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Nebenwirkungen und Komplikationen in der Therapie mit ... - Springer

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Zusammenfassung · Abstract<br />

meisten Fällen elektiv s<strong>in</strong>d, ist dies meist<br />

leicht möglich. Dass es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis dennoch<br />

nicht immer dazu kommt, liegt zum<br />

e<strong>in</strong>en an monetären Gründen, zum an<strong>der</strong>en<br />

oft an mangeln<strong>der</strong> Erfahrung. Wenn<br />

e<strong>in</strong> Patient e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Compliance im<br />

Umgang <strong>mit</strong> Begleitersche<strong>in</strong>ungen vermuten<br />

lässt, die Indikation nicht effektiv<br />

behandelbar ist o<strong>der</strong> sonstige Umstände<br />

das Auftreten von Problemen wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

machen, ist die Ablehnung <strong>der</strong><br />

Behandlung meist <strong>der</strong> beste Weg. Es ist <strong>in</strong><br />

vielen Fällen gar nicht leicht, e<strong>in</strong>en Patienten<br />

davon zu überzeugen, dass es für ihn<br />

(o<strong>der</strong> den Behandler) besser wäre, die Behandlung<br />

nicht durchzuführen.<br />

Aufklärung. Der korrekten, ehrlichen<br />

<strong>und</strong> umfassenden Aufklärung kommt<br />

e<strong>in</strong>e große Bedeutung zu. Alles, was hier<br />

nicht gesagt wird, kann zum unkalkulierbaren<br />

Risiko werden. Falsche Erwartungen<br />

des Patienten, fehlerhafte Nachbehandlung,<br />

spätere Unzufriedenheit o<strong>der</strong><br />

sogar gerichtliche Schritte, schlechte Öffentlichkeitswirkung<br />

<strong>und</strong> wenig Freude an<br />

<strong>der</strong> Behandlung können aus e<strong>in</strong>er unvollständigen<br />

Aufklärung resultieren.<br />

Intervalle. Bei vielen LLS-<strong>Therapie</strong>n ist<br />

die E<strong>in</strong>haltung bestimmter Intervalle für<br />

e<strong>in</strong>e gute Wirkung <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>ge <strong>Nebenwirkungen</strong><br />

wichtig. Wenn die Intervalle<br />

zu kurz s<strong>in</strong>d, steigt die Nebenwirkungsrate,<br />

<strong>und</strong> die Wirksamkeit s<strong>in</strong>kt. S<strong>in</strong>d sie<br />

zu lang, ist bei bestimmten Indikationen<br />

häufiger <strong>mit</strong> Rezidiven zu rechnen.<br />

Probebehandlung. E<strong>in</strong> sehr probates<br />

Mittel zur Abschätzung <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Nebenwirkungen</strong> ist die<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Probebehandlung<br />

an e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Stelle <strong>und</strong> <strong>mit</strong> ggf. reduzierter<br />

Energiedichte. Hier können schon<br />

im Vorfeld Risiken erkannt <strong>und</strong> vorgebeugt<br />

werden. Die Nichtdurchführung<br />

e<strong>in</strong>er Probebehandlung geht daher <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

bei nicht sehr erfahrenen Therapeuten<br />

<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em deutlich erhöhten Risiko<br />

e<strong>in</strong>her.<br />

Fehler <strong>und</strong> <strong>Komplikationen</strong><br />

Wie durch die Darstellungen im vorangegangenen<br />

Abschnitt deutlich wurde,<br />

existiert e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>in</strong>dikations-, geräte-<br />

<strong>und</strong> patientenbezogener Risiken <strong>der</strong><br />

ALLS. Deren Vermeidung o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest<br />

<strong>der</strong>en korrektes Management stellt<br />

im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Qualitätssicherung das<br />

anzustrebende Ziel dar. Dieses wird jedoch<br />

nicht <strong>in</strong> allen Fällen erreicht. Daraus<br />

resultieren Fehler o<strong>der</strong> vermeidbare<br />

<strong>Komplikationen</strong> [6]. In den allermeisten<br />

Fällen basiert dies auf mangeln<strong>der</strong> Erfahrung,<br />

mangeln<strong>der</strong> fachlicher Eignung,<br />

mangelhafter o<strong>der</strong> oberflächlicher Ausbildung,<br />

Selbstüberschätzung, Fahrlässigkeit<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>facher Nachlässigkeit [4].<br />

Aus <strong>der</strong> Tatsache, dass viele LS-Geräte<br />

über e<strong>in</strong>e große Zahl von E<strong>in</strong>stellmöglichkeiten<br />

verfügen, <strong>und</strong> zwar <strong>mit</strong> dem<br />

Ziel, möglichst mehrere Indikationen da<strong>mit</strong><br />

„abdecken“ zu können <strong>und</strong> außerdem<br />

e<strong>in</strong>e bessere E<strong>in</strong>stellung auf die jeweils<br />

unterschiedlichen Ersche<strong>in</strong>ungsformen<br />

von Hautverän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Hauttypen<br />

zu ermöglichen, resultiert auch die<br />

da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>ene Gefahr von verschiedenen<br />

<strong>Nebenwirkungen</strong>.<br />

» Die E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Wirkung<br />

optischer Strahlung erfor<strong>der</strong>t<br />

e<strong>in</strong> hohes Maß an Wissen<br />

Hautarzt 2013 · 64:145–154<br />

DOI 10.1007/s00105-012-2483-z<br />

© Spr<strong>in</strong>ger-Verlag Berl<strong>in</strong> Heidelberg 2013<br />

S. Hammes · W. Kimmig<br />

<strong>Nebenwirkungen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Komplikationen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Therapie</strong> <strong>mit</strong> Laser- <strong>und</strong><br />

Lichtgeräten<br />

Zusammenfassung<br />

Die bei <strong>der</strong> Benutzung von Laser- <strong>und</strong> Nicht-<br />

Laser-Lichtquellen möglichen Behandlungsfehler<br />

<strong>und</strong> <strong>Komplikationen</strong> werden dargestellt<br />

<strong>und</strong> entsprechende Präventionsmaßnahmen<br />

erarbeitet. Hierbei wird beson<strong>der</strong>s<br />

auf praxisrelevante Fehler h<strong>in</strong>gewiesen <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong>en Vermeidung erläutert. E<strong>in</strong>e Checkliste<br />

für die sichere Durchführung von Behandlungen<br />

<strong>mit</strong>tels Laser- <strong>und</strong> Nicht-Laser-Lichtquellen<br />

schließt den Beitrag.<br />

Schlüsselwörter<br />

Laser · Hochenergetische Blitzlampen ·<br />

Behandlungsfehler · Vermeidungsstrategien ·<br />

Prävention<br />

Side effects and complications<br />

of therapy with laser and<br />

<strong>in</strong>tense light sources<br />

Abstract<br />

The possible treatment errors and complications<br />

with the use of laser and non-laser<br />

light sources are presented along with correspond<strong>in</strong>g<br />

preventive measures. Particular<br />

emphasis is laid on practice-related errors<br />

and how to avoid them. A checklist for the<br />

safe conduct of treatments us<strong>in</strong>g laser and<br />

non-laser light sources completes the article.<br />

Keywords<br />

Lasers · Intense pulsed light ·<br />

Treatment errors · Preventive strategies ·<br />

Prevention<br />

Das e<strong>in</strong>fache ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>gereihte Faktenwissen,<br />

wie z. B. dass die Wellenlänge im<br />

Wesentlichen das Absorptionsverhalten<br />

<strong>und</strong> die E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefe <strong>der</strong> optischen Strahlung<br />

bei <strong>der</strong> selektiven Photothermolyse<br />

bestimmt, die Pulsdauer zur Schonung<br />

des umgebenden Gewebes kle<strong>in</strong>er als die<br />

thermische Relaxationszeit des zu behandelnden<br />

Zielgebietes (Gefäße, Haarfollikel<br />

usw.) se<strong>in</strong> soll, die Pause zwischen<br />

den Pulsen ausreichend lang se<strong>in</strong> soll, um<br />

e<strong>in</strong>erseits die Epi<strong>der</strong>mis (Oberhaut) genügend<br />

abkühlen zu lassen, an<strong>der</strong>erseits<br />

aber e<strong>in</strong>e ausreichende Wärme im Zielgebiet<br />

nach dem Pr<strong>in</strong>zip thermok<strong>in</strong>etischer<br />

Selektivität zu erzeugen, genügt sicherlich<br />

nicht. Zweifelsohne erfor<strong>der</strong>t die genauere<br />

E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Wirkung optischer<br />

Strahlung, <strong>und</strong> zwar sowohl von monochromatischer<br />

Laserstrahlung als auch<br />

von breitbandiger <strong>in</strong>kohärenter optischer<br />

Strahlung, e<strong>in</strong> relativ hohes Maß an Wissen.<br />

Aber auch für Theoretiker, welche die<br />

anwendbaren Modelle zur Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Wirkungen kennen, ist e<strong>in</strong>e Vorhersage<br />

<strong>der</strong> gesamten Auswirkung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

deshalb nicht möglich, da die optischen<br />

<strong>und</strong> thermischen Eigenschaften lebenden<br />

Gewebes <strong>in</strong> diesen Modellen nur unvollkommen<br />

enthalten s<strong>in</strong>d. Bedenkt man<br />

dann noch, dass die E<strong>in</strong>wirkung optischer<br />

Strahlung oft auf sehr <strong>in</strong>homogenes<br />

Gewebe erfolgt o<strong>der</strong> sogar pathologische<br />

Verän<strong>der</strong>ungen vorliegen können, dann<br />

s<strong>in</strong>d Modelle <strong>in</strong> aller Regel nicht ausreichend,<br />

um die erfor<strong>der</strong>lichen Betrachtungen<br />

durchzuführen, geschweige denn,<br />

mögliche Konsequenzen ausreichend genau<br />

abzuschätzen [19]. Hier ist dann e<strong>in</strong>e<br />

148 | Der Hautarzt 3 · 2013

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