Sauna & Bäderpraxis 1/2008 - Trotz Krankheit in die Sauna
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Das Gesundheitsbewusstse<strong>in</strong> wächst!<br />
Profitiert <strong>die</strong> <strong>Sauna</strong> vom Trend?<br />
Das Geschäft mit Körper, Geist und Seele boomt – trotz<br />
stetiger Klagen über <strong>die</strong> angespannte wirtschaftliche<br />
Situation vieler privater Haushalte. Die Menschen s<strong>in</strong>d<br />
zunehmend bereit, privat <strong>in</strong> ihre Gesundheit zu <strong>in</strong>vestieren.<br />
Laut e<strong>in</strong>er aktuellen Stu<strong>die</strong> von Roland Berger Strategy<br />
Consultants gibt jeder Erwachsene mittlerweile 900 Euro<br />
per anno für Vorsorgeuntersuchungen, alternative Medi-<br />
z<strong>in</strong>, Wellness, Sport und gesunde Ernährung aus. Damit<br />
s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> privaten Gesundheitsausgaben, <strong>die</strong> zusätzlich<br />
zur Krankenversicherung gezahlt werden, seit 2000 um<br />
sechs Prozent jährlich gestiegen. Der so genannte Zweite<br />
Gesundheitsmarkt, er umfasst alle privat f<strong>in</strong>anzierten Ge-<br />
sundheits<strong>die</strong>nstleistungen und Produkte vom probiotischen<br />
Joghurt über Hot-Stone-Massagen bis zur selbst gezahlten<br />
Akupunkturbehandlung, hat heute bereits e<strong>in</strong> Jahresvo-<br />
lumen von 60 Milliarden Euro erreicht; 2003 waren es<br />
erst 49 Milliarden. Und <strong>die</strong> Tendenz ist weiter steigend. So<br />
wurde für 2007 e<strong>in</strong>e zusätzliche Ausgabenbereitschaft von<br />
16 Milliarden Euro ermittelt, der allerd<strong>in</strong>gs nach Ansicht<br />
der Marktforscher ke<strong>in</strong> ausreichendes Angebot gegenüber<br />
stand. „Fast alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig vom<br />
E<strong>in</strong>kommen, möchten zunehmend etwas für ihre Gesund-<br />
heit tun und nutzen gesundheitsfördernde Produkte und<br />
Dienstleistungen“, fasst Dr. Joachim Kartte, Leiter des<br />
Kompetenzzentrums Pharma & Healthcare des weltweit<br />
tätigen Beratungsunternehmens Roland Berger <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong><br />
zusammen. Er stellt aber auch klar: „Unternehmer, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Chancen des Zweiten Gesundheitsmarktes nutzen wollen,<br />
sollten wissen, wen sie wie ansprechen können.“ Die An-<br />
bieter von Gesundheitsprodukten und – <strong>die</strong>nstleistungen<br />
müssten dazu <strong>die</strong> Bedürfnisse ihrer Kunden erkennen.<br />
Dafür bietet der Deutsche <strong>Sauna</strong>-Bund e<strong>in</strong>e ausgezeich-<br />
nete analytische Basis mit se<strong>in</strong>er Befragung von 23.000<br />
<strong>Sauna</strong>gästen. Und es passt <strong>in</strong>s Bild, wenn 74 Prozent der<br />
Befragten wegen der Erkältungsvorbeugung saunabaden.<br />
Berger ermittelte, dass <strong>die</strong> privaten Ausgaben für<br />
<strong>Sauna</strong> & <strong>Bäderpraxis</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Editorial<br />
Prävention <strong>in</strong> den vergangenen 10 Jahren pro Jahr um 10<br />
Prozent gestiegen s<strong>in</strong>d. Die <strong>Sauna</strong> muss sich, will sie vom<br />
Zweiten Gesundheitsmarkt profitieren, wieder mehr als<br />
Gesundheitssauna def<strong>in</strong>ieren. E<strong>in</strong> großer Teil der heutigen<br />
<strong>Sauna</strong>gäste steht <strong>die</strong>ser Ausrichtung positiv gegenüber,<br />
wenn 78 Prozent von ihnen nach eigener Aussage fast frei<br />
von Infekten bleiben und 59 Prozent bei Asthma bron-<br />
chiale, 78 Prozent bei rheumatischen Beschwerden, 91<br />
Prozent bei Nervosität, 68 Prozent bei Kreislaufstörungen<br />
und 48 Prozent bei Migräne durch das <strong>Sauna</strong>baden<br />
Verbesserungen verspüren. Aus Sicht des e<strong>in</strong>zelnen Gastes<br />
ist es also vernünftig, regelmäßig <strong>die</strong> wissenschaftlich be-<br />
legten gesundheitlichen Vorteile der <strong>Sauna</strong> zu nutzen und<br />
somit präventiv und kostengünstig <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Gesundheit<br />
zu <strong>in</strong>vestieren. Der teuer gewordene Gang zum Arzt oder<br />
zur Apotheke wird seltener, der Geldbeutel wird geschont<br />
– privat und volkswirtschaftlich.<br />
Wenn <strong>die</strong> öffentlichen <strong>Sauna</strong>bäder <strong>die</strong> Entwicklung des<br />
Zweiten Gesundheitsmarktes gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend nutzen wol-<br />
len, müssen aber auch sie <strong>in</strong>vestieren: <strong>in</strong> Transparenz und<br />
Beratung. Es ist ohne Frage erfreulich, wenn <strong>die</strong> <strong>Sauna</strong>be-<br />
sucherbefragung ergibt, dass 88 Prozent der Befragten<br />
<strong>die</strong> Freundlichkeit des Personals loben. Die Teilhabe am<br />
Zweiten Gesundheitsmarkt erfordert aber Kompetenz und<br />
da reicht es nicht aus, dass nur 75 Prozent der <strong>Sauna</strong>gän-<br />
ger <strong>die</strong> Fachkundigkeit des Personals mit „gut“ bewerten.<br />
Kundenbedürfnisse und Kaufentscheidungen unterliegen<br />
bei e<strong>in</strong>em so sensiblen Thema wie Gesundheit anderen<br />
Gesetzen als bei Konsumprodukten. Die Transparenz der<br />
Leistungsqualität hat hohe Priorität. Dafür bietet der<br />
Deutsche <strong>Sauna</strong>-Bund se<strong>in</strong> neues Qualitätszeichen für<br />
<strong>Sauna</strong>betriebe. Es soll den <strong>Sauna</strong>kunden Sicherheit bei<br />
ihrer Kaufentscheidung für gesunden „Lifestyle“ geben.<br />
Bis zum nächsten Mal<br />
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