Wahl zum Pfarrgemeinderat - Pfarrei St. Anton Regensburg
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Josef und der vergessene Feiertag<br />
Nein, die 68er-Generation ist dieses<br />
Mal nicht schuld! Der Josefitag<br />
am 19. März, einer der wichtigsten<br />
Feiertage der katholischen Kirche,<br />
wurde als Feiertag 1968 ausgerechnet<br />
vom katholischen Ministerpräsidenten<br />
Alfons Goppel abgeschafft.<br />
Schade drum: Bis dahin hatte der<br />
keusche Zimmermann aus Nazareth<br />
<strong>zum</strong> bayerischen Lebensgefühl<br />
nicht wenig beigetragen. Die Kinder<br />
hatten an Josefi – wie heute noch<br />
in den österreichischen Bundesländern<br />
Tirol, Vorarlberg, Kärnten und<br />
<strong>St</strong>eiermark – schulfrei.<br />
Die Feier des Namenstages gilt als typisch<br />
katholischer Brauch. So erzählt der Papstbruder<br />
Georg Ratzinger stets: „Am Geburtstag<br />
hat man sich schlicht die Hand gegeben<br />
und alles Gute<br />
gewünscht. Wichtig<br />
war der Namenstag.<br />
Da wurde zu Hause<br />
das schöne Tischtuch<br />
ausgebreitet und<br />
nachher tranken alle<br />
einen Schluck Malaga.<br />
Ein kleines nützliches<br />
Geschenk gab<br />
es auch.“<br />
Josef, hebräisch und<br />
in manchen biblischen<br />
Kalendern „Josef der Vermehrer“,<br />
Ich sah auf zu den <strong>St</strong>ernen<br />
und suchte Gott<br />
Ich betrachtete die grauen Wogen des Meeres<br />
und suchte Gott<br />
Ich sah die Wiese an und den Waldrand dahinter<br />
und suchte Gott<br />
Ich blickte ins Tal hinab und zu den entfernten Bergen, weit weg im Nebelschleier<br />
und suchte Gott<br />
Ich richtete meinen Blick auf den Sand zu meinen Füßen<br />
und suchte Gott.<br />
ist heute einer der gebräuchlichsten Namenspatrone:<br />
Für die Habsburger ist er<br />
seit Beginn des Dreißigjährigen Krieges<br />
Hauspatron, Pius IX. erklärte ihn 1870 <strong>zum</strong><br />
Schutzpatron der katholischen Kirche, Pius<br />
XI. machte den Zimmermann 1937 <strong>zum</strong><br />
Heilsbringer aller, die den Kommunismus<br />
bekämpfen und Pius XII. schuf 1955 für<br />
„Josef, den Arbeiter“ in Konkurrenz <strong>zum</strong><br />
„Tag der Arbeit“ der Gewerkschaften am<br />
1. Mai sogar einen zweiten Feiertag. Seit<br />
mehr als zwanzig Jahren existiert eine „Königlich-Bayerische<br />
Josefspartei“, die ihren<br />
<strong>St</strong>ammsitz im schwäbischen Aichach hat<br />
und mit der Forderung, den 19. März wieder<br />
als Feiertag einzuführen, einen Hauch<br />
altbayerischer Renitenz verbreitet.<br />
Über die Herkunft des Josefsaltars in unserer<br />
Kirche ist wenig bekannt. Die neubarocke<br />
Josefsfigur auf dem Altar ist nach Karl<br />
Wohlgut ein „Geschenk einer einfachen<br />
Frau vom Land“ für die ehemalige Notkirche<br />
gewesen. Die vier Tafelbilder zeigen<br />
Szenen aus dem Leben Josefs: die Flucht<br />
nach Ägypten, die Darstellung Jesu im<br />
Und unter den <strong>St</strong>ernen, auf den Wogen, zwischen den Bäumen und dem Gras, aus dem<br />
Tal, an den Bergen und im Sand<br />
fand ich seinen Handabdruck.<br />
Judith König<br />
Kirchgeld<br />
Fotos: Felix Jung, Bearbeitung: Jürgen Kemmerer<br />
Einmal im Jahr erhalten die Angehörigen<br />
der <strong>Pfarrei</strong> mit dem <strong>Anton</strong>ius-<br />
Journal einen Umschlag mit der Bitte,<br />
das Kirchgeld zu zahlen. Im Gegensatz<br />
zur Kirchensteuer, die an das bischöfliche<br />
Kirchensteueramt abgeführt wird, bleibt<br />
dieses Geld zu 100 Prozent in der <strong>Pfarrei</strong>.<br />
„Kirchgeld“ ist eine bayerische Besonderheit.<br />
Die Pfarrgemeinden dürfen es erheben,<br />
da der Kirchensteuersatz mit acht<br />
Prozent von der Einkommensteuer im Freistaat<br />
niedriger ist als in anderen Bundesländern.<br />
Das Kirchgeld wird auf freiwilliger<br />
Basis entrichtet. Der gesamte Betrag, der<br />
steuerlich absetzbar ist, ist für den Pfarrhaushalt,<br />
z.B. für <strong>St</strong>rom und Heizung, etwa<br />
der Kirche und anderer pfarrlicher Gebäude,<br />
und auch Personalkosten vorgesehen.<br />
Die <strong>Pfarrei</strong> ist auf dieses Geld angewiesen,<br />
da gerade die Energiekosten kontinuierlich<br />
steigen. Daher bittet der Pfarrer alle, die<br />
die materielle Möglichkeit besitzen, hochherzig<br />
zu spenden, auch wenn sie schon<br />
Kirchensteuer bezahlt haben.<br />
Tempel, den zwölfjährigen Jesus und das<br />
Haus Nazareth. Nach Recherchen Wohlguts<br />
könnten es Arbeiten Erwin Schöppels<br />
sein, der in der Nachbarschaft wohnte.<br />
Und wie halten Sie es mit dem Josefstag<br />
Wenn sie einen Josef, Sepp, Beppo, Joschka,<br />
Jupp, José, Giuseppe, Joe, Peppone,<br />
Jussuf oder Josephine kennen, dann gratulieren<br />
Sie ihm am Freitag, den 19. März<br />
bitte recht herzlich!<br />
Felix Jung /rg<br />
10 <strong>Anton</strong>ius-Journal — THEMA IM BLICKPUNKT