Hei ihr Nuoriso-Info-Leser! Diesmal gibt es ein paar ... - Rengas

Eindrücke aus Finnland – Eine wahre Geschichte ;-)
Mein Name ist Max, ich bin 23 Jahre alt, und bin der 1.
Vorsitzender des Jugendrats. Doch bevor ich zu dieser Ehre
kam, habe ich in Finnland gewohnt. Ich dachte mir, als
typisch aussehender Finne mit dunklen Haaren, braunen
Augen und schwarzen Augenbrauen müsste man mal in
Finnland gewohnt haben. Besser gesagt in Helsinki.
Manche werden jetzt sagen: „Helsinki Das ist doch gar
nicht Finnland! Finnland fängt doch erst ab Kehä 3 an, wo
sich Bär und Elch Guten Tag sagen und die Finnen den
ganzen Sommer über in ihrem Mökki sitzen!“ – Stimmt auch!
Helsinki ist nicht das typische Finnland. Es hat mir trotzdem
sehr gut dort gefallen und die Stadt ist zu meinem Zuhause
geworden. Aber zum Anfang der Geschichte:
Ich wurde als erster Sohn meines Vaters im Jahre 1987 in
Kiel geboren…Nein Scherz! Also, bevor ich im Sommer
2004 nach Finnland ging, habe ich in der Nähe von Kiel
gewohnt. Da kam ich auf die Idee ein Austauschjahr in
Finnland zumachen, und da mein Opa in Helsinki wohnte,
hatte ich sogar eine Wohnmöglichkeit. Ich schrieb also eine
Mail an die Kulosaaren Yhteiskoulu in Helsinki und fragte,
ob ich nicht für ein Jahr dort zur Schule gehen könnte.
Die Antwort kam schnell: „Aber natürlich. Du müsstest nur
am 3. August vorbeikommen und deine Kurse wählen.“ Das
fand ich natürlich super, da ich, wie es in Deutschland üblich
gewesen wäre, komplizierte Bürokratie erwartet hatte. So
ging es auch in den folgenden Monaten weiter und schon
bald entschied ich mit einem Kumpel, der auch
Austauschschüler aus Deutschland war, bis zum Abi in
Finnland zu bleiben.
In dieser Zeit habe ich die Finnen etwas kennen lernen
dürfen und habe versucht mich anzupassen.
Es wird immer gesagt: „Wie kann man das aushalten, diese
ewige Dunkelheit im Winter! Da wird man ja depressiv!“ Ich
habe das immer für ein Gerücht gehalten. Doch schon im
ersten Winter änderte sich meine Meinung, oder besser
gesagt im Frühling, als ich merkte, wie ich von allein zu
lächeln begann, als die Sonne sich wieder zeigte und ich,
wie viele andere, bei 10 Grad schon im T-Shirt rumlief und
mich natürlich heftigst erkältete.
In Sachen Musikgeschmack habe ich mich zum Schock
meiner Eltern auch angepasst/ anpassen müssen und
mittlerweile gehe ich, wie jeder anständige Finne,
mindestens einmal im Jahr auf ein Metalfestival, um die
Haare und den Kopf ordentlich durchzuschütteln. Die
Festivalkultur in Finnland ist sowieso eine Sache für sich.
Bei langen Wintern und kurzen Sommern muss man halt
richtig die Sau raus lassen, so lange es warm ist, und das
machen die Finnen auch. Im Sommer gibt es über 100
Festivals überall in Finnland.
Seitdem ich in Finnland gewohnt habe, weiß ich auch, was
es bedeutet, wenn die Leijonat (die
Eishockeynationalmannschaft) im Finale der olympischen
Winterspiele gegen Schweden verliert oder bei der
Qualifikation ums große bzw. kleine Finale nach 10 Minuten
6:0 gegen die USA zurückliegt (es ist grausam
anzugucken!!!).