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EKD Texte 88.qxd - Vineyard Gemeinschaften

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als eine existenzielle Einheit erfahren wollen und Begleitung auf ihrem Weg der<br />

Suche nach Gott und dem Sinn ihres Lebens erbitten.<br />

Schon das Dasein und das Miteinander-Sein von Kommunitäten und geistlichen<br />

<strong>Gemeinschaften</strong> hat Zeugnis-Charakter: Dass Gemeinschaft geschieht, ist ein Geschenk,<br />

aus dem das Dasein füreinander und für andere entspringt. So erweist sich<br />

das gemeinsame Leben als Alternative zu der heute zunehmenden Vereinsamung<br />

und Isolierung.<br />

Kommunitäten und geistliche <strong>Gemeinschaften</strong> sind Glieder am weltweiten Leib<br />

Christi und gleichzeitig konkrete Verleiblichung von Kirche. Sie sind Lebenszellen<br />

innerhalb ihrer Kirchen im Horizont der einen, heiligen, katholischen (allgemeinen)<br />

und apostolischen Kirche.<br />

b) Miteinander-Sein<br />

Kommunitäten und geistliche <strong>Gemeinschaften</strong> entstehen als Antwort auf einen Ruf<br />

Christi in die verbindliche gemeinsame Nachfolge. Vorbilder dafür finden sich im<br />

Neuen Testament (Jüngergemeinschaft, Urgemeinde) sowie in der Geschichte aller<br />

Kirchen (Mönchtum, Orden, Pietismus, Herrnhuter Brüdergemeine, Diakonissenund<br />

Diakonengemeinschaften usw.). Sie sind Lebensraum zur Erhaltung und Gestaltung<br />

der „Ersten Liebe“ (Offb 2,4).<br />

Mitte des gemeinsamen Lebens ist das Evangelium und das Hören auf den Geist<br />

Gottes. Der Gottesdienst, die Gebetszeiten und die Betrachtung der Heiligen Schrift<br />

in unterschiedlichen persönlichen, gemeinschaftlichen, freien und liturgischen Formen<br />

prägen den Tagesrhythmus. Kommunitäten und geistliche <strong>Gemeinschaften</strong><br />

sind – auch stellvertretend – Zellen der Anbetung, der Fürbitte, des immerwährenden<br />

Gebets.<br />

Kommunitäten und geistliche <strong>Gemeinschaften</strong> sind Räume klarer Verbindlichkeiten,<br />

in denen sich öffentliche und private Nachfolge berühren und die geistliche Geschwisterschaft<br />

existenzielle Verwirklichung findet. Sie sind zugleich Räume des<br />

Wachstums, des Experimentierens, der Vielstimmigkeit, der Versöhnung, der Heilung<br />

und der Verbindlichkeit.<br />

Im gegenseitigen Teilnehmen und Teilgeben entsteht ein tragfähiges Beziehungsgeflecht.<br />

Das gemeinsame Leben umfasst Alltag und Arbeit ebenso wie Fest und<br />

Feier. Auf dem Weg des konkreten Miteinanders gehören Freude und Gelingen genauso<br />

mit dazu wie Krisen, Schuldigwerden und Scheitern. Von der immer neuen<br />

gegenseitigen Annahme und Vergebung lebt die Gemeinschaft. Dass Menschen<br />

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