StingerSchiessen: Die Jagd nach der fliegenden Kettensäge ...
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Kommunikation für die Task Force SUMA:<br />
Auch in <strong>der</strong> Ferne<br />
dank <strong>der</strong> Kurzwelle optimal verbunden<br />
Renaissance für die altbewährte Kurzwelle bei<br />
<strong>der</strong> Schweizer Task Force in Sumatra. Dank einschlägiger<br />
Erfahrung aus früheren Einsätzen<br />
konnte die Führungsunterstützungsbasis FUB<br />
innert kürzester Zeit die Kommunikation innerhalb<br />
<strong>der</strong> Task Force und zwischen dem Einsatzgebiet<br />
und <strong>der</strong> Schweiz optimal sicherstellen.<br />
Text: Urs Ma<strong>der</strong>, Stephan Hofstetter, Sam Iselin<br />
Bil<strong>der</strong>: Stefan Hofstetter<br />
<strong>Die</strong> Planung <strong>der</strong> Verbindungen<br />
gehörte bei <strong>der</strong> Vorbereitung des<br />
UNHCR-Einsatzes in Sumatra<br />
zum Dringlichsten. <strong>Die</strong> Schweizer<br />
Task Force benötigte Verbindungen<br />
im Einsatzraum und solche<br />
mit <strong>der</strong> Schweiz.<br />
Weil es ein subsidiärer Einsatz<br />
war, würde man sich in erster Linie<br />
auf zivile Telekommunikations-Anbieter<br />
stützen. Soweit <strong>der</strong><br />
simple Grundsatz. <strong>Die</strong> Umsetzung<br />
indes hatte zahllosen lokalen<br />
Beson<strong>der</strong>heiten Rechnung zu<br />
VIII<br />
tragen. Und gleichzeitig lief<br />
auch noch <strong>der</strong> WEF-Einsatz.<br />
Lokale Überlastung<br />
umgehen<br />
Vom örtlichen indonesischen<br />
Festnetz durfte man nicht viel<br />
erwarten: <strong>Die</strong> enorme Belastung<br />
durch die Katastrophenbewältigung<br />
machte das Aufschalten<br />
neuer Anschlüsse illusorisch.<br />
Das GSM-Mobilnetz seinerseits<br />
war zwar in Städten wie Medan,<br />
Banda Aceh und Sabang benutz-<br />
FUB-Funker Stephan Hofstetter im Übermittlungszentrum. Zu seiner<br />
Linken die Bedieneinheit <strong>der</strong> Kurzwellenstation SE-430, oben drauf<br />
ein Handfunkgerät SE-185.<br />
bar und durch ein Roaming-Abkommen<br />
zugänglich. Aber auch<br />
da war mit einer sehr hohen<br />
Netzbelastung zu rechnen. Wer<br />
stattdessen eigene Funksysteme<br />
betreiben wollte, musste zuerst<br />
die Bewilligung <strong>der</strong> indonesischen<br />
Behörden einholen und<br />
sich <strong>der</strong> Frequenzkoordination<br />
vor Ort unterziehen.<br />
Als rasch nutzbare Alternative<br />
boten sich Verbindungen über<br />
Satelliten an. Aber auch da war<br />
Umsicht geboten: Armeekontingente<br />
aus bis zu zehn Nationen<br />
würden sich in die lokal beschränkte<br />
Zahl von Kanälen teilen<br />
müssen.<br />
Ein nicht ganz einfaches Umfeld<br />
also. Aber einschlägige Erfahrungen<br />
aus Auslandeinsätzen in<br />
Bosnien, Albanien und im Kosovo<br />
sowie die Rekognoszierung<br />
durch Spezialisten mehrere Tage<br />
vor Aufbruch des Schweizer<br />
Detachements <strong>nach</strong> Sumatra erleichterten<br />
Lagebeurteilung und<br />
Einsatzplanung.<br />
Kurzwellen-Renaissance<br />
Im Einsatzraum Nordsumatra<br />
brauchte die Task Force Verbindungen<br />
zu den eigenen Super<br />
Pumas, sowie solche innerhalb<br />
des Kontingents. Für die Boden-<br />
Luft-Verbindungen diente so<br />
lange als möglich <strong>der</strong> reguläre<br />
VHF/UHF-Flugfunk zur Kommunikation<br />
mit <strong>der</strong> Flugsicherung.<br />
<strong>Die</strong> Schweizer hatten eine eigene<br />
VHF/UHF-Funkstation für den<br />
«nationalen» Sprechverkehr mit<br />
ihren <strong>fliegenden</strong> Besatzungen.<br />
<strong>Die</strong> Distanzen von mehreren<br />
hun<strong>der</strong>t Kilometern zwischen <strong>der</strong><br />
Basis Medan und den Einsatz-Zonen<br />
im Norden <strong>der</strong> Insel überstiegen<br />
jedoch die Reichweite<br />
des VHF/UHF-Funks. Deshalb<br />
setzte man da den Kurzwellenfunk<br />
(HF) ein. Dessen Sprachqualität<br />
ist zwar etwas weniger<br />
gut, dafür eignet er sich für<br />
grosse Distanzen. So kam die<br />
gut zwanzigjährige HF-Funkstation<br />
SE-430 <strong>der</strong> Schweizer Armee,<br />
die sich bereits 1999 unter<br />
ähnlichen Verhältnissen in Albanien<br />
bewährt hatte, noch zu einem<br />
klimatisch anspruchsvollen<br />
Fernost-Einsatz!<br />
Zur Verbindung innerhalb <strong>der</strong><br />
Task Force sowie zur Kommunikation<br />
zwischen Piloten und<br />
Flughelfern bei Lastenflügen<br />
dienten Handfunkgeräte SE-185.<br />
Kontakt zur fernen Schweiz hielt<br />
das Übermittlungszentrum über<br />
eine Inmarsat-Satellitenverbindung<br />
aufrecht - speziell auch für<br />
den Mailverkehr. Oberstlt Urs<br />
Ma<strong>der</strong>, J6 i.V. und Führungsunterstützungs-Einsatzplaner<br />
im<br />
Führungsstab, organisierte zudem<br />
bei einem an<strong>der</strong>n Provi<strong>der</strong><br />
eine Zweitverbindung für Telefonie.<br />
Nicht zum Einsatz kam dieses<br />
Mal das Botschaftsfunksystem,<br />
obwohl die FUB-Speziali-<br />
ARMEE aktuell 1/2005