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Quarks & Co - Aliens gesucht – Quarks & Co - Besser sehen

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Harte Linse, trüber Blick <strong>–</strong> Zeichen des Alters<br />

Ortho-K-Linsen verformen die Hornhaut des Auges<br />

Kreislauf des Sehens Scharf Sehen...<br />

Jahren leidet die Sehfähigkeit so darunter, dass es<br />

auffällt. Beim Betrachten von nahen Gegenständen<br />

oder beim Lesen kann die Linse nicht mehr in<br />

die kugelige Form wechseln und für den Nahbereich<br />

scharf stellen. In diesem Fall spricht man<br />

von Altersweitsichtigkeit <strong>–</strong> erkennbar dann, wenn<br />

Menschen anfangen, Bücher, Zeitungen oder kleine<br />

Gegenstände am ausgestreckten Arm von sich<br />

weg zu halten. Und irgendwann sind die Arme zu<br />

kurz: Es hilft nur noch eine Lesebrille.<br />

Bei den meisten Menschen über 65 Jahren entwickelt<br />

sich noch eine Trübung der Augenlinse <strong>–</strong> der<br />

graue Star, auch Katarakt genannt. Dazu kommt<br />

es, weil die Linse mit zunehmendem Alter<br />

schlechter mit Nährstoffen versorgt wird. Normalerweise<br />

befinden sich in der Augenlinse gelöste<br />

Substanzen, unter anderem Eiweiße. Mit zunehmendem<br />

Alter klumpen die Eiweiße zusammen<br />

und trüben die Linse ein. Das Bild, das dann auf<br />

der Netzhaut entsteht, verliert immer mehr an<br />

Schärfe. Man blickt wie durch einen Nebel oder<br />

10<br />

eine Milchglasscheibe. Durch die trüben Partikel<br />

wird das Licht nun auch diffus gebrochen. Es kann<br />

zur Blendung kommen. Manchmal werden Doppelbilder<br />

ge<strong>sehen</strong>. Zum Glück lässt sich der graue<br />

Star mittlerweile problemlos behandeln, und<br />

zwar, indem eine künstliche Linse ins Auge eingesetzt<br />

wird. In Deutschland werden pro Jahr etwa<br />

600.000 Menschen auf diese Weise vom grauen<br />

Star befreit.<br />

Scharf Sehen über Nacht<br />

Jeden Abend nach dem Zähneputzen noch schnell<br />

die Linse einsetzen <strong>–</strong> ginge es nach dem Willen der<br />

Hersteller, würde diese Prozedur für alle Brillenträger<br />

zur täglichen Routine. Denn mit neuartigen<br />

Kontaktlinsen, die über Nacht kurzsichtige Augen<br />

für einen Tag lang korrigieren, könnten herkömmliche<br />

Sehhilfen ganz überflüssig werden. Die<br />

neuen Linsen für die Nacht, sogenannte Orthokeratologie-Linsen,<br />

kurz Ortho-K-Linsen, funktionieren<br />

im Prinzip wie eine Zahnspange <strong>–</strong> mit dem<br />

Unterschied, dass hier nicht die Zähne modelliert<br />

werden, sondern die Hornhaut des Auges. Wenn<br />

die Linsen abends vor dem Schlafengehen eingesetzt<br />

werden, verformen sie die Hornhaut in der<br />

Nacht wie eine Knetmasse.<br />

Der richtige Winkel<br />

Die Hornhaut ist neben der Augenlinse hauptsächlich<br />

dafür verantwortlich, dass das einfallende Licht<br />

im richtigen Winkel gebrochen wird, damit man<br />

scharf sieht. In der Mitte ist die Hornhaut nur etwa<br />

einen halben Millimeter dick. Die neue Speziallinse<br />

entwickelt Druck- und Saugkräfte, die die Hornhaut<br />

je nach Dioptrienstärke, die korrigiert werden soll,<br />

um einige Tausendstel Millimeter flacher drückt:<br />

dadurch verändert sich der Brechungswinkel mit<br />

dem das einfallende Licht an der Hornhaut gebrochen<br />

wird. Denn bei kurzsichtigen Augen liegt der<br />

Brennpunkt, also der Ort, an dem das scharfe Bild<br />

entsteht, vor der Netzhaut <strong>–</strong> im Augeninnern. Das<br />

soll die Ortho-K-Linse ändern: am Morgen, wenn<br />

sie herausgenommen wird, ist die Hornhaut für<br />

einen Tag abgeflacht. Und bricht das Licht genau in<br />

dem Winkel, der den Brennpunkt und somit das<br />

scharfe Bild nach hinten verschiebt und wieder auf<br />

die Netzhaut projiziert <strong>–</strong> ohne weitere Sehhilfe.<br />

Nebenwirkung: Sicht mit Heiligenschein<br />

Für diese Feinarbeit muss die Ortho-K-Linse genau<br />

auf das Auge abgestimmt sein. Jedes Exemplar ist<br />

daher ein Unikat, das erst nach der Vermessung<br />

der Hornhaut individuell angefertigt wird. Die<br />

Wirkung tritt allerdings nicht sofort ein, es dauert<br />

einige Tage, bis sich die Augenhornhaut an den<br />

Druck der Linse anpasst. Auch das hängt wieder<br />

von der Dioptrienzahl ab. Schnell geht es bei nur<br />

leicht kurzsichtigen Augen. Bei einer höheren<br />

Dioptrienzahl dauert es etwas länger. In der Regel<br />

erreichen die Nachtlinsenträger aber am dritten<br />

Tag die normale Sehschärfe. Allerdings mit<br />

Einschränkungen: Abends, wenn es dunkel ist und<br />

sich die Pupillen weiten, dringt manchmal auch<br />

Licht durch die nicht korrigierten Bereiche der<br />

Hornhaut. Dann kann es schon mal zu Zerrbildern<br />

und Einstrahlungen kommen, wenn man Lichtquellen,<br />

wie Ampeln oder Leuchtschrift betrachtet.<br />

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