Leitfaden Präsentation - Walddörfer Gymnasium
Leitfaden Präsentation - Walddörfer Gymnasium
Leitfaden Präsentation - Walddörfer Gymnasium
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Leitfaden</strong> zu <strong>Präsentation</strong>en<br />
in der Studienstufe<br />
3. Auflage, August 2012
Inhaltsverzeichnis<br />
Einleitung ............................................................................................................ 2<br />
1. Vorgaben ......................................................................................................... 2<br />
<strong>Präsentation</strong>, <strong>Präsentation</strong>sleistung und <strong>Präsentation</strong>sprüfung ............... 2<br />
2. Erarbeitung ..................................................................................................... 4<br />
1. Schritt: Anknüpfen an das Vorwissen ...................................................... 4<br />
2. Schritt: Recherche ...................................................................................... 4<br />
3. Schritt: Ordnen der Informationen .......................................................... 5<br />
4. Schritt: Visualisieren und Wahl des Mediums ........................................ 5<br />
5. Schritt: Ausarbeitung der <strong>Präsentation</strong> ................................................... 5<br />
6. Schritt: Üben der <strong>Präsentation</strong> ................................................................. 6<br />
7. Schritt: Handout / Diskussionen (nur bei <strong>Präsentation</strong>sleistung) ......... 6<br />
3. Vortrag ............................................................................................................ 6<br />
4. Wahl des Mediums ......................................................................................... 7<br />
Allgemeine Hinweise zur Gestaltung ............................................................ 8<br />
Allgemeine Regeln zur Verwendung von Bildern ....................................... 8<br />
Stichpunkte zu den Vor- und Nachteilen einzelner Medien-Typen ........ 9<br />
Tafelbild ...................................................................................................... 9<br />
Flipchart ...................................................................................................... 9<br />
Pinnwand................................................................................................... 10<br />
Overheadfolie ............................................................................................ 10<br />
Bildschirmpräsentation ........................................................................... 11<br />
5. Bewertungskriterien ..................................................................................... 12<br />
6. Portfolio ......................................................................................................... 14<br />
7. Dokumentation ............................................................................................. 14<br />
8. Ablauf auf dem Weg zur <strong>Präsentation</strong>sprüfung im Abitur ..................... 15<br />
Tipps zum Umgang mit dieser Broschüre...................................................... 16<br />
Weiterführende Quellen .................................................................................. 16<br />
Danksagung....................................................................................................... 16
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 2<br />
Einleitung<br />
Der „<strong>Leitfaden</strong> Oberstufe“, den du dir von unserer Homepage laden kannst,<br />
fasst zahlreiche Tipps für die Arbeit in der Studienstufe zusammen. Die vorliegende<br />
Broschüre soll dir spezielle Hinweise und Hilfestellungen zu einem ausgewählten<br />
Aspekt der Anforderungen in der Studienstufe geben - den <strong>Präsentation</strong>en.<br />
Viele dieser Informationen wirst du bereits aus der Arbeit in der Sekundarstufe I<br />
kennen. Dieser <strong>Leitfaden</strong> soll sie dir lediglich zusammenfassend bereitstellen.<br />
1. Vorgaben<br />
Zur Vorbereitung auf mündliche Prüfungen an den Hochschulen und auf entsprechende<br />
Situationen in der Ausbildung und im Berufsleben wirst du in der<br />
Oberstufe mindestens zwei <strong>Präsentation</strong>en ausarbeiten.<br />
- Zu Beginn des 1. und des 3. Semesters wählst du ein Fach, in dem du in<br />
dem Schuljahr eine <strong>Präsentation</strong>sleistung erbringen wirst, die einer<br />
Klausur gleichgestellt ist. 1<br />
- Im Abitur wirst du in drei Fächern schriftlich geprüft und in einem Fach<br />
mündlich. Diese mündliche Prüfung kann eine <strong>Präsentation</strong>sprüfung<br />
sein. Eine <strong>Präsentation</strong>sprüfung umfasst einen 15 Minuten langen mediengestützten<br />
Vortrag, dem ein 15 Minuten langes Fachgespräch mit dem<br />
Prüfungsausschuss folgt. 2<br />
<strong>Präsentation</strong>, <strong>Präsentation</strong>sleistung und <strong>Präsentation</strong>sprüfung<br />
Eine <strong>Präsentation</strong> ist ein Vortrag, der durch ein Medium (z.B. Folie, Tafel,<br />
Flipchart, Power-Point-<strong>Präsentation</strong>© 3 ) gestützt wird. Zu einer <strong>Präsentation</strong>sleistung<br />
gehört neben der <strong>Präsentation</strong> auch noch eine schriftliche Dokumentation.<br />
4 Diese <strong>Präsentation</strong>sleistung entspricht den Anforderungen einer Klausur<br />
hinsichtlich des Anforderungsniveaus und der Komplexität. In dem Fach, in<br />
dem du eine <strong>Präsentation</strong>sleistung erbringst, entfällt für dich eine Klausur. Die<br />
<strong>Präsentation</strong> als Klausurersatzleistung dient dazu, dich auf die <strong>Präsentation</strong>sprüfung<br />
im Abitur vorzubereiten.<br />
Mit einer <strong>Präsentation</strong> hast du die Möglichkeit, individuelle Arbeitsschwerpunkte<br />
zu setzen. Eine <strong>Präsentation</strong>sleistung steht in einem Zusammenhang mit den<br />
Inhalten des laufenden Unterrichts. Wenn es für die Unterrichtsarbeit sinnvoll<br />
ist - dies entscheidet jeweils die Lehrkraft – kannst du auch in weiteren Fächern<br />
jeweils maximal eine <strong>Präsentation</strong>sleistung als Klausurersatzleistung erbringen.<br />
Eine <strong>Präsentation</strong>sleistung kann auch in einem Team erarbeitet werden, dabei<br />
muss jedoch eine getrennte Bewertung der individuellen Leistung möglich sein.<br />
Die <strong>Präsentation</strong>sprüfung erfolgt dann im Rahmen der Abiturprüfung. Dazu<br />
erhältst du zwei Wochen vor dem Prüfungstermin die Aufgabenstellung. Du be-<br />
1 Vgl. Bildungsplan gymnasiale Oberstufe, Aufgabengebiete, Hamburg 2009, Seite 8.<br />
2 Vgl. APO-AH (Ausbildungs- und Prüfungsordnung zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife),<br />
§ 26,1.<br />
3 Power-Point ist ein eingetragener Softwarename der Firma Microsoft. In diesem <strong>Leitfaden</strong><br />
wird dieser Name stellvertretend für <strong>Präsentation</strong>ssoftware verwendet.<br />
4 Zu den Anforderungen an eine Dokumentation im Abitur s. Kap.7.
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 3<br />
reitest einen 15 Minuten langen, mediengestützten Vortrag (eine <strong>Präsentation</strong>)<br />
vor. Nach einer Woche, also eine Woche vor dem Prüfungstermin, muss eine<br />
schriftliche Dokumentation über den geplanten Ablauf sowie über alle Inhalte<br />
beim Vorsitzenden des Prüfungsausschusses abgegeben werden. Nach deiner<br />
<strong>Präsentation</strong> in der Prüfung erfolgt dann ein 15 Minuten langes Fachgespräch<br />
mit dem Prüfungsausschuss.<br />
Auch eine <strong>Präsentation</strong>sprüfung dürfte als Gruppenprüfung von maximal drei<br />
Prüflingen durchgeführt werden. Allerdings muss diese Form als Ausnahme bei<br />
der Schulleitung beantragt und von dieser genehmigt werden. Die Prüfungsdauer<br />
würde sich in diesem Falle entsprechend verlängern.<br />
Teil einer <strong>Präsentation</strong> können auch naturwissenschaftliche Experimente oder in<br />
den Fächern Musik und Bildende Kunst musikalische bzw. künstlerische Darbietungen<br />
sein. Wenn du Sport oder Darstellendes Spiel als mündliches Prüfungsfach<br />
wählst, enthält die <strong>Präsentation</strong> sportpraktische bzw. spielpraktische<br />
Anteile. 5<br />
Du entscheidest dich zu Beginn des 3. Semesters erneut für ein Fach, in dem du<br />
eine <strong>Präsentation</strong>sleistung ablegen wirst. Darüber hinaus legst du zu diesem<br />
Zeitpunkt deine Prüfungsfächer fest und entscheidest, ob du in dem nicht<br />
schriftlichen Prüfungsfach (P4) eine <strong>Präsentation</strong>sprüfung ablegen möchtest; als<br />
Alternative hast du eine reine Fachgesprächsprüfung. Bei dieser Auswahl bist<br />
du allerdings eingeschränkt. 6 Der Prüfer ist der Fachlehrer des 3. und 4. Semesters.<br />
Die wichtigen Anforderungen an eine <strong>Präsentation</strong> sind hier noch einmal zusammengefasst.<br />
Während der Seminarzeit im Profil erlernst du sie, in allen Fächern<br />
werden sie dann geübt.<br />
Selbstständiges Lernen,<br />
eigenständiges Erarbeiten<br />
der Aufgabe<br />
Adressatenbezogene<br />
Ausarbeitung des<br />
Themas<br />
Anwenden unterschiedlicher,<br />
fachspezifischer<br />
Methoden<br />
Was verlangt eine<br />
<strong>Präsentation</strong><br />
Vortrag (15 Min.) in<br />
möglichst freier Rede<br />
Visualisierung mit<br />
Hilfe eines Mediums<br />
Sinnvolle Zeiteinteilung,<br />
Zeitmanagement<br />
5 Diese beiden Prüfungsfächer sind z.Zt. an unserer Schule nicht möglich, für dich aber denkbar,<br />
wenn du ein Profil mit diesen Fächern an einer anderen Schule besuchst.<br />
6 Die Bestimmungen und Auflagen für die Fächerwahl : APO-AH, § 20. Eine Zusammenfassung<br />
der wichtigen Bestimmungen findest du auch auf der Schulhomepage und in der Informationsbroschüre<br />
der Schulbehörde („Die Studienstufe an allgemeinbildenden Schulen“).
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 4<br />
Als Zusammenfassung lässt sich festhalten:<br />
Die <strong>Präsentation</strong>sleistung als Klausurersatzleistung erfolgt vor einem Publikum,<br />
dem der Sachverhalt zum Teil noch unbekannt ist. Die Teilnehmer an der<br />
<strong>Präsentation</strong> sollen aktiviert, ihre Aufmerksamkeit gefördert werden.<br />
Bei der <strong>Präsentation</strong>sprüfung stehst du vor einem fachkundigen Publikum, es<br />
besteht aus Fachlehrern. Dein Ziel muss es deshalb sein, dein Wissen und Können<br />
in der zur Verfügung stehenden Zeit und in der Besonderheit der Prüfungssituation<br />
unter Beweis zu stellen.<br />
2. Erarbeitung<br />
Bei einer <strong>Präsentation</strong>sleistung besprichst du das Thema in dem von dir gewählten<br />
Fach mit dem Fachlehrer. Auch bei einer <strong>Präsentation</strong>sprüfung kannst du bis<br />
zu dem Zeitpunkt, den die Schule als Termin setzt, schriftlich ein Prüfungsgebiet<br />
angeben. Wird dieses Gebiet nicht in angemessener Zeit vom Vorsitzenden<br />
des Prüfungsausschusses abgelehnt, ist dieses Gebiet Gegenstand der Prüfung. 7<br />
Die Aufgabenstellung wird in beiden Fällen vom Fachlehrer formuliert. Im Abitur<br />
wird, wie in allen anderen Abiturprüfungen, die Aufgabenstellung ohne Absprachen<br />
mit dem Schüler formuliert.<br />
Bei der Erarbeitung einer <strong>Präsentation</strong> ist es sinnvoll, die Arbeit in einzelne<br />
Schritte einzuteilen.<br />
1. Schritt: Anknüpfen an das Vorwissen<br />
Verschaffe dir zuerst einen Überblick, grenze dann das Thema ein. Dabei<br />
kann der Einsatz von Cluster, Brainstorming oder einer Mindmap sehr<br />
hilfreich sein. 8<br />
2. Schritt: Recherche<br />
Bei der Suche im Internet führt der erste Weg fast immer über verschiedene<br />
Suchmaschinen (auch Meta-Suchmaschinen wie metager.de). Du<br />
bist immer verpflichtet, die fachliche Richtigkeit der Quellen zu überprüfen.<br />
Es ist bereits zu diesem Zeitpunkt empfehlenswert, dass du ein eigenes<br />
Dokument für Internet-Quellen anlegst, zum Beispiel in Form einer Tabelle.<br />
Internet-Adresse Datum des Besuchs Bemerkungen<br />
zur Quelle<br />
Adresszeile des Internetbrowsers<br />
kopieren<br />
Ist für das Literaturverzeichnis<br />
wichtig<br />
Gute Übersicht,<br />
wichtige oder fragliche<br />
Quelle usw.<br />
Weiteres<br />
Wichtige Passagen<br />
oder Stichworte, Zuordnung<br />
zu einem<br />
Teilgebiet<br />
7 Vgl. APO-AH, § 26,3<br />
8 siehe „<strong>Leitfaden</strong> Oberstufe“
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 5<br />
Wichtigste Quellen und Grundlage einer jeden Arbeit sind nach wie vor<br />
Bücher und Zeitschriften in gedruckter Form. (Bibliothek der Schule,<br />
Schulbuchbibliothek, öffentliche Bibliotheken und Archive), es reicht<br />
nicht, allein Internetquellen auszuwerten. Hilfen können auch bei außerschulischen<br />
Fachleuten eingeholt werden. Es ist wichtig, dass zielgerichtet<br />
recherchiert wird.<br />
3. Schritt: Ordnen der Informationen<br />
In der Regel hat jede <strong>Präsentation</strong> folgende Struktur:<br />
- In der Einleitung formulierst du die Bedeutung des Themas und die eigentliche<br />
Leitfrage. Du stellst einen Zuhörerbezug her und erläuterst die<br />
Vorgehensweise.<br />
- Im Hauptteil strukturierst du die einzelnen inhaltlichen Aspekte des<br />
Problems bzw. der Fragestellung. Im Aufbau ist dieser Teil problemorientiert.<br />
Die wichtigsten Argumente nennst du am Schluss.<br />
- Im Schlussteil gibst du eine kurze inhaltliche Zusammenfassung, ein Fazit.<br />
Dabei reflektierst du deinen Arbeitsweg, weist eventuell auf die<br />
Grenzen der Recherche hin und formulierst noch offene oder weiterführende<br />
Fragen. 9<br />
4. Schritt: Visualisieren und Wahl des Mediums<br />
Bei einem mediengestützten Vortrag werden die wesentlichen Inhalte des<br />
Vortrags visualisiert, d.h. sie werden parallel zum Gehörten für das Publikum<br />
sichtbar gemacht. Du erarbeitest Schaubilder, in denen Zusammenhänge<br />
auf einem Blick erkennbar sind. Dabei ordnest du Argumente einander<br />
zu. Du hebst Wichtiges eindrucksvoll hervor und steigerst die Überzeugungskraft<br />
zentraler Aussagen. Es kommt darauf an, konkret und anschaulich<br />
zu sein und dich nicht in Details zu verlieren. In einer Visualisierung<br />
reduzierst du also die Komplexität der Informationen, vereinfachst den<br />
Sachverhalt und überführst ihn in ein Modell. Vermeide bei der Visualisierung<br />
Texte, die du dann im Vortrag nur noch vorliest! Stelle dir zur Visualisierung<br />
zum Beispiel folgende Fragen:<br />
- Was will ich darstellen<br />
- Wozu soll die Darstellung dienen<br />
- Wen will ich informieren/ überzeugen<br />
Danach überlegst du, welches Medium für die Visualisierungen am besten<br />
geeignet ist. 10<br />
5. Schritt: Ausarbeitung der <strong>Präsentation</strong><br />
An dieser Stelle geht es darum, die eigentliche Aufgabe zu lösen, die Argumente<br />
einzusetzen und die Bezüge herzustellen. Die einzelnen Teile des<br />
Vortrags werden zusammengestellt.<br />
9 Dies ist in den naturwissenschaftlichen Fächern oder in Mathematik nicht immer notwendig.<br />
10 Vgl. dazu ausführlich Punkt 4 dieser Broschüre.
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 6<br />
6. Schritt: Üben der <strong>Präsentation</strong><br />
Jede <strong>Präsentation</strong> musst du mehrmals üben! Die Anschriebe oder den Wechsel<br />
von Folien musst du planen. Das Konzept des Vortrags ist zu erarbeiten.<br />
Überprüfe die Übereinstimmung akustischer und visueller Informationen!<br />
Plane die Einteilung der zur Verfügung stehenden Zeit! Der Zeitrahmen<br />
muss eingehalten werden.<br />
Hinweis:<br />
Lege dir unbedingt für die einzelnen Schritte der Erarbeitung einen Zeitplan<br />
an. Als hilfreich hat sich hier eine Art Zeitstrahl oder eine Tabelle erwiesen.<br />
Bearbeitungsschritte<br />
die letzten 3 Tage / <strong>Präsentation</strong>stermin<br />
Er wird vom Ende, also vom Abgabetermin her geplant. Zwischen dem letzten<br />
Schritt der Erarbeitung und diesem Termin muss unbedingt ein Puffer<br />
von ca. 3 Tagen angelegt werden, damit du auf Unvorhergesehenes reagieren<br />
kannst.<br />
7. Schritt: Handout / Diskussionen (nur bei <strong>Präsentation</strong>sleistung)<br />
Welche Informationen sollen in ein Handout eingefügt werden Ist eine Moderation<br />
der anschließenden Diskussion des Vortrags einzuplanen<br />
3. Vortrag<br />
Bei jeder <strong>Präsentation</strong> kommt es vor allem auf den Vortragenden an. Entscheidend<br />
für den Erfolg einer <strong>Präsentation</strong> ist nicht die multimediale Technik und<br />
die aufwändige Animation, sondern deine Fähigkeit als Redner und die Überzeugungskraft<br />
deiner Argumente, also der Inhalt des Vortrags. Du wirst nicht<br />
alles, was du erarbeitet hast, im Vortrag unterbringen. Du musst deine Informationen<br />
und dein Wissen auf das Wichtige reduzieren und komprimieren. Entscheidend<br />
ist es, das eigene Engagement an der Sache „rüberzubringen“. Der<br />
Vortrag selbst muss geplant und geübt werden.<br />
Jeder Vortrag hat eine bestimmte Dramaturgie. Dazu gehört es<br />
- in der Einleitung die Leitfrage und das Vorgehen klar zu erläutern<br />
(bitte niemals: „Ich will was erzählen über…“, besser: „Mein Thema<br />
ist…“);<br />
- im Hauptteil Schwerpunkte setzen, Informationen auswählen;<br />
- anschauliche Beispiele geben;<br />
- Vorgriffe oder sprunghafte Querverweise und Wiederholungen vermeiden;<br />
- beachten, dass man beim Schreiben anders formuliert als beim Sprechen;<br />
- den Vortrag weitgehend frei halten (beim Üben helfen Karten mit Stichworten<br />
und Schlüsselbegriffen);<br />
- niemals nur das vorlesen, was auf der Folie steht;<br />
- nicht auf die Projektionsfläche sehen, sondern zum Publikum sprechen;<br />
- möglichst häufig Blickkontakt zum Publikum herstellen (z.B. beim<br />
Wechsel der Folien) und kurze Pause mit Blickkontakt einplanen;
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 7<br />
- die Lautstärke der Stimme dem Raum, dem Inhalt und dem Anlass anpassen,<br />
Wichtiges laut und deutlich hervorheben;<br />
- Füllwörter vermeiden;<br />
- auf entleerte Formeln wie „danke für die Aufmerksamkeit“ am Schluss<br />
verzichten, inhaltlich bleiben;<br />
- Zeitrahmen unter keinen Umständen überschreiten;<br />
- sich selbst nicht abwerten, auch wenn etwas nicht klappt.<br />
Stelle dir aus diesen Hinweisen eine persönliche Checkliste zusammen, die beim<br />
ersten Vortrag ein Mitschüler für dich ausfüllt. Das Feedback bei einem Vortrag<br />
ist schwierig, viele empfinden die Kritik an der eigenen Kommunikation als sehr<br />
persönlich. 11 Für dich ist diese Rückmeldung wichtig, damit du bis zur <strong>Präsentation</strong>sprüfung<br />
im Abitur deine Leistungen verbessern kannst.<br />
Jeder Vortragende muss auch auf Äußeres achten, nämlich auf die Körperhaltung<br />
sowie Gestik und Mimik. Es ist klar, dass man nicht mit den Händen in den<br />
Hosentaschen vor dem Publikum steht, nicht aufgeregt herumläuft oder sich in<br />
einer Ecke verkriecht. Man spricht zum Publikum und wahrt die Adressatenorientierung.<br />
Wichtig ist es, dass du für dich eine eigene Haltung findest und die<br />
Erfahrungen für dich reflektierst. 12<br />
Gute Tipps gegen das Lampenfieber vor einem Vortrag sind:<br />
- das wiederholte Üben des Vortrags vor Freunden oder für sich selbst gibt<br />
Sicherheit und hält den Stress in Grenzen;<br />
- sich mindestens 1 Stunde vor der <strong>Präsentation</strong> nicht mehr mit der Rede<br />
beschäftigen;<br />
- sich mit den äußeren Gegebenheiten vertraut machen (die Räume rechtzeitig<br />
vorher ansehen);<br />
- auch wenn die Zeituhr läuft, nicht überhastet beginnen, erst warten bis<br />
Ruhe ist;<br />
- und zum Schluss der banale aber wichtige Tipp: das Gehirn nicht nur<br />
damit beschäftigen, was alles schief gehen kann. Eine positive Einstellung<br />
zu den eigenen Fähigkeiten, zum Vortragsthema und zu den Zuhörern,<br />
erleichtert es, selbstsicher, kompetent und glaubwürdig zu sein.<br />
Etwas Lampenfieber zu haben ist völlig normal, es steigert die Konzentration<br />
und gibt die Energie, die zu einem überzeugenden Vortrag dazu gehört.<br />
4. Wahl des Mediums<br />
Du entscheidest selbst, mit welchen Mitteln du den Vortrag medial unterstützen<br />
möchtest. Dabei bist du an die Hilfsmittel gebunden, die den SchülerInnen unserer<br />
Schule zur Verfügung stehen. Die Wahl des Mediums muss zur Aufgabenstellung<br />
und zum Fach passen. Es ist nicht immer sinnvoll, zum Beispiel eine<br />
Aufgabe im Fach Mathematik in einer Power-Point-<strong>Präsentation</strong> vorzustellen.<br />
Kreide und Tafel oder eine Folie für den Overheadprojektor sind in diesen Fällen<br />
wesentlich überzeugender.<br />
11 Weitere Tipps finden sich z.B. in der Campus-Ausgabe der Zeitschrift „Die Zeit“, Zeit Campus<br />
05/2009, S.32ff.<br />
12 Siehe dazu Punkt 6 der Broschüre: Portfolio.
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 8<br />
Allgemeine Hinweise zur Gestaltung<br />
Allen Medien gemeinsam ist, dass man<br />
- die Inhalte auf Konkretes, Anschauliches reduziert (z.B. Text in Form<br />
von Schlüsselworten);<br />
- mit einer Fläche umgehen und das Format geeignet nutzen muss;<br />
- typografische Entscheidungen zu fällen hat (Handschrift, Schriftgrößen<br />
etc.);<br />
- sich mit typografischen Hilfsmitteln wie Frage-, Ausrufungszeichen,<br />
Plus-Minuszeichen, Doppelpunkt, Gleichheits- und Ungleichheitszeichen<br />
befassen muss;<br />
- Symbole einfügen kann und Visualisierungen (z.B. Mindmaps) einsetzen<br />
muss.<br />
Es muss also ein einheitliches Layout gefunden werden. Dabei ist es hilfreich,<br />
bei der Aufteilung der Fläche auch Gestaltungsraster zu verwenden. Das Erscheinungsbild<br />
wird damit vereinheitlicht, insbesondere dann, wenn verschiedene<br />
Objekte wie Bilder, Tabellen oder kleine Textfelder enthalten sind. Die Raster<br />
sind dann in der fertigen <strong>Präsentation</strong> nicht mehr zu sehen.<br />
Neben der Entscheidung für eine einheitliche Ausrichtung wird das Layout eines<br />
Dokuments vor allem durch die Gestaltung der Schrift bestimmt. Man unterscheidet<br />
zwischen der Serifenschrift und der serifenlosen Schrift.<br />
Serifen, wie in diesem Text in Times New Roman, haben kleine Häkchen und<br />
Abschlussstriche, die den Lesefluss fördern. Diese Schriften sind für längere<br />
Texte in Broschüren oder Büchern geeignet.<br />
Bei den serifenlosen Schriften (hier Arial, auch Helvetica und Verdana)<br />
fehlen diese Verzierungen. Diese Schriften sind bei Plakaten, <strong>Präsentation</strong>en<br />
und großflächigen Texten besser zu lesen, werden also bei einer<br />
<strong>Präsentation</strong> gewählt. (Am Beispiel dieses Absatzes kannst du auch erkennen,<br />
dass eine serifenlose Schrift größer als eine Serifenschrift ausfällt,<br />
denn der Text ist in beiden Fällen in 12 Punkt geschrieben.)<br />
Bei computergeschriebenen Overheadfolien oder Folien bei Powerpoint muss<br />
mindestens eine Schriftgröße von 18 Punkt gewählt werden, Überschriften und<br />
Hervorhebungen müssen dann 20 Punkt groß sein.<br />
Allgemeine Regeln zur Verwendung von Bildern<br />
- Bilder müssen aussagekräftig sein, ein Bildausschnitt kann eventuell<br />
treffender als das gesamte Bild sein.<br />
- Die Seitenverhältnisse des Bildes und die Schärfe möglichst nicht verändern.<br />
Auch Bilder nicht zu stark vergrößern oder verkleinern.<br />
- Jedes Bild muss eine Bildunterschrift haben!<br />
- Jedes Bild braucht einen Quellennachweis.
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 9<br />
Stichpunkte zu den Vor- und Nachteilen einzelner Medien-Typen 13<br />
Tafelbild<br />
Vorteile<br />
Die Tafel ist ein spontanes Medium,<br />
auf dem Informationen während des<br />
Vortrags sukzessive aufgebaut werden<br />
können.<br />
Die Tafel ist flexibel, Korrekturen<br />
und Ergänzungen sind leicht möglich.<br />
Der Sprecher muss sich beim Anschreiben<br />
bewegen, dadurch entsteht<br />
Dynamik.<br />
Die Tafel ist verlässlich und benötigt<br />
keinen zusätzlichen technischen Aufwand.<br />
Tipps:<br />
Nachteile<br />
Es gelingt in Stresssituationen nicht<br />
immer, die Fläche gut einzuteilen und<br />
leserlich auf einer Linie zu schreiben.<br />
Das Anschreiben erfordert einige Zeit,<br />
die eingeplant werden muss.<br />
Man läuft leicht Gefahr, eher zur Tafel<br />
anstatt zu den Zuhörern zu sprechen.<br />
- Flächenaufteilung und Gestaltung des Tafelbildes vorplanen<br />
- Tafel vorher säubern, Kreide zurecht legen<br />
- lieber die Innenfläche nutzen<br />
- auch farbige Kreiden verwenden<br />
Flipchart<br />
Vorteile<br />
Das Flipchart ist ein spontanes Medium,<br />
es kann aber auch ganz oder teilweise<br />
vorgefertigt werden.<br />
Anders als die Tafel lässt sich das<br />
Flipchart sauber, ohne Kreidestaub<br />
beschreiben.<br />
Ergänzungen sind leicht möglich, für<br />
Korrekturen muss durchgestrichen<br />
werden.<br />
Einmal Geschriebenes bleibt erhalten.<br />
Der Einsatz mehrerer Blätter ermöglicht<br />
das Vor- und Zurückblenden<br />
während des Vortrags.<br />
Nachteile<br />
Das Flipchart ist nur bis etwa 8m Entfernung<br />
gut lesbar. Text muss groß<br />
geschrieben werden, weshalb nur etwa<br />
zehn Zeilen auf ein Blatt passen.<br />
Der Ständer ist recht sperrig und lässt<br />
sich nicht so einfach transportieren.<br />
Umblättern will geübt sein, so wie<br />
auch das Aufhängen der Blätter nebeneinander.<br />
Das Anschreiben erfordert einige Zeit,<br />
die eingeplant werden muss.<br />
13 Ergänzt nach: Harmjan Dam (Hg.): Abitur Religion. Schönberger Impulse. Praxisideen Religion.<br />
Heft 7. Diesterweg Verlag, Braunschweig 2007, S. 66f.
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 10<br />
Tipps:<br />
- vor dem Vortrag Flipchart-Bögen (67cm x 99cm) und farbige Stifte organisieren<br />
- für eine saubere Abbildung kann auch eine Projektionen auf dem Papier<br />
in Linien nachgezogen werden<br />
- auch Kollagen sind möglich<br />
Pinnwand<br />
Vorteile<br />
Die Pinnwand oder Metaplanwand erleichtert<br />
das Anordnen und Verschieben<br />
von Elementen.<br />
Informationen können vorbereitet und<br />
während des Vortrags dann nacheinander<br />
angebracht werden, so dass der<br />
Lösungsprozess erkennbar wird.<br />
Ergänzungen und Korrekturen sind<br />
leicht möglich.<br />
Auch großformatige Fotos, Poster und<br />
Grafiken lassen sich einbinden.<br />
Tipps:<br />
Nachteile<br />
Es passen nur wenige Stichworte<br />
(max. 5) auf eine Metaplankarte, so<br />
dass sie noch gut lesbar sind.<br />
Für das Aufhängen benötigt man immer<br />
beide Hände.<br />
Werden die Karten spontan beschrieben,<br />
geht die Zuordnung von Farben,<br />
Formen und Größen der Karten leicht<br />
schief.<br />
- farbige Pappen (Metaplankarten) und Stecknadeln vorher bereit legen<br />
- Karten in unterschiedlichen Farben, Formen und Größen strukturiert<br />
verwenden<br />
- Flächenaufteilung der Metaplanwand (in der Regel 125cm x 150cm)<br />
vorplanen<br />
- zum Anpinnen mit Schwung durch die Pappe stechen<br />
- zum Fixieren der Pinnwand mit einem Fuß von oben auf einen Ständer<br />
treten<br />
Overheadfolie<br />
Vorteile<br />
Overheadfolien eignen sich für die<br />
Darstellung komplexer Zusammenhänge.<br />
Sie sind ein portables Medium, das<br />
ohne großen technischen Aufwand<br />
funktioniert.<br />
Folien können vollständig vorbereitet<br />
und grafisch auch farbig gestaltet werden.<br />
Nachteile<br />
Spontanes Schreiben auf einer Overheadfolie<br />
ist oft schwierig, weil der<br />
Projektor blendet.<br />
Projektoren in der Schule sind<br />
manchmal verschmutzt und ihr Bild<br />
ist undeutlich.<br />
Für farbige Kunstbilder sind die Projektionen<br />
oft nicht lichtstark genug.
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 11<br />
Beschriftungen und Grafiken können<br />
mit der Hand vorgenommen oder sauber<br />
mit einem Drucker aufgedruckt<br />
werden.<br />
Beim Vortrag ist die Arbeit mit Überleg-<br />
und Wegnahmetechniken möglich.<br />
Tipps:<br />
- Textgröße bei gedruckten Folien nicht unter 18 Punkt<br />
- längere Textblöcke nie mit der Hand schreiben, immer drucken<br />
- Folientypen für Laserdrucker, Tintenstrahldrucker und Farblaser beachten<br />
- Kolorierung nach dem Drucken auch mit Folienstiften möglich<br />
- Funktion des Projektors und Fokussierung vorher ausprobieren<br />
- Projektionsfläche möglichst schräg stellen<br />
- Hinweise auf der Folie zeigen, nicht an der Wand, so bleibt man den<br />
Zuhörern zugewandt<br />
Bildschirmpräsentation<br />
Vorteile<br />
Bildschirmpräsentationen bieten eine<br />
hohe Anschaulichkeit und Darstellungsqualität.<br />
Texte, Grafiken und Bilder, auch Tonund<br />
Filmausschnitte können miteinander<br />
kombiniert werden.<br />
Bildschirmpräsentationen können bis<br />
ins Detail vorbereitet werden, spontane<br />
Änderungen sind jedoch nicht möglich.<br />
Eine medial ausgefeilte <strong>Präsentation</strong><br />
kann sehr einprägsam und beeindruckend<br />
sein, wenn sie den Vortrag unterstützt.<br />
Tipps:<br />
Nachteile<br />
<strong>Präsentation</strong>en mit einem <strong>Präsentation</strong>sprogramm<br />
sind technisch leicht<br />
anfällig.<br />
Die Ballung von visuellen Reizen und<br />
Informationen in einer <strong>Präsentation</strong><br />
kann auch erschlagend wirken bzw.<br />
den Vortrag verdecken und blenden.<br />
Wenn der Raum ganz verdunkelt<br />
wird, wirkt die Atmosphäre schnell<br />
ermüdend.<br />
- niemals nur die Texte auf den Folien vorlesen (eine <strong>Präsentation</strong> ergänzt<br />
den Vortrag, ersetzt ihn aber nicht)<br />
- Folien einheitlich gestalten, insbesondere das Layout von Kopf- und<br />
Fußzeile, wobei nach Möglichkeit nicht die Vorlagen des <strong>Präsentation</strong>sprogramms<br />
verwendet werden<br />
- jede Folie trägt eine Überschrift<br />
- wenig Text auf wenigen Folien verwenden, dafür aber visuelle Hilfs-
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 12<br />
mittel einbinden (z.B. Pfeile, Kästchen, Hervorhebungen, Abbildungen)<br />
- äußerst sparsam mit Animationen umgehen<br />
- Geräte, wie Laptop, Beamer, Lautsprecher, Verlängerungskabel und<br />
Presenter, rechtzeitig bestellen, besorgen und aufbauen<br />
- vorab klären, welche Version des <strong>Präsentation</strong>sprogramms auf dem<br />
Computer installiert ist und die <strong>Präsentation</strong> auf dem betreffenden Gerät<br />
ausprobieren<br />
- für den Fall einer technischen Störung, die wichtigsten Informationen<br />
sicherheitshalber auch in einer weniger technisierten Form bereithalten<br />
(z.B. Overheadfolien)<br />
- Verdunklungsmöglichkeiten vor Ort prüfen, Raum aber nicht ganz abdunkeln<br />
5. Bewertungskriterien<br />
Für die <strong>Präsentation</strong>en wurden in dem jeweiligen Fach Bewertungskriterien erarbeitet.<br />
Diese Kriterien beziehen sich auf drei Bereiche: den fachlichen Inhalt,<br />
den Umgang mit dem Medium und auf den Vortrag. Diese werden dann zum<br />
Beispiel nach folgenden in den Mindmaps benannten Gesichtspunkten konkretisiert.<br />
Anspruch<br />
Fachsprache<br />
Selbstständigkeit<br />
Gewichtung<br />
fachlicher<br />
Inhalt<br />
sachliche Richtigkeit<br />
Strukturiertheit der<br />
Argumente<br />
Aufgabenlösung<br />
Problemorientierung<br />
Aufgabenbezug
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 13<br />
Übersichtlichkeit<br />
technische<br />
Handhabung<br />
Einbindung i. d. Vortrag<br />
Medium<br />
Aussagekraft<br />
Ästhetik<br />
Auswahl<br />
Publikumskontakt<br />
Gliederung<br />
Engagement<br />
Zeitrahmen<br />
Gestik/Mimik<br />
Vortrag<br />
Sprechtempo<br />
Sprache<br />
Nachvollziehbarkeit<br />
Die <strong>Präsentation</strong>sleistungen und die <strong>Präsentation</strong>sprüfung sind Fachprüfungen!<br />
Somit überwiegen die Fachkompetenzen in der Gesamtbewertung deutlich.<br />
Mindestens in der <strong>Präsentation</strong>sprüfung wird die fachliche Leistung im mediengestützten<br />
Vortrag und dem anschließenden Fachgespräch deutlich; das Fachgespräch<br />
muss bei der Bewertung der fachlichen Leistung ausschlaggebend sein.<br />
Diese Zusammenhänge führen zu folgenden Bewertungsgrundsätzen:<br />
- Eine fachliche Leistung von 0 Punkten ergibt eine Gesamtleistung von 0<br />
Punkten.<br />
- Eine fachliche Leistung von 1 – 3 Punkten kann keine Gesamtleistung<br />
von 5 oder mehr Punkten ergeben, ist also nicht ausreichend.<br />
- Die Dokumentation ist Teil der Prüfung. Somit gilt § 28(1) Satz 2 APO-<br />
AH, nach dem eine Abiturprüfung als nicht bestanden gilt, wenn Teile<br />
der Prüfung versäumt werden.<br />
- Die Dokumentation muss eine Erklärung enthalten, dass keine Hilfe in<br />
Anspruch genommen wurde. § 28(3) APO-AH verweist auf die Möglichkeit,<br />
dass das Abiturzeugnis auch nachträglich noch eingezogen werden<br />
kann, wenn eine Pflichtverletzung vorliegt.
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 14<br />
Bei <strong>Präsentation</strong>sleistungen als Klausurersatz muss dem Prüfling die Begründung<br />
der Leistungsbewertung in schriftlicher Form gegeben werden; dies ist<br />
aber nicht unmittelbar nach der Prüfung erforderlich.<br />
6. Portfolio<br />
Jeder Schüler führt ein Portfolio über die eigenen <strong>Präsentation</strong>en.<br />
Mit Rückgriff auf die Geschichte kann man sich am besten vergegenwärtigen,<br />
was ein Portfolio ist: In der Renaissance haben Künstler und Architekten ein<br />
Portfolio mit sich geführt, wenn sie sich um Aufträge bemühten. Mit Hilfe der<br />
Dokumente konnten sie die Qualität ihrer Arbeiten, die eigene Weiterentwicklung<br />
ihrer Fähigkeiten und ihre persönlichen Arbeitstechniken zeigen.<br />
In einem Portfolio sammelst du deine <strong>Präsentation</strong>en und dokumentierst deinen<br />
Lernprozess. Nach jeder eigenen <strong>Präsentation</strong> reflektierst du, was erfolgreich<br />
war und was verbessert werden sollte. Es ist sinnvoll, auch die Mitschriften von<br />
<strong>Präsentation</strong>en der Mitschüler und die jeweiligen Auswertungen einzuheften,<br />
dies können wichtige Anregungen für die nächste <strong>Präsentation</strong> sein.<br />
7. Dokumentation<br />
Die Dokumentation dient der Vorbereitung. Sie muss aber fristgerecht abgeliefert<br />
werden und soll etwa zwei DIN A4-Seiten plus Anhang umfassen. 14 Sie gibt auch<br />
Auskunft über den geplanten Ablauf und über alle Inhalte der <strong>Präsentation</strong>.<br />
Das bedeutet, das Fach und die Namen des Prüfers und des Prüflings sind anzugeben.<br />
Das Thema und die Aufgabenstellung müssen vollständig enthalten sein. Um<br />
über die Inhalte Auskunft zu geben, formulierst du die Schwerpunkte der Arbeit<br />
oder die Kernaussagen. Du erstellst eine Gliederung und beantwortest die Leitfrage.<br />
Wenn du dich für eine Power-Point-<strong>Präsentation</strong> oder für Overhead-Folien entschieden<br />
hast, gibst du mit der Dokumentation auch eine Folienübersicht als<br />
Schwarz-Weiß-Kopie ab. (Wenn der Farbgestaltung eine besondere Bedeutung zukommt,<br />
wirst du um eine Farbkopie nicht herum kommen.) Du darfst dich bei der<br />
Dokumentation aber keinesfalls auf diese Kopien beschränken. Solltest du andere<br />
Medien einsetzen wollen, musst du diese benennen und das angestrebte Ergebnis<br />
als Anhang beifügen. (Wenn du z.B. ein Tafelbild entwickeln oder deine Gedankenschritte<br />
an einer Metaplanwand mit Karten visualisieren möchtest, muss das<br />
angestrebte Ergebnis dokumentiert sein.)<br />
In der Dokumentation werden alle Quellen benannt, die verwendet wurden. (s.<br />
„<strong>Leitfaden</strong> Oberstufe“ zur Darstellung von Quellen)<br />
Du musst folgende Erklärung mit deiner Unterschrift bestätigen:<br />
„Ich versichere, dass die <strong>Präsentation</strong> von mir selbstständig erarbeitet<br />
wurde und ich keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.<br />
Diejenigen Teile der <strong>Präsentation</strong>, die anderen Werken im Wortlaut<br />
14 Der Paragraph 28, Abs. 1, Satz 2 der APO-AH besagt, dass die Abiturprüfung als nicht bestanden<br />
gilt, wenn Teile der schriftlichen und mündlichen Prüfungen versäumt werden. Lediglich<br />
bei Krankheit gilt dann der § 27 mit den Regelungen zu Versäumnissen.
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 15<br />
oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht.“<br />
Bei jeder unkommentierten Nutzung fremder Texte, Bilder, Karten etc. handelt<br />
es sich um einen Täuschungsversuch. In der Abiturprüfung führt ein Täuschungsversuch<br />
zum Ausschluss von der Abiturprüfung. Wenn die Täuschung<br />
später entdeckt wird, kann das Abitur auch nachträglich aberkannt werden. 15<br />
In der Prüfungsordnung ist vorgeschrieben, dass die Dokumentation für die Abiturprüfung<br />
vorzulegen ist. Diese Regelung gilt am <strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> auch<br />
für alle <strong>Präsentation</strong>sleistungen, die einer Klausur gleichgestellt werden.<br />
8. Ablauf auf dem Weg zur <strong>Präsentation</strong>sprüfung im Abitur<br />
Im 1. Semester: Zu Beginn dieses Semesters legst du die <strong>Präsentation</strong>sleistung,<br />
mit der du eine Klausur ersetzen willst, in einem Fach deiner Wahl nach Rücksprache<br />
mit dem Fachlehrer fest. 16 Hierzu gibt es beim Abteilungsleiter Oberstufe<br />
ein Formblatt.<br />
Du lernst die Anforderungen für eine <strong>Präsentation</strong>sleistung in den Seminarzeiten<br />
deines Profils kennen und beginnst ein Portfolio zu führen. Geübt werden die zu<br />
erwerbenden Kompetenzen in allen Fächern.<br />
Im 2. Semester werden die meisten <strong>Präsentation</strong>sleistungen als Klausurersatz für<br />
das laufende Schuljahr gehalten.<br />
Am Anfang des 3. Semesters wählest du erneut ein Fach, in dem du eine Klausur<br />
mit einer <strong>Präsentation</strong>sleistung ersetzen willst. Gleichzeitig legst du auch<br />
deine Prüfungsfächer fest. 17<br />
Zu einem von der Schule festgesetzten Termin kannst du ein Prüfungsgebiet angeben.<br />
Zwei Wochen vor dem Termin der Abiturprüfung im 4. Prüfungsfach erhältst<br />
du das Thema für deine <strong>Präsentation</strong>sprüfung, wenn du dich für diese Prüfungsform<br />
entschieden hast. Eine Woche vor dem Prüfungstermin gibst du die<br />
schriftliche Dokumentation ab.<br />
15 APO-AH, § 28,2: „Die zuständige Behörde kann einen Prüfling, der während der Prüfung<br />
täuscht, zu täuschen versucht, bei einem Täuschungsversuch hilft oder in anderer Weise die ordnungsgemäße<br />
Durchführung der Prüfung behindert, von der weiteren Teilnahme an der Abiturprüfung<br />
ausschließen oder anordnen, dass er einen Teil oder mehrere Teile der Prüfung wiederholt.<br />
In der Regel setzt der Prüfling die Prüfung bis zur Entscheidung der zuständigen Behörde<br />
fort.“<br />
APO-AH, §28,3: Wird die Pflichtwidrigkeit, die zum Ausschluss berechtigt hätte, erst nach der<br />
Prüfung festgestellt, kann die Abiturprüfung nachträglich für nicht bestanden erklärt werden.<br />
Die Entscheidung trifft die zuständige Behörde innerhalb von fünf Jahren seit dem Datum des<br />
Zeugnisses der allgemeinen Hochschulreife. Das Zeugnis wird eingezogen.<br />
16 Vgl. Bildungsplan gymnasiale Oberstufe, Aufgabengebiete, Hamburg 2009, Seite 8.<br />
17 APO-AH, § 20,4: Der Prüfling wählt seine Prüfungsfächer einschließlich des profilgebenden<br />
Fachs, an dem sich die Prüfung im Profilbereich orientiert, zu Beginn des dritten Semesters.
<strong>Walddörfer</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Leitfaden</strong> PRÄSENTATIONEN 16<br />
Tipps zum Umgang mit dieser Broschüre<br />
Die einzelnen Kapitel werden in den Seminarzeiten besprochen, die Lerninhalte<br />
geübt. Du musst sie allerdings auch für dich nutzbar machen, d.h. Wichtiges<br />
markieren, Schlüsselbegriffe an den Rand schreiben, eigene Überlegungen dazusetzen.<br />
Bei jeder <strong>Präsentation</strong> sind dann die Inhalte auf einen Blick verfügbar.<br />
Hefte diese Broschüre in deinem Portfolio-Ordner ab.<br />
Weiterführende Quellen<br />
An dieser Stelle kannst du dir Quellen notieren, die du während deiner Arbeit<br />
mit <strong>Präsentation</strong>en kennen lernst.<br />
- Schardt, Friedel: Meinungen äußern, Ergebnisse präsentieren. In:<br />
TRAINING Methoden. Stark-Verlag, Freising 2002<br />
- <strong>Leitfaden</strong> Oberstufe - www.wdg-hamburg.de - im Ordner „Veröffentlichungen“<br />
(2009)<br />
- Budniak, J. u. Oberreuter, S.: Schülerinnen lernen präsentieren - Klasse<br />
5-13. AOL-Verlag, Buxtehude 2008<br />
Danksagung<br />
Dieser <strong>Leitfaden</strong> lehnt sich sehr eng an eine Broschüre des <strong>Gymnasium</strong>s Bornbrook<br />
an, die von Frau B. Wippermann zur Verfügung gestellt wurde.