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Mehrbildtechniken in der digitalen Photogrammetrie - Institute of ...

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zweiten und dritten Bild berechnet; Punkttripel mit gleicher Parallaxe (<strong>in</strong> Abb. 17: p 21 -p 31 ) werden<br />

als korrekte Zuordnung akzeptiert. Die Darstellung ist gleichwertig mit <strong>der</strong> Formulierung des Kernl<strong>in</strong>ienschnitts<br />

(vgl. Abb. 3 und Yachida, 1986) und läßt sich bei entsprechen<strong>der</strong> Projektion <strong>der</strong> Parallaxen<br />

auch auf allgeme<strong>in</strong>e tr<strong>in</strong>okulare Anordnungen anwenden.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> <strong>in</strong> Kapitel 2.3 gezeigten Vorgehensweise ähnliche E<strong>in</strong>deutigkeitsprüfung wird auch <strong>in</strong><br />

(Kearney, 1991) gezeigt. Kearney beschränkt sich auf die Darstellung e<strong>in</strong>es Algorithmus zur Lösung<br />

von Mehrdeutigkeiten bei <strong>der</strong> Zweibildzuordnung ohne konkrete Anwendung, bezieht sich aber zu<br />

Zwecken <strong>der</strong> Veranschaulichung auf die Zuordnung von Partikeln als M<strong>in</strong>imalobjekte mit e<strong>in</strong>er<br />

Größe nahe <strong>der</strong> Auflösungsgrenze <strong>der</strong> Kamera und ohne weitere Merkmale, welche ohne kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Oberfläche beliebig im Raum verteilt se<strong>in</strong> können (vgl. Kapitel 2.6.1). Er zeigt ebenfalls e<strong>in</strong><br />

Beispiel für e<strong>in</strong>e im Dreikamerasystem nicht auflösbare Mehrdeutigkeit, die zur Herstellung real<br />

nicht existieren<strong>der</strong> ‘Phantompartikel’ führen kann. Solche Fehler zweiter Art werden durch e<strong>in</strong>e<br />

iterative Vorgehensweise vermieden, welche sicherstellt, daß je<strong>der</strong> Bildpunkt nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em konsistenten<br />

Tripel enthalten ist; an<strong>der</strong>enfalls werden die beteiligten Tripel - unter Inkaufnahme von<br />

Fehlern erster Art - verworfen. Dieses Pr<strong>in</strong>zip entspricht <strong>der</strong> Implementation <strong>in</strong> (Maas, 1992a),<br />

wobei dort allerd<strong>in</strong>gs statt e<strong>in</strong>er iterativen Vorgehensweise e<strong>in</strong> komb<strong>in</strong>atorischer Ansatz gewählt<br />

wurde.<br />

2.8. Zuordnungsverfahren für l<strong>in</strong>ienförmige Elemente<br />

Entsprechend <strong>der</strong> Anwendung auf diskrete Punkte lassen sich tr<strong>in</strong>okulare und multiokulare<br />

Verfahren auch für die Zuordnung von l<strong>in</strong>ienförmigen Elementen formulieren. Geht man dabei<br />

davon aus, daß zuzuordnende L<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> komplexen Szenen im Allgeme<strong>in</strong>en nicht <strong>in</strong> allen Bil<strong>der</strong>n<br />

komplett extrahiert werden können (d.h. daß <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e ke<strong>in</strong>e identischen Anfangs- und<br />

Endpunkte vorliegen), so stellt sich zunächst das Problem <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Kernl<strong>in</strong>ie. Diese kann<br />

entwe<strong>der</strong> für e<strong>in</strong>en beliebigen Punkt auf e<strong>in</strong>er extrahierten L<strong>in</strong>ie (z.B. den Mittelpunkt) berechnet<br />

werden o<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong> aus den Kernl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> beiden Endpunkte <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ie gebildetes breites Kernl<strong>in</strong>ienband<br />

ersetzt werden, wobei die Länge des Suchbereichs gegebenenfalls wie<strong>der</strong>um durch<br />

Vorwissen über die Tiefenausdehnung im Objektraum beschränkt werden kann. In beiden Fällen<br />

werden bei <strong>der</strong> b<strong>in</strong>okularen Zuordnung durch Prüfung auf Schnitte <strong>der</strong> Kernl<strong>in</strong>ie mit L<strong>in</strong>ien im<br />

zweiten Bild bzw. durch Prüfung auf die Existenz extrahierter L<strong>in</strong>ien im Kernl<strong>in</strong>ienband sehr viele<br />

Mehrdeutigkeiten entstehen. Wird dann analog zu <strong>der</strong> Vorgehensweise <strong>in</strong> Kapitel 2.3 nur die<br />

Existenz e<strong>in</strong>es Objektes am Ort e<strong>in</strong>es Kernl<strong>in</strong>ienschnittes bzw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schnittfläche <strong>der</strong> Kernl<strong>in</strong>ienbän<strong>der</strong><br />

im dritten Bild geprüft, so wird das Verfahren nur bei Anwendungen mit wenigen zuzuordnenden<br />

Elementen befriedigende Resultate liefern.<br />

Als zusätzliches Merkmal für die Zuordnung von l<strong>in</strong>ienförmigen Elementen bieten sich jedoch L<strong>in</strong>ienparametrisierungen<br />

an. Die folgenden Betrachtungen beziehen sich hauptsächlich auf die Zuordnung<br />

von Geradensegmenten als e<strong>in</strong>fachstem und am häufigsten verwendeten l<strong>in</strong>ienförmigen<br />

Element. Als zusätzliches geometrisches Zuordnungskriterium bietet sich bei Geradensegmenten die<br />

Verifikation von L<strong>in</strong>ienparametrisierungen <strong>in</strong> Form <strong>der</strong> Orientierung <strong>der</strong> Geradensegmente im Bildraum<br />

an. Während dieses Merkmal aufgrund <strong>der</strong> Parametrisierung e<strong>in</strong>er Geraden durch zwei Parameter<br />

im Bildraum und vier Parameter im Objektraum bei <strong>der</strong> b<strong>in</strong>okularen Zuordnung mangels<br />

Redundanz wertlos ist (vgl. Kap. 3.4), kann es <strong>in</strong> tr<strong>in</strong>okularen Verfahren durch die Projektion e<strong>in</strong>er<br />

21 Stand: 1. 10. 97

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