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modell flieger - Simprop

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<strong>modell</strong><br />

fl ieger<br />

Flug<strong>modell</strong>sport im DMFV<br />

www.<strong>modell</strong> www.<strong>modell</strong> www.<strong>modell</strong> www.<strong>modell</strong> www.<strong>modell</strong> ieger-magazin.de<br />

Große Freiheit<br />

Unabhängig mit Schweighofers Freedom<br />

Weitere Themen im Heft:<br />

www.dmfv.aero<br />

Helikopter: Solo Pro II von Hype | Motorentechnik: O.S. MAX 95 AX von Graupner<br />

Verband: Deutsche Meisterschaft Groß<strong>modell</strong>e | Ladetechnik: ACE RC T6AC von Thunder Tiger<br />

Jugendförderung:<br />

LRP und DMFV verteilen Lehrer-Schüler-Anlagen<br />

Motorflug<br />

Segelflug<br />

Elektroflug<br />

ILA<br />

Spezial<br />

Helikopter<br />

Markt<br />

Technik<br />

DMFV<br />

vor Ort<br />

Workshop<br />

Deutscher Modell<strong>flieger</strong> Verband e.V., Rochusstraße 104-106, 53123 Bonn<br />

Juni/Juli 2010 € 3,80<br />

Der folgende Bericht ist in<br />

Ausgabe Juni/Juli 2010 des<br />

Magazins <strong>modell</strong><strong>flieger</strong> erschienen.<br />

www.dmfv.aero<br />

Verband


Segelflug<br />

Old `s Cool<br />

Mini Excel von <strong>Simprop</strong><br />

Läuft man über die Modellbau-<br />

Messen der Republik, überrennen<br />

einen die Hersteller<br />

und Importeure jedes Jahr mit<br />

unzähligen Neuerscheinungen, die sich<br />

alle irgendwie ähnlich sehen. Warum also<br />

nicht auf bewährte Technik setzen und<br />

mit einem Fast-Old-School-Modell an<br />

den Start gehen? Genau diese Frage soll<br />

mit dem Mini-Excel von <strong>Simprop</strong> geklärt<br />

werden und dabei bewies das vor gut<br />

sieben Jahren vorgestellte Modell, dass es<br />

noch lange kein alter Hut ist.<br />

Auf der Suche nach einem klassischen<br />

Elektrosegler der 2-Meter-Klasse stößt man<br />

schnell auf den Mini Excel. Suchkriterien<br />

waren vor allem gute Hangflug-Eigenschaften<br />

und gleichzeitig ein gutes Thermik-Flugverhalten.<br />

Die Suche nach einem Modell mit<br />

diesen Eigenschaften brachte eine Vielzahl<br />

an möglichen Seglern zutage. Die Entscheidung<br />

fiel dann aber letztendlich auf das<br />

<strong>Simprop</strong>-Modell, das laut den Angaben im<br />

Katalog den geforderten Eigenschaften sehr<br />

gut zu entsprechen schien und optisch zudem<br />

recht ansprechend ist. Weiterer Vorteil:<br />

Der Mini-Excel lässt sich problemlos auf<br />

Elektroantrieb umrüsten.<br />

Fliegzeug<br />

Lieferbar ist der Mini-Excel in einer ARC-<br />

Variante ohne Folienbespannung und in der<br />

ARF-Version mit bespannten Tragflächen.<br />

Für den Test wurde die ARC-Ausführung<br />

geordert, da sie die Möglichkeit der individuellen<br />

farblichen Gestaltung bietet. Der<br />

Bausatz beinhaltet den GFK-Rumpf mit Kabinenhaube<br />

im CFK-Look, die bespannfertigen<br />

Tragflächenhälften mit anscharnierten<br />

Querrudern, ausgestanzte Holzteile, einen<br />

Beutel mit diversen Ruder-, Anlenkungs-<br />

und sonstigen Kleinteilen, einen Dekorbogen<br />

sowie den reich bebilderten Bauplan.<br />

Der Bau beginnt mit dem Rumpf. Da der<br />

Excel als Segler ausgelegt ist, wurde die Nase<br />

vorerst noch nicht abgetrennt. Der Segler<br />

soll vornehmlich in der Ebene eingesetzt<br />

96 <strong>modell</strong><strong>flieger</strong><br />

werden, weswegen ein Hochstarthaken verbaut<br />

wurde. An der Kabinenhaube kam ein<br />

gebogener Stahldraht als Haubenbefestigung<br />

zum Einsatz, wodurch die Haube lediglich<br />

durch hin- und herschieben zu öffnen und<br />

zu schließen ist.<br />

Bei der Positionierung der Graupner-C261-<br />

Servos für das V-Leitwerk wurde allerdings<br />

schon ein Zugeständnis an einen eventuellen<br />

späteren Einsatz als E-Segler gemacht und<br />

die hintere Position gewählt. Hier werden<br />

nämlich die Akkurutsche und die Servohalterung<br />

aus mehreren Sperrholzteilen und<br />

einem Pertinax-Plättchen hergestellt. An<br />

diesem Plättchen erfolgt die Befestigung<br />

der Servos mit Power-Strips. So kann man<br />

das ganze Gebilde im Rumpf verschrauben.<br />

Da nun die Anlenkung des V-Leitwerks<br />

erfolgen sollte, mussten zuerst die Leitwerkshälften<br />

ihr Finish erhalten. Dabei<br />

dient die Bespannfolie als Ruderscharniere.<br />

Wie vom anderen „Exceln“ bekannt, wird<br />

das Leitwerk unter Zuhilfenahme eines<br />

vorgefertigten Frästeils und einer einzigen<br />

Schraube an der richtigen Stelle verschraubt.<br />

Dies ist nach wie vor eine geniale Lösung,<br />

um das Leitwerk für den Transport blitzschnell<br />

lösen zu können. Nun nur noch die<br />

Ruderhörner anbringen und die Verbindung<br />

per Stahldraht zwischen Servo und Ruder<br />

herstellen, fertig ist der Rumpf.<br />

Kleinkram<br />

Der Bau der Tragflächen beginnt mit<br />

Detailarbeiten an den Rudern. An den<br />

Stirnflächen von Ruderklappe und Fläche<br />

ist etwas Styropor zu entfernen, und mittels<br />

eingedicktem Harz wieder aufzufüllen. Bei<br />

dem nun folgenden Bespannen der Flächen<br />

ist darauf zu achten, mit nicht zu viel Hitze<br />

zu arbeiten, da der Styroporkern ansonsten<br />

unter der dünnen Beplankung schmelzen<br />

www.<strong>modell</strong><strong>flieger</strong>-magazin.de<br />

kann. Hierauf weist die Bauanleitung lobenswerterweise<br />

ausdrücklich hin.<br />

Beim Einbau der beiden C261-Flächenservos<br />

wurden abweichend von der Anleitung keine<br />

Power-Strips verwendet, sondern auf eine<br />

andere Methode zurückgegriffen: Mittels<br />

kleiner Hartholzstückchen entstand um das<br />

Servo ein Rahmen, in den das Servo saugend<br />

hinein passt. Die Kunststoff-Servoabdeckung<br />

drückt auf das Servo, das so absolut<br />

spielfrei sitzt. Als Verlängerung des Servo-<br />

Anschlusskabels dient ein verdrilltes Kabel in<br />

der Fläche. Die mit einem Flächenverbinder<br />

aus 6-Millimeter-Stahl zusammen gefügten<br />

Flächenhälften erhalten ihre Verbindung zum<br />

Rumpf durch zwei Kunststoffschrauben.<br />

Nach der farblichen Ausgestaltung mittels des<br />

Dekorbogens ist der Bau abgeschlossen. Es<br />

bleibt der Einbau von Empfänger und Akku.<br />

In diesem Fall der C 12 von Graupner sowie<br />

www.dmfv.aero<br />

Im Landeanflug werden die Querruder<br />

hochgestellt und das Höhenruder ist mit etwas<br />

Tiefe beigemischt. So gelingt jede Landung<br />

ein 500-Milliamperestunden-Akku. Die<br />

Antenne wurde aus einer Entlüfungsöffnung<br />

nach hinten aus dem Rumpf heraus geführt.<br />

Handarbeit<br />

Nachdem nun auch noch der Sender für die<br />

V-Leitwerkssteuerung programmiert und<br />

die Ausschläge entsprechend der Angaben<br />

im Bauplan eingestellt waren, stand der Flugerprobung<br />

nichts mehr im Weg. Die ersten<br />

Handstarts ließen schon gute Gleitflugeigenschaften<br />

erkennen. Am nach Plan eingestellten<br />

Schwerpunkt wurde nichts verändert.<br />

Derart beruhigt sollte der „Mini-Excel“<br />

gleich an die Gummi-Hochstarteinrichtung.<br />

Vorsichtshalber hielt sich die Ausdehnung<br />

des Gummis beim ersten Start in Grenzen.<br />

Demzufolge war die Ausklinkhöhe auch<br />

nicht sehr berauschend. Viel wichtiger war<br />

aber, dass der Start völlig problemlos und<br />

ohne Ausbruchtendenzen vonstatten ging.<br />

Für die nächsten Hochstarts wurde der<br />

Seilzug und damit die erreichte Höhe bis in<br />

thermikverdächtige Höhen immer weiter<br />

gesteigert. Dabei blieb das Startverhalten<br />

immer unproblematisch, bei den Flächen<br />

Die Querruder sind direkt mit der Bespannung anscharniert<br />

<strong>modell</strong><strong>flieger</strong><br />

97


Segelflug<br />

Technische Daten<br />

Spannweite: 1.872 mm<br />

Länge: 1.035 mm<br />

Profil: HN 1033,<br />

Wurzel auf 9 % aufgedickt<br />

Flächeninhalt: 29,90 dm²<br />

Gewichte:<br />

Tragflächen komplett: 518 g<br />

Rumpf Segler: 704 g<br />

Segler komplett: 1.222 g<br />

Rumpf Elektro: 902 g<br />

Elektro komplett: 1.420 g<br />

Flächenbelastung:<br />

Segler: 40,87 g/dm²<br />

Elektro-Segler: 47,49 g/dm²<br />

Das Antriebsset bringt es auf eine Leistung von<br />

rund 400 Watt. Genug für senkrechte Steigflüge<br />

entstand trotz kräftigem Seilzugs nie der<br />

Eindruck, sie könnten der Belastung nicht<br />

gewachsen sein.<br />

Die Annahme von Thermik gelingt recht<br />

gut, was aber eigentlich nicht verwundern<br />

darf, da die Wurzeln des Mini Excel schließlich<br />

bei der SE 300, liegen, dessen Tragflächen-Profil<br />

auch übernommen wurde. Mit<br />

der gegebenen Fluggeschwindigkeit ist das<br />

Modell schön dynamisch zu fliegen und die<br />

üblichen Figuren gelingen auf jeden Fall<br />

sehr gut – mit den vorgegebenen Ausschlägen<br />

ist das Modell sehr wendig. Mit allerlei<br />

98 <strong>modell</strong><strong>flieger</strong><br />

Auch wenn der Mini-Excel von <strong>Simprop</strong> keine Top-Neuheit ist, geht das Konzept noch immer auf<br />

Figurenfliegen ist es aber auch schnell wieder<br />

unten, die Startart mit dem Gummiseil<br />

verleiht unserem Hobby auf jeden Fall die<br />

Bezeichnung „Sport“.<br />

Update<br />

Nun war die Elektrovariante an der Reihe.<br />

Als Antrieb kam folgende Kombination<br />

zum Einsatz: Motor: Dymond 3548 von<br />

Staufenbiel, Regler: Modelpower MPBC-60<br />

„Pro-B“ 60/80 Ampere vom Modellflugshop<br />

M.Schaaf, Akku: Hypercell 3200/11,1 Volt<br />

18 C, ebenfalls von Staufenbiel. Dazu ein<br />

<strong>Simprop</strong> Turbospinner mit 40 Millimeter<br />

Durchmesser sowie eine Klappluftschraube<br />

mit 13 x 8 Zoll. Insgesamt haben alle<br />

Komponenten keine 200,– Euro gekostet –<br />

durchaus im Rahmen also.<br />

Der Ausbau begann mit dem Absägen der<br />

Nase. Da das Modell weiterhin als reiner<br />

Segler einsatzbereit sein sollte, bekam die<br />

Nase eine Verschraubung, die durch den<br />

Motorspant hindurch mit einer Mutter<br />

gesichert wird. Dies hat den Vorteil, dass im<br />

reinen Seglerbetrieb der Motor samt emp-<br />

Der Motorspant wird direkt<br />

mit Harz in den Rumpf eingeklebt<br />

Durch den aufgedickten Motorspant<br />

findet der Motor eine günstigere Position<br />

und die Klebefläche ist auch größer<br />

findlicher Welle beim Hangfliegen mit nicht<br />

immer optimalen Landemöglichkeiten nicht<br />

eingebaut sein muss. Der Motorspant wurde<br />

mittels 5-Millimeter-Sperrholz aufgedickt.<br />

Hintergrund dieser Aktion ist der doch recht<br />

große Motor, dem hiermit durch den sich erweiternden<br />

Rumpf mehr Bewegungsfreiheit<br />

gegeben wird. Und die Verklebung des Spants<br />

im Rumpf wird durch die größere Klebefläche<br />

auch noch verbessert.<br />

Dies ist auch schon fast die einzige Umbaumaßnahme<br />

des Seglers zum E-Segler. Es<br />

müssen nur noch der Empfänger in seine<br />

Position hinter den Servos gebracht, Motor<br />

und Regler angeschraubt und der Akku zum<br />

Erreichen des richtigen Schwerpunkts an der<br />

richtigen Stelle mittels Klettbandes fixiert<br />

werden. An einem Frühlingstag im April fand<br />

dann der zweite Erstflug, diesmal elektrisch,<br />

statt. Da außer dem Einbau des Motors nach<br />

Herstellerangaben gegenüber der Seglerversion<br />

keinerlei Änderungen vorzunehmen waren,<br />

konnte ja eigentlich nichts schief gehen.<br />

Kraftvoll<br />

Bei den motorisierten Flügen sollte der<br />

www.<strong>modell</strong><strong>flieger</strong>-magazin.de<br />

Die Landung ist kinderleicht<br />

Die abgesägte Rumpfspitze kann<br />

für reines Segelfliegen<br />

wieder montiert werden<br />

Antrieb nun zeigen, was in ihm steckt. Beim<br />

Start mit voller Leistung wird einem das<br />

Modell förmlich aus der Hand gerissen, um<br />

dann nach einem leichten Zug am Höhenruder<br />

in einen senkrechten Steigflug über zu<br />

gehen. 10-15 Sekunden reichen aus, um eine<br />

Höhe zu erreichen, in der die Sichtbarkeit<br />

bereits grenzwertig ist. Mit der angeklappten<br />

Latte können sich auch die Segeleigenschaften<br />

sehen lassen. Rein subjektiv lässt sich<br />

kein Unterschied zu der nicht elektrifizierten<br />

Version feststellen.<br />

Nach einem Steigflug auf geschätzte 200 Meter<br />

Höhe sind im Schnitt etwa vier Minuten<br />

Segelflug möglich, wobei eine Akkuladung<br />

des 3.200er Akkus etwa 15 Steigflüge ermöglicht.<br />

Einige Windstärken machen dem<br />

Modell absolut nichts aus. Die Dynamik hat<br />

aufgrund des etwas höheren Gewichts weiter<br />

zugenommen, sodass sich die gängigen<br />

positiven wie negativen Figuren nach etwas<br />

www.dmfv.aero<br />

Gerade im vorderen Bereich des Rumpfs<br />

geht es eng zu, doch mit etwas Feinarbeit<br />

bekommt man den Motor gut hinein<br />

Fahrtaufnahme gut an den Himmel zaubern<br />

lassen. Auch mit Drittel- bis Halb-Gas lässt<br />

es sich wunderbar fliegen.<br />

Ausgebremst<br />

Die zur Landung programmierten, hochgestellten<br />

Querruder mit etwas Tiefenruder-<br />

Beimischung wirken vorzüglich. Es gelingt<br />

eigentlich immer, einen gedachten Landepunkt<br />

bis auf wenige Meter zu treffen. Motor<br />

und Akku zeigen sich nach der Landung nur<br />

wenig erwärmt, hier leistet der Turbospinner<br />

offensichtlich gute Dienste.<br />

Der Mini-Excel von <strong>Simprop</strong> präsentiert<br />

sich als kleiner Alleskönner: Sowohl als<br />

Segler am Seil als auch elektrifiziert bereitet<br />

er seinem Piloten Freude pur. Gute Leistungen<br />

im reinen Segel- und Thermikflug und<br />

auch Kunstflug – der Mini-Excel macht alles<br />

mit. Die Nachrüstung zum E-Segler ist eine<br />

Durch den <strong>Simprop</strong>-Spinner bekommt<br />

die Elektronik zuverlässig Kühlluft<br />

Bezug<br />

Zwei kleine C261-Servos reichen<br />

vollkommen aus, um den<br />

Mini-Excel in der Spur zu halten<br />

sinnvolle Überlegung und auch der verwendete<br />

Antrieb ist bestens geeignet. Wer also<br />

nach einem kleinen, wendigen Hotliner mit<br />

guten Segelflugleistungen sucht, sollte den<br />

Mini-Excel auf jeden Fall in die engere Wahl<br />

ziehen, obwohl er schon einige Jahre auf<br />

dem Markt ist. Old ist eben cool.<br />

Joachim Hansen<br />

Fotos: Uwe Jordt<br />

<strong>Simprop</strong> Electronic<br />

Ostheide 5<br />

33428 Harsewinkel<br />

Telefon: 052 47/604 10<br />

Fax: 052 47/604 15<br />

Internet: www.simprop.de<br />

Preise:<br />

213,– (ARC Version)<br />

288,40 (ARF Version)<br />

<strong>modell</strong><strong>flieger</strong><br />

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