Wintergärten - RUHR MEDIEN Werbeagentur
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BAUEN & RENOVIEREN | WINTERGÄRTEN<br />
Feng Shui – jetzt<br />
auch im Wintergarten<br />
Feng Shui ist längst kein Fremdwort mehr und wird mittlerweile auf<br />
viele Räumlichkeiten wie Haus, Wohnung oder Büro angewandt. Die<br />
Architektin und Feng Shui-Beraterin Anna-Katharina Buse stellte auf<br />
einer Experten-Tagung des Wintergarten-Fachverbandes die Anwendung<br />
der fernöstlichen Harmonielehre auch bei <strong>Wintergärten</strong> vor.<br />
Ihre Ausführungen wurden von<br />
den zahlreichen Mitgliedern und<br />
Besuchern mit großem Interesse<br />
aufgenommen. Franz Wurm,<br />
Diplom-Ingenieur und vereidigter<br />
Sachverständiger sowie 1.<br />
Vorstand des Wintergarten-Fachverband<br />
e.V., erklärte, er sähe<br />
„darin einen neuen Ansatz für die<br />
zukünftige kreative Wintergartenplanung<br />
und -gestaltung.“ Der<br />
Fachverband würde seinen Beitrag<br />
dazu leisten, dass Feng Shui Einzug<br />
in Deutschlands <strong>Wintergärten</strong><br />
halten könne.<br />
Die Philosophie von Feng Shui,<br />
wörtlich übersetzt „Wind und<br />
Wasser“, ist eine Jahrtausende<br />
alte chinesische Harmonielehre.<br />
Sinn und Zweck ist es, den Lebensraum<br />
so zu gestalten, dass<br />
er in Harmonie mit den auf die<br />
Menschen wirkenden, natürlichen<br />
Gesetzmäßigkeiten steht und<br />
einen Einklang mit der Umwelt<br />
erzeugt – die Basis für körperliches,<br />
geistiges und seelisches<br />
Wohlbefinden. Die fernöstliche<br />
Lehre basiert vor allem auf der<br />
Aktivierung und Entwicklung eines<br />
Gespürs für die von Licht, Wasser<br />
und Wind ausgehenden Energien.<br />
Zum Beispiel können Räume<br />
und Gebäude beim Betreten eine<br />
angenehme oder unbehagliche<br />
Atmosphäre haben. Es gibt eine<br />
Reihe von Faktoren, die dieses<br />
Gefühl beeinflussen können: die<br />
räumliche Struktur, Möbel und<br />
ihre Stellung, die Materialien, das<br />
Licht, die Farben, die Pflanzen.<br />
Alles schafft eine „Energie“ des<br />
Ortes, die auf den Menschen<br />
negativ oder positiv wirkt und<br />
sich auf ihn überträgt. Feng Shui<br />
nimmt diese Energien auf und<br />
formuliert Gestaltungsprinzipien,<br />
deren Wirkung die Menschen unbewusst<br />
und intuitiv spüren und<br />
als eine Bewusstseinserweiterung<br />
erfahren. Eine Art „Lebens-Raum-<br />
Psychologie“ also.<br />
Ob Wohnung, Grundstück, Stadtplanung<br />
oder sogar Straßenführung<br />
– die Regeln von Feng Shui<br />
lassen sich überall anwenden. So<br />
auch beim Wintergarten. „Es geht<br />
darum die Gesetzmäßigkeiten der<br />
Natur beim Bau eines Wintergartens<br />
einzubeziehen, damit der<br />
Mensch sich wohlfühlt“, erklärte<br />
Buse. Dabei bezieht sie sich nicht<br />
auf die traditionelle chinesische<br />
Feng Shui-Sicht, die so genannte<br />
Kompass-Schule, sondern wendet<br />
bei ihrer Arbeit die europäische<br />
Feng Shui-Philosophie (Humanismus)<br />
an. Bei der Feng Shui-<br />
Anwendung für den Wintergarten<br />
teilt sie das Grundstück in neun<br />
gleichgroße Rechtecke auf, um<br />
einen ausgewogenen Grundriss zu<br />
erreichen. Dieses Lebensbereichsraster,<br />
auch als Bagua bekannt,<br />
wird bei jeder Feng Shui-Architektur<br />
eingesetzt. „Beim Bagua<br />
handelt es sich um Energiezonen,<br />
von denen jede auf ein Lebensthema<br />
einwirkt“, verdeutlichte Buse.<br />
So gibt es etwa Bereiche für<br />
Familie, Anerkennung, Kinder,<br />
Karriere, Zentrum u.a. Ergibt sich<br />
im Haus oder Wohnbereich ein<br />
Fehlbereich, so besagt die Lehre,<br />
dass die Lösung im Hinzufügen<br />
des fehlenden Teils besteht. Ein<br />
Ausgleich kann ein Wintergartenanbau<br />
sein. Ausschlaggebend ist<br />
hier seine richtige Platzierung und<br />
Anordnung.<br />
Feng Shui basiert auf dem Yin-<br />
Yang-Prinzip. „Um Harmonie zu<br />
erzeugen, brauchen wir Gegensätze“,<br />
so Buse. Deshalb sind<br />
ein weiterer Aspekt die „Fünf<br />
Elemente“, die verschiedene energetische<br />
Zustände bezeichnen.<br />
Sie werden durch die Elemente<br />
Feuer, Erde, Metall, Wasser und<br />
Holz verkörpert. Jedem Element<br />
werden bestimmte Formen, Farben,<br />
Bauteile und Materialien<br />
zugeordnet. So ist die Form für<br />
Erde ein Rechteck, die Farbe ist<br />
Ocker, das Bauteil könnte ein<br />
Bungalow und das Material Ziegel<br />
sein. Im Feng Shui gilt es, eine<br />
Ausgewogenheit der Elemente<br />
zu erzeugen, um eine Balance<br />
zu schaffen. Überwiegt oder stört<br />
ein Element, so spricht man von<br />
einem destruktiven Zyklus, der<br />
aufgehoben werden muss. „Der<br />
Zustand muss ausgeglichen, nicht<br />
weggemacht werden“, betonte<br />
die Architektin, „Wir müssen also<br />
stärken, was fehlt!“ Demnach<br />
werden weiche, runde Formen<br />
immer wieder als Gegengewicht<br />
zu vorherrschenden glatten, geraden<br />
Linien eingesetzt. Beispiel<br />
Wintergarten: Wählt man für<br />
die Außenwand eine senkrechte<br />
Form (Element Holz) und für das<br />
Dach ein Dreieck (Element Feuer),<br />
kann es laut Feng Shui zu einem<br />
Ungleichgewicht kommen. Die optimale<br />
Lösung wäre in diesem Fall<br />
ein runder Steinboden (Element<br />
Metall) als Terrassenanschluss<br />
bzw. Eingangsbereich. Das gleiche<br />
Prinzip gilt bei Farben. Dabei<br />
spielen die Komplementärfarben<br />
wie rot oder grün eine vorrangige<br />
Rolle. So kann ein rotes Kissen<br />
einen überwiegend weißen oder<br />
beigen Innenraum beleben oder<br />
ausgleichen. „Es geht einfach<br />
darum, die Gesetzmäßigkeiten<br />
der Natur beim Bau eines Wintergartens<br />
einzubeziehen, damit der<br />
Mensch sich wohlfühlt“, betonte<br />
Anna-Katharina Buse. Und eben<br />
dieses Wohlfühlklima wird heute<br />
von immer mehr Menschen als<br />
Ausgleich zum hektischen Alltag<br />
gesucht.<br />
Wintergarten Fachverband e.V.<br />
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Fotos: PixelQuelle (2)<br />
So klappt es auch mit<br />
den Pflanzen<br />
Um späteren Enttäuschungen<br />
beim erwarteten Wohnerlebnis<br />
vorzubeugen, sollte vor der Ausführung<br />
gründlich überlegt und<br />
geplant werden. Zu den häufigen<br />
Fehlern beim Wintergartenbau<br />
zählen eine falsche Standortwahl<br />
und zu kleine Nutzfläche, ungünstige<br />
Dachneigung und falsches<br />
Eindeckmaterial, mangelhafte<br />
Fundamente und Bodenbeläge,<br />
Wärmeverluste, Kältebrücken und<br />
beschlagene Scheiben sowie ungenügende<br />
Heizung, Lüftung und<br />
Schattierung. Ganz entscheidend<br />
für die wohnliche Nutzung bzw.<br />
Pflanzenverwendung ist ein „gutes<br />
Raumklima“; denn nur bei angenehmen<br />
Temperaturen sowie bei<br />
ordentlicher Be- und Entlüftung<br />
fühlen sich Mensch und Gewächs<br />
im Wintergarten richtig wohl.<br />
Für eine systematische Klimaregelung<br />
stehen heute exakt arbeitende<br />
Steuergeräte für die Heizungs-,<br />
Lüftungs- und Schattierungsvorhänge<br />
zur Verfügung. Mittels feinfühliger<br />
Sensoren ergreifen diese<br />
„elektronischen Heinzelmännchen“<br />
vollautomatisch die jeweils<br />
erforderlichen Maßnahmen. Sie<br />
sorgen so für ein optimales Pflanzenwachstum<br />
und sichern dem<br />
Benutzer des Wintergartens die<br />
gewünschte Unabhängigkeit.<br />
Ebenfalls schon vor Baubeginn<br />
muss der Hausherr genaue Überlegungen<br />
anstellen, welche Art der<br />
Pflanzenhaltung er bevorzugt: ob<br />
in Töpfen, Kübeln und Containern,<br />
ob in Beeten ausgepflanzt, in<br />
Gefäßsystemen mit Wasserbevorratung<br />
oder aber in Hydrokultur<br />
(bei Temperaturen über 16°C). Die<br />
Vorteile von beweglichen Pflanzgefäßen<br />
sieht der Fachverband in der<br />
relativ leichten Umgestaltung des<br />
begrünten Raums, im bequemeren<br />
Putzen der Fenster-Innenscheiben<br />
sowie in der einfacheren Anwendung<br />
des eventuell notwendigen<br />
Pflanzenschutzes. Außerdem können<br />
die Gewächse gelegentlich in<br />
den warmen Sommerregen gestellt<br />
werden.<br />
Bei der Auswahl der Pflanzen ist<br />
darauf zu achten, ob sie als Standort<br />
einen kühlen Wintergarten (im<br />
Temperaturbereich von 2 bis 8<br />
Grad) erhalten, einen temperierten<br />
(12 bis 16 Grad) oder aber einen<br />
warmen (18 bis 23 Grad). Gewächskulturen<br />
gibt es in Fülle für<br />
alle Temperaturbereiche. Bei der<br />
Überwinterung von Kübelpflanzen<br />
(vor den ersten Nachtfrösten)<br />
gelten folgende Regeln: Je heller<br />
das Quartier, desto wärmer sollte<br />
es sein; je dunkler, desto kühler;<br />
und je kühler, desto weniger Wasser<br />
(nicht zu kalt) ist vonnöten.<br />
Fast kein Gießen verlangen im<br />
Winterquartier die Agave und<br />
Schmucklilie, der Feigenkaktus<br />
und der Korallenstrauch.<br />
Ein besonderes Kapitel ist die Bekämpfung<br />
von Pflanzenschädlingen<br />
im Wintergarten. Der Anwendung<br />
von chemischen Schutzmitteln<br />
sind in diesem menschlichen<br />
Wohnraum „deutliche Grenzen“<br />
gesetzt. Viele Präparate scheiden<br />
auch wegen ihres aufdringlichen<br />
Geruchs und der negativen Einwirkung<br />
auf Einrichtungsgegenstände<br />
aus. Andererseits ist der häufige<br />
Austausch von befallenen Gewächsen<br />
eine teure Angelegenheit. Zur<br />
Schädlingsbekämpfung werden im<br />
grünen Zimmer deshalb vorzugsweise<br />
ölhaltige Mittel eingesetzt,<br />
die höchstens nach ranzigem Fett<br />
riechen können und auch für den<br />
Anwender unbedenklich sind.<br />
Empfehlenswert ist aber auch hier<br />
wegen möglicher Blattschäden ein<br />
sparsamer Umgang.<br />
Eine gewisse Alternative zur chemischen<br />
Schädlingsbekämpfung<br />
bildet die biologische. Doch die<br />
sogenannten Nützlinge, die hier<br />
zum Einsatz kommen, stellen<br />
besondere Ansprüche an das<br />
Umfeld. Temperatur, Tageslänge<br />
und Luftfeuchtigkeit sind bei vielen<br />
dieser Tierarten entscheidend für<br />
die erfolgreiche Vermehrung und<br />
somit für die Wirksamkeit der Be-<br />
kämpfung. Nicht selten benötigen<br />
die Nützlinge Raumtemperaturen<br />
von 20 Grad und mehr, um ihre<br />
Wirte parasitieren oder ihre Beute<br />
fressen zu können. Liegt die Zimmerwärme<br />
darunter, ist noch die<br />
Florfliege effektiv, die ein breites<br />
Schädlings-Spektrum abdeckt.<br />
Eine ganze Reihe von Spezialbetrieben<br />
ist zwischenzeitlich in der<br />
Lage, den sachkundigen Pflanzenliebhaber<br />
mit den richtigen<br />
Nutzinsekten zu beliefern.<br />
Wintergarten Fachverband e.V.<br />
Haus+Hof|19