Jagdhunde in der Schweiz - Arbeitsgemeinschaft Jagdhundewesen
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<strong>Jagdhunde</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Domestikation<br />
Historie<br />
Rassen<br />
Verwendung<br />
Kauf und Ausbildung<br />
Organisation des <strong>Jagdhunde</strong>wesens<br />
Dr. Walter Müllhaupt<br />
Präsident des Vorstandes <strong>der</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für das <strong>Jagdhunde</strong>wesen (AGJ)<br />
www.ag-jagdhunde.ch<br />
Bildquellen: Hans Räber: Enzyklopädie <strong>der</strong> Rassehunde, Kosmos Verlag, 1994 und „Wild und Hund“ Son<strong>der</strong>nummer <strong>Jagdhunde</strong>
Domestikation 1<br />
Aztekenfrau, Mexiko<br />
3700 v. Chr.<br />
Wölfe<br />
Yanomami Indianer<strong>in</strong><br />
Welpen säugend<br />
(Südamerika)
Domestikation 2<br />
Nach heutiger Erkenntnis ist <strong>der</strong> Wolf <strong>der</strong> Urvater des Hundes.<br />
Die Domestikation begann vor rund 10‘000 Jahren.<br />
Der Hund wurde von Anfang an als Jagdbegleiter e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Die Domestikation des Hundes war e<strong>in</strong> weltweites Phänomen.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> Domestikation tritt die menschliche anstelle <strong>der</strong><br />
natürlichen Selektion.<br />
Der Begriff <strong>der</strong> eigentlichen Rassen entstand erst nach dem<br />
Mittelalter.
Historie 1<br />
Neolithische Hölenmalerei <strong>in</strong> Spanien<br />
Pharaonenhunde<br />
Tyrassieren: Raimondi,<br />
delle Caccie, 1630<br />
Gaston Phoebus (1331-1391)<br />
Jäger mit <strong>Schweiz</strong>er Laufhundemeute,<br />
Joh. J. Bie<strong>der</strong>mann<br />
(1763-1830)<br />
Terrier, S. Edwards, 1805<br />
Dachshunde, F. Specht, 1871<br />
Deutsche Vorstehhunde,<br />
F. Specht, 1871
Historie 2<br />
Im klassischen Altertum war die Aufteilung <strong>in</strong> Jagd-, Hüte- und<br />
Wachhunde üblich (Xenophon / Cunella).<br />
Die Aufzählung <strong>der</strong> „Rassen“ im Mittelalter erfolgte im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es<br />
Verwendungszweckes und nicht nach Aussehen.<br />
Leithunt, Triphunt, Spurihunt, W<strong>in</strong>thunt und Haphunt nach <strong>der</strong><br />
lex Bajuvariorum aus dem 7. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Nach Conrad Gessners Thierbuch, 1563, gab es folgende<br />
<strong>Jagdhunde</strong>: W<strong>in</strong>dhund, Laufhund, Bluthund, Spürhund, Leithund,<br />
Vorstehhund, Lochhund, Spaniel und e<strong>in</strong> grosser Wasserhund.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts begann sich die Stammbuchzucht<br />
zu entwickeln.
E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong><br />
E<strong>in</strong>teilung nach dem Jagdverhalten, nicht nach dem Aussehen.<br />
Hunde, die lauthals e<strong>in</strong>e Wildfährte verfolgen:<br />
früher Leit- und Spürhunde, heute Laufhunde, Dachsbracken,<br />
Nie<strong>der</strong>laufhunde und ähnliche.<br />
Hunde, die mit erhobener Nase suchen und vorstehen:<br />
früher Vogelhunde, heute Vorstehhunde.<br />
Hunde, die nach Sicht Wild hetzen und zu Fall br<strong>in</strong>gen:<br />
früher Hatzrüden, Saurüden, Hetzhunde und W<strong>in</strong>de, heute<br />
W<strong>in</strong>dhunde und an<strong>der</strong>e.<br />
Hunde, die unter Boden nach Wild suchen und es sprengen:<br />
Terrier und Dachshunde.
Vorstehhunde<br />
Xenophon (430 v. Chr.) spricht von Hunden, die nicht wagen, zu<br />
e<strong>in</strong>em Hasen h<strong>in</strong>zugehen, son<strong>der</strong>n stehenbleiben bis <strong>der</strong> Hase<br />
sich rührt, was er allerd<strong>in</strong>gs als Fehler ansah.<br />
Die Urform des Vorstehhundes f<strong>in</strong>den wir zur Zeit Karls des Grossen<br />
(768-814), <strong>der</strong> die Netzjagd e<strong>in</strong>führte. Wenn <strong>der</strong> Hühnerhund<br />
vorstand, zog man das Netz (Tyras) über Hühner und Hund.<br />
Mit <strong>der</strong> Erf<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Schusswaffe durfte <strong>der</strong> Vorstehhund dann<br />
auch apportieren. In Italien wurde die Flugwildjagd mit <strong>der</strong><br />
Schusswaffe im Jahre 1590 sicher belegt.<br />
Der französische König Ludwig XIII hielt als treffsicherer Schütze<br />
Vorstehhunde, die sogar <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bett schlafen durften. Se<strong>in</strong><br />
Nachfolger, Ludwig <strong>der</strong> XIV (<strong>der</strong> Sonnenkönig), hielt ebenfalls<br />
Vorstehhunde.<br />
Neben den deutschen Vorstehhunden gibt es zahlreiche<br />
französische Rassen sowie die englischen Po<strong>in</strong>ter und Setter.<br />
Im Gegensatz etwa zum Po<strong>in</strong>ter s<strong>in</strong>d die deutschen Vorstehhunde<br />
sog. Vollgebrauchshunde mit universellem Verwendungszweck.
Deutsche Vorstehhunde<br />
Deutsch Kurzhaar<br />
Deutsch Drahthaar<br />
Deutsch Langhaar<br />
Weimaraner<br />
Griffon Korthals<br />
Grosser Münsterlän<strong>der</strong><br />
Pudelpo<strong>in</strong>ter<br />
Deutsch Stichelhaar<br />
Kle<strong>in</strong>er Münsterlän<strong>der</strong>
Weitere Vorstehhunde<br />
Weimaraner Langhaar<br />
Po<strong>in</strong>ter<br />
English Setter<br />
Irish Setter<br />
Gordon Setter<br />
Magyar Vizsla<br />
Epagneul Breton
Schweisshunde<br />
Der Leithund, Elias Rid<strong>in</strong>ger, 1738<br />
Leithund, Du Fouilloux, la Vénerie, 1561<br />
Mit dem Leithund erfolgte das Lancieren des Hirsches.<br />
Hannoverscher Schweisshund<br />
Bayerischer<br />
Gebirgsschweisshund<br />
Die Schweisshunde s<strong>in</strong>d re<strong>in</strong>e Nachsuchenspezialisten, die sich<br />
über e<strong>in</strong>e sehr grosse Fährtentreue ausweisen.
Bracken und Laufhunde<br />
Der genaue Ursprung <strong>der</strong> Bracken ist nicht bekannt, man nimmt aber an, dass sie<br />
sich vom südlichen Mittelmeerraum (Podenco hibenico) nach Norden<br />
ausbreiteten.<br />
Pharaonenhunde könnten Vorläufer <strong>der</strong> Bracken gewesen se<strong>in</strong>.<br />
Ursprüngliche Bracken hetzten das Wild zu Tode und brauchten dabei e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Grösse.<br />
Die keltischen Bracken (braccus celticus) hatten als Merkmal das<br />
lange und gefaltete Ohr und das Heulen auf <strong>der</strong> warmen Fährte.<br />
Auf Parforce-Jagden brachten die Meuteführer (bis zu 100 Hunde)<br />
dorth<strong>in</strong>, wo <strong>der</strong> Leithund den Hirsch am Vorabend bestätigte.<br />
War <strong>der</strong> von den Hunden gestellte Hirsch getötet, hiess es „ha la lie“.<br />
In Frankreich, wo es heute noch viele bei uns weniger bekannte Laufhunde gibt,<br />
wurde das Wort braque später auch für Vorstehhunde verwendet.<br />
Die <strong>Schweiz</strong>er Laufhunde waren früher im Ausland berühmt. 1476 schenkte <strong>der</strong> Abt<br />
Ulrich von St. Gallen dem Herzog Karl von Burgund 20 Hunde.<br />
Die <strong>Schweiz</strong>er Laufhunde verschwanden im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t nach dem Untergang<br />
des „ancien régime“ (1789) und <strong>der</strong> adeligen Jagd be<strong>in</strong>ahe. Auch heute kann er <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Urdomäne kaum mehr e<strong>in</strong>gesetzt werden. Die Nie<strong>der</strong>laufhunde werden<br />
vor allem als Stöberhunde e<strong>in</strong>gesetzt.
<strong>Schweiz</strong>er Lauf- und Nie<strong>der</strong>laufhunde<br />
Luzerner Laufhund<br />
Jura Laufhund<br />
Berner Laufhund<br />
Schyzer Laufhund<br />
Luzerner Nie<strong>der</strong>laufhund<br />
Jura Nie<strong>der</strong>laufhund<br />
Berner Nie<strong>der</strong>laufhund<br />
Schwyzer Nie<strong>der</strong>laufhund
Weitere Bracken und Stöberhunde<br />
Dachsbracke<br />
Brandlbracke<br />
Tiroler Bracke<br />
Cocker Spaniel<br />
English Spr<strong>in</strong>ger Spaniel<br />
Beagle<br />
Deutscher Wachtelhund
Terrier 1<br />
Der Terrier war <strong>in</strong> England nach dem 3. Jahrhun<strong>der</strong>t bekannt.<br />
Terrier (altenglisch: teroures) bedeutet Erdhund.<br />
Die Hauptaufgabe <strong>der</strong> Terrier im Mittelalter war den Fuchs o<strong>der</strong><br />
Dachs aus dem Bau zu sprengen.<br />
Graf Monteith und König Jakob (1566-1625) hatten Hunde, die<br />
dem heutigen Foxterrier recht ähnlich sahen.<br />
Im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t waren die Terrier bereits klar von an<strong>der</strong>en<br />
<strong>Jagdhunde</strong>n abgegrenzt (R.B. Lee).<br />
Die Terriers s<strong>in</strong>d heute vielfältig e<strong>in</strong>setzbare Jagdhelfer. Nebst <strong>der</strong><br />
Bauarbeit werden sie zum Stöbern und zur Nachsuche verwendet.
Terrier 2<br />
Deutscher Jagdterrier<br />
Glatthaariger Foxterrier<br />
Rauhhaariger Foxterrier<br />
Russel Terriers
Dackel<br />
Kurzhaardackel<br />
Rauhhaardackel<br />
Langhaardackel<br />
Kurzläufige Hunde f<strong>in</strong>den sich bereits auf altägyptischen<br />
Abbildungen.<br />
1561 erwähnte Jacques du Fouilloux <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „La Vénérie“<br />
die Jagd mit Erdhunden (bassets). Schon 1560 wurden<br />
Bodenhunde <strong>in</strong> Kunstbauten ausgebildet.<br />
Neben <strong>der</strong> Bauarbeit leisten die Dackel auch auf <strong>der</strong><br />
Schweissfährte hervorragendes, sofern sie nicht gleichzeitig als<br />
Stöberhunde e<strong>in</strong>gesetzt werden. Bei <strong>der</strong> Stöberarbeit ist ihre<br />
ger<strong>in</strong>ge Schnelligkeit oft von Vorteil für die Jäger.
Retriever<br />
Als Heimat <strong>der</strong> Retriever gelten Neufundland und Labrador, <strong>der</strong>en<br />
Ure<strong>in</strong>wohner Eskimos s<strong>in</strong>d. Es ist aber unklar, wie die Hunde<br />
ursprünglich <strong>in</strong> jene Län<strong>der</strong> kamen.<br />
W.E. Cormach, <strong>der</strong> die Insel Neufundland 1822 bereiste, beschrieb<br />
„water dogs“, die als Retriever bei <strong>der</strong> Vogeljagd e<strong>in</strong>gesetzt<br />
wurden.<br />
Neben den nachstehend vorgestellten Retrievern gibt es noch den<br />
Flat-Coated, den Chesapeake Bay, den Curly-Coated und den<br />
Nova Scotia Duck Toll<strong>in</strong>g Retriever.<br />
Die Retriever s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> Abstammung her re<strong>in</strong>e<br />
Apportierspezialisten mit meist wenig Wildschärfe.<br />
Labrador Retriever<br />
Golden Retriever
Die Arbeitsarten <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong> - allgeme<strong>in</strong><br />
Feldarbeit mit Suchen, Vorstehen, Apportieren.<br />
Wasserarbeit mit Stöbern und Apportieren.<br />
Schweissarbeit mit Arbeit am Riemen, Hetze, Stellen und Abtun.<br />
Bau- o<strong>der</strong> Bodenjagd mit E<strong>in</strong>schliefen und Sprengen.<br />
Die <strong>Jagdhunde</strong> werden heute nicht mehr alle<strong>in</strong> ihrem Ursprung<br />
entsprechend e<strong>in</strong>gesetzt. Terrier werden etwa zum Apportieren<br />
von Fe<strong>der</strong>wild und zum Stöbern e<strong>in</strong>gesetzt, Dackel als<br />
Stöberhunde, Stöberhunde werden für e<strong>in</strong>fache Nachsuchen<br />
verwendet etc.
Die Arbeitsarten <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong> - Schweiss<br />
Die Ausbildung des Schweisshundes<br />
Spezialist o<strong>der</strong> Generalist<br />
Schweissarbeit mit Arbeit am Riemen, Hetze, Stellen und Abtun,<br />
welche Hunde können das<br />
Stöberhund und Schweissarbeit, geht das<br />
Nachsuche ist gesetzliche und ethische Pflicht und<br />
e<strong>in</strong> Gebot <strong>der</strong> Weidgerechtigkeit und des Tierschutzes<br />
Sünden rund um die Schweissarbeit:<br />
• falscher Hund am falschen Platz<br />
• ke<strong>in</strong> Schweiss o<strong>der</strong> Haar, also gesund<br />
• bei Schrotjagden: „Das Tier ist gesund geflüchtet!“<br />
• ke<strong>in</strong>e Geduld + Beharrlichkeit am Anschuss und auf <strong>der</strong> Fährte<br />
• nicht lange genug gewartet<br />
• Nachsuchen bei Nacht<br />
• <strong>der</strong> Schütze weiss immer wo es lang geht<br />
• Verbrechen und vertrampeln
Kauf des <strong>Jagdhunde</strong>s und Ausbildung<br />
Augen auf beim Hundekauf!<br />
Wieso will ich e<strong>in</strong>en Jagdhund<br />
als Jäger / als Nichtjäger<br />
Die SKG und ihre Rasseklubs mit den Zuchtwarten<br />
Achtung auf Importbestimmungen:<br />
Exportnachweis, Kupierverbot, MWSt, Zoll, E<strong>in</strong>trag im SHSB<br />
Wie soll <strong>der</strong> Hund gehalten werden / Zw<strong>in</strong>ger im Haus<br />
Ausbildung als Konsequenztra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
Kauf e<strong>in</strong>es ausgebildeten Hundes<br />
Mitgliedschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em jagdlich ausgerichteten Rasseklub
Ausbildungsgeräte<br />
Elektroreizgerät<br />
ist bewilligungspflichtig.<br />
Stachelhalsband<br />
Ist verboten.<br />
Fährtenschuh
<strong>Jagdhunde</strong>prüfungen 1 - allgeme<strong>in</strong><br />
Alle <strong>Jagdhunde</strong>klubs veranstalten rassespezifische Prüfungen,<br />
so z.B. die Bauprüfung <strong>der</strong> Dackel, die Lautjagerprüfung bei den Nie<strong>der</strong>laufhunden,<br />
die Prüfung auf <strong>der</strong> Naturfährte bei den Schweisshunden, etc.<br />
Die meisten Kantone bestimmen <strong>in</strong> ihren Jagdgesetzen, dass e<strong>in</strong> Jagdhund nur zur<br />
Nachsuche auf Schalenwild verwendet werden darf, wenn er e<strong>in</strong>e Prüfung auf <strong>der</strong><br />
Schweissfährte bestanden hat. Die meisten Kantone anerkennen dafür die nach<br />
dem Reglement über den E<strong>in</strong>satz von Hunden zur Nachsuche <strong>der</strong> AGJ abgelegten<br />
Prüfungen.<br />
Die e<strong>in</strong>fachere Prüfung ist e<strong>in</strong>e 500 m-Fährte mit zwei, etwa rechtw<strong>in</strong>kligen Haken,<br />
die mit maximal 2,5 dl Schweiss (Blut) getropft o<strong>der</strong> mit 1 dl Schweiss <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit dem Fährtenschuh künstlich hergestellt wird und die über Nacht stehen und<br />
m<strong>in</strong>destens 12 Stunden alt se<strong>in</strong> muss. Der Hund muss e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destalter von 15<br />
Monaten aufweisen.<br />
Bei <strong>der</strong> 1'000 m-Fährte müssen zwischen dem Legen und <strong>der</strong> Arbeit des Hundes<br />
m<strong>in</strong>destens 18 Stunden vergangen se<strong>in</strong>. Sie wird ebenfalls mit 2,5 dl (respektive 1 dl<br />
beim Fährtenschuh) Schweiss gelegt. E<strong>in</strong> Gespann kann diese Prüfungen nur<br />
bestehen, wenn es nicht mehr als zweimal von den Richtern korrigiert (abgerufen)<br />
werden muss.
<strong>Jagdhunde</strong>prüfungen 2 – VGP als Beispiel<br />
Die Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) (Meisterprüfung <strong>der</strong> Vorstehhunde)<br />
An <strong>der</strong> zweitägigen VGP werden folgende Fächer geprüft, wobei bei jedem <strong>der</strong><br />
Fächer für das Bestehen <strong>der</strong> Gesamtprüfung mit e<strong>in</strong>er Ausnahme e<strong>in</strong> "genügend"<br />
verlangt wird:<br />
Verhalten auf dem Stand<br />
Br<strong>in</strong>gen von Fuchs über H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis<br />
Br<strong>in</strong>gen von Fuchs auf <strong>der</strong> 400 m Schleppe<br />
Buschieren, d.h. Suchen im Wald "unter <strong>der</strong> Fl<strong>in</strong>te"<br />
Ablegen im Wald, wobei <strong>der</strong> Führer sich entfernt und zwei Schüsse abgibt<br />
Stöbern im Wald<br />
Schweissprüfung auf <strong>der</strong> Tages- o<strong>der</strong> Uebernachtfährte<br />
Br<strong>in</strong>gen von Fe<strong>der</strong>wild auf <strong>der</strong> 300 m Schleppe<br />
Frei verloren Suchen und Br<strong>in</strong>gen von Fe<strong>der</strong>wild<br />
Stöbern im Schilfwasser<br />
Br<strong>in</strong>gen von Ente aus tiefem Schilfwasser<br />
Feldsuche mit Vorstehen und Ruhe bei ansichtigem Wild<br />
Bei jedem dieser Fächer wird <strong>der</strong> entsprechende Gehorsam bewertet. Auch bei<br />
dieser Prüfung wird die Schussfestigkeit geprüft.
Die <strong>Jagdhunde</strong>organisation <strong>der</strong> SKG 1<br />
In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) ist das<br />
<strong>Jagdhunde</strong>wesen seit jeher speziell organisiert.<br />
Die Zucht <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong> vollzieht sich e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> Rasseclubs, die<br />
ausschliesslich jagdlich ausgerichtet s<strong>in</strong>d, wie etwa <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erische<br />
Schweisshunde Club o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Club für Deutsche Jagdterrier, an<strong>der</strong>erseits<br />
wickelt sie sich <strong>in</strong> Clubs ab, die vorwiegend nicht jagdlich orientiert s<strong>in</strong>d,<br />
wie etwa <strong>der</strong> Dachshundeclub o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Retriever Club.<br />
Die jagdlich orientierte Zucht ist aber lei<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>igen Clubs mit re<strong>in</strong>en<br />
<strong>Jagdhunde</strong>rassen <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>tertreffen geraten. Als Beispiel hierzu gilt <strong>der</strong> Club<br />
für Ungarische Vorstehhunde. Die Rasseclubs, die ausschiesslich jagdlich<br />
ausgerichtet s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> Züchter an<strong>der</strong>er Clubs, die jagdlich züchten,<br />
geben die Welpen im Normalfall nur an Jagdberechtigte ab.<br />
Das Parlament <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong>clubs im Rahmen <strong>der</strong> SKG ist die<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für das <strong>Jagdhunde</strong>wesen (AGJ).<br />
Der Vorstand <strong>der</strong> AGJ ist die technische Kommission des<br />
<strong>Jagdhunde</strong>wesens (TKJ).
Die <strong>Jagdhunde</strong>organisation <strong>der</strong> SKG 2<br />
Die AGJ umfasst folgende Rasseclubs (siehe auch: www.ag-jagdhunde.ch):<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Club für Basset Griffon Vendeen<br />
Russel Terrier Club <strong>Schweiz</strong><br />
Basset & Bloodhound Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Beagle Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Club für österreichische Bracken<br />
Club Suisse de l'Epagneul Breton<br />
Magyar Vizsla Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Retriever Club <strong>Schweiz</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Dachshund-Club<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Club für deutsche Jagdterrier<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Foxterrier-Club<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Club für Deutsche Wachtelhunde<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Klub für Kle<strong>in</strong>e Münsterlän<strong>der</strong> Vorstehhunde<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Laufhunde-Club<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Nie<strong>der</strong>laufhunde-Club<br />
Setter und Po<strong>in</strong>ter Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Spaniel-Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Schweisshund-Club<br />
<strong>Schweiz</strong>erischer Vorstehhund-Club<br />
Rhodesian Ridgeback Club <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Die AGJ, die ke<strong>in</strong>e Individualpersonen als Mitglie<strong>der</strong> kennt, hat<br />
allgeme<strong>in</strong>e Richtl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> Ausbildung, <strong>der</strong> Prüfung<br />
und dem E<strong>in</strong>satz von <strong>Jagdhunde</strong>richtern und <strong>der</strong> Durchführung von<br />
<strong>Jagdhunde</strong>prüfungen erlassen, die PLRO-2004. Daneben hat sie e<strong>in</strong><br />
Reglement über den E<strong>in</strong>satz von Hunden zur Nachsuche erlassen, das die<br />
Voraussetzungen und die Prüfung von Hunden, die zur Nachsuche auf<br />
verletztes Wild e<strong>in</strong>gesetzt werden, regelt.
Die <strong>Jagdhunde</strong>organisation <strong>der</strong> SKG 3<br />
Der Vorstand (TKJ) <strong>der</strong> <strong>der</strong> AGJ überwacht das Prüfungswesen <strong>der</strong><br />
<strong>Jagdhunde</strong> sowie die Ernennung und den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Jagdhunde</strong>richter<br />
durch die Rasseclubs. Jede <strong>Jagdhunde</strong>prüfung e<strong>in</strong>es Rasseclubs muss <strong>der</strong><br />
TKJ vorgängig schriftlich gemeldet werden und wird im Publikationsorgan<br />
<strong>der</strong> SKG, “Hunde“, ausgeschrieben. Daneben organisiert die TKJ<br />
Fachtagungen im Bereich <strong>Jagdhunde</strong> und hat e<strong>in</strong>en Leitfaden für<br />
Prüfungsleiter erstellt.<br />
Entscheidungen <strong>der</strong> TKJ können mit Rekurs an das Verbandsgericht <strong>der</strong><br />
SKG weitergezogen werden.