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27. September 2012 - Convention-International

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weniger als zwanzig Jahren, beschaffen<br />

sein müsste. „Zukunftsreferent“ Andreas<br />

Haderlein spricht in diesem Zusammen-<br />

hang lieber von „Kulissen des Zeitgeists“,<br />

die wandelbarer und story-tauglicher sein<br />

müssten und als Ausstieg aus dem Information<br />

Overload zu dienen hätten“. Was<br />

das genau heißt? In jedem Fall, dass Gebäude<br />

mit einer üblichen Halbwertzeit<br />

von bis zu 50 Jahren sich um mehr Identität<br />

bemühen sollten. Etwas präziser beschrieb<br />

Jochen Köhn, assoziierter Partner<br />

der gmp Architekten von Gerkhan, Marg<br />

und Partner, die u.v.a. auch das EM-Stadion<br />

von Kiew realisiert haben, das Kommunikationsziel<br />

von Locations: „Persön -<br />

liche Begegnung in angenehmer Atmosphäre<br />

ermöglichen.“ Allerdings seien bei<br />

der Errichtung von Gebäuden außerhalb<br />

Europas die gestalterischen Möglichkei-<br />

VERHEUGEN UND DIE EUROKRISE<br />

ten deutlich größer. Fehlt in Europa inzwischen<br />

der Mut zu Visionen? Dann sollte<br />

man vielleicht gleich die „Branche 2030“<br />

beleuchten.<br />

Leben im Event Age<br />

Und genau so geschah es. Sybille von Obernitz,<br />

Berliner Senatorin für Wirtschaft,<br />

Technologie und Forschung, befand, dass<br />

wir uns in einer Transformationsgesellschaft<br />

wiederfinden und DZT-Chefin Petra<br />

Hedorfer macht wegen der Umstrukturierungen<br />

auf dem Alten Kontinent besondere<br />

Wachstumspotenziale außerhalb<br />

Europas aus. So sei Europa nach Asien die<br />

wichtigste Zielregion für M.I.C.E-Events<br />

aus China – vor den USA. Knapp die Hälfte<br />

„In den nächsten zehn Jahren wird die Branche sich der Herausforderung<br />

der Vernetzung mit wirtschaftlichen und wissenschaftlichen<br />

Kompetenzträgern stellen müssen.“ Petra Hedorfer<br />

(48 Prozent) aller Konsumausgaben im Geschäftsreisemarkt<br />

kämen bereits aus dem<br />

Ausland und da speziell Deutschland im<br />

Nation Brand Index seit Jahren nachfrageseitig<br />

auf Platz 2 von weltweit 50 Nationen<br />

liege, wirbt die DZT mit ihrem Themenjahr<br />

<strong>2012</strong> „Geschäftsreiseziel Deutschland –<br />

Messen und Kongresse“ gemeinsam mit<br />

dem GCB in wichtigen Auslandsmärkten<br />

wie China, USA, Brasilien und Großbritannien<br />

für die Heimat.<br />

Bereits im vergan genen Jahr hätten Geschäftsreisen<br />

nach Deutschland stark zugenommen,<br />

sodass inzwischen fast die<br />

Hälfte des Volumens auf so genannte „promotable<br />

Reisen“ (Messen und M.I.C.E) ent-<br />

Zu Ende gehe die Zeit, „in der wir eine relativ geordnete Welt hatten“ und in diesem<br />

Prozess könnten die kleinen europäischen Länder nur gemeinsam ihre Interessen vertreten.<br />

„Wollen wir selber über unsere Zukunft entscheiden oder wollen wir es nicht,“ sei die<br />

zentrale politische Frage. Dabei drückt sich Verheugen nicht vor unbequemen Aussagen.<br />

„Die Schaffung der Währungsunion war vielleicht zu sehr beseelt von großen Ideen“ und:<br />

„Auch ich hatte nicht damit gerechnet, dass eine Situation eintreten könnte, wie wir sie<br />

heute haben.“ Es sei nicht gelungen, gleiche Lebensverhältnisse zu schaffen, die Unterschiede<br />

würden im Gegenteil immer größer. Warum das so ist, müsse stärker hinterfragt<br />

werden. Trotzdem könne man dem globalen Wettbewerb nicht ausweichen. Als Fazit<br />

bleibt: „Wir werden nicht stärker, indem wir uns aufspalten.“ Aber eben auch: „Wir haben<br />

eine Lage, in der die Zukunft der Währungsunion ungewiss ist …“<br />

BRANCHE IM WANDEL TOPTHEMA<br />

fiele. Und das sind bei insgesamt 5,3 Mio.<br />

gezählten Anlässen eben nicht wenige.<br />

Worauf aber muss sich die Branche<br />

selbst einstellen? In einer finalen Diskussionsrunde<br />

kam man zu interessanten<br />

Ergebnissen wie diesen: „Große Veränderungsdimensionen“<br />

macht etwa Harry<br />

Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts<br />

Österreich, aus und prognostiziert,<br />

dass die Veranstaltungsorte an sich an Bedeutung<br />

gewinnen und „wir im Jahre 2030<br />

die Überforderungsdiskussion nicht mehr<br />

haben werden.“ Die derzeit „völlige Informationsexplosion“<br />

werde bis dahin gelöst<br />

sein – wohl, weil durch das gegenwärtig<br />

entstehende allgemeine Mitmachprinzip<br />

Struktur ins momentan verwilderte Angebot<br />

kommen soll. Wäre schön. Auf die Be-<br />

deutung des Gesundheitssektors für die<br />

Tagungs- und Veranstaltungswirtschaft<br />

wies der Vorsitzende des Charité-Stiftungsrats<br />

Prof. Dr. Detlev Ganten hin. Bei<br />

vier Millionen Mitarbeitern sei die Gesundheitsbranche<br />

schon heute größer als etwa<br />

der Automobil- oder Bausektor. Die Entstehung<br />

von „Megatrends“ müsse aber gründlich<br />

untersucht werden. Wenn sich demnächst<br />

Teilnehmer eher als Teilhaber denn<br />

Zuschauer verstehen (Dr. Peter M. Steiner)<br />

und viel intensiver auf Ereignisse ausgerichtet<br />

sind (Gatterer), gibt es laut Ganten<br />

vor allem einen guten Rat: „Denken Sie<br />

dar über nach, was die Menschen wirklich<br />

interessiert!“<br />

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