Sommer 2o12 - St. Rupert

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4 Vorstellung Michael Schlötterer Michael Schlötterer – Vikar der evangelischen Kirchengemeinde Friedrichshofen Manche von Ihnen haben mich schon bei der Einweihung des Dorfplatzes in Gerolfing gesehen. Mein Name ist Michael Schlötterer. Seit dem 1. März arbeite ich als Vikar, d. h. als Pfarrer in Aus bildung, in der evangelischen Kirchen gemeinde Friedrichshofen und damit auch in Gerolfing, Mühlhausen, Dünzlau, Pettenhofen und Irgertsheim. Ich bin Mittelfranke aus einem kleinen Dorf namens Neukirchen bei Ansbach. Evangelische Theologie habe ich in Krelingen, Heidelberg, Greifswald, Erlangen und Makumira, Tansania studiert. Ich habe vier Geschwister, bin ledig und singe und spiele gerne Gitarre und Fußball. Für 2,5 Jahre werde ich nun bei Ihnen sein und die Praxis des Pfarrberufes kennen lernen. Ich freue mich auf alle ökumenischen Begegnungen und hoffe, viele von Ihnen persönlich kennen zu lernen. Ihr Vikar Michael Schlötterer Sommer © Dr. Albrecht Garsky – www.pfarrbriefservice.de Sein Duft des Morgens, seine Glut des Tages, sein Glanz des Abends, seine Träume der Nacht werden dich auch noch im Winter erwärmen. Christa Carina Kokol
Sommergeschichte 5 Heilender Hollunder Früher stand er in jedem Garten. Im Frühjahr leuchteten seine weißen Blütenrispen in der Sonne, im Herbst hingen die fast schwarzen Früchte schwer an dem langen Stängel. Und ein alter Spruch lautet: Geh nicht vorbei an einem Hollerbaum, ohne deinen Hut zu ziehen; denn dreifach ist seine Heilkraft: die Blüten, die Blätter, die Beeren. Zur Weihnachtszeit ging Frau Holle übers Land. Sie lauschte auf die Stimmen der Menschen, Tiere und Pflanzen. Wenn sie eine Klage vernahm, half sie, wo sie nur konnte. So begegnete sie auch einem Strauch, der mit zitternden Ästen im weiten Winterfeld stand und klagte. „Was jammerst du, Strauch“ fragte die himmlische Frau und blieb stehen. „Ach, ich muss hier einsam stehen“, seufzte er, „niemand achtet auf mich, weil mein Holz zu nichts nütze ist. Selbst der Besenbinder, der die Ruten der Birke in seine Hütte holt, geht an mir vorüber. Gib meinem Holz doch nur ein wenig Festigkeit, so wird der Mensch auch nach mir greifen!“ Voll tiefen Mitleids streichelte die gütige Frau die starren Triebe. „Du bist auf deine Weise doch auch schön“, sagte sie, „aber weil es dein Wunsch ist, zu den Menschen zu kommen, will ich ihn erfüllen. Zwar kann ich deine Gestalt nicht ändern, doch will ich dir eine Kraft geben, die dich vor allen Hölzern begehrenswert macht.“ Dann nahm sie Abschied und ging. Als nun die warmen Tage des Frühlings kamen, da überdeckte sich der Strauch über und über mit Blüten, die wie Teller gegen die Sonne standen und deren so viele waren, dass kein Mensch sie zählen konnte. Als der Herbst einzog, wurden lauter glänzend schwarze Beeren daraus mit einem Saft so rot wie roter Wein. Die Menschen sahen das, brachen die Blüten und kochten Tee daraus; der half gegen Fieber und Kälte des Blutes, und die Beeren gaben eine köstliche Speise. Selbst die Blätter linderten den Schmerz, wenn man sie auf eine Wunde legte. Schließlich holten sie den Strauch an ihre Hütten und Häuser, bis es keinen Garten mehr gab, in dem er nicht stand und keinen Zaun, über den im frühen Sommer nicht seine Blütenfülle leuchtete. Niemand durfte ihn sinnlos abhauen. Seine Heilkraft aber hat er bis heute bewahrt.
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