sommer akademie - im Institut für jüdische Geschichte Ãsterreichs
Institut für jüdische Geschichte Österreichs
Dr. Karl Renner-Promenade 22, A-3100 St. Pölten
Tel: +43 (0) 2742 77171, Fax: +43 (0) 2742 77171-15
e-mail: office@injoest.ac.at, www.injoest.ac.at
Veranstaltungsort
Erste Bank, Wien 1, Petersplatz 7
Mi, 4.–Fr, 6. Juli 2012
Eintritt frei
Eine Anmeldung für die Vorträge der Sommerakademie ist nicht notwendig.
Die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften bieten mit ihren Erkenntnis hori zon ten,
Fragestellungen und Methoden die Möglichkeit, einen Dialog zwischen Geschichte
und Gegenwart in Gang zu bringen. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
aus der Perspektive aktueller Problemstellungen bringt die Geschichte näher und
schafft gleichzeitig zum Gegenwärtigen jene Distanz, die für eine kritische Sichtung
notwendig ist. Die Aufgabe von Wissenschaft besteht wesentlich darin, mit einer nur
durch die besseren Argumente bestimmten Betrachtung einen affektfreien Nach -
denk- und Analyseraum zu schaffen. Sommer akademien wie die des Injoest sind für
die Her stellung einer sachlichen, kritischen und kreativen Atmosphäre besonders
geeignet. Verschwörungs theorien spielten im Zusammenhang mit Judentum und
Antisemitismus eine wichtige Rolle, der Bedarf an Aufklärung ist bei diesem Thema
deshalb besonders groß. Die kritische Reflexionskultur der Sommerakademie kann
dazu beitragen, die für das Thema notwendige Differenzierungsarbeit zu leisten.
Univ.-Prof. Dr. Hubert Christian Ehalt, Wissenschaftsreferent der Stadt Wien
In Kooperation mit
dem Institut für Judaistik der Universität Wien und den Wiener Vorlesungen
22. internationale
sommer
akademie
Veranstaltet mit Unterstützung
der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien
Juden und Geheimnis
Verborgenes Wissen und Verschwörungstheorien
Institut für jüdische
Geschichte Österreichs
Erste Bank, Wien 1, Petersplatz 7 Erste Bank, Wien 1, Petersplatz 7
Erste Bank, Wien 1, Petersplatz 7
Mittwoch, 4. Juli 2012 Donnerstag, 5. Juli 2012
Freitag, 6. Juli 2012
Das Geheimnis verbindet die Eingeweihten und
Geheime Praktiken – Geheime Lehren
Literatur als Ort des Geheimen
Verschwörungstheorien
grenzt sie von den Außenstehenden ab. Gesellschaften
und soziale Gruppen besitzen nicht nur
9.30–9.45 Uhr
9.30 –10.15 Uhr
10.15 –11.00 Uhr
selbst geheimes Wissen, sondern vermuten auch
Martha Keil, Gerhard Langer | Begrüßung
Gerhard Langer | Wien
Claus Oberhauser | Innsbruck
Geheimnisse beim jeweils anderen.
Wissen und Macht: Aspekte des Geheim-
Simoninis Brief und die angebliche
Gehei me Schriften und Sprachen, Lehren und
9.45–10.30 Uhr
nisses in der rabbinischen Literatur
Verschwörung der Juden
Missio nen konstituieren daher die Gesellschaft
Daniel Jütte | Cambridge, Massachusetts
nach außen wie innen. Unab hän gig vom Inhalt
Das Zeitalter des Geheimnisses und die Rolle
10.15 –11.00 Uhr
11.30–12.15 Uhr
ist der Aus tausch von Geheim nissen soziale
der Juden in der Ökonomie des Geheimen
Luisa Banki | Konstanz
Matthias Falter | Wien
Inter aktion. Die nicht jüdische Umwelt sah Juden
Geheime Beziehungen. Das Deutsch-Jüdische
Antisemitische Konstruktionen und
als die Geheim nis träger schlechthin: Zum einen
11.00–11.45 Uhr
bei Walter Benjamin und Franz Kafka
inszenierte Aufdeckungen von
gibt es in der jüdi schen Tradition Geheim lehren
Barbara Staudinger | St. Pölten
»Geheimnissen« im österreichischen
wie die Kabba la, deren Ver brei tung auf wenige
Auch ein Christ kann ein Jude sein.
11.30–12.15 Uhr
Abgeordnetenhaus 1861–1918
Befugte be schränkt war. Zum anderen war das
Zur jüdi schen Konnotation des
Julian A. Friedrich | Berlin
Wissen jüdischer Ärzte gefragt und die Alchemie
»Geheimnisses« in der Frühen Neuzeit
»Ansturm gegen die letzte Grenze«.
14.30–15.15 Uhr
galt als Geheim wissenschaft, an deren Ver brei-
Franz Kafkas poetologisches Geheimnis
Alexander Friedman | Saarbrücken
tung Juden maßgeblich beteiligt waren.
11.45–12.30 Uhr
Zum Stereotyp einer »jüdisch-freimaure ri-
Im anti jüdi schen Kontext vermutete man bei
Martha Keil | St. Pölten
14.30–15.15 Uhr
schen Verschwörung« in der Sowjetunion
Juden magi sche Praktiken und der Talmud stand
Geheime Polemik in spätmittelalterlichen
Clemens Räthel | Berlin
und im postsowjetischen Raum
im Ver dacht, ein chris ten feind liches Geheim werk
Geschäftsurkunden
»Gibt es denn hier niemanden, der weiß,
zu sein. Ein weiteres, die Jahr hun derte über dau-
wie ein Jude aussieht« Norwegen und
15.15–16.00 Uhr
ern des Stereotyp ist die Mitgliedschaft von
14.30–15.15 Uhr
seine/keine Juden
Anne D. Peiter | Saint Denis/Réunion
Juden in Geheimbünden wie der Frei maurerei.
Schlomo Spitzer | Ramat Gan
»Jüdische Geheimhaltung« und geheim poli-
Die Ta gung diskutiert das Themen feld sowohl
Torat ha-Sod, die geheime Lehre des
15.15–16.00 Uhr
zei liche Hausdurchsuchungen im Spiegel der
aus der inner jüdi schen Perspek tive als auch aus
Judentums
Magdalena Waligórska | Berlin
Tagebücher Victor Klemperers
der Wahr neh mung von außen. Einige Vorträge
Jewish secrets and Jewish investigators in
be schäfti gen sich mit antisemitischen Kon struk-
15.15–16.00 Uhr
contemporary Polish and German criminal
16.00–16.30 Uhr
tionen von Ver schwörungstheorien – bis heute
Rebekka Voß | Frankfurt/Main
novels
Barbara Staudinger | St. Pölten
aktuelle Themen mit großer medialer Präsenz.
»Sturmwind von Norden«: Ein leiden schaft-
Zusammenfassung
licher Streit um die Prophezeiungen des
16.30–17.15 Uhr
Konzept und Organisation:
Ascher Lemlein (ca. 1502)
Philipp Mettauer | St. Pölten
Martha Keil, Barbara Staudinger | Injoest
»Die Großen, die flüstern dann, weil die
Ehrenschutz: Leslie Bergman
16.30–17.15 Uhr
Kinder sollen nicht hören.« Geheimnisse
Knut Martin Stünkel | Bochum
verfolgter Familien im Nationalsozialismus
Titelgrafik: »Emet« (hebr.: Wahrheit) umfasst den
ersten, mittleren und letzten Buchstaben des
Alphabets . Ohne Alef ( a) bleibt »met«: tot.
»Das eigentlich Religiöse an der Religion«.
Die Bedeutung des Geheimnisses für das
Judentum bei Max Wiener