Mehrbildtechniken in der digitalen Photogrammetrie - Institute of ...
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chung (3) ersichtlich, am effizientesten durch e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Punkte im Bildraum<br />
erfolgen, was jedoch je nach den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> jeweiligen Anwendung meist ke<strong>in</strong>e realistische<br />
Option darstellen wird. Auch die sich ebenfalls nach Gleichung (3) anbietende Verkle<strong>in</strong>erung <strong>der</strong><br />
Basis stellt ke<strong>in</strong>e realistische Lösung dar, weil sich damit auch die Genauigkeit <strong>der</strong> Objektkoord<strong>in</strong>aten<br />
<strong>in</strong> Tiefenrichtung verschlechtert; allerd<strong>in</strong>gs kann e<strong>in</strong>e kurze Basis, wie im folgenden <strong>in</strong> Kapitel<br />
2.4 noch gezeigt werden wird, <strong>in</strong> Drei- o<strong>der</strong> Mehrkamerasystemen durchaus e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Option<br />
darstellen. Wenn auch die Toleranz zur Kernl<strong>in</strong>ie und damit die Breite des Suchbereichs aufgrund<br />
<strong>der</strong> gegebenen Meßgenauigkeit im Bildraum und <strong>der</strong> Güte <strong>der</strong> Orientierungs- und Kalibrierungsparameter<br />
des Aufnahmesystems nicht reduziert werden kann, bleibt zur Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
von Mehrdeutigkeiten bei <strong>der</strong> Stereozuordnung nur noch e<strong>in</strong>e Verkürzung <strong>der</strong> Länge des<br />
Suchbereichs durch die Vorgabe besserer Näherungswerte.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>digitalen</strong> <strong>Photogrammetrie</strong> sehr häufig verwendete Methode zur sukzessiven Verbesserung<br />
von Näherungswerten ist die Verwendung von Bildpyramiden (z.B. Ackermann/Hahn, 1991).<br />
Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Generierung von <strong>digitalen</strong> Geländemodellen geeignet, gänzlich ohne<br />
Vorgabe von Näherungswerten die Geländeoberfläche beg<strong>in</strong>nend mit e<strong>in</strong>er horizontalen Ebene<br />
sukzessive über mehrere Pyramidenebenen zu approximieren. Pyramidenverfahren werden sowohl<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit flächenhaften Zuordnungsverfahren (z.B. Baltsavias, 1988) wie auch mit merkmalsbasierten<br />
Verfahren (z.B. Krzystek, 1991) verwendet. Bei Anwendungen mit ausschließlich<br />
signalisierten Punkten, wie sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nahbereichsphotogrammetrie verbreitet s<strong>in</strong>d, bieten sich Pyramidenverfahren<br />
jedoch kaum an, weil die Information <strong>der</strong> signalisierten Punkte auf höheren Pyramidenebenen<br />
weitgehend verschw<strong>in</strong>den wird. Auch bei <strong>der</strong> Verwendung von Luftbil<strong>der</strong>n können bei<br />
hochfrequenten Texturen Probleme auftreten, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> zu starker Kontrastverlust <strong>in</strong> höheren Pyramidenebenen<br />
zu erheblichen Verlusten bei <strong>der</strong> Übertragung von Näherungswerten führt. Dies gilt<br />
sowohl für flächenbasierte Korrelationsalgorithmen wie auch für die Anwendung von Interestoperatoren<br />
auf mehreren Pyramidenebenen; <strong>in</strong> (Heikkilä, 1989) wurden zwar die guten Eigenschaften des<br />
Förstner-Operators (Förstner, 1986) im Maßstabsraum gezeigt, doch gilt dies nur bis zu e<strong>in</strong>er<br />
bestimmten Pyramidenebene, weil viele kle<strong>in</strong>e Strukturen gerade bei großmaßstäbigen Luftbil<strong>der</strong>n<br />
<strong>in</strong> höheren Pyramidenebenen komplett verschw<strong>in</strong>den können. Das Problem <strong>der</strong> Beschaffung von<br />
Näherungswerten über Bildpyramiden ist also weniger <strong>der</strong> um 1 / 3 gesteigerte Speicherplatzbedarf<br />
(bezogen auf e<strong>in</strong>en Faktor zwei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pyramide) als vielmehr <strong>der</strong> Informationsverlust zwischen den<br />
e<strong>in</strong>zelnen Pyramidenebenen, <strong>der</strong> <strong>in</strong> bestimmten Anwendungen die Übertragbarkeit von Näherungswerten<br />
durch die Pyramidenebenen limitieren kann. Dazu kann die Wirksamkeit <strong>der</strong> Methode durch<br />
große Diskont<strong>in</strong>uitäten im Objektraum bee<strong>in</strong>trächtigt werden.<br />
Alle diese Verfahren zur Erzielung von E<strong>in</strong>deutigkeit haben selbstverständlich ihre Berechtigung<br />
und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von praktischen Problemstellungen erfolgreich angewandt worden. Alle<br />
weisen jedoch unter - ke<strong>in</strong>eswegs sehr seltenen - Umständen nur e<strong>in</strong>e beschränkte Wirksamkeit auf<br />
und können ke<strong>in</strong>esfalls als allgeme<strong>in</strong>gültige Ansätze zur Lösung von Mehrdeutigkeiten bei <strong>der</strong><br />
Zuordnung angesehen werden. Daher soll im folgenden die Verwendung von mehr als zwei Bil<strong>der</strong>n<br />
unterschiedlicher äußerer Orientierung als robuste und allgeme<strong>in</strong>gültige Methode zur Lösung von<br />
Zuordnungsaufgaben e<strong>in</strong>gehend diskutiert werden.<br />
7 Stand: 1. 10. 97