diagonal - Psychiatrie Baselland
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zuweiser der KPD<br />
Die zusammenarbeit mit den zuweisern<br />
Die Kantonalen Psychiatrischen Dienste (KPD) arbeiten mit einer Vielzahl an Psychiatern und anderen Fachärzten<br />
wie auch mit Hausärzten und Institutionen zusammen. Der persönliche Erfahrungsaustausch und eine enge<br />
Zusammenarbeit sind den KPD für eine erfolgreiche Behandlung von Patientinnen und Patienten wichtig.<br />
So gross die Kantonalen Psychiatrischen Dienste (KPD) auch<br />
sind, so umfassend ihr Anspruch auf die psychiatrische Versorgung<br />
der Patienten, die zu uns geschickt werden, auch<br />
ist, so ist doch völlig klar, dass die KPD niemals die Patienten<br />
alleine behandeln. Vielmehr sind auch die KPD Glieder<br />
einer umfassenden Behandlungskette. Diese Kette besteht<br />
aber nicht aus mechanischen Gliedern, sondern aus Menschen,<br />
welche die Patienten halten.<br />
Genau darum geht es, wenn die verschiedenen Aufgabenbereiche<br />
der KPD mit den Menschen und Institutionen, die<br />
vorher und nachher die Behandlung und Versorgung weiterführen,<br />
zusammenarbeiten. Sicher, die Kettenglieder müssen<br />
geschmeidig bleiben. Die formalen Regeln einer produktiven<br />
und erfolgsversprechenden Zusammenarbeit müssen<br />
eingehalten werden. Aber das reicht nicht: Die Menschen,<br />
die Teil dieser Behandlungskette sind, haben die Möglichkeit,<br />
aufeinander zuzugehen und sich kennenzulernen. Sie<br />
können voneinander über die Behandlungskonzepte, die<br />
jeder anwendet, erfahren und diese aufeinander abstimmen.<br />
Kooperation in der Behandlung heisst also nicht, eine<br />
für sich laufende Behandlungsmechanik abspulen, sondern<br />
aufeinander zugehen, einander kennenlernen und auch<br />
von einander lernen.<br />
informationsaustausch<br />
Der Aufgabenbereich, der mir am nächsten steht, die Kantonale<br />
Psychiatrische Klinik (KPK), soll als Beispiel dienen.<br />
Wir haben Regeln aufgestellt, welche die Zusammenarbeit<br />
unterstützen sollen. Es ist uns ein Anliegen, dass die Therapeutinnen<br />
und Therapeuten der KPK mit den zuweisenden<br />
Kolleginnen und Kollegen nach dem Eintritt persönlich<br />
Kontakt aufnehmen. Uns ist wichtig, dass gleich nach Austritt<br />
die zuweisenden ebenso wie die nachbehandelnden<br />
Personen durch einen vorläufigen Kurzaustrittsbericht die<br />
wesentlichen Informationen erhalten. Der ausführliche<br />
Bericht sollte rasch nachfolgen. Der Anspruch ist, dass der<br />
Bericht 14 Tage nach dem Austritt des Patienten versendet<br />
worden ist. Wir wollen die ambulanten Therapeuten<br />
auch ermutigen, während der stationären Behandlung zu<br />
einem gemeinsamen Gespräch zu uns zu kommen, damit<br />
sie die Behandlungsschritte, die wir mit dem Patienten gehen,<br />
gut nachvollziehen können. Umso besser sind nachher<br />
Klinikbehandlung und ambulante Therapie aufeinander<br />
abgestimmt, umso besser lernen Klinik und Therapeuten<br />
einander kennen.<br />
Weiter- und Fortbildungsprogramm<br />
Das Weiter und Fortbildungsprogramm der Klinik wie<br />
auch der anderen Aufgabenbereiche dient dazu, den persönlichen<br />
Kontakt und die gemeinsame Diskussion über<br />
Behandlungskonzepte und Behandlungspraktiken zu vertiefen.<br />
Wir sind froh, wenn zuweisende Kolleginnen und<br />
Kollegen am Mittwoch um 11.00 Uhr unsere thematischen<br />
Zyklen besuchen. In jedem Jahr am zweiten Donnerstag im<br />
November veranstaltet die KPK zudem ein Symposium, das<br />
einen ganzen Tag lang Begegnungen ermöglicht. In diesem<br />
Jahr werden wir ausserdem am 16. November 2011 die<br />
Zuweisenden einladen, die Angebote aller Aufgabenbereiche<br />
kennen zu lernen und das Gespräch miteinander zu<br />
vertiefen.<br />
ständig verbessern<br />
Anspruch und Wirklichkeit liegen, das ist mir bewusst, oft<br />
weit auseinander. Hohe aktuelle Arbeitsbelastungen können<br />
dazu führen, dass die Mitarbeiter in Ausnahmefällen<br />
den vorgesehenen Anruf beim Zuweiser vergessen. Es können<br />
auch Missverständnisse entstehen; wenn der Patient<br />
nicht einwilligt, dass der Austrittsbericht zum Hausarzt geschickt<br />
wird, kann der Hausarzt das Gefühl zurückbehalten,<br />
dass die Klinik mit ihren Berichten unzuverlässig ist. Wie<br />
jede Beziehung, ist auch die zwischen den Institutionen und<br />
der Zuweiser nicht vollkommen, sondern immer wieder<br />
verbesserungswürdig. Das Entscheidende aber bleibt, an<br />
dieser Beziehung zu arbeiten, da die Qualität der gemeinsamen<br />
Therapien und damit das Wohl unserer Patienten<br />
entscheidend davon abhängt.<br />
Besuch bei zuweisern<br />
Uns ist es ein Anliegen, die Zuweisenden selbst zur Güte der<br />
Kooperation mit uns zu hören und so die Zusammenarbeit<br />
weiter zu entwickeln. Deshalb haben wir einige Zuweiser<br />
der KPD besucht und auf den folgenden Seiten portraitiert.<br />
Hierbei handelt es sich um Psychiater und andere Fachärzte<br />
sowie um Hausärzte und zuweisende Institutionen. Alle<br />
zeigen ihre Organisation und ihr Arbeitspektrum auf und<br />
geben Auskunft über die Zusammenarbeit mit der Kantonalen<br />
Psychiatrischen Klinik und den ambulanten Diensten<br />
der KPD. Die Portraits machen die Vielseitigkeit der Aufgabenbereiche<br />
der Zuweisenden deutlich. Auch kommen<br />
ihre Ansprüche an die Zusammenarbeit mit den KPD bei<br />
der gemeinsamen Behandlung von Patientinnen und Patienten<br />
zur Sprache. Mir ist es ein persönliches Anliegen, die<br />
Kooperation auf diese Weise zu vertiefen. ■<br />
Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff<br />
Chefarzt Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
Ärztlicher Leiter der KPD<br />
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