Dr. Silke Satjukow - Verein für Thüringische Geschichte e.V.
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Sowjetische Soldaten im Stadtbild von Weimar (1990) © Maik Schuck<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Silke</strong> <strong>Satjukow</strong> (Weimar)<br />
»Die Russen« in Thüringen 1945–1994<br />
Donnerstag · 21. Januar 2010 · 19.00 Uhr
Vortragsreihe des <strong>Verein</strong>s für Thüringische <strong>Geschichte</strong><br />
Referentin: PD <strong>Dr</strong>. <strong>Silke</strong> <strong>Satjukow</strong><br />
Thema: „Die Russen“ in Thüringen 1945 bis 1994<br />
Datum: 21. Januar 2010<br />
Ort: Rosensäle der FSU Jena, Fürstengraben 27<br />
Beginn: 19.00 Uhr<br />
Eintritt: frei<br />
Fünf Jahrzehnte lang lebten auf dem Territorium Ostdeutschlands durchschnittlich eine halbe<br />
Million sowjetische Soldaten und Zivilbeschäftigte Haus an Haus mit der einheimischen<br />
Bevölkerung; in Thüringen waren es fast 80.000. <strong>Silke</strong> <strong>Satjukow</strong> zeichnet in ihrem Vortrag<br />
die <strong>Geschichte</strong> der Besatzung vom Einmarsch der Roten Armee 1945 bis zum Abzug 1994<br />
nach.<br />
In der unmittelbaren Nachkriegszeit reklamierten die russischen Besatzer nicht nur die<br />
politische Macht für sich, sondern handelten aus dem Bewusstsein, über alles frei verfügen zu<br />
können. Diese Haltung führte vor Ort zu unregierbaren Zuständen. Deshalb setzte bereits<br />
1947 eine räumliche Entflechtung ein: Der Rückzug der Streitkräfte hinter grüne<br />
Bretterzäune. Fortan gab es abgezirkelte Areale, ganze „Russenstädtchen“, die erste<br />
verlässliche Grenzen zwischen Besatzern und Besetzten markierten. Sie wurden zur<br />
Voraussetzung für das langfristige Nebeneinander vor Ort, aus welchem sich zuweilen sogar<br />
ein Miteinander entwickelte. Von politischen Manifestationen über gemeinsame<br />
Alltagserfahrungen bis hin zu persönlichen Freundschaften und Liebesbeziehungen wird ein<br />
detailliertes Bild dieses deutsch-sowjetischen Neben- und Miteinanders gezeigt.