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IB L IN T Z T L I RC H OT<br />

Editorial<br />

Proteomics – ein Markt entsteht<br />

Erst sechs Jahre ist es her, seit der Begriff des „Proteoms“ geprägt wurde.<br />

Schon vorher hatten eine Handvoll Pioniere versucht, „Momentaufnahmen“<br />

des sich ständig verändernden gesamten Proteinbestandes einer<br />

Zelle zu machen. Der Vergleich der Proteinmuster zweier verschiedener<br />

zellulärer Zustände sollte die Proteine identifizieren, die zum Beispiel<br />

maßgeblich über „krank“ oder „gesund“ entscheiden. Der Ansatz schien<br />

erfolgversprechender als die Gen-basierte Targetsuche, um Angriffspunkte<br />

für neue Medikamente auszumachen – sind doch die Proteine die Funktionsträger<br />

der Zelle.<br />

Was daraus geworden ist, davon berichtet die Anfang Oktober veröffentlichte<br />

Marktstudie „The World Proteomics Market“ der US-Unternehmensberatung<br />

Frost & Sullivan: Mehr als 150 Unternehmen – börsennotierte<br />

wie ganz kleine – werden in diesem Jahr mehr als eine Milliarde<br />

US-$ mit „Proteomics“ erwirtschaften; in fünf Jahren sollen es schon 5,8<br />

Milliarden Dollar sein. Unter den vier Marktsegmenten (spezifische Proteomics-Labordienstleistungen,<br />

„Proteom-Bioinformatik“, medizinischdiagnostische<br />

Anwendungen und Instrumentation/Technologie), die die<br />

Marktforscher ausgemacht haben, ist der Bereich Instrumentation/Technologie<br />

mit rund zwei Dritteln Marktanteil heute der bedeutendste.<br />

Das älteste Segment ist hier die „klassische“ Proteomanalyse, die mit<br />

optimierten 2D-Gelelektrophorese-Methoden zunächst bis zu 10.000 verschiedene<br />

Proteine auftrennt. Über Chancen, neue Entwicklungen, aber<br />

auch Grenzen dieser bislang leistungsfähigsten Auftrennmethode informieren<br />

Sie unsere Beiträge auf den Seiten 7 und 17. Der Vergleich der<br />

2D-Gele mit Dokumentationssystemen (s. Marktübersicht S. 45) und die<br />

manuelle Schritte beinhaltende Auswertung der Gelbilder (Seite 4 ) sind<br />

derzeit Engpässe dieser Art der Proteomanalyse, während das Ausstanzen<br />

der Spots aus dem Gel, der Proteaseverdau und die Massenspektrometrie<br />

der Proteinfragmente weitgehend automatisiert ablaufen (siehe S. 12).<br />

Probleme des klassischen Ansatzes – wie mangelhafte Darstellung von<br />

sehr sauren, basischen sowie von Membran-Proteinen und die begrenzte<br />

Reproduzierbarkeit der Auftrennung – haben in jüngster Zeit neue Verfahren<br />

auf den Plan gerufen, die zum Beispiel Subproteome analysieren.<br />

Einige, wie etwa die Surface Plasmon Resonance-Biosensoren (Seite 21)<br />

oder Two-Hybrid-Systeme, konzentrieren sich auf die Analyse der Interaktionspartner<br />

von Proteinen. Zerstörungsfreie in vivo-Methoden, die das<br />

gleiche leisten, sind etwa die Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie (Seite<br />

38) und – ganz neu – das Whole Cell Protein Fingerprinting (Seite 42).<br />

Schließlich sind da noch die Protein- und Peptidchips (S. 24 und 26), die<br />

eine hochparallele Proteomanalyse versprechen, sobald es gelingt, physikalisch<br />

hochunterschiedliche Proteine in nativer Form auf den Chips zu<br />

immobilisieren. Dieses und vieles Interessantes mehr finden Sie, liebe<br />

Leser, in dieser Ausgabe.<br />

Eine interessante Lektüre dabei wünscht Ihnen<br />

Cover:<br />

Modifizierte Version der<br />

Tagungsankündigung zum<br />

diesjährigen „Cologne Spring<br />

Meeting: Protein Machines and<br />

Subcellular Organization“ vom<br />

8. bis 10. März.<br />

Mit freundlicher Genehmigung von<br />

Prof. Dr. Maria Leptin (Design und<br />

Copyright). Handzeichnung: Prof.<br />

Dr. Rolf Knippers. Foto: Karsten<br />

Albers, Tandler Zahnrad &<br />

Getriebe.<br />

Inhalt<br />

REPORT<br />

5 Bildverarbeitung von zweidimensionalen Gelen<br />

FRIEDRICH LOTTSPEICH<br />

REPORT<br />

17 Proteomics – Zellbiochemische<br />

Verfahren gewinnen an Bedeutung<br />

MATHIAS DREGER<br />

BLITZLICHT<br />

21 Detektion von Protein-<br />

Interaktionen in den Proteomics<br />

WOLFGANG JÄGER<br />

REPORT<br />

Klinische Proteomforschung 7<br />

MICHAEL GLOCKER ET AL.<br />

REPORT<br />

Massenspektrometrische 12<br />

Verfahren in Proteinanalytik<br />

und Proteomik<br />

MARION JÜRGENS, DETLEV SUCKAU<br />

BLITZLICHT<br />

24 Proteinchips – Bindeglied<br />

zwischen Genomics und Proteomics<br />

HOLGER EICKHOFF ET AL.<br />

BLITZLICHT<br />

26 Identifizierung und Optimierung von<br />

Proteasesubstraten – ein neuartiger Assay<br />

ULRICH REINEKE<br />

BLITZLICHT<br />

37 Zellfreie Proteinexpression<br />

im präparativen Maßstab<br />

SONJA VOGEL-ROHWER<br />

BLITZLICHT<br />

38 Einzelne Moleküle<br />

im (Laser-)Fokus<br />

PETRA SCHWILLE<br />

BLITZLICHT<br />

Laser-vermittelter Protein-K.O. 32<br />

zur Targetvalidierung<br />

FRITZ RUDERT<br />

PLATTFORM<br />

42 Hochdurchsatz-Proteomanalyse<br />

auf Einzellzellniveau<br />

WALTER SCHUBERT<br />

KONGRESSWELT<br />

43 Bericht vom Siena-Meeting 2000<br />

ANTON POSCH UND CHRISTINE GAUSS<br />

PROFILE<br />

Proteomics und Drug Discovery<br />

STEFAN SCHMIDT ET AL.<br />

45 Marktübersicht Geldokumentationssysteme<br />

53 Produktwelt<br />

55 Kennziffer-Service<br />

|transkript LABORWELT Nr. 4/2000 | 3

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