Vorsorge aktiv - APK VERSICHERUNG
Vorsorge aktiv - APK VERSICHERUNG
Vorsorge aktiv - APK VERSICHERUNG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MARKTBERICHT<br />
Das erste Quartal 2009<br />
von Mag. Michael Bujatti<br />
Im ersten Quartal 2009 hat sich die negative Wirtschaftssituation<br />
des Vorjahres weiter ausgedehnt.<br />
Die amerikanische Wirtschaft befindet sich nunmehr<br />
auch „offiziell“ neben Europa und Japan in<br />
einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP),<br />
das im vierten Quartal 2008 um 3,8 % nach einem<br />
Rückgang von 0,5 % im dritten Quartal weiter<br />
abgenommen hat, bestätigt dies.<br />
Verschärft wird dies vor allem noch durch die steigende<br />
Arbeitslosigkeit. Laut dem US-amerikanischen<br />
Arbeitsmarktbericht stieg die Arbeitslosigkeit<br />
auf 7,6 %. Allein im Jänner dieses Jahres sind<br />
598.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Es<br />
wird sich zeigen, ob das kürzlich beschlossene,<br />
787 MrdUSD schwere Konjunkturprogramm die<br />
gewünschten Effekte auf die Wirtschaft erzielen<br />
kann.<br />
In Europa ist die Lage ähnlich: Im Schnitt ist das<br />
BIP im vierten Quartal 2008 um 1,5 % zurückgegangen,<br />
bei einem Anstieg der Arbeitslosigkeit<br />
auf mittlerweile 8 %. Das Konsumentenvertrauen<br />
erreicht immer weitere Tiefststände, besonders<br />
stark betroffen ist davon die Autoindustrie. Die<br />
Neuzulassungen in Europa sind im Jänner im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 26,9 % zurückgegangen.<br />
An den Aktienmärkten ist die angespannte Lage<br />
anhand der hohen Volatilität und sinkender Kurse<br />
bemerkbar. Daran konnte die Amtseinführung<br />
des neuen US Präsidenten Barack Obama vorerst<br />
nichts ändern. Die politischen Diskussionen rund<br />
um die angekündigten Rettungspakete und einer<br />
„Bad Bank“ Lösung zur Entsorgung toxischer<br />
Wertpapiere verunsicherte die Anleger und zeigten,<br />
dass eine finale Lösung der Bankenprobleme<br />
noch auf sich warten lässt.<br />
Als sicherer Hafen gelten weiterhin Staatsanleihen<br />
und Geldmarktprodukte obwohl die Renditen<br />
derzeit alles andere als attr<strong>aktiv</strong> sind. Unternehmensanleihen<br />
gelten hingegen als interessante<br />
Alternative, da sie zurzeit hohe Erträge bieten.<br />
Aufgrund der steigenden Ausfallsraten bei Unternehmen<br />
ist das Risiko jedoch nur schwer einzuschätzen.<br />
An der Wiener Börse hat der Leitindex ATX durch<br />
die schwelenden Risiken in Osteuropa teilweise<br />
stark nachgegeben. Österreichs Banken, die in<br />
Osteuropa engagiert sind, haben in dieser Region<br />
insgesamt ca. 300 Mrd€ an ausstehenden Krediten<br />
offen. Analysten befürchten, dass es - verschärft<br />
durch die Kursverluste vieler Ost-Währungen<br />
- zu einem Ausfall von mindestens 10 % dieser<br />
offenen Forderungen kommen könnte.<br />
Ausblick<br />
Derzeit gibt es keine Signale, die auf ein Ende<br />
der globalen Rezession hinweisen. Steigende Arbeitslosigkeit,<br />
die Kapazitätskürzungen und die<br />
schlechte zukünftige Auftragslage der Unternehmen<br />
deuten auf schlechte Ertragserwartungen für<br />
das gesamte Jahr 2009 hin. Politischen Entscheidungen<br />
sowie fundamentale Wirtschaftsdaten für<br />
das erste Quartal 2009 werden in den kommenden<br />
Monaten das Marktgeschehen dominieren und<br />
für starke Stimmungsschwankungen an den Börsen<br />
sorgen.<br />
Es ist nicht damit zu rechnen, dass die staatlichen<br />
Interventionen die sinkende Konsumnachfrage<br />
ausgleichen können. Das primäre Ziel für<br />
das Jahr wird es sein wieder Vertrauen und Optimismus<br />
in der Wirtschaft zu schaffen um einer<br />
drohenden Abwärtsspirale zu entkommen.<br />
MÄRZ 2009 SEITE 7