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Jagdhunde in der Schweiz - Arbeitsgemeinschaft Jagdhundewesen

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<strong>Jagdhunde</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Domestikation<br />

Historie<br />

Rassen<br />

Verwendung<br />

Kauf und Ausbildung<br />

Organisation des <strong>Jagdhunde</strong>wesens<br />

Dr. Walter Müllhaupt<br />

Präsident des Vorstandes <strong>der</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für das <strong>Jagdhunde</strong>wesen (AGJ)<br />

www.ag-jagdhunde.ch<br />

Bildquellen: Hans Räber: Enzyklopädie <strong>der</strong> Rassehunde, Kosmos Verlag, 1994 und „Wild und Hund“ Son<strong>der</strong>nummer <strong>Jagdhunde</strong>


Domestikation 1<br />

Aztekenfrau, Mexiko<br />

3700 v. Chr.<br />

Wölfe<br />

Yanomami Indianer<strong>in</strong><br />

Welpen säugend<br />

(Südamerika)


Domestikation 2<br />

Nach heutiger Erkenntnis ist <strong>der</strong> Wolf <strong>der</strong> Urvater des Hundes.<br />

Die Domestikation begann vor rund 10‘000 Jahren.<br />

Der Hund wurde von Anfang an als Jagdbegleiter e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Die Domestikation des Hundes war e<strong>in</strong> weltweites Phänomen.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Domestikation tritt die menschliche anstelle <strong>der</strong><br />

natürlichen Selektion.<br />

Der Begriff <strong>der</strong> eigentlichen Rassen entstand erst nach dem<br />

Mittelalter.


Historie 1<br />

Neolithische Hölenmalerei <strong>in</strong> Spanien<br />

Pharaonenhunde<br />

Tyrassieren: Raimondi,<br />

delle Caccie, 1630<br />

Gaston Phoebus (1331-1391)<br />

Jäger mit <strong>Schweiz</strong>er Laufhundemeute,<br />

Joh. J. Bie<strong>der</strong>mann<br />

(1763-1830)<br />

Terrier, S. Edwards, 1805<br />

Dachshunde, F. Specht, 1871<br />

Deutsche Vorstehhunde,<br />

F. Specht, 1871


Historie 2<br />

Im klassischen Altertum war die Aufteilung <strong>in</strong> Jagd-, Hüte- und<br />

Wachhunde üblich (Xenophon / Cunella).<br />

Die Aufzählung <strong>der</strong> „Rassen“ im Mittelalter erfolgte im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es<br />

Verwendungszweckes und nicht nach Aussehen.<br />

Leithunt, Triphunt, Spurihunt, W<strong>in</strong>thunt und Haphunt nach <strong>der</strong><br />

lex Bajuvariorum aus dem 7. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Nach Conrad Gessners Thierbuch, 1563, gab es folgende<br />

<strong>Jagdhunde</strong>: W<strong>in</strong>dhund, Laufhund, Bluthund, Spürhund, Leithund,<br />

Vorstehhund, Lochhund, Spaniel und e<strong>in</strong> grosser Wasserhund.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts begann sich die Stammbuchzucht<br />

zu entwickeln.


E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong><br />

E<strong>in</strong>teilung nach dem Jagdverhalten, nicht nach dem Aussehen.<br />

Hunde, die lauthals e<strong>in</strong>e Wildfährte verfolgen:<br />

früher Leit- und Spürhunde, heute Laufhunde, Dachsbracken,<br />

Nie<strong>der</strong>laufhunde und ähnliche.<br />

Hunde, die mit erhobener Nase suchen und vorstehen:<br />

früher Vogelhunde, heute Vorstehhunde.<br />

Hunde, die nach Sicht Wild hetzen und zu Fall br<strong>in</strong>gen:<br />

früher Hatzrüden, Saurüden, Hetzhunde und W<strong>in</strong>de, heute<br />

W<strong>in</strong>dhunde und an<strong>der</strong>e.<br />

Hunde, die unter Boden nach Wild suchen und es sprengen:<br />

Terrier und Dachshunde.


Vorstehhunde<br />

Xenophon (430 v. Chr.) spricht von Hunden, die nicht wagen, zu<br />

e<strong>in</strong>em Hasen h<strong>in</strong>zugehen, son<strong>der</strong>n stehenbleiben bis <strong>der</strong> Hase<br />

sich rührt, was er allerd<strong>in</strong>gs als Fehler ansah.<br />

Die Urform des Vorstehhundes f<strong>in</strong>den wir zur Zeit Karls des Grossen<br />

(768-814), <strong>der</strong> die Netzjagd e<strong>in</strong>führte. Wenn <strong>der</strong> Hühnerhund<br />

vorstand, zog man das Netz (Tyras) über Hühner und Hund.<br />

Mit <strong>der</strong> Erf<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Schusswaffe durfte <strong>der</strong> Vorstehhund dann<br />

auch apportieren. In Italien wurde die Flugwildjagd mit <strong>der</strong><br />

Schusswaffe im Jahre 1590 sicher belegt.<br />

Der französische König Ludwig XIII hielt als treffsicherer Schütze<br />

Vorstehhunde, die sogar <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bett schlafen durften. Se<strong>in</strong><br />

Nachfolger, Ludwig <strong>der</strong> XIV (<strong>der</strong> Sonnenkönig), hielt ebenfalls<br />

Vorstehhunde.<br />

Neben den deutschen Vorstehhunden gibt es zahlreiche<br />

französische Rassen sowie die englischen Po<strong>in</strong>ter und Setter.<br />

Im Gegensatz etwa zum Po<strong>in</strong>ter s<strong>in</strong>d die deutschen Vorstehhunde<br />

sog. Vollgebrauchshunde mit universellem Verwendungszweck.


Deutsche Vorstehhunde<br />

Deutsch Kurzhaar<br />

Deutsch Drahthaar<br />

Deutsch Langhaar<br />

Weimaraner<br />

Griffon Korthals<br />

Grosser Münsterlän<strong>der</strong><br />

Pudelpo<strong>in</strong>ter<br />

Deutsch Stichelhaar<br />

Kle<strong>in</strong>er Münsterlän<strong>der</strong>


Weitere Vorstehhunde<br />

Weimaraner Langhaar<br />

Po<strong>in</strong>ter<br />

English Setter<br />

Irish Setter<br />

Gordon Setter<br />

Magyar Vizsla<br />

Epagneul Breton


Schweisshunde<br />

Der Leithund, Elias Rid<strong>in</strong>ger, 1738<br />

Leithund, Du Fouilloux, la Vénerie, 1561<br />

Mit dem Leithund erfolgte das Lancieren des Hirsches.<br />

Hannoverscher Schweisshund<br />

Bayerischer<br />

Gebirgsschweisshund<br />

Die Schweisshunde s<strong>in</strong>d re<strong>in</strong>e Nachsuchenspezialisten, die sich<br />

über e<strong>in</strong>e sehr grosse Fährtentreue ausweisen.


Bracken und Laufhunde<br />

Der genaue Ursprung <strong>der</strong> Bracken ist nicht bekannt, man nimmt aber an, dass sie<br />

sich vom südlichen Mittelmeerraum (Podenco hibenico) nach Norden<br />

ausbreiteten.<br />

Pharaonenhunde könnten Vorläufer <strong>der</strong> Bracken gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Ursprüngliche Bracken hetzten das Wild zu Tode und brauchten dabei e<strong>in</strong>e gewisse<br />

Grösse.<br />

Die keltischen Bracken (braccus celticus) hatten als Merkmal das<br />

lange und gefaltete Ohr und das Heulen auf <strong>der</strong> warmen Fährte.<br />

Auf Parforce-Jagden brachten die Meuteführer (bis zu 100 Hunde)<br />

dorth<strong>in</strong>, wo <strong>der</strong> Leithund den Hirsch am Vorabend bestätigte.<br />

War <strong>der</strong> von den Hunden gestellte Hirsch getötet, hiess es „ha la lie“.<br />

In Frankreich, wo es heute noch viele bei uns weniger bekannte Laufhunde gibt,<br />

wurde das Wort braque später auch für Vorstehhunde verwendet.<br />

Die <strong>Schweiz</strong>er Laufhunde waren früher im Ausland berühmt. 1476 schenkte <strong>der</strong> Abt<br />

Ulrich von St. Gallen dem Herzog Karl von Burgund 20 Hunde.<br />

Die <strong>Schweiz</strong>er Laufhunde verschwanden im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t nach dem Untergang<br />

des „ancien régime“ (1789) und <strong>der</strong> adeligen Jagd be<strong>in</strong>ahe. Auch heute kann er <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Urdomäne kaum mehr e<strong>in</strong>gesetzt werden. Die Nie<strong>der</strong>laufhunde werden<br />

vor allem als Stöberhunde e<strong>in</strong>gesetzt.


<strong>Schweiz</strong>er Lauf- und Nie<strong>der</strong>laufhunde<br />

Luzerner Laufhund<br />

Jura Laufhund<br />

Berner Laufhund<br />

Schyzer Laufhund<br />

Luzerner Nie<strong>der</strong>laufhund<br />

Jura Nie<strong>der</strong>laufhund<br />

Berner Nie<strong>der</strong>laufhund<br />

Schwyzer Nie<strong>der</strong>laufhund


Weitere Bracken und Stöberhunde<br />

Dachsbracke<br />

Brandlbracke<br />

Tiroler Bracke<br />

Cocker Spaniel<br />

English Spr<strong>in</strong>ger Spaniel<br />

Beagle<br />

Deutscher Wachtelhund


Terrier 1<br />

Der Terrier war <strong>in</strong> England nach dem 3. Jahrhun<strong>der</strong>t bekannt.<br />

Terrier (altenglisch: teroures) bedeutet Erdhund.<br />

Die Hauptaufgabe <strong>der</strong> Terrier im Mittelalter war den Fuchs o<strong>der</strong><br />

Dachs aus dem Bau zu sprengen.<br />

Graf Monteith und König Jakob (1566-1625) hatten Hunde, die<br />

dem heutigen Foxterrier recht ähnlich sahen.<br />

Im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t waren die Terrier bereits klar von an<strong>der</strong>en<br />

<strong>Jagdhunde</strong>n abgegrenzt (R.B. Lee).<br />

Die Terriers s<strong>in</strong>d heute vielfältig e<strong>in</strong>setzbare Jagdhelfer. Nebst <strong>der</strong><br />

Bauarbeit werden sie zum Stöbern und zur Nachsuche verwendet.


Terrier 2<br />

Deutscher Jagdterrier<br />

Glatthaariger Foxterrier<br />

Rauhhaariger Foxterrier<br />

Russel Terriers


Dackel<br />

Kurzhaardackel<br />

Rauhhaardackel<br />

Langhaardackel<br />

Kurzläufige Hunde f<strong>in</strong>den sich bereits auf altägyptischen<br />

Abbildungen.<br />

1561 erwähnte Jacques du Fouilloux <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „La Vénérie“<br />

die Jagd mit Erdhunden (bassets). Schon 1560 wurden<br />

Bodenhunde <strong>in</strong> Kunstbauten ausgebildet.<br />

Neben <strong>der</strong> Bauarbeit leisten die Dackel auch auf <strong>der</strong><br />

Schweissfährte hervorragendes, sofern sie nicht gleichzeitig als<br />

Stöberhunde e<strong>in</strong>gesetzt werden. Bei <strong>der</strong> Stöberarbeit ist ihre<br />

ger<strong>in</strong>ge Schnelligkeit oft von Vorteil für die Jäger.


Retriever<br />

Als Heimat <strong>der</strong> Retriever gelten Neufundland und Labrador, <strong>der</strong>en<br />

Ure<strong>in</strong>wohner Eskimos s<strong>in</strong>d. Es ist aber unklar, wie die Hunde<br />

ursprünglich <strong>in</strong> jene Län<strong>der</strong> kamen.<br />

W.E. Cormach, <strong>der</strong> die Insel Neufundland 1822 bereiste, beschrieb<br />

„water dogs“, die als Retriever bei <strong>der</strong> Vogeljagd e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wurden.<br />

Neben den nachstehend vorgestellten Retrievern gibt es noch den<br />

Flat-Coated, den Chesapeake Bay, den Curly-Coated und den<br />

Nova Scotia Duck Toll<strong>in</strong>g Retriever.<br />

Die Retriever s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> Abstammung her re<strong>in</strong>e<br />

Apportierspezialisten mit meist wenig Wildschärfe.<br />

Labrador Retriever<br />

Golden Retriever


Die Arbeitsarten <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong> - allgeme<strong>in</strong><br />

Feldarbeit mit Suchen, Vorstehen, Apportieren.<br />

Wasserarbeit mit Stöbern und Apportieren.<br />

Schweissarbeit mit Arbeit am Riemen, Hetze, Stellen und Abtun.<br />

Bau- o<strong>der</strong> Bodenjagd mit E<strong>in</strong>schliefen und Sprengen.<br />

Die <strong>Jagdhunde</strong> werden heute nicht mehr alle<strong>in</strong> ihrem Ursprung<br />

entsprechend e<strong>in</strong>gesetzt. Terrier werden etwa zum Apportieren<br />

von Fe<strong>der</strong>wild und zum Stöbern e<strong>in</strong>gesetzt, Dackel als<br />

Stöberhunde, Stöberhunde werden für e<strong>in</strong>fache Nachsuchen<br />

verwendet etc.


Die Arbeitsarten <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong> - Schweiss<br />

Die Ausbildung des Schweisshundes<br />

Spezialist o<strong>der</strong> Generalist<br />

Schweissarbeit mit Arbeit am Riemen, Hetze, Stellen und Abtun,<br />

welche Hunde können das<br />

Stöberhund und Schweissarbeit, geht das<br />

Nachsuche ist gesetzliche und ethische Pflicht und<br />

e<strong>in</strong> Gebot <strong>der</strong> Weidgerechtigkeit und des Tierschutzes<br />

Sünden rund um die Schweissarbeit:<br />

• falscher Hund am falschen Platz<br />

• ke<strong>in</strong> Schweiss o<strong>der</strong> Haar, also gesund<br />

• bei Schrotjagden: „Das Tier ist gesund geflüchtet!“<br />

• ke<strong>in</strong>e Geduld + Beharrlichkeit am Anschuss und auf <strong>der</strong> Fährte<br />

• nicht lange genug gewartet<br />

• Nachsuchen bei Nacht<br />

• <strong>der</strong> Schütze weiss immer wo es lang geht<br />

• Verbrechen und vertrampeln


Kauf des <strong>Jagdhunde</strong>s und Ausbildung<br />

Augen auf beim Hundekauf!<br />

Wieso will ich e<strong>in</strong>en Jagdhund<br />

als Jäger / als Nichtjäger<br />

Die SKG und ihre Rasseklubs mit den Zuchtwarten<br />

Achtung auf Importbestimmungen:<br />

Exportnachweis, Kupierverbot, MWSt, Zoll, E<strong>in</strong>trag im SHSB<br />

Wie soll <strong>der</strong> Hund gehalten werden / Zw<strong>in</strong>ger im Haus<br />

Ausbildung als Konsequenztra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Kauf e<strong>in</strong>es ausgebildeten Hundes<br />

Mitgliedschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em jagdlich ausgerichteten Rasseklub


Ausbildungsgeräte<br />

Elektroreizgerät<br />

ist bewilligungspflichtig.<br />

Stachelhalsband<br />

Ist verboten.<br />

Fährtenschuh


<strong>Jagdhunde</strong>prüfungen 1 - allgeme<strong>in</strong><br />

Alle <strong>Jagdhunde</strong>klubs veranstalten rassespezifische Prüfungen,<br />

so z.B. die Bauprüfung <strong>der</strong> Dackel, die Lautjagerprüfung bei den Nie<strong>der</strong>laufhunden,<br />

die Prüfung auf <strong>der</strong> Naturfährte bei den Schweisshunden, etc.<br />

Die meisten Kantone bestimmen <strong>in</strong> ihren Jagdgesetzen, dass e<strong>in</strong> Jagdhund nur zur<br />

Nachsuche auf Schalenwild verwendet werden darf, wenn er e<strong>in</strong>e Prüfung auf <strong>der</strong><br />

Schweissfährte bestanden hat. Die meisten Kantone anerkennen dafür die nach<br />

dem Reglement über den E<strong>in</strong>satz von Hunden zur Nachsuche <strong>der</strong> AGJ abgelegten<br />

Prüfungen.<br />

Die e<strong>in</strong>fachere Prüfung ist e<strong>in</strong>e 500 m-Fährte mit zwei, etwa rechtw<strong>in</strong>kligen Haken,<br />

die mit maximal 2,5 dl Schweiss (Blut) getropft o<strong>der</strong> mit 1 dl Schweiss <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit dem Fährtenschuh künstlich hergestellt wird und die über Nacht stehen und<br />

m<strong>in</strong>destens 12 Stunden alt se<strong>in</strong> muss. Der Hund muss e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destalter von 15<br />

Monaten aufweisen.<br />

Bei <strong>der</strong> 1'000 m-Fährte müssen zwischen dem Legen und <strong>der</strong> Arbeit des Hundes<br />

m<strong>in</strong>destens 18 Stunden vergangen se<strong>in</strong>. Sie wird ebenfalls mit 2,5 dl (respektive 1 dl<br />

beim Fährtenschuh) Schweiss gelegt. E<strong>in</strong> Gespann kann diese Prüfungen nur<br />

bestehen, wenn es nicht mehr als zweimal von den Richtern korrigiert (abgerufen)<br />

werden muss.


<strong>Jagdhunde</strong>prüfungen 2 – VGP als Beispiel<br />

Die Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) (Meisterprüfung <strong>der</strong> Vorstehhunde)<br />

An <strong>der</strong> zweitägigen VGP werden folgende Fächer geprüft, wobei bei jedem <strong>der</strong><br />

Fächer für das Bestehen <strong>der</strong> Gesamtprüfung mit e<strong>in</strong>er Ausnahme e<strong>in</strong> "genügend"<br />

verlangt wird:<br />

Verhalten auf dem Stand<br />

Br<strong>in</strong>gen von Fuchs über H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis<br />

Br<strong>in</strong>gen von Fuchs auf <strong>der</strong> 400 m Schleppe<br />

Buschieren, d.h. Suchen im Wald "unter <strong>der</strong> Fl<strong>in</strong>te"<br />

Ablegen im Wald, wobei <strong>der</strong> Führer sich entfernt und zwei Schüsse abgibt<br />

Stöbern im Wald<br />

Schweissprüfung auf <strong>der</strong> Tages- o<strong>der</strong> Uebernachtfährte<br />

Br<strong>in</strong>gen von Fe<strong>der</strong>wild auf <strong>der</strong> 300 m Schleppe<br />

Frei verloren Suchen und Br<strong>in</strong>gen von Fe<strong>der</strong>wild<br />

Stöbern im Schilfwasser<br />

Br<strong>in</strong>gen von Ente aus tiefem Schilfwasser<br />

Feldsuche mit Vorstehen und Ruhe bei ansichtigem Wild<br />

Bei jedem dieser Fächer wird <strong>der</strong> entsprechende Gehorsam bewertet. Auch bei<br />

dieser Prüfung wird die Schussfestigkeit geprüft.


Die <strong>Jagdhunde</strong>organisation <strong>der</strong> SKG 1<br />

In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) ist das<br />

<strong>Jagdhunde</strong>wesen seit jeher speziell organisiert.<br />

Die Zucht <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong> vollzieht sich e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> Rasseclubs, die<br />

ausschliesslich jagdlich ausgerichtet s<strong>in</strong>d, wie etwa <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erische<br />

Schweisshunde Club o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Club für Deutsche Jagdterrier, an<strong>der</strong>erseits<br />

wickelt sie sich <strong>in</strong> Clubs ab, die vorwiegend nicht jagdlich orientiert s<strong>in</strong>d,<br />

wie etwa <strong>der</strong> Dachshundeclub o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Retriever Club.<br />

Die jagdlich orientierte Zucht ist aber lei<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>igen Clubs mit re<strong>in</strong>en<br />

<strong>Jagdhunde</strong>rassen <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>tertreffen geraten. Als Beispiel hierzu gilt <strong>der</strong> Club<br />

für Ungarische Vorstehhunde. Die Rasseclubs, die ausschiesslich jagdlich<br />

ausgerichtet s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> Züchter an<strong>der</strong>er Clubs, die jagdlich züchten,<br />

geben die Welpen im Normalfall nur an Jagdberechtigte ab.<br />

Das Parlament <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong>clubs im Rahmen <strong>der</strong> SKG ist die<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für das <strong>Jagdhunde</strong>wesen (AGJ).<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> AGJ ist die technische Kommission des<br />

<strong>Jagdhunde</strong>wesens (TKJ).


Die <strong>Jagdhunde</strong>organisation <strong>der</strong> SKG 2<br />

Die AGJ umfasst folgende Rasseclubs (siehe auch: www.ag-jagdhunde.ch):<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Club für Basset Griffon Vendeen<br />

Russel Terrier Club <strong>Schweiz</strong><br />

Basset & Bloodhound Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Beagle Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Club für österreichische Bracken<br />

Club Suisse de l'Epagneul Breton<br />

Magyar Vizsla Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Retriever Club <strong>Schweiz</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Dachshund-Club<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Club für deutsche Jagdterrier<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Foxterrier-Club<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Club für Deutsche Wachtelhunde<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Klub für Kle<strong>in</strong>e Münsterlän<strong>der</strong> Vorstehhunde<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Laufhunde-Club<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Nie<strong>der</strong>laufhunde-Club<br />

Setter und Po<strong>in</strong>ter Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Spaniel-Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Schweisshund-Club<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Vorstehhund-Club<br />

Rhodesian Ridgeback Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Die AGJ, die ke<strong>in</strong>e Individualpersonen als Mitglie<strong>der</strong> kennt, hat<br />

allgeme<strong>in</strong>e Richtl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> Ausbildung, <strong>der</strong> Prüfung<br />

und dem E<strong>in</strong>satz von <strong>Jagdhunde</strong>richtern und <strong>der</strong> Durchführung von<br />

<strong>Jagdhunde</strong>prüfungen erlassen, die PLRO-2004. Daneben hat sie e<strong>in</strong><br />

Reglement über den E<strong>in</strong>satz von Hunden zur Nachsuche erlassen, das die<br />

Voraussetzungen und die Prüfung von Hunden, die zur Nachsuche auf<br />

verletztes Wild e<strong>in</strong>gesetzt werden, regelt.


Die <strong>Jagdhunde</strong>organisation <strong>der</strong> SKG 3<br />

Der Vorstand (TKJ) <strong>der</strong> <strong>der</strong> AGJ überwacht das Prüfungswesen <strong>der</strong><br />

<strong>Jagdhunde</strong> sowie die Ernennung und den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong>richter<br />

durch die Rasseclubs. Jede <strong>Jagdhunde</strong>prüfung e<strong>in</strong>es Rasseclubs muss <strong>der</strong><br />

TKJ vorgängig schriftlich gemeldet werden und wird im Publikationsorgan<br />

<strong>der</strong> SKG, “Hunde“, ausgeschrieben. Daneben organisiert die TKJ<br />

Fachtagungen im Bereich <strong>Jagdhunde</strong> und hat e<strong>in</strong>en Leitfaden für<br />

Prüfungsleiter erstellt.<br />

Entscheidungen <strong>der</strong> TKJ können mit Rekurs an das Verbandsgericht <strong>der</strong><br />

SKG weitergezogen werden.

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