Orientierungsgespräche - Berufsorientierung
Orientierungsgespräche - Berufsorientierung
Orientierungsgespräche - Berufsorientierung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ORIENTIERUNGSGESPRÄCHE<br />
Symmetrische Beziehungen<br />
und gleichwürdige Dialoge<br />
Arbeiten, Fotos, Zitate: HS Niederndorf /Tirol<br />
Beteiligte Lehrkräfte: Rosemarie Margreiter, Maria<br />
Rameshan, Peter Widmann<br />
Autorin: Mag. Isolde Giesenkirchen<br />
http://net-1-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at
Was sagen die Schüler/innen dazu<br />
Die Eltern waren erleichtert, dass der<br />
weitere Weg nun so klar ist.<br />
Keiner will mir was einreden.<br />
Das macht alle sicher.<br />
Wir wurden ernst genommen.<br />
Wir haben das gemerkt, weil zuerst<br />
wir gefragt wurden, dann erst die<br />
Eltern.<br />
Die Zielvereinbarungen wurden<br />
immer erst getroffen, wenn<br />
Schüler und Lehrer - beide einer<br />
Meinung waren.<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 2
Ein Blick auf die zentralen Projektelemente<br />
Stärkenportfolio<br />
Orientierungsgespräch<br />
Individualisierung<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 3
Ein Blick auf die entsprechenden Projektziele<br />
• Jeder Schüler/jede Schülerin hat bis zum Ende der 8. Schulstufe<br />
seine/ihre fachlichen und überfachlichen Kompetenzen bestmöglich<br />
(weiter) entwickelt.<br />
• Er/sie handelt und lernt selbst bestimmt und selbst gesteuert<br />
seinen/ihren individuellen Interessen, Lernwegen und Stärken<br />
entsprechend auf der Basis der Zielvereinbarung.<br />
• Er/sie erwirbt die Kompetenz, selbstständig und begründet eine<br />
Berufs- bzw. Bildungswahlentscheidung zu treffen.<br />
• Eltern nehmen ihre Verantwortung als Ansprechpartner ihrer Kinder<br />
im Feld der Berufswahlentscheidung wahr.<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 4
Orientierungsgespräch - Konzept<br />
• Im Orientierungsgespräch (Ende 7. Schulstufe) werden der aktuelle<br />
Lern- und Entwicklungsstand und die Potenziale sowie die Schulbzw.<br />
Berufswahlsituation aus der Sicht aller Beteiligten (<br />
Schüler/innen, Eltern, Lehrpersonen) besprochen.<br />
• Basis dafür ist das erstellte Dossier.<br />
• Im Gespräch stellen die Schüler/innen ihre Wünsche und<br />
Vorstellungen in Bezug auf ihre Berufswahl/Schulwahl dar.<br />
• Dabei werden die Einschätzungen aller Beteiligten genutzt und<br />
unterschiedliche Wahrnehmungen geklärt. Die Selbst- und<br />
Fremdeinschätzungen beruhen auf Beobachtungen, Erfahrungen<br />
und Einschätzungen, die im Laufe der 7. Schulstufe gemacht werden.<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 5
Orientierungsgespräch - Konzept<br />
• Anschließend legen die Schüler/innen gemeinsam mit der<br />
Lehrperson ihre individuellen Lernschwerpunkte in Form von<br />
Zielvereinbarungen für die 8. Schulstufe fest, wobei das<br />
Hauptaugenmerk auf den Stärken sowie „Förderbarem“ liegt.<br />
• Auf Seiten der Schule hat diese Vereinbarung Konsequenzen auf<br />
entsprechende Angebote und die Unterrichtsgestaltung der 8.<br />
Schulstufe.<br />
• Das Orientierungsgespräch bedarf einer sorgfältigen Planung.<br />
• In diesem Gespräch spielen das Verständnis und die Einstellung<br />
gegenüber jungen Menschen im Berufswahlprozess eine sehr große<br />
Rolle. Es ist bedeutsam, all ihre Äußerungen ernst zu nehmen und<br />
ihnen zuzutrauen, selbst Entscheidungen für ihr eigenes Leben zu<br />
treffen, um anschlussfähig an die Bühne des Lebens zu werden.<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 6
Schulung der Lehrkräfte<br />
• Basiskenntnisse über die Systemtheorie ( nach N. Luhmann)<br />
• Basiskenntnisse über die Allgemeine Psychologie der<br />
Kommunikation ( nach F. Schulz von Thun)<br />
• Grundlagen der Kooperativen Gesprächsführung ( nach A. Redlich)<br />
• Training in Gesprächsführung – Simulieren von Orientierungsgespr.<br />
• Training in Coaching: Zielvereinbarungen entwickeln<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 7
Unterlagen der Schüler/innen - Dossier<br />
• Im Dossier sind die aussagekräftigsten Stärken und Fähigkeiten<br />
der Jugendlichen in einer Dokumentation ihres Entwicklungsstandes<br />
verdichtet.<br />
• Somit beinhaltet das Dossier individuell ausgewählte<br />
Arbeitsergebnisse der Schüler/innen aus einzelnen schulischen<br />
Fachbereichen, ihr/sein Interessensprofil ( außerschulisch und<br />
schulisch) , den derzeitigen Berufswahlstand nebst einer<br />
Zusammenfassung der Fachkompetenzen und ein Stärkenprofil<br />
aus der Sicht der Lehrkraft.<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 8
Unterlagen der Schüler/innen - Dossier<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 9
Eine Auswahl<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 10
Lernstandserhebung D – M - E<br />
Beispiel aus Englisch<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 11
Dossier: Zielbestimmung für die 8. Schulstufe<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 12
Unterlagen der Lehrer/innen<br />
• Informationen/Kopien aus dem Dossier der Schüler/innen<br />
• Dokumentation der Beobachtungen/ subjektiven Wahrnehmungen,<br />
subjektiven Erfahrungen und subjektiven Einschätzungen<br />
• Sicht auf die Lernstandserhebungen in Relation zu permanent<br />
erbrachten Leistungen<br />
• Übersicht über weiterführende Schulen<br />
• Notenkatalog – unter Berücksichtigung der Grenzen von schulischer<br />
Überprüfbarkeit<br />
• Individuelle Gesprächsvorbereitung<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 13
Symmetrische Beziehungen - Dialoge in Gleichwürdigkeit<br />
• Im Orientierungsgespräch gestalten die Gesprächspartner/innen<br />
gemeinsam etwas Neues.<br />
• Es gibt keine Vorstellung mehr darüber, wie das Ergebnis des<br />
Gespräches sein wird.<br />
• In keiner Weise teilen wir Ratschläge aus, belehren oder<br />
manipulieren wir.<br />
• Der Dialog wird hier betrachtet als kooperativer Prozess der<br />
Verständigung, und die Qualität dieses Prozesses bestimmt das<br />
Ergebnis.<br />
• In diesem Sinne vollzieht sich auch ein gegenseitiger<br />
Lernprozess.<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 14
Unser Leitsatz<br />
Offenheit und Vertrauen eines Menschen<br />
ruft eine entsprechende Lebensäußerung<br />
hervor – nämlich Vertrauen und Offenheit<br />
bei dem anderen Menschen.<br />
(K. E. Logstrup)<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 15
Und – auf die Atmosphäre kommt es an!<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 16
Was sagen die Lehrer/innen dazu<br />
• Für die Kinder und für mich selbst wurde mehr Klarheit gewonnen.<br />
• Die Kinder drückten das auch aus und konnten ihre<br />
Standpunktebeziehen und vertreten.<br />
• Schüler/innen und Lehrer/innen haben sich tiefer miteinander<br />
beschäftigt. Die Schiene wurde über das Stärkenportfolio gelegt.<br />
• Der Umgang mit bis dato eher wenig bekannten Eltern wurde<br />
verbessert.<br />
• Die Schule wird zur Bildungsstätte, wenn auch die Persönlichkeit<br />
gefördert wird.<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 17
• Durch die Vorbereitung auf das Orientierungsgespräch werden die<br />
Schüler/innen näher gesehen und erkannt.<br />
• Wir sind überrascht von der Intensität des Erlebens während des<br />
<strong>Orientierungsgespräche</strong>s.<br />
• Du musst ganz beim Anderen sein, den Anderen sich selber sein<br />
lassen.<br />
• Die Beziehungen zwischen allen Beteiligten werden intensiver.<br />
• Aus Erziehung wird Beziehung.<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 18
Was sagen die Eltern dazu<br />
• D. erzählt zu Hause eigentlich wenig von der Schule. Das hat sich<br />
nun geändert. Er erzählt vom BO-Unterricht und den Veränderungen<br />
im Unterricht.<br />
• Die Bedeutung von BO ist erheblich stärker ins Bewusstsein<br />
gerückt.<br />
• Ich begrüße es sehr, dass die Kinder in der Schule nicht nur<br />
berieselt´ werde, sondern selbstverantwortlich werden.<br />
• Die BO ist Thema im Dorf.<br />
• Beim Orientierungsgespräch stand das Kind im Mittelpunkt. Alles<br />
drehte sich eigentlich ums Kind.<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 19
Evaluation - Zusammenschau<br />
• Kriterien über die Erwartungen der Beteiligten hinaus erfüllt<br />
• hohes Engagement der Schüler/innen, an der Gestaltung ihrer Schule und<br />
ihres Lernens aktiv und vor allem verantwortlich mitzuwirken<br />
• große Bedeutung, die die Jugendlichen der Beziehungsgestaltung in ihrer<br />
Peer-Group beimessen<br />
• Anstrengungen, die Beziehungsqualität zu verbessern<br />
• Eltern nehmen ihr Kind als kompetente Persönlichkeit wahr<br />
• Kommunikationsverhalten in den Familien positiv verändert<br />
• Interesse der Eltern an der Schule ist deutlich gestiegen<br />
• traditionelle Lehrer/innenrolle löst sich auf zugunsten einer gleichwürdigen<br />
Subjekt-Subjekt-Beziehung<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 20
Ein Entscheidungsprozess<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 21
Was passiert, wenn wir uns entscheiden<br />
Ein Entschluss ist der letzte Teil des Willensaktes, aus<br />
dem unmittelbar die Handlungsbereitschaft erfolgt. Der<br />
Entschluss setzt Überlegungen und Abwägungen, der<br />
für die Entscheidung relevanten Aspekte voraus und<br />
impliziert das Wissen um die persönliche Verantwortung<br />
für diese Entscheidung (vgl. W.Arnold u.a.,1980).<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 22
Ein Entschluss<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 23
Kompetenzlernen durch Individualisierung<br />
und <strong>Berufsorientierung</strong> – KL:IBO<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at<br />
Autorin: Mag. Isolde Giesenkirchen<br />
Bearbeitung: Mag. Peter H. Ebner<br />
http://bo-hs-gemeinsamlernen.bmukk.gv.at 24