07-09 2009.p65 26.10.2009, 13:59 1 Cyan Magenta Gelb ... - Brummel

de Lohr, die uns seit Anbeginn Ihre überragende
Gastfreundschaft schenkt. Dies verdeutlicht
in bester Weise die Integration der
Streitkräfte unseres Landes in die Gesellschaft
und setzt damit ein klares Zeichen.
Nur wenige Kilometer Luftlinie vom Zentrum
Lohrs entfernt befindet sich die Absturzstelle
der Wunstorfer Transall 50+39. Alle
Insassen kamen bei diesem Unglück im Mai
1990 ums Leben. Es ist zutiefst bewegend,
hier - in ruhiger Abgeschiedenheit auf den
Höhen des Spessart - gemeinsam mit allen
Gästen und der Feuerwehr von Lohr-Rodenbach,
die diese Gedenkstelle liebevoll pflegt,
innezuhalten und der verstorbenen Kameraden
zu gedenken.
Zur Pflege der Tradition haben alle Lufttransportverbände
ihre eigenen Traditionsgemeinschaften.
Dies ist wichtig und gut so,
denn gerade auf lokaler Ebene ist es zunächst
einfacher, Identifikation zu schaffen und Kameraden
- ehemalige wie auch aktive - für das
Bewahren und Fortschreiben eigener Tradition
zu begeistern. Mit Blick auf die in nicht
allzu weiter Ferne stattfindende Überleitung
des Lufttransportkommandos in das European
Air Transport Command und nachfolgende
Veränderungen im Bereich Lufttransport
in Folge der Umsetzung der Luftwaffenstruktur
6 wird es meines Erachtens jedoch
zunehmend von Bedeutung, die Tradition des
Lufttransports übergreifend zusammenzufassen.
Das LTKdo als verbindendes Element,
sozusagen als Klammer, wird uns künftig fehlen,
und auch die Verbandsstrukturen werden
tiefgreifenden Änderungen unterworfen.
Nicht zuletzt auch aus diesem Grunde war es
wichtig, mit der »Gemeinschaft deutscher
Transportflieger« (GdT) eine übergreifende
Institution zur Traditionspflege zu schaffen.
Diese Gemeinschaft hat unter ihrem Präsidenten
Oberst a.D. Rolf Korth nunmehr auch die
Verantwortung für die Veranstaltung in Lohr
Vorwort
am Main von der »Kameradschaft ehemaliger
Transportflieger« (KeT) in vollem Umfang
übernommen.
Leider ist es schwierig, die Jüngeren unter
uns zu einer aktiven Beteiligung am Traditionsgeschehen
zu animieren. Gerade junge
Leute könnten wichtige Impulse zur Bewahrung
und Fortentwicklung der eigenen
Tradition geben. Interessanterweise flammt
das Interesse vielfach im Zusammenhang
mit der Versetzung in den Ruhestand dann
doch plötzlich auf.
Im Beruf als Soldat kann man - gerade mit
Blick auf die aktuellen Anforderungen im
Auslandseinsatz - nicht mit Überzeugung
agieren und den berechtigten Ansprüchen
an die eigene Einsatzbereitschaft gerecht
werden, wenn man ihn nur als Job begreift.
Aus diesem Betrachtungswinkel würde man
sehr schnell die Grenzen des persönlichen
Engagements erreichen. Kaum ein anderer
Beruf fordert so viel von seinen Angehörigen
wie gerade der im Dienst der Bundeswehr.
Er fordert die stete Auseinandersetzung
mit den zugrunde liegenden Werten
und Normen und eben auch die Beschäftigung
mit der eigenen Geschichte.
Tradition ist die Gesamtheit des Wissens,
der Fähigkeiten und der Verhaltensweisen,
die von einer Generation zur nächsten weitergegeben
werden. Der Lufttransport als
Ganzes hat in den zurück liegenden 50 Jahren
eine bereits umfangreiche eigene Tradition
vorzuweisen. Wenn es versäumt wird,
diese Tradition zu bewahren und ihre Inhalte
zu überliefern, so werden sie unweigerlich
in Vergessenheit geraten. Dies sollten
wir tunlichst verhindern, und deswegen
bitte ich Sie alle um Ihre Mitarbeit und
Unterstützung. Schauen Sie doch einmal auf
der jeweiligen homepage Ihrer eigenen
Traditionsgemeinschaft rein oder auch bei
unserer GdT (www.gedete.de).
BRUMMEL 07-09/2009 http://www.brummel-ltg63.de Seite 5
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