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Projektmanagement

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WISSEN<br />

Abb. 3: Risiko systemstruktur<br />

PROJEKTMANAGEMENT 2/2001<br />

Alle drei Gründer formulierten schon jetzt gemeinsam<br />

die Teilziele der Startphase (Phase 2). Man wollte nicht<br />

blauäugig die Dinge auf sich zukommen lassen:<br />

❏ Garantieauslastung: Die Mitarbeiter müssen auf Dauer<br />

beschäftigt werden können;<br />

❏ Annahme aller realisierbar erscheinenden Aufträge:<br />

Wir wollen mittels der Aufträge wachsen. Kapazität<br />

darf keine Restriktion darstellen;<br />

❏ Anwendung der neuesten etablierten Technologien:<br />

Die Mitarbeiter agieren immer an der Spitze der technologischen<br />

Entwicklung;<br />

❏ Qualitätssicherung und -management als Funktion:<br />

Wir wollen von Anfang an ein gelebtes Qualitätsbewusstsein;<br />

❏ Beschränkung auf den deutschen Markt.<br />

Durch das für mecca neue medien gewählte Geschäftsfeld<br />

der Projektdienstleistung bildet jeder Kundenauftrag<br />

für sich ein eigenes Projekt. Es ergab sich demnach<br />

die Situation, dass die Existenzgründung zwar als Projekt<br />

behandelt wurde, aber innerhalb dessen wiederum<br />

einzelne Projekte akquiriert und durchgeführt wurden.<br />

Die Methodik des <strong>Projektmanagement</strong>s half mecca neue<br />

medien sich zu formieren, andererseits wollte das Unternehmen<br />

<strong>Projektmanagement</strong> als Geschäftsfeld nutzen.<br />

2. Organisation<br />

Die bevorstehenden Aufgaben galt es nun auf die Beteiligten<br />

zu verteilen.<br />

Während der Phase 1 (Firmengründung) wurden sehr<br />

viele Aktivitäten gemeinsam durchgeführt, so dass<br />

noch nicht von einer systematischen Aufgabenverteilung<br />

gesprochen werden konnte. Lediglich Teilaufgaben<br />

wie Raumbeschaffung oder Entwicklung einer Marketingstrategie<br />

lagen schwerpunktmäßig in einer Hand; in<br />

welcher, wurde situativ entschieden.<br />

Für die Phase 2 (Existenzgründung) wurde folgende organisatorische<br />

Aufteilung vorgenommen:<br />

❏ Person A: Personal und Organisation<br />

Einkauf und<br />

Unterauftragnehmer-Steuerung<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Vertrieb (Internet/Terminalprojekte)<br />

❏ Person B: Finanz- und Rechnungswesen<br />

Marketing<br />

Hardware<br />

Vertrieb (Multimedia/<br />

Computer Based Training)<br />

❏ Person C: Produktion<br />

Projektplanung und -controlling<br />

Die Leitung der einzelnen Kundenprojekte lag beim Akquisiteur.<br />

Für den Kunden gab es nur einen Ansprechpartner:<br />

vom Angebot bis zum Projektabschluss.<br />

Während der Phase 1 war kein zusätzliches Personal<br />

geplant. Man wollte und konnte Unterkapazitäten mit<br />

studentischen Hilfskräften abfangen. Ab Phase 2 wurde<br />

die Möglichkeit des Personalaufbaus eingeräumt. Dies<br />

wurde jedoch bedarfsorientiert und auftragsabhängig<br />

entschieden.<br />

3. Risikoanalyse<br />

Die Begeisterung und die Euphorie, die bei den Gründern<br />

herrschte, konnte sie nicht dazu verführen, alles<br />

nur im Sonnenschein zu sehen. Ihnen war bewusst, dass<br />

ein steiniger Weg vor ihnen lag, den sie durch eine Risikoanalyse<br />

entschärfen wollten. In einem Brainstorming<br />

wurden Horrorszenarien kreiert, um die Einflussfaktoren<br />

auf das Existenzgründungsprojekt<br />

definieren zu können. In der<br />

Risikosystemstruktur (Abb. 3) wurden<br />

die Erkenntnisse festgehalten.<br />

Innerhalb ihres Teams sahen die<br />

Gründer keine fachlich-sachlichen<br />

Risiken oder Schnittstellenprobleme.<br />

Dafür war ihnen bewusst, dass<br />

der menschliche Aspekt wegen ihrer<br />

unterschiedlichen Charaktere und<br />

Mentalitäten ein Risiko darstellte.<br />

Genauso wie sich ein Unwetter nicht<br />

erst mit Blitz und Donner ankündigt,<br />

sondern durch atmosphärische<br />

Spannungen, so signalisieren<br />

Spannungen im Team Diskrepanzen.<br />

Man achtete ganz bewusst auf<br />

solche Anzeichen.<br />

Während der 2. Phase sollte den<br />

vorhandenen und neuen Mitarbeitern<br />

besondere Aufmerksamkeit zukommen,<br />

damit deren Identifikation mit und Integration<br />

in die Unternehmenskultur gewährleistet werden<br />

konnten.<br />

Man erkannte eine Reihe von Faktoren, die imstande<br />

waren, das Existenzgründungsprojekt von außen zu beeinflussen.<br />

Diese stellten zwar noch keine Probleme dar,<br />

konnten sich aber jederzeit zu solchen entwickeln.<br />

Während der Phase 1 wurden folgende Risiken erkannt:<br />

❏ Finanzierungslücken<br />

❏ Infrastruktur<br />

❏ Kunden(des)interesse<br />

❏ Marktentwicklung<br />

❏ Eintragungszeitpunkt ins Handelsregister<br />

Für Phase 2 galt in Bezug auf Risiken folgende Aufstellung:<br />

❏ technologische Entwicklung<br />

❏ Know-how-„Klau“<br />

❏ persönliche Lebenssituation

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