Dunkle Seiten der Kirchengeschichte: âKirche in der ... - Kein-Plan.de
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Religion und Geschichte – Herr Biener, Frau Bühl-Gramer - Di., 11.30 – 13.00 Uhr – EWF 1.027 - SS 2003 13. Januar 2004<br />
FAU Erlangen-Nürnberg – EWF<br />
Lehrstuhl für Religionspädagogik und<br />
Didaktik <strong>de</strong>s evangelischen Religionsunterrichts<br />
Lehrstuhl für Didaktik <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschichte<br />
Sem<strong>in</strong>ar: Religion und Geschichte<br />
Dozenten: Herr Dr. Hansjörg Biener (Ev.Rel.), Dr. Charlotte Bühl-Gramer (Ges.Did.)<br />
Referenten: Andrea Veth, Dom<strong>in</strong>ic Müller, Florian Ermann<br />
Datum: 13.01.2004 - W<strong>in</strong>tersemester 2003/2004<br />
<strong>Dunkle</strong> <strong>Seiten</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Kirchengeschichte</strong>:<br />
„Kirche <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> NS-Zeit“<br />
Inhaltsverzeichnis:<br />
Seite:<br />
1. Verankerung <strong>de</strong>s Themas <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Lehrplänen 1<br />
1.1 Hauptschule 1<br />
1.2 Realschule 2<br />
2. H<strong>in</strong>tergrundwissen: Kirche im NS-Staat 3<br />
2.1 Die evangelische Kirche 3<br />
2.1.1 Die Deutschen Christen 3<br />
2.1.2 Die Bekennen<strong>de</strong> Kirche und Pfarrernotbund 3<br />
2.1.3 Bekenntnissyno<strong>de</strong> von Barmen 4<br />
2.1.4 Dietrich Bonhoeffer 4<br />
2.1.5 Die evangelische Kirche und <strong><strong>de</strong>r</strong> Gehorsam 4<br />
2.2 Die Katholische Kirche 4<br />
2.2.1 Das Reichskonkordat 5<br />
2.2.2 Enzyklika „mit brennen<strong><strong>de</strong>r</strong> Sorge“ 5<br />
2.2.3 Die Katholische Kirche im Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand 5<br />
2.3 Zeittafel 6<br />
3. Herausarbeitung <strong><strong>de</strong>r</strong> religiösen und historischen Dimension 6<br />
3.1 Religiöse Dimension 6<br />
3.2 Historische Dimension 6<br />
4. Didaktische Umsetzung 7<br />
5. Didaktische Reflexion 8<br />
5.1 Inhalt und Methodik 8<br />
5.2 Fächerübergreifen<strong>de</strong> Möglichkeiten 8<br />
6. Literaturverzeichnis 8<br />
1. Verankerung <strong>de</strong>s Themas <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Lehrplänen<br />
1.1 Hauptschule<br />
Evangelische Religion:<br />
8.3.3 Entfremdung und Verfolgung - Verständigung und Versöhnung G/Sk/Ek 8.7.2, 8.7.4<br />
- Verfolgung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ju<strong>de</strong>n im "Dritten Reich" (Auschwitz), dazu die Haltung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche; ggf.<br />
Beispiele aus <strong>de</strong>m örtlichen Umkreis<br />
- 1 -
Religion und Geschichte – Herr Biener, Frau Bühl-Gramer - Di., 11.30 – 13.00 Uhr – EWF 1.027 - SS 2003 13. Januar 2004<br />
9.3 Verantwortung wahrnehmen - Christen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft<br />
9.3.1 Christen mischen sich e<strong>in</strong> - Befreiung durch Gewalt<br />
- Kirche und Christen im "Dritten Reich" zwischen Verherrlichung von Führer und totalitärem Staat<br />
("Deutsche Christen"), Rückzug <strong>in</strong> <strong>de</strong>n kirchlichen Raum o<strong><strong>de</strong>r</strong> Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand gegen<br />
menschenverachten<strong>de</strong> Politik; dazu D. Bonhoeffers Weg zu gewaltsamem Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand (Gewalt<br />
gegen das Böse);<br />
9.3.2 Glaube und Politik - passt das zusammen<br />
- christlicher Glaube zwischen Gehorsam und Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand: Jesu Ablehnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gewalt (Mt 4,1-11<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> 5, 43-48); Gehorsam gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> Ordnungsmacht (Röm 13,1-7), höhere Verpflichtung<br />
gegenüber Gott (Mt 22,15-22 und Apg 5,29), evtl.: Absage an wi<strong><strong>de</strong>r</strong>göttliche Macht (Offb 13,1-9);<br />
- die Notwendigkeit, <strong>in</strong> unterschiedlichen Situationen mit Hilfe <strong>de</strong>s Gewissens und <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernunft<br />
Gottes Willen zu suchen<br />
Katholische Religion:<br />
8.4.3 Entfremdung und Verfolgung - Verständigung und Versöhnung<br />
- Ju<strong>de</strong>n und Christen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschichte (z. B. Ju<strong>de</strong>n als "Sün<strong>de</strong>nböcke", Ghettos, Ju<strong>de</strong>npogrome)<br />
- Verfolgungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ju<strong>de</strong>n im Nationalsozialismus (Auschwitz);<br />
Geschichte:<br />
8.7 Deutschland unter nationalsozialistischer Herrschaft und <strong><strong>de</strong>r</strong> Zweite Weltkrieg<br />
8.7.1 Machtergreifung<br />
- "Gleichschaltung" <strong><strong>de</strong>r</strong> Parteien und Organisationen, <strong><strong>de</strong>r</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong>; Beseitigung <strong><strong>de</strong>r</strong> kulturellen<br />
Vielfalt, z. B. Bücherverbrennung, Gleichschaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> Medien<br />
8.7.2 Verführung und Terror<br />
- Propaganda, Führerkult, Inszenierung von Politik als Massenerlebnis<br />
- Entrechtung und Verfolgung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ju<strong>de</strong>n und an<strong><strong>de</strong>r</strong>er M<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>heiten; "Euthanasie" EvR 8.3.3<br />
- Verhaltensweisen zwischen Zustimmung und Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand<br />
8.7.4 Totaler Krieg, Völkermord und Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand<br />
- Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand <strong>in</strong> Deutschland, u. a. 20. Juli 1944, Weiße Rose<br />
1.2 Realschule<br />
Evangelische Religion:<br />
9.3 Ju<strong>de</strong>ntum:<br />
- christlicher Umgang mit Schuld angesichts Ju<strong>de</strong>nverfolgung und -vernichtung, <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e im<br />
Nationalsozialismus<br />
10.2 Kirche <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt: Protestantismus und Politik – Anpassung und Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand<br />
Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart<br />
- Hoffnung für morgen: E<strong>in</strong>satz für Menschen, Anwalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwachen<br />
Katholische. Religion:<br />
9.3 Sich entschei<strong>de</strong>n können: Gewissen und Verantwortung<br />
- biblische Weisungen als Richtschnur für richtiges und verantwortungsbewusstes Han<strong>de</strong>ln;<br />
Verhältnis von Norm und Gewissen: Entscheidungen treu se<strong>in</strong>er Überzeugung (Röm 14, 23; Apg 5,<br />
21b–33) und <strong>in</strong> Verantwortung vor Gott an e<strong>in</strong>em Beispiel ver<strong>de</strong>utlichen (z. B. „Die Weiße Rose“)<br />
9.6 Junge Menschen fragen nach: Kirche zwischen Anspruch und Wirklichkeit<br />
- was mir die Kirche be<strong>de</strong>utet: die eigene Me<strong>in</strong>ung äußern, vertreten und begrün<strong>de</strong>n; sich damit<br />
konstruktiv ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> setzen (z. B. Kirchensteuer, Frauen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche, Papsttum); was<br />
Jugendliche <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Institution Kirche suchen<br />
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Religion und Geschichte – Herr Biener, Frau Bühl-Gramer - Di., 11.30 – 13.00 Uhr – EWF 1.027 - SS 2003 13. Januar 2004<br />
- Licht und Schatten <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschichte <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche: z. B. Kreuzzüge – Franz von Assisi,<br />
Hexenverfolgung – Friedrich Spee, Missionisierung Late<strong>in</strong>amerikas – Las Casas, Ju<strong>de</strong>nverfolgung<br />
– Edith Ste<strong>in</strong>, Kirche <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> NS-Zeit – Rupert Mayer [vgl. EvR 9.3]; ggf. das päpstliche<br />
Schuldbekenntnis 2000<br />
Geschichte:<br />
9.5 Totalitäre Herrschaft, Zweiter Weltkrieg und die Folgen<br />
- Die nationalsozialistische Diktatur - Festigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Macht, Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand, Verfolgung<br />
- Der Zweite Weltkrieg - Terror, Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand und Kollaboration <strong>in</strong> Europa<br />
- Die Bilanz von Diktatur und Krieg - Verantwortung und Schuld<br />
2. H<strong>in</strong>tergrundwissen: Kirche im NS-Staat<br />
2.1 Die evangelische Kirche<br />
Es ist e<strong>in</strong>e Tatsache, dass Hitler <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> evangelischen Kirche großen Anklang fand. Es gab nur<br />
wenige, die die Unvere<strong>in</strong>barkeit von Christentum und NS-I<strong>de</strong>ologie erkannten. Die Menschen<br />
hofften auf e<strong>in</strong>e Ges<strong>in</strong>nungsrevolution gegen <strong>de</strong>n Liberalismus und <strong>de</strong>n Bolschewismus.<br />
2.1.1 Die Deutschen Christen<br />
Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s durch e<strong>in</strong>e starke Gruppierung, die "Glaubensbewegung Deutsche Christen", hatte Hitler<br />
um 1932 leichtes Spiel mit <strong><strong>de</strong>r</strong> evangelischen Kirche. 1933 rissen die Deutschen Christen die<br />
Leitung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche an sich und gewannen die neuen Kirchenwahlen mit e<strong>in</strong>em überwältigen<strong>de</strong>n<br />
Sieg. Hitlers Bevollmächtigter für die Evangelische Kirche Ludwig Müller wur<strong>de</strong> En<strong>de</strong> September<br />
1933 zum Evangelischen Reichsbischof erwählt.<br />
Das Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutschen Christen war e<strong>in</strong>e fast vollständige Synthese von Nationalsozialismus und<br />
Christentum. Sie bekannten sich zum "positiven Christentum" und <strong>in</strong> ihrer neuen Lehre fan<strong>de</strong>n sich<br />
zahlreiche nationalsozialistische Floskeln. Sie waren für die Re<strong>in</strong>erhaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> Rasse und die<br />
Diskrim<strong>in</strong>ierung von Mitleid und Wohltätigkeit. Diese I<strong>de</strong>en erklären auch ihre Zustimmung für<br />
<strong>de</strong>n Antijudaismus und die Euthanasie-Aktion <strong>in</strong> späteren Jahren. Im November 1933 brach die<br />
Bewegung ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>, es bil<strong>de</strong>ten sich aber zahlreiche Nachfolgeorganisationen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Jahren bis<br />
1945.<br />
2.1.2 Die Bekennen<strong>de</strong> Kirche und Pfarrernotbund<br />
Im November 1933 wandten sich Evangelische Christen massenweise von <strong>de</strong>n Deutschen Christen<br />
ab, weil bei e<strong>in</strong>er Großkundgebung im Berl<strong>in</strong>er Sportpalast die Abschaffung <strong>de</strong>s Alten Testaments<br />
und die Verkündung e<strong>in</strong>es heldisch, germanischen Jesus gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t wur<strong>de</strong>. Viele erkannten wie weit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Glaube <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutschen Christen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> NS-I<strong>de</strong>ologie gleichgeschaltet war.<br />
E<strong>in</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> Wurzeln <strong><strong>de</strong>r</strong> Bekennen<strong>de</strong>n Kirche war <strong><strong>de</strong>r</strong> "Pfarrernotbund", <strong><strong>de</strong>r</strong> auf Initiative <strong>de</strong>s Pfarrers<br />
Mart<strong>in</strong> Niemöller gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Anlass dazu war <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschluss Pfarrer und Kirchenbeamte<br />
jüdischer Abstammung aus ihren Ämtern <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche zu entlassen. Bis Januar 1934 schlossen sich<br />
ca. 7000 evangelische Pfarrer <strong>de</strong>m Notbund an.<br />
Im Frühjahr 1934 entstand aus Protest gegen die Gleichschaltung von <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>skirchen mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Reichskirche die Bekennen<strong>de</strong> Kirche, die sich als die e<strong>in</strong>zige rechtmäßige Evangelische Kirche <strong>in</strong><br />
Deutschland sah. Sie kämpfte gegen die Deutschen Christen und lehnte e<strong>in</strong>e Unterordnung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kirche unter Partei und NS-Staat ab.<br />
Innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Bekennen<strong>de</strong>n Kirche bil<strong>de</strong>ten sich jedoch bald zwei Gruppen:<br />
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Religion und Geschichte – Herr Biener, Frau Bühl-Gramer - Di., 11.30 – 13.00 Uhr – EWF 1.027 - SS 2003 13. Januar 2004<br />
- E<strong>in</strong> lutherischer Flügel, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich bereit erklärte sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Obrigkeit (= von Gott gesandt) zu<br />
unterwerfen und nur teilweise offenen Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand gegen <strong>de</strong>n Staat leistete.<br />
- E<strong>in</strong>e Gruppe, die sich um Mart<strong>in</strong> Niemöller sammelte und sich aktiv gegen nationalsozialistische<br />
Rechtsbrüche zur Wehr setzte.<br />
Viele Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bekennen<strong>de</strong>n Kirche wur<strong>de</strong>n durch Suspendierungen, Ausweisungen,<br />
Re<strong>de</strong>verbote und Verhaftungen politisch verfolgt.<br />
2.1.3 Bekenntnissyno<strong>de</strong> von Barmen<br />
Mit dieser Syno<strong>de</strong> protestierten alle Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>standleisten<strong>de</strong>n Gruppen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> evangelischen Kirche<br />
(vor allem die Bekennen<strong>de</strong> Kirche) gegen die nationalsozialistische Unterwan<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche<br />
und gegen <strong>de</strong>n Totalitätsanspruch <strong><strong>de</strong>r</strong> Nazis. Dieses Bekenntnis wur<strong>de</strong> Richtungweisend für <strong>de</strong>n<br />
ganzen Kirchenkampf.<br />
Im Mai 1936 verfasste <strong><strong>de</strong>r</strong> radikale Flügel <strong><strong>de</strong>r</strong> Bekennen<strong>de</strong>n Kirche e<strong>in</strong>e Denkschrift an Hitler, <strong>in</strong><br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> man Kritik am NS-Staat übte und gegen die Verletzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschenrechte protestierte.<br />
Viele Pfarrer und Mitarbeiter <strong><strong>de</strong>r</strong> Bekennen<strong>de</strong>n Kirche wur<strong>de</strong>n <strong>in</strong> "Schutzhaft" genommen, gefoltert<br />
und getötet. Vor allem Mart<strong>in</strong> Niemöller war e<strong>in</strong> Symbol <strong><strong>de</strong>r</strong> kirchlichen Opposition. Durch se<strong>in</strong>en<br />
Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand gegen die Staatsgewalt blieb er bis zum Kriegsen<strong>de</strong> als persönlicher Gefangener Hitlers<br />
<strong>in</strong> Konzentrationslagern.<br />
2.1.4 Dietrich Bonhoeffer<br />
E<strong>in</strong> wichtiger Vertreter <strong><strong>de</strong>r</strong> bekennen<strong>de</strong>n Kirche war Dietrich Bonhoeffer. Er wur<strong>de</strong> am 04.02.1906<br />
<strong>in</strong> Breslau geboren. Der Theologe war 1933 Auslandpfarrer <strong>in</strong> London und ab 1935 im Dienst <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Bekennen<strong>de</strong>n Kirche. 1940 wur<strong>de</strong> er mit Re<strong>de</strong>verbot, 1941 mit Schreibverbot belegt. Er schloss<br />
sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>standsbewegung gegen Hitler an und wur<strong>de</strong> 1943 verhaftet.<br />
Nach <strong>de</strong>m fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler vom 20.07.44 wur<strong>de</strong>n Briefe von Bonhoeffer<br />
gefun<strong>de</strong>n, die zeigten, dass er zum Kreis dieser aktiv politischen Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>standleisten<strong>de</strong>n Gruppe<br />
gehörte. Am 09.04.1945 ließen ihn die Nationalsozialisten im KZ Flossenbürg h<strong>in</strong>richten.<br />
2.1.3 Die evangelische Kirche und <strong><strong>de</strong>r</strong> Gehorsam<br />
Die Kriegführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalsozialisten blieb von <strong><strong>de</strong>r</strong> Evangelischen Kirche weitgehend<br />
unbeanstan<strong>de</strong>t. We<strong><strong>de</strong>r</strong> die Bekennen<strong>de</strong> Kirche noch die Evangelische Kirche <strong>in</strong>sgesamt stellte <strong>de</strong>n<br />
Krieg <strong>in</strong> Frage. Natürlich gab es im Verlauf <strong><strong>de</strong>r</strong> Jahre immer weniger Möglichkeiten<br />
Stellungnahmen gegen <strong>de</strong>n Krieg <strong>in</strong> Umlauf zu br<strong>in</strong>gen. Doch noch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Jahren <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Krieg von <strong>de</strong>n Deutschen längst nicht mehr gewonnen wer<strong>de</strong>n konnte formulierte die Evangelische<br />
Kirche Durchhalteparolen und motivierte die Soldaten zum Opfergang. Die Kirche wollte zeigen,<br />
dass sie vorbehaltlos zu Volk und Vaterland stand.<br />
Der geistliche Vertrauensrat zum Beispiel versicherte <strong>de</strong>m Führer zu Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Entscheidungskampfes im Osten "Treue und E<strong>in</strong>satzbereitschaft" und erklärte sich bereit <strong>de</strong>n<br />
Kampf "gegen <strong>de</strong>n Todfe<strong>in</strong>d aller Ordnung und aller abendländisch-christlichen Kulturen"<br />
aufzunehmen und mit "gewaltigen Schlägen" endlich <strong>de</strong>n "Pestherd" zu unterstützen. Bis zum En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Krieges än<strong><strong>de</strong>r</strong>te sich die Stellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche zu <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Beutezügen nicht mehr.<br />
2.2 Die Katholische Kirche<br />
Die katholische Kirche stand <strong>de</strong>m Nationalsozialismus bis zum Jahr 1933 völlig ablehnend<br />
gegenüber. Nazis wur<strong>de</strong>n nicht zu <strong>de</strong>n Sakramenten zugelassen und nicht kirchlich beerdigt.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs blieben mahnen<strong>de</strong> und warnen<strong>de</strong> Worte aus. Die Kirche äußerte sich we<strong><strong>de</strong>r</strong> gegen die<br />
germanische Rassenlehre noch gegen die heraufziehen<strong>de</strong> Diktatur.<br />
Durch e<strong>in</strong> Dokument vom 28.3.1933 än<strong><strong>de</strong>r</strong>te sich jedoch die ablehnen<strong>de</strong> Haltung <strong><strong>de</strong>r</strong> katholischen<br />
Kirche. Sie ermahnten ihre Gläubigen "zur Treue gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> rechtmäßigen Obrigkeit und zur<br />
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gewissenhaften Erfüllung <strong><strong>de</strong>r</strong> staatsbürgerlichen Pflichten". Diese Erklärung bewirkte, dass zahllose<br />
zuvor ratlose Katholiken jetzt <strong>de</strong>m Nationalsozialismus bed<strong>in</strong>gungslos zustimmten und<br />
Gefolgschaftstreue leisteten.<br />
2.2.1 Das Reichskonkordat<br />
Im Sommer 1933 schloss Hitler mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche das Reichskonkordat ab. Dieser Vertrag garantierte<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche die Freiheit <strong>de</strong>s Bekenntnisses, die selbständige Ordnung kirchlicher Angelegenheiten<br />
und <strong>de</strong>n Schutz katholischer Organisationen, die sich auf religiöse und karitative Zwecke<br />
beschränkten. Angesichts zahlreicher Lobsprüche von Kanzel, Kathe<strong><strong>de</strong>r</strong> und Kirchenzeitungen im<br />
Bezug auf das Reichskonkordat war es für kritische Katholiken fast unmöglich ihre ablehnen<strong>de</strong><br />
Haltung offen auszusprechen.<br />
Die Kirche wur<strong>de</strong> aber immer mehr aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit verdrängt und kirchliche Organisationen<br />
<strong>in</strong> Parteiorganisationen umgewan<strong>de</strong>lt. Die Selbständigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche wur<strong>de</strong> immer mehr<br />
e<strong>in</strong>geschränkt. Die Hierarchie vermied je<strong>de</strong> Klage o<strong><strong>de</strong>r</strong> Anklage gegen das NS-Regime, vor allem<br />
für die Verfolgung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ju<strong>de</strong>n und Kommunisten fühlten sie sich nicht verantwortlich. Die<br />
Hauptsorge <strong><strong>de</strong>r</strong> Bischöfe im Bezug auf Konzentrationslager war, wie <strong>de</strong>n katholischen Häftl<strong>in</strong>gen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Besuch <strong>de</strong>s Gottesdienstes ermöglicht wer<strong>de</strong>n könnte. So mancher Priester, <strong><strong>de</strong>r</strong> Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand<br />
leistete, musste immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> erfahren, wie ihn die eigene kirchliche Obrigkeit im Stich ließ.<br />
2.2.2 Enzyklika „mit brennen<strong><strong>de</strong>r</strong> Sorge“<br />
Erst 1937 nahm Papst Pius Χ Ι <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Enzyklika "Mit brennen<strong><strong>de</strong>r</strong> Sorge" Stellung gegen die<br />
I<strong>de</strong>ologie und Gewaltmaßnahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Nazis. Er kritisierte jedoch nicht <strong>de</strong>n Antisemitismus und die<br />
antijüdischen Maßnahmen. Er wollte e<strong>in</strong>en Angriff auf die katholische Kirche <strong>in</strong> Deutschland<br />
verh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>n und auf ke<strong>in</strong>en Fall die Gunst <strong><strong>de</strong>r</strong> Nazis verlieren.<br />
Nach dieser päpstlichen Enzyklika wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Kampf gegen die Kirche noch radikaler. Der Berl<strong>in</strong>er<br />
Bischof von Preys<strong>in</strong>g war e<strong>in</strong>er <strong><strong>de</strong>r</strong> wenigen, <strong><strong>de</strong>r</strong> trotz<strong>de</strong>m alles versuchte, um die Bevölkerung<br />
über <strong>de</strong>n Nationalsozialismus aufzuklären und <strong><strong>de</strong>r</strong> zum Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand aufrief.<br />
2.2.3 Die Katholische Kirche im Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand<br />
Seit Herbst 1939 genügte bei Pfarrern und Religionslehrern schon e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige negative<br />
Bemerkung, um <strong>in</strong> "Schutzhaft" genommen zu wer<strong>de</strong>n. Bei Bischöfen übte man jedoch Nachsicht,<br />
um Erregungen im Kirchenvolk und im Ausland zu vermei<strong>de</strong>n, e<strong>in</strong> Umstand, <strong>de</strong>n die Kirchenführer<br />
kaum nutzten.<br />
Die katholischen Bischöfe konnten sich nach Jahren immer noch nicht auf e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Kurs<br />
e<strong>in</strong>igen. Außer <strong>de</strong>m Berl<strong>in</strong>er Bischof von Preys<strong>in</strong>g zogen die Bischöfe das Schweigen <strong>de</strong>m<br />
Aufklären vor und waren auf e<strong>in</strong> friedliches Auskommen bedacht.<br />
Die tief greifen<strong>de</strong>n Me<strong>in</strong>ungsverschie<strong>de</strong>nheiten <strong>in</strong>nerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche waren schließlich die Ursache<br />
dafür, dass die Oberhirten zu ke<strong>in</strong>em geschlossenen Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand fähig waren. Nur wenn es um<br />
eigene Interessen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche g<strong>in</strong>g fühlten sich die Bischöfe zum E<strong>in</strong>greifen verpflichtet. So zum<br />
Beispiel bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Aktion zur Entfernung <strong><strong>de</strong>r</strong> Schulkreuze und beim Sturm auf die Klöster. Das<br />
Regime ordnete alle<strong>in</strong> 1941 die Auflösung von 123 Klöstern an. 1945 war die Kirche aus fast allen<br />
Machtpositionen vertrieben wor<strong>de</strong>n und das Or<strong>de</strong>nsschulwesen war ebenfalls vernichtet.<br />
Auch <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> katholischen Kirche gab es zu Anfang <strong>de</strong>s Krieges ke<strong>in</strong> Wort <strong>de</strong>s Protests, im<br />
Gegenteil, die meisten Bischöfe hatten volles Verständnis für <strong>de</strong>n Kriegszug gegen <strong>de</strong>n<br />
Bolschewismus, <strong>de</strong>n sie als <strong>de</strong>n Hauptfe<strong>in</strong>d <strong>de</strong>s christlichen Glaubens und <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche sahen.<br />
Auch <strong>in</strong>mitten <strong><strong>de</strong>r</strong> grausamen Kriegshandlungen blieben kirchliche Appelle zum Frie<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>e<br />
spärliche Ausnahme. Die Bischöfe lebten immer <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Angst, als Staatsfe<strong>in</strong><strong>de</strong> verdächtigt zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Deshalb klärten sie die Menschen über die Notwendigkeit <strong>de</strong>s Krieges zum Nutzen <strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>utschen Volkes und <strong>de</strong>s christlichen Glaubens auf und stärkten ihre Opferbereitschaft.<br />
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Religion und Geschichte – Herr Biener, Frau Bühl-Gramer - Di., 11.30 – 13.00 Uhr – EWF 1.027 - SS 2003 13. Januar 2004<br />
2.3 Zeittafel<br />
1933 Jan. Machtergreifung Hitlers<br />
März Hitlers Regierungserklärung<br />
Juli Reichskonkordat <strong>de</strong>s Vatikans mit Hitler<br />
Juli Kirchenwahlen. Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> „Deutsche Christen“<br />
Sept. Ludwig Müller zum Reichsbischof gewählt<br />
Sept. Arierparagraph angenommen<br />
Sept. Gründung Pfarrernotbund<br />
Nov. Generalversammlung <strong><strong>de</strong>r</strong> ,,Deutschen Christen''<br />
1934 Mai Bekenntnissyno<strong>de</strong>: „Barmer Theologische Erklärung“<br />
1936 Mai Radikaler Flügel <strong><strong>de</strong>r</strong> BK verfasst Dokument über die Menschenrechtsverletzungen<br />
1937 März Pius XI. schreibt Enzyklika. Vertragsverletzung Deutschlands angeprangert.<br />
1938 Mai Nürnberger Gesetze<br />
Nov. Reichspogromnacht<br />
1939 Feb. Papst Pius XI. gestorben<br />
Sept. Kriegsbeg<strong>in</strong>n<br />
1940 März Errichtung <strong>de</strong>s KZ Auschwitz<br />
1942 Jan. Wannenseekonferenz: Endlösung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ju<strong>de</strong>nfrage<br />
1944 Juli Attentat auf Hitler durch Stauffenberg<br />
1945 April Tod Bonhoeffers im KZ<br />
April Selbstmord Hitlers <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
Mai Gesamtkapitulation <strong>de</strong>s Deutschen Reiches<br />
3. Herausarbeitung <strong><strong>de</strong>r</strong> religiösen und historischen Dimension<br />
3.1 Religiöse Dimension<br />
- Die Schüler sollen ent<strong>de</strong>cken, dass Gottes Wille angesichts neuer Situationen immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> neu<br />
gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n muss.<br />
- Die Schüler sollen ermuntert wer<strong>de</strong>n, offen für Möglichkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitverantwortung <strong>in</strong> ihrem<br />
Alltag zu se<strong>in</strong>.<br />
- Die Schüler sollen, mit Hilfe <strong><strong>de</strong>r</strong> Bearbeitung dieses Themas, die Möglichkeit bekommen, ihr<br />
persönliches Kirchenbild zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> kritisch zu h<strong>in</strong>terfragen.<br />
- Der Blick <strong><strong>de</strong>r</strong> Schüler, soll sich kritisch auf das weltweite und zukunftsorientierte Engagement <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kirche, die sich als Anwalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwachen versteht, richten.<br />
- Die Heranwachsen<strong>de</strong>n sollen so zunehmend die Stimme ihres Gewissens ent<strong>de</strong>cken, das sie <strong>in</strong> die<br />
Pflicht nimmt. verantwortliches Han<strong>de</strong>ln<br />
3.2 Historische Dimension<br />
- Die Schüler erkennen, dass die "Führerherrschaft" ke<strong>in</strong>e Institutionen und Verfahren erlaubte, mit<br />
<strong>de</strong>nen unterschiedliche I<strong>de</strong>en und Interessen zum Ausdruck gebracht und Konflikte friedlich<br />
ausgetragen wer<strong>de</strong>n können: gewaltsame Unterdrückung freiheitlichen Denkens und Han<strong>de</strong>lns<br />
- Die Schüler lernen Motive, Ziele und Formen <strong>de</strong>s Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stands kennen und die Haltung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>standskämpfer zu würdigen.<br />
- Die Schüler über<strong>de</strong>nken das Problem <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>dividuellen Verantwortung und Möglichkeiten <strong>de</strong>s<br />
Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stan<strong>de</strong>s, daraus erkennen sie, dass die Geschichte <strong>in</strong> ihr eigenes Leben h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wirkt und sie<br />
sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage nach Schuld und Verantwortung stellen müssen.<br />
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Religion und Geschichte – Herr Biener, Frau Bühl-Gramer - Di., 11.30 – 13.00 Uhr – EWF 1.027 - SS 2003 13. Januar 2004<br />
4. Didaktische Umsetzung<br />
Am Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtsstun<strong>de</strong> für die 9. Klasse HS <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Fach Evangelische Religion:<br />
1 8.00 Bild (Geistliche mit NS-Gruß) Sammeln was noch bekannt ist (aus letzter Stun<strong>de</strong> und aus <strong>de</strong>m letzten Jahr)<br />
Gruppener<strong>in</strong>nerung – Helfen<strong><strong>de</strong>r</strong> Begriff: „Deutsche Christen“ Grün<strong>de</strong><br />
OH: Bild (Geistliche, NS-<br />
Gruß)<br />
2 8.10 Gegenbewegung: „Bekennen<strong>de</strong> Kirche“ - Was war da an<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />
SB: Seite 80/81<br />
Buch Seite 80/81 anschauen und lesen - Me<strong>in</strong>ungen<br />
3 8.15 In Gruppenarbeit AB ausfüllen „Die Deutschen Christen“ + „Bekennen<strong>de</strong> Kirche“ AB: DC + BK<br />
4 8.25 Sammeln <strong><strong>de</strong>r</strong> Ergebnisse Abschnittweise vorlesen<br />
Wichtiges <strong><strong>de</strong>r</strong> „bekennen<strong>de</strong>n Kirche“ Reaktionen <strong><strong>de</strong>r</strong> NS<br />
Be<strong>de</strong>utung wenn man bekennen<strong><strong>de</strong>r</strong> Christ war Auswirkungen<br />
5 8.35 Bibel: Römer 13, 1-7 vorlesen: Soll man sich nun <strong><strong>de</strong>r</strong> Obrigkeit unterordnen da sie von Gott e<strong>in</strong>gesetzt ist<br />
Was soll man tun Kle<strong>in</strong>gruppengespräch darüber<br />
Satz: „Man muss Gott mehr gehorchen, als <strong>de</strong>n Menschen“ (Apostelgeschichte 5,29) an die Tafel schreiben<br />
(o<strong><strong>de</strong>r</strong> Folie auf Overheadprojektor mit ApG 5,29 + 10 Gebote)<br />
Ja was <strong>de</strong>nn nun So.: Gott; Mo-Fr: Hitler Handlungsvorgaben s<strong>in</strong>d nicht explizit <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bibel zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n<br />
Verantwortliches Han<strong>de</strong>ln braucht Nach<strong>de</strong>nken!<br />
6 8.40 Pause<br />
7 8.45 Overheadprojektor: Bild von Dietrich Bonhoeffer (+ evtl. Tondokument)<br />
Seite 82 lesen Sammeln von Infos aus <strong>de</strong>m Text Biographie erstellen, (Attentat H<strong>in</strong>richtung)<br />
8 9.00 Sprechblasen ausfüllen “Was hätte Dietrich Bonhoeffer wohl gesagt…“<br />
Antworten für Sprechblasen vorlesen<br />
9 9.15 Zusammenschau <strong><strong>de</strong>r</strong> heute gelernten Ergebnisse<br />
a) Glaube an Gott b) Fürsorge für Mitmenschen c) Verantwortliches Han<strong>de</strong>ln<br />
Wichtig ist die bestimmte Situation Mitmenschen Schützen Nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Wahrheit muss gesucht wer<strong>de</strong>n!<br />
Entscheidung muss man selber treffen Aktion gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t (nicht Passivität)!<br />
Alltagsbezug: Schüleräußerungen; was kann man selber konkret tun<br />
Abschluss: Im Kerzenlicht spielt die Lehrkraft auf Gitarre und alle s<strong>in</strong>gen dazu „Von guten Mächten…“<br />
Bibel: Röm 13,1-7<br />
Tafel/OH: Apg 5,29<br />
OH: Bonhoeffer-Portrait<br />
SB: Seite 82<br />
AB: Sprechblasen<br />
Text-Blatt: „Von guten…“<br />
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Religion und Geschichte – Herr Biener, Frau Bühl-Gramer - Di., 11.30 – 13.00 Uhr – EWF 1.027 - SS 2003 13. Januar 2004<br />
5. Didaktische Reflexion<br />
5.1 Inhalt und Methodik - Vermittlung von Geschichts- und Religionsbewusstse<strong>in</strong><br />
Gegenwartsbezug gelerntes auf Alltagssituationen übertragen<br />
(Gruppengespräch)<br />
Moralisches Bewusstse<strong>in</strong> verantwortliches Han<strong>de</strong>ln im Alltag<br />
(Gruppengespräch)<br />
I<strong>de</strong>ntitätsbewusstse<strong>in</strong> kritische Betrachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Religion<br />
(AB „BK + DC“ / Gruppenarbeit)<br />
[Kritischer Umgang mit Personifizierung Bonhoeffer]<br />
Multiperspektivität / Realitätsbewusstse<strong>in</strong> <br />
Perspektivwechsel<br />
(AB „Sprechblasen - Bonhoeffer“)<br />
Politisches Bewusstse<strong>in</strong> Ohnmacht <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirchen<br />
(AB „BK + DC“ / Gruppenarbeit)<br />
Quellenorientierung direkter Umgang mit Quellen<br />
(„Barmer Theologische Erklärung“)<br />
5.2 Fächerübergreifen<strong>de</strong> Möglichkeiten: Verknüpfung <strong><strong>de</strong>r</strong> reli. und ges. Dimension<br />
- Besuch <strong>de</strong>s Dokumentationszentrums; Konzentrationslager Dachau; …<br />
- Ansehen themenbezogener Filme (Hitlers Helfer, L. Riefenstahl, Sch<strong>in</strong>dlers Liste)<br />
6. Literaturverzeichnis<br />
- Lehrpläne http://www.isb.bayern.<strong>de</strong>/bf/isbl/<strong>in</strong><strong>de</strong>x.htm<br />
- Robert P. Ericksen: „Theologen unter Hitler“; Hanser, Carl Hanser Verlag, München Wien, 1986<br />
- Kurt Meier: „Kreuz und Hakenkreuz. Die evangelische Kirche im Dritten Reich“; Deutscher<br />
Taschenbuch Verlag, München, 1992<br />
- Manfred L. Pirner: „Zwischen Kooperation und Kampf – Evangelischer Religionsunterricht und<br />
christliche Erziehung <strong>in</strong> bayerischen Schulen während <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit <strong>de</strong>s Nationalsozialismus“; Stephans-<br />
Buchhandlung Matthias Mittelstädt, Würzburg, 1998<br />
- „Da Se<strong>in</strong> – Wege <strong>in</strong>s Leben 9“; Redaktion: Werner Haußmann; Verlag Moritz Diesterweg,<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 2000. Dar<strong>in</strong>: „Verantwortung wahrnehmen – Christen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft“<br />
- „Da Se<strong>in</strong> – Wege <strong>in</strong>s Leben 9 – Lehrerhandbuch“; Redaktion: Werner Haußmann; Verlag Moritz<br />
Diesterweg, Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 2000<br />
- „Didaktischer Kommentar H9“ vom Religionspädagogischen Zentrum (RPZ) Heilsbronn, 1999;<br />
Redaktion: Landsberger, Schlumberger, Schröttel<br />
- Sammlung schriftlicher Quellen und Bildquellen: DigAM - Digitales Archiv Marburg<br />
http://www.digitales-archiv.net/<br />
Kontakt zu Referenten: Andrea Veth andreaveth@gmx.<strong>de</strong><br />
Dom<strong>in</strong>ic Müller<br />
lefthandguitar@web.<strong>de</strong><br />
Florian Ermann<br />
Reli-und-Gschichte@ke<strong>in</strong>-plan.<strong>de</strong><br />
Version 2004-01-12 – 18:00 Uhr<br />
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