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1. Kenngrößen von Meßgeräten

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Kenngrößen, Statistik und Meßbrücken Kapitel 5/8<br />

http://www.pegasus-sys.net/FheServices.htm<br />

Über die Skalierung des Quantisierungsfehlers F hinausgehend wird der Ausdruck LSB ebenfalls für die<br />

Charakterisierung der Auflösung des Meßgerätes (kleinste nachweisbare Änderung des Meßwertes)<br />

verwendet. Wird z.B. für die Darstellung des Meßwertes eine 8-bit Zahl verwendet, so lassen sich mit dieser<br />

Zahl 2 8 = 256 verschiedene Stufen codieren. Dies bedeutet für einen Eingangssignalbereich X E <strong>von</strong> 0 – 10V<br />

eine notwendige minimale Spannungsänderung <strong>von</strong> 10V / 256 = 39mV, um eine Änderung der<br />

Ausgangsgröße X A zu erreichen 10 .<br />

Der Quantisierungsfehlers F ist im eigentlichen Sinne des Wortes kein Fehler, da er eine notwendige<br />

Konsequenz der Quantisierung der Ausgangsgröße X A darstellt. Er sollte deshalb besser als<br />

Quantifizierungsunsicherheit bezeichnet werde. Der Ausdruck Quantisierungsfehler ist jedoch in der<br />

Literatur so weit verbreitet, daß er auch hier verwendet werden soll.<br />

Ein weiterer, durch die Unstetigkeit der Stufencharakteristik bedingter, Effekt ist das Springen der letzten<br />

Stelle bei digitalen Anzeigen. Diese sogenannte Bewertungsunsicherheit ergibt sich bei einem ideal<br />

arbeitenden Gerät aus den Unstetigkeitsstellen der X A /X E Kennlinie, die eine eindeutige Zuordnung für den<br />

Fall, daß X E an einer Intervallgrenze 11 liegt, unmöglich macht.<br />

<strong>1.</strong>2. Meßbereiche und Definitionen<br />

Reale Meßgeräte werden immer für einen bestimmten Meßbereich MB spezifiziert, wobei vielfach durch ein<br />

vorhandenes auto-ranging dieser Meßbereich automatisch umgeschalten und auch ausgewählt wird.<br />

Meßbereiche können je nach Anwendung symmetrisch zum Nullpunkt (z.B. Spannungsmessung) oder auch<br />

asymmetrisch (z.B. Temperaturmessung in Kelvin K oder absoluter Druck in Pascal P oder mbar - Negative<br />

Werte wären physikalisch sinnlos ) liegen.<br />

Oftmals wird der Nullpunkt auch unterdrückt um eine größere Auflösung im interessierenden Bereich zu<br />

erreichen. Eine Anwendung hierfür wäre die Luftdruckmessung in mbar. Die Skalierung des Gerätes wird<br />

hier nicht bei Null beginnen, sondern einen gewissen Bereich um 1000mbar umfassen. Hierdurch kann im<br />

relevanten Bereich eine wesentlich größere Auflösung erreicht werden. Ein ähnlicher Anwendungsfall wäre<br />

die Raumtemperaturmessung in °K für techn. – wissenschaftliche Zwecke.<br />

Abb. 5. Asymmetrischer MB (links), symmetrischer MB 12 (Mitte) und unterdrückter Nullpunkt (rechts)<br />

10 Abschließend sei noch einmal darauf hingewiesen, daß die Quantisierung der Eingangsgröße X E eine nicht<br />

umkehrbare Transformation ist. Es ist nicht möglich <strong>von</strong> der Ausgangsgröße X A auf den ursprünglichen Wert <strong>von</strong> X E<br />

zurück zuschließen. Die Lage <strong>von</strong> X E innerhalb des Quantisierungsintervalls geht durch die Digitalisierung<br />

unwiederbringlich verloren. Dies ist nicht auf eine nicht-ideale Funktionsweise <strong>von</strong> Baugruppen, Umgebungseinflüsse<br />

oder statistische Fehler zurückzuführen, sondern ist eine notwendige Eigenschaft der Quantisierung.<br />

11 Liegt X E exakt an einer Intervallgrenze so fällt der digitalisierte Wert X A , bedingt durch das stets vorhanden<br />

Rauschen, statistisch in das rechte oder linke Quantisierungsintervall IB + oder IB ⎯ . Hierdurch ist das statistische<br />

Schwanken des LSBs bedingt.<br />

12 Ein typischer Anwendungsbereich für einen symmetrischen MB stellen die Nullpunktsindikatoren dar. Dies sind<br />

Meßgeräte die nicht für das Messen absoluter Werte ausgelegtt sind, sondern lediglich für die Detektion eines<br />

C.Brunner - Elektrische Messtechnik Seite 5/27

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