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2. Das Konzept der erlernten Hilflosigkeit - Pflegebildung-mobil

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Monate zu früher 56 Monaten).“ 23<br />

Auch in diesem Zusammenhang kann keine eindeutige Aussage getroffen werden, da<br />

hier <strong>der</strong> jeweilige Gesundheitszustand <strong>der</strong> Bewohner zum Zeitpunkt des Einzuges in<br />

das Pflegeheim unberücksichtigt bleibt. Anzumerken ist, dass ein Großteil <strong>der</strong><br />

Bewohner innerhalb stationärer Versorgung pflegerische Leistungen <strong>der</strong> Pflegestufe<br />

zwei in Anspruch nimmt 24 und somit zu vermuten ist, dass sich die alten Menschen<br />

bereits in einem fortgeschrittenen Stadium von Erkrankungen mit entsprechenden<br />

Einschränkungen befinden. Diese Aussage wird auch durch einen 1984 in den USA<br />

durchgeführten Mikrozensus bestätigt. Im Vergleich gleichaltriger Betagter starben die<br />

gesün<strong>der</strong>en seltener in den jeweiligen Beobachtungszeiträumen. Ein Ergebnis, das nicht<br />

überrascht. Allerdings wurde in dieser Studie auch festgestellt, dass die<br />

Sterbehäufigkeit alter Menschen mit grundsätzlich gleichen statistisch erfassten<br />

Merkmalen (z.B. Krankheitsbil<strong>der</strong>n) im Pflegeheim 96% höher lag, als bei den nicht in<br />

ein Heim überwiesenen. 25 Eine direkte Beziehung zwischen dem Einzug in die<br />

Institution und dem Tod lässt sich somit nicht belegen, ist aber in Anbetracht genannter<br />

Zahlen auch nicht als zusammenhangslos zu sehen.<br />

Seligmanns Annahmen zum Kontrollverlust im Alter bleiben also anfechtbar, sind aber<br />

auch im Kontext seiner Aussagen zur individuellen Erfahrung von Unkontrollierbarkeit<br />

zu sehen. Er geht davon aus, dass vorhergehende Erlebnisse, die kontrollierbar waren,<br />

die Erwartung erzeugen, auch an<strong>der</strong>e Ereignisse als kontrollierbar zu sehen. Hier würde<br />

also ein Erklärungsansatz zur unterschiedlichen Ausprägung von z.B. depressiven<br />

Symptomen bei alten Menschen im Pflegeheim liegen. Diese Vermutung soll im<br />

nächsten Kapitel weiter analysiert werden.<br />

4. Behandlung und Prävention erlernter <strong>Hilflosigkeit</strong><br />

4.1 Theoretische Überlegungen im <strong>Konzept</strong> erlernter <strong>Hilflosigkeit</strong><br />

Die Behandlung einmal erlernter <strong>Hilflosigkeit</strong>, wie erwähnt hatte eine Gruppe von<br />

Hunden, keine Möglichkeit den Elektroschocks zu umgehen und zeigte<br />

dementsprechend eine mangelnde Reaktionsbereitschaft, gestaltete sich in den<br />

tierexperimentellen Untersuchungen Seligmanns schwierig und zeitaufwendig.<br />

23 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2007), S. 10.<br />

24 Vgl. Statistisches Bundesamt (2003), S.9.<br />

25 Vgl. Gebert und Kneubühler (2001), S. 89-91.<br />

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