsen (Bezirk Lilienfeld), Hürm<br />

(Bezirk Melk), Herrnbaumgarten<br />

(Bezirk Mistelbach), Wiener Neudorf<br />

(Bezirk Mödling), Reichenau<br />

an der Rax (Bezirk Neunkirchen),<br />

St. Anton an der Jeßnitz (Bezirk<br />

Scheibbs), Neulengbach (Bezirk<br />

St. Pölten), Absdorf (Bezirk Tulln),<br />

Kautzen (Bezirk Waidhofen an<br />

der Thaya), Winzendorf-Muthmannsdorf<br />

(Bezirk Wiener Neustadt),<br />

Rauchenwarth (Bezirk Wien-Umgebung)<br />

und Schweiggers<br />

(Bezirk Zwettl).<br />

31. August – 30. September <strong>2012</strong>:<br />

Badener Traubenkur -<br />

wochen im Rahmen des<br />

NÖ. Weinherbstes<br />

Alljährlich zu Beginn der Weinlesezeit<br />

wird der Badener Hauptplatz<br />

zur Genusszone für alle<br />

Trauben- und Weinliebhaber.<br />

Genießer können in diesen Wochen<br />

neben dem frischen Traubensaft,<br />

Sturm und den hervorragenden<br />

Qualitätsweinen der Badener<br />

Winzer auch die Badener<br />

Kurtrauben „Weißer und roter<br />

Gutedel“ verkosten.<br />

An den Wochenenden sorgen<br />

Blasmusik, Volkstanz- und Folkloregruppen<br />

sowie<br />

verschiedene Solisten<br />

für die musikalische<br />

Umrahmung und machen<br />

die Trauben- und<br />

Mostkur zum reinen<br />

Vergnügen.<br />

Bei der großen Eröffnung<br />

am 01. September<br />

<strong>2012</strong> um 10:30 Uhr am<br />

Badener Hauptplatz,<br />

werden von den Badener<br />

Winzerfamilien<br />

Neue Zentrale der Arbeiterkammer<br />

in St. Pölten<br />

adler bezeichnete den heutigen Tag als einen<br />

„historischen Tag für die Landeshauptstadt<br />

St. Pölten“, die Übersiedlung der Arbeiterkammer<br />

nach St. Pölten sei ihm „ein<br />

besonders die historischen Erntedanktraditionen<br />

den Festgästen<br />

präsentiert. Im Rahmen einer<br />

großen Festmesse in der Frauenkirche<br />

wird die aufwendig gestaltete<br />

Erntekrone gesegnet und gemeinsam<br />

mit der „Weinberggoaß“<br />

begleitet durch den festlichen<br />

Einzug der Winzer auf den<br />

Hauptplatz gebracht.<br />

Dort werden die Winzer traditionell<br />

von den singenden Weinhauern<br />

erwartet, die der Eröffnung<br />

Ihren festlichen Klang verleihen.<br />

Die Traubenkur ist die älteste<br />

Form der Obstkuren und wird als<br />

natürliches Mittel für die Entschlackung<br />

und Regeneration des<br />

Körpers angewendet.<br />

Die reine Traubenkur sollte<br />

nicht länger als drei Wochen dauern:<br />

Dabei wird mit einem Kilogramm<br />

Trauben pro Tag begonnen<br />

und innerhalb von drei Wochen<br />

auf bis zu 2 kg gesteigert.<br />

Die tägliche Traubenmenge soll<br />

gleichmäßig auf drei Portionen<br />

morgens, mittags und abends aufgeteilt<br />

werden. Das gleiche kann<br />

mit reinem Traubensaft erreicht<br />

werden: Dabei beginnt man die<br />

Kur mit 0,75 l und steigert innerhalb<br />

von drei Wochen bis auf 1,5<br />

l. Auch der Traubensaft sollte aufgeteilt<br />

auf drei Portionen getrunken<br />

werden.<br />

zentrales Anliegen“ gewesen. Das neue,<br />

viergeschossige Arbeitnehmerzentrum der<br />

AK NÖ wird ab 2016 auf rund 15.500 Quadratmetern<br />

Büros für etwa 350 Beschäftigte<br />

bieten. Des weiteren werden ein modernes<br />

Beratungszentrum mit etwa 500 Quadratmetern,<br />

Seminarräumlichkeiten, ein 600 Quadratmeter<br />

großer Veranstaltungssaal<br />

und ein öffentlich<br />

zugänglicher Restaurantbereich<br />

errichtet.<br />

Im Zuge des Bauvorhabens<br />

werden auch das JugendzentrumSteppenwolf<br />

und die Jugendkulturhalle<br />

frei:raum neu errichtet.<br />

Spatenstich für die neue<br />

Zentrale der Arbeiterkammer<br />

Niederösterreich: Mag. Helmut<br />

Guth (Direktor der AK<br />

NÖ), Mag. Matthias Stadler<br />

(Bgm. St. Pölten), LH Dr. Erwin<br />

Pröll, Hermann Haneder<br />

(Präsident der AK NÖ) und<br />

LH-Stv. Dr. Josef Leitner<br />

(v.l.n.r.)<br />

Foto: NÖ Landespressedienst/Reinberger


Wiener Neustadt:<br />

Parkgebühren<br />

ab 1. August 60 Cent<br />

Mit Anfang August treten in<br />

Wiener Neustadt einige Neuerungen<br />

in den gebührenpflichtigen<br />

Kurzparkzonen in Kraft:<br />

1) Die Parkgebühr wird in den<br />

Kurzparkzonen ab 1. August von<br />

50 auf 60 Cent pro angefangener<br />

halber Stunde angehoben. In den<br />

Garagen bleiben die Tarife unverändert<br />

bei 70 Cent pro angefangener<br />

halber Stunde.<br />

2) Die Ausweitung der gebührenpflichtigen<br />

Zeiten auf 20<br />

Uhr unter der Woche und 15 Uhr<br />

am Samstag wird zurückgenommen.<br />

Neu gilt ab 1. August: Montag<br />

- Freitag, 8 - 12 und 13.30 - 18<br />

Uhr, Samstag, von 8 - 12 Uhr,<br />

Sonn- und Feiertag ist nach wie<br />

vor gebührenfrei. Diese neuen<br />

Zeiten gelten analog auch für die<br />

Theatergarage und das Parkdeck<br />

Ungargasse, abgesehen von der<br />

Mittagsregelung.<br />

3) Ab 6. August geht die Internet-Plattform<br />

für das „Handy-<br />

Parken“ online. Unter der Adressewww.wienerneustadt.mobilesparken.com<br />

können die Handy-<br />

ParkerInnen ab diesem Tag ihr<br />

Nutzer-Konto verwalten und das<br />

Guthaben online erwerben. Die<br />

Bezahlung kann per Kreditkarte,<br />

Nach einer knapp einjährigen Bauzeit präsentiert<br />

sich der Hauptbahnhof Mistelbach mit einem<br />

neuen Gesicht – und zwar völlig barrierefrei.<br />

In den letzten elf Monaten wurden zahlreiche<br />

Modernisierungsarbeiten durchgeführt,<br />

die zu einer enormen Qualitäts- und Komfortsteigerung<br />

für die Fahrgäste führen. Drei neue<br />

Aufzüge, ein Blindenleitsystem mit einem Investitionsvolumen<br />

von 3,4 Millionen Euro und<br />

die Erhöhung des Bahnsteiges auf 55 Zentimeter<br />

über der Schienenoberkante ermöglichen<br />

nun ein barrierefreies Erreichen der Bahnsteige.<br />

Videokameras und Maßnahmen im Personentunnel<br />

sorgen zusätzlich für mehr Komfort<br />

und Sicherheit. Die offizielle Inbetriebnahme<br />

erfolgte am 7. August in Anwesenheit von<br />

Verkehrslandesrat Mag. Karl Wilfing, Bürgermeister<br />

Dr. Alfred Pohl und Werner Baltram,<br />

Prokurist der ÖBB-Infrastruktur AG.<br />

Barrierefreiheit und optische Adaptierung<br />

Für eine einfache Orientierung zu den Liften<br />

und Stiegen bzw. weiter zu den Bahnsteigen<br />

sorgt ein modernes Blindenleitsystem. Eine<br />

neue Beleuchtung sowie eine neue Verfliesung<br />

des Personentunnels garantieren mehr<br />

Komfort und ein modernes, freundliches Erscheinungsbild.<br />

Durch diese Maßnahmen<br />

wird in Mistelbach das Bahnfahren generell<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | NIEDERÖSTERREICH<br />

PayPal oder Sofortüberweisung<br />

über Online-Banking erfolgen.<br />

Umfahrung Sollenau-<br />

Theresienfeld<br />

Die Umfahrung Sollenau-Theresienfeld,<br />

deren Bau im Februar<br />

2010 begonnen wurde, stellt derzeit<br />

das größte Bauvorhaben auf<br />

Niederösterreichs Landesstraßen<br />

dar. Bisher konnten bereits rund<br />

75 Prozent des Bauvolumens umgesetzt<br />

werden, Anfang 2013 soll<br />

die Umfahrung fertig sein.<br />

Die in Entstehung befindliche<br />

Umfahrungsstraße erstreckt sich<br />

über eine Länge von rund 8,7 Kilometern.<br />

Die Breite der Fahrbahn<br />

beträgt 8,5 Meter. Die Arbeiten<br />

für die Rohtrasse sind bereits<br />

abgeschlossen, bisher wurden<br />

1,8 Kubikmeter Aushubmaterial<br />

bewegt und 14 Brücken fertiggestellt.<br />

Bei einer weiteren<br />

Brücke sind die Arbeiten in der<br />

Schlussphase, zudem laufen zur<br />

Zeit Asphaltierungsarbeiten. Es<br />

werden auch sechs Anschlussstellen<br />

errichtet, von denen die<br />

Anschlussstelle L 158 Blumauerstraße<br />

und die L 159 Großmittel<br />

bereits für den querenden Verkehr<br />

freigegeben wurde. Die Umfahrung<br />

Sollenau-Theresienfeld<br />

soll die Kerne der umliegenden<br />

Ortschaften vom Durchzugsver-<br />

Bahnhof Mistelbach ist<br />

barrierefrei<br />

kehr entlasten, durch die Schaffung<br />

direkter Anbindungen der<br />

dortigen Kiesgewinnungsgebiete<br />

an die Umfahrungsstraße sollen<br />

die Orte vom hohen Schwerverkehrsanteil<br />

und den damit verbindenden<br />

Luft- und Schadstoffbelastungen<br />

befreit werden. Es<br />

kann von einer Verkehrsentlastung<br />

um rund 50 Prozent gesprochen<br />

werden. Die Gesamtbaukosten<br />

für die Umfahrung belaufen<br />

sich auf 76 Millionen Euro.<br />

Katastrophenschutz -<br />

ausbildung für Gemeinden<br />

ist Riesenerfolg<br />

Im April 2009 hat das Land<br />

Niederösterreich eine Spezialausbildung<br />

für die NÖ Katastrophenschutzbehörden<br />

gestartet.<br />

In Kooperation mit den Blaulichtorganisationen<br />

und dem Militärkommando<br />

NÖ wurden damals<br />

Inhalte zusammengestellt,<br />

die Niederösterreichs Katastrophenmanagerinnen<br />

und -manager<br />

optimal für den Ernstfall vorbereiten<br />

sollen.<br />

Den 2-tägigen Kurs des NÖ<br />

Zivilschutzverbandes für niederösterreichischeKatastrophenmanagerinnen<br />

und -manager<br />

haben inzwischen bereits<br />

über 1.000 Personen aus 500 Gemeinden<br />

absolviert.<br />

und vor allem auch für die KundInnengruppe<br />

der gehbehinderten Personen, RollstuhlfahrerInnen<br />

oder Menschen mit Kinderwagen<br />

noch attraktiver.<br />

Baumaßnahmen im Überblick<br />

• Errichtung von drei Liften<br />

• Heben des Hausbahnsteigs auf 55 Zentimeter<br />

über Schienenoberkante, (Insel-<br />

Heidenreichstein:<br />

Sonderpostamt und<br />

personalisierte Briefmarke<br />

Die Stadt Heidenreichstein feiert<br />

im heurigen Jahr den 80sten<br />

Jahrestag der Stadterhebung im<br />

Jahre 1932. Neben anderen Veranstaltungen<br />

beteiligt sich der<br />

BSV Grenzland mit einem Sonderpostamt<br />

mit Sonderstempel,<br />

Schmuckkuvert und personalisierter<br />

Briefmarke im Gobl-Haus<br />

am Stadtplatz in Heidenreichstein.<br />

Die<br />

personalisierte<br />

Marke<br />

zeigt eine<br />

Ansicht von<br />

Heidenreichstein<br />

nach einem Aquarell des Heidenreichsteiner<br />

Künstlers Helmut<br />

Hunger. Auch zum 25-jährigen<br />

Bestandsjubiläum des Waldviertler<br />

Schmalspurbahnvereines Heidenreichstein<br />

wird eine personalisierte<br />

Briefmarke mit Eisenbahnmotiv<br />

sowie ein Schmuckkuvert<br />

aufgelegt. Das Sonderpostamt<br />

ist am Samstag, den 25.<br />

August <strong>2012</strong>, von 13:00 bis 17:00<br />

Uhr geöffnet, die Briefmarkenausstellung<br />

am Samstag, den 25.<br />

August <strong>2012</strong>, von 13:00 bis 17:00<br />

und am Sonntag, den 26. August<br />

<strong>2012</strong>, von 10:00 bis 17:00 Uhr.<br />

bahnsteig ist bereits auf 55 Zentimeter und<br />

ist mit einem Blindenleitsystem ausgestattet)<br />

• Errichtung eines Blindenleitsystem (am<br />

Hausbahnsteig und Zugang zum Gehsteig)<br />

• Videoüberwachung im Bahnhof<br />

• neue Beleuchtung und Verfliesung im Personentunnel<br />

Finanzierung<br />

Die Gesamtinvestitionen für die Baumaßnahmen<br />

belaufen sich auf etwa 3,4 Millionen Euro,<br />

wobei die Kostenbeteiligung<br />

des Landes<br />

gemäß Konjunkturpaket<br />

20 Prozent beträgt.<br />

Die Stadtgemeinde Mistelbach<br />

leistet einen<br />

Kostenbeitrag für Wartung<br />

und Reinigung<br />

und übernimmt die<br />

Erstbefreiung.<br />

V.l.n.r.: Bürgermeister Dr.<br />

Alfred Pohl, Verkehrslandesrat<br />

Mag. Karl Wilfing,<br />

Werner Baltram, Prokurist<br />

der ÖBB-Infrastruktur AG<br />

Foto: StadtGemeinde Mistelbach<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

41


42 NIEDERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />

Ternitz:<br />

Neue Gölsenbrücke bei<br />

Kropfsdorf<br />

Östlich der Marktgemeinde St.<br />

Veit an der Gölsen (Bezirk Lilienfeld)<br />

quert bei Kropfsdorf die Landesstraße<br />

L 5199 das Flussbett<br />

der Gölsen. Da die hier befindliche,<br />

rund 30 Jahre alte Holzbrücke<br />

aus mehrerlei Gründen<br />

nicht mehr den modernen Verkehrserfordernissen<br />

entsprach,<br />

hatten sich der NÖ Straßendienst<br />

und die Marktgemeinde St. Veit<br />

an der Gölsen zur Errichtung einer<br />

neuen Brücke entschlossen.<br />

Die Bauarbeiten konnten nun abgeschlossen<br />

werden. Die Gesamtbaukosten<br />

belaufen sich auf rund<br />

eine Million Euro, wobei 980.000<br />

Euro vom Land Niederösterreich<br />

und 20.000 Euro von der Marktgemeinde<br />

St. Veit an der Gölsen<br />

getragen werden.<br />

Bei der neuen Gölsenbrücke<br />

handelt es sich um eine rund 30<br />

Meter lange so genannte Rahmentragwerksbrücke,<br />

bei der der<br />

Mehr als 250.000 Transportkilometer und<br />

rund 8.000 Einsätze pro Jahr belegen eindrucksvoll,<br />

wie wichtig der Arbeiter-Samariterbund<br />

Ternitz-Pottschach für die Bevölkerung<br />

geworden ist. Nunmehr konnte ein weiteres<br />

Fahrzeug angekauft und<br />

in Dienst gestellt werden. „Diese<br />

Investition macht unsere Organisation<br />

noch leistungsfähiger<br />

und konnte durch die<br />

großzügige Spende von 7.000,-<br />

Euro durch Bürgermeister<br />

LAbg. Rupert Dworak sowie<br />

durch Unterstützungen von<br />

Unternehmen, der Stadtgemeinde<br />

Ternitz und der Bevölkerung<br />

getätigt werden“, so<br />

der Obmann des Arbeiter-Samariterbundes,<br />

StR. Franz Stix.<br />

Der Ternitzer Bürgermeister<br />

hat anlässlich seines 50. Geburtstages<br />

zu dieser Spendenaktion<br />

anstelle von Geschenken<br />

aufgerufen. „Die haupt-<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Pfeiler in der Flussmitte entfallen<br />

ist. Zusätzlich zur sechs Meter<br />

breiten Fahrbahn wurde für<br />

Fußgängerinnen und Fußgänger<br />

beidseitig ein Gehsteig angeordnet.<br />

Als Maßnahmen zur Ufersicherung<br />

wurden Steinschlichtungen<br />

errichtet. Auf der Landesstraße<br />

B 18 sorgt eine Linksabbiegespur<br />

zur Gölsenbrücke für<br />

sichere Abbiegemanöver.<br />

Die Arbeiten für die erforderlichen<br />

Verlegungen des Gehweges<br />

sowie der Busbucht wurden<br />

von der Straßenmeisterei Lilienfeld<br />

durchgeführt, die Bauzeit betrug<br />

rund zwölf Monate.<br />

Infrastruktur Kosten<br />

Kalkulator für Gemeinden<br />

Mit dem Infrastruktur Kosten<br />

Kalkulator NIKK für Gemeinden<br />

präsentierte Landesrat Mag. Karl<br />

Wilfing am 8. August in St. Pölten<br />

eine „wertvolle Entscheidungsgrundlage<br />

für sparsames und effizientes<br />

Vorgehen“.<br />

Vor dem Hintergrund steigender<br />

Infrastrukturkosten und dem<br />

starken Gefälle zwischen den<br />

Wiener Umlandgemeinden mit<br />

ihrer starken Bevölkerungszunahme<br />

sowie den Peripherie-Gemeinden<br />

mit ihrem demographischen<br />

Wandel hat nun die<br />

Raumordnungsabteilung beim<br />

Amt der NÖ Landesregierung gemeinsam<br />

mit Partnern den NIKK<br />

entwickelt.<br />

„Dieses Servicetool für die Planungsentscheidungen<br />

der Ge-<br />

Neues Fahrzeug für den<br />

Samariterbund<br />

meinden eröffnet neue Wege in<br />

der Raumplanung und bringt<br />

mehr Effizienz bei Investitionen.<br />

Berechnet wird nach fixen Parametern<br />

statt nach Gefühl und<br />

Bauchentscheidung. Innerhalb<br />

von 15 Minuten gibt es ein Ergebnis,<br />

das kalkulierbare <strong>Ausgabe</strong>n<br />

und zu erwartende Einnahmen<br />

gegenüberstellt. Ich kann jeder<br />

Gemeinde nur raten: „Riskier‘<br />

den Blick, nütz‘ den NIKK‘“,<br />

so der Landesrat, der auch hervorhob,<br />

dass das Angebot ein freiwillig<br />

zu nützendes sei und die<br />

politische Entscheidung bei den<br />

Gemeinden bleibe.<br />

Der bereits in fünf Pilotgemeinden<br />

erprobte NIKK liefert Kennzahlen<br />

für Bebauung und Siedlung<br />

nach Parametern der technischen<br />

und sozialen Infrastruktur,<br />

der Bevölkerungsentwicklung,<br />

der mittel- und langfristigen Folgekosten<br />

etc. Einnahmenseitig<br />

wird etwa die Refinanzierung<br />

durch Finanzausgleich und Aufschließungsabgabenberücksichtigt.<br />

<strong>Ausgabe</strong>nseitig sind es neben<br />

den Kosten für die Infrastruktur<br />

auch jene für deren Erhaltung,<br />

die Höhe der Ertragsanteile,<br />

die Entwicklung der Rentabilität<br />

sozialer Einrichtungen u. a.<br />

Auch verschiedene Entwicklungsvarianten<br />

bzw. -geschwindigkeiten<br />

können mit dem Haushaltsplan<br />

der Gemeinde abgestimmt<br />

werden. Der Download<br />

wird den Gemeinden kostenlos zur<br />

Verfügung gestellt, auch Schulungen<br />

werden laufend angeboten.<br />

und teilzeitbeschäftigten MitarbeiterInnen<br />

des Arbeiter-Samariterbundes Ternitz-Pott-<br />

Matzendorf-Hölles brilliert<br />

mit höchster Bonität<br />

Von allen 573 niederösterreichischen<br />

Gemeinden wird Matzendorf-Hölles<br />

im Bezirk Wiener<br />

Neustadt die höchste Bonität zuerkannt,<br />

im bundesweiten Vergleich<br />

der Kommunen ist es die<br />

sechstbeste. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine Studie des Zentrums<br />

für Verwaltungsforschung (KDZ),<br />

die das Gemeindemagazin "public"<br />

in Auftrag gegeben hat. Untersucht<br />

wurden alle 2.357 österreichischen<br />

Gemeinden in Bezug<br />

auf Ertragskraft, Eigenfinanzierungskraft,<br />

Verschuldung und finanzielle<br />

Leistungsfähigkeit. Die<br />

von jeder Kommune gesammelten<br />

Kennzahlen hat das KDZ in<br />

einen Bonitätsindex nach dem<br />

Schulnotensystem einfließen lassen,<br />

der eine Rangreihung möglich<br />

macht. Demnach erreicht<br />

Matzendorf-Hölles einen Bonitätswert<br />

von 1,21 – nur 0,14 Indexpunkte<br />

mehr als der Sieger des<br />

Gemeinde-Rankings, Ober alm im<br />

Bundesland Salzburg, der mit einem<br />

Bonitätswert von 1,07 am besten<br />

abgeschnitten hat. Aus niederösterreichischer<br />

Sicht konnten<br />

sich auch Hagenbrunn im Bezirk<br />

Korneuburg (Rang 10 mit 1,25 Indexpunkten),<br />

Teesdorf im Bezirk<br />

Baden (Rang 12, 1,27 Indexpunkte),<br />

Ardagger im Bezirk Amstetten<br />

sowie Waidhofen/Thaya-Land<br />

(ex aequo Rang 13 mit jeweils 1,28<br />

Indexpunkten) im Vorderfeld platzieren.<br />

(mm)<br />

schach leisten großartige Arbeit und haben<br />

schon zahlreiche Leben gerettet. Es ist für<br />

mich eine Selbstverständlichkeit, diese für<br />

unsere Bevölkerung unverzichtbare Institution<br />

nach Kräften zu unterstützen“, so Bürgermeister<br />

LAbg. Rupert Dworak.<br />

Das Fahrzeug der Marke<br />

Citroen hat einen Wert von<br />

30.000,- Euro und wurde aus<br />

Dank auf den Namen „Rupert“<br />

getauft. „Das Einsatzfahrzeug<br />

wurde speziell für Krankenhilfstransporte<br />

ausgestattet.<br />

Dadurch sind wir in der Lage<br />

noch flexibler und rascher am<br />

Einsatz ort zu sein“, so Obmann<br />

StR. Stix.<br />

Obmann StR. Franz Stix, Obmann-<br />

Stv. Helmut Hauer, Techn. Leiter<br />

Christian Hauer und Kassierin Karin<br />

Weissenböck bedanken sich bei<br />

Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak<br />

für die großzügige Spende


Amstetten forciert<br />

Geschicklichkeit am<br />

Kinderspielplatz<br />

Die Stadtgemeinde Amstetten<br />

hat sich viel einfallen lassen, um<br />

ihrer Jugend Freizeitaktivitäten<br />

leicht zu machen. Allein 37 Spielplätze<br />

mit einer Gesamtfläche<br />

von 83.000 m 2 sorgen gerade jetzt<br />

in den Sommerferien für viel Spaß<br />

und gute Laune. Sie fördern die<br />

Bewegung und die Geschicklichkeit<br />

der jüngsten Gemeindemitglieder<br />

und locken obendrein mit<br />

Spielgeräten der neuesten Generation.<br />

„Was die Spielplatzgestaltung<br />

betrifft, hat in den letzten Jahren<br />

ein großes Umdenken stattgefunden“,<br />

berichtet Vizebürgermeister<br />

Michael Wiesner, Amstettens<br />

Sport- und Freizeitstadtrat, dem<br />

NÖ Wirtschaftspressedienst. „Der<br />

Trend geht eindeutig in Richtung<br />

Geschicklichkeits- und Gewandtheitstraining.“<br />

Besonderen Anklang<br />

finden daher Rutschen,<br />

Klettergeräte, Nestschaukeln und<br />

Seilbahnen. Viel Grün, höchste<br />

Sicherheitsstandards und die modernsten<br />

Spielgeräte zeichnen<br />

die Amstettner Spielplätze aus.<br />

„Wir investieren jedes Jahr an<br />

die 315.000 Euro in die Instandhaltung,<br />

Pflege und Spielgerätewartung<br />

auf unseren Spielplätzen<br />

sowie in Park- und Gartenanlagen“,<br />

so Wiesner. Allein im heurigen<br />

Jahr sind die Spielplätze<br />

Beethovenstraße, Haidmühl-<br />

Dirndlgwandsonntag am 9.<br />

September <strong>2012</strong><br />

Bereits zum vierten Mal rufen die<br />

Volkskultur Niederösterreich und<br />

die Partner der Initiative „Wir tragen<br />

Niederösterreich“ zum Tragen von<br />

Tracht und zur Würdigung des Sonntags<br />

auf.<br />

Tracht liegt im Trend. Immer mehr<br />

Leuten bereitet das Tragen von<br />

Dirndl, Kalmuk oder nur dem Zitat<br />

einer Tracht bei besonderen Anlässen<br />

große Freude. Der landesweite<br />

Dirndlgwandsonntag bietet eine passende<br />

Gelegenheit, die Vielfalt der<br />

niederösterreichischen Trachten zur<br />

Geltung zu bringen. „Es ist uns wichtig,<br />

das Tragen von Tracht nicht zu<br />

verordnen. Der Dirndlgwandsonntag<br />

ist eine Einladung an alle, die gerne<br />

Tracht beziehungsweise trachtiges<br />

Gwand tragen.“ so Volkskultur<br />

Niederösterreich Geschäftsführerin<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | NIEDERÖSTERREICH<br />

straße, Kirchenstraße sowie der<br />

Spielplatz beim Gemeindewohnhaus<br />

Pöchhackerhof mit neuen<br />

Spielgeräten bestückt worden.<br />

Die Kosten beliefen sich auf<br />

20.000 Euro.<br />

„Unsere Kinderspielplätze sollen<br />

ein Ort der Begegnung sein,<br />

aber auch ein Platz, an dem unsere<br />

Kinder erste Erfahrungen<br />

sammeln und Spaß haben können“,<br />

erklärt Wiesner. In der Voralpensiedlung<br />

im Stadtteil Allersdorf<br />

ist schon seit Jahren beabsichtigt,<br />

ein Grundstück zur Errichtung<br />

eines Spielplatzes zu erwerben.<br />

Da sich dies aus derzeitiger<br />

Sicht nicht so schnell verwirklichen<br />

lässt, wird der Spielplatz in<br />

der Verlängerung der Auer-von-<br />

Welsbachstraße im nächsten Jahr<br />

wieder aktiviert und als Spielplatz<br />

ausgestaltet werden. (dsh)<br />

NÖ will mehr Öko-Strom<br />

aus der Kleinwasserkraft<br />

holen<br />

In Niederösterreich laufen mehr<br />

als 500 Kleinwasserkraftwerke,<br />

die rund 150.000 Haushalte mit<br />

elektrischer Energie versorgen.<br />

Zurzeit produzieren die Anlagen<br />

pro Jahr 460 Gigawattstunden<br />

Strom. Damit hält die Kleinwasserkraft<br />

einen Anteil von acht<br />

Prozent an der gesamten Elektrizitätsmenge,<br />

die in Niederösterreich<br />

aus erneuerbarer Energie<br />

erzeugt wird.<br />

Geht es nach Umweltlandesrat<br />

Stephan Pernkopf, soll die Leis -<br />

tung der Kleinwasserkraftwerke<br />

schon bald auf 530 Gigawattstunden<br />

jährlich ansteigen – ein anvisiertes<br />

Plus um 15 Prozent. Dieser<br />

Zuwachs an Öko-Strom sei allein<br />

durch die Modernisierung der<br />

bestehenden Standorte möglich,<br />

wie er betont. „In vielen der<br />

Kleinwasserkraftwerke im Land<br />

liegt noch großes technisches Potenzial.“<br />

Bereits 2009 hat das Land Niederösterreich<br />

die „Initiative Kleinwasserkraft“<br />

gestartet. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Verein Kleinwasserkraft<br />

Österreich begutachten<br />

Experten die Anlagen vor Ort,<br />

entwickeln gemeinsam mit den<br />

Betreibern Konzepte zur wirtschaftlichen<br />

und ökologischen<br />

Optimierung und informieren<br />

über Fördermöglichkeiten. Das<br />

Service wird gut angenommen.<br />

„Bisher haben wir schon rund 150<br />

derartige Beratungen abgewickelt“,<br />

erklärt Pernkopf. (mm)<br />

Neulengbach:<br />

In Emmersdorf<br />

verschwinden die Telefon -<br />

maste!<br />

Bei der Umsetzung des Kanalbauvorhabens<br />

in Emmersdorf<br />

Nord hat sich herausgestellt, dass<br />

die Leitungen der A1 Telekom<br />

AG nach wie vor frei verlegt sind.<br />

Da die betroffenen Straßenzüge<br />

im Anschluss an die Arbeiten asphaltiert<br />

werden, war anzustreben,<br />

dass die Telefonleitungen<br />

ebenfalls unterirdisch verlegt<br />

werden. Die A1 Telekom AG hat<br />

sich in schwierigen Verhandlungen<br />

schlussendlich bereit erklärt,<br />

die Leitungen zu verlegen. Voraussetzung<br />

ist, dass die Kosten<br />

für die Grabarbeiten von der<br />

Stadtgemeinde Neulengbach<br />

übernommen werden.<br />

Der Gemeinderat ist dem Vorschlag<br />

von Vizebgm. Rudolf Teix<br />

gefolgt und hat die Firma Strabag<br />

AG, 3532 Rastenfeld 206, mit den<br />

erforderlichen Grabarbeiten beauftragt.<br />

Vizebgm. Teix und Bgm. Wohlmuth:<br />

„Die Verschönerung der<br />

Straßenräume und die Entrümpelung<br />

unnötiger Freileitungen bringen<br />

auch ein Stück Ortsbildverbesserung<br />

und Lebens- bzw.<br />

Wohnqualität mit sich. Wir sind<br />

deshalb froh, dass die A1 Telekom<br />

AG unser Anliegen um Erdverkabelung<br />

der Telefonleitungen positiv<br />

aufgenommen hat. Natürlich<br />

hätten wir es gerne gesehen, wenn<br />

die Kosten der Grab arbeiten ebenfalls<br />

von der A1 Telekom übernommen<br />

worden wären. Mit der<br />

nun gewählten Zusammenarbeit<br />

können wir eine kostenverträgliche<br />

Lösung umsetzen“.<br />

www.buergermeisterzeitung.info<br />

Portal für Städte<br />

und Gemeinden<br />

Dorli Draxler. Die katholischen Pfarren<br />

der Diözesen Wien und St. Pölten<br />

sowie die evangelischen Pfarrgemeinden<br />

Niederösterreichs feiern<br />

diesen besonderen Tag mit zahlreichen<br />

Begleitveranstaltungen. Nach<br />

dem Sonntagsgottesdienst werden<br />

daher auch Pfarrfeste und Frühschoppen<br />

besucht und der Tag in<br />

Tracht verbracht.<br />

Veranstaltungen in ganz Nieder -<br />

österreich stehen an diesem Tag im<br />

Zeichen der Tracht. Einer der Höhepunkte<br />

findet im Stift Seitenstetten<br />

im Rahmen der 900-Jahr-Feierlichkeiten<br />

statt. Nach der Festmesse um<br />

10.00 Uhr klingt der Dirndlgwandsonntag<br />

in Seitenstetten mit einem<br />

Radio Niederösterreich Frühschoppen<br />

aus.<br />

Veranstaltungshinweise unter<br />

www.wirtragennoe.at<br />

Foto: Volkskultur Niederösterreich/Peter Rauchecker<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

43


44 OBERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />

ÖVP-Hiesl kritisiert<br />

Partei-Broschüre als<br />

„Unsinn“<br />

Mit ungewöhnlich offener Kritik<br />

an der Wiener Parteizentrale<br />

lässt Oberösterreichs ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter<br />

Franz<br />

Hiesl aufhorchen. Er bezeichnet<br />

die von Generalsekretär Rauch<br />

im Juli veröffentlichte Broschüre<br />

gegen SPÖ und Grüne als „kompletten<br />

Unsinn“. Außerdem zweifelt<br />

Hiesl in den „Oberösterreichischen<br />

Nachrichten“ am Wahrheitsgehalt<br />

der Broschüre. Rauch<br />

wies die Kritik zurück.<br />

Das ÖVP-Argumentarium enthält<br />

Warnungen wie „Rot-Grün<br />

heißt Abschaffung der Ehe“ und<br />

ist zur Information der Spitzen-<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Foto: Apa<br />

Ordnungsdienst verteilt<br />

Taschenaschenbecher<br />

Eine Initiative für mehr Sauberkeit hat<br />

der Ordnungsdienst jetzt in Linz gestartet.<br />

So werden bei den Rundgängen<br />

durch das Stadtgebiet praktische Taschenaschenbecher<br />

an PassantInnen<br />

verteilt.<br />

Die Aktion richtet sich gezielt an RaucherInnen<br />

mit dem Appell, ihre Zigaret-<br />

funktionäre gedacht. Hiesl, Spitzenfunktionär<br />

der mit den Grünen<br />

koalierenden oberösterreichischen<br />

ÖVP, hat damit keine Freude<br />

und verweist auf die Nationalratswahl<br />

in einem Jahr: „Wenn<br />

man jetzt solche Geschichten produziert,<br />

die wenig mit der Wahrheit<br />

zu tun haben und wo ziemlich<br />

viel Blödsinn drinnen steht,<br />

dann haut man sich vor der Wahl<br />

viel zusammen, das man nachher<br />

für Gespräche brauchen würde.“<br />

Der steirische ÖVP-Klubchef<br />

Christopher Drexler bezeichnete<br />

die Broschüre zuletzt als strategischen<br />

Fehler.<br />

ÖVP-Generalsekretär Rauch<br />

weist die Kritik zurück. Von der<br />

Parteibasis gebe es sehr positives<br />

Feedback, die „Rot-Grün-Fibel“<br />

müsse sogar nachgedruckt werden.<br />

„Dass Parteisekretäre polarisieren<br />

müssen, ist tägliches Geschäft<br />

und das weiß der Herr Landeshauptmannstellvertreter<br />

in<br />

Oberösterreich auch“, so Rauch.<br />

Zudem habe man inhaltlich ohnehin<br />

nur Aussagen von SPÖund<br />

Grün-Politikern zusammengefasst.<br />

Außerdem verweist er<br />

darauf, dass Oberösterreichs Landeshauptmann<br />

Pühringer zuletzt<br />

ebenfalls vor einer rot-grünen<br />

Regierung gewarnt habe.<br />

Nach Rechnungshofkritik:<br />

Hiegelsberger muss<br />

OÖ-„LEADER“-Projekte<br />

evaluieren<br />

Massive Kritik übt der Bundesrechnungshof<br />

in seinem Bericht<br />

vom 3. August <strong>2012</strong> an der Förderpraxis<br />

der „LEADER“-Projekte<br />

am Beispiel mehrerer Bundesländer.<br />

Die SPÖ-Oberösterreich<br />

fordert nunmehr Landesrat Hiegelsberger<br />

auf, dem Oö. Landtag<br />

einen Bericht aller Projekte seit<br />

2000 vorzulegen, um die Nachhaltigkeit<br />

und Arbeitsplatzrelevanz<br />

der Projekte prüfen zu können.<br />

„Für uns muss LEADER der<br />

Träger positiver Regionalentwicklung<br />

sein. Das bedeutet Innovation<br />

und dauerhafte Arbeitsplätze<br />

in den Regionen. Nach der<br />

kritischen Prüfung des Bundesrechnungshofs<br />

ist daher auch<br />

Oberösterreich gefordert, seine<br />

bisherige LEADER-Bilanz transparent<br />

zu machen und dem Landtag<br />

vorzulegen“, fordert stv. Klubvorsitzender<br />

Makor.<br />

Der Rechnungshof zeigte neben<br />

fehlenden Zielen, mangelnder<br />

Kontrolle auch grobe Abwicklungsmängel<br />

in der Förderpraxis<br />

auf und kritisiert die unverhältnismäßige<br />

Dominanz des landwirtschaftlichen<br />

Sektors. Kultur<br />

und Dorfentwicklung würden bei<br />

LEADER kaum eine Rolle spielen,<br />

weil der Großteil der Fördergelder<br />

in die Bereiche Agrar und<br />

Biomasse fließt. Auch Kleingewerbe<br />

und Dienstleistungen würden<br />

gegenüber dem landwirtschaftlichen<br />

Sektor nur eine geringe<br />

Rolle spielen. „Uns geht es<br />

um ausgewogene Regionalentwicklung,<br />

wie es auch dem eigentlich<br />

Ziel von LEADER entspricht.<br />

Deshalb muss man jetzt<br />

ganz nüchtern Bilanz ziehen und<br />

überprüfen, welche Wirkungen<br />

erzielt wurden. Darauf aufbauend<br />

gilt es die Weichen für die<br />

zukünftige LEADER-Strategie zu<br />

stellen“, stellt Makor klar.<br />

Für die nächste Programmperiode<br />

(2014-2020) schlägt die SPÖ<br />

bereits einen speziellen Schwerpunkt<br />

„Gleichstellung und Chancengleichheit“<br />

vor, der in den<br />

letzten Perioden laut Bericht des<br />

Bundesrechnungshofs kaum<br />

berücksichtigt wurde. „Der ländliche<br />

Raum ist mehr als nur Landwirtschaft.<br />

Eine besondere Rolle<br />

spielen die Themen Arbeitsplätze<br />

und Nachhaltigkeit - deshalb soll<br />

darauf der Schwerpunkt der Evaluierung<br />

gelegt werden. Bis zum<br />

Jahresende soll der zuständige<br />

Landesrat Hiegelsberger dem Oö.<br />

Landtag einen umfassenden Bericht<br />

sämtlicher Projekte vorle-<br />

gen“, fordert Makor. LEADER<br />

(frz. Liaison entre actions de développement<br />

de l’économie rurale,<br />

dt. Verbindung zwischen Aktionen<br />

zur Entwicklung der ländlichen<br />

Wirtschaft) ist ein Förderprogramm<br />

der Europäischen Union,<br />

mit dem seit 1991 modellhaft<br />

innovative Aktionen im ländlichen<br />

Raum gefördert werden.<br />

Radweg Linz – Wilhering:<br />

Startschuss für Detail -<br />

planung<br />

Die oberösterreichische Landesstraßenverwaltung<br />

wird in<br />

Kürze mit den Planungen für den<br />

8,3 Kilometer langen Radweg von<br />

Linz nach Wilhering beginnen.<br />

Nachdem die Gemeinden Linz,<br />

Leonding und Wilhering grünes<br />

Licht für eine Mitfinanzierung<br />

gegeben haben, wird für das circa<br />

6,5 Millionen Euro teure Projekt<br />

eine Detailplanung in Auftrag<br />

gegeben. „Der Radweg Linz<br />

– Wilhering hat nicht nur enormes<br />

Potential für den Radtourismus,<br />

sondern ist auch sehr wichtig<br />

für die Sicherheit der Radfahrer“,<br />

so Straßenbaureferent LH-<br />

Stv. Hiesl.<br />

LH-Stv. Franz Hiesl hat bereits<br />

eine Mitfinanzierung von 50 Prozent<br />

der Gesamtbaukosten in<br />

Höhe von 6,5 Millionen Euro zugesichert.<br />

Die restlichen 50 Prozent<br />

der Kosten werden von den<br />

Gemeinden getragen.<br />

Weiterer Fahrplan:<br />

• Abschluss der Übereinkommen<br />

hinsichtlich Planung und Bau<br />

mit den Gemeinden Linz, Leonding<br />

und Wilhering, sowie Ausschreibung<br />

und Vergabe der<br />

Planungsleistungen bis Frühjahr<br />

2013.<br />

• Abschluss der Detailplanung<br />

und der Behördenverfahren bis<br />

Frühjahr 2014.<br />

• Abschluss der Grundeinlöseverhandlungen<br />

bis Sommer<br />

2014.<br />

• Ziel Baubeginn: Sommer 2014.<br />

tenstummel umweltgerecht zu entsorgen.<br />

Die Mini-Aschenbecher für unterwegs<br />

sind übrigens auch für die Entsorgung<br />

von Kaugummi bestens geeignet.<br />

Stadtrat Detlef Wimmer sieht in dieser<br />

Kampagne eine wichtige und zugleich<br />

kostengünstige, bewusstseinsbildende<br />

Maßnahme, mit der die Bürgerinnen<br />

und Bürger für das Thema saubere<br />

Stadt sensibilisiert werden sollen.<br />

Foto: Stadt Linz


LR Anschober:<br />

Hochwasserschutz für<br />

Schärding darf sich nicht<br />

verzögern<br />

Zehn Jahre nach der Jahrhundertflut<br />

im August 2002 verblasst<br />

langsam die Erinnerung an die<br />

enormen Schäden und das<br />

menschliche<br />

Leid. Das<br />

Hochwasser<br />

hat damals allein<br />

in Ober -<br />

österreich 1,1<br />

Milliarden Euro<br />

Schaden angerichtet.<br />

Es<br />

war der Auslöser<br />

für den<br />

Start des Hochwasserschutzprogramms<br />

des Landes OÖ im<br />

Jahr 2004. 500 Hochwasserschutzprojekte<br />

sind seit damals gebaut<br />

worden, 269 befinden sich in Bau,<br />

weitere 1<strong>08</strong> in der Planungsphase.<br />

Bei letzteren drohen aber jetzt<br />

massive Verzögerungen.<br />

Umwelt-Landesrat Rudi Anschober:<br />

„Umweltminister Berlakovich<br />

hat uns ohne Vorwarnung<br />

mitgeteilt, dass sein Ministerium<br />

die Finanzmittel für den Hochwasserschutz<br />

ab sofort bis 2016<br />

kürzt, und zwar bundesweit um<br />

insgesamt 76,5 Millionen Euro.<br />

Das bedeutet 1,8 Millionen Euro<br />

weniger pro Jahr für Oberösterreich.<br />

Durch die an die Bundesgelder<br />

gekoppelten Landesgelder<br />

In der Diskussion um das Abschneiden der<br />

österreichischen Olympia-Delegation bei den<br />

Spielen in London fordert SPÖ-Sportsprecher<br />

Landtagsabgeordneter Hans Affenzeller den<br />

zuständigen Sportlandesrat Viktor Sigl auf,<br />

die Konsequenzen an den richtigen Stellen<br />

zu ziehen. „Wenn die Selbstdarstellung von<br />

FunktionärInnen wie ÖOC-Boss Karl Stoss<br />

wichtiger ist, als das Fortkommen unserer<br />

SpitzensportlerInnen, braucht man sich über<br />

den schlechten Medaillenspiegel nicht<br />

zu wundern. Sportlandesrat Viktor Sigl<br />

soll einen Runden Tisch mit ExpertInnen<br />

einberufen, wo festgelegt wird, wie<br />

es mit der Sportförderung in Oberösterreich<br />

weitergeht. Das derzeitige Gießkannenprinzip<br />

ist nicht zielführend.<br />

Sigl muss schleunigst Schritte setzen,<br />

die den Sport nach vorne bringen und<br />

unsere AthletInnen fit für Olympia 2016<br />

machen! Hier ist Eile geboten“, drängt<br />

der rote Sportsprecher zum Handeln.<br />

Derzeit ist der oberösterreichische Sport<br />

in mehr als 50 einzelnen Fachverbän-<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | OBERÖSTERREICH<br />

fehlen so in Summe vier Millionen<br />

Euro bis 2016 an Investitionen<br />

in den Hochwasserschutz.<br />

Wichtige Projekte wie zum Beispiel<br />

der Hochwasserschutz für<br />

die Stadt Schärding drohen damit<br />

massiv verschleppt zu werden!“<br />

„Ich appelliere daher an Minis -<br />

ter Berlakovich, die Budgetkürzung<br />

zurückzunehmen“, sagt Anschober,<br />

„Denn gerade jetzt sind<br />

wir an einem Punkt, wo der Hochwasserschutz<br />

immer wichtiger<br />

wird. Die letzten Wochen haben<br />

es gezeigt: Das Hochwasserrisiko<br />

– auch für kleinräumige, lokale<br />

Ereignisse – steigt durch die Klimakrise.<br />

Jetzt die Finanzmittel zu<br />

kürzen, ist verantwortungslos.“<br />

Laubholzbockkäferfund<br />

im Innviertel<br />

„Der Fund des Asiatischen<br />

Laubholzbockkäfers in St. Georgen<br />

im Bezirk Ried im Innkreis<br />

hat erneut aufgezeigt, dass die<br />

Import-Kontrollen nach Schädlingen<br />

aktuell nicht ausreichen. Die<br />

Land- und Forstwirtschaft darf<br />

nicht am Schluss als Geschädigter<br />

überbleiben“, sagt Landesrat<br />

Max Hiegelsberger und fordert<br />

verstärkte Kontrollen und zwar<br />

bereits am Importhafen, dort wo<br />

die Ware die EU-Grenzen übertritt<br />

und noch bevor sie in die verschiedenen<br />

Bestimmungsländer<br />

verteilt wird. Den geschädigten<br />

Forstwirten sichert Hiegelsberger<br />

Unterstützung aus seinem Ressort<br />

zu. Der Asiatische Laubholz-<br />

LAbg. Hans Affenzeller:<br />

Konzept der Sportförderung<br />

in OÖ überdenken<br />

bockkäfer zählt weltweit zu den<br />

100 gefährlichsten Schädlingen.<br />

In der EU wird er daher als ein<br />

Quarantäneschädling behandelt.<br />

Um eine weitere Ausbreitung zu<br />

verhindern, hieß es daher nach<br />

dem Fund in St. Georgen bei<br />

Obernberg für die Forstbehörde<br />

des Landes Oberösterreich rasch<br />

handeln. Im Umkreis von 500 Metern<br />

der Fundstelle müssen zur<br />

Bekämpfung des Käfers alle<br />

Laubbäume gefällt werden. Drei<br />

Grundeigentümer sind davon betroffen.<br />

Derzeit hoffen alle Beteiligten,<br />

dass außerhalb der ersten Fundstelle<br />

keine weiteren Spuren des<br />

Käfers gefunden werden und damit<br />

keine weiteren Maßnahmen<br />

gesetzt werden müssen.<br />

Neubau des Bildungs -<br />

zentrums Pregarten<br />

Der Neubau des Bildungszentrums<br />

Pregarten wurde am 14.<br />

August <strong>2012</strong> mit dem Spatenstich<br />

freigegeben. Im Bildungszentrum<br />

werden die Neue Mittelschule<br />

Pregarten, Mittelschule 2 Pregarten<br />

und Polytechnische<br />

Schule vereinigt,<br />

wodurch<br />

ein sparsamesGesamtkonzeptermöglicht<br />

wird. Außerdem<br />

werden<br />

die Schul-<br />

den strukturiert. Die Unterstützung der Sportarten<br />

erfolgt pauschal nach dem Gießkannenprinzip.<br />

„Sollten hier keine Änderungen<br />

in Richtung Schwerpunktsetzungen auf vielversprechende<br />

Talente getroffen werden,<br />

bücherei und die öffentliche Bibliothek<br />

darin zusammengefasst.<br />

Das neue Bildungszentrum repräsentiert<br />

mit seinem „Stadtplatz“<br />

auch eine Brückenbildung zwischen<br />

den unterschiedlichen Nutzern.<br />

Das von den Architekten kub a<br />

/ Karl und Bremhorst geplante<br />

Gebäude orientiert sich am Organisationsmodell<br />

des Clusters, indem<br />

jeweils eine bestimmte Anzahl<br />

an Gruppen bzw. Klassenverbänden<br />

zu einem räumlichen<br />

Verbund zusammengefasst werden.<br />

Dadurch wird die klassen -<br />

übergreifende Kooperationen gestärkt<br />

und werden transparente<br />

Einheiten geschaffen. So wird<br />

Raum für offene Unterrichtsformen<br />

ermöglicht.<br />

Grundlage für den Architekturwettbewerb<br />

bildete der unter externer<br />

Begleitung im Vorfeld gemeinsam<br />

mit den Pädagoginnen<br />

und Pädagogen ausgearbeitete<br />

Qualitätenkatalog für innovativen<br />

Unterricht. Mit großem Engagement<br />

des Lehrkörpers wurde<br />

ein innovatives Raumkonzept erarbeitet.<br />

müssen wir uns leider auch weiterhin auf<br />

magere Ergebnisse bei internationalen Wettkämpfen<br />

einstellen.<br />

Es dürfen auch die Auswirkungen der unter<br />

Schwarz-Blau beschlossenen Kürzungen der<br />

Turnstunden auf den Breitensport nicht vergessen<br />

werden. Die Kinder haben dadurch<br />

weniger Gelegenheit ihre Freude am Sport<br />

zu entdecken und sind weniger motiviert<br />

selbst in Sportvereinen nach ihren Talenten<br />

aktiv zu werden. „Am Medaillenspiegel<br />

ist sichtbar, dass vergleichbare Länder<br />

mit ganztägigen Schulformen wie<br />

Schweden oder Norwegen viel besser<br />

abgeschnitten haben. Sport hat dort<br />

seinen fixen Platz am Stundenplan und<br />

verschafft den SchülerInnen den nötigen<br />

Ausgleich. Ein Argument mehr,<br />

das für die Ganztagsschule spricht“, ist<br />

Affenzeller überzeugt.<br />

Keine Medaille für Österreich bei den<br />

Olympischen Spielen in London sorgt für<br />

Diskussionen Foto: Alexandra. H/pixelio.de<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Foto: Gemeinde Pregarten<br />

45


46 SALZBURG | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />

Verkehrslösung für<br />

Eisenbahnkreuzung in<br />

Bad Vigaun<br />

Die Eisenbahnkreuzung in Bad<br />

Vigaun ist ein Dauerbrenner der<br />

Salzburger Verkehrspolitik. Nun<br />

wurden die letzten großen Hürden<br />

auf dem Weg zu einer neuen kreuzungsfreien,<br />

sicheren, umweltfreundlichen<br />

und zukunfts taug -<br />

lichen Verkehrslösung genommen.<br />

„Was lange währt, wird endlich<br />

gut“, sagte daher Verkehrsreferent<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Dr. Wilfried Haslauer am 2. August<br />

bei einem Informationsgespräch<br />

mit ÖBB-Generaldirektor Mag.<br />

Christian Kern und Josef Brunnauer<br />

als Vertreter der Grundbesitzerfamilie.<br />

Anfang August wurden<br />

die Verträge zwischen ÖBB, Land<br />

und Grundbesitzer unterzeichnet.<br />

Damit ist der Weg für eine Verkehrslösung<br />

in diesem Bereich frei.<br />

Neue Verkehrslösung im Detail<br />

Die neue Verkehrslösung umgeht<br />

die derzeitige Eisenbahnkreuzung<br />

im Süden im Tauglwald<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

und wird die Eisenbahnlinie mit<br />

einer Überführung passieren. Folgende<br />

Effekte werden durch diese<br />

Maßnahme erwartet:<br />

Verringerung der Verkehrsunfälle<br />

und Verringerung von Emissionen<br />

aus Stop-and-go-Verkehr<br />

durch eine übersichtliche Einbindung<br />

der St. Kolomaner Landesstraße<br />

in die Salzachtal Straße.<br />

Verbesserung des Immissionsschutzes<br />

für Anrainer durch Errichtung<br />

einer durchgehenden<br />

Lärmschutzwand im Innenbogen<br />

der neuen Straßentrasse bis zur<br />

Haltestelle Vigaun.<br />

Zudem ist eine Verbesserung<br />

des regionalen öffentlichen Nahverkehrs-Angebotes<br />

durch die<br />

Verbesserung der Haltestelle, einen<br />

Park&Ride-Platz sowie einen<br />

Lückenschluss im regionalen Radwegenetz<br />

in diesem Bereich geplant.<br />

Dazu investieren Land und<br />

ÖBB insgesamt rund 9,145 Millionen<br />

Euro für Straßenbaumaßnahmen,<br />

rund 9,1 Millionen Euro in<br />

eisenbahntechnische Maßnahmen<br />

sowie rund 1,1 Millionen Euro in<br />

zusätzliche Maßnahmen. Baubeginn<br />

soll nach Abschluss des UVP-<br />

Verfahrens bereits im kommenden<br />

Jahr sein, die Bauzeit wird<br />

voraussichtlich rund ein Jahr betragen.<br />

Insgesamt werden rund<br />

4,25 Hektar für die neue Verkehrslösung<br />

benötigt.<br />

Als Ersatzmaßnahme für die<br />

darin beinhaltete verbrauchte<br />

Waldfläche wird eine 5.000 Quadratmeter<br />

große Wiesenfläche und<br />

auf dem gegenüberliegenden Ufer<br />

der Salzach eine Fläche von zirka<br />

20.000 Quadratmetern aufgeforstet.<br />

Dies dient unter anderem da-<br />

Neue Einsatzzentrale für Feuerwehr in Rauris/Wörth<br />

„Ab sofort steht diese moderne Zentrale für die unverzichtbaren ehrenamtlichen<br />

Aufgaben zur Verfügung“, sagte Dr. Haslauer, der den<br />

Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Rauris/Wörth und der Bergrettung<br />

Rauris viel Freude mit dem<br />

neuen Heim und viel Kraft für die<br />

Einsätze im Dienste der Mitmenschen<br />

wünschte. Aber nicht nur<br />

durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit<br />

ersparen diese Organisationen der<br />

öffentlichen Hand viel Geld, sondern<br />

auch durch Eigenleistungen<br />

bei der Verwirklichung von Investitionen<br />

und Projekten. So haben Feuerwehr-<br />

und die Bergrettungsmitglieder<br />

für die neue Einsatzzentrale<br />

eine Million Euro, die bei Festen<br />

und für Ordnerdienste eingenommen<br />

wurde, investiert und 2.000 Ar-<br />

Foto: LMZ/Neumayr/MMV<br />

zu, Äsungsflächen für das Wild zu<br />

erhalten. Der bisherige Bahnübergang<br />

mit Schrankenanlage ist seit<br />

Langem als Problemstelle im Verkehrsnetz<br />

bekannt: Er war Unfallhäufungspunkt,<br />

verursachte Stau,<br />

Stop-and-go-Verkehr, Lärm und<br />

Abgase, war ein Hindernis für den<br />

Ausbau der S-Bahn-Haltestelle<br />

und ein tägliches Ärgernis für viele<br />

Pendler und Anrainer. 1.340<br />

Mal schließen sich die Bahnschranken<br />

pro Woche, 72 Mal halten<br />

Personenzüge, und knapp 300<br />

Personen pro Tag steigen hier ein<br />

und aus. Der Bus hält 40 Mal pro<br />

Tag an der Salzachtal Straße B<br />

159 und 54 Mal pro Tag an der St.<br />

Kolomaner Landesstraße. „Ich bedanke<br />

mich bei den ÖBB und bei<br />

der Familie Brunnauer für die konstruktiven<br />

Verhandlungen. Es hat<br />

eines langen Atems und zahlreicher<br />

Gespräche bedurft. Nun liegt<br />

eine Lösung vor, die beste Aus-<br />

sichten auf Genehmigung im Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren<br />

(UVP) hat, die das Angebot<br />

im öffentlichen Verkehr und im<br />

Radverkehr verbessert und eine<br />

sichere und flüssige Lösung im<br />

Straßenverkehr bringen wird. „Es<br />

war für meine Familie nicht einfach,<br />

die notwendigen Grundflächen<br />

zu verkaufen, schließlich<br />

handelt es sich dabei um das Herzstück<br />

unseres landwirtschaftlichen<br />

Betriebes, das sich seit jeher in<br />

unserem Besitz befindet. Im Sinn<br />

Verkehrs -<br />

lösung für die<br />

Eisenbahnkreuzung<br />

in<br />

Bad Vigaun<br />

beim Langwieswirt:<br />

Christa und<br />

Josef<br />

Brunnauer<br />

(Wirtsleute),<br />

Christian<br />

Kern, LH-Stv.<br />

Wilfried Haslauer<br />

und<br />

Bgm. Raimund<br />

Egger<br />

einer Lösung für die Allgemeinheit<br />

haben wir uns aber zu diesem<br />

Schritt durchgerungen. Ich hoffe,<br />

dass die Baumaßnahmen rasch<br />

umgesetzt werden, damit möglichst<br />

bald die erwarteten Verbesserungen<br />

für Anrainer, Autofahrer<br />

und öffentlichen Verkehr eintreten“,<br />

sagte Josef Brunnauer, Eigentümer<br />

des Hotels Gasthof<br />

Langwies.<br />

beitsstunden als Eigenleistung erbracht, wofür ihnen Landeshauptfrau<br />

Burgstaller im Namen des Landes dankte. Damit konnte durch<br />

den gemeinsamen Einsatz der Gemeinde unter Bürgermeister Robert<br />

Reiter, des Landes Salzburg, des Landesfeuerwehrkommandos und<br />

des Gemeindeausgleichsfonds dieses<br />

Generationenprojekt verwirklicht<br />

werden. Dem Löschzug Wörth<br />

der Freiwilligen Feuerwehr Rauris<br />

gehören derzeit 86, davon 63 aktive<br />

Mitglieder an.<br />

Das Besondere daran ist, dass es im<br />

Ortsteil kaum eine Familie gibt, die<br />

nicht auf irgendeine Weise der Feuerwehr<br />

verbunden ist.<br />

Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses<br />

in Rauris – Wörth: v. l.: Roland Wernik<br />

(SWB), Wolfgang Rohrmoser (Bergrettung),<br />

Bürgermeister Robert Reiter,<br />

Herbert Mühlthaler (FFW) und LHF Gabi<br />

Burgstaller. Foto: Neumayr/MMV


Organigramm: © Kommunikation Land Steiermark<br />

Land Steiermark mit<br />

neuer Organisationsstruktur<br />

Die von den steirischen Reformpartnern<br />

LH Franz Voves und<br />

LH-Vize Hermann Schützenhöfer<br />

im Frühjahr angekündigte Verschlankung<br />

und Neustrukturierung<br />

der Landesverwaltung wur-<br />

de wie geplant mit 1. August umgesetzt.<br />

Statt zwei Gruppen mit 48<br />

Fachabteilungen bzw. Abteilungen<br />

gliedert sich die steirische<br />

Landesverwaltung nun in 16 Abteilungen<br />

mit neun nachgelagerten<br />

Fachabteilungen.<br />

Im Zuge der Neustrukturierung<br />

haben nicht nur einige Abteilungen<br />

und Fachabteilungen neue<br />

Namen erhalten, sondern auch<br />

die Pressestelle des Landes Steiermark,<br />

die für die interne und<br />

externe Kommunikation des Landes<br />

zuständig ist. Der neue Name<br />

„Kommunikation Land Steiermark“<br />

spiegelt die Veränderungen<br />

in der Kommunikationsbranche<br />

und die Arbeitsrealität besser<br />

wider und weist auf den großen<br />

Stellenwert hin, der dem Internet,<br />

Intranet und den neuen sozialen<br />

Medien zukommt.<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | STEIERMARK<br />

Eröffnung der neugestalteten<br />

Landesbibliothek<br />

Am 2. Juli wurde im Grazer Joanneumsviertel<br />

die neugestaltete<br />

Landesbibliothek von Kulturlandesrat<br />

Christian Buchmann und<br />

Landesbibliothek-Leiter Christoph<br />

Binder feierlich eröffnet.<br />

Die Steiermärkische Landesbibliothek<br />

ist nicht nur die größte<br />

und älteste, sondern mit der Neugestaltung<br />

auch eine der modernsten<br />

Österreichs. Buchmann erklärte:<br />

„Ich freue mich, dass die<br />

Landesbibliothek nach Jahren<br />

des Exils nun im Joanneumsviertel<br />

eine würdige Bleibe erhält.<br />

Die Räume sind großzügig und<br />

attraktiv, die Verbindung mit dem<br />

Universalmuseum wird für die<br />

Leser und Nutzer spannende Veranstaltungen<br />

ermöglichen. Ich<br />

bin davon überzeugt, dass Bibliotheken<br />

in Zeiten der medialen<br />

Überreizung eine große Bedeutung<br />

haben – sie sind Ruhe- und<br />

Sammlungsorte und bieten die<br />

Chance, die Informationsflut zu<br />

strukturieren und einzuordnen.<br />

Die Stadtgemeinde Judenburg wurde kürzlich mit<br />

dem europäischen Energiepreis „European Energy<br />

Award“ in Silber für ihre drei Jahrzehnte langen<br />

Bemühungen um den Schutz von Umwelt und Klima<br />

und mehr Energieeffizienz im öffentlichen Bereich<br />

ausgezeichnet. Judenburg liegt mit seiner<br />

Leistung auf Rang 24 der ca. 100 österreichischen<br />

Gemeinden und im Mittelfeld von beinahe 900<br />

Kommunen in 18 europäischen Staaten. Dabei<br />

übertrifft die obersteirische Stadtgemeinde Großstädte<br />

wie Konstanz, Duisburg und Wuppertal.<br />

Der European Energy Award ist die europaweite<br />

<strong>Ausgabe</strong> des österreichischen „e5-Programms für<br />

energieeffiziente Gemeinden“, bei dem Judenburg<br />

seit 2006 Mitglied ist. e5 ist ein Zertifizierungs-<br />

und Qualitätsmanagementprogramm für<br />

die Energie- und Klimaschutzpolitik von Kommunen.<br />

2010 konnte Judenburg 60,3 Prozent Umsetzungsgrad<br />

bei Maßnahmen zu Energiesparen,<br />

Nachhaltigkeit und Umweltschutz nachweisen<br />

und erhielt dafür drei von fünf möglichen „e“. Die<br />

Stadt verpasste damit ganz knapp das vierte „e“,<br />

schaffte aber mit mehr als 50 Prozent den Einzug<br />

in die Riege der „European Energy Award“-Gemeinden.<br />

In Villach wurden kürzlich im Beisein von Umweltminister<br />

Nikolaus Berlakovich die Awards in<br />

Silber und Gold für die in den letzten zwei Jahren<br />

auditierten österreichischen Gemeinden vergeben.<br />

Besonders hervorgehoben wurden in der Laudatio<br />

das schon seit 1985 bestehende Engagement Judenburgs<br />

für die Umwelt, die Energiebuchhaltung,<br />

Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität, die gute<br />

Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, das aktu-<br />

Foto: Landespressedienst/Eilenberger<br />

Kulturlandesrat Christian Buchmann und Landesbibliothek-Leiter Christoph<br />

Binder (r.) bei der Eröffnung der neugestalteten Landesbibliothek<br />

Die Steiermärkische Landesbibliothek<br />

wurde 1811 von Erzherzog<br />

Johann gegründet. Die<br />

700.000 Werken in der Bibliothek<br />

umfassen Raritäten aus den<br />

Anfängen des Buchdrucks ebenso<br />

wie aktuelle in- und ausländischen<br />

Zeitungen. Der gesamte<br />

Bestand ist nun in dem hochmo-<br />

dernen unterirdischen Tiefenspeicher<br />

untergebracht. Den<br />

Lesern stehen allein in der Freihandbibliothek<br />

30.000 Bücher<br />

zur Verfügung, außerdem gibt<br />

es dort Mikrofilm- und Multimedia-Lesestationen,<br />

Benutzer-PC<br />

und eine kostenlose WLAN-Verbindung.<br />

„European Energy Award“ in Silber für Stadtgemeinde Judenburg<br />

elle Biomassefernwärmeprojekt und Energiesparmaßnahmenbei<br />

den öffentlichen Gebäuden.<br />

Judenburg ist im Herbst 2011 der europaweiten<br />

Klimaschutzinitiative „Konvent der Bürgermeister“<br />

beigetreten und arbeitet derzeit gemeinsam mit<br />

der Energieagentur Obersteiermark im Rahmen<br />

des EU-Projekts „eReNet“ an der Erstellung eines<br />

Nachhaltigen Energieaktionsplans zur Erreichung<br />

der 20-20-20-Ziele der EU. 2013 wird sich die<br />

Stadt der nächsten e5-Bewertung stellen und dabei<br />

aller Voraussicht nach das vierte „e“ erreichen.<br />

VertreterInnen des Judenburg e5-Teams mit Umweltminister<br />

Nikolaus Berlakovich bei der Überreichung des European<br />

Energy Award in Silber, v.l.n.r: DI Josef Bärnthaler<br />

(EAO), Margit Maurer, Mag. Eva Volkar, Ing. Otto<br />

Maunz, BM DI Nikolaus Berlakovich, StR Dr. Franz<br />

Bachmann, Mag. Armin Kanduth (EAO), Helfried Kreiter,<br />

Landesrätin Dr. Beate Prettner<br />

Foto: STUDIOHORST, Klagenfurt<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

47


48 TIROL | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />

Innsbruck:<br />

Aktion „Wir schauen<br />

aufeinander“<br />

Im Rahmen der Aktion „Wir<br />

schauen aufeinander“ leisten die<br />

Innsbrucker Verkehrsbetriebe<br />

(IVB) gemeinsam mit der Stadt<br />

Innsbruck einen Beitrag zur Verkehrssicherheit.<br />

Bis Ende August<br />

werden fünf digitale Geschwindigkeitsmessanlagen<br />

an ausgewählten<br />

Standorten in Innsbruck<br />

aufgestellt, an denen eine maximale<br />

Geschwindigkeit von 30<br />

km/h erlaubt ist.<br />

Der Start in der Weingartner<br />

Straße wurde schon gemacht.<br />

Nun folgen die Geyrstraße,<br />

Tschiggfreystraße, Höttinger Gasse<br />

und die Nebenfahrbahn der<br />

Kranebitter Allee.<br />

IVB-Geschäftsführer DI Martin<br />

Baltes: „Mit dieser Maßnahme<br />

können wir diese Bereiche entschärfen<br />

und sicherer gestalten.<br />

Gleichzeitig ist es uns ein großes<br />

Anliegen, dass sich auch unser<br />

Fahrpersonal an die vorgegebene<br />

Aufregung über Patent<br />

auf „Griaß di“<br />

Der bei der Tiroler Bevölkerung gängige<br />

Gruß „Griaß di“ hat einen Einheimischen<br />

beinahe rechtliche Schwierigkeiten gebracht,<br />

nachdem er T-Shirts mit der Formel bedruckt<br />

und sie im Internet auf einer Online-Plattform<br />

vertrieben hat. Eine Firma aus Deutschland<br />

hat nämlich laut einem ORF-Bericht die<br />

zwei Wörter 2011 für 900 Euro patentieren<br />

lassen. Bei den Tirolern sorgt dies für Unmut.<br />

Laut dem Bericht von „ORF Radio Tirol“ ist<br />

„Griaß die nun als geschützte Wortmarke für<br />

die nächsten zehn Jahre in deutscher Hand.<br />

Der Widerstand ließ nicht lange auf sich warten:<br />

„Es kann doch nicht sein, dass plötzlich<br />

Grußformeln von den EU-Markenschützern<br />

registriert werden“, meinte Martin Reiter von<br />

der Tiroler Versicherung, die bereits 2004 eine<br />

„Griaß di“-PR-Kampagne gestartet habe.<br />

Dadurch wollte man die Bevölkerung wieder<br />

mehr zum Grüßen animieren. „Wenn es jetzt<br />

nach der EU gehe, dann werde man wohl in<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Geschwindigkeit hält – gerade<br />

weil uns durch die Größe unserer<br />

Fahrzeuge immer wieder Gegenteiliges<br />

vorgeworfen wird.“<br />

Die Wartung der fünf Tempomessanlagen<br />

übernimmt der IVB-<br />

Partner ARBÖ.<br />

Land unterstützt Kanaluntersuchungen<br />

Das Kanalnetz ist einer der<br />

größten Vermögenswerte einer<br />

Gemeinde. „Der Erhalt und die<br />

rechtzeitige Sanierung von<br />

Kanälen ist eine wichtige wasserwirtschaftliche<br />

Zielsetzung“, erklärt<br />

Landesrat Erich Schwärzler,<br />

„die dazu notwendigen Untersuchungen<br />

werden vom Land finanziell<br />

unterstützt.“<br />

Um den Leitungsbestand einer<br />

Gemeinde systematisch erfassen,<br />

warten sowie bedarfsgerecht und<br />

wirtschaftlich sanieren zu können,<br />

wird ein sogenannter Kanalkataster<br />

erstellt. Er dient der Erfassung<br />

von Lage, Tiefe und<br />

Durchmesser der Kanäle, aber<br />

auch des baulichen Zustands.<br />

Nach Vermessung und Reinigung<br />

der Kanäle erfolgt eine Kamerabefahrung,<br />

um vorhandene Schäden<br />

zu dokumentieren. Durch<br />

Auswertung der Schadensbilder<br />

können notwendige Sanierungen<br />

geplant und nach Prioritäten gereiht<br />

werden. Bei rechtzeitigem<br />

Erkennen von Schäden kann in<br />

vielen Fällen eine Reparatur des<br />

Kanals erfolgen, dies ist deutlich<br />

kostengünstiger als eine Erneue-<br />

Zukunft nur noch gegen Entgelt<br />

grüßen dürfen“, kritisierte<br />

er in einer Aussendung.<br />

Der Innsbrucker Patentanwalt<br />

Paul Torggler erklärte<br />

gegenüber dem Radiosender,<br />

dass die Marke nicht den<br />

abstrakten Begriff an sich,<br />

sondern nur im Zusammenhang<br />

mit Waren und Dienstleistungen,<br />

für die sie eingetragen<br />

sei, schütze. Die Marke<br />

„Griaß di“ sei in diesem Fall<br />

für Papierwaren, Bekleidungsstücke<br />

und noch andere<br />

Warenklassen geschützt.<br />

Würde die Grußformel beispielsweise<br />

auf Fahrrädern<br />

appliziert, würde der Markenschutz<br />

nicht gelten.<br />

Torggler sah diesbezüglich<br />

auch die Chance gegeben,<br />

„Griaß di“ wieder vom Mar-<br />

rung. Bereits in 37 Gemeinden ist<br />

ein Kanalkataster in Ausarbeitung<br />

oder fertig gestellt.<br />

Aktuelles Beispiel ist die Marktgemeinde<br />

Rankweil: Bisher wurden<br />

Vermessungen durchgeführt<br />

und die Abflusskapazität des Kanalnetzes<br />

berechnet. In einem<br />

weiteren Schritt wird für rund die<br />

Hälfte des Kanalnetzes der bauliche<br />

Zustand erhoben und ein<br />

Maßnahmenkonzept erarbeitet.<br />

Die Gesamtkosten belaufen sich<br />

auf 550.000 Euro, die vom Land<br />

mit 20 Prozent (110.000 Euro) gefördert<br />

werden.<br />

Schuldenstand der<br />

Gemeinden gesunken<br />

Am 1. August wurde der aktuelle<br />

Bericht zur Finanzlage der<br />

Tiroler Gemeinden 2011 veröffentlicht.<br />

Die von der Gemeindeabteilung<br />

herausgegebene Analyse<br />

informiert umfassend und<br />

transparent über die finanzielle<br />

Situation der Kommunen, über<br />

den Grad der Verschuldung sowie<br />

über die Verwendung der<br />

Bedarfszuweisungen aus dem<br />

Gemeindeausgleichsfonds (GAF).<br />

„Der Schuldenstand der Tiroler<br />

Gemeinden ist von 806 Millionen<br />

Euro im Jahr 2010 auf knapp 784<br />

Millionen Euro im Jahr 2011 gesunken.<br />

Auch der Anteil der überschuldeten<br />

Gemeinden liegt<br />

deutlich unter dem Vergleichswert<br />

des Jahres 2010“, so der zuständige<br />

LR Johannes Tratter.<br />

Ebenfalls erfreulich ist, dass<br />

immer mehr Gemeinden bei<br />

wichtigen und kostenintensiven<br />

Projekten zusammenarbeiten.<br />

„Die Gemeindekooperationen<br />

werden künftig noch weiter an<br />

Bedeutung gewinnen. Die Landesregierung<br />

wird daher ihre Förderungen<br />

noch gezielter darauf<br />

ausrichten und die ressourcensparende<br />

Zusammenarbeit von<br />

Gemeinden verstärkt unterstützen“,<br />

stellt LR Tratter in Aussicht.<br />

Die Ergebnisse im Detail:<br />

Verschuldung der Tiroler Gemeinden<br />

2011<br />

• Verschuldungsgrad 0 bis 20<br />

Prozent (d.h.: Gemeinden ohne<br />

Schulden oder mit geringer Verschuldung):<br />

46 Gemeinden (17<br />

Prozent).<br />

• Verschuldungsgrad 21 bis 50<br />

Prozent (Gemeinden mit mittlerer<br />

Verschuldung): 123 Gemeinden<br />

(44 Prozent).<br />

• Verschuldungsgrad 51 bis 80<br />

Prozent (Gemeinden mit starker<br />

Verschuldung): 72 Gemeinden<br />

(26 Prozent).<br />

• Verschuldungsgrad über 80<br />

Prozent (voll bzw. überschuldete<br />

Gemeinden): 37 Gemeinden (13<br />

Prozent).<br />

• Erfreulich: 2010 waren noch<br />

60 Gemeinden in dieser Gruppe,<br />

2011 sind es 37.<br />

• Entwicklung der Abgabenertragsanteile:<br />

2010: 565.040.840 Euro.<br />

2011: 622.872.226 Euro (plus<br />

10,23 Prozent).<br />

kenschutz zu befreien.<br />

Immerhin gebe<br />

es seiner Aussage<br />

nach eine Entscheidung<br />

des Deutschen<br />

Bundespatentgerichts<br />

über einen<br />

Markenschutz für<br />

„Bonsoir“ (französisch<br />

„Guten Abend“, Anm.),<br />

worin frühere Entscheidungen<br />

zu „Hallo“, „Hey“<br />

oder „Ciao“ und damit ähnlich<br />

wie „Griaß di“ zitiert<br />

würden. „Ich glaube, wenn<br />

man die Marke ‘Griaß di’ anfechten<br />

würde mit einem Löschungsantrag,<br />

hätte man wegen<br />

mangelnder Unterscheidungskraft<br />

gute Erfolgsaussichten“,<br />

sagte der Patentanwalt.<br />

Grußformel-Patent in deutscher<br />

Hand Foto: Daniel Rennen/pixelio.de


LH Wallner:<br />

„Land bleibt bei Gemeindeentwicklung<br />

starker<br />

Partner“<br />

Im Vorarlberger Gemeindehaus<br />

in Dornbirn hat Anfang dieses<br />

Jahres ein neu eingerichtetes<br />

Kompetenzzentrum die Arbeit<br />

aufgenommen. Seine Aufgabe<br />

besteht darin, für Vorarlbergs<br />

Gemeindeverwaltungen innovative<br />

Organisationsabläufe und<br />

Standards zu entwickeln und die<br />

Kommunen bei laufenden bzw.<br />

neuen Kooperationen professionell<br />

zu unterstützen.<br />

Das neue Kompetenzzentrum<br />

wurde in Abstimmung mit dem<br />

Vorarlberger Gemeindeverband<br />

bei der Gemeindeinformatik<br />

GmbH im Vorarlberger Gemeindehaus<br />

in Dornbirn eingerichtet.<br />

In einem ersten Schritt wird es<br />

die Aufbau- und Ablauforganisation<br />

in den Kommunen erheben<br />

und dokumentieren. In weiterer<br />

Folge geht es darum, die Abläufe<br />

effizienter zu gestalten und organisatorische<br />

Standards für die<br />

Gemeindeverwaltungen festzulegen.<br />

Diese Standards sollen danach<br />

in den Organisationen systematisch<br />

umgesetzt werden.<br />

Darunter fallen auch bestehende<br />

Medizinstudium:<br />

Gute Zulassungsquote für<br />

Vorarlberger<br />

46 junge Vorarlbergerinnen und<br />

Vorarlberger haben den Zulassungstest<br />

für die Aufnahme eines Medizinstudiums<br />

in Innsbruck und Wien im<br />

Herbst <strong>2012</strong> erfolgreich absolviert.<br />

Wie im vergangenen Jahr beträgt die<br />

Zulassungsquote heuer 39 Prozent, in<br />

den Vorjahren waren es noch 23 Prozent.<br />

Die Zulassungsquote von 39 Prozent<br />

liegt deutlich über dem Bundesschnitt<br />

von 29 Prozent. 119 Maturantinnen<br />

und Maturanten aus Vorarlberg haben<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | VORARLBERG<br />

bzw. neu zu entwickelnde Softwareprodukte,<br />

erklärt der Präsident<br />

des Vorarlberger Gemeindeverbandes,<br />

Harald Sonderegger:<br />

„Zudem wird sich das Kompetenzzentrum<br />

engagiert und aktiv<br />

bei bestehenden und neu zu<br />

errichtenden Gemeindekooperationen<br />

einbringen“. Gemeinden,<br />

die ihre Zusammenarbeit in einem<br />

bestimmten Bereich verstärken<br />

wollen, werden den Vorteil<br />

haben, dass sie auf die Erfahrungen<br />

von bereits laufenden und<br />

vom Kompetenzzentrum betreuten<br />

Kooperationen zurückgreifen<br />

können.<br />

Land- und Forstwirtschaftsbericht<br />

<strong>2012</strong><br />

vorgestellt<br />

Das Jahr 2011 war für die Bäuerinnen<br />

und Bauern ein relativ gutes<br />

Jahr, berichteten LH Markus<br />

Wallner und Agrarlandesrat Erich<br />

Schwärzler Ende Juni im Pressefoyer.<br />

Dank der partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit Verarbeitern,<br />

Vermarktern, Handel,<br />

Gastronomie und Tourismus<br />

konnte eine in Menge und Qualität<br />

zufriedenstellende Ernte mit<br />

stabilen bis leicht steigenden Produktpreisen<br />

erzielt werden.<br />

Weiters führten die Abgeltungen<br />

der durch den Arbeitsplatz<br />

und das Familienunternehmen<br />

Bauernhof erbrachten gesellschaftlich<br />

wichtigen Leistungen<br />

durch die öffentliche Hand zu einem<br />

leichten Einkommensplus<br />

für die heimischen Land- und<br />

Forstwirte. „Ziel unserer Agrarund<br />

Umweltprogramme ist und<br />

bleibt es, die Produktion gesunder,<br />

gentechnikfreier Lebensmittel<br />

und regionaler Spezialitäten<br />

sowie die naturnahe bäuerliche<br />

Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/pixelio.de<br />

Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft<br />

zu fördern,“ betonte<br />

Landesrat Schwärzler.<br />

Im Jahr 2011 wurden die Leistungen<br />

der Vorarlberger Bauern<br />

mit gut 50 Millionen Euro abgegolten<br />

und die Entwicklung des<br />

ländlichen Raums mit rund 27<br />

Millionen Euro aus öffentlichen<br />

Mitteln gefördert, informierte<br />

Landeshauptmann Wallner: „Davon<br />

kommen knapp 32,5 Millionen<br />

Euro vom Land Vorarlberg,<br />

13 Millionen Euro vom Bund, ca.<br />

31,6 Millionen Euro von der EU.“<br />

Die Leistungen der heimischen<br />

Land- und Forstwirtschaft und<br />

deren Förderung waren vielseitig:<br />

• Über das Leader-Programm<br />

wurden im Jahr 2011 29 Projekte<br />

mit einem Gesamtvolumen<br />

von gut 2 Millionen Euro<br />

(davon 1,1 Millionen Euro Fördermittel)<br />

umgesetzt.<br />

• Mehr als 40.000 Tiere (Kühe,<br />

Pferde, Schafe, Ziegen) verbrachten<br />

den Sommer 2011 auf<br />

den 530 Alpen in Vorarlberg.<br />

• Für das ländliche Wegenetz<br />

wurden 2011 für 109 Projekte<br />

insgesamt 5,4 Millionen Euro<br />

ausgegeben, davon 3,6 Millionen<br />

Euro aus Förderungen.<br />

• Land zahlt zusätzliche Prämien<br />

für Bio-Umstellungsbetriebe:<br />

Von 2006 bis 2011 hat die Zahl<br />

der Biobetriebe in Vorarlberg<br />

um 14 Prozent auf 513 Betriebe<br />

zugenommen.<br />

• Vom Produktionswert der Vorarlberger<br />

Landwirtschaft kommen<br />

31 Prozent aus der pflanzlichen<br />

Erzeugung und 69 Prozent<br />

aus der Produktion tieri-<br />

scher Güter, wobei der Anteil<br />

der Milcherzeugung 42 Prozent<br />

ausmacht.<br />

• Nein zur Gentechnik im Anbau:<br />

Das Land ist und wird auch<br />

in Zukunft gentechnikfrei im<br />

Anbau und in der Milchviehfütterung<br />

sein.<br />

• 2011 wurden 2.079 Biomasseanlagen,<br />

Wärmepumpen und<br />

Solaranlagen mit knapp 7,4<br />

Millionen Euro aus Landesmitteln<br />

gefördert. Rund 20 Prozent<br />

des Raumwärmebedarfes wird<br />

bereits mit Biomasse gedeckt.<br />

im Sommer an den Zulassungstests<br />

teilgenommen, 46 davon<br />

positiv. Zum Vergleich: 2011 waren<br />

es 131 Teilnehmer und 51<br />

Zulassungen zu einem Studium<br />

der Human- und Zahnmedizin<br />

an den Universitäten Innsbruck<br />

und Wien.<br />

In den Jahren 2007 bis 2010<br />

waren es durchschnittlich 100<br />

Teilnehmer und 23 Zulassungen.<br />

46 junge VorarlbergerInnen können<br />

im Herbst ihr Medizinstudium<br />

beginnen Foto: Alexandra H./pixelio.de<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

49


50 WIEN | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />

Weiter Debatte um Nummerntafel<br />

für Radfahrer<br />

Uneinigkeit herrscht über die Sinnhaftigkeit<br />

von Rad-Nummerntaferl<br />

Experten des Verkehrsministeriums<br />

stehen der Idee „Nummerntafeln<br />

für Fahrräder“ skeptisch<br />

gegenüber. „Wir glauben<br />

nicht, dass Nummerntafeln zu<br />

mehr Rücksichtnahme führen“,<br />

so Marianne Lackner, Sprecherin<br />

von Verkehrsministerin Bures.<br />

Positiv zu Nummerntafeln für<br />

Fahrräder äußerte sich hingegen<br />

die Bezirksvorsteherin der Wiener<br />

Innenstadt, Ursula Stenzel.<br />

Der Wiener Bürgermeister Häupl<br />

hatte in einem APA-Interview<br />

angeregt, über Fahrradkennzeichen<br />

nachzudenken. Trotz aller<br />

Bedenken wird die Verkehrsministerin<br />

noch einmal den ständigen<br />

Unterausschuss Radverkehr<br />

des Verkehrssicherheitsbeirates<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

Foto: Apa<br />

Rund 50.000 Besucher beim dritten<br />

Wiener Popfest<br />

Der Publikumsandrang ist auch bei der dritten<br />

Auflage des Wiener Popfestes vor der Karlskirche<br />

nicht ausgeblieben. Rund 50.000 Besucher – und<br />

damit genauso viele wie im Vorjahr – zählte das<br />

viertägige Festival, das von 26.<br />

bis 29. Juli über die Bühne ging.<br />

Auch die Terminverlegung von<br />

Mai in den Hochsommer hatte<br />

dem Festival nicht geschadet.<br />

„Das diesjährige dritte Popfest<br />

hat abermals bestätigt, dass es<br />

zu Recht seinen festen Platz im<br />

Wiener Kulturkalender hat und<br />

davon nicht mehr wegzudenken<br />

ist“, zeigte sich Kulturstadtrat<br />

damit betrauen. Die Experten<br />

kommen im Herbst wieder zusammen<br />

und sollen sich noch einmal<br />

mit dem Thema befassen.<br />

Auf jeden Fall müsste man die<br />

Kennzeichenpflicht in der<br />

Straßenverkehrsordnung verankern.<br />

Wie genau die legistische<br />

Umsetzung auszusehen hätte,<br />

wäre ebenfalls eine Sache für den<br />

Unterausschuss Radverkehr, sagte<br />

Lackner.<br />

Nach Ansicht des Wiener ÖVP-<br />

Chefs Juraczka wären Nummerntafeln<br />

für Fahrräder eine erneute<br />

„Abzocke“. Nach dem „anhaltenden<br />

Chaos“ bei der Einführung<br />

des rot-grünen Parkpickerls<br />

habe Häupl gleich den<br />

nächsten schönen Plan, wie er<br />

Verkehrsteilnehmern in Wien<br />

mehr Geld abnehmen und mehr<br />

Bürokratie aufbürden könne, befand<br />

der ÖVP-Obmann.<br />

Doch auch in der ÖVP gibt es<br />

Zustimmung: City-Bezirkschefin<br />

Stenzel begrüßte am Freitag den<br />

Vorstoß und betonte, dass sie<br />

Kennzeichen für Radfahrer schon<br />

vor Jahren gefordert habe.<br />

Jubiläumswarte wieder<br />

für Besucher geöffnet<br />

Es ist soweit: Die 31 Meter hohe<br />

Jubiläumswarte in Ottakring<br />

ist fertig restauriert und ab sofort<br />

wieder für die Besucherinnen und<br />

Besucher geöffnet. Die auf einer<br />

Seehöhe von 494 Metern gelegene<br />

Aussichtswarte ist ein beliebtes<br />

Ausflugsziel für Wanderer im<br />

Wienerwald – von dort aus hat<br />

man einen traumhaften Blick über<br />

die Stadt.<br />

Seit Mitte Mai wurde die Warte<br />

im Auftrag des Forstamts der<br />

Stadt Wien (MA 49) generalsa-<br />

niert. Das Geländer wurde instandgesetzt,<br />

Betonarbeiten an<br />

den Stiegen vorgenommen und<br />

die gesamte Warte mit einem<br />

neuen Anstrich versehen. Die Koordination<br />

der Bauarbeiten wurde<br />

von der MA29 durchgeführt.<br />

Die Geschichte der Jubiläumswarte<br />

Im Jahr 1898 wurde auf der Vogeltennwiese<br />

am Gallitzinberg<br />

anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums<br />

von Kaiser Franz<br />

Joseph I ein hölzerner Turm errichtet.<br />

So bekam die Warte auch<br />

ihren Namen. Leider wurde sie<br />

jedoch noch im selben Jahr von<br />

einem Sturm niedergefegt. 1955<br />

wurde mit dem Neubau der Warte<br />

begonnen. 1956 wurde sie, so<br />

wie wir sie jetzt vorfinden, aus<br />

Stahlbeton fertiggestellt. Seither<br />

haben Witterung und Wetter die<br />

Warte altern lassen, nun wurde<br />

sie rundum generalsaniert.<br />

Mailath-Pokorny über den Erfolg der Veranstaltung<br />

erfreut. Lobende Worte gab es auch von<br />

Festi valleiter Christoph Möderndorfer: Der scheidende<br />

Kurator Robert Rotifer habe auf wunderbare<br />

Weise gezeigt, dass Popmusik nicht populistisch<br />

sein müsse. Wer diesem nun folgen wird, blieb seitens<br />

der Veranstalter noch offen und soll im Herbst<br />

bekanntgegeben werden. Fix<br />

sei jedoch, dass Rotifer dem<br />

Festival als Berater erhalten<br />

bleibt, wie betont wurde.<br />

Künftig wird das Wiener Popfest<br />

jährlich von einem neuen<br />

Kurator programmiert.<br />

Musikfreunde kamen beim Popfest<br />

vor der Karlskirche voll auf<br />

ihre Kosten Foto: Apa<br />

Foto: MA 49/Hutz<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

AE Schréder 15<br />

ASH Aebi Schmidt 51<br />

Atzwanger 51<br />

AZ-Tech 51<br />

Bauernfeind 17, 51<br />

BERNDORF Bäderbau 51<br />

Esch-Technik 11, 51<br />

FAM - EPOKE - MAYER 51<br />

Fritz Friedrich Ges.m.b.H 51<br />

Hauer Franz GmbH & Co. KG 51<br />

Hinke 51<br />

Katz & Klumpp Ges.m.b.H. 51<br />

Mauch 51<br />

Meindl 51<br />

Menschen für Menschen U4<br />

Morgenroth 51<br />

Prochaska 51<br />

Riess GmbH & Co. KG 51<br />

RKM 51<br />

Springer Kommunaltechnik 51<br />

Sturmbauer 51


Abwasserrohre<br />

Der Rohrproduzent<br />

BA BAUERNFEIND<br />

UERNFEIND<br />

PP-MEGA-Drän<br />

DDN/ID<br />

N/<br />

ID<br />

1100<br />

00<br />

-<br />

11200<br />

200<br />

mmm<br />

m<br />

Dränagen für Straßen<br />

und Bahnbau, Deponiebau,<br />

Hangentwässerung uvm.<br />

www.bauernfeind.co.at www. bauernfeind.<br />

co.<br />

at<br />

007277/2598<br />

7277/<br />

2598<br />

Bädertechnik, Schwimmbecken<br />

Bädertechnik, Schwimmbecken<br />

IDEEN WERDEN<br />

WIRKLICHKEIT<br />

SCHWIMMBECKEN AUS EDELSTAHL<br />

Schwimmbecken aus Edelstahl<br />

hinke schwimmbad österreich gmbh<br />

Dr. Scheiber-Str. 28 // A-4870 Vöcklamarkt<br />

Telefon: +43 (0) 7682-2831 // off ice@hsb.eu<br />

Jeden Monat aktuell: Österreichs größtes kommunales Bezugsquellen-Register<br />

5 mm<br />

Schlitzbreite<br />

Anlagen- und Bäderbau,<br />

Wassertechnik<br />

A-5020 Salzburg · Fürbergstraße 27<br />

Telefon 0 66 2/64 18 69 · Fax 0 66 2/64 22 45<br />

E-Mail: sekretariat@atzwanger-anlagenbau.com<br />

http://www.atzwanger.net<br />

www.hsb.eu<br />

Ballenpressen, Container<br />

Kanal-Service komplett,<br />

Entsorgung<br />

Kinderspielplatz und<br />

Fallschutz-Komplettprogramm<br />

HOLZ für GARTEN, PARK und SPIEL<br />

K<br />

www.buergermeisterzeitung.at | de<br />

Hallenboden-Schutzbelag<br />

K<br />

Katz & Klumpp<br />

GesmbH<br />

9586 Fürnitz/Villach<br />

04257<br />

2131-0*<br />

04257<br />

2131-75<br />

office@katzklumpp.at<br />

www.spielanlagen.at<br />

Kommunalfahrzeuge und Kommunaltechnik<br />

Bezugsquellenregister<br />

und Werbepaket mit<br />

ÖBZ<br />

und<br />

www.oebz.info<br />

Kein Problem!<br />

Tel.: 01/47 686-27<br />

Kommunalgeräte<br />

Aebi Schmidt Austria GmbH<br />

A-6401 Inzing/Tirol, Schießstand 4<br />

Tel.: +43 5238 53590 20<br />

Fax: +43 5238 53590 50<br />

office@aebi-schmidt.com<br />

www.aebi-schmidt.at<br />

... technik, die bewegt<br />

franz hauer gmbh & cokg<br />

a-3125 statzendorf, werksstraße 6<br />

tel.: +43/(0)2786/7104-0 | fax dw -15<br />

email: info@hfl .co.at<br />

IHR KOMMUNALAUSSTATTER<br />

Tel. 07724/2107-0 www.mauch.at<br />

Kommunaltraktoren<br />

Kommunaltraktore<br />

von<br />

John Deere<br />

Wirtschaftlicher<br />

geht‘s nicht!<br />

RKM-Infotelefon Kompakttraktore:<br />

02782/83 222<br />

LTC-Infotelefon Großtraktore:<br />

02262/712 60 0<br />

www.johndeere.at<br />

� �������������������<br />

� �����������������<br />

� ����������<br />

� ����������������<br />

� ������������<br />

frontlader<br />

fronthubwerke<br />

schneeräumgeräte<br />

heckplaniergeräte<br />

� ����������������� � �����������<br />

Prochaska Handels GmbH | Pilzgasse 31, 1210 Wien<br />

+43 (1) 278 51 00 | sales@prochaska.eu<br />

www.hfl.co.at<br />

BEZUGSQUELLENREGISTER<br />

Kommunaltechnik<br />

VORSPRUNG<br />

DURCH QUALITÄT<br />

www.springer.eu<br />

Rasen- und Grundstückspflegemaschinen<br />

TEXT-LINK<br />

mit<br />

www.oebz.info<br />

Kein Problem!<br />

Tel.: 01/47 686-27<br />

Schilder u. Emailschilder<br />

Straßenerhaltunggeräte<br />

Winterdienstgeräte<br />

Bürgermeister Zeitung 8-9/<strong>2012</strong><br />

51


Spendenkonto<br />

PSK 7.199.000<br />

Hilfe zur Selbstentwicklung<br />

Drehen Sie ihr Schicksal!<br />

www.mfm.at<br />

Hunger kommt nicht über Nacht.<br />

Genauso wenig wie Veränderung.<br />

Deshalb setzt Menschen für<br />

Menschen langfristige Entwicklungsprojekte<br />

um. Gemeinsam mit den<br />

Menschen in Äthiopien arbeiten wir<br />

an Erfolgen, die bleiben. Helfen Sie<br />

mit – als Mensch für Menschen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!