Real Estate: Immobilienmarkt Wien - Small is beautiful - Bank Austria
Real Estate: Immobilienmarkt Wien - Small is beautiful - Bank Austria
Real Estate: Immobilienmarkt Wien - Small is beautiful - Bank Austria
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<strong>Real</strong><br />
<strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
„<strong>Immobilienmarkt</strong><br />
<strong>Wien</strong><br />
,<strong>Small</strong> <strong>is</strong> <strong>beautiful</strong>‘<br />
04 2011<br />
“
Impressum:<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Herausgeber und Medieninhaber: UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />
http://www.bankaustria.at<br />
Redaktion: <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Research, Karla Schestauber, Tel. +43 (0)50505-54784<br />
Produktion: www.horvath.co.at<br />
Stand: 4. April 2011<br />
Eine gemeinsame Publikation von <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Research, <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Economics & Market Analyses und Immobilien<br />
Rating GmbH (IRG)<br />
Quellen:<br />
Dieser Publikation liegen neben eigenen Erhebungen auch Auswertungen von Berichten verschiedener internationaler und nationaler<br />
Quellen, Presseveröffentlichungen und stat<strong>is</strong>t<strong>is</strong>che Daten zugrunde, die wir für verlässlich erachten.<br />
Haftungsausschluss:<br />
Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen kann keine Verantwortung für Vollständigkeit oder Genauigkeit<br />
übernommen werden. Diese Publikation <strong>is</strong>t weder ein Angebot noch eine Aufforderung zu einem Angebot.<br />
2 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz:<br />
Aufsichtsrat: Dr. Paolo Fiorentino, Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der UniCredit <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> AG;<br />
Dr. Erich Hampel, stv. Vorsitzender; Mitglieder: Sergio<br />
Ermotti, Prof. Avv. Dr. Candido Fo<strong>is</strong>, Karl Guha, MSc,<br />
Dr. Roberto Nicastro, Dr. Vittorio Ogliengo, Franz Rauch,<br />
Karl Samstag, Dr. Wolfgang Sprißler, Dr. Ernst Theimer.<br />
Vom Betriebsrat entsendet: Wolfgang Heinzl, Vorsitzender<br />
des Zentral betriebs rates, Mag. Adolf Lehner, 1. stv.<br />
Vor sitzender des Zentral betriebs rates; Emmerich Perl,<br />
2. stv. Vorsitzender des Zent ral betriebsrates; Dr. Barbara<br />
Wiedernig, 3. stv. Vorsitzende des Zentral betriebs rates;<br />
Mitglieder: Josef Reichl, Robert Traunwieser.<br />
Vorstand: Willibald Cernko, Vorsitzender des Vorstands;<br />
Gianni Franco Papa, stv. Vorsitzender des Vorstands<br />
(CEE-<strong>Bank</strong>ing); Mitglieder: Mag. Helmut Bernkopf<br />
(Corporate & Investment <strong>Bank</strong>ing), Jürgen Danzmayr<br />
(Private <strong>Bank</strong>ing), Dr. Massimiliano Fossati (CRO R<strong>is</strong>k<br />
Management), Francesco Giordano (CFO Finance),<br />
Dr. Rainer Hauser (Family & SME <strong>Bank</strong>ing),<br />
Mag. Dor<strong>is</strong> Tomanek (Human Resources <strong>Austria</strong> & CEE).<br />
Grundlegende Richtung des period<strong>is</strong>chen Mediums:<br />
Zur Information des Kunden.
Österreichs Wirtschaft zurück<br />
auf dem Wachstumspfad<br />
Gut erholt<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Die Erholung der Weltwirtschaft aus der tiefen Kr<strong>is</strong>e des Jahres<br />
2009 <strong>is</strong>t in den vergangenen Monaten zügig vorangekommen und<br />
hat einen überraschend stabilen Fortgang genommen. Der Aufschwung,<br />
der im asiat<strong>is</strong>chen Raum seinen Ausgang nahm, hat im<br />
Verlauf des Jahres 2010 die österreich<strong>is</strong>che Wirtschaft insbesondere<br />
über die Zw<strong>is</strong>chenstation Deutschland, das deutlich globaler<br />
aufgestellt <strong>is</strong>t, spürbar erfasst.<br />
Nutznießer des globalen Nachfrageaufwinds war in Österreich deshalb<br />
vorrangig die exportorientierte (Zuliefer-)Industrie, die von einer<br />
Verbesserung der Lohnstückkostenentwicklung im europä<strong>is</strong>chen<br />
Vergleich stark profitieren konnte. Nach dem deutlichen Einbruch<br />
des BIP im Kr<strong>is</strong>enjahr 2009 um fast 4 % hat auf Bas<strong>is</strong> dieser Exporterfolge<br />
die österreich<strong>is</strong>che Wirtschaft mit einem realen Wachstum<br />
von 2,0 % im Jahr 2010 ein beachtliches Comeback gegeben.<br />
Der langjährige Wachstumsvorsprung gegenüber der Europä<strong>is</strong>chen<br />
Union wurde wieder erreicht und das Wohlstandsniveau weiter ausgebaut.<br />
Österreich <strong>is</strong>t heute mit einem BIP pro Kopf zu Kaufkraftparitäten<br />
von über 29.000 EUR die Nummer 4 in der EU und weltweit<br />
unter den Top-10 Industrieländern.<br />
Zu Jahresbeginn 2011 präsentierte sich die österreich<strong>is</strong>che Wirtschaft<br />
in einer sehr robusten Verfassung. Der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Einkaufs-<br />
ManagerIndex zeigte seit dem Jahreswechsel einen starken Anstieg<br />
der Neuaufträge und ein rasantes Wachstum der Auftragspolster,<br />
was auf ein Andauern der derzeit günstigen Export- und Industriekonjunktur<br />
hinwe<strong>is</strong>t. Die heim<strong>is</strong>che Industrie präsentierte sich folglich<br />
in bester Stimmung. Die Geschäftserwartungen wurden zu Jahresbeginn<br />
2011 so günstig wie zuletzt im Frühjahr 2007 eingeschätzt.<br />
Auch der Optim<strong>is</strong>mus der österreich<strong>is</strong>chen Konsumenten hat sich<br />
wieder verbessert und liegt weiterhin erheblich über dem langjährigen<br />
Durchschnitt. Angesichts finanzieller Belastungen durch die<br />
Budgetkonsolidierung <strong>is</strong>t mit einer dauerhaft ruhigeren Grundstim-<br />
Überblick Wirtschaftsdaten Österreich<br />
BIP pro Kopf zu Kaufkraftparitäten (EU-27=100)<br />
Luxemburg<br />
Niederlande<br />
Irland<br />
Österreich<br />
Dänemark<br />
Schweden<br />
Belgien<br />
Deutschland<br />
Finnland<br />
UK<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Spanien<br />
Zypern<br />
Griechenland<br />
Slowenien<br />
Tschechien<br />
Malta<br />
Portugal<br />
Slowakei<br />
Ungarn<br />
Estland<br />
Polen<br />
Litauen<br />
Lettland<br />
Rumänien<br />
Bulgarien<br />
270<br />
0 25 50 75 100 125 150<br />
Quelle: Eurostat, <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Economics & Market Analys<strong>is</strong> <strong>Austria</strong><br />
mung der heim<strong>is</strong>chen Verbraucher und folglich einer leicht dämpfenden<br />
Wirkung auf den privaten Konsum sowie den gesamtwirtschaft -<br />
lichen Trend der kommenden Monate zu rechnen. Die gute Arbeitsmarktentwicklung<br />
in den ersten Monaten des Jahres 2011 mit<br />
einem stabilen Anstieg der Beschäftigung und einem deutlichen<br />
Rückgang der Arbeitslosigkeit stärkt jedoch die Erwartung, dass sich<br />
der Schwung aus dem Ausland im Verlauf des Jahres weiter auf die<br />
Binnenwirtschaft überträgt und ein selbsttragendes, nachhaltiges<br />
Wachstum ermöglichen wird. Dazu sollte insbesondere eine weitere<br />
spürbare Belebung der Investitionstätigkeit beitragen.<br />
Prognose<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Wirtschaftswachstum (real, Vdg. z. Vorjahr) 3,6 3,7 2,2 –3,9 2,0 2,3 2,0<br />
Privater Konsum (real, Vdg. z. Vorjahr) 1,8 0,7 0,5 1,3 1,0 0,8 1,3<br />
Investitionen (real, Vdg. z. Vorjahr) 1 1,8 3,9 4,1 – 8,8 – 1,3 3,5 3,3<br />
Inflationsrate (Vdg. z. Vorjahr) 1,5 2,2 3,2 0,5 1,9 2,7 2,1<br />
Arbeitslosenquote (nationale Definition) 6,8 6,2 5,9 7,2 6,9 6,8 6,7<br />
Beschäftigung (Vdg. z. Vorjahr in %) 2 1,7 2,1 1,7 – 1,5 0,8 0,5 0,5<br />
Öff. Haushaltssaldo (in % des BIP) – 1,6 – 0,9 – 0,9 – 4,1 – 4,6 – 3,6 – 3,2<br />
1) Bruttoanlageinvestitionen, 2) ohne Karenzgeldbezieher, Präsenzdiener und Schulungen<br />
Quelle: <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Economics & Market Analys<strong>is</strong> <strong>Austria</strong><br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011 | 3
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Die steigenden Rohstoffpre<strong>is</strong>e (Erdöl, Metalle, Agrarrohstoffe), die zu<br />
einem Inflationsauftrieb über die 2-Prozent-Marke seit dem Jahreswechsel<br />
2010/2011 sorgten, werden in diesem vorteilhaften Konjunkturumfeld<br />
kaum eine Gefahr für ein Anhalten der Wachstums -<br />
dynamik sein. Aufgrund der weiterhin günstigen Exportaussichten<br />
und insbesondere der verbesserten Investitionserwartungen <strong>is</strong>t für<br />
2011 mit 2,3 % sogar ein etwas höheres Wirtschaftswachstum als<br />
2010 in Reichweite. Damit zählt Österreich zu den wachstumsstärksten<br />
Ländern des Euroraums.<br />
Dienstle<strong>is</strong>tungszentrum <strong>Wien</strong> mit Ambitionen zum<br />
mitteleuropä<strong>is</strong>chen Leader<br />
Die Hauptstadt <strong>Wien</strong> <strong>is</strong>t nicht nur das wirtschaftliche Zentrum Österreichs,<br />
sondern hat sich nach dem Umbruch in Europa auch als<br />
wichtiges Zentrum des gesamten ost-mitteleuropä<strong>is</strong>chen Wirtschaftsraums<br />
etabliert und davon selbst profitiert. <strong>Wien</strong> <strong>is</strong>t heute<br />
eine der wohlhabendsten Städte Europas. Das Wohlstandsniveau<br />
erreicht 125 % des Österreichdurchschnitts, mehr als 180 % des<br />
EU-Mittels und basiert vorwiegend auf der hohen Dienstle<strong>is</strong>tungskompetenz.<br />
Der Anteil des tertiären Sektors am BIP beträgt in <strong>Wien</strong><br />
über 80 %. Höherqualifizierte Dienste im Bereich der unternehmensnahen<br />
Dienstle<strong>is</strong>tungen (z. B. Finanzdienstle<strong>is</strong>tungen, Marketing,<br />
Rechtsberatung etc.) haben dabei eine besonders starke<br />
Bedeutung. Hingegen sinkt als Folge von Standortverlagerungen ins<br />
Umland der Stellenwert der Industrie. Nur noch 9 % der Beschäftigten<br />
sind in der Sachgütererzeugung tätig, davon jedoch über 1/5 in<br />
Hochtechnologie-Branchen. Damit <strong>is</strong>t <strong>Wien</strong> das Hochtechnologie-<br />
Zentrum Österreichs, das z. B. für rund 70 % der österreich<strong>is</strong>chen<br />
IT-Exporte verantwortlich <strong>is</strong>t.<br />
<strong>Wien</strong>er Anteil an der österr. Wertschöpfung (in %)<br />
36<br />
30<br />
24<br />
18<br />
12<br />
6<br />
0<br />
15,4<br />
Prim. Bereich<br />
13,0<br />
Sachgüter<br />
16,8<br />
Bau<br />
<strong>Wien</strong> hat sich als Nahtstelle zw<strong>is</strong>chen „altem“ und „neuem“ Europa<br />
und Brückenkopf in die neuen Wachstumsmärkte etabliert. Über<br />
300 internationale Unternehmen haben in <strong>Wien</strong> bereits ihre Konzernzentrale<br />
für Aktivitäten in der Region eingerichtet. Neben der<br />
Nähe zu den Zielmärkten bietet eine funktionierende Log<strong>is</strong>tik,<br />
basierend auf zukunftssicherer Infrastruktur mit le<strong>is</strong>tungsfähigen<br />
Verkehrsträgern, einen idealen Rahmen.<br />
4 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />
17,8<br />
Tour<strong>is</strong>mus<br />
36,0<br />
30,2<br />
Handel<br />
Untern. DL<br />
Quelle: Stat<strong>is</strong>tik <strong>Austria</strong>, <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Economics & Market Analys<strong>is</strong> <strong>Austria</strong><br />
Durchschnitt<br />
31,5<br />
Sonst. DL<br />
Stadtwirtschaft nimmt langsam Fahrt auf<br />
In der ab Mitte 2008 von der internationalen Konjunkturflaute geprägten<br />
Situation profitierte <strong>Wien</strong> von seiner starken Dienstle<strong>is</strong>tungsorientierung,<br />
die in der Kr<strong>is</strong>e Stabilität verliehen hat. Zudem fokussiert<br />
die <strong>Wien</strong>er Industrie stärker auf den kr<strong>is</strong>enres<strong>is</strong>tenteren Konsumgüterbereich,<br />
wie z. B. Nahrungsmittel und Pharmaprodukte.<br />
Im Jahr 2009 hat <strong>Wien</strong> daher besser abgeschnitten als die gesamtösterreich<strong>is</strong>che<br />
Wirtschaft. Allerdings musste auch die Stadtwirtschaft<br />
2009 einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsle<strong>is</strong>tung hinnehmen.<br />
Da die Konjunktur in Österreich in der mittlerweile laufenden<br />
Erholung stark von der Auslandsnachfrage und damit von der in<br />
<strong>Wien</strong> insgesamt nur wenig repräsentierten Industrie getragen wird,<br />
bleibt die wirtschaftliche Dynamik in <strong>Wien</strong> seitdem wieder hinter dem<br />
Österreichdurchschnitt zurück. Das Jahr 2010 brachte <strong>Wien</strong> mit<br />
etwa 1,3 % den geringsten Anstieg der regionalen Wirtschaftsle<strong>is</strong>tung<br />
aller Bundesländer. Nicht nur die Industrie war von einer sehr<br />
verhaltenen Entwicklung geprägt, auch die Beschäftigungsdynamik<br />
im Dienstle<strong>is</strong>tungsbereich als Indikator für den Gesamttrend im<br />
Sektor blieb schwach. Die Bauwirtschaft verzeichnete 2010 einen<br />
leichten Rückgang, konnte damit dennoch ein im Österreichvergleich<br />
noch überdurchschnittlich günstiges Ergebn<strong>is</strong> einfahren.<br />
Wirtschaftswachstum<br />
jährliche reale Veränderung des Bruttoregionalprodukts in %<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
–1<br />
–2<br />
–3<br />
–4<br />
<strong>Wien</strong><br />
Österreich<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2000 – 2009<br />
Quelle: Stat<strong>is</strong>tik <strong>Austria</strong>, <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Economics & Market Analys<strong>is</strong> <strong>Austria</strong><br />
Da die Industrie und damit nachfrageseitig betrachtet die Exporte<br />
vorerst die treibenden Kräfte der österreich<strong>is</strong>chen Wirtschaft bleiben,<br />
bedeutet dies für weniger industrieorientierte Bundesländer wie <strong>Wien</strong><br />
auch für 2011 unterdurchschnittliche Wachstumserwartungen.<br />
Da der Wachstumsschwerpunkt von Vorle<strong>is</strong>tungen und Investitionsgütern<br />
langsam in den Konsumgüterbereich übergehen wird, verbessern<br />
sich allerdings die Aussichten. <strong>Wien</strong> wird 2011 zwar in Österreich<br />
wieder das Schlusslicht bilden, jedoch nur unwesentlich hinter<br />
dem durchschnittlichen Wachstum, das wir für Gesamtösterreich mit<br />
2,3 % erwarten, zurückbleiben. Zwar haben die Konjunkturr<strong>is</strong>iken in<br />
den vergangenen Wochen tendenziell zugenommen, die steigenden<br />
Rohstoffpre<strong>is</strong>e, Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Verschuldungskr<strong>is</strong>e<br />
in einigen Ländern der Eurozone oder die Folgen des<br />
Erdbebens in Japan sollten den Aufschwung in Österreich jedoch<br />
nicht in Gefahr bringen.
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Steigende Investitionen in kommerzielle Immobilien<br />
Die wirtschaftliche Erholung fiel in Österreich und damit in <strong>Wien</strong> stärker<br />
aus als ursprünglich erwartet. Damit haben sich auch die Rahmenbedingungen<br />
für den kommerziellen <strong>Immobilienmarkt</strong> <strong>Wien</strong> verbessert.<br />
Steigende Investitionen spiegeln diese Entwicklung wider.<br />
Im Gesamtjahr 2010 wurde ein Zuwachs der Investitionen in kommerzielle<br />
Immobilien in Österreich um gut 20 % auf 1,6 Mrd. EUR<br />
verzeichnet. Besonders gut fiel das zweite Quartal 2010 mit einem<br />
Volumen von 800 Mio. EUR aus. In dieses Quartal fällt u. a. einer der<br />
größten Deals des vergangenen Jahres, der Verkauf des IZD Towers<br />
um rund 200 Mio. EUR.<br />
Dennoch blieb die Dynamik am <strong>Wien</strong>er Markt hinter der Entwicklung<br />
in Europa zurück. Das gesamteuropä<strong>is</strong>che Investitionsvolumen stieg<br />
2010 um gut 50 % auf rund 105 Mrd. EUR, wobei die Aktivität in<br />
Deutschland besonders dynam<strong>is</strong>ch war. Deutschland profitierte von<br />
der Nachfrage der Investoren nach Core-Immobilien in gut ent -<br />
wickelten Märkten relevanter Größe, ein Trend der sich auch in den<br />
ersten Monaten des Jahres 2011 fortsetzte.<br />
Investitionsvolumen in kommerzielle Immobilien in Mrd. EUR<br />
Europa CEE Deutschland Italien Österreich<br />
2005 141,7 5,8 20,0 5,0 1,9<br />
2006 227,0 12,7 51,0 8,5 2,4<br />
2007 246,0 14,2 57,5 10,0 2,8<br />
2008 120,0 9,8 19,7 8,0 2,1<br />
2009 69,7 2,5 10,5 5,1 1,3<br />
2010 105,1 5,0 19,1 4,3 1,6<br />
Q1 2008 40,5 2,9 7,5 2,5 0,1<br />
Q2 2008 29,0 3,1 4,6 1,9 0,8<br />
Q3 2008 30,0 3,1 3,8 0,9 0,4<br />
Q4 2008 20,5 0,7 3,8 2,6 0,7<br />
Q1 2009 11,6 0,3 1,7 0,7 0,7<br />
Q2 2009 14,2 0,2 1,6 1,4 0,2<br />
Q3 2009 18,3 0,7 2,7 1,3 0,1<br />
Q4 2009 25,7 1,3 4,4 1,7 0,5<br />
Q1 2010 20,5 0,7 4,7 0,5 0,2<br />
Q2 2010 24,6 1,0 4,0 1,3 0,8<br />
Q3 2010 24,2 1,6 3,7 1,1 0,3<br />
Q4 2010<br />
Quelle: IRG, CBRE<br />
35,8 1,7 6,8 1,3 0,3<br />
<strong>Small</strong> <strong>is</strong> <strong>beautiful</strong><br />
Der österreich<strong>is</strong>che Markt <strong>is</strong>t ob seiner Kleinheit für internationale<br />
Investoren relativ gesehen weniger interessant. Das hat jedoch<br />
durchaus Vorteile: Höhenflüge werden nur in geringerem Umfang<br />
mitgemacht, dafür fallen Abschwungsphasen auch moderater aus.<br />
Der Anteil des österreich<strong>is</strong>chen Marktes am europä<strong>is</strong>chen Gesamtmarkt<br />
gemessen am Investitionsvolumen in kommerzielle Immo-<br />
bilien ging 2010 auf 1,5 % von 1,9 % 2009 zurück. Prognosen für<br />
den österreich<strong>is</strong>chen Markt sind schwierig, da einige wenige Großtransaktionen<br />
das Ergebn<strong>is</strong> stark beeinflussen. Ein tendenziell<br />
weiterer Anstieg wird jedoch bei dem prognostizierten soliden Wirtschaftswachstum<br />
erwartet.<br />
Relative Marktgröße 2010<br />
(gemessen am Investitionsvolumen in kommerzielle Immobilien)<br />
Quelle: IRG, CBRE<br />
Österreich 1,6 %<br />
Italien 4,3 %<br />
Deutschland 19,1 %<br />
CEE 5 %<br />
Resteuropa 75,2 %<br />
Zykl<strong>is</strong>che Überlegungen<br />
sprechen für den <strong>Wien</strong>er <strong>Immobilienmarkt</strong><br />
Laut unserer zykl<strong>is</strong>chen Immobilienuhr 2011 für die europä<strong>is</strong>chen<br />
Büromärkte <strong>is</strong>t der <strong>Wien</strong>er <strong>Immobilienmarkt</strong> für Investoren nach<br />
wie vor sehr interessant. <strong>Wien</strong> liegt gemeinsam mit den me<strong>is</strong>ten<br />
CEE/SEE-Hauptstädten im geringen zykl<strong>is</strong>chen R<strong>is</strong>ikobereich. Ein<br />
Faktum, dass unserer Einschätzung nach für ein weiteres Ansteigen<br />
der Investitionen spricht.<br />
Zykl<strong>is</strong>che Immobilienuhr<br />
(Büro, 2011)<br />
Moskau<br />
London<br />
Warschau<br />
Quelle: BA <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
München<br />
Frankfurt<br />
Sofia, Bukarest<br />
Budapest<br />
<strong>Wien</strong><br />
Zagreb, Belgrad<br />
Prag<br />
Brat<strong>is</strong>lava<br />
Par<strong>is</strong><br />
Sehr geringes zykl.R<strong>is</strong>iko<br />
Geringes zykl<strong>is</strong>ches R<strong>is</strong>iko<br />
Steigendes zykl. R<strong>is</strong>iko<br />
Hohes zykl.R<strong>is</strong>iko<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011 | 5
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
<strong>Bank</strong>en vergeben mehr Kredite<br />
Die österreich<strong>is</strong>chen <strong>Bank</strong>en haben ihre Kreditvergabe im Lauf des<br />
vergangenen Jahres wieder ausgeweitet. Die durch die Kr<strong>is</strong>e deutlich<br />
konservativer gewordenen Finanzierungsparameter wurden<br />
wieder etwas gelockert. Nachdem die EZB in ihrer Ratsitzung Anfang<br />
März einen ersten raschen Zinserhöhungsschritt mehr oder<br />
weniger angekündigt hat, <strong>is</strong>t der 3M-Euribor wieder deutlich über<br />
1 % gestiegen. Auch am langen Ende haben sich die Renditen von<br />
den Tiefstständen wegbewegt. In unserem Bas<strong>is</strong>szenario werden<br />
weitere Zinsanstiege erwartet.<br />
Zinsentwicklung Österreich<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0<br />
Aktienkurse österreich<strong>is</strong>cher Immotitel erholen sich<br />
Österreich<strong>is</strong>che börsennotierte Unternehmen haben vom freundlichen<br />
Umfeld profitiert. Die Kurse haben sich wieder befestigt. Dies <strong>is</strong>t auch<br />
auf die Erholung in den CEE-Immobilienmärkten, insbesondere in<br />
Polen und Russland, zurückzuführen. Ebenfalls positiv auf die Kurse<br />
Aktienkursentwicklung österr. Immotitel<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
09 2003<br />
5<br />
0<br />
09 2003<br />
03 2004<br />
03 2004<br />
09 2004<br />
Quelle: Datastream<br />
Immofinanz<br />
09 2004<br />
Quelle: Bloomberg<br />
03 2005<br />
03 2005<br />
09 2005<br />
09 2005<br />
03 2006<br />
3M-Euribor<br />
03 2006<br />
09 2006<br />
S Immo<br />
09 2006<br />
6 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />
03 2007<br />
03 2007<br />
09 2007<br />
09 2007<br />
10-jährige Staatsanleihrendite<br />
03 2008<br />
Conwert Im. Invest<br />
03 2008<br />
09 2008<br />
09 2008<br />
03 2009<br />
03 2009<br />
09 2009<br />
09 2009<br />
03 2010<br />
03 2010<br />
09 2010<br />
CA Immo<br />
09 2010<br />
03 2011<br />
03 2011<br />
wirkte sich der Konsolidierungsprozess am österreich<strong>is</strong>chen <strong>Immobilienmarkt</strong><br />
aus. So fusionierte die CA Immo Anlagen mit ihrer Tochter<br />
CA Immo International. Immofinanz fusionierte mit ihrer Tochter<br />
Immoeast und Conwert übernahm fast komplett Eco Business. Als<br />
nächstes steht die Aufnahme von Immofinanz, CA Immo und Conwert<br />
in den österreich<strong>is</strong>chen ATX auf der Tagesordnung. Damit wird den<br />
hohen Umsätzen, die diese Unternehmen an der Börse generieren,<br />
Rechnung getragen. Auch große internationale Institutionelle zeigen<br />
Interesse an österreich<strong>is</strong>chen Immobilienaktien, und damit jene Investorengruppe,<br />
die für die starke Kursperformance dieser Aktien vor der<br />
Kr<strong>is</strong>e mitverantwortlich war.<br />
Die R<strong>is</strong>iken für unser<br />
positives Bas<strong>is</strong>szenario sind gestiegen<br />
Obwohl aktuelle Wirtschaftsindikatoren, wie z. B. der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />
Einkaufsmanagerindex, ein Bild einer sich beschleunigenden Konjunktur<br />
zeichnen, mit dementsprechend positiven Auswirkungen für<br />
den <strong>Immobilienmarkt</strong>, sind die R<strong>is</strong>iken durch die steigenden Rohstoffpre<strong>is</strong>e,<br />
Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Verschuldungskr<strong>is</strong>e<br />
in einigen Ländern der Eurozone oder die Folgen des<br />
Erdbebens in Japan gestiegen.<br />
Neuerliche Ratingverschlechterungen der EUR-Peripheriestaaten<br />
lösten einen weiteren kräftigen Anstieg von Staatsanleiherenditen<br />
und CDS Spreads aus. Die 10-jährigen Staatsanleiherenditen erreichten<br />
neue Hochs. Solange die Kr<strong>is</strong>e auf die kleineren Volkswirtschaften<br />
der Eurozone begrenzt bleibt, sind ihre Auswirkungen auf<br />
die gesamteuropä<strong>is</strong>che Konjunktur relativ gering. Ein weiteres<br />
entschlossenes Vorgehen der europä<strong>is</strong>chen Staatengemeinde <strong>is</strong>t<br />
jedoch gefordert, um ein Ausweiten der Kr<strong>is</strong>e zu verhindern.<br />
Wir gehen weiter davon aus, dass unser Bas<strong>is</strong>szenario für die<br />
Konjunktur hält. Damit sind die Aussichten für eine weitere positive<br />
Entwicklung des österreich<strong>is</strong>chen <strong>Immobilienmarkt</strong>es sehr gut.<br />
Eine verstärkte Unsicherheit könnte uns jedoch noch über einige<br />
Zeit begleiten.<br />
5-jährige CDS Spread-Entwicklung<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Portugal<br />
Griechenland<br />
Irland Spanien<br />
01 2008<br />
03 2008<br />
05 2008<br />
07 2008<br />
09 2008<br />
11 2008<br />
01 2009<br />
03 2009<br />
05 2009<br />
07 2009<br />
09 2009<br />
11 2009<br />
01 2010<br />
03 2010<br />
05 2010<br />
07 2010<br />
09 2010<br />
11 2010<br />
01 2011<br />
03 2011<br />
Quelle: Bloomberg
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Steigender Wohnungsbedarf in <strong>Wien</strong><br />
Solider Wohnungsneubau in Österreich<br />
In Österreich wurden in den vergangenen drei Jahrzehnten im<br />
Durchschnitt 45.000 b<strong>is</strong> 50.000 Wohnungen im Jahr neu errichtet,<br />
davon in <strong>Wien</strong> rund 7.000. Die Baule<strong>is</strong>tung schwankte über den gesamten<br />
Zeitraum beträchtlich. In den 80er Jahren kam es sowohl<br />
am österreich<strong>is</strong>chen als auch am <strong>Wien</strong>er Wohnungsmarkt zu einem<br />
hohen Nachfrageüberhang, als rückläufige Neubauraten und die zunehmende<br />
Zahl von Sanierungen und Wohnungszusammenlegungen<br />
auf geburtenstarke Jahrgänge und den beginnenden Trend zu<br />
Single-Haushalten trafen. Dem folgte in den 90er Jahren, nicht zuletzt<br />
dank hoher Fördervolumina, ein veritabler Wohnbauboom, der<br />
in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts mit durchschnittlich 58.000<br />
Einheiten pro Jahr mit Neubaurekorden endete. Die jährliche Neubaule<strong>is</strong>tung<br />
sank b<strong>is</strong> 2002 auf 42.000 Einheiten, und bewegte sich<br />
seitdem eng um diesen Wert – soweit die, seit 2003 lückenhafte,<br />
Erhebung erkennen lässt.<br />
Für die Baubewilligungen stehen auch nur lückenhafte und unvollständige<br />
Daten zur Verfügung (seit 2005 fehlen die Bewilligungen<br />
von Wohnungen aus Zu- und Umbauten und vor allem geprüfte<br />
<strong>Wien</strong>er Ergebn<strong>is</strong>se). Laut aktuellen Schätzungen <strong>is</strong>t die Zahl der bewilligten<br />
neuen Wohnungen in Österreich insgesamt seit 2006 fast<br />
kontinuierlich gesunken, von 47.400 Einheiten auf 39.100 im Jahr<br />
2010 (Quelle: WIFO 2011).<br />
Gemeinnützige Bauvereinigungen dominieren und<br />
stabil<strong>is</strong>ieren den Neubau in <strong>Wien</strong><br />
Über einen längeren Zeitraum betrachtet, entwickelt sich der Wohnbau<br />
in <strong>Wien</strong> etwa im selben Tempo und in dieselbe Richtung wie im<br />
Bundesdurchschnitt. <strong>Wien</strong> stellt aber als einzige Millionenstadt<br />
Österreichs andere Anforderungen an den Wohnbau als weniger<br />
dicht bebaute Regionen, mit der Konsequenz, dass die Veränderungen<br />
der Wohnungsnachfrage wie die Neubauraten wesentlich volatiler<br />
sind. Be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e <strong>is</strong>t die Zahl der neu errichteten Wohnungen<br />
in <strong>Wien</strong> zw<strong>is</strong>chen 1975 und 1990 um durchschnittlich 3,6 % im<br />
Jahr gesunken, in Österreich ohne <strong>Wien</strong> um 1,6 % p. a.; von 1990<br />
b<strong>is</strong> 2002 stieg die Neubaurate in <strong>Wien</strong> wieder um 2,7 % p. a., im<br />
Rest des Landes um 0,9 %.<br />
Einen wesentlichen Beitrag zur Stabil<strong>is</strong>ierung des Wohnungs -<br />
angebots in <strong>Wien</strong> le<strong>is</strong>tet das umfangreiche Wohnbaufördersystem<br />
zusammen mit den gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV).<br />
Die grundsätzlich bedarfsorientierten Unternehmen errichten in<br />
<strong>Wien</strong> im langfr<strong>is</strong>tigen Durchschnitt fast zwei Drittel aller neuen<br />
Wohnungen im Bundesdurchschnitt knapp ein Drittel und gleichen<br />
oft kurzfr<strong>is</strong>tige Angebotslücken im privaten Wohnbau aus. Zuletzt<br />
wurde der Rückgang im Wohnungsneubau im Kr<strong>is</strong>enjahr 2009<br />
durch die forcierte Baule<strong>is</strong>tung im gemeinnützigen Sektor zumindest<br />
gedämpft. In Summe sorgt das System für ein vorhersehbares,<br />
kontinuierlich wachsendes Wohnungsangebot und dämpft damit<br />
auch die Pre<strong>is</strong>entwicklung am <strong>Wien</strong>er Wohnungsmarkt.<br />
In Summe bewährt sich das Wohnbausystem in <strong>Wien</strong> als stark<br />
marktverzerrende Nachfrageüberhänge b<strong>is</strong>her über einen längeren<br />
Zeitraum vermieden werden konnten. Zwar haben sich auch am<br />
<strong>Wien</strong>er Wohnungsmarkt, wie in den me<strong>is</strong>ten Großstädten, hohe<br />
lokale Pre<strong>is</strong>unterschiede gebildet; allerdings sind die Immobilienpre<strong>is</strong>e<br />
im internationalen Vergleich moderat geblieben. Langfr<strong>is</strong>tig<br />
folgte das Pre<strong>is</strong>niveau am <strong>Wien</strong>er Wohnungsmarkt in etwa dem<br />
Tempo im Österreichdurchschnitt.<br />
Wohnungsmarkt <strong>Wien</strong> gerät aus der Balance<br />
Kurzfr<strong>is</strong>tige Marktstörungen waren nicht zu vermeiden, wie in den<br />
letzten Jahren, als die Wohnbautätigkeit sukzessive an Schwung<br />
verloren hat, während die Zahl der Haushalte und damit der Wohnungsbedarf<br />
in <strong>Wien</strong> weiter gestiegen sind. Die Immobilienpre<strong>is</strong>e in<br />
<strong>Wien</strong> reagieren auf die Entwicklung, indem sie sich seit rund fünf<br />
Jahren sukzessive vom Österreichdurchschnitt abkoppeln. Seit<br />
2006 steigen die Pre<strong>is</strong>e fast doppelt so rasch wie im Rest Österreichs,<br />
zuletzt um 6 % (2009) und um 8 % (2010; vgl. Grafik).<br />
Die Pre<strong>is</strong>entwicklung <strong>is</strong>t ein klarer Hinwe<strong>is</strong> auf das knapper werdende<br />
Wohnungsangebot am Markt. Ein anderer Indikator, der ebenso eine<br />
wachsende Anspannung am <strong>Wien</strong>er Wohnungsmarkt vermuten lässt,<br />
<strong>is</strong>t der Vergleich der Entwicklung der Wohnungsaufwendungen. Demnach<br />
sind die Belastungen von Wohnungseigentümern und Mietern in<br />
<strong>Wien</strong> in den letzten Jahren etwa doppelt so rasch wie im Bundesdurchschnitt<br />
gestiegen (der durchschnittliche Wohnungsaufwand pro<br />
Quadratmeter erhöhte sich in <strong>Wien</strong> von 2006 b<strong>is</strong> 2010 um 2,9 % im<br />
Jahr auf 5,8 EUR, im Österreichdurchschnitt inklusive <strong>Wien</strong> um 1,5 %<br />
jährlich auf 5,5 EUR; Quelle: Stat<strong>is</strong>tik <strong>Austria</strong>).<br />
Anhaltend schwache Neubautätigkeit in <strong>Wien</strong><br />
Trotz ihrer Lücken zeigt die Wohnbaustat<strong>is</strong>tik klar, dass die Neubauraten<br />
in <strong>Wien</strong> seit einigen Jahren stärker als im Bundesdurchschnitt<br />
gesunken sind. In den letzten zwei Jahren wurden in Österreich insgesamt<br />
pro Jahr um durchschnittlich 4 % weniger neue Wohnungen<br />
gebaut, in <strong>Wien</strong> aber um 6 % weniger; laut einer Schätzung der GBV<br />
im Jahr 2010 nur mehr rund 6.000 Einheiten (auch die gemeinnützigen<br />
Bauvereinigungen haben in den zwei Jahren ihre Wohnbaule<strong>is</strong>tung<br />
in <strong>Wien</strong> um knapp 1 % im Jahr auf rund 3.700 Wohnungen<br />
2010 reduziert).<br />
Die Aussichten für den <strong>Wien</strong>er Wohnbau 2011 sind uneindeutig.<br />
Zum einen haben sich die Baubewilligungen 2010 auf tiefem<br />
Niveau stabil<strong>is</strong>iert und lagen wieder deutlich über ihren Werten von<br />
2008 und 2009. Zum anderen wurden nur etwa 4.000 Neubauten<br />
bewilligt (ohne die Neuwohnungen aus Zu- und Umbauten) und<br />
damit noch immer erheblich weniger als im langfr<strong>is</strong>tigen Durchschnitt<br />
mit 6.000 b<strong>is</strong> 7.000 Bewilligungen pro Jahr.<br />
Grundsätzlich leidet der Wohnbau unter der unsicheren Einkommens-<br />
und der Arbeitsmarktentwicklung, vor diesem Hintergrund<br />
bleiben die Haushalte in ihren Ausgabenplänen und ihrer Verschul-<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011 | 7
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
dungsbereitschaft vorsichtig (die individuelle Nachfrage nach neuem<br />
Wohnraum hängt aufgrund der langen <strong>Real</strong><strong>is</strong>ierungs- und Bindungsfr<strong>is</strong>ten<br />
stärker an den Zukunftserwartungen als an den aktuellen<br />
Einkommen und Finanzierungskosten). Zudem bremsen die angespannte<br />
Finanzlage der Länder beziehungswe<strong>is</strong>e die restriktive Vergabe<br />
von Wohnbauförderungen die Baule<strong>is</strong>tung.<br />
Unter diesen Vorgaben <strong>is</strong>t es <strong>is</strong>t unwahrscheinlich, dass der Nachfrageüberhang<br />
im Neubausegment, der sich nach der Osterweiterung<br />
aufgebaut hat, rasch abgebaut werden kann. Immerhin <strong>is</strong>t die Zahl<br />
der Ein-Personenhaushalte in der Stadt zw<strong>is</strong>chen 2004 und 2007 um<br />
knapp 2 % im Jahr gestiegen und damit doppelt so rasch wie in den<br />
dreißig Jahren davor.<br />
Steigende Haushaltszahlen erhöhen den<br />
Wohnungsbedarf<br />
Die Trends, die den Wohnungsbedarf in <strong>Wien</strong> in Zukunft bestimmen,<br />
sind vorgeben: weiter steigende Haushaltszahlen und deutlich mehr<br />
Single-Haushalte. Das heißt auch, dass ohne eine rasche stärkere<br />
Ausweitung der Neubaule<strong>is</strong>tung der Nachfrageüberhang am <strong>Wien</strong>er<br />
Wohnungsmarkt vermutlich noch kurzfr<strong>is</strong>tig kräftig zulegen wird.<br />
Immobilienpre<strong>is</strong>e<br />
2.000 = 100<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10<br />
8 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />
Baukosten Immobilienpre<strong>is</strong>e <strong>Wien</strong><br />
Immobilienpre<strong>is</strong>e Österreich exkl. <strong>Wien</strong>*<br />
*) Daten sind erst ab 2000 verfügbar<br />
Quelle: OeNB, Stat<strong>is</strong>tik <strong>Austria</strong>; <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Economics & Market Analys<strong>is</strong> <strong>Austria</strong><br />
Zumindest ein Teil des Marktungleichgewichts kann mit der Umsetzung<br />
der jüngst angekündigten Wohnbauoffensive der Stadt <strong>Wien</strong><br />
bereinigt werden. Wird das Finanzierungsvolumen vollständig ausgeschöpft,<br />
können damit ab 2013 zusätzlich etwa 7.500 neue<br />
Wohnungen errichtet werden.<br />
Langfr<strong>is</strong>tig steigt der Bedarf an neuen Wohnungen wieder in einem<br />
durchschnittlichen Tempo, auf der Grundlage des prognostizierten<br />
Zuwachses der Ein-Personenhaushalte von 1 % im Jahr in der<br />
Periode 2010 b<strong>is</strong> 2030. Hintergrund der Entwicklung <strong>is</strong>t der anhaltende<br />
Strom von Zuwanderern aus dem Ausland. In den letzten<br />
zehn Jahren sind nach Abzug der Abwanderungen jährlich<br />
rund 15.000 Menschen aus dem Ausland nach <strong>Wien</strong> gezogen;<br />
2030 werden es laut aktueller Prognose noch immer mehr als<br />
10.000 Personen sein. Zudem steigt der Geburtenüberschuss in<br />
der Stadt seit 2004; 2010 wurden in <strong>Wien</strong> 916 Kinder mehr geboren,<br />
als Menschen verstorben sind. Die Geburtenbilanz verbessert<br />
sich in den nächsten Jahren kontinuierlich und der Überschuss soll<br />
erst 2025 mit plus 4.500 seinen Höhepunkt erreichen.<br />
Bevölkerung und Haushalte in <strong>Wien</strong><br />
Ø jährliche Veränderungen<br />
in %<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
–0,5<br />
1971–2001 2001–2010 2010–2030<br />
Bevölkerung Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte<br />
Quelle: Stat<strong>is</strong>tik <strong>Austria</strong> Haushaltsprognose 2008; <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> Economics & Market Analys<strong>is</strong>
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Zinshaus – Nachfrage bleibt hoch<br />
Kr<strong>is</strong>e und das <strong>Wien</strong>er Zinshaus*<br />
Die Finanzkr<strong>is</strong>e der Jahre 2008 und 2009 hat sich auf den <strong>Wien</strong>er<br />
Zinshausmarkt nicht negativ ausgewirkt, ganz im Gegenteil. Die Entwicklung<br />
der Durchschnittspre<strong>is</strong>e der Zinshäuser seit dem Jahr 1995<br />
zeigt, dass Immobilienwerte in Kr<strong>is</strong>enzeiten sehr res<strong>is</strong>tent sind.<br />
Zinshaus Pre<strong>is</strong>index Ø Kaufpre<strong>is</strong>/m² | HVPI 1995–2010<br />
260,0<br />
240,0<br />
220,0<br />
200,0<br />
180,0<br />
160,0<br />
140,0<br />
120,0<br />
100,0<br />
Dotcom Kr<strong>is</strong>e<br />
Zinshaus Pre<strong>is</strong>index Ø Kaufpre<strong>is</strong>/m²<br />
Harmon<strong>is</strong>ierter Verbraucherpre<strong>is</strong>index HVPI<br />
Golfkrieg II<br />
9/11<br />
Int. Finanzkr<strong>is</strong>e<br />
95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10<br />
Quelle: Studie, Pre<strong>is</strong>entwicklung der <strong>Wien</strong>er Zinshäuser, Arbeiterkammer <strong>Wien</strong>, 2008;<br />
Stat<strong>is</strong>tik <strong>Austria</strong>, eigene Berechnungen IRG<br />
Alleine in den letzten 15 Jahren erhöhte sich der durchschnittliche<br />
Pre<strong>is</strong> für Zinshäuser um rund 140 % und überdauerte damit wesent -<br />
liche Großereign<strong>is</strong>se auf den Finanzmärkten (Dotcom Kr<strong>is</strong>e; 9/11;<br />
Golfkrieg II, Finanzkr<strong>is</strong>e 08/09) ohne wertmäßige Einbußen, wobei ‘<br />
gerade in Kr<strong>is</strong>enzeiten die höchsten Steigerungsraten verzeichnet<br />
wurden. Auch mit Beginn der konjunkturellen Erholung 2010 bleibt<br />
die Nachfrage nach den Gründerzeithäusern weiter hoch und das<br />
Angebot an Top-Objekten wird aufgrund des nicht vermehrbaren Produktes<br />
immer knapper.<br />
Zinshausanteil von 40 % im siebenten Bezirk<br />
In <strong>Wien</strong> gibt es rund 15.530 Zinshäuser. Dies entspricht einem prozentuellen<br />
Anteil in Höhe von 9,2 % am gesamten Gebäudebestand.<br />
Mit rund 40 % we<strong>is</strong>t der 7. Bezirk den höchsten Zinshausanteil auf.<br />
Die Bezirke 1 sowie 4 – 9 kommen alle jeweils auf einen prozentuellen<br />
Anteil von über 30 %.<br />
*) Unsere Kriterien für ein „<strong>Wien</strong>er Zinshaus“ lauten: Baujahr zw<strong>is</strong>chen 1848 und 1914<br />
(während der Gründerzeit) im Stil des H<strong>is</strong>tor<strong>is</strong>mus (umfasst Stile wie Neugotik, Neorena<strong>is</strong>sance<br />
und Neubarock), z. B. gegliederte Fassaden, große Raumhöhe, Stuckverzierungen. Sie unterliegen<br />
den Schutzbestimmungen des Mietrechts und wurden zum Zwecke der Erwirtschaftung<br />
von Mieterträgen errichtet. Die Kriterien umfassen sowohl Standardmietzinshäuser (Kategorie<br />
A – C) als auch Substandard-Zinshäuser (Kategorie D). Entscheidend <strong>is</strong>t, dass es sich dabei um<br />
reine Zinshäuser handeln muss, dass heißt Miethäuser ohne Teile von Wohnungseigentum (z. B.<br />
gem<strong>is</strong>chte Zinshäuser).<br />
Anteile Zinshäuser an Gebäuden in % nach Bezirken<br />
Anteile Zinshäuser an Gebäuden in %<br />
Quelle: IRG<br />
14<br />
Nachfrage auch 2010 hoch<br />
Das Transaktionsvolumen für Zinshäuser <strong>is</strong>t zwar 2010 gegenüber<br />
dem Vorjahr um rund 12 % gesunken, erreichte aber ein nach wie<br />
vor hohes Niveau von rund 969 Mio. EUR. Der Grund für den Rückgang<br />
beim Transaktionsvolumen liegt vor allem in den gesunkenen<br />
Großtransaktionen. Waren 2009 die Transaktionen über 10 Mio.<br />
EUR noch für einen Umsatz von 290 Mio. EUR (26 % Anteil am Gesamtvolumen)<br />
verantwortlich, schrumpften diese 2010 um 43 % auf<br />
rund 165 Mio. EUR (17 % Anteil am Gesamtvolumen).<br />
Die Anzahl der Transaktionen <strong>is</strong>t hingegen 2010 mit 655 Kaufvorgängen<br />
in etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (670 Transaktionen)<br />
geblieben. Im Ergebn<strong>is</strong> <strong>is</strong>t das durchschnittliche Transaktionsvolumen<br />
pro Kauf um rund 10 % von rund 1,64 Mio. EUR auf<br />
1,48 Mio. EUR gesunken. Neben der geringeren Anzahl an Großtrans-<br />
Transaktionsvolumen in Mio. EUR<br />
Anzahl der Transaktionen | 2007–2010<br />
348<br />
13<br />
465<br />
784 793<br />
ZH Total Volumen<br />
1.101<br />
ZH Total Menge<br />
969<br />
670 655<br />
2007 2008 2009 2010<br />
Quelle: IRG, Immounited<br />
19<br />
21<br />
20<br />
17 18<br />
9<br />
16 8 1<br />
2<br />
7<br />
15 6 4 3<br />
5<br />
12<br />
10<br />
23<br />
11<br />
22<br />
0 – 5<br />
6 – 10<br />
11 – 15<br />
16 – 20<br />
21 – 25<br />
26 – 30<br />
31 – 35<br />
36 – 40<br />
41 – 45<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011 | 9
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
aktionen spielt auch die Tatsache, dass das Angebot an Zinshäusern in<br />
bester oder sehr guter Lage innerhalb des Gürtels immer knapper und<br />
immer teurer wird, eine wesentliche Rolle. Viele Käufer weichen aus<br />
wirtschaftlichen Gründen und/oder mangels Angebot auf weniger<br />
hochpre<strong>is</strong>ige Objekte in guten oder durchschnittlichen Lagen aus.<br />
Kaufmotive sind unterschiedlich<br />
Die Nachfrage nach Zinshäusern wird am Markt von unterschiedlichen<br />
Investoren und Motiven bestimmt. Eine große Gruppe stellen die privaten<br />
Käufer von Zinshäusern dar, die mit dem Kauf der Immobilie versuchen,<br />
ihr Vermögen möglichst wertgesichert und langfr<strong>is</strong>tig anzulegen.<br />
Zu dieser Gruppe zählen auch die Privatstiftungen. Ab und zu kommt<br />
es bei privaten Käufern vor, dass sie bei Abschluss des Kaufvertrages<br />
bereits einen weiteren Interessenten bzw. Abnehmer für die erworbene<br />
Immobilie im Hintergrund haben und das Zinshaus noch im selben<br />
Jahr wieder seinen Besitzer wechselt.<br />
Des Weiteren befinden sich immobilien-affine Entwickler und institutionelle<br />
Investoren am Markt. Sie haben zume<strong>is</strong>t das Ziel, ein<br />
Zinshaus zu sanieren und es dann wieder auf den Markt zu bringen.<br />
In einigen Fällen sind die Pre<strong>is</strong>e für Zinshäuser so hoch, dass sich<br />
diese Verwertungsmöglichkeit wirtschaftlich nicht rechnet und der<br />
Investor nicht an einem langfr<strong>is</strong>tigen Halten der Immobilie interessiert<br />
<strong>is</strong>t. Oft kommt es dann zu einer Parifizierung der Immobilie und<br />
zu einem Abverkauf von Wohnungseigentum. Dabei zu beachten <strong>is</strong>t,<br />
dass die Immobilie danach nicht mehr als „reines Zinshaus“ zu betrachten<br />
<strong>is</strong>t und sich ein späterer Wiederverkauf als schwieriger und<br />
auch wertgemindert herausstellt.<br />
Nach wie vor hat sich die Anlagestrategie bei privaten Investoren<br />
gegenüber dem Vorjahr nicht geändert. Der Schock der Finanzkr<strong>is</strong>e<br />
und die damit verbundene Unsicherheit der Vermögensveranlagung<br />
bzw. -sicherung wird in dieser Gruppe noch länger nachwirken.<br />
Renditeerwartungen treten weiterhin in den Hintergrund und auch<br />
Entwicklungspotenziale wie be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e Mieten mit Potenzial<br />
nach oben, Ausbaumöglichkeiten usw. haben keine vorrangige<br />
Priorität und werden nur als zusätzliches Asset der Immobilie – das<br />
gerne mitgenommen wird – gesehen. An oberster Stelle bei der<br />
Entscheidungsfindung stehen der sehr gute Standort, das gesamte<br />
Erscheinungsbild inklusive Außenansicht, Struktur der Fassade,<br />
Bauzustand etc. und der Bewirtschaftungsaufwand der Immobilie.<br />
Auf der Angebotsseite herrscht Knappheit und es wird nur verkauft,<br />
wenn der Pre<strong>is</strong> entsprechend attraktiv <strong>is</strong>t. Bei den Stiftungen könnte<br />
es mit der konjunkturellen Erholung schneller wieder zu einem stärkeren<br />
Vertrauen in alternative Veranlagungsmöglichkeiten (z. B.<br />
Fonds, Aktien, Gewerbeimmobilien u. ä.) kommen. Ein Anzeichen<br />
dafür sind die am Markt gegenüber dem Vorjahr feststellbaren verminderten<br />
Aktivitäten dieser Gruppe.<br />
Private Investoren legen zu –<br />
Stiftungen verlieren Anteile<br />
Privatanleger dominierten 2010 auf der Käuferseite mit mehr als der<br />
Hälfte aller Transaktionen. Von den 655 durchgeführten Verkäufen<br />
von Zinshäusern waren Private für 356 Verkäufe verantwortlich. Sie<br />
bauten ihre mengenmäßigen Anteile damit um 2,5 Prozentpunkte<br />
auf 54,4 % aus. Pro Transaktion wurden ähnlich wie 2009 im Durch-<br />
10 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />
schnitt rund 1 Mio. EUR umgesetzt. Im Ergebn<strong>is</strong> stieg auch ihr wertmäßiger<br />
Marktanteil auf 35,3 % an.<br />
Stiftungen zählten 2010 zu den Anteilsverlierern. Ihr Anteil an den<br />
Transaktionen schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 6,1 % auf<br />
4,6 %. Wurde 2010 noch beinahe jeder fünfte Euro von einer Stiftung<br />
investiert, <strong>is</strong>t ihr Anteil am gesamten Transaktionsvolumen um<br />
mehr als die Hälfte von 17,8 % auf 8,1 % zurückgegangen. Das<br />
durchschnittliche Verkaufsvolumen pro Transaktion hat sich ebenfalls<br />
2010 gegenüber dem Vorjahr auf rund 2,5 Mio. EUR halbiert.<br />
Bemerkenswert <strong>is</strong>t die Entwicklung bei den institutionellen und<br />
immobilien-affinen Unternehmen (Immobilenvermittler, -entwickler,<br />
-verwertungen, -investoren u. ä.). Bereits zu Beginn des Jahres 2010<br />
hat sich abgezeichnet, dass diese Gruppe zu den besonders aktiven<br />
am Markt zählt. Bei der Anzahl der Transaktionen verbuchte man gegenüber<br />
dem Vorjahr zwar einen absoluten Rückgang um 20 Käufe,<br />
der wertmäßige Anteil am Transaktionsvolumen <strong>is</strong>t aber um 11,1 Prozentpunkte<br />
auf fast 40 % angestiegen. Grund <strong>is</strong>t vor allem, dass die<br />
institutionellen und immobilien-affinen Unternehmen verstärktes In -<br />
teresse an höherpre<strong>is</strong>igen Zinshäusern in innerstädt<strong>is</strong>chen Lagen<br />
zeigten, um sie an private Interessenten weiterzuverkaufen, Woh-<br />
Transaktionsvolumen in % | Anzahl der Transaktionen in %<br />
9,8<br />
4,8<br />
40,4<br />
6,5<br />
38,5<br />
10,6<br />
11,2<br />
28,4<br />
17,8<br />
32,0<br />
Sonstige Finanz Immo Stiftung<br />
2008 2009 2010 2008 2009 2010<br />
Quelle: IRG, Immounited<br />
8,0<br />
9,1<br />
39,5<br />
8,1<br />
35,3<br />
Privat<br />
nungseigentum zu begründen oder damit einfach ihr Immobilien-Portfolio<br />
weiter auszubauen. Ihre durchschnittliche Transaktionsgröße<br />
stieg in 2010 im Vergleich zum Vorjahr um rund 600 Tsd. EUR von<br />
1,5 Mio. EUR auf ein Niveau von rund 2,1 Mio. EUR pro Transaktion an.<br />
10,1<br />
1,0<br />
Druck auf Renditen hält an<br />
Die Pre<strong>is</strong>e für Zinshäuser steigen in sehr guten und guten Lagen<br />
aufgrund der hohen Nachfrage weiter an. Zurzeit sind am Markt<br />
Renditen zw<strong>is</strong>chen 1,7 % und 7,2 % möglich.<br />
Obige Renditen sind als Richtwerte über die Zeit zu sehen. Bei den<br />
me<strong>is</strong>ten Objekten kommen zahlreiche wertbeeinflussende Faktoren<br />
(Lage, baulicher Zustand, Miethöhe, Leerflächen, Ausbaumöglichkeiten,<br />
Laufzeit der Mietverträge, Parifizierung etc.) zum Tragen.<br />
Ihre Bedeutung bei der Entscheidungsfindung wird im nachfolgenden<br />
Teil analysiert.<br />
31,9<br />
3,9<br />
53,1<br />
8,5<br />
3,3<br />
30,1<br />
6,1<br />
51,9<br />
9,6<br />
3,9<br />
27,5<br />
4,6<br />
54,4
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Nach Regionen können in Lagen innerhalb des Gürtels – mit Ausnahme<br />
des ersten Bezirkes – Renditen zw<strong>is</strong>chen 2,5 und 4,4 % erwirtschaftet<br />
werden. Außerhalb werden bei 90 % aller Transaktionen<br />
Renditen zw<strong>is</strong>chen 4,0 und 6,5 % erzielt.<br />
Renditen und Pre<strong>is</strong>e in den Bezirken, 2010<br />
Pre<strong>is</strong>spanne je<br />
m2 Region Bezirk Rendite in %<br />
Nutzfläche<br />
in EUR<br />
Region 1 1. 1,7 – 3,7 3.200 – 5.100<br />
Region 2 2. 3,3 – 5,1 880 – 2.200<br />
Region 3 3. /4. 2,5 – 4,2 950 – 2.400<br />
Region 4 5. / 6. / 7. 2,8 – 4,3 800 – 2.530<br />
Region 5 8. / 9.. 2,7 – 4,4 950 – 2.300<br />
Region 6 10. / 11. 4,8 – 7,2 400 – 900<br />
Region 7 12. / 14. / 23. 4,2 – 6 500 – 1.200<br />
Region 8 15. 4,4 – 6,5 500 – 1.100<br />
Region 9 16. / 17. 4,4 – 5,7 550 – 1.250<br />
Region 10 13. / 18. / 19. 3,2 – 4,7 900 – 2.100<br />
Region 11 20. 4 – 6 450 – 1.250<br />
Region 12 21. / 22. 4,8 – 7 350 – 850<br />
Quelle: Zinshausbericht, Otto Immobilien, Herbst 2010<br />
Renditeentwicklung Zinshaus | tief – hoch | 2001 – 2010<br />
in % Renditen ZH hoch Renditen ZH tief<br />
10,0<br />
9,0<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10<br />
Quelle: Zinshausbericht, Otto Immobilien Herbst 2010<br />
Standort der Immobilie auf Platz 1<br />
Bei privaten Käufern steht an oberster Stelle bei der Entscheidungsfindung<br />
wie auch vor rund drei Jahren der Standort der Immobilie.<br />
Viele private Investoren, die ihr Vermögen in Zinshäuser anlegen,<br />
wollen eine Immobilie zum „Ansehen und Vorbeifahren“.<br />
Hierzu muss neben der guten Lage vor allem auch die Außenansicht<br />
bzw. Struktur der Fassade als gesamtes Erscheinungsbild stimmen.<br />
Danach folgt im Ranking der gute aktuelle Bauzustand der Immobilie.<br />
Der private Käufer will so wenig Ärger wie möglich mit der Immobilie<br />
haben. Am besten <strong>is</strong>t die Immobilie voll vermietet und hat keinen weiteren<br />
Ausbau oder größeren Umbau notwendig. Die aktuell erzielbare<br />
Rendite <strong>is</strong>t gegenüber dem Jahr 2007 deutlich in den Hintergrund<br />
getreten. Auch Entwicklungspotenziale (z. B. Mieten mit Potenzial etc.)<br />
stehen bei der Entscheidungsfindung nicht an oberster Stelle.<br />
Diese Aussagen gelten vor allem für Zinshäuser in innerstädt<strong>is</strong>chen<br />
Lagen und sehr guten Lagen mit entsprechender Infrastruktur. Die innerstädt<strong>is</strong>chen<br />
Standorte brauchen ein weniger großes Entwicklungspotenzial,<br />
um wirtschaftlich sinnvoll zu sein, als Lagen außerhalb des<br />
Gürtels, wo der Fokus auf dem Entwicklungspotenzial liegt.<br />
Resümee und Ausblick 2011<br />
Ein wesentlicher Treiber für die hohe Nachfrage nach Zinshäusern war<br />
auch 2010 unverändert die vorherrschende Unsicherheit für Veranlagungen<br />
auf den Finanzmärkten. Mit der Besserung der Konjunktur<br />
kann es 2011 vor allem von den institutionellen Anlegern und auch<br />
Privatstiftungen zu Verschiebungen der Geldmittel in alternative und<br />
Wichtigkeit verschiedener Kriterien beim<br />
privaten Ankauf eines Zinshauses<br />
0 = gar nicht wichtig; 5 = sehr wichtig 2007 2010<br />
Rendite<br />
Gute Standortqualität<br />
Guter aktueller<br />
Bauzustand des Gebäudes<br />
Guter aktueller<br />
Zustand der Wohnungen<br />
Hohes Alter der Mieter<br />
und Eintrittsberechtigten<br />
Geringer Anteil<br />
unbefr<strong>is</strong>teter Altverträge<br />
Entwicklungspotenzial<br />
für Ausbau, Aufstockung<br />
Ausmietungskosten<br />
Gute erwartbare<br />
Rendite bei Parifizierung<br />
1,0<br />
1,0<br />
0 1 2 3 4 5<br />
r<strong>is</strong>kantere Veranlagungsformen am Kapitalmarkt kommen. Bei den<br />
privaten Investoren wird die Rückgewinnung des Vertrauens in Fonds,<br />
Aktien u. ä. Anlageprodukte noch länger dauern. Für diese Gruppe wird<br />
das Zinshaus auch im Jahr 2011 weiter hoch im Kurs stehen.<br />
Verkäufer sind zur Zeit vor allem institutionelle Anleger, die über<br />
die letzten Jahre billig gekauft haben und jetzt Gewinne real<strong>is</strong>ieren.<br />
Immobilien verkauften auch Private, die Geld brauchen oder Erben,<br />
die statt einer Immobilie lieber Bares auf der Hand schätzen. Im Falle<br />
von mehreren Miteigentümern eines Zinshauses kann es auch zu<br />
unterschiedlichen Fortführungsplänen und damit zum Verkauf der<br />
Immobilie kommen. Bei den Pre<strong>is</strong>en für Zinshäuser <strong>is</strong>t aufgrund des<br />
derzeit schon knappen Angebots in naher Zukunft kein Rückgang zu<br />
erwarten. Es <strong>is</strong>t eher damit zu rechnen, dass die hohe Nachfrage<br />
einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Zinshäusern zu nicht<br />
nachhaltigen Pre<strong>is</strong>en hervorbringt.<br />
2,6<br />
3,5<br />
4,4<br />
4,9<br />
4,6<br />
Quelle: Befragung von Käufern am <strong>Wien</strong>er Zinshausmarkt durch das SRZ, <strong>Wien</strong> 2010<br />
1,8<br />
1,8<br />
2,0<br />
2,2<br />
2,7<br />
3,5<br />
3,3<br />
3,7<br />
3,7<br />
4,6<br />
4,5<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011 | 11
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Einzelhandel <strong>Wien</strong> – Stabiler, aber gesättigter Markt<br />
<strong>Wien</strong> <strong>is</strong>t eine hochentwickelte Einkaufsstadt<br />
<strong>Wien</strong> verfügt über rund 1,4 Mio. m 2 an Verkaufsflächen, davon entfallen<br />
630.000 m 2 auf Einkaufszentren, rund 450.000 m 2 auf<br />
Fachmarktagglomerationen und ca. 330.000 m 2 auf die <strong>Wien</strong>er<br />
Einkaufsstraßen.<br />
Bedeutung der einzelnen Segmente<br />
gemessen an der Verkaufsfläche<br />
23%<br />
32%<br />
45%<br />
Quelle: RegioPlan, Standort+Markt, EHL<br />
Hohe Konzentration von Einkaufszentren in <strong>Wien</strong><br />
Ganz Österreich hat nach einer Untersuchung von „Standort +<br />
Markt“ rund 2,5 Mio. m2 Gesamtverkaufsflächen, davon sind rund<br />
1,8 Mio. m2 in klass<strong>is</strong>chen Einkaufszentren. Rund 40 % der Verkaufsflächen<br />
befinden sich im Raum <strong>Wien</strong>. Mit der Shopping City Süd, dem<br />
größten Einkaufszentrum Österreichs südlich von <strong>Wien</strong>, verfügt <strong>Wien</strong><br />
insgesamt über 26 Shopping Center mit vermietbaren Flächen von<br />
rund 780.000 m2, davon rund 630.000 m2 reine Verkaufsflächen.<br />
Daraus ergeben sich aktuell 456 m 2 vermietbare Fläche je 1.000<br />
<strong>Wien</strong>er. Im europä<strong>is</strong>chen Vergleich we<strong>is</strong>t Österreich mit insgesamt<br />
Einkaufszentrumsflächen in Europa<br />
Vermietbare Fläche in m² pro 1.000 Einwohner<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Norwegen<br />
Schweden<br />
Irland<br />
Luxemburg<br />
Niederlande<br />
Österreich<br />
Frankreich<br />
12 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />
EU-27-Ø<br />
Italien<br />
Quelle: Cushman & Wakefield, Stand September 2010<br />
Tsech. Rep.<br />
Deutschland<br />
Einkaufszentren<br />
Fachmarktagglomeration<br />
Einkaufsstraßen<br />
Ungarn<br />
Russland<br />
Türkei<br />
Bulgarien<br />
Serbien<br />
310 m 2 vermietbare Fläche pro 1.000 Einwohner die sechsthöchste<br />
Flächendichte auf. Die Hälfte aller Einkaufszentren in <strong>Wien</strong> hat<br />
weniger als 20.000 m 2 vermietbare Fläche. Die Stadt hat nur drei<br />
Einkaufszentren mit über 50.000 m 2 vermietbarer Fläche.<br />
Anzahl der Einkaufszentren nach Größenklassen<br />
Anzahl Vermietbare Fläche (GLA)<br />
13 b<strong>is</strong> zu 20.000 m2 10 20.000 m2 – 50.000 m2 3 mehr als 50.000 m2 Quelle: IRG<br />
Top-5 Einkaufszentren in <strong>Wien</strong> und Umgebung<br />
Name Vermietbare Fläche (GLA)<br />
Shopping City Süd 173.000 m2 Donau Zentrum 130.000 m2 Millennium City 51.000 m2 Huma Einkaufspark 44.000 m2 Lugner City 38.000 m2 Quelle: RegioPlan, IRG<br />
Die <strong>Wien</strong>er Einkaufszentren sind für fast 2 Mio. Menschen innerhalb<br />
von 30 Minuten erreichbar. Zum erweiterten Einzugsgebiet zählen<br />
auch weite Teile Niederösterreichs sowie die Slowakei. 2010 wurde<br />
in <strong>Wien</strong> nur ein Einkaufszentrum eröffnet. Dieses Einkaufszentrum<br />
„Riverside“ befindet sich im Süden der Stadt und umfasst<br />
21.000 m 2 vermietbare Fläche.<br />
Den größten Zuwachs an vermietbarer Fläche verzeichnete vergangenes<br />
Jahr allerdings das Einkaufszentrum „Donau Zentrum“. Durch<br />
einen Umbau wurde die vermietbare Fläche um 28.000 m 2 auf nunmehr<br />
130.000 m 2 Fläche erweitert. Die Neuflächen in den beiden<br />
oben genannten Einkaufszentren wurden fast vollständig vermietet.<br />
In den nächsten Jahren kommen im Großraum <strong>Wien</strong> rund<br />
130.000 m2 zusätzliche Einkaufszentrenflächen in den neu gestalteten<br />
Bahnhöfen und durch das neue Einkaufszentrum „G3 Resort<br />
Gerasdorf“ hinzu. Die neuen Bahnhofsflächen kommen dem Trend<br />
entgegen, wieder in innerstädt<strong>is</strong>cher Lage einkaufen zu gehen.<br />
Bereits 2011 soll der Westbahnhof fertiggestellt sein. Die hohe<br />
Passantenfrequenz in den Bahnhöfen macht die Lagen für Händler<br />
attraktiv.<br />
Flächenerwartung für die nächsten Jahre<br />
Status,<br />
Einkaufszentrum Verkaufsflächen in m 2 geplante Fertigstellung<br />
Westbahnhof 17.000 in Bau, Eröffnung 2011<br />
G3 Resort Gerasdorf 70.000 in Bau, Eröffnung 2012<br />
<strong>Wien</strong> Mitte 28.000 in Bau, Eröffnung 2012<br />
Hauptbahnhof<br />
Quelle: IRG<br />
20.000 in Bau, Eröffnung 2013/2014
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Für einige kleinere und ältere Einkaufszentren werden in den kommenden<br />
Jahren Sanierungen und Modern<strong>is</strong>ierungen notwendig, um<br />
der Konkurrenz und den Kundenanforderungen gewachsen zu sein.<br />
Dabei rücken der Faktor Betriebskosten und damit auch das Thema<br />
Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus. Eine der wichtigsten Modern<strong>is</strong>ierungen<br />
und Umbauten wird b<strong>is</strong> 2013 in der SCS stattfinden,<br />
diese sollen auch verkehrsplaner<strong>is</strong>che Elemente umfassen.<br />
Trotz der Kr<strong>is</strong>e blieben die Mieten in innerstädt<strong>is</strong>chen Einkaufszentren<br />
mit guter Erreichbarkeit, Funktionalität und ausgewogenem Branchenmix<br />
stabil. Leer stehende Geschäfte sind dort kaum vorhanden.<br />
Einkaufszentren-Mieten<br />
Bandbreite in EUR / m2 / Monat<br />
Ankermieter 7 – 12<br />
Shops 12 – 70<br />
Quelle: IRG<br />
Die weniger erfolgreichen Einkaufszentren, vor allem jene mit nicht<br />
so günstiger Verkehrsanbindung, werden ihre Strategien (z. B. Vergrößern/Verkleinern,<br />
Mietermix etc.) angesichts zunehmenden<br />
Drucks auf die Mieten neu überdenken müssen.<br />
Die Spitzenrendite im Shopping-Center-Bereich lag Anfang 2011<br />
bei ca. 6,0 %. Ein leichtes Sinken der Spitzenrendite für das rest -<br />
liche Jahr wird erwartet.<br />
Umsatzplus für den Handel 2010<br />
Die gute Wirtschaftslage und ein Rekordumsatz zu Weihnachten<br />
2010 haben dem Handel vergangenes Jahr erstmals seit Jahren<br />
wieder ein reales Umsatzplus gebracht. Die größten Gewinner<br />
Einkaufszentren <strong>Wien</strong> und Umgebung<br />
10<br />
21<br />
13<br />
20<br />
11<br />
24<br />
12<br />
22<br />
27<br />
4<br />
14<br />
2<br />
1<br />
30<br />
6<br />
29<br />
26<br />
5<br />
23<br />
16 25<br />
17<br />
15<br />
3<br />
9<br />
8<br />
waren 2010 der Schuhhandel, die Elektronikbranche sowie der<br />
Sportartikelhandel. Die Erträge im Einzelhandel gingen aber aufgrund<br />
des immer stärkeren Pre<strong>is</strong>kampfes zurück.<br />
Zw<strong>is</strong>chen einem Viertel und einem Drittel der Verkaufsflächen in Einkaufszentren<br />
sind durch Bekleidungsgeschäfte belegt. Die me<strong>is</strong>ten<br />
Filialen haben lt. „Standort + Markt“ die Modeketten C&A, Bonita,<br />
New Yorker und Charles Vögele. 2010 kamen nur wenige neue internationale<br />
Retailer auf den Markt, wie z. B. Bershka, Desigual, Quicksilver<br />
und Bench.<br />
Um höhere Mieteinnahmen zu generieren, versuchen Einkaufszentren<br />
Mieter mit großem Flächenaufwand, aber geringeren Quadratmeterumsätzen<br />
abzusiedeln. Für die freiwerdenden Flächen suchen sie neue<br />
Mieter, die wesentlich höhere Quadratmeterumsätze generieren. Die<br />
Großmieter siedeln sich in modernen Stand-alone-Plätzen an. Von dieser<br />
Entwicklung profitieren beide Parteien: die Shopping-Center-Betreiber<br />
können bei gleicher Fläche höhere Umsätze erreichen und Großmieter<br />
die Geschäftsflächen nach den Kundenbedürfn<strong>is</strong>sen ausrichten.<br />
Als Be<strong>is</strong>piel für diese Strategie kann die Entwicklung in der Shopping<br />
City Süd herangezogen werden. Auf dem neu revital<strong>is</strong>ierten Gebiet des<br />
SCS-Parks, der ehemaligen Sale City Süd, haben sich die Fachmärkte<br />
Elektro Haas, Wein & Co und Baby One angesiedelt. Die Möbelfirma<br />
Leiner hat auf dem benachbarten Grundstück ein Möbelhaus gebaut.<br />
<strong>Wien</strong> mit Fachmärkten gesättigt<br />
Die <strong>Wien</strong>er Fachmarktzentren und Fachmarktagglomerationen verfügen<br />
insgesamt über rund 450.000 m2 Verkaufsfläche. Die Standorte<br />
sind vorwiegend am Stadtrand bzw. in den Außenbezirken angesiedelt.<br />
Mehr als 80 % aller Fachmarktzentrenflächen findet man<br />
im 21. und 22. <strong>Wien</strong>er Gemeindebezirk.<br />
19<br />
18<br />
28<br />
7<br />
LEGENDE<br />
Bestehende EKZ,<br />
Vermietbare Fläche in m²<br />
Einkaufszentren<br />
> 50.000 m²<br />
1 Ringstraßen-Gallerien<br />
2 Steffl<br />
20.001 – 50.000 m²<br />
3 Stadion Center<br />
< 20.000 m²<br />
4 La Stafa<br />
EKZ in Bau,<br />
5 Hanssonzentrum<br />
Vermietbare Fläche in m²<br />
6 Columbus Center<br />
7 HUMA Einkaufspark<br />
> 50.000 m²<br />
8 Zentrum Simmering<br />
20.001 – 50.000 m²<br />
9 Gasometer City<br />
10 Auhofcenter<br />
< 20.000 m²<br />
11 BZ Me<strong>is</strong>elmarkt<br />
12 Lugner City<br />
13 Interspar EKZ Ottakring<br />
14 Q19<br />
15 Millennium City<br />
16 Shopping Center Nord<br />
17 EZS Floridsdorfer Spitz<br />
18 Ekazent Großfeldzentrum<br />
19 Donau Zentrum<br />
20 Kaufpark Alt-Erlaa<br />
21 Riverside<br />
22 Gerngross City Center<br />
23 Trillerpark<br />
24 SCS<br />
25 EKZ Lutz – Floridsdorf<br />
26 Galleria<br />
27 Westbahnhof<br />
28 G3 Resort Gerasdorf<br />
29 <strong>Wien</strong> Mitte<br />
30 Hauptbahnhof<br />
Erstellt am: 15.03.2011 Quelle: IRG, ESRI<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011 | 13
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Beim Einzugsgebiet <strong>is</strong>t die Größe des Fachmarktes entscheidend.<br />
Je kleiner das Fachmarktzentrum, desto kleinräumiger <strong>is</strong>t das Einzugsgebiet.<br />
Aufgrund des geringen Mietniveaus siedeln sich in Fachmarktzentren<br />
vor allem Händler aus dem unteren b<strong>is</strong> mittleren Pre<strong>is</strong>segment an.<br />
Diese D<strong>is</strong>kontorientierung <strong>is</strong>t auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor für<br />
die Fachmarktzentren. Die am häufigsten anzutreffenden Betriebe<br />
in Fachmarktagglomerationen sind nach einer Untersuchung von<br />
„Standort+Markt“ Hofer, Kik, dm, Takko und Vögele Mode.<br />
Das große Marktanteilswachstum bei den D<strong>is</strong>kontern <strong>is</strong>t allerdings<br />
vorbei. Vor allem in der Lebensmittelbranche stellen sich auch Supermärkte<br />
dem Pre<strong>is</strong>kampf, wodurch die Strategie der Pre<strong>is</strong>führerschaft<br />
der D<strong>is</strong>konter bekämpft wird.<br />
Restriktiveres Handeln bei der Verteilung von Baugenehmigungen für<br />
Fachmarktzentren hat zu einem starken Rückgang bei Projekten geführt.<br />
Dennoch wird es für die bestehenden Fachmarktzentren erforderlich<br />
sein, Investitionsstaus zu verhindern und die Modern<strong>is</strong>ierungen<br />
voranzutreiben, um gegenüber Einkaufszentren konkurrenzfähig sein<br />
zu können.<br />
Das derzeit größte in Bau befindliche Fachmarktzentrum-Projekt entsteht<br />
am nordöstlichen Stadtrand <strong>Wien</strong>s in Gerasdorf. Dort kommen b<strong>is</strong><br />
2011 neben dem bereits erwähnten Einkaufszentrum von 58.000 m 2<br />
auch ein Fachmarktzentrum mit rund 12.000 m 2 Verkaufsfläche auf<br />
den Markt.<br />
Die Miete in den Fachmärkten beträgt 6 b<strong>is</strong> 13 EUR / m 2 Verkaufsfläche<br />
pro Monat.<br />
<strong>Wien</strong>s Top-Lagen sind heißbegehrt<br />
An einem Samstag sind auf <strong>Wien</strong>s Einkaufsstraßen rund 765.000<br />
Menschen (Passantenzählung der <strong>Wien</strong>er Wirtschaftskammer, Oktober<br />
2010) unterwegs. Begünstigt durch die Zentrumslage profitieren<br />
die Einkaufsstraßen nicht nur von heim<strong>is</strong>chen Kunden, sondern auch<br />
von den Städtetour<strong>is</strong>ten.<br />
Die Top-Einkaufsstraßen in <strong>Wien</strong> sind der Graben, die Kärntner Straße<br />
und der Kohlmarkt. Diese Straßen zählen zu den teuersten und exqu<strong>is</strong>itesten<br />
Teilen der <strong>Wien</strong>er Innenstadt und werden auch das „Goldene U“<br />
genannt. Viele internationale Ketten und namhafte Designer haben hier<br />
ihre Standorte bzw. ihre Flagship-Stores. Der Bekleidungsanteil in diesen<br />
Top-Lagen beträgt rund 50 %. Heuer wird der neue Flagship-Store<br />
von Peek & Cloppenburg auf dem 18.000 m2 großen Areal des ehemaligen<br />
Finanzmin<strong>is</strong>teriums auf der Kärntner Straße eröffnet. Auch die<br />
US-Jugendmarke Forever 21 wird ihren ersten Flagship-Store in der<br />
Kärntner Straße und seinen zweiten Store in der Mariahilfer Straße<br />
eröffnen. Für 2012 <strong>is</strong>t die Eröffnung des neuen Shoppingcenter Tuchlauben<br />
mit rund 10.000 m 2 Verkaufsflächen für Nobelmarken geplant.<br />
Die Nachfrage nach Verkaufsflächen im „Goldenen U“ <strong>is</strong>t sehr hoch.<br />
Viele internationale Ketten bevorzugen nur 1A-Lagen und sind auch<br />
bereit, höhere Pre<strong>is</strong>e zu zahlen. Allerdings <strong>is</strong>t das Angebot an modernen<br />
und größeren Flächen im „Goldenen U“ kaum vorhanden. Marken<br />
14 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />
wie Abercrombie & Fitch sowie T.K. Maxx wollen in Österreich Fuß<br />
fassen.<br />
Die größte Einkaufsstraße mit fast 180.000 m 2 Verkaufsfläche <strong>is</strong>t die<br />
<strong>Wien</strong>er Mariahilfer Straße. Auf der beliebten Einkaufsstraße findet<br />
man viele internationale Ketten, allerdings <strong>is</strong>t das Angebot nicht so<br />
luxuriös wie im „Goldenen U“. Durch die große Nachfrage und das<br />
limitierte Angebot an Verkaufsflächen werden in den sogenannten<br />
1A-Lagen durchschnittlich Nettomieten von 150 EUR / m 2 / Monat<br />
bezahlt. Für kleine Geschäftslokale im sogenannten „Goldenen U“<br />
(Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt) sind Spitzenmieten b<strong>is</strong> zu<br />
330 EUR / m 2 / Monat möglich.<br />
Allerdings treiben internationale Ketten die Mieten in die Höhe und erschweren<br />
ein Überleben der kleinen Händler. Dennoch sind die Mieten<br />
in <strong>Wien</strong> im internationalen Vergleich recht moderat. Viele der zu mietenden<br />
Objekte unterliegen dem Denkmalschutz, wodurch die Zusammenlegung<br />
der bestehenden Struktur auf große Flächen oft scheitert.<br />
Somit <strong>is</strong>t fast ausschließlich die Anmietung von kleineren Geschäftsflächen<br />
möglich. Trotzdem steigt der Filial<strong>is</strong>ierungsgrad durch internationale<br />
Ketten in den <strong>Wien</strong>er Einkaufsstraßen kontinuierlich an.<br />
Die große anhaltende Nachfrage nach Prestigelagen und das geringe<br />
Angebot könnten die Mietpre<strong>is</strong>e im Laufe des Jahres noch<br />
steigen lassen. In den Top-Einkaufsstraßen <strong>is</strong>t prakt<strong>is</strong>ch kein Leerstand<br />
vorhanden. Die Spitzenrendite liegt derzeit bei ca. 4,5 %.<br />
Durch die Standortkonzentrierung auf 1A-Lagen <strong>is</strong>t der Druck auf die<br />
Einkaufsstraßen in B- und C-Lagen (Meidlinger Hauptstraße, Favoritenstraße,<br />
Landstraßer Hauptstraße) gestiegen. Die Nachfrage nach<br />
Geschäftsflächen dort <strong>is</strong>t weiterhin gering und die Leerstände steigen.<br />
Durch das niedrige Mietniveau werden diese Einkaufsstraßen<br />
vor allem für D<strong>is</strong>konter interessant.<br />
Zusammenfassung<br />
� Der Zuwachs an Einkaufszentren wird sich b<strong>is</strong> auf das<br />
„G3 Gerasdorf“ auf die innerstädt<strong>is</strong>chen Bahnhofsflächen<br />
beschränken. Der <strong>Wien</strong>er Markt <strong>is</strong>t mit Einkaufszentren gut<br />
abgedeckt. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters vieler<br />
Einkaufszentren werden diese in den nächsten Jahren<br />
modern<strong>is</strong>iert und revital<strong>is</strong>iert. Dies <strong>is</strong>t wichtig, um dem<br />
immer stärker werdenden Verdrängungswettwerb standhalten<br />
zu können.<br />
� In den nächsten Jahren wird es auch bei den Fachmarkt -<br />
zentren eingeschränktes Flächenwachstum geben. Aufgrund<br />
des Pre<strong>is</strong>wettbewerbs haben D<strong>is</strong>konter nicht mehr so<br />
große Wachstumsraten wie in den vergangenen Jahren.<br />
� Einkaufsstraßen in sogenannten 1A-Lagen, wie z. B. Kärntnerstraße,<br />
Graben, Kohlmarkt und Mariahilfer Straße<br />
bleiben weiterhin erfolgreiche Geschäftsstraßen. Hingegen<br />
finden Einkaufsstraßen in B- und C-Lagen immer schwerer<br />
Mieter. Viele Geschäfte bleiben leer.
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Langsame Erholung des <strong>Wien</strong>er Büromarktes<br />
Der Büromarkt in <strong>Wien</strong> <strong>is</strong>t nach wie vor einer der stabilsten Büromärkte<br />
in Europa. Auch während der globalen Finanz- und Wirtschaftskr<strong>is</strong>e<br />
zeigte er sich vergleichswe<strong>is</strong>e solide und beständig,<br />
wobei es durchaus auch zu Rückgängen bei den Mieten und einem<br />
Anstieg der Renditen kam. Jedoch fielen diese Effekte weniger drast<strong>is</strong>ch<br />
aus als in vielen anderen europä<strong>is</strong>chen Groß- und Hauptstädten.<br />
Relativ starke Auswirkungen zeigte die Kr<strong>is</strong>e auf die Neubautätigkeit<br />
in <strong>Wien</strong>. So <strong>is</strong>t seit 2008 ein stetiger Rückgang bei der Neuproduktion<br />
von Büroflächen zu verzeichnen. Auch war die Neuvermietung<br />
in den letzten Jahren rückläufig.<br />
Bürofläche in m² pro Einwohner 2010<br />
Megacities < 3 Mio. EW < 1 Mio. EW<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Moskau<br />
Quelle: IRG<br />
Istanbul<br />
<strong>Wien</strong><br />
Prag<br />
Warschau<br />
Budapest<br />
Bukarest<br />
Sofia<br />
Kiev<br />
Belgrad<br />
Brat<strong>is</strong>lava<br />
Zagreb<br />
Tallinn<br />
Vilnius<br />
Astana<br />
Riga<br />
Trotz einer Stabil<strong>is</strong>ierung im vergangenen Jahr waren die Büromieten<br />
außerhalb der <strong>Wien</strong>er City noch weiter unter Druck. Die erwartete<br />
leichte Belebung der Nachfrage wird nicht ausreichen, diesen<br />
Trend umzudrehen.<br />
In <strong>Wien</strong> gibt es derzeit einen Bestand an hochwertigen Büroflächen<br />
von rd. 10,3 Millionen m2. Ein Vergleich der Bürofläche pro Einwohner<br />
verschiedener Hauptstädte im CEE-Raum mit <strong>Wien</strong> verdeutlicht<br />
die relativ hohe Büroflächendichte der österreich<strong>is</strong>chen Hauptstadt<br />
bzw. das Wachstumspotenzial in CEE.<br />
Im westeuropä<strong>is</strong>chen Vergleich zählt <strong>Wien</strong> nicht zu den absoluten<br />
Spitzenreitern. Hier we<strong>is</strong>en Städte wie Frankfurt (rd. 18 m 2/EW),<br />
München, Genf oder Zürich z.T. weit höhere Flächenwerte auf.<br />
Vermietungsle<strong>is</strong>tung und Neuflächenproduktion<br />
2010 nochmals gesunken<br />
Die Neuproduktion von Büroflächen in <strong>Wien</strong> ging im Jahr 2010 gegenüber<br />
den Vorjahren noch einmal zurück. Waren es lt. CBRE<br />
2008 noch ca. 250.000 m2 gewesen, so kamen 2009 nur mehr<br />
etwas unter 200.000 m 2 Büroflächen neu hinzu. Im vergangenen<br />
Jahr lag die Zahl der neu gebauten Büroflächen nochmals darunter<br />
und erreichte ca. 165.000 m 2. Für das Jahr 2011 wird eine nur<br />
leicht höhere Neuproduktion erwartet als im Vorjahr. Generell werden<br />
neue Projekte nur mehr bei einem hohen Grad an Vorvermietung real<strong>is</strong>iert.<br />
Dies könnte auf die Neuproduktion der kommenden Jahre<br />
einen dämpfenden Einfluss haben.<br />
Auch der Take-up von Büroflächen <strong>is</strong>t in den letzen Jahren deutlich<br />
zurückgegangen. Lag die Vermietungsle<strong>is</strong>tung lt. CBRE im Jahr 2008<br />
noch bei ca. 400.000 m 2, so sank sie im Jahr 2009 auf 265.000 m 2<br />
Neuproduktion und Vermietungsle<strong>is</strong>tung<br />
Büroflächen <strong>Wien</strong> 2001 – 2011e<br />
500.000<br />
450.000<br />
400.000<br />
350.000<br />
300.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
0<br />
Quelle: CBRE<br />
2001<br />
Vermietungsle<strong>is</strong>tung in m 2 Neuflächenproduktion in m 2<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
und erreichte mit 275.000 m 2 im Jahr 2010 einen unwesentlich<br />
höheren Wert. Die Neuvermietung könnte lt. CBRE im Jahr 2011<br />
leicht ansteigen, die Prognosen schwanken zw<strong>is</strong>chen 280.000 und<br />
300.000 m 2. Es bleibt abzuwarten, ob Firmen schon wieder bereit sind,<br />
größere Flächen neu anzumieten. Derzeit <strong>is</strong>t noch ein Großteil der Neuvermietungsle<strong>is</strong>tung<br />
auf Umzüge zurückzuführen, große und zusammenhängende<br />
Büroflächen werden dagegen eher selten angefragt.<br />
Rivergate: Das Top-Projekt im Jahr 2010<br />
Die größten 2010 in <strong>Wien</strong> fertiggestellten Bürogebäude waren das<br />
„Rivergate“ in <strong>Wien</strong>-Brigittenau mit über 45.000 m2, gefolgt von den<br />
beiden eigengenutzten Projekten „Siemens-City“ in <strong>Wien</strong>-Floridsdorf<br />
(34.500 m2) und dem Neubau der ÖVAG-Zentrale in <strong>Wien</strong>-Alsergrund<br />
(25.000 m2). Büroprojekte 2011<br />
Zu den wichtigsten Projekten, die 2011 fertiggestellt werden, gehört<br />
unter anderem das „Media Quarter St. Marx“ in <strong>Wien</strong>-Landstraße<br />
mit ca. 25.000 m2. Ebenfalls im 3. Bezirk fertiggestellt werden die<br />
„Company Buildings“ (CB 08 – 10) mit knapp 20.000 m2 in „Town<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011e<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011 | 15
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Town“. Weitere Fertigstellungen werden das „Green Worx“ in der<br />
Lassallestraße (rd. 19.000 m 2) sowie die „BahnhofCity <strong>Wien</strong> West“<br />
im 15. Bezirk mit ca. 15.000 m 2 Bürofläche sein.<br />
Flächenerwartung für 2011 (Auswahl)<br />
Büroprojekt Büronutzfläche in m2 Status<br />
Media Quarter St. Marx 25.000 in Bau<br />
TownTown Company Buildings CB 08 – 10 20.000 in Bau<br />
ÖBB-Infrastruktur Headquarter 20.000 in Bau<br />
Green Worx 19.000 in Bau<br />
BahnhofCity <strong>Wien</strong> West<br />
Quelle: IRG<br />
15.000 in Bau<br />
Spitzenmiete für<br />
<strong>Wien</strong>er Büros 2010 weitgehend stabil<br />
Die Spitzenmieten bei Büroflächen in <strong>Wien</strong> sind lt. CBRE b<strong>is</strong> Ende<br />
des vergangenen Jahres etwas angestiegen und lagen Ende Q4<br />
2010 bei ca. 23 EUR pro m2 / Monat, für einzelne Topobjekte auch<br />
darüber. Insgesamt <strong>is</strong>t nach den leichten Rückgängen der Spitzenmieten<br />
v.a. 2009 und der Stabil<strong>is</strong>ierung im vergangenen Jahr im<br />
Laufe des Jahres 2011 sogar wieder mit einer leichten Aufwärtsbewegung<br />
zu rechnen. Spitzenobjekte vor allem in der Innenstadt<br />
werden weiterhin nachgefragt, wobei der Bestand durch Umwidmung<br />
von Büroflächen in Wohnraum rückläufig <strong>is</strong>t. Ebenfalls sehr<br />
gefragt sind lt. EHL Flächen im mittleren Pre<strong>is</strong>segment, die zudem<br />
eine hohe Flächeneffizienz und geringe Betriebskosten aufwe<strong>is</strong>en.<br />
In durchschnittlichen Lagen setzt sich hingegen der Pre<strong>is</strong>rückgang<br />
fort. Dieser Trend wird auch 2011 nicht umgedreht werden können.<br />
Zukünftiges Highlight und<br />
neues Wahrzeichen <strong>Wien</strong>s: Der DC Tower 1<br />
Bei den für die Jahre 2012 und 2013 geplanten Bürofertigstellungen<br />
ragen neben dem Raiffe<strong>is</strong>enbürogebäude in der Oberen Donaustraße<br />
mit rd. 20.000 m2 Bürofläche und dem Komplex Bahnhof<br />
<strong>Wien</strong> Mitte mit über 60.000 m2 neuen Büroflächen besonders der<br />
„Erste Campus“ und der „DC Tower 1“ hervor.<br />
Noch vor der Fertigstellung aller Bahninfrastrukturgebäude wird auf<br />
dem Gelände des ehemaligen Südbahnhofes der sog. „Erste Campus“<br />
gebaut werden, das neue Headquarter der Erste Group. Der<br />
„Erste Campus“ mit ca. 132.000 m2 Bruttogeschossfläche wird ergänzt<br />
durch Serviceeinrichtungen und Freizeitmöglichkeiten. Eine<br />
zweite Bauphase mit weiteren 70.000 m 2 Büroflächen soll voraussichtlich<br />
2013 starten. Der „DC Tower 1“, der in der <strong>Wien</strong>er Donaucity<br />
errichtet und dessen Fertigstellung voraussichtlich Anfang 2013<br />
erfolgen wird, <strong>is</strong>t mit 220 Metern das höchste Gebäude Österreichs<br />
und wird ca. 44.000 m 2 Bürofläche umfassen. Er soll eine Leed<br />
Gold Zertifizierung erhalten. Ein zweiter Turm, der „DC Tower 2“ <strong>is</strong>t<br />
in Planung. Ein Baustart dieses Projektes wird nicht vor Fertigstellung<br />
des „DC Tower 1“ erfolgen.<br />
16 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />
Flächenerwartung für 2012/13 (Auswahl)<br />
Büroprojekt Büronutzfläche in m2 Status<br />
Erste Campus 132.000 in Bau<br />
Bahnhof <strong>Wien</strong> Mitte 61.700 in Bau<br />
DC Tower 1 44.000 in Bau<br />
Raiffe<strong>is</strong>en-Holding NÖ-<strong>Wien</strong> Bürogbäude 20.000 in Bau<br />
Star Office Inzersdorf<br />
Quelle: IRG<br />
8.800 in Bau<br />
Leerstandsrate im Bürobereich auch weiterhin<br />
weitgehend stabil<br />
Im europä<strong>is</strong>chen Vergleich we<strong>is</strong>t <strong>Wien</strong> nach wie vor eine der niedrigsten<br />
Leerstandsraten auf. Der Leerstand im Bürosektor liegt aktuell bei<br />
ca. 5 – 6 % und sollte durch weiter zurückgehende Neubautätigkeit<br />
relativ stabil bleiben. Ein deutlicher Rückgang der Leerstandsrate <strong>is</strong>t<br />
2011 nicht zu erwarten, da trotz niedrigem Neubauvolumen auch die<br />
erwarteten Neuvermietungen eher moderat ausfallen werden. Nach<br />
wie vor fällt ein Hauptteil der Neuvermietung auf Umzüge.<br />
Leerstand Büroflächen Europa Q4 2010<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Amsterdam<br />
Berlin<br />
Brüssel<br />
Budapest<br />
Bukarest<br />
Dublin<br />
Helsinki<br />
Istanbul<br />
Quellen: IRG, DTZ, King Sturge<br />
Kopenhagen<br />
London City<br />
Madrid<br />
Moskau<br />
Oslo<br />
Par<strong>is</strong><br />
Prag<br />
Leerstandsrate in %<br />
Stockholm<br />
Warschau<br />
<strong>Wien</strong><br />
Spitzenrenditen 2010 gesunken<br />
B<strong>is</strong> Jahresende 2010 sanken die Spitzenrenditen für Bürogebäude in<br />
<strong>Wien</strong> verglichen mit dem Vorjahr leicht und lagen (je nach Objekt) in<br />
einem Bereich von ca. 5,25 %. Die Spitzenrenditen könnten noch einmal<br />
etwas nachgeben, da Topobjekte nach wie vor sehr gefragt sind.<br />
Wir rechnen damit, dass Investoren in Zukunft wieder bereit sein werden,<br />
für eine höhere Rendite auch mehr R<strong>is</strong>iko in Kauf zu nehmen,<br />
und nach und nach wieder Objekte außerhalb des Core-Segments ins<br />
Auge fassen. Sanierungsbedürftige Büroobjekte, Büros außerhalb der<br />
nachgefragten Büroachsen in mittleren und schlechten Lagen sowie<br />
Bürogebäude mit schlechtem Vermietungsgrad sind und bleiben allerdings<br />
auch weiterhin unter Druck. Eine weitere Wertminderung kann<br />
bei derartigen Objekten nicht ausgeschlossen werden, während bei<br />
neugebauten Objekten und modernen Gebäuden in guten Lagen im<br />
Großen und Ganzen keine größeren Veränderungen erwartet werden.
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
<strong>Wien</strong>er Büroachsen<br />
Besonders beliebte <strong>Wien</strong>er Bürostandorte sind nach wie vor die Innenstadt<br />
und die inneren Bezirke. Ein Bürostandort im ersten Bezirk<br />
<strong>is</strong>t für viele Unternehmen als repräsentativer Firmensitz ein Muss.<br />
Hier sind Neubauten aufgrund des großen Bestands an h<strong>is</strong>tor<strong>is</strong>chen<br />
Gebäuden selten, zudem werden mittlerweile aufgrund der hohen<br />
Nachfrage ehemalige Büroflächen in klass<strong>is</strong>chen Altbauten wieder<br />
in Wohnungen rückgebaut, wodurch die Büroflächenknappheit der<br />
Inneren Stadt noch br<strong>is</strong>anter wird.<br />
Anschließend an den ersten Bezirk finden sich viele attraktive Bürostandorte<br />
auch im Gebiet der erweiterten Innenstadt von <strong>Wien</strong>, also<br />
im Gebiet innerhalb des Gürtels. Ein weiterer wichtiger Bürostandort<br />
in <strong>Wien</strong> <strong>is</strong>t die Büroachse Handelskai/<strong>Wien</strong>er Messe sowie das Gebiet<br />
um den ehemaligen Nord- bzw. Nordwestbahnhof. Gerade letzterer<br />
Standort zählt zu den größten innerstädt<strong>is</strong>chen Entwicklungszonen<br />
Mieten – Renditen – Leerstandsraten<br />
Büromarkt in <strong>Wien</strong> 2001 – 2011e<br />
25<br />
24<br />
23<br />
22<br />
21<br />
20<br />
19<br />
18<br />
2001<br />
Quelle: CBRE<br />
2002<br />
Spitzenmieten in €/m Leerstandsrate in %<br />
Bruttoanfangsrendite in %<br />
2/Monat<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011e<br />
7,5<br />
7,0<br />
6,5<br />
6,0<br />
5,5<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
<strong>Wien</strong>s, wo neben einer großen Anzahl an Wohnungen auch Bürosowie<br />
Handelsflächen und Dienstle<strong>is</strong>tungsbetriebe errichtet werden.<br />
U.a. wird dort b<strong>is</strong> 2016 auch das neue Headquarter der UniCredit<br />
<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> entstehen.<br />
Ebenfalls ein wichtiger Bürostandort <strong>Wien</strong>s <strong>is</strong>t das Areal Erdberg/St.<br />
Marx/Gasometer mit Büroneubauten wie der Marxbox, dem Marximum<br />
sowie dem etappenwe<strong>is</strong>e ausgebauten Projekt TownTown.<br />
Im Süden <strong>Wien</strong>s schließlich befindet sich die interessante Bürolage<br />
<strong>Wien</strong>erberg, hier wird bei bestehenden Objekten wie z.B. dem EURO<br />
PLAZA an einen weiteren Ausbau gedacht.<br />
Nicht vergessen darf man die Vienna DC Donaucity, einen von Bürotürmen<br />
dominierten Standort, der gerade mit der Errichtung von<br />
<strong>Wien</strong>s höchstem Büroturm, dem DC Tower 1, wieder von sich reden<br />
macht.<br />
Grüne Zukunft des Büromarktes?<br />
Wie erwähnt waren die durch die Kr<strong>is</strong>e hervorgerufenen Effekte auf<br />
den <strong>Wien</strong>er Büromarkt vergleichswe<strong>is</strong>e moderat. Allerdings tut sich<br />
der Büromarkt im Augenblick noch etwas schwer, wieder richtig in<br />
Schwung zu kommen. Zudem kann man beobachten, dass gerade<br />
ältere Bürotürme mit teils hohen Leerstandsraten zu kämpfen<br />
haben und klimatechn<strong>is</strong>ch und damit auch von den Betriebskosten<br />
her mit dem mittlerweile immer häufiger anzutreffenden Green<br />
Building-Standard nicht mehr mithalten können. Alte Büros in suboptimalen<br />
Lagen, die bereits jetzt nur mehr schwierig zu vermieten<br />
sind, werden in diesem Anpassungsprozess möglicherwe<strong>is</strong>e ganz<br />
auf der Strecke bleiben.<br />
Auch in <strong>Wien</strong> werden die Themen Green Building, Energieeffizienz<br />
und Nachhaltigkeit immer wichtiger. In Zukunft wird der Vermietungserfolg<br />
von Bürogebäuden noch wesentlich stärker von „grünen“<br />
Faktoren abhängig sein.<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011 | 17
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
Zusammenfassung<br />
� Österreichs Wirtschaft erholte sich im vergangenen Jahr<br />
kräftiger als ursprünglich erwartet. Aktuelle Wirtschaftsindikatoren<br />
wie der <strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong> EinkaufsManagerIndex<br />
we<strong>is</strong>en auf ein Anhalten der derzeit günstigen Exportund<br />
Industriekonjunktur hin. Damit <strong>is</strong>t in Österreich 2011<br />
mit prognostizierten 2,3 % sogar ein etwas höheres Wirtschaftswachstum<br />
als 2010 in Reichweite. Die <strong>Wien</strong>er Wirtschaft<br />
wird aufgrund der starken Dienstle<strong>is</strong>tungsorientierung<br />
etwas weniger kräftig wachsen.<br />
� Durch die steigenden Rohstoffpre<strong>is</strong>e, Unsicherheiten im<br />
Zusammenhang mit der Verschuldungskr<strong>is</strong>e in einigen<br />
Ländern der Eurozone oder die Folgen des Erdebebens in<br />
Japan sind die R<strong>is</strong>iken für die Weltkonjunktur gestiegen.<br />
Noch zeichnet sich keine Gefahr für den Aufschwung in<br />
Österreich ab.<br />
� Die wirtschaftliche Erholung stützt den <strong>Immobilienmarkt</strong>.<br />
2010 wurde ein Zuwachs der Investitionen in kommerzielle<br />
Immobilien um gut 20 % auf 1,6 Mrd. EUR verzeichnet.<br />
Der österreich<strong>is</strong>che Markt <strong>is</strong>t ob seiner Kleinheit für<br />
internationale Investoren relativ weniger interessant. Das<br />
hat jedoch durchaus Vorteile: Höhenflüge des Marktes<br />
werden nur in geringerem Umfang mitgemacht, während<br />
Abschwungphasen auch moderater ausfallen.<br />
� Die Stadt <strong>Wien</strong> hat steigenden Wohnungsbedarf. Gemeinnützige<br />
Bauvereinigungen dominieren und stabil<strong>is</strong>ieren<br />
den Markt. Stark verzerrende Nachfrageüberhänge konn-<br />
18 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />
ten dadurch über einen längeren Zeitpunkt vermieden werden.<br />
Allerdings <strong>is</strong>t der Markt in den letzten Jahren etwas<br />
aus der Balance geraten. Die Pre<strong>is</strong>e sind in den letzten<br />
fünf Jahren in <strong>Wien</strong> fast doppelt so rasch wie im Rest<br />
Österreichs gestiegen. Eine neue Wohnbauoffensive der<br />
Stadt <strong>Wien</strong> soll hier gegensteuern.<br />
� Eine Spezialität des <strong>Wien</strong>er Marktes <strong>is</strong>t der Zinshausmarkt.<br />
In der Kr<strong>is</strong>e <strong>is</strong>t die Nachfrage nach sicheren Werten<br />
und damit auch nach Zinshäusern weiter gestiegen.<br />
Die Spitzenrenditen sind bei sehr knappem Angebot von<br />
attraktivem Material teilwe<strong>is</strong>e auf unter 2 % gefallen.<br />
� <strong>Wien</strong> <strong>is</strong>t eine hochentwickelte Einkaufsstadt. Der Zuwachs<br />
an Einkaufszentren wird sich b<strong>is</strong> auf das „G3 Gerasdorf“,<br />
auf die innerstädt<strong>is</strong>chen Bahnhofsflächen beschränken. Eine<br />
Reihe von Einkaufszentren wird aufgrund des fortgeschrittenen<br />
Alters in den nächsten Jahren modern<strong>is</strong>iert und revital<strong>is</strong>iert<br />
werden. Der Wettbewerb wird sich weiter verschärfen:<br />
Toplagen profitieren, B + C Lagen verlieren.<br />
� Der Büromarkt <strong>Wien</strong> gehört zu den stabilsten in Europa.<br />
Im Lauf des vergangenen Jahres haben sich die Spitzenmieten<br />
stabil<strong>is</strong>iert, die Spitzenrenditen sind wieder leicht<br />
zurückgekommen. Durch die Kr<strong>is</strong>e hat sich die Neubautätigkeit<br />
abgeschwächt. Dies stützt die Leerstandsrate, die<br />
mit 5 –6 % eine der niedrigsten in Europa <strong>is</strong>t. Die Themen<br />
Green Building, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />
werden auch in <strong>Wien</strong> immer wichtiger.
Ansprechpartner:<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Country Facts<br />
<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Consulting and Investment<br />
Karin Schmidt-Mitscher<br />
Tel.: + 43 (0)50505-54941<br />
karin.schmidt-mitscher@unicreditgroup.at<br />
Franz Unger<br />
Tel.: + 43 (0)50505-56381<br />
franz.unger@unicreditgroup.at<br />
Subsid<strong>is</strong>ed and SME <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Karl Ecker<br />
Tel.: + 43 (0)50505-52348<br />
karl.ecker@unicreditgroup.at<br />
Günther Neuwirth<br />
Tel.: + 43 (0)50505-53263<br />
guenther.neuwirth@unicreditgroup.at<br />
Die Autoren dieser Ausgabe:<br />
<strong>Bank</strong> <strong>Austria</strong><br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Research<br />
Karla Schestauber<br />
Tel.: + 43 (0)50505-54784<br />
karla.schestauber@unicreditgroup.at<br />
Economics & Market Analys<strong>is</strong><br />
Walter Pudschedl<br />
Tel.: + 43 (0)50505-41957<br />
walter.pudschedl@unicreditgroup.at<br />
Günter Wolf<br />
Tel.: + 43 (0)50505-41954<br />
guenter.wolf@unicreditgroup.at<br />
Commercial <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />
Günter Hofbauer<br />
Tel.: + 43 (0)50505-57488<br />
guenter.hofbauer@unicreditgroup.at<br />
Werner Zimmel<br />
Tel.: + 43 (0)50505-62600<br />
werner.zimmel@unicreditgroup.at<br />
Immobilien Rating GmbH (IRG)<br />
Market Research<br />
Dor<strong>is</strong> Tomschizek<br />
Tel.: + 43 (0)50601-51871<br />
dor<strong>is</strong>.tomschizek@immobilienrating.at<br />
Alexander Stögbauer<br />
Tel.: + 43 (0)50601-51904<br />
alexander.stoegbauer@immobilienrating.at<br />
Helmut Schneider<br />
Tel.: + 43 (0)50601-51863<br />
helmut.schneider@immobilienrating.at<br />
UniCredit<br />
Alexander Hodosi<br />
Tel.: + 43 (0)50505-82359<br />
alexander.hodosi@unicreditgroup.eu<br />
<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011 | 19